Sprachkontakte, Sprachvariation und Sprachwandel · als letzter Doktorand von Heinrich Lausberg...

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Claudia Schlaak / Lena Busse (Hrsg.) Sprachkontakte, Sprachvariation und Sprachwandel Festschrift für Thomas Stehl zum 60. Geburtstag

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Claudia Schlaak / Lena Busse (Hrsg.)

Sprachkontakte,Sprachvariationund Sprachwandel

Festschrift für Thomas Stehlzum 60. Geburtstag

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Sprachkontakte, Sprachvariation und Sprachwandel

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Gedruckt mit Unterstützung der Universität Potsdam und der Philosophischen Fakultätder Universität Potsdam.

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Internet: www.narr.deE-Mail: [email protected]

Druck und Bindung : Hubert & Co., GöttingenPrinted in Germany

ISBN 978-3-8233-6601-0

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Tabula gratulatoria

ROLAND BAUER Salzburg

GERALD BERNHARD Bochum

LENA BUSSE Potsdam

ULRICH BUSSE Halle/S.

WOLF DIETRICH Münster

OTTMAR ETTE Potsdam

HANS GOEBL Salzburg

JEAN-PIERRE GOUDAILLIER Paris

SYBILLE GROßE Potsdam/Leipzig

JENS HÄSELER Potsdam

GERDA HAßLER Potsdam

DORIT HEINRICH Berlin

ANJA HENNEMANN Potsdam

INSTITUT FÜR ROMANISTIK, UNIVERSITÄT WIEN Wien

FRANK JABLONKA Beauvais

DIETER KATTENBUSCH Berlin

CORNELIA KLETTKE Potsdam

PETER KOSTA Potsdam

GEORG KREMNITZ Wien

FERNANDE KRIER Rennes

GEORGES LÜDI Basel

HELMUT LÜDTKE Kiel

TRUDEL MEISENBURG Osnabrück

ISOLDE PFAFF Potsdam

ELTON PRIFTI Potsdam

ANDREAS RAUHER Berlin

EDGAR RADTKE Heidelberg

CLAUDIA SCHLAAK Potsdam

PETER STEIN Berlin

LARS STEINICKE Potsdam

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TILL STELLINO Heidelberg

HARALD THUN Kiel

FABIO TOSQUES Berlin

GESINA VOLKMANN Potsdam

STEFANIE WAGNER Potsdam

HEIDE WEGENER Potsdam

EDELTRAUD WERNER Halle/S.

HARALD WEYDT Berlin

OTTO WINKELMANN Gießen

ILSE WISCHER Potsdam

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort .............................................................................................................. XI Verzeichnis der Schriften von Thomas Stehl ..................................................... XXIII

I. THEORIE, METHODOLOGIE, TERMINOLOGIE

Helmut Lüdtke Bemerkungen zur kulturgeschichtlichen Bedingtheit der Linguistik ................ 1 Hans Goebl Quo vadis, atlas linguistice? Einige wissenschaftshistorische und zeitgeistkritische Reflexionen zur atlasgestützten Geolinguistik ............... 5 Frank Jablonka Zur Differenzierung von “emischen” und “etischen” Kategorien in der Sprachwissenschaft. Diskursnormen und -traditionen revisited .......... 29 Gerda Haßler Grammatikalisierung oder Lexikalisierung? Zur Entwicklung von Topik- und Fokusmarkern in romanischen Sprachen ................................. 49 Gesina Volkmann Das Hypertext-Kontinuum. Medium und Konzeption von Text und Hypertext ........................................... 69

II. SPRACHKONTAKT, MIGRATION, VARIATION

Harald Weydt Über Sprachkonflikte und ihre Vermeidung ...................................................... 91 Georges Lüdi Vom Einfluss der Politik der Sprachpflege auf Sprachkontaktphänomene und Sprachwandel. Das Beispiel der Anglizismen in Frankreich und Deutschland ........................ 105 Jean-Pierre Goudaillier De l’intérêt de décrire en linguistique les parlures argotiques traditionnelles et contemporaines ........................................................................ 119

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Inhaltsverzeichnis VIII

Lars Steinicke / Claudia Schlaak Das Okzitanische: Zur Selbstdarstellung französischer Minderheiten im Internet ............................................................. 129 Fernande Krier Binômes, trinômes, quadrinômes : toponymes plurilingues ............................... 145 Claudia Schlaak Sprachliche und kulturelle Vielfalt auf Mayotte: Das Bekenntnis zur “französischen Identität” ................................................... 157 Gerald Bernhard Italienische Vornamen im Ruhrgebiet: eine kleine migrationslinguistische Umfrage ...................................................... 177 Elton Prifti Italo-Albanians between Dialetto and Arbërisht .............................................. 191 Wolf Dietrich Zur Herausbildung koordinierender Konjunktionen in den Tupí-Guaraní- Sprachen. Europäischer Einfluss auf die Syntax eingeborener Sprachen .......... 215 Sybille Große Sprachkontakt in Paraguay: ndaje als modaler bzw. evidentieller Marker des Guaraní in Spanischvarietäten Paraguays ................................................... 231 Peter Kosta Modalité Epistémique et Evidentialité et sa disposition à la base déictique ....... 257

III. DIALEKTOLOGIE, SPRACHGESCHICHTE, EINZELSPRACHEN

Ulrich Busse Anglizismen europäisch und historisch: Ein Vergleich der historischen und soziokulturellen Faktoren im anglo-europäischen Sprachkontakt ..................... 287 Isolde Pfaff Englisch als Wissenschaftssprache - auch in der Romanistik? .......................... 311 Ilse Wischer Lexicalization of paraphrasal verb constructions with have and take ............. 325 Heide Wegener Eine Lücke im Paradigma des deutschen Futurhilfsverbs werden ................... 341

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Inhaltsverzeichnis IX

Harald Thun Die diachrone Erforschung der français régionaux auf der Grundlage des Corpus Historique du Substandard Français ........................................ 359 Stefanie Wagner Lou Nissart – (K)ein Platz in Europa? ............................................................... 395 Peter Stein / Dorit Heinrich Ohck-Wohlkebohrne Ehrr, Mein knädigk grand Patron! Vor Die ick ahb allßeit kroß Veneration. Bericht eines “Deutsch-Franzosen” über seinen Besuch in Berlin und Potsdam, anno 1730 ........................................................ 411 Cornelia Klettke Die Stimme des Anderen – Heterotopie und Heterologie in Combat de nègre et de chiens von Bernard-Marie Koltès ........................ 425 Dieter Kattenbusch / Fabio Tosques / Andreas Rauher Umbria Dialettale ............................................................................................... 443 Roland Bauer Tra napoletano e siciliano? Randbemerkungen zur Metaphonie im Dialekt der äolischen Inseln .......................................................................... 461 Till Stellino Parole e cose in un mondo che cambia: Il prestigio della tradizione nel settore vitivinicolo e le sue manifestazioni linguistiche in Puglia, Basilicata e Campania ........................................................................................ 473 Ottmar Ette Daniel Alarcón, Lost City Radio: Vom Krieg, den Sprachen der Diktatur und der Erfindung eines anderen Lebens ........................................................... 485 Lena Busse El habla andaluza – Eine sprachwissenschaftliche Betrachtung der andalusischen Sprache ................................................................................. 503 Helmut Lüdtke Rumänisch: Überlegungen zu einer sprachlichen Erfolgsbilanz ....................... 523

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Vorwort

1. Ziel und inhaltliche Fragestellungen der Festschrift

In der vorliegenden Festschrift werden Beiträge zur Feier des 60. Geburts-tags von Herrn Prof. Dr. Thomas Stehl publiziert. Wie bereits der Titel der Festschrift Sprachkontakte, Sprachvariation und Sprachwandel. Festschrift für Thomas Stehl zum 60. Geburtstag deutlich macht, finden sich in diesem Band Beiträge vor allem von Sprachwissenschaftlern, aber auch von Literatur- und Kulturwissenschaftlern, die mit dem wissenschaftlichen Lebenswerk von Thomas Stehl eng verbunden sind. Ziel der Festschrift, und damit gleichzeitig die Bitte an alle Beiträger, war es, die wesentlichen Forschungen des Jubilars, dazu zählen vor allem seine Arbeiten im Bereich der Variations-linguistik, zu würdigen und zu seinen wissenschaftlichen Kernfragen Stellung zu nehmen. Alle Beiträge greifen daher sein breit angelegtes und spannendes wissenschaftliches Lebenswerk zu den Bereichen der Kontakt-linguistik, der Mehrsprachigkeit, der Pragmalinguistik, der Variations-linguistik, der Sprachvariation und des Sprachwandels in europäischen und außereuropäischen Ländern, der Geolinguistik, der Kreolistik und der Mig-rationslinguistik auf.

Es ist mit dieser Festschrift sicher nur bedingt möglich, die Vielschichtig-keit und die Vielfalt der Forschungen von Thomas Stehl darzustellen; viele seiner wissenschaftlich innovativen Ansätze können mit dem vorliegenden Band leider gar nicht berührt werden. Daher werden nur seine wesentlichen Forschungsansätze thematisiert. Es freut uns sehr, dass viele seiner Kolle-gen, Freunde, bedeutenden Wegbegleiter und Schüler bei unserer ersten Anfrage im September 2009 sofort zugesagt haben, sich an der Festschrift zu beteiligen und das Werk Thomas Stehls zu würdigen. So auch Helmut Lüdtke, der mit seiner Doktorarbeit Zur Strukturellen Entwicklung des romani-schen Vokalismus ein Vorbild für die Arbeiten von Thomas Stehl war und der als erster Assistent von Heinrich Lausberg einen Bogen eröffnete, den Thomas Stehl als letzter Lausberg-Assistent schließen sollte. So stellte Hel-mut Lüdtke durch sein herausragendes oeuvre, seine inhaltliche Reife und seine Erfahrungen für Thomas Stehl einen bedeutenden Wegbegleiter dar, an den er sich in langen Jahren stets als Ratgeber wenden konnte. So ist es nicht verwunderlich, dass Thomas Stehl Lüdtkes Arbeiten zum Sprachwan-del fortführt und sich mit der Differenzierung des divergenten und des kon-vergenten Sprachwandels detailliert auseinandersetzt. Zentraler Gegenstand von Stehls 2005 erschienenen Sammelband Unsichtbare Hand und Sprecher-wahl. Typologie und Prozesse des Sprachwandels in der Romania ist die Beschrei-

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Vorwort XII

bung und die Methodendiskussion des endogenen, divergenten, zentrifuga-len Sprachwandels nach Helmut Lüdtke, und nunmehr des kontaktdynami-schen, konvergenten und zentripetalen Sprachwandels nach Thomas Stehl.

Auf das wissenschaftliche Lebenswerk von Thomas Stehl kann in dieser Festschrift aufgrund seiner Breite wie folgt nur in Ansätzen eingegangen werden: Mit Stolz hat Thomas Stehl stets darauf hingewiesen, dass er 1978 als letzter Doktorand von Heinrich Lausberg promovierte. Seine 1980 publi-zierte Dissertation behandelte Die Mundarten Apuliens. Historische und struk-turelle Beiträge und stellt einen Meilenstein in der historischen Phonologie süditalienischer Dialekte dar – nicht umsonst wurde die Drucklegung dieser Arbeit von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt. Nach der Promotion ging Thomas Stehl an die Universität Paderborn. Dort habili-tierte er sich 1992 mit der Arbeit Funktionale Analyse der sprachlichen Varia-tion. Untersuchungen zur Dynamik von Sprachkontakten in der Galloromania und Italoromania – es sollte betont werden, dass auch diese Arbeit durch ein zwei-jähriges Habilitandenstipendium der DFG unterstützt wurde. Das Werk stellt eine der wesentlichen und bahnbrechenden Forschungen im Bereich der Variationslinguistik dar. Stehl setzte mit dieser Arbeit einen Meilenstein, vor allem im Bereich der Funktionalen Variationslinguistik. So liegt es auf der Hand, dass er diesen Ansatz in den Folgejahren in zahlreichen Beiträ-gen, Artikeln und Vorträgen weiter ausführte, und dass dieser als methodo-logische Basis für zahlreiche seiner Doktoranden diente und noch heute dient. Nach der Habilitation wird Thomas Stehl 1992 als Professor an die Universität Bremen berufen, wo er nicht nur an der Reform der Studiengän-ge der Romanistik wesentlich beteiligt war, sondern sich auch mit großem Erfolg der Einrichtung des Faches Italianistik widmete. In den Jahren seiner Bremer Tätigkeit von 1992 bis 1998 fand seine Arbeit in Fachverbänden der Romanistik und in der Entwicklung neuer, anwendungsorientierter Stu-diengänge genauso viel Beachtung wie seine wissenschaftlichen Beiträge zur Variationslinguistik und zur Historischen Linguistik. Zum Wintersemester 1998/1999 erfolgte der Ruf auf den Lehrstuhl für Romanische Philolo-gie/Sprachwissenschaft an der Universität Potsdam, wo er sich seitdem den Aufgaben von Forschung und Lehre in seinen Schwerpunkten widmen konnte.

Das sprachwissenschaftliche œuvre von Thomas Stehl ist vor allem durch seine Habilitationsschrift Funktionale Analyse der sprachlichen Variation. Unter-suchungen zur Dynamik von Sprachkontakten in der Galloromania und Italoroma-nia gekennzeichnet. In diesem Werk stellt er seinen auf Coseriu und Laus-berg basierenden Ansatz einer funktionalen Analyse der sprachlichen Variation vor. Hierbei entwickelt er eine kohärente Methode der funktiona-len Analyse von sprachlicher Variation, materialsprachlicher Interferenz, sprachdynamischer Konvergenz und nachfolgender Sprachgenese regiona-ler Dialekte der Standardsprachen in der Romania. Mit seinen variationslin-

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Vorwort XIII

guistischen Forschungen machte sich Thomas Stehl in der Romanistik vor allem in Deutschland, Frankreich und Italien einen Namen. Doch auch an-dere Forschungszweige bestimmten seine wissenschaftliche Tätigkeit mit. In seinen Arbeiten beschäftigte er sich mit sprachwissenschaftlichen Fragestel-lungen in den Bereichen

� der Dialektologie der romanischen Sprachen, � der Sprachkontakte, der Sprachvariation und des Sprachwandels der

Galloromania (Französisch, Okzitanisch, Französische Kreolsprachen etc.), der Räto- und Italoromania (sprachliche Verhältnisse in Apu-lien, auf Sizilien und in den Dolomiten etc.), in der Lehre auch in Spanien und Lateinamerika,

� der Empirie von Sprachkontakten in Europa, � der Geschichte und der Historiographie der romanischen Sprachen, � der Theorie des Sprachwandels und der Wechselbeziehung von

Mündlichkeit und Schriftlichkeit sowie � der Wissenschaftstheorie der Linguistik.

Neben seinen Forschungen und seinen Veröffentlichungen war Thomas Stehl außerordentlich bemüht, seine Erfahrungen seinen Studierenden, sei-nen Doktoranden und anderen Nachwuchswissenschaftlern weiterzugeben. Aufgrund seiner Erfahrungen, seiner Innovativität und seiner Hilfsbereit-schaft ist Thomas Stehl vielen ein wichtiger Ratgeber. Mit etlichen Kollegin-nen und Kollegen der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam ist er darüber hinaus in Kooperationsprojekten verbunden. So verwundert es nicht, dass Thomas Stehl sich nicht nur in der Linguistik einen Namen machte, sondern auch in zahlreichen Tätigkeiten ehrenamtlich aktiv war. Er war über lange Jahre als Fachgutachter des DAAD, als stellv. Vorsitzender und als Vorsitzender des Frankoromanisten-Verbandes tätig und organisier-te zahlreiche Sektionen und Kongresse. Zudem ist er bis heute als Vorsit-zender des Fakultätsrates der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam tätig.

Mit dieser Festschrift möchten wir Thomas Stehl zu seinem 60. Geburts-tag und zu seinen Leistungen in Forschung und Lehre herzlich gratulieren und wünschen ihm, dass er noch lange Jahre mit der Vitalität in der Wissen-schaft aktiv sein kann.

2. Die Beiträge

In diesem Band werden zu Thomas Stehls 60. Geburtstag Beiträge von Kollegen, Freunden, wichtigen Wegbegleitern und Schülern publiziert. Weitere interessierte Kollegen, die aufgrund anderer Verpflichtungen keinen Beitrag erstellen konnten, wurden ihrem Wunsch entsprechend in die Tabula gratulatoria aufgenommen.

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Vorwort XIV

Mit Freude konnten wir Helmut Lüdtke, als wichtigsten wissenschaftlichen Mentor von Thomas Stehl, für zwei Beiträge gewinnen. Er verstarb jedoch vor der Fertigstellung dieses Bandes am 27.04.2010, so dass er die Publika-tion der Festschrift nicht mehr miterleben konnte. Die Veröffentlichung seiner hier posthum erscheinenden zwei Beiträge dient daher auch dem Andenken an einen großen Romanisten, der die Romanische Sprachwissen-schaft wesentlich geprägt hat und entscheidenden Einfluss auf den wissen-schaftlichen Werdegang von Thomas Stehl genommen hat.

Der Sammelband ist in drei Themenblöcke gegliedert, wobei der erste thematische Block Beiträge zur Theoriebildung, zur Methodologie und zur Terminologie gewidmet ist. Dieser Block ist insofern von Bedeutung, da Thomas Stehl großen Wert auf fundierte, methodologische Analysen legt, eine terminologische Präzision fordert und bei Definitionsfragen unter-schiedliche Ansätze kontrastiv gegenüberstellt. Im zweiten Block werden Sprachkontakte, Migrationsprozesse und die damit einhergehende sprachli-che Variation behandelt – die zentralen Forschungsthemen von Thomas Stehl. Zu diesen sprachwissenschaftlichen Teildisziplinen erstellte er nicht nur zahlreiche Publikationen, sondern bestimmte seit seiner Promotion die sprachwissenschaftlichen Debatten in der Romanistik in Deutschland, Frankreich und Italien wesentlich mit. Der dritte und letzte Block beinhaltet Fragestellungen zur Dialektologie und zur Sprachgeschichte aus der Per-spektive verschiedener Einzelphilologien.

Zu den einzelnen Beiträgen: Den ersten Themenblock Theorie, Methodologie, Terminologie beginnt Helmut Lüdtke mit seinem Beitrag “Bemerkungen zur kulturgeschichtlichen Bedingtheit der Linguistik”. Zunächst skizziert Lüdtke die Problematik des Ursprungs der romanischen Sprachen und setzt sie in Verhältnis zur Not-wendigkeit einer Alphabetschrift, die wiederum für die Linguistik von großer Bedeutung ist. Daran anschließend beschreibt Lüdtke die Problema-tik der Struktur semitischer Sprachen – dazu zählt er u.a. das Arabische. Im weiteren Verlauf des Beitrags sind das Alphabet als sogenannter Störfaktor sowie die Entwicklung der romanischen Sprachen aus dem Latein Gegen-stand der Ausführungen. Hans Goebls Beitrag “Quo vadis, atlas linguistice? Einige wissenschaftshisto-rische und zeitgeistkritische Reflexionen zur atlasgestützten Geolinguistik” befasst sich mit Sprachatlanten der Romanistik, der Anglistik, aber auch der Germanistik und deren Funktionen, die exemplarisch am Beispiel des ALF (Atlas linguistique de la France) dargestellt werden. Hierbei bezieht sich Hans Goebl auch auf die Zusammenarbeit mit Thomas Stehl bei der Erstellung des Atlante linguistico del ladino dolomitico (ALD). Darüber hinaus vergleicht

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Vorwort XV

er die romanistische mit der englischen Sprachgeographie und beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Dialektometrie und Sprachatlanten. Frank Jablonka stellt in seinem Beitrag “Zur Differenzierung von ‘emischen’ und ‘etischen’ Kategorien in der Sprachwissenschaft. Diskursnormen und –traditionen revisited” eine neue und ergänzte Definition der Termini ‘emisch’ und ‘etisch’ vor, die eng im Zusammenhang mit der Variations- und Kon-taktlinguistik stehen. Ziel seines Beitrags ist es, die Begrifflichkeiten ‘Dis-kursnormen’ und ‘Diskurstraditionen’ als emische Kategorien sowie deren Realisierungen im Diskurs als etische Kategorien, einst von Thomas Stehl selbst in den 90er Jahren so unterschieden, aufzugreifen und die Definition dieser Begriffe zu erweitern. Gerda Haßler befasst sich in ihrem Artikel “Grammatikalisierung oder Lexi-kalisierung? Zur Entwicklung von Topik- und Fokusmarkern in romani-schen Sprachen” mit der schwierigen Abgrenzung von Lexikalisierung und Grammatikalisierung. Bedingt durch Sprachwandelprozesse kommt es zu einer Verschiebung der Grenzen zwischen Lexik und Grammatik. In dem Beitrag werden die Grammatikalisierung und die Lexikalisierung synchro-nisch und diachronisch betrachtet sowie die Entwicklung und Funktionen von Topik- und Fokusmarkern in den romanischen Sprachen an zahlreichen Beispielen erläutert. In ihrem Beitrag “Das Hypertext-Kontinuum. Medium und Konzeption von Text und Hypertext” beschreibt Gesina Volkmann die verschiedenen For-men des Hypertextes. Zunächst wird der Terminus ‘Hypertext’ definiert und die einzelnen Eigenschaften erörtert. In diesem Zusammenhang werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie die Vor- und Nachteile eines Hypertextes mit einem traditionellen Text verglichen. Darüber hinaus ver-deutlicht Gesina Volkmann die Merkmale eines Hypertextes und verweist u.a. darauf, dass er selten ein Endprodukt darstellt. Es handelt sich demnach um dynamische Erzeugnisse. Den zweiten thematischen Block Sprachkontakt, Migration, Variation eröffnet Harald Weydt, der sich in seinem Beitrag “Über Sprachkonflikte und ihre Vermeidung” mit der Entstehung von Sprachkonflikten, deren Ausprägung und deren Vermeidung beschäftigt. Nach eigenen Erfahrungen auf Kongres-sen, den daraus resultierenden Konsequenzen für den Nicht-Mutter-sprachler sowie nach der Analyse der Gründe der diskurstechnischen und inhaltlichen Unterlegung analysiert Harald Weydt am Beispiel Québecs und Belgiens die Rivalität in zweisprachigen Gebieten. Hierbei bietet er Lö-sungsansätze zur Vermeidung von Sprachkonflikten zwischen verschiede-nen Sprachgemeinschaften an.

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Vorwort XVI

Georges Lüdi diskutiert in seinem Beitrag “Vom Einfluss der Politik der Sprachpflege auf Sprachkontaktphänomene und Sprachwandel. Das Beispiel der Anglizismen in Frankreich und Deutschland” den aktuellen Einfluss des Englischen im Alltagsleben. Hierbei stellt Lüdi den unterschiedlichen Sprachgebrauch sowie die sprachpflegerischen Maßnahmen in Deutschland und in Frankreich vor. Anhand zahlreicher Beispiele wird die dominante Stellung der englischen Sprache im Werbebereich erläutert. Vor dem Hin-tergrund der gesetzlichen Grundlagen, der sprachpflegerischen Maßnahmen und der Spracheinstellung werden die spezifischen Charakteristika der Werbesprache in Frankreich und in Deutschland gegenübergestellt. Gerald Bernhard beschäftigt sich in seinem Beitrag “Italienische Vornamen im Ruhrgebiet: eine kleine migrationslinguistische Umfrage” mit der Her-kunft von Vornamen im Ruhrgebiet. Der Verfasser untersucht hierbei die im Ruhrgebiet allgemein vorzufindenden italienischen Vornamen. Auf der Grundlage einer empirischen Umfrage wurden Studierende mit und ohne Migrationshintergrund nach ihrer Namensgebung für die Folgegeneration befragt. Im Anschluss werden die Daten ausgewertet, wobei die beliebtesten weiblichen und männlichen italienischen Vornamen vorgestellt werden. Elton Prifti stellt in seinem Beitrag “Italo-Albanians between Dialetto and Arbërisht” auf der Grundlage von Thomas Stehls “Funktionaler Variations-lingusitik“ die Dynamik des migrationsbedingten Kontaktes zwischen der italienischen und der albanischen Sprache in Süditalien vor. Der Autor gibt zunächst einen kurzen historischen Überblick über die Immigration der Albaner nach Süditalien. Im Anschluss daran stellt Elton Prifti seine empiri-schen Daten vor und erläutert anhand dieser die von Thomas Stehl unter-schiedenen drei Beschreibungsebenen der Kompetenz der Variation, der Pragmatik der Variation und der Linguistik der Variation. Wolf Dietrich beschäftigt sich in seinem Beitrag “Zur Herausbildung koor-dinierender Konjunktionen in den Tupí-Guaraní-Sprachen. Europäischer Einfluss auf die Syntax eingeborener Sprachen” mit den sprachlichen Aus-wirkungen des europäischen Sprachkontakts auf die indigenen Sprachen in Lateinamerika. Zunächst stellt er koordinierende Konjunktionen außereuro-päischer Sprachen vor und erläutert anhand zahlreicher Beispiele die äqui-valenten Formen in der spanischen Sprache. Im Anschluss daran diskutiert Dietrich die im paraguayischen Guaraní verwendeten spanischen Entleh-nungen. Sybille Große behandelt in ihrem Artikel “Sprachkontakt in Paraguay: ndaje als modaler bzw. evidentieller Marker des Guaraní in Spanisch-Varietäten” den Sprachkontakt zwischen dem Spanischen und dem Guaraní in Para-

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Vorwort XVII

guay. Hierbei erläutert sie modale bzw. evidentielle Markierungsverfahren, die darüber Auskunft geben, welchen Wahrheitsgehalt die wiedergegebene Information besitzt. Anhand spanischsprachiger Tageszeitungen Paraguays – u.a. Diario Popular – werden die sprachlichen Einflüsse des Guaraní auf das Standardspanische im Bereich der Morphosyntax exemplarisch erläutert. Jean-Pierre Goudaillier analysiert in seinem Beitrag “De l’intérêt de décrire en linguistique les parlures argotiques traditionnelles et contemporaines” das Argot in Frankreich. Unter Verwendung zahlreicher Beispiele wird die Entstehung, die Entwicklung und die Funktion des Argot erläutert. Dabei diskutiert Goudaillier auch die soziale Bedeutung des Gebrauchs der Argot-Varietäten und die beabsichtigte Abgrenzung von der Standardsprache. Es werden aktuelle Entwicklungen aufgezeigt und der Einfluss der Immigran-tensprache auf das Argot exemplarisch erläutert. Lars Steinicke und Claudia Schlaak erläutern in ihrem Beitrag “Das Okzita-nische: Zur Selbstdarstellung französischer Minderheiten im Internet” am Beispiel des Okzitanischen die soziolinguistische Selbstdarstellung der Min-derheitensprachen in Frankreich im Internet. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Verwendung des Internets wird analysiert, wie die Okzita-nisch-Sprecher über sich selbst, ihre Sprache und ihre Sprachgemeinschaft im World Wide Web informieren. Die Verf. bewerten die sprachliche und kulturelle Präsentation und weisen bestehende Informationslücken nach. Fernande Krier befasst sich in ihrem Beitrag “Binômes, trinômes, quadri-nômes: toponymes plurilingues” mit der Analyse letzeburgischer Topony-me. Die Herausbildung der Toponyme wird von politischen, militärischen und kulturellen Faktoren, aber auch von Sprachgrenzen und von Sprach-kontakten beeinflusst. Insbesondere das Letzeburgische ist durch seine be-sondere geographische Lage und durch seine Geschichte von Sprachkontak-ten gekennzeichnet. Fernande Krier stellt Toponyme des Letzeburgischen den deutschen und den französischen Entsprechungen kontrastiv gegenüber und erläutert die spezifischen sprachlichen Charakteristika. Claudia Schlaak analysiert in ihrem Beitrag “Sprachliche und kulturelle Vielfalt auf Mayotte: Das Bekenntnis zur ‘französischen Identität’” die be-sondere sprachliche und kulturelle Situation der Insel Mayotte im franko-phonen Raum. Hierbei werden die Stellung des Französischen sowie die Gründe für das Streben nach einer stärkeren Integration in den französi-schen Staat erläutert. Vor dem Hintergrund der sprachlichen und kulturel-len Vielfalt und den migrationspolitischen Entwicklungen wird das Streben der Bevölkerung nach einer “französischen Identität” diskutiert.

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Vorwort XVIII

In seinem Beitrag “Modalité Epistémique et Evidentialité et sa disposition à la base déictique” befasst sich Peter Kosta mit der Beziehung von Evidentia-lität und epistemischer Modalität. Anhand zahlreicher Beispiele und unter Berücksichtigung diverser sprachwissenschaftlicher Ansätze erläutert der Verfasser diese Begriffe. In diesem Kontext werden die sich hieraus erge-benden sprachlichen Besonderheiten von romanischen und slawischen Sprachen kontrastiv gegenübergestellt. Den Schwerpunkt der Analyse bil-den hierbei die slawischen Sprachen. Der dritte Block Dialektologie, Sprachgeschichte, Einzelsprachen wird von Ulrich Busse eingeleitet. In seinem Beitrag “Anglizismen europäisch und historisch: Ein Vergleich der historischen und soziokulturellen Faktoren im anglo-europäischen Sprachkontakt” beschreibt er die Auswirkungen des lexikali-schen Einflusses der englischen Sprache auf andere europäische Sprachen. Bei der Analyse diverser Wörterbücher werden die in den jeweiligen euro-päischen Sprachen vorkommenden Anglizismen quantitativ gegenüberge-stellt und tabellarisch veranschaulicht. Isolde Pfaff betrachtet in ihrem Beitrag “Englisch als Wissenschaftssprache - auch in der Romanistik?” die Stellung der englischen Sprache als Wissen-schaftssprache. Sie verdeutlicht, dass der Stellenwert des Deutschen in der Wissenschaftsgemeinde stetig abnimmt und der Status des Englischen als Wissenschaftssprache kontinuierlich steigt. Isolde Pfaff erläutert hierzu Anstrengungen einiger Forschungseinrichtungen, die dieser Entwicklung entgegenzusteuern versuchen. Auch die Präsenz des Englischen innerhalb der romanischen Länder wird untersucht und schließlich mit der Situation in Deutschland verglichen. Ilse Wischer befasst sich in ihrem Beitrag “Lexicalization of paraphrasal verb constructions with have and take” mit der Entwicklung von verbalen Kollo-kationen mit have und take in der englischen Sprache. Nach einer Begriffsde-finition des Terminus ‘Lexikalisierung’ erläutert sie anhand zahlreicher Bei-spiele die historische Entwicklung der Verwendung von have + ‘noun phrase’ im britischen Englisch. Im Anschluss hieran analysiert sie die idio-matischen Verbalkonstruktionen take + ‘noun phrase’ im amerikanischen Englisch und stellte diese der britisch-englischen Verwendung kontrastiv gegenüber. Heide Wegeners Beitrag “Eine Lücke im Paradigma des deutschen Futur-hilfsverbs werden” befasst sich mit der Tempusform ‘Zukunft in der Vergan-genheit’. Die morphologischen Verbformen, um diese Zeitform auszu-drücken, fehlen in der deutschen Sprache, finden jedoch in einigen romanischen Sprachen Verwendung. Das Fehlen der morphologischen

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Vorwort XIX

Formen dieser Zeitform wird anhand der in den romanischen Sprachen entsprechenden Formen erläutert. So stellt Heide Wegener die im Deutschen verwendeten Ersatzformen für das Präteritum Indikativ des Futurhilfsverbs exemplarisch dar und vergleicht diese mit den romanischen Sprachen. In seinem Beitrag “Die diachrone Erforschung der français régionaux auf der Grundlage des Corpus Historique du Substandard Français” stellt Harald Thun Ziele und Aufgaben eines Forschungsprojekts, das Corpus Historique du Sub-standard Français (CHSF), vor. Hierbei steht die sprachliche Einheit Frank-reichs unter Berücksichtigung der diversen Prozesse von Alphabetisierung und Französisierung im 19. Jahrhundert im Zentrum der Forschung. Über die genaue Ausdifferenzierung des Standards in verschiedene français régio-naux ist bisher wenig bekannt; hierzu weist Harald Thun in seinem Beitrag zahlreiche Wissenslücken nach und erläutert den Stand der Forschung der Geschichte der français régionaux in Frankreich. Stefanie Wagner analysiert in ihrem Beitrag “Lou Nissart – (K)ein Platz in Europa?” die aktuelle Sprachsituation des Nissart in Frankreich. Nach einer Darstellung der rechtlichen Position von Minderheitensprachen in Europa und einer Gegenüberstellung der Sprachpolitik und der Sprachgesetze von Spanien, Frankreich und Italien wird der länderspezifische und einheitliche Umgang mit den Minderheitensprachen und den Dialekten kritisch disku-tiert. Am Beispiel des Nissart werden die politischen Auswirkungen auf die Findung einer einheitlichen Graphie, sowie auf die aktuelle Situation im Bildungswesen und in der Kultur erläutert. Peter Stein und Dorit Heinrich analysieren in ihrem Beitrag “Ohck-Wohlkebohrne Ehrr, Mein knädigk grand Patron! Vor Die ick ahb allßeit kroß Veneration” ein Gedicht (gedruckt 1730) von Johann Christian Trömer. In ihrem Auszug gehen sie auf die kulturellen und insbesondere die sprach-lichen Besonderheiten von Berlin und Potsdam ein. Es werden sowohl fran-zösische Entlehnungen im Deutschen als auch die deutsche Sprache der französischen Emigranten analysiert. Zudem betrachten die Verfasser die in diesem Gedicht dargestellten Aussprachegewohnheiten sowie die sprachli-chen Charakteristika im Bereich der Morphologie und Syntax. In ihrem Beitrag “Die Stimme des Anderen – Heterotopie und Heterologie in Combat de nègre et de chiens von Bernhard-Marie Koltès” erläutert Cornelia Klettke die Struktur dieses Dramas und dessen Bedeutung für das französi-sche Theater. Die Autorin skizziert den Inhalt des Dramas, stellt die für die Handlung des Bühnenstücks bedeutenden Protagonisten vor und erläutert die Problematik der Kritik am westlichen Kapitalismus. Nachfolgend be-schreibt die Verf. die Bedeutung der Bühne sowie deren Funktion, allen

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Vorwort XX

Stimmen des Dramas Gehör zu verschaffen. Die Charaktere und die Rele-vanz der Figuren des Dramas werden detailliert beschrieben. Dieter Kattenbusch, Fabio Tosques und Andres Rauher untersuchen in ihrem Beitrag “Umbria Dialettale” aktuelle Besonderheiten der gesproche-nen Dialekte in Umbrien. Hierzu werden anhand primärer Quellen phoneti-sche, morphologische und lexikalische Merkmale analysiert. In diesem Kon-text gehen die Verfasser auch auf die in früheren Untersuchungen eingeteilten Dialektzonen Umbriens sowie auf die Dialekttypen umbro settentrionale, sud-orientale und orvietano ein. Die Mundarten Umbriens wur-den durch den Sprachkontakt mit anderen italienischer Regionen beein-flusst. Roland Bauer beschreibt in seinem Artikel “Tra napoletano e siciliano? Rand-bemerkungen zur Metaphonie im Dialekt der äolischen Inseln” den Dialekt der äolischen Inseln. Bauer beschreibt in seinem Artikel den sizilianischen Vokalismus und vergleicht diesen mit dem Dialekt der äolischen Inseln. Der Schwerpunkt wird auf die Metaphonie gelegt, um nachfolgend die sprachli-che Nähe zum Neapolitanischen bzw. zum Sizilianischen zu klären. Bauer betont jedoch, dass etwaige Folgerungen bezüglich der Positionierung des äolischen Dialekts nur in Ansätzen und eher unverbindlich getroffen wer-den können. Till Stellino erläutert in seinem Artikel “Parole e cose in un mondo che cam-bia: Il prestigio della tradizione nel settore vitivinicolo e le sue manifestazio-ni linguistiche in Puglia, Basilicata e Campania” sprachliche Veränderungen im Bereich des Weinanbaus in Süditalien. Hierbei gibt er einen Überblick über die Önologie als Wissenschaft und beschreibt den Einfluss des techni-schen Fortschritts bzw. der Technologisierung auf die sprachlichen Bezeich-nungen der Arbeit der Winzer. Stellino analysiert anhand ausgewählter süditalienischer Orte diese Veränderungen im Kontext der Dynamik im Varietengefüge des Italienischen. Ottmar Ette reflektiert in seinem Beitrag “Daniel Alarcón, Lost City Radio: Vom Krieg, den Sprachen der Diktatur und der Erfindung eines anderen Lebens” die von Daniel Alarcón beschriebenen bürgerkriegsähnlichen Zu-stände eines Landes im Roman Lost City Radio. Der Verf. beschreibt Lost City Radio als einen Roman, der repräsentativ für jegliche Kriege und Diktaturen und deren Konsequenzen steht. Ferner skizziert Ette die Rolle der beiden Hauptdarsteller des Romans, die die verschiedenen im Roman dargestellten Aspekte bzw. Erfahrungen des Bürgerkriegs und der Diktatur aus verschie-denen Blickweisen repräsentieren.

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Vorwort XXI

Der Beitrag “El habla andaluza – Eine sprachwissenschaftliche Betrachtung der andalusischen Sprache“ von Lena Busse beschreibt die sprachlichen Charakteristika des Andalusischen, wobei vor allem die phonetischen und phonologischen Merkmale der andalusischen Sprache im Vordergrund ste-hen. Im ersten Teil des Beitrags werden die Termini ‘Sprache’ und ‘Dialekt’ nach Eugenio Coseriu definiert. Im Anschluss daran beschreibt die Verf. die wichtigsten Merkmale des Andalusischen, so z.B. den seseo oder den yeísmo. Zudem werden die soziolinguistische Situation, die Sprachpolitik und die Identität der andalusischen Sprachgemeinschaft betrachtet. Helmut Lüdtke bearbeitet in seinem Artikel “Rumänisch: Überlegungen zu einer sprachlichen Erfolgsbilanz” die Entwicklung und die Stellung der rumänischen Sprache. Hierbei erläutert Helmut Lüdtke nicht nur den sprachgeschichtlichen Hintergrund des Rumänischen, sondern skizziert zugleich die Verwendung sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Bereich. Allen Beiträgern und Unterstützern, die an der Publikation des vorliegenden Bandes beteiligt waren, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Wir möchten insbesondere Lars Steinicke danken, der als langjähriger Schüler von Thomas Stehl in den verschiedenen Entstehungsphasen des vorliegenden Bandes sowohl wissenschaftlich als auch computertechnisch mit großem Engagement mitgearbeitet hat. Potsdam, im Oktober 2010 Claudia Schlaak Lena Busse

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Verzeichnis der Schriften von Thomas Stehl

Im nachfolgenden Schriftenverzeichnis werden alle bis zum 15.10.2010 vor-gefundenen Publikationen zu den Schriften von Thomas Stehl erfasst:

1. Monographien

1980

Die Mundarten Apuliens. Historische und strukturelle Beiträge, Münster: Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung (= Forschungen zur Romani-schen Philologie 22).

1988

(in Mitarbeit): Fragebuch zum Sprach- und Sachatlas zum Studium des Dolomi-tenladinischen - ALD I / Questionario per l’Atlante linguistico per lo studio del ladino dolomitico - ALD I, in Zusammenarbeit mit Dieter Kattenbusch und Thomas Stehl, kompiliert von Hans Goebl, Salzburg: Institut für Roma-nistik.

1999

(in Mitarbeit): Evaluation von Lehre und Studium in den Fächern Anglistik und Romanistik an den niedersächsischen Universitäten. Evaluationsbericht, von Doris Hermann, Jürgen Harnisch, Gisela Hermann-Brennecke, Ernst Burgschmidt, Manfred Pfister, Henning Krauss, Ludger Schiffer, Thomas Stehl, Hannover: Universität Hannover.

2. Herausgeberschaften und Mitherausgeberschaften

Dialektgenerationen, Dialektfunktionen, Sprachwandel, Vorträge der AG 1 zur 17. Jahrestagung der DGfS in Göttingen, 1.-3.3.1995, Tübingen: Narr (= TBL 411).

2003

(in Zusammenarbeit mit Grimm, Reinhold R. / Koch, Peter / Stehl, Thomas / Wehle, Winfried): Italianità. Ein literarisches, sprachliches und kulturelles Identitätsmuster, Tübingen: Narr (= Akten des 9. Deutschen Italianisten-tages 1999 an der Universität Eichstätt).

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Verzeichnis der Schriften von Thomas Stehl XXIV

2005

Unsichtbare Hand und Sprecherwahl. Typologie und Prozesse des Sprachwandels in der Romania, Tübingen: Narr (= TBL 471).

2008

Kenntnis und Wandel der Sprachen. Beiträge zur Potsdamer Ehrenpromotion für Helmut Lüdtke, Tübingen: Narr (= TBL 507).

3. Beiträge und Rezensionen

1981

“Minderheiten, Dialektologie und Soziolinguistik”, in: Christoph Schwarze (Ed.), Italienische Sprachwissenschaft. Beiträge zu der Tagung ‘Romanistik in-terdisziplinär’, Saarbrücken 1979, Tübingen: Narr, 159-177 (= Ergebnisse und Methoden moderner Sprachwissenschaft 8).

1983

“Rezension zu: Rainer Bigalke, Dizionario dialettale della Basilicata, con un breve saggio della fonetica, un’introduzione sulla storia dei dialetti luca-ni e note etimologiche, Heidelberg: Winter 1980”, Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen 220, 206-208.

1987

“Note storiche sul dialetto di Trinitapoli”, in: Pietro di Biase (Ed.), Trinitapoli nella civiltà del Tavoliere, Fasano di Puglia: Schena Editore, 297-320.

“Sostrato, variazione linguistica e diacronia”, in: Arnold Arens (Ed.), Texte-

tymologie. Untersuchungen zu Textkörper und Textinhalt. Festschrift für Hein-rich Lausberg zum 75. Geburtstag, Stuttgart: Steiner, 410-420.

1988

“Italiano: Aree linguistiche XI. Puglia e Salento / Italienisch: Areallinguistik XI. Apulien und Salento”, in: Günter Holtus / Michael Metzeltin / Chris-tian Schmitt (Eds.), Lexikon der Romanistischen Linguistik (LRL), Bd. 4: Itali-enisch - Korsisch - Sardisch, Tübingen: Niemeyer, 695-716.

“Kommunikative Dialektologie oder Dialektometrie?”, in: Hermann Bluhme

(Ed.), Beiträge zur quantitativen Linguistik. Gedächtniskolloquium für Eber-

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Verzeichnis der Schriften von Thomas Stehl XXV

hard Zwirner, Antwerpen, 9.-12. April 1986, Tübingen: Narr, 238-247 (= TBL 329).

“Les concepts de continuum et de gradatum dans la linguistique variationnel-

le”, in: Dieter Kremer (Ed.), Actes du XVIIIe Congrès International de Lin-guistique et de Philologie Romanes. Université de Trèves (Trier) 1986, Bd. V: Section IV. Linguistique pragmatique et linguistique sociolinguistique, Tübin-gen: Niemeyer 28-40, 51-54.

“Rezension zu: Günter Holtus / Edgar Radtke (Eds.), Sprachlicher Substan-

dard, Tübingen: Niemeyer 1986 (= Konzepte der Sprach- und Literatur-wissenschaft. Band 36)”, Romanische Forschungen 100, 351-355.

“Rezension zu: Joseph Gioscio, Il dialetto lucano di Calvello, Stuttgart: Stei-

ner 1985”, Romanistisches Jahrbuch 39, 191-194.

1989

“Fonetica e fonologia: sistemi in contatto nello spazio”, in: Günter Holtus / Michael Metzeltin / Max Pfister (Eds.), La Dialettologia italiana oggi. Studi offerti a Manlio Cortelazzo, Tübingen: Narr, 3-16 (= TBL 335).

“Sono ancora possibili gli atlanti regionali? Note in margine all’Atlante lin-

guistico del ladino dolomitico (ALD)”, in: Atlanti regionali. Aspetti metodo-logici, linguistici e etnografici. Atti del XV Convegno del Centro di Studio per la Dialettologia italiana (Palermo, 7 - 11 ottobre 1985), Pisa: Pacini, 549-571.

“Typologie des contacts linguistiques: langues romanes, créoles français et

dialectes italiens”, in: Fabio Foresti / Elena Rizzi / Paola Benedini (Eds.), L’Italiano tra le lingue romanze. Atti del XX Congresso Internazionale di Studi (Bologna, 25 - 27 settembre 1986), Roma: Bulzoni, 115-124, 331-332 (= Pub-blicazioni della Società di Linguistica Italiana 27).

1990

“Ansätze einer strukturalistischen Beschreibung der Variation im Französi-schen und Italienischen”, in: Günter Holtus / Edgar Radtke (Eds.), Sprachlicher Substandard III. Standard, Substandard und Varietätenlinguistik, Tübingen: Niemeyer, 172-210 (= Konzepte der Sprach- und Literaturwis-senschaft 45).

“Geolinguistica regionale e analisi variazionale. Considerazioni metodologi-

che per l’Atlante Linguistico della Sicilia”, Bollettino del Centro di Studi Filologici e Linguistici Siciliani 16, 119-159.

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Verzeichnis der Schriften von Thomas Stehl XXVI

“Il problema di un italiano regionale in Puglia”, in: Michele A. Cortelazzo / Alberto Mioni (Eds.), L’Italiano regionale. Atti del XVIII Congresso Interna-zionale di Studi (Padova - Vicenza, 14 - 16 settembre 1984), Roma: Bulzoni, 265-280 (= Pubblicazioni della Società di Linguistica Italiana 25).

1991

“Hétérogénéité et homogénéité: le problème de la norme dans la dialectolo-gie urbaine”, in: Elisabeth Feldbusch / Reiner Pogarell / Cornelia Weiß (Eds.), Neue Fragen der Linguistik. Akten des 25. Linguistischen Kolloquiums, Paderborn 1990. Bd. 2: Innovation und Anwendung, Tübingen: Niemeyer, 133-142 (= Linguistische Arbeiten 271).

“Il concetto di italiano regionale e la dinamica dell’italiano nelle regioni”, in:

Johannes Kramer (Ed.), Siue Padi ripis Athesim seu propter amoenum. Stu-dien zur Romanität in Norditalien und Graubünden. Festschrift für Giovan Bat-tista Pellegrini, Hamburg: Buske, 385-402.

1992

“Contacts linguistiques verticaux et traditions du discours comme objet d’une linguistique variationnelle historique”, in: Ramón Lorenzo (Ed.), Actas do XIX Congreso Internacional de Lingüística e Filoloxía Romanicas (Universidade de Santiago de Compostela, 1989), Bd. III: Lingüística Pragmati-ca e Sociolingüística, La Coruña: Fundación Pedro Barrié de la Maza, 249-268.

1993

“Français régional et variation linguistique en Périgord. Projet de recher-che”, in: Giuliano Gasca Queirazza (Ed.), Atti del Secondo Congresso Inter-nazionale della ‘Association Internationale d’Etudes Occitanes’ (Torino, 31 ago-sto - 5 settembre 1987), Bd. II, Torino: Dipartimento di Scienze Letterarie e Filologiche, Università di Torino, 871-883.

“Variationslinguistik und Geolinguistik: Sprachkontakt und Sprachdynamik

im geographischen Raum”, in: Otto Winkelmann (Ed.), Stand und Per-spektiven der romanischen Sprachgeographie, Wilhelmsfeld: Egert, 225-259 (= pro lingua 15).

1994

“Français régional, italiano regionale, neue Dialekte des Standards: Minder-heiten und ihre Identität im Zeitenwandel und im Sprachenwechsel”, in: Uta Helfrich / Claudia Maria Riehl (Eds.), Mehrsprachigkeit in Europa - Hindernis oder Chance?, Wilhelmsfeld: Egert, 127-147 (= pro lingua 24).

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Verzeichnis der Schriften von Thomas Stehl XXVII

1995

“Heinrich Lausbergs Linguistik der parole und das Problem sprachlicher Gliederung in Zeit und Raum”, in: Wolfgang Babilas (Ed.), Heinrich Laus-berg zum Gedenken. Akten eines wissenschaftlichen Kolloquiums (Münster, 24. und 25. Januar 1994), Münster: Nodus, 71-86 (= Münstersche Beiträge zur Romanischen Philologie 9).

“La dinamica diacronica fra dialetto e lingua: per un’analisi funzionale della

convergenza linguistica”, in: Maria Teresa Romanello / Immacolata Tempesta (Eds.), Dialetti e lingue nazionali. Atti del XXVII Congresso Inter-nazionale di Studi (Lecce, 28 - 30 ottobre 1993), Roma: Bulzoni, 55-73.

“Sprachdynamik in Frankreich und Italien: Zur Funktion des Wortschatzes

im Konvergenzprozeß”, in: Ulrich Hoinkes (Ed.), Panorama der Lexikali-schen Semantik. Thematische Festschrift aus Anlaß des 60. Geburtstags von Horst Geckeler, Tübingen: Narr, 641-650.

1996

“Competenza, pragmatica e linguistica della variazione: problemi d’inchiesta e d’interpretazione in geolinguistica”, in: Edgar Radtke / Harald Thun (Eds.), Neue Wege der romanischen Geolinguistik. Akten des Symposiums zur empirischen Dialektologie (Heidelberg/ Mainz, 21.-24.10.1991), Kiel: Westensee, 620-640.

“Urbanità linguistica: Die Stadt als Kommunikationsraum in der italieni-

schen Sprachwissenschaft”, Italienisch. Zeitschrift für italienische Sprache und Literatur 35/1, 56-71.

1999

“Dialektgenerationen und Dialektfunktionen im sprachlichen Wandel”, in: Thomas Stehl (Ed.), Dialektgenerationen, Dialektfunktionen, Sprachwandel, Tübingen: Narr, VII-XV (= TBL 411).

“Italianista in Germania, Germanista d’Italia: Considerazioni sulla figura del

lettore d’Italiano”, in: Daniela Giovanardi / Hans Ingo Radatz (Eds.), L'insegnamento dell'italiano nelle università tedesche. Didattica, culture e civil-tà: nuove proposte, Frankfurt am Main: Sauerländer, 17-25.

2000

“[Kongressbericht] ‘Francophonie – Kulturelle Vielfalt. Unité – Pluralité – Diversité’. Bericht über den Zweiten Franko-Romanisten-Kongreß,

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Verzeichnis der Schriften von Thomas Stehl XXVIII

25.-27. September 2000 in Dresden”, Romanistische Zeitschrift für Literatur-geschichte 24, 427-460.

“Tempo, spazio, dinamica linguistica: Aspetti ‘dia-sincronici’ della linguisti-

ca italiana”, in: Bruno Staib (Ed.), Linguistica romanica et indiana. Festschrift für Wolf Dietrich zum 60. Geburtstag, Tübingen: Narr, 401-421.

2002

“Thème 2: Standard et dialecte(s). Compte-rendu des interventions” [= Sek-tionsbericht XXVe Colloque International de la Société Internationale de Linguistique Fonctionelle (Frankfurt/Oder, April 2001)], in: Harald Weydt (Ed.), Langue – Communauté – Signification. Approches en Linguis-tique Fonctionelle. Actes du XXVème Colloque International de Linguistique Fonctionelle, Frankfurt am Main et al.: Lang, 136-141.

2003

“ ‘Sur les frontières … / Auf der Grenze ...’. Bericht über den Dritten Franko-Romanisten-Kongress, 26.-29. September 2002 in Aachen”, Lendemains 110/111, 224-227.

2005

“L’italiano in Italia e in Europa: La lingua italiana fra cultura regionale e identità nazionale”, in: Maria Giovanna Tassinari / Gherardo Ugolini (Eds.), Italia regione d’Europa. Lingua – cultura – identità. Atti del convegno internazionale di studi tenutosi nell’ambito della Settimana della Lingua Italia-na nel Mondo. Organizzato dall’ufficio culturale dell’Ambasciata d’Italia (Berli-no 20-22 ottobre 2003), Frankfurt am Main et al.: Lang, 37-49.

“Vorwort”, in: Thomas Stehl (Ed.), Unsichtbare Hand und Sprecherwahl. Typo-

logie und Prozesse des Sprachwandels in der Romania, Tübingen: Narr, VII-XVIII (= TBL 471).

“Sprachkontakt und Konvergenzdynamik. Aktuelle Dimensionen der histo-

rischen romanischen Sprachwissenschaft”, in: Thomas Stehl (Ed.), Un-sichtbare Hand und Sprecherwahl. Typologie und Prozesse des Sprachwandels in der Romania, Tübingen: Narr, 1-24 (= TBL 471).

“Sprachwandel und Sprachgenese. Kontinuität und Bruch in der Sprachge-

schichte”, in: Thomas Stehl (Ed.), Unsichtbare Hand und Sprecherwahl. Typologie und Prozesse des Sprachwandels in der Romania, Tübingen: Narr, 87-110 (= TBL 471).

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Verzeichnis der Schriften von Thomas Stehl XXIX

2008

“Vorwort”, in: Thomas Stehl (Ed.), Kenntnis und Wandel der Sprachen. Beiträge zur Potsdamer Ehrenpromotion für Helmut Lüdtke, Tübingen: Narr (= TBL 507), VII-XIII.

“Phonologischer Wandel im Sprachkontakt: Divergenz, Konvergenz und

zyklische Drift”, in: Thomas Stehl (Ed.), Kenntnis und Wandel der Sprachen. Beiträge zur Potsdamer Ehrenpromotion für Helmut Lüdtke, Tübingen: Narr (= TBL 507), 195-215.

4. Im Druck befindliche Monographien, Herausgeberschaften sowie Beiträge

2011

“Regionale Sprachgemeinschaften und Sprachdynamik: Zwischen Kodifizie-rung und Schreibtradition”, in: Sandra Herling / Carolin Patzelt (Eds.), Sprachkontakt, Sprachausbau und Verschriftungsproblematik: Aspekte der Normalisierung von Regionalsprachen in der Romania. Akten der gleichnami-gen Sektion auf dem XXXI. Romanistentag in Bonn (27.09-1.10.2009), Mün-chen: Meidenbauer.

“Mobilität, Sprachkontakte und Integration: Aspekte der Migrationslinguis-

tik”, in: Norbert Franz / Rüdiger Kunow (Eds.), Mobilisierte Kulturen. Themen, Theorien, Tendenzen, Potsdam: Universitätsverlag, Bd. 1.

Sprachen in mobilisierten Kulturen: Aspekte der Migrationslinguistik, Potsdam:

Universitätsverlag, (= Potsdamer Beiträge zur kulturellen Mobilitätsfor-schung; Bd. 2).

“Sprachen und Diskurse als Träger und Mittler mobiler Kulturen: Kommu-

nikative Aspekte der Migrationslinguistik”, in: Thomas Stehl (Ed.), Sprachen in mobilisierten Kulturen: Aspekte der Migrationslinguistik, Pots-dam: Universitätsverlag, Bd. 2.

Funktionale Variationslinguistik. Untersuchungen zur Dynamik von Sprach-

kontakten in der Galloromania und Italoromania, Frankfurt am Main: Peter Lang (= Aktualisierte Fassung der Habilitations-Schrift Paderborn 1992).