Stadt Nachrichten SALZBURG 3 . N O V E M B E R 2 0 1 6 3 ...

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2 Stadt Nachrichten 3. NOVEMBER 2016 SALZBURG 3. NOVEMBER 2016 Stadt Nachrichten 3 SALZBURG ESSEN &Trinken Salzburg bietet eine bunte Vielfalt hochwertiger Restaurants, gutbürger- licher Gasthöfe, trendiger Pubs und heißer Szene-Treffs. Jede Woche stel- len wir eine kleine Auswahl vor. Wenn auch Sie Ihr Lokal hier präsentieren möchten – Informationen unter Tel. +43 662/820220 - 586 oder Mail an [email protected] Politik hautnah: Schüler lösen Ukraine-Konflikt RICKY KNOLL ALTSTADT. „Es ist sehr kompli- ziert, die Interessen unter einen Hut zu bringen und einen Kom- promiss zu finden, der für alle passt“, schildern Elisabeth und Elena von der 6B der Ursulinen. Sie gehören zur Gruppe der Lob- byisten „Business Europe“, die vor allem die Wirtschaftssank- tionen gegen Russland abschaf- fen wollen. „Wir mussten vor al- lem die Regierungen der EU und Russlands zur Vernunft bringen, um weiteren wirtschaftlichen Schaden abzuwenden“, ergänzt Kollege Matthias von der 8A des Herz-Jesu-Gymnasiums. Also drohen sie „der EU“ mit einer Klage. Diese wiederum fällt aus allen Wolken, nachdem die „Medien“ dieses Ansinnen publi- zierten. „Das hat alles sehr realis- tische Parallelen“, ist Corinna Kröber, Doktorandin der Verglei- chenden Politikwissenschaft, sehr zufrieden. Sie hat die Simu- lation am Institut mit ihren Kolle- ginnen Vanessa Marent und Sa- rah Dingler ausgearbeitet. Nichts Geringeres als die Lö- sung des Ukraine-Konflikts steht bei dieser Polit-Simulation auf dem Programm. „Heute: der 3. Minsker Verhandlungsgipfel. Vertreter aus der EU, Russland, Separatisten, der Ukraine und der USA sind dabei. #Schueler- UNI2016“: Mit diesem Tweet (Kurznachricht via Internet) in- formieren die „Medien“ über die „neuesten Verhandlungen“. Diese „Medien“-Gruppe be- steht aus Mittelschülern, die aus dem Herz-Jesu-Gymnasium, den Ursulinen, dem RG Akademie- straße SSM oder dem BG Zauner- gasse stammen und an der Schü- ler-Uni teilnehmen. Wer welcher Gruppe angehört, wurde zu Be- ginn des Vormittags an der Poli- tikwissenschaft der Uni Salzburg ausgelost. Nach einer theoreti- schen Einführung legen die jun- gen Leute in Gruppenarbeiten die entsprechenden Positionen der Verhandlungsteilnehmer fest: „Business Europe“, Lobbyisten des größten europäischen Arbeit- geberverbandes, die Menschen- rechtsorganisation „Amnesty In- ternational“, eine Gruppe inter- nationaler Journalisten, die „Me- dien“, die die öffentliche Wahr- nehmung prägen, und ein vier- köpfiges Team der „Moderation“, das für den reibungslosen Ablauf des Gipfels verantwortlich ist und zwischen den Akteuren vermit- telt. „Interessanterweise haben ,die Medien’ gleich zu Beginn nur von den teilnehmenden Staaten berichtet, aber ,die Separatisten’ unterschlagen was ebenfalls sehr stark der Realität ent- spricht“, so Corinna Kröber. Die Verhandlungen selbst fin- den statt zwischen: Den „Separa- tisten“ russischstämmige Be- völkerung in der Ostukraine, die Autonomierechte von der Ukrai- ne einfordert. „Russland“, stärks- ter Partner der Separatisten, das deren Rechte und Interessen schützen bzw. durchsetzen will. Der „Ukraine“, die unter dem Auch wenn sie sich zuvor kaum oder gar nicht mit der internationalen Politik befasst hatten: Bei der Schüler-Uni erlebten Salzburger Mittelschüler, wie spannend sie sein kann, wenn sie aktiv dabei sind. Bürgerkrieg leidet, deren Wirt- schaft am Boden ist und wo die Armut rasant steigt. Ebenfalls am Verhandlungstisch sitzen die „USA“, die sich seit dem Ende des Kalten Krieges für eine westlich orientierte Ukraine starkma- chen, sowie die „EU“, deren wichtigste Ziele Stabilität und Freiheit für die Ukraine sind. Die „Konferenz“ wird mit einer hart ausgehandelten „Abschluss- erklärung“ beendet, die die Um- setzung der Waffenruhe festlegt, die Region stabilisiert und in der die Ukraine ihre Neutralität er- klärt. Insbesondere Florian Hu- ber, einer der „Ukraine“-Ver- handlungsführer und Schüler bei den Herz-Jesu-Missionaren, glänzte rhetorisch mit seinen Ar- gumenten. Er erhielt einen Preis für herausragende Argumentati- Stefan Heil und Florian Huber (l.) vertreten bei der Konferenz „Minsk III“ die Ukraine und fordern in Re- deduellen die Position der Separatisten, Anna Kreis und Luca Moser (r.), heraus. BILD: KNOLL onsführung. Die Schüler sind ins- gesamt begeistert, Politik einmal auf diese Weise zu erfahren. „Heute habe ich so viel mehr ver- standen als sonst“, sagt Luca, ei- ner der „Separatisten“. Bewaffneter Konflikt im Osten der Ukraine Der Krieg in der Ukraine ist ein bewaffneter Konflikt, der durch stetige Schritte der Es- kalation ab Februar 2014 in den ostukrainischen Oblasten Donezk und Luhansk ent- stand. Die dortigen Kampf- handlungen finden zwischen von Russland unterstützten Milizen, regulären russischen und ukrainischen Truppen so- wie Freiwilligenmilizen statt. Die prorussischen Kräfte (Se- paratisten) kämpfen für die Abspaltung der zwei durch sie proklamierten Volksrepubli- ken Donezk und Luhansk von der Ukraine. Am 5. September 2014 wurde das Protokoll von Minsk I ver- einbart, welches das Einfrie- ren der Front unter OSZE-Auf- sicht vorsah, die Überwa- chung der russischen Grenze sowie einen Rückzug schwe- rer Waffen. Aber auch das Ab- kommen Minsk II 2015 stoppte den Konflikt nicht. Herbstlicher Genuss Der Herbst hat bereits spürbar seine Zeichen gesetzt und wenn es draußen kühler wird, dann steigt der Wunsch nach Wärme, gemütlichem Beisammensein und auch nach herzhaftem Es- sen. Für alle, die jetzt also Lust auf deftige Hausmannskost ha- ben, ist die Stiegl-Brauwelt ge- nau der richtige Tipp! Am 9. November, von 11 bis 22 Uhr kann man in der gemütli- chen Atmosphäre des Stiegl- Bräustüberls saftige Bauchrip- perl vom heimischen Schwein mit Ofenkartoffeln und zweierlei Dip-Saucen genießen. Das schmeckt natürlich am besten in geselliger Runde mit einem frisch gezapften Stiegl! Für Au- tofahrer gibt es neben der „Stiegl Sport-Weisse“ auch das alkoholfreie „Stiegl-Freibier“. Nähere Infos: WWW.BRAUWELT.AT ANZEIGE Am 9. November Ripperl-Essen in der Stiegl-Brauwelt Genussvolle Momente mit Ripperl und Stiegl-Bier. BILD: STIEGL-BRAUWELT Der Ablauf hatte sehr realistische Parallelen.“ Corinna Kröber, Politikwissensch.

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2 Stadt Nachrichten 3. NOVEMBER 2016SALZBURG 3. NOVEMBER 2016 Stadt Nachrichten 3SALZBURG

ESSEN&TrinkenSalzburg bietet eine bunte Vielfalt hochwertiger Restaurants, gutbürger-licher Gasthöfe, trendiger Pubs und heißer Szene-Treffs. Jede Woche stel-len wir eine kleine Auswahl vor. Wenn auch Sie Ihr Lokal hier präsentierenmöchten – Informationen unter Tel. +43 662/820220 - 586 oder Mail [email protected]

Politik hautnah:Schüler lösenUkraine-Konflikt

RICKY KNOLL

ALTSTADT. „Es ist sehr kompli-ziert, die Interessen unter einenHut zu bringen und einen Kom-promiss zu finden, der für allepasst“, schildern Elisabeth undElena von der 6B der Ursulinen.Sie gehören zur Gruppe der Lob-byisten „Business Europe“, dievor allem die Wirtschaftssank-tionen gegen Russland abschaf-fen wollen. „Wir mussten vor al-lem die Regierungen der EU undRusslands zur Vernunft bringen,um weiteren wirtschaftlichenSchaden abzuwenden“, ergänztKollege Matthias von der 8A desHerz-Jesu-Gymnasiums.

Also drohen sie „der EU“ miteiner Klage. Diese wiederum fälltaus allen Wolken, nachdem die„Medien“ dieses Ansinnen publi-zierten. „Das hat alles sehr realis-tische Parallelen“, ist CorinnaKröber, Doktorandin der Verglei-chenden Politikwissenschaft,sehr zufrieden. Sie hat die Simu-lation am Institut mit ihren Kolle-ginnen Vanessa Marent und Sa-rah Dingler ausgearbeitet.

Nichts Geringeres als die Lö-sung des Ukraine-Konfliktssteht bei dieser Polit-Simulationauf dem Programm. „Heute: der3. Minsker Verhandlungsgipfel.Vertreter aus der EU, Russland,Separatisten, der Ukraine undder USA sind dabei. #Schueler-UNI2016“: Mit diesem Tweet(Kurznachricht via Internet) in-formieren die „Medien“ über die„neuesten Verhandlungen“.

Diese „Medien“-Gruppe be-steht aus Mittelschülern, die ausdem Herz-Jesu-Gymnasium, denUrsulinen, dem RG Akademie-

straße SSM oder dem BG Zauner-gasse stammen und an der Schü-ler-Uni teilnehmen. Wer welcherGruppe angehört, wurde zu Be-ginn des Vormittags an der Poli-tikwissenschaft der Uni Salzburgausgelost. Nach einer theoreti-schen Einführung legen die jun-gen Leute in Gruppenarbeiten dieentsprechenden Positionen derVerhandlungsteilnehmer fest:„Business Europe“, Lobbyistendes größten europäischen Arbeit-geberverbandes, die Menschen-rechtsorganisation „Amnesty In-ternational“, eine Gruppe inter-

nationaler Journalisten, die „Me-dien“, die die öffentliche Wahr-nehmung prägen, und ein vier-köpfiges Team der „Moderation“,das für den reibungslosen Ablaufdes Gipfels verantwortlich ist undzwischen den Akteuren vermit-telt. „Interessanterweise haben,die Medien’ gleich zu Beginn nurvon den teilnehmenden Staatenberichtet, aber ,die Separatisten’unterschlagen – was ebenfallssehr stark der Realität ent-spricht“, so Corinna Kröber.

Die Verhandlungen selbst fin-den statt zwischen: Den „Separa-tisten“ – russischstämmige Be-völkerung in der Ostukraine, dieAutonomierechte von der Ukrai-ne einfordert. „Russland“, stärks-ter Partner der Separatisten, dasderen Rechte und Interessenschützen bzw. durchsetzen will.Der „Ukraine“, die unter dem

Auch wenn sie sich zuvor kaum oder gar nicht mitder internationalen Politik befasst hatten: Bei derSchüler-Uni erlebten Salzburger Mittelschüler, wiespannend sie sein kann, wenn sie aktiv dabei sind.

Bürgerkrieg leidet, deren Wirt-schaft am Boden ist und wo dieArmut rasant steigt. Ebenfalls amVerhandlungstisch sitzen die„USA“, die sich seit dem Ende desKalten Krieges für eine westlichorientierte Ukraine starkma-chen, sowie die „EU“, derenwichtigste Ziele Stabilität undFreiheit für die Ukraine sind.

Die „Konferenz“ wird mit einerhart ausgehandelten „Abschluss-erklärung“ beendet, die die Um-setzung der Waffenruhe festlegt,die Region stabilisiert und in derdie Ukraine ihre Neutralität er-klärt. Insbesondere Florian Hu-ber, einer der „Ukraine“-Ver-handlungsführer und Schüler beiden Herz-Jesu-Missionaren,glänzte rhetorisch mit seinen Ar-gumenten. Er erhielt einen Preisfür herausragende Argumentati-

Stefan Heil und Florian Huber (l.) vertreten bei der Konferenz „Minsk III“ die Ukraine und fordern in Re-deduellen die Position der Separatisten, Anna Kreis und Luca Moser (r.), heraus. BILD: KNOLL

onsführung. Die Schüler sind ins-gesamt begeistert, Politik einmalauf diese Weise zu erfahren.

„Heute habe ich so viel mehr ver-standen als sonst“, sagt Luca, ei-ner der „Separatisten“.

Bewaffneter Konfliktim Osten der UkraineDer Krieg in der Ukraine ist einbewaffneter Konflikt, derdurch stetige Schritte der Es-kalation ab Februar 2014 inden ostukrainischen OblastenDonezk und Luhansk ent-stand. Die dortigen Kampf-handlungen finden zwischenvon Russland unterstütztenMilizen, regulären russischenund ukrainischen Truppen so-wie Freiwilligenmilizen statt.Die prorussischen Kräfte (Se-paratisten) kämpfen für dieAbspaltung der zwei durch sieproklamierten Volksrepubli-ken Donezk und Luhansk vonder Ukraine.

Am 5. September 2014 wurdedas Protokoll von Minsk I ver-einbart, welches das Einfrie-ren der Front unter OSZE-Auf-sicht vorsah, die Überwa-chung der russischen Grenzesowie einen Rückzug schwe-rer Waffen. Aber auch das Ab-kommen Minsk II 2015 stoppteden Konflikt nicht.

Herbstlicher Genuss

Der Herbst hat bereits spürbarseine Zeichen gesetzt und wennes draußen kühler wird, dannsteigt der Wunsch nach Wärme,gemütlichem Beisammensein

und auch nach herzhaftem Es-sen. Für alle, die jetzt also Lustauf deftige Hausmannskost ha-ben, ist die Stiegl-Brauwelt ge-nau der richtige Tipp!

Am 9. November, von 11 bis 22Uhr kann man in der gemütli-chen Atmosphäre des Stiegl-Bräustüberls saftige Bauchrip-perl vom heimischen Schweinmit Ofenkartoffeln und zweierleiDip-Saucen genießen. Dasschmeckt natürlich am besten ingeselliger Runde mit einemfrisch gezapften Stiegl! Für Au-tofahrer gibt es neben der„Stiegl Sport-Weisse“ auch dasalkoholfreie „Stiegl-Freibier“.Nähere Infos: WWW.BRAUWELT.AT

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Am 9. November Ripperl-Essen in der Stiegl-Brauwelt

Genussvolle Momente mitRipperl und Stiegl-Bier.

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„Der Ablauf hatte sehrrealistische Parallelen.“Corinna Kröber, Politikwissensch.