Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und...

21
Leseprobe Chervel, Thierry / Seeliger, Anja Islam in Europa Eine internationale Debatte Herausgegeben von Thierry Chervel und Anja Seeliger © Suhrkamp Verlag edition suhrkamp 2531 978-3-518-12531-1 Suhrkamp Verlag

Transcript of Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und...

Page 1: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

Leseprobe

Chervel, Thierry / Seeliger, Anja

Islam in Europa

Eine internationale Debatte

Herausgegeben von Thierry Chervel und Anja Seeliger

© Suhrkamp Verlag

edition suhrkamp 2531

978-3-518-12531-1

Suhrkamp Verlag

Page 2: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

edition suhrkamp 2531

Page 3: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

Wen soll der Westen unterstützen: Gemäßigte Islamisten wie Tariq Rama-dan oder islamische Dissidenten wie Ayaan Hirsi Ali? Hat die Gruppehöhere Rechte als das Individuum? Der französische Philosoph PascalBruckner sorgte Anfang 2007 für Aufsehen, als er in einer polemischenStreitschrift den vermeintlichen liberalen Konsens im Umgang mit demreligiösen und politischen Islam attackierte. Der Angriff wurde erwidert,andere prominente publizistische Stimmen griffen ein. Beweglicher undschneller, als das in den traditionellen Medien möglich gewesen wäre,entwickelte sich auf den Seiten der Internetplattformen perlentaucher.deund signandsight.com eine viel beachtete und kontroverse Debatte, dieden aktuellen Stand der Diskussion um Multikulturalismus in Europamarkiert – und darüber hinausweist.Mit einem Vorwort von Thierry Chervel und Beiträgen von Pascal Bruck-ner, Ian Buruma, Timothy Garton Ash, Lars Gustafsson, Ayaan HirsiAli, Necla Kelek, Adam Krzeminski, Margriet de Moor, Bassam Tibi undanderen.

Page 4: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

Islam in EuropaEine internationale Debatte

Herausgegeben vonThierry Chervel und

Anja Seeliger

Suhrkamp

Page 5: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

www.perlentaucher.dewww.signandsight.de

edition suhrkamp 2531Erste Auflage 2007

© Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2007Originalausgabe

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere dasdes öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen,auch einzelner Teile.

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form(durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren)

ohne schriftliche Genehmigung des Verlagesreproduziert werden.

Satz: TypoForum GmbH, SeelbachDruck: Druckhaus Nomos, Sinzheim

Umschlag gestaltet nach einem Konzeptvon Willy Fleckhaus: Rolf Staudt

Printed in GermanyISBN 978-3-518-12531-1

1 2 3 4 5 6 – 12 11 10 09 08 07

Page 6: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

Inhalt

Thierry Chervel: Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Ayaan Hirsi Ali: Das Recht, zu beleidigen . . . . . . . . . . . 23Timothy Garton Ash: Der Islam in Europa . . . . . . . . . . 30Pascal Bruckner: Fundamentalismus der Aufklärung

oder Rassismus der Antirassisten? . . . . . . . . . . . . . . . . 55Ian Buruma: Die Freiheit kann nicht staatlich

verordnet werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75Timothy Garton Ash: Lieber Pascal als Pascal

Bruckner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82Ian Buruma: Wer ist Tariq Ramadan? . . . . . . . . . . . . . . . 88Necla Kelek: Die Stereotype des Mr. Buruma . . . . . . . . 110Paul Cliteur: Krieger ist nicht gleich Krieger . . . . . . . . . 117Ian Buruma: Der Dogmatismus der Aufklärung . . . . . 126Lars Gustafsson: Die Logik der Toleranz . . . . . . . . . . . . 129Stuart Sim: Schiebt es nicht auf die

Postmodernisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133Ulrike Ackermann: Lob der Dissidenz . . . . . . . . . . . . . . 140Jesco Delorme: Multikulturalismus ist nicht gleich

Kulturrelativismus! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147Adam Krzeminski: Sowohl Voltaire als auch

Lessing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153Halleh Ghorashi: Warum hat Ayaan Hirsi Ali

unrecht? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165Timothy Garton Ash: Wir begehen einen schweren

Fehler, wenn wir die Dissidenten innerhalb desIslam ignorieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177

Page 7: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

Bassam Tibi: Der Euro-Islam als Brücke zwischenIslam und Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183

Pascal Bruckner: Vom Recht auf Differenz gelangtman rasch zur Differenz der Rechte . . . . . . . . . . . . . . 200

Ian Buruma, Timothy Garton Ash: AbschließendeBemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208

Margriet de Moor: Alarmglocken, die am Herzenhängen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210

Die Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225

6 Inhalt

Page 8: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

Vorwort

Einen Fundamentalismus der Aufklärung – kann es so et-was geben? Die Bruckner-Buruma-Debatte, die in denMedien auch als »Multikulturalismusstreit« zirkulierte, hatsich wohl vor allem an diesem einen Begriff entzündet.Steht dem islamischen Fundamentalismus, der seine Sehn-sucht nach der ursprünglichen Reinheit der Schrift bis inäußerste Konvulsionen des Hasses und Selbsthasses treibenkann, eine symmetrische Verhärtung des Westens gegen-über, die diesen Konflikt noch anstachelt? Auch die pro-vokante Beiläufigkeit, mit der Timothy Garton Ash denBegriff auf die niederländische Islamkritikerin Ayaan HirsiAli anwandte, liegt am Ursprung dieser Debatte. »In ihrerJugend hat Ayaan Hirsi Ali in Gestalt eines inspirieren-den Lehrers selbst die Versuchung des islamistischen Fun-damentalismus erfahren«, schrieb Timothy Garton Ash inseinem Essay »Islam in Europa« in der New York Reviewof Books, »heute ist sie jedoch eine mutige, freimütige undetwas schlicht argumentierende Fundamentalistin der Auf-klärung.«Garton Ashs Artikel erschien im Oktober 2006, und esdauerte eine Weile, bis der in ihm liegende Sprengstoff seineWirkung entfaltete. Garton Ash knüpft in dem Artikel anIan Burumas Buch Murder in Amsterdam an – in Deutsch-land 2007 erschienen unter dem Titel Die Grenzen der To-leranz. Der Mord an Theo van Gogh – und präsentiert einegrößere Reflexion über die Frage, wie die Muslime in den

7

Page 9: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

westeuropäischen Ländern zu integrieren seien. Er emp-fiehlt am Ende seines Artikels den »islamischen Reformer«Tariq Ramadan als Ansprechpartner für den Westen.Hier war Stoff für einen Streit – einen notwendigen Streit –,der in diesem Band dokumentiert ist und der einen faszinie-renden Ausschnitt der säkularen, noch längst nicht abge-schlossenen Auseinandersetzung mit dem Islam in Europaund der Rolle Europas für den Islam darstellt. Im Novem-ber 2006 kontaktierte ich Pascal Bruckner, den ich im Aprilzuvor in New York bei einer Podiumsdebatte über eben-dieses Thema – Islam in Europa – kennengelernt hatte, umihn auf Garton Ashs Artikel und Burumas Buch hinzuwei-sen. Ich schrieb ihm, dass sich eine interessante Debatteabzeichne, die zugleich höchst aktuell und ganz klassischsei, ein Wiedergänger des alten Widerstreits zwischen derenglischen und französischen Aufklärung. Worin liegt diewahre Liberalität, in der Toleranz einer anderen Religionund Kultur, sogar wenn sie selbst Intoleranz in sich birgt,oder im Hochhalten allgemeingültiger Begriffe der Aufklä-rung und der Kritik der Religion an sich?Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eineausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 imPerlentaucher und in signandsight.com, dem englischspra-chigen Dienst des Perlentauchers, veröffentlicht wurde undfür internationales Aufsehen sorgte. Dem »Fundamentalis-mus der Aufklärung« setzte Bruckner den Begriff des »Ras-sismus des Antirassisten« entgegen. So waren auf beidenSeiten neuralgische Punkte getroffen. Bald diskutierten Me-dien in ganz Europa und den USA mit, wobei sich signandsight.com, das Online-Magazin, das die Internationalisie-rung der Öffentlichkeit vorantreibt, indem es wichtige Ar-

8 Thierry Chervel

Page 10: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

tikel aus nicht-englischsprachigen europäischen Ländernin englischer Übersetzung publiziert, als idealer Beschleu-niger erwies.

Alle drei Protagonisten der Debatte können für sich bean-spruchen, aus antitotalitären Denktraditionen zu kommen.Pascal Bruckner gehört zum Umkreis der Neuen Philoso-phen. Der Titel des Buchs, mit dem er zu Beginn der achtzi-ger Jahre bekannt wurde, ist paradigmatisch: Das Schluchzendes weißen Mannes. Bruckner ist ein Analytiker des auch vonFrancois Furet in der westlichen Linken diagnostizierten»bürgerlichen Selbsthasses«. In Das Schluchzen des weißenMannes entlarvt er den Schuldkomplex des Westens gegen-über der sogenannten Dritten Welt als einen eitlen Neokolo-nialismus, der die Anderen in seine romantisierte »Anders-heit« einsperrt – ein Motiv, das in dieser Debatte als Kritik amMultikulturalismus wiederkehrt. Ian Buruma wurde demdeutschen Publikum durch ein Buch über die Vergangen-heitsbewältigung in Deutschland und Japan bekannt; Erb-schaft der Schuld. Zuletzt schrieb er glänzende Reportagenüber chinesische Dissidenten in der Diaspora und analysiertezusammen mit Avishai Margalit den Anti-Okzidentalismus.In Die Grenzen der Toleranz. Der Mord an Theo van Goghentfaltet er ein ungeheuer differenziertes und einsichtsvollesPanorama der niederländischen Gesellschaft. Timothy Gar-ton Ash ist der seltene Fall eines Briten mit einer Schwächefür Deutschland und einer der wichtigsten Denker des Um-sturzes von 1989. Außerdem ist er – neben Christopher Hit-chens, der im Internetmagazin Slate übrigens ebenfalls gegenGarton Ashs Artikel polemisierte – sicher einer der scharf-sinnigsten Publizisten Großbritanniens.

9Vorwort

Page 11: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

Die Debatte wäre nicht mit solcher Leidenschaft geführtworden, gäbe es nicht diese beiden außergewöhnlichenKristallisationsfiguren, um die sie kreiste: Ayaan Hirsi Aliund Tariq Ramadan. Sie repräsentieren die Extreme derPositionen, die muslimisch geprägte Intellektuelle in Eu-ropa zum Islam einnehmen können: einerseits die Infrage-stellung der Religion an sich, andererseits die Behauptung,dass der Islam als solcher ohne Weiteres in den Westenintegrierbar sei, und dies sogar ohne eine historische Relati-vierung der Schrift. Sie vertreten diese Positionen mit soviel Grazie, Charisma und Schönheit, dass sie tatsächlichals Repräsentanten gelten können, Königskinder des Dis-kurses.

Die Demokratie ist keine Espressomaschine. Am Ende ei-ner Debatte lässt sich die Wahrheit nicht davontragen wieein Cafe Creme, zu dem sich zuvor strikt divergierendeEssenzen glücklich vereint hätten. Debatten suchen ohne-hin nicht die Mischung oder den Kompromiss, sonderneine Schärfung der Standpunkte. Sie bleiben in der Schwe-be. Darum antwortete Pascal Bruckner auf die Frage, ob erauf die letzte Erwiderung Ian Burumas und Timothy Gar-ton Ashs seinerseits erwidern wolle, mit einem Wort Flau-berts: »Es ist eine Dummheit, das letzte Wort haben zuwollen.« Wenn sich die Wahrheit einfach so sagen ließe,wäre die Demokratie, der instituierte Streit, ein überflüssi-ges Regime. Und doch geht es in solchen großen Debattenimmer um nichts als die Wahrheit, die sich im Getümmelnur nicht gleich begreifen lässt. Da kann ein Buch nützen.Es dokumentiert und stellt Distanz her – für spätere Prü-fung der Positionen. Bei der Debatte um Dreyfus, in der

10 Thierry Chervel

Page 12: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

der Begriff des Intellektuellen als Schimpfwort geborenwurde, ist heute schließlich unstrittig, wer recht hatte.

Wer die Formel vom »Fundamentalismus der Aufklärung«prägte, ist unklar. Buruma stellt ihn in seinem Buch alseinen in der Luft liegenden Begriff dar, der etwa auf AyaanHirsi Ali gemünzt werde. Er bringt ihn in Zusammenhangmit dem konservativen niederländischen Politiker FritsBolkestein, der die muslimische Einwanderung im Namender Aufklärung begrenzen wollte und dessen Partei sichAyaan Hirsi Ali angeschlossen hatte: »Die Aufklärung istzur Bezeichnung einer neuen konservativen Ordnung ge-worden, und ihre Feinde sind die Fremden, deren Wertewir nicht teilen können«, kritisiert Buruma.Garton Ash zitiert eine andere Inspirationsquelle für denBegriff: den offenen Brief an Ayaan Hirsi Ali, den Moham-med Bouyeri mit einem Messer an Theo van Goghs Brustheftete, nachdem er ihn niedergeschossen und ihm dieKehle aufgeschlitzt hatte. Das Manifest endet: »Ich weiß,oh Amerika, du wirst untergehen / Ich weiß, oh Europa, duwirst untergehen / Ich weiß, oh Niederlande, ihr werdetuntergehen / Ich weiß, oh Ayaan Hirsi Ali, du wirst unter-gehen / Ich weiß, oh Fundamentalisten des Unglaubens, ihrwerdet untergehen.«Anders als Buruma macht sich Garton Ash den Begriffin dem schon zitierten Satz umstandslos zu eigen. AyaanHirsi Ali hat für ihn den islamischen Fundamentalismusgegen den Fundamentalismus der Aufklärung getauscht:»In einem für Historiker politischer Intellektueller altbe-kannten Muster ist sie von einem Extrem ins andere gefal-len.« Ayaan Hirsi Alis Denken beschreibt Garton Ash als

11Vorwort

Page 13: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

»frontale Herausforderung des Islams«. Und darum habeBouyeri »nicht völlig falsch« gelegen, »als er als seineneuropäischen Hauptfeind den ›Fundamentalisten des Un-glaubens‹ ausmachte.«Beide, Bouyeri und die Renegatin Hirsi Ali, scheinen sichfür Garton Ash also mit der gleichen Substanz totaler Ne-gation zu munitionieren, um Europa in der Gemütlichkeitseiner grau-in-grauen Kompromisskultur gründlich aufzu-stöbern. Sie stellen schlichte Prinzipienfragen, wo GartonAsh und Buruma auf der Notwendigkeit von Differen-zierung bestehen. Sie sagen »Islam«, wo Garton Ash undBuruma unendlich reiche regionale und historische Schat-tierungen einer Kultur ausmachen. Und sie sagen »Aufklä-rung« oder »Unglauben«, wo Garton Ash und Buruma lau-ter unterschiedliche Modelle der Integration erkennen, diealle ihre Vor- und Nachteile haben und neu justiert werdenmüssen.Hierin liegt einer der Schmerzpunkte der Debatte. Lässtsich die von Timothy Garton Ash gezogene Parallele tat-sächlich aufrechterhalten? Bruckners Attacke, die AnneApplebaum in der Washington Post mit einem Seufzer derIronie und Bewunderung als ein ritterliches Zuhilfeeilenbeschrieb, zielt genau auf diesen Punkt.1 Auch für ihnschnappt ein altbekannter Mechanismus zu: »Wer sich ge-gen die Barbarei auflehnt, wird selbst beschuldigt, ein Bar-bar zu sein.«Einen Fundamentalismus der Aufklärung kann es fürBruckner gar nicht geben, denn eine Aufklärung, die nichtüber sich selbst aufgeklärt ist, verdient diesen Namen nicht.Ins Extrem getriebene Aufklärungsdiskurse wie der Kom-munismus oder der pervertierte Darwinismus der Nazis

12 Thierry Chervel

Page 14: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

sind demnach nichts als mörderischer Irrationalismus. »Manhat im 20. Jahrhundert mehr gegen Gott getötet als in sei-nem Namen«, konzediert Bruckner. »Und doch wurdender Nationalsozialismus und nach ihm der Kommunismusvon demokratischen Regierungen entthront, die ihre Inspi-ration aus der Aufklärung und der Philosophie der Men-schenrechte bezogen.«Hirsi Ali stellt für Bruckner nicht die Prinzipienfragen ei-nes blutrünstigen Extremismus, sondern der liberalen Ge-sellschaft. »Hier findet sich keine Spur von Sektierertum.Ihre einzigen Waffen sind die der Überzeugung, der Wider-legung, der Rede. Sie argumentiert mit Vernunft und nichtmit pathologischem Bekehrungseifer.« Hirsi Ali selbst stell-te sich mit ihrer Berliner Rede vom Februar 2006, als derHöhepunkt des Streits um die Mohammed-Karikaturenerreicht war, in die Tradition des Antitotalitarismus. Wirdokumentieren sie in diesem Band, weil in der Debattemehrfach auf sie Bezug genommen wird.Auch Tariq Ramadan beruft sich auf die Werte der west-lichen Gesellschaft und hält den Islam – bei gegenseitigemEntgegenkommen – für problemlos integrierbar. Er findetdamit nicht nur die Billigung – wie Hirsi Ali und ihre Kritikam Islam –, sondern die ausdrückliche Unterstützung Gar-ton Ashs und Burumas. Garton Ashs Essay für die NewYork Review of Books kulminiert in einer Aufforderungan Öffentlichkeit und Politik, »islamische Reformer wieTariq Ramadan« zu ermutigen. Buruma wiederum hat Ra-madan für das New York Times Magazine porträtiert undkommt nach einigem Für und Wider zu dem gleichen Er-gebnis – auch dieser Artikel ist in den vorliegenden Bandintegriert.

13Vorwort

Page 15: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

Beider Namen sind mit dem Namen Voltaires verknüpft.Hirsi Ali möchte Voltaires Religionskritik auf den Islamübertragen, handelt sich aber einen Ukas Burumas ein,denn Voltaire habe sich gegen eine mächtige Institutiongewandt, während Hirsi Ali »nur riskierte, eine Minoritätim Herzen Europas zu kränken, die ohnehin bereits an-geschlagen war«. Ramadan wurde einer breiteren Öffent-lichkeit 1993 bekannt, als er zur Verhinderung einer Auf-führung von Voltaires Stück »Mahomet« in Genf beitrug.In Zeitungsartikeln und einem offenen Brief hatte er aufdie Verletzlichkeit der religiösen Gefühle in der muslimi-schen Minderheit hingewiesen. Sein offener Brief wurdelaut einem Artikel Caroline Fourests für die ZeitschriftProchoix (Februar 2007) bei einer Diskussionsveranstal-tung über das Stück von verschleierten Mädchen verteilt.Die Aufführung wurde abgesagt. Ramadan verwahrte sichgegen den Vorwurf der Zensur: »Sie nennen es ›Zensur‹,ich sehe darin ›Taktgefühl‹.« Wir baten Ramadan um einenBeitrag zur Debatte, aber er wollte nicht intervenieren.Tatsächlich lässt sich der Islamismus als ein gelungener Aktder Zensur am Westen beschreiben, der den religiösen Ge-fühlen der Muslime heute schon von allein das von Rama-dan erbetene Taktgefühl entgegenbringt. Welcher Schrift-steller würde nach den Morddrohungen gegen SalmanRushdie noch mit Motiven des Korans spielen, welcher Fil-memacher nach der Abschlachtung van Goghs Koranverseauf Frauenleiber schreiben? Im Streit um die Mohammed-Karikaturen verzichteten die allermeisten Zeitungen dar-auf, ihre Leser durch Abdruck der Zeichnungen über denStreitgegenstand zu informieren.Ramadan bezeichnet sich im Gespräch mit Buruma als

14 Thierry Chervel

Page 16: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

»Reformsalafist«, als Anhänger jener auch in Saudi-Ara-bien einflussreichen Erneuerungsbewegung, der sich auchsein Großvater Hassan al-Banna, der Gründer der Muslim-bruderschaft, verbunden fühlte. Ist Tariq Ramadan ver-trauenswürdig? Es sind schon eine Menge Bücher überihn geschrieben worden – mit unterschiedlichem Ergebnis.Paul Berman reagierte in der New Republic mit einem sehrausführlichen und keineswegs freundlich gesinnten Rama-dan-Porträt auf die Bruckner-Buruma-Debatte.2 Antisemi-tische und antifeministische Motive sind Ramadan nachBerman nicht fremd. Allerdings ist sich Berman mit seinenKontrahenten Buruma und Garton Ash einig, dass TariqRamadan nicht als Gewaltprediger gelten kann. Eine an-dere Frage ist die nach seiner Doktrin. Bassam Tibi bezwei-felt in seinem hier dokumentierten Beitrag, dass Ramadaneine echte Integration im Westen anstrebt, da er in der Tra-dition einer Denkschule argumentiere, deren ursprüngli-cher Impuls gegen den Westen gerichtet sei. Den Begriff des»Euro-Islam« reklamiert Tibi übrigens für sich.Die Frage ist aber auch, wie westliche Politiker und Intel-lektuelle auf Identifikationsfiguren wie Ramadan reagierensollen. »Wir sind für Integration«, sagt Ramadan in einervon Buruma zitierten Rede, »doch es ist unsere Sache zuentscheiden, was das bedeutet [. . .]. Ich werde dem GesetzFolge leisten, allerdings nur insofern, als es mich nicht dazuzwingt, etwas zu tun, das meinem Glauben widerspricht.«Im Zweifel müssten westliche Gesetze also der anderenGesetzlichkeit des Islam angepasst werden. Die Muslimehaben allerdings nicht das Gefühl, dass ihnen überhauptRespekt entgegengebracht wird, konstatiert Garton Ash imreportagehaften Beginn seines Essays für die New York Re-

15Vorwort

Page 17: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

view of Books. Er diagnostiziert eine »tief greifende Ent-fremdung vieler Muslime« in Europa, die »sehr direkt bei-getragen (habe) zu den terroristischen Angriffen« in NewYork, London und Madrid. Die Muslime sind Opfer einerdoppelten, sozialen und psychologischen Ausgrenzung, diesie zurückschlagen lässt, falls sich Europa nicht bald einesBesseren besinnt, so Garton Ashs düstere Prognose. Dar-um müssen sie über ihre Religion integriert werden, nichtgegen sie. Wenn die Muslime das Gefühl haben, »ihre Re-ligion ablegen zu müssen, um Europäer zu werden, dannwerden sie eben keine Europäer sein wollen«, so sein Fazitin der ersten Antwort auf Bruckner.Garton Ash präzisierte seine Position in einem weiterenDebattenbeitrag, den er für den Guardian schrieb. Dissi-dentinnen des Islam wie Hirsi Ali verdienten die Solidaritätdes Westens, sie seien eine Art Lackmustest für die prak-tizierte Toleranz der Muslime gegenüber der Apostasie, dieim Islam klassischerweise als nicht geringes Verbrechen gilt.Zugleich aber hat Hirsi Ali für ihn durch ihr Bekenntniszum Unglauben die Verbindung zu ihrer Herkunft aufge-geben und wird für eine Annäherung zur muslimischen Be-völkerung irrelevant. Auf die Idee, dass Hirsi Alis Schrittins Freie zum Vorbild für Millionen muslimischer Mädchenwerden könnte, wie Margriet de Moor in ihrem Beitrag dar-legt, kommt er nicht. Garton Ash unterscheidet zwischenDissidenten »außerhalb des Islam« wie Hirsi Ali und »Dissi-denten innerhalb des Islam«. Als einen solchen identifizierter den Kairoer Gelehrten Gamal al-Banna, einen GroßonkelTariq Ramadans, der nach intensivem Studium islamischerSchriften einen Abfall vom Glauben gestatte, während Hir-si Ali behaupte, der Prophet habe die Apostasie unter Strafe

16 Thierry Chervel

Page 18: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

gestellt: »Wer von beiden, denken Sie, zeigt hier ein tiefe-res historisches Wissen des Islam? Wer von beiden wirdeher nachdenkliche Muslime in der Überzeugung ermuti-gen, dass sie sowohl gute Muslime als auch gute Bürgereiner freien Gesellschaft sein können?« Paul Berman zitiertin seinem Artikel für die New Republic allerdings Berich-te des israelischen Middle East Media Research Institute(MEMRI), nach denen Gamal al-Banna die Anschläge vom11. September guthieß und Selbstmordattentate in Israelrechtfertigte.Auch Buruma plädiert für die Integration der Muslimedurch die Religion. In seinem Buch schildert er seinen west-lich-moralischen Katzenjammer beim Anblick der entblöß-ten Frauenleiber im Amsterdamer Rotlichtviertel: »Viel-leicht sind diese Straßen typisch für eine moralisch ausden Angeln gehobene Gesellschaft ohne Anstand. [. . .] FürMenschen, deren Glauben auf Anstand gründet und de-ren Ehrenkodex jedes Zurschaustellen weiblicher Sexua-lität verbietet, ist jedes einzelne Fenster an dieser Ams-terdamer Gracht eine unerträgliche Provokation.« GegenEnde seines Buchs stellt sich Buruma auf die Seite des Ams-terdamer Bürgermeisters Job Cohen, der zur Not auch»bestimmte Gruppen orthodoxer Muslime tolerieren« will,die »ihre Frauen ganz bewusst diskriminieren«.»Vom Recht auf die Differenz gelangt man rasch zur Diffe-renz der Rechte«, hält Bruckner entgegen und bringt seineschärfste Waffe gegen Garton Ash und Buruma in An-schlag: »Der Multikulturalismus ist ein Rassismus des An-tirassismus.« Die Toleranz gegenüber dem Islam werde aufdem Rücken der Frauen ausgetragen. Errungenschaften derAufklärung würden im Namen des lieben Friedens auf-

17Vorwort

Page 19: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

gegeben – aber nur bei den anderen. Denn diese Toleranz istfür Bruckner Ausschluss: Wir Westler »tragen die Bürdeder Freiheit, der Selbstverwirklichung, der Gleichberechti-gung der Geschlechter, euch bleiben die Freuden des Archai-schen, des Missbrauchs nach Vorvätersitte, der arrangiertenHeiraten, Kopftücher und Vielehen.« Auch Necla Kelekbenennt in ihrem Beitrag einen Preis der Toleranz, den Bu-ruma und Garton Ash ihrer Meinung nach verdrängen:»Der politische Islam will, mit dem Kopftuch, mit dergeschlechterspezifischen Trennung öffentlicher Räume dieApartheid der Geschlechter in den freien europäischen Ge-sellschaften etablieren.« Übrigens bestreitet sie auch, dassder Islam regional und historisch so vielfältig sei, wie esGarton Ash und Buruma behaupten, und sie zitiert ausder Kairoer Erklärung der Menschenrechte, die von 45 is-lamischen Staaten unterzeichnet wurde: »Artikel 24: AlleRechte und Freiheiten, die in dieser Erklärung genanntwerden, unterstehen der islamischen Scharia. Artikel 25:Die islamische Scharia ist die einzig zuständige Quelle fürdie Auslegung oder Erklärung jedes einzelnen Artikels die-ser Erklärung.«

Diese Debatte ist auch eine Debatte zwischen zwei ge-sellschaftlichen Modellen, dem französischen Republika-nismus und der angelsächsischen Tradition des Multikul-turalismus, zwischen einer Aufklärung der abstrakten, all-gültigen Prinzipien und einer Aufklärung des laissez-faireund des Religionsfriedens. Faszinierend ist, dass die Prota-gonisten beider Seiten aus antitotalitären Denkrichtungenkommen, im Verhältnis zu Islam und Islamismus aber ex-trem divergierende Positionen entwickeln – Ulrike Acker-

18 Thierry Chervel

Page 20: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

mann kommt hierauf in ihrem Debattenbeitrag zu spre-chen.Und was ist hier rechts und was links? Garton Ash undBuruma argumentieren mit einer positiven Grundeinstel-lung zu Religion, eine Haltung, die traditionell der Rechtenzugeschrieben wird. Bruckner verteidigt republikanischePrinzipien, und der Republikanismus ist traditionell Schildund Schwert der französischen Linken – also eher PierreBourdieus, der die antitotalitären Neuen Philosophen zu-tiefst verachtete. Und doch ist Bruckner hier der »Rechte«,der die Rechte des Individuums hochhält, und die Gegen-seite die »Linke«, der das Kollektiv am Herzen liegt. Die»Linke« verteidigt die »Kultur«, die »Rechte« dagegen dieWerte der Aufklärung. Verkehrte Welt, in der Feministin-nen wie Ayaan Hirsi Ali oder Necla Kelek vorgeworfenwird, sie seien die nützlichen Idiotinnen der Reaktion.Beide Argumentationen weisen historische Schründe auf,die in dieser Debatte noch nicht ausgelotet wurden. Derfranzösische Laizismus konnte nur entstehen, weil Frank-reich ein religiös purifiziertes, homogen katholisches Landwar. Ohne Ludwigs XIV. Dummheit des Jahrtausends, denWiderruf des Edikts von Nantes und die Vertreibung derProtestanten, hätte sich Frankreich, die »älteste Tochter derKirche«, nicht so leicht von seiner Mutter emanzipierenkönnen. Hätte es weiter eine starke Fraktion von Protes-tanten gegeben, wäre auch Frankreich nicht um einen Re-ligionsfrieden herumgekommen. Und was das laissez-faireangeht, das von Briten gern mit hochgezogener Augenbraueverteidigt wird: Welches war noch mal das Land, in demgerade der letzte religiös grundierte Bürgerkrieg Westeu-ropas zu Ende ging, wenn auch ohne Handschlag? Adam

19Vorwort

Page 21: Suhrkamp Verlag · Pascal Bruckner ließ sich nicht lange bitten. Er schrieb eine ausführliche und scharfe Polemik, die im Januar 2007 im Perlentaucher und in signandsight.com, dem

Krzeminski ist der einzige Debattenteilnehmer, der vonPolen aus einen gelassenen Blick auf das unversöhnlicheEntweder-Oder werfen kann. Beide Positionen werden ge-braucht, schreibt er, sowohl Voltaire als auch Lessing, so-wohl die Prinzipienfestigkeit der Schulen ohne Kopftuchals auch die humane Grauzone der Toleranz, die Entwick-lung zulässt.Die Debatte war auch ein medienhistorisches Ereignis. EinFranzose attackiert einen britischen und einen britisch-nie-derländischen Intellektuellen, die in New Yorker Medienüber »Islam in Europa« nachdenken, und er nutzt dafürein deutsches, wenn auch englischsprachiges Internetmaga-zin, signandsight.com. Buruma und Garton Ash pariertenden Pfeil aus unerwarteter Richtung mit bewundernswer-ter Professionalität. Postwendend sandten sie ihre Antwor-ten. Hätte Bruckner den Artikel in seiner Zeitschrift Lemeilleur des mondes veröffentlicht, wäre die Debatte mög-licherweise gar nicht zustande gekommen. So mischten sichbald Intellektuelle aus ganz Europa ein. Paul Cliteur ausAmsterdam sandte eine Kritik des Buruma-Buchs und atta-ckierte auch den Verteidiger des Multikulturalismus StuartSim, der sich seinerseits zu Wort meldete. In Stockholm in-tervenierte Lars Gustafsson, wiederum in Amsterdam ver-teidigte Halleh Ghorashi den Multikulturalismus gegenAyaan Hirsi Ali. Der Corriere della Sera berichtete ganz-seitig über die Debatte. Le Monde übernahm den ArtikelBruckners und die Antwort Burumas, ebenso Expressenin Stockholm und Trouw in den Niederlanden. In der Wash-ington Post berichtete Anne Applebaum, in der New Re-public reagierte Paul Berman. Eine europa- und weltweiteDebatte, die Netz und Print grandios verschränkte.

20 Thierry Chervel