TIME KAI DOXA (Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien...

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V. Makedonien 1. Makedonisches Koinon KNr.: 112 [E] 1. Philipp V. 2. 221-179 V. Chr. 3. Standbild auf Samothrake 4. siehe KNr. 187 [E] Text mit Übersetzung und Kommentar = KNr. 187 [Е]. KNr.: 112 [A] Siehe KNr. 187 [А]. KNr.: 113 [E] 1. Philipp V. 2. 217-190 V. Chr. 3. Standbild auf Delos 4. siehe KNr. 125 [E] Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 125 [Е]. KNr.: 113 [A] Siehe KNr. 125 [А]. 2. Stamm der Orestai KNr.: 114 [E] 1. Philipp V. (?) 2. Ende 3. Jh. v. Chr. 3. Standbild auf Delos 4. siehe KNr. 126 [E] Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 126 [Е]. KNr.: 114 [A] Siehe KNr. 126 [А]. 183 Brought to you by | University of St Andrews Scotland Authenticated Download Date | 12/9/14 12:37 AM

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V. Makedonien

1. Makedonisches Koinon

KNr.: 112 [E]

1. Philipp V. 2. 221-179 V. Chr. 3. Standbild auf Samothrake 4. siehe KNr. 187 [E]

Text mit Übersetzung und Kommentar = KNr. 187 [Е].

KNr.: 112 [A]

Siehe KNr. 187 [А].

KNr.: 113 [E]

1. Philipp V. 2. 217-190 V. Chr. 3. Standbild auf Delos 4. siehe KNr. 125 [E]

Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 125 [Е].

KNr.: 113 [A]

Siehe KNr. 125 [А].

2. Stamm der Orestai

KNr.: 114 [E]

1. Philipp V. (?) 2. Ende 3. Jh. v. Chr. 3. Standbild auf Delos 4. siehe KNr. 126 [E]

Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 126 [Е].

KNr.: 114 [A]

Siehe KNr. 126 [А].

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Das Material /А. Die Zeugnisse

3. Thessalonike

KNr.: 115 [E]

1. Antigonide 2. 3. Jh. V. Chr.? 3. Phylenbenennung 4. ed.: L'Abbé Duchesne/Ch. Bayet, Archives des missions scientifiques III (1876) 612 f. Nr. 5 (= θβσσαλονίκηρ Φιλίτπτον Βασίλισσαρ. MeXéreç για τηρ αρχαία θεσσαλονίκη [1985] 634 f. Nr. 5)

Ή πόλις ΚΚαύδιον Μβνωνα

τον àpxiepea 5 δια Κλαυδίωΐ'

Μέί'ωϊ'ος και Εύ/3ούλτ?ς των τέκνων άρετης IvtKtv φνλη

10 'Avnyoviç.

ϋ : Die Stadt (weiht) Claudius Meno, den Oberpriester, durch die Kinder des Claudius Meno und der Euboule, wegen seines vorbildlichen Charakters. Phyle Antigonis.

K: Von Duchesne/Bayet wurden zwei Statuenbasen augusteischer Zeit aus Thessalonike publiziert, die das Volk zu Ehren des Priesters Claudius Meno errichtet hatte. Die Aufsicht über die Ausgestaltung der Standbilder hatten die Phylen Antigonis und Dionysias, während die Kosten für die Herrichtung von den Kindern des Priesters übernommen wurden. Duchesne/Bayet a.O. 613: "La tribu Antigonis tirait peut-être son nom d'Antigone Doson qui, au commencement du IIP siècle, jeta un grand éclat sur les armes et le royaume de Macédoine. Rien n'indique toutefois qu'il y ait eu des relations particulières entre Antigone et la ville de Thessalonique. " Von Habicht, Gottmenschentum 153 Anm. 64 wurde angenommen, daß die hier erwähnte Phyle Antigonis nach Antigonos I. Monophthalmos benannt ist; von Ch. Edson, ClPh 53, 1958, 62 Anm. 8 wurde dagegen Antigonos II. Gonatas erwogen.

4. Kassandreia

KNr.: 116 [L]

1. Kassander 2. nach 316 V. Chr. 3. Gründerkult 4. Marmor Parium EGrHist 239 fr. В 14; Liv. 44,11,1-2; Strab. 7,25. 7,27; D.S. 19,52,2-3. 19,61,2; Paus. 5,23,3; Steph. Byz. s.v. Κασσά^δρεια; Epit. Heidelberg. FGrHist 115 fr. 2,4

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V. Makedonien / 4. Kassandreia

Marmor Parium FGrHist 239 fr. В 14:

ου Υίάσσανδρος eiç Μακβδονίαν κατηλϋεν, καΐ θηβαι οΙκίσύησαν, καΐ Όλυμτιάς βτβλεύτησβν,

καί Κασσάνδρεια έκτίσϋη, και 'AyaûoKkriç Σνρακουσ-σών 'βτυράννβνσεν, ετη^Ι, άρχοντος Άάήνησι ΑημοκλβίδΙου]· ένίκα δβ καΐ Μένανδρος ό

κομοίδοποώς Άάηνησίν τότε πρώτον.

ϋ : Nachdem Kassander nach Makedonien gelangt war, Theben besiedelt worden war, Olympias gestorben war und Kassandreia gegründet war, und Agathokles der Tyrann von Syrakus regiert hatte, im Jahre ... des athenischen Archonten Demokleides. Damals errang auch Menander, der Komödiendichter, seinen ersten Sieg in Athen.

Liv. 44,11,1-2: Нас virium accessione animus crevit praetori, ut Cassandream oppugnaret. Condita est a Cassandre rege in ipsis faucibus, quae Pallenensem agrum ceterae Macedoniae jungunt, hinc Toronaico, hinc Macedonico saepta mari.

Ü: Durch diese Verstärkung seiner Streitkräfte wuchs dem Prätor der Mut, so daß er Kassandreia angriff. Es ist von König Kassander genau an der Enge gegründet, die das Gebiet von Pallene mit dem übrigen Makedonien verbindet, und stößt auf der einen Seite an den Golf von Torone, auf der anderen an den makedonischen Golf. (Übersetzung nach H.J. Hillen)

Strab. 7,25: КеГтш δ' 'βπ' αντφ πόλις ή πρότερον μεν Ποτίδαια, Κορινϋίων κτίσμα, ύστερον δέ Κασάνδρεια άπό του αΰτού βασιλέως Κασάνδρου, άναλαβόντος αϋτην άνατετραμμενην.

ϋ : Auf der Halbinsel befindet sich die früher Potidaia genannte Stadt, Gründung von Korinth, die später nach demselben König Kassander benannt wurde, der die zerstörte Stadt neugründete. (Übersetzung Chr.G. Groskurd)

Strab. 7,27: "Οτι η ΊΙαΧΚήνη χερρόνησος, ης εν τφ ισϋμφ κείται η πριν μεν Ποτίδαια νυν δε Κασσάνδρεια, Φλέγρα το πριν 'εκαλείτο- φκουν δ' αύτην οι μυϋευόμενοι Γ ί γ α ^ ς , εϋνος άσεβες καΐ ανομον, ους Ηρακλής διεφύειρεν· εχει δε πόλεις τεσσαρας, Άφυτιν Μενδην Σκιώνην Σάνην.

ϋ : Die Halbinsel Pallene, auf deren Landenge das ehemalige Potidaia und jetzige Kassandreia liegt, wurde iniher Phlegra genannt. Hier wohnten die befabelten Giganten, ein frevelhaftes und gesetzloses Volk, welches Herakles aufrieb. Sie hat vier Städte, Aphytis, Mende, Skione und Sane. (Übersetzung Chr.G. Groskurd)

D.S. 19,52,2-3: "Εκτισε δε καΐ πάλιν επί της ΐίαλλήνης όμώννμον αυτοί) Κασάνδρειαν, εις ην τάς τε εκ της Χερρονήσου πόλεις συνφκισε καΐ την ΙΙοτίδαιαν, ετι δε των σύνεγγυς χωρίων ουκ ολίγα· κατφκισε δ' εις αϋτην καΐ των Όλυνύίων τους διασωζομενους, οντάς ουκ ολίγους, πολλής δε χώρας προσορισύείσης τοις Κασανδρεϋσι καΐ ταύτης αγαύης, ετι δε του Κασάνδρου ΤΓολλά σνμφιλοτιμηϋεντος εις την αυξησιν ταχύ μεγάλην επίδοσιν ελαβεν ή πόλις καΐ πλείστον ίσχυσε των εν ίΛακεδονίφ.

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Das Material /А. Die Zeugnisse

Ü: Er hat auch auf Pallene eine nach ihm benannte Stadt, Kassandreia, gegründet und sie mit den Städten der Halbinsel und Potidea vereinigt, dazu nicht wenige von den benachbarten kleineren Städten. Er siedelte in ihr auch zahlreiche Überlebenden aus Olynthos an. Da zu den Grenzen von Kassandreia viel und sogar gutes Land hinzugefügt wurde und zudem Kassander aus Ehrgeiz das Wachstum sehr förderte, nahm die Stadt schnell einen größeren Aufschwung und wurde zur stärksten der Städte Makedoniens.

D.S. 19,61,2: Προς δε τούτοις eXeyev ώς θεσσαλονίκην μβν βιασάμβνος еущер, φανβρώς ôe 'βξιδίά^βται την Μακεδόνων βασιλείαν, en δέ ώς Όλννύίους όντας πολεμιωτάτους Μακεδόνων

κατφκισεν εις την όμώννμον έαντον ττόλιν καΐ Θήβας ανεστησε τάς ύττό Μακεδόνων κατασκα-φείσας.

ϋ : Zudem sagte er (sc. Antigonos), daß er (sc. Kassander) die Heirat mit Thessalonike erzwungen habe und sich offensichtlich die Herrschaft über Makedonien ganz zu eigen machen wollte, ferner, daß er die Olynther, obwohl sie den Makedonen sehr feindlich gesonnen waren, in der nach ihm benannten Stadt angesiedelt und Theben aufgebaut habe, da es von den Makedonen zerstört worden war.

Paus. 5,23,3: Ποτιδαιάτας δέ δίς μεν εττελαβεν άναστάτους 'εκ της σφετερας ύττό Φιλίττττου те Ύενεσύαί του Άμίιντου καΐ τρότερον ετι ύπο Άύηναίων, χρόνφ δε ύστερον Κάσσανδρος κατή^α^ε μεν Ποτιδαιάτας έττΐ τα οικεία, όνομα δε ού το άρχαΐον τη πόλει, Κασσάνδρεια δε εγενετο άπο τοΟ οΙκίστοϋ.

ϋ : Den Potidaiaten geschah es zweimal, aus ihrem Lande vertrieben zu werden, von Philipp, dem Sohn des Amyntas, und noch früher von den Athenern. Später führte Kassander die Potidaiaten in ihre Heimat zurück, doch erhielt die Stadt nicht den alten Namen, sondern den Namen Kassandreia nach ihrem Gründer. (Übersetzung nach E. Meyer)

Steph. Byz. s. V. Κασάνδρεια: Κασάνδρεια, ττόλις Μακεδονίας προς τη Θράκη, ή ποτέ Ποτίδαια λεΎομενη, άπο Κασάνδρον τοϋ ' Ανηπάτρον. ό πολίτης Κασανδρενς. ΙΙοσείδίππος δε κωμ(^δίας ποιητής υίος ην Κννίσκου Κασανδρεως.

ϋ : Kassandreia, eine makedonische Stadt in der Nähe von Thrakien, die einst Potidaia genannt wurde, benannt nach Kassander, dem Sohn des Antipatros. Der Bürger wird Kassandreus genannt. Der Komö-diendichter Poseidippos war Sohn des Kyniskos aus Kassandreia.

Epit. Heidelberg. FGrHist 155 fr. 2,4: "Ος Κάσαΐ'δρος μετά τους τοιούτους φόνους ε^ημε την θεσσαλονίκην την όμοπάτριον άδελφήν του μεγάλου 'Αλεξάνδρου, ήτις θεσσαλονίκη εκτισεν ύστερον την θεσσαλονίκην ό δέ άνήρ αυτής ό Κάσαί'δρος εκτισεν τήν Κασάνδρειαν.

ϋ : Dieser Kassander hat nach diesen Morden Thessalonike geheiratet, die Schwester Alexanders des Großen vom selben Vater. Diese Thessalonike gründete später (die Stadt) Thessalonike, während ihr Bruder, Kassander, die Stadt Kassandreia gegründet hat.

K: Kassandreia wurde i.J. 316 v.Chr. von Kassander durch einen Synoikismos an der Stelle der von Philipp IL aufgelösten Stadt Poteidaia (auf der Halbinsel Pallene) gegründet. Die Bewohner der neuen Stadt bildeten die Einwohner der ehemaligen Städte Poteidaia und Olynth sowie weiterer Orte der Halbinsel. Der Gründerkult Kassanders, der zudem durch die Schenkungsurkunde KNr. 116 [E 1] belegt wird, muß

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V. Makedonien / 4. Kassandreia

unmittelbar nach dem Synoikismos von 316 v.Chr. eingerichtet worden sein; s. dazu Habicht, Gottmen-schentum 37; W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 252 ff. mit weiteren Literaturangaben.

KNr.: 116 [E 1]

4. edd.: L'Abbé Duchesne/Ch. Bayet, Archives des missions scientifiques III (1876) 266 Nr. 113; Michel, Recueil 321; Syll.' 178; Syll.' 332 (JLR, Bull. 1971, 405)

Text: Syll.^ 332.

Έφ' ιερέως Κυδία· βασιλε-ύς Μακβδόνων Κάσσαν-δρος δίδωσι ΙΙβρδίκκαί Κοίνου TÒV àypòv τον

5 èv τηι Σιναίαι καΐ τον έ-ττΐ Ύραττβ^οννη ους έ-κληρονχησεν ϋόΚεμο-κράτης ό ττάτΓΤΓος αντοϋ καΙ ÒV ó Ίτατηρ έττΐ Φιλίττττου, κα-

10 ΰάπερ καΐ Φίλιππος ίδω-κβν ίμ πατρικοίς καΐ αΰτ-οίς καΐ èKjôvoLÇ κυρίοι-ς ουσι κβκτησϋαι καΐ άλλάσσβσύαί κάί ά-

15 ποδόσΰαί, καΐ τον έΣ-παρτώλούί ομ παρά Π-τολεμαίου 'έλαββν èv àpyvpiùìi δίδωσι καΐ τούτον έμ πατρικοίς

20 Kcà αΰτώι κοά ίκ^ονοις, κυρίοις ουσι κβκτησ-ύαί καΐ άλλάσσεσύα-ι καΐ άποδόσύαί, καύά-πβρ και 'Αλέξανδρος

25 βδωκβν ΙΙτολβμαί-

ωι τώι πατρί τώι Πτολ-εμαίου- δίδωσι δέ και ά-τίλειαν αϋτώι καΐ έ-κ-γόνοις καΐ είσάγο»'-

30 η και k^áyovTi των έττί KTTjoei.

ϋ : Kydias war Priester. Der König von Makedonien Kassander schenkt Perdikkas, Sohn des Koinos, das Land (5) in Sinaia und in Trapezunt, in denen sein Großvater, Polemokrates, Kleruch war, und welchen sein Vater unter Philipp, (10) gleichwie Philipp selbst, vom Vater an diesen und an den bevollmächtigten (20) Nachfahren zur Besiedlung und zum Verkauf vererbte, (15) und (das Land) in Spartolos, welches

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

von Ptolemaios für Silbergeld gekauft wurde, dieses auch vom Vater ihm selbst und den bevollmächtigten Nachfahren zur Besiedlung, zum Tausch und zum Verkauf ererbt, gleichwie Alexandres (25) dem Ptolemaios, dem Vater des Ptolemaios gab. Es sollen auch ihm und seinen Nachfahren das Recht der Abgabenfreiheit und das Recht der Ein- und (30) Ausfuhr ihres Erwerbs verliehen werden.

K: Schenkung des Königs Kassander aus den Jahren 306-298 v.Chr. Z. 1.: Im Priestertum des Kydias hat man das eponyme Priestertum Kassanders erblickt; so Dittenberger, Syll.^ 332 Anm. 1; Habicht, Gottmenschentum 37; J.A. Alexander, Cassandreia during the Macedonian Period: An Epigraphical Commentary, in: 'Αρχαία Ma/ceóo^ía I (1970) 127 ff.

ΚΝΓ.: 116 [E 2]

4. ed.: R. Herzog/G. Klaffenbach, Asylieurkunden aus Kos (1952) 15 ff. Nr. 6; SEG 12, 373

Text: Herzog/Klaffenbach (nur Kopie des Kassandreia-Dekrets).

Κασσανδρεων.

OL στρατηγοί καΐ οί νομοφύλακβς άπαν έπ€ΐδ[[δ]]η жарауеуЬщутт ùewpói πα-ρά της Κώιων τιόλβως kirayyéWovTeç τα 'Ασκληπιεία καΐ τους ά^γωνας τους συντελουμβνους ev αϋτοΐς καΐ την έκεχεψίαν κάί ажо\оу1^ортш την

5 eûmaï' της αυτών πόλεως, ην Ιχουσα διατελεί προς τε τόμ βασιλέα ' Αν-TÍyovov καΐ την Κασσανδρεων πάλιν καΐ προς τους λοιπούς Μακεδόνας πάντας, καΐ άξιοΰσιν το 'ιερόν τοΐι 'Ασκληπιού το παρ' αυτοις ασυλον είναι, àyaârji τύχηι δεδόχύαι τηι βουληι- δεχεσϋαι την 'επavyελíav των Ά σ -

10 κληπιείων καΐ τους àyώvaς καΐ την εκεχειρίαν καΐ είναι το ιερόν του 'Ασκληπι-ού ασυλον κατά την του βασιλέως βούλησιν έπαινεσαι δε τημ πάλιν των Κώιων, διότι διατελεί πράνοιαν ποιούμενη τών προς τους ΰεους συντελουμένων καλώς καΐ ένδάξως καΐ την ϋπάρχουσαν αϋτηι ευνοιαν διαφυλάσσει προς τε τόμ βασιλέα ' AvTÍyovov και την ημετεραν πάλιν και Μακεδάνας πάν-

15 τας· δοΰί'αι δέ τον ταμίαν τοις πapayεyεvημεvoις ξενιον το διάταγμα το 'εκ του νόμου- καλεσαι δε αυτούς καΐ εις το άpχηyετειov• το δε άνάλωμα

το εις ταύτα δούναι τον ταμίαν. οιδε 'επηyyεìλav• ' Αριστάλοχος Ζμενδρω-νος άρχιΰεωρος, Μακαρευς ' Αράτου ι?εωρός. ή ύυσία ε'ις ενάτην σεληνην.

ϋ : (Beschluß) der Kassandrer. Die Strategen und Nomophylaken stellten den Antrag: Da Gesandte in die Stadt von Kos gekommen sind, die die Asklepieien und die Agone, die von ihnen veranstaltet werden, und den Waffenstillstand verkünden und das Wohlwollen ihrer Stadt verteidigen (5), das sie fortwährend dem König Antigonos und der Stadt der Kassandrer und allen restlichen Makedonen gegenüber erweisen, und fordern, daß das Heligtum des Asklepios bei ihnen unverletzlich sein soll. Zum guten Glück, möge der Rat beschließen. Die Verkündigung der Asklepieia (10), die Agone und der Waffensstillstand sollen anerkannt werden und das Heiligtum des Asklepios soll gemäß dem Willen des Königs unverletzlich sein. Die Stadt der Koer soll gelobt werden, weil sie fortwährend Fürsorge für die Ausführungen für die Götter auf schöne und ruhmvolle Weise trägt und ihr bestehendes Wohlwollen dem König Antigonos, unserer Stadt und allen Makedonen gegenüber bewahrt. (15) Der Schatzmeister soll den gesetzmäßigen Auftrag des Gastrechts den beiwohnenden (Gesandten) geben. Diese sollen auch in das Archegeteion eingeladen

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V. Makedonien / 4. Kassandreia

werden. Der Schatzmeister soll den dafür nötigen Betrag geben. Folgende haben verkündet: Aristolochos, Sohn des Zmendron, Architheoros, Makareus, Sohn das Aratos, Theoros. Das Opfer soll im neunten Vollmond dargebracht werden.

K: Asylieurkunde aus Kos, datiert auf den Spätsommer 242 v.Chr.; s. dazu R. Herzog/G. Klaffenbach, Asylieurkunden aus Kos (1952) 17; ferner J.A. Alexander, Cassandreia during the Macedonian Period: An Epigraphical Commentary, in: Ancient Macedonia I (1970) 129 ff. Z. 16: Die koischen Theoren werden in das άρχη-γβτβων geladen; darin hat man den Kultort der Ver-ehrung des Stadtgründers Kassander erblickt, wofür eine ähnliche Formel aus einem Dekret aus dem thrakischen Ainos (die Theoren werden zum iepevç του βασιλέως geladen; s. Herzog/Klaffenbach a.O. 19 Nr. 8 Z. 9) oder ferner der Gründerkult der άρχηγέται in Demetrias (KNr. 110 [L] + [E 1-3]) als Parallelen angeführt wurden. Skeptisch dazu Habicht, Gottmenschentum 18; Alexander a.O. 131 f. Anm. 18; W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 254. Es handelt sich dabei offensichtlich um ein mit dem Prytaneion vergleichbares öffentliches Gebäude, wie aus dem Zusammenhang der Asylieurkunde zu erschließen ist; s. dazu Alexander a.O.; S.G. Miller, The Prytaneion (1978) 10.

KNr.: 117 [E]

1. Lysimachos 2. 287/81 V. Chr. 3. Priester, Gründerkult (?) 4. edd.: L. Duchesne, RA 31, 1876, 107; Michel, Recueil 323; Syll.^ 196; M. Demitsas, Sylloge inscriptionum Graecarum et Latinarum Macedoniae (1980) 764; Syll.^ 380 (JLR, Bull. 1971, 405)

Text: Syll.^ 380.

' Εφ ' Ιερβως του Αυσιμάχου Τιμησίον, Αημητρίώνος- ΊΙάντα(ι)νος Συμμάχου Ί7Γ(7Γ)Ο-

λυτευς elirev· 'βπβιδη Άν(δ)ρόβολος Μ[ή]ϊΊος Αιτωλός €κ Ναυπάκτου άνηρ àyaûôç ϊατιν irepl την πάλιν την Κασσανδρ[6]ων και τοίς βίσαφικνουμβνοις ек ταύτη[ς] eiç ΑΙτωλίαν.

ϋ : Priester des Lysimachos war Timesios, im Monat Demetrios. Pantainos, Sohn des Symmachos, aus Hippolyteion stellte den Antrag: Da Androbolos, Sohn des Menas, Aitoler aus Naupaictos, ein Mann vorbildlichen Charakters ist, der Stadt der Kassandrer und den aus dieser Stadt nach Aitolien gekom-menen gegenüber ...

K: Z. 1: Priestertum des Lysimachos; zur Datierung Habicht, Gottmenschentum 40: "Da Demetrios sich noch 287 in Kassandreia aufgehalten hat, gehört die Inschrift in die Jahre 287/81"; s. ferner ebenda 146. Nach W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 253 handelt es sich um einen Gründerkult, der dem Lysimachos als Nachfolger des Kassander in der Herrschaft über Makedonien übertragen wurde. Habicht a.O. 146 betont ferner, daß alle eponymen Priester als Priester der Stadtgründer zu verstehen sind.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

5. Amphipolis

KNr.: 118 [L]

1. Philipp II. 2. 359-357 V. Chr. 3. Opfer 4. Aristeides, Symmachikos A (or. 38) vol. I p. 715 Dindorf

OvTe yap της άξίας της νμίτίρας τους Ι^ω ύαυμά^αν ουύ' ϋτΓ€ρβάλλοισΰ' αν Άμφιπολίτας καΐ Πυδί'αίους, ωι> oi μίν Μυον ώς oi ôè τον πατρός αντον veùv βίχον δβίκννναι.

ϋ : Denn es ziemt eurer Würde nicht, Bewunderung für die Auswärtigen zu zeigen, noch solltet ihr die Amphipoliten und Pydnaier übertreffen, von welchen die einen an Philipp wie an einem Gott opferten und die anderen einen Tempel seines Vaters vorzeigen konnten.

K: Die Ehrung Philipps in Amphipolis muß zwischen seinem Regierungsantritt 359 v.Chr. und der Erstürmung der Stadt im Herbst 357 v.Chr. erfolgt sein. Zur Freigabe der Stadt durch Philipp im Jahre 359 v.Chr., die den Hintergrund dieser Ehrung gebildet haben kann, s. Habicht, Gottmenschentum 12 f. Von E. Badian, The Deification of Alexander the Great, in: Ancient Macedonian Studies in Honor of Ch.F. Edson (1981) 39 f. wurde die Glaubwürdigkeit der Textstelle angezweifelt.

6. Philipp!

KNr.: 119 [E]

1. Philipp II. 2. Ende 4. Jh. v. Chr.? 3. Gründerkult 4. ed.: P. Ducrey, Des dieux et des sanctuaires à Philippes de Macédoine, in: Comptes et inventaires dans la cité grecque. Actes du colloque international d'épigraphie tenu à Neuchâtel du 23 septembre 1986 (1988) 207 (BE 1989, 435 Nr. 473)

Photo: Ducrey 209 Abb. 1.

Text: Ducrey.

Φιλίππου Е..ΦΙ.ΤΕ ΟΛ.Υ - Τ — της πβλβύριαί'ήας δραχμάς - ΗΔ χιλίας διακοσίας πεντήκοντα - ΑΥΡΟ-καΐ έπώνιον δραχμάς èiró[viov-

5 €Ϊκοσι όβολόν τίταρτημόρων και άλλου τβμβνους Φιλίππου - Ο — χιλίας δβκα βπώνων [δραχμάς] ΔΡΑΣΗ— είκοσι όβολόν τβταρτημόριον €πών[ιον-"Αρεως πεντήκοντα [δραχμάς] Ποσειδ[ώίΌς-

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V. Makedonie / 6. Philippi

10 èirùviov όραχμην ènùv[iov— 'Ηρώων π€ντήκοντα [δραχ/iàç] ΣΤΕ [kir]ánov δραχμψ 'evúv[iov-

Κ: Die neue Inschrift aus Philippi nennt zwei heilige Bezirke für Philipp II. (Z. 1 und 6), was die Vermutung von Ch. Picard und P. Roussel bestätigt, daß Philipp in jener Stadt als Gründer verehrt wurde, freilich posthum; s. dazu F.W. Walbank, Chiron 17, 1987, 373 mit Anm. 40; A. Chaniotis, Sich selbst feiern? Städtische Feste des Hellenismus im Spannungsfeld von Religion und Politik, in: Stadtbild und Bürgerbild 151 Anm. 31. Ch. Picard, RA 1938, 1, 334 f. vermutete in einem kultischen Grabbau in Philippi das Heroon des Gründers. Ein angeblicher eponymer Priester Philipps ist ebenfalls unsicher; vgl. Habicht, Gottmen-schentum 16. 146; E. Marinoni, Polis e ktistes. Osservazioni sulle città e i loro fondatori nelle monarchie ellenistiche, con particolare riguardo ad Alessandria, in: Atti. Centro ricerche e documentazione sull'anti-chità classica 8, 1976-77, 155 ff.; E.A. Fredricksmeyer, TransactAmPhilAss 109, 1979, 39 ff.; W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 203 f. Anm. 2 mit Literatur.

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Page 10: TIME KAI DOXA (Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien unter besonderer Berücksichtigung der archäologischen Denkmäler) || V. Makedonien

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