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Dr. Ulrich Strunz •Andreas Jopp
Topfit mit VitaminenDie Vitaminrevolution
> Steigern Sie Ihre Leistungskraft
> Powern Sie Körperzellen und Immunsystem
> Ihr persönliches Zellschutzprogramm
> Senken Sie das Krebsrisiko
dtv
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I N F'> STOFFE FÜR DAS
LEBEN: VITAMINE> GEMEINSAM STARK:
B-VITAMINE 31
Ohne Vitamine läuft nichts 8 Aufbaustoffe für KörperWas sind Vitamine? 8 & Seele 32
Wie kommen Sie an genügend Die B-Vitamine bestimmen das Tempo 32
Vitamine? 9 Die Energie-Vitamine: Tag für Tag
Info: Das gesunde ABC oder: volle Lebenskraft 32
So teilt man Vitamine ein 9 Die Psycho-Vitamine: Nerven wie
Tanken Sie biologische Aktivität 10 Drahtseile 33
Nährstoffarme Industriekost: einTrauerspiel 0
Die Bau-Vitamine: Zellerneuerung,Wachstum, Reparatur 33
Zucker — die Geißel der modernen Vitamin B 1 : TreibstoffErnährung fürs Gehirn 34
Vitaminmangel im High-Tech-ParadiesEnergie für Nerven und graue Zellen 34
Die kleinste Vitaminfabrik der WeltVitamin B1: Das empfehlen Experten 39
Die 14 besten Tipps: So schützen Vitamin B1 in der orthomolekularenSie Vitamine Medizin 40
Check: Wie gut sind Sie versorgt? 40Zurück zur Steinzeiternährung
Sorgen Sie für Steinzeit-Vitamin- Vitamin B2: Power Tag für Tag 41
blutwerte Energie für Ihre Zelllraftwerke 41
Vitamine als Gesundheitsversicherung Vitamin B2 in der orthomolekularen
Offizielle Vitaminempfehlungen Medizin 44
Veraltete Minimalempfehlungen Vitamin B2: Das empfehlen Experten 44
Orientieren Sie sich an Lucy Check: Wie gut sind Sie versorgt? 44
B3 für Ruhe undSind zu viele Vitamine Ausgeglichenheit 45gefährlich? Eiweiß zur Vitamin-B3-Produktion 45Die fettlöslichen Vitamine Vitamin B3: ein natürlicherUnd die wasserlöslichen Vitamine? 7 Blutfettsenker 50Überdosierung: kein Problem bei Check: Wie gut sind Sie versorgt? 50
wasserlöslichen Vitaminen 8 Vitamin B3 in der orthomolekularenMedizin 51
Vitamin B3: Das empfehlen Experten 51
7► I NHALT2
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> DIE VITAMINE A,D & K:GESUNDES TRIO 87
Vitamin B6 baut Eiweiß auf 52
Ein beeindruckendes Experiment 5 2Vitamin B6 erweckt Eiweiß zum Leben 5 3Ohne Vitamin B6 macht das
Immunsystem schlapp 5 6Vitamin B6: Das empfehlen Experten 5 6Check: Wie gut sind Sie versorgt? 5 7Die 5 besten Tipps: Vitamin B6
für Frauen 5 8
Pantothensäure (B5) undBiotin (B8)
60
Die Problemlosen
60Pantothensäure für Haut, Energie
und Hormone
60Biotin für Haut, Haare, Nägel und
Muskelenergie
61
Folat (B9) für Wachstumund Psyche
63
Folat: die Diva unter den Vitaminen 63Das Mangelvitamin Nummer eins 64Jede Frau unter 40 braucht Folsäure 66Folat hält die Blutbahnen frei 6 7Check: Wie gut sind Sie versorgt? 68Folsäure: Das empfehlen Experten 69Das Interview: Die B-Vitamine — Schutz
vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen 7 0
Vitamin 812 für Vegetarierund ÄltereSchon drei Millionstel Grammgenügen 7 4
Vitamin B12 und Folat: Im Teambilden sie Blut 7 8
Vitamin 1312: Das empfehlenExperten 7 8
Check: Wie gut sind Sie versorgt? 7 9Fragen und Antworten: So kaufen
Sie Vitamine richtig ein 80Fragen und Antworten: So nehmen
Sie Vitamine richtig ein 84
Vitamin A für Augen undSchleimhäute
88
Seit 4000 Jahren bekannt 88
Dafür brauchen Sie Vitamin A 89
Vitamin A schaltet Krebszellen ab 91
Vitamin A (Retinol): Das empfehlenExperten 91
Check: Wie gut sind Sie versorgt? 9 2
Vitamin D: Das Sonnenvitamin ? 3
Hollywood und die Höhlenmenschen ) 3Osteoporose: die Folge von zu wenig
Vitamin D 9 4
Sonne und Fisch füllen IhreVitamin-D-Tanks auf 9 4
Tipp: Vitamin D und Kalzium fürstarke Knochen 95
Vitamin-D-Präparate: Welche sindsinnvoll? 96
Das Knochenduo: Vitamin D undKalzium 97
Vitamin D (Calciferol): Dasempfehlen Experten
Check: Wie gut sind Sie versorgt?
Salat für Ihre Knochen
99
Zwei Hauptfunktionen
100
Check: Wie gut sind Sie versorgt?
101
Vitamin K (Phyllochinon): Dasempfehlen Experten
Das Interview: Vitaminprodukte —wie gut sind sie?
102
74 Vitamin K für Blut und Knochen
Inhalt 3
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INHALT
> PERFEKTER ZELLSCHUTZ:ANTIOXIDANZIEN 105
Beta-Karotin, Vitamin C und E 106Ein ausgeklügeltes Abfangsystem 106Halbieren Sie Freie-Radikale-
Erkrankungen 107Krebs entsteht durch Schäden
an den Genen 108Wo entstehen freie Radikale? 109Bekommen Sie genügend
Antioxidanzien? 110
Antioxidanzienaus Obst und Gemüse 112Pflanzenstoffe stärken
die Zellabwehr 112Warum Beta-Karotin-
Kapseln nicht helfen 113Ist Beta-Karotin schädlich
für Raucher? 115So greifen Pflanzenstoffe in das
Krebsgeschehen ein 116Die 11 besten Tipps: Obst- und Gemüse-
säfte — konzentrierte Power 118
Vitamin C — der Alleskönner 121Die Nummer eins unter den
Vitaminen 121Verheißungsvoll: Vitamin C halbiert
die Krebshäufigkeit 124Wenn erste Erkältungssymptome
auftreten ... 125Tipp: Die orthomolekulare
Hausapotheke 126Was braucht Ihr Immunsystem
im Notfall? 126Nutzen Sie die Erkenntnisse der
Immunforschung 127
Vitamin C (Ascorbinsäure):Das empfehlen Experten
130Check: Wie gut sind Sie versorgt?
131
Diabetes: ein Fall für die ortho-molekulare Medizin
132Das Interview: Anti-Aging fürsImmunsystem
134
Vitamin E verhindertZellschäden
138
Ungesättigte Fette bleiben stabil 138Vitamin E und C: das Blitzableiter-
duo der Zellmembran 140Elixier für junge Blutbahnen 141Anti-Aging für die Blutbahnen 142Anti-Aging fürs Gehirn 142Blutfette: die Vitamin-E-Taxis
des Körpers 143Hohes Cholesterin alleine verursacht
keinen Herzinfarkt 144Vitamin E: in Lebensmitteln schön-
gerechnet 146Wie viel Vitamin E sollten Sie
nehmen? 148Verheißungsvoll: 100 mg Vitamin E
schützen vor Herzinfarkt 148Vitamin E (Tocopherol): Das
empfehlen Experten 149Check: Wie gut sind Sie versorgt? 149Ihre Vitaminblutwerte: Normal
ist nicht optimal 150Die 8 besten Tipps: Vitamin E
als Gesundheitsversicherung 151Wie viele Vitamine brauchen Sie? 154Vitaminblutwerte 156
Zum Nachschlagen 157Adressen und Bücher, die weiterhelfen 157Register 158Impressum 160
I NHALT4
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Ein Wort zuvor
Würden Sie in Ihren teuren Sportwagen bil-liges Heizöl tanken, damit er nur noch auf120 km/h beschleunigt und der Motorschneller verschleißt? Sicher nicht. Aber dasist die geliebte Forever-old-Strategie vielerMenschen, die täglich Junk-Food tanken.Versuchen Sie es doch mal mit der Forever-young-Strategie: Tanken Sie hochwertige Bio-stoffe, damit Sie voller Leistungskraft undLebensfreude auf der Überholspur bleibenund Ihre Zell-Software (die Gene) nichtbeschädigt wird. Elf der vierzehn Vitaminesowie unzählige Pflanzenstoffe aus Obst undGemüse gehören zu den wichtigsten Bio-stoffen — über die Sie Bescheid wissen sollten.
Machen Sie Ihren Stoffwechsel fit
Sie fühlen sich immer so gut, wie Ihr Stoff-wechsel funktioniert, und den können Sie mitBiostoffen enorm aktivieren. Mit etwas mehrObst und Gemüse, Vollkorn und Vollkorn-produkten sowie zusätzlichen Vitaminenkönnen Sie Ihr Stoffwechsel-Lebensgefühlspürbar steigern.
Aktivieren Sie Ihr Immunsystem
Ihr Immunsystem bestimmt entscheidendüber Ihre Gesundheit. Ein schlagkräftigesImmunsystem knüppelt nicht nur ständigViren, Pilze und Bakterien nieder, sondernzerstört täglich Krebszellen. Vitamine sorgendafür, dass sich Ihre Immunzellen schnellervermehren. Sie sind an der Produktion vonBotenstoffen und Hormonen beteiligt, die IhrImmunsystem steuern. Geben Sie IhremImmunsystem mit Vitaminen die Schlagkraftzurück, die Ihre Gesundheit braucht.
Werden Sie langsamer alt
Schützen Sie Ihre Zellen vor frühzeitigemAltern und Schäden. Die antioxidativenVitamine und Pflanzenstoffe aus Obst und
Gemüse binden Stoffe, die täglich mehr als10 000-mal jede einzelne Zelle angreifen undzur Zellalterung führen. »Forever young« be-deutet: Ihr Alterungsprozess verläuft langsa-mer, Sie bleiben länger leistungsfähig undgesund. Sie können 120 Jahre alt werden.Das bringt Ihnen aber gar nichts, wenn Sieim Pflegeheim dahinvegetieren. Um mit100 noch Fahrrad fahren und geistig aktivsein zu können, brauchen Sie flexible Blut-bahnen, junge Knochen und ein schnellesNervensystem. Die antioxidativen Vitamineund Pflanzenstoffe aus Obst und Gemüsesenken die Herzinfarkthäufigkeit um 30 Pro-zent. Sie erhalten Ihre geistige Leistungs-fähigkeit. Vitamine sind auch daran beteiligt,Ihre Knochen stabil zu halten. Sie sorgendafür, dass Ihre empfindlichen Augenzellenbis ins hohe Alter intakt bleiben. Außerdemhalbieren Obst und Gemüse sowie eineExtraportion Vitamine die Krebshäufigkeit.
Die Vitaminrevolution
Lange passierte wenig in der Vitaminfor-schung. Doch in den letzten Jahren ist siedurch neue Analysemethoden und Hundertevon Langzeitstudien in den Brennpunkt be-züglich der Prophylaxe von Krankheiten ge-rückt. Es fand eine regelrechte Vitaminrevolu-tion statt. Sie werden erstaunt sein, was Sie mitVitaminen für die Leistungskraft und den Er-halt Ihrer Gesundheit erreichen können. Indiesem Buch erfahren Sie, in welchen Lebens-mitteln kaum noch Vitamine enthalten sindund wie Sie Ihre Vitaminzufuhr optimierenkönnen. Vitamine gehören zu den Top-Stra-tegien gegen vorzeitiges Altern. Sie bringenmehr Gesundheit und Lebensfreude.
Ihre M grtnAlia_
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T
R DA5 LEBEN:
Bis SIE 65 Jahre alt sind, haben
Sie 5o Tonnen Lebensmittel
verzehrt. Aus ihren Inhalts-
stoffen wird Ihr Körper quasi
alle sechs Monate einmal
komplett neu geschaffen. Doch
die Nahrungsbausteine Kohlen-
hydrate, Eiweiß und Fett können
von Ihrem Körper nur genutzt
werden, wenn sie vorher in
vielen Einzelschritten zerlegt,
zusammengesetzt und in die
Körperzellen eingebaut werden.
An fast allen diesen Schritten
sind Vitamine beteiligt. Als
Teil von Enzymen und als hor-
monähnliche Botenstoffe sind
mehr als loo 00o Stoffwechsel-
abläufe bekannt, die durch
Vitamine gesteuert werden.
7
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OHNE VITAMINE LÄUFT NICHTS
Jahrzehntelanges Forschen hat zu spannen-den Erkenntnissen über Funktion und
Bedeutung von Vitaminen geführt.
Sie haben es selbst in der Hand, ob Sie IhrenKörperzellen nährstoffarmes Junk-Foodzumuten oder ihnen Lebensmittel mit bio-logisch hochaktiven Rohstoffen zur Verfü-gung stellen. Sie entscheiden, ob IhrImmunsystem schlagkräftig ist oder vorkleinsten Infekten kapituliert, ob Sie ein»High-Speed-Nervensystem« aufbauenoder ob bleierne geistige Trägheit Sie befällt.Voraussetzung für Gesundheit und Leis-tungsfähigkeit ist eine ausgewogeneErnährung und eine optimale Zufuhr anMikronährstoffen — an Vitaminen, Mine-
ralien, Spurenelementen und zahllosen
Was sind Vitamine?Die Bezeichnung Vitamin ist Programm:»Vita« (lat.) bedeutet Leben. Die 14 Vitami-ne sind lebensnotwendig und können mitAusnahme von Vitamin D nicht in unseremKörper hergestellt werden. Deshalb brau-chen wir die Zufuhr von Vitaminen ausLebensmitteln, und zwar hauptsächlich auspflanzlichen.In unserem Körper gibt es kaum einenAblauf, an dem Vitamine nicht beteiligtsind. Ohne Vitamine ist Leben unmöglich.Jedes einzelne Vitamin übernimmt einehoch spezialisierte Aufgabe im Stoffwechsel-geschehen, oft in Zusammenarbeit mitanderen Vitaminen. Fehlt nur eines, führtdies zu Störungen im Stoffwechsel.Neun Nobelpreise wurden bis 1964 für dieEntdeckung und Erforschung von Vitami-nen vergeben. Seit den 1990er Jahren stehendiese Biostoffe wieder verstärkt im Mittel-punkt des wissenschaftlichen Interesses. Dieneu gewonnenen Erkenntnisse haben weit-reichende Folgen für ihren Einsatz zurErhaltung der Gesundheit.
Vitamine aktivierenden Stoffwechsel
STOFFE FÜR DAS LEBEN: VITAMINE
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Pflanzenstoffen. Der Grund: Auf diesen»Beschleunigern« biologischer Abläufe hatsich der menschliche Stoffwechsel ent-wickelt. Zehn Prozent weniger Vitamine imBlut mag Ihnen unbedeutend erscheinen. Dajedoch jedes Vitamin an Tausenden vonStoffwechselabläufen beteiligt ist, kommt esbereits durch einen geringen Mangel zueiner Verlangsamung des gesamten Stoff-wechsels und zu einer Schwächung des Im-munsystems. Die meisten Menschen haltendieses gebremste Lebens- oder Stoffwechsel-gefühl für normal, weil sie es anders garnicht kennen. Fast niemand erhält heute dieMenge an Mikronährstoffen aus der Nah-rung, die der Steinzeitmensch aus frischen,nicht gelagerten, nicht raffinierten und nichtgekochten Lebensmitteln zu sich nahm.
Wie kommen Sie angenügend Vitamine?Die wasserlöslichen Vitamine (siehe Inforechts) sind vor allem in Obst, Gemüse undin Getreideprodukten enthalten. Die fettlös-lichen Vitamine finden sich vorwiegend inpflanzlichen Fetten wie Ölen und Nüssen.Vitamin A und B12 kommen ausschließlichin tierischen Produkten vor. Alle Vitaminesind wärme-, luft- und lagerempfindlich —die einen mehr, die anderen weniger. Deswe-gen stecken in transportierten, gelagerten,verarbeiteten oder gekochten Lebensmittelnimmer weniger Vitamine als in rohen,unverarbeiteten.Weite Transportwege für Obst und Gemüse,Lagerzeiten, Kochen und Backen, Konservie-ren, Bestrahlen und industrielle Be- undVerarbeitung von Lebensmitteln waren inder Evolution des vitaminabhängigen Stoff-wechsels von Mensch und Tier nicht vorge-sehen. Der zweifache Nobelpreisträger LinusPauling errechnete, dass uns im Vergleich
> INFO
Das gesunde ABC oder:So teilt man Vitamine einDIE 1 4 VITAMINE werden nach zwei
Kriterien eingeteilt: nach ihrem Löslich-
keitsverhalten, das von ihrem Wirkungsort
abhängt, und nach ihrer Funktion.
• Einteilung nach der Löslichkeit:
Grundsätzlich gibt es wasser- und fettlösli-
che Vitamine. Die wasserlöslichen können
im Körper kaum gespeichert werden (siehe
Seite 27). Das ist der Grund, warum wir stän-
dig für ihren Nachschub sorgen müssen.
Diese Vitamine wirken im wässrigen Teil in
und um die Zellen. Zu ihnen gehören die
Vitamine B 1 , B 2 , B 3 , B6, B 12 sowie Folsäure,
Pantothensäure, Biotin und Vitamin C.
Die fettlöslichen Vitamine können dagegen
in unserem Körper gespeichert werden. Sie
kommen in den fetthaltigen Geweben zum
Einsatz, zum Beispiel in den Zellwänden,
die die Zellen schützend umgeben, in der
Leber oder in den Muskeln. Zu ihnen gehö-
ren die Vitamine A, D, E und K.
• Einteilung nach ihrer Funktion:
Neurotrope Vitamine sind vor allem für den
Nerven-, Gehirn- und Energiestoffwechsel
notwendig. Dazu gehören die Vitamine B 1 ,
B 2 , B 3 , B6, B 12 , Folsäure, Pantothensäure
und Biotin.
Antioxidative Vitamine schützen die Zellen
vor aggressiven freien Radikalen. Diese
freien Radikale können Zellwände zer-
stören und Zellen entarten. Zu diesen Vit-
aminen zählen das Provitamin A (Beta-
Karotin), Vitamin C und E.
Vitamine mit Wirkung am Zellkern wirken
direkt bis in den Zellkern, wo die genetische
Erbinformation liegt. Sie arbeiten wie Hor-
mone. Die beiden fettlöslichen Vitamine A
und D sind solche Vitamine.
Ohne Vitamine läuft nichts 9
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Weißbrot: Nein danke! Lassen Sie sichbesser Vollkornbrot schmecken — Ihren
Körperzellen zuliebe.
zum Steinzeitmenschen in 2000 Kaloriennur noch ein Drittel der Vitamine zur Ver-fügung stehen.
Tanken Sie biologischeAktivitätWeißbrot und geschälter Reis gehören zuIhren Grundnahrungsmitteln? Wenn Sieeinmal die Inhaltsstoffe dieser Nahrungs-mittel mit ihren naturbelassenen Ausgangs-produkten vergleichen, erkennen Sie leicht,welche den höheren biologischen Wert fürIhren Körper haben.B-Vitamine werden gebraucht, um Eiweißund Kohlenhydrate zu zerlegen. Wenn einNahrungsmittel keine beziehungsweise kei-ne nennenswerten Mengen an B-Vitaminenenthält, müssen diese im Körper von ande-ren Stellen abgezogen werden: aus Muskelnund Nerven. Ein Vitamin-B-reiches Lebens-mittel liefert dagegen einen Vitaminüber-schuss, der Ihren Nerven und Ihrem Gehirnfür die schnelle Übertragung von Reizen zurVerfügung steht.
Die Nährstoffdichte bestimmt denWert eines Lebensmittels
Je mehr Vitamine, Mineralien und Spuren-elemente in einem Lebensmittel stecken,desto biologisch aktiver ist es. Je mehr vondiesen Biostoffen enthalten sind, destohöher ist die so genannte »Nährstoffdich-te« pro Kalorie. Das ist eine ganz neue Art,Lebensmittel zu betrachten. Biologischwertvolle, nährstoffdichte Lebensmittelbeschleunigen Ihren gesamten Stoffwechselund aktivieren jede einzelne Körperzelle.Übrigens sind nährstoffdichte Lebensmit-tel von Natur aus ballaststoffreicher alsnährstoffarme. Sie machen dadurchschneller satt und wirken so als natürlicheAppetitzügler. Das ist der Grund, weshalbSie bei vollwertigen Lebensmitteln keineKalorien mehr zu zählen brauchen. Den-ken Sie also in biologischer Aktivität und inNährstoffdichte.
Nährstoffarme Industrie-kost: ein TrauerspielZurück zu Baguette und geschältem Reis.Diese Nahrungsmittel rauben unseren Kör-perzellen Vitamine, damit sie überhauptverarbeitet werden können. Sie liefern imGegensatz zu Brot aus vollem Korn oderungeschältem Reis nur einen geringenÜberschuss an Mikronährstoffen.
Nährstoffperlenvor die Säue
»Als Staatsmann ist nur qualifiziert, wersich auf Fragen des Weizens versteht.« Dassagte Sokrates (430 v. Chr.). In der Antikewar Weizen ein vollwertiges Grundnah-rungsmittel. Einen Mangel an Vitaminengab es nicht.
10STOFFE FÜR DAS L E B E N: VITAMINE
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> INFO
Das richtige Vitaminam richtigen OrtIMMER WENIGER Vitamine erhält unser
Körper aus den etwa 2000 Kalorien, die
wir täglich essen. Er versucht jede noch
so verschwindend kleine Menge an
Vitaminen aus der Nahrung zu ziehen.
Vitamin C wird zum Beispiel schon durch
die Mundschleimhaut direkt ins Blut ge-
schleust. Von dort steuert es dann zielstre-
big seinen Arbeitsplatz in den Zellen an.
Wenn Sie zu wenig Vitamin C bekommen,
ist Ihr Immunsystem schon bald nicht
mehr auf Zack. So hat jedes Vitamin
Tausende von Funktionen, damit Ihr Stoff-
wechsel reibungslos läuft. Das richtige
Vitaminmolekül muss also an den richti-
gen Ort gelangen. Trotz modernster High-
Tech-Medizin beherrschen uns also nach
wie vor die Gesetze der Natur. Das war
schon immer so: Wir entkommen dem
Stoffwechselprogramm nicht, das die
Evolution über Millionen von Jahren ent-
wickelt hat.
Mit geschältem Weizen, wie er heute
überwiegend als Grundnahrungsmittel
dient, könnte niemand mehr überleben.
Die wertvollsten Bestandteile dieses
Lebensmittels — die Mikronährstoffe —
werfen wir nämlich heute den Säuen in der
Viehzucht vor. Bei der Herstellung von
Auszugsmehl wird die Randschicht des
Korns abgeschält. Gerade in ihr stecken
jedoch die meisten Vitamine — zehnmal
mehr als im Rest des Korns. Vor
allem die B-Vitamine der Randschicht
sorgen dafür, dass Ihre Zellen und Ihr
Nervenstoffwechsel fit und leistungs-
fähig sind.
Die Industrie gewinntDer Schälprozess, der für unseren Stoff-
wechsel einen herben Verlust bedeutet, ver-
schafft der Lebensmittelindustrie gleich
zwei Vorteile: Zum einen wird das Aus-
zugsmehl fast unbegrenzt haltbar und rie-
selfähig. Darüber hinaus können die wert-
vollen Randschichten — der Kleieabfall —
gewinnbringend als Kraftfutter für Tiere
verkauft werden. Immerhin sollen Tiere
viele Mikronährstoffe erhalten, damit sie
schnell wachsen und ein möglichst starkes
Immunsystem für die beengte Tierhaltung
haben. In Zeiten von BSE ist dieses pflanz-
liche Kraftfutter noch begehrter.
Die Lebensmittelindustrie nennt dies
»Wertschöpfungskette«. Aber lassen Sie
sich nicht hinters Licht führen: Diese
Art Wertschöpfung geht voll auf Kosten
Ihrer Körperzellen und damit Ihrer
Gesundheit. Sie bedeutet Mundraub für
Ihre Körperzellen.
> INFO
So viele Vitamine bleibenim Mehl übrig
Vitamin Ganzes AuszugsmehlKorn* (Type 405)*
Verlust
Vitamin A 0,003 0,0015 —5o%
Vitamin B 1 0 ,47 o,06 —87%
Vitamin B 2 0,09 0,03 —67%
Vitamin B 3 5,10 0,70 —86%
Pantothen-
säure1,20 0,21 —82%
Vitamin B6 0,27 0,18 —33%
Folsäure 0,09 0,01 —89%
Vitamin E 1,40 0,30 —79%
* Vitamingehalt in Milligramm Pro 100 Gramm
Ohne Vitamine läuft nichts 1 1
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Die Vollreis - Connection
Profitieren Sie von 3000 Jahren Erfahrung.Chinesen essen seit Jahrtausenden Reis alsGrundnahrungsmittel. Es ist ein vollwerti-ges Lebensmittel. Im 19. Jahrhundert tratenin Asien auf einmal Vitaminmangelerschei-nungen auf. Es dauerte fast 50 Jahre bis manerkannte, dass die neuen Reisschälmaschi-nen dafür verantwortlich waren, welche diewertvollen Vitamine aus der Randschichtdes Reises schälten. Verwenden Sie daherVollkornreis. Im Gegensatz zu Vollkornnu-deln, die wohl nur eingeschworenen Öko-Freaks schmecken, ist Vollkornreis ge-schmacklich einwandfrei.
> INFO
Profitieren Sie von 3000 JahrenErfahrung: die Vollreis-Connection
Vitamin Ungeschäl-ter Reis *
GeschälterReis *
Verlust
Vitamin E 0 ,74 0,18 —76%
Vitamin B 1 0,41 o,o6 —85%
Vitamin B2 0,09 0,03 —67%
Vitamin B 3 5, 2 1,30 —75%
Vitamin B6 0,28 0,05 —46%
Folsäure 0,016 0,003 —81%
Panto-thensäure 1,70 0,63 —63%
Vitamingehalt in Milligramm pro 100 Gramm
Schlappes Gemüsequer durch Europa
Ohne Sonne reifen Früchte auf Lastern zwarwährend ihres Transports geschmacklichnach, aber ihr relativ niedriger Vitaminge-halt verändert sich dabei nicht mehr. Ganz
Obst und Gemüse täglich frisch aus demLaster: Das mag Abwechslung auf den Tisch
bringen — Vitamine leider kaum.
im Gegenteil: Dieses vitaminarme Obst undGemüse macht auf der Fahrt quer durchEuropa noch weiter schlapp. An einem Taggehen bei Raumtemperatur schon 40 Pro-zent des Vitamin C verloren.Was Sie aus dem Regal im Supermarkt grei-fen, sieht zwar bunt aus, ist aber vitaminarmim Vergleich zu frisch Geerntetem. Einsechs Monate alter Lagerhaus-Apfel ausFrankreich, ein unreifer Flug-Apfel ausNeuseeland oder bestrahltes Gemüse ausHolland enthalten kaum noch Vitamine.
Zucker — die Geißelder modernen Ernährung
Ein Paradebeispiel für ein Nahrungsmittelmit leeren Kalorien ist Zucker. Er liefert nurEnergie in Form von Kalorien ohne jeglicheVitalstoffe. Zucker ist eine relativ neueErrungenschaft des Menschen für seineErnährung. Zuckerrohr wurde erst vonAlexander dem Großen aus Vorderasien ein-geführt. Schon dort diagnostizierten die
STOFFE FÜR DAS LEBEN: V I TAM I NE12
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Ärzte, dass »sich Ameisen um den Urin vonZuckerkranken sammelten«. Im 17. und 18.Jahrhundert führte das Zuckerrohr zu dengroßen Sklavenexporten nach Brasilien undin die Karibik, wo die Zuckerplantagenwaren.
> INFO
Entwicklung desZuckerverbrauchs
Jahr
Zuckerverbrauch/Kopf
1789
o,5 kg
1845 3,6 kg
1871 10 kg
1929 24 kg
1960 3o kg
1994
35 kg
Erst Ende des 18. Jahrhunderts wurde einVerfahren entwickelt, mit dem es gelang,Zucker aus Zuckerrüben zu raffinieren. DieFolge: Der Zuckerkonsum nahm explosions-artig zu, und Europa wurde mit einem ganzneuen, bisher unbekannten Krankheitsbildkonfrontiert: mit dem Diabetes, auch alsZuckerkrankheit bezeichnet. Diabetes tratzunächst nur bei der Zucker konsumieren-den Aristokratie auf. Heute leiden vierMillionen Deutsche an Diabetes, die Folge-erkrankungen stehen an dritter Stelle derTodesursachen in Deutschland.
Zu viel Zucker überfordertdie Bauchspeicheldrüse
35 Kilo reiner Zucker überfluten durch-schnittlich den Stoffwechsel eines Deutschenpro Jahr. Die walnussgroße Bauchspeichel-drüse, die Insulin produziert, das den Zucker
in die Zellen transportiert, ist damit überfor-dert. Die Geschichte des Zuckers ist die Ge-schichte einer neuen Krankheit: des DiabetesTyp II, der erworbenen Zuckerkrankheit.
Zucker überschwemmtdie Blutbahn ...
In fast allen Fertig- oder Halbfertigproduk-ten steckt Zucker: vom Ketchup über Salat-sauce bis zu Essiggurken, von Müslis undCereals über Fruchtjoghurts, Fruchtnektare,Limonaden, Energieriegel. Ein Glas Limona-de kann die Menge von 16 Stück Würfel-zucker enthalten. Industriell hochverarbeite-te Lebensmittel haben jedoch nur wenigeVitamine und Ballaststoffe.
... und raubt Vitamine
Die Vitamine, die der Stoffwechsel braucht,um den Zucker zu verarbeiten, werden demImmunsystem, Nerven und Gehirn regel-recht weggenommen. Nicht minder drama-tisch für den Organismus ist, dass das Blut inkürzester Zeit mit Zuckermolekülen über-schwemmt wird. Denn weißer, raffinierterZucker besteht aus kleinen Molekülen, dieproblemlos durch die Darmwand ins Blutwandern können. Das Hormon Insulin hatnun die Aufgabe, den in die Höhe geschnell-ten Blutzucker wieder auf sein Normal-niveau zu bringen und den Zucker in dieZellen zu transportieren. Sind diese gesät-tigt, fahren die Zellen die Schotten hoch. DasInsulin bleibt dann ohne Wirkung. Die klei-ne Bauchspeicheldrüse produziert dann wiehysterisch Insulin, jedoch vergeblich. Ge-schieht dies über Jahre hinweg, entwickeltsich daraufhin zunächst eine Insulinresis-tenz, die Vorstufe von Diabetes Typ II.Der Rest des Zuckers aus der Blutbahn wirdin Fett umgewandelt und in die Fettzelleneingelagert. Das Hormon Insulin verrichtet
Ohne Vitamine läuft nichts 513
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- Glukose
- Weißbrot
Weißbrot mit5% Kleiezusatz
- Weizenvollkornbrot
- Rohe Weizenflocken
160
150
140
130
m 120
-5) 110
o 100
ß 90
80
o^E
Unterzucker
0 30 60 90 120 150 180
Minuten ►
> INFO
Das Auf und Ab desBlutzuckerspiegelsG L u K o s E (rote Kurve) aus Limo und Sü-
ßigkeiten lässt den Blutzucker zu schnell
hochschnellen. Das »Zucker-wegpack-Hor-
mon« Insulin wird massiv ausgeschüttet.
Die Folge: Der Blutzuckerspiegel fällt zu
schnell, Sie werden nervös und bekommen
Hungerattacken, weil Sie unterzuckert sind.
Bei Vollkornprodukten wie Weizenflocken
(blaue Linie) gelangt der Zucker aufgrund
der darin enthaltenen Ballaststoffe nur
nach und nach in die Blutbahn. Das ist der
»Wohlfühl-Blutzuckerspiegel«, der Nerven
und Gehirn über längere Zeit gut versorgt.
diese Arbeit so gut, dass der Blutzuckerspie-
gel erst einmal auf ein zu niedriges Niveau
abfällt. Da Nerven und Gehirn ständigen
Zuckernachschub brauchen, werden Sie
jetzt nervös, ungeduldig, die Laune trübt
sich ein, die Leistung fällt ab, und das
Gehirn gibt ein Hungersignal aus: Zucker-
nachschub, aber bitte sofort! Sie bekommen
Heißhunger auf Süßes. Das Jo-Jospiel des
Blutzuckers beginnt erneut.
Warum helfen B -Vitamine nicht?
Menschen, die sich überwiegend von hoch-
verarbeiteten Lebensmitteln ernähren, neh-
men automatisch zu wenig B-Vitamine auf.
Mit B-Vitaminen kann man die Psyche zwar
normalerweise aufmöbeln. Doch wenn Sie
schnelle Kohlenhydrate essen, die für ihre
Verstoffwechselung viele B-Vitamine brau-
chen, selbst aber keine mitbringen, bleiben
für die Psyche weniger übrig.
Schnelle Kohlenhydrate, wie Süßigkeiten,
Weißmehlprodukte und Limonaden, lassen
Ihren Blutzuckerspiegel immer zwischen
einem zu hohen (nach dem Essen) und
einem zu tiefen (bei Hungerattacken) pen-
deln. Betroffene sind in der Unterzucke-
rungsphase meist unglücklich, nervös,
unkonzentriert. Nur eine Ernährungsum-
stellung auf vollwertige Lebensmittel, die
nach und nach Energie spendet und Vital-
stoffe liefert, schafft hier Abhilfe.
Essen Sie Vollkorn,Obst und Gemüse
Obst, Gemüse und Vollkorn sind vitamin-
reich, ballaststoffreich und bestehen aus lang-
kettigen Kohlenhydraten — 5 bis 20 Zucker-
moleküle sind miteinander verbunden. Diese
müssen erst mal nach und nach »geknackt«,
also verdaut werden und gelangen so langsam
ins Blut. Dadurch wird für einen ständigen
i STOFFE FÜR DAS LEBEN: VITAMINE4
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de. Ratten, denen viel Zucker verfüttert wird,haben eine um zehn Prozent kürzere Lebens-zeit als ihre zuckerfrei gehaltenen Artgenossen.Der Grund: Zuckermoleküle in der Blut-bahn können sich unter dem Beschuss vonfreien Radikalen mit Eiweiß verbinden,kleben dann die kleinsten Blutbahnen zuund heften sich an verschiedene Zellteile.Dadurch entstehen Herz-Kreislauf-Erkran-kungen, und die Transportwege in und ausden Zellen werden verklebt. Die Zellenaltern dadurch schneller. Man nennt dieseKaramellisierung von Zucker und Eiweiß»AGEs« (Advanced Glycation End Products).Je höher der Blutzucker ist, desto mehr AGEsentstehen. Auf der Haut machen sich dieseKaramellisierungsprozesse als Altersfleckendeutlich bemerkbar.
Mein Tipp ifhr Sie
Essen Sie Vollkornprodukte! Der langsameAbbau ihrer Kohlenhydrate bewirkt einen
langsamen und kontinuierlichen Anstieg desBlutzuckerspiegels. Dadurch ist ein ständiger
Energienachschub gesichert.
Energienachschub gesorgt, und Sie fühlen sichnoch Stunden nach dem Essen voller Energie,sind konzentriert und gut gelaunt. Gleichzei-tig liefern Obst und Gemüse die Vitamine mit,die sie für ihre Verarbeitung im Stoffwechselbrauchen. Und noch mehr: Ein kleiner Über-schuss an Vitaminen bleibt für andereStoffwechselaktivitäten und die Stärkung desImmunsystems übrig.
Weniger Zucker — mehr AntioxidanzienAn Diabetes sterben jährlich Hunderttausen-
Tauschen Sie schnelle gegenlangsame Kohlenhydrate aus!Nehmen Sie ...• ... Fruchtsaft statt Fruchtnektar.• ... Naturjoghurt mit frischen Früchten
statt Fruchtjoghurt.
• ... Müsli mit Honig statt Fertig-Müsli
mit Zucker.
♦ ... Tomatensauce aus frischen Früchtenstatt Ketchup.
• ... Apfelschorle statt Cola.
♦ ... Tee/Kaffee mit Süßstoff oder völlig unge-süßten Tee/Kaffee statt Tee/Kaffee mit Zucker.
(So können Sie bis zu zehn Kilo Zucker
pro Jahr vermeiden.)
• ... Vollkornprodukte statt
Weißmehlprodukte.
• ... ungeschälten Reis statt geschälten.
Ohne Vitamine läuft nichts! 15
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Vitaminmangel im High-Tech-ParadiesDie meisten von uns glauben,gut zu essen. Doch wie vieleBiomoleküle nehmen wir wirk-lich zu uns? Die »Nationale Ver-zehrsstudie« gibt Auskunft dar-
über, wie es wirklich aussiehtum die Vitaminversorgung derdeutschen Bevölkerung. Sieuntersucht, ob wenigstens dieMinimalzufuhr erreicht wird,welche die Deutsche Gesellschaftfür Ernährung (DGE) vorgibt.
Wie viel Prozent der 19- bis 35-jährigen Männer und Frauennicht einmal mehr diesesMinimum schaffen, können Siein dieser Grafik erkennen.
Weniger Zucker durchVollwerternährung
Eine Vollwerternährung senkt den Zucker-konsum und führt gleichzeitig Antioxidan-zien zu, wie Vitamin C und E sowie Beta-Karotin. Diese binden freie Radikale undvermindern damit die Bildung von AGEs.Senken Sie deshalb Ihren Zuckerkonsumund achten Sie auf genügend antioxidativeVitamine A, C und E.
Die Zuckerindustrie — einestarke Lobby
Seit Jahrzehnten möchte uns die Zucker-industrie weismachen, dass Zucker un-schädlich ist. Die Harvard-Universität hatdies nun genauer untersucht: 45 000 Män-ner und 65 000 Frauen zwischen 40 und65 Jahren wurden 6 Jahre lang beobachtet.Diejenigen, die am meisten Zucker und amwenigsten Ballaststoffe aßen, hatten ein dop-
pelt so hohes Risiko, Diabetes zu entwickeln,als der statistische Durchschnitt. Diejenigen,die sich ballaststoffreich ernährten, senktendas Diabetes-Risiko um 30 Prozent.
So süßen Sie besser
> Honig enthält genau wie Obst Fruktoseund beeinflusst den Insulinspiegel weniger.Tauschen Sie Zucker so oft wie möglichgegen Honig aus.> Aspartam ist der ideale Süßstoff. Aspar-tam ist eine leicht veränderte Aminosäure,also ein Grundbaustein von natürlichemEiweiß, die süß schmeckt. Aspartam ist bei-spielsweise in »Cola light« enthalten. Sokönnen Sie süßen, ohne die lästige Wirkungauf den Insulinspiegel zu haben.> Achtung: Cyclamat. Vermeiden Sie diesenSüßstoff. Er ist meist in deutschen Süßstof-fen enthalten, aber in den USA und Groß-britannien bereits verboten, weil er alskrebserregend gilt.
16 STOFFE FÜR DAS LEBEN: VITAMINE
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Die kleinste Vitamin-fabrik der Welt
Es ist eines der großen Wunder der Natur,wie im keimenden Samen Vitamine explosi-onsartig produziert werden. Dafür brauchtes gerade einmal Sonnenlicht, Wärme, Sau-erstoff und Feuchtigkeit. Wenn ein Samen-korn keimt, kann sein Vitamingehalt inner-halb weniger Tage um das Drei- bis Vier-fache zunehmen. Von den wunderbarenVitaminfabriken in Pflanzen hängen wir alleab, da wir Menschen — mit Ausnahme vonVitamin D — keine Vitamine selbst produzie-ren können.
Vitaminfabriken, die auf jedeFensterbank passen
Frisch gekeimte Kresse,Leinsamen-, Bohnen-oder Alfalfaspros-sen können Sieim Bioladen undvielfach beim gutsortierten Gemü-sehändler kaufen. Inein paar Tagen könnenSie Sprossen aber auch auf der Fensterbankselber wachsen lassen.Sprossen lassen sich in Salaten oder als Brot-aufstrich in vielen Variationen einsetzen. Sieenthalten nicht nur Vitamine, sondern auchVitamin-Enzym-Komplexe und Vorstufenvon Vitaminen, deren Wirkweise heute nochnicht geklärt ist. Ebenso liefern sie wertvolleMineralstoffe.
> INFO
Vitamingehalt in SprossenZunahme an Vitaminen in Mung(o)boh-
nensprossen im Vergleich zu ihren Samen
Vitamin A + 208 %
Vitamin B 1 + 285 %
Vitamin B2 + 515 %
Vitamin B3 + 256 %
Vitamin C + 1000 %
So geht's: Mung(o)sprossen selber ziehenDie Samen waschen, eventuelle Schmutzteileoder zerbrochene Samen aussortieren. Dieintakten Samen unter fließendem Wasserabspülen. Dann in ein Anzuchtgefäß geben,zum Beispiel in ein Einmachglas. Die Samenmit abgekochtem, kaltem Wasser gut
bedecken und das Gefäß mit einemStück Mulltuch oder Fliegengittersowie Gummiring verschließen.
Die Samen 12 Stunden quellenlassen. Die Quell- oder Einweich-
zeit hängt von der Größe der Samen ab.Nach der Quellzeit das Wasser abgießen,
nicht gequollene Samen aussortieren. Auf-gequollene Samen in einem Sieb unterfließendem Wasser abspülen. Wieder insGefäß geben, verschließen. Das Gefäß schrägauf den Kopf stellen, damit das Restwasserablaufen kann. Gefäß drehen, damit dieSamen aufgelockert werden. Die Samen 5Tage wachsen lassen. Dabei täglich 2- bis 3-mal spülen und abtropfen lassen, wie obenbereits beschrieben. 1 Tasse Mung(o)bohnen-samen ergibt 200 bis 300 Gramm Keimlinge.
Steigern Sie Ihre Vitaminzufuhr auf natürliche Art: mit Keimen und Sprossen.
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Die 14 besten TIP PSSO SCHÜTZEN SIE VITAMINE
> 1 KAUFEN SIE OBST UNDGEMÜSE AUS DER REGION
Obst und Gemüse verlieren bei Raumtemperaturzwischen 10 bis 50 Prozent ihrer Vitamine proTag. Decken Sie Ihren täglichen Obst- und Ge-müsebedarf weitestgehend mit Erzeugnissen ausIhrer Region. Lassen Sie Ware, die im Ladenfens-ter oder in der Sonne liegt, am besten liegen.
• BEVORZUGEN SIE
REIFES OBST
Die kleinen Vitaminfabriken funktionieren nurin der ungeernteten Pflanze in der Sonne. Un-reif geerntetes Obst reift zwar geschmacklichnach, bildet aber keine Vitamine mehr.
> j. LAGERN SIE OBST UNDGEMÜSE IM KÜHLSCHRANK
Legen Sie Obst nicht in die Schale. BeiRaumtemperatur geht fast dieHälfte des Vitamin C pro Tagverloren. Selbst bei 4 Grad imKühlschrank liegt der Vitamin-C-Verlust in 48 Stunden bei34 Prozent. Essen Sie Obst undGemüse so frisch wie möglich.
BESTRAHLTES OBST
— NEIN DANKE!
Kennen Sie Obst, das nach zwei Monaten auf derFensterbank noch genauso aussieht wie vorher?Solches Obst ist meist bestrahlt. Nach einer der-artigen Behandlung finden keine weiterenEnzymaktivitäten mehr in den Früchten statt —sie sind ohne Stoffwechsel und verderben langsa-mer. Bestrahltes Obst verliert einen Großteil sei-ner Vitamine.
SETZEN SIE AUF
TIEFKÜHLKOST
Tiefkühlgemüse wird sofort nach der Ernte ein-gefroren, um finanzielle Verluste für die Pro-duzenten zu vermeiden. Verbunden damit ist derangenehme Nebeneffekt, dass die Vitamine zumgrößten Teil im Gemüse erhalten bleiben. WennSie nur einmal pro Woche Zeit zum Einkaufenhaben, greifen Sie besser in die Tiefkühltruhe.Industriell eingefrorenes Gemüse ist vitaminrei-cher als gelagertes oder selbst eingefrorenes. Eshandelt sich um saisonal geerntetes Gemüse,Übersee-Fluggemüse wird kaum verarbeitet.
WASCHEN SIE SALAT UND
GEMÜSE NUR KURZ
Lassen Sie Salat und Gemüsenicht im Wasser liegen, dasschwemmt Vitamine aus.Waschen Sie Gemüse kurzunter Wasser, entfernen SieWachsschichten an Obst-schalen mit einer Bürste.
SCHÜTZEN
SIE VITAMINE
VOR WÄRME
50 bis 70 Prozent aller Vitaminegehen durch Kochen verloren. Folat
ist besonders empfindlich: Durch 2-minü-tiges Kochen werden bis zu 90 Prozent zerstört.Wichtig: Dünsten Sie Gemüse nur kurz und ver-meiden Sie langes Kochen. Halten Sie Speisen nielange warm. Das Warmhalten in Restaurantsoder Kantinen verursacht einen Vitamin-C-Ver-lust von 70 Prozent. Ihr Immunsystem würdejubeln, könnte es über diese Restzufuhr verfügen.Wärmen Sie deshalb das Essen lieber erneut auf.
> STOFFE FÜR DAS LEBEN: V I TAMINE18
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Nach der Ernte von Obst und Gemüse beginnt der Vitaminverlust. Sie können diese Verluste jedoch niedrig halten.
> R STREUEN SIE E 300AUF IHREN SALAT
Zerkleinerter Salat in der Salatbar verliert in nur30 Minuten 50 Prozent seiner Vitamine.Schneiden Sie deshalb Obst oder Salate erstkurz vor dem Verzehr in Stücke. Wenn Sie län-gere Zeit vorher etwas vorbereiten, streuen SieE 300 — auch bekannt unter dem Namen Vit-amin C — darüber. Füllen Sie dafür Vitamin Cin einen Salzstreuer. So ist es immer griffbereit.Die Industrie macht es uns vor: E 300 verhin-dert, dass Sauerstoff Vitamine zerstören kann.Machen Sie den Test: Schneiden Sie einen Apfelauf. Auf eine Hälfte streuen Sie Vitamin C, dieandere lassen Sie so, wie sie ist. Nach kurzer Zeitwerden Sie feststellen: Die mit Vitamin C be-streute Hälfte bleibt weiß, die andere wird durchLuftsauerstoff (Oxidation) braun gefärbt.
> KOCHEN SIE KARTOFFELN
MIT SCHALE
Der Vitamin-C-Verlust bei Kartoffeln, die ohneSchale gekocht werden, ist doppelt so hoch wiebei Kartoffeln, die in der Schale gegart werden.
> 10 GREIFEN SIE ZU VOLLKORNMeiden Sie geschälten Reis und Auszugsmehl-brote. Auszugsmehl und geschälter Reis habenim Vergleich zu ihren ungeschälten Schwestern40 bis 80 Prozent weniger Vitamine. VerwendenSie Vollkornprodukte.
> 11 MILCH IN DUNKLEN FLASCHENODER IN TETRAPACS
Denn: Milch verliert in durchsichtigen Glas-flaschen bereits in 2 Stunden 85 Prozent ihresVitamin-B2-Gehalts und innerhalb von einem
Tag 50 Prozent des Vitamin B6. Und: Ver-meiden Sie H-Milch. Die hocherhitzte, sterili-sierte Milch enthält kaum noch Vitamin B6.
• SO SCHÜTZEN SIE VITAMIN E
IN PFLANZENÖLEN
Durch Druck beim Pressen von Öl entstehtHitze, die Vitamin E zerstört. Bevorzugen Siedeshalb kaltgepresste Öle, die in dunklenGlasflaschen angeboten werden. Das in denÖlen enthaltene Vitamin E wird nämlich durchfreie Radikale, die im Licht enthalten sind, auf-gebraucht. Wichtig daher: Lagern SiePflanzenöle dunkel.
> 13 MIKROWELLEWie Mikrowellen sich auf die verschiedenstenTeile von Lebensmitteln auswirken, ist nochnicht geklärt. Fest steht jedoch, dass 28 Prozentdes Vitamin Bi durch Mikrowellen zerstörtwerden.
> 14• SCHÜTTEN SIE VITAMINENICHT WEG
Die wasserlöslichen B-Vitamine werden beimKochen von Reis gelöst — die wertvollstenBiostoffe landen im Kochwasser. Nehmen Siedas stärkehaltige Reiswasser, um Saucen anzu-dicken. So können Sie den Vitamingehalt IhresEssens gleich um 30 bis 40 Prozent verbessern.Schütten Sie Gemüsewasser dagegen besserweg. Dort sammeln sich schädliche Nitrate an.Vor allem im Kochwasser von Spinat und grü-nem Blattgemüse.
So schützen Sie Vitamine 19
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ZURÜCK ZUR STEINZEITERNÄHRUNG
Steinzeitmenschen waren optimal mit Mikronährstoffen versorgt: Ihre Nahrung ienthielt durchschnittlich dreimal mehr an Biostoffen als unsere.
Sorgen Sie für Steinzeit-Vitaminblutwerte
Die Vitaminversorgung der Menschen inder Steinzeit war wesentlich besser, als sie esheute ist. Der zweifache NobelpreisträgerLinus Pauling analysierte, welche Nährstoffeim Suppenteller der Steinzeitfrau Lucywaren. Sein Ergebnis: Lucy bekam dreimalmehr Mikronährstoffe, als die DeutscheGesellschaft für Ernährung heute empfiehlt,sogar die 20fache Menge an Vitamin C. Gutso: Sonst hätte Lucy auch ständig an Neben-höhlenentzündungen und sonstigen ernäh-rungsbedingten Zivilisationszipperlein ge-
litten und wäre recht schnell von der Evolu-tion aussortiert worden. Diese steinzeitlicheVitaminzufuhr sollten auch Sie anstreben.Sportler wissen das längst. Sportmedizinerbringen deren Vitaminblutwerte auf Stein-zeitniveau. Doch auch normale Menschenkönnen Hochleistungssportler sein: von derHausfrau mit drei Kindern, die Nerven wieDrahtseile braucht, dem Jugendlichen, derunter Schulstress steht, bis hin zum Mana-ger im Büro, der ständig klare Gedanken fas-sen muss. Alle haben ein und dasselbe Pro-blem: Wie bekomme ich genügend Biomo-leküle zusammen, um meinen Herausforde-rungen gerecht zu werden und langfristiggesund zu bleiben?
> STOFFE FÜR DAS LEBEN: VITAM I NE20
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