Träger - AWO Unterfranken · Raum für unterschiedlichste Aktivitäten wie Brettspiele, Spiele im...

27
AWO Schülerhaus Heidingsfeld Am Ostbahnhof 1 97084 Würzburg Tel. 09 31/35 93 88 83 [email protected] www.schuelerhaus-heidingsfeld.de Träger: Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Unterfranken e.V. Kantstr. 45a 97074 Würzburg Tel. 09 31/29938-0 info@awo-unterfranken.de www.awo-unterfranken.de

Transcript of Träger - AWO Unterfranken · Raum für unterschiedlichste Aktivitäten wie Brettspiele, Spiele im...

AWO Schülerhaus Heidingsfeld Am Ostbahnhof 1 97084 Würzburg Tel. 09 31/35 93 88 83 [email protected] www.schuelerhaus-heidingsfeld.de

Träger: Arbeiterwohlfahrt

Bezirksverband Unterfranken e.V.

Kantstr. 45a 97074 Würzburg

Tel. 09 31/29938-0 [email protected] www.awo-unterfranken.de

2

3

Inhaltsverzeichnis

I. Rahmenbedingungen

1. Allgemein 4 III. Projektarbeit

2. Öffnungs- und Schließzeiten 4 1. Einführung 19

3. Buchungsmöglichkeiten 4 2. Kulturprojekt in der grünen Gruppe 20

4. Team 4 3. Back- und Kochprojekt 20

5. Räumlichkeiten 5 4. Backprojekt 20

6. Essen und Trinken 6 5. Theaterprojekt 21

7. Geschichte 7 6. Fußballprojekt 22

II. „Wir über uns“ 8 IV. Fachliche Grundlagen

Die Jugendgruppe 1. Rechtliche Rahmenbedingungen 23

1. Vorstellung der Gruppe 2014/2015 9 2. Leitbild 23

2. Gruppenraumvorstellung 10 V. Pädagogische Schwerpunkte

3. Hausaufgabenzeit 10 1. Hausaufgabenbetreuung 24

4. Freizeit - Gesprächsrunden 10 2. Freizeitbetreuung 24

5. Pädagogischer Freitag - Projekte 10 3. Ferienbetreuung 24

6. Pädagogische Grundlagen 11 4. Außerschulische Bildung 25

Die Orangene Gruppe VI. Elternarbeit

1. Vorstellung der Gruppe 2014/2015 11 1. Kooperation 25

2. Gruppenraumvorstellung 12 2. Elternbeirat 25

3. Hausaufgabenzeit 12 VII. Qualitätssicherung

4. Freizeit - Gruppenprojekte 12 1. Maßnahmen zur Qualitätssicherung 25

5. Pädagogischer Freitag - Projekte 13 VIII. Besonderheiten

6. Pädagogische Grundlagen 13 1. Netzwerke 26

Die Grüne Gruppe 2. Partizipation der Kinder und Jugendlichen 26

1. Vorstellung der Gruppe 2014/2015 14 3. Einzelintegration/Inklusion 26

2. Unser Gruppenraum 14 4. Öffentlichkeitsarbeit 26

3. Hausaufgabenzeit 15

4. Freizeit mit regelmäßigen Gesprächsrunden 15

5. Freispiel 15

6. Pädagogischer Freitag/Projekte 16

7. Unsere Gruppenphilosophie 16

Die Blaue Gruppe

1. Vorstellung der Gruppe 2014/2015 17

2. Die Räumlichkeiten 18

3. Tagesablauf 18

4. Pädagogische Angebote und Grundlagen 18

4

I. Rahmenbedingungen

1. Allgemein

Das AWO Schülerhaus Heidingsfeld wurde im September 2007 eröffnet und bietet seitdem

die Betreuung in einem Hort für 75 Schulkinder der Klassen 1-10 aller Schularten an. Wir

nehmen Kinder aus allen Religionen, Nationen und sozialen Schichten auf. Behinderte oder

von Behinderung bedrohte Kinder sind in unserer Einrichtung willkommen. Die Einrichtung

hat einen barrierefreien Zugang.

2. Öffnungs- und Schließzeiten

Das Schülerhaus ist in der Schulzeit von 11:15 – 17:15 Uhr geöffnet und in den Ferien von 8

bis 16 Uhr. Längere Öffnungszeiten sind in den Ferien nach Absprache möglich.

Die Schließzeiten unseres Schülerhauses während des Schuljahres umfassen maximal 30

Werktage und liegen innerhalb der bayerischen Schulferien. Informationen zu den Schließzei-

ten des laufenden Schuljahres erhalten Sie Ende September/Anfang Oktober nach Absprache

mit dem Elternbeirat.

3. Buchungsmöglichkeiten

Gebuchte Stunden 1. Kind

mehr als 2 bis max. 3 Stunden 138,00 €

mehr als 3 bis max. 4 Stunden 147,00 €

mehr als 4 bis max. 5 Stunden 156,00 €

mehr als 5 bis max. 6 Stunden 165,50 €

Mittagsbetreuung ohne Ferien! 69,00 €

+ Mittagessen (optional) 10,00 € - 50,00 €

(Buchung nach Anzahl der benötigten Tage)

Das Mittagessen kann für einzelne Tage gebucht werden, also z. B. jeden Montag und

Dienstag im Monat. Die Kosten betragen 10,- Euro pro gebuchten Wochentag im Monat.

4. Team

Die personelle Ausstattung im Schülerhaus richtet sich nach der Anzahl der Kinder und

gebuchter Betreuungszeit. Momentan sieht sie wie folgt aus:

1 Fachkraft als Leitung: Teilzeit

1 Fachkraft als stellvertretende Leitung: Teilzeit

4 Fachkräfte: Teilzeit

1 pädagogische Ergänzungskraft: Teilzeit

1 Helferin im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)

1 Mitarbeiterin im hauswirtschaftlichen Bereich

Außerdem bietet das Schülerhaus Praktikumsplätze für Erzieherpraktikanten/innen, Fach-

hochschülern/innen im Anerkennungsjahr, Fachoberschülern/innen im Bereich Sozialwesen,

FSJler/innen sowie für andere an einer Zusammenarbeit interessierten Personen.

5

Team Okt2015 von oben: Annette Klein, Banu Scholz, Thomas Elixmann (Leitung), Lisa La-

bisch (stellv. Leitung), Caroline Tshilomba, Tegist Renner (FSJ), Vanessa Sauer, Aylin Pfister

5. Räumlichkeiten

Das AWO-Schülerhaus ist barrierefrei eingerichtet und standardmäßig neu ausgestattet mit

Tischen und Stühlen in unterschiedlichen Höhen. Über einen Aufzug können bis auf die Kel-

lerräume alle Etagen erreicht werden.

Im Untergeschoss befindet sich ein Freizeit- und Bewegungsraum mit Tischtennis und -kicker.

Dieser Raum bietet den Kindern die Gelegenheit - nach Absprache mit den jeweiligen Erzie-

hern/innen - unter sich sein zu können und ihre Freizeit selbstgestaltet miteinander zu ver-

bringen.

Im Erdgeschoss ist eine modern ausgestattete Küche vorhanden und ein großer Speiseraum, der den Kindern und Jugendlichen für die Einnahme des Mittagessens zur Verfügung steht.

Am Nachmittag wird dieser Raum auch für eine Hausaufgabengruppe genutzt.

Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich ein großer Gruppenraum, welcher für die Gruppe der

Mittagsbetreuung genutzt wird. Später am Nachmittag wird auch dieser Raum für die Haus-

aufgabenbetreuung benötigt.

Zwei weitere große Gruppenräume für jeweils eine Hortgruppe sind im 1. Obergeschoss zu

finden. Hier ist auch eine barrierefrei zugängliche Toilette vorhanden.

Im 2. Obergeschoss ist ein weiterer Gruppenraum für die älteren Kinder und Jugendlichen.

6

Hier befindet sich auch ein EDV-Raum mit modern ausgestatteten Laptop-Arbeitsplätzen.

Ebenfalls auf dieser Etage sind auch das Leitungsbüro und ein Personalraum, welcher im

Nachmittagsbereich als Hausaufgabenraum genutzt wird. Ein weiterer, kleinerer Raum

wird für individuelle Nachhilfe genutzt.

Im Außenbereich verfügt das Schülerhaus zudem über einen großen Hof, sowie über einen

eigenen Zugang zum benachbarten Spiel- und Sportplatz. Außerdem besteht die Möglich-

keit, die Turnhallen und den Schulhof der Walther-Grundschule mitzubenutzen.

6. Essen und Trinken

Täglich wird den Kindern im Schülerhaus eine warme, ausgewogene Mahlzeit angeboten, die

in der Küche des benachbarten AWO-Sozialzentrums zubereitet wird und dazu gebucht wer-

den kann. Wird dies nicht gewünscht, können die Kinder auch eine eigene Brotzeit mitbrin-

gen. Damit die Kinder und Jugendlichen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen können, bieten wir von den Eltern finanzierte Tee- und verschiedene Mineralwassersorten an.

7

Die Kinder bestimmen gemeinsam mit den Erzieherinnen die Zusammenstellung des wö-chentlichen Speiseplans, der im Foyer ausgehängt wird. Sie können jeweils zwischen zwei

Hauptgerichten und Suppe oder Dessert/Obst wählen. Es gibt nach Möglichkeit ein tägliches

Obstangebot für alle Kinder, welches von Eltern organisiert wird. Die Küche kommt – sofern

möglich – gerne Änderungswünschen nach.

Gegessen wird in zwei Etappen: Zuerst speisen die Grundschüler, die zu dem Zeitpunkt der

Anlieferung schon da sind, ab 13:15 Uhr die älteren Kinder und Jugendlichen.

Für die später eintreffenden Kinder/Jugendlichen wird durch Wärmebehälter das Mittages-

sen warm gehalten.

Während der Essenszeit ist es uns wichtig, dass die Kinder/Jugendlichen in einer ruhigen

und angenehmen Atmosphäre ihr Mittagessen essen können. Durch einen von allen Kindern und Jugendlichen in den jeweiligen Gruppen ausgearbeiteten und akzeptierten Regelkatalog

wird dies unterstützt.

Das Mittagessen kann optional auch an einzelnen Wochentagen (z. B. jeden Montag und

Dienstag im Monat) gebucht werden.

7. Geschichte

Das AWO-Schülerhaus befindet sich im Gebäude der früheren Eichendorff-Schule. Diese

wurde im Jahre 1903 aufgrund bestehender Schulraumnot in Heidingsfeld unter Bürger-

meister Otto erbaut. 1904 wurde in diesem Schulhaus die erste evangelische Schulstelle errichtet. Seit dieser Zeit wurde das Schulhaus nur die „Evangelische Schule“ genannt. Wäh-

rend des 2. Weltkriegs erhielt sie den Namen Eichendorff-Schule. Im Laufe der Zeit verlor

die Eichendorff-Schule ihre Eigenständigkeit und wurde mit der Walther-Schule zusammen-

gelegt. So konnten in beiden Häusern Schulklassen unterrichtet werden. Später wurden

Fachräume für die Grund- und Hauptschule der Walther-Volksschule eingerichtet und

schließlich kam eine Mittagsbetreuung dazu. Die sinkenden Schülerzahlen führten dazu,

dass das Schulgebäude nicht mehr für den Unterricht benötigt wurde.

In den Jahren 2006/2007 wurde das Gebäude mit Mitteln des Investitionsprogramms „Zu-

kunft Bildung und Betreuung“ (IZBB) der Bundesregierung bedarfsgerecht und modern zu einem Schülerhaus umgebaut, dem Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Würzburg-Stadt e.V. die

Betriebsträgerschaft für den Hort übertragen und im September 2007 termingerecht zu

Beginn des neuen Schuljahres eröffnet. Seit der Fusion im Oktober 2012 befindet sich das

Schülerhaus in der Trägerschaft des AWO-Bezirksverbandes Unterfranken e.V.

8

II. Wir über uns

Einführung

In der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in den Gruppen bemühen wir uns, moder-

nen Ansprüchen an eine hochprofessionelle Hortbetreuung gerecht zu werden. Dazu gehört

eine beständige Fort/Weiterbildung im Teambereich, als auch das Entwickeln neuer kon-

zeptioneller Ideen und deren Umsetzung in den Arbeitsalltag. Das Schülerhaus-Team hat

sich entschlossen „kreative Gestaltung“ als pädagogische Leitidee in den nächsten Jahren

im SH zu etablieren.

In der Vorplanung für das Schuljahr 2014/2015 hat sich das Team daher entschlossen, ge-meinsam eine Fortbildung im Bereich „Kreative Gestaltung“ bei Frau Manou Wahler in der

Villa Jungnickel /Würzburg zu besuchen. Frau Wahler ist bekannt in Würzburg als Mitinha-

berin des Labels „Herr Pfeffer“: Dahinter verbirgt sich das Konzept Kunst und Design aus

Alltagsgegenständen (Tetra-Packs, Eisstiele, Kronkorken, usw.) herzustellen und in neue

Gebrauchsgegenstände zu verwandeln: Vielen Dank Manou! Wir sammelten unglaublich

viele kreative Anregungen für die Praxis!

Von links nach rechts: Nicole Spletstösser, Vanessa Sauer, Annette Klein, Ina Schmitt, Banu

Scholz, Thomas Elixmann, Manou Wahler, Lisa Labisch

9

Im Folgenden möchten wir die einzelnen Gruppen des Schülerhauses mit ihren pädagogi-

schen Angeboten und Grundlagen in diesem Schuljahr vorstellen:

Die Jugendgruppe

1. Vorstellung der Gruppe 2014/2015

Die Jugendgruppe besteht momentan aus 18 Kindern / Jugendlichen, welche die Jahrgangs-

stufen 4 bis 10 besuchen. Derzeit sind elf Mädchen und sieben Jungen in der Gruppe. Die

Jugendlichen besuchen aktuell alle die Mittelschule Heuchelhof. Die Viertklässler gehen an

die gegenüber liegende Walther-Grundschule. Wir nehmen jedoch auch Jugendliche von

anderen Schulen auf.

Die Jugendgruppe wird betreut von Lisa Labisch (Bachelor of Arts, Soziale Arbeit FH) und

Banu Scholz (Erzieherin / Dipl. Kommunikationsdesignerin), welche jeweils 30 und 23 Stun-

den wöchentlich im Gruppendienst arbeiten.

Die Kinder und Jugendlichen haben zu unterschiedlichen Zeiten Schulschluss. Deshalb finden

sie sich zwischen 11:20 Uhr und 14:00 Uhr im Hort ein.

Bis es zum Mittagessen geht, entsteht eine „freie“ Zeit, die dafür genutzt wird zunächst ein-

mal vom Schulvormittag abzuschalten und zur Ruhe zu kommen. Hier ist genügend Zeit und

Raum für unterschiedlichste Aktivitäten wie Brettspiele, Spiele im Freien und natürlich Ge-

spräche mit den Kindern und Jugendlichen. Manche möchten in dieser Zeit bereits mit den

Hausaufgaben beginnen, dies ist selbstverständlich auch in Ordnung.

Unsere Gruppe geht geschlossen um ca. 13:30 Uhr in den Speisesaal um dort gemeinsam das

Mittagessen einzunehmen. Durch einen mit den Kindern erarbeiteten Regelkatalog bzw.

Küchendienstplan, lernen sie hier Verantwortung für alltägliche Aufgaben zu übernehmen.

Wir erleben das Mittagessen bewusst als Gemeinschaft um eine familiäre Atmosphäre zu

schaffen. Das Essen wird vom pädagogischen Personal, aus den Behältern der Großküche in

kleinere Schüsseln abgefüllt und auf den Tisch gestellt. Die Jugendlichen teilen sich das Essen

selbständig ein, wodurch das Ziel einer familiären Atmosphäre unterstützt wird.

Sobald alle fertig gegessen haben und der Tischdienst fertig ist, geht die Gruppe geschlossen

wieder in den Gruppenraum. Dort findet nun die alltägliche Gruppenrunde statt.

2. Gruppenraumvorstellung

Die Gruppenräume der Jugendgruppe befinden sich im Obergeschoss des Schülerhauses.

Hier stehen uns der eigentliche Gruppenraum, der direkt angrenzende Computerraum, eine

schön gestaltete Terrasse, der Personalraum, sowie ein kleiner Intensivraum zur Verfügung.

Der Computerraum mit insgesamt vier Computern stellt eine große Bereicherung für die

Gruppe dar. Er wird als Informationsquelle und Arbeitsinstrument für die Schule immer wich-

tiger, sodass die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben z.B. Referate o.ä. hier im

Hort vorzubereiten. Die Gruppe verfügt über eine gemütliche Sitzecke, welche die Möglich-

keit bietet Gespräche zu führen, Besprechungen durchzuführen und auch in der Freizeit dort zu spielen. Des Weiteren verfügt die Gruppe über eine sogenannte Ruheecke. Diese Ecke

dient als Rückzugsmöglichkeit für die Kinder und Jugendlichen. Hier kann gelesen, ruhige

Gespräche geführt oder einfach Musik gehört werden. Durch eine großzügige Spende konn-

10

ten wir hier einen Billardtisch installieren. Dieser wird von den Jugendlichen viel und gerne genutzt. Für die Hausaufgabenzeit sind die Jugendlichen auf den Gruppenraum, den Compu-

terraum und den Personalraum aufgeteilt.

3. Hausaufgabenzeit

Das große Ziel während der Hausaufgabenzeit besteht darin, eine Atmosphäre von Konzent-

ration, Motivation und Ausdauer für den Schulalltag, bzw. die Hausaufgabenzeit zu schaffen.

Zwischen 14.00 und 15.00 Uhr ist unsere Lern- und Lesezeit in der auch Kinder und Jugendli-

che, welche keine Hausaufgaben auf haben, schulisch sinnvolle Tätigkeiten ausüben sollen.

Es kommt jedoch häufig vor, dass die Jugendlichen bis 15.00 Uhr noch nicht fertig sind und

länger über ihren Hausaufgaben sitzen bleiben.

Die Unterstützung während der Hausaufgabenzeit zielt auf Selbständigkeit ab und bietet

Hilfe zur Selbsthilfe.

Die strukturierte, methodisch sinnvolle Herangehensweise an Aufgaben, in Verbindung mit

einer Regelmäßigkeit, soll dazu führen, nach und nach die selbständige Organisation der

schulischen Aufgaben in die Hand zu nehmen. Eine große Bedeutung hat auch die gegensei-

tige Hilfe. So können ältere Jugendliche den Jüngeren Aufgaben auf eine Weise erklären, wie

es ein Erwachsener kaum könnte. Die Hausaufgaben werden von den Gruppenerziehern

größtenteils kontrolliert. Durch ein Stempelsystem wird auch für die Eltern verständlich, was

erledigt wurde, bzw. was noch getan werden muss. Je nachdem wie viele Hausaufgaben die

Kinder zu erledigen haben, kann es auch sein, dass sie daheim noch etwas nacharbeiten, lernen oder fertig stellen müssen. Dies wird von den Erziehern im Hausaufgabenheft ver-

merkt.

Zusätzlich gibt es ein Belohnungssystem für Übungen, die nach den HA gemacht werden. D.h.

wer drei Zusatzübungsblätter in einer Woche schafft, darf sich etwas aus dem „Süßigkeiten-

sack“ nehmen, welcher im Büro verwahrt wird.

4. Freizeit – Gesprächsrunden

Es findet täglich nach dem Mittagessen eine Gesprächsrunde mit der Gruppe statt. Hier fin-

den wichtige Dinge, welche die Gruppe betreffen und besprochen werden müssen ihren

Platz. Auch haben die Kinder und Jugendlichen hier die Gelegenheit von Erlebnissen zu be-

richten.

Für die Freizeit bietet die Jugendgruppe eine Reihe von Tischspielen an, die das Spiel alleine

oder mit ausgewählten Freunden ermöglichen. Außerdem wird die oben bereits erwähnte

Ruheecke in der Freizeit sehr häufig genutzt. Die PCs, die der Jugendgruppe zur Verfügung

stehen, haben natürlich auch in der Freizeit Bedeutung. Um den nicht-konsumorientierten

Umgang mit dem Medium zu erlernen, dürfen es die Jugendlichen max. eine halbe Stunde

täglich für Spiele o.ä. nutzen.

Im Freizeitbereich kommen auch kreative und sportlich-bewegungsorientierte Angebote

nicht zu kurz, z. B. Fußball, Basketball oder Tischtennis.

Außerdem haben wir in unserer Gruppe ein sog. „Helferpunktsystem“. D.h. wer einem Erzie-her oder einem anderen Kind freiwillig hilft (z.B. beim Küchendienst oder bei Hausaufgaben)

bekommt einen Helferpunkt. Dies stellt einen Anreiz zur selbständigen, gegenseitigen Unter-

stützung dar. Wer 10 Helferpunkte erreicht hat, bekommt eine Belohnung. Die Belohnungen

11

können wie folgt aussehen: 1 x kein Küchendienst, 1 x 30 min. länger PC, 1 x in den „Süßig-keitensack“ greifen. Die Kinder nehmen dieses System sehr gut an und das führt dazu, dass in

unserer Gruppe sehr viel und sehr gerne geholfen wird. Einige alte und neue Regeln haben

die Jugendlichen am Anfang des Schuljahres gemeinsam gesammelt und auf einem Farbkar-

ton vermerkt.

5. Pädagogischer Freitag – Projekte

An Freitagen findet im Schülerhaus keine Hausaufgabenzeit statt. Dieser Tag wird stattdes-

sen für gezielte päd. Angebote genutzt. Bei der Gestaltung dieses pädagogischen Tages ha-

ben die Jugendlichen die Möglichkeit der aktiven Mitbestimmung. Beispiele für Freitagsakti-

vitäten sind:

Spielnachmittage, gemeinsames Kochen / Backen, Raumgestaltung, sportliche Turniere (z.B. Tischkickerturnier), Bearbeitung eines gewünschten Themas, Projektgestaltungen, Besuch

jahreszeitlicher Angebote oder Veranstaltungen in Würzburg, Besuch externer Jugendzen-

tren, usw. Diese Tage beeinflussen die Stärkung von Bindungen und Beziehungen nachweis-

lich positiv. Die Jugendgruppe beteiligt sich nicht am Offenen Konzept, da für die vielen wich-

tigen Themen der Jugendlichen unter der Woche zu wenig Zeit bleibt, aber auch diese bear-

beitet werden sollen.

Die Geburtstage der Jugendlichen können an jedem beliebigen Tag in der Gruppe gefeiert werden. Der Jugendliche bringt hierzu etwas zu Essen (Kekse, Kuchen, Süßigkeiten) für alle

von daheim mit. Nach dem Mittagessen wird gratuliert, das Mitgebrachte verteilt und ein

Geschenk des Schülerhauses ausgepackt. Besonders wichtig ist, dass dies in der Gruppen-

runde stattfindet. Das Geburtstagskind bekommt von allen Aufmerksamkeit und jeder der

mag, darf seine persönlichen Geburtstagswünsche an den Jugendlichen übermitteln.

6. Pädagogische Grundlagen

Das große Ziel all unserer Bemühungen im Hortalltag ist es „pädagogische Mündigkeit“ auf

Seiten der Kinder und Jugendlichen zu erreichen, bzw. sie auf ihrem Weg dahin zu begleiten

und zu unterstützen. Die Themen Toleranz, Rücksicht, Hilfsbereitschaft und Einfühlungsver-

mögen sind bei uns ganz groß geschrieben.

„Pädagogische Mündigkeit“ bedeutet nach Heinrich Roth (1984) „Kompetenz im dreifachen

Sinne“:

1. Selbstkompetenz:

Damit ist die Fähigkeit gemeint mit sich und seinem Leben umgehen zu können. Dazu gehört,

sein eigenes Leben gestalten zu können und für das eigene Handeln die Verantwortung zu

übernehmen.

2. Sozialkompetenz:

Diese bezeichnet die Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen. Dazu gehören alle Fä-

higkeiten zur Bewältigung des sozialen Lebens in z.B. der Familie, der Schule, im Freundes-

kreis oder dem Hort.

3. Sachkompetenz:

Sachkompetenz bedeutet Wissen anwenden zu können, sowie die Beherrschung von Lern-

techniken, Lernfähigkeit bzw. Lernbereitschaft und die Fähigkeit zur Problemlösung.

12

Gruppenvorstellung der Orangenen Gruppe

1. Vorstellung der Gruppe 2014/2015

Die Orangene Gruppe besteht dieses Schuljahr aus 23 Kindern: 12 Mädchen und 11 Jungen,

die die Klassenstufen 1 und 2 der Walther- Grundschule Würzburg besuchen.

Die Gruppe wird betreut von der Gruppenleitung Vanessa Sauer (Sozpäd., Bachelor of Arts),

Lena Müller (Kinderpflegerin, Ergänzungskraft) und Ina Schmitt (Praktikantin des Freiwilligen

Sozialen Jahres).

Die Kinder haben zwischen 11:20 Uhr und 13:00 Uhr Schulschluss. In den ersten Wochen des

Schuljahres werden die Erstklasskinder von ihren Bezugserziehern vor ihrem Klassenzimmer

abgeholt. In den späteren Wochen werden sie etappenweise auf das selbständige Herüber-

kommen vorbereitet. Danach kommen die Kinder alleine in den Hort. Auch die Zweitklässler

kommen selbständig im Hort an und werden dort von ihren Erziehern in der Gruppe im ers-

ten Stock in Empfang genommen.

Die Zeit bis zum Mittagessen um 12:30 Uhr wird dafür genutzt, vom Schulvormittag abzu-

schalten und zur Ruhe zu kommen. Hier ist Zeit und Raum für unterschiedliche Aktivitäten,

wie Tischspiele, das Nutzen der verschiedenen „Ecken“, wie Kaufladen, Lesebereich, Bauecke

usw. und natürlich für Gespräche mit den Kindern.

2. Gruppenraumvorstellung

Der Gruppenraum der 1. und 2. Klassen befindet sich im ersten Stockwerk des Schülerhau-

ses. Die Orangene Gruppe ist durch ein Raumteilverfahren in verschiedene Bereiche geglie-

dert:

• Konstruktions- und Baubereich

• Puppenspielbereich

• Mal- und Basteltische

• Kaufladen

• Tische für Brettspiele

• Arbeitsplätze für die Hausaufgabenzeit

• Kommunikationssitzgruppe mit Lesebereich

Den Kindern stehen in diesen Spielbereichen viele Materialien und Spiele für die Freispielzeit

zur Verfügung. Hier können sie die Beschäftigungsmöglichkeiten frei nach ihren Vorlieben

wählen.

3. Hausaufgabenzeit

Um 14:00 Uhr beginnt in der Orangenen Gruppe die Hausaufgabenzeit. Die Kinder sind in

dieser Zeit in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erledigt die Hausaufgaben im Orangenen

13

Zimmer, die andere wird währenddessen von Thomas Elixmann in der Blauen Gruppe be-

treut. Die Kinder können sich in kleinen Gruppen besser konzentrieren und es ist möglich, sie

bei ihrer Arbeit individuell zu unterstützen. Unser Ziel ist es auch, den Kindern die Möglich-

keit zu geben, die Aufgaben so selbständig wie möglich zu lösen. Am Ende der Hausaufgaben

kontrollieren wir die Richtig- und Vollständigkeit. Ein regelmäßiger Austausch zwischen El-

tern, Lehrern und Erziehern findet durch das Hausaufgabenheft des Kindes statt. Zur Vertie-

fung des Lernstoffes ist es wichtig, dass die Eltern zu Hause- gemeinsam mit den Kindern -die

zu lernenden Texte und Aufgaben noch einmal wiederholen.

4. Freizeit- Gruppenprojekte

Die Kinder haben von 11:30 bis 12:30 Uhr bzw. von 13:30 bis 14:00 Uhr die Möglichkeit, ihre

Freispielzeit zu genießen. In dieser Zeit können sie die oben aufgeführten Bereiche und Ma-

terialien im Gruppenraum frei wählen und benutzen. Diese Zeit gibt den Kindern den Raum,

sich zu entfalten, die Bindungen und sozialen Kontakte zu ihren Freunden und der Gruppe zu

stärken und sich ihren Interessen zu widmen. Am Nachmittag haben die Kinder auch die

Möglichkeit den „Kicker Raum“ zu nutzen. Hier dürfen Kinder in Kleingruppen von ca. 5 Kin-

dern selbständig bauen, toben, tanzen, kickern oder Tischtennis spielen. Bei dem guten Wet-

ter können die Kinder die Freispielzeit auf dem Waltherspielplatz verbringen. Sie können sich

nach dem Schulalltag an der frischen Luft erholen, den eigenen Bewegungsdrang ausleben

und mit den anderen Kindern Fußball o. Ä. spielen.

5. Pädagogischer Freitag

Freitags werden im Hort keine Hausaufgaben gemacht, diese Zeit verbringen wir als Gruppe,

um unser Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Durch zahlreiche Angebote fördern wir soziale

Kompetenzen der Kinder, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten. An den Tagen werden Geburtsta-

ge gefeiert. Die Kinder nehmen an unterschiedlichen Angeboten und Gruppenprojekten teil.

Sie dürfen mitentscheiden, welche Aktivitäten wir als Gruppe planen. Sehr beliebt sind bei

ihnen Spielzeugtage, an denen sie ihr Lieblingsspielzeug von zuhause mitbringen dürfen. Oft

werden Kreativangebote geplant, z. B. Spaziergänge am Main oder in Heidingsfeld, Skating-

Tage, Experimente, Backangebote usw.

Da wir bei den Gesprächen mit den Kindern und im Freispiel beobachtet haben, dass sie ein

sehr großes Interesse an den unterschiedlichen Tieren zeigen, möchten wir dieses Jahr das

Projekt „Tiere“ starten. Sie erwarten gespannt, wann sie an der Reihe sind, über ihre Hau-

stiere erzählen zu dürfen. Gleichzeitig werden wir Informationen über das Leben, Gewohn-

heiten und Bedürfnisse der Tiere in unterschiedlichen Medien suchen. Im Laufe des Projek-

tes werden wir gemeinsam neue Themen im Rahmen des Projektes feststellen. Es ist z. B.

schon jetzt klar, dass die Kinder sehr viel über Dinosaurier sehr erfahren möchten.

Unsere Gruppennachmittage finden jeden zweiten Freitag statt. An den anderen pädagogi-

schen Nachmittagen nehmen wir am offenen Konzept teil.

6. Pädagogische Grundlagen

Das Kind steht bei uns im Zentrum. Wir nehmen es in seiner Individualität ernst und begeg-

nen ihm mit Respekt. Wir orientieren uns an der Pädagogik der Vielfalt und Ganzheitlichkeit.

Unsere Gruppenphilosophie:

„Lerne mit Kopf, Herz und Hand“ (Pestalozzi)

14

Gruppenvorstellung der Grünen Gruppe

1. Vorstellung unserer Gruppe im Schuljahr 2014/2015

In die Grüne Gruppe gehen dieses Schuljahr 25 Kinder. Sie teilen sich in 13 Mädchen und 12

Jungen auf, die die 2., 3. und 4. Klassenstufen der Walther-Grundschule besuchen. Die Kinder

werden von zwei pädagogischen Fachkräften, Annette Klein (Dipl.-Sozialpädagogin (FH) /

Staatl. geprüfte Übersetzerin) und Nicole Spletstösser (Erzieherin / Entspannungspädagogin)

betreut.

2. Unser Gruppenraum

Die Grüne Gruppe ist durch ein Raumteilverfahren in verschiedene Bereiche gegliedert:

• Ruheecke

• Lese-, Spiele-und Atelierecke

• Konstruktionsbereich

• Kommunikationssitzgruppe

• Kreativbereich

• Arbeitsplätze für die Hausaufgabenzeit

Den Kindern stehen in diesen Spielbereichen viele Materialien und Spiele für die Freispielzeit

zur Verfügung, z. B. ein Billardtisch, Puzzle, Bücher, eine Murmelbahn, Konstruktionsmateri-

al, Bastelutensilien, Nähmaterial,… Die Kinder können hier individuell nach ihren Vorlieben

die Beschäftigungsmöglichkeiten wählen.

3. Hausaufgabenzeit

Die Hausaufgabenzeit beginnt in der Grünen Gruppe um 14.00 Uhr und endet um ca. 15.30

Uhr. In dieser Zeit teilt sich die Gruppe jeweils zur Hälfte auf die beiden Bezugserzieherinnen

auf. Ein Teil erledigt die Hausaufgaben im Speisesaal, der andere Teil im Gruppenraum. Die

Räume werden regelmäßig gewechselt. Die Hausaufgaben der Kinder werden von den Erzie-

herinnen, angepasst an den zeitlichen Rahmen, kontrolliert. Ein regelmäßiger Austausch zwi-

schen Eltern, Lehrern und Erziehern findet durch das Hausaufgabenheft des Kindes statt. Der

Grundgedanke der Hausaufgabenbetreuung in unserer Gruppe ist

-„So viel Hilfe wie nötig – so viel Selbstständigkeit wie möglich.“-

4. Freizeit mit regelmäßigen Gesprächsrunden

Täglich finden in unserer Sitzgruppe vor oder nach dem Mittagessen bzw. zum Abschluss des

Tages, Gruppengespräche statt. In dieser Zeit haben die Kinder die Möglichkeit, den Erzie-

hern wichtige Informationen mitzuteilen, ihre Wünsche und Vorstellungen zu Gruppenaktivi-

täten zu äußern oder Erlebnisse von Schule und zu Hause zu erzählen. Die sozial-emotionale

Förderung und Stärkung der Gruppengemeinschaft stehen durch diese regelmäßigen Ge-

15

sprächs- und Diskussionsrunden sowie Kinderkonferenzen im Vordergrund. Eingehend auf

die individuellen Bedürfnisse der Kinder, bieten wir ihnen in der Freispielzeit ein breites

Spektrum an Beschäftigungsangeboten, z.B. im sportlichen, kreativen, kognitiven oder musi-

schen Bereich, an.

5. Freispiel

„Wenn Kinder intensiv und selbstvergessen spielen, lernen sie auch. Sie lernen nach ihrem

Tempo, ihrem Wissensstand, meist ganz spontan und nach ihren individuell geprägten Be-

dürfnissen. Freispielzeit ist immer auch Lernzeit und sollte nicht unterschätzt werden. Im

Gegenteil, stimmen mit einer gut vorbereiteten Umgebung die Voraussetzungen, ist Freispiel

die “Königsdisziplin" des Lernens.“ (Thomas Kühne)

Um Ihren Kindern eine „gut vorbereitete“ Umgebung zu schaffen, die durch ihr Angebot Rei-

ze und Anregung ermöglicht, stellen wir ihnen eine große Auswahl unterschiedlicher und vor

allem „unstrukturierter“ Materialien zur Verfügung. Diese reichen z. B. von Verpackungsma-

terial aus der Industrie (Folien, Kartons, Styropor, Füllmaterial, Wellpappe, Röhren aus Kar-

ton, Schaumstoffe in verschiedenen Farben und Größen), welches durch „normales“ Bastel-

material wie buntes Tonpapier, Wasserfarben usw. ergänzt wird. Daraus entstehen je nach

Phantasie Handpuppen, Puppenwohnungen, Schiffe usw.

In unserem Näh-Atelier besteht für die Kinder die Möglichkeit aus einer Vielzahl von Stoffen

zu wählen, um diese zu „Kleidern“ zu verarbeiten, die sie vorher selbst entworfen haben.

Hierzu dürfen sie Nähzubehör, Knöpfe usw. verwenden. Selbstverständlich gibt es immer

eine Anprobe mit anschließender Modenschau.

Auch die Ruhe-, Leseecke, der Konstruktionsbereich sowie die Nutzung des Bewegungsrau-

mes, verbunden mit einem Angebot an Spielen, erlauben den Kindern eine individuelle Frei-

zeitgestaltung.

Uns Erzieherinnen ist es wichtig, den Kindern einen Freiraum im Anschluss an die Schule zu

ermöglichen, in welchem sie ihre Phantasie und Kreativität entwickeln und erweitern kön-

nen. Etwas selbst zu gestalten, auszuprobieren und zu entwickeln stärkt das Selbstwertgefühl

der Kinder. Im Freispiel können sich die Kinder neben dem jeweiligen Material und Spiel auch

ihre Spielpartner frei auswählen. Trotzdem müssen sie sich an Regeln, wie Aufräumen der

Arbeits- bzw. Spielutensilien und des Arbeitsplatzes, halten. Ziel des Freispiels ist die Förde-

rung der Kreativität, Ausdauer und Konzentration. Unterstützung erfahren die Kinder bei

Bedarf durch die Erzieherinnen.

6. Pädagogischer Freitag

Am Freitag entfällt im Hort die Hausaufgabenzeit. Im wöchentlichen Wechsel mit dem offe-

nen Konzept haben wir an diesem Tag Zeit, mit den Kindern größere Aktivitäten und Projekte

durchzuführen. Dieses Schuljahr bieten wir folgende Projekte an:

- Ausflüge

- Spielzeugtag

- Hort Kino

- Backen

16

- Jahreszeitlich bezogene Aktivitäten

7. Unsere Gruppenphilosophie

„Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich

zu offenbaren“

Die Mittagsbetreuung / Blaue Gruppe

1. Vorstellung der Gruppe 2014/2015

Die vierte Gruppe von Kindern, welche wir betreuen, sind die Mittagskinder. Diese Kinder kommen direkt nach der Schule zu uns, werden bis vom Hortleiter Thomas Elixmann be-

treut und gehen dann selbstständig nach Hause bzw. werden von ihren Eltern abgeholt. In

diesem Schuljahr werden in der Blauen Gruppe 8 Kinder betreut. Die kleine Gruppe hat

Vor- und Nachteile: Die Kinder können sehr intensiv miteinander spielen und haben viel

„Raum“, um sich auszubreiten. Einzelne Kinder nutzen aber auch immer wieder die Chance

und schließen sich der Orangen Gruppe an, um hier die große Gruppen Situation für ihre

Ideen und Spielkonzepte zu nutzen.

17

2. Die Räumlichkeiten

Für die Blaue Gruppe steht ein großer, heller

Raum zur Verfügung, der in unterschiedliche

Spielbereiche unterteilt ist.

Diese Bereiche sind teilweise mit von den

Kindern gewünschten Spielzeugen ausgestat-

tet, zum Teil gibt es hier Funktionsecken z.B.

zum Bauen von „Höhlen“ oder anderen

„Räumen“ mit beweglichen Elementen und

Decken. Eine umfangreiche Sammlung mit Gesell-

schaftsspielen, Lego/Duplo- und anderen

Zusammensteck-Spielen runden das Angebot

ab. Zum Raum-Angebot gehört ebenfalls ein

Leseregal mit einem Bestand, welcher be-

ständig erweitert wird.

3. Tagesablauf, Hausaufgaben und Freispielphase Die Kinder der Mittagsbetreuung kommen zwischen 11:20 Uhr und 13:00 Uhr von der

Schule. Je nach Bedarf essen sie nach Ankunft im Schülerhaus zunächst eine Vesper oder gehen zum Mittagessen, wenn sie hierfür angemeldet sind.

Grundsätzlich findet jeden Tag eine gemeinsame Besprechung statt, wo die Kinder zwi-

schen bestimmten Aktivitäten frei wählen können. Die Angebote reichen vom Spielen in

den verschiedenen Bewegungs- und Spielecken über die Leseecke, Puppenecke, Le-

go/Duploecke bis hin zum Freispiel im Bewegungsraum/Kellerbereich.

Daneben werden beständig Angebote im kreativen Bereich bereitgestellt, wie Malen mit

Wasserfarben, mit Buntstiften/Filzstiften, Arbeiten mit Scheren, Kleber und verschiedenen

Materialien und Papieren, Tonen und Weben mit dem Webrahmen.

Kurz vor 13:30 Uhr gehen die Mittagskinder nach Hause oder werden von ihren Eltern ab-

geholt. Am Anfang des Schuljahres werden die Kinder der 1.Klasse direkt vom Klassenzimmer ab-

geholt. Nach einer Trainingsphase können die Kinder selbstständig den Hort erreichen.

4. Pädagogische Angebote und Grundlagen

Eine Hausaufgabenbetreuung ist für die „Mittagskinder“ nicht vorgesehen. Im Vordergrund

stehen Freispielzeit und kreative Projekte.

Die Kinder haben jeden Tag die Möglichkeit sich kreativ zu betätigen: Unterschiedliche Ange-

bote (siehe oben) laden jeden Tag dazu ein, verschiedene Ausdrucksformen zu erproben und zu experimentieren.

Umgesetzt werden geführte Angebote, wie auch von den Kindern initiierte Ideen und Wün-

sche. Sobald die Wetterlage es zulässt, verbringt die Gruppe einen Teil ihres Aufenthalts auf

dem benachbarten Walther-Spielplatz, der viel Raum für Rennen, Spielen und andere Bewe-

gungsaktivitäten bietet.

Je nach Bedarf der einzelnen Kinder ist es wichtig, in dieser Gruppe entweder möglichst

bewegungsaktive Spiele und Aktivitäten anzubieten oder ihnen einen Ruhe- und Erholungs-

raum zu schaffen, damit die Kinder – nach einer langen Phase der Konzentration

und Anspannung in der Schule – einen guten Einstieg in die Freizeit- und Hausaufgabenphase daheim bekommen. Ein warmes Mittagessen kann optional dazu gebucht werden.

In der Mittagsbetreuung werden den Kinder - unter Berücksichtigung ihrer altersentspre-

chenden Entwicklungsstufen - unterschiedlichste Materialien und Spielmöglichkeiten zur

Verfügung gestellt, durch eine zugewandte, aufmerksame und liebevolle Betreuung und zu-

verlässige Begleitung sollen die Kinder in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und

18

gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten (siehe auch das nächste Kapitel „Projektarbeit“) ge-fördert werden.

III. Projektarbeit

1. Einführung

Der Bayrische Erziehungsplan spricht davon, das „der Hort (soll) alle Lebensbereiche der

Kinder mit einbeziehen (soll). Zeitgemäße Hortpädagogik orientiert sich nicht nur an der

Zukunft der Kinder und leitet daraus Erziehungs- und Bildungsziele ab, sie orientiert sich

insbesondere an den gegenwärtigen Bedürfnissen der Kinder und den notwendigen Kompetenzen zur Bewältigung der anstehenden Entwicklungsaufgaben. Die Hortfach-

kräfte unterstützen das Kind bei der Aufgabe, sich selbst aktiv seine Welt zu gestalten und sich die dazu erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen.“ siehe:

http://www.stmas.bayern.de/imperia/md/content/stmas/stmas_internet/kinderbetreuu

ng/empfhort.pdf; Seite 1).

Nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und betreuungsgesetz (BayKiBiG) hat das päda-

gogische Personal in förderfähigen Kindertageseinrichtungen die Kinder in ihrer Entwick-

lung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstüt-

zen, mit dem Ziel, zusammen mit den Eltern den Kindern, die hierzu notwendigen Basis-kompetenzen zu vermitteln. Dazu zählen beispielsweise ein positives Selbstwertgefühl,

Problemlösefähigkeit, lernmethodische Kompetenz, Verantwortungsübernahme sowie

Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit (Art. 13, Abs.1, BayKiBiG).

Weiter heißt es, dass das „pädagogische Personal in förderfähigen Kindertageseinrichtun-

gen die Kinder ganzheitlich zu bilden und zu erziehen hat und auf deren Integrationsfä-higkeit hinzuwirken“ hat (Art. 13, Abs. 2, Satz 1,BayKiBiG). „Kindertageseinrichtungen bieten jedem einzelnen Kind vielfältige und entwicklungsangemessene Bildungs- und Er-

fahrungsmöglichkeiten, um beste Bildungs- und Entwicklungschancen zu gewährleisten,

Entwicklungsrisiken frühzeitig entgegenzuwirken sowie zur Integration zu befähigen“ (Art

10, Abs. 1, Satz 1; BayKiBiG).

Es geht „um die Entwicklung der Kinder zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfä-higen Persönlichkeiten, den Erwerb von Basiskompetenzen wie lernmethodischer und

sozialer Kompetenz durch spielerisches Lernen; es geht insbesondere um Sprachförde-

rung, um Einblicke in naturwissenschaftliche und mathematische Zusammenhänge sowie

um musische Bildung“ (Vorwort BayKiBiG vom 5. Dez. 2005).

Idealerweise lässt sich dieser Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsanspruch (hier auch

Thema: außerschulische Bildung) mit der Planung und Bereitstellung von Projektideen und -angeboten umsetzen!

5

19

Projekte bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche gezielt und in Ihrer

Entwicklung zu möglichst selbständigen Persönlichkeiten zu unterstützen.

Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass sowohl körperliche als auch geistige Arbeit ange-sprochen werden können, sie sind in der Regel handlungsorientiert und beinhalten einen

hohen Grad der Selbstorganisation der Schüler. Teamwork wird angeregt und ist nach

Absprache verbindlicher Teil des Projektes (z. B. bei der Vorbereitung für unser alljährlich

stattfindendes Fußballprojekt).

Ein Projekt wird immer als Ganzes gesehen, d. h. es wird nicht das Endprodukt gesehen

und bewertet, sondern der gesamte Arbeitsprozess.

Grundsätzlich steht uns der Freitag als Tag zur Verfügung, an welchem keine Hausaufga-ben im Schülerhaus gemacht werden und Projekte im Vordergrund stehen können. Aber auch die Ferienbetreuungszeit bietet einen idealen Rahmen, um Projekte zu planen und

umzusetzen. Gerne werden dabei Ideen und Anregungen der Schüler aufgegriffen und

umgesetzt!

Dabei werden im Hortalltag auch außerschulische Lernorte (wie z. B. verschiedene Museen

in der Region mit ihren Angeboten an Projekten) in den Hortalltag integriert.

Im Folgenden werden hier exemplarisch einige Projekte vorgestellt, welche uns durch das

Hortjahr begleiten:

2. Kulturprojekt in der Grünen Gruppe

Mit diesem Projekt möchten wir die unterschiedlichen Herkunftsländer unserer Kinder in der

Grünen Gruppe näher betrachten und besser kennenlernen. Unser Ziel ist es, Verständnis,

Achtung und Toleranz zwischen den Kindern zu stärken und zu fördern. Hierfür setzen wir z.

B. eigene Erzählungen, Geschichten, Musik, Bilder, Filme sowie landestypische Nahrungsmit-

tel und Backwaren ein. Auf diese Weise versuchen wir, den Kindern eine für sie neue Kultur

mit allen Sinnen, durch Hören, Sehen, Fühlen, Riechen und Schmecken, erfahrbar zu machen.

Ergänzt wird die sinnliche Wahrnehmung durch interessante und kindgerechte Informatio-

nen über die jeweiligen Herkunftsländer.

3. Back- und Kochprojekt im offenen Konzept

Dieses Angebot gilt gruppenübergeifend, d.h. eine bestimmte Anzahl von Kindern aus den

anderen Hortgruppen kann gemeinsam daran teilnehmen. Erlaubt es der Hortalltag, können

die Kinder gemeinsam mit der Erzieherin die für das Angebot benötigten Lebensmittel ein-

kaufen. Hierbei soll der Vergleich der Produkte, deren Qualität sowie Preis beachtet werden.

Während der Vor- und Verarbeitung der Lebensmittel liegt der pädagogische Aspekt auf dem

sinnvollen Umgang mit Lebensmitteln, der notwendigen Hygiene und der Vermittlung von

verschiedenen Zubereitungsarten, z. B. bei Teigen. Dies erfolgt natürlich unter Berücksichti-

gung des jeweiligen Alters der Kinder. Ziel des Back- und Kochprojektes ist es, nicht nur le-

benspraktische Fähigkeiten zu vermitteln, sondern auch den Gemeinschaftssinn zu stärken:

Wir bereiten gemeinsam etwas zu. Es darf natürlich auch improvisiert, genascht und gelacht

werden! Und sollte einmal etwas nicht gelingen, dann lernen wir daraus für das nächste

Mal…

20

4. Backprojekt

In diesem Schuljahr bietet die Grüne Gruppe erneut im Rahmen des pädagogischen Freitags,

nach Absprache, eine Back-AG an. Dieses Angebot gilt gruppenübergreifend, d.h. eine be-

stimmte Anzahl von Kindern und Jugendlichen aus allen Hortgruppen, die je nach Backpro-

jekt vorher festgelegt wird, kann daran teilnehmen. Die TeilnehmerInnen dürfen ihre Back-

wünsche einbringen und erhalten Anregungen durch die Erzieherinnen. Was gebacken wer-

den soll, entscheiden alle gemeinsam. Erlaubt es der Hortalltag, steht auch einem gemein-

samen Einkauf der benötigten Lebensmittel nichts im Wege. Hierbei soll der Vergleich der

Produkte, deren Qualität sowie Preis beachtet werden. Während der Vor- und Verarbeitung

der Lebensmittel liegt der pädagogische Aspekt auf dem sinnvollen Umgang mit Lebensmit-

teln, der notwendigen Hygiene und der Vermittlung von verschiedenen Zubereitungsarten,

z.B. Teigen. Dies erfolgt natürlich unter Berücksichtigung des jeweiligen Alters der Kinder und

Jugendlichen. Ziel der Back-AG ist es, nicht nur lebenspraktische Fähigkeiten zu vermitteln,

sondern auch den Gemeinschaftssinn zu stärken: Sich gemeinsam für etwas zu entscheiden,

Vorbereitungen zu treffen, auszuführen und am Ende zu teilen. Vor allem soll es Allen Freu-

de machen, an der Back-AG teilzunehmen. Es darf natürlich auch improvisiert, genascht und

gelacht werden! Und sollte einmal etwas nicht gelingen, dann lernen wir daraus für das

nächste Mal...

5. Workshop Geldbeutel aus 1,5 Liter TETRA-PACK

Eine Einladung zur Verwandlung…

Hier kann du sehen, was man so Tolles aus einem Tetra-Pack basteln kann! Statt ihn

wegzuschmeißen, kann man daraus einen schönen und nützlichen Geldbeutel zaubern.

Falls du lernen möchtest wie das geht, kannst du dich gerne an meinem kleinen Workshop

im Schülerhaus an einem Montag, Dienstag oder Mittwoch ab 15 Uhr beteiligen.

Hierzu bringe bitte einen großen Tetra-Pack (1,5 Liter) mit, wie du ihn unten im Bild siehst.

Beschrifte diesen mit deinem Namen, deine Gruppenleitung wird ihn sicher für dich

aufbewahren. Gerne würde ich schon nächste Woche mit euch anfangen, und freue mich

wenn ihr bis dahin schon fleißig Getränkekartons mitgebracht habt.

Wir sehen uns beim Workshop, ich freue mich auf euch! Eure Banu

21

6. Theater-Workshop

Lisa Labisch bietet jeden Donnerstag von 15.00 bis 16.00 Uhr einen Theater-Workshop für

Theater begeisterte Kinder und Jugendliche an. Theaterpädagogik hat einen ganz klaren

Rahmen. Es geht nicht um therapeutisches Arbeiten, sondern um das gemeinsame agieren,

den anderen Mitspielern Freiheiten und Toleranz entgegen zu bringen, sich selbst auszudrü-

cken und in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Der gemeinsame Spaß am Spiel steht im Mit-

telpunkt. Das übergeordnete Ziel am Ende des Schuljahres ein Stück auf die Bühne zu bringen

spielt am Anfang keine Rolle. Zunächst werden viele Improvisationsübungen, welche der

Gruppenfindung, Stimmbildung und dem körperlichen Ausdruck dienen gemacht. Erst nach

und nach wird auf ein konkretes Theaterstück hin gearbeitet. Bei diesem kommt es nicht auf

perfekte Schauspielerei an, sondern auf den Spaß und den persönlichen Ausdruck. Automa-

tisch werden gewisse Fähigkeiten entwickelt oder weiter ausgebaut, wie z.B. die Fähigkeit

vor Publikum zu sprechen, sich in andere Personen hinein zu versetzen, Texte auswendig zu

lernen und das Zusammenspiel mit anderen Kindern. Manche lernen, dass sie nicht immer

alleine im Mittelpunkt stehen können und auch mal anderen den Vortritt lassen müssen.

Andere lernen eigene Freiräume zu finden und auszuleben. Das Gefühl sich auf die anderen

auf der Bühne verlassen zu können ist für manche Kinder eine neue Erfahrung.

Das Projekt startete zum ersten Mal im Schuljahr 2013/14 und feierte beim Schülerhaus-

Sommerfest seinen krönenden Abschluss. Mit dem gemeinsam mit den Kindern entwickelten

Märchen-Stück „Goldwittchen“, traten die aufgeregten jungen Talente vor ihren

Eltern, Mitschülern und Freunden auf. Das Gefühl im Rampenlicht zu stehen, von den Zu-

schauern begeistert beobachtet zu werden und am Ende nicht aufhören wollenden Applaus

zu ernten, war für alle Beteiligten ein unheimlich bereicherndes Erlebnis.

Unsere Theater-Gruppe

22

7. Fußballprojekt

Jedes Jahr veranstaltet der Hort AK der Stadt Würzburg (ein freiwilliger Zusammenschluss

von sechs Horteinrichtungen im Stadtgebiet Würzburg) ein Fußballturnier. Das Training

für dieses Turnier stellt in jedem Jahr zwischen den Oster- und Pfingstferien ein – nicht

nur bei Jungen - sehr beliebtes Projekt dar. Unter Anleitung des Leiters der Einrichtung,

Thomas Elixmann, treffen sich hier alle fußballbegeisterten Kinder an festgelegten Frei-

tagnachmittagen, um gemeinsam am Projekt „Hortturnier“ mitzuwirken.

Im Vordergrund stehen hier das Schulen von Teamgeist und Teamarbeit als verbindliche

und elementare Faktoren der gemeinsamen Bemühung, möglichst gut im Turnier abzu-

schneiden. Dazu gehören auch der Umgang mit Frustration und die Akzeptanz von Fair-ness als sehr hohe Werte in der Vorbereitung auf das Turnier.

23

IV. Fachliche Grundlagen

1. Rechtliche Rahmenbedingungen

Grundsätzlich gelten die gesetzlichen Bestimmungen des SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe)

sowie das Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) mit der entspre-

chenden Ausführungsverordnung. Das Schülerhaus ist eine familienunterstützende und

familienergänzende sozialpädagogische Einrichtung mit einem eigenständigen Erziehungs-

und Bildungsauftrag für Schulkinder. Das Ziel unserer Förderung des Kindes besteht darin,

dass es zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit wird (vgl. §§ 1 und 22 SGB VIII).

Daraus resultiert für uns der Auftrag der Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder au-

ßerhalb von Familie und Schule. Als Lebensraum für Kinder und Jugendliche unterstützen

wir - in dem Alter angemessene Weise - die wachsende Selbstständigkeit und ermöglichen

notwendige Orientierung und Bindungen. Wir berücksichtigen die sozialen und emotionalen

Bedürfnisse der Kinder, ihre Freizeitinteressen sowie die Erfordernisse, die sich aus der

Schulsituation ergeben. Hierbei versuchen wir verschiedene Lebensbereiche der Kinder und

Jugendlichen mit einzubeziehen.

2. Leitbild

Das Schülerhaus orientiert sich am Leitbild der Arbeiterwohlfahrt, dessen Säulen Solidarität,

Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sind. In unserer Einrichtung finden Kinder

und deren Eltern mit unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe, Sprache und Religion einen Ort

der Akzeptanz und Wertschätzung. Wir glauben an ein partnerschaftliches, gewaltfreies und

gleichberechtigtes Miteinander, insbesondere der Geschlechter untereinander, und möch-

ten dies den Kindern beim Finden ihrer sozialen Rolle vermitteln. Darüber hinaus möchten

wir durch unsere Arbeit Benachteiligungen ausgleichen – zugunsten von Chancengleichheit.

Eine friedfertige Gesellschaft muss, will sie diesen Zustand wahren, die Bedingungen dafür

schaffen, dass die heranwachsenden Kinder und Jugendlichen Lebensbedingungen und

Werte vorfinden, die Grundlage für ein friedfertiges und sich gegenseitig achtendes Mitei-

nander bilden. Dazu gehört für uns die Vermittlung positiver Wertvorstellungen und Erfah-

rungswelten, in denen Kinder frei und solidarisch miteinander ihre individuellen, sozialen

und gesellschaftlichen Kompetenzen und Handlungsstrategien entwickeln können. All das

mit dem Ziel, zu selbstbestimmten, freien und toleranten Mitmenschen heranzuwachsen,

die genügend Entscheidungs- und Handlungsperspektiven entwickeln können, um ihr Leben

eigenverantwortlich und gemeinschaftsfähig zu gestalten.

24

V. Pädagogische Schwerpunkte

3. Hausaufgabenbetreuung Ein wichtiger Bereich unserer Arbeit im Schülerhaus besteht aus der Hausaufgabenbetreuung.

Hausaufgaben dienen hauptsächlich der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und sollen:

- den Lernprozess anregen und fördern,

- das Kind unterstützen, selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten,

- im Unterricht vorbesprochen, also dem Kind nicht fremd sein,

- helfen, Gelerntes zu wiederholen, zu üben und zu automatisieren.

Für uns ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen Selbstvertrauen im Lern- und Leistungs-bereich entwickeln sowie Arbeitshaltung und Arbeitsverhalten einüben. Da die Hausaufgaben

von der Schule vorgegeben sind, stellt sich uns die Aufgabe, die Kinder bei deren Erledigung zu

unterstützen und Struktur und Methodik zu vermitteln. Hierzu gehören für uns Regelmäßigkeit

und eine festgelegte Zeit, innerhalb derer die Aufgaben selbstständig erledigt werden sollten.

Durch intensive Zusammenarbeit mit Lehrern und Lehrerinnen verschiedener Schulen gewähr-

leisten wir sehr gute Absprachen bei auftauchenden Problemen.

Ein Stempelsystem vereinfacht die Rückmeldungen an die Eltern und LehrerInnen.

2. Freizeitpädagogik Freizeit ist sehr wichtig als Gegengewicht zu Schule und Lernen. Deshalb legen wir großen Wert

darauf, dass sich die Kinder erst einmal von den Strapazen des Schulalltags erholen und etwas

abschalten können. Das Freispiel mit anderen Hortkindern stellt hierzu gerade bei den jüngeren

Kindern eine gute Möglichkeit dar, während bei den älteren Kindern und Jugendlichen Rück-

zugsräume für Gespräche, Musik hören usw. von zentraler Bedeutung sind. Freizeit im Schüler-

haus bedeutet jedoch nicht nur Spaß und Muße, sondern hat ganz konkrete pädagogische In-

halte und Zielsetzungen, die durch vielfältige Medien, Materialien, Angebote und Beschäftigun-

gen verwirklicht werden können. Der Projekttag am Freitag stützt diesen Ansatz, indem an

diesem Tag Kreativität und freies Spiel bewusst initiiert, unterstützt und gefördert werden.

Für unsere jüngeren Schulkinder ist es besonders wichtig, elementare sprachliche, soziale und

kognitive Kompetenzen zu erwerben, mehr Kraft und Ausdrucksfähigkeit zu erlangen, eine grö-

ßere Unabhängigkeit zu erreichen, Beziehungen zu Gleichaltrigen herzustellen und Motivation

für Konzentration und Ausdauer zu entwickeln.

3. Ferienbetreuung

In der Ferienzeit bieten wir ein ausgewogenes und vielseitiges Programm an: Wir unternehmen

Ausflüge, besuchen die Tierparks in Sommerhausen, Schweinfurt oder Bad Mergentheim, ge-

hen im Winter auf die Eisbahn, fahren zum FunPark in Lengfeld und organisieren Freizeitange-bote im Schülerhaus und in der näheren Umgebung.

Zusätzlich arbeiten wir projektorientiert, d.h. wir bieten kreative Projekte an, wie zum Beispiel

das Bauen und Bemalen von Leinwänden, das Gestalten von Spiegeln usw.

Darüber hinaus nutzen wir die Angebote anderer Träger, um bei bestimmten Themen aktiv

unseren Bildungsauftrag umzusetzen: So organisieren wir Museumsführungen für Kinder (z.B.

im Mineralogischen Museum auf dem Hubland) und beteiligen uns an speziellen Führungen für

Kinder in der Stadtbücherei, im Kulturspeicher oder ähnlichen Angeboten.

25

4. Außerschulische Bildung Neben Familie und Schule ist das Schülerhaus der dritte wichtige Bereich im Leben „unserer“

Kinder, in dem sie einen großen Teil ihrer Zeit verbringen. Daher ist es besonders wichtig, dass

wir das Zusammenleben so gestalten, dass die Kinder sich wohl fühlen und wir sie bei der Ent-

wicklung und Ausbildung von lebenspraktischen und kulturellen Fähig- und Fertigkeiten, die sie

zur Bewältigung der alltäglichen und gesellschaftlichen Anforderungen benötigen, unterstützen

und begleiten.

Der Bildungsauftrag für Horte ist im außerschulischen Bereich angesiedelt und bietet gerade

dadurch übergreifende Lernchancen, die über eine rein kognitive Wissensvermittlung hinaus-gehen. Einen besonderen Stellenwert nehmen hierbei für uns die Erschließung neuer Wissens-

und Interessengebiete durch Projekte und das Einüben demokratischer Entscheidungsprozesse,

Meinungsbildung und Interessensvertretung ein.

26

VI. Elternarbeit

1. Kooperation

Im Schülerhaus treten sich Eltern und Erzieher/innen gleichberechtigt gegenüber.

Eine enge und vertrauensvolle Kooperation zwischen Eltern und den Mitarbeiter/innen ist

die Voraussetzung für eine optimale Förderung und das Wohlbefinden des Kindes in unserer

Einrichtung.

Wir führen in regelmäßigen Abständen Elterngespräche durch, die bei Bedarf auch kurzfristig ausgemacht werden und dazu dienen, im Interesse des Kindes ein soziales Netz-

werk aufzubauen. Hierzu gehört auch der intensive telefonische Kontakt zu den Eltern, wel-

cher verlässliche Absprachen ermöglicht. Die Eltern haben dem Schülerhaus gegenüber eine

Informationspflicht: Änderungen in der Ankunfts- und Abholzeit bzw. Nach-Hause-Gehzeit

müssen mit dem Team des Schülerhauses abgesprochen werden. Krankheitsfälle müssen

telefonisch oder persönlich gemeldet werden, um ein langwieriges Suchen nach einem Kind

zu vermeiden.

2. Elternbeirat Zu Beginn jedes Schuljahres wird ein Elternbeirat gewählt. Wie viele Beiräte gewählt wer-

den, entscheidet die Elternversammlung. Es sollten jedoch mindestens drei Personen dieses

Amt ausüben. Der Elternbeirat wird jeweils für ein Schuljahr gewählt. Seine Aufgabe ist es,

die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Träger und den pädagogischen Kräften zu fördern.

Nur durch eine vertrauensvolle, intensive Zusammenarbeit zwischen Elternbeirat und Team

ist eine sinnvolle und konstruktive Arbeit zum Wohle der Kinder und der gesamten Einrich-

tung möglich. Der Elternbeirat hat eine beratende und unterstützende

Funktion gegenüber den Eltern und dem Personal des Schülerhauses. Er ist Ansprechpartner

für Fragen der Eltern, unterstützt die Organisation von Festen und Veranstaltungen und hält engen Kontakt zu Leitung und Team des Schülerhauses.

VII. Qualitätssicherung Unsere Maßnahmen zur Sicherung und Steigerung der Qualität sind:

· gut ausgebildete pädagogische Mitarbeiter/innen,

· regelmäßiger Besuch von Fortbildungen,

· Zusammenarbeit mit anderen Horteinrichtungen,

· Mitarbeit im Würzburger Hortarbeitskreis,

· Zusammenarbeit mit Fachakademien für Sozialpädagogik

und Fachhochschulen für Sozialpädagogik (Ausbildung von Praktikanten),

· regelmäßige Elterngespräche,

· enge Zusammenarbeit mit der Fachberatung der AWO,

· Supervision,

· beständige Weiterentwicklung der Konzeption, · aktuelle Fachliteratur,

· jährliche anonyme Elternbefragung,

· jährliche anonyme Befragung der Kinder und Jugendlichen,

· enge Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat.

27

VIII. Besonderheiten

1. Netzwerke

Wir arbeiten eng mit verschiedenen Institutionen wie Schulen und Fachdiensten (Allgemei-

ner Sozialdienst [ASD], Erziehungsberatungsstellen, Therapeuten) zusammen, um die ganz-

heitliche Förderung des Kindes zu gewährleisten. Unser engster Kooperationspartner ist die

Walther-Schule. Wir besuchen Lehrersprechstunden (mit und ohne Eltern/nach Absprache)

und es finden auf der Leitungsebene regelmäßige Treffen mit dem Rektor der benachbarten

Walther-Grundschule statt.

2. Partizipation der Kinder und Jugendlichen

Um demokratische Bildungsprozesse zu fördern und um das Gefühl von partnerschaftlicher

Zusammenarbeit zu stärken, gibt es in den einzelnen Kinder- und Jugendgruppen des Schü-

lerhauses regelmäßige Besprechungen, die dazu dienen, dass die Kinder und Jugendlichen

ihre Kritiken, Wünsche und andere Rückmeldungen an

ihre Gruppe und an uns richten können.

Im Frühjahr 2011 haben wir eine anonyme Befragung der Kinder und Jugendlichen im Schü-

lerhaus durchgeführt, deren Ziel es war, von den Kindern und Jugendlichen Ideen und Ver-besserungsvorschläge zu bekommen, um unsere Angebote weiter auszubauen. Um die Ano-

nymität der Befragung zu gewährleisten haben wir ältere Kinder/Jugendliche als Pa-

ten/Helfer für die jüngeren Kinder ausgewählt. Die Befragung findet einmal jährlich statt

(siehe auch Qualitätssicherung- und entwicklung).

3. Einzelintegration/Inklusion Inklusion ist das formulierte Ziel der UN-Behindertenkonvention. Inklusion bedeutet: Gleich-

berechtigte Teilhabe aller Menschen soll in unserer Gesellschaft ermöglicht werden.

Wir unterstützen dieses Ziel und arbeiten auf dieses selbstverständliche Miteinander hin. Grundvoraussetzung für das Gelingen von Inklusion ist eine positive Einstellung,

sind Lern- und Arbeitsgrundkenntnisse, welche von den Fachkräften vermittelt werden, und

vor allem die Bereitschaft Inklusion zu leben.

Beteiligte Erzieher/innen, Lehrer/innen, Mitschüler/innen und Eltern sollen dabei lernen,

Verständnis und Toleranz im Umgang mit behinderten oder von Behinderung bedrohten

Kindern/Jugendlichen zu entwickeln. Diese Grundlagen und Grundhaltungen einer inklusiven

Pädagogik sind Voraussetzung für ein gelingendes Miteinander im Alltag unserer Einrich-

tung.

4. Öffentlichkeitsarbeit Eingebettet in die AWO-Familie Heidingsfeld organisiert der Hort Veranstaltungen wie den

„Tag der offenen Tür“, Elternabende für alle Eltern oder auch gruppeninterne Elternabende,

Eltern Cafés, welche regelmäßig stattfinden. Das Schülerhaus ist regelmäßig auf Veranstal-

tungen der Walther-Schule vertreten und organisatorisch an unterschiedlichen Projekten

beteiligt.

Gemeinsam mit dem Elternbeirat veranstalten wir jeden Sommer ein Fest im Schülerhaus:

Das Schülerhaus-Sommerfest! Hier können die Kinder auf einem Flohmarkt ihre alten und gut erhaltenen Spielsachen ver-kaufen, es gibt Kaffee und Kuchen, wir grillen Putenbratwürste und bieten verschiedene

Aktionen und Stände zur Unterhaltung an (u. a. „Schminken“, „Dosenwerfen“, „Nägel Schla-

gen“).