|transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

16
Biotechnologie in Hessen März 2012

description

Das Life Sciences-Magazin |transkript berichtet monatlich aktuell über die Bio-Economy in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Informationen aus Wirtschaft, Forschung und Politik - angereichert durch Fachbeiträge aus Finanzwelt, Wissenschaft und Gesellschaft – geben Ihnen einen Überblick über neue Trends und aktuelles Geschehen in der Biotechnologie

Transcript of |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

Page 1: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

Biotechnologie in Hessen

M ä r z 20 12

27_tk3_12_Hessenspezial_Titel_pad.indd 27 15.02.2012 17:27:43 Uhr

Page 2: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

Fachtagung

Design von AntibiotikaInnovationspotentiale der Synthetischen Mikrobiologie

LOEWE-Zentrum für Synthetische Mikrobiologie in MarburgDonnerstag, 31. Mai 2012

Philipps-Universität Marburg, Alte Aula

Lahntor 3, 35037 Marburg

Referenten u. a.:Prof. Dr. Julia Bandow (Universität Bochum)Prof. Dr. Andreas Bechthold (Universität Freiburg)Prof. Dr. Helge Bode (Universität Frankfurt)Prof. Dr. Nediljko Budisa (TU Berlin)Prof. Dr. Jörg Hacker (Präsident der Leopoldina)Prof. Dr. Lutz Heide (Universität Tübingen)

Prof. Dr. Christian Hertweck (Hans-Knöll-Institut Jena)Dr. Claus Lattemann (Sanofi-Aventis Deutschland GmbH)Prof. Dr. Rolf Müller (Universität des Saarlandes)Dr. Wolfgang Mutter (Hyglos GmbH, Bernried)Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff (AiCuris GmbH; Wuppertal)Prof. Dr. Wolfgang Wohlleben (Universität Tübingen)

© Hans-Peter Friedler, Universität Tübingen

Weitere Informationen und Online-Anmeldung:

www.synmikro.de

LOEWE — Landes-Offensive zurEntwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz

Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie

CIB Frankfurt wird finanziert von:

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG FRANKFURT– FRANKFURT ECONOMIC DEVELOPMENT – GMBH

EUROPÄISCHE UNION:Investition in Ihre ZukunftEuropäischer Fonds für regionale Entwicklung

C I B Fr a n k f u r t

Projektträger

Veranstalter

-- AZ Antibiotika_05_Anzeige_A4_Antibiotika 15.02.12 13:48 Seite 1

28_tk3_12_HessenBiotech.indd 1 15.02.2012 17:27:56 Uhr

Page 3: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro 29

Itranskript I Nr. 3 I 18. Jahrgang 2012

Biotechnologie in Hessen

HessenL L L

Die Bioökonomie ist Realität Besonders Großunternehmen profitieren in Hessen von den errungenschaften der Biotechnologie.

Das führt zu Wachstum und neuen Arbeitsplätzen. Von Dolores Schmitt, Hessen Agentur

Biotechnologie ist in Hessen ein echter Wirt-schaftsfaktor. Gemäß einer Standortstudie zur Biotechnologie in Hessen von 2009 setzen 225 Unternehmen auf biotechnologische Techni-ken – etwa in der Produktion von Feinchemi-kalien oder Medikamenten. Alles in allem sind 19.500 Arbeitsplätze von Biotechnologie ab-hängig. Das sind rund 14% mehr als noch im Jahr 2002. Die genannten Unternehmen konn-ten ihre Umsätze innerhalb der vergangenen sechs Jahre auf 5,2 Mrd. Euro verdoppeln. Vor allem die Großindustrie profitiert in Hessen von biotechnologischen Methoden. Mit 34 Kern-Biotech-Unternehmen laut OECD-De-finition und rund 1.250 Mitarbeitern (Quelle: biotechnologie.de) hat sich aber auch eine leb-hafte Start-up-Szene entwickelt. Mittlerwei-le sind viele Biotech-Produkte, die 2002 noch in der Entwicklung waren, sehr erfolgreich auf dem Markt. Ein Beispiel sind Human-Insuli-ne. Im Gegensatz zu anderen Biotech-Stand-orten ist Hessen durch etablierte große und mittlere Pharma- und Chemieunternehmen geprägt, die nicht nur biotechnologisch for-schen und entwickeln, sondern schon in gro-ßem Maßstab produzieren. So findet sich in Hessen die gesamte Wertschöpfungskette in der Biotechnologie. Insgesamt zehn Universi-täten und Fachhochschulen und eine Vielzahl an außeruniversitären Forschungseinrichtun-gen in Hessen betreiben innovative Forschung im Bereich der Life Sciences und sorgen für qualifiziertes Personal. Dieses Nebeneinan-der von Wissenschaft und Industrie sucht in Europa seinesgleichen. In den „Global Ran-kings 2010“ des US-Fachmagazins „Business Facilities“ kam der Biotechnologiestandort als

„Emerging Biotech Hub“ auf den 1. Platz.

Produzierende Biotechnologie

Laut einer Studie von DB Research gehört das Rhein-Main-Gebiet nicht nur zu den fünf führenden Biotech-Clustern in Deutschland. Hier gibt es auch so viele Pharma- und Che-mieunternehmen, die biotechnologische Verfahren in der Produktion anwenden, wie in keinem anderen Bundesland. „Hessen ist der Standort der produzierenden Biotechno-logie in Deutschland; es beherbergt ein Drit-

tel der deutschen Produktionskapazitäten für biotechnologische Medikamente“, sagt Dr. Thomas Niemann, Leiter der Aktionslinie Hessen-Biotech in der landeseigenen Wirt-schaftsförderungsgesellschaft HA Hessen Agentur GmbH. „Jetzt wird es darum gehen, das Wachstum zu sichern und die Biotechno-logie weiter in die Anwenderbranchen zu tra-gen“, so Niemann.

Fördern für Wachstum

Als eine der zentralen Säulen der Wirt-schaftsförderungspolitik der hessischen Lan-desregierung bündelt die Hessen Agen-tur alle nichtmonetären Aktivitäten der hessischen Wirtschaftsförderung. Die Akti-onslinie Hessen-Biotech informiert und berät Unternehmen, Wissenschaft und Politik in al-len Belangen rund um die Biotechnologie und Life Sciences. Hessen-Biotech vermittelt den Technologietransfer und stellt den Biotechno-logiestandort Hessen in der Öffentlichkeit dar.

„So existiert ein Paket an Maßnahmen, das auf die aktuellen Trends und Bedürfnisse der Bran-che ausgerichtet ist“, erklärt Niemann. Um die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern und die Entwicklung der Zukunftsbranche vo-ranzutreiben, gibt das Land Hessen darüber hinaus weitere Anstöße, wie die Landesof-fensive zur Entwicklung wissenschaftlich-öko-

nomischer Exzellenz (LOEWE) zur Förderung von zukunftsweisenden Forschungsaktivitä-ten. Seit 2008 setzt das Land Hessen mit dem Programm wissenschaftspolitische Impulse und stärkt damit nachhaltig die regionale For-schungslandschaft.

Biologisierung der Industrie

An Deutschlands größtem Pharmastandort dominiert die medizinische (Rote) Biotechno-logie, die in Hessen 81% zum Umsatz der Bio-tech-Branche beiträgt. An Bedeutung gewinnt die Weiße oder industrielle Biotechnologie mit ihren Anwendungen in der Chemie. Ihr Um-satzanteil hat sich in den vergangenen sechs Jahren auf 11% verdoppelt. Der auf Anwen-dungen der Fein- und Spezialchemie fokus-sierte Cluster CIB Frankfurt, einer der Sieger des Wettbewerbs Bioindustrie2021, unter-stützt den Trend durch vielfältige Aktivitäten: von der Netzwerkbildung bis zur Initiierung innovativer Projekte und von der Suche nach Finanzierungen bis zur Vermittlung von För-derprogrammen. Nicht zuletzt stellt sich CIB der Herausforderung Bioökonomie2030. „Un-ter dem Motto ungewöhnliche Allianzen wer-den wir verstärkt auf bislang nicht erkannte Anknüpfungspunkte für die Weiße Biotechno-logie in den unterschiedlichsten Branchen auf-merksam machen“, sagt Niemann. L

Biotechnologie in Hessen ist ein Wirtschaftsfaktor.

29_tk3_12_Hessenspezial_Eimleitung_pad.indd 29 16.02.2012 14:27:20 Uhr

Page 4: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

30

Itranskript I Nr. 3 I 18. Jahrgang 2012

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro

Biotechnologie in Hessen

ProduktionL L L

Biotechnologie made in Hessen – von Antikörpern bis zu OligosAuf dem Fundament des einst größten Chemiekonzerns der Welt, der Hoechst AG, hat sich deutsch-

lands größter Fermentationsstandort entwickelt. Aber auch abseits der Großindustrie etablieren sich

neue unternehmen mit eigenen konzepten. Von Dr. Uta Neubauer

Wie wettbewerbsfähig ist die deutsche Fermentationsindustrie im internationalen Vergleich? Dieser Frage ist die Fachagen-tur Nachwachsende Rohstoffe im vergan-genen Jahr mit einer Studie nachgegangen. Deutschland schnitt generell gut ab und bietet der Branche günstige Rahmenbedin-gungen, lautet das Ergebnis. Ein Blick nach Hessen unterstreicht diese Aussage.

Industriepark Höchst: Über zwei Millionen Liter Fermenterkapazität

Deutschlandweit herausragender Standort der produzierenden Biotech-Branche ist der Industriepark Höchst in Frankfurt. Wo früher der einst weltweit umsatzstärkste Chemie- und Pharmakonzern Hoechst seinen Sitz hatte, betreibt Sandoz heute Deutschlands größte Fermentationsanlage mit einem Ge-samtvolumen von mehr als zwei Millionen Liter. Sandoz ist das Generikaunternehmen von Novartis, dessen Tochter BC Biochemie vor vierzehn Jahren Anlagen von Hoechst

übernommen und für umgerechnet etwa 50 Mio. Euro erweitert hat. Fermentativ produ-ziert Sandoz in Höchst die Antibiotika Ce-phalosporin und Pleuromutilin sowie Sub-stanzen im Auftrag von Unternehmen der Weißen Biotechnologie, darunter mehr und mehr auch Proteine, beispielsweise Prozess-Enzyme. „Die Anlagen sind flexibel und eig-nen sich für Bakterien ebenso wie für Hefen und Pilze“, erklärt Burghard König, der den Technologietransfer von Sandoz Industrial Products in Frankfurt leitet. Als Auftragsfer-tiger bietet San doz den gesamten Biopro-zess einschließlich der Aufreinigung der Pro-dukte an.

Auch die von Sanofi-Aventis im Indust-riepark Höchst betriebene Insulin-Produkti-on hat ihre Wurzeln im einstigen Weltunter-nehmen Hoechst, das 1923 die erste Lizenz zur Herstellung von Insulin in Deutschland erhielt. Das Pharmageschäft der ehemali-gen Hoechst AG gehört heute zum französi-schen Konzern Sanofi, für den der Standort Frankfurt eine herausragende Bedeutung besitzt. Sanofi betreibt im Industriepark

Höchst nicht nur die weltweit größte Pro-duktionsanlage für Insuline, sondern hat hier auch in ein Biozentrum investiert, in dem Wissenschaftler Bioproduktionspro-zesse entwickeln. Im vergangenen Jahr er-öffnete das Unternehmen in Höchst zudem eine neue Zellkulturanlage zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern für präkli-nische und klinische Prüfungen. Von diesen hoch spezialisierten Immunmolekülen, die etwa 25mal größer sind als ein Insulinmo-lekül, testet der Konzern bereits 15 in der klinischen Phase. Die Antikörper-Produkti-on erfolgt mit tierischen Zellkulturen, Insu-lin hingegen gewinnt Sanofi mit Coli-Bak-terien.

Impfstoffe aus Marburg

100 Kilometer nördlich von Frankfurt hat die biotechnologische Produktion eben-falls eine lange Tradition. In Marbach, heute Stadtteil von Marburg, gründete Medizin-Nobelpreisträger Emil von Behring im Jahr

Bild

: San

ofi

Insulinproduktion bei Sanofi in Frankfurt am Main

30-32_tk3_12_Hessenspezial_Produktion_pad.indd 30 16.02.2012 14:30:22 Uhr

Page 5: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

Lassen Sie sich ein persönliches Angebot unterbreiten:

0611-962-6547 oder

[email protected]

Info auch unter www.kalle-albert.de

Labor „aqua“Nutzflächen:

Labor: 41.18 m²

Büro : 19,82 m²

Beispiel:

ab 6,00 €/m²

LIFE - Gründerzentrum

Objektbeschreibung / Ausstattung:

Bio– und Gentechnik geeignet

Sicherheitsstufen (S1 / S2)

Belüftungssystem

EDV– und Telefonverkabelung

Augendusche

Diverse Schränke für Chemikalien und

Lösemittel

Ausstattung Labor:

12 Steckdosen

4 Netzwerkanschlüsse

2 Laborabzüge, Typ Unbekannt

1 Notdusche, 1 Augendusche

Beleuchtung 6x36W

Laborarbeitstisch mit:

Wasseranschluss, Wasch-becken,

Gas Anschluss, Sauerstoff Anschluss,

24 SteckdosenAusstattung Büro:

5 Steckdosen

Beleuchtung: 3x18W

31_tk3_12_Infraserv.indd 1 15.02.2012 17:28:44 Uhr

Page 6: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

32

Itranskript I Nr. 3 I 18. Jahrgang 2012

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro

Biotechnologie in Hessen

1904 die Behringwerke, die Diphterie- und Tetanus-Seren herstellten. Mittlerweile pro-duziert hier Novartis Vaccines eine breite Palette an Impfstoffen. Erst kürzlich hat das Unternehmen 170 Mio. Euro in neue Anla-gen zur Herstellung von Impfstoffen gegen Tollwut und die von Zecken übertragene Hirnhautentzündung sowie in ein neues Ge-bäude für die Qualitätskontrolle investiert.

In Marburg befindet sich außerdem ei-ne deutschlandweit einzigartige Anlage für die Produktion von Grippeimpfstoffen: Sie vermehrt Influenzaviren in Zellkulturen statt in Hühnereiern und hat sich schon während der sogenannten Schweinegrippe bewährt, denn Zellkulturen decken einen hohen Impf-stoffbedarf schneller als Hühnereier.

Biotechnologie beim Edelmetallkonzern

Während die Bioproduktion in Marburg und Frankfurt eine lange Geschichte hat, betrat der Edelmetallkonzern Heraeus aus Hanau ihm unbekanntes Terrain, als man dort im Jahr 2004 mit dem Aufbau von Bioreaktoren begann. Platinverbindungen für die Krebs-therapie stellt das Unternehmen schon seit 1982 kommerziell her. Mitte der 1990er-Jah-re erweiterte Heraeus sein Portfolio um or-ganische, edelmetallfreie Chemotherapeu-tika. Dann lag der Einstieg in die Biotechnik nahe, denn viele innovative Wirkstoffe lassen sich mit klassischer Chemie nicht herstellen.

Völlig neue Prozesse

„Bioverfahren waren für uns komplett neue Prozesse, mit denen wir uns noch gar nicht auskannten“, erinnert sich Friedrich Wiss-mann, der bei Heraeus die Geschäftseinheit

Pharma leitet. Trotzdem habe man sich be-wusst entschlossen, die zukunftsträchtigen Bioverfahren vor Ort aufzubauen, statt die Fermentation externen Partnern zu über-lassen. Die Entscheidung hat sich gelohnt. Seit zwei Jahren produziert Heraeus das An-titumormittel Epirubicin mit gentechnisch veränderten Streptomyceten. Mit der Zu-lassung eines zweiten Streptomyceten-Pro-dukts, Idarubicin, rechnet das Unternehmen noch dieses Jahr. Außerdem fermentiert He-raeus Pharmawirkstoffe im Auftrag von Un-ternehmen aus den USA und Europa, darun-ter ein Antitumorprotein. „Wir gehen jetzt den Schritt von niedermolekularen Verbin-dungen zu Proteinen und dann weiter zu An-tikörpern und Antikörper-Konjugaten“, be-schreibt Wissmann Heraeus’ Zukunftspläne in Sachen Biotechnologie.

Selbstbräuner und mehr aus dem Bioreaktor

Laut einer Standortstudie von Hessen-Bio-tech aus dem Jahr 2009 befindet sich etwa ein Drittel des bundesweit verfügbaren Fer-mentervolumens für die medizinische Bio-technologie in Hessen. Aber nicht nur Me-dikamente, sondern auch viele andere Biotech-Produkte haben hier ihren Ursprung. AB Enzymes etwa entwickelt Enzyme für die Textil- und Papierindustrie, für Backwaren, Futtermittel und viele andere Anwendungen in Darmstadt, produziert allerdings in Finn-land. Das Chemie- und Pharmaunternehmen Merck wiederum fermentiert in Darmstadt den Selbstbräuner Dihydroxyaceton für Kos-metika und das Enzym Proteinase K. Und 20 Autominuten von Darmstadt entfernt, im südhessischen Zwingenberg, wagt Brain, Un-ternehmen der Weißen Biotechnologie, den Sprung von der Forschung in die Produktion.

Seit 2010 betreibt Brain ein Technikum mit Fermentern von 10 bis 2.000 Litern Nutzvolu-men. Gemeinsam mit Industriepartnern ent-wickelt das Unternehmen hier Bioprozesse und optimiert Produktionsorganismen. „Wir wollen dieses Kooperationsgeschäft fortfüh-ren und ausbauen“, unterstreicht Martin Lan-ger, bei Brain fürs Corporate Development zuständig. Man arbeite aber auch an der Ver-marktung eigener Produkte, um schneller zu wachsen als bisher.

Syntheseautomat statt Fermenter

Zum Schluss noch eine hessische Erfolgsge-schichte der anderen Art: Sie könnte den Ti-tel „Biotech-Produktion ohne Fermenter“ tra-gen, geschrieben wird sie von BioSpring aus Frankfurt-Fechenheim. Das Unternehmen produziert kurze Nukleinsäureketten, DNA- und RNA-Oligonukleotide, chemisch mit ei-nem Syntheseautomaten in Mengen bis zu mehreren Kilogramm. „Für viele Unterneh-men lohnt sich eine eigene Oligonukleotid-Herstellung nicht“, erklärt BioSpring-Gründe-rin und Geschäftsführerin Sylvia Wojczewski. Die Investitionen in die Produktionsstruktur samt Analytik seien hoch und die Herstellung von großen Mengen an Oligonukleotiden in hoher Reinheit bedürfe jahrelanger Erfah-rung. Außerdem ist BioSpring Spezialist für ausgefallene Sequenzen, die beispielsweise modifizierte Zuckerreste oder Farbstoffmar-kierungen tragen. Da das Unternehmen als einziges in Europa die GMP-Zertifizierung für die Herstellung von therapeutischen Oligo-nukleotiden besitzt, zählen zum weltweiten Kundenstamm der „Oligo Company“ neben Forschungseinrichtungen und kleineren Un-ternehmen auch Top-Ten-Pharmakonzerne. Sie alle setzen auf Biotech made in Hessen. L

Nicht nur sauber, sondern rein – Oligoproduktion bei BioSpring

Bild

: 200

9 In

fras

erv

Gm

bH

& C

o. H

öch

st K

G Im

ages

Luftaufnahme des Chemieparks Hoechst – Keimzelle der Frankfurter Biotechnologie-Landschaft

30-32_tk3_12_Hessenspezial_Produktion_pad.indd 32 16.02.2012 14:30:29 Uhr

Page 7: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

+++ Teilnahme kostenfrei +++ Teilnahme kostenfrei +++ +++

Weitere Informationen und Anmeldung unter:

www.science4life.de

Sie haben eine Geschäftsidee?Wir unterstützen Sie!• Kompakte Wissensvermittlung• Individuelles Business-Coaching• Lebendige Netzwerkkontakte

Science4Life ist die führende Gründerinitiative mit dem klaren BranchenfokusLife Sciences und Chemie. Experten aus mehr als 120 Unternehmen unterstützen Gründer bei der Entwicklung ihrer Geschäftsideen.

Businessplan-Wettbewerb für Life Sciences und Chemie

Unternehmer gesucht!Science4Life Venture Cup 2012

Eine Initiative von:

+++ Teilnahme kostenfrei +++ Teilnahme kostenfrei +++ +++

Science4Life ist die führende Gründerinitiative mit dem klaren BranchenfokusScience4Life ist die führende Gründerinitiative mit dem klaren BranchenfokusScience4Life ist die führende Gründerinitiative mit dem klaren BranchenfokusScience4Life ist die führende Gründerinitiative mit dem klaren Branchenfokus

+++ Teilnahme kostenfrei +++ Teilnahme kostenfrei +++ +++ +++ Teilnahme kostenfrei +++ Teilnahme kostenfrei +++ +++75.000 €

PREISGELD

33_tk3_12_Science4Life.indd 1 15.02.2012 17:28:55 Uhr

Page 8: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

34

Itranskript I Nr. 3 I 18. Jahrgang 2012

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro

Biotechnologie in Hessen

IndustrIeL L L

Von der Weißen Biotechnologie zur BioökonomieHessen hat eine lange tradition als Chemiestandort. Immer stärker werden die dort ansässigen unter-

nehmen von jungen Biotechnologie-Firmen beeinflusst. Am standort wird die Kooperation zwischen

beiden Parteien mit neuen Konzepten gefördert. Von Dolores Schmitt, Hessen Agentur

Die chemische Industrie erlebt derzeit ei-nen weitreichenden Veränderungsprozess von der petrochemischen zur biotechnolo-gischen Industrie, denn die Menge an fos-silen Rohstoffen wie zum Beispiel Erdöl ist endlich und wird dadurch in den nächsten Jahrzehnten immer teurer (siehe Abb.1). Wissenschaft und Wirtschaft entwickeln deshalb neue Techniken, um sie durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. Ein wichtiger Baustein hierfür ist die Industri-elle oder auch Weiße Biotechnologie.

„Wir prüfen firmenintern, in welchen Be-reichen wir die Industrielle Biotechnologie nutzen können, um chemische Prozesse zur ersetzen oder zu unterstützen“ er-klärt dazu Professor Thomas Herget, Head of Processing Technologies bei Merck in Darmstadt.

Die Industrielle Biotechnologie ist ei-ne Querschnittstechnologie, die Schnitt-stellen von Chemie, Biologie und Ingeni-eurwissenschaften und die Werkzeuge der Natur zur industriellen Stoffproduk-tion nutzt. Dabei werden Mikroorganis-men und Enzyme in Produktionsprozesse eingespannt und leisten effektive Arbeit: Ob hochaktive und nebenwirkungsarme Medikamente, leistungsfähigere und den-noch umweltschonende Waschmittelenzy-me oder effiziente und klimaneutrale Bio-energieträger – mit Hilfe von Industrieller Biotechnologie gelingen innovative und umweltfreundliche Produkte, die höhere Anforderungen an Reinheit, Sicherheit und Performance erfüllen.

Damit hat die Industrielle Biotechnolo-gie das Potential, einen bedeutenden Bei-trag für die weitere Entwicklung der indus-triellen Gesellschaft zu leisten. Sie kann helfen, Nachhaltigkeit in der Industrie zu etablieren und das Wirtschaftswachstum zu unterstützen, denn in einigen Segmen-ten hat sie sich bereits führende Markt-positionen erobern können. Ob in der Le-

bensmittel-, Kosmetik- oder Textilindustrie, in der Medikamentenherstellung oder der Feinchemie – schon heute liegt der Anteil biotechnologischer Verfahren am Umsatz der chemischen Industrie bei etwa 5%. An-gesichts langfristig immer knapper wer-dender Ressourcen und steigender Ener-giepreise gehen Experten jedoch davon aus, dass sich dieser Anteil in den kom-menden Jahren noch weiter erhöhen wird.

Wurzeln der Industriellen Biotechnologie liegen in Hessen

Die Industrielle Biotechnologie rückte vor gut zehn Jahren mit einer Studie der Orga-nisation für wirtschaftliche Zusammenar-beit und Entwicklung (OECD) zurück in den Blickpunkt, denn neu ist sie an sich nicht. Der Apotheker Otto Röhm extrahierte be-reits 1907 in Darmstadt Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse von Tieren, um damit

umweltfreundlich Leder zu gerben. Hes-sen gehört damit zu den Pionieren dieser globalen Entwicklung. Aufgrund der lan-gen Chemietradition und der leistungsfähi-gen Forschung hat Hessen gute Vorausset-zungen, auch langfristig eine Vorreiterrolle einzunehmen.

Heute ist Hessen einer der führenden Standorte der Industriellen Biotechnolo-gie in Deutschland. 20% aller deutschen Un-ternehmen in diesem Bereich sind in Hes-sen angesiedelt. Gemeinsam mit hessischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen decken sie die gesamte Wertschöpfungs-kette der Industriellen Biotechnologie ab. Schrittmacher in Hessen sind überwiegend kleine und mittelständische Unternehmen (KMU).

Mit Unternehmen wie der BRAIN AG, BioSpring, nadicom, N-Zyme BioTec und AB Enzymes hat sich inzwischen ein fester Stamm von Enzym- und Biokatalyse-Spe-zialisten herausgebildet. Darüber hinaus

Angenommene Rohölpreisentwicklung bis 2050

250

200

150

100

50

02000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050

© Germanwatch 2010

Greenpeace: Plan B 2050 (Basisjahr 2000)

FfE: Energiezukunft 2050 (Basisjahr 2000)

BMU: Leitszenario 2009 A (Basisjahr 2005)

BMU: Leitszenario 2009 B (Basisjahr 2005)

WWF: Modell Deutschland 2050 (Basisjahr 2007)

34-35_tk3_12_Hessenspezial_IndBiotech_pad.indd 34 16.02.2012 14:31:17 Uhr

Page 9: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro 35

Itranskript I Nr. 3 I 18. Jahrgang 2012

Biotechnologie in Hessen

gibt es am traditionellen Chemiestand-ort Hessen zahlreiche Produktionsstätten von Großunternehmen. Herauszuheben sind die Firmen Sandoz (Frankfurt), Evonik (Hanau), Merck und Evonik-Röhm (Darm-stadt). Neben diesen starken Unterneh-men der Branche befinden sich in Hessen auch zahlreiche dedizierte Forschungsein-richtungen.

CIB Frankfurt – Kompetenznetzwerk für die Weiße Biotechnologie

Seit dem 1. September 2008 gibt es den hessischen Cluster Integrierte Bioindust-rie (CIB) Frankfurt. Er zählt zu den fünf Ge-winnern des BMBF-Wettbewerbs „BioIn-dustrie 2021“. Das Clustermanagement von CIB Frankfurt hat sich zur Aufgabe gemacht, für den Einsatz dieser Zukunfts-technologie landesweit zu werben und Wissenschaft und Wirtschaft zu vernet-zen. Es sieht sich als Ansprechpartner der Industriellen Biotechnologie. Um markt-fähige Produkte und Dienstleistungen zu etablieren, seien leistungsfähige Koopera-tionsnetzwerke für alle Beteiligten enorm wichtig – ein lebendiges Netzwerk ist der Schwerpunkt der Arbeit.

Als zentrales Branchentreffen für die Ak-teure der Industriellen Biotechnologie ver-anstaltet das Clustermanagement des CIB Frankfurt die jährlich stattfindende CIB Partnering Konferenz. Hier werden neue Projektideen präsentiert, Forschungser-gebnisse hinsichtlich ihres Potentials für die industrielle Anwendung diskutiert, neue Partner identifiziert – und somit die Grundlage für neue Verbundprojekte ge-

schaffen. Ob Pharmavorprodukte, Kos-metikwirkstoffe, Feinchemikalien oder Nährstoffe – mit Unternehmen wie Sano-fi-Aventis, Merck, DSM, BASF oder Sym-rise sind namhafte Vertreter aus den ver-schiedenen Anwenderindustrien aus ganz Deutschland in den Förderprojekten von CIB Frankfurt aktiv.

Ungewöhnliche Allianzen – durch Innovation zur Wertschöpfung

Seit 2010 unterstützt CIB Frankfurt die neue Fördermaßnahme „Innovationsinitia-tive Industrielle Biotechnologie“ des BMBF. Durch den Zusammenschluss und die ko-ordinierte Zusammenarbeit aller an einem Wertschöpfungsprozess beteiligter Part-ner sollen Innovationsprozesse in der in-dustriellen Biotechnologie initiiert und be-schleunigt werden. Diese sogenannten Allianzen können dabei vertikal entlang ei-ner Prozesskette (Zulieferer, Produzenten,

Anwender) oder horizontal zum Beispiel entlang eines bestimmten Prozessschrittes strukturiert sein. Die Identifikation der Pro-zessketten und die Vernetzung potentieller Partner stellt hierbei nur eine der großen Herausforderung dar.

Um neben Branchen wie der Nahrungs-mittel-, Chemie-, Papier- und Pharmaindus-trie, in denen biologische Prozesse bereits eingesetzt werden, auch andere Indus-triezweige einzubinden, muss grundsätz-liche Arbeit geleistet werden. CIB bietet sich hierbei mit seiner Expertise als Dienst-leister für innovationsbegleitende Maß-nahmen zum Gelingen dieser „ungewöhn-lichen Allianzen“ an.

Kapital für die Industrielle Biotechnologie

Die weitere Entwicklung in der Industriel-len Biotechnologie wird auch davon abhän-gen, ob es gemeinsam gelingt, gute Ideen zu fördern und innovativen Unternehmen in ihrer Startphase zu helfen. Daher stärkt die hessische Regierung mit der Landesof-fensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) die For-schungslandschaft seit 2008 nachhaltig.

Dazu gehören insbesondere auch neue Ideen in der industriellen Biotechnolo-gie. Ein weiterer zentraler Bestandteil des Frankfurter Clusterkonzeptes ist die Finan-zierung von Unternehmen der Industriel-len Biotechnologie. Dazu wurde „CIB In-vest“ ins Leben gerufen.

Im Rahmen von Konferenzen und Work-shops zum Thema Finanzierung treffen Un-ternehmen auf Investoren, nicht jedoch, ohne vorher für die wichtigen Gespräche fit gemacht zu werden.

Der Austausch der Experten der Fach- und Finanzwelt führt dann auch dazu, dass immer mehr Bankiers und Risikokapitalge-ber die Anlagechancen der Industriellen Biotechnologie erkennen. L

Hessische Kompetenzen in der Industriellen Biotechnologie (Forschung)

Forschungseinrichtungen Besonderheit

Fachhochschulen Darmstadt, Gießen, Frankfurt am Main

Schwerpunkt Bio- und Verfahrenstechnik

TU DarmstadtGoethe-Universität Frankfurt

Gemeinsamer MasterstudiengangMolekulare Biotechnologie

Justus-Liebig-Universität Gießen Einziger Studiengang Lebensmittelchemie in Hessen

Justus-Liebig-Universität Gießen LOEWE-Schwerpunkt*Fraunhofer-Projektgruppe Bioressourcen

Philipps-Universität MarburgMPI für terrestrische Mikrobiologie

Gemeinsames LOEWE-Projekt*„Synthetische Mikrobiologie“

Karl-Winnacker-Institut der DECHEMA in Frankfurt

Bioverfahrenstechnik, Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie

*LOEWE: Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz

Hessische Kompetenzen in der Industriellen Biotechnologie (Unternehmen)

Unternehmen Stadt

Großunternehmen

Evonik Degussa GmbH Hanau x x x x

Merck KGaA Darmstadt x x

Sandoz Industrial Products GmbH Frankfurt/Main x x

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH Frankfurt/Main x

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

AB Enzymes GmbH Darmstadt x x x x

B.R.A.I.N AG Zwingenberg x x x x x

BioSpring GmbH Frankfurt/Main x x

nadicom GmbH Marburg x x x

N-Zyme BioTec GmbH Darmstadt x x x x x x x

Ag

ro

Aro

men

Bio

med

izin

Bo

den

sani

erun

g

Che

mie

Ene

rgie

Futt

erm

itte

l

Ges

und

heit

Ko

smet

ik

Kun

stst

off

e

Leb

ensm

itte

l

Led

er

Text

ilien

Um

wel

tsch

utz

34-35_tk3_12_Hessenspezial_IndBiotech_pad.indd 35 17.02.2012 12:11:11 Uhr

Page 10: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

36

Itranskript I Nr. 3 I 18. Jahrgang 2012

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro

Biotechnologie in Hessen

SpitzencluSterL L L

CI3: Masterplan für neue Immuntherapieneine bundesländergrenzenübergreifende Kooperation aus der Biotechnologie wurde ende Januar

vom BMBF im rahmen des Spitzencluster-Wettbewerbs ausgezeichnet. Der preis: 40 Mio. euro –

sie werden der region einen Schub verleihen. Von Thomas Niemann, Hessen Agentur

Zum Jahresauftakt ist die Entscheidung ge-fallen: In der dritten Runde des „Spitzen-cluster-Wettbewerbs“ des Bundesministeri-ums für Bildung und Forschung (BMBF) hat die international besetzte Jury die Gewin-ner dieser Wettbewerbsrunde ausgewählt. Einer der fünf Gewinner ist der Rhein-Main Cluster für Individualisierte ImmunInterven-tion (CI3). Mit dieser Fördermaßnahme zur Entwicklung individualisierter immunthe-rapeutischer und diagnostischer Produk-te erhält der Rhein-Main Biotech Cluster CI3 einen gewaltigen Schub. „Das Rhein-Main-Gebiet ist auf dem besten Weg, zu einer führenden Region der personalisier-ten Medizin zu werden“, kommentierte der hessische Wirtschaftsstaatssekretär Stef-fen Saebisch den Sieg des Rhein-Main Clus-ters für Individualisierte ImmunInterventi-on (CI3) im Spitzenclusterwettbewerb des BMBF. Der Gewinn ist mit BMBF-Fördergel-dern in Höhe von maximal 40 Mio. Euro ver-bunden. Der Antrag umfasst 78 Einzelpro-

jekte – zu denen sich meist mehrere Partner zusammenfinden – mit einem Gesamtvolu-men von etwa 130 Mio. Euro.

Maßgeschneiderte Forschung für maßgeschneiderte Therapien

Eine Krankheit ist oft so individuell wie der Patient. Daher fallen die Behandlungser-folge von Arzneimitteln bei ein und der-selben Krankheit oft völlig unterschiedlich aus. Auf Basis des großen gentechnischen Fortschritts wird es nun möglich, stratifi-zierte bis hin zu individualisierten therapeu-tischen Strategien zu entwickeln und anzu-wenden. Immuntherapien haben dabei ein sehr hohes Potential, da sie sich das Arse-nal der körpereigenen Krankheitsabwehr zu Nutze machen. „Diese maßgeschneiderten Therapien bieten die Chance für eine ziel-genauere und schonendere Medizin, ins-besondere in den CI3-Schwerpunktindika-

tionen: Krebs, Autoimmunkrankheiten und Infektionen“, sagt Dr. med. Özlem Türeci, Vorsitzende von CI3. Der CI3-Cluster bün-delt hierzu die in der Rhein-Main-Region vorhandene immuntherapeutische und di-agnostische Expertise. Der Cluster ist auf die am stärksten wachsenden Arzneimit-telsegmente einer wandelnden Gesund-heitsversorgung fokussiert, nämlich immu-nologische Therapeutika, Diagnostika und Biomarker. Damit adressiert CI3 die we-sentlichen Wachstums- und Zukunftsmärk-te im Bereich der personalisierten Medi-zin. Bislang gibt es weltweit keinen anderen Cluster, der solch einen speziellen immuno-logischen Schwerpunkt aufweist. Die Vision von CI3 ist es, die bereits heute sehr erfolg-reiche Pharmaregion Rhein-Main im Be-reich der individualisierten Immuninterven-tion an die internationale Spitze zu führen. CI3 vernetzt hierzu Akteure aus Wirtschaft, Forschung, Krankenversorgung und Politik und bildet so das integrative Element über die gesamte Innovations- und Wertschöp-fungskette.

CI3 – wie alles begann

Es begann im Jahr 1995, als drei immunolo-gische Sonderforschungsbereiche im „Im-munology Cluster of Excellence“ (ICE) ge-bündelt und im Rahmen eines gemeinsamen strategischen Programms erfolgreich um-gesetzt wurden. Ende 2008 wurde daraus schließlich mit erheblicher finanzieller Un-terstützung des Landes Rheinland-Pfalz der Cluster Individualisierte Immunintervention (CI3) entwickelt. Seit seiner Gründung hat dieser eine sehr dynamische Entwicklung durchlaufen und präsentiert sich heute als starke Netzwerkorganisation mit mehr als 120 Partnern, mit professioneller Manage-mentstruktur und klarem technologischem sowie wirtschaftlichem Fokus. Seit 2005 sind

Staatssekretär Steffen Saebisch (links) im Juni 2011 auf der größten Biotechnologie-messe BIO in Washington im Gespräch mit CI3-Geschäftsführer Rainer Wessel (rechts).

36-38_tk3_12_Hessenspezial_CI3_pad.indd 36 15.02.2012 17:29:34 Uhr

Page 11: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

PATENTANWÄLTE · RECHTSANWÄLTEMünchen · Basel · Berlin

www.vossiusandpartner.com

Besondere Ideen brauchen besonderen Schutz.VOSSIUS & PARTNER steht seit 50 Jahren für High-End-Beratung von innovativen

Unternehmen in allen Bereichen des Patent-, Marken-, Design- und Urheberrechts.

VOSSIUS & PARTNER arbeitet in Ihrem Interesse: kompetent, zuverlässig, genau

und kreativ.

Nicht ohne Grund gilt VOSSIUS & PARTNER als eine der renommiertesten Kanzleien

auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes in Europa.

37_tk3_12_Vossius.indd 1 15.02.2012 17:30:53 Uhr

Page 12: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

38

Itranskript I Nr. 3 I 18. Jahrgang 2012

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro

Biotechnologie in Hessen

allein an Risikokapital mehr als 250 Mio. Eu-ro in die CI3-Region geflossen. „So werden die Clusterpartner in Zukunft integrierte, kosteneffiziente Lösungen für den individu-alisierten Gesundheitsmarkt in der weltweit breitesten Pipeline für immunologische Arz-neimittel zur Behandlung von Krebs-, Au-toimmun- und Infektionserkrankungen mit hohem medizinischen Bedarf aufbauen kön-nen“, erklärt Dr. Rainer Wessel, CI3-Cluster-manager. In den nächsten fünf Jahren seien bis zu 20 Neugründungen und die Schaf-fung von rund 2.000 Arbeitsplätzen geplant.

Nachhaltige Wertschöpfung für den Pharmastandort Hessen

Im CI3-Cluster sind zahlreiche hessi-sche Akteure mit ihren Kernkompeten-zen im Bereich Onkologie und Immunolo-gie, Gen- und Zelltherapie beteiligt. „Als traditioneller Chemie- und Pharmastand-ort ist Hessen – und hier ganz besonders das Rhein-Main-Gebiet – in dieser innova-tiven Disziplin exzellent aufgestellt“, sagt Dr. Thomas Niemann, Projektleiter der Ak-tionslinie Hessen Biotech in der HA Hessen Agentur GmbH. „Ob universitäre oder au-ßeruniversitäre Forschungseinrichtungen, kleine mittelständische Biotechnologieun-

ternehmen oder große international täti-ge Pharmafirmen – die ganze Wertschöp-fungskette der personalisierten Medizin ist hier vertreten.“ Die interdisziplinäre Aus-richtung der Akteure und ihre räumliche Nä-he in Hessen haben inzwischen bei der Phar-maindustrie zu einem Umdenken geführt. Ob Sanofi-Aventis oder Merck, große Un-ternehmen setzen verstärkt auf Koopera-tionen mit Forschungseinrichtungen und Biotech-Firmen. So sollen in Zukunft schnel-ler neue Biomarker, Diagnostika und Medi-kamente für personalisierte Therapien zur Verfügung stehen. „Erfolgversprechende Kooperationen kennen keine Landesgren-zen“, unterstreicht Niemann und verweist auf die gemeinsame Unterstützung von CI3 durch die Bundesländer Hessen und Rhein-land-Pfalz. „Wir freuen uns sehr über den Erfolg des CI3-Clusters, den wir von Anfang an intensiv unterstützt haben“, sagte der hessische Wirtschaftsstaatssekretär Steffen Saebisch und kündigt an, den Aufbau und die weitere Entwicklung des Clusters wei-ter zu fördern. „In solchen Netzwerken von Firmen und Forschungseinrichtungen ent-stehen neue Produkte und Verfahren. Sol-che Innovationen sind die Vor aussetzung für Erfolg im Wettbewerb“, ergänzt Saebisch. Deshalb seien Cluster ein wichtiger Ansatz-punkt unserer Wirtschaftspolitik. „Wir se-

hen im CI3-Cluster einen Garant für nach-haltige Wertschöpfung in der Region und für die Schaffung qualifizierter Arbeitsplät-ze“, resümiert Saebisch.

Der Weg in die Praxis

Um die personalisierte Medizin in weiten Teilen der Gesundheitsversorgung zu etab-lieren, muss die Forschung in diesem weg-weisenden Segment im Pharmamarkt weiter gestärkt werden. Neue Biomarker und Wirk-stoffe müssen gefunden werden. Doch auch die Gendiagnostik wird eine wachsende Be-deutung einnehmen. Eines ist sicher: Die personalisierte Medizin wird das Gesund-heitssystem von morgen entscheidend prä-gen. Natürlich wird es in der personalisier-ten Medizin nicht mehr in dem Umfang wie früher Blockbuster mit Milliardenumsätzen bei einem einzelnen Präparat geben. Nicht umsonst spricht man in diesem Bereich heu-te von sogenannten Nischenbustern. Den-noch – der Weg von der Forschung in die Praxis bringt zahlreiche Veränderungen für alle Beteiligten mit sich. Vor allem für Ärzte. Hier sind fundierte genetische und pharma-kologische Kenntnisse gefragt. Dies ist bis heute in der Ärzteausbildung jedoch noch kein Thema. L

Jetzt noch schneller informiert mit

www. .de

Neu und tagesaktuell

| Nachrichten

| Börse

| Presseschau

| Mediathek

| und vieles mehr

transkript_Web_EA_185x120.indd 1 17.02.2012 12:14:22 Uhr

36-38_tk3_12_Hessenspezial_CI3_pad.indd 38 17.02.2012 12:15:15 Uhr

Page 13: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro 39

Itranskript I Nr. 3 I 18. Jahrgang 2012

Biotechnologie in Hessen

Deutsche BiotechnologietageL L L

Hessen lädt zum BranchentreffDeutsche Biotechnologietage am 9. und 10. Mai in Frankfurt – Von Pablo Serrano, BIO Deutschland

Die Deutschen Biotechnologietage haben sich in den vergangenen zwei Jahren zu ei-ner bedeutenden Branchenveranstaltung entwickelt. In diesem Jahr findet die Ver-anstaltung in Frankfurt am Main statt. Vom 9. bis zum 10. Mai 2012 trifft sich die Bran-che im Holiday Inn Frankfurt City-South, um sich über die aktuellen Trends auszu-tauschen.

Ziel des Treffens – zu dem etwa 600 Teil-nehmer erwartet werden – ist es, den Dia-log innerhalb der deutschsprachigen Bio-technologie-Branche zu unterstützen und einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen Entscheidungsträgern aus Wis-senschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik sowie Verwaltung zu ermöglichen. Im Rahmen des Treffens werden wichtige Trends vorgestellt und in parallelen Sympo-sien diskutiert, strukturelle Besonderheiten der deutschen Biotechnologie analysiert sowie Anregungen und Argumente zur Stärkung des Biotech-Standorts Deutsch-land formuliert.

Konferenz, Symposien, Ausstellung

Die begleitende Ausstellung mit mehr als 20 Teilnehmern rundet die Veranstaltung ab. Die Deutschen Biotechnologietage 2012 werden von der Aktionslinie Hessen-Biotech gemeinsam mit der BIO Deutschland orga-nisiert. In parallel stattfindenden Symposien

werden in diesem Jahr die Themen Rote Bio-technologie, Bioökonomie und Infrastruktur behandelt. Das Symposium „Personalisierte Medizin und Diagnostik“ zeigt, welche Wirk-stoffe sich in der Entwicklungspipeline be-finden, welche Herausforderungen auf dem Weg vom Labor in die klinische Praxis zu meistern sind und welche neuen Rollen auf Innovatoren, Ärzte, Krankenkassen, Apothe-ker und Patienten zukommen.

Ein weiteres Symposium („Facetten der Fermentation für die Pharmaproduktion“) beschäftigt sich mit Produktionsprozes-sen biotechnologisch hergestellter Arznei-mittel und mit der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Pharmaproduktion im interna-tionalen Vergleich. In einem dritten Sym-posium zum Thema Rote Biotechnologie wird über die Notwendigkeit diskutiert, weiter intensiv an innovativen Medikamen-ten zu arbeiten und wie der wirtschaftli-che Aspekt diesen Prozess beeinflusst. Praxisnah wird auch in diesem Jahr über das Thema Bioökonomie in verschiedenen Symposien diskutiert: Nachhaltige Nut-zung biologischer Ressourcen, exempla-rische Vorstellung strategischer Allianzen in der Bioindustrie, Erläuterung von För-dermöglichkeiten. Das Symposium „Biolo-gisierung bewährter Branchen“ zeigt die vielfältige Palette biotechnischer Anwen-dungen, die bereits jetzt oder auch in na-her Zukunft Einfluss auf Produkte und Ent-wicklungen verschiedener Branchen, wie

u. a. der Informatik, der Medizintechnik oder der Lebensmittelindustrie. Der dritte thematische Schwerpunkt befasst sich mit der Frage, welche Infrastruktur und wel-che Rahmenbedingungen und Maßnah-men die Biotechnologiebranche benötigt, um sich zu entwickeln. Mit Hilfe von soge-nannten Best Practice-Beispielen soll ver-deutlich werden, wie Innovationen durch Kooperationen zustande kommen und sich dadurch wirtschaftlicher Erfolg entwickeln kann. Unterstützung bieten dabei auch Förderprogramme und Wettbewerbe. Ein Überblick über aktuelle Programme und erste Erfahrungsberichte werden in einem eigenen Symposium vorgestellt und disku-tiert. Abschließend darf der Blick auf neue Biotech-Start-ups nicht fehlen. Die wich-tigsten Gründer- und Businessplanwettbe-werbe der „Life Sciences“ stellen sich vor, und erfolgreiche Gründer präsentieren ih-re Unternehmensgeschichte. In diesem Jahr werden auf den Biotechnologietagen in Frankfurt zum ersten Mal sogenannte Frühaufsteher-Runden angeboten. Am 10. Mai 2012 ab 7:45 Uhr bieten die Veranstal-ter die Möglichkeit, sich beim Frühstück in kleinen Runden über Themen wie Nach-wuchs und Bildung, Internationalisierungs-strategien, Technologie- und Gründerzen-tren und über Finanzierungsmöglichkeiten und -modelle auszutauschen.

Netzwerk-Dinner unter Dinos

Der große Netzwerkabend am 9. Mai fin-det im Senckenbergmuseum statt. Ge-meinsam mit Science4Life, der Gründerini-tiative für Life Sciences und Chemie, laden die Veranstalter zum Dinner unter den ver-steinerten Skeletten von T.Rex & Co. ein. Deutschlands größte Dinosaurier-Ausstel-lung soll die Abendveranstaltung zu einem Erlebnis machen und den Rahmen bieten, sich auszutauschen, alte Kontakte zu stär-ken und neue zu knüpfen. Weitere Informa-tionen zu den Deutschen Biotechnologie-tagen 2012 in Frankfurt, Programminhalte, Angaben zur Anreise und Übernachtungs-möglichkeiten sowie die Online-Anmel-dung gibt es im Internet unter www.bio-technolgie-tage.de. L

Frankfurt am Main wird im Mai zum Treffpunkt der Biotech-Branche.

39_tk3_12_Hessenspezial_Biotechtage_pad.indd 39 15.02.2012 17:31:04 Uhr

Page 14: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

40

Itranskript I Nr. 3 I 18. Jahrgang 2012

Intro Wirtschaft Wissenschaft Politik Strukturen Spezial Verbände Service Extro

Biotechnologie in Hessen

SynthetiSche BiologieL L L

Die Zukunft hat begonnenin Frankfurt am Main fand ein hochrangig besetztes treffen zur Synthetischen Biologie statt.

Es war ein erlesenes Treffen von Fach-leuten eines aufstrebenden Forschungs-zweigs: Von Spezialisten für DNA-Synthese über Bioingenieure bis hin zu Genomtech-nikern – sie waren Ende Januar in das Haus der Dechema nach Frankfurt gekommen, um über Synthetische Biologie zu disku-tieren. Unter dem Titel „Synthetic DNA: Writing with the letters of life“ stellten die Forscher ihre neuesten Projekte und Programme vor. Sie alle eint das Ziel, Zel-len ein verbessertes molekulares Design zu verpassen und so lebende Fabriken für neue Produkte zu schaffen.

Suche nach dem Minimalgenom

Die Forscher am J. Craig Venter Institu-te (JCVI) im US-amerikanischen Rockvil-le gelten als Vorreiter der Synthetischen Biologie. Immer wieder sorgen die wissen-schaftlichen Ergebnisse aus den Laboren für Schlagzeilen. Über seinen bisherigen größten Meilenstein, die Schaffung einer Bakterienzelle mit einem synthetischen Genom, berichtete in Frankfurt JCVI-For-scher John Glass. „Für uns sind komplette Genome die entscheidenden Bauelemente der Synthetischen Biologie“, betonte Glass. Die US-Forscher wollen herausfinden, wel-che minimale genetische Ausstattung ei-ne Bakterienzelle besitzen muss, um im La-bor existieren zu können – das sogenannte Minimalgenom. Die bisherige Arbeit an der Mikrobe Mycoplasma mycoides JCVI-syn1.0 hat den Forschern wichtige Werk-zeuge geliefert, mit denen sie ihrem Ziel näher kommen wollen. „Derzeit arbeiten wir fieberhaft daran, das Gen-Repertoire von 485 auf unter 400 Erbanlagen zu ver-kleinern“, sagte Glass. Der Molekularbio-loge gab auch einen Ausblick auf weitere Projekte in der Forschungs-Pipeline des JCVI.

Durch den Einsatz künstlicher Chromo-somen versuchen die Wissenschaftler, Cy-anobakterien zu Wasserstoff-Fabriken um-zuprogrammieren. „In einem weiteren Projekt wollen wir mit Hilfe von Synthe-tischer Biologie die Herstellung saisona-ler Grippeimpfstoffe beschleunigen“, so Glass. Bisher müssen die Partikel grassie-

render Viren aufwendig in Eierzellen ge-züchtet und danach aufgereinigt werden – das gesamte Prozedere dauert im Schnitt 35 Tage. „Wir können diese Phase mittels Sequenzierung und gezielter DNA-Synthe-se auf fünf bis sieben Tage abkürzen“, sag-te Glass.

Wie die Bioingenieurskunst zu dringend benötigten, neuartigen Antibiotika führen kann, berichtete Eriko Takano von der Uni-versität Groningen in den Niederlanden. Ihr Team fahndet im Erbgut von Mikroor-ganismen nach genetischen Modulen, die in der Lage sind, bisher unbekannte An-tibiotika zu produzieren. „Manche dieser Module sind im Laufe der Evolution in ei-nen Schlummerzustand geraten. Wir kön-nen sie wieder aufwecken, indem wir sie künstlich nachbauen und neu designen“, so Takano. Bei dem Bakterium Streptomy-ces clavuligerus ist den Forschern aus den Niederlanden dieser Kniff schon geglückt

– nun stellt die Mikrobe einen bisher unbe-kannten Stoff her, der andere Bakterien ab-tötet. Noch tiefer an die Erbsubstanz – an die Buchstaben des genetischen Alpha-bets – gehen die Experimente, mit denen sich der belgische Mikrobiologe Philippe Marlière beschäftigt. In dem unter ande-rem von der EU finanzierten „Xenome“-Projekt verfolgt Marlière zwei visionäre Ziele, um die Chemie lebender Organis-men umzuprogrammieren. In einem Pro-jekt geht es darum, die vier Nukleotide der DNA durch neuartige Bausteine zu erset-

zen, ohne damit die Erbinformation als sol-che zu verändern. Einen ersten Fortschritt in dieser Richtung gibt es bereits: Im ver-gangenen Jahr war es Marlière zusammen mit Berliner Forschern um Rupert Mutzel gelungen, Darmbakterien darauf zu trim-men, ein künstliches Nukleotid anstelle von Thymin in ihre DNA einzubauen. Auf diese Weise ließen sich Produktionsorganismen im Labor herstellen, die in der Natur nicht existieren können.

Künstliche Nukleinsäuren

Noch weitgehend Zukunftsmusik indes ist das Projekt XNA (Xeno-Nukleinsäure), in dem die Forscher eine dritte und rein künstliche Variante einer Nukleinsäure schaffen wollen. Damit würde neben der DNA und der RNA ein dritter genetischer Informationsträger entstehen. „Das ist ein extrem schwieriges Unterfangen“, so Marli-ère. In Frankreich, wo der Forscher am Ge-noscope in Evry bei Paris arbeitet, sei sei-ne Forschung auf ein recht negatives Echo gestoßen. „In Deutschland wird wesent-lich häufiger und sachlicher über das The-ma Synthetische Biologie berichtet“, sagte er im Gespräch mit |transkript. Er betonte, ein wesentliches Ziel seines Forschungsan-satzes sei es, Bakterien mit neuem Genom-Design für den Einsatz in geschlossenen Systemen noch sicherer zu machen. L

[email protected]

40_tk3_12_Hessenspezial_Synbio_pad.indd 40 15.02.2012 17:32:22 Uhr

Page 15: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

Deutsche Biotechnologietage 2012

FrankFurt/Main, 9. und 10. Mai 2012

das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche.

Zwei Tage voll Innovationen, Debatten und Entscheidungen. Für die deutschen Biotech-Unternehmen und ihre Partner aus Politik, Forschung, Finanzwelt und Verwaltung.

www.biotechnologie-tage.de

41_tk3_12_BIODeutschland.indd 1 15.02.2012 17:32:36 Uhr

Page 16: |transkript 3/2012 - Spezial "Biotechnologie in Hessen"

Industrie- und Handelskammer

Frankfurt am Main

Hessen-Biotech • bietet aktuelle Branchen-

informationen• vernetzt und berät

hessische Unternehmen der Biotechnologie

• ist eine Kommunikations-plattform

www.hessen-biotech.de

CIB Frankfurt• ist ein Projekt von

Hessen-Biotech• vernetzt Unternehmen,

Wissenschaft und Investoren

• initiiert innovative Projekte der Industriellen Biotechnologie

www.cib-frankfurt.de

Hessen – Spitzenstandort für die deutsche Biotechnologie

Cluster Integrierte Bioindustrie (CIB) Frankfurt

42_tk3_12_HessenBiotech.indd 1 15.02.2012 17:32:48 Uhr