Ungarische Grammatik () || DIE WORTBILDUNG

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DIE WORTBILDUNG Allgemeines (§ 75) Die Wortbildung ist eine der ergiebigsten Formen der ungari- schen Wortschöpfung. Bei der Wortbildung wird aus einem vorhandenen Wort, dem G r u n d w o r t durch Affigierung eines Bildungssuf- f i x e s ein neues Wort von anderer Bedeutung (Bedeutungsnuance), die Ableitung gebildet. Die Ableitung beruht auf der A n a l o g i e der nach Form und Sinn ähnlich gegliederten, bereits vorhandenen Wörter und auf der Fertigkeit der Sprachgemeinschaft, die als wirksam erkannten Regeln der Derivation immer wieder neu anzuwenden. (So wurde ζ. B. aus dem Geräte- bzw. Fahrzeugnamen traktor in Anlehnung an die mit dem verbalen Bildungssuffix ζ - das denominate Verba bildet abgeleiteten Verben kocsizik, kerekpärozik, autozik usw. das Verb traktorozik gebildet; ähnlich, d. h. analogisch zu den mit dem nominalen Bildungssuffix s — bildet desubstantivische Substantiva mit dem Wortsinn 'mit einem Gerät Arbeitender' — derivierten Substantiven kocsis, kerekparos, autös usw. der Berufsname traktoros.) Wird ein deriviertes Wort mit einem weiteren Bildungssuffix affigiert, so erhalten wir ein weitergebildetes Wort (traktoroz^ai, traktorosij. Da sich die Ableitung in ihrem Ablauf nach den in der Sprache ange- häuften fertigen derivierten Wortformen richtet, werden im folgenden außer den Regeln der heutigen Wortbildung auch die Gesetzmäßigkeiten abgehandelt, die in den f r ü h e r gebildeten, aber strukturell auch heute durchsichtigen D e r i v a t i o n e n erkennbar sind. (§ 76) Der B e d e u t u n g s k e r n des abgeleiteten Wortes ergibt sich mit dem S t a m m aus dem G r u n d w o r t . Im Falle der einfachen Ableitungen entspricht das Grundwort dem absoluten Stamm (traktoroa), in den mehrfach abgeleiteten Wortformen dem relativen Stamm (traktorosi). Ebenso kann nach der strukturellen Gliederung das Grundwort ein e i n f a c h e s Wort sein (traktoroa), aber auch ein Kompositum (traktor\vezetöi) bzw. ein K u r z w o r t , ein sog. Mosaikwort (közirte[e~\s, 1 ϊένέζΏε), aber auch jede sonstige, als ein Wort gehandhabte sprachliche Einheit bzw. Formation ( 6ljene\e~\z\ [Anyäm] e-zik '[Meine Mutter] spricht mit e'). Bildungssuffixe können auch zu den onomatopoeti- schen Stämmen, die als selbständiges Wort nicht gängig sind, gefügt werden (pöfekel, pöfög; konüxt, fomdul). 1 Auch in diesem Abschnitt wird auf das geschlossenere e als mögliche Lautungs- variante nur in den dreiförmigen Affixen und in seiner Funktion als Bindevokal verwiesen; in sonstigen Formen fällt dieser Hinweis weg. Brought to you by | St. Petersburg State University Authenticated | 134.99.128.41 Download Date | 10/30/13 11:53 AM

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DIE WORTBILDUNG

Allgemeines

(§ 75) Die Wortbildung ist eine der ergiebigsten Formen der ungari-schen Wortschöpfung. Bei der Wortbildung wird aus einem vorhandenen Wort, dem G r u n d w o r t durch Affigierung eines B i l d u n g s s u f -f i x e s ein neues Wort von anderer Bedeutung (Bedeutungsnuance), die A b l e i t u n g gebildet. Die Ableitung beruht auf der A n a l o g i e der nach Form und Sinn ähnlich gegliederten, bereits vorhandenen Wörter und auf der F e r t i g k e i t der Sprachgemeinschaft, die als wirksam erkannten Regeln der Derivation immer wieder neu anzuwenden. (So wurde ζ. B. aus dem Geräte- bzw. Fahrzeugnamen traktor in Anlehnung an die mit dem verbalen Bildungssuffix ζ - das denominate Verba bildet — abgeleiteten Verben kocsizik, kerekpärozik, autozik usw. das Verb traktorozik gebildet; ähnlich, d. h. analogisch zu den mit dem nominalen Bildungssuffix s — bildet desubstantivische Substantiva mit dem Wortsinn 'mit einem Gerät Arbeitender' — derivierten Substantiven kocsis, kerekparos, autös usw. der Berufsname traktoros.) Wird ein deriviertes Wort mit einem weiteren Bildungssuffix affigiert, so erhalten wir ein w e i t e r g e b i l d e t e s Wort (traktoroz^ai, traktorosij.

Da sich die Ableitung in ihrem Ablauf nach den in der Sprache ange-häuften fertigen derivierten Wortformen richtet, werden im folgenden außer den Regeln der heutigen Wortbildung auch die Gesetzmäßigkeiten abgehandelt, die in den f r ü h e r gebildeten, aber strukturell auch heute durchsichtigen D e r i v a t i o n e n erkennbar sind.

(§ 76) Der B e d e u t u n g s k e r n des abgeleiteten Wortes ergibt sich mit dem S t a m m aus dem G r u n d w o r t . Im Falle der einfachen Ableitungen entspricht das Grundwort dem absoluten Stamm (traktoroa), in den mehrfach abgeleiteten Wortformen dem r e l a t i v e n Stamm (traktorosi). Ebenso kann nach der strukturellen Gliederung das Grundwort ein e i n f a c h e s Wort sein (traktoroa), aber auch ein K o m p o s i t u m (traktor\vezetöi) bzw. ein K u r z w o r t , ein sog. Mosaikwort (közirte[e~\s,1

ϊένέζΏε), aber auch jede sonstige, als ein Wort gehandhabte s p r a c h l i c h e E i n h e i t bzw. Formation ( 6ljene\e~\z\ [Anyäm] e-zik '[Meine Mutter] spricht mit e'). Bildungssuffixe können auch zu den o n o m a t o p o e t i -s c h e n Stämmen, die als selbständiges Wort nicht gängig sind, gefügt werden (pöfekel, pöfög; konüxt, fomdul).

1 Auch in diesem Abschnitt wird auf das geschlossenere e als mögliche Lautungs-variante nur in den dreiförmigen Affixen und in seiner Funktion als Bindevokal verwiesen; in sonstigen Formen fällt dieser Hinweis weg.

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ALLGEMEINES ÜBER DIB WORTBILDUNG 105

Die heute bereite v ö l l i g p a s s i v e n (unproduktiven) Stämme haben zum Teil auch ihren Stammcharakter verloren: das einst aus ihnen abgeleitete Wort verhält sich heute bereits als Stammwort (mond, fazek).

Das Grundwort steht gewöhnlich in seiner Grundform, also o h n e Z e i c h e n u n d S u f f i x ; mitunter aber können auch Wortformen m i t Zeichen und Suffix als Grundform vorkommen, nämlich isoliert bzw. als Zitat.

So wird eljen [eigtl. Imperativ], also eine Wortform mit verbalem Zeichen und Personalsuffix zum Grundwort in iljene[e]z; ebenso wurde der Illativ kezbe zum Grundwort in kdzbesit. Vor bestimmten Suffixen können oft auch Wortformen mit dem Komparativzeichen als Grundwort stehen (nagyobb&cska, helyesbit).

Was die W o r t a r t anbelangt, ist das Grundwort zumeist ein Verb (adogat, mondllat) oder ein N o m e n bzw. eine andere als Nomen benutzte Wortart, sprachliche Form (traktoroa [Substantiv], melegit [Adjektiv], öiöd [Numerale], valamicske [Pronomen], 6ljene>\e]ζ [Verbform als Sub-stantiv]). Da sich die Grundwörter, die den übrigen Wortarten angehören, wie die nominalen Grundwörter verhalten, kann man sie im allgemeinen mit diesen zusammen untersuchen. (Die depostpositionalen Verba tUlkülöz, utdnoz stehen ζ. B. den desubstantivischen bzw. aus substantivischen Pro-nomina gebildeten Typen mintdz bzw. önöz nahe).

Aus I n t e r j e k t i o n e n können aber Ableitungen zumeist auch so wie aus Verben gebildet werden (hmget wie das iterative Verb keverget). — Der Wortbildung durch Ableitung e n t g e g e n g e s e t z t e D e r i v a t i o n s w e i s e ist eine Art der inneren Wortbildung, der Abstraktion.

(§ 77) Die B e d e u t u n g des B i l d u n g s s u f f i x e s ändert den mit dem Grundwort gegebenen Bedeutungskern durch Hinzufügung eines zusätzlichen Sinnes ab. (So bedeutet das Bildungssuffix des Substantivs traktoros 'eine sich mit dem im Grundwort genannten Ding beschäftigende, damit arbeitende Person'; das Bildungssuffix von feketes verringert die Intensität der Eigenschaft). Mitunter modifizieren die Bildungssuffixe das Grundwort nur in emotionaler Hinsicht (ζ. B. in Koseformen: u s i n a p w ^ .

Der F u n k t i o n s b e r e i c h der Bildungssuffixe ist im allgemeinen kleiner als jener der Zeichen und der Flexionssuffixe. Nur die meisten Bil-dungssuffixe von Verbalnomina, das deverbale substantivische Bildungs-suffix es/as und das verbale Bildungssuffix het/hat können fast mit allen entsprechenden Grundwörtern affigiert werden. (Das deminutive Bildungs-suffix ke/ka wird ζ. B. mit Grundwörtern auf e/a nicht affigiert.)

Unter der F u n k t i o n des Bildungssuffixes verstehen wir seine Fähigkeit, aus einem Wort von bestimmter Wortart ein w o r t a r t l i c h g l e i c h e s oder a n d e r e s neues W o r t zu bilden. Dementsprechend können wir die Wortbildung in vier größere Abschnitte gliedern. Es gibt nämlich

A) d e v e r b a l e v e r b a l e B i l d u n g s s u f f i x e , die also aus Verben neue Verba bilden (mondÄai, keverget);

B) d e n o m i n a l e v e r b a l e B i l d u n g s s u f f i x e ; sie bilden aus den Nomina Verba (traktorozik, melegit);

C) d e v e r b a l e n o m i n a l e B i l d u n g s s u f f i x e , mit denen aus Verben Nomina gebildet werden (ados, von at);

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106 ALLGEMEINES ÜBER DIE WORTBILDUNG

D) d e n o m i n a l e n o m i n a l e B i l d u n g s s u f f i x e ; sie bil-den Nomina aus Nomina (traktoros, sz£ps6g).

Es gibt aber Bildungssuffixe, die zur Ableitung sowohl von V e r b e n als auch von N o m i n a dienen (so ist ζ. B. das Wort egerisz mit weiteren verbalen Affixen ein Verb, mit nominalen Affixen ein Nomen). Des weiteren gibt es Suffixe, die mit Verben und mit Nomina gleicherweise fügbar sind (tlen/tlan, deverbal : illetlen, artatlan; denominal : levegötlen, labatlan).

Funktion und Bedeutung des Bildungssuffixes erweisen sich aber in Wirklichkeit nicht als zwei besondere Merkmale, sondern sind nur j e w e i l s a n d e r e Ä u ß e r u n g s f o r m e n d e s s e l b e n S u f f i x w e r t e s .

Die Bildungssuffixe können ihrer B e d e u t u n g und F o r m nach im synchronen System mehrere typische Relationen eingehen. Die s y n -o n y m e n Suffixe bewirken dieselbe Bedeutungsänderung. (So ist ζ. B. έβ/äs in den Ableitungen tölt^s, vägas Träger der Bedeutung 'Handlungs-ergebnis'; ebenso et/at in veref, vajat oder meny/mäny in teremtminy, tdX&lmäny; ferner veny/vany in tekerveriy, oltvdny usw.).

Die a n t o n y m e n Bildungssuffixe ändern die Wortbedeutung im entgegengesetzten Sinne ab (soz. B. das momentane en/an und das iterative g oft selbst auch bei denselben Verbalstämmen: dörren : dörö^; harsaw : harso«/; oder die denominalen adjektivischen Bildungssuffixe s mit der Bedeutung 'mit etw. versehen, behaftet ' und tlen/tlan bzw. telen/talan 'mit etwas nicht versehen, etwas entbehrend': sös : so tlan).

Es gibt auch h o m o n y m e Bildungssuffixe; diese sind aber histo-risch gesehen oft etymologisch verwandt. So sind homonyme Suffixe das deverbale iterative Verba bildende Suffix £sz/äsz (hever&z) und das deno-minale verbale Bildungssuffix esz/asz 'etwas berufsmäßig sammeln' ege-r i sz ik); des weiteren noch das Berufsnamen bildende denominale substanti-vische Bildungssuffix esz/dsz (erdέβζ).

Manche Grundwörter können mitunter p a r a l l e l mit zwei oder mehr s i n n g l e i c h e n B i l d u n g s s u f f i x e n gefügt werden, wobei sich zwischen den Ableitungen eine Bedeutungsteilung ergeben mag. (So talakfe in talälös kep, talälös k^rdes; aber: taXklikony; obschon zwischen fazos und i&zikony kein wesentlicher Bedeutungsunterschied besteht.)

In anderen Fällen erscheinen zwei (drei) synonyme Bildungssuffixe n a c h e i n a n d e r in einer einzigen Ableitung. (Diese Suffixhäufung sehen wir in Formen wie j&rkälgat, hkziköcska.) In diesen Fällen soll meistens das letzte Suffix die geringere Intensität des vorhergehenden steigern. — Ansonsten fügt sich das eine der synonymen Bildungssuffixe meistens nur mit dem e i n e n G r u n d w o r t , das andere nur mit dem a n d e r e n . (So gibt es die Form harapos, nicht aber: ha rap^ony; es gibt aber keine Form tanulds, wohl aber: taxmlikony.)

Ein Bildungssuffix kann mehrere Bedeutungen (Bedeutungsnuancen) ergeben: die P o l y s e m i e der Bildungssuffixe ist eine ziemlich häufige Erscheinung. So kann das denominale Bildungssuffix s^g/sag eine abstrakte Eigenschaft (szeps^gr, josäg), aber auch den Sinn von Kollektiven tragen (hegys^, parasztsa<7) usw. Das läßt sich oft auch an einer einzigen Ablei-tung beobachten. (So hat das Bildungssuffix des Adjektivs orvosi im Attri-but der Fügung orvosi utasitäs 'ärztliche Anweisung' die Bedeutung 'von ihm herrührend, von ihm ausgehend', dagegen in orvosi täska 'Arzttasche' die Bedeutung 'zu seiner Verwendung bestimmt'.) Übrigens ist of t die Be-

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ALLGEMEINES ÜBER DIE WORTBILDUNG 107

deutung des Grundwortes ausschlaggebend dafür, welche mögliche Bedeu-tungsnuance des Bildungssuffixes wirksam wird. So besagt das denominale verbale Bildungssuffix z(ik) mit einem Musikinstrument-Namen gefügt 'auf dem Instrumente spielen', mit einem Speise- oder Getränknamen aber 'da-von essen bzw. trinken, es verzehren' (zongorazik, aber: fagylaltozik). Das nennen wir die I r r a d i a t i o n des Grundwortes.

Die meisten Bildungssuffixe sind in ihrer S t i m m u n g neutral; manche aber tragen besondere emotionale Komponenten, haben einen be-stimmten stilistischen Wert. So dient cske/cska einerseits zur Bildung von Koseformen (anyaes&a); manchmal aber trägt es auch einen abschätzigen, spöttischen Sinn (baroesfoj.

In den gegebenen Ableitungen kann man auch viele Bildungssuffixe erkennen, mit denen keine neuen Wörter mehr gebildet werden. Das sind u n p r o d u k t i v e (passive) Bildungssuffixe (nyögdecsel, bukdäcsol). Mit anderen Bildungssuffixen aber kann man den Wortschatz auch heute noch mehren, diese Suffixe sind p r o d u k t i v (aktiv) (elnököcsfce; szüm-poszionosdij. In beiden Gruppen gibt es je nach der relativen Häufigkeit ihres Vorkommens im Wortschatz h ä u f i g e und s e l t e n e Bildungs-suffixe. So ist sdi trotz seiner Produktivität ein selteneres Suffix, da die Ableitungen mit sdi meistens nur Gelegenheitsbildungen sind. Selbstver-ständlich muß man die hier angeführten Qualifikationen für jede Bedeu-tungsnuance der polysemen Suffixe gesondert erwägen. So ζ. B. ist es/äs als deverbales Bildungssuffix von Abstrakta sehr produktiv und häufig (ürhajözoe, reszecskegyorsitds). Aber bei der Bezeichnung des Ergebnisses bzw. des Objekts der Tätigkeit ist es nicht besonders produktiv. Immerhin kommen auch solche Ableitungen im Wortschatz ziemlich häufig vor, weil einzelne Wörter, die einst zur Bezeichnung der abstrakten Tätigkeit usw. dienten, später auch das Ergebnis bzw. Objekt der Handlung ausdrücken konnten (iräs für irat, vägäs für vägat).

Die historische Forschung hat bei einem Teil der heutigen Wörter auch sog. v e r a l t e t e Bildungssuffixe nachgewiesen, die aber in der heutigen sprachlichen Struktur keine besonderen, deutlich abgesetzten Wortelemente darstellen. Des wei-teren befassen wir uns nur mit den wichtigeren lebendigen — produktiven oder un-produktiven, mehr oder minder häufigen — Bildungssuffixen.

Über die allgemeinen Fragen der F o r m e n der Bildungssuffixe (6s/äs, ke[e]dik/ködik/kodik) und ihre Varianten (wie ü/u und jü/jü) haben wir schon gesprochen. Manche weitere homonyme Bildungssuffixe sind nur mehr als seltenere — in bestimmten und besonderen Fügungen gebräuch-liche — Varianten eines anderen Suffixes bekannt. So ζ. B. neben i mit der Bedeutung 'von dort abstammend, herkommend' die Form si, vor allem nach Siedlungsbegriffen mit vokalischem Auslaut (falusi, tanyasi). Ähnlich neben dem denominalen verbalen Bildungssuffix it die Form sit mit dem Sinn 'mit etwas versehen', seltener: 'zu etwas machen' (gepesi/; kokszosi'/ ).

Manche Bildungssuffixe von längerem Lautkörper werden mitunter nur dem letzten Glied der eine enge Sinneinheit bildenden, k o o r d i n i e r e n d e n Wort-fügungen angehängt, zu den vorhergehenden Gliedern nur hinzuverstanden (ter- es id Obeli [ = ter beli es id öbeli]).

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108 ALLGEMEINES — DEVERB. BILDUNGSSUFFIXE DER VERBA

Manche längeren Bildungssuffixe sind sichtlich aus mehreren e i n -f a c h e n (elementaren) Suffixen zustande gekommen; diese bezeichnet man als z u s a m m e n g e s e t z t e Bildungssuffixe oder Suffixkompo-sita. Das de verbale Bildungssuffix von Partizipien ö/ό oder das verbale Bildungssuffix het/hat sind ζ. B. einfache Suffixe, das aus diesen beiden mehr oder minder festgefügte Suffix hetö/hatö (mit dem entgegengesetzten Sinn von hetetlen/hatatlan) ist dagegen ein zusammengesetztes Wortbil-dungssuffix (elmondAaio : elmonAhatatlan). Doch kann man diese beiden in der heutigen Sprachstruktur wegen der Übergangsstufen nicht streng voneinander absondern. (So kann ζ. B. elmondÄaio auch als Ableitung des Verbs elmondhat mit dem Bildungssuffix ό aufgefaßt werden.) — Die zu-sammengesetzten Suffixe aus früherer Zeit aber zählen wir in der heutigen Sprache schon zu den elementaren Suffixen (get/gat, de[e]s/dös/dos).

Die nachweisbar aus s e l b s t ä n d i g e n Wörtern gebildeten Bil-dungssuffixe verhalten sich zum Teil völlig so wie die übrigen. So wird das vom Verbum hat abgeleitete Suffix het/hat regelmäßig gefügt. Das mit dem Substantiv nö etymologisch identische Bildungssuffix ne beeinflußt — im Unterschied zu den Hintergliedern von Zusammensetzungen — die Vokal-harmonie der weiteren Affixe nicht (szomszednetöl [und nicht toi]). — Bei einem anderen Teil dieser Suffixe wirkt aber noch ihre — konkrete — Be-deutung als nachgesetztes Wortglied nach, doch sind sie — wenngleich den H i n t e r g l i e d e r n einer Zusammensetzung ähnlich — schon als Bildungssuffixe zu betrachten (6tel/e7e, mäs fajta).

Es gibt aber Wortelemente, in denen die — grammatisch gewordene — suffixgemäße Bedeutung noch weniger ausgeprägt ist. (Solche s u f f i x -ä h n l i c h e Nachglieder finden wir ζ. B. in den Wörtern väm|mentes, jär0|kepes).

Andere Suffixe entstanden nicht aus selbständigen Wörtern, sondern aus F l e -x i o n s s u f f i x e n und Z e i c h e n . (So entstand das Suffix der zusammenfas-senden Namen 6k durch die Verschmelzung des Besitzzeichens e und des Plural-zeichens k.) In jüngerer Zeit bildeten sich durch Adaptation von neubelebten häufigen Wortendungen nur wenige Bildungssuffixe ganz spontan heraus; wohl aber wurden mehrere künstlich abstrahierte Wortbildungssuffixe aus Wortendungen entwickelt. (So ζ. B. zur Zeit der S p r a c h n e u e r u n g aus der Endung der Worttypus csärda entstand das substantivische Bildungssuffix de/da.) Zum Teil werden auch einzelne f r e m d e Bildungssuffixe so entlehnt, d. h. auf Grund der Übernahme von Ableitun-gen zu einem bekannten Grundwort, gängig (zur Analogie des Worttypus purgäl: purgatörium zu dorgä.1 die »abgeleitete« Form dorgatorium; unter dem Einfluß vom Typus prfid: prüderia auch zu bolond die »Ableitung« bolonderiaj.

Eine häufige Erscheinung ist die S u f f i x s p a l t u n g , wenn ein einziges Bildungssuffix mit oder ohne Variierung der Lautform zwei ziemlich gesonderte Funktionen erhält. So haben ζ. B. das Bildungssuffix von Substantiven und Partizipien ö/ό und das adjektivische Bildungssuffix ü/ύ, jü/ju die gleiche Etymologie (kezu, l&hü). Aus dem partizipischen Bildungssuffix ό/ό entstand — in Anlehnung an die Substantivierung bzw. den Bedeutungswandel einzelner Ableitungen — das Bildunge-suffix von deverbalen Berufsnamen ό/ό (fej<5, sertesgondozo). — Des weiteren haben sich auch aus N a c h g l i e d e r n von Zusammensetzungen und aus einfachen Bildungssuffixen mehrere Wortbildner entwickelt (beli, nemu, szerü).

Deverbale Bildungssuffixe der Verba

Α) Mit den Bildungssuffixen der a k t i v e n Verben werden iterative oder momentane Zeitwörter gebildet.

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DEVERBALE BILDUNGSSUFFIXE DEE VERBA 109

( § 78) Die Ableitungssuffixe der i t e r a t i v e n Verben bilden Verba, die zum Teil die Wiederholung oder Zerstückelung ausdrücken (echte Iterativa), zum Teil aber andauernde Tätigkeit bezeichnen (Durativa).

getjgat (e[e]getjögetjogat). Ein ungemein produktives, zugleich häufiges Suffix mit beiden Bedeutungsnuancen (emle[e]^ei, v&ltogat; beszelget, hall-gat). Mitunter haben diese Ableitungen eine abschätzige Bedeutungsnuance (tudogat; tanulgat). Dieses Suffix wird vor allem mit transitiven Verben gefügt (fesül^e/); ist aber auch mit intransitiven Grundwörtern nicht selten (j4rogat)·, ja sogar mit onomatopoetischen Stämmen {böget, ugat). Mitunter kommt dieses Ableitungssuffix auch mit anderen unproduktiven Stämmen vor (boro^ai, obschon dieser Stamm auch mit dem zumeist parallelen Bildungssuffix it gebräuchlich ist: boriij. Manchmal aber kann es auch nach dem Derivationsaffix it gefügt werden (szäro^ai und szäritgat). In solchen Fällen kann sich die Bedeutung der parallelen Ableitungen auch sondern. (Kleider bzw. Wäsche werden ζ. B. zum Trocknen ausgebreitet bzw. aufgehängt, d. h. tere[e]f/ei; der Tisch aber wird gedeckt, d. h. teritget). — Dieses Suffix dient mitunter parallel mit den Ableitungssuffixen g oder e[e]ng/öng/ong bzw. de[e]s/dös/dos, del/dal, gel/gäl Iterativa zu bilden, wo-bei sich die Ableitungen zumeist auch in der Bedeutung unterscheiden (in-transitiv es avarot?, aber transitiv: csavargrai). Mitunter geht diesem Bildungs-suffix ein heute bereits verschwindendes momentanes Ableitungsaffix vor-aus (sikon^ai; tekin^ei).

Was die streng m o r p h o l o g i s c h e n Fragen anbelangt, so wird dieses Bildungssuffix zu den einsilbigen Stämmen mit einem Bindevokal gefügt (ηέζe[e]</ei, kötöget, mondogat; aber: halIgat; des weiteren nach onomato-poetischen Stämmen bzw. bei Ableitungen von Interjektionen: heget, ugat; ]&\gat). Mit den zweisilbigen Stämmen wird es ohne Bindevokal affigiert (kerülg'ei, dalolgat). Bei den Verben, die Varianten mit Stammvokalausfall haben, wird dieses Suffix zum lexikalischen Stamm gefügt (himez^ei, potol-gat) ; bei den Verben mit v-Variante wird es im Falle der Verba des Typus lo : lövök und jön zur Stammform mit ν affigiert (szövöget) ; bei denen des Typus tesz zur sz-Variante (visze[e]^ei); bei van und megy zum gy-Stamm, oder auch zu diesem (vagyogat und megy\v~\get bzw. menefe^e^.

e[e]ng (engjing)jöngjong (ang). Ein produktives und häufigeres Bil-dungssuffix. Die damit gebildeten Ableitungen sind zumeist iterative bzw. durative intransitive Verba. Als Grundwort sind möglich intransitive Verba (dülöng, toiong) bzw. schon passive Stämme (fesze[e]ng; borong; vgl. je-doch: fesze[e]<7ei, borogat und feszii, bor it); mitunter onomatopoetische Formen (tat ong, vis ong). In einigen Wörtern wird durch es das ältere Deri-vationsaffix g verdrängt (borong, Ιέζe[e]ng); mitunter leben beide Ablei-tungen nebeneinander mit Bedeutungsunterschied (tatog [iterativ], aber: ta,tong [durativ]). — Manchmal werden mit diesem Bildungssuffix auch aus Interjektionen Verba gebildet (jajow^.

e[e]z(ik)[öz(ik)[oz(ik) (z, äz). Ein ziemlich häufiges und heute noch produktives Derivationsaffix. Drückt eher die Wiederholung und Zerstük-kelung der Tätigkeit aus (küldöz, szakadozik), seltener eine anhaltende Handlung (elede[e]z). Meistens wird dieses Suffix mit ein- und zweisilbigen Verben auf d oder t gefügt (eledefejz bzw. kialtozik), seltener auch mit ande-ren (lakozik). Diese Ableitungen werden in Stilarten bevorzugt, die sich um den Ausdruck von feineren Stimmungsnuancen bemühen.

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110 DEVERBALE BILDUNGSSUFFIXE DER VERBA

g (e[e]gjogjog, ag). Ein bereits weniger produktives, aber sehr häufiges Suffix. Seine Ableitungen haben zumeist durative Bedeutung. Es tritt vor allem mit onomatopoetischen Stämmen gefügt auf (csen^, zize[e]<7, dön<7). Aus einigen transitiven Verben auf 1, r werden damit reflexive Verba gebildet (tekere[e]<7, füstölö^, kavaro^). Mitunter wird es mit Nominalstämmen affigiert (közele[e]#, keserefejgrj. Mehrere Ableitungen mit diesem Bildungs-suffix sind Gegenstücke zu den momentanen Verben mit den Derivations-affixen en/an, ent/ant, manchmal auch it bzw. zu den inchoativen Verben mit den Wortbildungssuffixen dül/dul sowie dit, e[e]d(ik)/öd(ik)/od(ik) (csörög : csörren, csördit, csördill·, köhö<7 : köh[hlen, köh[h]eni; kanyaro^ : kanyarii; kuporo^ : kuporoeßk).

Dieses Suffix wird fast immer mit einem vorausgehenden Bindevokal gefügt (aber z .B . : cseng), und der Konsonant vor dem Bindevokal ist im Unterschied zu dem vor dem momentanen Bildungssuffix en/an meistens kurz (csörög' : csörren; dörö«? : dörren).

esz(ik)jdsz(ik). Dieses Suffix bildet heute nur mehr vereinzelt neue Wör-ter und ist auch nur in wenigen älteren Ableitungen lebendig. Es kann so-wohl das Durative (hever£sz[ik], nyargal<£sz[ik]), als auch das Iterative der Handlung ausdrücken (karmoMÄzJ.

Zu den Verben, die auch Stammvarianten mit dem Ausfall eines Stamm-vokals haben, wird dieses Suffix nicht eindeutig nur zu der einen, oder aber zu der anderen Variante gefügt (kotoraszfik], aber: szagl<isz[ik]).

ke[e]djködjkod. Auch damit werden nur ausnahmsweise neue Ablei-tungen gebildet; auch dieses Suffix ist nicht allzu häufig. Die Ableitungen, zumeist aus einsilbigen Verbalstämmen auf ρ gebildet, bezeichnen iterative Tätigkeiten (\&pke[e]d, röpköd, csapkod); es kann aber auch zu einsilbigen Verbalstämmen auf m treten (tömköd). Oft werden zu diesen Derivations-formen mit dem Bildungssuffix de[e]s/dös/dos parallele Ableitungen von der zumeist gleichen Bedeutung gebildet (\epde[e,]s und lepkefejd; köpc/ös und köpköd).

kefejljköljkol (akol), 0kol (\ko\)jäkol, keljkal (okal), ikiljikäl. Auch mit diesen Suffixvarianten werden allenfalls nur vereinzelte neue Ableitungen gebildet, und sie sind auch unter den bereits vorhandenen Wörtern nicht besonders häufig. Oft bezeichnen diese Derivationsformen eine unterbrochene Handlung von geringer Intensität (pisla&oZ, szunyoMZ, iözikel); darum haben diese Ableitungen nicht selten eine familiäre (kindersprachliche) Stimmungsnuance (tapsi&oi, iözikel; doch hat ζ. B. jarMl eine neutrale Stimmungsnuance horkol ist aus einem onoatopometischen Stamm abgeleitet).

geljgäl (igal). Dieses nicht allzu häufige Suffix zeigt sich nur selten produktiv. Es bildet Ableitungen zur Bezeichnung von wiederholt unter-brochenen Handlungen (keres^e'Z, kapargal) ; mitunter haben diese Ablei-tungen eine ähnliche deminutive Stimmungsnuance wie wir sie oben erwähnt haben {Aohigäl). Das Suffix wird manchmal auch zu unproduktiven Stäm-men gefügt (rongäl).

efejl {e\)jöljol. Das nicht allzu häufige Ableitungssuffix bildet heute nur aus onomatopoetischen Stämmen einzelne, zumeist durative neue Verba (csahoi, vgl. csahiwi; püföZ); es kommt auch vor weiteren Bildungssuffixen, mit denen mehr oder minder verschmolzen, vor (nezeZ&fik, mozgo/deftk).

defeJz(ii)jdöz(ik)ldoz(ik) (ede[e]z(ik)jadoz(ik)). Ist nur in einzelnen gelegentlichen Ableitungen produktiv und ziemlich selten. Zumeist mit

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DEVERBALE BILDUNQSSUFFIXE DEE VEBBA 111

ik-losen Grundwörtern gefügt, drückt es die wiederholte Unterbrechung oder das Deminutive der Handlung aus (hülede/e/zik, r£mük2özik, Äjultfozik), doch kann es auch mit ik-Verben als Grundwort gefügt werden (jatszatfozik).

de[e]sjdösjdos. Bildet heute nur mehr vereinzelte Ableitungen und ist selten. Mit einsilbigen transitiven Verben gefügt bildet es neue Wörter von iterativer Handlung (cavpdefejs, lökctös, csapdos,).

deljdal (däl). In der Hochsprache, vor allem in der Sprache der Belle-tristik werden damit noch gelegentlich Ableitungen gebildet (tördel, harap-dal).

de[e]ke[e]ljdököljdokol. Ist ein kaum noch produktives und ziemlich seltenes Bildungssuffix; die Ableitungen damit bezeichnen die häufige Unterbrechung, Zerstückelung der Handlung (nyelde[e]ke[e]l, tüneiö&öi, buj dolcol).

de[e]geljdögü\dogäl. Ist wie das vorige Suffix ziemlich selten. Die damit gebildeten Ableitungen haben eine ähnliche Bedeutung und Stimmungs-nuance (nezdefeJgSl, üldögil); manche Ableitungen sind aus onomatopoeti-schen Stämmen gebildet (csordogdl).

(§ 79) Die Derivationsaffixe der m o m e n t a n e n Verben bilden teils eigentliche momentane, teils aber inchoative Ableitungen,

a) Ableitungen mit m o m e n t a n e r Bedeutung: enjan. Ein sehr häufiges, heute aber nur vereinzelt gebrauchtes Suffix,

das mit einsilbigen Stämmen gefügt wird. Die so abgeleiteten Verba haben ihre Entsprechung in den mit dem Ableitungsaffix g derivierten iterativen Verbformen. Die Doppelung des konsonantischen Stammauslauts vor dem en/an trägt oft dazu bei, das Momentane der Handlung sinnfällig zu ma-chen (csörren : csörö^; rob ban : robot?). Mitunter aber ist der Konsonant in beiden Ableitungen gedehnt (csattan : csatto^); manchmal fehlt diese Dehnung in beiden Ableitungen (zuhcm : zuho^) bzw. es kann die iterative Variante fehlen (pukkawj. Mit produktiven Verbalstämmen bildet es weni-gere neue Ableitungen (szökkew : szökik).

int. Dieses ziemlich produktive Bildungssuffix ist nicht allzu häufig. Es wird auch mit selbständigen Verben gefügt (emelint, csavarint). Oft tri t t es heute an Stelle des Bildungssuffixes it. Es kommt auch mit passiven — hauptsächlich onomatopoetischen — Stämmen vor (köh[h]ini, holint).

entjant. Bildet nur mehr ausnahmsweise neue Ableitungen und ist auch sonst ziemlich selten. Kommt zumeist in onomatopoetischen Stämmen vor; die Ableitungen sind das Gegenstück zu den iterativen Formen mit g oder e[e]l/öl/ol (horkawi : horkoZ; köh[h]ewi : köhö<7 usw.). Bezüglich der Dehnung des konsonantischen Stammauslauts gilt dasselbe wie vor en/an (szippant : szipog).

it. Ein heute nicht mehr produktives, aber nicht allzu seltenes Bildungs-suffix. Es kann auch zu selbständigen Verben gefügt werden (sodorii, szolii). Zu diesen Derivationsformen sind neuerdings zum Teil parallele Neubildun-gen mit int getreten. Das Bildungssuffix it kommt aber auch mit weniger produktiven Stämmen vor, besonders mit onomatopoetischen (sikitf, nyer i t) . In diesen Ableitungen ist aber das Momentane der Tätigkeit nur schwach ausgeprägt.

emlükjamWk. (amZik). Dieses Ableitungsaffix ist ziemlich selten und nicht besonders produktiv. Die Derivationsformen bezeichnen eine äugen-

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112 DEVERBALE BILDUNGSSUFFIXE DEE VERBA

blickliche, aber wiederholte Handlung, der mitunter auch ein reflexiver oder inchoativer Nebensinn eignet (gyülemfik, vgl. gyülik; megcsuszemfik, vgl. csuszik; megszolamök, vgl. szol).

b) Ableitungen mit i n c h o a t i v e r Bedeutung: edjad (e[e]d/öd/od). Ein in neuen Ableitungen kaum noch wirksames,

aber ziemlich häufiges Formans. Die Ableitungen sind oft Gegenstücke zu den faktitiven Verben mit dem Bildungssuffix ent/ant, seltener zu denen mit it. Es kommt sowohl mit selbständigen Verben als Grundwort (6\ed, ixxWad), aber auch mit heute unproduktiven Stämmen vor (gerjed, tämad). Die Varianten des Suffixes mit geschlossenerem Vokal bilden iterative Verba (bökörf, rakodik).

e[ejdik/öd'ikjodik. Ein kaum noch produktives, aber ziemlich häufiges Derivationsaffix, besonders mit den Stämmen auf 1, ly, r. Die Ableitungen sind zumeist mit Verbalpräfixen gefügt und haben einen reflexiven Sinn; oft sind sie Gegenstücke zu den iterativen Verben mit g bzw. zu den fakti-tiven mit it (odahevere/e'7<iik; elpityere/^ejd'ik, vgl. pityere[e]gr; elmosolyo-eftk, vgl. mosolyo;?).

dül/dul. Bildet heute nur vereinzelt neue Ableitungen, hauptsächlich in der Dichtersprache, ist aber nicht allzu häufig. Es wird mit bereits un-produktiven Stämmen auf einen Vokal oder auf einen der Konsonanten n, r, z, zs gefügt. Die Ableitungen damit sind gewöhnlich zweisilbig und haben einen reflexiven oder momentanen Wortsinn; oft sind sie Gegenstücke zu den verbalen Ableitungen mit dit bzw. g (perdül vgl. pere[e]<7, perdit; inozdul, vgl. mozo<7, mozdit).

dit. Ist mit dem zuvor angeführten Bildungssuffix in vielem gleich, bildet aber zumeist faktitive Ableitungen (s. oben).

(§ 80) B) Die Derivationsaffixe der f a k t i t i v e n Verben werden bei den aktiven Verben mit bereits unproduktivem Stamm bzw. manchmal mit reflexiven Formantien gefügten relativen Stämmen suffigiert. Ein Teil der Ableitungen sind unvollkommene, kausative bzw. unechte oder pseudo-faktitive Verba.

etjat, tet/tat. Ein produktives und sehr häufiges Ableitungsaffix. Seine Neubildungen sind zumeist echte Faktitiva (lövei, äs at, erez tet, tanit tat); ein geringerer Teil dieser Derivationsverben zählt zu den Kausativen (fektet, altat; gyönyörköd/ei) bzw. zu den Pseudofaktitiva (hibäztoij. Bei einigen Ableitungen mit tet/tat hat sich aber der faktitive Charakter der Handlung aus dem Wortsinn bereits verflüchtigt und sie sind nicht einmal transitiv (lükfei, bukfoi, v&gtat).

Vor der Suffixvariante et/at stehen zumeist einsilbige Stämme (kerei, irat). Nur die Grundwörter mit g können mehrsilbig sein (hömpölygei, sanyargai; aber es gibt ζ. B. neben pergei auch peregtet; zu csillog dagegen gehört nur csillogiai; des weiteren können einige Stämme auf jt, szt mehr-silbig sein: felejtet).

Die Suffixvariante tet/tat wird hauptsächlich mit mehrsilbigen Stäm-men gefügt (emlekezfei, csillog/αί; die Ausnahmen s. oben). Des weiteren kann diese Variante zu den einsilbigen Stamm Varianten der Typen tesz und alszik treten (etet, sltat); des weiteren zu den einsilbigen Stämmen auf Vokal + t (süttet). Mit sonstigen einsilbigen Stämmen kommt diese Suf-fixvariante kaum vor {€itet, bviktat).

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DEVERBALE BILDUNGS3UFFIXE DER VERBA IIS

Mitunter gibt es mit beiden Suffixvarianten Ableitungen, die aber andere Bedeutungsnuancen aufweisen können (vdgtat und v&gat; iolytat und folyat).

Das Derivationssuffix et/at gehört zur 3. Affixgruppe und tr i t t zu den Stammvarianten mit Vokalausfall der Stämme des Typus zörög : zörgös (zörget, mozgot) ; zu den Stämmen des Typus 16 : lövök tri t t es mit deren v-Variante (1 övet).

Die Variante dieses Affixes tet/tat gehört zur 1. Gruppe; sie tr i t t also, sofern sie mit den Stämmen vom Typus zörög : zörges gefügt wird, zur lexikalischen Stammform (öriztet, gyakorolta/). Im Falle der Stämme mit wechselnden sz- und v-Varianten trit t diese Form des Suffixes zur Stamm-variante mit kurzem Vokal, doch gibt es mitunter auch Formen der Fügung zu Varianten mit langem Vokal (etet [auch etet, jedoch mit einer anderen Bedeutung], itat). Im Falle der Verbalstämme mit wechselnden sz-, d- und v-Varianten tr i t t diese Suffixform zum kurzen Stamm, wo jedoch dieser fehlt, zum d-Stamm (fektet; aber: cselekedteij.

esztjaszt. Bildet heute nur mehr selten neue Ableitungen, ist aber von mittlerer Häufigkeit. Die Ableitungen haben zumeist den Sinn 'in einen Zustand versetzen' (ijeszt, bdgyaszt); mitunter auch den Sinn 'zu einer Tätigkeit veranlassen' (süllyeszi, ugraszt).

Die aus heute unproduktiven Stämmen so gebildeten Ableitungen sind Gegenstücke zu den intransitiven Inchoativen mit dem Bildungssuffix ed/ad (ijed, bägyad, süllyed; es gibt aber keine Verbform ugrad).

t. Mit diesem Derivationssuffix werden nur mehr ausnahmsweise neue Verba gebildet, doch die Zahl der damit gebildeten und noch gängigen Verben ist keineswegs gering. Diese Ableitungen tragen einen kausativen Sinn, oft bedeuten sie das Versetzen in einen Zustand (keli, teny^szf, teremtf). Ableitungen mit unproduktiven Stämmen gibt es auch (hini); es kommt auch nach den Affixen en/an vor (loccsani^.

it. Bildet kaum noch neue Ableitungen und ist auch nicht allzu häufig. Die Ableitungen mit diesem Suffix haben zumeist eine aktive Bedeutung erhalten, s. die Ableitungen aus selbständigen Verben als Grundwörtern (άΐΐit, hajl&J sowie aus unproduktiven Stämmen (sz6dit, vgl. Βζ,έάϋΙ; hasif, vgl. has adj .

(§ 81) C) Das Bildungsaffix der p a s s i v e n Verben wird immer mit transitiven aktiven Verben gefügt. Es hat zwei Varianten, nämlich eiik/atik bzw. ieiik/iaiik. — Der Gebrauch dieser zwei Suffixformen und ihre Fügungs-weise mit den unterschiedlichen Stämmen entspricht im allgemeinen der Affigierungsweise des faktitiven Derivationssuffixes et/at bzw. tet/tat, nur daß passive Verba heute fast überhaupt nicht mehr abgeleitet, und auch die älteren Bildungen kaum noch gebraucht werden (keretik, mondatik, tanit-iaiik).

(§ 82) D) Die Ableitungsaffixe der r e f l e x i v e n Verben treten vor allem zu aktiven Verben oder zu heute bereits unproduktiven Verbal-stämmen. Nach den mit faktitiven Suffixen gefügten relativen Stammformen sind reflexive Ableitungssilben selten (szorit&ozik). Zu Ableitungen mit pas-siven und possibilitiven Suffixen werden reflexive Derivationssilben nicht gefügt.

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114 DEVERBALE BILDUNGSSUFFIXE DEE VERBA

ßdikjödik ist ein produktives und häufiges Bildungssuffix, womit zu-meist echte Reflexiva abgeleitet werden (dörgölctöik, felfujorfik oder fel-fuvdcfik), zum Teil sind es Ableitungen mit passiver Bedeutungsnuance (elint0z&ök, kitudocZik). Seltener sind es sog. Pseudorefiexiva bzw. reziproke Verba (kötdcök, magazdcZik), oder aber Verba, die eine innere Handlung, ein inneres Geschehen und zugleich das Iterative dieser Handlung ausdrük-ken (vivodik). In einigen Verben folgt das reflexive Suffix auf die iterative Ableitungssilbe e[e]l/öl/ol oder kol (tepelödik, mozgolocftk).

Bei den Stämmen des Typus zörög : zörges wird dieses reflexive Bil-dungssuffix mit dem lexikalischen Stamm gefügt (gyötrödik); bei den Stäm-men mit v-Variante zu dieser (felszivo'cük).

kefe Jdikj ködikj kodik (ekefejdikj&kodik), ködikj kodik. Dieses Bildungssuffix ist sehr produktiv und häufig. Die damit gebil-

deten Ableitungen sind echte Reflexiva (emelkef ejdik, fesül&öe?ik, mosa&ocßk bzw. räzÄdrfik); reziproke Verba (kötekefejdik); aber auch Verba, die eine innere und zugleich iterative Tätigkeit bezeichnen (epekefejdik bzw. bän-kodik). Das sind ihrer Bedeutung nach Verba mit aktivem Sinn. — Mitunter haben diese Ableitungen einen pejorativen Sinn (tülekefejdik).

In mehreren Wörtern trit t dieses Bildungssuffix zu den mit esz/asz affigierten, verdunkelten Stämmen (ereszkefejdik, ragasz&odik). In den parallelen faktitiven Ableitungen auf eszt/aszt ist esz/asz heute bereits ein Teil des Bildungssuffixes (ereszt, ragaszt).

Die Variante mit kurzem Vokal tri t t zu den einsilbigen Stämmen ge-wöhnlich mit dem Bindevokal e/a, zu den einförmigen mehrsilbigen Stäm-men unmittelbar (s. oben, aber: küsztoük). Bei den Stämmen vom Typus zörög : zörg£s usw. wird dieses Suffix im allgemeinen mit der Stammva-riante ohne Vokal gefügt (perle[e]^e/"e'7^ik, aber ÖT\zke[e]dik). Die Suffix-variante mit langem Vokal wird immer ohne Bindevokal gefügt (vesz&ddik).

ke[eJzikjközikjkoäk (ekefejzikf&kozik), £<5zik/Mzik ist ein heute noch produktives und ziemlich häufiges Derivationsaffix. Die Ableitungen sind echte Reflexiva (ig&rke[e]<äk, törül&özik, borotval&ozik; bzw. vetMzik, z&r-közxk) und reziproke Verba (ö\e\ke[e]z\k, taläl&ozik; bzw. mer£<5zik, bir&ozik). Die Ableitungen, die eine innere Handlung bezeichnen, haben zugleich durative oder iterative, immer intransitive Bedeutung (csodäl&ozik). Ihrer Bedeutung nach sind das aktive Verba.

Diese Suffixgruppe verhält sich im großen und ganzen ähnlich wie die vorige, so daß manche Grundwörter mit beiden gefügt werden (gondol&ocftk oder gondol&ozik). In anderen Fällen aber ist bald die eine, bald die andere Ableitungsweise üblich. Zu den Stämmen auf d, t tri t t ζ. B. im allgemeinen die letzte Suffixgruppe (fogad&ozik); hierher gehören noch einige mit et/at affigierte Verbalstämme (kelet&e/e'yzik). Zu den Grundwörtern auf ζ tr i t t aber zumeist die vorige Suffixgruppe (osztoz^oeftk).

Auch diesen Suffixen geht ein Bindevokal nur nach einsilbigen Stäm-men voraus (ada&ozik, aber: ütMzik bzw. birMzik); nach den kürzeren Stammvarianten des Stammtyps zörög : zörges werden aber diese Suffixe immer mit Bindevokal gefügt (csatla&ozik).

ozik/ozik, ödnkjodzik, e[e]zik/özik/ozik. Eine kaum noch produktive, aber mittelmäßig häufige Suffixgruppe. Die Ableitungen können auch hier echte Reflexive sein (mentegetd/"d]z\k, fogo/"d]z\k bzw. rejtözik, nyujtdzik); des weiteren reziproke Verba (cs0kold/"^7zik); oder aber es sind iterative

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DEVERB. BZW. DENOM. BILDUNGSSUFFIXE DEB, VERBA 115

intransitive Verba, die eine innere Handlung bezeichnen (hallgatd/e?/zik). In einigen Ableitungen wird noch das iterative Bildungssuffix hinzugefügt (fogo/d/zkodik); bzw. in diesen Ableitungen hat das reflexive Derivations-affix die Form edz (k^recfeik oder keredfeke[e]dik).

üljul ist ein selteneres Formans, womit nur ausnahmsweise neue Ablei-tungen gebildet werden. Diese haben zugleich inchoative Bedeutung (meriiZ, dugul) oder bezeichnen eine durative Handlung ( tanul) . Diese Ableitungen haben oft parallele Formen mit dem Bildungssuffix it (feszftZ : fesziij.

(§ 86) E) Das einzige Bildungssuffix von p o s s i b i l i t i v e n Ver-ben, het/hat, erweist sich als fast absolut produktiv und überaus häufig, obschon es mit passiven Verbformen nicht affigierbar ist. Es t r i t t also zu aktiven Verben (adhat, kerhet), zu faktitiven Q&sxeihet) ; zu reflexiven (tö-rülközAefJ; bzw. zu teils verdunkelten passiven Verben (születAeiJ. Nach dem posibilitiven Derivationssuffix können aber nur mehr einige nominale Ableitungssuffixe folgen (järAo/a/fom, jcirkalhatni).

Die Bedeutung des Grundwortes wird durch het/hat kaum geändert: die Ableitung besagt, daß das Subjekt etwas tun k a n n , einer Tätigkeit (Handlung) f ä h i g ist; die M ö g l i c h k e i t hat, etwas zu tun; daß es etwas tun d a r f , etwas zu tun b e f u g t ist; daß die Tätigkeit, das Geschehen erfolgen dürfte, d. h. w a h r s c h e i n l i c h ist, oder aber daß der Sprecher h ö f l i c h u m e t w a s b i t t e t (Kaphatn6k m6g egy cukrot a kävemba ? 'Könnte ich noch ein Stückchen Zucker in meinen Kafie bekommen?').

Als Affix der Gruppe 1 wird es zumeist mit dem lexikalischen Stamm ohne Bindevokal gefügt (zörögAei; ηöhet); im Falle des Typus tesz t r i t t es jedoch zur kürzesten Stammform (1 ehet) ; beim Typus alszik zur Variante mit d (cselekedAei) bzw. zur kürzesten Stammvariante, sofern diese gegeben ist (iekhet); beim Typus öregszik : öregedik zur Stammform mit d (öreged-het). Zum Verb van gehört mit paradigmatischer Ergänzung die entspre-chende Ableitung von lesz (lehet).

Denominale Bildungesuffixe der Verba

(§ 87) Α) Bildungssuffixe von a k t i v e n Verba: z(ik) ist ein sehr produktives und außerordentlich häufiges Derivations-

affix. Seine wichtigsten Bedeutungen: 'mit dem im Grundwort genannten Ding versehen' (cukroz, koszoruz); 'mit dem im Grundwort genannten Ding tätig sein' (ägyüz, kanalaz); 'mit dem im Grundwort genannten Ding (In-strument) musizieren, das Instrument spielen' (cimbalmozik, zongoräzik); 'mit dem im Grundwort genannten Ding fahren' (haj<5zik, kocsizik); 'das im Grundwort genannte Ding hervorbringen' (hegye[e]z, larmdzik); 'mit der im Grundwort genannten Eigenschaft versehen' (tisztkz) ; 'nennt ihn/sie/es so' (bacsiz, magäz); 'nimmt das im Grundwort genannte Ding einer Sache' (gallyaz) ; 'verspeist das im Grundwort Genannte, speist davon' (kävezik, szalonnäzik); 'nimmt gegebenenfalls regelmäßig an der im Grundwort genannten Sache teil' (bälozik, ülese[e]zik); 'verbringt die im Grundwort genannte Zeitspanne' (ejszakäzik, szilvesztere[e]zik; usw.

Die Ableitungen mit ik können oft einen gewissen reflexiven Sinn ha-ben bzw. intransitiv sein (bimbözik; fogzik). In der reflexiven Bedeutung

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116 DENOMINALE BILDUNGSSÜFFIXE DER VERBA

kann ζ manchmal mit dz abwechseln (bimb0[d]zik; levelez, aber in einer anderen Bedeutung: levele[e?]zik). Manche dieser Ableitungen tragen den allgemeinen Sinn 'sich wie das im Grundwort genannte Ding bewegen* (gyurüzik, kigyozik).

Mitunter tritt dieses Bildungssuffix in Fremdwörtern, die bereits zu Lehn-wörtern werden, an Stelle der fremden Derivationsaffixe iz&l, iroz (galvdnoz: galva-ηχζάΐ; aszfaltoz: aszfalttroz).

Dieses Bildungssuffix kann auch mit Adverbien ale Grundwort Ablei-tungen bilden (idez, rögtönöz); mitunter auch mit Postpositionen (elle-ne[e]z, nelkülöz).

Tritt dieses Bildungssuffix zu attributiven Fügungen oder ganzen Sätzen, so vereint es die Glieder dieser Syntagmen zu einer Zusammensetzung (piros ceruza 'Rotstift' + ζ -»- [megjpirosceruzäz 'er/sie/es streicht rot).

Diese Ableitungssilbe gehört zur 2. Affixgruppe und fügt sich zu den vokalisch auslautenden einförmigen Stämmen im allgemeinen mit dem stammtypischen Bindevokal (agyaz, aber: olajoz; obschon der Bindevokel — besonders der geschlossenere — vor weiteren Affixen auch schwinden kann, vgl. porzik). Ähnlich fügt sich das Suffix zur Stamm Variante mit kur-zem Stammvokal des Typus nyar : nyarat {levelez, utazik, aber ausnahms-weise: säroz); zu den meisten Stämmen mit v-Variante zur Form auf τ (havazik, aber: faluzik); zu den einförmigen Stämmen auf einen Vokal wird es unmittelbar gefügt (k&vezik); bei den mehrförmigen Stämmen vom Typus fa : f&t zur Stamm Variante auf ό/a (tisztäz); bei den Wörtern des Typus ajtö : a j ta ja zum kürzeren Stamm (idözik); zu denen des Typus bor ju : borjak meistens zum lexikalischen Stamm mit dem Bindevokal e/a (bor-]&[d]zik, im[d7zik; manchmal aber auch unmittelbar zum lexikalischen Stamm, dann allerdings mit Bedeutungsunterschied: fiuzik).

Z(ik) ist ebenfalls ein sehr produktives und außerordentlich heufiges Bildungssuffix, besonders mit Adjektiven als Grundwort. Vor allem fügt es sich mit Grundwörtern, die konsonantisch auslauten. Seine wichtigeren Bedeutungen sind: 'sich mit dem im Grundwort genannten Ding betätigen, sich damit beschäftigen' (borotväZ, lapätoZ) ; 'mit dem im Grundwort ge-nannten Ding versehen' (abrakoJ, lakatoZ); 'versieht die Rolle, die Funktion der im Grundwort genannten Person' (elnököZ, parancsnoko/); 'bringt das im Grundwort Genannte zustande' (daraboZ, pi typalat tyoi) ; 'nennt, wertet ihn/sie/es so' (mit substantivischem Grundwort: erteke[e]Z; mit adjektivischem Grundwort: helyese[e]Z; mit einer substantivierten Partikel als Grundwort: igene[e]ZJ; usw.

Die Ableitungen mit ik sind ihrer Bedeutung nach den Pseudoreflexiven ähnlich (hajnal/ik, vgl. hajnalodik; porfik). Unter diesen haben die Ablei-tungen mit adjektivischem Grundwort den Sinn 'so aussehen, scheinen' (fehörfik, magasfik).

Die Paradigmenreihe der Ableitungen aus Adjektiven ist jedoch lük-kenhaft, so daß ergänzungsweise bzw. parallel die Synonymen mit dem Bildungssuffix 11 gebraucht werden (kevesfl oder kevese/Zi [objektive Konj.] aus keveseW; kicsinyZi oder kicsinye[e]ZZi (aus kicsinye[e]//J.

In Fremdwörtern ersetzt es die fremde Wortendung (lumpoZ, stim-mefeJZj.

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DENOMINAXE BILDUNQSSUFFIXE DEB. VERBA 117

Wird auch mit der Ableitungssilbe z(ik) aus demselben Grundwort eine neue Wortform gebildet, so haben die parallelen Ableitungen mitunter die gleiche Bedeutung (sie/ und sizik; vacsoraZ und vacsordzik); mitunter aber haben sie eine nuancierte Bedeutung (poroi, aber: poroz).

Auch dieses Suffix gehört zur zweiten Gruppe (mit Bindevokal: fülei, aber: kürtöZ; körmöZ; nyaraZ; szava/ [aber: szöl]; fial; ohne Bindevokal: hegedüZ; kefeZ j.

ll{ik) (elljάΙΪ). Eine produktive und ziemlich häufige Ableitungssilbe. Die ik-losen Ableitungen haben — zumeist mit pejorativer Nuance — die Bedeutung 'dafür halten, so nennen' (sokaW; kevese/ZJ. Die Derivationen mit ik haben reflexiven Sinn mit der Bedeutung 'so aussehen, erscheinen' und können mit den Ableitungen des zuvor abgehandelten Bildungssuffixes abwechseln (keke^fik] und kek/ik).

Auch dieses Suffix gehört zur Gruppe 2, wird aber — wenn überhaupt — zumeist mit einem affixtypischen Bindevokal e/a gefügt, nur selten mit ο (nagyo?/; aber: feketeWik, kevese/ZJ.

esz(ik)jdsz(ik). Kaum noch produktiv. Es gibt damit nicht allzu viele Ableitungen. Das Suffix hat die Bedeutung 'das im Grundwort Genannte erbeuten, mit dem im Grundwort Genannten fangen, erbeuten' (eger&zik, hal0«2ik; agaroszik, horgdszik).

Im Falle der Stammtypen bokor : bokrok und ny4r : nyarak wird dieses Bildungssuffix mit der nichtlexikalischen Variante gefügt (horgaszik; egere'szik).

Die f r e m d e n Bildungssuffixe ίζάΐ (urizdil), iroz (eroz) (mulatiroz) sind nur wegen ihres scherzhaften Sinnes erwähnenswert.

(§ 88) B) Das einzige Ableitungsaffix von denominalen Verben mit mehr oder minder k a u s a t i v e m Sinn ist das Suffix

it, sit. Es ist sehr produktiv und häufig. Die deadjektivischen Ableitungen mit diesem Suffix haben hautpsäch-

lich die Bedeutung 'mit der genannten Eigenschaft versehen' (bätoriij. Zu den einförmigen Grundwörtern auf ΰ/ύ und auf ö/ό wird es eher in der Va-riante sit gefügt (celszerüsii, nagykorusif bzw. ällandosii; ausnahmsweise auch: sokas^,).

Die Suffixvariante it hat mitunter die Bedeutung 'so nennen' (altalä-nos i t); mitunter auch nach einigen Substantiven (istem'ij. — Bei einigen Adjektiven wird das Suffix mit der Komparativform gefügt (kisebbii); oder auch zur Komparativform (nagyit und nagyobbii; mit Bedeutungs-un te r sch ied : öreg i t u n d ö r e g b i t ) .

Die desubstantivischen Ableitungen mit diesem Suffix haben zumeist die Bedeutung 'mit dem im Grundwort genannten Ding versehen' (diszit). Ebenso mit der Suffixvariante sit nach Grundwörtern, die vokalisch aus-lauten (gep esit).

Mitunter hat dieses Suffix die Bedeutung 'zu etwas machen, zu etwas werden lassen' (gazosit, kokszosi^.

Das Bildungssuffix it ist in vielen Fällen das Gegenstück zu den Ablei-tungsaffixen ül/ul bzw. e[e]d(ik)/öd(ik)/od(ik) oder sz(ik) (barm'i : barnwi; bätorit : batorotZik).

Das Bildungssuffix it gehört zur 3. Affixgruppe. Im Falle der mehr-förmigen Stämme fügt es sich nur bei denen des Typus bokor : bokrok zur

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118 DENOMINALE BILDUNGSSUFFIXE DER VERBA

lexikalischen Stammvariante (bätorit); im Falle der Wörter der Typen fa : fät, borju : borjak und aj to : a j ta ja zur kürzesten Stammform (barmY; göm-böljit; Άρτίί). Beim Typus mit v-Variante tr i t t es zum v-Stamm (jaYÜ). — Die Suffixvariante sit folgt im großen und ganzen der Fügungsweise des Derivationsaffixes s.

(§ 89) Folgende Ableitungsaffixe bilden den P s e u d o r e f l e x i -v e n ähnliche Verba:

kefejdikjködikjkodik, ske[ ejdikjsködikjskodik, Ikefejdik / Iködik/ Ikodik. Das sind durchaus produktive und sehr häufige Suffixformen; sie haben im allgemeinen die Bedeutung 'sich wie die im Grundwort genannte Person verhalten; als solche fungieren'. Diese Wortbildungssuffixe treten sowohl zu Substantiven (büveaz&e/"e]dik; die mit s erweiterte Suffixvariante: irnokos&orfik) als auch zu Adjektiven (bdtor&oeftk, idegeske[e]dik; nach Stämmen mit vokalischem Auslaut folgen die Affixvarianten mit s bzw. 1: ostobäs&ocük bzw. gyöngelkefejdik). Mitunter haben diese Ableitungen einen pejorativen oder spöttischen Sinn (elökelös&öiök).

Die Suffixvariante mit k gehört zur Affixgruppe 1 und fügt sich im Falle der Stammtypen bokor : bokrok und nyar : nyarak zur lexikalischen Stammform (bätor&oeök; szamär&orfik). Die Stämme mit vokalischem Aus-laut, oft auch die einförmigen, konsonantisch auslautenden Stämme werden jedoch gewöhnlich mit den Suffixvarianten gefügt, die mit s bzw. 1 an-lauten.

efejdikjödik/odik ist ebenfalls ein produktives und häufiges Bildungs-suffix, das zumeist mit mehrsilbigen Adjektiven gefügt die Bedeutung 'wird so, nimmt diese Eigenschaft an' ausdrückt (idegesefejdik, batororfik); ausnahmsweise mit dem um ein 8 erweiterten Suffix (forrosodik); manchmal mit der gesteigerten Grundwortform (nagyobbocök); auch mit substanti-vischem Grundwort (emberef ejdik).

Bei den einsilbigen oder auf d auslautenden Adjektiven wird das synonyme Bildungssuffix ül/ul gefügt (kekäZ, szabadul).

Die Ableitungen bilden oft Parallelen zu den Derivationen mit it (fiatalocZik : fiatalif).

Bei manchen Adjektiven sind synonyme Ableitungen mit dem Bil-dungssuffix ül/ul aufgekommen (fekete/"ejdik : ioketül). Oft bildet das Affix als Stammauslaut einen Stammtypus mit wechselndem sz und d (öregefejdik : öregszik).

ül/ul kann zu den produktiven und ziemlich häufigen Wortbildungs-suffixen gezählt werden. Dieses Bildungssuffix wird vor allem in der Be-deutung 'wird so, nimmt diese Eigenschaft an' zu Adjektiven gefügt ( javul) ; ausnahmsweise ist das Suffix mit s erweitert (ällandos«^.

Seltener hat dieses Suffix die Bedeutung 'in solchem Zustand sein' (buawZJ. — Mitunter ist das Grundwort ein Adjektiv mit Komparativ-zeichen (öreghül).

Dieses Suffix wird nur selten mit Substantiven gefügt (alakw^. Die Ableitungen ergeben zumeist Parallelen zu den Derivationsformen

mit it (barmtZ : barm'i) und öfters zu denen mit der Ableitungssilbe efejdikj ödikjodik (s. weiter oben).

Dieses Suffix gehört zur 3. Gruppe und fügt sich im Falle der Wörter vom Typus fa : fät und borju : borjak zur kürzeren Stamm Variante (barmt/;

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DBNOM. SUFFIXE DBB, VERBA — DEVERB. SUFFIXE DBB NOMINA 119

ii\ul) ; im Falle des Typus nyär : nyarak zur Variante mit kurzem Wechsel-rokal (nehezül) ; bei denen mit v-Variante zu dieser (javui).

Deverbale Bildungesuffixe der Nomina

(§ 90) N o m i n a l e B i l d u n g s s u f f i x e , deren Ableitungen eine a b s t r a k t e H a n d l u n g , T ä t i g k e i t , e i n a b s t r a k t e s G e s c h e h e n , S e i n (in einem Zustand) ausdrücken:

esjds ist sehr produktiv und überaus häufig; ist mit allen aktiven, fakti-tiven und reflexiven Verben fügbar (keres, varo-s; varrat<£s; fesülköd^s). Mitunter sind auch Ableitungen aus passiven Verben möglich, vor allem in der Amtssprache (kiküldet&J; sehr selten auch die Fügung mit einem possibilitiven Verb (läthatäs).

Oft haben die Ableitungen auch einen anderen Sinn, so die Bedeutung 'Ergebnis der Tätigkeit' bzw. Objekt der Tätigkeit' (wie aus einem transi-tiven Verb: himze-s; aus einem intransitiven: termSs). Die Derivationen können des weiteren den Ort der Handlung bzw. des Geschehens bezeichnen (lakds); deren Maß ([egy] harapas [etel] '[ein] Biß/Bissen [Speise]'); usw.

Das Bildungssuffix ist auch in parallelen Ableitungsformen häufig (ados : ad at; fäjas : ik\dalom\ lev^s : 1 et: 1 etel).

Die aus transitiven Verben abgeleiteten Substantiva können den Satz-bedingungen entsprechend sowohl aktive als auch passive Bedeutung tragen (A miniszter aldirta a megrendetest 'Der Minister hat die Bestellung unter-zeichnet'; bzw. Äruink sok megrendelist kapnak 'Wir erhalten viele Bestel-lungen auf unsere Waren').

Das Suffix gehört zur 3. Gruppe. Bei den meisten Verben des Typus Eörög : zörg^s wird es zur Stammvariante mit Vokalausfall gefügt (csukl&s, aber : ebedetes); mitunter tritt das Suffix zu beiden Stammvarianten, meist mit Bedeutungsunterschied (becsl& und becsüles,). Oft aber haben die Ableitungen mit beiden Stammvarianten im großen und ganzen den glei-chen Wortsinn (enekl& und enekeMs).

Bei den Verben der Typen lö : lövök, tesz und alszik tr i t t das Suffix zur Stamm Variante mit ν (lövSs; ivas ; alv<£s); beim letzten Typus aber ist oft auch die Fügung des Suffixes mit der d-Variante des Stammes möglich (dicsekv^s und dicsekede«). Im Falle der Grundwörter vom Typus öregszik wird es mit der d-Variante des Stammes affigiert (meleged^s) ; beim Verb megy tri t t es zur Stammform men (men0s). Zu den Verben van und lesz gehört gleicherweise die Ableitung des letzteren (1 eves).

t, tt. Dieses Derivationsaffix ist heute noch nicht unproduktiv und ziem-lich häufig. Auch diese Ableitungen bezeichnen die Handlung, das Geschehen, gegebenenfalls deren bzw. dessen Ergebnis. Sie haben bis zu einem gewis-sen Maße den Charakter von Gerundien, und sind ihrem Stilwert nach oft literarisch bzw. volkstümlich geprägt. Zumeist werden sie mit Personal-suffixen (und fallweise weiteren Relationssuffixen) gefügt bzw. in weiter-gebildeten Formen gebraucht (älliaban, meniet).

Unter den Stämmen mit v-Varianten fügt es sich mit denen des Typus 16 und mit dem Verb jön zu der kurzen Form der Stammvariante mit langem t t (jöWömkor); zum Typus tesz tr i t t das Suffix in seiner kurzen Form, und zwar zur Stammvariante mit langem Stammvokal (lei, aber: eföekor); bei

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120 DEVERBALE BILDUNGSSUFFIXE DER NOMINA

den Verben des Typus alszik tritt es zur kürzesten Stammvariante oder zu jener auf d (fekiöböl, aber: cselekedtekor); beim Verb megy zur Stammform men (meniet); bei van zur Stammvariante vol ([di&k] voliomig 'bis ich [Student] bin/war').

ejjaj. Kann nur gelegentlich neue Ableitungen bilden, und ist auch nicht allzu häufig. Zumeist wird es mit onomatopoetischen Verbalstämmen gefügt, vor allem mit Iterativformen auf g. Die substantivischen Derivations-formen bezeichnen ein Geschehen bzw. eine Lauterscheinung (dörej, kacaj) . Manche Ableitungen werden nur familiär, vertraulich oder im Argot ge-braucht (rohe/,). (Die entsprechenden Zeitwörter sind: dörög, kacag, röhögr.)

elemjalom ist ein kaum noch produktives, aber heute noch mittelmäßig häufiges Suffix. Die damit gebildeten Derivationen bezeichnen im allge-meinen die Handlung, das Geschehen als Abstraktum (kerelem, buzgafom) ; manchmal schon das Objekt — Ergebnis — bzw. das Mittel der Tätigkeit (tartalom; 6lelem).

Es gehört in die 3. Affixgruppe und tritt beim Stammtypus zörög : zörges zum nichtlexikalischen Stamm (buzgalom).

delem/dalom ist heute bereits ein unproduktives Bildungssuffix und auch ziemlich selten; in seiner Bedeutung entspricht es dem vorausgegange-nen (jövedelem, birodalom). Ausnahmsweise wird es auch mit nominalen Stämmen gefügt (t&rsadalom). — In manchen Fällen werden damit zu den Derivationen mit dem vorigen Bildungssuffix parallele Ableitungen gefügt; diese sind dann etwas veraltete Formen (gyözedelem : gyozelem).

Meistens fügt es sich bald mit geschlossenerem, bald mit offenerem Bindevokal, manchmal ohne diesen zum Stamm (birodalom, aber: forra-dalom, i&\dalom).

hetnek\hainik ist ein neuerdings aufgekommenes produktives Bildungs-suffix, jedoch nicht häufig, weil es nur gelegentlich zur Erstellung von Deri-vationsformen dient. Ableitungen, die den Wunsch, den Reiz, etwas zu tun, ausdrücken, tragen oft eine scherzhafte bzw. spöttische — und zu-gleich volkhafte — Stimmung (veszekedÄeiw^, täncolhainik).

In seiner Fügungsweise mit dem Stamm befolgt es dieselben Regeln wie das verbale Bildungssuffix het/hat.

(§ 91) N o m i n a l e Bildungssuffixe, deren Ableitungen hauptsäch-lich 'das E r g e b n i s (Objekt) der Tätigkeit bzw. des Geschehens' be-zeichnen:

etjat bildet ziemlich selten neue Ableitungen, ist aber ein häufiges Bildungssuffix in den bereits vorhandenen Wörtern. Heute ist es — vor allem mit transitiven Verben gefügt — mit der Bedeutung 'das Ergebnis der Tätigkeit' am gängigsten (füzet, varrat) ; manchmal tritt es auch zu intransitiven Verben (tünet, vältozat). Früher wurden damit auch viele Abstrakta mit der Bedeutung der 'Tätigkeit des Geschehens, des Seins' gebildet (e\et). Mitunter bezeichnen die Ableitungen das Objekt der Tätig-keit (aldozai); gegebenenfalls deren Mittel (bevonai); oder aber ihren Ort (kijärat); ihre Zeit ;(kikelei); ihr Maß (csipet); ja sogar den Handelnden (kisörei); usw.

Manchmal wird es auch mit Berufsnamen auf esz/äsz, also mit Nomina gefügt; diese Ableitungen haben dann die Bedeutung 'Unternehmen, Institution, dessen/deren Abteilung oder Ort' (gögeszet, fodrdszai,).

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DEVERBALE BILDÜNGSSUFFIXE DER NOMINA 121

Dieses Suffix gehört zur 3. Gruppe der Bildungssuffixe. Beim Stamm-typus zörög : zörges fügt es sich meistens mit der nichtlexikalischen Stamm-variante (üdvözlei, aber: önzet); beim Stammtypus 16 : lövök und beim Verbum jön mit der v-Variante des Stammes (szövet) ; beim Verbum megy mit dessen Stammform men (menet).

menyjmäny ist ein heute noch produktives Bildungssuffix von mittlerer Häufigkeit. Meistens bezeichnen die Ableitungen Ergebnis oder Objekt der Tätigkeit. So bei transitiven Verben (talalmany) ; aber auch bei intransitiven (esQminy). Einige Ableitungen haben scherzhaften bzw. pejorativen Neben-sinn (iromany). Manche Derivationen bedeuten das Mittel der Tätigkeit (ekitmeny) ; gegebenenfalls die Tätigkeit selbst (tetemeny).

Dieses Wortbildungssuffix wird mit den einsilbigen Verben und mit den mehrsilbigen vom Typus zörög : zörges mit (offenem) e bzw. (geschlosse-nerem) ο als Bindevokal gefügt (esem^ny, tudomany); ausnahmsweise auch ohne Bindevokal (elmeny). Zu den mehrsilbigen, einförmigen Verbal-stämmen fügt es sich unmittelbar (köveikezmSny).

venyjväny ist ein heute noch produktives, aber nicht allzu häufiges Bildungssuffix, das hauptsächlich das Ergebnis der Tätigkeit ausdrückt; so bei transitiven Verben (ültetveny), seltener auch bei intransitiven (ingo-vdny). Mitunter bedeuten die Derivationsformen das Mittel der Tätigkeit (bizonyitväny); ja, auch den Handelnden (szökeviny).

Beim Stammtypus zörög : zörges wird dieses Bildungssuffix eher mit dem lexikalischen Stamm affigiert (körözveny); bei den Verben szö und jön mit der v-Variante des Stammes (szöv eveny, jöveveny); aber beim Verbum nö mit der besonderen kurzen Stammform (növeny). Der Binde-vokal schiebt sich auch bei diesem Suffix mitunter nach einsilbigen Stäm-men ein und ausnahmsweise in der Variante e/o (szokeviny, aber: ingoväny). Meistens jedoch werden Ableitungsformen ohne Bindevokal gebildet (all väny).

ek ist ein noch produktives Formans von mäßiger Häufigkeit und drückt zumeist 'das Ergebnis des Geschehens' aus, mit transitiven Verben (jegyzek) oder auch mit intransitiven (szakadek). Manchmal bezeichnen die Ableitungen das Mittel (borite&j.

Es gehört in die 3. Affixgruppe und fügt sich mit Verben vom Stamm-typus zörög : zörges zur kürzeren Stammvariante (potle&J.

dek (edekjadek). Ein sehr seltenes Wortbildungssuffix, das höchstens gelegentlich in neuen Ableitungen produktiv wird. Er fügt sich ohne Binde-vokal nur in einigen alten Derivationsformen (szändSk). In der üblicheren Form bezeichnet er hauptsächlich 'das Ergebnis der Tätigkeit' (töredek) ; manchmal haben diese Ableitungen die Prägung von Kollektiva (hullarfe&).

Wie das vorige Suffix, fügt es sich mit dem Stammtypus zörög : zörges; bei den Verben mit Stamm Variante auf ν tr i t t es zu dieser (alvadek).

lek (eMkj&lek) ist wie das vorige Suffix ein seltener, kaum produktiver Abieiter. Die Derivationen drücken ebenfalls das Ergebnis der Tätigkeit, des Geschehens aus (tolda^&, töltelek); mitunter eignet den Ableitungen die Nuance von Kollektiva (hordaMk). — Zwei Ableitungen numeralischer Stämme sind auch gebräuchlich (ezreUk, szazaMk).

(§ 92) Substantivische Bildungssuffixe mit der Hauptbedeutung ' M i t t e l d e r T ä t i g k e i t ' :

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122 DEVERBALE BILDUNGSSUFFIXE DEB- NOMINA

tyujtyü (ettyülSbttyü) bildet heute höchstens vereinzelt neue Ableitun-gen; die nicht allzu reichlichen älteren Derivationsformen bezeichnen Geräte, Mittel usw. (emeltyü, szivattyti).

Bei den Stammtypen wie zörög : zörges fügt sich dieses Suffix in seiner Form mit Bindevokal zu den kürzeren Stamm Varianten (forga ttyii).

ökejoka ist ein produktives Wortbildungssuffix, das jedoch nur in wenigen Ableitungen vorkommt. Diesen eignet eine deminutive, vertrau-liche Bedeutungsnuance (ny aloka).

Das Suffix wird ebenso gefügt wie das Suffix von Verbalnomina auf ο/ό.

(§ 93) S u b s t a n t i v i s c h e Bildungssuffixe mit den Haupt-bedeutungen a) 'der H a n d e l n d e ' ; b) O r t der Handlung, der Tätig-keit':

a) δ/ό ist ein produktives und häufiges Wortbildungssuffix, womit meistens Berufsnamen abgeleitet werden (neveld, äpolo). Diese Ableitungen sind auch als zweites Glied von Zusammensetzungen gängig (sertes|gondo-z6). Häufig ist dieses Bildungssuffix in den verschiedenen Sportlernamen (vivo bzw. cel\\öv0). Desgleichen als Abieiter von Geräte- und Werkzeug-namen bei transitiven Verben als Grundwort (vontato bzw. üveg|mosd). Mitunter bezeichnet die Ableitung schon den Ort der Tätigkeit (üdülö, szäl-lo). Einige solcher Ableitungen benennen die Handlung, die Tätigkeit selbst (talalkozoj.

Die Affigierungsweise dieses Wortbildungssuffixes ο/ό ist mit der des ό/ό als Abieiter von adjektivischen Verbalnomina identisch.

b) dejda (öde/oda). Damit wurden besonders zur Zeit der Sprachneue-rung viele Ableitungen gebildet, doch ist es heute noch kein völlig unpro-duktives Suffix. Die damit gebildeten Derivationsformen bedeuten zumeist 'den Ort der Tätigkeit' (öntöde, fogda). Manchmal fügt es sich auch mit nominalen Grundwörtern (zenede, äruda).

(§ 94) Das Bildungssuffix des I n f i n i t i v s ni (enija,ni) ist eines der produktivsten und häufigsten Formantien, obschon es selten zu den possibilitiven Verben trit t .

Diese Ableitungssilbe gehört zur 4. Affixgruppe. Bei den Verben von einförmigem Stamm fügen sie sich zu den mit it, dit affigierten Formen, sowie bei denen, die auf zwei Konsonanten auslauten, im allgemeinen mit einem Bindevokal (perditem, mondani). Im Falle der Verben auf gedehnten konsonantischen Auslaut ist die Affigierungsweise dieses Abieiters unter-schiedlich (kellern, izzani, aber: dllni, szökellni). Ansonsten wird er mit den einförmigen Verbalstämmen ohne Bindevokal gefügt (elni). — Bei den Verben mit mehrförmigem Stamm des Typus zörög: zörges tritt er zu denen mit vokalausstoßender ik-Form zu dieser, wobei sich ein Bindevokal ein-schiebt (ömlem'J. Bei den ik-losen Verben auf 1, g, ζ fügt er sich im allge-meinen zum lexikalischen Stamm (gatobw, sebezni). Bei den Verben auf r ist die Fügung des Ableiters mit beiden Stammformen möglich (söpörm und söpremj. — Bei den Verben mit v-Varianten des Stammes wird die Form ni des Ableiters beim Verbtypus 16 mit dem lexikalischen Stamm affigiert (nöm) ; ebenso bei den Verben vom Typus tesz, jedoch mit langem η (tenni); beim Verbtypus alszik mit der d-Variante des Stammes (aludni); ebenso beim Stammtypus mit dem Wechsel von sz und d (öregedfli).

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DEVERBALE BILDUNGSSUFFIXE DER NOMINA 123

(§ 95) A d j e k t i v i s c h e Bildungssuffixe: a) Mit u n t e r s c h i e d l i c h e r B e d e u t u n g der Derivationen: tlenjtlan (etlenJatlan), telenjtalan. Das sind produktive und häufige

Ableiterformen mit der Bedeutung 'die Eigenschaft, eine Tätigkeit nicht zu verrichten (nicht verrichtet zu haben), diese nicht zu erleiden (nicht er-litten zu haben)'; darum heißen sie auch d e p r i v a t i v e oder n e g a -t i v e Bildungssuffixe. Die aktiven Ableitungen gehen zumeist auf intran-sitive Verba zurück und bilden das Gegenstück zu den Verbalnomina mit dem Wortbildungssuffix ö/ό, gegebenenfalls auch zu denen mit t , t t (iüggetlen [ = im Gegensatz zu iüggö]; bzw. keletlen [im Gegensatz zu ke l t ] ) ; seltener auch auf transitive Verba (tapasztalai?«^. Das Grundwort der Derivationen mit passiver Bedeutung ist ein transitives Verbum; diese stehen den mit t , t t gebildeten Verbalnomina gegenüber (födetlen). Manche Ableitungen können dem Textzusammenhang entsprechend einen aktiven oder passiven Sinn tragen (meggondola£&m, tdirwlailan).

Bei den Stammvarianten des Typus zörög : zörges wird die Ableiter-form etlen/atlan teils zur lexikalischen, teils zur nichtlexikalischen Stamm-variante gefügt (dolga|vegezetlen; törletlen). Bei den Stämmen mit v-Variante tr i t t der Abieiter zum v-Stamm (megszövei/ew, aber: tetlen). Die Ableiterform telen/talan wird nur mit einigen einförmigen Stämmen affi-giert (untalan ).

hetöfhato ist ein produktives und häufiges Bildungssuffix, das vor allem mit transitiven Verben gefügt wird und Ableitungen mit der Bedeutung 'daran ist die Tätigkeit vollziehbar' bzw. 'es kann die Tätigkeit erleiden' (vedhetö, összerakhatö) bildet. Ableitungen mit aktiver Bedeutung gibt es kaum (jedoch: Te vagy a megmondhatoja 'Du kannst es sagen', eigtl.: 'Du bist es, der es zu sagen vermag'). Ableitungen aus intransitiven Verben gibt es nur wenige, aber auch diese haben einen aktiven Sinn (keletkezAe/<5).

Dieses Bildungssuffix befolgt dieselben Affigierungsregeln wie der verbale Abieiter het/hat.

hetetlenjhatatlan ist ein Bildungssuffix jüngerer Herkunft, aber schon produktiv und häufig, das gewöhnlich Derivationsformen bildet, deren Bedeutung jener der mit dem vorigen Suffix gebildeten Ableitungen ent-gegengesetzt ist. Doch ist die neue Bedeutung nur zum geringeren Teil aktiv, zum größeren Teile dagegen passiv. Das Grundwort der aktiven Ableitungen ist manchmal ein transitives Verbum (tehetetlen); meistens aber ein intransitives (fa,Ta,dhatatlan); die passiven Ableitungen haben im-mer ein transitives Verbum zum Grundwort (elvezhetetlen). Die Bedeutung von manchen Ableitungen läßt sich jedoch nur durch komplizierte adver-biale Fügungen umschreiben (etwa: ellenällhatatlan, d. h. 'dem man nicht widerstehen kann').

Etymologisch bestehen diese beiden Bildner aus dem verbalen Bildungssuffix het/hat und aus dem deverbalen Ableiter 6/0 bzw. (e)tlen/(a)tlan; darum kann man die Derivationen auch als weitergebildete Formen des possibilitiven Verbs auffassen.

b) Mit der Hauptbedeutung ' d u r c h d i e T ä t i g k e i t g e k e n n -z e i c h n e t , die Tätigkeit als charakteristisches Merkmal aufweisend':

ösjos ist ein produktiver und häufiger Ableiter. Die damit gebildeten Derivationen tragen zumeist einen aktiven Sinn (felos, ragad6s). Nur aus-nahmsweise haben sie eine passive Bedeutung (ehetfo, der Gegensatz von

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124 DEVEBBALE BILDUNGSSUFFIXB DER NOMINA

eheteilen). Einige Ablei tungen werden eher nu r als Subs tan t iva gebraucht (tudos, maros) .— Die mi t diesem Bildungssuffix abgeleiteten Wör te r werden mi tun te r im gleichen Sinne wie die Ablei tungen mi t synonymen Suffixen verwendet (fäzos u n d i&zikony); meistens aber bes teh t in solchen Fäl len ein Bedeutungsunterschied (omlös t e sz ta 'mürber Teig' , aber : omlatag h&z 'baufälliges Haus ' ) .

Dieser Abieiter wird wie das Bildungssuffix von Verbalnomina o/o mi t dem S t a m m affigiert.

ikeny\ikony ist ein noch einigermaßen produkt ives , aber schon schwin-dendes Formans , wenngleich die Zahl der d a m i t gebildeten Ablei tungen noch ziemlich beachtl ich ist . Zur Bedeu tung des obigen Bildungssuffixes h a t es auch den Sinn 'zur genannten Tät igkei t neigend ' (törekeny, tarrule-kony). E s bi ldet k a u m passive Ablei tungen (ingerlekeny).

Zur 3. Aff ixgruppe gehörig f ü g t es sich bei den S t a m m t y p e n wie zörög : zörges zur kürzeren Var ian te (haj l6kony)\ bei den S t ämmen mi t v-Variante ist die Fügungsweise beim Typus tesz schwankend (hisz^eny, jedoch tevekeny) ; bei Verben des Typus alszik tritt es zur S t a m m Variante mit sz {dl\iBz6kony).

etegjatag ist heu te höchstens noch in der dichterischen Sprachschöp-f u n g produkt iv , u n t e r den fert igen Wör te rn ist es aber nicht allzu selten. Die Ablei tungen sind zumeist durch eine Nuance der dichterischen, ge-wähl ten R e d e geprägt . Als Grundwor t figuriert gewöhnlich ein intransi t ives Verbum (csüggeie^, ingatag) ; doch sind Derivat ionen — allerdings mi t pas-sivem Sinn — auch aus t rans i t iven Grundwör te rn möglich (asatag); so k o m m t es auch mi t unproduk t iven S tämmen ziemlich häufig vor {ve&zketeg [vgl. reszket]). E s gibt auch einige Ablei tungen aus nominalen S t ämmen (gyermefe<7, ba lgatag) .

Dieser Abieiter gehör t ebenfalls zur 3. Aff ixgruppe (darum ζ. B. : ing atag).

i. Dieser n icht völlig improdukt ive , aber seltene Abieiter bi ldet Wörter , die teils eine verniedlichende Bedeutungsnuance haben (csali, j ä t s z i j , teils aber ironisch bzw. volkstümlich sind (zsugori [vgl. zsugorgat] , s z a j | t ä t i ) .

( § 96) Die Bildungssuffixe der P a r t i z i p i e n : öjo is t ein außerordent l ich produkt ives u n d häufiges Suffix, das nur zu

Verba ls tämmen mi t passivem Abieiter nicht gefüg t wird. E s bildet Par t iz ipien mi t der Bedeu tung der i m p e r f e k t e n Tät igkei t .

Die Ablei tungen bezeichnen zugleich eine ständige, andauernde Eigenschaf t , d. h. sie können auch einen rein adjekt ivischen Sinn t ragen, weshalb sie denn auch zu einem beträcht l ichen Teile von zweifacher W o r t a r t sind: Par t iz ipien u n d Ad jek t i va (mit der H a u p t b e d e u t u n g der in § 95 P u n k t b) abgehandel ten Derivat ionen) . Mehrere dieser F o r m e n werden häufiger als Adjek t iva , denn als Verbalnomina gebraucht (elnezö). — Viele von diesen Ablei tungen sind auch substant ivisch gängig. Diese substant ivischen For-men haben die Bedeu tung 'der/die Tät igkei t berufsmäßig Verrichtende ' . — Zugleich können viele Derivat ionsformen, besonders als erstes Glied einer a t t r ibu t iven Zusammensetzung, zugleich adverbiale Bede tung haben. So k a n n es auf das zweite Glied einer Zusammense tzung die ins t rumenta le Bedeu tung ab fä rben (aftatfd|szer); desgleichen die lokat ive (MZd|szoba); aber auch die tempora le (fogad6\0ra,); usw.

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DEVERBALE BILDUNGSSUFFIXE DER NOMINA 125

Bei den Stämmen vom Typus zörög : zörges weist das Suffix o/o keine einheitliche Fügungsweise auf. Zu den ik-Verben auf ζ und 1 tr i t t es in reiner verbalnominaler Bildungsfunktion teils zu beiden Stammvarianten (celozd und celzό), teils nur zur lexikalischen Stammform (hegyezöj. Im adjektivischen oder substantivischen Gebrauch wird aber dieser Abieiter zumeist mit der kürzeren Stammvariante affigiert (berld, ίοτζδ). Auch bei den verbalnominal gebrauchten Stämmen auf r und besonders auf g setzt sich eher die kürzere Stamm Variante durch (gyötroj. Bei den ik-Verben bildet aber immer diese Stammform die Fügungsbasis (ΐέηγίδ). — Bei den Typen 16 und tesz der Stämme mit v-Variante tri t t ö/ό zum v-Stamm (növ<5; ivo) ; bei Verben des Typus alszik entweder ebenfalls zu dieser Stammva-riante, oder aber zu dieser und zur d-Variante gleicherweise (fekvö, aber: cselekvö und cselekedö^. Bei den Stammformen mit wechselnden sz- und d-Varianten bevorzugt das Suffix den d-Stamm (öregedoj; bei megy den Stamm men (menö); als Partizip von van ist jenes von lesz gängig (lev<5, statt des adjektivierten bzw. als Fügungswort gebräuchlichen valo).

t, tt (e[e]ttjöttjott) ist ebenfalls ein produktives und häufiges Bildungs-suffix, das jedoch dem passiven und possibilitiven Verbalsuffix nicht hin-zugefügt wird.

Dieses Suffix bildet Ρ e r f e k tpartizipien. Aus transitiven Grundwörtern werden gewöhnlich — sofern sie keine Objekterweiterung haben — passive Formen abgeleitet (latott); mit Objekt sind aber die Derivationen aktiv (vilagot Idtott oder vilag|lätott 'weiterfahren'). Bei manchen Wörtern kann das Verbalnomen auch ohne Objekt aktiv sein (tanult m^rnök 'gelernter/ studierter Ingenieur'). — Von diesen Ableitungen wurden viele adjektiviert (vgl. weiter unten), gegebenenfalls substantiviert (fagylali) ; und zwar oft ohne Verbalpräfix, obschon das entsprechende Verbalnomen präfigiert ist (rekedi in rekedt hang 'heisere Stimme', aber: [a sörtol] berekedt [hangom-maZ/ '[mit meiner vom Bier] heiseren [Stimme]').

Die rein als Verbalnomen fungierende Derivation unterscheidet sich oft auch in ihrer Form, und zwar durch das Fehlen des Präfixes oder durch die Fügung des Ableiters ohne Bindevokal (\rk~[varrt [disz] '[an]genähte [Verzierung]', aber: varrott [talp] 'genähte [Sohle]').

Zu den einförmigen Stämmen auf Vokal -f j, 1, r, n, ny tr i t t im allgemei-nen die Ableitervariante t (veli, piheni) ; zu den einförmigen Stämmen mit sonstigem konsonantischem Auslaut die Ableiterform e[e]tt/ött/ott (kiadoW, letepe[e]ii; aber: farad/,). Mitunter ist die Fügungsweise schwankend, wobei dann die Form mit Bindevokal oft veraltet ist (csüggedi: csüggede[e]Wj. — Bei den Stämmen mit vokalausstoßender Variante können zumeist beide Stammformen der ik-losen Verba auf r mit dem Abieiter affigiert werden (sodori oder sodroW). Die ik-losen Verba auf 1 jedoch nehmen das Suffix zumeist nur mit ihrem lexikalischen Stamm an (mersekeli); mitunter aber mit beiden Stammvarianten (ocsaroli oder ocsärlott). Bei den ik-losen Verben auf ζ und besonders auf g wird der Abieiter eher mit der kürzeren Stamm Variante gefügt (sebze [§]#,); manchmal aber mit beiden (elkobzo/i und elkobozoW). Auch bei den ik-Verben tri t t der Abieiter mit Bindevokal eher zur nichtlexikalischen Stammform (hajloiij. — Bei den Stämmen mit reiner v-Variante ist die Fügungsweise wohl schwankend, doch tri t t das Bildungssuffix eher zum lexikalischen Stamm (lott; aber: megrott [diak 'gerügter Schüler'] und rovott [rnultü 'vorbestraft']).

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126 DEVERB. SUFFIXE DER NOMINA — DENOM. SUFFIXE DER NOMINA

Die Verben vom Typus tesz und das Verbum jön haben zumeist die kürzeste Stammvariante als Fügungsbasis (tett; trotzdem: megeve[e]# und megivott). Die Verbgruppe vom Typus alszik fügt sich mit dem Abieiter in der d-Stammvariante (kialudi). Bei den Verben des Typus mit wechselnder sz- und d-Variante bevorzugt der Abieiter den d-Stamm (megöregede[e]ii); beim Verbum van den Stamm vol (voli); bei megy die Stammvariante men ([a divatbo/] kiment [kalap] '[der aus der Mode] gegangene [Hut]').

endöjandö. Heute ein kaum noch produktives (nur in der Rednersprache und in Abhandlungen gebräuchlicheres) Bildungssuffix von immerhin noch mittlerer Häufigkeit.

Es bildet i n s t a n t e Partizipien. Mit transitiven Verben gefügt drückt es entweder nur das Instans aus, oder aber auch die Notwen-digkeit der Tätigkeit (születendö; fizetendo). Mit intransitiven Verbalstäm-men affigiert ist es meistens nur in adjektivierten Wortformen gängig (hdAando).

Es gehört zur 3. Affixgruppe. Bei den Verben vom Stammtypus zö-rög : zörges tritt es gewöhnlich zur kürzeren Stammvariante (forgand6); doch kann die Fügungsweise auch schwankend sein (örizendö und örzendö). Bei den Stammtypen mit v-Variante fügt es sich zum v-Stamm der Verba vom Typus lö (megszöYendö) ; bei der Stammgruppe tesz wird es mit der kürzesten Stammvariante affigiert (teendö); bei jön mit dem v-Stamm (j övendö).

(§ 97) Das Bildungssuffix des V e r b a l a d v e r b s ist: vejva, venf van. Die erste Variante ist sehr produktiv und häufig (nur bei den passiven und einigermaßen auch bei den possibilitiven Verben ungewöhnlich (indit-tatva bzw. läthatraj. Die zweite Suffixvariante ist nur mehr in der Kanzlei-sprache und im gehobenen, feierlichen Stil gängig. Ableitungen aus intran-sitiven Grundwörtern sind aktiv (lepve). Bei Derivationen aus transitiven Grundwörtern ist dies eher nur mit einem Objekt der Fall ([mindent] feledve '[alles] vergessend'; [öt] vdrva '[ihn/sie/es] erwartend; [auf ihn/sie/es] wartend'); sonst sind solche Ableitungen gewöhnlich passiv ([töled] elfeledve '[von dir] vergessen').

Dieses Bildungssuffix gehört zur 1. Affixgruppe, so daß es sich bei den mehrförmigen Verbalstämmen teils mit dem lexikalischen Stamm fügt (növe, zörögvSn). Bei den Verben der Gruppe tesz und bei jön tritt es je-doch zur Stammvariante mit gedehntem Vokal (teve; jöve); bei den Verben vom Typus alszik und öregszik zum d-Stamm (kialudwz [aber : fekve, alva]; megöregedwj. Bei megy tritt es zum Stamm men (menve) ; bei van ist als Suppletivismus das mit ven gebildete Verbalnomen von lesz gebräuchlich (Ιένέη).

Denominale Bildungesuffixe der Nomina

(§ 98) S u b s t a n t i v i s c h e Bildungssuffixe von u n t e r -s c h i e d l i c h e r B e d e u t u n g :

s : dieses überaus produktive und sehr häufige Suffix ist auch an Be-deutungsnuancen äußerst reich.

A) Als Bildungssuffix von B e r u f s n a m e n bedeutet es den 'mit dem im Grundwort genannten Gerät, Stoff usw. Arbeitenden' (üvege[e]s,

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DENOMINALE BILDUNGSSUFFIXE DER NOMINA 127

csikÖÄ); 'den Fahrer eines Verkehrsmittels' (kocsis, traktoro-s); 'den mit einem Sportgerät Sport Treibenden' (kajakos, kerekparos); 'den etwas Genießenden, mit etwas Spielenden' (dohänyos, kär tya«J; 'den ein Instru-ment Spielenden' (hegedü-s, kür tös) ; 'den Verkäufer einer Ware' (kenyere,?, trafiko,?); 'den zu einer bestimmten Zeit Arbeitenden' (ejjele[e]«s); 'einen zu einer Sache in Beziehung stehenden Arbeitenden' (gazos); usw.

B) Die Ableitungen bezeichnen des weiteren 'das M i t g l i e d einer Kör-perschaft, einer Gemeinschaft' (FTC-s, d. h.: 'Angehöriger, Sportler des i'erencvärosi Torna Club [ = Franzstädter Turnclub]';TTK-s, d. h.: 'Stu-dent der Termeszetfudomänyi Κ&τ [ = Naturwissenschafthchen Fakul-tä t ] ' ; hatodikos); 'den Werktätigen eines Unternehmens, eines Werkes' (közerte[e]s, martinos) ; usw.

C) Als Abieiter von einer Art K o l l e k t i v a bedeutet es 'eine mit dem im Grundwort Genannten bebaute, Fläche' (kukoricas, bükkös) bzw. 'den Namen einer Tiergruppe oder deren Behausung' (mene[e]s; mehes).

D) Aus Kardinalia werden damit K e n n z i f f e r n , Namen von N u m m e r n , Z e n s u r e n gebildet (egyes, ket te«); dementsprechend numerierte Linien und Wagen von Verkehrsmitteln, so bezifferte Räum-lichkeiten (Klassenzimmer, Säle) usw. (Kettesre [szällunk a t ] '[Wir steigen] in die Zwei/Zweier [um]'; [Az] ötösben [ki lakik]? '[Wer wohnt] im [Zim-mer] fünf?'). Diese Ableitungen können aber auch die entsprechende Geld-münze, Banknote bezeichnen ([Adjon erte egy] ötvenest! '[Geben Sie mir dafür einen] Fünfziger') oder das entsprechende Maß ([Itt a] m&ere[e]s '[Hier ist] das Metermaß'); usw.

Das Bildungssuffix gehört zur 2. Affixgruppe, d. h., es fügt sich zu den konsonantisch auslautenden einförmigen Stammformen mit dem stamm-typischen Bindevokal (mehes, aber: mene[e]^ . Bei den mehrförmigen Nominalstämmen t r i t t es im allgemeinen zum nichtlexikalischen Stamm; lautet dieser konsonantisch aus, so schiebt sich ein stammtypischer Binde-vokal ein (bokros; fazekas; oras; kövesj. Bei den vokalisch auslautenden einförmigen Stämmen und bei den mehrförmigen Stammformen der Gruppe aj to : a j ta ja wird es mit der lexikalischen Stammvariante unmittelbar affigiert (hajös; csikos).

s4gjsdg (mitunter: eseg/a^dg, ja: essegj&ssdg). Auch dieser produktive und sehr häufige Abieiter trägt verschiedene Derivationsbedeutungen.

A) Mit diesem Wortbildungssuffix werden Namen von a b s t r a k t e n Eigenschaften bzw. Zuständen im allgemeinen aus adjektivischen — ad-jektivisch gebrauchten — Grundwörtern deriviert (aus Adjektiven: beteg-seg, josäg; aus Substantiven: elnökse<7, anyasäg; aus zumindest etymologisch Partizipien: rekedtsey, hajlando^agr; aus Numeralien: egyseg; aus Prono-mina: milyensegr; aus Adverbien: t&volsäg; aus postpositionalen adjekti-vischen Wortbildungen: munkanelkülise<7; aus Sätzen: nemtörödöm-seV).

B) K o l l e k t i v a bildet dieses Suffix aus Substantiven sowie aus substantivisch gebrauchten anderen Grundwörtern (ellens^gr, elnöks^J.

C) Aus substantivischen Grundwörtern, die Geländeformen bezeichnen, werden mit sigjsäg Wörter mit vergrößerndem Sinne, fallweise auch Kol-lektiva gebildet (hegysig).

D) Seltener und im veralteten Sprachgebrauch bezeichnen Ableitun-gen mit diesem Suffix P e r s o n e n mit ehrender oder aber etwas ab-schätziger Nuance (asszonys<i<7, urasäg).

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128 DENOMINALE BELDUNGSSÜFFIXE DEE NOMINA

Ε) Mitunter sind die Derivationen Namen von Ä m t e r n , Amtsstellen oder Behörden, gegebenenfalls von konkreten O r t e n , Räumen (titkar-säg; [A hegymäszo a] melysigbe [zuhant] '[Der Bergsteiger stürzte] in die Tiefe').

Dieses Wortbildungssuffix gehört in die 1. Affixgruppe. Es wird nur selten mit Bindevokal gefügt (frissesegr, sokasai?) ; noch seltener erfolgt die Dehnung des s nach dem Bindevokal (bölcsessegr, szüzesseg). Bei den Typen bokor : bokrok und borjü : borjak tritt es zum lexikalischen Stamm (bätor-säg bzw. könnyüsegr) ; desgleichen beim Typus nyar : nyarak (nehezse^, sza-m&rsdg; nur bei Wörtern mit dem Stammvokal ί, u, ύ ist dies nicht der Fall: szüz esseg, urasäg) ; ebenso bei Wörtern vom Typus ajto : ajtaja, ferner bei denen mit v-Variante (külsöse^; bosig) und bei denen des Typus fa : fak (feketesig).

ik. Ein produktives und nach Personennamen, Personen bezeichnenden Nomina als Grundwörter sehr häufiges Formans. Aus Nomina bildet es sog. z u s a m m e n f a s s e n d e Namen mit der Bedeutung 'Gesamtheit der mit dem Grundwort genannten Person und ihrer Angehörigen'. Diese Deri-vationsformen stehen immer im P l u r a l (so aus Personennamen: Ady^ , Ady Endree&, i3vaek; aus Berufsnamen: [a] tanltoek; aus anderen Grund-wörtern, gegebenenfalls aus solchen mit Personalsuffix: apäd^J . — Dieses Suffix fügt sich zum lexikalischen Stamm, ausgenommen die Wörter vom Typus fa : fak fävMk).

Die Ableitungen sind Pluralformen von einigermaßen paradigmatischer Prägung.

ηέ. Dieser Abieiter ist ebenso produktiv und verbreitet wie der zuvor abgehandelte; zu Personennamen bzw. Berufsnamen als Grundwörtern gefügt bezeichnet er die E h e f r a u , die Derivationen sind sog. F r a u e n -n a m e n (ΑΑγηέ, Ady Endrέηέ, eigtl.: 'die Frau von Endre [ = Andreas] Ady'; Ferin^; elnökn^J. Dieses Suffix fügt sich wie das vorausgegangene zum Stamm.

iszjdsz. Ein noch produktives, in ziemlich vielen Wörtern vorkommendes Wortelement, das in den älteren Ableitungen B e r u f s n a m e n zumeist mit der Bedeutung 'Fänger, Sammler des im Grundwort genannten' (ege-τέδζ, Yidläsz) bildet; die neueren Derivationsformen bezeichnen den Beruf nur im allgemeinen (erd&z, tengeresz, csillagi&sz, martinäsz). Ausnahms-weise werden damit auch aus verbalen Grundwörtern Ableitungen gebildet (szab äsz).

Das Suffix gehört in die 3. Affixgruppe: bei Stämmen des Typus bo-kor : bokrok und nyär : nyarat tri t t es zur nichtlexikalischen Variante (arkcisz, eger6sz); bei denen vom Typus fa : fat und vom Typus ajt<5 : aj taja zur gekürzten Variante (zenisz; erd6sz) ; bei Stämmen mit v-Variante zu dieser (müve-sz, loväsz).

zetjzat. Ein noch produktives, aber ziemlich seltenes Bildungssuffix. Die Ableitungen sind Kollektiva, die 'eine Gruppe, ein Gefüge von Dingen' bezeichnen (fegyverzei, csillagzaij. — Mit dem Stamm fügt es sich ähnlich wie das denominale Verba bildende z(ik).

sdi. Ein produktiver, aber ziemlich seltener Abieiter. Die Derivationen nennen hauptsächlich die Tätigkeit der Erwachsenen nachahmende S ρ i e-1 e (katonäscfö, buj6sdi) ; sie sind eben darum mitunter ironisch (alkotmd-nyosdi). Es wird wie das Suffix s affigiert.

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DENOMINALE BILDUNGSSUFFIXE DEB, NOMINA 129

nemu. Ein seltenes, aber produktives — fast noch wie das zweite Glied von Zusammensetzungen gebrauchtes — Suffix. Die Ableitungen sind Kol-lektiva (ägynemü, üvegnemü). — Es tritt immer zur lexikalischen Stamm-form (ruha nemu).

ista. Ein mitunter noch produktives, aber mit ungarischem Grundwort seltenes F r e m d s u f f i x ; die Derivationen nennen hauptsächlich den Vertreter, Anhänger einer Richtung oder Lehre (moderm'sta; Kossuthisto) bzw. den Beruf (forgalmisfa); vor allem aber den Schüler, Stundenten eines Schultypus, einer Lehranstalt (övodwia, egyeteinista) ; den Angehörigen, das Mitglied einer Institution, eines Verbandes (KISZ-ista , d. h. 'Mitglied des KISZ [ = JTommunista /fjüsägi Äzövetseg, Kommunistischen Jugend-verbandes]').

Vor diosem Suffix fehlt zumeist der auslautende Vokal des Grundworts (zongora-{-ista -> zongorista; ovoda-\-ista -> ovodista).

(§ 99) Die d e m i n u t i v e n substantivischen Bildungssuffixe bil-den Deminutiv- oder Koseformen, die mitunter auch eine spöttische Nuance tragen können. Viele Grundwörter bilden mit einer g e k ü r z t e n Form den Stamm solcher Ableitungen.

cskejcska. Ein produktives und sehr häufiges Substantivbildungssuffix, dessen Ableitungen hautpsächlich Deminutiva sind (kövec^&e, häzacslca; aus substantivischem Pronomen: valamics&e,). Die Derivationen können aber auch reine Koseformen sein (fiü cslca; Anna cslca; auch aus Pronomina: magacslca). — Aus adjektivischen Grundwörtern werden damit Adjektiva abgeleitet, die mit vertraulicher, familiärer Nuance ein geringeres Maß der Eigenschaft, oder aber Spott ausdrücken (butäcs&a); ebenso aus Pronomina (akkoräc-s&a); desgleichen werden aus numeralischen Grundwörtern N u m e r a l i e n gebildet ( k e t t e t e n ) ; aus pronominalem Grundwort ebenso (annyics&aj.

Das Suffix gehört zur 2. Afffixgruppe und wird mit dem Stamm ebenso affigiert wie der Abieiter s. (Nach einförmigem Stamm: hajocs&a, aber: fülecs&e bzw. kerte[e]c,s&e; bei mehrförmigen Stämmen mit unseren wichtig-sten Musterwörtern wie folgt: bokrocs&a; nyaracs&a; i&cska; borjacs&a oder borjucs&a; aqtocska; lovacska, faluc.s£a oder falvacslca.)

kejka. Ein produktives und häufiges Bildungssuffix. Deminutiva bildet es vor allem aus Grundwörtern mit r, 1, n, ny, s bzw. i, ό, ö im Auslaut. Als Substantivbildner fügt sich auch dieses Suffix vorwiegend mit sub-stantivischen Grundwörtern (kenyer&ej; mitunter bildet es auch Namen von Geräten und Kleidungsstücken (otthon£a); ist aber auch als Bildungs-suffix von Pflanzennamen gebräuchlich (esti&e^. Koseformen bildet es zu-meist aus Vornamen (Terez&e, Joska); doch wird es auch mit Gattungsnamen affigiert {nenike). — Ist das Grundwort ein Adjektiv, so ist es zumeist auch die Ableitung (csekelyßej.

Das Suffix gehört zur 1. Affixgruppe und fügt sich ziemlich regelmäßig ohne Bindevokal zur lexikalischen Stammform; höchstens stellt die Kür-zung des Stammes von Vornamen eine Abweichung von der Regel dar (Ferenc+£e ->- Fer&e, aber: Ärpäd+fe Ärpädka).

i. Das produktive und häufige Bildungssuffix ist zur Ableitung von Koseformen der Personennamen gebräuchlich (Ärpäd —>- Ärpi, Jozsef Jozsi; Eva -> E v i ) ; desgleichen bildet es Koseformen von Gattungsnamen

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130 DENOMINALE BILDUNGSSUFFIXE DER NOMINA

(pajti) ; diese Formen haben oft die Nuancen der Kindersprache (l&tn, özi). Neuerdings ist es noch produktiver in der weniger gewählten städtischen Umgangssprache; diese Formen werden aus gekürzten Stämmen gebildet (csoki [vgl. csokoläde], fagyi [vgl. fagylalt], όνΐ, ο vi [vgl. ovoda]). Diese Ableitungen sind hauptsächlich in der Sprache der Halbwüchsigen le-bendig.

csi. Etwa ebenso produktiv und häufig wie das zuvor abgehandelte i. Die Ableitungen weisen die gleiche Nuance auf. (Derivationen aus Vorna-men: Jan csi [vgl. Jänos]; Tercsi [vgl. Terez]; aus Gattungsnamen in der familiären Umgangssprache: froncsi [zu forint]; pulm [zu pulöver]).

ci. Ein noch nicht unproduktiver, jedoch ziemlich seltener Ableiter, mit dem meistens familiäre Namenvarianten gebildet werden (Berci [zu Albert sowie zu Bertalan], Juci [zu Judit]); seltener auch Anredeformen aus Gattungsnamen (apuci).

ikejika. Ein noch produktives, aber schon seltenes Wortbildungssuffix. Die Derivationen sind zumeist Deminutiva mit verspielter, oft kinder-sprachlicher Nuance (cseszike [zu csesze], hasife [zu has], barika [zu bä,-räny]); noch häufiger Kosenamen (Terike, Pa\ika).

us bildet nur noch vereinzelt neue Ableitungen. Seine Derivationen sind aber im gegebenen Wirkungsbereich nicht ganz selten (in Kosenamen: Annu« [zu Anna], Imrws [zu Imre]; in Ableitungen von Gattungsnamen: apws [zu apa]; in Tiernamen: kutyws [zu kutya]).

Die Fügungseigenart von diesen und ähnlichen, nur noch vereinzelt gebrauchten Bildungssuffixen (häzikö; any«; apuka; Julcsa [vgl. Jülia]; szänko; bäty<5; Erzsofc [vgl. Erzsebet] besteht darin, daß sie mit den verschiedentlich gekürzten Stämmen der längeren Grundwörter affigiert werden.

(§ 100) Bildungssuffixe von A d j e k t i v e n : s. Ein sehr produktives und häufiges Suffix, dessen Ableitungen ver-

schiedene Bedeutungen tragen. A) Die Derivationen haben vor allem die Bedeutung 'mit dem Genannten

versehen, es besitzend', genauer gesagt — der Bedeutung des substantivi-schen Grundwortes entsprechend — 'mit dem Genannten ausgerüstet' (esernyös [ferfi] 'mit Schirm versehener [Mann]'); weitere Bedeutungen der Ableitungen: 'damit überzogen, bedeckt' (harmatos [ret] 'taufrische [Wie-se]'); 'damitverziert,geschmückt' (tollas [kalap] 'federgeschmückter [Hut]'); 'damit bewachsen, bebaut' (viragos [tisztäs] 'blumige [Lichtung]'); 'da-mit zubereitet, gewürzt' (lekväros [sütemeny] '[Kuchen/Gebäck] mit Mus/ Marmelade'); 'es tragend, damit bekleidet' (sinadrägos [nö] '[Frau] in Skihosen'); 'es enthaltend' (agyagos [talaj] 'lehmiger [Boden]'); 'zu dessen Speicherung, Lagerung dienend' (vor allem als erstes Glied von Zusammen-setzungen: vizes|pohar 'Wasserglas'); usw. — Aus Namen von Geldeinheiten bildet das Suffix Ableitungen mit der Bedeutung 'so viele Einheiten ent-haltend, soviel wert' (huszforintos [bankjegy] 'Zwanzigforint[schein]'). Aus den Namen von Zeitspannen werden damit Adjektiva gebildet, die die Zeitdauer oder das Alter angeben (kethetes [csecsemo] 'zweiwöchiger [Säugling]' bzw. többörds [värakozäs] 'mehrstündiges [Warten]'); gege-benenfalls bezeichnen die Ableitungen 'zum gegebenen Zeitpunkt ab-fahrend, ankommend' ([az] ötös [gyors] '[der] Fünf-Uhr[-Schnellzug]'; ebenso 'zur genannten Zeit stattfindend bzw. erfolgt' ([az] 1848-as [for-

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DENOMINALE BILDUNG8SUFFIXE DE» NOMINA 131

radalom] '[die] 1848er [Revolution]'); usw. — Derivationen von abstrak-ten Grundwörtern haben mitunter die Bedeutung 'damit behaftet, zusam-menhängend' (borzalmae, eredmenye[e]s); bzw. 'darauf beruhend' (egyez-menye[e]5j.

Der Abieiter s mit der Bedeutung 'damit versehen, es besitzend' der Derivationen ist ein Synonym des adjektivischen Bildungssuffixes ü/ü, jü/jü, nur daß die Ableitungen mit s eher ein dominierendes Merkmal aus-drücken, die mit ü/ü bzw. jü/jü dagegen den konkreten Besitz ([piros] kendös '[rot] betucht, in/mit [rotem] Tuch': [piros] kendöjü 'mit [rotem] Tuch', etwa: 'die das [rote] Tuch hat/trägt'). Mitunter besteht zwischen den beiden Ableitungen kein Unterschied ([nyitott] nyakü oder nyakas [ing] '[Hemd] mit [offenem] Kragen'). In anderen Fällen aber besteht zwischen den Derivationen ein klarer Bedeutungsunterschied (k4tkezes [zongoradarab] '[Klavierstück] für zwei Hände' und kitkezü [16ny] '[Wesen/Lebewesen] mit zwei Händen').

B) Die zweite Hauptfunktion dieses Ableiters ist die V e r g 1 e ί-ο h u η g: die Derivationen haben die Bedeutung 'dem ähnlich, dafür charakteristisch'. Das substantivische Grundwort kann eine Person nennen {boszorkänyos [ügyesseg] 'hexenhafte [Geschicklichkeit]', diakos [jökedv] 'burschikose [Fröhlichkeit]'); ein Volk (francids [könnyedseg] 'französische [Ungezwungenheit]'); einen Stoff (erces [hang] 'eherne [Stimme]'). Doch fügt es sich auch mit Grundwörtern, die sowohl substantivisch als auch adjektivisch gebraucht werden (örege[e]s [järäs] 'ältlicher [Gang]'). — Hierher gehören auch die Ableitungen aus adjektivischen Grundwörtern mit i, si (emberies, ällatias; falusiasj; des weiteren die Derivationen der als Adverbien gebrauchten denominalen Formen mit dem modalischen-essivischen Suffix leer/lag (utolagos). — In den vorigen Gruppen beginnt sich aber als einheitliche Affixform ies/ias bzw. lege[e]s/lagos durchzusetzen (pesties; ~ke,zAetlege[e]s, vagylogos).

C) Das Bildungssuffix s kann das geringere Maß, die geringere Stufe der Eigenschaft ausdrücken, besonders bei Ableitungen von Farbenbezeich-nungen (barnäs, feketee); aber auch bei sonstigen Grundwörtern (betege[e]e).

Das Suffix s zählt zur 2. Affixgruppe. Es wird wie das substantivische Bildungssuffix s mit dem Wortstamm affigiert.

u/ύ, jü/ju ist ein produktives und häufiges Ableitungssuffix. In attri-butiven Fügungen drücken die damit abgeleiteten Formen der Bezugssub-stantiva 'es besitzend, damit versehen' aus, deuten aber eine weniger feste Zusammengehörigkeit an. Nach Konsonanten folgt u/u, nach Vokalen jü/jü. Sinngemäß ist es das Bildungssuffix der ganzen attributiven Fügung. Das Attribut des damit suffigierten Bezugswortes kann ein Adjektiv sein ([häläs] szivü 'mit [dankbarem] Herzen'); ein Substantiv als gleichwertiges erstes Glied von Zusammensetzungen {vaa\kezü 'mit eiserner Hand'); ein Numerale (\iet\fejv, 'siebenköpfig', [mdsodik] osztdlyu '[zweiter] Klasse, [zweit]klassig'); ein Pronomen ([olyan] eredetü '[solcher] Herkunft').

Die Suffixvariante ü/ü gehört zur 3., die Form jü/jü zur 1. Affixgruppe. Bei den konsonantisch auslautenden mehrförmigen Wortstämmen wird die nichtlexikalische Stammvariante mit ü/ü affigiert (körm«, kezÄ); bei den Wörtern vom Typus fa : fat tritt jü/jü zur Stammvariante mit langem Wechselvokal (f&jü) ; desgleichen zum nichtlexikalischen oder lexikalischen Stamm der Wörter vom Typus ajto : ajtaja (mezejü, mezöjü ; ajtaju, ajt6ji i ) .

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132 DENOMINALE BILDUNGSSUFFIXE DER NOMINA

Wörter mit v-Variante des Stammes haben mit dem v-Stamm ü/ύ (kövw usw., aber: iaXuju).

i, si ist ein produktives und sehr häufiges Bildungssuffix. Die allge-meinere Bedeutung der Derivationen ('zum Genannten gehörig') kann sich der Bedeutung des Grundwortes entsprechend in vielerlei Nuancen realisieren.

A) Ableitungen aus Grundwörtern, die eine P e r s o n (deren Zu-stand, Beruf) nennen, bedeuten 'von ihr abstammend, herrührend' (atyai, horatiusij; 'sie kennzeichnend' (barati^; 'für ihren Gebrauch bestimmt' (nöi [kabat] Trauen-/Damen[mantel]'; 'mit ihr/ihrem Beruf zusammen-hängend' (mernöki [munka] JIngenieur[arbeit]'); 'auf den Beruf vorbe-reitend, dazu befähigend' (mSrnöki [oklevel] 'Ingenieur[diplom]'); usw.

B) Derivationen der Namen von I n s t i t u t i o n e n , Körperschaf-ten als Grundwort können folgendes ausdrücken: 'davon herrührend' (hiva-tah", elnöksegi) ; 'in dessen Rahmen tätig' (akademiaij; 'in dessen Rahmen veranstaltet' (iskolai [kir&nduläs] 'Schul[ausflug]'); 'in dessen Eigentum befindlich' (ällami [vallalat] 'staatliche [Unternehmung]', gyäri [auto] 'Fabriks[auto]'); usw.

C) Ableitungen von o r t s b e z e i c h n e n d e n Grundwörtern be-deuten 'daher kommend, abstammend' usw. (falusi, tokaji). In Pfianzen-und Tiernamen bestimmen diese abgeleiteten Formen innerhalb der Arten die Familien (erdei\ienyo] 'Wald-[Föhre/Kiefer]'; wezei[eger] 'Feldfmaus]'). Weitere Bedeutungen dieser Derivationen: 'dort erfolgend' (korhäzi [apo-läs] 'Krankenhausfpflege]'); 'dort üblich, gebräuchlich' (konyhai [bütor] 'Küchen[möbel]'; 'dort tätig' (szinhdzi [jegyszedö] 'Platzanweiser/-in im Theater]).

D) Derivationen von z e i t b e s t i m m e n d e n Grundwörtern ha-ben die Bedeutung 'zum genannten Zeitpunkt üblich' (deli [harangszo] 'Mittags[läuten, -glocken]'; husveti [tojas] Oster[ei]'); 'zum genannten Zeitpunkt existierend, erfolgend' (februdri [forradalom] 'Februar[revo-lution]'); 'so lange andauernd, gültig usw.' (havi [ber] 'Monats[lohn]'); u. dgl.

E) Ableitungen von A b s t r a k t a bedeuten 'darauf bezüglich, damit zusammenhängend' (fizetesi [kedvezmeny] 'Zahlungs[begünstigung]'; po-litikai [befolyas] 'politischer [Einfluß]'); oder sie haben die Funktion eines Possessivattributs (gyözelmi [indulo] 'Sieges[marsch]'; zenei [het] 'musi-kalische [Woche], Musik[woche]'); u .a .m.

F) Mit P o s t p o s i t i o n e n und Adverbien affigiert erübrigt es die adjektivischen Fügungen mit valo und levö (alatti, statt: alatt levö; kinti, statt; kint levö).

In bestimmten Fällen tritt an Stelle von i das Suffix beli (szovjetunio-beli, egyesült allamokbeli). In den Parallelderivationen beziehen sich die Formen mit beli konkreter auf das Innere (häzbeli : häzi).

Der Abieiter i wird bei Wörtern der Stammtypen nyär : nyarak, fa : fäk, borjü : borjak meistens mit dem lexikalischen Stamm, bei denen des Typus bokor : bokrok und teils auch bei solchen vom Typus ajto : ajtaja sowie bei denen mit v-Stamm zur nichtlexikalischen Stammvariante gefügt (nyari, aber: heti; budai; fiui; berki, erdei, seltener: erdoi; kövi). — Bei den mit häza, halma, falva, telke usw. als zweitem Glied zusammengesetzten Ortsnamen tritt das Suffix zur Stammvariante ohne auslautendes e/a; ebenso fällt bei Ableitungen mit i das Auslauts-i von Grundwörtern weg.

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DENOMINALE BILDUNGSSUFFIXE DER NOMINA 133

tlenjtlan (etlenj&tlan), telenjtalan. Dieses produktive und sehr häufige Bildungssuffix wird zumeist mit substantivischen, seltener mit adjekti-vischen — ausnahmsweise auch mit anderen, aber substantivisch oder adjektivisch gebrauchten — Grundwörtern affigiert.

Die damit gebildeten Ableitungen substantivischer Grundwörter be-deuten 'es entbehrend, dessen bar' (nötlen, sotlan oder sotalan; labatlan; £lettelen, ζΆν&τίαΙαη). Mitunter bezeichnen diese Derivationen das Fehlen der Eigenschaft der mit s-Suffix gebildeten Adjektiva (barätsägtalan, im Gegensatz zu barätsägosj. — Derivationsformen von adjektivischen Grundwörtern bezeichnen die entgegengesetzte Eigenschaft (bätortalan); das aus einem Numerale abgeleitete egyetlen hat steigernde Bedeutung.

Die Suffixvariante tlen/tlan wird mit den Stämmen nicht einheitlich affigiert: bei Wörtern wie ajto : ajtaja und bei einigen des Typus borju : borjak tritt sie ohne Bindevokal zum lexikalischen Stamm (idötlen, gyap-jiitlan); ansonsten aber zur nichtlexikalischen Stammvariante (fätlan; so auch mit Bindevokal: kezetlen, figyelmeiZen und követlen). Die Suffix-variante telen/talan gehört in die 1. Gruppe der Affixe und fügt sich mit der lexikalischen Stamm Variante (gyökertelen, dolog talan·, ausnahmsweise jedoch aus esz: esztelen). — Sehr oft werden auch parallele Derivationen gebildet, zumeist mit Bedeutungsunterschied (gondtalan, aber: gondatlan).

beli ist ein produktives und sehr häufiges Wortbildungssuffix, das be-sonders die ländliche Umgangssprache bevorzugt. Die Ableitungen ent-sprechen den adverbialen Formen mit den Suffixen ben/ban, be/ba, bol/böl und den Fügungen mit dem Verbalnomen levö (valö).

A) Derivationen von o r t s b e z e i c h n e n d e n Grundwörtern bedeuten 'dort geschehend, erfolgend; daher kommend, abstammend' (szovjetuniofteZi, iahibeli).

B) Ableitungen von K o l l e k t i v a oder Gruppennamen haben die Bedeutung 'dazu gehörig, dem angehörend' (csapatbeli, tsz-beli).

C) Derivationsformen von z e i t b e s t i m m e n d e n Grundwörtern haben den Sinn von 'damalig' (kokorszakfteZi, szazadbeli).

D) Ableitungen der A b s t r a k t a mit der Bedeutung eines Zu-standes, einer Eigenschaft oder einer Fähigkeit u. dgl. tragen den Sinn 'darauf bezüglich, es belangend, damit zusammenhängend' (eszbeli, jellem-beli) u. dgl.

Dieses Suffix wird immer mit der lexikalischen Stammvariante affigiert. file ist ein neueres — noch erkenntlich aus dem zweiten Glied von

Komposita entstandenes —, aber sehr produktives und häufiges Bildungs-suffix. Die damit gebildeten Ableitungen aus Personennamen bedeuten 'von ihm stammend, herrührend' (Eötvös-fele [inga] '[die] Eötvössche [Torsionswaage]'; Ludolf-feie [szäm] '[die] Ludolfsche [Zahl]'); Ableitungen von Gattungsnamen bedeuten 'dem gleich, ähnlich, von seiner Art ' (diäk-fele, raktar/e7e). Mituntertritt es auch zu anderen Wortarten; die Ablei-tungen haben dann die Bedeutung 'etwa ähnlich; etwa soviel'. Neuerdings haben die damit gebildeten Derivationen die Bedeutung von etwas unbe-stimmten Kollektiva (üveg/e7e) ; mehr noch, wenn diese Formen mit dem substantivischen Suffix seg/säg weitergebildet werden (üvegfileseg). — Das Suffix feie wird immer mit der lexikalischen Stammvariante affigiert.

szerü ist ebenfalls ein neueres, noch merklich mit dem zweiten Glied der zusammengesetzten Wörter verwandtes Bildungssuffix. Es ist sehr

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134 DENOMINALE BILDUNGSSUFFIXE DER NOMINA

produktiv und wird immer häufiger verwendet. Grundwörter der Ablei-tungen sind Substantiva; die Derivationen bedeuten einen Vergleich (anyagszer«, meseszerü) oder aber 'dementsprechend' (cel.szerü, szabaly-szerü). Auch dieser Abieiter tritt immer zum lexikalischen Stamm.

fajta ist ebenfalls ein neueres, noch merklich aus dem Hinterglied von Komposita enstandenes, produktives, jedoch selteneres Suffix. Die Ablei-tungen bedeuten 'von der Art des im Grundwort Genannten'. Derivationen aus Substantiven und substantivischen Pronomina sind vergleichend (ma-gadfajta; szekrSnyfajta [butordarab] '[ein] schrankähnliches [Möbelstück]'). Mit Adjektiven, adjektivischen Pronomina und Numeralien gefügt ist seine Funktion als zweites Glied im Kompositum ausgeprägter: es ist gleichsam ein Bezugswort des Attribus (mäsfajta, eokfajta). — Dieses Wortbildungs-suffix wird immer mit dem lexikalischen Stamm affigiert.

nyi ist ein produktives und häufiges Suffix, dessen desubstantivische Ableitungen '(etwa) so groß, so viel' bedeuten (lepesnyi, maxoknyi, forint-nyi); mitunter tritt es auch zu Formen mit possessivem Personalsuffix (ok\öm.nyi). — Es gehört zur 1. Affixgruppe und wird daher — die Wörter vom Typus fa : f&t ausgenommen — immer mit dem lexikalischen Stamm gefügt.

szef'ejrijszörijszori wird nur mit Numeralien oder mit anderen, aber numeralisch gebrauchten Wortarten affigiert, so daß seine Produktivität und Häufigkeit beschränkt ist. Die Ableitungen haben die Bedeutung 'so oft, -malig' oder 'das soundso vielte(mal)' (negyszefejri, többszöri; mäsod-szori). — Seine Fügungsweise entspricht der des Relationssuffixes sze[e]r/ ször/szor.

sze[e]re[ejsjszörösjszoros ist der Abieiter von denselben Grundwörtern, wie das vorige Suffix; dem entspricht auch seine Verwendung. Die Deriva-tionsformen haben jedoch die Bedeutung 'soundso vielmalig, soundso vielfach, soundso vielfältig, soundso viel enthaltend' (negyszefejrefejs, többszörös, h&ny szoros). — Seine Affigierungs weise entspricht der des vorigen Abieiters.

Es ist noch eine umstrittene Frage, ob es sich bei diese η zwei Bildungssuffixen um einheitliche Wortbildner handelt.

sigesjsägos bildet nur vereinzelt neue Ableitungen, ist jedoch im gehobe-nen Stil wegen seiner steigernden Funktion keineswegs selten. Dieser Ab-ieiter wird mit adjektivischen Grundwörtern gefügt (szörnyÜÄ^es, magas-sdgos). — Seine Fügungsweise entspricht den Fügungsregeln des Bildungs-suffixes seg/säg.

söjsö ist nur ausnahmsweise produktiv und auch ziemlich selten. Die Derivationen haben die Bedeutung 'dorthin gehörig, dortig, dort befindlich'. Grundwörter der Ableitungen sind Adverbien (elüls<5); Substantiva (oldaLso); seltener Adjektiva (jobbsd,). — Es wird mit dem lexikalischen Stamm affi-giert.

( § 101) Die Bildungssuffixe von N u m e r a l i e n : d, dilc. Die Derivationen mit dem Bildungssuffix d sind selbständige

Bruchzahlen (hatoc?, heted) ; in den ersten Gliedern von Zusammensetzun-gen sind es jedoch gewöhnlich Ordinalia (hatod[napon]oder [a] hatodik [napon] '[am] sechsten [Tage]'). — Das Suffix dik bildet selbständige Ordi-nalia (hatodilc, hetedik).

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DENOM. SUFFIXE DEE NOMINA — LITERATUR DER WORTBILDUNG 135

Deis Numerale egy kann dieses Suffix in beiden Funktionen, k0t (kettö) dagegen nur in der letzten Funkt ion als zweites Glied von Zusammensetzungen annehmen (tizen|egryed, tizen\egyedik, t\zen\kettedik), jedoch nicht selbständig (etwa als egyed, egyedik, ke t ted ik ) .

Wegen seines beschränkten Funktionsbereiches ist die Produktivität bzw. die Häufigkeit dieses Suffixes nicht allzu groß; wohl aber ist es in seinem Wirkungsbereich ein wichtiges Wortbildungsmittel.

Das Suffix gehört in die 2. Gruppe der Affixe, d. h. es wird zu den konso-nantisch auslautenden Stämmen mit dem stammtypischen Bindevokal gefügt (heterf, harmaei; aber ötöd, hatod; die Ableitung von kettö —vom Worttypus ajto : ajtaja — ist jedoch in Zusammensetzungen kettecZ).

Literatur: BABOS, R . E. , A causativ igekepzes 'Die Bildung der kausativen Verben' (MNyTK. Nr. 41); BIBOZI, G.—PAIS, D.f Hozzäszöläsok a -nok, -nök köpzö targyäban 'Beiträge zur Frage des Bildungssuffixes nök/nok' (MNy. LV, 170—5); D. BAKTHA, K., A magyar szökepzes törtenete 'Geschichte der ung. Wortbi ldung' (1959); BENKÖ, LORAND, Egy hangfestö igecsoport 'Eine Gruppe von onoma-topoetischen Verben' (MNy. L, 254—74); CstfRY, Β., Α kdpzök öletäböl 'Aus dem Leben der Bildungssuffixe' (MNy. X X I I I , 162 — 71); DEME, L., Egyes helysegnev-tipusaink -i kepzös melleknevi szärmazekairöl 'Über die mit dem Bildungssuffix i ab-geleiteten Adjekt iva einzelner Ortsnamen typen ' (MNy. LIV, 125—35); FABIÄN, P. , Α szöalkotds kerdesei 'Fragen der Wortschöpfung' I. (MNyelvh.2 134—66); FABIAN, P.—SZATHMÄRI, I . —TERESTYÄNI, F. , Α magyar stilisztika väzlata 'Abriß der ung. Stilistik' (1958, 225—31); GYALMOS, J . , Lat in eredetfi kepzöink 'Unsere lateinischen Bildungssuffixe' (MNyTK. Nr. 31); A -beli nevszökepzö 'Das nominale Bildungssuffix beli' (MNyTK. Nr. 88); KOVALOVSZKY, M., Nyelvünk u jabb belsö fejlemenyeinek kerdesei 'Fragen der neueren inneren Entwicklungen des Ungarischen' (NyFK. 133 — 8, 150—8, 162—4); Az ige kerdesköre 'Der Problemkreis des Verbums' (MNyelvh.1

167 — 203); LACZKÖ, G., Jdtszi szököpzes 'Spielerische Wortbildung' (NyF. Nr. 49); MAJTYINSZKAJA, K., Felszölaläs'Diskussionsbeitrag' (AMüv. 155 — 9); MARTHHCKAA, K. E., Cji0B006pa30BaHHe HMCH Β crapo- Η CPEAHE-EEHREPCKOM «3biKe (MocKßa, 1965); MELICH, J . , Α nyelvuji täs törtenetehez 'Zur Geschichte der Sprachneuerung' (NytudErt . Nr. 41, 141 — 7); NEMES, Ζ., Α magyar nyelv kdpzö-, jel- es ragstatisztikäja 'Die Statistik von Bildungssuffixen, Zeichen und Flexionssuffixen im Ungarischen' (MNy. X X V I I I , 30—6); PAIS, D., A -ne köpzök 'Die nö-Bildungssuffixe' (MNy. XLVII , 1 — 12); Α ha t ige es a -hat, -het köpzö 'Das Verbum ha t und das Bildungssuffix het /hat ' (MNy. X I J , 19 — 27); Α szödarabok funkciondlis megelevenedese 'Die funktionale Belebung von Wortteilen' (MNy. L H , 401 — 6); Α -nok, -nök es a -zat, -zet kepzök 'Die Bildungs-suffixe nök/nok und zet/zat ' (MNy. LIV, 477—84); PAPP, I . , Α szöalkotds problemdi 'Probleme der Wortschöpfung' (MNyj. IX, 3 — 31); RUZSICZKY, fi., Problemäk a kep-zök szinkron vizsgälatäval kapcsolatban 'Probleme der synchronen Untersuchung von Bildungssuffixen' (Nyr. L X X X I I , 200—8); Α kepzök rendszerbe foglaläsdnak, illetve targyaldsi sorrendjenek n^hdny kerdese 'Einige Fragen der Systematisierung bzw. Abhandlungsfolge der Bildungssuffixe' (NyelvtTanulm. 155 — 64); SÄMSON, E. , Α magyar nyelv egyszerü gyakoritö köpzöi 'Die einfachen iterativen Bildungssuffixe der ung. Sprache' (1943); -döz kepzös gyakoritö igeink 'Mit dem Bildungssuffix döz abgeleitete iterative Verba des Ungarischen' (MNyj. I X , 107 —18); SIMONYI, ZS., Α magyar gyakoritö es mozzanatos igek kepzese 'Die Bildung der iterativen und mo-mentanen Verben im Ungarischen' (NyK. XVI , 237—69; XVII , 46 — 65); SZABÖ, Z., Α szökepzes stilisztikai minösitesehez 'Zur stilistischen Qualifikation der Wortbildung' (Nyr. LXXXV, 284—99); SZILASI, M., Kombindlt müveltetö es mozzanatos igekepzös 'Die Bildung von kombinierten faktitiven und momentanen Verben' (NyK. X X I V , 168—206, 287—95, 409—42); TOLNAI, V., Α nyelvüji täs 'Die Sprachneuerung' (1929); TOMPA, J . , A mehetnek(je) tipusü fönevek Ιβίτό nyelvtani kerdeseihez 'Zu den Proble-men der Substant ive vom Typus mehetnök(je) in der beschreibenden Grammatik ' (MNy. LV, 481 — 8); ZSIRAI, M., Alapsz6-besugdrzäs a szökepzösben 'Die Irradiation des Grundwortes in der Wortbildung' (MNy. X L I , 1 —11).

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