UP-Campus Magazin 2/2009

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Zeitschrift der Passauer Publikationen Gruppe

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Impressum

21. Ausgabe des UP-Campus Magazins (6. Jahrgang, 2. Ausgabe) - Ausgabe 2/2009 (Sommer 2009, erschienen im Juni 2009) - Auflage: 3000 Stück in PassauDruck: Druckerei Becker, Sportplatzweg 2a, 35799 Merenberg, Verlag: Passauer Publikationen Gruppe e.V.

ISSN: 1863-7701Herausgeber: Dr. iur. Bence Bauer und Dr. Florian HartlebChefredaktion: Barbara Klostermann und Christian Schneider (Stellv.)Layout: Barbara Klostermann, Anregungen: Sandra Bachl (www.bachl-layouts.de)Redaktion: Dr. iur. Bence Bauer, Dr. Florian Hartleb, Barbara Klostermann (bk), Christian Schneider (cs), Alexander Widmann (aw), Victoria Pöllmann (vp), Johannes Hoffmann (jh), Moritz Dreher (md), Johannes De Visser (jdv), Teresa A. Winderl (taw), Rieke Bening (rb), Jennifer Preu (jp)Gastbeiträge: Antonia Knötig, Philipp Ehrl, Patricia Hegemann, Simone Wegwerth (Museum Moderner Kunst)Anzeigenleitung: Christian Schneider, Barbara Klostermann (Stellv.)Abbildungen: S.1 Rieke Bening; S. 4 Barbara Klostermann; S. 5 Rieke Bening; S. 6 Campus-Crew; S. 7 Prof. Dr. Dr. h.c. (mult.) Hans Meier; S. 8 Dr. Pankraz Freiherr von Freyberg; S. 9 Passauer LateinAmerika Gespräche; S. 10-12 Teresa A. Winderl; S. 12 (unten) Museum Moderner Kunst/VG Bild kunst; S. 13 Victoria Pöllmann/HSS; S. 16 Thomas Kölsch/pixelio.de; S. 17 Patricia Hegemann/MUN Society Passau; S. 18 aboutpixel.de/ mp3_master

Die Verantwortung im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P.) tragen die Herausgeber. Alle namentlich gekennzeichneten Artikel spiegeln die Meinung des Verfassers, nicht die der Redaktion oder des Herausgebergremiums wider. Ein herzlicher Dank gilt allen Inserenten!

Kontakt: Passauer Publikationen Gruppe e.V. Barbara Klostermann, Chefredakteurin, Nibelungenstr. 10 - 94032 Passau - Tel.: 0851/2118681 - Email: [email protected] Web: www.ppg-online.de (Herausgeber); www.up-campusmagazin.de (Magazin & Redaktion)

Editorial 4

An derselben Uni und doch in einer anderen Welt Passauer Austauschstudenten berichten von ihren Eindrücken und Erfahrungen (rb)

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An einer anderen Uni und doch aus derselben Welt Interview mit der Auswandererin Miriam Bauer über ihr Studium und Leben in Israel (jdv)

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Euer Uni-Radio stellt sich vorPortrait der Campus-Crew Passau (cs)

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Personenkult in modernen DiktaturenRückblick auf den Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. (mult.) Hans Maier an der Uni Passau (jdv)

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Interview mit Dr. Pankraz Freiherr von Freyberg, Intendant der „Festspiele Europä-ische Wochen Passau“ (cs & taw)

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Lateinamerika im Wandel Die neunten Passauer LateinAmerikagespräche (PLA) vom 5.-7 Juni 2009 (Antonia Knötig)

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UP-Campus unterwegs... in WienEinfach „leiwand“ - Ein Wochenende in Wien ODER Drei Tage in der Kaiserstadt (taw)

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Otto Dix. Zum 40. TodestagAusstellung vom 13.06. - 09.08. 2009 im Museum Moderner Kunst - Wörlen

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Hanns-Seidel Stipendiaten erhalten Führungsfähigkeiten Dreitägiges Team- und Führungsfähigkeitenseminar auf Kloster Banz (vp)

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Serie: Richtig lernen für die Prüfung Teil 3: Effektives Lernen und Merktechniken (bk)

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Ein Besuch auf der MastermesseRückblick auf den Master-Infotag am 09. Mai 2009 an der Uni Passau (jp)

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Einmal UNO und zurück Passauer Studenten besuchten die Harvard World Model United Nations (Patricia Hegemann)

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Studentische Gedanken: „Mein Leben sollte einen Soundtrack haben“ (vp)

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Cover der aktuellen Ausgabe

Das Cover der aktuellen Ausgabe dominiert die weiß-rosafarbene St. Gertraud Kirche in der Innstadt. Heute erstrahlt die Pfarrkirche in klassizistischer Pracht, doch ihre Anfänge reichen viele Jahrhunderte zurück: Ursprünglich war sie die Klosterkirche des St. Gertraud-Spitals, dessen Existenz mindestens seit dem Jahr 1097 beurkun-det werden kann. Einige Jahre später, genauer im Jahr 1143 hat man im Übrigen an der Stelle, wo sich auch noch heute die Innbrücke befindet, eine Brücke errichtet. Nicht nur in Passau, sondern auch anderorts nahm man in solchen Spitälern unter anderem arme Pilger auf. Dass diese sozialen Einrichtungen der hl. Gertraud von Nivelles (626-659) gewidmet wur-den, ist ebenfalls keine Seltenheit. Die Heilige ist schließlich Schutzpatronin der Reisenden und Pilger. Das Spital in Passau soll sehr klein gewesen sein und hatte wohl nie mehr als 15 Menschen beherbergt. Im großen Stadtbrand des Jahres 1662 blieb diese älteste Spitalstiftung Passaus noch verschont. Doch der Brand von 1809 verwüstete das St. Gertraud-Spital so sehr, dass es verlegt werden musste. 1815 wurde zumindest die Pfarrkirche wiederaufgebaut, sodass St. Gertraud noch heute zu den Schmückstücken der Innstadt gehört. (taw)

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EditorialLiebe Leserinnen und Leser,

das Wetter hat sich schon völlig auf Sommer eingestellt, da wird es auch endlich Zeit für unsere neue Aus-gabe.

Unsere Redakteure haben wieder keinen Aufwand und keine Mühen gescheut, um Euch einen bunten und interessanten Themenmix als Sommerlektüre zu bescheren.Rieke Bening hat sich einmal umgehört, wie unsere Austauschstudenten das schöne Passau und ihre Studien-zeit erleben. Im Kontrast dazu hat Johannes De Visser ein Interview mit der Studentin Miriam Bauer geführt, die mit ihren Eltern als 15jährige nach Tel Aviv ausgewandert ist und nun in Israel Medizin studiert. Christian Schneider hat die Campus Crew besucht und stellt Euch in dieser Ausgabe das Uni-Radio vor. Pünktlich zum Start der Europäischen Wochen haben Teresa A. Winderl und Christian Schneider dem Intendanten, Dr. Pank-raz Freiherr von Freyberg, auch einen Besuch abgestattet und ein interessantes Interview geführt. Johannes De Visser berichtet Euch außerdem vom Vortrag „Personenkult in modernen Diktaturen“, den Prof. Dr. Dr. h.c. (mult.) Hans Meier im Mai gehalten hat. Jennifer Preu hat den Master-Infotag an der Uni für Euch näher unter die Lupe genommen und Victoria Pöllmann gibt Euch einen Abriss des Team- und Führungsfähigkeiten-seminars auf Kloster Banz. Patricia Hegemann berichtet als Gastautorin vom Besuch der Passauer Studenten bei den „Harvard World Model United Nations“ und unsere zweite Gastautorin, Antonia Knötig, stimmt Euch schon einmal auf die neunten Passauer LateinAmerika Gespräche ein, die vom 5.-7. Juni stattfinden. Im dritten Teil unserer Serie „Richtig Lernen für die Prüfung“ beschäftigen wir uns diesmal mit effektivem Ler-nen und Merktechniken. Und eine zweite Serie geht in dieser Ausgabe ebenfalls an den Start: Metropolen im Vergleich. Den Anfang macht dabei Teresa A. Winderl, die Euch auf eine spannende Entdeckungsreise nach Wien mitnimmt. An dieser Stelle wollen wir Euch auch noch auf eine Veranstaltung hinweisen - die Stipendiatengruppe der sdw veranstaltet am 6. Juni an der Uni eine öffentliche Podiumsdiskussion über Russlands zukünftige Bedeu-tung in der Weltpolitik - nähere Infos hat Euch Philipp Ehrl auf Seite 7 zusammengestellt.

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht EuchEure Chefredaktion

Barbara Klostermann Christian Schneider (Chefredakteurin) (stellv. Chefredakteur)

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UP-Campus HochschulgruppeEinladung zum Mitmachen!

Seit Sommer 2008 ist unsere Redaktion eingetragene Hochschulgruppe an der Uni Passau.

Falls Du Lust hast - Dich journalistisch zu betätigen- Dich ehrenamtlich zu engagieren- Events und Aktionen zu organisieren- Dich kreativ zu betätigen- interessante Wirtschafts-, Politik-, Kultur- oder Freizeitveranstaltungen zu besuchen- wertvolle Kontakte für Studium und Karriere zu knüpfen- ...Dann bist Du bei uns genau richtig!

Schau doch einfach mal unverbindlich bei einem unserer Treffen vorbei, um Dir einen Eindruck von uns zu verschaffen:Während der Vorlesungszeit treffen wir uns jeden 1. & 3. Mittwoch im Monat, 20 Uhr s.t. in der Alten Presse - wir freuen uns auf Dich!Alle Sitzungstermine, aktuelle Hinweise und weitere Informationen findest Du auf www.up-campusmagazin.de in der Rubrik „Hochschulgruppe“ sowie an unserer Anschlagfläche im Philosophicum unten neben der Treppe, Brett Nr. 16.

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An derselben Uni und doch in einer anderen WeltPassauer Austauschstudenten berichten von ihren Eindrücken und Erfahrungen

„Wir sind Tag für Tag mit Passauer Studierenden zusammen“, erzählt Narine, Austauschstuden-tin von der „University of South Alabama“ in den USA, „und doch erleben wir den Alltag hier auf eine völlig andere Weise als sie“. Das UP-Campus Magazin sprach mit sieben Austauschstudenten über ihre Wahrnehmung des Studierens ins Pas-sau und den Vergleich mit ihren Heimatuniversi-täten.

„Passau ist eine wunderschöne Stadt“, meint die italie-nische Studentin Michela aus Verona. Ein Jahr verbringt die Studentin des Faches „Fremdsprachen, Tourismus und internationaler Handel“ in Passau. Damit gehört sie zu den Austauschstudenten, die 12% aller Studie-renden an der Universität Passau ausmachen. Und der Uni-Alltag an der jüngsten Universität Bayerns ist für sie ein Erlebnis, jeden Tag wieder. „Was mir hier beson-ders gut gefällt, ist die große Auswahl an unterschied-lichen Sportarten“, erklärt sie. „In Italien muss man Uni-Sport bezahlen“, fügt sie hinzu. Hier hatte Michela nun die Qual der Wahl und entschied sich schließlich für das Rudern.

Auch Jacob Colpolon aus den USA genießt sein Jahr in Passau. „Die Atmosphäre in den Wohnheimen ist su-per“, meint der Germanistik- und Geschichtsstudent von der „EWU Washington University“. Ungewöhnlich war für ihn zunächst, dass an deutschen Unis nicht wie in den USA alle drei Mahlzeiten in der Mensa einge-nommen werden. Und auch von der Arbeitsmoral der Passauer Studierenden war der Austauschstudent zunächst überrascht. „Ich glaube deutsche Stu-denten sind ein bisschen fleißiger als amerika-nische Studierende“, sagt er und lacht.

„Was hier in Deutschland im Gegensatz zu den USA jedoch zu kurz kommt, sind die studentischen Gruppen“, meint Nadi-ne, ebenfalls Austausch-studentin aus den USA. „Bei uns in Amerika gibt es zu Semesterbeginn ei-nen Tag, an dem sich alle Gruppen vorstellen und neue Mitglieder werben.“ Für ausländische Studie-rende in Passau sei es jedoch zum Beispiel gar nicht so einfach, auf Grup-pen wie das „Kuwi-Netzwerk“ aufmerksam zu werden, findet sie. „Hochschulgruppen haben bei uns in den USA einen sehr hohen Stellenwert, weil sie Menschen für das Leben prägen und jeden einzelnen mit einbe-ziehen und motivieren“, erklärt Narine. Das Beste an Passau ist für sie das vielfältige kulturelle Angebot der gemütlichen „Dreiflüsse-Stadt“.

Ebenfalls ein großer „Pas-sau-Fan“ ist Maxim von der Partneruniversität in Krasnojarsk, Sibirien. Der Jurastudent ist be-reits zum zweiten Mal in Passau. „Ein Austausch im Rahmen meines Hauptstudiums in Kras-norjarsk hat mich zum ersten Mal nach Nieder-bayern geführt“, erzählt er. Das Studium in Rus-sland hat er mittlerweile abgeschlossen. Und kam zurück nach Passau, um hier noch seinen Magister zu machen. Das Studium in Passau macht Maxim vor allem deswegen Freu-de, weil er seine Fächer frei wählen und jederzeit in die Bibliothek gehen kann. „Die Jura-Lesesäle sind hier ja sogar bis 24 Uhr geöffnet“, schwärmt er.

Für Dóri Silló von der Uni-versität Pecs in Ungarn ist das Unileben in Passau

eben fa l l s ein Traum. „Die vielen Fahrräder, die Grillabende im Sommer auf der Inn-Wiese und die hellen und freundlichen Gebäude der Universität; das alles ist wunderschön“, erklärt sie. Dóri genießt auch, dass man im Som-mer in der Mensa draußen sitzen kann. Für die Studentin der Fächer Kommu-nikation und Germanistik war jedoch in Passau zunächst vieles ganz anders als an ihrer Heimatuniversität. „Die Wohn-heime sind hier so winzig!“, lacht sie. „Bei uns bestehen sie mindestens aus zehn Stockwerken, mit ca. 20 Woh-nungen auf jeder Etage.“ Die Atmosphä-re an ihrer Uni ist lockerer als in Passau. „Mit allen Lehrern unter 35 ist man bei uns per Du“, sagt Dóri.

Doch auch Elodie und Florian von der französischen Partneruniversität in An-

gers genießen ihre Zeit in Passau aus ganzem Herzen. „Es gibt in Passau so viele Möglichkeiten, etwas mit Freunden zu unternehmen“, meint Elodie, die in Passau Kulturwirtschaft studiert. „Und man kann alles zu Fuß erledigen.“ „Außerdem wird an der Uni Passau nicht gestreikt“, ergänzt Florian strahlend. Fast ein ganzes Semester lang schon liegt ihre – genau wie alle ande-ren öffentlichen Universitäten in Frankreich - im Streik.

Der russische Jura-Student Maxim ist bereits zum zwei-ten Mal zum Studieren in Pas-sau. Beim „International Day“ wollte er gemeinsam mit Ina Bittner von der Oststelle der Juristischen Fakultät auch an-dere Studierende für das Aus-tauschprogramm zwischen der Universität Passau und Krasnorjarsk begeistern.

Die Italienerin Michela (links) und die Fran-zösin Elodie (rechts) sehen sich immer beim gemeinsam Spanisch-Unterricht. Durch das Erasmus-Programm wird Europa an der Uni Passau lebendig und führt oft zu lebenslangen Freundschaften.

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Der Grund sind Proteste von Professoren, Dozenten und Studenten gegen geplante Bildungsreformen. „Obwohl keine Vorlesungen stattfinden, werden aber trotzdem am Ende des Semesters Klausuren geschrieben“, er-klärt Elodie.Sieben Austauschschüler, sieben verschiedene Sicht-weisen auf die Uni Passau. Oft ist es das Fremde, was einem die eigene Kultur näher bringt. Doch auch wenn den Austauschstudenten viele Kleinigkeiten des Uni-Alltags, die Passauer Studenten für gewöhnlich halten,

als etwas Besonderes auffallen, so haben sie – bei ge-nauer Betrachtung – dennoch viel mit den Passauer Studenten gemeinsam: denn die naturnahe und doch vielfältige Stadt Passau, das Studentenleben unter Freunden und die Qualität der Universität schätzen wohl alle Studenten gleichermaßen.

von Rieke Bening (rb)

An einer anderen Uni und doch aus derselben WeltInterview mit der Auswandererin Miriam Bauer über ihr Studium und Leben in Israel

Miriam Bauer wurde 1987 in Deutschland gebo-ren und ist dort aufgewachsen. Mit 15 Jahren wanderte sie mit ihrer Fammilie nach Israel aus. Heute lebt und studiert sie in Tel Aviv.

Miriam, du bist als 15-jährige nach Israel gekom-men. Was waren zu Anfang deine größten Pro-bleme?Ganz klar die Sprache! In Israel ist Hebräisch die Um-gangssprache und mein Hebräisch war sehr schlecht, als ich ankam. Allerdings kann hier so gut wie jeder auch Englisch sprechen, man kommt also zurecht.

Du studierst Medizin an der Universität von Tel Aviv. Wie sind die Studienbedingungen in Israel und wie gefällt dir die Universität?Da Israel im Vergleich zu Deutschland ziemlich klein ist, gibt es nur wenige Universitäten (Anm. d. Reda.: acht Stück), wovon Tel Aviv die drittgrößte ist. Meine Uni gefällt mir größtenteils sehr gut. Wir haben zwar noch einige alte Gebäude aus den 50er Jahren, in letz-ter Zeit wird jedoch viel saniert und auch neu gebaut.

Wie ist das Freizeitangebot in Tel Aviv?Tel Aviv ist die Partystadt Israels, es gibt hier Mittel-meerstrand und abends ist auch immer viel los. Wer zum Feiern hierher kommt, macht nichts falsch.

Könntest du ein Gastsemester an der Universität empfehlen?Ich denke schon. Wenn man gut Englisch kann, das Mittelmeerklima mag und wenn man etwas von der Welt sehen will, sollte man nach Tel Aviv kommen.

Wie sicher fühlst du dich in Israel?Als wir vor sieben Jahren hergezogen sind, gab es auch in Tel Aviv noch Anschläge. Da durfte ich nur selten al-leine aus dem Haus. Seitdem das Westjordanland ein-gemauert wurde, gab es aber wesentlich weniger An-schläge. In Tel Aviv fühle ich mich heute sicher. Weiter südlich wird es aber gefährlicher, da die Orte dort von der Hamas mit Raketen beschossen werden.

das Interview führte Johannes De Visser (jdv)

Euer Uni-Radio stellt sich vorEin Portrait der Campus-Crew PassauDie Campus-Crew Passau ist seit drei Jahren das Radio für die Passauer Studenten und Studen-tinnen. Alles begann vor einigen Jahren als Pro-jekt dreier Kuwis. Heute hat die Campus-Crew mehr als 20 Mitglieder.

Nach Loslösung ihres Sendeformats von Radio Gala-xy hin zum unabhängigen Streaming auf der eigenen Internetpräsenz, wird dem Hörer dort regelmäßig ein bunter Mix aus Musik und redaktionellen Beiträgen geboten. Vorrangig werden Songs gespielt, die nicht „mainstream“ sind. Musik, die man noch nicht kennt – Dinge, die man noch entdecken kann, stehen in den Playlists ganz oben. Wer die Sendung verpasst hat, kann sich diese auch jederzeit als Podcast herunterla-den – ein Serviceangebot der Crew, das selbstverständ-lich kostenlos ist.

Die Campus-Crew erstattet objektiv Bericht und ist po-litisch unabhängig. Wem Musik allein nicht reicht, der darf sich auf den zahlreichen Campus-Crew-Parties so richtig austoben. Das Credo der Veranstalter ist: we-nig Eintritt, günstige Getränke und jede Menge eigene Musik. Die Parties finden monatlich in der Camera statt

und sind einen Besuch wert.

Aber auch Mitmachen ist bei diesem Projekt mög-lich!Die Macher verstehen ihr Radio als Ausbildungsmög-lichkeit für alle, die sich für Musik, Parties und Events interessieren. Jeder ist gern gesehen und darf sich in allen Bereichen kreativ ausleben. Das Mitmachen lohnt sich und ist natürlich kostenlos. Als Mitglied der Cam-pus-Crew kann man sich bei Konzerten, Kino- und The-aterveranstaltungen akkreditieren und schon mal flei-ßig für die Praxis als Radioreporter üben. Wer Interesse an einer Mitgliedschaft hat, sollte über die Homepage der Gruppe www.campuscrew-passau.de Kontakt auf-nehmen.

von Christian Schneider (cs)

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Personenkult in modernen DiktaturenRückblick auf den Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. (mult.) Hans Maier am 13.05.2009 an der Uni Passau

Am 13.05.2009 hielt Prof. Dr. Dr. h.c. (mult.) Hans Maier, 1970-1986 Bayerischer Staatsmini-ster und einer der welt-weit führenden Experten im Bereich der Totalita-rismusforschung, einen Vortrag zum Thema „Per-sonenkult in modernen Diktaturen“.

Dabei zeigte Maier auf, wie sowohl im Nationalsozia-lismus und Faschismus, als

auch im Kommunismus gezielt Personenkulte aufge-baut wurden. So waren Portraits der „Führer“ ein all-gegenwärtiger Normalzustand. Statuen wurden schon zu Lebzeiten errichtet. Dass diese Personenkulte auch gezielt Religion verdrängen sollten, teilweise sogar er-setzen, machte er an dem Beispiel fest, dass im Drit-ten Reich zu Tisch dem Führer für das tägliche Brot gedankt wurde oder in China Mao als die „ewig leuch-tende Sonne“ dargestellt wurde. Eine Überhöhung ins Übernatürliche war dabei ebenso selbstverständlich wie das Erwarten von „Wundertaten“.

In Ausprägung und Ausgestaltung unterschied sich die Verehrung Hitlers nicht von der Stalins, allerdings betonte Maier, dass ein Personenkult für faschistische Diktaturen unabdingbar sei, für kommunistische je-doch nicht. Dessen ungeachtet trieb der Personenkult seine schlimmsten Blüten in China, wo während der Kulturrevolution hunderttausende Menschen auf Ge-heiß Maos hin ihr Leben ließen. Heute gibt es wesentlich weniger Staaten, in welchen noch Personenkulte Bestandteil der Politik sind. Hier-

bei tun sich besonders Nordkorea und Kuba hervor, wobei es auch in einigen afrikanischen Ländern derar-tige Tendenzen gibt.

Abschließend ging Maier auf das aktuelle Phänomen des Märtyrers ein. Er stellte heraus, dass in der isla-mischen Welt mittlerweile fast überall, so auch in der Türkei, Selbstmordattentäter als Märtyrer verehrt wer-den. Dabei werde der Begriff des Märtyrers verkehrt. Dies könne in absehbarer Zeit einen Personenkult be-gründen, welcher die Religion politisiert.

In der Fragerunde betonte Maier auf die Frage hin, wie Deutschland gegen neue Personenkulte gewappnet sei, dass solange das Grundgesetz in seiner jetzigen Form gelte, kein Grund zur Besorgnis vorhanden sei. Man habe die Lehren aus der Weimarer Republik gezo-gen und die Grundrechte besser geschützt. Allerdings mahnt er auch hier an, dass die Religionsfreiheit kein Deckmantel sein darf, um etwa islamistische Vorstel-lungen durchzusetzen.

Zusammenfassend hat Maier klar herausgezeichnet, dass es in rechten und linken Diktaturen erhebliche strukturelle Parallelen gab, wobei sich diese nur in der Notwendigkeit unterscheiden. Aktuell sieht er nicht die Gefahr, dass in Deutschland ein relevanter Teil der Be-völkerung erneut einem Personenkult erliegen könnte, mahnt jedoch an, die Glorifizierung von Selbstmordat-tentätern im Islam weiter intensiv zu beobachten.

von Johannes De Visser (jdv)

Im Rahmen eines Seminars der Passauer SDW-Stipendiatengruppe (Anm. der Red.: Stipendiaten der Stiftung der Deutschen Wirtschaft) zu dem The-ma „Russlands Rolle in der Internationalen Poli-tik - Selbst- und Fremdbild“ findet am Samstag, den 6. Juni eine öffentliche Podiumsdiskussion statt. Die Moderation übernimmt Gudrun Dome-teit vom Nachrichtenmagazin Focus.

Als Diskutanten werden Prof. Dr. Dr. Martin Fincke (Passau), Roland Götz (Stiftung Wissenschaft und Po-litik), Prof. Dr. Gerhard Mangott (Innsbruck), Prof. em. Dr. Margareta Mommsen, (LMU München), Sebastian Schäffer (LRZ München), Prof. Dr. Eberhard Schneider (Siegen), Sergej Sumlenny (Journalist) und Florian Töpfl (Freier Journalist) erwartet.

Sie sind herzlich eingeladen zusammen mit den fach-kundigen Referenten und den Teilnehmern des Semi-nars ihre Meinung zum o.g. Thema kundzutun. Wir freuen uns über eine kontroverse Diskussion und Ihre Teilnahme.

von Philipp EhrlSDW-Stipendiatengruppe Passau

Datum: Samstag, den 06. Juni 2009Ort: ITZ (International House), Uni Passau

Nähere Informationen unter: www.sdw-passau.de (Seminar)

Veranstaltungstipp:Podiumsdiskussion zum Thema: Supermacht der Zukunft? Russlands zukünftige Bedeutung in der Weltpolitik

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„Mit dem Geld für zwei Bier kann man bei uns schon was erleben!“

Dr. Pankraz Frei-herr von Freyberg ist seit 1994 In-tendant der Fest-spiele Europäische Wochen Passau (EW). Seither rich-tet er das Festival thematisch aus. Die 57. Festspiele stehen unter dem Motto: „Ehre, wem Ehre gebührt“. Die 76 Veranstal-

tungen des grenz-überschreitenden Festivals finden vom 12. Juni bis 19. Juli in Ostbayern, Böhmen und Oberöster-reich statt.

Herr Dr. von Freyberg, die Festspiele stehen dieses Jahr unter dem Motto: „Ehre, wem Ehre gebührt“ – warum haben Sie sich für diese Leit-linie entschieden?Es gibt drei große Jubiläen. Wir feiern Händels 250. Todestag, Haydns 200. Todestag und Mendelssohn Bartholdys 200. Geburtstag. An diesen Jubiläen kann ein Festival, das sich seit 1952 in erster Linie der klas-sischen Musik verpflichtet fühlt, nicht vorbeigehen. Den Rahmen bilden zahlreiche weitere Fest- und Ge-denktage. Ich denke, die Persönlichkeiten, die wir in

diesem Festival feiern, sind Menschen, die das Kultur-leben in Europa stark geprägt haben.

Seit ihrer Gründung definieren sich die EW als „Kulturfestspiele mit politischem Anspruch“. Inwiefern werden sie diesem Anspruch 2009 gerecht?Wir treten ein für ein Europa der Freiheit, des Friedens und der Freundschaft. Europa ist kein geografischer Begriff, sondern ein kultureller. Die europäische Kultur ist zwar kein Einheitsbrei, hat aber gemeinsame Wur-zeln: Antike, Judentum und Christentum. Und diese Wurzeln finden Sie in unserem Programm immer wie-der. Daher bin ich auch für einen Gottesbezug in einer etwaigen Europäischen Verfassung. Kultur und Politik sind für mich Eins!

Inwiefern sind Kultur und Politik für Sie Eins?Politik kommt vom griechischen „polis“, was Stadt be-deutet. Wenn ich etwas Kulturelles für meine Stadt tue, dann ist das zugleich eine politische Tat. Wir agieren schon dadurch politisch, dass wir ein grenzüberschrei-tendes Festival sind. Unsere Festspielregion erstreckt sich auf drei Regionen: Ostbayern, Böhmen und Ober-österreich.

Was bedeutet Europa für Sie persönlich?Europa ist ein Europa der Vielfalt und muss dies auch bleiben. Für das jetzige Europa sehe ich die Gefahr, dass die verschiedenen Kulturen zu einer „Einheits-

Interview mit Dr. Pankraz Freiherr von Freyberg, Intendant der „Festspiele Europä-ische Wochen Passau“

57. Festspiele Europäische Wochen Passau„Ehre, wem Ehre gebührt“12. Juni bis 19. Juli 2009

40% Ermäßigung für Studenten!(Filmreihe, Wanderungen und Kinderveranstaltungen ausgeschlossen)

Info und Tickets:

Fachschaft Fernweh an der Universität Passau, Innstraße 29/117, 94032 Passau, Tel. 0851/9884986,Fax 0851/9884989, E-Mail: [email protected], Internet: www.fachschaft-fernweh.de

Kartenzentrale der Festspiele Europäische Wochen Passau,Dr.-Hans-Kapfinger-Straße 30, 94032 Passau, Tel. 0851/752020 und 51689, Fax 0851/4903424,E-Mail: [email protected], Internet: www.ew-passau.de

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breikultur“ gemacht werden. Dies zeigt sich meines Er-achtens in unsinnigen Verordnungen, wie zum Beispiel in der über die Krümmung von Gurken. Akzeptieren wir doch die Verschiedenheit in jedem europäischen Land. Fremdes bereichert uns doch.

Warum gehen Sie zur Europawahl?Den Nationalismus in Europa haben wir zum Glück gröβtenteils überwunden. Wir müssen froh sein, dass es heute die Europäische Union gibt, die uns Frieden und Freiheit garantiert. Wir leben doch in Demokra-tien. Also unterstütze ich die Partei, mit deren Zielen ich mich identifizieren kann.

Warum sollten junge Menschen Veranstaltungen der EW besuchen?Bei uns gibt´s Kultur zum kleinen Preis. Wenn ich an

die Ermäßigung von 40 % für junge Leute denke, dann kann ich sagen: Mit dem Geld für zwei Bier kann man bei uns schon was erleben! Ich würde mir generell wünschen, dass die Studenten mehr darauf achten, was in Passau passiert.

Herr Dr. von Freyberg, wir danke Ihnen für das Interview!

Das Interview führten Christian Schneider (cs) und Teresa A. Winderl (taw)

Lateinamerika im WandelDie neunten Passauer LateinAmerikagespräche (PLA) vom 5.-7. Juni 2009

Welche Rolle spielt Lateinamerika im globalen Kräftespiel? Wo liegen die Handlungsoptionen in den aktuellen Entwicklungen? Welche Folgen hat die Weltfinanzkrise für den Kontinent?Diesen und weiteren Fragen widmen sich die Passauer LateinAmerikagespräche, die vom 5.-7. Juni 2009 unter dem Titel „Lateinamerika im Wandel- Ein Kontinent sucht seine Rolle in der globalen Ordnung“ stattfinden.

Bereits zum neunten Mal lockt der größte studentisch organisierte Lateinamerika-Kongress im deutschspra-chigen Raum international renommierte Referenten an die Universität Passau, darunter Berater lateina-merikanischer Präsidenten, Mitbegründer des Weltso-zialforums und offizielle Experten bei Mercosur- und WTO-Verhandlungen.

In zahlreichen Vorträgen und Diskussionen werden in diesem Jahr die aktuelle Verortung Lateinamerikas in den internationalen Beziehungen sowie Tendenzen und Chancen des Wandels untersucht. Genauer beleuch-tet werden dabei Themen wie regionale Integrations-bestrebungen, Positionen in internationalen Foren und Allianzen mit alten und neuen Partnern.

Der erfolgreiche Kongress, der in Fachkreisen hohes Ansehen genießt und in der Vergangenheit bis zu 300 Teilnehmer versammelte, lässt auch die lateinameri-kanische Lebensfreude nicht außen vor: ein Rahmen-

programm sowie eine heiße Fiesta Latina mit Livemu-sik der Band Sonora Milagrosa aus Berlin sorgen für Auflockerung.

von Antonia KnötigPassauer LateinAmerikagespräche (PLA)

Anmeldung und weitere Infos unter:www.pla-online.de. Teilnehmerzahl begrenzt!

Die PLA werden gefördert von InWEnt gGmbH aus Mit-teln des BMZ. Weitere Unterstützer sind außerdem der Solidaritätsfonds der Hans-Böckler-Stiftung, der Kurt-Eisner-Verein, die Thomas-Dehler-Stiftung, die Dr. Hans Kapfinger-Stiftung und Bücher Pustet. Als För-derer treten die Evang. Luth. Kirche in Bayern und die Katholischen Fonds auf.

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nUP-Campus unterwegs... in Wien

Nach nur drei Stunden im ICE kündigt der Schaffner in schönstem Wienerisch an: „In Kürze erreichen wir Wien Westbahnhof“. Er versucht zumindest Hochdeutsch zu sprechen, seine Stimme klingt dabei nicht besonders freundlich, aber auch nicht besonders unfreundlich – wienerisch eben.Entweder du wirst Wien und die Wiener von der ersten Sekunde an lieben. Oder nicht. Diese Stadt braucht kei-nen zweiten „ersten Eindruck“. In Wien ist die Vergan-genheit so lebendig wie in keiner anderen Metropole. Doch drei Tage reichen aus, um eine womöglich lebens-lange Sym- oder eben Antipathie zu entwickeln.

Viele sehnen sich hier nach ihrem Kaiser und nach der Zeit, in der Wien die k.u.k (Anm. der Red.: kaiserlich und königlich) Hauptstadt eines Vielvölkerstaates war. Auch wenn das Verhältnis der Wiener zu anderen Na-tionalitäten damals wie heute durchaus durchwachsen ist. Wien, das ist eben auch eine Stadt der Gegensätze.

Freitag: Steffl und „einmal um die Ringstraße“ für die Psyche

Es ist Freitagabend und wie könntest du deinen Wien-aufenthalt besser beginnen, als „das“ Wahrzeichen der Stadt zu besichtigen: Den Stephansdom. Dafür musst du vom Westbahnhof nur einige Stationen mit der U3 (Richtung Simmering) zum Stephansplatz fahren. Und schon stehst du vor ihm – dem „Steffl“. Du fragst dich, ob es Zufall ist, dass der Heili-ge Stephan auch der Patron der Passauer Domkirche ist? Sicher nicht! Denn in seiner Frühzeit reichte das „Donaubistum“ Pas-sau über Wien bis Ungarn. Aber nun wirf doch gleich einen Blick in den Innenraum, den Adolf Loos 1906 als den „schönsten und weihevollsten Kirchenraum der Welt“ bezeichnete. Die bun-ten Glasfenster wurden größ-tenteils im Zweiten Weltkrieg zerstört und ausgetauscht. So wirkt das Innere heute wohl et-was düsterer als zu Loos’ Zeiten. Licht fällt nur durch die Glasfen-ster des Seitenschiffs in den Kir-chenraum. Beeindruckt von der gotischen Pracht wirst du den

Dom wieder verlas-sen und hinaustre-ten in den Graben. Vielleicht ist dir auch vorher schon der Geruch von Pferden in die Nase gestiegen. Um den Dom herum stehen nämlich Fiaker, die auf zahlungswil-lige Touristen war-ten, die Wien von der Pferdekutsche aus erkunden wol-len. Aber du möch-test nicht ein ver-kitschtes, sondern das „echte“ Wien kennen lernen.

So geh doch jetzt durch die Kärnt-ner Straße Rich-tung Oper hinauf. Über sie schrieb Jörg Mauthe in den 1950er Jahren, sie sei die „ele-ganteste und teure Geschäftsstraße schlechthin.“ Die Geschäfte werden schon geschlossen haben, aber das macht nichts. Denn wer die Kaufingerstraße in Mün-

chen oder den Ku’damm in Berlin kennt, der kennt auch die Kärntner Straße. Auch sie ist heute so eine zwar noch immer elegante, aber eben x-beliebige „H&M-Za-ra-Mango-Straße“.

An der Oper angelangt, wärst du noch vor ein paar Mona-ten am Besten in die „Anser“ oder „Zwarer“ (Straßen-bahn Ring-Rundlinie 1 oder 2) gestiegen. Sie hätte dich einmal um den „Ring“ ge-fahren. Denn laufen wirst du in den nächsten Tagen noch genug. „Einmal um die Ring-straße“, dieses Therapiepro-gramm soll schon Siegmund

Einfach „leiwand“Ein Wochenende in Wien ODER drei Tage in der Kaiserstadt

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Das Wiener Rathaus - nur eine Sehenswür-digkeit, die an der „Ringstraße“ liegt

Über den Dächern Wiens: Blick auf „das“ Wahrzeichen der Stadt, den „Steffl“

Es gibt viele Vorteile, die unsere kleine Universi-tätsstadt Passau aufweist. Doch ein überaus wert-voller Faktor für Reisebegeisterte ist Passaus ge-ografische Lage im „Herzen Europas“. München, Prag, Salzburg und Wien – all diese Metropolen von Weltrang sind keine 300km von uns entfernt. Warum also nicht nach einer stressigen Uni- oder Arbeitswoche spontan einen kleinen Abstecher zum Beispiel nach Wien machen? Das dachte sich auch UP-Campus Redakteurin, Teresa A. Winderl - sie war drei Tage in der Kaiserstadt unterwegs

und hat exklusiv für euch ein kleine Tour zusam-mengestellt.Vor 155 Jahren machte sich im Übrigen eine weitaus prominentere Bayerin über Passau nach Wien auf: Prinzessin Elisabeth, die künftige Kai-serin von Österreich. Ihre Brautreise führte Sissi auf der schönen blauen Donau mit einem rosen-geschmückten Raddampfer zu ihrem Verlobten Franzl. Heute ist die rund 280km lange Reise von Passau nach Wien weitaus weniger romantisch, dafür zweckmäßig….

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Freud seinen Patienten empfohlen haben. Doch heute musst du für die „urgeniale“ Ringtour extra zahlen: Seit Kurzem informiert eine „Touristen-Bim“ die Wien-Gäste über die Sehenswürdigkeiten entlang des Rings.

Denn bequem von der Straßenbahn aus siehst du auf das Strauß-Denkmal im Stadtpark, die Börse und das Rathaus. Dem gegenüber steht das berühmte Burg-theater, das mit einer „Burg“ im herkömmlichen Sinne herzlich wenig zu tun hat. Noch ein Stückchen weiter und du fährst am Parlament vorbei.

Schon das Quietschen der alten Straßenbahnen magst du als Musik empfinden. Doch an der Staatsoper darfst du dir musikalische Höhepunkte erwarten. Wien, das ist auch die Stadt der Musik - schau doch einfach mal, was am Spielplan steht! Deine Reisekasse wird das nicht schwer beuteln, denn Stehplätze gibt es schon ab zwei Euro. Eben dort gibt sich auch alljährlich die Haute-Volée ein Stelldichein beim berühmten Opernball. Feh-len darf dabei der Donauwalzer von Johann Strauß auf keinen Fall. Zur zweiten österreichischen Nationalhym-ne möchte der berühmte Musikkritiker Eduard Hanslick „an der schönen blauen Donau“ küren.

Vielleicht willst du aber deinen Abend auch weniger „klassisch“ gestalten. Dann auf zum Prater! Dort ist das ganze Jahr Wiesn. Das Riesenrad ist neben dem Steffl schließlich zweites Wahrzeichen der Stadt.

Samstag: Wiener Schmankerl, bitte mit Banko-mat!

Ausgiebig flaniert wird dann am nächsten Tag auf der Mariahilfer Straße. Mit der U3 fährst du am Besten bis zur Neubaugasse. Wenn dein Bargeld für die neusten modischen Errungenschaften nicht ausreichen sollte, kannst du natürlich auch bequem elektronisch zahlen. Nur sagen, dass du mit „Karte“ bezahlen möchtest, das kannst du nicht! Man wird dich nicht verstehen (wollen). Denn hier heißt es: „Bitte mit Bankomat“.Wer einen etwas exklu-siveren Geschmack hat, der wird am Kohlmarkt im 1. Bezirk und den dort ansässigen Designern fündig werden. Vom Gra-ben hinauf zur ehema-ligen Kaiserresidenz rei-hen sich Burberry, Louis Vuitton, Tiffany und Co aneinander. Ein wei-teres Wahrzeichen Wiens lernst du so kennen: Die Hofburg, wo einst Sissi und Franz residierten.

Mit dem Platz davor, dem Heldenplatz, verbinden die Wiener jedoch we-niger schöne nostal-gische Momente. Dort feierten sie 1938 Hitler und den Anschluss Ös-terreichs emphatisch. Thomas Bernhard ver-arbeitet dieses traurige Kapitel österreichischer Geschichte in seinem gleichnamigen Drama.

Diese schwere Kost musst du jetzt erst mal verdauen. Wie wär’s mit einem „G’spritzten“? Den trinkst du aber am Besten nicht dort, wo die Touristenbusse par-ken, sondern dort wo der „G’spritzte“ etwas über einen Euro kostet. Das ist in den „hoch-zahligeren“ Bezirken, wie zum Beispiel in den Weinbergen von Grinzing der Fall. „Beisl“ heißen diese österreichischen Wirtshäuser. Und was solltest du dort unbe-dingt gegessen haben? Richtig, ein echtes Wie-ner Schnitzel! Es heißt: „Ein Wiener Schnitzel soll von jenem tiefen Goldgelb sein, das man vom Holz der Stradivari-Geige kennt.“ Selbstverständlich kommt es immer vom Kalb und niemals vom Schwein. So ein Schnitzel gibt es zum Beispiel beim Figlmüller, einen guten Tafelspitz bei Plachutta.

Sonntag: Wien und den Wienern „Baba“ sagenGestärkt mit Wiener Schmankerl könntest du am nächsten Morgen zumindest eines der unzähligen Mu-seen Wiens besuchen. Da wäre zum Beispiel das Mu-seumsquartier in der Nähe der Mariahilfer Straße, das Kunst- oder Naturhistorische Museum oder du schaust in die Kaisergruft? Ja, richtig gelesen. Eine Gruft. „Der Tod, das muss ein Wiener sein, genau wie die Lieb’ a Französin“, heißt es in einem Lied von Georg Kreisler. Die Stadt könnte man durchaus als etwas morbide be-zeichnen. Oder kennst du beispielsweise irgendwo an-ders einen Club, der in einer alten Sargfabrik ist? Auch das gehört eben zum berühmten „Wiener Schmäh“. In

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„Wienerin“ vor der Hofburg

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rjedem Fall wäre auch ein Besuch auf dem Zentral-friedhof lohnens-wert. Besser als in Museen lernst du dort, im „Meer der Toten“, nämlich die Wiener Seele kennen.

Aber auf keinen Fall darfst du die Donaumetropole wieder verlassen, ehe du nicht zu-mindest einem der berühmten Kaffee-häuser einen Be-such abgestattet hast. Ob Sacher

mit seiner berühmten Torte, Landtmann oder Hawel-ka - ein jedes hat seinen eigenen Reiz und ein jeder

Wiener sein Stammkaffeehaus. Du kannst den ganzen Vor- oder Nachmittag bei einem „Kleinen Braunen“ oder auch nur mehreren Gläsern Wassern im Kaffeehaus bleiben und dir nicht fehl am Platz vorkommen. Denn ein echter Ober wird nicht fragen: „Haben der Herr noch einen Wunsch?“ Vielmehr ignoriert er den zahlungswil-ligen Gast sogar. So wird Zahlen zum Ritual.Den Wiener mit seiner eigensinnigen Art, seinem „Raun-zen“ und „Grant“ wirst du in drei Tagen lieben oder has-sen gelernt haben. Über ihn schreibt Hermann Bahr treffend: „Der Wiener ist ein mit sich sehr unglücklicher Mensch, der den Wiener hasst, aber ohne den Wiener nicht leben kann (…)“Doch in einem sind sich alle Wiener einig: Den „Piefke“, also den Deutschen, mögen sie nicht. Vermeide es also dich mit„Tschüss“ zu verabschieden, denn das entlarvt dich sofort. Das wienerische „Baba“ wird dir jedoch erst nach einigen Aufenthalten in der Kaiserstadt über die Lippen kommen. Aber wer weiß, vielleicht magst du ja auch schon nächstes Wochenende wiederkommen – weil du Wien einfach „leiwand“ findest.

von Teresa A. Winderl (taw)

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Fiaker vor der „Neuen Burg“, dem Südostflügel der Hofburg

Otto Dix.Zum 40. TodestagAusstellung vom 13.06. - 09.08.2009 im Museum Moderner Kunst - Wörlen

Der Maler Otto Dix, 1891 in Gera geboren, 1969 in Singen gestorben, zählt zu den bedeutendsten Künstlernder klassischen Moderne in Deutschland. Aus An-lass seines 40. Todestages präsentiert das Muse-um Moderner Kunst im Rahmen der Europäischen Wochen 2009 mit der Dix-Sammlung der Kultur-stiftung der ZF Passau einen einzigartigen Über-blick über das Gesamtschaffen des Künstlers.Seine expressiven, sozialkritischen Darstellungen einer teils enthemmten, teils verelendeten Gesellschaft ausder Zeit nach dem Ersten Weltkrieg machten Otto Dix schnell berühmt. In der Folge beschäftigte ihn diekünstlerische Verarbeitung der eigenen Kriegserleb-nisse in fünf graphischen Mappen mit je 10 Radie-rungen (1924), die seine Arbeit an dem großforma-tigen Bild „Schützengraben“ von 1920-23 fortführten. Damit gelang ihm eine der beeindruckendsten Schilde-rungen der Grauen des Krieges. Dix war in den 1920er und zu Beginn der 1930er Jahren auch als großartig beobachtender Porträtist gefragt.Neben all diesen gesellschaftlich relevanten Themen, die der Künstler engagiert und pointiert in Bilder undGraphiken umsetzte, beschäftigte sich Otto Dix liebe-voll und mit viel Phantasie mit Kindern. Er schuf rei-zende Darstellungen seiner eigenen Kinder und Enkel und entwarf für sie illustrierte Bilderbücher.Ein weiteres Thema entwickelte sich mit den Jahren aus der christlichen Ikonographie heraus. Dienten die-se Motive zu Beginn der 1930er Jahre als Metapher für die gesellschaftlichen Verwerfungen, so waren sie nach dem Zweiten Weltkrieg eine Form, über Schuld und Sühne nachzudenken.Otto Dix war ein Künstler, der sich in seiner Malweise bewusst gegen die damals vorherrschende Tendenzdes reinen Farbauftrags gewandt hat. Er griff auf alte Techniken, Grundierungen und lasierende Farbauf-träge zurück, viele seine Gemälde sind in altmeister-licher Manier auf Holz gemalt. Während die Zeichnung

das Werk von Dix bestän-dig begleitete, arbeitete er graphisch in den 1920er Jahren und dann erst wie-der verstärkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Nun entstanden auch großfor-matige, farbige Blätter, die Variationen zu aktuell ge-schaffenen Gemälden wa-ren.Die in der Ausstellung mit ca. 100 Arbeiten präsen-tierte Sammlung der ZF Passau stellt aus allen Schaffensperioden wichtige Beispiele aus dem Werk von Otto Dix vor. Dazu gehören Blätter aus dem ergreifen-den Radierwerk „Der Krieg“ ebenso wie die berühmten Darstellungen von Halb-welt-Figuren oder Gemälde auf Holz, wie die „Vanitas“ von 1932. Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden Graphiken aus den 1950er und 1960er Jahren, häufig in seltenen Zu-stands- und Probedrucken. Dabei stehen sich heitere Kinder- und Tierdarstellungen mit kritischen Selbst-befragungen oder religiösen Motiven gegenüber. Ende der 1980er Jahre hatten die ZF Passau und die ZF Friedrichshafen ihre Sammlungen aus dem Nachlassvon Otto Dix erworben und dem Zeppelin-Museum Friedrichshafen als Dauerleihgabe übergeben. Die Prä-sentation im Museum Moderner Kunst zeigt den Be-stand der ZF Passau erstmals vollständig.

von Simone WegwerthMuseum Moderner Kunst - Wörlen

Bräugasse 17 - 94032 Passau

Die Kupplerin, 1923, © VG Bildkunst, Bonn 2009

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Regelmäßig ermöglicht es die Hanns-Seidel Stiftung, Stipendiatengruppen verschiedener Hochschulen, Kurse und Seminare zu be-stimmten Themen auszuwählen und ihr Wis-sen und Können zu erweitern. In den Genuss eines solchen Seminars kam die Stipendiaten-gruppe der Uni Passau. Vom 25. bis zum 27. April 2008 genossen es zwölf Stipendiaten, ihre Team- und Führungsfähigkeiten zu testen und auszubauen. Auf Kloster Banz fand ein dreitägiges Seminar statt, das die zwölf Aus-erwählten so schnell nicht vergessen werden.

Der Seminarleiter, Oliver Groß vom Meyer-Cam-berg-Institut, der neben Stipendiaten regelmäßig Manager und Führungskräfte aus der freien Wirt-schaft unterrichtet, hatte ein abwechslungsreiches und buntes Programm vorbereitet. Nachdem der Samstag mit einem Theorieblock be-gann, in dem den Stipendiaten die Grundzüge eines Mitarbeitergesprächs vermittelt wurden und Herr Groß die allgemeinen Umgangsformen einer Füh-rungskraft erläuterte, begann der Sonntag sehr in-teressant:

Zu verschiedenen Konfliktthemen wurde ein Vier-Augen-Gespräch simuliert, das der Stipendiat aus Sicht des Chefs mit seinem Angestellten führen sollte. Diese Szene wurde mit einer Videokame-ra aufgezeichnet und führte bei der gemeinsamen Analyse nicht nur zu konstruktiver Kritik, sondern auch zu sehr viel Amusement. Nach weiteren Themenblöcken, in denen viel über Kommunikationsregeln, Führungstechniken und Mitarbeitermotivation gelehrt wurde, folgte ein zweiter Praxisteil: In zwei Gruppen wurde die „NA-SA-Aufgabe“ gestellt, welche die Stipendiaten als Team lösen und somit ihre Teamfähigkeit unter Be-weis stellen sollten.

Doch nicht nur Theorie und Praxis bestimmten die drei Tage, sondern auch Spaß und Spannung be-reicherten die Zeit auf Kloster Banz.So trafen sich die Stipendiaten und Herr Groß je-den Abend, um sich auch außerhalb des Unterrichts besser kennen zu lernen, Meinungen und Thesen auszutauschen und viel und ausgiebig zu diskutie-ren. Samstag Abend reservierten sie sogar gemein-sam die Kegelbahn und wetteiferten darum, welche Mannschaft als erste die neun geworfen hatte.

Alles in allem waren die drei Tage eine rundum spannende Zeit, die viel Gelegenheit bot, sich in an-genehmer und lustiger Atmosphäre im wunderschö-nen Kloster Banz näher kennen zu lernen und viel Interessantes mitzunehmen.

von Victoria Pöllmann (vp)

Lust auf ein Stipendium bekommen?Alle Infos zur Bewerbung findet Ihr hier:

www.hss.de

Hanns-Seidel Stipendiaten erhalten Füh-rungsfähigkeitenDreitägiges Team- und Führungsfähigkeitenseminar auf Kloster Banz

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Nachdem es im ersten Teil der Serie um das rich-tige Lernumfeld ging (Heft 4/2008) und im zwei-ten Teil Zeitmanagement und Zielsetzung fokus-siert wurden (Heft 1/2009), beleuchtet der dritte Teil das effektive Lernen und verschieden Merk-techniken.

Den „richtigen Stoff“ lernen - das Pareto-PrinzipDer italienische Ökonom Vilfredo Pareto fand im 19. Jahrhundert bei Untersuchungen heraus, dass ungefähr 80% des italienischen Volksvermögens auf ca. 20 % der Bevölkerung entfielen. Diese 80:20-Regel lässt sich auf viele Bereiche übertragen - so auch auf das Lernen. Mit 20% des richtigen Einsatzes kann 80% des Erfolges er-reicht werden. Denkt man beispielsweise an das Erler-nen einer Sprache, so ist es möglich mit den richtigen 20% des Vokabulars etwa 80% der Konversationen er-folgreich zu meistern.Der Schlüssel zum effektiven Lernen liegt daher zu-nächst darin, die wesentlichen Grundbausteine des Ge-biets auszufiltern, anstatt sich in Details zu verrennen, da fälschlicherweise angenommen wird, nur so könne man erfolgreich eine Prüfung bestehen.

Das Wissensnetz „Gehirn“ richtig nutzenDas Gehirn hat eine Struktur, die man mit einem Netz vergleichen kann. Alles, was an neuem Wissen hinzu-kommt, wird an bestehendes Wissen angeknüpft. Inso-fern erleichtert ein Vorwissen bzw. das Vorhandensein der wesentlichen Grundbausteine das Lernen und spä-ter auch das Auffüllen mit Details ungemein.Wenn für eine völlig neues Gebiet noch kein „Grund-netz“ zum Anknüpfen vorhanden ist, kann man sich mit Merkhilfen und Eselsbrücken die notwendige Verbin-dung zu bestehendem anderen Wissen verschaffen, so dass auch hier neues Wissen leichter verankert werden kann.

Der Vergessenskurve Beachtung schenken: Sinnge-bung und WiederholungDer Psychologe Herrmann Ebbinghaus erforschte, wie lange eine aufgenommene (sinnfreie) Information ei-gentlich im Gedächtnis bleibt. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass schon nach einer Stunde nur noch auf etwa die Hälfte des Gelernten zurückgegriffen werden kann. Nach einem Tag verbleibt nur noch ca. ein Drittel und nach einer Woche ist nur noch ein Vietel des Er-lernten abrufbar. Tröstlich ist dabei einzig, dass diese Vergessenskurve nie ein Fünftel unterschreitet.Allerdings steigt das Erinnerungsvermögen um das Zehnfache, wenn man etwas Sinnvolles lernt.Aus diesen Erkenntnissen lassen sich zwei Grundregeln für das effektive und nachhaltige Lernen ableiten. Er-stens ist es wichtig, dem Stoff einen Sinn zu geben. Es bringt nichts, einfach etwas zu „lernen“, weil man es muss, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welche Existenzberechtigung und welchen Hintergrund die zu erlernende Information hat. Kommt man nicht sofort hinter den tieferen Sinn, ist es immernoch besser, der Materie einen eigenen Sinn nach seiner Vorstellung zu geben, als sinnfrei drauflos zu lernen.Die zweite Grundregel lautet „Wiederholen“. Ohne Wie-derholung ist der Stoff nicht lange abrufbar. Wichtig ist beim Wiederholen vor allem, dass regelmäßig und zeitnah wiederholt wird. Betrachtet man die Ergebnisse von Ebbinghaus, so sollte schon am Ende des Lern-

und Ausarbeitungstages mit den Wiederholungen an-gefangen werden. Besonders effektiv soll ein Wieder-holungsrhythmus sein, der den ersten, neunten und dreissigsten Tag berücksichtigt. Dies soll jedoch nur einen Richtwert darstellen. Im Endeffekt hilft es nur, durch Ausprobieren seinen eigenen effektiven Rhyth-mus zu finden, wobei jedoch die wertvollen Erkennt-nisse Ebbinghauses berücksichtigt werden sollten.

Informationen aufnehmen, auseinanderhalten und schnell abrufbar halten - die MnemotechnikEs bestehen vielfältige Möglichkeiten, dem Gehirn die Aufnahme und Verankerung von Informationen zu er-leichtern. Die eingangs schon erwähnten Eselsbrücken und Merkhilfen sind bei richtiger Anwendung in ihrem Erfolg nicht zu unterschätzen. Im folgenden sollen eini-ge der vielfältigen Spielarten der Mnemotechnik näher beleuchtet werden.

Bilder zur AssoziationDas Gehirn ist so ausgelegt, dass visuelle Informatio-nen wesentlich besser abgerufen werden können als abstrakte.Verknüpft man die zu erlernenden Informationen mit Bildern bzw. integriert eine grafische Untermalung idealerweise gleich in die Lernmaterialien, kann über die schnell abrufbare visuelle Information die dazuge-hörige abstrakte recht problemlos hergeleitet werden.Dabei ist es auch durchaus hilfreich, festgefahrene Bil-der, die eh schon vorhanden sind, auszunutzen. Wenn man sich beispielsweise die englische Volkabel für „Ap-fel“ einprägen möchte, hilft einem das Bild eines Apfels schon einmal ein bisschen weiter. Verwendet man je-doch das Bild eines Macbooks von apple, so nutzt man eine bereits bestehende, verinnerlichte Information aus, um dem Gehirn einen notwendigen Anknüpfungs-faden zu bieten.Aber nicht nur statische Bilder verhelfen zu einem hö-heren Lernerfolg. In Bereichen, in denen es sich anbie-tet, können auch kleine Filme im Kopf die Information konservieren. Zum Beispiel juristische Figuren, etwa im Strafrecht, können wesentlich leichter verinnerlicht werden, wenn im Kopfkino der Film eines realen Ge-schehens produziert wird - ähnlich wie ein Sachverhalt in einem Fallbuch oder einer Klausur, nur auf ein Einzel-problem beschränkt.Verschiedene Bilder und Filmsequenzen lassen sich auch untereinander verknüpfen. Will man sich mehrere Begriffe gleichzeitig einprägen, kann man diese in ein einziges Bild intergrieren. Möchte man beispielsweise lernen, dass Goethe „Die Leiden des jungen Werther“ geschrieben hat, so kann man sich etwa einen leidenden Goethe vorstellen, der in einer Gefängniszelle sitzt und von einem Wärter sein Essen gereicht bekommt. „Die Leiden des jungen Werther“ sind ein Briefroman. Also sitzt der leidende Goethe in der Zelle und liest einen Ro-man, der Gefängniswärter kommt und bringt ihm Briefe von „Lotte“.

Je verrückter und einfältiger, umso besserEine weitere Eigenart des Gehirns ist, dass es sich Din-ge umso besser einprägen kann, je ausgefallener und verrückter sie sind.Daher sollte bei der Wahl von Bildern und Begriffen eher auf kuriose Inhalte zurückgegriffen werden, anstelle auf abstrakte. Statt den Täter im Jurafall einfach A zu

Richtig Lernen für die PrüfungTeil 3: Effektives Lernen und Merktechniken

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nennen, ist es beispielsweise besser einen Bekannten handeln zu lassen.

Auf Wortebenen arbeitenOft lassen sich Fachbegriffe oder abstrakte Ausdrücke gehirngerecht aufbereiten, wenn man nach etwas Ge-läufigem sucht, das zur Assoziation beiträgt.Nimmt man etwa den Begriff „Globalisierung“ und be-trachtet vor dem geistigen Auge einen Globus, so hat man die Brücke zu einem Prozess zunehmender welt-weiter Verflechtung schnell geschlagen.

Feststehende Reihenfolgen und Begriffsgruppen ein-prägen und abrufenUm sich feststehende Reihenfolgen oder Begriffsgrup-pen einzuprägen, bieten sich mehrere Möglichkeiten an.Eine sehr geläufige Variante stellt dabei die Neuschöp-fung eines (Fantasie-)Merkwortes dar. Möchte man z.B. die Definition des Begriffs „Podca-sting“ erlernen, so bildet man aus den Anfangsbuch-staben oder -silben ein persönliches Merkwort:Podcasting ist das Produzieren und Anbieten von Me-diendateien über das Internet, also Podcasting = Pro-dAnbiMeInt (Schlüsselwort = Prodanbimeint). Diese Technik bietet sich nicht nur für Definitionen, sondern auch für Prüfungsschemata an.Eine andere Möglichkeit, um sich derartige Informa-tionen einzuprägen stellt der geistige Spaziergang dar. Hierzu ein Beispiel, wie man sich die englischen Adverbien einprägen kann, die nicht durch das An-hängen von -ly gebildet werden: Es ist früh am mor-gen (early). Ich gehe schnell (fast) die Straße hinun-ter. Die Straße wird von einer niedrigen (low) Mauer begrenzt. Daneben ist ein tiefer (deep) Graben. Auf der rechten Seite steht ein hohes (high), blaues Haus. Ich habe es nicht mehr weit (far) bis zur Uni. Das ist auch gut, denn ich möchte nicht zu spät (late) kommen... .Diese Technik hilft vor allem beim Abrufen von Infor-mationen, da man eine Situation kreiert hat, in die man sich immer wieder hereinversetzen kann. Diese Erinnerungen kann man genauso abrufen, als hät-

te man sie tatsächlich erlebt. Wichtig ist, dass man selbst die Hauptrolle in diesen geistigen Spaziergän-gen spielt. Auch hier gilt, dass besonders ausgefal-lene, kuriose und verrückte Geschehensabläufe am einprägsamsten sind.

Die Anwendung des Gelernten als SchlüsselWas es bei allen Merkhilfen und Gedächtnisstützen jedoch nicht zu vergessen gilt, ist, dass der wich-tigste Faktor für ein effektives Lernen die stetige An-wendung des Gelernten darstellt.Diese Bedeutung kann man sich am besten vor Au-gen führen, wenn man darüber nachdenkt, wie man z.B. Tätigkeiten wie Autofahren, Kochen oder ähn-liches gelernt hat. Dafür hat man nicht stundenlang Bücher gewälzt, die die Technik der Tätigkeit aufzei-gen, sondern man hat diese durch Anwendung in der Praxis gelernt. Natürlich lässt sich nicht alles Wissen aus Büchern während des Studiums schon praktisch anwenden. Jedoch ist es äußerst sinnvoll, die Möglichkeiten, die sich aber in gewissen Bereichen bieten, auch umfas-send auszuschöpfen.So sollte z.B. der angehende Jurist auf keinen Fall das Lösen von Fällen unterlassen und nur mit einem Lehr-buch Stoff konsumieren. Der Lehramtsstudent kann seine pädagogischen Erkenntnisse etwa im Rahmen von Nachhilfestunden für Schüler praktisch anwen-den. Diese Reihe lässt sich für die unterschiedlichsten Studiengänge beliebig fortsetzen.Und wer denkt, für sein Studienfachgebiet kein Pra-xisfeld auftun zu können, der kann sich zumindest schon einmal damit behelfen, in einer Lerngruppe an-deren den Stoff zu erklären oder darzubieten. Dies trägt wesentlich zur Verinnerlichung bei, zeigt poten-tielle Verständnislücken auf und bestätigt den Lern-erfolg.

von Barbara Klostermann (bk)

Fortsetzung in Heft 3/2009Teil 4: Computergestützte und manuelle Lernhilfen

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Rückblick auf den Master-Infotag am 09. Mai 2009 an der Uni Passau

Am Samstag, den 9. Mai lud die Stu-dienmarketingab-teilung der Univer-sität Passau zum Master- Infotag ins IT-Zentrum/ Inter-national House auf dem Campus ein.

Die „Mastermesse“ gliederte sich in In-fovorträge und gab Bachelorabsolventen

die Möglichkeit, sich im Foyer einen Überblick über das gesamte Angebot an der Universität zu verschaffen. In persönlichen Gesprächen wurde hier u. a. geklärt, wie man den für sich passenden Studiengang findet und welche Voraussetzungen ein Bewerber mit und ohne Berufserfahrung für die Zulassung mitbringen muss. Gerade dieser Punkt ist vielen Studenten neu, denn ein Bachelorabschluss ist noch kein Garant für die Aufnahme in einen Masterstudiengang. Zusätzlich hat jede Universität eigene Kriterien, die von Wis-senstests, auch psychologischer Natur, bis hin zum Nachweis eines festgelegten Fremdsprachenniveaus reichen können. All das sind Informationen, die Stu-denten möglichst schon während des Bachelorstudi-ums im Hinterkopf haben sollten. Auch im Hinterkopf behalten sollte man das Berufsziel,

das man mit dem jeweiligen Studium erreichen möch-te. Das Bachelor- Master-System, das im Zuge des Bologna Prozesses ins Leben gerufen wurde, bietet die Chance, aus „festgefahrenen“ Studienordnungen eine flexible und individuelle Hochschulausbildung zu gestalten. Die Kombination aus einem grundlegenden Bachelor- und einem spezialisierenden Masterstudium kann dem Bewerber auf dem Arbeitsmarkt vielfältigste Karrierechancen bieten. Und gerade diese Eigenschaft kann es sein, die dem Absolventen beim zukünftigen Arbeitgeber den entscheidenen Vorteil verschafft, denn eine Ausbildung auf Hochschulniveau, kombi-niert mit Flexibilität, ist auf dem heutigen Berufsmarkt gefragter denn je.

Somit ist der Master-Infotag ein gelungenes Projekt, um Studenten näher mit ihrem Studiensystem zu ver-binden, denn gerade Bachelorstudenten stehen häufig unter Anerkennungsdruck. Die Messe trug ihren Teil zu einer positiven Sicht des Bologna- Prozesses bei und während einer abschließenden Führung über den Cam-pus konnte sich der Student mit der Idee anfreunden, noch weitere vier Semester in Passau zu verbringen.

von Jennifer Preu (jp)Foto: Thomas Kölsch / pixelio.de

Ein Besuch auf der Mastermesse

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Einmal UNO und zurückPassauer Studenten besuchten die Harvard World Model United Nations

Für viele Studenten der Universität Passau ist der Beruf „Diplomat“ ein Traumjob. Für eine Woche wurde dieser Traum für sieben von ihnen wenig-stens ein bisschen Wirklichkeit.

Während der vorlesungsfreien Zeit nahm zum dritten Mal eine Passauer Delegation an der World Model United Nations (kurz: WorldMUN) teil, einer Konferenz bei der die Arbeit der Vereinten Nationen simuliert wird. Diese jährlich stattfindende Konferenz wird von der prestige-trächtigen amerikanischen Harvard University stets an einem anderen Ort ausgerichtet. In diesem Jahr tra-fen rund 2500 Studenten aus über 40 Nationen in Den Haag in den Niederlanden zusammen, um in englischer Sprache aktuelle politische Themen zu debattieren. Dabei übernimmt jede teilnehmende Hochschule die Vertretung eines UN-Mitgliedsstaats, dessen Interessen von den einzelnen Delegierten in den verschiedenen si-mulierten Komitees vertreten werden. Die Delegation der Uni Passau übernahm in diesem Jahr die Vertre-tung des Königreichs Bahrain und war in der Weltge-sundheitsorganisation, dem Komitee für rechtliche Fra-gen, dem Ausschuss für Abrüstung und internationale Sicherheit und dem außerordentlichen politischen und De-kolonisierungsko-mitee präsent. In den Komitees von bis zu 350 Dele-gierten setzten sich die Studenten mit aktuellen weltpo-litischen Themen, beispielsweise se-p a r a t i s t i s c h e m Terrorismus oder Wasserknappheit, auseinander. Die-se wurden jedoch nicht nur diskutiert, es wurde nach fünf Tagen hitziger De-batten auch in je-dem Komitee eine selbst erarbeitete Resolution nach den Vorgaben des großen Vorbilds, der echten UNO, verabschiedet.Das Verhandeln erfordert neben rhetorischem Ge-schick auch ein Höchstmaß an Kenntnissen über die relevanten Sachverhalte. Unterstützt wurden die Stu-denten, die alle Mitglieder der Hochschulgruppe Mo-del United Nations Society (www.mun-passau.org) sind, in ihrer Vorbereitung durch die Expertise eines so genannten Faculty Advisors, einem Mitarbeiter des Lehrstuhls für Politikwissenschaft II (Prof. Dr. Winand Gellner) der Universität. Ihr Faculty Advisor Arne Schröer leitete ein Proseminar, das ein Semester lang wöchentlich statt fand und das Ziel hatte, in die kom-plexen Strukturen der Weltorganisation einzuführen. Bereits im Rahmen des Seminars wurden zwei Simu-lationen des UN-Sicherheitsrats in Kooperation mit der MUN Society durchgeführt. Außerdem war Teil der Vorbereitung ein persönliches

Gespräch mit dem Bot-schafter Bahrains in Berlin, bei dem den Studenten alle speziellen Fragen zur Positi-on des Landes in der inter-nationalen Staatengemein-schaft beantwortet wurden, sowie ein mehrtägiges Verhandlungstraining mit dem ehemaligen deutschen Botschafter, Dr. Alexander Mühlen. Eine besondere Kooperation wurde heuer mit der Lahore University of Management Sciences aufgebaut. Acht Studenten der Universität aus der zweitgrößten Stadt Pakistans kamen für einige Tage nach Passau, um sich gemeinsam auf die Konferenz in Den Haag vorzube-reiten. Bei dem Treffen hatte neben der inhaltlichen Vorbereitung der interkulturelle Austausch einen ho-hen Stellenwert, denn die Möglichkeit, sich mit einem Studenten aus der islamischen Republik Südasiens auszutauschen, ist wahrlich etwas Besonderes.

Ziel der MUN Konferenzen ist es, multilaterale Verhandlungen kennen zu lernen, um unter Einsatz seiner rheto-rischen Kompe-tenzen innovative Lösungsansätze für internationale Sachverhalte zu finden. Dabei soll stets die Position des Landes bei-behalten werden, das man vertritt. „Positiv hervorzu-heben ist die be-sondere Fähig-keit der Passauer Studierenden zur realistischen Ein-schätzung poli-tischer Sachver-halte, worin sie sich in erfreulicher Weise von den

meisten anderen Konferenzteilnehmern unterschie-den.“ lobt Faculty Advisor Dipl. Kulturwirt Arne Schröer. Die hohen Kosten für Vorbereitung und Durchführung des Projekts waren allerdings nur mit externer Hilfe zu finanzieren: Es ist der großzügigen Unterstützung der Universität Passau, der Robert Bosch Stiftung, des DAAD, sowie dem Verlagsbüro Sabine Opitz, der Firma Hans Schmidt Kartonagen und Druck GmbH und pri-vaten Sponsoren zu verdanken, dass die Delegation an der Konferenz in Den Haag teilnehmen konnte.

von Patricia Hegemann

Weitere Informationen: http://mun-passau.org/

hinten von links: Ray Migge (Delegierter), Arne Schröer (Faculty Ad-visor), Prof. Dr. Walter Schweitzer (Präsident der Uni Passau), Felix Hofmann (Del.), Eva-Maria Kandlinger (Head-delegate)vorne von links: Monika Seidel, Patricia Hegemann, Susanna Grund-mann, Mirjam Kolmar (alle Del.)

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Studentische Gedanken „Mein Leben sollte einen Soundtrack haben“

Einen Soundtrack? Ist es denn so spannend, so abwechslungsreich, so interessant?, werdet ihr Euch sicherlich fragen. Nun ja. Diese Aussage zeigt sehr deutlich die Bedeutung von Musik im Leben der Menschen. Musik bestimmt Stimmungen, ändert oder unterstreicht Launen. Wer hört nicht gerne bei Liebes-kummer dunkle, melancholische Musik? Oder bei Erfolgen und guter Laune Partyhits? Wer lässt sich nicht gerne von verschiedenen Klängen inspirieren?

Musik ist so viel und vielfältig. Sie ist Seelentröster, Pausenfüller, Launenheber. Schokola-denersatz. Mutmacher. Durch die Musik werden Geschichten erzählt, teilweise sogar ganze Leben. Es werden Stimmungen vermittelt; jedes Land hat seinen eigenen Grundton. Ob wir uns in der Türkei, in Indien oder in Bayern befinden: Nach den ersten 3 Takten kann das Musikstück eingeordnet werden. Auch jede Zeit hat ihren eigenen Klang. Ob Klassik, 20er, 80er oder die „Hits von heute“: Musik findet sich epochal nicht nur in Klängen wieder, nein. Auch in Mode, in Filmen und Büchern. Musik ist überall – man kann ihr nicht entfliehen – und, wenn wir ehrlich sind: Wir wollen es auch gar nicht. Sie macht das Leben bunt und

lebenswert, sie macht es zu dem, was es ist – für jeden individuell.

Musik bestimmt unser Leben. Auch meines.Deswegen finde ich: Mein Leben sollte einen Soundtrack haben.

von Victoria PöllmannFoto: aboutpixel.de / mp3_master

Die 22. Ausgabe - Heft 3/2009 - erscheint im September 2009!

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