UP-Campus Magazin 3-2011

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Zeitschrift der Passauer Publikationen Gruppe

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Impressum

30. Ausgabe des UP-Campus Magazins (8. Jahrgang, 3. Ausgabe) - Ausgabe 3/2011 (Herbst 2011, erschienen im Oktober 2011) - Auflage: 3000 Stück in PassauDruck: P & P Printmanagement, Bgm.-Kempf-Str. 2, 96170 Trabelsdorf, Verlag: Passauer Publikationen Gruppe e.V.

ISSN: 1863-7701Herausgeber: Dr. Florian Hartleb, Dr. iur. Bence Bauer, Stefan Hassfurter, Barbara KlostermannChefredaktion: Barbara Klostermann und Christian Schneider, Johannes Hoffmann (Stellv.) / Assistenz: Moritz Dreher (Online), Johannes de Visser (Event & Hochschulgruppe) Layout: Barbara KlostermannRedaktion: Dr. iur. Bence Bauer, Dr. Florian Hartleb, Barbara Klostermann (bk), Christian Schneider (cs), Johannes Hoffmann (jh), Moritz Dreher (md), Johannes de Visser (jdv), Rieke Bening (rb), Jennifer Preu (jp), Susanne Bettendorf (sb), Daniela Dietz (dd), Lena Knezevic (lk), Karoline Schulte (ks), David Hamburger (dh), Patrick Müller (pm), Alexander Widmann (aw), Victoria Pöllmann (vp), Tatjana Schäfer (ts)Gastbeiträge: Junge Akademie, Kinderschutzbund PassauAnzeigenleitung: Christian Schneider, Barbara Klostermann (Stellv.)Abbildungen: S.1 Johannes de Visser, Moritz Dreher; S. 2 Gopal Raju (twitter-Vogel), Dirceu Veiga (rss-Logo), Clay Cauley (Facebook-Logo), Fachschaft WIWI (App); S. 3 Stadtarchiv Passau; S. 6 Barbara Klostermann, Johannes Hoffmann/privat; S. 7 Stadtarchiv Passau (Hochwasser), © knattertom /pixelio.de (Dult), © Didi01/pixelio.de (Angler), © Anja Stahl/pixelio.de (Kuh); S. 8 © Siegfried Fries/pixelio.de (Revolver), Junge Akadmie; S. 9 © Nicole Müller/pixelio.de; S. 10 dpunkt.verlag (oben), © tommyS/pixelio.de (unten); S. 11-13 Johanness de Visser; S. 16 Patrick Müller; S. 17 Patrick Müller (oben), EHF Passau Black Hawks e.V. (unten); S. 18 Lena Knezevic; S. 19 Lena Knezevic (oben), MMK (Mitte), EUROPE DIRECTION (unten); S. 20 Aktion Sühnezeichen Friedensdiente, matchboxmedia

Die Verantwortung im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P.) tragen die Herausgeber. Alle namentlich gekennzeichneten Artikel spiegeln die Meinung des Verfassers, nicht die der Redaktion oder des Herausgebergremiums wider. Ein herzlicher Dank gilt allen Inserenten!

Kontakt: Passauer Publikationen Gruppe e.V. Barbara Klostermann, Chefredakteurin, Nibelungenstr. 10 - 94032 Passau - Tel.: 0851/2118681 - Email: [email protected] Web: www.ppg-online.de (Herausgeber); www.up-campusmagazin.de (Magazin & Redaktion)

Editorial 6

Special: „Passau damals und heute“ Blicke auf den Wandel der Zeit (dd)

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UniGestalten - Der Ideen-WettbewerbDie Junge Akademie fragt nach Perspektiven für die Hochschule von morgen (Junge Akademie)

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Immer wieder samstags...Studierende mit Kind finden Unterstützung in der SAMS-Stube des Kinderschutzbundes Passau (Kinder-schutzbund Passau)

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Rezension:Oliver Reuther: Geile Show! - Präsentieren lernen für Schule, Studium und den Rest des Lebens (pm)

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Einmal russische Wildnis und zurück Eine Reise mit Prädikat „Abenteuer“ (jdv)

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Demokratie und Islam - Mehr Chance als Widerspruch? Interview mit dem Politikwissenschaftler Dr. Oliver Hidalgo (jdv)

Traumspiel 2011 Die Stars des FC Bayern München zu Gast in Passau (pm)

EHF Passau Black Hawks e.V. Vorschau auf die bevorstehende Eishockey-Saison 2011/12 (pm)

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Poetry-SlamPassau ist nicht die Stadt der Dichter und Denker - Poeten gibt es trotzdem (lk)

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Kurz notiert 19

Campusplan mit Übersicht Kontakte & Öffnungszeiten 22

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EditorialLiebe Leserinnen und Leser,

das Wintersemester ist angebrochen und wir begrüßen viele neue Gesichter in der Stadt und an der Universi-tät. Die Tage werden langsam kürzer und die Temperaturen kälter. Zeit für die Herbstausgabe des UP-Campus Magazins.Auch in dieser Ausgabe findet Ihr Einblicke in das damalige Passau. Diesmal hat Daniela Dietz für Euch 100 Jahre alte Zeitungsmeldungen. Unser Klappcover gibt Euch einen Eindruck von der Passauer Fußgängerzone in früheren Zeiten. Im Bereich „Studium & Karriere“ wollen wir Euch auf den Wettbewerb „UniGestalten“ hinweisen. Patrick Mül-ler hat für Euch das Buch „Geile Show! - Präsentieren lernen für Schule, Studium und den Rest des Lebens“ von Oliver Reuther rezensiert. Und der Kinderschutzbund Passau stellt den Studierenden mit Kind die SAMS-Stube vor, in der Kinder von 3-6 Jahren samstags betreut werden können.Johannes de Visser hat auf seiner Russlandreise eine Menge erlebt und präsentiert Euch einen abenteuerli-chen Reisebericht.In der Rubrik „Politik & Gesellschaft“ hat Johannes de Visser ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Dr. Oliver Hidalgo über das Thema Islam und Demokratie geführt.Der Sportteil beinhaltet in dieser Ausgabe einen Bericht zum Traumspiel 2011 in Passau, bei dem der FC Bayern München zu Gast war, sowie einen Blick auf die kommende Eishockey-Saison mit den Passauer Black Hawks. Außerdem bringt Euch Lena Knezevic einen der legendären Passauer Poetry-Slams näher.Kurzinfos findet Ihr wie immer in der Sparte „Kurz notiert“. Und für unsere Quietschies haben wir einen Cam-pusplan und die wichtigsten Kontaktadressen und Öffnungszeiten universitärer Einrichtungen. Bezüglich der Öffnungszeiten der PC-Pools und Fachschaften im Wintersemester gab es zum Zeitpunkt der Drucklegung leider noch keine Informationen.

Wir danken an dieser Stelle auch ganz herzlich unseren treuen Werbepartnern und Inserenten, die das Er-scheinen des Magazins ermöglichen. In diesem Sinne wünscht Euch Eure UP-Campus Redaktion einen guten Start ins Semster und viel Vergnügen beim Lesen,

Barbara Klostermann Christian Schneider Johannes Hoffmann (Chefredakteurin) (Chefredakteur) (Stellv. Chefredakteur)

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Redakteure/innen für Print & OnlineEinladung zum Mitmachen!Seit über zwei Jahren ist unsere Redaktion eingetragene Hochschulgruppe an der Uni Passau. Du hast Lust Dich journalistisch zu betätigen, ehrenamtlich zu engagieren oder kreativ zu betätigen? Du möchtest interessante Wirtschafts-, Politik-, Kultur- oder Freizeitveranstaltungen besuchen und wertvolle Kontakte für Studium und Karriere knüpfen?

Dann bist Du bei uns genau richtig - auch ohne Vorerfahrung!

Schau doch einfach mal unverbindlich bei einer Redaktionssitzung vorbei, um Dir einen Eindruck von uns zu verschaffen:Während der Vorlesungszeit treffen wir uns jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 20.00 Uhr im Raum 028 WiWi (Innstr. 27, 94032 Passau). Alle Sitzungstermine, aktuelle Hinweise und weitere Informationen findest Du im Internet auf www.up-campusmagazin.de in der Rubrik „Hochschulgruppe“ sowie an unserer Anschlagfläche im Philosophicum unten neben der Treppe, Brett Nr. 16.Oder kontaktiere uns einfach per Email: [email protected]

Wir freuen uns auf Dich!

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SMS und E-Mail statt Telegraphie

24. Januar 1900: „Lang anhaltendes Tauwetter führte zu Hochwasser an Donau und Inn. Der Fischmarkt am Rathaus (Rathausplatz) war überschwemmt. Bemängelt wurde der schlechte Nachrichtendienst, der anlässlich des Katastrophenhochwassers von 1899 für die Zukunft versprochen war. Nur aus Regensburg kam eine tele-graphische Vorwarnung.“

1899 betrug der Hoch-wasserstand der Donau 9,18 m. Der Inn lag mit 9,50 m sogar noch knapp darüber. Heutzutage wird das Ordnungsamt Passau über drohendes Hochwas-ser telefonisch oder per E-Mail durch das staatl. Wasserwirtschaftsamt benachrichtigt. Überschreitet der Wasserspiegel der Do-nau einen bestimmten Pegel, wird sogar ein bestimmter Personenkreis per SMS darüber informiert. So können z.B. Straßensperrungen durch den Passauer Bauhof rechtzeitig vorgenommen werden.

Dultresümee

1902: „Vom 28. September bis 5. Oktober fand wieder die Herbstdult auf dem Domplatz statt. Die Dultfiranten klagten über den mangelnden Geschäftsgang wegen des schlechten Wetters. Nur der letzte Tag war bes-ser und brachte einen lebhaften Besuch von Landleuten aus der Umgebung.“

Die Passauer Dulttradition geht bis ins Jahr 1830 zu-rück. Damals befanden sich 6 „Bierbuden“ auf der Ost-seite des Dultplatzes. Neben dem einheimischen Bier wurde auch das Bockbier des Münchner Hofbräuhauses ausgeschenkt. Außerdem konnten die Besucher auf dem Festplatz für ungewöhnlich gehaltene Sehens-würdigkeiten bestaunen. Dazu zählten z. B. wilde Tiere oder Menschen von anderen Kontinenten.

Wertvoller Fang

1902: „Am 4. März gelang dem Bäckermeister und Hobbyfischer Wilhelm Sturm ein äußerst seltener Fang. Ihm ging ein 2,5 Pfund schwerer und 70 Zentimeter langer Stör ins Netz: ein als Kaviarlieferant hoch be-gehrter Meeresfisch. Störe schwimmen zwar zum Lai-chen oft weit flußaufwärts, im Inn aber wurde ein sol-cher noch nicht angetroffen. Der sonderbare Fisch war lebend in der Bäckerei Sturm in der Ludwigstraße zu bewundern.“

Auch schon 400 Jahre zuvor sorgte ein Stör für eine außergewöhnliche Meldung: Damals kaufte der Vils-hofener Magistrat dem Fischer Wolf Aidler seine Angler-beute für 16 Gulden ab. Als Geschenk wurde das Tier dann mit einer eignen Fuhre an Herzog Max I. nach München übersandt.

Yvonnes Artgenossen - Kühe in der Presse

12. Februar 1900: „Ein Bauer, der seine Kuh zur Stadt treiben wollte, ist auf der Roes verunglückt. Ein Hund hatte die Kuh angefallen, die daraufhin so wild wurde, dass sie den Treiber zu Boden warf und eine Strecke

Special: „Passau damals und heute“Blicke auf den Wandel der ZeitPassau, wie es heute ist - das kennen wir alle. Doch wie mag es hier in früheren Zeiten gewesen sein? Was hat sich verändert? Wie hat man gelebt? Welche Geschichten und Erfahrungen stecken in den alten Gemäuern? Wie empfin-den alteingesessene PassauerInnen den Wandel der Zeit? Was beschäftigt die Menschen in den heutigen Tagen?All dem wollen wir in unserer neuen Serie nachgehen. Während wir das Cover nutzen, um den optischen Kontrast aufzuzeigen, werden wir uns im redaktionellen Teil auf Spurensuche begeben.

Diesmall haben wir Zeitungsmeldungen um das Jahr 1900 zusammengetragen. Als Ideengeber und Quelle diente uns die Schriftreihe Passau vor hundert Jahren, herausgegeben von den Stadtheimatpflegern und dem Stadtarchiv Passau. Den 100 Jahre alten Meldungen stellen wir andere kuriose Nachrichten, historische Begebenheiten oder die heutige Sachlage gegenüber.

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UniGestalten - Der Ideen-Wettbewerb

Die Junge Akademie und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft veranstalten vom 17. Oktober bis zum 15. Dezember 2011 den Online-Ideen-Wettbewerb UniGestalten im ge-samten deutschsprachigen Raum. Ziel des Ge-meinschaftsprojekts ist es, einen Ideenpool mit konkreten Vorschlägen zu generieren, die den Alltag in Hochschulen durch neue Ansätze und Perspektiven erleichtern und verbessern. Dazu beobachtet UniGestalten das gesamte UniVer-sum, befragt alle Akteure direkt vor Ort, setzt auf die Innovationskraft von Personen sowie auf die Lernfähigkeit der Organisation.

UniGestalten richtet sich an alle, die das Leben und Arbeiten an der Hochschule prägen und weiterentwi-ckeln wollen: Studierende aus allen Fachbereichen und Hochschultypen, Alumni, alle Beschäftigten aus Leh-re, Forschung, Technik, Verwaltung und Projektpartner aus der Wirtschaft. Vom 17. Oktober bis zum 15. De-zember 2011 können sie auf dem Wettbewerbs-Portal www.unigestalten.de neue Ideen aufzeigen, diskutieren und weiterentwickeln. Eine unabhängige Jury bewertet

anschließend alle Einsendungen nach feststehenden und durchgängigen Kriterien und prämiert die besten Ideen.

Der Wettbewerb ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. 5000 Euro Hauptgewinn und 20 weitere Preise war-ten auf die innovativen Vordenker für den Uni-Alltag. Und bei UniGestalten „gewinnen“ am Ende alle, denn UniGestalten erzeugt einen einzigartigen Datensatz zur aktuellen Situation der deutschen Hochschulland-schaft. Das Ideenportal wird als Ideenpool aufbereitet und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Hier kön-nen sich Teilnehmer und Interessierte von der Vielzahl an Möglichkeiten inspirieren lassen und ganz konkret Ideen aufgreifen, um ihren persönlichen und institutio-nellen Hochschul-Alltag zu verbessern. Zusätzlich fasst die Junge Akademie die Ergebnisse des Wettbewerbs in einer Publikation zusammen und formuliert Empfeh-lungen für Entscheider in Wissenschaft und Politik.Die Eröffnungsveranstaltung, mit einer Keynote von Frau Prof. Margret Wintermantel, wird am 25. Oktober in der Humboldt-Universität zu Berlin stattfinden.

Weitere Informationen gibt es ab dem 17. Oktober un-ter: www.unigestalten.de

Beitrag der Jungen Akademie

lang schleifte. Dem Verletzten wurde das Nasenbein zer-trümmert und er erlitt eine grosse Wunde an der Wan-ge. Nachdem ihm ein Arzt einen Verband angelegt hatte, ging der Bauer wieder seiner Verrichtung nach.“

10. April 1900: „In der Nähe der Kernmühle wurden einem Viehtreiber ein Stier und eine Kuh scheu und sie stürzten in die Donau. In der Nähe waren Wasserbau-arbeiter, die die Tiere unter grosser Anstrengung retten konnten, sie waren jedoch so stark verletzt, dass an Ort und Stelle eine Notschlachtung vorgenommen werden musste.“

Schießerei und Sperrstunde

April 1900: „Im Gasthaus Irring kam es zu einer Schies-serei. Der Schaldinger Metzgermeister Heininger und sein Bruder, der Uhrmacher Heininger aus Heining wurden

von einem ortsansässigen Bauern belästigt und es kam zu einem heftigen Wortwechsel. Plötzlich zog der Bauer einen Revolver und feuerte drei Schüsse ab, von denen einer den Metzgermeister in den linken Oberschenkel traf. Der herbeigerufene Arzt Dr. Hübner entfernte um Mitternacht noch im Gasthaus durch operativen Eingriff die Kugel.“

Auseinandersetzungen von diesem Ausmaß sind durch das heutige Bundeswaffengesetz deutlich seltener. Die Regelungen zum Waffenbesitz waren in Zeiten des deut-schen Kaiserreichs gänzlich anders: nach dem Strafge-setzbuch für die preußischen Staaten von 1851 war es nach § 345 Abs. 7 lediglich verboten „Stoß-, Hieb- oder Schußwaffen, welche in Stöcken oder Röhren oder in ähnlicher Weise verborgen“ waren mit sich zu führen. Bei den damaligen Regelungen zur Missachtung der Sperr-stunde dürften sich Passauer Studenten glücklich schät-zen, denn in § 342 heißt es dort: „Wer in Schankstuben oder an öffentlichen Vergnügungsorten zu einer von der Polizei verbotenen Zeit, ungeachtet der Wirth, sein Stell-vertreter oder ein Polizeibeamter ihn zum Fortgehen auf-gefordert hat, verweilt, ist mit Geldbuße bis zu fünf Tha-lern zu bestrafen. Die Wirthe, welche das Verweilen ihrer Gäste zu einer von der Polizeiverbotenen Zeit dulden, haben Geldbuße bis zu zwanzig Thalern oder Gefängniß bis zu vierzehn Tagen verwirkt.“

von Daniela Dietz (dd)

Die Junge Akademie fragt nach Perspektiven für die Hochschule von morgen

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Immer wieder samstags...Studierende mit Kind finden Unterstützung in der SAMS-Stube des Kinderschutz-bundes Passau

Am Samstag mal in aller Ruhe einkaufen – das wünschen sich Eltern, vor allem wenn es auf Weihnachten zugeht. Die SAMS-Stube des Kinder-schutzbundes Passau macht`s möglich.

Hier mitten in der Stadt in der Ni-kolastraße sind Kinder von 3 bis 6 Jahren am Samstag bestens auf-gehoben. Sie werden von päda-gogischen Fachkräften betreut.Schon um 9 Uhr können Felix und Lena hier anklopfen. Ausgerüs-

tet mit Hausschuhen oder rutschfesten Söckchen und Brotzeit stürzen sie sich ins Abenteuer SAMS-Stube. Hier gibt es jedes Mal ein neues aufregendes Pro-gramm. Einmal verwandeln sich die Kinder in Hänsel und Gretel, spielen das Däumelinchen oder tauchen ein in einen Blätterwald, um dem Herbst auf die Spur zu kommen. „Jeder Samstag steht unter einem ande-ren Motto“, erklären Theresa Rammer und Nicole Liedl, die zusammen mit einem Team aus 6 Mitarbeitern den Tagesablauf gestalten.

Die SAMS-Stube ist für alle Eltern und Kinder offen, egal ob die Mütter und Väter arbeiten oder etwas er-ledigen müssen. Und die Kinder kommen nie mit lee-ren Händen nach Hause. Es wird immer gekocht oder gebastelt und sie können der Mama etwas Selbstge-backenes oder dem Papa etwas Selbstgemachtes mit-bringen. Die Halbtagsbetreuung (5 Euro pro Kind) en-

det um 12:30, die Ganztagsbetreuung (10 Euro) um 16:00 Uhr. Zeit genug, dass die Familie den Tag noch gemeinsam ausklingen lassen kann.

Das Schöne an der SAMS-Stube ist, dass die Kinder auch spontan kommen können; lieber ist es den Be-treuerinnen natürlich, wenn die Eltern vorher anrufen - dann sind sie auch sicher, dass ein Platz frei ist. Es können bis zu zwölf Kinder aufgenommen werden.Die SAMS-Stube ist ein Projekt von „FamilienLeben in Passau“, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Sie hat sich im ersten Jahr ihres Bestehens bereits bestens etabliert und ist heute eine beliebte Adresse für ein unterhaltsames Wochenende.

Kontaktdaten:Kinderschutzbund Passau e.V.Nikolastr. 9, 94034 PassauTelefon 0851/2559mail@kinderschutzbund-passau.dewww.kinderschutzbund-passau.de

Weitere Angebote des Kinderschutzbundes in Passau:Kinderstube, Kleiderladen, Lernhilfe, Deutschunterricht für ausländische Kinder, Elternkurse, Lesenachmittag, Familienhilfe und Familienpaten, Babysitter – und Ta-gesmütterkurse, Ferienganztagesbetreuung, begleite-ter Besuchskontakt.

Beitrag des Kinderschutzbundes Passau

Bild: © Nicole Müller/pixelio.de

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Rezension:Oliver Reuther: Geile Show! - Präsentieren lernen für Schule, Studium und den Rest des Lebens

Oliver Reuther: Geile Show!Präsentieren lernen für

Schule, Studium und den Rest des Lebens300 Seiten, komplett in Farbe, Broschur

ISBN 978-3-89864-705-224,95 € (als E-Book 14,95 €), dpunkt.verlag

Der Autor Oliver Reuther „macht seit mehr als zwanzig Jahren was mit Medien“ und legt mit die-sem Buch eine umfassende Anleitung für alle vor, die das erste Mal eine größere Präsentation hal-ten müssen. Laut Autor ist es vor allem für Schü-ler, Auszubildende, Studierende und Berufsanfän-ger gedacht.

Auf 290 Seiten bekommt man von Oliver Reuther das Handwerkszeug nähergebracht, das man braucht, um eine „geile Show“ hinzubekommen. Von einer „geilen Show“ spricht der Autor, wenn er eine perfekte Prä-sentation meint. Aufgebaut ist das Buch in 6 Kapitel, die den Weg hin zu einer perfekten Präsentation ebnen sollen. Im ersten Kapitel „Showtime“ lernt man, wie man mög-lichst selbstbewusst auftritt, richtig mit seiner Stimme umgeht, sich während der Präsentation verhält und am Ende mit Fragen aus dem Publikum richtig verfährt. Im zweiten Kapitel „Nach der Show“ geht es darum, wie man seine eigene Präsentation am besten einordnen kann. Von der „Theorie“ der Kommunikation und der

Geschichtenerzählung sowie um einen kurzen Überblick über das Medienrecht handelt dann das dritte Kapitel. Im vierten Kapitel „Show vorbereiten“ zeigt der Autor, wie man sich bei einem neuen Thema auf die Präsen-tation schrittweiße vorbereiten sollte. Wie und wo man gutes Material für seine Präsentation sammelt und wie man es dann vor allem richtig aufbereitet, wird einem im fünften Kapitel „Material sammeln“ näher gebracht. Im sechsten und letzten Kapitel „Show gestalten“ geht es dann schließlich darum, wie man seine Präsentation mit Folien, Videos etc. gestaltet, seine Sprechzettel am besten schreibt und wie man mit den Handouts fürs Publikum nichts falsch macht. Das Geschriebene wird dabei durch viele Grafiken und Beispielbilder veran-schaulicht.

Wer das ganze Buch durcharbeitet ist ohne Frage per-fekt auf die nächste Präsentation vorbereitet und wird auch einige für ihn vielleicht neue Tipps über das Prä-sentieren kennenlernen. Das Buch ist ganz klar auf den wirklichen Präsentationsanfänger zugeschnitten, da al-les von Grund auf erläutert wird und dabei eben auch einige Aspekte vorkommen, die zumindest bei Oberstu-fenschülern eigentlich schon als Grundwissen voraus-gesetzt werden können. Allerdings ist es fraglich, ob ein Schüler zum Beispiel für eine GFS ein 300 Seiten dickes Buch durchackern wird. Und Studierende sowie Berufs-tätige könnten sich leicht am „coolen“ Schreibstill des Autors stören. Der Leser wird geduzt und es kommen immer wieder Redewendungen vor, die in der Jugend-sprache verortet sind. Auch der relativ hohe Preis von 24,95 Euro wird für viele Studierende und vor allem Schüler ein nicht zu verachtendes Kaufhindernis dar-stellen. Wobei an dieser Stelle für Studenten und Schü-ler auf die kostenlose elektronische Kurzfassung (www.gShow.de/13) verwiese werden kann, die für eine kurz-fristige Präsentationsvorbereitung sehr hilfreich ist.

Alles in allem handelt es sich bei Oliver Reuthers Geile Show um ein an sich wirklich gutes, umfassendes und hilfreiches Buch rund um das Thema Präsentation. Al-lerdings dürfte auf Grund oben genannter Punkte die Zielgruppe, die sich letztendlich zu einem Kauf des Bu-ches entschließt, eher übersichtlich sein.

von Patrick Müller (pm)

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Was erwartet man, wenn man in ein russisches Zeltlager eingeladen wird? Vorab gab es nur weni-ge Informationen, so etwa dass in Zelten genäch-tigt wird und dass es „ Öko-Toiletten“ geben solle. Das Lager sollte mitten in der russischen Wildnis an einem See aufgebaut werden. Als ich nun davon hörte, malte ich mir die tollsten Dinge aus: große Mannschaftszelte, in denen zehn oder 20 Leute zu-sammen schlafen, Plumpsklos, Essen vom Lager-feuer und keine Waschmöglichkeiten.

Mit einem Taxi nach Moskau

Mein Aufenthalt in Russ-land begann dann auch recht abenteuerlich: mit einem illegalen Taxi ging es vom Flughafen Richtung Innenstadt zum Hotel, in welchem ich zunächst eine Nacht in Moskau verbrin-gen musste. Der Wagen wurde von einem Georgi-er gefahren, der nur sehr gebrochen Englisch sprach und dessen Warnleuchten allesamt blinkten. Die Si-cherheitsgurte hinten hat-ten keinen Stecker und waren daher nicht benutz-bar. Im dichten Moskauer Verkehr fuhr dieses Taxi mit über 100 Km/h auf

dem Standstreifen, wechselte dann bei voller Geschwin-digkeit über drei Spuren nach links, nur um dann, min-destens drei LKW schneidend, wieder zurück auf den Standstreifen zu brettern, auf welchem alle paar Meter ein liegen gebliebenes Auto stand. Dementsprechend froh war ich, das Hotel lebend zu erreichen.

Es überrascht mich allerdings: von außen ein sowje-tischer Plattenbau, grauer Sichtbeton, gestapelt zu einem hohen Turm, weiß von innen, sehr anschaulich. In der Lobby spielte ein Klavierspieler seine Lieder und half mir, zusammen mit einem russischen Bier die Taxifahrt zu verarbeiten. Sodann traf ich mich mit meinem Kon-taktmann, der meine Reise in das Zeltlager betreute, in einem nahe gelegenen Einkaufscenter, welchem man nicht ansah das noch vor 20 Jahren Kapitalismus der große Feind des russischen Volkes war (zu mindestens nach offizieller Lesart). Nach einem Café bei Starbucks bin ich nicht in den gegenüberliegenden McDonald‘s ge-gangen, sondern wagte mich an ein russisches Gericht. Dies kann man am besten als mit Käse gefüllter Pfann-kuchen beschreiben. Natürlich durfte auch ein Besuch auf dem Roten Platz nicht fehlen. Dieser ist wahrlich eindrucksvoll, frisch renoviert, auf der einen Seite durch die Kreml Mauer und das Lenin Mausoleum, auf der an-deren Seite durch ein Einkaufszentrum, in welchem so bekannte Marken wie Prada, Chanel, oder Polo ihre Ge-schäfte haben, eingerahmt. Hier zeigt sich ganz deutlich der Wandel den Russland seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion durchlaufen hat. Dort wo einst die großen Militärparaden mit den Abschreckungswaffen gegen den kapitalistischen Westen stattfanden, stellen nun die großen westlichen Luxusmarken ihre Waren ins Schau-fenster.

Mit dem Reisebus ins Nirgendwo

Am nächsten Tag begab ich mich recht früh zum Treff-punkt etwas außerhalb der Innenstadt, um mit einem der Busse Richtung Seliger See zu fahren. Der Bus machte von außen einen ganz ordentlichen Eindruck, sah man von der gesprungen Windschutzscheibe ab. Mit etwa 30 anderen jungen Menschen begann nun das eigentliche Abenteuer. Gleich im Bus traf ich zwar andere Deut-sche, von denen der eine allerdings russische Wurzeln hatte. Er kannte Russland bereits und drohte sogleich scherzhaft, wir sollten uns bei der Busfahrt auf etwas gefasst machen. Wie recht er doch hatte. Bereits nach ca. 1 h musste der Bus mitten auf einer russischen Au-tobahn rechts ranfahren, da ein Kühlschlauch im Motor geplatzt war. Mir kam dies sehr gelegen, denn so hatte ich die Gelegenheit mir ein wenig die Beine zu vertreten und mit Menschen zu sprechen, die etwas weiter vorne im Bus saßen. Schnell stellte sich heraus, dass tatsäch-lich Menschen von allen Kontinenten vertreten waren. Vor mir saß ein Mädchen aus Jorda-nien, neben mir ein Afghane, und etwas weiter vorne ein Amerikaner. Dieser war hell auf begeistert, ein-mal nach Russland kommen zu kön-nen und erzählte, wie er zuhause in Kalifornien von seinen Freunden mit Bedenken überschüttet worden war. Mir schien er jedoch sehr gut gelaunt, was auch für den Busfahrer galt, nachdem er das Leck im Kühl-wasserschlauch mit Klebeband re-pariert hatte. Die Fahrt konnte wei-tergehen. Die Stimmung im Bus war gut, ein Jordanier spielte auf seiner Gitarre Lieder und der ganze Bus sang. So hörten wir auch zunächst nicht, wie einer der hinteren Reifen platzte. Erneut musste der Bus hal-ten, diesmal neben einer Baustelle. Da der Motor aus war, funktionierte auch die Klimaanlage im Bus nicht. So war es trotz 35° C im Schatten draußen schnell kühler als im Bus. Glück-licherweise half unser amerikanischer Freund uns mit Sonnen-Creme aus. Nach ca. 1 h Wartezeit entschlos-sen wir uns, in das nahe gelegene Städtchen zu laufen und ein paar kühle Bier zu kaufen. Hier war von Vorteil, dass wenigstens ein paar der im Bus Sitzenden Russisch sprachen und so bei unseren Einkäufen helfen konnten. Endlich hatte auch der Busfahrer Hilfe herbei holen kön-nen und hatte nach ca. 2,5 Stunden den Reservereifen aufgezogen. Mit deutlicher Verspätung setzen wir unsere Fahrt fort, nur um ca. nach einer halben Stunde festzu-stellen, dass der Reservereifen platt war. Diesmal schafft es der Busfahrer jedoch, noch zu einem Truck-Stop zu gelangen, an welchem wir wiederum verweilen mussten. Wir nutzen die erneute Wartezeit, um uns bei der mitt-lerweile untergehenden Sonne gemütlich auf eine nahe gelegene Wiese, die bis zum Horizont reichte, zu legen und uns über unsere Erwartungen auszutauschen. Nach einer ca. elfstündigen Busfahrt erreichten wir schließlich mitten in der Nacht das Zeltlager, wo uns zunächst eine Kofferkontrolle bevorstand. Ganz anders als man es von einem russischen Zeltlager erwarten würde, herrschte nämlich ein striktes Alkoholverbot. Deshalb wurden alle Koffer nach Alkohol durchsucht. Da ich ohnehin keinen Alkohol mit mir führte und nach dieser Busfahrt keine Lust hatte meine Koffer durchsuchen zu lassen, schlich

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ich mich in der Dunkelheit an dem Kontrollposten vorbei und ging direkt zur Anmeldung. Von dort wurde ich von einem der Instruktoren zu meinem Zelt geführt, aus wel-chem erst einmal ein anderer verjagt werden musste.

Der erste Morgen

Nach einer eher ungemütlichen Nacht wachte ich früh auf und hatte eine erste Gelegenheit mich im Lager umzuschauen. In den Zelten schliefen jeweils zwei Per-sonen, was schon mal besser war als ich gedacht hatte. Alle Teilnehmer waren in ca. 15 Personen große Grup-pen eingeteilt, welche sich einen Esstisch teilten sowie eine Feuerstelle und eine Camping-Dusche hatten. Die Zelte standen in einem Waldgebiet, was mich zunächst verwunderte, hatte ich doch erwartet auf einer Wiese zu campen. In meiner Gruppe waren fünf Russen, ein Brite, zwei Japanerinnen, drei Pakistani, eine Serbin, ein Ira-ker, eine Weißrussin, ein Jordanierin, ein Grieche sowie eine Inderin. Jede dieser Gruppen hatte einen Betreuer, meist junge Russen aus der Umgebung, der den Teilneh-mern bei Fragen zur Verfügung stand, sich um das Essen kümmerte sowie die Gruppenaktivitäten organisierte. In meinem Fall war dies eine junge Russin, die allerdings nur sehr wenig Englisch sprach. So musste alles, was sie sagte, erst einmal vom Russischen ins Englische über-setzt werden.Nach diesen ersten positiven Eindrücken machte ich nach dem Frühstück, welches aus Haferschleim und Obst bestand, einen kleinen Rundgang, um die nähere Umge-bung kennen zu lernen. Zunächst fielen mir die sanitären Anlagen positiv auf, welche sehr sauber in tollen Toilet-tencontainern untergebracht waren. Auch gab es überall Stromstationen, um Handys und Notebooks aufzuladen. Die großen Wege durch das Zeltlager waren mit Metall-platten ausgelegt, damit diese auch nach Regenschauern nicht durch Schlamm unpassierbar wurden.

Das Lagerleben

Der Tag war klar strukturiert: morgens gab es ein Zu-sammentreffen aller Teilnehmer vor der Hauptbühne, wo Neuigkeiten bekannt gegeben wurden und die Highlights des Tages angepriesen wurden. Danach gab es verschie-dene frühe Sportaktivitäten wie etwa Laufen, Yoga oder Aerobic. Erst danach gab es Frühstück. Dieses mussten alle Gruppen in der zentralen Küche abholen, wo dieses bereits bereit stand. Hierbei ging stets der Betreuer mit einem der Gruppenmitglieder die ca. 10 min zur Küche und zurück. Ein Problem war allerdings, dass oft Fleisch bereits mit den Beilagen vermischt war, sodass Vegetarier und Mos-lems oft leer ausgingen. Mein Zeltmitbewohner Hassan bat mich daher, ihm doch ein Huhn aus dem Dorf mitzu-bringen, welches wir besuchten, damit er es schlachten könne. Leider gab es in dem Dorf nur Kühe…Nach dem Frühstück gab es die ersten Unterrichtsein-heiten, welche in einem riesigen Zelt außerhalb des Waldes stattfanden. Die Qualität dieser Unterrichtsein-heiten schwankte jedoch sehr stark. Es gab sehr inte-ressante, wie etwa jene, wo ein Vertreter des russischen Außenministeriums die Beziehungen zwischen der NATO und Russland erläuterte, oder jene, wo ein Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes über Propagandakriege sprach, aber auch weniger gute, wie die, in denen über das Publizieren im Internet gesprochen wurde und den Teilnehmern erst einmal eine halbe Stunde verdeutlicht wurde, dass man hierzu einen Computer mit Internetan-schluss bräuchte. Da jedoch stets fünf bis zehn Redner gleichzeitig sprachen, konnte man sich stets das heraus-suchen, was einen am meisten interessierte. Danach gab es das so genannte World-Café, in welchem die Teil-

nehmer an ihren eigenen Projekten arbeiten konnten. Dort schloss ich mich einer Gruppe an, welche versuchte, Lösungen für das Müllproblem in Indien zu finden.Nach dem Mittagessen war stets Zeit für gemeinsame Aktivitäten, wie etwa einer Bootstour auf dem See, Klet-tern, Schwimmen, Radfahren oder aber Volleyball. Ins-gesamt hatte man also immer etwas zu tun, und sei es auch nur frisches Wasser zum Tee kochen aus einer der Filteranlagen zu holen. Vor dem Abendessen gab es dann Planspiele, in denen etwaige zukünftige politische Ent-wicklung der Welt nachgestellt wurde. Hier konnte man sich für eines der großen Zentren der Welt eintragen lassen und musste dann dessen Politik gegenüber den Mitspielern durchsetzen. Ein insgesamt sehr lustiges und auch lehrreiches Spiel, welches zuweilen anders ausging als man es vermutet hätte.Nachts gab es fast täglich eine Disco, wobei es von groß-em Vorteil war, dass die Sonne in diesen Breitengraden nie richtig unterging und man sich zu jeder Zeit bei guter Sicht im Lager bewegen konnte. Begleitet wurde diese Disco zumeist von Schaumpartys und Schoko-Catchen. Selten habe ich nüchterne Menschen so enthemmt ge-sehen. Doch wer würde keinen Spaß haben, wenn er zu russischen Discobeats im Schaum von hübschen Mäd-chen mit Schokolade eingerieben wird.Oft saß man aber auch nur am Lagerfeuer zusammen. In unserer Nachbargruppe war ein junger Pakistani, welcher gerne alle Frauen des Lagers gegen einen Kuss massier-te. Als ich ihn beim Massieren einer Russin fotografierte, meine er sofort, ich solle das ja nicht auf Facebook stel-len. Auf meine Nachfrage, warum denn nicht, antwortete er nur vielsagend, dass er aus Pakistan komme.

Die Welt zu Gast in Russland

Am meisten über fremde Länder konnte man jedoch er-fahren, wenn man abends am Lagerfeuer ein zwangloses Gespräch mit seinem Zeltnachbarn anfing. So erzählte mir die Jordanierin freudig, wie sehr sie es genießen würde, in Russland einmal ohne Kopftuch herumlaufen zu können. Ein Afghane, welcher bei der Stadtentwick-lungsbehörde der Stadt Kabul arbeitete, erzählte mir schwärmerisch vom geplanten Wohnungsbauprogramm, welches scheinbar schon recht weit fortgeschritten ist, über das man in den normalen westlichen Medien jedoch bislang nichts erfahren hat. Ein Japaner erzählte mir, wie er und seine Familie den Tsunami und das Erdbeben er-lebt hatten. Hat man so etwas aus erster Hand und nicht nur aus Berichten aus dem Fernsehen, so ist das Leid der Betroffenen ungleich authentischer und bewegender.Auch gab es vielfältige Möglichkeiten für die Teilnehmer, ihre jeweilige Kultur zu präsentieren. So gab es am zwei-ten Tag eine Länderpräsentation, bei der alle Teilnehmer in ihren Trachten und an Ständen ihr Heimatland prä-sentierten. Hierbei kam eine einmalige Atmosphäre auf: während man auf 10 m von Brasilien nach Algerien ge-

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langte, zogen Inder und Pakistani gemeinsam durch das Lager und beschworen die Freundschaft ih-rer beiden Nationen. Während die Letten Ansichtskarten ihrer Heimat verschenkten, gab es bei den Pa-kistani gebratene Maden zu essen. Diese schmecken erstaunlich gut und erinnerten mich sehr stark an Kartoffelchips. Auch gab es abends auf der Hauptbühne eine Kulturpa-rade, bei der jedes Land die Mög-lichkeit hatte, einen volkstümlichen Tanz aufzuführen. Auch Teilnehmer aus Ländern, welche keine Präsentation vorbereitet hatten - zu denen auch Deutschland gehörte- wurde die Möglichkeit gegeben, aktiv mitzuwirken. Meist tanzten ohnehin alle Zuhörer mit, was zuweilen sehr amüsant aussah.Auch wurde der amerikanische Unabhängigkeitstag mit einer großen Hotdogparty am Strand gefeiert, ebenso wie der algerische Unabhängigkeitstag mit einem gro-ßen Tanzfest auf der Hauptbühne begangen wurde.Es zeigte sich allerdings, dass die jungen männlichen Russen amerikanischer rüberkamen als die Amerikaner. Egal mit wem man sprach, alle redeten nur vom „Busi-ness“. Jeder wolle mit einem ins Geschäft kommen, egal wie oder womit. Viele der Männer träumten davon im Silicon Valley ein Start-Up zu gründen. Die Frauen spra-chen dagegen lieber vom Heiraten, allerdings unter der Prämisse „no money, no honey“. Das klang dann schon wieder etwas russischer.

Stürmische Zeiten

Bereits am zweiten Tag wurde das Camp von einem schweren Sturm heimgesucht. Mehrere große Zelte wurden gänzlich zerstört oder Meter weit durch die Luft geschleudert, während mehrere Bäume auf die kleinen Schlafzelte fielen. Es grenzt an ein Wunder, dass es nur Verletzte gab, hielten sich doch die meisten Teilnehmer während des Sturms in eben diesen Zelten auf. Doch den meisten wurde das Ausmaß der Zerstörung erst nach Abflauen des Sturms bewusst. So lag auch ich mit meinem pakistanischen Zeltkumpanen in Schlafsäcken und wir machten Witze über den Sturm, ohne uns be-wusst zu sein, dass jederzeit ein Baum auf uns fallen und unserem Leben ein Ende bereiten könnte. Einige Teilnehmer reisten daraufhin ab, da ihnen das Lager zu

gefährlich erschien. Ich entschloss mich jedoch zu bleiben, da wir erstens noch eine Woche vor uns hatten und ich zweitens den Landweg nach Russ-land nicht angetreten habe, um dann beim er-sten Sturm wieder heim ins vermeintlich sichere Deutschland zu fliehen. Zudem zeigte sich wie-der einmal das russische Improvisationstalent, so dass die meisten Sturm-schäden nach zwei Tagen wieder behoben waren. Für zwei schwerverletzte Wachleute wurde noch

am selben Tag ein Spendenfonds begründet, um ihnen und ihren Familien zu helfen.Ein Großteil der Amerikaner ließ sich in ein nahe gele-genes Luxushotel ausquartieren. Dieses Angebot wurde den Angehörigen anderer Nationen nicht gemacht, stieß jedoch auch auf Unverständnis. Auch die zurückblei-

benden Amerikaner betonten, dass sie lieber mit ihren neugewonnenen Freun-den im Zeltlager bleiben wollten, anstatt abgetrennt vom Rest in einem Hotel zu hocken.

Alles nur ein Vorwand?

Trotz all dieser positiven Eindrücke wurden dennoch viele Teilnehmer den Eindruck nicht los, dass ihre Anwesenheit lediglich ein Alibi war. Hierzu ist anzumerken, dass

es neben dem Internationalen Forum ein noch größeres Lager in direkter Nachbarschaft gab, in dem nur russische Jugendliche campierten. Dieses wur-de bis vor wenigen Jahren von der Jugendorganisation der Kreml-Partei ausgerichtet, wird nun aber wie das Internationale Forum vom russischen Jugendministe-rium ausgerichtet. Was dort geschah, kann ich leider nicht beurteilen, da es zwischen diesen beiden Lagern keinen Kontakt gab. Jedoch wirkte das gesamte Camp bei der Ankunft der internationalen Gäste unfertig. So wurden Zelte erst nach und nach fertig gestellt und die Soundanlage für die Unterrichtseinheiten wurde erst am vorletzten Tag installiert. Da nach der Abreise der inter-nationalen Gäste auch der internationale Teil des Lagers mit jungen Russen aufgefüllt wurde, bleibt der Eindruck, dass der Fokus eben dort liegt. Mir persönlich war dies jedoch egal, da ich anstatt mich über die zahlreichen Unzulänglichkeiten zu beschweren lieber die Möglichkeit nutzte, mit Personen aus der gesamten Welt zusammen-zukommen und sich auszutauschen. Auch muss positiv angemerkt werden, dass zumindest die internationalen Teilnehmer von pro-russischer Propaganda verschont wurden, wenn man einmal von überlebensgroßen Putin- und Medwedew-Plakaten absieht.

Moskauer Nächte

Nachdem die Rückreise erstaunlicherweise ohne Zwi-schenfälle verlief, verbrachte ich meine letzte Nacht in Moskau im Apartment eines Russen, den ich im Lager kennen gelernt hatte. Zusammen mit vier weiteren Teil-nehmern und einem lokalen Freund besichtigten wir zu-nächst einmal erneut Moskau, um dann bei einer Fla-sche russischem Wodka die Nacht zu bestreiten. Hierbei bestätigte sich das Vorurteil vom geübten russischen Trinker ebenso wie diverse Vorbehalte gegenüber so-wjetischen Plattenbauten. Der Balkon des Apartments war nur mit einer gewissen Risikofreude zu betreten und auch die freiliegenden Stromleitungen neben dem Haus strahlten keinesfalls Sicherheit für den verwöhnten Deutschen aus. Dennoch ist die russische Gastfreund-schaft sehr ausgeprägt. Überall waren die Menschen sehr freundlich und stets hilfsbereit, führte uns etwa ein Russe 20 min lang zur nächsten Metrostation ohne dafür einen Gegenlohn zu verlangen.

Insgesamt hat diese Reise das Prädikat Abenteuer wohl durchaus verdient, war jedoch längst nicht so rusti-kal wie zunächst befürchtet. Die Erfahrung mit so vie-len Menschen aus der ganzen Welt gemeinsam in der russischen Wildnis zu campieren, ist etwas, dass ich nicht missen will. Ob ich es jedoch wiederholen wür-de, ist eine andere Frage. Dies ist lediglich ein kleiner Ausschnitt meiner Eindrücke. Wer mehr erfahren will, dem lege ich eine Teilnahme im nächsten Jahr ans Herz. Letztendlich habe ich jedoch festgestellt: Zuhause ist es immer am schönsten. Doch in der Welt ist es ungleich interessanter.

von Johannes de Visser (jdv)

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Demokratie und Islam -Mehr Chance als Widerspruch?Interview mit dem Politikwissenschaftler Dr. Oliver Hidalgo

UP-Campus traf den Politikwissenschaftler mit Schwerpunkt Politische Theorie und Akademischen Rat auf Zeit am Institut für Politikwissenschaft an der Uni Regensburg am 30.07.2011 im Rahmen des Seminars „Islam und Demokratie“ auf Kloster Banz.

Herr Dr. Hidalgo, zunächst eine Frage, zu der Sie im Seminar schon Stellung bezogen haben: Sie haben gestern zum Fall Breivik angeführt, dass dieses Attentat ähnlich wie der islamische Terrorismus eher als innergesellschaftlicher Konflikt zu werten ist. Könnten Sie dies noch einmal erläutern?

Dazu muss ich zunächst sagen, dass ich diese Sichtwei-se aus einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung (ich glaube von Matthias Dobrinski) übernommen habe. Das Argument basiert letztendlich darauf, dass man trennen muss zwischen dem, was als christlicher Terrorismus oder christlicher Fundamentalismus in der Selbstwahr-nehmung eines Täters wie Breivik dargestellt wird, und dem, was tatsächlich die christliche Botschaft ausmacht. Diese Art von Differenzierung würde ich mir im Zusam-menhang mit dem Islam genauso wünschen. Man muss hier ebenfalls unterscheiden zwischen dem Islam als Re-ligion und dem, was unter Berufung auf Allah und den Islam instrumentalisiert wird, um terroristische Atten-tate zu rechtfertigen. Das ist der erste Punkt.

Der zweite Punkt, der mir wichtig erscheint, ist, dass sich der islamistische Terrorismus in der Tendenz weniger gegen die westliche Gesellschaft richtet, sondern dass die meisten Opfer des islamistischen Terrorismus (im Irak, Ägypten, Pakistan oder anderswo) bislang Musli-me waren. Im Fall Breivik ist es nun auch so gewesen, dass die Opfer nicht etwa Muslime waren, die ein sich christlich-fundamentalistisch gerierenden Attentäter er-mordet hätte, sondern dass er vielmehr seine eigenen Landsleute tötete, Jugendliche aus der sozialistischen Partei Norwegens, denen der Attentäter einen falschen Umgang mit der Herausforderung der Islamisierung der Welt und dem Verlust der nationalen norwegischen Identität unterstellte. Das ist im Grunde genommen ein klarer Widerspruch zu der vertretenen Ideologie, aber zeigt aus meiner Sicht eben, dass hier vor allem ein in-nergesellschaftlicher Konflikt am Werk ist. Breivik wollte auf Basis seiner Islamophobie ein Zeichen setzen. Das Gleiche tun islamistische Terroristen letztendlich auch, indem sich ihre Taten hauptsächlich gegen die eigenen (angeblich zu wenig gläubigen) Landsleute richten. Das fasse ich zudem als Beleg dafür auf, dass auch zwischen dem geistigen Umfeld, das die Täter jeweils beeinflusst hat, und der eigentlichen Tat zu abstrahieren ist. Nicht jeder streng gläubige oder sogar „fundamentalismus-affine“ Christ oder Muslim ist ein verkappter Terrorist, wenngleich sich die Stichwortgeber. auf die ein Breivik oder ein Atta sich berufen haben, schon die Frage stel-len müssen, welche Verantwortung das Wort für die Tat besitzt.

Könnten Sie kurz erläutern, was sie für Hoffnungen haben in Bezug auf den sogenannten „Arabischen Frühling“, insbesondere wenn wir uns jetzt die Umwälzungen in Ägypten anschauen? Sind das wirklich demokratische Umwälzungen oder ist es

vielmehr nur die Unzufriedenheit mit den herr-schenden Umständen und der Wille nach Verän-derung, wobei eine Demokratisierung nicht un-bedingt im Vordergrund steht, sondern eher eine generelle Veränderung?

Ich denke, dass diese beiden Dinge zusammen ge-hören. Ich würde schon sagen, dass die direkten, die auslösenden Ursachen vor allem im sozialen Bereich zu suchen sind, also in der demographischen Entwicklung, der Perspektivlosigkeit der Jugend, gerade der gut Aus-gebildeten. Diese Leute prangern die korrupten, auto-kratischen Regimes an. Treibende Kraft ist hier ganz klar der Wunsch nach sozioökonomischer Entwicklung, nach Wohlstand. Die Überlegung ist nur, ob diese Wün-sche von Demokratiebestrebungen wirklich zu trennen sind. Im Zusammenhang mit der Modernisierungstheo-rie wäre das nicht möglich, da würde man sagen, dass das eine ohne das andere nicht zu haben ist (und die „halbe“ Moderne, von der Bassam Tibi immer sprach, nun endgültig obsolet wird). Und wenn man sich die Expertenmeinungen zum Arabischen Frühling in der westlichen Öffentlichkeit ansieht, dann wird dort durch-aus von vielen Beobachtern eine Affinität zu demokra-tischen Vorstellungen festgestellt. Natürlich sind die politischen Strömungen, die in Nor-dafrika und der arabischen Halbinsel am Werk sind, als überaus heterogen einzustufen; es gibt sicherlich ganz unterschiedliche Zielsetzungen und auch Kämpfe um die zukünftige Ausrichtung in den betroffenen arabischen Ländern. Ich würde allerdings dazu tendieren, bereits in diesem Pluralismus der Ziele eine wichtige Konstituti-onsbedingung der Demokratie zu sehen. Wichtig ist nur, dass legitime, gewaltfreie Verfahren gefunden werden, um die vorhandenen Konflikte auszutragen. Natürlich darf man vor diesem Hintergrund nicht unterschätzen, wie viel Zeit Demokratien benötigen, um sich zu kon-solidieren. Dabei kommt es zuallererst auf das Verhal-ten und den Umgang mit der jeweiligen Opposition an. Wahlen durchzuführen geht schnell, aber das Ergebnis zu akzeptieren, dauert erfahrungsgemäß länger. Zudem bringen Demokratien wieder neue Unwägbarkeiten mit sich, die auch zu neuen Unruhen und Problemen führen können. Demokratie sollte nicht als Heilmittel für alle gängigen Probleme angesehen werden. So etwas ist ein langwieriger Prozess, der in den muslimisch geprägten Staaten aus meiner Sicht tatsächlich langfristig zu De-mokratie und wirtschaftlicher Entwicklung führen wird. Allerdings müssen wir hier eher in Jahrzehnten als in Monaten denken.

Wenn wir in Europa von Demokratie sprechen, dann gehen wir logischerweise vom europäischen Begriff der Demokratie aus. Glauben Sie, dass es einen islamischen Begriff von Demokratie gibt, der anders ist, letztendlich aber auch vom Westen als eigene Form der Demokratie zu respektieren ist? Im Iran gibt es ja schon den Versuch einer – so die Eigendefinition – islamischen Demokratie, welche allerdings vom Westen nicht wirklich als solche anerkannt wird.

Eine schwierige Frage, die eine differenzierte Antwort erfordert. Der Demokratiebegriff ist seit seiner Entste-

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hung politisch heftig umstritten und es gab schon früher immer wieder Versuche, die Demokratie mit Etiketten zu belegen – Volksdemokratie usw. – die diesen Namen nicht nur aus der Sicht des Westens nicht verdienten. Diese Gefahr besteht hier natürlich auch, dass Demo-kratie unterwandert, ein undemokratisches Regime ver-brämt wird etc. Des Weiteren sollte man das Problem nicht unterschätzen, die Demokratie überhaupt religiös rechtfertigen zu wollen, weil Demokratie von Menschen veränderbare Gesetze hervorbringt die zu unterscheiden sind von den ewigen, unveränderlichen Offenbarungen der Religion (selbst wenn letztere in der Praxis auf Dauer nur überleben können, wenn sie „mit der Zeit“ gehen). Auf der anderen Seite würde ich sagen, dass die De-mokratie genauso wenig ein universales monolithisches Konstrukt ist, das aus dem Westen kommt und sich eins zu eins in andere Kulturen übersetzen lässt. Demokra-tie hat ja viel mit Selbstbestimmung des Volkes zu tun, also muss auch das jeweilige Volk seinen eigenen Weg in die Demokratie finden. Wenn wir eine islamische Kul-tur und dort Werte verankert haben, dann wird diese Demokratie mit Sicherheit andere Ausprägungen und Schwerpunkte entfalten als die Demokratie im Westen.Zudem muss man die Divergenzen innerhalb des We-stens selbst sehen. Auch hier gibt es sehr viele unter-schiedliche Demokratievorstellungen. Insofern stellt sich die Frage, ob mit einer islamischen Demokratie halt eine weitere kontrastierende Vorstellung hinzukommt, die den Kern der Demokratie jedoch nicht verrät (was dann eine zwar nicht-westliche, aber dennoch legitime Ausprägung von Demokratie bedeuten würde), oder ob damit nicht die Gefahr besteht, dass ein Ausverkauf des Demokratiebegriffs stattfindet. Ich denke, man muss beides sehen. Man muss die Möglichkeit ins Auge fas-sen, dass Demokratie in diesem politischen Prozess prekär interpretiert und damit auch zur Propaganda missbraucht wird, auf der anderen Seite aber auch die Notwendigkeit und die Chance erkennen, dass sich hier eine Art von legitimer Herrschaft etabliert, die den Na-men Demokratie insofern verdient, weil sie auf der Ak-zeptanz der dortigen Bevölkerung basiert. Da ist natür-lich der Islam eine wichtige politische Größe, die nicht zu ignorieren ist.

Wenn wir uns eine andere Demokratie in der isla-mischen Welt anschauen, den Irak, und dort ein-mal die Entstehungsgeschickte betrachten, dann ist dort die Demokratie ja mehr oder weniger von außen aufoktroyiert worden nach der Eroberung des Irak durch die USA. Glauben Sie, dass eine solche Verbreitung der Demokratie, wie sie ja von den USA zumindest nach außen hin vertreten wird, erfolgreich sein kann und diese Demokratien auch Bestand haben können? Oder kann eine Demokra-

tisierung der islamischen Welt nur gelingen, wenn der Anstoß aus den Gesellschaften selbst kommt und nicht von außen?

Der Irak ist ein Beispiel dafür, dass Demokratie von un-ten wachsen muss. Es handelt sich um einen endogenen Prozess, der in keinem Fall dadurch zu fördern ist – son-dern eher noch erschwert wird –, wenn der Eindruck entsteht, hier würde etwas von außen erzwungen. Die Amerikaner waren zumindest zu leichtgläubig, was eine mögliche Installierung der Demokratie im Irak angeht. Man hat gedacht, wenn man den in der Mehrheit der Bevölkerung verhassten Diktator Hussein stürzt, dann würde man als Befreier wahrgenommen. In Deutsch-land und Japan hat dies nach dem 2. Weltkrieg funktio-niert und darauf wurde im Vorfeld des Irakkrieges auch immer wieder verwiesen, aber die Bedingungen waren eben nicht vergleichbar. Die absolute moralische Diskre-ditierung des Dritten Reiches, der Tenno, der nach den atomaren Schlägen der USA im Radio zu den Menschen spricht, obwohl man ihn vorher für eine Art Gott hielt: eine solche Stunde Null hat es im Irak nicht gegeben, weshalb die traditionellen sozialen, religiösen und triba-len Strukturen (deren Zusammenbruch beispielsweise auch in Indien die Einführung der Demokratie erleichtert hatte) den Demokratisierungsprozess erschwerten und eine „Aufoktroyierung“ unmöglich machten.

Was umgekehrt nicht heißt, dass ich es für ausgeschlos-sen halte, dass sich die Demokratie im Irak nicht noch etabliert. Ich würde auch nicht so weit gehen, zu be-haupten, dass der Westen mit einer adäquaten Politik die endogenen demokratischen Prozesse in der Region nicht stützen und fördern kann. Wovon ich nur über-zeugt bin, ist, dass sich Demokratie letztlich nie militä-risch erzwingen lässt. Hilfreich wäre eher ein wirtschaft-licher und gesellschaftlicher Austausch und natürlich auch ein interreligiöser Dialog. Man sieht übrigens, dass im Irak die Gruppe um Al-Sistani, dem religiösen Füh-rer der Schiiten, die Demokratie durchaus glaubwürdig unterstützt. Es ist demnach keineswegs von vornherein ausgeschlossen, dass religiöse Akteure hier eine posi-tive Einstellung zur Demokratie gewinnen. Widerstand gegen die Demokratie regt sich hingegen meist dann, solange sie unter dem Verdacht steht, mehr oder weni-ger nur den Interessen von Hegemonialmächten zu die-nen. Der Irak braucht noch Zeit und ist ein warnendes Beispiel, wie man es nicht machen sollte.

Vielen Dank für das Interview!

das Interview führe Johannes de Visser (jdv)

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Traumspiel 2011Jedes Jahr veranstaltet der FC Bayern für seine Fans ein Einlagenspiel der Profis gegen die Mann-schaft eines Fanklubs. Das sog. „Traumspiel“. Da-für können sich die Fanklubs bewerben und unter den 5 besten Bewerbungen wird dann der Gewin-ner ausgelost. Da 2011 die Bewerbung der beiden Fanclubs „Red-Bulls Taubenbach“ und „Fanclub Mia san mia Schalding l. d. Donau / Passau“ ge-wonnen hat, fand das Traumspiel folgerichtig die-ses Jahr in Passau statt.

Rund um dieses Spiel stellten die beiden Fanclubs ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine. Wäh-rend am Freitag und Samstag jeweils abends eine Band im Festzelt spielte, startete das Programm am Samstag morgen mit einer Podiumsdiskussion mit den Stargäs-ten Paul Breitner, dem Fanbeauftragten des FC Bayern Raimond Aumann und Django Asül. Moderiert wurde die Diskussion von Wolfgang Nadvornik. Während sich Django Asül freute, seinen FC Bayern in seiner Heimat Niederbayern spielen zu sehen, betonte Raimond Au-mann, wie wichtig dem FC Bayern der Dialog mit sei-nen Fans ist. Und Paul Breitner erklärte zur Freude der Fans den Unterschied zwischen dem FC Bayern und den restlichen Klubs der Bundesliga: Während die Bayern jedes Spiel gewinnen wollen, wäre genau das bei den Anderen nicht der Fall. O-Ton Breitner: „Guzzi, Guzzi, dann gewinnen wir halt das nächste Spiel. Und wenn sie das auch verlieren kommt das gleiche einfach nochmal“. Danach versprach er den Fans noch, hier in Passau ei-nen Vertrag zu unterschreiben und „direkt in die Bun-desliga durchzumarschieren“, sollten die Fanklubs das Spiel gewinnen.

Am Ende der Diskussion ging Raimond Aumann noch auf ein paar durchaus kritische Fragen der Zuhörer ein. Bei diesen ging es hauptsächlich um die Verteilung der Fanclubtickets zwischen den Fanclubs. Nachdem die Podiumsdiskussion nach einer dreivier-tel Stunde zu Ende war, ging es direkt schräg gegen-über vom Festzelt im Dreiflüssestadion mit dem Vor-programm zum Spiel los. Nach einem Jugendspiel, der Showeinlage der Cheerleader und der Vorstellung der Fanclubteams spielte die Band „Room77“ von Ex-Bay-ernspieler Andreas Görlitz live im Stadion und brachten die Zuschauer in Stimmung. Nachdem die Bayern, die mit allen Stars und dem gesamten Vorstand nach Pas-sau gekommen sind, schon beim Aufwärmen frenetisch gefeiert wurden, startete das Spiel mit einer knappen Verspätung, bei inzwischen trockener Witterung, um viertel nach Vier.

Die 19.000 Zuschauer im Stadion sahen in den folgen-den 90 Spielminuten ein unterhaltsames Spiel, das die Profis des FC Bayern standesgemäß mit 16:2 gewannen. Dabei war die Stimmung durchweg grandios und es gin-gen mehrere Laola-Wellen durchs prall gefüllte Stadion rund, bei denen nach Anlaufschwierigkeiten sogar die VIP-Tribüne mitmachte, von wo aus Hoeneß, Rumme-nigge und Co. das Spiel verfolgten. Den größten Jubel gab es natürlich bei den beiden Toren der Fanclubmann-schaft. Kommentiert wurde das Spiel von Django Asül, der mit seinen Kommentaren die Zuschauer erheiterte. So stellte er nach dem 4:0 für den FC Bayern fest, dass die Zeit zwischen den Treffern jetzt schon länger wird, da „das Spiel dem FC Bayern an die Substanz geht, während nun die überlegene Physis der Niederbayern zum Tragen kommt“ und kommentierte das erste Tor der Fanclubmannschaft zum 13:1 mit „Langsam kippt das Spiel“. Am Ende war es für alle Zuschauer ein kurzweiliger Fuß-ballnachmittag, den vor allem die Spieler der beiden Fanclubmannschaften sicher nie mehr vergessen wer-den. Und der FC Bayern zeigte mit diesem Spiel vor al-lem, dass der Verein weiß, dass die Fans die Basis eben dieses darstellen.

Interview mit Raimond Aumann, Fanbeauf-tragter des FC Bayern

Herr Aumann, gibt es heute eigentlich ein Grätsch-verbot für die Spieler der Fanclubs?

Nein. Klar ist es wichtig, dass sich niemand verletzt, aber es ist hier ansonsten ein ganz normales Fußball-spiel nach den üblichen Regeln.

Die Stars des FC Bayern München zu Gast in Passau

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Die Vereine sind inzwischen große, umsatzstar-ke Wirtschaftsunternehmen. Wie wichtig sind da noch die Fans?

Die Fans sind als unsere Basis natürlich mit das Wichtigs-te im Verein. Es ist schon unglaublich, wenn man sieht, dass man mit einem solchen Spiel über 19.000 Leute anspricht. Und wir wissen auch ganz genau, was wir un-seren Fans schuldig sind.

Wie kann es eigentlich sein, dass sich ein so großer Verein von einer relativ kleinen Anzahl an „Ultras“ auf der Nase herumtanzen lassen muss?

Zu diesem Thema ist inzwischen eigentlich alles gesagt. Überhaupt sind 99,99 % der Fans des FC Bayerns auf der Seite von Manuel Neuer. Man muss ja nur schauen, wie euphorisch Manuel hier empfangen wurde.

Ich wollte jetzt eigentlich nicht direkt auf das The-ma Neuer hinaus. Auch in den letzten Jahren haben sich diese „Ultras“ ja teilweiße mit dem Vorstand bzw. dem Verein angelegt.

Auch dazu ist gerade jetzt im Zuge des Neuer-Themas eigentlich alles gesagt. Mit manchen Sachen muss ein Verein eben einfach leben.

Danke für das Interview!

Interview mit Josef Finster, Präsident des Bayernfanclubs „Die Kaisertreuen 95“

Josef, was bedeutet dieses Spiel für dich als Fan?

Es ist auf jeden Fall gut für die Region und auch ein po-sitives Zeichen des Vereins an die Fanclubs.

Wie ist grundsätzlich das Verhältnis zwischen dem FC Bayern und seinen Fans?

Eigentlich durchaus positiv. Das einzige Problem ist, dass die Ticketverteilung zwischen den einzelnen Fanclubs

verbessert werden muss. Zurzeit bekommen die großen, alten Fanclubs für alle Heimspiele Tickets, während die kleineren, jüngeren Fanclubs mit zwei Kartenkontingen-ten pro Saison zufrieden sein müssen.

Wie schafft man es als Fan, Arbeit und Fanleben unter einen Hut zu packen?

Das geht meistens relativ gut. Man muss halt mit sei-nem Urlaub richtig planen und sich auch auf die Kollegi-alität der Arbeitskollegen bei eventuellem Tauschen der Schicht verlassen können.

Aber grundsätzlich bist du mit der Fanarbeit des FC Bayern zufrieden?

Ja klar. Die Ticketpreise sind ok und die Vereinsarbeit ist top! Lediglich die Zusammenarbeit zwischen den einzel-nen Fanclubs könnte besser sein. Aber das Fantum hat sich halt durch die Kommerzialisierung des Fußballs ver-ändert. Dennoch macht das Bayern super. Und vor allem im Vergleich mit den anderen Vereinen sieht man halt, dass der Hoeneß was im Hirn hat.

Vielen Dank für das Interview!

von Patrick Müller (pm)

EHF Passau Black Hawks e.V. Vorschau auf die bevorstehende Eishockey-Saison 2011/12

Mit dem neuen Semester steht auch der nächste Winter vor der Tür. Und damit natürlich auch wie-der die Zeit des Wintersports. Grund genug, einen Blick auf die Black Hawks Passau, das prominen-teste Wintersportteam Passaus, zu werfen. Nicht zu verwechseln übrigens mit den Black Hawks Plattling. Die spielen American Football.

Eine Eishockeymannschaft, die am regulären Spielbe-trieb teilnimmt gab es in Passau schon 1950. Da al-lerdings eine adäquate Eisfläche für die Spiele fehlte, deren Aufrechterhaltung finanzierbar gewesen wäre, wurde die Mannschaft 1965 vom Spielbetrieb abge-meldet. 1997 wurden dann die Black Hawks durch den Zusammenschluss von zwei Hobbyteams gegründet und spielen nach diversen Aufstiegen seit 2007 in der Oberliga, welche in der deutschen Ligenstruktur im Eis-hockey die dritthöchste Liga ist. Die kommende Saison 2011/12 ist die zweite Saison, in der die Oberliga in vier Staffeln aufgeteilt ist: Süd, Nord, West und Ost. Während die Gruppe Süd, in der die Black Hawks spie-len, vom DEB organisiert wird, werden die anderen drei

Gruppen von Regionalverbänden organi-siert. Da die Oberliga Süd die in der Breite qualitativ hochwertigste Staffel ist, spielen die besten Mannschaften aus Nord, Ost und West in einer seperaten Zwischenrun-de die Mannschaften aus, die dann in Play-Offs mit den besten Mannschaften aus der Südgruppe den Meister und Aufsteiger in die 2. Bundesliga ausspielen.

Letzte Saison erreichten die Black Hawks in der Oberliga Süd den 5. Platz. In den Süd-Play-Offs schied man dann aber leider mit einem glatten 0:3 in der best of five Serie gegen den EC Peiting aus. Im Pokal war letzte Saison gegen den Zweit-ligisten Bietigheim Steelers in der ersten Runde nach ei-ner 1:8 Niederlage Schluss. Im Pokal dürfte auch diese Saison schon in der ersten Runde Schluss sein, da man am 18.9. zuhause gegen die U20 des DEB ran muss. In der Liga, die in dieser Saison aus 9 Mannschaften besteht (Tölz, Füssen, Peiting, Deggendorf, Klostersee, Erding, Regensburg, Selb und Passau) ist eine Progno-

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Poetry-Slam Passau ist nicht die Stadt der Dichter und Denker - Poeten gibt es trotzdem

Wieder einmal kamen Studierende und Nicht-Stu-dierende Passaus an einem Donnerstagabend zu-sammen, um gemeinsam zwölf mutigen Dichtern zu lauschen und über ihr Schicksal zu entscheiden. Ort des Geschehens war der „Donaukeller“ des Kulturzentrums ProLi, am Unteren Sand in Passau. Mit seinem, als Bar umfunktionierten Projektions-raum bot das ehemalige Kino eine passende Kulis-se für das Wort-Spektakel. Ursprünglich war der Slam eigentlich als Open-Air Event auf dem Rat-haus-Innenhof geplant . Doch das Wetter hatte es nicht gut gemeint mit den Veranstaltern. Dennoch war der Andrang enorm und die Karten schon eine Stunde vor Beginn restlos ausverkauft.

Fast pünktlich eröffnete der singende und Gitarre spie-lende Bobby die Veranstaltung. Die beiden Moderatoren Tom Konzack, genannt Timo und Ariane Hussy, genannt Ari, führten mit Charme und Witz durch das gesamte Programm. Zunächst erklärte Ari noch einmal die Regeln des Poetry-Slams: und zwar müssten selbstverständlich alle Texte selbst geschrieben sein, es dürfe nicht über-mäßig gesungen werden und jedem Poeten stünden acht Minuten Zeit zur Verfügung um das Publikum mitzurei-ßen. Denn die Zuschauer würden durch ihren Applaus bestimmen, wer in die nächste Runde kommt und wer nicht.

Und dann ging es auch schon los. Die Reihenfolge in der die Dichter auftraten, wurde durch einen Griff in Timos Zylinder bestimmt und so begann Lisa Schregle mit ei-nem Gedicht, wie könnte es anders sein, über Liebe. Doch die übrigen Poeten sorgten bereits in der ersten Vorrunde für ein abwechslungsreiches Programm. So er-zählte Paul Uhl, der bereits ein alter Hase beim Poetry-Slam in Passau ist, von einer heißen Nacht, die nicht zum schlafen, aber doch für etwas anderes zu gebrauchen war… zum Dichten nämlich! Die gelangweilte Jeta ließ sich vom Fernsehprogramm einlullen und die kichernde Zuckerschnute spaltete sich bei der Prüfungsvorberei-tung in multiple Persönlichkeiten auf. Party-Ich, Mach-ich-später-Ich – wer kennt das nicht? Aber auch Jona und Fedor dichteten über das ewig leidige Thema, die Liebe. Die eine steckte ihr Herz in den Häcksler, während der

se relativ schwierig, da bis auf die drei „großen“ Vereine Tölz, Füssen und Peiting eigentlich jeder jeden schla-gen kann. Aber es ist durchaus realistisch, dass der 5. Platz der Vorsaison bestätigt werden kann bzw. das man sich eventuell sogar noch um ein, zwei Plätze steigert, da die Mannschaft vom Papier her mindestens ebenso stark ist und mit Martin Cinibulk ein Torwart mit langer Zweitligaerfahrung geholt werden konnte. Und auch mit Ibrahim Weisledder, Stürmer der Freiburger Wölfe, der mit 21 schon die Erfahrung von über 130 Zweitligas-pielen mitbringt und Igor Bacek, der vom letztjährigen Ligakonkurrenten EV Landsberg kommt und die zweite Kontingentstelle der Passauer besetzten wird wurden Spieler geholt, denen durchaus zuzutrauen ist, dass sie die Abgänge nach der letzten Saison ohne Probleme gleichwertig ersetzten können. Zumindest in diversen Internetforen wird bei der Frage, wer die Phalanx der drei Großen durchbrechen kann immer wieder auch auf die Black Hawks verwiesen.

Die Saison startet dieses Jahr mit einem Auswärtsspiel am Freitag den 23.9. gegen den EV Regensburg. Das erste Spiel auf dem heimischen Eis findet dann in der darauffolgenden Woche am Sonntag (2.10.) statt. Da-bei kommt es direkt zum ersten von in dieser Saison vier stattfindenden Heimspielderbys gegen Deggendorf Fire. Dass es diesmal im Laufe der Saison zu insgesamt 8 Lokalderbys mit Deggendorf kommt liegt daran, dass es innerhalb der Liga sogenannte Regionalrunden gibt um die Attraktivität für die Zuschauer zu erhöhen. Wo-bei durchaus fraglich ist, ob ein Derby an Reiz gewinnt, wenn es davon in einer Spielrunde Acht gibt. Aber ver-mutlich ist ein Spiel gegen Deggendorf für die Fans den-noch auch in dieser Häufigkeit auf Grund des lokalen Charakters attraktiver als die Spiele gegen Selb. Zumal man dann seine Mannschaft schon öfters auswärts un-terstützen kann.

Ihre Heimspiele tragen die Black Hawks in der Eis-Arena Passau aus. Diese hat eine Kapazität von insgesamt 1500 Zuschauern, wovon 1300 Stehplätze und 200 Sitzplät-ze sind. Die Eis-Arena liegt direkt zwischen der Dreilän-derhalle und der X-Point Halle, d.h. man hat eigentlich so gut wie nie Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu be-kommen, da der Messeplatz genügend Platz bietet. Man kann aber auch ohne Probleme das Auto stehen lassen und mit dem Bus zur Arena hochfahren, da mehrere Lini-en an der Haltestelle Kohlbruck/Erlebnisbad halten, von wo aus die Eis-Arena nur ein, zwei Steinwürfe entfernt liegt. Stehplatztickets kosten regulär 10,50 Euro bzw. ermäßigt mit dem Studentenausweiß 7,50 Euro und sind in der Regel auch noch problemlos an der Abendkasse erhältlich. Sitzplatztickets dagegen, die man für 17 bzw. 12 Euro bekommt, sollte man sich zur Sicherheit schon im Vorfeld kaufen. Tickets kann man entweder direkt auf der Homepage der Black Hawks (www.blackhawks-pas-sau.de) oder in einer der Vorverkaufsstellen erwerben, welche ebenfalls auf der Homepage der Black Hawks ausgeschrieben sind.Kleiner Tipp noch für alle, die in diesem Winter das erste Mal ein Heimspiel der Black Hawks besuchen werden: zieht euch warm an! Denn im Vergleich zu den meisten anderen Eishockeyarenen in Deutschland ist es in der Passauer Eis-Arena doch sehr, sehr kalt. Vor allem wenn man einen Sitzplatz hat. Aber trotzdem ist ein Besuch wirklich empfehlenswert, denn da die Halle relativ klein ist, hat man von überall einen guten Blick auf das Spiel-geschehen und ist nah an der Eisfläche. Und eben da die Halle so klein ist, können schon wenige Fans gute Stimmung machen. Also nichts wie hin zum nächsten Heimspiel!

von Patrick Müller (pm)

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andere ein kurzes Gedicht über eine Beziehung schrieb und ein langes Gedicht über den Trennungsschmerz. Den Nagel auf den Kopf traf jedoch Eny42 der aus dieser Run-de als Sieger hervorging. Mit „Ave Angela“ und „Wolfgang Unser“ zeigte er sich politisch und humorvoll.

Während der Pause hatte das Publikum selbst die Gele-genheit sein dichterisches Können unter Beweis zu stel-len. Bei der Kleinod-Verlosung galt es mit möglichst schö-nen Worten zu beschreiben warum gerade man selbst das Kleinod, das Ari als „Creme-de-la-Creme des Schrotts“ bezeichnete, am besten gebrauchen könnte. Da es sich beim Kleinod um ein T-Shirt mit der Aufschrift „Zu geil für diese Welt!“ und Seifenblasen-Pustefix handelte, lies das Publikum seiner Kreativität freien Lauf. Begleitet wurde das Ganze wieder von einer Musikeinlage von Bobby and Friends.

In der zweiten Vorrunde fühlte sich Thomas Eder „Dazwi-schengeschmissen“, Karla Schnikov kämpfte mit Party, Sex und Essen gegen die Kaffeesucht an und legte da-bei ein Nickerchen auf der Polizeiwache ein und Koschuh wollte den Zuschauern weismachen „sie seien unter uns“. Den krönenden Abschluss machte Uli, der Multitasker, der sich einfach nicht entscheiden kann und das eigentlich auch gar nicht will. Absoluter Publikumsliebling war al-lerdings Bybercap, der erzählte wie ein Lehrer versucht, seinen Schülern die Liebe zu erklären.

Im alles entscheidenden Finale standen sich Byber-cap und Eny42 gegenüber. Wieder hatten die Poeten acht Minuten Zeit, um sich als Sieger zu qualifizieren. Bybercap füllte seine Zeit mit einem rührenden Ge-dicht über den Kreis des Lebens, vom Kleinkind zum alten Menschen, wäh-rend Eny42 mit kleineren Gedichtfetzen um sich warf und sich schließlich zu seiner Facebook-Liebe bekannte. Bei beiden Performances bebte der Saal und nachdem sich Timo und Ari beraten hatten stand der Sie-ger fest: Bybercap.

Rückblickend war wohl auch dieser Poetry-Slam ein voller Erfolg. Der Slammaster wurde mit einer Flasche Tequila belohnt und das Publikum mit einem Abend voller Wort-spielereien und Satzbaukunststücken. Da blieb einem gar nichts anderes übrig als, von so viel Dichtkunst inspiriert, nach Hause zu gehen und selbst Papier und Stift zur Hand zu nehmen.

von Lena Knezevic (lk)

Kurz notiert Ausstellung im Museum Moderner Kunst - Wörlen„KORRESPONDENZEN“ - Verborgene Schätze des MMK vom 23.10. - 04.12.2011

Der Besucher der Ausstellung gewinnt Einblicke in die Zusammenarbeit der durch lang-jährige Freundschaft miteinander verbundenen Künstler Georg Philipp Wörlen und Carry Hauser, in ihre gemeinsamen Bemühungen um die Gruppe „Fels“, in Hausers ständigen Existenzkampf als Künstler in Zeiten der wirtschaftlichen Krise sowie in seine Eindrücke vom Wiener Kunstbetrieb der 20er Jahre. Das Fels-Mitglied Fritz Fuhrken lässt seiner Be-geisterung für Alfred Kubin, den er über Wörlen kennen gelernt hatte, freien Lauf, seine Werke nähern sich seinem Vorbild motivisch stark an. Auch Kubins Arbeit für das Theater wird thematisiert, die Freundschaft und der künstlerische Gedankenaustausch zwischen Kubin und Wörlen lassen sich über lange Jahre verfolgen.

Mit ca. 80 Briefen und Künstlerpostkarten sowie 60 Gemälden und Graphiken bietet die Ausstellung einen ers-ten Einblick in einen kulturhistorisch vielschichtigen und spannenden Teil der Sammlung des Museums Moderner Kunst, der zu Unrecht bisher im Verborgenen geblieben ist.

Museum Moderner Kunst - Wörlen, Bräugasse 17, 94032 Passau, www.mmk-passau.de

Freiwillig engagiert in und für EuropaFreiwilligentag am 25.10.2011, Großer Rathaussaal, Passau

Am 25. Oktober 2011 findet im Großen Rathaussaal in Passau ein interaktiver Freiwilligen-Infotag mit einer Informationsveranstaltung und einer Infomesse statt. Die Veranstalter, zu denen das Europe Direct-Informationszentrum der Europäischen Kommission in Freyung, die Stadt Passau und der Verein „Gemeinsam Leben und Ler-nen in Europa“ gehören, laden alle junge Leute, Passauer Schülerinnen und Schüler, Studenten und interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Infotag sehr herzlich ein. Der Infotag bietet Ihnen die Gelegenheit, sich über Möglichkeiten für ein freiwilliges Engagement in Europa zu informieren.

Im Rahmen der Infoveranstaltung von 9:30 bis 12.00 Uhr werden die Fachreferenten von „ Jugend für Europa“ und von „Eurodesk“ mit Unterstützung von ehemaligen Freiwilligen das EU-Programm „JUGEND IN AKTION“, darunter auch den Europäischen Freiwilligendienst sowie weitere europäische und weltweite Freiwilligenprogramme und -dienste vorstellen und über ihre Erfahrungen berichten. Darüber hinaus findet im Anschluss an die Infoveranstaltung von 12 bis 14 Uhr eine öffentliche Infomesse mit

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Informationsständen und Beratung zu den verschiedenen Freiwilligenprogrammen und – diensten in Europa statt. Dadurch besteht vor Ort die Möglichkeit, spezifische Fragen in den offenen Sprechstunden mit den Referenten zu besprechen.Die Teilnahme am Freiwilligen-Infotag ist kostenlos. Um Anmeldung für die Infoveranstaltung wird spätestens bis zum 14.10.2011 gebeten (Ansprechpartnerin: Lucie Papouskova - Tel. 08551/57212, eMail [email protected])

Aktion Sühnzeichen Friedensdienste (ASF)Projektarbeit und Freiwilligendienste für junge Menschen im Ausland

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) bietet jährlich 180 Freiwilligenplätze für junge Erwachsene in dreizehn Ländern in Europa, den USA und Israel an. Die Freiwilligen arbeiten entweder nach ihrem Studienabschluss oder ihrer Aus-bildung zwölf Monate u.a. in Projekten mit Menschen mit Behinderungen, mit Holocaust-Überlebenden und NS-ZwangsarbeiterInnen, mit sozial benachteilig-ten Kindern und Jugendlichen sowie in der historisch-politischen Bildungsarbeit - jeweils in Projekten lokaler Partner.

ASF bietet eine kompetente Vorbereitung und qualifizierte Begleitung vor Ort. Da-für wurde ASF mit dem Quifd-Siegel (Qualität in Freiwilligendiensten) ausgezeichnet. Die Freiwilligendienste werden als Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD), als Europäischer Freiwilligendienst (EFD) und in der Ukraine und Belarus als Teil des weltwärts-Programms gefördert.Bewerbungsschluss für einen Freiwilligendienst im kommenden Jahr ist am 01. November 2011.

Mehr Informationen unter: www.asf-ev.de

Die Jobguides 2011 sind daDer kürzeste Weg zum neuen Job

Seit Juni sind die aktualisierten und komplett überarbeiteten Karriere-Ratgeber Jobguide Germa-ny, Jobguide Engineering und Jobguide Praktikum im Buchhandel und auf www.jobguide.de (auch als eBooks) erhältlich – unabhängig recherchiert und aufbereitet vom Düsseldorfer Karriereverlag matchboxmedia. Zum sechsten Mal können sich Hochschulabsolventen, (Young) Professionals und Experten mit Hilfe der Jobguide-Reihe ganz einfach einen Überblick darüber verschaffen, welche Un-ternehmen in diesem Jahr einstellen und was sie neuen Kollegen zu bieten haben.

Mehr Informationen unter: www.jobguide.de

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Kontakte & Öffnungszeiten Akademisches Auslandsamt Innstr. 43, 94032 Passau, Tel. 0851-509-1164Mo – Fr 8.30 – 12.00 h BAföG-Amt Innstr. 41 (Zi. 103-105), 94032 Passau, Tel. 0851-509-1904 bis 1906Di – Do 9.00 – 12.00 h BehindertenberatungInnstraße 41 (Zi. 007),94032 Passau, Tel. 0851-509-1130 Mo – Fr 8.30 – 12.00 h Bibliotheken Ausleihe Zentralbibliothek: Mo, Mi, Do 8.00 - 24.00 h; Di 10.00 - 24.00 h; Fr 8.00 - 22.00 h; Sa 9.00 - 22.00 h; So 11.00 - 19 h Lesesäle Zentralbib., Nikolakloster, Wirtschaft, Juridicum Mo - Do 8.00 - 24.00 h; Fr 8.00 - 22.00 h; Sa 09.00 - 22.00 h; So 11.00 - 19.00 h Lesesaal Informatik & Mathematik Mo - Fr 8.00 - 18.00 h; Sa + So geschlossen Cafeten Cafeteria Nikola „Kulturcafe“: Mi - So 17.00 - 22.00 h Cafeteria Mensa: Mo - Do 7.30 - 19.00 h; Fr 7.30 - 14.30 h; Sa 9.00 - 14.00 h Cafeteria Audimax: Mo - Do 7.45 - 16.30 h; Fr 7.45 - 14.30 h Cafeteria Nikola: Mo - Do 8.00 - 17.00 h; Fr 08.00 - 14.00 h Cafe UniCa im WiWi: Mo - Do 8.00 - 16.30 h; Fr 8.00 - 14.30 h FrauenbeauftragteWiwi, Zi. 218, 94032 Passau, Tel. 0851-509-3257 MensaInnstr. 29, 94032 Passau Mo – Fr 11.15 – 14.15 h

Mensa-Card ServicebüroMensagebäude, 2. Stock, Zi. 265Mo - Fr 9.00 - 12.00 h Prüfungssekretariat Innstraße 41, 94032 Passau

Psychologisch-Psychotherapeutische Beratungsstelle 0851-509-1170 Innstr. 41 (Zi. 115), 94032 Passau, Tel. 0851-509-1170 Rechenzentrum (RZ-Ladl) Innstraße 33 (Zi. 186), 94032 Passau, Tel. 0851-509-1801Mo – Do 12.30 – 13.30 h Sprachenzentrum (Sekretariat)Innstraße 40, 94032 Passau - allgemeine Fragen: Zi. NK 423, Mo - Do 10.00 - 12.00 h - spezielle Fragen zu FFP und Prüfungsordnungen: Zi. NK 417, Mo - Fr 8.30 - 11.30 h; Mi 13.30 - 15.30 h StudierendensekretariatInnstraße 41, 94032 Passau, Tel. 0851-509-1127, 1128Mo – Fr 8.30 – 13.00 h StudienberatungInnstr. 41 (Zi. 114), 94032 Passau, Tel. 0851-509-1153Mo - Fr 8.30 - 12.00 h; offene Sprechstunde: Mi 9.00 - 12.00 h Studierendenvertretung / SprecherInnenrat Innstr. 40, Zi. NK 227, 94032 Passau, Tel. 0851-509-1970 Vermittlung: Tel. 0851-509-0

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SPIELPLAN

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DIE GANZE NACHT 0,5L FLASCHE WODKA + BEIGETRÄNK FÜR 25 €0,7L SCAVI & RAY PROSECCO FÜR 15 €

JEDES BECKS FÜR 2,50 €JEDER LONGDRINK FÜR 4 €

EINLASS AB 18 JAHREN - EINLASS UNTER VORBEHALT.

FREITAG NACHTSPIELPLATZ

GEÖFFNET AB 22 UHRTICKET 3,50 € INKLUSIVE 50CT. FREIVERZEHRBIS 23 UHR FREIER EINTRITT FÜR ALLE FRAUEN UND MÄNNER BIS 23 UHR 5ER GRUPPEN FRAUEN ERHALTEN EINE FLASCHE PROSECCO GRATIS!VON 23 BIS 2 UHR 0,5L FLASCHE WODKA + BEIGETRÄNK FÜR 25 €VON 2 BIS 5 UHR JEDER COCKTAIL FÜR NUR 4 €

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