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Otto-von-Guericke Universität Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften Institut für Soziologie Veranstaltung: Einführung in die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens Tutorin: Rebecca E. Bearbeiter: Katja S. Semesterlage: Wintersemester 2008/09 Datum: 13.12.2008 Exposé Arbeitstitel: Soziale Ungleichheit am Beispiel der weiblichen und männlichen Rollenbilder Kurzbeschreibung des Themas: Immer wieder wird durch die Medien und Vorkommnisse in der Gesellschaft, die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit bzw. der Gleichstellung von Mann und Frau aufgeworfen. In meiner Hausarbeit über das o.g. Thema möchte ich einen Vergleich zwischen den Rollenbildern der Frau und des Mannes in der Vergangenheit und der Gegenwart aufstellen. Zentrale Fragen zur Ausarbeitung: Während der Recherche und Lektüresichtung zu diesem Thema stellte ich mir die Frage, mit welchen Ansprüchen Männer und Frauen zu der jeweiligen Zeit kämpfen mussten. Gibt es diese Ungleichheit in Anbetracht der Gleichstellungsstellungsgesetze auch heute noch? Welche Probleme waren damals vorherrschend, welche sind aktuell? Zielsetzung: Mit meiner Hausarbeit möchte ich den Leser dazu animieren, seinen Betrachtungspunkt der Rollenbilder erneut zu überdenken. Vorläufige Gliederungspunkte: Meine Hausarbeit gliedert sich einstweilen folgendermaßen: 1. Einleitung Siehe Kurzbeschreibung. Weiterhin: Stellt man sich die Frage der sozialen Gleichheit, kommt man nicht umhin, diese zu definieren. Was ist soziale Gerechtigkeit? Nach Stefan Hradil bezeichnet man die „bestimmten vorteilhaften und nachhaltigen Lebensbedingungen von Menschen, die ihnen aufgrund ihrer Position in gesellschaftlichen Beziehungsgefügen zukommen“ (Hradil: 2003, S. 206) als soziale Ungleichheit. 2. Soziale Ungleichheit Diese unterteilt sich in die Verteilungsungleichheit (Die Verteilung der Ressourcen erfolgt ungleich und bezogen auf die Sozialstrukturierung der Bevölkerung) und die Chancenungleichheit (Bessere Chancen bei der Ressourcenverteilung für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe). Die Ursachen der sozialen Ungleichheit findet man z.B. in der ökonomischen Ausbeutung und sozialen Vorurteilen. 3. Die Rollenbilder in der Historie 3.1. Das Frauenbild in der Antike Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) begründete ein nachhaltiges Frauenbild, in dem er die Tugend des Denkens auf reife, männliche Erwachsene beschränkte und somit Frauen und Kinder ausschloss. Er bezeichnete die Frau als „unvollständigen Mann“ (Lüdke/ Runge/ Koreuber: 2005, S. 62). Weiterhin erstellte er eine Theorie, in der „der Mann die Form gibt, die Frau den Stoff“ (Lüdke/

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Note 1 - Arbeitstitel: Soziale Ungleichheit am Beispiel der weiblichen und männlichen Rollenbilder

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Otto-von-Guericke Universität Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften Institut für Soziologie Veranstaltung: Einführung in die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens Tutorin: Rebecca E. Bearbeiter: Katja S. Semesterlage: Wintersemester 2008/09 Datum: 13.12.2008 Exposé Arbeitstitel: Soziale Ungleichheit am Beispiel der weiblichen und männlichen Rollenbilder Kurzbeschreibung des Themas: Immer wieder wird durch die Medien und Vorkommnisse in der Gesellschaft, die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit bzw. der Gleichstellung von Mann und Frau aufgeworfen. In meiner Hausarbeit über das o.g. Thema möchte ich einen Vergleich zwischen den Rollenbildern der Frau und des Mannes in der Vergangenheit und der Gegenwart aufstellen. Zentrale Fragen zur Ausarbeitung: Während der Recherche und Lektüresichtung zu diesem Thema stellte ich mir die Frage, mit welchen Ansprüchen Männer und Frauen zu der jeweiligen Zeit kämpfen mussten. Gibt es diese Ungleichheit in Anbetracht der Gleichstellungsstellungsgesetze auch heute noch? Welche Probleme waren damals vorherrschend, welche sind aktuell? Zielsetzung: Mit meiner Hausarbeit möchte ich den Leser dazu animieren, seinen Betrachtungspunkt der Rollenbilder erneut zu überdenken. Vorläufige Gliederungspunkte: Meine Hausarbeit gliedert sich einstweilen folgendermaßen: 1. Einleitung Siehe Kurzbeschreibung. Weiterhin: Stellt man sich die Frage der sozialen Gleichheit, kommt man nicht umhin, diese zu definieren. Was ist soziale Gerechtigkeit? Nach Stefan Hradil bezeichnet man die „bestimmten vorteilhaften und nachhaltigen Lebensbedingungen von Menschen, die ihnen aufgrund ihrer Position in gesellschaftlichen Beziehungsgefügen zukommen“ (Hradil: 2003, S. 206) als soziale Ungleichheit. 2. Soziale Ungleichheit Diese unterteilt sich in die Verteilungsungleichheit (Die Verteilung der Ressourcen erfolgt ungleich und bezogen auf die Sozialstrukturierung der Bevölkerung) und die Chancenungleichheit (Bessere Chancen bei der Ressourcenverteilung für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe). Die Ursachen der sozialen Ungleichheit findet man z.B. in der ökonomischen Ausbeutung und sozialen Vorurteilen. 3. Die Rollenbilder in der Historie 3.1. Das Frauenbild in der Antike Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) begründete ein nachhaltiges Frauenbild, in dem er die Tugend des Denkens auf reife, männliche Erwachsene beschränkte und somit Frauen und Kinder ausschloss. Er bezeichnete die Frau als „unvollständigen Mann“ (Lüdke/ Runge/ Koreuber: 2005, S. 62). Weiterhin erstellte er eine Theorie, in der „der Mann die Form gibt, die Frau den Stoff“ (Lüdke/

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Runge/ Koreuber: 2005, S. 62). Bei der Form handelt es sich hierin um alle Eigenschaften der Kinder im Samen. Die Frau gibt lediglich die Hülle, den Körper dazu. Folglich ist die Mutter nur die Ernährerin des Kindes. Das Kind selbst wird nur vom Mann gezeugt. Dieses Frauenbild war maßgeblich bis in die Neuzeit. Die Vererbungstheorie wurde erst im 19. Jhd. Von Darwin widerlegt. 3.2. Das Frauenbild im Mittelalter Frauenfeindliche und diffamierende Schilderungen prägten das Frauenbild im Mittelalter: „Frauen sind labil, führen Andere in Versuchung, sind herrisch, zänkerisch und stets bemüht, den Mann zu unterjochen und ihn jeder Lebensfreude zu berauben. Frauen sind für den Mann erschaffen worden und haben sich ihm deshalb zu unterwerfen. Von Natur aus minderwertig, sind sie dem Mann geistig und körperlich unterlegen“ (Mucha: 2005). Die Kirche reduzierte die Frau auf ihr durchtriebenes, widerspenstiges, zänkerisches, triebgesteuertes Wesen, die erst vom Vater, später vom Mann erzogen werden müsste. Die Sexualität der Frau wurde mit Hilfe der Ehe reglementiert. Sie hatte lediglich die Verpflichtung für Nachwuchs zu sorgen. Die Freunde am Sex war nebensächlich. Die Begründung für diese Unterdrückung entnahm die Kirche der Bibel: Die Frau wurde nicht aus dem Kopf oder Herzen des Mannes geschaffen, sondern lediglich aus der entbehrlichen Rippe. Dies gibt Auskunft über die Wertigkeit der Frau als Gespielin und Unterhalterin. Das Kosten der Frucht vom verbotenen Baum ist der Grund für die Schmerzen bei der Geburt von Kindern und die Monatsblutungen. Allgemeingültig wurden Frauen auf Grund Prostitution, Zauberei und der Möglichkeit der Abtreibung schlecht behandelt. Vergewaltigungen und Brutalität waren für die Frauen im Mittelalter grausame Realität. Das Leben in der Ehe begann für Frauen im Alter von 12 – 16, wenn sie zwangsverheiratet wurden. Fortan waren sie dem Ehemann untertan, der die Vormundschaft für seine Gattin besaß und über ihr Vermögen waltete. Künftig war die Frau für den Erhalt der Familie bzw. zum gebären von Kindern zuständig, dem Haushalt, bewirten der Gäste und der Befriedigung des Mannes verantwortlich. Für unverheiratete Frauen hielt die Gesellschaft ein gottgefälliges Leben bereit. 3.3 Das Männerbild im Mittelalter Ein Mann musste typischerweise ein maskulines Männerbild verkörpern und durfte dabei nicht großartig Gefühle zeigen. Heldentum, Mut, Tapferkeit und Omnipotenz waren die wichtigsten Tugenden der Mannheit. Das höchste Gut war dabei die Ehre, die es zu verteidigen galt. Die Rolle des Mannes war der Ernährer, Beschützer der Familie, Arbeiter. Ohne ihn konnte die Familie nicht überleben. 4. Die Rollenbilder in der Neuzeit 4.1. Das Frauenbild in der Neuzeit Aktuell gibt es nur eine sehr schwache Frauenerwerbsquote (64,6 %), wobei diese im Durchschnitt 26% weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen und nur sehr selten in Führungspositionen zu finden sind. Dafür werde ich ein Beispiel aufführen. Die Gründe dafür sind sehr vielseitig, jedoch verschleiern auch heute noch Vorurteile und uralte Rollenmuster den Blick auf das, was Frauen leisten (können). Frauen arbeiten im Durchschnitt weniger als Männer (z.B. auf Grund Schwangerschaft), wordurch Lücken im Lebenslauf entstehen. Dies ist Grund zur Annahme für die Gesellschaft, dass sie weniger produktiv ist. In den 70er Jahren erhielten Frauen jedoch tatsächlich eine schlechtere Ausbildung, was sich noch heute in den Statistiken niederschlägt. Typische Frauenberufe führen häufig in Sackgassen, in denen es kleine Möglichkeiten mehr für

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einen beruflichen Aufstieg gibt. In der Familie herrscht teilweise weiterhin die mittelalterliche Rollenverteilung. Der Mann verdient Geld, die Frau kümmert sich um Familie und Haushalt. Damit beide Elternteile arbeiten gehen können, müssten bessere Rahmenbedingungen (Kinderbetreuung etc.) geschaffen werden. 4.2. Das Männerbild in der Neuzeit Männer haben mit anderen Problemen zu kämpfen. Sie haben die Wehrpflicht oder Ersatzweise den Zivildienst abzuleisten; profitieren weniger vom Sozialsystem als Frauen; werden bei Scheidungen meist benachteiligt (Besuchsrecht, Sorgerecht); Benachteiligung gegenüber Mädchen in der Schule bei gleichen Kompetenzen. Nicht zuletzt die mangelnde Akzeptanz der „weichen Seite“ von Männern bzw. die klischeehafte Zuordnung von den typisch männlichen Eigenschaften wie Mut, Tapferkeit, Stärke usw. stellt ein großen Problem dar, da Männer ebenfalls einem Rollenbild entsprechen müssen. 5. Mögliches Fazit Rollenbilder gab es in der Steinzeit, während die Männer Mammuts jagten und Frauen die Höhlen und Kinder hüteten und wird es auch noch in 100 Jahren geben, da es in der Natur des Menschen liegt zu kategorisieren. Wer in keine Kategorie einzuordnen ist, stellt eine Bedrohung für das Katalogsystem des Menschen dar. So zwängt der Mensch seine Gesellschaftsmitglieder so gut es geht in klischeehafte Rollenbilder und übt den Druck aus, diesen zu entsprechen. Vorgesehene Quellen: DRINK, B. (o.J.): Blickwinkel der Geschlechterforschung, in: Lüdke, Dorothea/ Runge, Anita/ Koreuber, Mechthild (Hg.) (2005): Kompetenz und/oder Zuständigkeit - Zum Verhältnis von Geschlechtertheorie und Gleichstellungspraxis, VS-Verlag für Sozialwissenschaften, S. 62. KORTE, Herrmann/ Schäfers, Bernhard (Hg.) (2003): Einführung in Hauptbegriffe der Soziologie, 6. Aufl., Wiesbaden, S. 206. MUCHA, Franziska (2005): Frauen und Kinder im Mittelalter, auf: http://home.arcor.de/matthias.zeidler1974/handouts/spreeland/Frauen%20und%20Kinder%20im%20Mittelalter.pdf ; abgerufen am: 15.12.2008. TEXTOR, Martin (2006): Das neue Familienbild, auf: http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Elternschaft/s_680.html ; abgerufen am: 15.12.2008. o.A. (2007): Frauen verdienen 22 Prozent weniger als Männer, auf: http://www.lohnspiegel.de/main/frauenlohnspiegel/frauengehalter-niedriger ; abgerufen am 15.12.2008.