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Gliederung
1. Definition
2. Vorkommen
3. Gewinnung
4. Eigenschaften
5. Anwendungen in der Lebensmittelindustrie
6. Beispiele
1. Definition
• 2-Hydroxypropan-1,2,3-tricarbonsäure
• farbloser, geruchloser Feststoff
(wasserlöslich)
Carbonsäure
• Citrat
• C6H8O7
• GHS05 Ätzwirkung
Quelle: http://www.jkrieger.de/bzr/pic/citronensaeure.gif
2. Vorkommen (I)
• Stoffwechselprodukt aller Organismen
Citratzyklus
• Zitronensaft 5-7%
• Äpfel, Birnen, Sauerkirschen,
Johannisbeeren, Milch usw.
3. Gewinnung von Zitronensäure (I)
ursprüngliches Verfahren: Gewinnung aus Zitrusfrüchten
• Zitronensaft wird mit konzentrierter Ammoniaklösung
versetzt eingedickt und filtriert
• leicht lösliche Ammoniumcitrat durch Fällung mit
Calciumchlorid in schwerer lösliches Calciumcitrat
umgewandelt
• Lösung wird erneut filtriert
• Filterkuchen wird in 25%-iger Schwefelsäure gelöst,
wobei Calciumsulfat (Gips) ausfällt
• Filtration -> Zitronensäurelösung
• Kristallisation -> reine Zitronensäure
3. Gewinnung von Zitronensäure (II)
Biotechnische Gewinnung
• industriell durch Fermentation
• zuckerhaltiger Rohstoffe wie z.B. Melasse und Mais
• Schimmelpilz: Aspergillus niger - Stämme
• USA und China oft transgene Stämme im Einsatz
3. Gewinnung von Zitronensäure (III)
Biotechnische Gewinnung - Voraussetzungen
• hoher Glucose- und Sauerstoffgehalt im Nährmedium
• Niedriger pH-Wert (pH < 3) im Nährmedium
– bewirkt, dass das Folgeenzym der Citratsynthetase im
Citratzyklus die Aconitase hemmt
– Außenmembran der Pilzzellen wird instabil und die
Zitronensäure wird in das Außenmedium abgegeben
– Kontaminationsgefahr durch unerwünschte Fremdorganismen
sinkt
• niedrige Fe2+-Konzentration (< 5 mg/l)
– Aconitase fehlt der Cofaktor zur
4. Eigenschaften der Zitronensäure (I)
• im trockenen Zustand rhombische Kristalle
• leicht sauer im Geschmack
• in geringen Mengen -> fördert Zitronensäure indirekt das
Knochenwachstum -> weil sie die Aufnahme von
Calcium begünstigt
• größere Mengen wirken toxisch (bei Ratten: 3 g/kg)
4. Eigenschaften der Zitronensäure (II)
• wird aufgrund ihrer drei Carboxygruppen (–COOH) zu
den organischen Tricarbonsäuren gezählt
• wässrige Lösung der Zitronensäure leitet elektrischen
Strom
• Säuredissoziationskonstanten der Zitronensäure:
– pKs1 = 3,13, pKs2 = 4,76 und pKs3 = 6,4.
• vollständig dissoziierte Säurerest der Zitronensäure ->
Citrat
4. Eigenschaften der Zitronensäure (III)
• Molare Masse: 192,13 g/mol
• Aggregatzustand: Fest
• Dichte: 1,67 g/cm3 (18 °C)
• Schmelzpunkt: 153 °C
• Siedepunkt: Zersetzung: ab 175 °C
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ae/Zitr
onens%C3%A4ure_im_Mikroskop_mit_Polfilter_besser.j
pg
: www.seilnacht.com/Chemie/ch_citro.htm
5. Anwendungen LM-Industrie (I)
• Zitronensäure gilt als Lebensmittel und kann
unbegrenzt anderen Lebensmittel zugesetzt
werden
• Lebensmittelindustrie verbraucht circa 60-70% der
Jahresproduktion von Zitronensäure
5. Anwendungen LM-Industrie (II)
• Säuerungsmittel• Schmeckt nur sauer, kein „Nebengeschmack“
• Konservierungsmittel • senkt den pH-Wert, hemmt Wachstum von
Mikroorganismen (v.a. Pilze)
5. Anwendungen LM-Industrie (III)
• Antioxidationsmittel • Oxidationen mit Sauerstoff werden durch saures
Milieu gehemmt
• Enzyme von Bräunungsreaktionen werden
inaktiviert
• Bestandteil von Futtermitteln• Wirkt appetitanregend
6. Beispiele (I)
• Konservierungsmittel und GeschmackErfrischungsgetränke
• Erhält Farbe, GeschmackszusatzSüßwaren
• Verhindert gerinnen des Eiweißes beim Herstellungsprozess
Sahne und Milchprodukte
• Natürliches KonservierungsmittelFruchtsäfte und
Fruchtnektare (max. 3 bzw. 5 g/l)
• Verhindert enzymatische Bräununggeschnittenes verpacktes
Gemüse, Obst und geschälte Kartoffeln
6. Beispiele (II)
• Erhält Fettanteil, fördert rote FarbbildungFleischprodukte
• Verbessert BackeigenschaftenTeigwaren
• Keimhemmung, Lösen von KalkbestandteilenReinigung
Quellen
Christian Beyer: Quantitative anorganische Analyse:
ein Begleiter für Theorie und Praxis. Springer Science &
Business, 1996
Peter Brandt: Die „Hydrothermale Carbonisierung“:
eine bemerkenswerte Möglichkeit, um die Entstehung
von CO2 zu minimieren oder gar zu vermeiden?, in:
Journal für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit, 2009, 4 (2), S. 151–154
Vollrath, Hopp: Citronensäure: Beispiel für ein
biotechnisches Produkt, in: Grundlagen der Life
Sciences, Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2000