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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv 12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv Konzeption des Kapitels In diesem Kapitel wiederholen und festigen die Schülerinnen und Schüler zunächst ihre Kenntnisse über die Wortarten, wobei ein deutliches Schwergewicht bei der Verwendung der Pronomen, Adverbien und der Tempusformen des Verbs liegt. Dabei wird immer darauf geachtet, die Wortarten und die verschiedenen Zeitformen zu kontextualisieren und in ihrer jeweiligen Funktion zu beleuchten (funktionale Grammatik). Nach der Betrachtung der Tempora des Verbs stehen dann die Genera des Verbs, Aktiv und Passiv, im Mittelpunkt der Sprachreflexion. Das Passiv wird zwar im alltäglichen Sprachgebrauch eher selten verwendet, ist aber vor allem bei der Beschreibung von Vorgängen im schriftlichen Sprachgebrauch eine wichtige, weil funktionale stilistische Alternative. Das erste Teilkapitel („K(l)eine Zauberei – Wortarten wiederholen“) wählt mit der Zauberei und Magie einen inhaltlichen Schwerpunkt, der Schülerinnen und Schüler in diesem Alter besonders anspricht und interessiert. Dabei gehen die Texte zunächst auf große Zauberer der Gegenwart und des 20. Jahrhunderts ein, die den Lernenden zum Teil bekannt sein dürften, um dann in einem historischen Rückblick mit Nostradamus und Dr. Faust zwei bedeutende Magier der Vergangenheit vorzustellen. Immer von Texten ausgehend werden zunächst die Wortarten, die den Schülerinnen und Schülern am besten vertraut sind, nämlich das Nomen, das Adjektiv und die Präpositionen, wiederholt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dann auf der Betrachtung des Adverbs, das als nicht flektierbare Wortart und in seiner wesentlichen Funktion, nämlich der Situierung eines konkreten Geschehens, erkannt werden soll. Bei der sich anschließenden Untersuchung und Anwendung der Pronomen geht es nicht nur um eine korrekte Bezeichnung und Klassifizierung, sondern die Schülerinnen und Schüler erfahren in den Übungen und Anwendungsaufgaben auch, dass das Pronomen nicht nur als Stellvertreter des Nomens (Personalpronomen) fungiert, sondern auch als dessen Begleiter (z. B. Possessivpronomen). Die Zeitformen des Verbs werden in Verwendungszusammenhängen vorgestellt, die das Verständnis von Abläufen und Aussageabsichten sichern. Die Schülerinnen und Schüler lernen auch, zwischen mündlichem und schriftlichem Tempusgebrauch zu unterscheiden. Im zweiten Teilkapitel („Zaubertricks – Aktiv und Passiv“) steht zunächst bei Vorgangsbeschreibungen von Zaubertricks die Unterscheidung zwischen Handlung und Handlungsträger im Vordergrund. Über diese Brücke lernen die Schülerinnen und Schüler, zwischen Aktivsätzen und Passivsätzen zu unterscheiden. Funktionale und syntaktische Unterschiede zwischen Aktiv- und Passivsätzen werden schrittweise entwickelt, wobei die Erkenntnis, dass der Gebrauch des Passivs als Informationsmangel gedeutet werden oder aber als Informationsriegel dienen kann, von besonderem Gewicht ist. Die Übungen zu den Tempusformen des Verbs im Aktiv aus dem ersten Teilkapitel werden nun um Aufgaben zum korrekten Tempusgebrauch bei Passivkonstruktionen erweitert. Funktionale, vor allem aber stilistische Fragen rücken bei der Reflexion über die Verwendung von Ersatzformen (Passivumschreibungen) in den Blickpunkt. 394

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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

Konzeption des Kapitels

In diesem Kapitel wiederholen und festigen die Schülerinnen und Schüler zunächst ihre Kenntnisse über die Wortarten, wobei ein deutliches Schwergewicht bei der Verwendung der Pronomen, Adverbien und der Tempusformen des Verbs liegt. Dabei wird immer darauf geachtet, die Wortarten und die verschiedenen Zeitformen zu kontextualisieren und in ihrer jeweiligen Funktion zu beleuchten (funktionale Grammatik). Nach der Betrachtung der Tempora des Verbs stehen dann die Genera des Verbs, Aktiv und Passiv, im Mittelpunkt der Sprachreflexion. Das Passiv wird zwar im alltäglichen Sprachgebrauch eher selten verwendet, ist aber vor allem bei der Beschreibung von Vorgängen im schriftlichen Sprachgebrauch eine wichtige, weil funktionale stilistische Alternative.Das erste Teilkapitel („K(l)eine Zauberei – Wortarten wiederholen“) wählt mit der Zauberei und Magie einen inhaltlichen Schwerpunkt, der Schülerinnen und Schüler in diesem Alter besonders anspricht und interessiert. Dabei gehen die Texte zunächst auf große Zauberer der Gegenwart und des 20. Jahrhunderts ein, die den Lernenden zum Teil bekannt sein dürften, um dann in einem historischen Rückblick mit Nostradamus und Dr. Faust zwei bedeutende Magier der Vergangenheit vorzustellen. Immer von Texten ausgehend werden zunächst die Wortarten, die den Schülerinnen und Schülern am besten vertraut sind, nämlich das Nomen, das Adjektiv und die Präpositionen, wiederholt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dann auf der Betrachtung des Adverbs, das als nicht flektierbare Wortart und in seiner wesentlichen Funktion, nämlich der Situierung eines konkreten Geschehens, erkannt werden soll. Bei der sich anschließenden Untersuchung und Anwendung der Pronomen geht es nicht nur um eine korrekte Bezeichnung und Klassifizierung, sondern die Schülerinnen und Schüler erfahren in den Übungen und Anwendungsaufgaben auch, dass das Pronomen nicht nur als Stellvertreter des Nomens (Personalpronomen) fungiert, sondern auch als dessen Begleiter (z.  B. Possessivpronomen). Die Zeitformen des Verbs werden in Verwendungszusammenhängen vorgestellt, die das Verständnis von Abläufen und Aussageabsichten sichern. Die Schülerinnen und Schüler lernen auch, zwischen mündlichem und schriftlichem Tempusgebrauch zu unterscheiden.Im zweiten Teilkapitel („Zaubertricks – Aktiv und Passiv“) steht zunächst bei Vorgangsbeschreibungen von Zaubertricks die Unterscheidung zwischen Handlung und Handlungsträger im Vordergrund. Über diese Brücke lernen die Schülerinnen und Schüler, zwischen Aktivsätzen und Passivsätzen zu unterscheiden. Funktionale und syntaktische Unterschiede zwischen Aktiv- und Passivsätzen werden schrittweise entwickelt, wobei die Erkenntnis, dass der Gebrauch des Passivs als Informationsmangel gedeutet werden oder aber als Informationsriegel dienen kann, von besonderem Gewicht ist. Die Übungen zu den Tempusformen des Verbs im Aktiv aus dem ersten Teilkapitel werden nun um Aufgaben zum korrekten Tempusgebrauch bei Passivkonstruktionen erweitert. Funktionale, vor allem aber stilistische Fragen rücken bei der Reflexion über die Verwendung von Ersatzformen (Passivumschreibungen) in den Blickpunkt.Mit dem dritten Teilkapitel („Fit in ... – Einen Text überarbeiten“) können die Schülerinnen und Schüler gezielt für eine mögliche Klassenarbeit trainieren (Aufgabentyp: Einen Text nach vorgegebenen Kriterien überarbeiten) und noch einmal die wichtigsten Lernergebnisse wiederholen.

Literaturhinweise und Verweise auf Übungsmaterial im „Deutschbuch 7 Arbeitsheft“ finden sich auf S. 396.

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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

Inhalte KompetenzenDie Schülerinnen und Schüler

S. 217 12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

– rekapitulieren ihr Wissen über Wortarten– unterscheiden zwischen Handlungsträger

und Handlung

S. 218 12.1 K(l)eine Zauberei – Wortarten wiederholenZauberer und Magier –Rund ums Nomen

– wiederholen und vertiefen ihre Kenntnis von Nomen, Adjektiven und Präpositionen

– verfassen einen Erlebnisbericht über eine Zaubershow unter Verwendung möglichst vieler Adjektive

S. 219 Mit Adverbien genauere Angaben machen

– erkennen Adverbien in ihrer Funktion

S. 220 Pronomen stellen Bezüge her:Personal- und Possessivpronomen

– unterscheiden Personal- und Possessiv-pronomen

– reflektieren über deren sinnvollen Gebrauch– nutzen sie in eigenen Texten

S. 221 Pronomen stellen Bezüge her:Demonstrativpronomen

– erkennen Demonstrativpronomen im Text– verwenden sie in ihrer hinweisenden Funktion

in eigenen Texten

S. 222 Mit Verben Zeitformen bilden:Präsens und Futur

– reflektieren den Gebrauch des Präsens in seinen verschiedenen Funktionen

– setzen das Futur korrekt ein

S. 223 Mit Verben Zeitformen bilden:Perfekt

– verwenden das Perfekt korrekt– erkennen das Perfekt als Tempusform beim

mündlichen Erzählen über Vergangenes

S. 224 Mit Verben Zeitformen bilden:Präteritum und Plusquamperfekt

– unterscheiden die Bildung des Präteritums bei starken und schwachen Verben

– kennen die Bildung des Plusquamperfekts– stellen zeitliche Abläufe (Vorzeitigkeit) korrekt

dar

S. 225 Fordern und fördern – Die Zeitformen des Verbs

– verwenden die Tempusformen des Verbs korrekt

S. 226 Testet euch! – Die Zeitformen des Verbs

– überprüfen ihr Wissen zu den Zeitformen des Verbs

S. 227 12.2. Zaubertricks – Aktiv und PassivAktiv und Passiv im Vergleich

– beobachten, ob in Texten die Handlung oder der Handlungsträger hervorgehoben wird

– beschreiben die Bildung der Passivformen– reflektieren den Gebrauch von Aktiv und Passiv

bei erzählerischen und beschreibenden Textformen (hier: Vorgangsbeschreibung)

S. 228 Täter nennen oder verschweigen? – erfragen Satzglieder und beschreiben den Wechsel vom Subjekt zur Agens-Ergänzung und vom Akkusativobjekt zum Subjekt in Passivsätzen

– beschreiben die Bildung des unpersönlichen Passivs

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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

S. 229 Böse Überraschung – unterscheiden zwischen Informationsmangel und Informationsriegel als Motiv bei der Passivbildung

S. 230 Vorgangs- und Zustandspassiv – unterscheiden zwischen Vorgangspassiv (werden-Passiv) und Zustandspassiv (sein-Passiv)

– bilden Sätze mit Vorgangs- und Zustandspassiv

S. 231 Aktiv und Passiv in verschiedenen Zeitformen

– beschreiben den Tempusgebrauch beim Passiv– wenden ihn in eigenen Texten korrekt an

S. 232 Ersatzformen für das Passiv – lernen Formulierungsvarianten des Passivs (Ersatzformen) kennen und wenden sie in einer Textüberarbeitung an

– diskutieren über geeignete und ungeeignete Ersatzformen für das Passiv

S. 233 Fordern und fördern – Passiv – wenden die erzielten Lernergebnisse zu den Genera des Verbs, zum Zustands- und Vorgangspassiv und zum korrekten Tempus-gebrauch beim Passiv an

S. 234 Testet euch! – Verbformen im Aktiv und im Passiv

– überprüfen bei der Umformung vorgegebener Sätze ihr Wissen zu Aktiv und Passiv in den verschiedenen Zeitformen

S. 235 12.3 Fit in ... – Einen Text über-arbeiten

– trainieren für eine Klassenarbeit– überarbeiten einen Artikel für die Schülerzeitung– setzen dabei ihre Kenntnisse beim Gebrauch

des Passivs ein

Literaturhinweise• Bremerich-Vos, Albert: Wort und Wortarten. In: Gisela Beste u. a. (Hg.): Wissensspeicher Deutsch. Cornelsen/Volk und

Wissen, Berlin 2004, S. 24–42• Eisenberg, Peter / Linke, Angelika: Wörter. In: Praxis Deutsch 139/1996, S. 9–20• Eisenberg, Peter: Grundriss der deutschen Grammatik. Metzler, Stuttgart/Weimar 22004• Heringer, Hans Jürgen: Grammatik und Stil. Praktische Grammatik des Deutschen. Cornelsen, Berlin 1989• Kleine Wörter. Praxis Deutsch 238/2013• Köller, Wilhelm: Modalität als sprachliches Grundphänomen. In: Der Deutschunterricht 4/1995, S. 37–50• Menzel, Wolfgang: Wortarten. In: Praxis Deutsch 77/1986, S. 1–18• Passiv. Praxis Deutsch 112/1992• Verben in Sätzen. Praxis Deutsch 226/2011• Wortarten und Satzglieder. Deutschunterricht 1/2010• Zeitformen und Zeitgestaltung. Praxis Deutsch 186/2004

Übungsmaterial im „Deutschbuch 7 Arbeitsheft“• Wortarten sicher unterscheiden, S. 38• Wiederholung: Die Pronomen, S. 39• Wiederholung: Das Adverb, S. 40• Das Verb – Die Tempora (Zeitformen), S. 41–43• Das Verb – Aktiv und Passiv, S. 44–47• Das Verb – Der Konjunktiv, S. 48–49• Texte überarbeiten, S. 50–51• Teste dich! Wortarten rund ums Verb, S. 52Vielfältige Trainingsmöglichkeiten bietet auch die Übungssoftware auf CD-ROM zum „Deutschbuch 7 Arbeitsheft“.

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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

Die Auftaktseite soll die Schülerinnen und Schüler durch den Sachgegenstand Zauberei motivieren, zugleich einen einfachen Einstieg in das Thema „Passiv“ ermöglichen und das Wissen der Lernenden über die wichtigsten Wortarten reaktivieren.

So funktioniert der Zaubertrick: Der Luftballon wird vor der Vorführung des Zaubertricks möglichst nicht zu prall aufgeblasen. An der Stelle, an der später die Nadel eingestochen werden soll, wird ein Stück Tesafilm aufgeklebt und glatt gestrichen. Während des Zaubertricks platzt der Luftballon beim Einstechen der Nadel nicht, da durch das Anbringen des Klebebands eine sehr feste Ballonhülle mit anderer Oberflächenspannung entstanden ist. Die Luft entweicht ganz langsam aus dem Einstichloch.

a/b Mit dieser Aufgabe rekapitulieren die Lernenden ihr Wissen über die Wortarten und ihre Funktionen.Vorschlag für ein Tafelbild:

Wortarten Beispiele Merkmale Funktion

Nomen Luftballon, Zauberer, Zauberspruch, Nadel, Ballon

bestimmt durch Genus, Numerus und Kasus,wird großgeschrieben

bezeichnet Lebewesen, Gegenstände, Begriffe

Artikel ein, der, einen, einer, den wird flektiert,wird kleingeschrieben

bestimmter oder unbestimmter Begleiter des Nomens

Verb wird aufgeblasen und zugeknotet, sagt, sticht, wird beschädigt

wird konjugiert (Personalform des Verbs) und in verschiedene Zeitformen gesetzt,Aktiv und Passiv

Antwort auf: Was tut jemand? Was ist? Was geschieht?

Adverb dabei nicht flektierbar macht nähere Angaben zu einem Geschehen

Adjektiv spitzen wird flektiert,lässt sich steigern

beschreibt Personen, Dinge usw. genauer

Konjunktion und nicht flektierbar Bindewort

Präposition mit, in nicht flektierbar bezeichnet oft räumliche Verhältnisse, zeitliche Beziehungen, den Grund oder die Art und Weise

a Mit dieser Übung werden die Schülerinnen und Schüler auf die Unterscheidung von Aktiv und Passiv eingestimmt. In den Sätzen 1 und 3 wird betont, was geschieht (Handlung), Satz 2 hebt hervor, wer etwas tut (Handlungsträger).

b Prädikate:– Satz 1 (betont die Handlung): wird aufgeblasen und zugeknotet Passiv– Satz 2 (betont den Handlungsträger): sagt, sticht Aktiv– Satz 3 (betont die Handlung): wird beschädigt PassivDas Passiv wird hier mit der Personalform von „werden“ und dem Partizip Perfekt des Verbs gebildet.

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12.1 K(l)eine Zauberei – Wortarten wiederholen

12.1 K(l)eine Zauberei – Wortarten wiederholen

Zauberer und Magier – Rund um das Nomen

David Copperfield – Großmeister der Illusionen

a/b Vorschlag für ein Tafelbild (Wortbeispiele aus dem Textanfang):

Wortart Nomen Adjektive Präpositionen

Beispieleaus dem Text

Zauberkünstler, Zeit, Zylinder, Kaninchen, Magier, Publikum, Großillusionen, Hilfe, Licht- und Soundanlagen, Hebevorrichtungen ...

größten, weißen, spektakuläre, gigantische, riesige, dramatischen, geheimnisvoller

mit, durch, in, unter, von, innerhalb, an, im, wegen, aus, auf

Erkennungszeichen

Merkmale bestimmt durch Genus, Numerus und Kasus,werden großgeschrieben

werden flektiert,lassen sich steigern

nicht flektierbar

Funktionen bezeichnen Lebewesen, Gegenstände, Begriffe

beschreiben Personen, Dinge usw. genauer

bezeichnen oft räumliche Verhältnisse, zeitliche Beziehungen, den Grund oder die Art und Weise

a Ohne Adjektive wirkt der Text wenig anschaulich, wenig konkret, ungenau und dadurch langweilig.b Die Textstelle „einer der größten Zauberkünstler“ verwendet das Adjektiv „groß“ im Superlativ.

Die drei Formen des Adjektivs:Positiv: groß – Komparativ: größer – Superlativ: der größte, am größtenMögliche Zusatzaufgabe Steigert die folgenden Adjektive: laut, hell, schnell, glücklich.Nennt Adjektive, die sich nicht steigern lassen. (Lösungsbeispiele: einzig, mündlich, dreieckig, tot)

Vorschlag für ein Tafelbild mit Beispielen aus dem Text:

Präpositionen drücken Verhältnisse aus

örtlich zeitlich modal kausal

in riesige Hallenvon der Bühne

innerhalb eines Augenblicksim Winter

durch spektakuläre Großillusionenunter dramatischen Klängen

wegen der Festtagsstimmung

In dieser Zusatzaufgabe wenden die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse und Kompetenzen zu den Wortarten in einer kreativ-gestalterischen Übung an.Beispiellösung für den Beginn eines kurzen Erlebnisberichts über eine Zaubershow (Adjektive sind unterstrichen, Präpositionen umkreist, die Wortgruppen, auf die sich die Präpositionen beziehen, sind markiert):

Am Samstag war ich  mit  meinem jüngeren Bruder  im  Zirkus Krone. Uns wurde eine großartige Show geboten. Die fantastischen Trapezkünstler erzeugten  bei  den gebannten Zuschauern  mit  ihren akrobatischen Flugeinlagen eine atemlose Stille. Ich war besonders  von  einem kleinen, drahtigen Zauberer begeistert, der  aus  seinem Hut mehrere weiße Kaninchen hervorzauberte. ...

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Weniger leistungsstarken Lernenden kann dieser Text ggf. als Einstieg vorgegeben werden.

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12.1 K(l)eine Zauberei – Wortarten wiederholen

Mit Adverbien genauere Angaben machen

Konkurrenz der Zauberer

Bei der begründeten Stellungnahme zu der Frage, ob es langweilig ist, Zaubertricks zu durchschauen, können die Schülerinnen und Schüler z. B. argumentieren, dass der Reiz einer Zaubervorstellung gerade in der Suggestion des Übernatürlichen, Rätselhaften und Unerklärlichen liegt.

a Adverbien machen nähere Angaben zu einem Geschehen, zum Beispiel zum Ort, an dem etwas geschieht, zum Zeitpunkt oder zur Dauer eines Geschehenes, zur Art und Weise, wie etwas geschieht, und zu den Gründen, warum etwas geschieht. Adverbien erklären also genau, wo, wann, wie und warum etwas geschieht.

b Vorschlag für ein Tafelbild zu den markierten Adverbien aus dem Text:

Adverbiendes Ortes

Adverbiender Zeit

Adverbiender Art und Weise

Adverbiendes Grundes

anderswo, dort nie, stets, schon, oft, immer, anfangs

gern, insgeheim, hinterrücks

somit, sicherheitshalber

So lautet der Text mit den richtigen Adverbien (manchmal gibt es Alternativen):

David Copperfield hieß zunächst mit Nachnamen Kotkin. Frühzeitig übte er seine Zaubertricks. Schon mit zwölf Jahren wurde er Mitglied der amerikanischen Zaubervereinigung. [...] Damals / Bald legte er sich den Künstlernamen „Davino“ zu. [...] Darum wechselte er seinen Künstlernamen und nannte sich schließlich / später „Copperfield“.

Pronomen stellen Bezüge her: Personal- und Possessivpronomen

Harry Houdinis Geheimnis

Wie Houdini sich der Fesseln entledigen und aus der fest verschlossenen Holzkiste befreien konnte, ist nie endgültig geklärt worden. Die Vermutungen gehen allerdings dahin, dass Houdini z. B. den Schlüssel für seine Handschellen verschluckte, um ihn dann wieder durch Rumination (Wiederkäuen) zurückzugewinnen. Dank seiner überragenden Physis war er offensichtlich auch in der Lage, sich aus nicht zu eng geschnürten Zwangsjacken problemlos zu befreien.

a/b Die Personalpronomen und ihre Bezugswörter im Text – Vorschlag für ein Tafelbild:

Personalpronomen ihre Bezusgswörter im Text Ersetzung durch passende Nomen

Sie nageln (Z. 11) seine Assistenten seine Gehilfen, seine Helfer

verschließen sie (Z. 11 f.) die Holzkiste den Kasten

indem sie ein starkes Seil verknoten (Z. 13–15)

die Männer (nicht sinnvoll zu ersetzen)

weitere Personalpronomen im Text:

bugsieren ihn (Z. 10) den Magier den Zauberkünstler

wobei es leichte Wellen schlägt (Z. 18 f.)

(vgl. Hinweis zu Aufgabe 3)

er (Z. 20 und 21) Houdini Z. 20: der EntfesselungskünstlerZ. 21: Houdini

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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

c Personalpronomen können Nomen ersetzen und auf Nomen verweisen, die im Text schon genannt worden sind. Der Text wird dadurch stilistisch von umständlichen Wortwiederholungen entlastet.

a/b In dem Satz „„Am Haken eines Flaschenzugs versinkt das Gehäuse im Wasser, wobei es leichte Wellen schlägt“ (Z. 16–18) ist der Bezug grammatikalisch nicht eindeutig, da das Personalpronomen „es“ sowohl das Nomen „Gehäuse“ als auch das Nomen „Wasser“ ersetzen kann. Beim Gebrauch der Pronomen ist also immer zu prüfen, ob eine eindeutige Relation zum Beziehungswort besteht.

Die Possessivpronomen im Text und die dazugehörigen Nomen:– ihre Blicke (Z. 3) die Blicke der Zuschauer– seine Hände und Füße (Z. 8) die Hände und Füße des Magiers– seine Assistenten (Z. 10) die Assistenten Houdinis– ihre Vorbereitungen (Z. 13) die Vorbereitungen der Männer– seinem nassen Gefängnis (Z. 20 f.) dem nassen Gefängnis Houdinis– sein Geheimnis (Z. 23) das Geheimnis des Magiers

Auch an dieser Stelle wenden die Schülerinnen und Schüler ihre wiederholten und vertieften Kenntnisse in einer kreativ-gestalterischen Übung an.Beispiellösung für ein kurzes Interview mit Houdini, nachdem dieser sich aus der Kiste befreit hat (Personalpronomen sind markiert, Possessivpronomen unterstrichen):REPORTER: Verraten Sie uns Ihr Geheimnis?“HOUDINI: Nein, natürlich nicht! Ich sage nur so viel: Es hat mit meiner Geschicklichkeit zu tun.REPORTER: Dann stimmt es nicht, wenn man Ihnen übernatürliche Kräfte nachsagt?HOUDINI: Sehen Sie meinen Körper an. Ich bin durchtrainiert und mir fehlt es nicht an Kraft. Ihren Lesern muss es natürlich so vorkommen, als stände ich bei meinen Entfesselungskunststücken mit dem Teufel im Bunde!“ (Lacht)REPORTER: Haben Sie nicht manchmal doch bei Ihren waghalsigen Aktionen Todesangst?HOUDINI: Eines steht fest, mein Leben hängt oft wirklich an einem seidenen Faden.

Pronomen stellen Bezüge her: Demonstrativpronomen

Artisten gegen Spiritisten

Geisterbeschwörer behaupten von sich selbst, sie könnten Verbindung zum Jenseits aufnehmen und dort Verstorbene befragen. Zauberkünstler sehen sich demgegenüber als artistische Geschicklichkeitskünstler, die durch Fingerfertigkeit und geschickte Täuschungsmanöver ihr Publikum faszinieren.

a Wörter, Wortgruppen und Sätze, auf welche die markierten Demonstrativpronomen hinweisen:– solcher (Z. 2): ein besonders geschickter Artist– jene (Z. 3): Taschenspieler, die ihre Tricks als Zauberei verkauften– diesen (Z. 4): Taschenspieler, die ihre Tricks als Zauberei verkauften

b Weitere Demonstrativpronomen sowie Wörter, Wortgruppen und Sätze, auf die sie hinweisen:– diese (Z. 4 f.): die so genannten Spiritisten– jenen (Z. 8): den Hinterbliebenen– demjenigen (Z. 11): der ihm ein magisches Phänomen erklären konnte– diesen (Z. 12): hohen Geldbetrag

Beispiel für einen kurzen Dialog zwischen Houdini und einem Geisterbeschwörer, in dem es viele Demonstrativpronomen gibt (diese sind unterstrichen):HOUDINI: Diese Klopfgeräusche sind nur Tricks. Sie machen das mit Ihrem Knie.SPIRITIST: Niemals würde ich einen solchen Betrug wagen. Dieses Phänomen ist immer wieder von vielen Leuten bestätigt worden. Wollen Sie auch denen Betrug vorwerfen?HOUDINI: Solche Leute sind leichtgläubig und fallen auf derartigen Hokuspokus herein. Ganz schlimm finde ich, dass Sie diesen Menschen vorgaukeln, mit ihren Verstorbenen in Kontakt treten zu können, und jene sogar angeblich befragen.

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12.1 K(l)eine Zauberei – Wortarten wiederholen

SPIRITIST: Ich lade Sie zu der nächsten Sitzung ein. Die wird Sie überzeugen!

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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

Mit Verben Zeitformen bilden: Präsens und Futur

Die Visionen des Nostradamus

Der kurze Text gibt zunächst den Lernenden Anlass zum Nachdenken und zum Gespräch über Prophezeiungen und Vorhersagen. Weissagungen, der Blick in die Zukunft und Vorhersagen des Kommenden geben manchen Menschen das Gefühl, die Zukunft besser bewältigen zu können. Selbst wenn bedrohliche Ereignisse oder sogar Katastrophen vorausgesagt werden, glauben sie, sich auf solche Schreckensszenarien besser einstellen zu können.

a Präsensformen im Text: faszinieren (Z. 1), kommt (Z. 3), findet (Z. 5), sind (Z. 6), hineindeuten kann (Z. 8 f.), glauben wollen (Z. 10), ziehen ... heran (Z. 10 ff.)

b Funktion des Präsens in den beiden Sätzen:– Die Wahrsagerin schaut in eine Kugel. Vorgang in der Gegenwart– Wahrsagerei ist keine Wissenschaft. allgemein / immer gültige Aussage

a Die Weissagung des Nostradamus ist nur scheinbar genau. Die Todesursache ist in der Prophezeiung nur annähernd korrekt vorhergesagt, ebenso der Zeitpunkt.

b Die ersten beiden Sätze drücken zukünftiges Geschehen im Futur I aus. Es wird gebildet aus der Personalform von „werden“ und dem Infinitiv des Verbs.

c Im dritten Satz drückt das Präsens zusammen mit dem temporalen Adverb „bald“ ein zukünftiges Geschehen aus.

Beispielsätze, die Zukünftiges ausdrücken:– mit dem Futur I: Ich werde Medizin studieren. Ich werde bestimmt nicht in Köln bleiben.– mit dem Präsens und einer Zeitgabe, die auf die Zukunft verweist: Ich gehe später ins Ausland. Ich mache in den nächsten Ferien ein Praktikum im Krankenhaus.

Mit Verben Zeitformen bilden: Perfekt

Halloween – Süßes oder Saures!

a Das Perfekt wird dann verwendet, wenn man mündlich von etwas Vergangenem berichtet (wie die Jugendlichen in dem kurzen Dialog).

b Das Perfekt wird mit einer Personalform von „haben“ oder „sein“ im Präsens und dem Partizip II des Verbs gebildet, z. B. ich habe ausgesehen (Z. 4), sie hat ausgestoßen (Z. 5 f.), ich bin gegangen (Z. 8).

Beispiel für den Beginn der Fortsetzung des Dialogs:KLAUS: Ich habe Claudia getroffen. Wir sind dann ein Stück zusammen gegangen.EVA (grinsend): Ihr seid bestimmt ein Traumpaar gewesen: Gespenst und Zombie! Habt ihr auch bei eurem Mathelehrer geschellt?KLAUS (kichernd): Natürlich haben wir bei ihm geklingelt. Der hat vielleicht Augen gemacht.EVA: Ich habe mir überlegt, dass ich das nächste Mal …Weniger leistungsstarken Lernenden kann dieser Text ggf. als Einstieg vorgegeben werden.

Mit Verben Zeitformen bilden: Präteritum und Plusquamperfekt

Wer war Dr. Faust?

An Texten, in denen der Teufel eine Rolle spielt, werden die Schülerinnen und Schüler vor allem Märchen nennen, in denen der Teufel die Notsituation eines Menschen ausnutzt, um in den Besitz seiner Seele zu gelangen, z. B. „Des Teufels rußiger Bruder“, „Des Teufels Großmutter“ oder „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“. Aber auch in vielen Sagen spielt der Pakt mit dem Teufel eine wichtige Rolle, etwa in den Dombau-Sagen von Köln oder Aachen.

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12.1 K(l)eine Zauberei – Wortarten wiederholen

a Vorschlag für ein Tafelbild, das die Bildung der unterschiedlichen Präteritumformen verdeutlicht:

Präteritumformen (und dazugehörige Infinitive)

regelmäßige (schwache) Verben unregelmäßige (starke) Verben

– studierte studieren– tauchte auf auftauchen– machte machen

– kam kommen– erwarb erwerben– ließ lassen– ritt reiten– fuhr fahren

unveränderter Stammvokal + -te veränderter Stammvokal

b Das Präteritum wird vor allem dann eingesetzt, wenn es darum geht, schriftlich über Vergangenes zu berichten – wie auch in diesem Text.

a Vorschlag für ein Tafelbild:

Zeitlicher Ablauf

Nachdem er um 1538 gestorben war, tauchte die Gestalt des Dr. Faustus in vielen Büchern auf [...]. Vergangenheit

Ereignis davor ,

Goethe, der sich schon immer für [...] Dr. Faust interessiert hatte, machte den Magier [...] weltberühmt., Vergangenheit .

Ereignis davor ,

Mit dem Plusquamperfekt wird ein Geschehen formuliert, das einem vergangenen Geschehen (erzählt im Präteritum oder Perfekt) vorausgegangen ist.

b Das Plusquamperfekt wird mit einer Personalform von „haben“ oder „sein“ im Präteritum und dem Partizip II des Verbs gebildet, z. B. er war gestorben, er hatte sich interessiert.

Verdeutlichung der zeitlichen Verhältnisse mit Hilfe der Konjunktion „nachdem“ und des Plusquamperfekts:– Nachdem Faust Theologie studiert hatte, wurde er ein berühmter Wahrsager und Zauberer.– Nachdem Faust einen Vertrag mit dem Teufel unterschrieben hatte, verfügte er über außeror-dentliche magische Kräfte.

Fordern und fördern – Die Zeitformen des VerbsUnterschiedliche Zeitformen aus dem Text:

Präsens Futur Präteritum Perfekt Plusquamperfekt

verwandelt sich (Z. 1)vertreiben (Z. 4)haben (Z. 8)zurückreicht (Z. 9)meinen (Z. 14)ist (Z. 15)gefeiert wird (Z. 18) (Passiv!)

wird weiterleben (Z. 7 f.)

feierte (Z. 5)vertrieben (Z. 11)

haben empfunden (Z. 13 f.)

abverlangt hatten (Z. 11)

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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

In die Lücken gehören die folgenden Formen des Präteritums bzw. Plusquamperfekts:fürchteten – heimgesucht hatten – führte – schützte – gebetet hatte – brannte ... ab

Satzgefüge mit „nachdem“, in denen die Vorzeitigkeit durch das Plusquamperfekt ausgedrückt wird:– Nachdem sich die Menschen mit einem weißen Tuch als Winterdämonen verkleidet hatten, be-malten sie ihre Gesichter mit weißer Farbe.– Nachdem es dunkel geworden war, setzte sich der Geisterzug mit großem Geschrei in Bewe-gung.– Nachdem sich Hunderte Geister auf den Heimweg gemacht hatten, kehrte in den Gassen von Blankenheim wieder Ruhe ein.

Testet euch! – Die Zeitformen des Verbsa/b Die konjugierten Verbformen in der richtigen Zeitform (mit Angabe der Zeitform in Klammern):

ist (Präsens) – verlässt (Präsens) oder verlassen hat (Perfekt)) – begibt (Präsens) – gibt (Präsens) – liegen (Präsens) – ist (Präsens) – erfunden hat (Perfekt) – gab (Präteritum) – diente (Präteritum) – herrschte (Präteritum) – verhielt sich (Präteritum) – gefangen genommen hatte (Plusquamperfekt) – durchbohrte (Präteritum) – trank (Präteritum) – ermordete (Präteritum) – blieb (Präteritum) – geöffnet hatte (Plusquamperfekt) – fand (Präteritum) – weiß (Präsens)

a/b Beispiele für starke und schwache Verben im Text (mit Begründung der Einordnung):– starke Verben: verlassen (verließ) – geben (gab) –– liegen (lag) – trinken (trank) – bleiben (blieb)

finden (fand) Änderung des Vokals im Verbstamm– schwache Verben: dienen (diente) – herrschen (herrschte) – durchbohren (durchbohrte) – ermor-

den (ermordete) keine Änderung des Vokals im Verbstamm

Folgende Verbformen im Perfekt gehören in den Text: bin ... gereist – bin ... geworden – habe ... gehabt – habe ... mich gewundert – begegnet bin – hat ... gelegen – habe ... gemerkt – geschehen sind – bin ... geflohen – ist ... gefolgt

12.2 Zaubertricks – Aktiv und Passiv

Aktiv und Passiv im Vergleich

Der schwebende Kochlöffel

Entscheidend bei diesem Trick ist die Geschicklichkeit, den Zeigefinger der rechten Hand blitzschnell zur Fixierung des Kochlöffels an der Innenseite der linken Hand einzusetzen.

In Text A wird betont, was geschieht (die Handlung): Der Kochlöffel wird [...] abgerieben. [...] Zuerst wird der Kochlöffel [...] festgehalten.In Text B wird hervorgehoben, wer etwas tut (der Handlungsträger): Michael kann einen richtig guten Zaubertrick. Zuerst reibt er den Kochlöffel mit einem magischen Tuch ab.

a Prädikate in Text A: wird abgerieben – wird aufgeladen – wird festgehalten – wird umfasst – wird bewegt – wird gedrückt – wird hochgehalten

b Diese Passivformen werden mit der Personalform von „werden“ und dem Partizip II des Verbs gebildet.

Das Passiv wird zwar im alltäglichen Sprachgebrauch eher selten verwendet, ist aber vor allem bei der Beschreibung von Vorgängen im schriftlichen Sprachgebrauch eine wichtige, weil funktionale stilistische Alternative. Das Aktiv bietet sich dagegen in allen Texten an, in denen der Handelnde im Vordergrund steht. Das gilt vornehmlich für Erzähltexte.

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12.2 Zaubertricks – Aktiv und Passiv

Täter nennen oder verschweigen?a/b/c Subjekte (Handlungsträger) in den Sätzen:

1. Silke zeigt dem Publikum eine leere Papiertüte Wer zeigt dem Publikum eine leere Papiertüte? Silke = Subjekt (Handlungsträger)

2. Dann nimmt sie ein Papiertaschentuch mit Farbtupfern. Wer nimmt ein Taschentuch mit Farbtupfern? Sie nimmt [...]. Sie = Subjekt (Handlungsträger)

3. Silke steckt das Tuch in die Tüte und bläst sie auf. Wer steckt das Tuch in die Tüte und bläst sie auf? Silke = Subjekt (Handlungsträger).

4. Nun spricht sie einen Zauberspruch und bringt die Tüte zum Platzen. Wer spricht einen Zauberspruch und bringt die Tüte zum Platzen? Sie spricht [...]. Sie = Subjekt (Handlungsträger).

5. Ein bunter Konfettiregen überrascht das Publikum. Wer oder was überrascht das Publikum? Ein bunter Konfettiregen überrascht [...]. Ein Konfettiregen = Subjekt Handlungsträger ist keine Person.

6. Silke hat aus dem bunten Papiertaschentuch Konfetti gezaubert. Wer hat [...] Konfetti gezaubert? Silke hat [...] Konfetti gezaubert. Silke = Subjekt (Handlungsträger).

Akkusativobjekte (AO) in den Sätzen:1. Wen oder was zeigt Silke dem Publikum? Eine leere Papiertüte zeigt Silke [...]. Eine leere Papiertüte

= AO.2. Wen oder was nimmt sie? Ein Papiertaschentuch mit Farbtupfern nimmt sie. Ein Papiertaschentuch

mit Farbtupfern = AO.3. Wen oder was steckt Silke in die Tüte? Das Tuch steckt [...]. Das Tuch = AO. Wen oder was bläst

sie auf? Sie bläst sie auf. Sie = ist AO.4. Wen oder was spricht sie? Einen Zauberspruch spricht sie. Einen Zauberspruch = AO. Wen oder

was bringt sie zum Platzen? Die Tüte bringt sie [...]. Die Tüte = AO.5. Wen oder was überrascht ein bunter Konfettiregen? Das Publikum überrascht [...]. Das Publikum =

AO.6. Wen oder was hat Silke [...] gezaubert? Konfetti hat [...]. Konfetti = AO.

a Umformulierung der Aktivsätze in Passivsätze:1. Dem Publikum wird von Silke eine leere Papiertüte gezeigt.2. Dann wird von ihr ein Papiertaschentuch mit Farbtupfern genommen.3. Das Tuch wird von Silke in die Tüte gesteckt und die Tüte wird aufgeblasen.4. Nun wird von ihr ein Zauberspruch gesprochen und die Tüte wird zum Platzen gebracht.5. Das Publikum wird von einem bunten Konfettiregen überrascht.6. Von Silke ist aus dem bunten Papiertaschentuch Konfetti gezaubert worden.

Vorschlag für ein zusammenfassendes Tafelbild:

Aktivsatz Umformung in einen Passivsatz

Subjekt Akkusativobjekt Subjekt präpositionaler Ausdruck

1. Silke eine leere Papiertüte eine leere Papiertüte von Silke

2. sie ein Papiertaschentuch mit Farbtupfern

ein Papiertaschentuch mit Farbtupfern

von ihr

3. Silke das Tuch, die Tüte das Tuch, die Tüte von Silke

4. sie einen Zauberspruch ein Zauberspruch von ihr

5. ein bunter Konfetti-regen

das Publikum das Publikum von einem bunten Konfettiregen

6. Silke Konfetti Konfetti von Silke

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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

b Bei der Umwandlung des Aktivsatzes in einen Passivsatz wird aus dem Akkusativobjekt des Aktivsatzes das Subjekt des Passivsatzes. Der Handlungsträger kann durch einen präpositionalen Ausdruck (von ...) ergänzt werden.

Umformung der Sätze ins Passiv:– Von den Zuschauern wird begeistert applaudiert.– Von der Zauberin wird für den Applaus gedankt. Fehlt bei intransitiven Verben ein Akkusativobjekt im Aktivsatz, so ergibt sich bei der Umformung in

einen Passivsatz ein subjektloses Passiv (ggf. mit „es“ als Platzhalter: Es wird von den Zuschauern / von der Zauberin ...).

Böse Überraschung

Erfragung der Handlungsträger (markiert) in den Sprechblasen:– Wer hat in der zweiten großen Pause auf dem Pausenhof jongliert? Asja und Ben aus der 7a haben [...] jongliert.– Wer hat sich auf dem Schulhof getroffen, um für das Zaubererturnier zu üben? Sie haben sich [...] getroffen.– Wer war auch dabei? Elena und Rike waren auch dabei.– Wer hat für das Zauberturnier am kommenden Samstag trainiert? Die vier haben [...] trainiert.– Wer hat in den ersten 15 Minuten jongliert? Asja, Ben, Elena und Rike haben [...] jongliert.– Wer hat die Jonglierbälle wild durch die Gegend geworfen? Sie haben dann die Bälle [...] gewor-fen.– Wer hat gar nicht bedacht, dass so ein kleiner Ball eine Fensterscheibe zerstören kann? Wir haben gar nicht bedacht, dass [...].– Wer kann eine Fensterscheibe zerstören? So ein kleiner Ball kann eine Fensterscheibe zer-stören.– Wer warf den Jonglierball aus Spaß an die Wand? Ben warf den Jonglierball [...] an die Wand.– Wer traf die Fensterscheibe? Er traf die Fensterscheibe.– Wer hat uns aufgefordert, eine Stellungnahme zu schreiben? Herr Schweppenstette hat uns aufgefordert [...].

a Formulierung von Aussagen, die das Geschehen benennen, nicht aber den Täter (unter Verwendung des Passivs):In der zweiten großen Pause wurde auf dem Pausenhof jongliert. Möglicherweise wurde für das Zaubererturnier am kommenden Samstag trainiert. Dabei wurden angeblich nach 15 Minuten Jonglierbälle wild durch die Gegend geworfen. Eine Fensterscheibe wurde getroffen und zerbrach. Vermutlich wurde gar nicht bedacht, dass so ein kleiner Ball eine Fensterscheibe zerstören kann. Es wurde dazu aufgefordert, eine Stellungnahme zu schreiben.

b Die Passivformulierungen verraten den Handlungsträger nicht, sie dienen hier als Informationsriegel.

a/b Die Stellungnahme zu dem Geschehen, in der ebenfalls die Täter nicht preisgegeben werden sollen, kann auf den umformulierten Sätzen aus Aufgabe 2 aufbauen und diese um weitere Angaben ergänzen, z. B.:Es wird angeboten, das Fenster zu ersetzen. Die Täter können nicht ermittelt werden. Die Befragung durch den Klassenlehrer wurde abgebrochen.

Vorgangs- und Zustandspassiva/b Vorschlag für ein Tafelbild:

Untersuchung der Sätze Bildung des Passivs

Beschreibung eines Zustands

Sätze 5, 6, 8 Personalform von „sein“ + Partizip II des Verbs

Zustandspassiv

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12.2 Zaubertricks – Aktiv und Passiv

Beschreibung eines Vorgangs

Sätze 1, 2, 3, 4, 7 Personalform von „werden“ +Partizip II des Verbs

Vorgangspassiv

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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

b Das Zustandspassiv wird durch eine Personalform von „sein“ und das Partizip II des Verbs gebildet, das Vorgangspassiv durch eine Personalform von „werden“ und das Partizip II des Verbs.

b Umformung der Sätze 5, 6 und 8 vom Zustandspassiv ins Vorgangspassiv:– Auch die Stromanschlüsse wurden schon verlegt.– Unter den Planen wurden zudem [...] verlegt.– Die Premiere für die Show wurde für das erste Maiwochenende angesetzt.

c Umformung der Sätze 2 und 4 vom Vorgangspassiv ins Zustandspassiv:– Auf dem Marktplatz sind die letzten Vorbereitungen getroffen.– Das 16 Meter hohe Zelt ist schon auf der Platzmitte errichtet.

d Das Vorgangspassiv beschreibt den Ablauf eines Vorgangs, das Zustandspassiv drückt das Ergebnis eines Vorgangs aus.

Weitere Sätze mit dem Zustands- und dem Vorgangspassiv (Beispiellösung):– Die Sitzreihen sind aufgebaut. – Die Sitzreihen werden/wurden aufgebaut.– Die Trapeze sind montiert. – Die Trapeze werden/wurden montiert.– Die Manege ist aufgeräumt. – Die Manege wird/wurde aufgeräumt.– Die Kostüme sind fertiggestellt. – Die Kostüme werden/wurden fertiggestellt.– Die Generalprobe ist durchgeführt. – Die Generalprobe wird/wurde durchgeführt.– Die Vorhänge sind geöffnet. – Die Vorhänge werden/wurden geöffnet.

Aktiv und Passiv in verschiedenen Zeitformen

Nichts als fauler Zauber?

Wie auch andere Zauberkünstler versteht sich James Randi als Geschicklichkeitskünstler und lehnt es ab, von magischen oder gar übersinnlichen Fähigkeiten zu sprechen (vgl. den Hinweis zu Aufgabe 1 auf S. 400 in diesen Handreichungen). Mit Ehrlichkeit meint er also, dass ein Zauberkünstler nicht behaupten dürfe, übersinnliche Kräfte zu besitzen.

a Im Text verwendete Passivformen – Vorschlag für ein Tafelbild:

Die Tempora des Passivs

Präsens Futur I Präteritum Perfekt Plusquamperfekt

wird gefeierterzeugt werdenbehauptet wirderklärt werden

vorgeführt werden wird

wurde genommenunterstellt wurdewurde entlarvt

ist zugegeben worden

behauptet worden war

b Erklärung, warum im Text Passivformen in verschiedenen Tempora verwendet wurden:– wird ... gefeiert (Z. 1–3): Präsens gilt in der Gegenwart– wurde ... genommen (Z. 5): Präteritum abgeschlossenes Geschehen– erzeugt werden (Z. 9): Präsens ist allgemein gültig– behauptet worden war (Z. 15): Plusquamperfekt notwendig, um die Vorzeitigkeit einer Hand-

lung vor einer anderen vergangenen Handlung auszudrücken– ist ... zugegeben worden (Z. 21–23): Perfekt drückt hier aus, dass das Ergebnis einer Hand-

lung in der Vergangenheit auch in der Gegenwart noch gilt

In den Zeilen 20–23 wird das Passiv Perfekt verwendet, weil der beschriebene Tatbestand noch andauert („bis heute“).

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12.2 Zaubertricks – Aktiv und Passiv

Beispiel eines Zeitungsberichts, in dem einige der vorgegebenen Verben in unterschiedlichen Zeitformen des Passivs verwendet sind (Passivformen sind unterstrichen):

Seniorin um ihr Erspartes gebrachtEine Seniorin in Seeberg wurde von zwei Betrügern um ihr Erspartes gebracht. Sie gaben sich als Angestellte der Bank aus, bei der das Geld der Frau deponiert war. Durch einen Trick brachten sie die Frau dazu, das Geld abzuheben und ihnen auszuhändigen. „Ich bin schlimm betrogen worden“, klagte Frau Maria S. Und sie fügte hinzu: „Hoffentlich werden die Betrüger verhaftet!“ Tatsächlich konnten die zwei Trickbetrüger von der Polizei dingfest gemacht werden. Nachdem die Tat zuerst von ihnen geleugnet worden war, gaben sie schließlich den Betrug zu. Sie wurden zu einer mehrmonatigen Haftstrafe verurteilt. Wahrscheinlich werden sie aber vorzeitig entlassen werden.

Beispiel für eine Umschrift der Passivsätze ins Aktiv (Aktiv und Handlungsträger sind unterstrichen):

Seniorin um ihr Erspartes gebrachtZwei Betrüger brachten eine Seniorin in Seeberg um ihr Erspartes. Sie gaben sich als Angestellte der Bank aus, bei der die Frau ihr Geld deponiert hatte. Durch einen Trick brachten sie die Frau dazu, das Geld abzuheben und ihnen auszuhändigen. „Die Gauner haben mich schlimm betrogen“, klagte Frau Maria S. Und sie fügte hinzu: „Hoffentlich verhaftet die Polizei die Betrüger.“ Tatsächlich konnte die Polizei die zwei Trickbetrüger dingfest machen. Nachdem sie die Tat zuerst geleugnet hatten, gaben sie schließlich den Betrug zu. Das Gericht verurteilte sie zu einer mehrmonatigen Haftstrafe. Wahrscheinlich wird man sie aber vorzeitig entlassen.

Ersatzformen für das Passiva/b Beispiel für eine Überarbeitung des Textes mit Ersatzformen:

Der befreite RingFür diesen Zaubertrick brauchst du / braucht man folgende Materialien: einen Kunststoffring, ein Seil, ein größeres Tuch. Zuerst werden das Seil und der Kunststoffring von den Zuschauern untersucht. Dann verknotet man den Ring mit dem Seil. Der gefesselte Ring wird noch einmal dem Publikum gezeigt. Jetzt verknotet man die Seilenden und das verknotete Ende des Seils wird von einem Zuschauer festgehalten. Danach kündigst du an, den Ring ohne Lösen des Knotens oder Zerschneiden des Seils zu befreien. Lege nun ein Tuch über den eingeknoteten Ring. Dabei werden die Seilenden nach wie vor von dem Zuschauer gehalten. Unter dem Tuch lässt sich der Ring blitzschnell von dem Seil befreien, ohne dass man das Seil loslässt oder beschädigt. Zur Befreiung des Rings ist die Schlaufe des Seils etwas zu lockern und die Schlinge über den Ring nach unten zu ziehen. Der Trick muss natürlich vorher gut geübt werden.

a Vorschlag für ein Tafelbild:

Ersatzformen für das Passiv – immer sinnvoll?

Man-Form Man verknotet dann den Ring mit dem Seil.

Sie-Form/Du-Form Sie verknoten dann den Ring mit dem Seil.Du verknotest dann den Ring mit dem Seil.

Imperativform Verknote dann den Ring mit dem Seil.

„sich lassen“ + Infinitiv Der Ring lässt sich dann mit dem Seil verknoten.

Verbform von „sein“ + Infinitiv mit „zu“ Der Ring ist dann mit dem Seil zu verknoten.

Verbform von „sein“ + Adjektiv mit der Endung „-bar“, „-lich“, „-fähig“

Der Ring ist dann mit dem Seil verknotbar.

b Die beiden letzten Ersatzformen klingen in diesem Fall umständlich bzw. gekünstelt.

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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

Fordern und fördern – PassivUmwandlung der Aktivsätze (Sätze 1–7) in Passivsätze:1 In der Projektwoche werden verschiedene Zirkusnummern (von den Schülerinnen und Schülern)

eingeübt.2 Beim Jonglieren werden die Bälle schon von den Kleinen gekonnt in die Luft geworfen und wieder

aufgefangen.3 Tricks werden (von den Zauberern) für die Zirkusshow trainiert.4 Eintrittskarten für die Aufführung werden (von den Schülerinnen und Schülern der Klasse 7)

entworfen.5 Die einzelnen Zirkusnummern werden (vom Schulorchester) mit Musik begleitet.6 Den Schülerinnen und Schülern wird (von den Eltern) beim Nähen der Kostüme geholfen.7 Das Zirkuszelt für die Show wird (von den Schülerinnen und Schülern aus der Oberstufe) auf dem

Schulhof aufgebaut.

a Umformung ins Vorgangspassiv und ins Zustandspassiv:– Die Eintrittskarten für die Zirkusshow werden von den Mitgliedern der Schülervertretung verkauft.

Die Eintrittskarten für die Zirkusshow sind verkauft.– Die Manege wird von einer Gruppe von Schülern mit einer Lichtanlage beleuchtet.

Die Manege ist mit einer Lichtanlage beleuchtet.b Das Vorgangspassiv beschreibt den Ablauf eines Vorgangs, das Zustandspassiv drückt das

Ergebnis eines Vorgangs aus.

a Umwandlung des Satzes in einen Passivsatz in verschiedenen Zeitformen:– Präsens Passiv: Das Zirkuszelt wird von den Schülern aufgebaut.– Futur Passiv: Das Zirkuszelt wird von den Schülern aufgebaut werden.– Präteritum Passiv: Das Zirkuszelt wurde von den Schülern aufgebaut.– Perfekt Passiv: Das Zirkuszelt ist von den Schülern aufgebaut worden.

b Umwandlung der Sätze ins Passiv unter Berücksichtigung der Vorzeitigkeit:– Nachdem die Eintrittskarten (von den Schülerinnen und Schülern) gedruckt worden sind, werden

diese (von ihnen) verkauft.– Nachdem die Eintrittskarten (von den Schülerinnen und Schülern) gedruckt worden waren, wur-

den diese (von ihnen) verkauft.

Testet euch! – Verbformen im Aktiv und im PassivBestimmung der Verbformen (Tempus und Aktiv oder Passiv):1 wird ... ausgebildet = Präsens Passiv 2 verabscheuen = Präsens Aktiv3 werden ... vorgetragen = Präsens Passiv4 lieben = Präsens Aktiv5 kann ... schauen = Präsens Aktiv, erklettert hat = Perfekt Aktiv6 führt ... ein = Präsens Aktiv7 wird ... erfahren = Futur Aktiv; gehasst werden wird = Futur Passiv

Umformung der Sätze 2, 4 und 6 in Passivsätze:2 Das Fach „Geschichte der Zauberei“ wird (von allen) verabscheut.4 Im Gegensatz zu Professor Binns wird der kleine, freundliche Zauberkunstlehrer Filius Flitwick (von

den angehenden Zauberern und Hexen von Hogwarts) geliebt.6 Die Zauberlehrlinge werden (von dem großen, dünnen, mit einem schwarzen Umhang bekleideten

Severus Snape) in die Zaubertrank-Braukunst eingeführt.

Umformung der Sätze 1, 3 und 5 ins Präteritum:1 Harry Potter wurde in der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei zusammen mit anderen

magisch begabten Schülern ausgebildet.

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12.2 Zaubertricks – Aktiv und Passiv

3 In diesen Unterrichtsstunden wurden von dem Geist Professor Binns Daten und Fakten zur Geschichte der Zauberei auf eine ermüdende Weise vorgetragen.

5 Filius Flitwick konnte nur über das Lehrerpult schauen, nachdem er einen Bücherstapel erklettert hatte.

Umformulierung von Satz 7, sodass Severus Snape im Nebensatz als Handlungsträger und Subjekt erscheint:7 Harry Potter wird allerdings noch schmerzvoll erfahren, dass ihn Severus Snape hassen wird.

Oder: Dass Severus Snape Harry Potter hassen wird, wird Harry Potter allerdings noch schmerzvoll erfahren.

a Verbindung der Sätze mit der Konjunktion „nachdem“:Nachdem die Posteule die Zeitung gebracht hat, erfahren Ron und Harry vom Einbruch bei Gringotts.

b Umformung des Satzes ins Passiv:Nachdem die Zeitung (von der Posteule) gebracht worden ist, erfahren Ron und Harry vom Einbruch bei Gringotts.

c Umformung des Satzes ins Präteritum Passiv:Nachdem die Zeitung (von der Posteule) gebracht worden war, erfuhren Ron und Harry vom Einbruch bei Gringotts.

Mögliche ZusatzaufgabeOrdnet die unterstrichenen Prädikate den Tempusformen zu, indem ihr die passende Ziffer hinter jedem Buchstaben notiert.

A Die Erfolgsstory der Harry-Potter-Bücher konnte nicht vorhergesehen werden.

1 Präsens Aktiv

2 Plusquamperfekt Passiv

3 Präteritum Passiv

4 Futur Aktiv

5 Futur Passiv

6 Perfekt Passiv

7 Präsens Passiv

8 Präteritum Aktiv

9 Perfekt Aktiv

B Die Autorin der Bücher blieb trotz des großen Erfolges eine bescheidene Frau.

C In den letzten Jahren sind viele Harry-Potter-Filme gedreht worden.

D Im Augenblick wird wieder ein neuer Film produziert.E Für den neuen Film wird ein neuer Harry-Potter-

Darsteller ausgesucht werden.F Texte aus Harry-Potter-Bücher haben sogar Eingang

in Schulbücher gefunden.G Nachdem die Harry-Potter-Bücher in viele Sprachen

übersetzt worden waren, stieg die Auflage der Romane in Millionenhöhe.

H Auch viele Erwachsene lesen Harry-Potter-Bücher mit Leidenschaft.

I Die Zukunft wird zeigen, ob die Harry-Potter-Romane zu einem Klassiker werden.

Die Aufgabe kann von der beiliegenden CD-ROM ausgedruckt werden (Handreichungen Kapitel 12 S. 409).

Lösungshinweis: Richtig sind die Kombinationen A3, B8, C6, D7, E5, F9, G2, H1, I4.

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12 Grammatiktraining – Wortarten, Aktiv und Passiv

12.3 Fit in ... – Einen Text überarbeiten

In diesem Teilkapitel trainieren die Schülerinnen und Schüler gezielt für eine Klassenarbeit, in der sie einen (Schüler-)Text nach vorgegebenen Kriterien überarbeiten müssen. Ausführliche Hinweise zu den einzelnen Überarbeitungsvorschlägen üben und vertiefen noch einmal die wichtigsten Lernergebnisse des Kapitels.

a/b Der Hinweis auf die sorgfältige Lektüre der Aufgabenstellung und der partnerschaftliche Austausch darüber sollen sicherstellen, dass den Lernenden alle wichtigen Aspekte der Aufgabenstellung bewusst sind, z. B.:– Der Text soll in der Schülerzeitung veröffentlicht werden.– Der Text soll überarbeitet werden.– Dazu sollen die am Rand notierten Anweisungen umgesetzt werden.

Beispiellösung für den überarbeiteten Text (die überarbeiteten Stellen sind unterstrichen):

Skandal beim ZauberabendBeim Zauberabend der Klasse 7b am letzten Freitag vor den Weihnachtsferien kam es zu einem kleinen Skandal. Ein Schülervater war erbost. Ihm war angeblich ein 20-Euro-Schein gestohlen worden.Hintergrund der Aufregung war ein Zaubertrick. Dieser war von Jens P. vorgeführt worden.Der junge Zauberer hatte zunächst die Zuschauer begrüßt und ihnen allen einen schönen Abend gewünscht.Nachdem mehrere Gegenstände wie Brille und Taschentuch weggezaubert und dann an einem anderen Ort aufgefunden worden waren, kam der Höhepunkt des Abends.Das Licht wurde gelöscht und Trommelwirbel begleitete den Zauberer. Nur ein kleiner Spot erhellte die Bühne. Jens P. kündigte mit großen Worten an, dass er nun versuchen werde, einen 20-Euro-Schein in einen 50-Euro-Schein zu verwandeln.Sofort erklärte ein Schülervater, dass er den Geldschein zur Verfügung stelle.Während der Zauberer mit magischer Stimme seine Sprüche aufsagte, verschwand der Geldschein im Zauberhut. Nachdem eine Zeit lang nichts passiert war, sahen sich die beiden Akteure auf der Bühne völlig ratlos an. Jens P. griff mehrfach in den Hut, ohne dass etwas geschah. Kleinlaut murmelte er: „Tut uns leid, der Trick ist misslungen!“ Ein Raunen ging durch das Publikum. Von hinten wurde gerufen: „Ihr Stümper!“Der Schülervater sprang verärgert auf, stürmte auf die Bühne und wollte sein Geld zurück. Doch der Hut blieb leer. Plötzlich griff Jens P. dem Schülervater in die Jackentasche und zog einen 50-Euro-Schein hervor. Das Publikum applaudierte. Der Vater war erstaunt und erleichtert und sagte mit einem Augenzwinkern: „Ich spende diese 50 Euro für die Klassenkasse!“

Material zu diesem Kapitel auf den folgenden Seiten und auf der CD-ROM– Klassenarbeit – Einen Text überarbeiten: Verzauberung durch Toncarri (mit Erwartungshorizont auf der CD-ROM)– Test – Wortarten: Buchtipp – „Krabat“ von Otfried Preußler (mit Lösungshinweisen auf der CD-ROM)– Test – Aktiv und Passiv: Die Geschichte der Zauberei (mit Lösungshinweisen auf der CD-ROM)– Fordern und fördern – Aktiv und Passiv: Böse Überraschung (auf zwei Differenzierungsniveaus, mit Lösungshinweisen auf der CD-ROM)– Fordern und fördern – Ersatzformen für das Passiv: Das Zauberbuch. Texte überarbeiten (auf zwei Differenzierungsniveaus, mit Lösungshinweisen auf der CD-ROM)– Für Profis – Rund um das Passiv: Topas und Roxanne. Ein magisches Duo (mit Lösungshinweisen auf der CD-ROM)– Diagnose – Passiv: Das Johanniskraut. Eine berühmte Zauberpflanze (mit Lösungshinweisen und Förderempfehlung)

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