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17.12.2012 1 17.12.2012 Prof. Dr. Waldemar Stange Wie aktiviere ich Jugendliche, sich zu beteiligen? 1. Ausgangslage 2. Erreichbarkeit sozial benachteiligter Jugendlicher 3. Soziale Milieus von Jugendlichen als Ursache für Partizipationsbarrieren: die Sinus-Studie 2012 4. Förderliche Bedingungen der Aktivierung für Beteiligung 5. Handlungsansätze, die eine höhere Beteiligung ermöglichen 5.1 Zielgruppenadäquate Zugänge ermöglichen 5.2 Sich in den Sozialraum und das kommunale Umfeld einmischen - die eigene Lebenwelt gestalten – 5.3 Stärkere und breitere Nutzung, moderner aktivierender zielgruppenaffiner Methoden 6. Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für eine erfolgreiche Aktivierung: Erfolgsfaktoren – Schwerpunkte – Prinzipien Quellen für das illustrierenden Bildmaterial: Eigenes Material, Peter Apel und Internet-Veröffentlichungen der Sinus-Präsentationen

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Wie aktiviere ich Jugendliche,sich zu beteiligen?

■ 1. Ausgangslage

■ 2. Erreichbarkeit sozial benachteiligter Jugendlicher

■ 3. Soziale Milieus von Jugendlichen als Ursache für Partizipationsbarrieren: die Sinus-Studie 2012

■ 4. Förderliche Bedingungen der Aktivierung für Beteiligung

■ 5. Handlungsansätze, die eine höhere Beteiligung ermöglichen

■ 5.1 Zielgruppenadäquate Zugänge ermöglichen

■ 5.2 Sich in den Sozialraum und das kommunale Umfeld einmischen- die eigene Lebenwelt gestalten –

■ 5.3 Stärkere und breitere Nutzung, moderner aktivierender zielgruppenaffiner Methoden

■ 6. Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für eine erfolgreiche Aktivierung: Erfolgsfaktoren – Schwerpunkte – Prinzipien

Quellen für das illustrierenden Bildmaterial: Eigenes Material, Peter Apel und Internet-Veröffentlichungen der Sinus-Präsentationen

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1. Ausgangslage■ Jugendstudien sehen Beteiligung von Jugendlichen als optimierbar

an

• Politikverdrossenheit

• Null-Bock-Generation

• Spaßgesellschaft

• Jugendliche scheinen – lustlos– ohne Zukunftsperspektive– von der offiziellen Politik enttäuscht– nicht an ernsten Themen interessiert

(Vgl. Nadja Kutscher, BMS 167 ff.)

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Beteiligung, Zielgruppen und soziale Ungleichheit

■ Es wird davon ausgegangen, dass Mitwirkung erreicht werden kann, indem prinzipiell Angebote dafür geschaffen werden.

■ Demgegenüber gilt:

– Tendenziell sind immer die gleichen Akteure beteiligt (die über erfolgreiche Netzwerke verfügen).

– Selbst an Internetabstimmungen nehmen durch die Selbstauswahl eher Personen teil, die über ein hohen Grad an Engagementerfahrungen und kulturellen Kapital verfügen.

– In Mitwirkungsgremien sitzen überproportional immer wieder höher gebildete Personen.

(Vgl. Nadja Kutscher, BMS 167 ff.)

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Beteiligung, Zielgruppen und soziale Ungleichheit

■ Obwohl es sie gibt, scheint Beteiligung dennoch nicht die gesamte Gesellschaft zu erreichen!

■ Schichtzugehörigkeit prägt den Aktivierungsgrad (z.B. 15. Shellstudie)

■ Aber: Gerade in aktivitätsfördernden sozialen Räumen leben durchaus engagierte Jugendliche (Shell-Kurzbericht 2006)

– Somit kann das Problem nicht allein bei den mangelnden strukturellen Möglichkeiten liegen, sondern zumindest teilweise auch bei der mangelnden individuellen Motivation.

(Vgl. Nadja Kutscher, BMS 167 ff.)

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2. Erreichbarkeit sozial benachteiligter Jugendlicher

Ursachen für eine erschwerte BeteiligungGründe für Nicht-Mitwirkung

– problematische Zukunftsaussichten

– sozialräumliche Benachteiligung

– Probleme, den Anforderungen der Gesellschaft, den Bildungsstandards und den erfolgreichen Biografiemustern gerecht zu werden

(Vgl. Nadja Kutscher, BMS 167 ff.)

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Erreichbarkeit sozial benachteiligter Jugendlicher

■ Ungleichheit = Resultat milieu- und herkunftsspezifischer Habitusstrukturen

■ Grad der Partizipationsbeteiligung wird als milieu- und herkunftsspezifisches Muster lesbar

■ Individuelle Entscheidungen für Nichtbeteiligung haben ihre Ursache oftmals in der alltäglichen Lebensführung und milieuspezifischen Praxen, die auf Benachteiligung und Chancenlosigkeit beruhen.

(Vgl. Nadja Kutscher, BMS 167 ff.)

Ursachen für eine erschwerte BeteiligungGründe für Nicht-Mitwirkung

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– Erfahrung, trotz des Willen und Versuches zu partizipieren, strukturell zu einer Lebenslage und Interessensgruppe zu gehören, deren Anliegen nicht denen der Mehrheitsgesellschaft entsprechen

– Entscheidung, Mitwirkungsmöglichkeiten nicht zu nutzen, weil die Erfahrungen der Nichtdurchsetzungsfähigkeit zur Resignationgegenüber den etablierten Formen der Beteiligung geführt haben

(Vgl. Nadja Kutscher, BMS 167 ff.)

Erreichbarkeit sozial benachteiligter Jugendlicher

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3. Soziale Milieus von Jugendlichen als Ursache für Partizipationsbarrieren: die Sinus-Studie 2012

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Kurzprofileder SINUS‐Lebenswelten u18

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Die Prekären schämen sich oft für die soziale Stellung ihrer Eltern, schreiben die Forscher. Und weiter: "Die um Orientierung und Teilhabe bemühten Jugendlichen mit schwierigen

Startvoraussetzungen und Durchbeißermentalität." Sie finden die Gesellschaft unfair und ungerecht und nehmen geringe Aufstiegsperspektiven wahr.

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Der Trachtenumzug in Bayern könnte den Konservativ-Bürgerlichen gefallen. Denn die Forscher schreiben über diese Lebenswelt: "Die familien- und heimatorientierten Bodenständigen mit

Traditionsbewusstsein und Verantwortungsethik." Sie bezeichnen sich selbst als unauffällig, sozial, häuslich, heimatnah, gesellig und ruhig.

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Die Materialistischen Hedonisten sind sehr konsum- und markenorientiert, schreiben die Forscher in ihrer Sinus-Studie. Und: "Die freizeit- und familienorientierte Unterschicht mit ausgeprägten markenbewussten Konsumwünschen."

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Die experimentalistischen Hedonisten definieren die Forscher als: "Die spaß- und szeneorientierten Nonkonformisten mit Fokus auf Leben im Hier und Jetzt." Sie möchten das Leben in vollen Zügen genießen,

möchten Grenzen austesten, sind oft phantasievoll, originell, provokant, lieben die Club-, Konzert- und Festivalkultur, das Subkulturelle und wollen aus der Masse hervorstechen.

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Die Adaptiv-Pragmatischen definieren die Forscher als: "Der leistungs- und familienorientierte moderne Mainstream mit hoher Anpassungsbereitschaft." Sie möchten im Leben viel erreichen, schreiben die Forscher,

sich Ziele setzen und diese konsequent, fleißig und selbstständig verfolgen. Dazu könnten auch diese Jugendlichen gehören, die am Finale von "Frankfurt schreibt! - Der große Diktatwettbewerb" teilgenommen haben.

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Die Sozialökologischen beschreiben die Forscher als: "Die nachhaltigkeits- und gemeinwohlorientierten Jugendlichen mit sozialkritischer Grundhaltung und Offenheit für alternative Lebensentwürfe." Sie distanzieren sich von materialistischen Werten, halten Verzicht nicht für Zwang, sondern für ein Gebot, und sie kritisieren

die Überflussgesellschaft. Das könnte den Kindern gefallen, die hier am Lagerfeuer sitzen und die Wildnisschule Wildeshausen besuchen: Sie mussten im Wildnislager ein paar Tage auf Handy, Fernseher und

Süßigkeiten verzichten.

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4. Förderliche Bedingungen derAktivierung für Beteiligung

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Die Partizipationsspirale

Partizipationsintensivierung

1 Partizipationszufrieden-heit am Wohnort2Informationsstand

bzgl. Mitwirkung 3 Qualifikationsempfinden (Partizipationserfahrung)

4 Vereinsbedeutung(insb. Sportvereine)

6 Partizipationsaffinität imFreundeskreis

5 Partizipationsintensität inder Schule

7 KonkreterVeränderungswille

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5. Handlungsansätze, die eine höhere Beteiligung ermöglichen

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5.1 Zielgruppenadäquate Zugänge ermöglichen (Beteiligung auf dem Hintergrund sozialer Ungleichheit)

■ Förderung der Beteiligung– Gleichheit der Partizipation ermöglichen: Zugänge erleichtern!– Unterschiede der Zielgruppen wahrnehmen und methodisch

berücksichtigen• Unterschiede:

– Alter– Geschlecht– soziale Schicht– ethnischer Hintergrund– Ressourcen, Kompetenzen– Grade der Information– Erfahrungen und einstellungen, insb. Milieu !!

– Alltagsbedürfnisse und Interessen müssen als legitim und gleichwertig zu den anderen Interessen gelten.

– Anliegen der Jugendlichen auf einer niedrigschwelligen Ebene aufnehmen.

(Vgl. Nadja Kutscher, BMS 167 ff.)

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Zielgruppenadäquate Zugänge ermöglichen

– Einen wichtigen Zugang zu den bislang weniger Beteiligten bietet die offene Jugendarbeit.

– Jugendzentren etc. sind Orte, an denen sich die jungen Menschen aufhalten, die sonst schwer erreichbar sind.

– Kooperation mit den Schulen

– Das Partizipationspotential der Vereine nutzen

(Vgl. Nadja Kutscher, BMS 167 ff.)

Handlungsansätze, die eine höhere Beteiligung ermöglichen sollen

5.2 Sich in den Sozialraum und das kommunale Umfeld einmischen

- die eigene Lebenwelt gestalten -

Raus aus dem Jugendzentrum! Raus aus der Schule!!

■ Wohnumfeldgestaltung

■ Öffentlicher Raum

■ Verkehr

■ Die Stadt als Bewegungs- und Spielraum (Spielleitplanung)

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Trends

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Umsetzungen

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� Prof. W. Stange Uni Lüneburg – Projekt Prävention und Partizipation

Forum „Kinderfreundliche Verkehrsplanung“

Kinder, Jugendliche und Erwachsene stellen ihre Vorschläge zur kinderfreundlichen Verkehrsplanung öffentlich vor. Gemeinsam mit erwachsenen Fachleuten überprüfen sie die Vorschläge auf ihre Wirksamkeit und Umsetzbarkeit („Expertencheck“).

Stadtplanung, Stadtentwicklung,

z.B. Verkehrsplanung (Radwegeplanung, Schulwegsicherung usw.)

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Öffentliches Forum „Kinderfreundliche Verkehrs -planung“ mit Erwachsenen und Kindern

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Einbeziehung von Kindergartenkindern in ein Verkehrsprojekt der Schule

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Ein Kinderprodukt zur Verkehrsplanung

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5.3 Stärkere und breitere Nutzung, moderner aktivierender zielgruppenaffiner Methoden und

Themen

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Handlungsansätze, die eine höhere Beteiligung ermöglichen sollen

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Themen (Gegenstände) der Beteiligung:in der Kommune

■ Freizeitthemen

■ Pädagogische Partizipation in den Bildungs-

einrichtungen: Jugendzentrum, Kita, Schule,

Verein, (Konzeptentwicklung, Themen,

Methoden, Praxis)

■ Naturnahe Umgestaltung des Umfeldes von Kindertagesstätten und Jugendzentren

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Naturnaher Spielraum

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Themen (Gegenstände) der Beteiligung:´in der Kommune

■ Alle politischen Aushandlungsprozesse (von der kommunalen und lokalen Ebene über die Landesplanung bis hin zur internationalen Ebene), z.B.

– Stadtplanung, Stadtentwicklung, Stadtteilsanierung, Soziale Stadt, Bauleitplanung usw.

– Wohnumfeldgestaltung, bewegungsfreundliche und gesundheitsfördernde Gestaltung öffentlicher Räume, Spielraumplanung (Spielplätze, Spielland-schaften, bespielbare Stadt: Spielleitplanung)

– Dorferneuerung, kinderfreundliche Dorfentwicklung

– Kindgerechter Wohnungsbau

– Verkehrsplanung

– Beteiligung von Jugendlichen beim Bürgerhaushalt

– usw. usw.

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Also:

■ Alle kinder- und jugendrelevanten Themen auf der kommunalen Ebene

■ Insb. bei Themen, die die Vertretung der Interessen aller Kinder und Jugendlichen gegenüber der Gemeinde/Stadt (z.B. vor den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung und dem/der BürgermeisterIn) erforderlich machen:

– Probleme und Kritik der Kinder und Jugendlichen, ihre Lösungsvorschläge, Ideen und Wünsche an die Gemeinde/Stadt und ihre Gremien herantragen

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Einige Beispiele:

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Offene Jugendarbeit:z.B. Gestaltung des Jugendhauses

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Thema Freizeit und Sport: Beispiel für einen fehlgelaufenen kommunalen Planungsprozess

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Ein Gegen-Beispiel: Jugendliche bauen ihr „Skateland“ selber

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Leider noch ein Desiderat: Bürgerschaftliches Engagement von jungen Menschen in der

kommunalen Jugendarbeit

Bürgerschaftliches Engagement als Brücke zu politischen Beteiligungsformen nutzen

Bürgerschaftliches Engagement fördern und systematisch mit kommunalen Beteiligungsstrategien verknüpfen

Bertelsmann Stiftung / Olk / Roth: Mehr Partizipation wagen. Handlungsempfehlungen für Kommunen. Gütersloh 2007

– Themen in der Schule, z.B.Das BLK-Programm „Demokratie lernen und leben“ benennt 4 Themenschwerpunkte:

■ 1. Unterricht

■ 2. Projekt

■ 3. Schule als Demokratie

■ 4. Schule in der Demokratie

Dazu einige Beispiele:94

Gegenstände der Pädagogischen Partizipation

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Pädagogische Beteiligung■ z.B. an Schul-Themen, die das pädagogische Selbstverständnis der

Lehrer direkt berühren, wie „Notengebung, Unterrichtsgestaltung, Auswahl von Inhalten, Festlegung von Terminen für Klassenarbeiten“, Festlegung beweglicher Ferientage usw.

■ Beteiligung an der pädagogischen Planung

■ Beteiligung an der pädagogischen Qualitätsentwicklung und Evaluation

98 Vgl. Eikel 2007. S. 22

Beteiligung an Angelegenheiten des unmittelbaren sozialen Zusammenlebens

■ Regelung des sozialen Umgangs miteinander in der Schulklasse

■ Gemeinsame Normen, Regeln, Ziele, Vorhaben, Vereinbarungen

■ Konstruktive Konfliktbearbeitung

■ Verantwortungsübernahme im Klassenrat

99 Vgl. Eikel 2007. S. 23

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Beteiligung an der Gestaltung schulischer Rahmenbedingungen

■ Sitzordnung

■ Raum- und Schulhausgestaltung

100 Vgl. Eikel 2007. S. 22

Einige Beispiele aus der SchuleGestaltung der Außenanlage einer Grundschule

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Umfeldgestaltung von Schulen (z.B. Schulhofgestaltung)

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Kunst und Beteiligung: „Grün macht Schule“ (Berlin)

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Beteiligung bei der Schulbauplanung, bei baulichen Veränderungen der Schule usw.

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Themen aus der Erwachsenenwelt, die über reine Kinder- und Jugend-Themen

hinausgehen:

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Impressionen: Beteiligung an der Bauleitplanung

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Planungswerkstatt / Modellbau

� Prof. W. Stange Uni Lüneburg – Projekt Prävention und Partizipation

Stadtteil- / Quartiers- Straßenmodelle bauen und zeigen

Kinder und Jugendliche erstellen mit Hilfe verschiedenster Materialien (Pappe, Holz, Styropor, Farben usw.) ein dreidimensionales Modell ihres Sozialraumes, das den tatsächlichen Zustand des Gebietes wiedergibt und für Veränderungen variabel ist. Dieses Modell wird auf Veranstaltungen wie z.B. Stadtteil-, Quartiers-, Straßen und Dorffesten als Diskussionsimpuls öffentlich präsentiert.

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Beispiel Modellbaugruppe Bau des Modells - insb. in Zusammenarbeit mit den Schulen

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Stadtteilmodelle öffentlich zeigen

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Was gibt es sonst noch im ,,Methodenkoffer“, insb. für

den Projektansatz?

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Videoprojekt mit Jugendlichen: „Unsere Stadt / „Unser Stadtteil“

Jugendlichen erarbeiten einen Videofilm über das Leben und über Aktivitäten in ihrer Gemeinde Stadtteil, angefangen von der Drehbuchentwicklung über das Abdrehen der Aufnahmen bis hin zum Filmschnitt und zur Premierenfeier (öffentliche Präsentation) . Diese Methode ist auch als qualitative Sozialraum- Untersuchungsmethode einsetzbar.

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Fotostory “Kindheit heute”Kinder fotografieren Szenen aus ihrem eigenen Alltag und

erarbeiten daraus eine Fotostory über einen Tag aus ihrem Leben.

Spurensicherung: Kinder und Jugendliche schreiben eine Stadtteil- / Dorfchronik

Spurensicherung: Kinder und Jugendliche schreiben eine Stadtteilchronik

Fotostory “Kindheit früher“

Wie lebten Kinder früher in unserem Stadtteil?“ Kinder stellen Situationen nach und entwickeln eine Fotostory über einen Tag aus dem Leben eines Kindes, das vor ca. 60 Jahren im Stadtteil gelebt hat.

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Kinder interviewen SeniorenEine Kindergruppe befragt Seniorinnen und Senioren zu einem bestimmten Thema des Stadtteils, z.B. zum Thema „Kindheit in unserem Stadtteil– Wie lebten die

Kinder vor 60 Jahren bei uns?“.

Interviewtraining mit Kindern und Jugendlichen

Angefangen von der ■ kind- und jugendgerechten

Darstellung der Grundlagen (Sinn und Zweck eines Interviews) und den Grundzügen von dialogischen Verfahren

■ über das Kennenlernen der Interview – Werkzeuge

■ bis hin zum Stimmtraining trainieren Kinder das Vorbereiten und Durchführen von Interviews.

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■ Kinder interviewen Kinder(Peer-Interview)

Peer – Interview / Peer-ModerationIm Rahmen von Veranstaltungen mit Kindergartenkindern übernehmen Grundschüler Interviews oder auch Anteile der Moderation in der Kleingruppenarbeit und visualisieren (schreiben) für die Kindergartenkinder.

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Spielplatztests durch Kinder

Historisch-ökologische RadtourFahrradtour mit Kindern durch den Stadtteil und durch die Umgebung. An verschiedenen Stationen berichten kundige Erwachsene über historische oder ökologische Besonderheiten.

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Info-Stände, Dialogwände auf öffentlichen Veranstaltungen, Stadtteilfesten usw.

Aktion "Kinder-TV-spezial" (Kinder interviewen Kinder)

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• Kinder- und Jugendhearing

Begehung (mit explorativer Funktion): Angeleitete Erkundung mit erwachsenen

Schlüsselpersonen (Begehung)

Strukturierte Begehung / Rundgang / Streifzug mit

Politiker, Pastor, Mitarbeiter von

Kinder- und Jugendeinrich-

tungen, Rentnern u.ä.(Sozialraum-

Experten, Schlüsselpersonen)

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■ Erkundungsmethoden mit erwachsenen Sozialraum-Schlüsselpersonen

Systematische und gezielte Rundgänge, Streifzüge, Begehungen mit Rentner, Polizist, Kneipier, Kaufmann, Pastor,

Mitarbeiter von Kinder- und Jugendeinrichtungen

■ Cliquen-Portraits von Jugendlichen

• Interviews am Gruppenort, Gruppendiskussionen mit Jugendlichen usw.

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Teilnehmende Beobachtung

(Kita, Spielplatz, Schulhof, Sportplatz, Treffpunkte usw.)

Kinder als Stadtteilforscher bzw. Stadtteildetektive In Form von Forschungsaktionen und Streifzügen erkunden Kinder ihren Sozialraum in Bezug auf Kinderfreundlichkeit. Die Bandbreite der Themen erstreckt sich von „interessanten Orten in der Gemeinde / im Stadtteil“ über „Verkehrswegeuntersuchungen“ bis hin zu „ökologischen Erkundungen“.

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Subjektive Landkarten mit Kindern

Kinder zeichnen freihändig ihren Nahbereich (Spiel- und Erlebnisräume, Aufenthaltsorte, Bewegungsdiagramme u.ä.)

auf ein Blatt Papier und erzählen dazu. Die Zeichnungen werden interpretiert und gewichtet. Gibt es typische

Betonungen oder Verzerrungen?

Punktmethode (Objektive Landkarte): „Schöne Orte – Blöde Orte“Kinder kennzeichnen in vergrößerten Ortsplänen durch farbige Punkte Orte, an denen sie sich gerne aufhalten, gefährliche Orte oder angstbesetzte Orte. Es ergibt sich ein Gesamtergebnis der Gruppe mit in aller Regel interessanten Häufungen, die Anstoß zur Weiterarbeit bieten.

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Befragung von Kindern im Stadtteil- / QuartiersmodellAnhand des Quartiersmodells und durch Fragen geleitet, äußern Kinder ihre Meinung über verschiedene Bereiche des Stadtteils. Themenbereiche können z.B. die verschiedenen Spiel- und Wohnorte oder der Schulweg sein.

Jugendeinwohnerversammlung

Planerspiel: Jugendliche als Stadtplaner

Jugendliche entwickeln an zweidimensionalen Stadtteilplänen mit Hilfe von Symbolkarten (Gibson –Vorschlagskarten zu vorgegebenen Katego-rien) Veränderungsvorschläge für ihre Stadt zu Leitfragen wie „Unsere jugendfreundliche Stadt in fünf Jahren - Wie soll sie aussehen? Was soll es alles geben?“

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Zukunftswerkstatt:

Motzmonster

Eher eine Kinder-Methode schreiben auf schmutzig-grüne DIN-A-4 Blätter ihre Kritikpunkte zum Stadtteil und kleben sie auf einen großen Papierbogen, der zu einem Motzmonster entwickelt wird.

Zukunftswerkstatt:Ideen sammeln: Zauberreise

Zum Thema „Der ideale Stadtteil / die ideale Stadt: Wir zaubern und verzaubern unsere Gemeinde“ werden in

Form einer „Zauberreise durch den Stadtteil“ kreative und neue Ideen der Kinder für verschiedene Plätze (Schulhof,

Sportanlage, Spielplatz usw.) gesammelt.

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ErfinderspielDas Erfinderspiel ist eine Kreativmethode, bei der durch das willkürliche, zufällige Kombinieren verschiedener Begriffe neue und ungewöhnliche Ideen entwickelt werden. Sie ist besonders geeignet zur Kreierung von Spielgeräten mit Kindern (Wegkommen vom Katalogdenken, Aufbrechen konventioneller Denkstrukturen).

Mitbauaktionen

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17.12.2012Prof. Waldemar Stange 169

6. Vereine als bürgerschaftliche Lernorte

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17.12.2012Prof. Waldemar Stange 170

Vereine

■ traditionell die beliebteste Gesellungsform

■ beständig und trotzdem veränderlich

■ vielfältig

■ bieten Gelegenheit, sich mit Interessen anderer auseinanderzusetzen

■ bieten Lernerfahrungen zu toleranten und demokratischen Abwägen und Handeln

■ erworbene Fähigkeiten und soziale Kontakte wirken auch in die Zivilgesellschaft hinein

17.12.2012Prof. Waldemar Stange 173

Ergebnisse der Erhebung im Rahmen vom >>MitWirkung<<

■ Vereine haben soziale Barrieren

■ Öffnung in Richtung Gemeinwesen notwendig

■ nicht jeder Verein beteiligt seine Mitglieder nachhaltig

■ Vereine können nicht die Beteiligung in allen Lebensbereichen fördern

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17.12.2012Prof. Waldemar Stange 182

Merkmale der Bildungsprozesse im Verein

Erfahrungslernen mit Ernstcharakter

– konkrete Verantwortungsübernahme

– kein Probehandeln

– eingeschränktes Interessens- und Verantwortungsspektrum erleichtert den Zugang

7. Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für eine erfolgreiche Aktivierung

Erfolgsfaktoren – Schwerpunkte- Prinzipien

17.12.2012Prof. Dr.. Waldemar Stange 197

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Strategische Konzeptionen zur Kinder- und Jugend-Demokratie

als wichtiger Bestandteil des kommunalen Entwicklungsprogramms

■ Einschluss der Kinder- und Jugend-Demokratie als zentrales Element im Leitbild der Kommune, der Einrichtung, dem Verband usw.

■ Umfassendes Konzept zur Kinder- und Jugenddemokratie mit klaren Prioritätensetzungen in der Kommune, der Einrichtung, dem Verband usw.

■ Konkrete Maßnahmen und Projekte aus möglichst allen Aktionsfeldern und Einrichtungen

■ Langfristige Zeitplanung: Meilensteine vereinbaren

199

Starkes kinder- und jugendpolitisches Mandat

■ Ernstzunehmender Stellenwert der Kinder und Jugendpartizipation in der Kommune, den Einrichtungen und Maßnahmen

■ Eindeutige Beschlusslage

■ Beteiligungsgarantien mit struktureller Verankerung (Beschlüsse, Satzungen, rechtlich und formell ernstzunehmende Verfahren)

■ Partizipation als glaubwürdig wahrgenommene Führungsaufgabe der Kommunalverwaltung, der Einrichtung oder des Verbandes - aber auch als fächerübergreifende Querschnittsaufgabe

■ Intelligente Dialektik von Leadership und Partizipation

200

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■ Verantwortlichkeiten genau definieren und ausfüllen

■ Planungsverantwortlichkeit für einzelne Maßnahmen in den Fachbereichen, Gruppen usw.

■ Zentrale Koordination (Stabsstelle, gesamtstädtischer Kinder-und Jugendbeauftragte/r, Zuständiger in der Organisation oder im Verband) mit echten Kompetenzen

■ Verwaltungsinterne Vernetzung sicherstellen

■ Institutionelle Ansprechpartner und Themenanwälte (Beauftragte/r, Lotsen etc.)

■ Sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche die zuständige Stelle in der kommunalen Verwaltung, in der Einrichtung oder Organisation finden

Klare Verantwortlichkeiten - Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche

Vgl. Olk: Kinder- und Jugendbeteiligung erfolgreich gestalten!” Eckpunkte einer kommunalen Gesamtstrategie 08/12/200/

Prinzipien

■ Wichtiges Element auf allen Ebenen des Gesamtsystems müssen ehrliche und faire Einspruchs- und Beschwerderechte für Kinder und Jugendliche sein.

• Dazu gehört auch die Entwicklung von Ombud-Systemen (Wiederbelebung des Systems der Kinderbeauftragten und der Kinderanwälte auf der kommunalen Ebene, Ombudssysteme bei allen Maßnahmen und Leistungen des SGB VIII, insb. in den HzE).

202

Ernst zu nehmende Beschwerde- und Widerspruchsrechte – entwickeltes

Beschwerdemanagement

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■ Ausschöpfung des eindeutig vorhandenen Aktivierungspotenzials bei den Kindern und Jugendlichen selber durch

– Optimierung der Informationspolitik mit kinder- und jugendnahen Medien

– Erweiterung des Angebotsspektrums der Kinder- und Jugenddemokratie

203

■ Die erforderlichen Rahmenbedingungen müssen sowohl in der Schule als auch am Wohnort (Gemeinde), als auch in allen Maßnahmen öffentlicher und freier Träger in der Jugendhilfe zur Verfügung gestellt werden.

– Sowohl die Kommunen, als auch die Schulen, als auch in der Jugendhilfe müssen verantwortliche „Partizpationsagenten“ oder „-anwälte“ benennen und diese Personen speziell qualifizieren: Personen, die sich um die Organisation der Kinder- und Jugenddemokratie kümmern (stabile kontinuierliche Betreuung).

Beispiel: Großbritannien

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■ Personalressourcen zur Verfügung stellen für die kontinuierliche Betreuung, Koordination und Pflege des Partizipationsnetzwerkes: Festes Zeitbudget für einen Partizipationsmanager / Netzwerkmanager („Partizipationsagent“, „Partizipations-Anwalt“, „Moving Spirit“ usw.) ggf. auch Kinder- und Jugendbeauftragte

■ Kontinuierliche Betreuung der Kinder und Jugendlichen als auch der Fachkräfte in Partizipationsprojekten und insb. der Kinder- und Jugendbeauftragten durch eine verlässliche Koordinierungsstelle / Servicestelle (z.B. über die Jugendpflege oder den Stadtjugendring, den Verband usw.)

■ Ernstzunehmendes Budget für alle Angebote der Kinder- und Jugenddemokratie (Beteiligungshaushalt) - Eigenes Budget z.B. für Parlamente und Beiräte, Stadtteil-Jugendräte, Heimräte usw. (Mittel zur Durchführung von Veranstaltungen, Schulungen Förderung von Projekten im Stadtteil, der Maßnahme, Einrichtung oder Organisation)

■ Möglichst eigene Räume („Geschäftsstelle“) für die Parlamentarier

205

Prinzipien

206

Lokale Netzwerke für Kinder- und

Jugendpartizipation entwickeln

■ Die Zusammenarbeit zwischen kommunaler Politik / Verwaltung und gesellschaftlichen Gruppen/Organisationen ausbauen

■ Netzwerke bilden (aktive lokale Netzwerke Kinder- und Jugendbeteiligung)

■ Abstimmung der Vorhaben zwischen allen beteiligten Akteuren

Olk: Kinder- und Jugendbeteiligung erfolgreich gestalten!” Eckpunkte einer kommunalen Gesamtstrategie 08/12/200/

Prinzipien

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Begleitende Maßnahmen: Fortbildung - Schulung -Information

■ Fort- und Weiterbildung für Erwachsene aus Politik, Verwaltung und gesellschaftlichen Institutionen

■ Insb. Schulung der Kinder- und Jugendbeauftragten, Ombudspersonen usw.

■ Schulung der pädagogischen Fachkräfte und pädagogischen Einrichtungen (Jugendhäuser, Schulen) und Organisationen (Vereine) zum Thema „Partizipation“ (Tagung, Seminare usw.)

■ Schulung der Kinder und Jugendlichen selber, insb. der gewählten jugendlichen Gremienmitglieder (fertige Programme nicht nur für Schüler-vertretungen, sondern inzwischen auch für Mitglieder von Jugendparla-menten bzw. Schulungen von sog. „Jugend Moderatoren“) -zielgruppenadäquate Qualifizierungsformen

■ Positives Beispiel: die Prozessmoderatoren-

Ausbildungen (Schleswig-Holstein, Nieders.,

beim DKHW usw.)

■ Vielfältige Info-Materialien, Arbeitshilfen usw.207

• Keine Beteiligungsinseln!

• Wir brauchen ein Gesamtsystem der Kinder- und Jugenddemokratie, das eine kindgerechte Interessenvertretung ermöglicht und eine bunte Vielfalt von Strategien und Methoden der Beteiligung kombiniert und niedrigschwellig für unterschiedliche, auch schwierige Zielgruppen konzipiert.

• Neuere kreative kommunale Planungskonzepte wie die „Spielleitplanung“ einzubeziehen!

Funktionsfähiges Gesamtsystem statt punktueller Maßnahmen

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■ Beachtung der „goldenen Regel“:

Vergabe von Partizipationsrechten muss immer gekoppelt

werden mit der Übernahme von Verantwortung und Pflichten

(einschließlich bürgerschaftlichem Engagement für andere)!

■ Orientierung der Arbeit an transparenten Qualitätskriterien

■ Kontinuierliche Überprüfung der eigenen Arbeit (Evaluation)

■ Parteienübergreifender Konsens (breites und starkes politisches Mandat

■ Nachhaltigkeitsorientierung (Langfristigkeit, strukturelle Verankerung)

■ Keine überzogenen Erwartungen an die Kinder und Jugendlichen! Nicht mehr von ihm verlangen als den Erwachsenen ihre Demokratie! Eine „kritische Masse“ aktive Kinder und Jugendlichen kann ausreichend sein!

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■ Keine fremden Konzepte einfach abschreiben und übertragen, sondern maßgeschneiderte lokale Konzepte entwickeln, die die realen Bedingungen vor Ort genau berücksichtigen.

■ Partizipative Entwicklung des Gesamt Konzeptes (Partizipationsmix): Nutzung des hierfür vorgesehenen fachlichen Methodenrepertoires (moderierter Planungsworkshop, Zukunftskonferenz, Zukunftswerkstatt usw.)

• Wichtig dabei: Einbeziehung aller relevanten Akteure aus den Stadtteilen, aus Rat und Verwaltung, den Einrichtungen der Jugendhilfe, der Kinder und Jugendlichen usw.

• Dabei gegebenenfalls bereits vorhandene Sozialraumanalysen, Bedarfsanalysen usw. nutzen oder selber herstellen (z.B. im Rahmen des Planungsworkshops)

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Prinzipien

Verfahren

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Prof. Dr. Waldemar StangeScharnhorststr. 1

Haus - 1 Raum 301 u. 301b21335 Lüneburg

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