Wie MUTARS Silber die bakteri- Wie sich der Anglerfisch ...hand lungsergebnis für die Patien - ten...

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wurden. Alles in allem haben wir die Covid-19-Herausforderung gut ge- meistert. Und auf der anderen Seite waren wir in dieser Zeit in der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie immer in der Lage, Polytrauma-Versorgun- gen zu gewährleisten. Auch offene Frakturen oder dislozierte Frakturen konnten wir zu jeder Zeit operieren. Einen schönen guten Tag, haben Sie heute schon Punkte verteilt? Bewertet? Ge-liked? Nach dem Besuch in meinem Autohaus werde ich regelmäßig eingeladen, bis zu fünf Sterne für meine Kunden-Zufriedenheit zu verteilen. Andere Unter- nehmen stellen die Zahlen 1 bis 10 zur Auswahl. Und manch einer gibt sich schon mit einem „Daumen hoch“ oder einem Herzchen zufrieden. Meine Meinung ist gefragt. Denn der Fahrradladen an der Ecke schwärmt von der „besten Auswahl“. Das Reisebüro lobt seine „neuen Ziele“ in Corona- Zeiten. Und das Klinikum wirbt in seinem Informationsblatt für eine Behandlung auf „allerhöch- stem Niveau“. Sich gut verkau- fen, darauf kommt es an. „Wenn Du nicht zufrieden bist, sage es mir, wenn Du zufrieden bist, sage es allen.“ Das ist eine alte Kaufmanns-Weisheit. Was letztendlich zählt, ist die Em- pfehlung von zufriedenen Kun- den, glücklichen Gästen oder genesenen Patienten. Im per- sönlichen Gespräch. Na dann, reden Sie drüber, wenn Ihnen etwas gefällt. In diesem Sinne meine Tipps: Das Interview mit Prof. Alt (S. 1 - 3), der Artikel über Scaffolds (S. 4) und die RECARTIC ® -Fall- berichte aus dem St. Marienhos- pital in Vechta auf Seite 5 … Mit freundlichem Gruß Jens Saß TICKER: Ein Jahr sind Sie inzwi- schen in Regensburg. Was schät- zen Sie besonders an Ihrem neuen Arbeitsplatz? Alt: Vor allem schätze ich, dass ich ein hochkompetentes und sehr mo- tiviertes Team an ärztlichen Mitar- beiterinnen und Mitarbeitern habe. Dazu kommt der sehr kollegiale Umgang im gesamten Uniklinikum mit allen anderen Kliniken, inklusive der Chefarztebene, was so nicht immer an anderen Häusern gege- ben ist. Jede Art von Patientenversorgung läuft heutzutage in den allermeisten Fällen auf eine interdisziplinäre Versorgung hinaus. Sowohl beim Polytrauma-Patienten als auch bei anderen komplexen Fällen, die wir am UKR behandeln. Es kommt immer die Expertise der benach- barten „Felder“ mit ins Spiel. Und sei es nur die Anästhesie. Vor allem aber bei komplexen Revisionen oder Infektionen spielt dann auch die Expertise aus der plastischen Chirurgie oder der Mikrobiologie und der Pathologie eine nicht uner- hebliche Rolle. Hier arbeiten wir erfolgreich zusammen: interdiszipli- när und patientenorientiert. TICKER: 2020 ist coronabedingt bisher ein ungewöhnliches Jahr gewesen. Wie hat Sie das in ihrem Arbeitsalltag beeinflusst? Alt: Die Corona-Pandemie hat uns in Regensburg extrem beeinflusst, weil wir Anfang März noch gar nicht so richtig wussten, was auf uns zu- kommt. Durch staatliche Anordnun- der Anästhesie haben die Intensiv- station unter sich. Zu Corona- Höchstzeiten lagen hier 45 Patien- ten, 40 davon an der Beatmung auf unseren Intensivstationen, davon bis zu zwölf Patienten gleichzeitig mit Extrakorporaler Membranoxy- genierung (ECMO). Am UKR wur- den auch zeitweise Patienten aus Italien behandelt, die hierher über den Flughafen Nürnberg verlegt SILBER GEGEN INFEKTION Wie MUTARS ® Silber die bakteri- elle Besiedlung auf Implantaten verhindert. Seite 3 SPITZE IN NORDFRANKREICH Womit Persée Medical im Bereich Tumorendoprothetik und Knie- versorgung punktet. Seite 6 SCHWARZ ALS SELBSTSCHUTZ Wie sich der Anglerfisch gegen Fressfeinde in der Tiefsee verteidigt. Seite 5 Ausgabe 51/Oktober 2020 Jens Saß Geschäftsführer implantcast Fortsetzung Seite 2 Brackenheim, Heidelberg, Louisville, Paris, Gießen und jetzt Regensburg - das sind Orte, die Prof. Dr. Dr. Volker Alt geprägt haben. Hier sammelte er medizinische Erfahrungen. Nicht nur an den jeweili- gen Universitäten: Bereits in jungen Jahren kam der leidenschaftliche Sportler beim Fußball, Tennis und Skifahren in Kontakt mit Sport- verletzungen bei sich und seinen Freunden. Glücklicherweise keine bleibenden Schäden, vielmehr ein bleibender Eindruck: Der junge Mann aus Brackenheim wollte nur eins - Medizin studieren mit einem unfallchirurgisch-orthopädischen Schwerpunkt. Seit April 2019 ist Prof. Alt Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Regensburg sowie Lehrstuhl- inhaber des Faches Unfallchirurgie an der Universität Regensburg. Der Einzugsbereich seines Hauses ist enorm: Von Nürnberg bis Passau und vom Bayerischen Wald bis Landshut. Insgesamt bedeutet das eine Maximalversorgung für zwei bis drei Millionen Menschen. Primärversorgung und Revisionschirurgie sind das Alltagsgeschäft für ihn und sein Team von 27 Ärztinnen und Ärzten sowie weiteren 18 Mitarbeitern im Labor für Experimentelle Unfallchirurgie. Jedes Jahr kommen etwa 150 Polytrauma-Patienten mit einem Schwe- regrad von ISS>16 ins Universitätsklinikum nach Regensburg. Größ- tenteils mit dem Rettungshubschrauber. Innerhalb des bundesweiten Trauma-Netzwerks befindet sich das UKR damit unter den Top 10. gen der Landesregierung war das UKR dazu gezwungen, Operations- kapazitäten zu sparen, um auch den Materialverbrauch zu reduzie- ren. Und wir haben gut daran getan. Für uns Kliniker war zuvor unvorstellbar, dass Schutzmateria- lien oder auch Medikamente ausge- hen könnten. Wir haben am UKR eine große Anzahl an Covid-19- Patienten behandelt. Die Kollegen 1. Klinik, 2. Lehre, 3. Forschung Prof. Dr. Dr. Volker Alt Ticker 51. Ausgabe_Layout 1 28.09.20 15:31 Seite 1

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Page 1: Wie MUTARS Silber die bakteri- Wie sich der Anglerfisch ...hand lungsergebnis für die Patien - ten zu kommen. „Tumore, die vor zehn Jahren als unheilbar gal-ten, können durch Immun-Zelltherapien

wurden. Alles in allem haben wir dieCovid-19-Herausforderung gut ge -meis tert.

Und auf der anderen Seite warenwir in dieser Zeit in der Klinik undPoliklinik für Unfallchirurgie immerin der Lage, Polytrauma-Versor gun -gen zu gewährleisten. Auch offeneFrakturen oder dislozierte Frakturenkonnten wir zu jeder Zeit operieren.

Einen schönen guten Tag,

haben Sie heute schon Punkteverteilt? Bewertet? Ge-liked?Nach dem Besuch in meinemAutohaus werde ich regelmäßigeingeladen, bis zu fünf Sternefür meine Kunden-Zufriedenheitzu verteilen. Andere Unter -nehmen stellen die Zahlen 1 bis10 zur Auswahl. Und mancheiner gibt sich schon mit einem„Daumen hoch“ oder einemHerzchen zufrieden.

Meine Meinung ist gefragt.Denn der Fahrradladen an derEcke schwärmt von der „bestenAuswahl“. Das Reisebüro lobtseine „neuen Ziele“ in Corona-Zeiten. Und das Klinikum wirbtin seinem Informationsblatt füreine Behandlung auf „allerhöch-stem Niveau“. Sich gut verkau-fen, darauf kommt es an.

„Wenn Du nicht zufrieden bist,sage es mir, wenn Du zufriedenbist, sage es allen.“ Das ist einealte Kaufmanns-Weisheit. Wasletztendlich zählt, ist die Em -pfeh lung von zufriedenen Kun -den, glücklichen Gästen odergenesenen Patienten. Im per-sönlichen Gespräch. Na dann,reden Sie drüber, wenn Ihnenetwas gefällt.

In diesem Sinne meine Tipps:Das Interview mit Prof. Alt (S. 1 -3), der Artikel über Scaffolds(S. 4) und die RECARTIC®-Fall -be richte aus dem St. Marien hos -pi tal in Vechta auf Seite 5 …

Mit freundlichem Gruß

Jens Saß

TICKER: Ein Jahr sind Sie inzwi-schen in Regensburg. Was schät-zen Sie besonders an Ihrem neuenArbeitsplatz?

Alt: Vor allem schätze ich, dass ichein hochkompetentes und sehr mo -tiviertes Team an ärztlichen Mitar -bei terinnen und Mitarbeitern habe.Dazu kommt der sehr kollegialeUmgang im gesamten Uniklinikummit allen anderen Kliniken, inklusiveder Chefarztebene, was so nichtimmer an anderen Häusern gege-ben ist.

Jede Art von Patienten ver sorgungläuft heutzutage in den allermeistenFällen auf eine interdisziplinäreVersorgung hinaus. So wohl beimPolytrauma-Patienten als auch beianderen komplexen Fäl len, die wiram UKR behandeln. Es kommtimmer die Expertise der benach-barten „Felder“ mit ins Spiel. Undsei es nur die Anäs the sie. Vor allemaber bei komplexen Revisionenoder Infektionen spielt dann auchdie Expertise aus der plastischenChirurgie oder der Mikrobiologieund der Pathologie eine nicht uner-hebliche Rolle. Hier arbeiten wirerfolgreich zusammen: interdiszipli-när und patientenorientiert.

TICKER: 2020 ist coronabedingtbisher ein ungewöhnliches Jahrgewesen. Wie hat Sie das in ihremArbeitsalltag beeinflusst?

Alt: Die Corona-Pandemie hat unsin Regensburg extrem beeinflusst,weil wir Anfang März noch gar nichtso richtig wussten, was auf uns zu -kommt. Durch staatliche Anord nun -

der Anästhesie haben die Intensiv -station unter sich. Zu Corona-Höchst zeiten lagen hier 45 Patien -ten, 40 davon an der Beatmung aufunseren Intensivstationen, davonbis zu zwölf Patienten gleichzeitigmit Extrakorporaler Membran oxy -genierung (ECMO). Am UKR wur-den auch zeitweise Patienten ausItalien behandelt, die hierher überden Flughafen Nürnberg verlegt

SILBER GEGENINFEKTIONWie MUTARS® Silber die bakteri -

elle Besiedlung auf Implantaten

verhindert. Seite 3

SPITZE INNORDFRANKREICH

Womit Persée Medical im BereichTumorendoprothetik und Knie -versorgung punktet. Seite 6

SCHWARZ ALSSELBSTSCHUTZ

Wie sich der Anglerfisch gegenFressfeinde in der Tiefsee verteidigt. Seite 5

Ausgabe 51/Oktober 2020

Jens SaßGeschäftsführer implantcast

Fort

setz

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Sei

te 2

Brackenheim, Heidelberg, Louisville, Paris, Gießen und jetztRegensburg - das sind Orte, die Prof. Dr. Dr. Volker Alt geprägt haben.Hier sammelte er medizinische Erfahrungen. Nicht nur an den jeweili-gen Universitäten: Bereits in jungen Jahren kam der leidenschaftlicheSportler beim Fußball, Tennis und Skifahren in Kontakt mit Sport -verletzungen bei sich und seinen Freunden. Glücklicherweise keinebleibenden Schäden, vielmehr ein bleibender Eindruck: Der jungeMann aus Brackenheim wollte nur eins - Medizin studieren mit einemunfallchirurgisch-orthopädischen Schwerpunkt.

Seit April 2019 ist Prof. Alt Direktor der Klinik und Poliklinik fürUnfallchirurgie am Universitätsklinikum Regensburg sowie Lehr stuhl -

inhaber des Faches Unfallchirurgie an der Universität Regensburg.Der Einzugsbereich seines Hauses ist enorm: Von Nürnberg bisPassau und vom Bayerischen Wald bis Landshut. Insgesamt bedeutetdas eine Maximalversorgung für zwei bis drei Millionen Menschen.Primärversorgung und Revisionschirurgie sind das Alltagsgeschäftfür ihn und sein Team von 27 Ärztinnen und Ärzten sowie weiteren 18Mitarbeitern im Labor für Experimentelle Unfallchirurgie.

Jedes Jahr kommen etwa 150 Polytrauma-Patienten mit einem Schwe -regrad von ISS>16 ins Universitätsklinikum nach Regensburg. Größ -tenteils mit dem Rettungshubschrauber. Innerhalb des bundesweitenTrauma-Netzwerks befindet sich das UKR damit unter den Top 10.

gen der Landesregierung war dasUKR dazu gezwungen, Operations -kapazitäten zu sparen, um auchden Materialverbrauch zu reduzie-ren. Und wir haben gut darangetan. Für uns Kliniker war zuvorunvorstellbar, dass Schutzmate ria -lien oder auch Medikamente ausge-hen könnten. Wir haben am UKReine große Anzahl an Covid-19-Patienten behandelt. Die Kollegen

1. Klinik, 2. Lehre,3. Forschung

Prof. Dr. Dr. Volker Alt

Ticker 51. Ausgabe_Layout 1 28.09.20 15:31 Seite 1

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HÖCHSTER CO2-WERT ERWARTETmen. Da der Säuregrad der Meereauch vom CO2-Gehalt in der Atmo -sphäre abhängt, kann die Zusam -men setzung der Luft rekonstruiertwerden. Laut der Studie betrug derCO2-Gehalt in der Atmosphäre desPliozäns zwischen 380 und 420Teilchen pro eine Million TeilchenLuft (ppm). Dies ist in etwa der heu-tige Durchschnittswert. Nach aktu-ellen Messungen sinkt der pH-Wertzurzeit aufgrund steigender Emis -sionen. Quelle: zeit.de

VOM AUSSTERBEN BEDROHT

Seite 2

Nach einer Studie der University ofSouthhampton könnte der Gehaltvon Kohlenstoffdioxid in der Atmo -sphäre in fünf Jahren noch höhersein als in der wärmsten Peri odeder vergangenen 3,3 Millionen Jah -re. Forscher leiten das aus denSchalen von Fossilien des Pleisto -zäns von vor 5,3 bis 2,5 MillionenJahren ab, die sich in der Karibikabgelagert haben. Durch das Bor inden Schalen lässt sich der pH-Wertdes Wassers im Pliozän bestim-

einen sogenannten Biofilm, derdann für Antibiotika und die Immun -abwehr nicht mehr zugänglich ist.Das wiederum bedeutet in derTherapie aufwendige Revisions -ope ra tionen mit entsprechendenImplantatwechseln. Silberbeschich -tete Endoprothesen bieten in die-sem Zusammenhang eine verbes-serte Infektionsprophylaxe und kön-nen aber auch helfen, im Infektions -fall das Risiko für einen erneutenInfekt zu verringern.

TICKER: Wie hat man sich diesbe-züglich Ihre Kontakte zu einem En -doprothesen-Hersteller wie implant-cast vorzustellen?

Alt: Der Kontakt läuft auf mehrerenEbenen. Ein zugelassenes Implan -tat bestellen wir ganz einfach überden Außendienst. Auch den Opera -tions-Support koordinieren wir dar-über.

Aber auch auf Entwicklungsebenefunktioniert dieser Kontakt. Wir füh-ren offene Gespräche mit den Ent -wicklern bis hin zum Geschäfts füh -rer und diskutieren unsere Ideen.Bei Projektarbeiten mit Klinikerngibt es keinen festgezurrten Projekt -plan. Man trifft sich auf Kongressenoder ruft auch mal an. Wichtig ist,dass man von beiden Seiten ein

hamster anfällig für Krankheiten.Treib hauseffekt und Lichtver schmut -zung stören die innere Uhr desTieres: Die Fortpflanzung beginntspäter - es kommen weniger Jung -tiere zur Welt. Der Heidelberger Zoohat deshalb eine Aufzuchtstationfür Feldhamster eingerichtet. „DieNachzucht von Feldhamstern istanspruchsvoll und schwierig“, sagtder Biologe Dr. Ulrich Weinhold.

Quelle: Forschung und Wissen

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Der Feldhamster gilt als eines derseltensten Tiere Europas. Noch inden 50er Jahren waren die Nagerso zahlreich, dass sie als Schädlingfür die Landwirtschaft eingestuftwurden. Die Weltnaturschutzunion(IUCN) hat den Feldhamster jetzt indie Rote Liste aufgenommen. Auchin Osteuropa machen die industriel-le Landwirtschaft und isolierte Le -bensräume dem Nagetier zu schaf-fen. Außerdem führt die Isolierungzu Inzucht. Dadurch wird der Feld -

Universitätsklinikum verantwortlich.Und auf der anderen Seite bin ichals Lehrstuhlinhaber verantwortlichfür Forschung und Lehre im FachUnfallchirurgie. Also kümmere ichmich darum, dass die Patienten gutversorgt sind, dass die Studenten inmeinem Fach gut ausgebildet wer-den und dass entsprechend ge -forscht wird, um neue Therapienund Ansätze zu planen, die hoffent-lich in absehbarer Zukunft beimPatienten ankommen.

Die Universität hätte natürlich gern,dass ich von Montag bis Freitag for-sche und lehre. Und das Univer si -täts-Klinikum möchte, dass ichmich in derselben Zeit ausschließ-lich um Patienten kümmere … Pri -mär ist es aber schon so, dassmeine Arbeit durch die Patientengekennzeichnet ist. Hier in der Kli -nik habe ich den meisten Auf wandmit Indikationsbesprechungen zuden Operationen in der Früh undam Nachmittag. Das macht unge-fähr 80 Prozent meiner Tätigkeitaus. Die restlichen 20 Prozent sindder Forschung und Lehre gewid-met.

„Wenn Patienten von derStraße kommen, dann

sind sie multipel verletzt -von der Halswirbelsäule

bis zur kleinen Zehe. Unddas müssen wir letztend-lich alles beherrschen.“

TICKER: Es gibt Chirurgen, die be -zeichnen sich als Allrounder, ande-re als Spezialisten. Was sind Sie?

Alt: Als Direktor einer universitärenKlinik für Unfallchirurgie muss ich,wie alle meine Kollegen auf einemvergleichbaren Posten, Allroundersein. Warum? Weil wir uns unfall-chirurgisch nicht darauf konzentrie-ren können, nur Verletzungen derWirbelsäule oder der Schulter zubehandeln. Wenn Patienten von derStraße kommen, dann sind sie mul-tipel verletzt - von der Halswirbel -säule bis zur kleinen Zehe. Und dasmüssen wir letztendlich alles be -herrschen. Gleiches gilt auch für

Prof. Dr. med. Dr. biol. hom. Volker Altgeboren 1970 in Heilbronn

1993 - 1999• Studium Medizin, Ruprecht-Karls-

Universität Heidelberg2001• Arzt im Praktikum

Orthopädie/Traumatologie, C.H.G.Sarrebourg, FrankreichDepartement of Trauma Surgery,University of Louisville, Kentucky,USA

2002• „DIU Microchirurgie“ Faculté de Méde -

cine, Université de Nancy, FrankreichPromotion Dr. med.: „Spongiosaent -nah me aus der proximalen Tibia“

2004• „Pathologie de la Hanche“ Faculté de

Médecine, Université Paris Descartes,Frankreich

2005• Rotation zur Facharztausbildung Klinik

für Orthopädie UniversitätsklinikumGießen

2007• Funktionsoberarzt• Promotion zum Dr. biol. hom.: „Eine

gesundheitsökonomische Betrachtungdes Einsatzes von rekombinantemhumanem Bone MorphogeneticProtein-2 bei offenen Tibiafrakturen“

2008• Forschungs-Auslandsaufenthalt

Chinese University of Hongkong,China

erforderliche Spezialwissen ausden einzelnen Fächern in die Waag -schale, um zu einem guten Be -hand lungsergebnis für die Patien -ten zu kommen.

„Tumore, die vor zehnJahren als unheilbar gal-

ten, können durch Immun-Zelltherapien inzwischen

geheilt werden.“

TICKER: Ein Schwerpunkt IhrerArbeit in Regensburg ist „die Ent -wicklung neuer Implantate für dieUnfallchirurgie und Orthopä die“ -so haben Sie es vor einem Jahr for-muliert - wo genau sind Sie imMoment dran?

Alt: Augenblicklich beschäftigenwir uns mit der Beschichtung vonImplantaten - sowohl klinisch, alsauch in der Forschung. Nicht nurimplantcast bietet silberbeschichte-te Implantate wie MUTARS® Silberan, auch andere Hersteller zielenauf diesen Aspekt der antimikro-biellen Ausstattung von Implan ta -ten. Das ist ein sehr wichtigerAspekt, weil wir wissen, dass diereine Metalloberfläche den Bak te -rien sehr entgegenkommt: Bakte -rien lassen sich gerne auf diesenOberflächen nieder und bilden

Wir haben vor Kurzem unsere Zah -len analysiert, indem wir die auf-kommende Patientenzahl diesesJahres mit den Zahlen desselbenZeitraums in den vergangenen dreiJahren verglichen haben: Währenddes coronabedingten Lockdownshatten wir noch immer eine erhebli-che Anzahl an Polytrauma-Patien -ten zu versorgen. Hier war gerademal ein Minus von 20 bis 25Prozent zu verzeichnen, wohinge-gen die Anzahl der Freizeitunfälleund der berufsgenossenschaftlichversicherten Unfälle um 50 bis 60Prozent zurückgegangen ist. Elek -tive Operationen fanden ja bundes-weit zu 100 Prozent nicht mehrstatt.

„Das übliche„Sommerloch“ in der

Chirurgie gibt es diesesJahr nicht. Und so habenwir dieses Jahr mehr zu

tun als in den Vor-Corona-Sommern.“

TICKER: Bis wann werden Sie die-sen „Berg“ abgebaut haben?

Alt: Wir sind gerade dabei. Seitdem 15. Juni dürfen wir wieder vollarbeiten, operieren und die Stationvoll belegen. Mit Ausnahme eineszehnprozentigen Kontingents, wasauf der Intensivstation noch immerfreigehalten werden muss. Das übli-che „Sommerloch“ in der Chirurgiegibt es dieses Jahr nicht. Und sohaben wir dieses Jahr mehr zu tunals in den Vor-Corona-Sommern.Ich rechne sogar damit, dass wirdurch das Aufholen der Elektiv-Kapazitäten und durch die aktuel-len Fälle Ende des Jahres aufeinem annähernd gleichen Niveausein werden wie 2019.

TICKER: Sie sind Lehrstuhlinhaber„Unfallchirurgie Uni Regensburg“und außerdem Leiter der Klinik undPoliklinik für Unfallchirurgie amUKR. Wie ist Ihr Berufsalltag ar -beits technisch aufgeteilt?

Alt: Ich bin für die Patienten ver sor -gung im Bereich Unfallchirurgie am

die Oberärzte in ihren jeweiligenDiensten. Wir können es uns garnicht erlauben, nur Sub-Spezia lis -ten auszubilden. Es ist natürlich dasZiel, neben dieser allgemeinen All -round-Ausbildung ein speziellesGebiet zu haben, in dem man dannauch als Experte gilt.

„Nicht nur klinische Datenhinsichtlich der Sicherheit

sind gefordert, sondernauch Nachweise über die

Wirksamkeit von Pro -dukten. Die sind recht

schwierig zu erbringen.“

TICKER: Was wäre das in Ihrem Fall?

Alt: Bei mir ist es sicher der Bereichder Revisions- beziehungsweiseder Infektions-Chirurgie nach Frak -tur behandlung oder Prothesen-In -fek tion. Hierbei handelt es sichzumeist um komplexe Fälle, die oft-mals einer interdisziplinären Be -hand lung bedürfen. Wir haben hierin Regensburg vor geraumer Zeitdafür ein sogenanntes Extremitä -ten board gegründet, in dem wirschwierige Fälle mit Kollegen ausder Plastischen Chirurgie, derGefäßchirurgie, der Radiologie, derMikrobiologie und der Pathologiebesprechen. Wir werfen also das

2009• Habilitation: „Gentamicin-Hydroxyl -

apatit- und Gentamicin-Hydroxylapatid-RGD-Beschichtung für zementfreieEndoprothesen - Eine experimentelleStudie am Kaninchen zur Untersu -chung der antimikrobiellen Wirksam -keit, Knochenneubildung und Biokom -patibilität“

2011• Geschäftsführender Oberarzt/Leiter

Sektion „Septische Chirurgie“ Klinikund Poliklinik für Unfall-, Hand- undWiederherstellungschirurgie UKGM,Gießen

2014• Stellvertretender Direktor Klinik und

Poliklinik für Unfall-, Hand- undWiederherstellungschirurgie UKGM,Gießen

2019• Direktor Klinik und Poliklinik für

Unfallchirurgie/LehrstuhlinhaberUnfallchirurgie UniversitätsklinikumRegensburg

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Obstbäume, Erdbeeren, Tomaten -drei Viertel aller Nutzpflanzen sindauf die Bestäubung durch Insektenangewiesen. Vielerorts sind Bienenund Co. rar geworden. In China wer -den Obstbäume bereits per Handbestäubt. Eine mögliche Alte rnativehaben Xi Yang und Eijiro Miyakovom Japan Advanced Insti tute ofScience and Technology (JAIST) inNomi vorgestellt: Seifen blasen. Dennihre Oberfläche reichert quasi wievon selbst Pollen an, wenn diese

SEIFENBLASEN ALS BESTÄUBERzuvor der Seifen lösung zugefügtwurden. Landet nun eine dieserSei fenblasen per „Bubb le Gun“oder Drohne auf einer Blüte, über-trägt sich der Pol len von derBlasenmembran auf den Stempelund es kann eine Be stäubung statt-finden. Voraus set zung ist, dass dieSeifenblase trotz Pollenfracht langegenug stabil bleibt und dass dieSeifenlösung die Fähigkeit derPollen zur Be fruch tung nicht beein-trächtigt. Quelle: scinexx.de

TICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKE

HEYERDAHL HATTE RECHTSchon vor etwa 800 Jahren sind prä-kolumbische Indianer über den Pazi -fik nach Polynesien gesegelt. Das hatThor Heyerdahl bereits 1947 vermu-tet. Den Beweis dafür liefern Gen-Sequenzen bei heutigen Polyne si -ern, die von Ureinwoh nern aus Ko -lum bien und Mexiko stammen. Eskönnte sogar sein, dass die Indianernoch vor den Polynesiern die Süd -see inseln er reichten. Bisher galt dieTheorie, dass die Osterinseln undande re Inseln in der Südsee durch

frühe Seefahrer vom südasiatischenFest land und den Philippinen aus be -siedelt wurden. Alexander Ioanni disvon der Stanford University hat füreinen Genomvergleich DNS-Pro benvon 800 Menschen von 17 po ly ne si -schen Inseln und 15 India ner völkernge sammelt. Dabei fand er spezielleErbgut-Sequenzen aus Südamerika.Der früheste Kontakt zwischen Indiosund Polynesiern muss demnachum 1150 auf der Insel Fatu Hivastattge fun den haben. Quelle: Science

offenes Ohr füreinander hat undsich gegenseitig stimuliert, um letzt-endlich die Implantate zu verbes-sern. Ein entscheidender Punkt istdie klinische Zulassung der Pro -dukte von Seiten der Behörden.Nicht nur klinische Daten hinsicht-lich der Sicherheit sind gefordert,sondern auch Nachweise über dieWirksamkeit von Produkten. Diesind recht schwierig zu erbringen.Und da müssen wir in den näch-sten Monaten und Jahren diskutie-ren, mit welchem überschaubarenAufwand neue, innovative undsichere Produkte zur Zulassungkommen können.

TICKER: Sie forschen aber auch anneuen Behandlungsmethoden beiInfektionen. Was genau ist die He -raus forderung auf diesem Gebiet?

Alt: Wir verfolgen unterschiedlicheAnsätze. Es gibt letztendlich dreiGrößen in diesem Zusammenspiel.Erstens das Implantat. Zweitensdas Bakterium. Und drittens derPatient, der „Wirt“ sozusagen. Wirhaben auf allen Ebenen gewisseAnsätze, was wir tun können.

Hinsichtlich der Patienten sind wirdran, die Mechanismen der Immun-Antwort näher zu beleuchten.Welche Rolle spielen einzelneImmunzellen? Bei der nicht mehrfunktionierenden Zellkontrolle beiKrebserkankungen hat die Medizindurch Zelltherapie in den vergan-genen Jahren sehr große Erfolgeerzielt. Tumore, die vor zehn Jahrenals unheilbar galten, können durchImmun-Zelltherapien inzwischenge heilt werden. In diesem Bereichhaben wir hier in Regensburg einsehr innovatives und renommiertes

immunologisches Institut, das „Re -gensburg Center for InterventionalImmunology“ (RCI). Als UKR erhof-fen wir uns von der Immun-Sti mu la -tion auch entsprechende Ergebnis -se für unsere unfallchirurgischenPa tienten.

„Hier haben wir imMoment auch mehrere

Ansätze, wie und welchePhagen genutzt werdenkönnen. Eventuell sogarals Beschichtungs mög -lichkeit für Implantate.“

Bezüglich der Bakterien sind wir imMoment auch bei einem Themadran, das in den vergangenen Jah -ren in Deutschland richtig Fahrt auf-genommen hat: den sogenanntenPhagen. Das sind spezielle Viren,die die Bakterien letztendlich töten.Das ist ein interessanter Ansatz. Inder ehemaligen Sowjetunion wurdebereits vor 40 Jahren daran ge -forscht. Im Westen sind diese Ideennie so richtig angekommen. Hierhaben wir im Moment auch mehre-re Ansätze, wie und welche Phagengenutzt werden können. Eventuellsogar als Beschichtungs möglich -keit für Implantate.

TICKER: Welchen Stellenwert hatin diesem Zusammenhang dieimplantcast-Endoprothese MUTARS®

Silber?

Alt: Dieses Produkt ist extrem wert-voll. Gerade bei Patienten, die einhohes Infektionsrisiko haben. DieMUTARS®-Prothese ist ja generellfür die Versorgung von Tumor-Pa -tienten entwickelt worden. Und indiesem Fall passt die Silber be -

schichtung ideal. Denn Tumor pa -tienten haben ein erhöhtes Infek -tions risiko, schon bei der Erstim -plantation der Prothese. Die Daten,die in den vergangenen Jahrenhier zu erhoben wurden zeigeneinen eindeutigen Trend, dass dieVersorgung mit einer silberbe-schichteten Prothese bei diesenkomplizierten Fällen eine Reduk -tion der Infektionsrate im Vergleichzu nichtbeschichteten Produktenbewirkt.

TICKER: Seit gut 13 Jahren wirdMUTARS® Silber als das non plusultra gehandelt. Wo sehen SieOptimierungsbedarf?

Alt: Man muss zunächst einmal an -erkennend sagen, dass MUTARS®

Silber die einzig zugelassene Pro -these mit einer Silberbeschichtungin Europa ist. Das gibt mir alsAnwender die Sicherheit, dass dieSilberbeschichtung vom Herstellerselbst abgedeckt und „versichert“ist.

Wir Chirurgen sind ja sehr innovativund haben sehr viele kreativeLösungen für irgendwelche Implan -tate: Wir beschichten beispielswei-se Metallstäbe mit Antibiotika-Zement zur Behandlung von In fek -tionen. Dabei sind wir aber voll imProdukt-Risiko und in der Produkt-Haftung, weil wir auf dem OP-Tischein Medizinprodukt herstellen, wo -für natürlich kein Hersteller eineGarantie übernimmt. Durch die offi-zielle Zulassung ist MUTARS® Sil -ber natürlich sehr beliebt.

Auf der anderen Seite lassen sichaber nur die extramedullären Teile,die nicht einwachsen, beschichten.

Und bei einem langen intramedullä-ren Stiel wäre es schon wünschens-wert, diesen entsprechend zu be -schichten. Da gibt es sicher Opti -mie rungsbedarf, weil die eingesetz-ten Dosen von Silber relativ hochsind und man im Moment die Angsthat, dass die Silberbeschichtungauf den intramedullären Schäftenzu einer Störung des Einwachs ver -haltens führen kann.

„Im Bereich der Infekt-Behandlung kann ich

Calciumsulfat-Zemente,die mit Antibiotika ver-

setzt sind, nutzen. DieseProdukte sind auch zuge-

lassen.“

TICKER: In jüngster Zeit wird vielüber Knochen- und Knorpelersatzberichtet. Wie schätzen Sie dengegenwärtigen Stand ein?

Alt: Man muss differenzieren zwi-schen dem Knochenersatz auf dereinen Seite und dem Knorpelersatzauf der anderen Seite. Generellkann man für beide Bereichesagen, dass immens viel geforschtund erreicht wurde. Die Ergebnissesind sehr gut.

Beim Knochenersatz ist es schonso, dass wir eine immense Mengean unterschiedlichen Materialienund Produkten zur Verfügunghaben, die wir einsetzen können.Etwa 500 Produkte sind seit etwa15 Jahren auf den Markt gekom-men. Ein Überblick ist kaum mög-lich. Aber bei den meisten Mate ri a -lien fehlt sowieso die klinischeEvidenz …

Im Bereich der Infekt-Behandlungkann ich Calciumsulfat-Zemente,die mit Antibiotika versetzt sind, nut-zen. Diese Produkte sind auch zu -gelassen. Die Nutzung dieser Pro -dukte reduziert bei Knochen infek -tionen die Anzahl der Operationen.Auch ein sogenanntes einzeitigesVorgehen ist damit möglich, umeine Osteomyelitis oder eine Im -plan tat-Infektion mit nur einer Ope -ration zu beherrschen.

Beim Knorpel hat sich sehr vielgetan durch die Knorpel rege ne -ration mit den entsprechendenautologen Knorpelzell transplanta -tio nen. In einem zweizeitigen Vor -gehen holt man beispielsweise beieinem jungen Patienten mit um -schriebenem Knorpeldefekt amKniegelenk in einem ersten EingriffKnorpelzellen aus dem Knie undzüchtet diese dann über vier Wo -chen an. Diese Zellen bringt mananschließend wieder zurück insKnie.

TICKER: In welchen Bereichen wol-len Sie am UKR in Zukunft weitereAkzente setzen?

Alt: Wir wollen weiterhin alles dar-ansetzen, die Behandlungs ergeb -nis se bei Patienten mit muskuloske-lettalen Verletzungen zu verbes-sern. Dies gilt sowohl für die Pri mär -versorgung, als auch für Revisions -behandlungen. Gemeinsam mitmei nem Team möchte ich unserenRuf als Referenzzentrum für Ost -bayern für das gesamte Spektrumder Unfallchirurgie weiter ausbau-en.

TICKER: Herr Prof. Alt – ganz herz-lichen Dank für das Gespräch.

Die Behandlung von implantatas-soziierten Infektionen stellt denBe handler vor eine große Heraus -forderung. Schwerwiegende in -fek tionsbedingte, systemischeund lokale Komplikationen kön-nen sich erheblich negativ auf dasfunktionale Langzeitergebnis aus-wirken. Trotz adäquater, periope-rativer, systemischer Antibiotika -pro phy laxe sprechen Fachleute inder Tumorendoprothetik von In -fek tionsraten zwischen 5 und 35Prozent. Wobei neben den Früh -infektionen auch Spätinfekte nachRevisionseingriffen eine großeRolle spielen.

Mit dem Ziel, von vornherein dieEntstehung von Infektionen zuverhindern, hat implantcast inZusammenarbeit mit der Univer si -

tätsklinik Münster eine einzigartigeSilberbeschichtung entwickelt, dieseit 2004 auf Komponenten desMUTARS®-Systems, Anwendungfindet: MUTARS® Silber.

Durch Silber kann die bakterielleBesiedelung auf der Implantat ober -fläche reduziert werden. Die Wirk -samkeit konnte klinisch mehrfachnachgewiesen werden. Besondersfrühe Infektionen wurden durch dieMUTARS® Silberbeschichtung sig -ni fi kant reduziert. Die erforderteBehandlung von Prothesen-Infek -tionen, die trotz einer MUTARS®

Silberbeschichtung auftraten, wur-den als weniger aggressiv beschrie-ben: mit einer geringeren infekti-onsbedingten Sekundär amputa -tions rate.

MUTARS® Silber wird bisher aufden Implantatoberflächen ange-wandt, die nicht in direktem Kno -chenkontakt stehen oder an derArtikulation der Prothesen beteiligtsind. Bislang wurden silberbe-schichtete Komponenten in 18.000Versorgungen in über 20 Ländernerfolgreich eingesetzt.

MUTARS® Silber

Verlängerungs -hülse

Reduzierer

Prox. Humerus Prox. Femur Arthrodese Totaler Ellenbogen

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KNALLKREBS MIT DURCHBLICK

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Nach der Covid-19-Krise sei eswich tig, wieder zu marktwirtschaftli-chen Prinzipien zurückzukehren.Das sagte der Mittelstands beauf -tragte der Bundesregierung, Tho -mas Barreiß, auf der Mitglieder ver -sammlung des BVMed in Berlin.Die Betriebe müssten längerfristigdenken, um aus der Krise gestärkthervorzugehen. Dazu gehöre es,die steuerlichen Rahmenbe din gun -gen zu verbessern, die Energie kos -ten zu stabilisieren und Entbüro kra -

MEDTECH-BRANCHE IST FLEXIBELtisierung und Vereinfachung voran-zutreiben. „Die Medizinprodukte-Bran che ist mittelständisch ge -prägt, flexibel und innovations-stark“, sagte Barreiß. Neun Prozentdes Umsatzes investierten Med -Tech-Unternehmen wieder in For -schung und Entwicklung. VomPaket der Bundesregierung zur Be -wältigung der Corona-Krise fließeein Drittel in neue Technologien, inkünstliche Intelligenz und ins Ge -sundheitssystem. Quelle: BVMedNews

ses fanden sie heraus, dass Knall -krebse helles Lichtflackern bis zu200 Hertz als Einzelflackern unter-scheiden können. Wanderfalkenschaffen das bis 129 Hertz. Der Knall -krebs lebt in Muschelbänken undturbulenten Gezeitenzonen. Mit sei-nen „schnellen Augen“ kann er er - ken nen, ob er Artge nos sen, Fress -feinde oder Beutetiere vor sei nenScheren hat. Egal ob bei einem LuxSchummer licht oder bei Son nen lichtmit 100.000 Lux. Quelle: scinexx.de

Der sogenannte „Pistolenkrebs“(alpheus heterochaelis) ist eigent-lich für seine Lautstärke bekannt.Die tropische Flachwassergarnelekann mit einer umgeformten Sche -re eines der lautesten Geräuscheim Tierreich erzeugen. Der „Pisto -lenknall“ erreicht bis zu 250 Dezibelund produziert sogar Funken. Wis -senschaftler der University of SouthCarolina haben den Knallkrebs jetzteinem Sehtest unterzogen: Mit fein-sten Elektroden am Auge des Kreb -

In den vergangenen Jahrzehntenist auf dem Gebiet des Gewebe-und Organersatzes eine neue Dis -ziplin, das sogenannte „TissueEngineering“, entstanden. Nachdiesem Verfahren werden einemSpender lebende Zellen entnom-men, im Labor vermehrt, zu einemGewebe entwickelt und dem Em -pfänger implantiert. Nicht nur Ge -webe sondern auch Organe kön-nen auf diese Weise regeneriertwerden. Voraussetzung ist dasVerständnis der physiologischenProzesse des Zellwachstums: derSignalübertragung durch die dieZellteilung gesteuert wird, derGewebestrukturierung und einerVielzahl weiterer komplexer Pro -zesse, die Gegenstand biochemi-scher und physiologischer For -schung sind. Dazu gehören Kennt - nisse des zellulären Stoff wech -sels (Aufnahme/Transport/chemi-sche Umwandlung/Abgabe vonStoffwechselprodukten). Dieseskomplexe Netzwerk chemischerReaktionen muss ebenso wie dieZellfunktionalität und der Zelltypauch im künstlichen Gewebe er -hal ten bleiben. Wie schwierigdiese Aufgabe ist, zeigt die Zahlvon rund 300 verschiedenen Zell -typen im menschlichen Körper.

Darüber hinaus spielen auch In ge -nieur- und Werkstoffwissen schaf -ten eine wichtige Rolle für denbiologischen Gewebe- und Organ -

ersatz. Insbesondere der Organ -ersatz setzt das gezielte Zell -wachs tum in definierter räumli-cher Struktur voraus. Dafür bedarfes künstlicher Stützgewebe struk -turen, sogenannter „Scaffolds“.Diese sollten der extrazellulärenMatrix des zu ersetzenden Ge we -bes entsprechen.

Die extrazelluläre Matrix bestehtaus Fasern und der Grundsub -stanz, einer wässrigen Lösungverschiedener Substanzen u. a.von Polysacchariden. Die Matrixist neben der Stützfunktion auchan der Zelladhäsion, dem Kontaktder Zellen untereinander und mitder Matrix an der Zellwanderungund der Zellteilung beteiligt. Auf -bau, Umbau und Abbau von Ge -we be resultieren damit aus derwechselseitigen Beeinflussungzwischen extrazellulärer Matrixund Zellen.

Entsprechend der Gewebefunk -tion hat auch die extrazelluläreMa trix sehr unterschiedliche Zu -sammensetzungen. Die Fasernbe stehen im Allgemeinen aus Kol -lagen. Sie sorgen für die Zugfes -tig keit und sind je nach Bean spru -chung ausgerichtet und gebün-delt. Knochen hat zwischen denZellen noch Hydroxylapatit kristal -le eingelagert. Daraus resultiertseine Druckfestigkeit.

ScaffoldSStützgerüste für künstliche Gewebe

Für den Knochenersatz wurdenScaf folds aus verschiedenen na -tür lichen Rohstoffen gewonnen.Sie haben den Vorteil hoher Bio -kompatibilität, sind jedoch nicht soexakt reproduzierbar wie vergleich-bare synthetische Produkte. AufKollagen basierende Scaffoldswurden aus der Haut von Hai -fischen gewonnen, diese wurdendann mit Hydroxylapatit (ausHaifischzähnen extrahiert) beladenund schließlich durch Gefriertrock -nung präpariert. Das Produkt zeig-te eine homogene Verteilung derHydroxylapatitkristalle in der Ma -trix von Kollagen. Osteoblasten-ähnliche Zellen zeigten in diesemProdukt normales Wachstum.

Eine weitere interessante Mög -lichkeit ist die Verwendung einerdezellularisierten extrazellulärenMatrix. Zu diesem Zweck wurdenSchweine-Menisken dezellularie-siert: Alle lebenden Zellen wurdenentfernt, sodass nur das Binde ge -webe übrigblieb. Dieses wurdedann mit Chitosan, einem ausMuscheln gewonnenem Biopoly -mer, kombiniert. In diesem so ge -wonnenen Scaffold wurde Zell -wachs tum beobachtet, ohne dasses zu sonst häufig auftretendenzytotoxischen Reaktionen kam.

PORÖSE SCAFFOLDS AUSNATÜRLICHEN QUELLEN

Mit wachsender Kenntnis der Zell -biologie und der Lebensvorgängein den verschiedenen Gewebe -arten entsteht der Wunsch, Gewe -be ersatz exakt zu reproduzieren.Das gelingt nur, wenn Ausgangs -stoffe mit definierten Eigenschaf -ten eingesetzt werden. Dafür kom-men nur synthetisch hergestellteProdukte infrage.

Für die Herstellung synthetischerScaffolds werden verschiedeneVerfahren eingesetzt, die in derRegel für andere technische Pro -dukte entwickelt wurden und des-halb nur für die Synthese vonScaffolds angepasst werden müs-sen. Dazu zählen beispielsweiseGefriertrocknung, Aufschäum ver -fahren, Auslaugverfahren, Elektro -spinnverfahren, Faser-Stapel ver -fah ren und sogenanntes „Robo -cas ting“.

Alle diese Prozesse wurden ent-wickelt, um hochporöse Materia -lien herzustellen. Allgemein be -kannt ist z. B. die Gefriertrocknungzur Herstellung von löslichem Kaf -fee.

Die flexibelste Methode ist dasRobocasting, weil der Prozessüber Software gesteuert wird und

SYNTHETISCHE SCAFFOLDSdamit die Prozessparameter quasibeliebig eingestellt werden kön-nen. Dieses Verfahren wird vorallem für Scaffolds für den Kno -chenersatz angewendet.

Eine Paste, eine wässrige Sus -pension von Hydroxylapatit wirddurch eine feine Düse gepresstund auf einer Platte abgeschieden.Dabei wird die Düse definiert be -wegt und so die gewünschte Pro -duktform Schicht für Schicht auf-gebaut. Dieser Rohling wird ineinem weiteren Prozessschritt(Sintern) verfestigt. Durch Robo -casting können Körper mit beliebi-ger äußerer und innerer Strukturgefertigt werden.

Um Scaffolds mit hoher Mikro po -rosität herzustellen, werden hoch-feine Ausgangspulver verwendet.Die Korngrößen können im Nano -meterbereich liegen. Die mechani-schen Eigenschaften der Scaffoldswerden durch den Einsatz vonStoffgemischen (Keramik/organi-sche Polymere) dem natürlichenKnochen angepasst. Schließlichkönnen Scaffolds mit Wachstums -faktoren beladen werden, die dieBildung des Gewebeersatzes för-dern.

EIGENSCHAFTEN VON SCAFFOLDS

1. Porosität

Um die Verbindung der lebenden Zellen zu einem dreidimensionalenNetzwerk, also einem Gewebe zu ermöglichen, sollten Scaffolds po -rös sein. Dabei spielt sowohl die Gesamtporosität als auch diePorengröße und die Verbindung der Poren zu einem durchgängigenNetzwerk eine wichtige Rolle. Der Anteil von Mikroporen sollte sohoch sein, dass ein fester Verbund zwischen Zellen und Scaffolds ent-steht. Die innere Oberfläche der Poren sollte biokompatibel sein. Nurdann sind die Voraussetzungen für die Gewebeversorgung gegeben.

2. Festigkeit

Das Gesamtgefüge der Scaffolds sollte der jeweiligen mechanischenBelastung standhalten. Je nach Art des Gewebes ist die Belastungsehr unterschiedlich. Entsprechend spezifisch sollten die Scaffoldsbeschaffen sein.

3. Degradierbarkeit

Ziel ist es, Scaffolds in vivo durch die natürliche extrazelluläre Matrixzu ersetzen. Gleichzeitig mit dem Aufbau der extrazellulären Matrixsollten Scaffolds abgebaut werden.

Foto: Alexandra Kingston(University of South Carolina)/Royal Society

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Der Anglerfisch aus der Tiefseegehört zu den schwärzesten Tierender Welt. Die Haut des PazifischenSchwarzdrachens (Idiacanthus an -tros tomus) absorbiert deutlich mehrals 99,5 Prozent des einfallendenLichts. Selbst wenn Fressfeindeoder Beute die dunkle Tiefsee durchBiolumineszenz erleuchten, bleibter dadurch nahezu unsichtbar. Wennetwas schwarz erscheint, dann liegtdas daran, dass es be son ders vielLicht absorbiert. For scher der Duke

SCHWÄRZER ALS SCHWARZUniversity in Dur ham haben beiAufnahmen in der Bucht vonMonterey und im Golf von Mexiko inetwa 1.500 Metern Tie fe 16 Artenvon Tiefseefischen ent deckt, dieeine ultraschwarze Haut besitzen.Die tiefschwarze Fär bung ver danktder Schwarz dra che einer sehr dün-nen, dicht unter der Haut ober flächeliegenden Pig ment schicht. In ihr lie-gen die Pig ment zel len mit den pig-mentgefüllten Me la nosomen darindicht an dicht. Quelle: scinexx.de

RIESIGE KREISANLAGE ENTDECKTre Bauten. Einige Ritualgruben ent-halten Knochen und Steinwerk zeu -ge aus der Zeit um 2.500 vor Chris -tus, die möglicherweise im Rahmenritueller Handlungen dort hineinge-worfen worden sind. In einer Grubefanden Forscher der University ofBradford auch Objekte aus derBronzezeit. Die Größe des Kreisessei beispiellos, er sei größer als je -des vergleichbare prähistorischeMonument, das in Großbritannienbekannt ist. Quelle: scinexx.de

Die bekannten Steinkreise vonStone henge sind nur ein kleiner Teileiner ganzen Ritual-Landschaft, dieMenschen vor über 5.000 Jahrenerrichtet haben. Archäologen des„Hidden Landscape Project“ habenbei der Steinzeitsiedlung Durring -ton Walls einen zwei Kilometer gro-ßen Ring aus Ritualgruben ent-deckt. Neben steinernen und höl-zernen Kreisanlagen finden sichhier Grabhügel, astronomisch aus-gerichtete Gräben, Wälle und weite-

Erfolg ge führt haben. Durch einenwenig invasiven Eingriff kann derentstandene Knorpeldefekt ausge-glichen und die gesunde Gelenk -struktur erhalten bleiben.

Dr. Jens U. F. Hilgenberg (St. Ma ri -en hospital Vechta) ist Mitglied derimplantcast-Anwendergruppe

Für junge und aktive Patientengibt es eine Alternative zur uni-oder bi kondylären Knieprothese:Das RECARTIC®-Implantat wurdespeziell für Patienten entwickelt,die eine degenerative oder post-traumatische Knorpelläsion auf-weisen und bei denen konservati-ve The rapie me thoden nicht zum

FALL 1Eine erst 39-jährige Patientin stelltsich mit osteochondralem Defektan der interkondylären Seite derme dialen Femurkon dyle vor. Dieseit drei Jahren zunehmendenKnie beschwer den führten zueiner Luxation des OD-Fragmentsund einer Spongiosatrans plan -tation. Zwei Jahre nach dieserTransplan tation ist der Defekt aufden CT- und MRT-Bildern miteiner Grö ße von 1,3 - 1,6 cm undeiner Tiefe von 0,4 cm deutlichsichtbar. Eine Arthros ko pie desGe lenks zeigt, dass der Defekt -

FALL 2Im März 2020 wurde am St.Marienhospital ein 42-jähriger Pa -tient mit OD der medialen dor sa -len Fe mur kondyle operiert. Aufden CT-Aufnah men des linkenKniege lenks vom Januar 2019liegt die Gelenkmaus noch in

RECARTIC®Der goldene Knopf im Knie

Am 10. August hat implantcastden Kaufvertrag für die Erwei te -rungsfläche am Standort AlterPostweg unterzeichnet. Sie um -fasst 15.991m². Damit vergrößertsich das Firmengelände um mehrals ein Drittel: von derzeit 30.448 m²auf dann 46.439 m². Gestartet istimplantcast 1999 mit einer Ge -bäu defläche von 1.150 m².

Während ein Teil der Fläche zu -nächst weiter verpachtet bleibt, istab dem 1. Januar 2021 das ersteTeilstück mit einer Gesamtflächevon 3.277 m² frei für die Erwei te -rung der Produktion.

Trotz schwieriger Umstände sollhier in Zukunft auf knapp2.400 m² Grundfläche ein Indus -triebau mit neuester Technik ent-stehen. Derweil laufen bereits die

ersten Bedarfsanalysen, um denNeubau optimal auf die Anfor de -rungen der implantcast GmbHaus zulegen.

Für die geplanten Reinräume imErdgeschoss ist eine Gesamt flä -che von rund 1.000 m² vorgese-hen. Darin soll dann in Zukunfteine der modernsten Endreini -gungs anlagen ihre Arbeit aufneh-men, um die erwartete Produk -tions mengensteigerung von 75Prozent zu ermöglichen.

Wie das implantcast-Projektmana -gement weiter mitteilt, wird mitdem erweiterten Firmenstandortauch die Zahl der Mitarbeiter wei-ter steigen. Mit der geplanten Ver -größerung des Firmengelän desbekennt sich implantcast erneutzum Standort Buxtehude.

Foto: Karen OsbornSmithsonian National Museum of Natural History

RECARTIC®.Er berichtete bereits 2017 in der40. Ausgabe des implanttickersvon diesem kleinen Knopfim plan -tat. Wie die beiden folgendenFallbe richte zeigen, verwendet erRECARTIC® gerne auch dann,wenn es kompliziert wird.

durch messer den RECARTIC®-Durchmesser (20 mm) übersteigt.Dr. Hilgenberg entscheidet sichtrotzdem für das RECARTIC®-Implantat (Ø 20 mm, Kur va tur 3,0 x

3,0) in Kombi na tion mit einer offe-nen osteochondralen orthogenenKnor pel-Knochenzylinder-Entnah -me an der ventralen lateralen Fe -mur kondyle.

ihrem Maus bett. Auf den MRT-Aufnahmen vom März 2020 ist derfreie Gelenk körper (15 x 18 mm)nach interkondylar luxiert. Der freieGelenkkörper wurde im Rahmeneiner Arthros kopie entfernt und derosteochondrale De fekt arthrosko-pisch ausgemessen. In diesem

komplizierten Fall wurde dergroße Defekt in der Haupt be las -tungs ebe ne mit dem RECARTIC®-Implantat versorgt. Die Herausfor -derung hierbei lag in der weit dor-sal liegenden De fektposition undder Größe des Defekts.

MRT-Aufnahme prä-op April 2020 Röntgenaufnahme post-op Mai 2020

CT-Aufnahme Januar 2019 MRT-Aufnahme prä-op März 2020 Röntgenaufnahme post-op März 2020

implantcast vergrößert

Firmen gelände

implantcastVision 2021

Quelle: Google-Maps

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Das Team von Persée Médical

+ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++

Seite 6

implantcast GmbH

Lüneburger Schanze 26D-21614 Buxtehude

Telefon: + 49 4161 744-0Fax: + 49 4161 744-200E-mail: [email protected]

Geschäftsleitung: Jens Saß

HRB: 120629, TostedtUSt-IdNr.: DE 116463957

Selbst in isolierten Gewässern imHochgebirge, in Wüstenoasen oderin Vulkankraterseen leben Fische.Frage ist, wie sie dorthin gelangen.Wahrscheinlich über Wasservögel.

Wissenschaftlern des Donau For -schungszentrums in Debrecen inUngarn ist es gelungen, den Trans -port von Fischeiern durch Stock -enten nachzuweisen. Sie verfütter-ten die weichen Eier von Karpfenund Giebeln. 0,2 Prozent der verfüt-

terten Eier überlebten das Verdau -ungssystem der Ente und wurden

NAHRUNGSKETTE VERBREITET FISCHE

DatenschutzhinweisWünschen Sie in Zukunft den ic-tickernicht mehr zu erhalten, senden Sie bitteeine kurze E-Mail an [email protected]: ic-ticker Abbestellung.Herzlichen Dank! Ihre implantcast GmbH

Die 240.000-Einwohner-Stadt imNorden Frankreichs liegt an derGrenze zu Belgien. Egal ob GrandPlace, Eglise Saint Maurice oderdie Börse samt Flohmarkt, dieAltstadt (Vieux Lille) lässt sichideal zu Fuß erkunden. Hektikkennt man in der Universitätsstadtim ehemaligen Kohlerevier nicht.In der Hauptstadt von Hauts-de-France wird entspannt flaniert,geradelt oder mit Metro, Tramoder Bus gefahren.

Die beste Aussicht über Lille hatman vom höchsten Gebäude der

Stadt, dem Glockenturm Beffroi deLille (104 m). Der Eintritt kostet fünfEuro. Wer am Eingang läutet, demwird geöffnet … Von hier oben sinddie nächsten Sehenswürdigkeitenzu erkennen: Der Kreisel mit demPorte de Paris (Stadttor/ Triumph -bogen), der Turm von Notre Damede la Treille oder die Altstadt-Gässchen mit ihren Cafés.

Im Musée des Beaux-Arts lockenWerke von Van Dyck, Donatello,Goya und Rodin. Der Kunstpalastam Platz der Republik ist mit22.000 Quadratmetern das größte

Mitten im Eurasanté Park in Lille hatPersée Médical (PM) seinenFirmensitz. Der implantcast-Part nerversorgt von hier aus die Kran ken -häuser in der Region mit en -doprothetischen Produkten al lerArt. Das Gebiet erstreckt sich überdie De partements Nord, Pas deCalais, Somme, Oise und Aisne.PM wurde 2011 von Emba rakBousiane ge grün det. Als OP-Pfleger war er zur Jahrtau send -wende mit der Ver wendung vonEndoprothesen intensiv in Kon taktgekommen. Das sechsköpfige PM-

Team kümmert sich seit neunJahren um die Auslieferung derProdukte, die technische Un -terstützung während der Opera tio -nen und bietet außerdem Trai -ningskurse für Kli nik personal an.Zu den Kunden vom PM zählensowohl das Uni ver sitätsklinikumLille (CHU) als auch diverse Pri -vatkliniken. Der Umsatz betrug imvergangenen Jahr vier Millio nenEuro.„Wir liefern die komplette Band -breite von Endoprothesen. In jüng-ster Zeit sind besonders Pro dukte

MakreleEscabeche

Persée Médical (PM)

Lille

Zutaten

• 1 Karotte• ¼ Fenchelknolle• 1 Zwiebel• 1 Knoblauchzehe

Für die Escabeche:• 250 ml Weißwein• 250 ml Wasser• 10 Korianderkörner• Prise grob zerdrückte Pfeffer -

körner• Prise grobes Salz• Saft einer Zitrone• Zweig Thymian• 1 Lorbeerblatt• 75 ml Olivenöl• 74 ml weißer Balsamessig

• 4 Makrelenfilets

Place du Général de Gaulle

Porte de Paris, rechts daneben der Glockenturm Beffroi

Kunstmuseum Frankreichs nachdem Louvre von Paris. Weiternach Westen hat Sébastien LePrestre de Vauban Ende des 17.Jahrhunderts seine „Königin derZitadellen“ errichtet, eine Festungaus Backstein. Mit Zoo undNaturgarten bildet der Wehrbauden „grünen Stern“ der Innen -stadt. Hier liegt mit dem Bois deBou logne auch einer der beliebte-sten Parks. Entspannung für Ein -hei mische und Touristen bietenetwas außerhalb am Ufer der Lysaber auch ein Barfußpfad und einBadesee.

Musée des Beaux-Arts

wieder ausgeschieden. Die darinent haltenen Embryonen sind nach

Angaben der Wissenschaftler voll-kommen unbeschadet und könn-ten an einem Zielort schlüpfen unddie Basis einer Fischpopulation bil-den.

Die Nahrungskette der Was ser -vögel sei sehr wahrscheinlich der„bedeutendste Verbreitungs weg“für die Fische. Die Fischeier ließensich auf diese Weise bis zu 60Kilometer in Gewässer transportie-ren. Quelle: Forschung und Wissen

Zubereitung

Karotte und Fenchel in Scheibenschneiden. Zwiebel fein hacken.Knoblauchzehe halbieren.

Für die Escabeche alle Zutatenaußer den Makrelenfilets in einem

im Bereich der Tumor endo pro the -tik und der Knieversor gung nach-gefragt“, sagt Embarak Bou sia ne.PM hat sich mit dem MUTARS®-System und dem GenuX®MK andie Spitze der Endoprothetik-Ver -sorger in Nord frankreich ge setzt.„Mit innovativen Produkten bedie-nen wir ge nau das Interesse unse-rer Ge schäftspartner. Erfolg reichsind wir deshalb auch mitEPORE® Cones und C-Fit® 3D.Persée Mé dical hofft, auch mitdiesen Ange boten bald vornedran zu sein.“

großen Topf mischen und zumKochen bringen. Dann bei kleinerFlamme 20 Minuten weiterkö-cheln lassen. Die Makrelenfiletsunter kaltem Wasser waschen. Miteiner Pinzette sämtliche Grätenentfernen und die Filets kaltstel-len. Wenn die Escabeche fertigist, durch ein Sieb in einen Topfseihen, Gemüse und Gewürzeaufheben. Makrelenfilets mitetwas Salz würzen.

Die Escabeche aufkochen undüber den Fisch gießen. Aufge ho -benes Gemüse und Gewürze zu -geben, mit Frischhaltefolie bede -cken und kalt werden lassen. Für2 Stunden im Kühlschrank kalt-stellen. Wenn die Makrele und dieEscabeche gut durchgekühlt sind,etwas umrühren und servieren.

Tipp: Das Gericht sollte möglichstam Vortag zubereitet werden. Jelänger die Makrele und das Ge -müse in der Escabeche marinie-ren, desto besser schmeckt alles.

Bon appétit

Notre Dame de la Treille

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