Winter/Frühjahr 2006

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Interview Ministerpräsident Wulff im Gespräch mit der SU Aktuell in der Schulpolitik Bildungsreformen in Niedersachsen - eine Bilanz Service Schülerrechte Tipps für die Arbeit in der SV www.su-niedersachsen.de Das Magazin der Schüler Union Niedersachsen Winter/Frühjahr 2006

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Die SUbstanz der SU Niedersachsen Ausgabe Winter/Frühjahr 2006

Transcript of Winter/Frühjahr 2006

Interview

Ministerpräsident Wulff im Gespräch mit der SU

Aktuell in der Schulpolitik

Bildungsreformen inNiedersachsen - eine Bilanz

Service

Schülerrechte Tipps für die Arbeit in der SVw

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Das Magazin der Schüler Union NiedersachsenWinter/Frühjahr 2006

Bildungspolitik

Schüler Union Niedersachsen

Schülervertretung

SU: Wir retten den Spaß an der Schule

34. Landesdelegiertentag in Göttingen

SV-Seminar im Landtag: Ein voller Erfolg

Inhalt

RÜCKBLICKVeit Albert neuer Landesvorsitzender

DIE SCHÜLER UNIONWas ist eigentlich die SU?

RÜCKBLICK UND VORSCHAUAktuell in der SU Niedersachsen

INTERVIEW MIT CHRISTIAN WULFF„Wir sind bereits vom Tabellenkeller ins Mittelfeldvorgestoßen.“

MEINUNGBildungsreformen in Niedersachsen - eine Bilanz

SYSTEMWas macht eigentlich ein Landesschülerrat?

SERIEProjekte und Ideen für die SV

SERIESchülerrechte

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11 - 14Impressum

SUbstanz. Das Magazin der Schüler Union Niedersachsen.

Redaktionsanschrift:Schüler Union NiedersachsenPostfach 12 40 - 30012 HannoverTelefon 0511/27991-48 - Telefax 0511/27991-40Email: [email protected]

Auflage: 5000 Exemplare

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Chefredakteur und V.i.S.d.P.: Maximilian Oppelt Layout: Markus DuramSatz: Torben KloseSU-Logo: Daniel Stellmann

Redaktion: Veit Albert, Till Cordes, Torben Klose, ArneKöhler, Malte Kramer, Maximilian Oppelt, Carsten Rehder,Beatrice von Jeinsen

toll! Wir freuen uns, dass du geradedie zweite Ausgabe unserer„SUbstanz“ aufgeschlagen hast!

Genau, es geht hierbei um Politik!Wenn du Politik hörst, denkst dusicherlich an streitendeParteifunktionäre in Talkshows oderParlamenten. Mit diesem Magazinmöchten wir dir eine weitere undwesentlich interessantere Facettevon Politik eröffnen. Politik für dieInteressen von uns Schülern. Unsgeht es nicht um Einschaltquotenoder Wählerstimmen, wir wollendich von der Idee begeistern, dichfür deine Interessen und die deinerMitschüler einzusetzen. „Aktiv inder Schulpolitik“, das kann zumBeispiel bedeuten, sich vor Ort anden Schulen für die Errichtung einesGetränkeautomaten oder dieSanierung der Schultoiletten zuengagieren. Du wirst schnell sehen,Einsatz und Engagement lohnensich: Als Schülervertreter kann manan den Schulen konkret etwasbewegen und beispielsweise auf dieEntscheidungen der Gesamtkonfe-renz Einfluss nehmen.

Übrigens, durch die Wahl zumSchülervertreter kann man bis zumMitglied im Landesschülerrat auf-steigen, ein Insiderbericht über dieArbeit und die Mitwirkungsmög-lichkeiten im LSR findest du aufSeite 11. Außerdem setzen wir diein der letzten Ausgabe begonnenenSerien für Schülervertreter fort:Auch in der neuesten „SUbstanz“findest du auf Seite 13 eine

Ideenbörse gelungener SV-Aktionen, auf Seite 14 haben wir wieder einigeFragen zu deinen Rechten gegenüber den Lehrern beantwortet.

Darüber hinaus stellen wir die aktuelle Arbeit der Schüler Union vor, dennein weiteres spannendes Kapitel der Einflussnahme auf die Schulpolitikkann dein Engagement in der größten politischen SchülervereinigungNiedersachsens sein. Mehr dazu findest du ab Seite 3.

Wir hoffen, dass du nach der Lektüre unserer zweiten Ausgabe der„SUbstanz“ Interesse bekommen hast, bei uns mitzumachen und würdenuns freuen, dich bei einer unserer nächsten Veranstaltungen als Gastbegrüßen zu dürfen. Auf www.su-niedersachsen kannst du alle Adressenunserer Verbände abfragen und einfach mal Material anfordern oder gleichbei einem unserer Events vorbeischnuppern.

Herzliche Grüße und bis bald!

Deine

Veit Albert Maximilian Oppelt

Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler,liebe SU-Mitglieder,

SUbstanz-ChefredakteurMaximilian Oppelt

SU-LandesvorsitzenderVeit Albert

Editorial

[email protected]

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derten Rahmenbedingungen im PISA-Zeitalter berücksichtigt wurde genau-so wie der Leitantrag „Schüler! Macht!Schule!“ beschlossen, der die aus SU-Sicht derzeit drängendsten bildungs-politischen Fragen behandelt: dieReform der Schülervertretung, dieEigenverantwortliche Schule und dieSchulinspektion. Mit ihrenAuffassungen wird sich die SchülerUnion Niedersachsen gegenüber allenbildungspolitischen Akteuren positio-nieren und weiterhin die Interessender Schülerinnen und Schüler vertre-ten.Prominente Redner der Veranstaltungkamen aus Berlin und Hannover: Derehemalige SU-Landeschef Eckart vonKlaeden stimmte die SUlerinnen undSUler auf den anstehendenWahlkampf ein und Kultus-Staatssekretär Hartmut Saager berich-tete für den kurzfristig verhindertenKultusminister Bernd Busemann ausder aktuellen niedersächsischenBildungspolitik und bot Gelegenheitzu engagierten Nachfragen derTeilnehmer.Veit Albert: „Die Schüler Union gehörtauch nach 34 Jahren noch lange nichtzum alten Eisen. Es gibt viel noch zutun, hin zu einem guten Schulsystem,dass uns gerecht fördert und fordertund zu kritischen Bürgerinnen undBürgern bildet.“Wer hart arbeitet, darf natürlich auchfeste feiern: das im Wald gelegeneVereinsheim der GöttingerTennisclubs bot dafür ein gutesAmbiente, um bei Gegrilltem undeinem frisch gezapften Bier einen net-ten Abend zu verleben und zur Musikdes DJs das Tanzbein zu schwingen.

Spannend ging es bei beim 34.Landesdelegiertentag (LDT) derSchüler Union (SU) Niedersachsen inGöttingen zu: nach zwei Jahren alsLandesvorsitzender hatte derGrünendeicher Till Cordes nach demAblegen des Abiturs erklärt, nichterneut anzutreten. „Wenn man Bilanzzieht über seine politische Arbeit, soist einer der wichtigsten Erfolge, einenguten Nachfolger zu haben“, soCordes. „Umso mehr freue ich mich,dass wir zwei hervorragendeKandidaten haben, die einen fairenund freundschaftlichen Wahlkampfgeführt haben.“Die beiden Kandidaten, derBraunschweiger Veit Albert und derHannoveraner Maximilian Oppelt hat-ten sich zwei Monate lang bei denKreisverbänden mit ihrenVorstellungen und Ideen beworben.Der so gut wie schon lange nicht mehrbesuchte LDT - über 70 stimmberech-tigte Delegierte und mehr als 100

Teilnehmer - wählte Veit Albert mitdem hauchdünnen Vorsprung von vierStimmen zum neuenLandesvorsitzenden. Vereinbarungsgemäß kandidierteMaximilian Oppelt als stellvertreten-der Landesvorsitzender und wurdegenau wie Malte Kramer (Nordhorn)in dieses Amt gewählt. Den geschäfts-führenden Vorstand komplettierender Hildesheimer Gerold Schäfer alsLandesschatzmeister und Beatrice vonJeinsen aus Hannover alsLandespressesprecherin. In einerspannenden Kampfkandidatur setztensich Janina Uhlworm (Göttingen),Carsten Rehder (Harburg-Land), SvenHartmann (Schaumburg), ChristophPonto (Goslar) und Michael Weickert(Nienburg) als Beisitzer durch. Aber nicht nur personell, sondernauch inhaltlich gingen für die SU-Arbeit in den kommenden zwölfMonaten neue Impulse aus: Ein neuesGrundsatzprogramm, das die verän-

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Schüler Union NiedersachsenRÜCKBLICK

Veit Albert neuer Landesvorsitzender34. Landesdelegiertentag in Göttingen voller Erfolg für Schüler Union. Torben Klose

Der neue Landesvorstand der Schüler Union Niedersachsen nach seiner Wahlbeim Landesdelegiertentag in Göttingen (es fehlt: Michael Weickert)

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Veranstaltungstipps und sonstigeAnregungen für deine Arbeit in einerSchülervertretung findest du ab Seite11 unserer "SUbstanz".

Gemeinsam aktivNatürlich ist die SU auch eine ArtFreizeitorganisation, denn: Wo wirSchüler etwas bewegen, wo wir unsgemeinsam für eine bessere Schul-landschaft einsetzen, da verbringenwir auch oft unsere Freizeit miteinan-der. Wir feiern zusammen, unterneh-men etwas und haben Spaß.

Wenn du deine Zukunft, deineBildungsmöglichkeiten und die vielerweiterer Gene-rationen vonSchülern posi-tiv mitgestal-ten möchtestund einfach mitnetten Leutenzusammentref-fen willst, dannwerde Mitgliedin der SchülerUnion Nieder-sachsen.Komm' einfachmal vorbei undschau dich beiuns um, dieMitgliedschaftin der SU istnatürlich kos-tenlos.Werd’ aktiv mituns und beiuns!Wir freuen uns auf dich!

Bis bald!

Schön, dass du dich für die Arbeit derSchüler Union (SU) Niedersachseninteressierst! Mit rund 1300 Mit-gliedern sind wir die größte politischeSchülervereinigung in Niedersachsen.Unsere Mitglieder sind Jugendlicheaus ganz Niedersachsen, die sichgemeinsam für eine bessere Schul-politik einsetzen möchten.

Vor Ort und im LandUnser Landesverband gliedert sich inzahlreiche Kreisverbände, Ortsver-bände und Schulgruppen. Vor Ort anden Schulen setzen wir uns gemein-sam mit den Schülervertretungen fürbessere Lernbedingungen und einangenehmes Schulleben ein. Hierbeikann es zum Beispiel um das Ein-richten eines Getränkeautomatenoder die Sanierung der Schultoilettengehen. Niedersachsenweit versuchenwir eigene bildungspolitische Kon-zepte zu entwickeln und damitEinfluss auf die Landespolitik zu neh-men. Die SU ist also das Sprachrohrvon uns Schülern in der Öffentlichkeitund klärt Politiker und Medien inGesprächsrunden über unsere Sorgen,Ängste und Ideen auf.

Service für die SVAußerdem verstehen wir uns als„Servicedienstleister“ für Schüler-vertretungen. So geben wir beispiels-weise einen „SV-Leitfaden“ heraus, indem wir Ideen und Veranstaltungs-tipps für frischgewählte SVen vorstel-len und veranstalten Seminare fürSchülervertreterinnen und Schüler-vertreter.Das letzte fand im November 2005 imLandtag in Hannover statt, und warmit über 170 Teilnehmerinnen undTeilnehmern ein Riesenerfolg.

DIE SCHÜLER UNION

Was ist eigentlich die SU?Politik von Schülern für Schüler. Maximilian Oppelt

Du möchtest mehrerfahren?Auf unserer Homepage berichtenwir von unseren Aktionen, infor-mieren über die nächstenTermine und stellen unsere bil-dungspolitischen Positionen vor.Außerdem findest du hier aktuel-le Termine und Ansprechpartneraus deiner Region.

www.su-niedersachsen.de

BundesschülertagungNachdem der niedersächsisches SU-Landeschef Veit Albert einstimmigvom Landesausschuss in Lüneburg fürdas Amt des Bundesvorsitzenden derSU Deutschlands nominiert wordenwar, stellte er sich am 2./3. Oktoberder Bundesschülertagung inRegensburg zur Wahl. Nach einemspannenden Wahlkampf setzte er sichklar gegen seinen Konkurrenten ausBayern durch.Wenig später wurde der Landesge-schäftsführer der Schüler UnionNiedersachsen, Torben Klose, vomneuen Bundesvorstand zum Bundes-geschäftsführer ernannt. Veit Albertund sein Team haben sich nun zumZiel gesetzt, die Arbeit desBundesverbandes, die in den letztenJahren arg zu wünschen übrig ließ,wieder nach vorne zu bringen und zuintensiveren.

SV-SeminarAm 12. November fand das alljährlicheSV-Seminar der Schüler Union im nie-dersächsischen Landtag statt. Mitrund 170 Teilnehmerinnen undTeilnehmern von Schülervertretungenaus ganz Niedersachsen war dasSeminar ein großer Erfolg. Zu Beginnstellte Veit Albert die Arbeit der SUvor, im Anschluss fand eine spannen-de Diskussion mit dem Mitglied imKultusausschuss Joachim Albrechtüber niedersächsische Schulpolitikstatt.Nach einem leckeren Mittagessen fan-den dann Workshops zu den Themen„Rhetorik“, „Projektmanagement“ und„Grundlagen der Schülervertretung“statt. Hier konnten dieTeilnehmerinnen und Teilnehmer ler-

KlausurtagungNachdem sich der neueLandesvorstand noch vor denSommerferien zum ersten Mal getrof-fen hatte und die Arbeitsaufträge ver-teilt waren, fand man sich gleich imAnschluss an die Sommerpause 2005zu einer Klausurtagung im Harzzusammen. An diesem Wochenendebeschäftigten sich die Mitglieder desLandesvorstandes intensiv mit derPlanung und inhaltlichen Ausgestal-tung der vor ihnen liegendenAmtszeit. So wurde bereits das erstePositionspapier zum Thema „Drogenund Gesundheit“ beraten. Neben derinhaltlichen Arbeit fand derLandesvorstand aber auch Zeit, sichuntereinander kennen zu lernen, wasder Produktivität der Arbeit zuträg-lich gewesen sein dürfte.

Landesausschuss Ende September fand dann der ersteLandesauschuss der Amtszeit im

Rahmen eines Seminars zum Thema„Keine Macht den Drogen - mehrMacht dem Sport“ statt. DerLandesauschuss diskutierte über denunter gleichem Motto stehendenLeitantrag und verabschiedete ihn mitgroßer Mehrheit. Zwei Tage lang wurde mit verschiede-nen Referenten über die besondereBedeutung des Sportunterrichts undder Drogenprävention diskutiert. Eswurde dargestellt, dass es einerReform des Sportunterrichts bedarf,damit zum einen besser auf dieProbleme übergewichtiger Schülerin-nen und Schüler eingegangen werdenkann und zum anderen möglichst vieleJugendliche zu Mitgliedschaften inVereinen motiviert werden. Nochlange werden den Teilnehmern dienahe gehenden und anschaulichenSchilderungen eines Suchtberatersaus der Region Lüneburg bezüglichder Probleme von Drogenabhängigenin Erinnerung bleiben.

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Schüler Union NiedersachsenRÜCKBLICK UND VORSCHAU

Aktuell in der Schüler Union NiedersachsenWas war, was ist, was wird. Eine Betrachtung. Beatrice von Jeinsen

200 neue Mitglieder im Herbst waren das Ergebnis der Mitgliederwerbekam-pagne - die Siegerverbände Goslar und Hannover wurden dafür geehrt

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nen, wie man sicher auftritt, Aktionenin der Schule plant und durchführt undsie wurden über ihre Rechte undPflichten als Schülervertreter aufge-klärt. Und das alles kostenlos alsService der Schüler Union.

Inhaltliche DiskussionenNatürlich stand auch in der bisher ver-strichenen Amtszeit die inhaltlicheArbeit zu schulpolitischen Themen imVordergrund. Die Schüler Union sprach sich zumBeispiel für die Einführung der eigen-verantwortlichen Schule, aber in die-sem Zusammenhang auch gegen eineverstärkte Macht des Schulleiters aus.Die Idee der eigenverantwortlichenSchule, dass alle Schulen ein Ziel aufunterschiedliche Art und Weise errei-chen sollen, als solche ist zwar sehrgut, aber sollte damit eineEntmachtung der Schüler- und auch

Elternschaft einhergehen, kann diesdie Schüler Union als Vertreter derRechte ihrer Mitschülerinnen undMitschüler nicht akzeptieren (sieheauch Seiten 9/10 „Bildungsreformenin Niedersachsen - Eine Bilanz“).Des Weiteren sprach sie sich für dieEinschränkung des freienElternwillens und damit verbunden fürdie Einführung von Eignungstestsnach der vierten Klasse aus. So sollgewährleistet werden, dass jedes Kinddie Schulform besucht, die seinenFähigkeiten entspricht. MitEignungstest wäre dies sehr gut mög-lich, Eltern hingegen beurteilen dieFähigkeiten ihrer Kinder oftmalsfalsch. Verbunden mit einer erhöhtenDurchlässigkeit, kann durch dieEinschränkung des freienElternwillens ein wirklich förderndesund forderndes dreigliedrigesSchulsystem erreicht werden.

MitgliederzuwachsVon September bis November 2005konnten über 200 neue Mitglieder fürdie Schüler Union gewonnen werden.Neben der Neugründung von SU-Kreisverbänden in Holzminden undMeppen trug hierzu insbesondere dieMitgliederwerbekampagne bei. Hier-bei belegten die Verbände Goslar,Hannover und Hameln-Pyrmont dieersten drei Plätze. Während der Preisfür die beste Einzelwerberin an DanaDroste aus Goslar ging, durfte sich derKreisverband Hannover über dieEhrung für die landesweit beste Home-page freuen.

AusblickVeit Albert zu der Amtszeit seinesTeams: „Gute Erfolge haben wir ge-schafft, bis zum Landesdelegiertentagam 11./12. Juni 2006 werden wir nocheiniges tolles auf den Weg bringen.“

Wulff: Kein Kind darf verloren gehenoder auf der Strecke bleiben, sondernjede Schülerin und jeder Schüler mussbei uns die Chance erhalten,Lernrückstände auszugleichen undLernstärken auszubauen und so denbestmöglichen Abschluss zu errei-chen. Deshalb ist die auf den Weggebrachte individuelle Förderung sowichtig. Wer ein Haus bauen will,muss zuerst für gute Fundamente sor-gen. Deshalb müssen wir in denKindertagesstätten den Bildungsauf-trag weiter stärken. Kinder zwischendrei und sechs sind wissbegierig undwollen viel lernen. Sie sollen deshalbauch entsprechende Angebote erhal-ten. Was spricht gegen einen spieleri-schen Erwerb von Grundkenntnissenim Rechnen, Lesen, Schreiben odersogar der englischen Sprache? Wirwollen die Kindergärten allerdingsauch nicht verschulen. Ein wichtigerSchritt hin zu mehr Qualität, zurQualitätsentwicklung undQualitätssicherung in den Schulen istdie Entwicklung hin zuEigenverantwortlichen Schulen, die imweitaus stärkeren Maß als bisherselbst für die Qualität ihrer Arbeit ver-antwortlich sind. Wir werden dieSchulen dabei entsprechend beratenund unterstützen.

SU: Halten Sie das eingeführteKonzept der eigenverantwortlichenSchule für sinnvoll? Was entgegnenSie Kritikern, die befürchten, dassLeistungsstandards am Ende derSchullaufbahn nicht erreicht werdenkönnten?

Schüler Union: Wie beurteilen Sie ins-gesamt die bislang erfolgte schulpoli-tische Arbeit Ihrer Landesregierung,gerade vor dem Hintergrund derjüngst veröffentlichten Ergebnissevon „PISA E 2003“?Christian Wulff: Wir sind auf dem rich-tigen Weg. Mit 2.500 zusätzlichenLehrerplanstellen und der umfassend-sten Schulstrukturreform in derGeschichte des LandesNiedersachsen. Mit dem Ergebnis,dass wir nun mehr Bildungsangeboteund eine höhere Bildungsbeteiligungim ländlichen Raum haben, einem prä-zise gefassten Bildungsauftrag für dieeinzelnen Schulformen und ein fast

v e r d r e i f a c h t e sGanztagsangebot. Esfindet mehrUnterricht in allenSchulformen statt.Mit zentralenAbschlussprüfungenim Sekundarbereichund dem Zentral-abitur, mit derUmsetzung der bun-desweiten Bildungs-standards, vor allemaber deutlichenSchwerpunkten beider individuellenFörderung vonSchülerinnen undSchülern, derS p r a c h f ö r d e r u n gund in der frühkind-lichen Bildung sinddie Weichen sogestellt, dass wir aus

dem PISA-Tal herauskommen werden.Dazu bedarf es der gemeinsamenAnstrengung aller Beteiligten, so wiees die Ergebnisse von PISA E 2003bereits ausweisen. Wir sind vom

Tabellenkeller bereits ins Mittelfeldvorgestoßen und weiter auf dem Wegnach oben.

SU: Nach den großen Reformen in derBildungspolitik: Was bleibt in diesemBereich in den kommenden Jahren zutun?

Christian Wulff (46 Jahre) ist seit März 2003Ministerpräsident von Niedersachsen

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BildungspolitikINTERVIEW

„Wir sind bereits vom Tabellenkeller ins Mittelfeldvorgestoßen.“

Interview mit Ministerpräsident Christian Wulff. Fragen: Maximilian Oppelt/Torben Klose

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„Es findet mehr Unterricht inallen Schulformen statt“

Hintergrund mäkelt und kritisiert, ver-hält sich wie jemand, der ein Auto mitfünf Gängen hat, aber immer nur imersten Gang fährt. Das hält der besteMotor nicht aus.

SU: Zum Abschluss noch eine persön-liche Frage: Was haben Sie aus IhrerZeit in der Schüler Union für ihre wei-tere berufliche und politische Karrieremitgenommen?Wulff: Ich selber bin 1976 Mitglied derSchüler Union geworden und hattedort eine tolle Zeit. Hier habe ichschon früh gemerkt, dass ich mit mei-nem Einsatz für andere etwas bewe-gen kann. Das es sich lohnt, eineMeinung zu haben, diese zu vertretenund sich schon früh politisch zu enga-gieren. Politik lebt vom Mitmachenund alle sind dazu herzlich eingeladen!

Hauptschulen. Wir haben gerade fürdiese Schulform, die lange Jahre ver-nachlässigt, schlecht geredet undgeschrieben wurde, eine Mengegetan. Mit mehr Unterrichtsstundenin den Fächern Deutsch undMathematik, mit Schulsozialarbeiter-stellen, mit der Vorrangstellung vonHauptschulen bei der Schaffung von

Ganztagsangeboten, der Senkung derKlassenobergrenze auf 26Schülerinnen und Schüler und insbe-sondere der Förderung derBerufsorientierung durch u.a. 60 - 80Betriebs- oder Praxistage werden wirden besonderen Anforderungen derHauptschülerinnen und Hauptschü-lern an ihre Schulreform gerecht. Abereine fast dreißigjährige Schulstruk-turdebatte ist nicht in einem oder zweiJahren zu überwinden. Also geben wirder neuen Hauptschule doch die Zeit,die sie braucht, um bei den Menschenrichtig anzukommen.

SU: Weshalb sollten sich jungeMenschen in den Schülervertretungenengagieren?Wulff: Die Demokratie lebt davon,dass sich die Menschen beteiligen,dass sie Verantwortung übernehmenund die Verhältnisse mitgestalten. Wirmüssen erreichen, dass Schule undLernen wieder eine hoheWertschätzung erhält, dass beides vonSchülerinnen und Schülern wie vonEltern und Lehrkräften als wichtig,sogar als existentiell angesehen wird.Dafür brauchen wir eine neue Kulturder Anstrengungs- undLeistungsbereitschaft sowie das nöti-ge Verantwortungsgefühl für deneigenen Bildungsweg. Wer sich nichtbeteiligt, sondern nur aus dem

Wulff: Eine zentrale Erkenntnis ausden PISA-Studien ist, dass gerade die-jenigen Länder gut abgeschnittenhaben, die eine Balance zwischengrößtmöglicher Freiheit undEigenverantwortung für die einzelneSchule sowie regelmäßiger Rechen-schaftslegung über Bildungs- undErziehungsarbeit jeder Schule anhandvon vorgegebenen Standards haben. Ein System, in dem klar beschriebenwird, wie das erreichte Ziel aussehensoll, bedarf allerdings dann auchgeeigneter Kontrollmechanismen, umdas Erreichen dieses Ziels zu überprü-fen. Dem dienen landesweiteVergleichsarbeiten, die zentralenAbschlussprüfungen und nicht zuletztdie Schulinspektion. Wenn Schulenzukünftig kontinuierlich ihre Arbeitverbessern sollen - dies ist der Kernder Eigenverantwortlichen Schule -,dann müssen sie auch klarer als bishererkennen können, wo sie in den ver-schiedenen Bereichen der schulischenArbeit stehen, wo ihre Stärken liegen,aber auch, wo es Bereiche gibt, diebesonderer Anstrengungen bedürfen.

SU: Die Schüler Union fordert seit lan-gem - wie viele Lehrerverbände - dieAbschaffung des freien Elternwillens,der die freie Wahl der weiterführen-den Schule durch die Eltern zulässt.Wie stehen Sie dazu?Wulff: Wenn wir durch den freienElternwillen bei der Wahl der weiter-führenden Schulform eine bessereBildungsbeteiligung und bessereAbschlüsse für viele Schülerinnen und

Schüler erreichen können, ohne dafürEinbußen beim Bildungsniveau hin-nehmen zu müssen, ist das doch sehrzu begrüßen. In dieser Diskussion gehtes wohl vor allem um die Anwahl der

Christian Wulffgeboren am 19. Juni 1959verheiratet, 1 Tochter1978-1979 Landesvorsitzenderder Schüler Union1978-1980 Bundesvorsitzenderder Schüler Union1994 Spitzenkandidat der CDU1994 Landes- und Fraktions-vorsitzender in Niedersachsenseit 2003 NiedersächsischerMinisterpräsident

Die Reformen stellten auch dieSchülerinnen und Schüler vorHerausforderungen.

www.christian-wulff.de

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„Wir haben für dieHauptschulen viel getan“

„Politik lebt vom Mitmachenund alle sind dazu herzlich eingeladen!“

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Kultusminister Busemann hat frischen Wind in NiedersachsensBildungspolitik gebracht und viele Reformen angestoßen, die auch dieSchüler Union lange gefordert hat

BildungspolitikMEINUNG

Bildungsreformen in Niedersachsen - eine BilanzDie Bildungspolitik in Niedersachsen ist auf einem guten Weg. An manchen Punkten

allerdings hat man die Schülerinteressen nicht ausreichend im Blick meint Maximilian Oppelt

Kurslehrern an den Schulen vorge-nommen werden. Damit suggeriertder Begriff Zentralabitur eine hoheVergleichbarkeit des Schulabschlus-ses, die aber eigentlich nicht gegebensein wird, da auch weiterhin die Lehreran unterschiedlichen Schulen ver-schiedene Anforderungsabstufungenbei ihrer Korrektur vornehmen wer-den. Es ist sehr bedauerlich, dass diePolitik nicht den Mut gehabt hat, dieIdee des Zentralabiturs zu Ende zudenken, indem auch die Korrekturenunabhängig organisiert wordenwären. So wird leider weiterhin derVerdacht nicht auszuräumen sein,dass einige Schulformen und Schulenbei der Bewertung der Klausuren imGegensatz zu anderen Schulen, ver-stärkt von ihrem Interpretationsspiel-raum Gebrauch machen.All diese Reformen sind grundsätzlichsinnvoll und stellen langjährigeForderungen der Schüler UnionNiedersachsen dar. Dennoch hat PISAdeutlich gemacht, dass es bei Schulenicht so sehr auf die Strukturenankommt, sondern vor allem auf dieQualität des Unterrichts. Von ent-scheidender Bedeutung für den Erfolgder Arbeit der NiedersächsischenLandesregierung wird es nun sein, obauf die beschriebenen Maßnahmender „äußeren Schulreform“ nun aucheine „innere Schulreform“ folgt, diediese Bezeichnung verdient.

Eigenverantwortliche SchuleWährend die Schulen bislang einDasein als ausführendes Werkzeugder weit entfernten Schulverwaltunggefristet haben, geht die

Die unter der Führung vonMinisterpräsident Christian Wulffund seinem Kultusminister BerndBusemann angetretene Landesregie-rung hatte den Wahlkampf mit eini-gen konkreten bildungspolitischenZielvorstellungen verbunden, wieetwa dem Versprechen nachEinstellung von 2500 neuen Lehrern.Erfreulich war für NiedersachsensSchülerinnen und Schüler, dass dieneue Landesregierung Wort hieltund die Unterrichtsversorgung tat-sächlich mit einer großenEinstellungswelle verbesserte.Die Landesregierung packte aber auchdie längst überfälligeSchulstrukturreform an, und schafftedie nicht mehr zeitgemäßeOrientierungsstufe ab. Auch dasAbitur nach 12 Jahren wurde inNiedersachsen eingeführt. Diese

Maßnahme wird dazu beitragen, dassdie niedersächsischen Schülerinnenund Schüler im internationalenWettbewerb um Arbeits- oderStudienplätze mit ihren Mitbewerbernkonkurrenzfähiger agieren werdenkönnen.

ZentralabiturAußerdem wird im Jahr 2006 das ersteMal landesweit an allen Schulen mitgymnasialer Oberstufe einZentralabitur durchgeführt werden.Wir sind für das Zentralabitur, aller-dings stets vor dem Hintergrund derbesseren Vergleichbarkeit desAbschlusses „Allgemeine Hochschul-reife“. Denn bei dem jetzt eingeführ-ten Zentralabitur werden zwar dieAufgabenstellungen landesweit ein-heitlich sein, doch wird die Korrekturauch weiterhin von den jeweiligen

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der Inkompetenz zu überführen, son-dern es geht um die Ermittlung derSchulqualität insgesamt. DieLandesregierung plant bislang, dassdie Ergebnisse vier Wochen nach derInspektion dem Schulleiter übersen-det werden. Dieser soll die Ergebnissedann an den Elternrat, dieSchülervertretung, den Personalratsowie an den Schulträger weiterleiten.Ich bin allerdings der festen Überzeu-gung, dass nur ein offener Umgangmit den Ergebnissen zu einer wirklichnachhaltigen Qualitätsverbesserungführen wird. Eine Veröffentlichungder Ergebnisse etwa im Internet,würde Eltern und Schülern dieMöglichkeit einer objektivenEntscheidungsgrundlage hinsichtlichder Wahl der weiterführenden Schuleeinräumen. Zugleich würde der Druckauf die Schulleitung erhöht werden,auch tatsächlich tätig zu werden undden Mut zu besitzen, Veränderungenin ihrer jeweiligen Schule in Angriff zunehmen. Ein Ranking der Schulen istabzulehnen, da es nur schwerlich mög-lich wäre, die sehr komplexen Berichtein Schulnoten auszudrücken, ganzabgesehen von der Tatsache, dass

Landesregierung mit der Einführungder Eigenverantwortlichen Schule nunden richtigen Weg. Das Konzept siehtvor, dass eine ganze Reihe vonAufgaben zusätzlich von der Schuleübernommen werden. Da deshalb nunviel mehr Entscheidungen zu treffensind, erwägt das Kultusministeriumrichtigerweise die Entscheidungs-strukturen zu vereinfachen. In diesemZusammenhang sollen die Kompe-tenzen und Entscheidungsbefugnissedes Schulleiters deutlich ausgebautwerden. Das halten wir aber für denfalschen Weg: ein allmächtigerSchulleiter und eine Beschneidung derMitspracherechte von Schüler- undElternvertretern wäre ein Rückschrittin längst vergangene Jahrzehnte. Wirfordern daher eine Art Schulvorstand,der gleichberechtigt besetzt wird auseiner geringen Anzahl an Eltern undSchülervertretern auf der einen, undwenigen Lehrervertretern und demDirektor auf der anderen Seite. Diesesrecht kleine Gremium könnte vieleEntscheidungen treffen bzw. in beson-ders bedeutenden Angelegen-heitenBeschlussempfehlungen für dieGesamtkonferenz formulieren.Bei aller Detailkritik, sind wir prinzi-piell der Auffassung, dass durch dasVorhaben „EigenverantwortlicheSchule“ ein Mehr an Gestaltungs-spielraum generiert wird, das gesamteschulische Klima eine positiveEntwicklung nimmt, und die Schulenletztlich die Qualität ihres Unterrichtssteigern können.

Schul-TÜVAuf ihrem Weg hin zu mehrEigenverantwortung soll die Arbeitder einzelnen Schulen von einem„Schul - TÜV“ überprüft und begleitetwerden. Dieser „Schul - TÜV“ soll dieeinzelnen Schulen bewerten undSchwachstellen aufdecken. Hierbeiwird es nicht darum gehen, expliziteinzelne Lehrer zu überprüfen oder sie

Schulen mit hohem Ausländeranteil odervielen Schülerinnen und Schülern auseher „bildungsfernen Schichten“, danneinem gravierenden Wettbewerbsnach-teil ausgesetzt wären. Kritisch anzumerken ist aber auch dieTatsache, dass die Landesregierung bis-lang offen gelassen hat, welcheKonsequenzen aus den Untersuchungengezogen werden sollen.Meines Erachtens nach wäre es hier drin-gend erforderlich, den Schulen nachDurchführung dieses TÜVs, Mittel, auchfinanzieller Art, konkret an die Hand zugeben und ihnen damit die Möglichkeiteinzuräumen, die festgestelltenSchwachstellen auch tatsächlich zu behe-ben.

FazitKeine Frage, in der Bildungspolitik ist dieLandesregierung sowohl mit ihrenStrukturreformen als auch mit den „inne-ren Reformen“ grundsätzlich auf einemguten Weg. Aber: Es bleibt noch viel zutun, damit die Interessen von unsSchülerinnen und Schülern - und wir sindnunmal das wichtigste in der Schule -weiterhin gewahrt bleiben und die Schulelebenswert bleibt.

möchte, immerhin mehr als eineMillion niedersächsischer Schülerin-nen und Schüler. Die Organisation vonGroßveranstaltungen (wie bspw. der„Aktionstage“ des 14. Landesschüler-rates), die Beantwortung vonSchüleranfragen oder die Betreuungvon Mailinglisten kann so ein weiteresspannendes Arbeitsfeld für die LSR-Vertreter sein. Auch Technik-Experten, die sich um die Gestaltungvon Homepages oder das Design derLSR-Broschüren kümmern, sind alsMitglieder immer gerne gesehen. DiePressearbeit und der Kontakt zu ande-ren schulpolitischen Organisationenstellen weitere möglicheAufgabenfelder eines LSR-Mitgliedesdar.Für den neuen, 15. Landesschülerratwird vor allem die Reform des

Landesschülerrates neben denEntwicklungen bei der „Eigenverant-wortlichen Schule“ ein wichtigesThema sein. Lasst euch die Butternicht vom Brot nehmen und setzt euchfür eine weiterhin starkeSchülervertretung ein, die mitdenkenund mitentscheiden darf.Aber natürlich warten auf die LSR-Mitglieder viele spannende Erfahrun-gen, viel Spaß und viele neueFreundinnen und Freunde in ganzNiedersachsen.

Till Cordes war Sprecher des 14.Landesschülerrates und Landesvorsit-zender der Schüler UnionNiedersachsen.

Niedersachsens die Chance, sich alsLandesschülerratsvertreter zu bewer-ben. Doch was muss man als Mitglieddes Landesschülerrates denn eigent-lich machen?Offiziell heißt es zu den Aufgaben desLandesschülerrates im Schulgesetz in§ 170, Absatz 3: „Der Landesschülerratwirkt in allen wichtigen allgemeinenFragen des Schulwesens mit, soweitdie Belange der Schülerinnen undSchüler berührt werden.“ Der LSRkann dem Kultusministerium zu allenneuen Gesetzen, Verordnungen undErlassen seine Meinung als Stimmeder Schülerinnen und Schüler sagen -und das Kultusministerium muss dar-auf antworten! So hat beispielsweiseder 14. Landesschülerrat ebenso wiedie Schüler Union Niedersachsen eineVeränderung der Oberstufenreformgefordert und damit zumindest denPolitik-Unterricht in der Klasse 12gesichert.Die inhaltliche Arbeit desLandesschülerrates kann jedoch nurvernünftig gestaltet werden, wenn dieMitglieder auch wissen, was die Basis

Der SV-LeitfadenDen SV-Leitfaden der SchülerUnion gibt es jetzt in der brand-neuen 11. Auflage, die an alleSchülervertretungen im Land inden Weihnachtsferien verschicktwurde. Weitere Exemplare desSV-Leitfadens kannst du einfachkostenlos bei uns bestellen oderihn auf unserer Homepage her-unterladen:

www.su-niedersachsen.de

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Experten in allen Bereichenbraucht der Landesschülerratfür seine Aktionen

Ende November/Anfang Dezember istnicht nur der Start in die Adventszeitgewesen, es standen auch wieder dieWahlen zum Landesschülerrat auf derTagesordnung. Jede Schule konntedann ihren Kreisschülerratsvertreterauf die nach Schulformen getrennteWahlversammlung entsenden. Diesewählte dann aus ihrer Mitte diezukünftigen 32 Mitglieder des 15.Landesschülerrates. Das neueSchuljahr bot damit für alle engagier-ten Schülerinnen und Schüler

Aktive Schülervertreterinnen und Schülervertreter treffen sich jedenHerbst im Landtag auf Einladung der Schüler Union zum SV-Seminar

SchülervertretungSYSTEM

Was macht eigentlich ein Landesschülerrat?Die Arbeit des Landesschülerrates aus der Sicht eines ehemaligen Sprechers. Till Cordes

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und 6. Klasse Handball, für 7. und 8.Klasse Fußball und für die 9. und 10.Klasse auch noch einmal Fußball.Dabei gab es immer eine Jungen- undeine Mädchenmannschaft.Acht Schulen hatten sich angemeldet,so dass die Spielpläne von 9 Uhr bis13:17 Uhr gut gefüllt waren. Währendder SCC dann immer näher rückte,waren wir mit einer Vielzahl vonVorbereitungen (Sponsorensuche,Absprachen mit Schulleitung,Hausmeister und den SVen der ande-ren Schulen usw.) beschäftigt. Unddann kam der große Tag des Turniers.Der Info-Stand am Eingang war recht-zeitig mit dem Eintreffen der erstenTeilnehmer fertig und dank der vielenSponsoren konnten wir an jedenTeilnehmer einen Gutschein für einGetränk oder ein Brötchen aushändi-gen. Und schon gingen die erstenSpiele los. Leider hat außer denSchiedsrichtern kaum einer aus demOrganisatoren-Team bei den Spielenzuschauen können, da es immer wie-der etwas zu tun gab. Die Spielergeb-

Auch in dieser Ausgabe stellen wirwieder gelungene SV-Aktionen vor.Wenn du auch von einem spannendenProjekt berichten kannst, maile uns [email protected].

Die PatenaktionMalte Kramer, Nordhorn: Die letz-

te Patenaktion unserer Schule wareine sinnvolle Maßnahme, die beiallen gut ankam. Hierbei übernehmenältere Schüler Patenschaften für dieneuen Klassen. Zunächst haben wirSchülerinnen und Schüler aus den 10.und 11. Klassen gesucht, die gerneeine Patenschaft übernehmen wür-den. Dabei waren immer Teams vonzwei Personen vorgesehen. Wir freu-ten uns, dass wir für alle 5., 6. und 7.Klassen Paten gefunden hatten. Bei einem Treffen aller Paten habenwir dann besprochen, was denneigentlich die Aufgaben der Patensind. Im Grunde genommen solltendie Paten den neuen Schülerinnen undSchülern am Schuljahresbeginn dieSchule zeigen und bei Fragen zurVerfügung stehen. Aber auch im wei-teren Verlauf des Jahres sollten diePaten den Klassen alsAnsprechpartner dienen, wenn esFragen, Streit oder Probleme miteinem Lehrer gibt.Da wir alles mit der Schulleitung abge-sprochen hatten, klappte es sogar,dass die Paten auch bei derKlassenaufteilung während derEinschulung dabei waren und so gleichder Klasse zur Verfügung standen.Und auch jetzt noch haben die Pateneinen guten Kontakt zu den Klassenund die haben auch noch eigene Ideenmit eingebracht, wie z. B. ein Klassen-grillfest.

School-Connection-CupCarsten Rehder, Meckelfeld: Wie derName schon sagt, handelt es sich beidem School-Connection-Cup um einSportturnier, dass dazu beitragen soll,Schulen zu verbinden. Der SCC wurdeauf dem Schülerratstag im Herbst vor-geschlagen und schon begann eineGruppe mit der Organisation.Nachdem ein geeigneter Termin kurznach den Osterferien ausgeguckt wor-den war und mit den Sportlehrernerste Details abgesprochen waren,wurde auf der nächsten Gesamtkon-ferenz zunächst einmal ein Antrag fürden SCC gestellt. Genauer gesagt zwei Anträge, dennwir haben gleich mitbeantragt, dassauch alle Klassen an diesem Tag fürzwei Stunden vom Unterricht befreitwerden. Glücklicherweise wurden unsbeide Anträge genehmigt und eskonnte mit der Organisation weiterge-hen. Wir fragten bei einigen Schulenaus der Umgebung an, ob sie an demSCC teilnehmen wollen. Dabei gab esverschiedene Kategorien, für die 5.

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Projekte und Ideen für die SVPatenaktion, School-Connection-Cup und SV-Serviceportal im Web

Schülervertretung

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nisse aus beiden Hallen mussten amInfo-Stand zusammengetragen, feh-lende Aushänge angebracht werdenund am Ende gab es sogar noch eineÄnderung im Spielplan. Mit einem vonder örtlichen Sparkasse gespendetenPokal und einem anschließendenPressefoto fand die Siegerehrung ineinem würdigen Rahmen statt. Alles inallem eine gelungene Veranstaltung,die vielleicht nächstes Jahr an eineranderen Schule fortgesetzt wird.

SV-Portal im InternetMartin Kreichgauer, Hannover:

Die Kommunikation zwischen demSchülersprecherteam und denSchülern einer Schule ist nicht immereinfach: Das Informieren aller Schülerüber das Tagesgeschehen ist meist nurüber den Schülerrat und die dorterscheinenden Klassensprecher oderAushänge im Schulgebäude möglich -beides mühsame und langsameVerfahren. Der umgekehrte Kontaktvon Schülern zur SV ist häufig nochschwieriger, falls diese keine festen„Sprechstunden“ eingerichtet hat. Abhilfe schafft das Internet: An unse-rer Schule hat dieses Jahr zum zweitenMal eine Schülervertretung eine eige-ne Internetpräsenz veröffentlicht. DieSchüler können sich auf unsererHomepage regelmäßig über den neue-sten Stand der Dinge in SachenSchulgeschehen und SV-Arbeit infor-mieren. Blitzschneller Kontakt zur SVist über eine eigens eingerichtete E-Mail-Adresse gewährleistet. Aberauch die elektronische Kommunika-tion zwischen Schülern wurde verbes-sert: Über ein Diskussionsportal undeinen Chatroom können sieHausaufgaben, Lehrersprüche und dieneusten Gerüchte austauschen odersich über schulfernere Themen wiePolitik, Musik oder aktuelle Kinofilmeunterhalten.

In unserem Schülerrechtsteil beantworten wir auch in dieser Ausgabe Fragen zudeinen Rechten als Schüler. Du willst auch etwas wissen? Dann schreib an [email protected]!

HausaufgabenMirjam Evers aus Menslage: „Bei uns an der Schule herrscht unter den Schülerndie Meinung, dass die Lehrer von Freitags zur nächsten Woche, also übersWochenende, keine Hausaufgaben aufgeben dürfen. Einige Lehrer halten sichdaran, andere nicht. Könnt ihr mir sagen, was nun richtig ist?“SUbstanzredaktion: Leider habt ihr nicht recht. An allgemein bildendenSchulen in Niedersachsen dürfen nur keine Hausaufgaben vom Samstag zumMontag aufgegeben werden bzw. in der Grundschule von freitags auf montags.In eurem Fall heißt das, dass die Lehrer durchaus berechtigt sind Hausaufgabenvom Freitag zum Montag aber auch zur nächsten Woche aufzugeben. DieRegelung findest du im Erlass „Hausaufgaben an allgemein bildenden Schulen“.

Ehrenamtliche TätigkeitNatalia Graske aus Oldenburg: „Gibt es eine Möglichkeit, dass außerschuli-sche Tätigkeiten im Zeugnis erwähnt werden? Ich engagiere mich nämlichehrenamtlich beim DRK und würde dafür gerne eine Bestätigung im Zeugnishaben.“SUbstanzredaktion: Ja, das ist möglich. Außerschulische Tätigkeiten können ineinem Beiblatt des Zeugnisses erwähnt werden. Dazu solltest du mal mit dei-nem Klassenlehrer sprechen, dass er dir ein Formblatt mitbringt. Dieses mussdann von der jeweiligen Organisation, also bei dir vom DRK, ausgefüllt werden.Infos findest du hierzu übrigens im Erlass „Zeugnisse in allgemein bildendenSchulen“ unter dem Stichwort „Würdigung ehrenamtlicher Arbeit“.

Alkohol beim SchulfestDirk Terbahl aus Cappeln: „Unsere SV an einem Gymnasium plant ein großesSchulfest. Wir wollen dort auch Alkohol an die Oberstufenschüler ausschenken.Doch bevor wir unseren Schulleiter fragen, wollten wir lieber von euch wissen,ob dies überhaupt möglich ist?“SUbstanzredaktion: Alkohol ist generell an Schulen verboten. Allerdings kannvom Schulleiter bzw. vom Aufsichtführenden Lehrer eine Ausnahme genehmigtwerden. Diese Befreiung vom Verbot gilt dann aber nur für dieOberstufenschüler, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. Des weiteren müsstihr in eurem speziellen Fall beachten, dass ihr die Zustimmung von allenKlassenelternschaften haben müsst, in der minderjährige Schüler unterrichtetwerden. Ihr solltet mal mit eurem Schulleiter sprechen, ob er dazu bereit ist, dieAusnahme zu genehmigen und dann müsst ihr versuchen, die Klasseneltern-schaften zu überzeugen. Die Vorschriften hierzu findet ihr im Erlass „Rauchenund Konsum alkoholischer Getränke in der Schule“.

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SchülerrechteWelche Rechte haben wir? Malte Kramer

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