Wissenschaftsstandort | 2017 Daten & Analysen zum Hochschul- und Japan · 2017. 12. 20. ·...

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Japan Daten & Analysen zum Hochschul- und Wissenschaftsstandort | 2017

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  • Japan

    Daten & Analysen zum Hochschul- undWissenschaftsstandort | 2017

  • Inhaltsverzeichnis

    Verzeichnis von Kennzahlen und Diagrammen 3

    1. Bevölkerungsentwicklung 4

    2. Wirtschaftliche Entwicklung 7

    3. Hochschul- und Bildungswesen 10a. Historische Entwicklung 10b. Rolle des Staates / Autonomie 10c. Hochschulen und Wirtschaft 11d. Relevante Institutionen 11e. Gesamtzahl der tertiären Bildungseinrichtungen, Hochschullisten, Datenbanken 12f. Merkmale und Unterschiede von Hochschultypen 12g. Akademische Schwerpunkte 13h. Finanzierung der Hochschulen 14i. Der Lehrkörper 16j. Hochschulzugang 17k. Aufbau und Struktur des Studiensystems 18l. Akademische Abschlüsse und Promotion 22m. Forschung 24n. Qualitätssicherung und Steigerung 25

    4. Internationalisierung und Bildungskooperation 27a. Kennzahlen der Internationalisierung 27b. Internationalisierung des Hochschulsystems 29c. Bildungskooperationen und Partnerorganisationen 30d. Deutschlandinteresse 30

    5. Deutsche Sprachkenntnisse 32

    6. Hochschulzugang in Deutschland 33

    7. Herausforderungen und Empfehlungen für deutsche Hochschulen 34a. Aktuelle Entwicklungen in der Bildungs- und Wissenschaftslandschaft 34b. Hochschulkooperationen – FAQ 34c. Marketing-Tipps 35

    8. Länderinformationen und praktische Hinweise 37a. Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis 37b. Lebenshaltungskosten 37c. Unterkunft 38d. Sicherheitslage 38e. Interkulturelle Hinweise 39f. Adressen 39g. Linktipps zur weiteren Recherche 40h. Publikationen 41

    Impressum 42

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  • Verzeichnis von Kennzahlen und Diagrammen

    Kennzahlen

    Diagramme

    Kennzahl 1: Bevölkerungszahl absolut 4Kennzahl 2: Anteil der Arbeitslosen unter den 15- bis 24-Jährigen 5Kennzahl 3: BIP 7Kennzahl 4: BIP pro Kopf in KKP 8Kennzahl 5: Wirtschaftswachstum 8Kennzahl 6: Inflation 8Kennzahl 7: Export / Import 8Kennzahl 8: Rang des Landes beim Außenhandel mit Deutschland 8Kennzahl 9: Bildungsausgaben 14Kennzahl 10: Anzahl der eingeschriebenen Studierenden 18Kennzahl 11: Anzahl der Doktoranden 19Kennzahl 12: Frauenanteil an Studierenden (alle Studienstufen) 19Kennzahl 13: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung 20Kennzahl 14: Absolventen BA und MA 21Kennzahl 15: Absolventen PhD 21Kennzahl 16: Anteil der Forschungsausgaben am BIP 24Kennzahl 17: Anzahl der Patente in Naturwissenschaft und Technik (Residents) 24Kennzahl 18: Anzahl wissenschaftlicher Publikationen 24Kennzahl 19: Knowledge Economy Index (KEI) 25Kennzahl 20: Anteil ausländischer Studierender 27Kennzahl 21: Die wichtigsten 5 Herkunftsländer ausländischer Studierender 27Kennzahl 21: Im Ausland Studierende (Anzahl) 28Kennzahl 22: Im Ausland Studierende (Prozent) 28Kennzahl 23: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland 29Kennzahl 24: Die fünf beliebtesten Zielländer für Studierende 29

    Diagramm 1: Bevölkerungsentwicklung 4Diagramm 2: Prognose der Bevölkerungsentwicklung 4Diagramm 3: Anteil der Arbeitslosen unter den 15- bis 24-Jährigen (Entwicklung) 5Diagramm 4: Entwicklung des BIP 7Diagramm 5: Entwicklung des BIP pro Kopf in KKP 7Diagramm 6: Bildungsausgaben 14Diagramm 7: Anzahl der eingeschriebenen Studierenden 18Diagramm 8: Anzahl der Doktoranden 18Diagramm 9: Frauenanteil an Studierenden (alle Studienstufen) 19Diagramm 10: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung 20Diagramm 11: Absolventen BA und MA 20Diagramm 12: Absolventen PhD 21Diagramm 13: Anteil der Forschungsausgaben am BIP 24Diagramm 14: Anteil ausländischer Studierender 27Diagramm 15: Im Ausland Studierende (Anzahl) 28Diagramm 16: Im Ausland Studierende (Prozent) 28Diagramm 17: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland 29

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  • Diagramm 1: Bevölkerungsentwicklung

    Kennzahl 1: Bevölkerungszahl absolut

    Diagramm 2: Prognose der Bevölkerungsentwicklung

    1. Bevölkerungsentwicklung

    Gesamtbevölkerung

    15- bis 24-jährige

    Quelle: UNESCO Institute of Statistics

    Japan (2015) 126.573.481Im Vergleich: Deutschland (2015) 80.688.545Quelle: UNESCO Institute of Statistics

    Quelle: UN Population Division

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    http://data.uis.unesco.org/index.aspx?queryid=239http://data.uis.unesco.org/index.aspx?queryid=239http://esa.un.org/unpd/wpp/DVD/https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de

  • Diagramm 3: Anteil der Arbeitslosen unter den 15- bis 24-Jährigen(Entwicklung)

    in Prozent

    Kennzahl 2: Anteil der Arbeitslosen unter den 15- bis 24-Jährigen in Prozent

    15- bis 19-Jährige

    20- bis 24-Jährige

    Quelle: OECD. Data

    Unter den 15- bis 19-Jährigen (2014) 3,70Im Vergleich: Deutschland (2014) 2,93Unter den 20- bis 24-Jährigen (2014) 10,08Im Vergleich: Deutschland (2014) 10,13Quelle: OECD. Data

    Der demographische Wandel – bedingt durch eine niedrige Geburtenrate, hohe Lebenswartung undgeringe Zuwanderung - stellt Japan in vielen Bereichen vor große Herausforderungen. Obwohl dieBevölkerung „schrumpft“, ist die Zahl der Studierenden an japanischen Universitäten jedoch seit circazehn Jahren relativ konstant (vgl. MEXT 2016_1 Kap. 10/Tabellenblatt 2). Diese Entwicklung geht vorallem auf höhere Einschreibungsquoten von Schulabgängern zurück. Im Jahr 2015 liegt diese bei 56,5Prozent. Diese Zahl bezieht sich auf Schulabgänger, die sich für Universitäten (Daigaku) undKurzzeituniversitäten (Tanki Daigaku) einschreiben. Bezieht man die auf praktische Ausbildungfokussierten Fachoberschulen (Kōtō Senmon Gakkō) mit ein, liegt die Einschreibungsquote sogar bei79,8 Prozent (vgl. MEXT 2016_2).

    Allerdings ist der Anteil der Schulabgänger, die sich für ein Studium entscheiden, in Ballungszentrenwie Tokyo erheblich höher als in ländlichen Regionen. Daher befinden sich vor allem die Universitätenaußerhalb der Ballungszentrum bereits in einem Wettkampf um Studienanfänger, der sich auch in dennächsten Jahren verschärfen wird.

    Das japanische Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology (MEXT) erwartet, dassdie Anzahl der Schulabsolventen noch bis 2021 konstant bleibt und danach abfallen wird (MEXT2016_2). Es will der voraussichtlich sinkenden Anzahl der Studienbeginner mit bildungspolitischenMaßnahmen wie der Verbesserung der Qualität der Bildung, Globalisierung der Universitäten und

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    https://data.oecd.org/youthinac/youth-not-in-employment-education-or-training-neet.htmhttps://data.oecd.org/youthinac/youth-not-in-employment-education-or-training-neet.htmhttp://www.mext.go.jp/en/publication/statistics/title02/detail02/1379369.htmhttp://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chousa/koutou/069/gijiroku/__icsFiles/afieldfile/2016/06/08/1371868_7.pdfhttp://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chousa/koutou/069/gijiroku/__icsFiles/afieldfile/2016/06/08/1371868_7.pdf

  • Förderung von Universitätspartnerschaften begegnen.MEXT 2011

    Quellen:MEXT (2011): The Interim Report by the University Council of Japan (Deliberation Process andIssues Requiring Further Consideration).www.mext.go.jp/ (letzter Zugriff am 13.6.2017)MEXT (2016_1): STATISTICAL ABSTRACT 2016 edition.www.mext.go.jp/en/publication/statistics/title02/detail02/1379369.htm (letzter Zugriff am 13.6.2017)MEXT (2016_2): Jūhassai jinkou to kōtōkyōikukikan he no shingakuritsu nado no suii.www.mext.go.jp/b_menu/pdf (letzter Zugriff am 13.6.2017)

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    http://www.mext.go.jp/en/policy/education/highered/title02/detail02/__icsFiles/afieldfile/2011/04/13/1304955_001.pdfhttp://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chousa/koutou/069/gijiroku/__icsFiles/afieldfile/2016/06/08/1371868_7.pdfhttp://www.mext.go.jp/en/publication/statistics/title02/detail02/1379369.htmhttp://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chousa/koutou/069/gijiroku/__icsFiles/afieldfile/2016/06/08/1371868_7.pdf

  • Diagramm 4: Entwicklung des BIP US-Dollar, in Milliarden

    Kennzahl 3: BIP US-Dollar, in Milliarden

    Diagramm 5: Entwicklung des BIP pro Kopf in KKP US-Dollar

    2. Wirtschaftliche Entwicklung

    Quelle: The World Bank. Data

    Japan (2015) 4.123Im Vergleich: Deutschland (2015) 3.355Quelle: The World Bank. Data

    Quelle: The World Bank. Data

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    http://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.MKTP.CDhttp://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.MKTP.CDhttp://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.PCAP.PP.CD

  • Kennzahl 4: BIP pro Kopf in KKP US-Dollar

    Kennzahl 5: Wirtschaftswachstum in Prozent

    Kennzahl 6: Inflation in Prozent

    Kennzahl 7: Export / Import US-Dollar, in Milliarden

    Kennzahl 8: Rang des Landes beim Außenhandel mit Deutschland

    Japan (2015) 37.321Im Vergleich: Deutschland (2015) 47.268Quelle: The World Bank. Data

    Japan (2014) -0,03Im Vergleich: Deutschland (2014) 1,60Quelle: The World Bank. Data

    Japan (2014) 2,75Im Vergleich: Deutschland (2014) 0,91Quelle: The World Bank. Data

    Export (2015) 624Im Vergleich: Deutschland (2015) 1.331Import (2015) 625Im Vergleich: Deutschland (2015) 1.056Quelle: Statistisches Bundesamt. Genesis-Online

    Rang des Landes bei deutschen Exporten (2015) 19Rang des Landes bei Importen nach Deutschland (2015) 15Quelle: Statistisches Bundesamt. Genesis-Online

    Das Wirtschaftswachstum in Japan wird für 2017 auf 1 Prozent und 2018 auf 0,8 Prozent geschätzt,wobei man 2018 mit einer Inflation von 1,25 Prozent rechnet. Die Profite der Unternehmen liegen aufeinem historischen Hoch und angesichts des Arbeitskräftemangels wird auch für den privaten Konsum

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    http://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.PCAP.PP.CDhttp://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.MKTP.KD.ZGhttp://data.worldbank.org/indicator/FP.CPI.TOTL.ZGhttps://www-genesis.destatis.de/genesis/online/logon?sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=99911-0009&sachmerkmal=STAAT1&startjahr=2003https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Aussenhandel/Tabellen/RangfolgeHandelspartner.pdf?__blob=publicationFile

  • ein Anstieg erwartet. Dennoch sind strukturelle Reformen essentiell, um vor allem mehr Frauen eineAnstellung zu ermöglichen und der in Japan hohen relativen Armutsrate entgegenzutreten. Die extremhohe öffentliche Verschuldung Japans könnte im Jahr 2018 auf 240 Prozent des BIP ansteigen ( vgl.OECD 2016).

    Die Wirtschaftskrise Japans ist noch nicht überwunden. Die Nationalbank versucht seit Januar 2016 dieKonjunktur durch die Einführung eines Negativzinssatzes anzukurbeln. Viele japanische Haushalte aberverzichten zunehmend auf Konsumausgaben und sparen für die Studiengebühren ihrer Kinder.

    Auch wenn dafür staatliche Studienkredite in Anspruch genommen werden können, stellen schon jetztdie hohen Lebenshaltungskosten für Studierende, insbesondere in den Metropolen Japans wie imBallungszentrum Tokyo-Yokohama, eine erhebliche und in vielen Fällen kaum noch tragbare Belastungdar. Um die wirtschaftliche Situation der Studierenden zu verbessern, wurde ihre Unterstützung durchstaatliche Stipendien ausgebaut. Die Anzahl der Stipendienempfänger ist zwar in den letzten zehnJahren um knapp 50 Prozent gestiegen (vgl. OECD 2016_2), doch in den öffentlichen AusgabenJapans für tertiäre Bildung ist der Anteil von Studienstipendien vergleichsweise gering und der Anteilvon Studienkrediten weitaus höher (OECD 2014).

    Ein Studium in Deutschland wird vor diesem Hintergrund für japanische Studierende immer attraktiverund aus finanziellen Überlegungen oft in Erwägung gezogen. So mehrten sich in den letzten Jahren inder Außenstelle die Anfragen zu englischsprachigen Bachelorstudiengängen. Allerdings stellt dasErlernen der deutschen Sprache eine große Hürde für die Entscheidung zum Studium in Deutschlanddar. Die sich nur langsam verbessernde englische Sprachkompetenz japanischer Studierender bietet oftnoch keine fundierte Alternative für ein Studium in Deutschland auf Englisch.

    Die Arbeitsmarktperspektive für Studienabgänger ist nach wie vor gut, und die Mehrzahl sucht nachAnstellungen in der örtlichen Wirtschaft, während die Zahl der Einstellungen an Hochschulen sinkt. Diejüngsten Statistiken weisen für Japan eine niedrige Arbeitslosenquote von 3 Prozent aus, die niedrigsteseit 1990 (vgl. MEXT 2016_3 und Statistics-Japan 2017). Diese wird allerdings von einigen Analystennicht als wirtschaftlicher Erfolg, sondern als Folge des demographischen Wandels interpretiert.

    Quellen:OECD 2014: Education at a glance. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)OECD 2016: Japan - Economic forecast summary June 2017.www.oecd.org/economy/japan-economic-forecast-summary.htm (letzter Zugriff am 13.6.2017)OECD 2016: EDUCATION AT A GLANCE 2016.www.oecd.org/education/skills-beyond-school/EAG2016-Japan.pdf (letzter Zugriff am 13.6.2017)IMF 2016: IMF World Economic Outlook WEO. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)MEXT 2016_3: Daigaku-tō sotsugyō-sha oyobi kōkō sotsugyō-sha no shūshoku jōkyō chōsa. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)Statistics Japan 2017: Monthly Results, April 2017.www.stat.go.jp/english/data/roudou/results/month/ (letzter Zugriff am 13.6.2017)

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    http://www.oecd.org/economy/japan-economic-forecast-summary.htmhttp://www.oecd.org/education/skills-beyond-school/EAG2016-Japan.pdfhttp://i0.wp.com/socius101.com/wp-content/uploads/2015/03/B9nxIlhCAAAFihZ.jpghttp://www.mext.go.jp/b_menu/houdou/28/05/1371161.htmhttp://www.stat.go.jp/english/data/roudou/results/month/http://i0.wp.com/socius101.com/wp-content/uploads/2015/03/B9nxIlhCAAAFihZ.jpghttp://www.oecd.org/education/skills-beyond-school/EAG2016-Japan.pdfhttp://jp.knoema.com/IMFWEO2016Oct/imf-world-economic-outlook-weohttp://www.mext.go.jp/b_menu/houdou/28/05/__icsFiles/afieldfile/2016/05/20/1371161_1.pdfhttp://www.stat.go.jp/english/data/roudou/results/month/

  • 3. Hochschul- und Bildungswesen

    a. Historische Entwicklung

    Nach der Meiji Restauration 1868 adaptierte Japan Strukturen des westlichen Bildungssystems, um dasLand zu modernisieren. Im Jahr 1877 gründete die Regierung die Universität Tokyo zunächst in engerZusammenarbeit mit englischen Ingenieuren als erste staatliche Universität des Landes. Der Aufbau dermedizinischen Fakultät richtete sich vor allem nach dem Vorbild medizinischer Fakultäten inDeutschland. Nach 1919 wurden mehrere private Universitäten offiziell anerkannt. Der primäreBildungssektor war im frühen 20. Jahrhundert fast jedem zugänglich, aber höhere Bildung blieb hochselektiv und elitär. In den 1930er Jahren geriet das Schulsystem unter den Einfluss der zunehmendnationalistischen und militaristischen Tendenzen japanischer Politik. (vgl. MEXT)

    Nach Japans Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurde eine Bildungsreform durchgeführt, um das Landzu demokratisieren, und ein neues Bildungssystem nach US-amerikanischen Modell aufgebaut. DasSchulsystem ist in 6 Jahre Grundschule, 3 Jahre Mittelschule und 3 Jahre Oberschule aufgeteilt. EinBachelorabschluss dauert ein der Regel vier Jahre, ein Master zwei und ein Doktor drei bis fünf Jahre.

    Japanische Universitäten gliedern sich in staatliche Universitäten, öffentlich-lokale Universitäten (dievon Präfekturen oder Städten gegründet wurden) und private Universitäten. Die staatlichen undöffentlich-lokalen Universitäten finanzieren sich zu einem Großteil über öffentliche Zuschüsse, währenddie privaten ihr Kapital vor allem über Studiengebühren generieren. Rund 80 Prozent der japanischenUniversitäten sind privat (MEXT 2012).

    Quellen:MEXT 2012: Higher Education in Japan. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)MEXT: Higher Education in the Early Meiji Era. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)

    b. Rolle des Staates / Autonomie

    Vor allem die staatlichen Universitäten, die maßgeblich von Finanzmitteln der Regierung abhängig sind,müssen sich in ihrer Ausrichtung auch an staatlichen Vorgaben orientieren. Im Rahmen der Reformstaatlicher Universitäten wurden im Jahr 2004 die 89 staatlichen Universitäten rechtlich in „NationalUniversity Corporations“ überführt. Die Regierung verfolgt damit ein wettbewerblichesFinanzierungssystem und verteilt ihre Mittel leistungsorientiert. Im Reformplan für staatlicheHochschulen von 2013 wird gefordert, die Funktionalität von Universitäten zu verbessern (vgl.Tagesspiegel 2015)

    Mit dem „Top Global University Project“ fördert der Staat (MEXT) seit 2014 finanziell Universitäten, diedas Potenzial haben, im weltweiten Universitätsranking einen Platz innerhalb der obersten einhundert zubelegen (Typ A "Top Type"). Außerdem werden auch 24 innovative Universitäten, die zurInternationalisierung der japanischen Gesellschaft beitragen, gefördert (Typ B "Global Traction Type")(vgl. JSPS).

    Auch private Universitäten sind aufgrund der sinkenden Zahl der Studienbeginner vermehrt aufstaatliche Zuschüsse angewiesen. Jedoch haben sie größere Probleme, sich dabei gegen staatlicheund öffentliche Universitäten durchzusetzen, weil Forschung eines der wichtigsten Kriterien bei derMittelvergabe ist, aber nur wenige private Universitäten in einem vergleichbaren Rahmen Forschungbetreiben wie die staatlichen ( vgl. Currie 2002).

    Im Sechsjahresplan des MEXT aus dem Jahr 2016 werden Restrukturierungsmaßnahmen in denBereichen der Lehramtsausbildung, sowie geistes- und sozialwissenschaftlichen Studiengängengefordert, was auf viel Kritik stieß. Obwohl das MEXT betont, dass sämtliche Fachbereiche als wichtigangesehen werden, bleibt der Eindruck bestehen, dass die Restrukturierungsmaßnahmen negativeAuswirkungen auf die betroffenen Fachbereiche haben werden (s. 3.4.3 „Akademische Schwerpunkte“)

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    http://www.mext.go.jp/b_menu/hakusho/html/others/detail/1317276.htmhttp://www.mext.go.jp/en/policy/education/highered/title03/detail03/__icsFiles/afieldfile/2012/06/19/1302653_1.pdfhttp://www.mext.go.jp/en/policy/education/highered/title03/detail03/__icsFiles/afieldfile/2012/06/19/1302653_1.pdfhttp://www.mext.go.jp/b_menu/hakusho/html/others/detail/1317276.htmhttp://www.tagesspiegel.de/wissen/japans-universitaeten-vor-grossen-umbruechen-der-demografische-wandel-zwingt-zu-reformen/11871788.htmlhttps://www.jsps.go.jp/english/e-tgu/outline.htmlhttps://ejournals.bc.edu/ojs/index.php/ihe/article/viewFile/6955/6172

  • Quellen:JSPS: Program for Leading Graduate Schools. www.jsps.go.jp/english/e-hakasekatei/ (letzterZugriff am 13.6.2017)Der Tagesspiegel 2015: Japans Universitäten vor großen Umbrüchen - Der demografische Wandelzwingt zu Reformen. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)Currie, William 2002: Japan’s “Top 30” Universities.https://ejournals.bc.edu/ojs/index.php/ihe/article/viewFile/6955/6172 (letzter Zugriff am 13.6.2017)

    c. Hochschulen und Wirtschaft

    In Japan stellen die Unternehmen traditionell alle Neuabsolventen zum Beginn des Fiskaljahres am 1.April ein. Die Stellensuche beginnt für alle Studierenden im dritten Studienjahr und wird von denUniversitäten eng begleitet. Den genauen Bewerbungszeitraum des Jahres vereinbart der japanischeWirtschaftsdachverband Keidanren mit den Hochschulverbänden. Der bei allen Studierendengleichzeitig stattfindende Bewerbungsmarathon ist ein entscheidender Grund für die mangelndeBereitschaft, im dritten oder vierten Studienjahr ein Auslandstudium zu absolvieren (vgl. Nippon 2016).

    Für das Jahr 2017 hat der japanische Wirtschaftsdachverband Keidanren vorgegeben, dass dieAnwerbung von Absolventen ab dem 1. März und die Auswahlen ab dem 1. Juli beginnen dürfen(Keidanren 2015).

    Es wird häufig kritisiert, dass die Wirtschaft einen großen Einfluss auf die Hochschulpolitik ausübe.Universitäten werden oftmals nicht als fachliche Vorbereitung für den Job angesehen, da wenigeStudierende ihre akademische Ausbildung in Zusammenhang mit ihrer Karriere bringen. Hieraus erklärtsich auch die geringe Anzahl der Masterstudierenden und Promovierenden in Japan (vgl. Tagesspiegel2015).

    Quellen:Nippon 2016: “Shūkatsu”: How Japanese Students Hunt for Jobs.www.nippon.com/en/column/g00365/ (letzter Zugriff am 13.6.2017)Keidanren 2015: Guideline on Recruitment and Selection.www.keidanren.or.jp/en/policy/2015/112.html (letzter Zugriff am 13.6.2017)Der Tagesspiegel 2015: Japans Universitäten vor großen Umbrüchen - Der demografische Wandelzwingt zu Reformen. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)

    d. Relevante InstitutionenJapan Society for the Promotion of Science (JSPS):www.jsps.go.jp/english/Japan Network for International Education (JAFSA):www.jafsa.org/Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology (MEXT)www.mext.go.jp/english/Japan Student Service Organization (JASSO):www.jasso.go.jp/index_e.html

    Hochschulrektorenkonferenzen:

    Die japanischen Universitäten sind in insgesamt drei Hochschulvereinigungen organisiert, der JapanAssociation of National Universities (JANU), die Japan Association of Public Universities (JAPU) und dieFederation of Japanese Private Colleges and Universities Associations (FJPCUA). Am 26. Juni 2015wurde zwischen den Präsidenten der Rektorenkonferenzen beider Länder in Tokyo ein deutsch-japanisches Rahmenabkommen zur Hochschulzusammenarbeit unterzeichnet. Es enthältEmpfehlungen zur Zusammenarbeit und akademischen Mobilität zwischen den Hochschulen beiderStaaten in Lehre, Studium, Forschung und Entwicklung, zur Anerkennung von akademischen Gradenund Abschlüssen sowie zur Zulassung von deutschen und japanischen Studierenden undPromovierenden (vgl. Deutsche Botschaft in Japan 2015)

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    http://www.jsps.go.jp/english/e-hakasekatei/http://www.tagesspiegel.de/wissen/japans-universitaeten-vor-grossen-umbruechen-der-demografische-wandel-zwingt-zu-reformen/11871788.htmlhttp://www.nippon.com/en/column/g00365/http://www.keidanren.or.jp/en/policy/2015/112.htmlhttp://www.tagesspiegel.de/wissen/japans-universitaeten-vor-grossen-umbruechen-der-demografische-wandel-zwingt-zu-reformen/11871788.htmlhttp://www.nippon.com/en/column/g00365/http://www.keidanren.or.jp/en/policy/2015/112.htmlhttp://www.tagesspiegel.de/wissen/japans-universitaeten-vor-grossen-umbruechen-der-demografische-wandel-zwingt-zu-reformen/11871788.htmlhttp://www.jsps.go.jp/english/http://www.jafsa.org/http://www.mext.go.jp/english/http://www.jasso.go.jp/index_e.htmlhttp://www.japan.diplo.de/Vertretung/japan/de/06-Kultur-und-Oeffentlichkeitsarbeit/Austausch/j-d-Hochschulzusammenarbeit.htm

  • Der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) verzeichnet aktuell 682Kooperationsvereinbarungen zwischen deutschen und japanischen Hochschulen.

    Quellen:Deutsche Botschaft in Japan 2015: Deutsch-japanische Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.Link

    e. Gesamtzahl der tertiären Bildungseinrichtungen, Hochschullisten, Datenbanken

    Laut der aktuellsten Statistik des Ministry of Internal Affairs and Communications (MIC) gibt es 2016insgesamt 777 (Voll-)Universitäten (Daigaku). (vgl. MIC 2016 Tabelle 2). In den letzten Jahrenreduzierte sich die Anzahl der Hochschulen langsam, so gab es 2013 noch 792 Universitäten (vgl. MIC2017, Kapitel 25:13).

    Die Benesse Corporation hat zusammen mit Times Higher Education (THE) im März 2017 ein neuesUniversitäts-Ranking für Japan veröffentlicht, bei dem die japanischen Universitäten im Hinblick auf vierKategorien bewertet werden:1) „Ressourcen“ – (Ausgaben pro Studierendem, Ratio der Dozenten zu Studierenden,Veröffentlichungen/Zitierungen pro Dozent etc.)2) „Engagement/Zufriedenheit“ – (basierend auf Einschätzung befragter Student Career Advisers vonGymnasien)3) „Ergebnisse“ – (Bewertungen durch Wirtschaftsvertreter und Wissenschaftler)4) „Internationalisierung“ – Anteil der ausländischen Studierenden und Lehrenden

    Die Ergebnisse einsehbarauf Japanischauf Englisch

    Das Ranking wird angeführt von den staatlichen Universitäten1. University of Tokyo2. Tohoku University3. Kyoto University.

    Zudem publiziert eine der größten japanischen Tageszeitungen, Asahi Shimbun, alljährlich einHochschulranking, das käuflich zu erwerben ist (Asahi Ranking). Vor dem Hintergrund der immer nochüberragenden Bedeutung von Zugangsprüfungen für den Hochschuleintritt gibt eine der größtenVorbereitungsschulen ein Ranking der Hochschulen heraus, das nach Fächern und Schwierigkeit derAufnahmeprüfungen gegliedert ist (Keinet-Ranking). Die japanische Monatszeitschrift “Diamond“veröffentlicht ein Ranking der international konkurrenzfähigsten Universitäten. Kriterien sind dabei u.a.die internationale Forschung und die Anstellungsrate in international tätigen Institutionen (Diamond-Ranking).

    Quellen:MIC 2016: Tōkeihyō ichiran. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)MIC 2017: Chapter 25 Education. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)Asahi Shimbun 2017: Daigaku ranking 2017. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)Kei-net 2017: Nyūshi nan’i yosō ranking hyō. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)Diamond 2017: Tokushuu: Saikyō daigaku ranking – anata wa sekai de tatakaemasuka?. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)

    f. Merkmale und Unterschiede von Hochschultypen

    Von den insgesamt 777 (Voll-)Universitäten (Daigaku) im Jahr 2016 sind 86 staatliche Universitäten, 91öffentlich-lokale Universitäten (von Präfekturen und Städten gegründet) und die 600 restlichen – mehrals drei Viertel – in privater Trägerschaft. Die großen, international renommiertenForschungsuniversitäten sind vor allem, aber nicht ausschließlich, die staatlichen Universitäten (MIC2016).

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    http://www.japan.diplo.de/Vertretung/japan/de/06-Kultur-und-Oeffentlichkeitsarbeit/Austausch/j-d-Hochschulzusammenarbeit.htmhttp://www.e-stat.go.jp/SG1/estat/GL08020103.do?_toGL08020103_&tclassID=000001079879&cycleCode=0&requestSender=dsearchhttp://www.stat.go.jp/english/data/nenkan/66nenkan/1431-25.htmhttps://japanuniversityrankings.jp/rankings/total-ranking/https://www.timeshighereducation.com/rankings/japan-university/2017#!/page/0/length/25/sort_by/rank/sort_order/asc/cols/scoreshttp://publications.asahi.com/ecs/detail/?item_id=17996http://www.keinet.ne.jp/rankhttp://www.diamond.co.jp/magazine/20241110715.htmlhttp://www.e-stat.go.jp/SG1/estat/GL08020103.do?_toGL08020103_&tclassID=000001079879&cycleCode=0&requestSender=dsearchhttp://www.stat.go.jp/english/data/nenkan/66nenkan/1431-25.htmhttp://publications.asahi.com/ecs/detail/?item_id=17996http://www.keinet.ne.jp/rank/http://www.diamond.co.jp/magazine/20241110715.htmlhttp://www.e-stat.go.jp/SG1/estat/GL08020103.do?_toGL08020103_&tclassID=000001079879&cycleCode=0&requestSender=dsearch

  • Am 1. Mai 2015 verzeichnete das japanische Erziehungsministerium zudem 346 Kurzzeit-Universitäten(Tanki Daigaku) und 57 Fachoberschulen (Kōtō Senmon Gakkō), (vgl. MIC 2017 Kapitel 25:13)

    Quellen:MIC 2016: Tōkeihyō ichiran. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)MIC 2017: Chapter 25 Education. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)

    g. Akademische Schwerpunkte

    Während im Jahr 2014 noch "Naturwissenschaften" und "Qualifikationen" als Schlüsselwörter bei derWahl der Universitäten waren (Toyo Keizai 2014), zeigte das Jahr 2016 ein anderes Bild: In der gutenArbeitsmarktsituation nahm das Interesse der Studienanfänger für Geisteswissenschaften zu.Außerdem bewarben sich mehr Studienanfänger für Jura und Wirtschaftswissenschaften. Das Interessean Agrarwissenschaften und Pharmazie nahm demgegenüber ab.(Eiducational Information Center "EIC": EIC 2016, Graf 4 und Keinet 2015)

    Das MEXT veröffentlichte am 1. April 2016 einen Sechsjahresplan zur umfassenden Reform desUniversitätswesens. Mit Blick auf den rapiden gesellschaftlichen Wandel, der sich im Land vollzieht,wurden dabei vorab folgende Ziele formuliert:

    Erhöhung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Japans- Steigerung der industriellen Produktivität- Produktion wissenschaftlicher und technischer Innovationen- Entwicklung von Humanressourcen, die den Anforderungen der globalisierten Welt gewachsen sind- Entwicklung von Präventionsmethoden gegen Naturkatastrophen (insbesondere Erdbeben)- Systematisches Vorgehen gegen globale Erwärmung und andere Umweltprobleme- Lösung der durch eine alternde und schrumpfende Bevölkerung hervorgebrachten Probleme- Wiederbelebung lokaler Gemeinschaften- Ausbildung von Jugendlichen, die den aktuellen beruflichen Herausforderungen gewachsen sind

    Um die identifizierten Ziele zu erreichen, soll das derzeitige Bildungssystem reformiert werden.Insbesondere sollen dabei Restrukturierungsmaßnahmen in den Bereichen der Lehramtsausbildungerfolgen sowie geistes- und sozialwissenschaftliche Studiengänge an staatlichen Universitäten neuorganisiert werden, damit sie den Erfordernissen in einer sich stetig wandelnden Gesellschaftentgegenkommen. Hierbei wurde u.a. die Kritik geäußert, dass es in diesen Bereichen zu Kürzungenkommt, da das MEXT praxisorientierte und wirtschaftlich verwertbare Studiengänge, etwa technischerund naturwissenschaftlicher Art, im Rahmen der Planungen für die kommenden Jahre unverhohlenbevorzugt. Obwohl - wie oben erwähnt - das MEXT betont, dass sämtliche Fachbereiche als wichtigangesehen werden, bleibt der Eindruck bestehen, dass die Restrukturierungsmaßnahmen negativeAuswirkungen auf die betroffenen Fachbereiche haben werden. So werden zum Beispiel Fachbereichezusammengelegt, die das MEXT als überspezialisiert ansieht. Auch sollen die Lehrinhalte in denFächern der Geistes- und Sozialwissenschaften angepasst werden, um den Studierenden Fähigkeitenzur Bewältigung der beruflichen Aufgaben zu vermitteln (MEXT 2015_2 und Keidanren 2016).

    Sowohl das MEXT als auch der japanische Wirtschaftsdachverband Keidanren betonen dieNotwendigkeit besserer Englischkentnisse bei japanischen Absolventen. Dafür wird u.a. empfohlen, dasJapan Exchange and Teaching Programme (JET) auszuweiten und den TOEFL in die Abschlussprüfungder Oberschulen aufzunehmen (Keidanren 2016 S.5). Dass Japan im Vergleich mit anderen Ländern invielen Fachbereichen nur wenig englische Publikationen und internationale Zitierungen aufweist, istauch auf die fehlende Sicherheit im Englischen zurückzuführen.

    Quellen:Tōyō Keizai 2014: 2015 nen juken ninki wo atsumeru daigaku gakubu wa?. Link (letzter Zugriff am13.6.2017)EIC 2016: Nyūshi dōkō bunseki. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)Keinet 2015: 2016 nendo nyūshi chokuzen dōkō 1 ~ Ninki no keitō wa?. Link (letzter Zugriff am13.6.2017)MEXT 2015: National University Reform for the Coming Era. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)Keidanren 2016: Basic Thinking on Education Reform -Formulating the Third Basic Plan for the

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    http://www.stat.go.jp/english/data/nenkan/66nenkan/1431-25.htmhttp://www.e-stat.go.jp/SG1/estat/GL08020103.do?_toGL08020103_&tclassID=000001079879&cycleCode=0&requestSender=dsearchhttp://www.stat.go.jp/english/data/nenkan/66nenkan/1431-25.htmhttp://toyokeizai.net/articles/-/43714http://eic.obunsha.co.jp/analysis/201605/http://www.keinet.ne.jp/topics/15/20151221.pdfhttp://www.mext.go.jp/en/policy/education/highered/title02/detail02/__icsFiles/afieldfile/2015/10/01/1362381_1_1.pdfhttp://www.keidanren.or.jp/en/policy/2016/030_overview.pdfhttp://www.keidanren.or.jp/en/policy/2016/030_overview.pdfhttp://toyokeizai.net/articles/-/43714http://eic.obunsha.co.jp/analysis/201605/http://www.keinet.ne.jp/topics/15/20151221.pdfhttp://www.mext.go.jp/en/policy/education/highered/title02/detail02/__icsFiles/afieldfile/2015/10/01/1362381_1_1.pdf

  • Diagramm 6: Bildungsausgaben in Prozent

    Kennzahl 9: Bildungsausgaben in Prozent

    Promotion of Education-【Overview】Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)

    h. Finanzierung der Hochschulen

    Gesamtgesellschaftliche Bildungsausgaben (öffentlich) in Prozent des BIP

    Anteil der jährlichen Bildungsausgaben in Prozent der Regierungsausgaben insgesamt

    Anteil der jährlichen Ausgaben für tertiäre Bildung in Prozent der Regierungsausgaben für Bildung insgesamt

    Quellen: The World Bank. Data, UNESCO Institute of Statistics

    Gesamtgesellschaftliche Bildungsausgaben (öffentlich) inProzent des BIP (2014) 3,76Anteil der jährlichen Bildungsausgaben in Prozent derRegierungsausgaben insgesamt (2014) 9,29Anteil der jährlichen Ausgaben für tertiäre Bildung in Prozentder Regierungsausgaben für Bildung insgesamt (2014) 20,76Quelle: UNESCO Institute of Statistics

    Im Jahr 2013 wurden in Japan 65 Prozent der Ausgaben für Universitäten von privater Hand gedeckt.Dieser Anteil ist mehr als das Doppelte vom OECD-Durchschnitt (30 Prozent) und zeigt die enormefinanzielle Belastung der Studierenden und ihrer Familien. Japan ist im internationalen Vergleich einesder Länder mit den teuersten Studiengebühren. Trotz steigender Zahlen von Stipendienempfängernliegen die öffentlichen Ausgaben pro Studierenden in Japan mit 6.855 US-Dollar jährlich weit unter demOECD-Durchschnitt von 9.719 US-Dollar (vgl. OECD 2016_2).

    In Japan herrscht der Gedanke vor, Eltern haben die Bildungskosten ihrer Kinder zu bezahlen. EineVorstellung vom Prinzip der Gleichheit von Bildungschancen ist wenig verbreitet und hat entsprechendauch noch keine gesetzliche oder administrative Umsetzung gefunden. Familien mit einem niedrigenEinkommen von zwei bis vier Mio. Yen im Jahr (15.000 - 30.000 Euro) geben circa 40 Prozent ihresverfügbaren Einkommens für Bildung aus. Etwa 60 Prozent der befragten Eltern gaben an, sie würdenihre Kinder grundsätzlich gerne im Ausland studieren lassen. Demgegenüber haben circa 35 Prozentnie einen Auslandsaufenthalt für ihre Kinder in Erwägung gezogen. 5,6 Prozent befragter Eltern halten

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    http://www.keidanren.or.jp/en/policy/2016/030_overview.pdfhttp://data.worldbank.org/indicator/SE.XPD.TOTL.GD.ZShttp://data.uis.unesco.org/?queryid=181http://data.uis.unesco.org/?queryid=181http://www.oecd.org/education/skills-beyond-school/EAG2016-Japan.pdf

  • einen Auslandsaufenthalt ihrer Kinder aus Kostengründen für unmöglich (Japan Finance Corporation2016).

    Die staatlichen Universitäten wurden vom japanischen Finanzministerium zuletzt aufgefordert, in ihrerBewirtschaftung unabhängiger von staatlichen Zuschüssen zu werden. Befürchtet wird, dassinfolgedessen die Universitäten ihre Mittel künftig über höhere Studiengebühren generieren. Dieskönnte dazu führen, dass sich die Studiengebühren, die momentan bei durchschnittlich 530.000 Yen(4.000 Euro) liegen, zumindest an den staatlichen Universitäten bis 2031 verdoppeln (vgl. Japan Press2015 und Japan Times 2016).

    Quellen:OECD 2016: EDUCATION AT A GLANCE 2016. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)Japan Finance Corporation 2016: Omoi kyōiku-hi futan ~ nenshū 400 man-en-miman no setaide wafutan wariai ga 4-wari ni ~ - `kyōiku-hi futan no jittai chōsa kekka'Heisei 26-nendo –. Link (letzterZugriff am 13.6.2017)Japan Press 2015: Finance Ministry requires national universities to double their tuition. Link(letzter Zugriff am 13.6.2017)Japan Times 2016: Mounting student debt may cost society dearly. Link (letzter Zugriff am13.6.2017)

    Der Anteil der staatlichen Ausgaben für Bildung und Wissenschaft (Education & Science) ist leichtrückläufig: Laut Angaben des japanischen Finanzministeriums (Ministry of Finanze, MOF) betrug er imJahr 2015 5,6 Prozent des Gesamtbudgets (MOF 2015), im Jahr 2016 nur noch 5,5 Prozent ( MOF2016). Die Mittel für staatliche Forschungsförderung im individuellen Wettbewerbsverfahren (Kakenhi)fielen ebenfalls von rund 215 Milliarden Yen im Jahr 2015 auf rund 210 Milliarden Yen im Jahr 2016(MEXT 2016_4 S.4, 92).

    Die öffentlichen Zuschüsse an staatliche Universitäten sind in den letzten 10 Jahren gefallen, von 1.242Milliarden Yen im Jahr 2004 auf 1.095 Milliarden Yen im Jahr 2015 (EIC 2015 S.2,5). Die Zuschüsse sollen in Zukunft jährlich weiter um je 1 Prozent gekürzt werden, diejedoch leistungsorientiert wieder zugeteilt werden (MOF 2016 S.7). (Nähere Erläuterungen im Kapitel"Finanzierung der Hochschulen")

    Quellen:EIC 2015: Tōkyō dai 803. 4 Oku-en, Kyōtodai 530. 9 Oku-en nado, kokuritsu 86 daigaku 4 kenkyūkikō ni 1 chō 945 oku-en. Futatabi “gengaku”!. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)MEXT 2016: Heisei 28-nendo kagaku kenkyū-hi josei jigyō no haibun ni tsuite. Link (letzter Zugriffam 13.6.2017)MOF 2015: Highlights of the Budget for FY2016. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)MOF 2016: Highlights of the Budget for FY2016. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)

    Für staatliche Universitäten, die hauptsächlich von der Regierung finanziert werden, betrugen dieöffentlichen Zuschüsse 44,4 % des Budgets der staatlichen Universitäten im Jahr 2015. Von denrestlichen Einnahmequellen werden knapp 30 Prozent über Universitätskliniken erwirtschaftet undknapp 15 Prozent der Einnahmen über Studiengebühren.

    Die öffentlich-lokalen Universitäten werden hauptsächlich von der städtischen oder präfekturalenRegierung finanziert, die sie gegründet hat. Die privaten Universitäten finanzieren sich vor allem überStudiengebühren und Spenden.

    Die Studiengebühren der nationalen Universitäten betragen circa 535.800 Yen pro Jahr, zuzüglich einerAufnahmegebühr von circa 282.000 Yen. Die Studiengebühren der öffentlichen Hochschulen betragencirca 536.000 Yen, zuzüglich einer Aufnahmegebühr von circa 375.000 Yen. Bei privaten Universitätenreichen die Studiengebühren von 530.000 Yen (Medizin, PhD im Bereich Medizin) bis 1.100.000 Yen(für einen Doktor im Bereich Fine Arts). Die Aufnahmegebühr beträgt circa 220.000 Yen (vgl.

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    http://www.jfc.go.jp/n/findings/pdf/kyouikuhi_chousa_k_h26.pdfhttp://www.japan-press.co.jp/modules/news/index.php?id=8681http://www.japantimes.co.jp/news/2016/01/23/business/mounting-student-debt-may-cost-society-dearly/#.WCaHASQ723Yhttp://www.oecd.org/education/skills-beyond-school/EAG2016-Japan.pdfhttp://www.jfc.go.jp/n/findings/pdf/kyouikuhi_chousa_k_h26.pdfhttp://www.japan-press.co.jp/modules/news/index.php?id=8681http://www.japantimes.co.jp/news/2016/01/23/business/mounting-student-debt-may-cost-society-dearly/#.WT4t8OuGPZ5http://www.mof.go.jp/english/budget/budget/fy2016/01.pdfhttp://www.mof.go.jp/english/budget/budget/fy2016/01.pdfhttp://www.mext.go.jp/a_menu/shinkou/hojyo/__icsFiles/afieldfile/2016/11/14/1377914_01_02.pdfhttp://eic.obunsha.co.jp/resource/pdf/educational_info/2015/0513_02k.pdfhttp://www.mof.go.jp/english/budget/budget/fy2016/01.pdfhttp://eic.obunsha.co.jp/resource/pdf/educational_info/2015/0513_02k.pdfhttp://www.mext.go.jp/a_menu/shinkou/hojyo/__icsFiles/afieldfile/2016/11/14/1377914_01_02.pdfhttp://www.mof.go.jp/english/budget/budget/fy2016/01.pdfhttp://www.mof.go.jp/english/budget/budget/fy2016/01.pdf

  • FindAPhD)

    Stipendien für Ausländer bieten die japanische Regierung (MEXT) und die Präfekturen an,Informationen dazu stellt JASSO bereit.

    Quellen:MOF 2016: Highlights of the Budget for FY2016.www.mof.go.jp/english/budget/budget/fy2016/01.pdf (letzter Zugriff am 13.6.2017)EIC 2015: Tōkyō dai 803. 4 Oku-en, Kyōtodai 530. 9 Oku-en nado, kokuritsu 86 daigaku 4 kenkyūkikō ni 1 chō 945 oku-en. Futatabi “gengaku”!.http://eic.obunsha.co.jp/resource/pdf/educational_info/2015/0513_02k.pdf (letzter Zugriff am13.6.2017)FindAPhD: PhD Study in Japan.www.findaphd.com/study-abroad/asia/phd-study-in-japan.aspx (letzter Zugriff am 13.6.2017)

    i. Der Lehrkörper

    Im Jahr 2015 waren insgesamt 379.346 Personen als Lehrkollegium an japanischen Universitätenbeschäftigt. Die Zahl der Vollzeit arbeitenden Lehrkräfte belief sich dabei auf 182.723, während die Zahlder Teilzeit arbeitenden Lehrkräfte mit 196.623 etwas höher lag. Die Anzahl der Angestellten in Vollzeitsetzte sich aus 140.290 Männern und nur 42.433 Frauen zusammen (MEXT 2016_5).

    Die Qualifikationskriterien eines Professors sind im Artikel 14 des Gesetzes über die "Standards for theEstablishment of Universities" unter "Qualifications of Professors" (Japanese Law Translation, Kap. 4Artikel 14) wie folgt festgeschrieben:“A person who is permitted to be a professor shall be a person falling under any of the following itemswho is recognized to have the educational abilities suitable for taking charge of the education offered bya university:

    (i) a person who has a doctor's degree (including degrees equivalent thereto that have beenconferred in foreign countries) and who has research achievement;(ii) a person who has research achievement recognized to be equivalent to that of the person setforth in the preceding item;(iii) a person who has a professional degree prescribed in Article 5-2 of the Degree Regulations(Ordinance of the Ministry of Education, Science and Culture No. 9 of 1953) (including degreesequivalent thereto that have been conferred in foreign countries) and who has practicalachievement in the major of said professional degree;(iv) a person who has a career working as a professor, associate professor, or full-time instructor ata university (including a career working as a teacher equivalent to these in foreign countries);(v) a person who is recognized to have special skills in arts and sports etc., and(vi) a person who is recognized to have excellent knowledge and experience, in particular, inhis/her major.”

    An führenden Universitäten Japans sind Hochschullehrer ab dem Rang eines Associate Professor in derRegel promoviert (eine Habilitation gibt es nicht). An weniger prominenten, vorrangig privatenUniversitäten außerhalb der großen Zentren ist die Anstellung als Associate Professor nicht an einePromotion gebunden.

    Die Attraktivität einer Hochschulkarriere in Japan hat in den letzten Jahren abgenommen. Das liegt zumeinen daran, dass die Bachelor-Absolventen im Zuge des demographischen Wandels gute Chancen aufeinen Arbeitsplatz haben, wohingegen Promovierten der Wechsel in die Wirtschaft meist schwerfällt(s.3.6.3 "Promotion"). Die Gehälter an japanischen Universitäten sinken mit den Einsparungen desMEXT und bisweilen nehmen qualifizierte Wissenschaftler lieber eine besser bezahlte Stellen imAusland an. Gesellschaftlich wird Universitätsprofessoren nach wie vor hoher Respekt zuteil und auchin den Medien werden berühmte Wissenschaftler häufig um Kommentare und Erklärungen gebeten.

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    http://www.findaphd.com/study-abroad/asia/phd-study-in-japan.aspx)http://www.g-studyinjapan.jasso.go.jp/en/modules/pico/index.php?content_id=46http://www.mof.go.jp/english/budget/budget/fy2016/01.pdfhttp://eic.obunsha.co.jp/resource/pdf/educational_info/2015/0513_02k.pdfhttp://www.findaphd.com/study-abroad/asia/phd-study-in-japan.aspxhttp://www.mext.go.jp/b_menu/toukei/002/002b/1368900.htmhttp://www.japaneselawtranslation.go.jp/law/detail/?id=1864&vm=&re

  • j. Hochschulzugang

    Japanische Bewerber legen kurz vor dem Abschluss der Oberschule in der Regel den zentralen"National Center Test for University Admissions" (sentā shiken) ab. Abhängig vom Rang derangestrebten Universität sind unterschiedlich hohe Quoten für das Bestehen der Prüfung erforderlich.Bewerber, die diese Quoten erfüllen, werden dann noch einmal einer hochschulinternen Auswahlunterworfen. Ausnahmeregelungen gibt es für hochbegabte Schüler in Standardlehrfächern, Kunst,Musik oder Sport, die ohne Aufnahmeprüfung an der Hochschule ihrer Wahl zugelassen werden, beiprivaten Hochschulen gilt dies unter Umständen auch für Oberschüler auf Empfehlung ihrer Schule.

    2014 wurde im Zuge der allgemeinen Internationalisierungsmaßnahmen eine Reform desHochschulzugangsverfahrens und die Abschaffung des National Test Center for University Admissionsbeschlossen. Voraussichtlich ab 2020 wird ein neues Testsystem zur Evaluation der Leistungen vonStudienbewerbern eingeführt. Die Prüfungen sollen dann nicht mehr überall zu demselben Termin,sondern an mehreren Terminen im Jahr stattfinden(MEXT 2014_2) und auch Englisch beinhalten.

    Führende private Schulen zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfungen (yobikō) sind weiterhin dieSundai Yobi Gakkō (http://www.sundai.ac.jp/#a_yobi) und die Kawai Juku (http://www.kawai-juku.ac.jp/).Basierend auf der Standardabweichung werden die Ergebnisse der von ihnen landesweitdurchgeführten Vorbereitungstests (Teilnehmerzahl durchschnittlich etwa 200.000 Schüler) sowie dieWahrscheinlichkeit des erfolgreichen Bestehens der Aufnahmeprüfung der einzelnen Hochschulen unddie Nachfrage nach bestimmten Studiengängen gemessen, ausgewertet und veröffentlicht. Aufsehenerregte 2014 der Konkurs der bisher prominentesten Vorbereitungsschule Yoyogi Seminar. Ihr fehlte dieNachfrage, weil manche Hochschulen bereits beginnen, mit Blick auf den zukünftigen Rückgang desjugendlichen Bevölkerungskontingents ihre Aufnahmestandards zu senken.

    Ausländische Studieninteressierte, die ihre schulische Ausbildung für 12 Jahre oder mehr außerhalbvon Japan absolviert haben, sind grundsätzlich dazu berechtigt, sich in eine japanische Universitäteinzuschreiben. In Ländern, in denen die schulische Ausbildung weniger als 12 Jahre umfasst, mussein Vorbereitungskurs für die Universität belegt werden. Ein international anerkannter Schulabschlusswie das Abitur qualifiziert für den Eintritt in eine japanische Universität, ein Mindestalter von 18 Jahrenwird vorausgesetzt (vgl. Study in Japan). Für die Bewerbung um einen Studienplatz in Japan ist häufigauch das Bestehen der EJU ("Examination for Japanese University Admission for InternationalStudents") nötig.

    Im Ausland erworbene Leistungspunkte können im Allgemeinen an japanischen Universitätenangerechnet werden. Dabei dürfen die Zensuren der Kurse nicht schlechter als die Note C sein.Außerdem werden die im Ausland erhaltenen Punkte dem Leistungspunktesystem der japanischenHochschule angepasst (vgl. zum Beispiel Akita International University und Waseda-Universität).Allerdings gibt es auch immer wieder Fälle, in denen sich die Anrechnung schwierig gestaltet, sodassim Zweifelsfall beim zuständigen Auslandsbüro nachgefragt werden sollte.

    Quellen:MEXT 2014: Atarashī jidai ni fusawashī kōdai setsuzoku no jitsugen ni muketa kōtō gakkō kyōiku,daigaku kyōiku, daigaku nyūgaku-sha senbatsu no ittai-teki kaikaku ni tsuite an ~ subete nowakamono ga yume ya mokuhyō o mebuka se, mirai ni hanahiraka seru tame ni ~ no point.Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)

    Study in Japan: Qualifications for Admission. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)

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    http://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chukyo/chukyo12/shiryo/__icsFiles/afieldfile/2014/11/11/1353318_01_1.pdfhttp://www.studyjapan.go.jp/en/toj/toj0202e.htmlhttp://www.jasso.go.jp/en/eju/about/about_a/index.htmlhttp://web.aiu.ac.jp/en/academic/grading-system/http://www.waseda.jp/sils/en/abroad/credits.htmlhttp://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chukyo/chukyo12/shiryo/__icsFiles/afieldfile/2014/11/11/1353318_01_1.pdfhttp://www.studyjapan.go.jp/en/toj/toj0202e.html

  • Diagramm 7: Anzahl der eingeschriebenen Studierenden

    Kennzahl 10: Anzahl der eingeschriebenen Studierenden

    Diagramm 8: Anzahl der Doktoranden

    k. Aufbau und Struktur des Studiensystems

    Quelle: UNESCO Institute of Statistics

    Japan (2013) 3.862.749Im Vergleich: Deutschland (2013) 2.616.881Quelle: UNESCO Institute of Statistics (Japan) , Statistisches Bundesamt (Deutschland)

    Quelle: UNESCO Institute of Statistics

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    http://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=enhttp://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=enhttps://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/LangeReihen/Bildung/lrbil01.htmlhttp://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=en

  • Kennzahl 11: Anzahl der Doktoranden

    Diagramm 9: Frauenanteil an Studierenden (alle Studienstufen) in Prozent

    Kennzahl 12: Frauenanteil an Studierenden (alle Studienstufen) in Prozent

    Japan (2013) 74.480Im Vergleich: Deutschland (2013) 213.200Quelle: UNESCO Institute of Statistics

    Quelle: UNESCO Institute of Statistics

    Japan (2013) 46,56Im Vergleich: Deutschland (2013) 47,59Quelle: UNESCO Institute of Statistics (Japan) , Statistisches Bundesamt (Deutschland)

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    http://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=enhttp://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=enhttp://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=enhttps://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/BildungForschungKultur/Hochschulen/Tabellen/FrauenanteileAkademischeLaufbahn.html

  • Diagramm 10: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung in Prozent

    Kennzahl 13: Quote der Erstzulassung zu tertiärer Bildung in Prozent

    Diagramm 11: Absolventen BA und MA

    Quelle: The World Bank. Data

    Japan (2013) 62,41Im Vergleich: Deutschland (2013) 61,06Quelle: The World Bank. Data

    Quelle: UNESCO Institute of Statistics

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    http://data.worldbank.org/indicator/SE.TER.ENRRhttp://data.worldbank.org/indicator/SE.TER.ENRRhttp://data.uis.unesco.org/index.aspx?queryid=162

  • Kennzahl 14: Absolventen BA und MA

    Diagramm 12: Absolventen PhD

    Kennzahl 15: Absolventen PhD

    Japan (2014) 980.726Im Vergleich: Deutschland (2014) 480.161Quelle: UNESCO Institute of Statistics (Japan) , Statistisches Bundesamt (Deutschland)

    Quelle: UNESCO Institute of Statistics

    Japan (2014) 16.039Im Vergleich: Deutschland (2014) 28.147Quelle: UNESCO Institute of Statistics

    Im Jahr 2015 haben 56,5 Prozent der Schulabgänger ein Studium an einer Univeristät (Daigaku) oderKurzzeit-Universität (Tanki Daigaku) begonnen, die Tendenz ist – bis auf einen kurzen Einbruch im Jahr2013 – steigend (MEXT 2016_2). Aus japanischer Sicht ist weiterhin die Abbrecherquote unterStudierenden ein besonderes Problem. Lag diese in den letzten 20 Jahren noch bei 5 Prozent, wird siein den kommenden Jahren vermutlich auf 10 Prozent steigen, und damit noch weit unter der deutschenAbbrecherquote liegen. Experten sehen als Grund dafür, dass sich viele Studienanfänger ohne einegenaue Zielvorstellung für ein Fachstudium entscheiden. Das ist auch eine Folge der japanischenSchulerziehung, die wenig auf individuell ausgerichtete Berufsentscheidungen vorbereitet. AufVorschlag der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) arbeitet derzeit das MEXT an einerEmpfehlung für japanische Universitäten, bei Aufnahmeprüfungen zukünftig individuellen fachlichenNeigungen der Studienbewerber Raum zu geben. Es sollen dabei zwei nationale computerbasierteTests eingeführt werden. Der erste richtet sich an Highschool-Schüler und hilft bei der Einordnung desWissensstands in verschiedenen Fächern. Er soll auch als Ansporn für die Schüler im zweiten unddritten Jahr der Highschool dienen, ihre Kenntnisse zu vertiefen. Der zweite Test prüft akademischeQualifikationen und soll Denken, Urteilsvermögen und Ausdruck der Bewerber einschätzen. Er wirdneben fachspezifischen auch fachübergreifende Fragen beinhalten (Nippon 2015)

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    http://data.uis.unesco.org/index.aspx?queryid=162https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/BildungForschungKultur/Hochschulen/PruefungenHochschulen.htmlhttp://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=enhttp://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=enhttp://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chousa/koutou/069/gijiroku/__icsFiles/afieldfile/2016/06/08/1371868_7.pdfhttp://www.nippon.com/en/currents/d00166/

  • Im Verlauf der akademischen Ausbildung zeigt sich eine kontinuierliche Tendenz zu wenigerPromotionen. Traditionell promovieren in Japan nur solche jungen Akademiker, die an einer Universitätin Wissenschaft und Forschung tätig sein wollen. Hingegen gibt es wenig Nachfrage in der Wirtschaftnach promovierten Arbeitnehmern, die aufgrund ihrer individuellen Forschungsorientierung immer nochweithin als zu wenig teamorientiert und führungsschwach gelten.

    Promovierte haben oft Schwierigkeiten, bei einer japanischen Firma eine Stelle zu finden. Vielejapanische Arbeitgeber bevorzugen es immer noch, als geeignet eingestufte Mitarbeiter undMitarbeiterinnen innerhalb der Firma bzw. an einer Universität nach dem Bedarf der Firma promovierenzu lassen, um sie nach der Promotion fest anzustellen.

    Im Jahr 2011 wurde das "Program for Leading Graduate Schools" für Doktoranden eingeführt, um diesein besserer Abstimmung auf die Anforderungen der Arbeitgeber hin zu starkenFührungspersönlichkeiten auszubilden (MEXT 2015 und JSPS)

    Quellen:MEXT 2015: Global ni katsuyaku suru „jidai no hakase/hakushi“ no yōsei ~ hakushi katei kyōikuleading program no torikumi. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)MEXT 2016: Jūhassai jinkō to kōtōkyōikukikan he no shingakuritsu nado no suii. Link (letzter Zugriffam 13.6.2017)NippoNippon 2015: Major Makeover for the University Entrance System. Link (letzter Zugriff am13.6.2017)JSPS [?]: Program for Leading Graduate Schools. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)

    In Japan dauern Bachelorstudiengänge in der Regel vier Jahre, gefolgt von zweijährigen Master- undmindestens dreijährigen Promotionsstudiengängen.

    Normalerweise beginnt das Studienjahr in Japan am 1. April und endet am 31. März des Folgejahres.Bisher gab es nur vereinzelt – insbesondere für internationale Studierende oder japanischeStudierende, die ihre Schulausbildung im Ausland absolvierten – Studiengänge, deren Studienjahre imHerbst anfingen. Die vorlesungsfreie Zeit ist bisher je nach Hochschule leicht unterschiedlich, erstrecktsich aber in der Regel von Mitte Juli bis September und von Februar bis März.

    Seit 2014 wurde nach entsprechenden Flexibilisierungsrichtlinien des MEXT für manche Studiengängeder Beginn auf den Herbst verlegt. Nach einer Umfrage des Informationsdienstleisters RecurrentEducation Network and Alternatives (RENA) beginnt bereits bei über 200 Studiengängen (vor allemMaster und Promotion) das Studium im Herbst (RENA 2017).

    Die Veranstaltungsformate sind je nach Studiengang unterschiedlich, ähneln aber im Allgemeinen dendeutschen. Während in japanischen Schulen Frontalunterricht eher die Regel ist, ist die Lehrform anUniversitäten stark vom Dozenten abhängig. Gerade Japanisch-Sprachkurse sind jedoch häufigverschulter und stärker auf das Auswendiglernen ausgerichtet als es deutsche Studierende gewohntsind.

    Wie in den Schulen nehmen AGs innerhalb von Universitäten (sākuru) einen hohen Stellenwert ein. Esgibt ein breites Angebot an Sportarten, Bands, Ausflugs-Gruppen oder International Clubs, derenTreffen meist mehrmals pro Woche stattfinden.

    l. Akademische Abschlüsse und Promotion

    Art der Abschlüsse:Bachelor – nach vier Jahren Studium an der Universität [Medizin und verwandte Fächer: sechsJahre]Master – nach zwei Jahren Studium an der Universität (Graduate School) [Medizin etc.: M.D. nachvier Jahren]Doctor – nach fünf Jahren (inkl. zwei Jahre für den Master) Studium an der Universität (GraduateSchool), kürzere Verfahren von mindestens drei Jahren sind möglich

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    http://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chousa/koutou/068/gijiroku/__icsFiles/afieldfile/2015/06/10/1358620_4.pdfhttp://www.jsps.go.jp/english/e-hakasekatei/http://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chousa/koutou/068/gijiroku/__icsFiles/afieldfile/2015/06/10/1358620_4.pdfhttp://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chousa/koutou/069/gijiroku/__icsFiles/afieldfile/2016/06/08/1371868_7.pdfhttp://www.nippon.com/en/currents/d00166/http://www.jsps.go.jp/english/e-hakasekatei/http://www.rena.gr.jp/surveys/autumn_adm/kenkyu.php

  • Professional Degree: Doctor Juris, Master of Education u.a. – nach drei Jahren Studium an einerLaw School o.ä. (bei vorherigem Bachelorabschluss nur zwei Jahre)Associate – nach zwei bis drei Jahren Studium an Kurzzeit-Universitäten (Tanki Daigaku) oder fünfJahren Studium an der Fachoberschule (Kōtō Senmon Gakkō, dabei Zugang nach der Mittelschule)

    vgl. MEXT 2012 S.4

    Die Chancen auf einen Arbeitsplatz nach dem Studium sind auf dem höchsten Stand seit Beginn derAufzeichnungen im Jahr 1997: Von den Hochschulabsolventen im Frühling 2016, die einen Berufsuchten, fanden nach Angaben des MEXT 97,3 Prozent eine Anstellung (MEXT 2016_6, auch NIKKEI2016).

    Quellen:MEXT 2016_6: Daigaku nado sotsugyōsha oyobi kōkōsotsugyōsha no shūshoku jōkyō chōsa.http://www.mext.go.jp/b_menu/houdou/28/05/__icsFiles/afieldfile/2016/05/20/1371161_1.pdf (letzterZugriff am 13.6.2017)MEXT 2012: Higher Education in Japan. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)NIKKEI 2016: Daisotsu shūshokuritsu 97,3% konshun Lehmann mae koe saikō.http://www.nikkei.com/article/DGKKASDG19H7L_Q6A520C1MM0000/ (letzter Zugriff am13.6.2017)

    Wer als Ausländer nach seinem Masterabschluss einen Doktortitel in Japan anstrebt, benötigt heutedafür mindestens drei, in den Bereichen Medizin, Pharmazie, Zahnmedizin und Veterinärmedizin vierJahre. Auch für Promovierende startet das akademische Jahr in Japan in der Regel im April, wasbedeutet, dass deutsche Studenten evtl. mehrere Monate Leerlauf zwischen ihrem Abschluss inDeutschland und dem Studienbeginn in Japan haben. Voraussetzung für die Einschreibung alsPromovierender ist an einigen Universitäten ein Mindestalter (zum Beispiel. Universität Tokyo: 24Jahre). An manchen Universitäten müssen Bewerber einen Eingangstest absolvieren. Sofern derjeweilige Promotions-Studiengang keine Japanischkenntnisse voraussetzt, ist ein Nachweisausreichender Englischkenntnisse zu erbringen (TOEFL, IELTS).

    Da auch während der Promotion mitunter hohe Studiengebühren anfallen, ist es ratsam, sich frühzeitigüber ein Stipendium zu informieren (weiterführende Links: FindAPhD und PhD Portal).

    Quellen:MEXT 2015: National University Reform for the Coming Era. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)JSPS: Program for Leading Graduate Schools. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)

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    http://www.mext.go.jp/en/policy/education/highered/title03/detail03/__icsFiles/afieldfile/2012/06/19/1302653_1.pdfhttp://www.mext.go.jp/b_menu/houdou/28/05/__icsFiles/afieldfile/2016/05/20/1371161_1.pdfhttp://www.nikkei.com/article/DGKKASDG19H7L_Q6A520C1MM0000/http://www.mext.go.jp/b_menu/houdou/28/05/__icsFiles/afieldfile/2016/05/20/1371161_1.pdfhttp://www.mext.go.jp/en/policy/education/highered/title03/detail03/__icsFiles/afieldfile/2012/06/19/1302653_1.pdfhttp://www.nikkei.com/article/DGKKASDG19H7L_Q6A520C1MM0000/http://www.findaphd.com/study-abroad/asia/phd-study-in-japan.aspxhttp://www.phdportal.eu/countries/113/japan.htmlhttp://www.mext.go.jp/en/policy/education/highered/title02/detail02/__icsFiles/afieldfile/2015/10/01/1362381_1_1.pdfhttp://www.jsps.go.jp/english/e-hakasekatei/

  • Diagramm 13: Anteil der Forschungsausgaben am BIP in Prozent

    Kennzahl 16: Anteil der Forschungsausgaben am BIP in Prozent

    Kennzahl 17: Anzahl der Patente in Naturwissenschaft und Technik(Residents)

    Kennzahl 18: Anzahl wissenschaftlicher Publikationen

    m. Forschung

    Quelle: OECD. Statistics

    Japan (2014) 3,59Im Vergleich: Deutschland (2014) 2,90Quelle: OECD. Statistics

    Japan (2014) 265.959Im Vergleich: Deutschland (2014) 48.154Quelle: The World Bank. World Development Indicators

    Japan (2015) 109.305Im Vergleich: Deutschland (2015) 149.773Quelle: SCImago Journal & Country Rank

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    http://stats.oecd.org/Index.aspx?DataSetCode=MSTI_PUBhttp://stats.oecd.org/Index.aspx?DataSetCode=MSTI_PUBhttp://wdi.worldbank.org/table/5.13#http://www.scimagojr.com/countryrank.php?area=0&category=0&region=all&year=2014&order=it&min=0&min_type=it

  • Kennzahl 19: Knowledge Economy Index (KEI)

    Japan (2012) 22Im Vergleich: Deutschland (2012) 8Quelle: The World Bank. Knowledge Economy Index

    Die japanischen Spitzenuniversitäten gehören mit zur Weltspitze in der Forschung. Unter den 777japanischen Universitäten sind allerdings maximal 100 als Forschungsuniversitäten zu bezeichnen,vorrangig die nationalen sowie die prominentesten privaten und öffentlich-lokalen Universitäten.

    Die japanische Regierung gewährt „Kakenhi”, sog. “Grants in Aid for Scientific Research” im Rahmeneines Antragsverfahrens mit dem Ziel, basierend auf dem Freiheitsgedanken der Wissenschaft jeglichewissenschaftliche Forschung von der Grundlagenforschung bis hin zur angewandten Forschung, vonden Naturwissenschaften bis hin zu den Geistes- und Sozialwissenschaften signifikant weiter zuentwickeln. Die mit sehr kompetitiven Quoten eingereichten Förderanträge werden im Peer-Review-Verfahren ausgewählt und die Ergebnisse in verbreiteten akademischen Zeitschriften veröffentlicht.

    1999 übertrug das MEXT die Administration dieser Förderschiene auf die Japan Society for thePromotion of Science (JSPS). Im Fiskaljahr 2016 haben sich mit über 100 000 Personen so viele wienie zuvor auf „Kakenhi“ beworben, von denen rund 26,4 Prozent angenommen werden. DieAuswahlquote ist in den vergangenen fünf Jahren stetig gesunken. Auch wenn die zahlreichenjapanischen Nobelpreisträger – zuletzt der Zellbiologe Yoshinori Ohsumi im Jahr 2016 – den hohenStellenwert der japanischen Grundlagenforschung weltweit bezeugen, wird befürchtet, dass diesePosition mit den Einsparungen der Regierung nicht zu halten ist (Mainichi 2016 und MEXT 2016_7).

    In einer Untersuchung der „Research Unit for Science and Technology Analysis and Indicators“ des„National Institute of Science and Techology Policy“ (NISTEP, gehört zu MEXT) aus dem Jahr 2015werden drei Probleme in der japanischen Forschungstätigkeit festgemacht:

    1. Unter allen G7 Staaten verzeichnet Japan das geringste Wachstum im Bereich wissenschaftlicherPublikationen

    2. Die Wissensproduktion und Veröffentlichung von Publikationen durch Wirtschaftsunternehmennimmt ab und erfolgt hauptsächlich durch Universitäten/Hochschulen. In den letzten Jahren sinktjedoch auch die Zahl der Publikationen an nationalen Universitäten.

    3. Der internationale Trend zur Ko-Autorenschaft bei Publikationen ist in Japan nicht zu verzeichnen.Die Anzahl internationaler Ko-Publikationen ist mit einem Anteil an allen Publikation von nur 24Prozent (Stand 2013) vergleichsweise gering und liegt zum Beispiel. in Deutschland, Frankreichund England weit über 50 Prozent (vgl. NISTEP 2015). Im Vergleich mit Japans NachbarländernKorea und China fällt die stagnierende Entwicklung auf, wobei lediglich in denUmweltwissenschaften, Geographie, Geologie u.Ä. ein erkennbarer Anstieg zu verzeichnen ist(ebd.)

    Quellen:MEXT 2016_7: Heisei 28-nendo kagaku kenkyū-hi josei jigyō no haibun ni tsuite. Link (letzterZugriff am 13.6.2017)The Mainichi 2016: Fundamental science research in Japan in peril. Link (letzter Zugriff am13.6.2017)

    n. Qualitätssicherung und Steigerung

    Die Benesse Corporation hat zusammen mit Times Higher Education (THE) im März 2017 ein neuesUniversitätsranking für Japan (Link) veröffentlicht, bei dem die japanischen Universitäten im Hinblick aufvier Kategorien bewertet werden („Ressourcen“, „Engagement/Zufriedenheit“, „Ergebnisse“,

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    https://knoema.com/WBKEI2013/knowledge-economy-index-world-bank-2012http://www.jsps.go.jp/english/e-grants/index.htmlhttp://mainichi.jp/english/articles/20161128/p2a/00m/0na/020000chttp://www.mext.go.jp/a_menu/shinkou/hojyo/__icsFiles/afieldfile/2016/11/14/1377914_01_02.pdfhttp://www.nistep.go.jp/wp/wp-content/uploads/NISTEP-RM239-FullJ.pdfhttp://www.mext.go.jp/a_menu/shinkou/hojyo/__icsFiles/afieldfile/2016/11/14/1377914_01_02.pdfhttp://mainichi.jp/english/articles/20161128/p2a/00m/0na/020000chttps://japanuniversityrankings.jp/rankings/total-ranking/

  • „Internationalisierung“). (Weitere Informationen zu Rankings stehen unter „Gesamtzahl der tertiärenBildungseinrichtungen, Hochschullisten, Datenbanken“).

    Als Qualitätswettbewerb, der vergleichbar mit der Exzellenzinitiative in Deutschland ist, kann das„Global 30“ bzw. „Top Global University“-Projekt genannt werden.

    2009 hat das MEXT mit dem “Global 30”-Programm versucht, mehr ausländische Studierende anjapanische Universitäten zu holen. 13 Universitäten haben daran teilgenommen und sich zum Beispielmit englischsprachigen Bachelorstudiengänge an Studierende aus dem Ausland gewendet. DasProgramm endete 2014 und wurde durch das “Top Global University“-Projekt ersetzt. Dieses soll dieinternationale Wettbewerbsfähigkeit japanischer Universitäten stärken und fördert Universitäten, die ininternationalen Hochschulrankings einen Platz und den ersten 100 anstreben und Universitäten, dieeinen innovativen Beitrag zur Internationalisierung leisten (Weitere Informationen unter "AkademischeSchwerpunkte")

    Institutionen für Qualitätssicherung sind:1. Japan Institution for Higher Education Evaluation (JIHEE): Institution für die Bewertung und

    Zertifizierung privater Universitäten, Stiftung öffentlichen Interesses, zertifiziert vom MEXT2. National Institution for Academic Degrees and University Evaluation (NIAD-UE): evaluiert und

    akkreditiert Universitäten, zertifiziert vom MEXT3. Japan Association for College Accreditation (JACA), zertifiziert von MEXT, Qualitätssicherung für

    Kurzzeituniversitäten (junior colleges)4. The Japan University Accreditation Association (JUAA), zertifiziert vom MEXT, Qualitätssicherung

    u.a. für Universitäten, Kurzzeituniversitäten, juristische Fakultäten

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    http://www.uni.international.mext.go.jp/global30/http://www.jsps.go.jp/english/e-tgu/index.htmlhttp://www.jihee.or.jp/en/index.htmlhttp://www.niad.ac.jp/http://www.jaca.or.jp/en/indexhttp://www.juaa.or.jp/en/about/index.html

  • Diagramm 14: Anteil ausländischer Studierender in Prozent

    Kennzahl 20: Anteil ausländischer Studierender in Prozent

    Kennzahl 21: Die wichtigsten 5 Herkunftsländer ausländischerStudierender

    4. Internationalisierung und Bildungskooperation

    a. Kennzahlen der Internationalisierung

    Quelle: UNESCO Institute of Statistics

    Japan (2012) 3,88Im Vergleich: Deutschland (2012) 11,10

    1. China

    2. Korea

    3. Vietnam

    4. Nepal

    5. Indonesien

    14. Deutschland

    Quelle: UNESCO Institute of Statistics (2015)

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    http://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=enhttp://www.uis.unesco.org/Education/Pages/international-student-flow-viz.aspx

  • Diagramm 15: Im Ausland Studierende (Anzahl)

    Kennzahl 21: Im Ausland Studierende (Anzahl)

    Diagramm 16: Im Ausland Studierende (Prozent) in Prozent

    Kennzahl 22: Im Ausland Studierende (Prozent) in Prozent

    Quelle: UNESCO Institute of Statistics

    Japan (2013) 32.332Im Vergleich: Deutschland (2013) 119.123

    Quelle: UNESCO Institute of Statistics

    Japan (2012) 0,86Im Vergleich: Deutschland (2012) 4,50Quelle: UNESCO Institute of Statistics

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    http://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=enhttp://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=enhttp://data.uis.unesco.org/Index.aspx?DataSetCode=EDULIT_DS&popupcustomise=true&lang=en

  • Diagramm 17: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland

    Kennzahl 23: Anzahl der Bildungsausländer in Deutschland

    Kennzahl 24: Die fünf beliebtesten Zielländer für Studierende

    Quelle: Wissenschaft Weltoffen

    Japan (WS 2015/16) 1.984Quelle: Wissenschaft Weltoffen

    1. USA

    2. GB

    3. Australien

    4. Deutschland

    5. Frankreich

    Quelle: UNESCO Institute of Statistics (2015)

    b. Internationalisierung des Hochschulsystems

    Die japanische Regierung möchte die Studentenmobilität bis 2020 verdoppeln. Als Zielwert wirdgenannt, dann 300.000 Studierende nach Japan zu holen und 120.000 japanische Studierende insAusland zu schicken (vgl. MOFA 2015).

    Dafür wurde 2014 das „Top Global University“-Projekt ausgerufen, ein Förderprojekt des MEXT, das dieinternationale Kompatibilität und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulbildung in Japan verbessern soll.Es bietet Unterstützung für erstklassige und innovative Universitäten, die erfolgreich internationalisieren(MEXT 2014_3).Dieses Projekt löst das „Global 30“-Projekt ab, in dessen Rahmen an 13 Universitäten in ganz Japanenglischsprachige Studiengänge eingeführt wurden (vgl. 3.6.5 „Qualitätssicherung und -steigerung“)

    Das MEXT bietet auch verschiedene Stipendienprogramme für internationale Studierende an. Mit dem2014 vom MEXT ausgerufenen TOBITATE-Ambassador-Programm sollen zudem bis 2020 insgesamt10.000 japanische Schülern und Studenten ein Auslandsaufenthalt finanziert werden. Das Programm isteine öffentlich-private Partnerschaft und große Teile der Mittel, sowie Trainingsprogramme und

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    http://www.wissenschaftweltoffen.de/daten/1/2/1http://www.wissenschaftweltoffen.de/daten/1/2/1http://www.uis.unesco.org/Education/Pages/international-student-flow-viz.aspxhttp://www.mofa.go.jp/policy/culture/people/student/http://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chukyo/chukyo4/036/siryo/__icsFiles/afieldfile/2014/03/10/1344760_3.pdfhttp://www.uni.international.mext.go.jp/global30/http://www.studyjapan.go.jp/en/toj/toj0302e.htmlhttp://www.tobitate.mext.go.jp/about/english.html

  • Praktikumsplätze werden mit Unterstützung von über 200 Unternehmen und Verbänden angeboten.MEXT 2014_3: Daigaku no global-ka ni kansuru kin'nen no omona seisaku to shisaku no hensen.Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)MOFA 2017: Student Exchange Programs. Link (letzter Zugriff am 13.6.2017)

    c. Bildungskooperationen und Partnerorganisationen

    Ausländische Bildungsanbieter:Campus France und Institut FrançaisBritish CouncilEducation USAEU-Delegation in Japan: Informationen über EU-Programme

    Japanische Partnerorganisationen:Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology (MEXT)Japan Society for the Promotion of Science (JSPS)Japan Student Services Organization (JASSO)Japan Network for International Education (JAFSA)Japanische Gesellschaft für Germanistik (JGG)National Institute of Natural Sciences (NINS)National Institute of Informatics (NII) (Kooperation im DAAD-Förderprogramm FIT)

    Deutsche Präsenz:DAAD Außenstelle TokioDeutsches Haus für Wissenschaft und Innovation (DWIH)Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Max-Planck-GesellschaftFraunhoferGoethe InstitutAHK JapanDeutsches Institut für JapanstudienBotschaft der Bundesrepublik DeutschlandGeneralkonsulat der Bundesrepublik, Deutschland in Osaka/Kobe

    Deutsche Schulen in JapanDeutsche Schule YokohamaDeutsche Schule (European School) Kobe

    d. Deutschlandinteresse

    Ein Studium in Deutschland genießt hohes Ansehen. Auch die Tatsache, dass in Deutschland keineStudiengebühren anfallen, stößt – sofern bekannt – auf großes Interesse. Allerdings ist derBekanntheitsgrad der deutschen Universitäten in Japan deutlich geringer als der der führendenUniversitäten in den USA und Großbritannien. Deutschland wird von der japanischen Regierung alswichtiges Partnerland in Europa gesehen, wobei das Interesse in den letzten Jahren merklich gestiegenist. Seit 2015 werden von Studierenden manchmal Bedenken im Zusammenheit mit der öffentlichenSicherheit in Deutschland geäußert, die vor allem auf die japanische Berichterstattung zurFlüchtlingskrise und zu den Terroranschlägen in Europa zurückzuführen sind.

    Innerhalb der Fachrichtungen ist Musik seit Jahrzehnten ein sehr beliebtes Fach für ein Studium inDeutschland. Auch für Design und Architektur ist Deutschland berühmt, ebenso wie für Geistes- undSozialwissenschaften wie Philosophie und Politik. Das Interesse an den Ingenieur- undNaturwissenschaften ist schwankend, obwohl „Made in Germany“ bei Produkten in Japan als gefragtesGütesiegel gilt. In den Umweltwissenschaften haben im Zuge der Energiewende die Anfragenzugenommen. Für diese Fachbereiche gilt, dass vor allem englische Programme nachgefragt werden.

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    http://www.mext.go.jp/b_menu/shingi/chukyo/chukyo4/036/siryo/__icsFiles/afieldfile/2014/03/10/1344760_3.pdfhttp://www.mofa.go.jp/policy/culture/people/student/http://www.euinjapan.jp/en/relations/academic-erasmus/#3http://www.mext.go.jp/english/http://www.jsps.go.jphttp://www.jasso.go.jphttp://www.jafsa.orghttp://www.jgg.jphttp://www.nins.jp/english/http://www.nii.ac.jp/en/http://tokyo.daad.de/wp/lang/de/http://www.dwih-tokyo.jp/de/http://www.dfg.de/http://www.mpg.de/4283761/maxplankcenter_japanhttp://www.fraunhofer.jp/en.htmlhttp://www.goethe.de/ins/jp/de/lp.htmlhttp://www.japan.ahk.de/http://www.dijtokyo.org/http://www.japan.diplo.de/Vertretung/japan/de/Startseite.htmlhttp://www.japan.diplo.de/Vertretung/japan/de/02-GK/0-GK.htmlhttp://www.dsty.ac.jp/http://dskobe.org/

  • Seitens der japanischen Regierung wird hinsichtlich der Finanzierung von Stipendienprogrammen undProjektkooperationen in Europa großer Wert auf weitgehende Gleichbehandlung gelegt, um durchAusgewogenheit eine möglichst stabile, harmonische, auswärtige Kulturpolitik zu gewährleisten.

    Hochschulpartnerschaften sind in Japan sehr gefragt und beliebte Instrumente der Kooperation. DieAnbahnung ist zwar meist aufwändig, da die Hierarchie in japanischen Universitäten vielschichtig ist,doch einmal zustande gekommen, werden Kooperationen in Japan mit einem hohen Grad anZuverlässigkeit und der Erwartung langfristigen Bestandes gepflegt. In den letzten Jahren wurdenzudem einige Doppelabschluss-Programme zwischen deutschen und japanischen Universitätenaufgebaut, die jährlich an Beliebtheit gewinnen.

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  • 5. Deutsche Sprachkenntnisse

    Die Datenerhebung zum Deutschen als Fremdsprache weltweit legt einen weiteren Rückgang derLernerzahlen nahe; für 2010 ist in der alle fünf Jahre erscheinenden Studie eine Lernerzahl von292.000 Lernern in Japan verzeichnet, im Jahr 2015 sind es 235.055 (Goethe-Institut 2015; Goethe-Institut 2010)

    Der Rückgang scheint moderat; Südkorea hat im selben Zeitraum fast die Hälfte seiner Lernereingebüßt (2010: 43.632 / 2015: 25.061). Andere Studien bestätigen den Trend im Grundsatz, dieJapanische Gesellschaft für Germanistik ging für 2012 von 219.274 Deutsch lernenden Studierendenaus, womit aber noch immer etwa jeder dritte japanische Student Deutsch lernt (JGG 2015).

    Quellen:Goethe-Institut (2015): Deutsch als Fremdsprache weltweit. Datenerhebung 2015. Link (letzterZugriff am 13.6.2017)Goethe-Institut (2010): Statistische Erhebungen 2010 - Die deutsche Sprache in der Welt. Link(letzter Zugriff am 13.6.2017)JGG (2015): Doitsugo kyōiku gakushū-sha no genjō ni kansuru chōsa 4 (2015). Link (letzter Zugriffam 13.6.2017)

    Japan forciert seit Jahren die Internationalisierung der Hochschulen und auch (sicher mit Blick auf dieOlympiade 2020) die Förderung der Fremdsprachenkenntnisse in der Gesellschaft insgesamt. DieTendenzen, die Germanistiken zu verkleinern oder in European Studies aufgehen zu lassen, bleibendavon unberührt, aber selbst dann bleiben Sprachkurse erhalten – anders als germanistischeAngebote.

    Die Angebote des Goethe-Instituts (GI) werden gut nachgefragt. Seit Frühjahr 2016 werdenSprachkurse im Ballungsgebiet Tokyo-Yokohama an einem zusätzlichen Standort (Yokohama)angeboten, womit das Goethe-Institut in Japan an vier Standorten vertreten ist.

    Insgesamt verfügt Japan also weiterhin über ein dichtes Netz universitärer und außeruniversitärerBildungseinrichtungen, an denen das Deutsche als Fremdsprache gelernt werden kann, wenngleich imschulischen Bereich nicht von flächendeckender Versorgung die Rede sein kann, da Deutsch zwar anetwa 100 Regelschulen und an den beiden deutschen Auslandsschulen und den sog. FIT-Schulen(derzeit 4 Schulen im nationalen Bildungssystemen, an denen Deutschunterricht vom GI betreut auf-bzw. ausgebaut wird), unterrichtet wird. Dennoch bleibt die Zahl derjenigen, die vor dem Studium mitdem Deutschen in Berührung kommen, sehr gering.

    Die Englischkenntnisse japanischer Studierender sind in der Regel nicht vergleichbar mit deneneuropäischer Studierender und oft auch nicht ausreichend für ein Studium, insofern wäre eine Fixierungauf englischsprachige Angebote momentan wenig zielführend für Japan. Allerdings nimmt auch inJapan die Zahl englischsprachiger Studiengänge im Rahmen der Internationalisierungsbemühungenstetig zu, womit englischsprachige Angebote in Deutschland mittelfristig an Popularität gewinnenkönnten. Die Außenstelle Tokyo nimmt hier keine Priorisierung vor und führt zahlreiche Veranstaltungenan japanischen Universitäten durch, die nicht auf deutschsprachige Angebote fixiert sind.

    Die deutschen Hochschulen, die entweder eigeninitiativ oder im Rahmen der seit 2012 jährlich unterMitwirkung des DAAD durchgeführten European Higher Education Fair (EHEF) für ihre Angebotewerben, zielen dagegen tendenziell eher auf ihre englischsprachigen Angebote ab, was aber primär mitder naturwissenschaftlichen Ausrichtung dieser Universitäten zu tun hat. Werbung für deutscheStudienangebote in Fächern mit geistes- und kulturwissenschaftlichem Bezug (Germanistik, Musik,Kunst- und Kulturwissenschaften, Jura) erscheint daher weiter sinnvoll.

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    http://www.goethe.de/resources/files/pdf35/Bro_Deutschlernerhebung_final.pdfhttp://www.goethe.de/resources/files/pdf19/5759818-STANDARD.pdfhttp://www.jgg.jp/modules/downloads/index.php?page=singlefile&cid=1&lid=116http://www.goethe.de/resources/files/pdf35/Bro_Deutschlernerhebung_final.pdfhttp://www.goethe.de/resources/files/pdf19/5759818-STANDARD.pdfhttp://www.jgg.jp/modules/downloads/index.php?page=singlefile&cid=1&lid=116

  • 6. Hochschulzugang in Deutschland

    Es gelten die anabin-Richtlinien.

    Schulabgänger benötigen die folgenden beiden Dokumente:“Certificate of Graduation” der japanischen High School. In der Fächer- und Notenübersicht desSekundarschulabschlusszeugnisses muss eine durchgängige Belegung der Fächer Muttersprache,Fremdsprache, Mathematik und Naturwissenschaften in den Jahrgangsstufen 10 bis 12 mitBestehensnoten nachgewiesen sein.University Entrance Examination “Center Test”/National Center for University EntranceExaminations

    Es ergeben sich folgende Möglichkeiten des Hochschulzugangs (vlg. anabin):1. Direkter Zugang (fachorientiert) für die im Center-Test mit mindestens einem Wert von 62 Prozent

    nachgewiesenen Fächer und benachbarte Fächer zu allen Hochschulen2. Direkter Zugang (fachorientiert) für die bisherige Fachrichtung und benachbarte Fächer bei

    Nachweis von einem erfolgreichen Studienjahr zu allen Hochschulen. Ein erfolgreiches Studienjahrim Rahmen eines Bachelorstudienganges setzt den Erwerb von mindestens 35 Credits voraus.Das Studienjahr muss an einer anerkannten Hochschule (Universitätsrang) erbracht worden sein.Nötige Unterlagen sind ein Certificate of Graduation in Verbindung mit Academic Transcript ofRecords.

    3. Abschluss des Kurzstudiengangs an einer Hochschuleinrichtung ohne Universitätsrang(Kurzzeituniversität/Tanki Daigaku). Direkter Zugang (fachorientiert) für die bisherige Fachrichtungzu allen Hochschulen. Bei Fächerwechsel muss eine Feststellungsprüfung absolviert werden (ggf.nach dem Besuch eines Studienkollegs)

    4. Bacheloabsolventen, die sich in Deutschland für ein Bachelorstudium einschreiben möchten,müssen den Abschluss eines mindestens vierjährigen Studiums nachweisen, sofern es an eineranerkannten Hochschule gemäß der vorgegebenen Studiennorm absolviert wurde (deutscheHochschulen und Anerkennungsstellen können von der Annahme einer auf demHochschulabschluss gründenden Studienbefähigung absehen, wenn im konkreten Fall einhinreichender wissenschaftlicher Charakter der Ausbildung fraglich oder erkennbar nicht vorhandenist).

    Die für die Bewerbung um einen Studienplatz in Deutschland erforderliche „durchgängige Belegung derFächer Muttersprache, Fremdsprache, Mathematik und Naturwissenschaften in den Jahrgangsstufen 10bis 12“ stellt viele japanische Schülerinnen und Schüler vor Probleme, da man sich in der japanischenHigh School frühzeitig für einen naturwissenschaftlichen bzw. geisteswissenschaftlichen Zweigentscheiden kann. Das führt dazu, dass viele japanische Schulabsolventen, die sich um einenBachelorstudiengang in Deutschland bewerben möchten, die Zugangsvoraussetzungen nicht erfüllen.Es gibt allerdings nur eine sehr begrenzte Anzahl von Studienkollegs, die Absolventen aus Japanannehmen, sodass es in vielen Fällen für die Interessenten keine Möglichkeit gibt, die vorausgesetztenQualifikationen für die Bewerbung an einer deutschen Hochschule noch nachträglich zu erwerben.

    Auch, dass die Feststellungsprüfung in Deutschland nicht auf Englisch abgelegt werden kann, istproblematisch für Bewerber um einen englischsprachigen Bachelorstudiengang.

    Free Mover unter den japanische Studenten im Bachelorstudium möchten zunehmend ein bis zweiSemester in Deutschland auf Englisch studieren und begleitend Deutsch lernen. Sie werden mit denjetzigen Regelungen nur unzureichend bedient.

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    http://anabin.kmk.org/no_cache/filter/hochschulabschluesse.htmlhttp://anabin.kmk.org/no_cache/filter/schulabschluesse-mit-hochschulzugang.html#land_gewaehlt

  • 7. Herausforderungen und Empfehlungen für deutsche Hochschulen

    a. Aktuelle Entwicklungen in der Bildungs- und Wissenschaftslandschaft

    Im Jahr 2016 positionierte sich Japan in vieler Hinsicht prominent auf der Weltbühne von Politik undWissenschaft: So trafen sich die Regierungschefs und Minister der G7-Staaten in Japan zum G7-Gipfel.Auch der ehemalige deutsche Bundespräsident Dr. Joachim Gauck reiste kurz vor Ende seiner Amtszeitnach Japan und betonte die enge Verbundenheit beider Länder. In der Wissenschaft machte Japan vonsich reden, als im dritten Jahr in Folge der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin an einen Japanervergeben wurde. Prof. Dr. Yoshinori Osumi erhielt ihn für die Entdeckung autophagischerZellmechanismen. Das Land steht nun im 21. Jh. mit 17 Nobelpreisen in den Naturwissenschaftengefolgt von England (11) und Deutschland (8) an zweiter Stelle hinter den USA, und dies auf derGrundlage hoch entwickelter Grundlagenforschung. Deren äußere Bedingungen verschlechtern sichjedoch in bedenklicher Weise. Osumi kündigte an, sein Preisgeld der wachsenden Zahl arbeitsloserjunger Naturwissenschaftler für Stipendien zu stiften, da sich zunehmende Fokussierung aufanwendungsbezogene Forschung negativ auf das Stellenangebot für langfristig angelegteGrundlagenforschung in Universitäten und Unternehmen auswirke.

    Die Zahl der Abbrecher von Promotionsvorhaben steigt, obwohl die Regierung seit 2014 im „Top GlobalUniversity Project“ 37 ausgesuchten Universitäten Fördermittel bietet, um die Zahl japanischerNachwuchsforscher mit ausländischen Abschlüssen zu erhöhen und ausländische Post-Docs für Japanzu gewinnen, was für die geplanten Exzellenz-Zentren zur Erforschung der Gesundheit, desdemographischem Wandels und des viel beachteten Konzeptes „Industrie 4.0“ wichtig wäre. DieInternationalisierung der Universitäten soll insgesamt konsequenter umgesetzt und die Zusammenarbeitmit der Industrie verbessert werden. So will es der neue „Fifth Science and Technology Basic Plan2016-2020“ mit dem Ziel einer inklusiven, prosperierenden Gesellschaft mit den Bürgern im Zentrum derwissenschaftlich-technologischen Entwicklung. Industrie, Hochschulen, Ministerien und Behörden solleneng kooperieren, um eine „Super Smart Society 5.0“ zu entwickeln, in der Dienstleistungen, Geschäfteund Produktionsverfahren auf einer gemeinsamen Service-Plattform systematisch koordiniert werden.Für den Bereich Forschung und Entwicklung, in dem Japans Leistungen seit 2006 rückläufig sind, ist einBudget von 211 Mrd. Euro vorgesehen. In diesem Zuge sollen die Universitäten entsprechend ihremjeweiligen Beitrag zum Wohle der Gesellschaft durch Erziehung und Forschung eine Reformdurchlaufen.Das MEXT hat sich ergeizige Ziele gesetzt: Bis 2020 soll sich die Zahl der internationalen Studierendenan japanischen Hochschulen auf 300.000 und die Zahl japani¬scher Studierender mit einerstudienbezogenen Auslandserfahrung auf 120.000 Personen erhöhen; bis 2025 sollen zudem zehnjapanische Universitäten in den internationalen Hochschulrankings unter den ersten 100 Plätze zufinden sein.

    Die Bemühungen des MEXT um die Erhöhung der Anzahl internationaler Studierender ist ein gutesMomentum zur Anbahnung neuer Kooperationen. Da die Rahmenbedingungen wie Regelstudienzeitenund Berufsrekrutierung von Absolventen in Japan jedoch weniger flexibel als woanders sind, scheinenAustauschprogramme innerhalb des Studiencurriculums den größten Erfolg zu versprechen. Dazuzählen beispielsweise Sommersprachkurse, aber auch Doppelabschlussprogramme, von denen in denletzten Jahren mehrere erfolgreich aufgebaut wurden.

    b. Hochschulkooperationen – FAQ

    Fragen von deutschen HochschulenDeutsche Hochschulen erkundigen sich vor allem nach passenden Universitäten für angestrebtePartnerschaften oder loten vor der Einführung eines neuen Studienangebots Daten japanischerStudierender aus dem Feld aus (beispielsweise Graduiertenanteil oder Englischkenntnisse). Immermehr Fachhochschulen interessieren sich für Kooperationen mit Japan.

    HochschulkooperationenIn Japan wird Wissenschaft auf einem sehr hohen Niveau betrieben, sodass Kooperationen für denwissenschaftlichen Austausch ein hohes Potenzial ausweisen. Allerdings ist der Zugang zurjapanischen Hochschullandschaft nach wie vor oft kompliziert und aufwändig. So kann, da die

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  • Hierarchie in japanischen Universitäten oft vielschichtig ist, die Aufnahme einer Kooperation imVergleich zu anderen Ländern lange dauern. Einmal zustande gekommen, werden Kooperationen inJapan jedoch mit einem hohen Grad an Zuverlässigkeit und der Erwartung langfristigen Bestandes mithohem Ansehen und großer Ernsthaftigkeit gepflegt, sodass sie oft lange halten und sich zu effektivenPartnerschaften entwickeln. Eine gute Möglichkeit zur ersten Kontaktaufnahme mit japanischenUniversitäten bietet das jährlich im Zusammenhang mit der European Higher Education Fair (EHEF)organisierte Networking Event deutscher und japanischer Universitäten in Tokyo.

    Fragen von Studierenden

    2015 bis 2016 nahmen die Anfragen von Schülerinnen und Schülern zu einem englischsprachigenBachelorstudium in Deutschland merklich zu. Im Jahr 2017 wurden auch viele englischsprachigeMasterprogramme gefragt. Das Interesse von japanischen Studierenden an musischen/künstlerischenFächern in Deutschland ist ungebrochen hoch.

    Außerdem gibt es viele Fragen von Studenten, die als „free mover“ – also außerhalb einesuniversitären Austauschprogrammes - ein Jahr im Bachelor in Deutschland studieren möchten, in denmeisten Fällen auf Englisch. Viele dieser Studierenden würden gern in einem anderen Studienfach alsdem eigene