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W W W I I I R R R F F F Ü Ü Ü R R R E E E U U U C C C H H H FORUM FÜR JUNGGEBLIEBENE FORUM FÜR JUNGGEBLIEBENE Ausgabe 42 • Kostenlos • März 2007

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„Wir für Euch“ liegt in verschiedenen Institutionen im gesamten Stadt-gebiet aus.

Sie können uns in unserem Redaktionsbüro - persönlich oder telefo-nisch - zu folgender Zeit erreichen:

donnerstags 15.00 Uhr - 17.00 Uhr

Unsere Anschrift:„Wir für Euch“ - RedaktionLangemarkstr. 19-2146042 OberhausenTel.: 02 08 / 8 25 27 24E-mail Adresse: [email protected]

In eigener Sache

IMPRESSUMWir für Euchüberparteilich überkonfessionell

Herausgeber:Stadt Oberhausen Der Oberbürgermeister

Seniorenbeirat der Stadt Oberhausen

Fachbereich Neue MedienLangemarkstr. 19-2146042 Oberhausen

Internet-Adresse:http://bibliothek.oberhausen.de/seniorenzeitung

Leitung:V.i.S.d.P. Rita Weller (RW)

Stellvertreter:Marlies Gummersbach (MG), Katharina Ombeck(KO), Marlies Wolterhoff-Lümmen (MW-L)

Redaktionsteam:Eva Maria Bauer (EMB), Dr. Elisabeth Bonmann-Fabry (EBF), Jürgen Böttcher (JüB), ElkeHeinrichs (EH), Rüttger Heinzen (RH), RenateHelten (ReH), Renate Ponten (RP), Maria Riemert(MR), Marianne Schmeier (MS), Gisela Michel(GM)

Satz, Layout und Druck:OGM GmbH,Infrastrukturelles GebäudemanagementDruck & Grafik

Titelfoto: Frühlingsbotenvon Marlies Wolterhoff-Lümmen

Auflage:10 000 Exemplare

Für unverlangt eingesandte Beiträge keine Ab-druckgarantie. Eine Rücksendung erfolgt nicht.Die Verantwortung für namentlich gekennzeichne-te Beiträge und deren Inhalt - in Wort und Schrift -liegt bei dem Verfasser. Anonyme Zuschriften kön-nen nicht veröffentlicht werden.Wir für Euch erscheint vierteljährlich kostenlos.

Nachdruck - auch auszugsweise - nur mitGenehmigung der Herausgeber.

Termine für Seniorenbeiratssitzungen 2007

Seniorenbeiratssitzungen sind öffent-lich, d.h. sie sind für alle interessiertenBürgerinnen und Bürger zugänglich.Sie finden an unterschiedlichen Orteninnerhalb des Stadtgebietes statt.Die jeweiligen Veranstaltungstermineund -orte werden auch in der Tages-presse und im Wochenanzeiger be-kanntgegeben:10. Sitzung - 21.03.200711. Sitzung - 13.06.200712. Sitzung - 19.09.200713. Sitzung - 21.11.2007

2 Wir für Euch 1/2007

n eigener Sache ..............................2PolizeiWieder lernen, wie das Lebenschmeckt..........................................3Betreff: Guten Morgen ....................4Meine Sanseviera ............................4Auflösung des Preisrätselsaus Ausgabe 41 ..............................5übrigens ..........................................5Eine lustige Hundegeschichte ........5OB Klaus Wehling besuchtdie Seniorenredaktion......................6Der Fluss ........................................6Das Savant-Syndrom ......................7vielleicht von Interessefür Sie ..............................................7Der Kuss auf der Treppe ................8Eine Busbekanntschaft ....................8Der letzte Frühling ..........................9Ein ungebetener Gast....................10Die Emscherböschung ..................11Obazda (zur Brotzeit) ....................11Rätsel ............................................12Die wirklich wichtigenDinge im Leben..............................13Wo ist Mutter?................................13BuchbeschreibungFast ein Heiliger ............................14Lesen erLebenDie Oberhausener Leseinitiative....15Was Ihr wollt? ................................15Nicht nur Big Mac ..........................16

INHALTSVERZEICHNIS:Winter ade!

So hört doch, was die Lerche singt!

Hört, wie sie frohe Botschaft bringt!

Es kommt auf gold’nem Sonnenstrahlder Frühling heim in unser Tal,

Er streuet bunte Blumen ausund bringet

Freud' in jedes Haus.Winter, ade! Frühling, juchhe!

August Heinrich Hoffmannvon Fallersleben

DasRedaktions-team von „Wir fürEuch“wünscht allenLesern undLeserinnenein frohes Osterfest.

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Polizei

Wir für Euch 1/2007 3

Zunächst einmal möchte ich derRedaktion „Wir für Euch“ ganzherzlich zum 10jährigen Jubiläumgratulieren. Nicht nur ich wünschemir, dass Sie zu weiteren 10 JahrenEngagement und Durchhaltever-mögen bereit sind. Es ist nämlichnicht einfach, den vielen Leser-wünschen immer gerecht zu wer-den. Ich möchte den Redakteurendanken, die mir seit 10 Jahren trotzmancher Platzprobleme die Mög-lichkeit geben, zu den unterschied-lichsten Kriminalitätsproblemen imRahmen der Vorbeugung Stellungzu nehmen. „Glück Auf“ für dienächsten Jahre.

Dazu passt meine heutige Überschrift:Wieder lernen, wie das Lebenschmeckt

Man braucht ein ganzes Dorf, umein Kind zu erziehen! - So lautet einafrikanisches Sprichwort, welches ichnäher beleuchten möchte.

Wir schimpfen immer auf „unsere“Jugend. Wie schlecht sie sich verhält.Alles macht sie kaputt. Nicht mal vorden Alten macht sie halt. Sie ist un-höflich und laut. Doch wenn man aufdie eigenen Enkelkinder zu sprechenkommt…… Also meine Enkelkindersind ganz anders. Die sind wohlerzo-gen! Wieso eigentlich??? Haben wirnicht gerade behauptet, dass alle Ju-gendlichen schlecht sind, alles kaputtmachen und unhöflich sind? Heißt dasnicht, dass alle anderen Eltern bzw.Großeltern schlechte Enkelkinder ha-ben? Oder sind die Jugendlichen gar nicht

so schlecht, wie wir es immer sehen?Leider gibt es heute nur noch wenigeMehrgenerationen-Häuser. Wenn meh-rere Generationen zusammen lebenkönnten, dann würden die Großelternauch mal leicht auf die Kinder aufpas-sen können, wenn die „junge Haus-frau“ arbeiten gehen müsste oderwollte. Alle gemeinsam würden unbe-merkt auf die Kinder einwirken. Icherlebe es gerade in meiner eigenenFamilie.

Aber die „Alten“ würden ebenfalls ausdem Verhalten und Erziehen lernenkönnen. Denn zum einen würden sieselbst ja darauf hinwirken, dass dieGemeinschaft funktioniert, und zumanderen würden sie von der gewissenRücksichtslosigkeit der Jugend, in derFachsprache nennt man das Durch-setzungsvermögen, profitieren. Wirwerden zwar kein ganzes Dorf haben,um unsere Kinder zu erziehen. Abereine intakte Generationenfamilie wür-de sicherlich den Sinn des afrikani-schen Sprichwortes erfüllen.

Viele „Alte“ haben den Geschmackam Leben verloren. Sie haben sich imschlechtesten Fall aus dem öffent-lichen Leben zurückgezogen. SieERLEBEN ihr Leben quasi in Diätform,und das macht sie u.a. deshalb anfäl-lig für Kriminalität. Weil sie nicht mehr- zumindest aber nur unzureichend -wissen, was draußen so geschieht,gehen sie davon aus, dass man in sei-ner Wohnung sicher ist. Kriminalitätgeschieht ja nur draußen. Zu Hausebin ich sicher. Glauben Sie das wirk-lich? Ich kann Ihnen verbindlich sa-gen, dass Senioren in ihren eigenen

vier Wänden viel öfter Opfer von Trick-betrügern werden als draußen auf derStraße! Draußen bin ich aber auch, wenn ichans Telefon gehe oder im Internet sur-fe. Würde ich draußen wildfremdenMenschen vertrauensvoll entgegen-treten und ihnen blind glauben, dasssie von der Sparkasse oder von einerBehörde sind? Würden wir dann nichtunser gesundes Misstrauen alsSchranke aufbauen? Würde ich wild-fremden Menschen draußen meineKontonummer und Bank bekannt ge-ben? Ich glaube schreiben zu dürfen:NEIN! Und warum tun Sie genau dasam Telefon oder am Computer? Wa-rum brechen Sie den unerwünschtenAnruf nicht einfach ab? Warum lassenSie einen vermeintlichen Bekannten,der Ihnen vorher eingeredet hat, dassSie sich von früher her kennen, in dieWohnung? Wenn Sie ihn gekannt hät-ten, dann wüssten Sie es doch! JederJugendliche würde die Haustür zu-knallen bzw. den Hörer auflegen,wenn ihm etwas nicht passt. Warumtun die „Alten“ es nicht auch?

Ich glaube daran, dass wir Älteren -schließlich bin ich mit 55 schon einJungsenior - eine Menge von unserenJugendlichen lernen können. Undwenn wir nicht nur lernen sondernauch aktiv am Leben teilnehmen, da-zu gehört das Lesen von Zeitungenund Zeitschriften, fernsehen und dieTeilnahme an den Aktivitäten der Ver-bände oder Kirchen in meinem Viertel,dann lernen wir ganz rasch wieder,wie das Leben schmeckt.

Johannes Paus, KHK

Wieder lernen, wie das Leben schmeckt

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Unterhaltung

4 Wir für Euch 1/2007

Betreff: Guten MorgenEs ist Montag, der 3. Juni 2010, 5 Uhrmorgens. Der Radiowecker reißtGünther S. (46) aus dem Schlaf.Der Oldie-Sender spielt ModernTalking. Herr S. quält sich aus demBett. Gestern ist es etwas spätergeworden bei der Arbeit. Dienstam Pfingstmontag - mal wieder.Früher konnte er danach wenig-stens ausschlafen. „Ja, ja, derPfingstmon-tag,“ murmelt Herr S.,„ist das wirklich schon fünf Jahreher?"Es hat sich wirklich einiges getanseit damals. Nur nicht in seinemHaus. Als 2005 die Eigenheim-zulage plötzlich doch gestrichenwurde, mussten sie Abstriche ma-chen. Aber inzwischen hat sich Fa-milie S. daran gewöhnt. An die freiliegenden Leitungen und den Be-tonfußboden. Der Strompreis wur-de auch mal wieder erhöht, jedesJahr um 0,20 EUR/kWh. Fern-sehen und PC hat die Familie jaschon lange abgeschafft, denn werwill schon 80 EUR im Monat an dieGEZ zahlen... Die Mehrwertsteuermuss erhöht werden, haben siedamals gesagt. Das würde auchEntlastung in der Haushaltskassebringen. Sie wurde erhöht, auf ge-nau 25%. Gut, denkt Herr S., dassdamals die Garage noch nicht fer-tig war. Denn der Wagen ist längstverkauft. Zu teuer, seit es keine Ki-lometerpauschale mehr gibt. Underst der Benzinpreis an den Tank-stellen, der liegt nun ja auch bei2,80 EUR/Liter.

Und mit Bus und Bahn dauert es indie City ja auch nur zwei Stunden.Und was man dabei für nette Leutetrifft. Zum Beispiel die Blondine,die Herrn S. immer so reizend an-lächelt. Zurücklächeln mag ernicht. Wegen seiner Zähne. Aberwas will man machen? 3000 Eurofür zwei Kronen sind viel Geld. Undschon die Brille musste er selbst

bezahlen. Hat dabei aber 15 Eurogespart, weil er nicht gleich zumAugen- sondern erst zum Haus-arzt gegangen ist. Wegen derÜberweisung. Trotzdem: Der Ur-laub fällt flach. „Das könnte Ärgergeben zu Hause“, stöhnt Herr Svor sich hin. Traurig erinnert er sich an das letz-te Weihnachtsfest, als es nichtsgab. 2009 wurde nämlich auch inder freien Wirtschaft das Weih-nachtsgeld gestrichen… Im öffent-lichen Dienst ist das ja schon län-ger her. „Und bis wann gab es ei-gentlich Urlaubsgeld?“ fragt sichHerr S., er kommt nicht drauf. Da-mals hatte er noch genügendUrlaub, um das Urlaubsgeld aus-zugeben. Heute sind es ja gerademal 19 Tage im Jahr. Pfingstmontag? 1.Mai? Geschich-te. Das stand nicht auf der Agenda2010 - so hieß sie doch - oder?Aber man soll nicht meckern. Dieda oben, weiß Herr S., müssennoch viel mehr ackern. Darumkann Günther S. mit der 45-Stun-den-Woche ganz gut leben. Er hatauch keine Wahl. Seit der Kün-digungsschutz in großen Betriebengelockert wurde, mag man es sichmit den Bossen nicht mehr ver-scherzen. Wer will sich schon ein-reihen, in das Heer von neunMillionen Arbeitslosen? Aber denFeiertagszuschlag für den Dienstan Pfingsten vermisst er schon…Was soll es, in 24 Jahren, dannwird er 70, hat Herr S. es hintersich. So üppig wird die Rente zwarnicht ausfallen, wenn das mit denNullrunden weitergeht. Doch werweiß, vielleicht bringt ihn dasRauchen vorher um. Obwohl erweniger qualmt, seit die Schachtel12 Euro kostet. Aber heute, auf denletzten Metern zum Büro stecktGünther S. sich trotzdem eine an.

gefunden im Internet

MeineSansevieria

Wir wohnten Parterre und hattenvier große Fenster zur belebtenStraße. Unsere Mutter hasste neu-gierige Blicke, obschon man sich aufZehenspitzen hätte stellen müssen,um unter der Gardine her einenBlick in unsere Wohnung tun zu kön-nen. Deshalb standen an allenFenstern große Blumentöpfe mitdiesen „Säbeln“. So nannte ichdiese Bajonette. Unser Gärtnerhatte mir erklärt, dass diese Pflan-zen so auch in seinen Büchern ge-nannt würden. Es seien übrigensBogenhanfgewächse. Ich mochtediese Dinger einfach nicht unddrückte mich, wenn es mal wiederhieß, dass Umtopfen nötig sei.

Viele Jahre später, als mein Mannpensioniert war, zogen wir an dieMosel. Was erhielt ich zum Einzugins eigene Haus? Eine Sansevieria.Nun freute ich mich sogar undpflegte sie liebevoll wie früherunsere Mutter.

Nach 25 Jahren stand erneut einWohnungswechsel an und zwar jetztin eine kleine Seniorenwohnung.Dort hatte dieses große Gewächsnun wirklich keinen Platz. Wohindamit?

Ich schenkte es der Kirche für eineNische und freute mich bei jedemBesuch.

Nach einiger Zeit bekam ich Gästeund man überreichte mir liebevolleinen kleinen Blumentopf miteinem Ableger meiner Bajonett-pflanze. Erst war ich gar nicht sobegeistert, aber jetzt sind die Säbelwieder einen Meter lang und ichertappe mich dabei, mit ihnen zureden, und war hoch erfreut, als ichauch eine Blüte, die zwar sehrunscheinbar und selten ist, bemerk-te. Wie sich doch die Geschmäckerändern - oder spielt die Prägung inder Kindheit eine große Rolle?

MR

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Rätsel/Unterhaltung

Wir für Euch 1/2007 5

Senta war ein wohl abgerichteterJagdhund. Er gehörte einem Förster,der unter zwanzig Schüssen auf Flie-gendes kaum einen Fehlschuss tat.Eines Tages erhielt der Förster Be-such: Der Sohn eines Freundes, einjunger Beamter, bat um die Erlaubnis,ein wenig auf die Jagd gehen zu dür-fen. Der Förster gewährte ihm dies mitden Worten: „Gehen Sie, aber schießenSie gut, sonst nimmt es Senta gewal-tig übel.“ Die Jagd beginnt. Senta wittert nach

… hat das Bielefelder „Zentrum fürInnovation in der Gesundheit (ZIG)“ einenvon acht Preisen der Robert-Bosch-Stiftung, insgesamt rund 50.000 € an diebundesweit erste Seniorenuniversität ver-liehen, die im August 2006 ihren Betrieb inBad Meinberg aufnahm.

Quelle: WAZ vom 11.10.06

kurzer Zeit eine Kette Rebhühner ausund steht wie ein Marmorbild davor...

Sie erhält Befehl, sie aufzutreiben. DieRebhühner fliegen, der Schuss knallt,aber kein Stück stürzt herab. Sentasieht sich verwundert um, ihre guteLaune ist verschwunden. Sie gehtaber noch mal mit, findet eine zweiteKette Rebhühner, und es geht wiebeim ersten Mal. Sie kommt ganzdicht an den Schützen heran, wirft ei-nen Blick der tiefsten Verachtung aufihn und eilt schnurstracks nach Hau-se. Noch nach Jahr und Tag war esdiesem Jäger nicht möglich, Sentamit aufs Feld zu nehmen: Die Verach-tung gegen den schlechten Schützenwar zu tief in ihrem Herzen verwur-zelt.

JüB

Eine lustige Hundegeschichte

Die Auflösung des Preisrätselsaus der Ausgabe 41 ( Dezember / 2006 ) lautete:

Zehnjähriges Jubiläum der Oberhausener Seniorenzeitung„Wir für Euch – Forum für Junggebliebene“

Gewonnen haben:

1. Adolf und Maria Oberkötter

2. Herbert Seggewies

3. Ada TimmHerzlichen Glückwunsch von Seiten der Redaktion „Wir für Euch“. Sie werden benachrichtigt und die Preise werden von uns zugestellt.

ReH

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Gesellschaft/Unterhaltung

6 Wir für Euch 1/2007

Bereits seit 10 Jahren existiert dieehrenamtliche Redaktion ältererMenschen, die mit großem persön-lichem Engagement die Zeitschrift„Wir für Euch“ gestalten und ins-besondere an ältere Mitbürger inOberhausen, aber auch darüberhinaus, kostenlos abgeben. Grundgenug für OberbürgermeisterKlaus Wehling, ihr einen Besuch imRedaktionsbüro an der Lange-marckstraße abzustatten.Seit 1996 wird die Zeitschrift, alsderen Herausgeber der Oberbür-germeister und der Seniorenbeiratfungieren, vierteljährlich erstelltund in einer seit vielen Jahren kon-stanten Auflage von 10.000 Exem-plaren stadtweit über Arztpraxen,Apotheken, Stadtbibliothek, Seni-oreneinrichtungen und anderen In-stitutionen verteilt. Neben Präventivvorschlägen derPolizei werden von den Redak-tionsmitgliedern Artikel aus denBereichen Kultur, Unterhaltung,Gesellschaft und Politik verfasstund jeweils der Redaktionskonfe-

renz aller Mitglieder vorgestellt.

Natürlich dürfen Ratschläge zumKochen und Rätsel dabei nicht feh-len. Oberbürgermeister Wehlingregte dazu an, künftig auch Su-doku-Rätsel, für die er ein beson-deres Faible hat, in der Zeitschriftzu veröffentlichen. Ob der Artikeleines Redaktionsmitglieds tatsäch-lich in der nächsten Ausgabeerscheint, verändert oder verwor-fen wird, entscheidet ganz demo-kratisch die Gesamtheit aller 14Redaktionsmitglieder. Insgesamtentstanden auf diese Weise bislangmehr als 40 jeweils 16-seitige Aus-gaben. „Und das alles ohne Wer-bung“, zeigten sich die Redakteu-rinnen und Redakteure ganz stolz.

Bereits in den nächsten Tagensteht schon die nächste zu feiern-de Zahl an, dann nämlich, wenn dieRedaktion sich zu ihrer 500. Re-daktionssitzung treffen wird.

Kl-J

Der FlussEin Fluss war nach langem Wegvon seiner Quelle über tausendevon Kilometernan seiner Mündung angekommen.Endlich am offenen Meer, endlichin der Weite, endlich am Ziel.Doch dann dachte er:Was hatte er alles auf dem Wegeverloren!Was hatte er eingebüßt,an Frische und Schnelligkeit,an Sauerstoff, an wilder Lust.Wie langsam und träge war er geworden!Er schlug kaum noch Wellen.Und wie viel Geröll hatte er aufnehmen müssen,solches, das er selber aus den Ufern schlug,und solches, das man ihm beigab.Abfälle, Dreck und viel andere Belastung.Darf ich dir überhaupt so kommen?,fragte der Fluss das Meer.Bedenke, erwiderte das Meer,was du auf deinem Wege gegeben und verschenkt hastan Mensch, Tier und Pflanze.In dem Maße wie du verloren hast, hast du gewonnen.Komm, sagte das Meer,ich habe auf dich gewartet.

Quelle: Ermutigungen Von Peter Spangenberg

OB Klaus Wehling besucht die Seniorenredaktion „Wir für Euch“

Liebe Leser von „Wir fürEuch!“

Wir freuen uns über jeden Le-serbrief, den wir erhalten, bittenaber um Verständnis, dass ausPlatzmangel nicht jede Zuschriftabgedruckt werden kann.

Ihr Redaktionsteam

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Gesellschaft/Redaktion

Wir für Euch 1/2007 7

Axel ist 13 Jahre alt, ein hübscherJunge, groß und kräftig, und könn-te gut für 16-18 Jahre durchgehen.Axel ist Autist. Was ist Autismus?Kinder, die mit dieser Hirnanomaliegeboren werden, ziehen sich in ih-re eigene Welt zurück und habenBerührungsängste. Für die Elternist solch ein Kind sehr schwierig,da dessen krankhafte Selbstbezo-genheit oft dazu führt, dass es sichsogar gegen eine Umarmung derMutter sträubt. Meist landet einautistisches Kind in einer Schulefür Lernbehinderte, da viele vonihnen keinen Sinn für Lesen,Schreiben und Rechnen haben.Auch Axel geht zur Sonderschule.Dort lernt er gutes Benehmen, ei-nen Tisch schön zu decken, ko-chen und viele andere Dinge, dieman im täglichen Leben sobraucht.Die Kinder lernen sogar auf einemnahe gelegenen Golfplatz dasGolfspielen, was ihnen großenSpaß macht. Beim Fernsehenerfuhr man davon und der WDRschickte ein Team, um die Kinderzu interviewen. Axel erledigtediese Aufgabe mit Bravour, erdrückte sich vor dem Mikrofonganz unbefangen und recht gutaus. Hier machte sich seinebesondere Begabung zum erstenMal bemerkbar.Er begann sich für fremde Länderzu interessieren, für ihre geografi-sche Lage und ihre Geschichte. Umalles darüber zu erfahren, brachteer sich in kurzer Zeit das Lesenselbst bei. Als er ein Buch überRussland und die südlich davongelegenen Staaten fand, beschäf-tigte er sich so intensiv mit demThema, dass er sämtliche Länderwie Ukraine, Kasachstan, Turkme-nistan, Kirgisien, Tschadschikis-tan, Georgien, Usbekistan, Aser-beidschan und andere, die wirkaum kannten, aufzählte. Undnicht nur das: Er wusste auch dieHauptstädte dieser Staaten und

die oft unaussprechlichen Namenihrer Präsidenten zu benennen.Wir waren einfach sprachlos. DerJunge gibt nicht an mit seinemWissen, er möchte nur immer nochmehr erfahren.Axel hat eine so genannte Insel-begabung, vermutlich kann manbei ihm vom Savant-Syndrom aus-gehen. Das Wort Savant wird vomfranzösischen „savoir” (wissen)abgeleitet. Diese Autisten habenein außergewöhnliches Erinne-rungsvermögen und Dinge für diesie sich interessieren, werden sointensiv erforscht, wie es anderenMenschen kaum möglich ist. InsBewusstsein der Öffentlichkeit ge-langte das Savant-Syndrom unteranderem durch den Film „RainMan” mit Dustin Hoffmann.Der englische Hirnforscher Profes-sor Michael Fitzgerald vertritt dieMeinung, dass bei manchen Ge-nies wie z. B. Einstein, Newtonoder Mozart eine mehr oder min-der starke Ausprägung von Au-tismus in Verbindung mit demSavant-Syndrom bestand.

Menschen mit dieser „Inselbega-bung” verfügen oft über erstaunli-ches Wissen, aber eben nur aufeinem bestimmten Gebiet.

So konnte beispielsweise, einneunjähriger Junge der nie Kla-vierspielen gelernt hatte, jedesMusikstück, das er hörte, nach-spielen. Ein amerikanischer Sa-vant kennt 9000 Bücher auswen-dig, und ein Sprachgenie sprichtmehr als 20 Sprachen. Auch Re-chenkünstler findet man unter ih-nen, einer errechnet komplizierteAufgaben im Kopf mit 60 Stellenvor und nach dem Komma. So gibtes auch auf geografischem undhistorischem Gebiet solche er-staunlichen Begabungen, vielleichtist Axel eine davon.

KO

Das Savant-Syndromvielleicht vonInteressefür Sie

�Redaktionshinweis!

Petersilie

Wie wertvoll Kräuter bei der Zuberei-tung von Speisen sind, wird immerwieder von Ernährungswissenschaft-lern betont. In der Pflanzenheilkundesetzt man Petersilie vorwiegend zurAnregung der Nieren- und Blasentätig-keit ein. Auch bei Magen- und Leber-leiden fördert sie den Heilungsprozess.Die wohltuende, wassertreibende Wir-kung ihrer Blätter und Wurzeln rühm-ten Ärzte schon in der Antike. Petersiliestammt aus dem östlichen Mittelmeer-raum und wird schon seit 2000 Jahrenals Heilpflanze verwendet. Da diePflanze stark harntreibend ist, reinigtsie auch das Blut, beschleunigt dieAusscheidung von Giftstoffen und hilftbei Gicht und Rheuma. Bei regel-mäßigem Verzehr schlägt der Pulslangsamer und der Blutdruck sinkt. Inder Arznei finden überwiegend Samenund Wurzeln der Petersilie Verwen-dung.Kreislauftrunk mit Petersilie - nacheiner Rezeptur der hl. Hildegard vonBingen aus dem 12. Jahrhundert:

- 10 bis 12 große Petersilienstängel in1 Liter Rot- oder Weißwein und 2EL Weißweinessig 10 Minutenkochen lassen und mit 150 – 200 gHonig verfeinern.

- Abseihen und in Flaschen abfüllen.- 1 EL jeweils morgens, mittags undabends bringt den Kreislauf inSchwung.

Quelle: Kräuter – RatgeberEMB

Hätten Sie es gewusst?Petersilienblätter enthalten viel Eisenund Vitamin C. Frisch gehackt vor demServieren zufügen, sonst werden wert-volle Vitamine und Mineralsalze zer-stört.Quelle: Kräuter-Ratgeber

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8 Wir für Euch 1/2007

Unterhaltung

Der Kuss auf der TreppeBegonnen hatte es damit, dass derMorgenkaffee zu heiß war. So be-hauptete ich jedenfalls, nachdem ichmir beim ersten Schluck die Lippenverbrannt hatte. Ich schimpfte undmurmelte etwas von Rücksichtslo-sigkeit. Ein Wort gab das andere. ImHandumdrehen war der schönsteKrach da. Dinge wurden gesagt, dieBeide schon lange für vergessen, ver-ziehen hielten. Alles wegen des inzwi-schen kalt gewordenen Kaffees. Ichsah auf die Uhr, in fünf Minuten fuhrmeine Bahn. Vier Minuten brauchteich bis zur Haltestelle, eine, um diezwei Stockwerke zu nehmen. Soschwieg ich – vorläufig.

Ergrimmt stülpte ich den Hut auf denKopf und ging. Grußlos. Wie ein richtigerzürnter Mann. Es war das erste Mal,dass ich ohne Gruß die Wohnung ver-ließ. Sie weinte. Dieses Fortgehen tatihr bis ins Herz hinein weh, denn wirwaren noch nicht lange verheiratet.Alles wegen des Kaffees! Wegen –blitzschnell überlegte sie – wegeneiner Lappalie. Sie lief zum Fenster.Ich spurtete gerade aus der Haustür:„Jürgen“, rief sie laut, dass ich es hö-ren musste. Ich blieb stehen, unwillig,denn die Bahn bog schon in unsereStraße ein, „du hast etwas verges-sen,“ sagte sie. Ich ging ins Haus zu-rück. Sie stürmte die Treppe hinunter.„Was habe ich vergessen?“ brummteich und vermied es, sie anzusehen.„Das“ flüsterte sie und gab mir einenKuss. „Tatsächlich“ – es sollte gleich-gültig klingen. Dann ging ich zur Hal-testelle: Eine Menschenmenge – Poli-zisten sperrten die Straße ab, Ret-tungswagen kamen. Düster brachsich das Horn der Feuerwehr in denHäuserschluchten. Auf dem Gehsteigstand ein Lastwagen, wo früher dieHaltetafel war. Verletzte wurden ein-geladen. Was war geschehen? Der

Revierpark aus, aber die meisten fuh-ren weiter zum CentrO. An einerHaltestelle war eine kleine alte Damezugestiegen. Ich stand eingezwängtneben zwei zirka 15-jährigen Mäd-chen, die es sich auf dem Platz fürBehinderte bequem gemacht hattenund im Traum nicht daran dachten, fürdie alte Dame aufzustehen.

Als die Frau sie energisch aufforderte,den Platz freizumachen, grinsten sienur frech und erst, als sie ihnen ihrenBehindertenausweis unter die Nasehielt, bequemten die beiden Görensich, den Platz zu räumen. Die alteDame war sehr schmal und bot mirnoch ein Stückchen von ihrem Sitz an.Das fand ich sehr nett, und so kamenwir ins Gespräch. Sie erzählte mir,dass sie 92 Jahre alt sei und geradeeine kleine Wanderung mit demSauerländischen Gebirgsverein ge-macht habe. Sie war vor 80 Jahrenauf dem Lyzeum in Osterfeld gewesenund frug mich, ob ich Osterfelderin sei.Als ich sagte, dass meine Familie hierschon seit 150 Jahren ansässig ist,erkundigte sie sich interessiert nachmeinem Familiennamen. Ich antwor-tete: „Ich komme aus der Gärtner-familie Kötting!“ Worauf sie begeistertsagte: „Und ich komme aus der Gärt-nerfamilie Tourneur!“ Die war mir einBegriff, unsere Väter hatten sich vorlanger Zeit gut gekannt. Wir warenalso beide mit Blumen und Treibhäu-sern aufgewachsen. Leider kam dannmeine Haltestelle und ich musstemich von der netten alten Dame ver-abschieden.

Wer hätte gedacht, dass man in die-sem voll gestopften Bus solch einenette Bekanntschaft macht!

KO

Lastwagen war in die wartendenMenschen gefahren. Wie ein Zündholzwar der Pfahl mit dem Abfallkorb ge-knickt worden. Ich fröstelte. Dort hatteich immer gestanden. Seit Jahrenschon. Rechts neben der Abfahrts-tafel. Jetzt standen da die Hinterräderdes Lastwagens, breit und protzig.

Langsam ging ich zurück. Ich klingel-te und sah das erstaunte Gesicht mei-ner Frau. Ergriffen zog ich sie in mei-ne Arme. „Tatsächlich. Wir sollten im-mer daran denken, dass jeder Ab-schied der letzte sein kann.“

JüB

Eine Busbekanntschaft

Ich hatte am Samstag einen Ein-kaufsbummel durch Bottroper Ge-schäfte gemacht. Ziemlich müde be-gab ich mich zur Bushaltestelle undwartete auf die Linie 91 nach Oster-feld. Mit einiger Verspätung kam sie dannauch, aber es gab kaum eine Mög-lichkeit hineinzukommen. Im Busherrschte ein unwahrscheinliches Ge-dränge. Ich gelangte mit Schiebenund Quetschen gerade noch ins In-nere und stand zusammengepferchtzwischen lauter jungen Leuten. EinTeil davon stieg an der Eislaufhalle am

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Kultur/Gesellschaft

Wir für Euch 1/2007 9

Es ist das Jahr 2003, welches als einJahrhundertjahr in die Wetterannalen ein-gehen wird. Ihm wird so schnell kein ähn-liches folgen. Täglich wird in den Mediendarüber berichtet und egal, wo man aufMenschen trifft, das Wetter ist Gesprächs-thema Nr. 1. Natürlich gibt es die berech-tigten Diskussionen über einen möglichenKlimawechsel, aber nur du und ich, wirbeide, wissen einzig und allein, warumausgerechnet in diesem Jahr sämtlicheTemperaturstatistiken, die immerhin biszu 2oo Jahren zurück reichen, getopptwurden. Allein im Februar wurde mehr alsdas Doppelte der durchschnittlichen,sonst üblichen Sonnenstunden registriert.Es folgten elf Monate mit einem Sonnen-scheinplus wie nie zuvor. Du, mein Freund,warst es, der diesem Jahr diese ganzbesondere Prägung gegeben hast, mögendie Leute auch reden „das Wetter spieltverrückt“, das war es jedenfalls nicht.Februar 2003, ich liege im Krankenzim-mer und sehe hinaus. Ich spüre mit allem,was in meinem Körper noch heil geblie-ben ist: Dieser Februar wird ein ganzbesonderer Februar. Ich fühle, du bist aufdem Weg zu mir. Ich sehe es an demStück Himmel, den ich durch die Fenster-scheiben wahrnehme, ich höre dein leisesRufen und durch das leicht geöffneteFenster erreicht mich der sanfte Hauchdes Windes. Ich weiß, es ist noch langenicht deine Zeit, aber in mir ist eine Un-ruhe, genau jene Unruhe, die ich immerverspürt habe, wenn unser Wiedersehenbevorstand. Du bist es, mein Freund, derFrühling, der mir von allen vier Wander-gesellen der Liebste war, du bist auf demWeg zu mir. Niemand weiß von dem, wasuns verbindet. Wir, die wir nie die Vertreterder lauten Töne waren, wir, die wir sanftmiteinander umgingen, wir, die wir unsnie in den Mittelpunkt stellten. Wirbrauchten das nicht. Behutsam, leise,immer wieder erstaunend stellten wirfest, wie wichtig wir füreinander waren.Lieb gewordene Gesten, Berührungenvoller Zärtlichkeit und dennoch mit einersolchen Kraft versehen, die uns stets aufsNeue stark machte. Eine Kraft, die uns aneine Welt glauben ließ, die irgendwanneinmal menschlicher sein wird. Für dichwird sich daran nichts ändern. DeinGlaube wird weiterhin unerschütterlich

Runden mit meinem Hund machte, hieltenmich die Leute wahrscheinlich für nichtganz richtig im Kopf, wenn sie mich redenhörten. Dabei füllten wir auch diese Zeitenaus. Für mich war es immer ein besonde-res Erlebnis, für dich, den stärkeren vonuns beiden, so wichtig zu sein.Es wird März, bei Temperaturen bis zu 23Grad lassen es sich die Menschen gutgehen. In Straßencafes, Parkanlagen, ein-fach in der Natur werden sie vom warmenSonnenschein verwöhnt. Ich darf nachHause und bin glücklich darüber, von derAngst befreit zu sein, hier, im Kranken-haus meine letzten Tage verbringen zumüssen. Ohne dein Dazutun wäre es nichtmöglich gewesen. Man bringt mich nocheinige Male in meinen geliebten Garten.Hier hatten wir unsere schönsten Zeiten.Der Kalender sagt zwar den Winter nochan, aber du, mein Freund, lässt mich nichtfrieren. Deine wohlige Wärme bringt mirden Schlaf. Du wiegst mich in deinenArmen und stimmst eine seltsame, beru-higende Melodie an. Ich komme ins Träu-men, du bringst mir gute Träume. Durchalle hinweg zieht sich wie ein roter Fadenein Glücksgefühl sondergleichen: Denn,was noch nie war, dieses eine Mal bist duganz allein nur für mich da. - Niemandauf der Welt ist für dich wichtiger alsich.Es ist April, ein Rekord nicht nur anSonnenscheinstunden, sondern auch,dass ich es bis hierher geschafft habe. EinApril mit sommerlichen Temperaturen,ohne jegliches Unwetter, ein April, den dieMenschen in guter Erinnerung behaltenwerden.Nun ist es an der Zeit, Abschied zu neh-men. Wir hatten viele, viele gute Jahre. Duwarst bei mir in allen schweren Zeiten, inallen Zeiten meines Glückes, jetzt bist dubei mir. Lass los von mir und sei bereit,eine neue Freundschaft aufzubauen, eineFreundschaft so stark und fest, wie dieunsere. Die Kraft und Freude in das Lebenbringt, die nie aufgibt.Eine Freundschaft, die mit allen Sinnen,auch wenn die Menschheit bis heute nichtallzu viel dazugelernt hat, ganz fest an einU T O P I A glaubt.

Du wirst diesen Freund finden.Ich danke dir, dem treuesten Begleitermeines Lebens.Lebe wohl!

EH

sein, doch ich werde es nicht mehr erle-ben.Der Winter, der sonst um jede Minutefeilschte, jeden Trick ausprobierte, umseine Ablösung hinauszuzögern, er standschon, sein Bündel gepackt, am Weges-rand. Er spürte dein Nahen und sah nocheinmal bedauernd zurück. Ein kurzes„Hallo, mach’s gut“ und schon gab er den Weg frei. Dieses Mal ließ er nichts vonseinen versteckten Bosheiten zurück.Nirgendwo lauerten Stürme, Schnee oderHagel. Sein Bleiberecht zu behaupten unddafür deine Aufgabe zu übernehmen, neindanke, dann lieber nix wie weg. Du hastgespürt, dass dir nicht die Zeit für deinordnungsgemäßes Erscheinen bleibt. Duhast alle deine Kräfte mobilisiert, es gabfür dich kein Halten mehr. Du hast es ge-schafft!!Für einen kurzen, wahnwitzigen Augen-blick glaubten wir beide, dass deine Kraftreichen wird, um das Ruder noch einmalherumzureißen. Dass es noch einmal ge-lingen sollte, dir ein „Auf Wiedersehen, biszum nächsten Jahr“ zuzurufen und dochwar uns ganz klar, es sollte einzig undallein ein letztes „Lebewohl“ werden. Duwillst mich noch einmal mit deiner Kraftversorgen, der Kraft für den langen, unbe-kannten Weg, der nun vor mir liegt. Dochmit dir, meinem Freund, fühle ich michbeschützt. Du weißt, es waren die Men-schen, die mich enttäuschten, wie Men-schen nun mal eben sind. Eben solcheMenschen, die z.B. ihr Unverständnis dar-über zum Ausdruck brachten, wenn es dirmal nur mit halber Kraft möglich war, zuverweilen. Waren es doch die Menschenselbst, die dich oft daran hinderten, dei-nen gewohnten Lauf zu nehmen. Ich wuss-te, wie beschwerlich deine Reise oft warund dass du oft nur mit der blanken Wutim Bauch deinen Weg nehmen konntest.Kriege, Terror, all` die Krisenherde dieserWelt, wie dich das erzürnte! Und dochwaren es auch die Menschen, die dir Jahrfür Jahr die Kraft gaben weiterzumachen.Diejenigen, die es immer gab und hoffent-lich immer geben wird und die mit dirzusammen alles daran setzen, die Weltgerechter und menschlicher zu machen.Ich bin stolz darauf, dein Freund zu sein.Ich konnte mich bei meiner Gartenarbeitstundenlang mit dir unterhalten, es wurdenie langweilig. Was hatten wir uns nichtalles zu erzählen? Du brachtest mir dieferne, weite Welt viel näher, als es denMedien je möglich war. Und wenn ich die

Der letzte

Frühling

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Unterhaltung

10 Wir für Euch 1/2007

Wer schon einmal Kanada besuchthat, wird von der Schönheit diesesLandes, seinen unendlichen Wei-ten, seiner noch unberührten Naturfasziniert gewesen sein. Es gibtgroße Gebiete im Norden Kana-das, die kaum bewohnt sind, da esdort keine Arbeitsmöglichkeitengibt. Das pulsierende Leben aberspielt sich in Toronto ab, einer dergrößten und schönsten StädteKanadas - am Ontariosee gelegen.Sie ist die Hauptstadt der ProvinzOntario und Mittelpunkt derFinanzwelt - mit ihren großenBanken und Versicherungen inden riesigen Wolkenkratzern einimposanter Anblick. Viele derEinwan-derer, die vor 50 oder 60Jahren in Toronto landeten, fandenin dieser Stadt Arbeit und einneues Zu-hause, andere suchtendie Ein-samkeit und zogen in denNorden, wo sie unter schwerstenBedin-gungen einen Anfang wag-ten. Das Erstaunliche ist, dassFreund-schaften, die auf demAuswan-dererschiff geknüpft wur-den, nie abbrachen, selbst wennder Freund meilenweit entfernt sei-nen Wohnsitz hatte.

mundete uns der selbstgemachteKirsch- und Johannisbeerlikör. DerHausherr spielte auf seiner Gitarreund erzählte lustige Begebenhei-ten aus seinem Leben, eine davonmöchte ich mitteilen.

An einem Wintertag erwartete dasEhepaar wieder einmal Besuch,und es war eifrig mit den Vorberei-tungen beschäftigt. Ein großerBra-ten brutzelte im Backofen undein köstlicher Geruch erfüllte dasgan-ze Haus. Plötzlich klopfte es.In der Annahme, es wären schondie Ein-geladenen, eilte derHausherr an die Tür um zu öffnen.Da erblickte er durch das Fenstereinen Bären, der ungeduldig undheftig um Einlass bat. Nach demersten Schrecken stürzte derMann in die Küche, holte 2Topfdeckel und begann Krach zumachen. Der Bär stutzte, aber esdauerte eine gan-ze Weile, bis erbegriff, dass er nicht erwünschtwar. Nach endlos erscheinendenMinuten trottete der Hungrige lang-sam davon. So nah ist man derNatur im hohen Norden Kanadas,doch die Einwohner wissen sich injeder Situation zu helfen. - Notmacht erfinderisch!

EMB

Bei jedem Besuch in Toronto kom-men wir in den Genuss, mit mei-nem Bruder eine unvergesslicheReise in den Norden zu machen.So fuhren wir eines Morgens frühlos. Wir konnten uns an derLandschaft nicht satt sehen, jeweiter wir nach Norden kamen,desto einsamer wurde die Ge-gend. Kilometerweit sahen wir nurWälder, nirgends ein Haus, nichteinmal ein Auto begegnete uns.Beklemmend war der Gedanke,hier mit einer Panne liegen zu blei-ben. Doch diese Angst kennt hierkeiner, die Devise lautet: „Do ityourself!“ Mach es selber! Heutekann man dank der modernenTechnik mit dem Handy auch injeder Gegend schnell Hilfe herbei-rufen. Unsere Fahrt verlief ohneProbleme, ab und zu hielten wiran, fotografierten junge Elche, diezutraulich herankamen und unsohne Scheu anstarrten.

Allmählich lichtete sich der Wald.Wir fuhren durch einen kleinen Ortund bogen in einen Waldweg ab,der noch verlassener aussah.Später erfuhren wir, dass an die-sem Weg, ganz abgeschirmt vonder Außenwelt, mehrere Häuserstanden. Eines davon gehörteeinem befreundeten Ehepaar mei-nes Bruders, das uns mit großerHerzlichkeit empfing. Nach einemkleinen Begrüßungstrunk führtenuns die Besitzer durch das großeHaus - das der Mann selbst gebauthatte - und zeigten uns den wun-derschön angelegten Garten.Rundherum befand sich ein Wald-stück, das auch zu dem Anwesengehörte. Wie glücklich und zufrie-den lebte dieses Ehepaar, fürmeine Begriffe schrecklich einsam,doch das empfanden die beidengar nicht. Wir wurden mit manchenKöstlichkeiten bewirtet. Am besten

Ein ungebetener Gast

Seniorenwitz„Die Ärzte sind heute auch nicht mehrdas, was sie früher einmal waren“,bedauert eine 80jährige. „Als ich 20war, hieß es: Ziehen sie sich bitte malganz aus. Mit 40 sagte mir der Arzt:Machen Sie sich bitte oben herumfrei. Und als ich die 60 überschrittenhatte, sollte ich nur noch die Zungezeigen!“

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Unterhaltung/Rezept

Wir für Euch 1/2007 11

Mein Großvater, der alte Dors K.,besaß eine Gärtnerei an derKampstraße in Osterfeld. In denzwanziger Jahren des vorigenJahrhunderts bewarb er sich beider Emschergenossenschaft umdie Pflege einiger Kilometer derEmscherböschung und der Be-grenzungshecken. Das Beschnei-den der Hecken war Winterarbeit.Wenn in der Gärtnerei die meisteArbeit ruhte, war dies ein netterNebenverdienst. Im Sommer muss-ten die Böschungen gemäht unddas Heu abgefahren werden. Daunser Opa ein paar Ziegen besaß,konnte er einen Teil des Graseszum Füttern verwenden.

Sozusagen als Subunternehmerverpachtete er dann einige Stückeder Emscherböschung an Mitglie-der des Ziegenzuchtvereins, des-sen Vorsitzender der „Hippenvater“Dors war. Da viele Leute nicht mitder Sense umgehen konnten, wur-de das Mähen von Dors und sei-

frischem Schnittlauch bestreut,und dazu gibt es Roggenbrotoder Bre-zeln, Radieschen oderin Spi-ralen geschnittenen Radi(Ret-tich). Alternativ könnendie Zwiebeln in Ringe geschnit-ten und erst kurz vor demServieren auf dem Obazda ange-richtet werden.

Zutaten:200 g reifer, nicht zu kalterCamembert (45 %),200 g nicht zu kalter Limburger,3 Esslöffel Sahne,50 g weiche Butter,Salz, weißer frisch gemahlenerPfeffer,

nem Sohn Theo – natürlich gegenBezahlung – erledigt. Ein Problemwar die Abfuhr des trockenenGrases von der Emscher zur hei-mischen Scheune. Das Heu wurdeauf eine Handkarre geladen undmühsam bergauf zur Kampstraßegezogen. Theo hatte eine Leiden-schaft für Motorräder und sichnach langem Sparen endlich eineDKW 200 gekauft. Sonntags fuhrer nun stolz durch die Gegend.Doch sein Vater war der Ansicht,dass man nicht nur so zum Ver-gnügen Benzin vergeuden dürfte,es müsste auch irgendeinen Nut-zen haben. Der olle Hippenvaterhatte eine tolle Idee. Das Motorradsollte als Zugmaschine vor denHeukarren gespannt werden. Zu-erst klappte es auch ganz gut,Theo saß auf dem Motorrad undsein Vater oben auf der Heu-ladung. Anscheinend nahm manes damals mit den Straßenver-kehrsregeln noch nicht so genau.Heute wäre diese Transportart un-

Obazda oder Obatzter, auch Ob-atzda ('Angebatzter', 'Ange-drükkter', 'Vermischter') isteine pikante bayerischeKäsecreme, die zur Brotzeit ser-viert wird. Das Gericht wird mit

Die Emscherböschung

Obazda (zur Brotzeit)

möglich. Eines Tages aber hattensie den Karren zu hoch bepacktund die Ladung begann gefährlichzu schwanken. Kurzerhand setztesich der Alte aufs Motorrad – ob-wohl er keinen Führerschein be-saß – während der Junior mit derHeugabel die Ladung abstützte.So kamen sie schließlich nachHause. Der alte Dors hatte großenSpaß am Motorradfahren gefun-den und meinte, das langsameFahren, das sein Sohn so schwie-rig fand, wäre doch ganz einfach.Es stellte sich heraus, dass er denganzen Weg mit dem Fuß auf derBremse ge-standen hatte, wäh-rend er mit dem anderen Fußgleichzeitig Gas gab. Theo warentsetzt: die Bremse war ruiniertund eine teure Reparatur fällig. DieArbeiten an der Em-scherbö-schung wurden noch viele Jahrefortgesetzt, aber das Motor-radwurde nicht mehr als Zugpferd ein-gespannt.

KO

1 kleine Zwiebel, edelsüßesPaprikapulver,Schnittlauch.

Zubereitung:Käse in kleine Würfel schnei-den, die Sahne hinzugeben undmit einer Gabel alles fein zer-drücken. Die Butter in dieKäsemasse einarbeiten. DieZwiebel schälen und klein hak-ken. Dann ebenfalls unter dieKäsemasse rühren. Die fertigeMasse ca. 1 Stunde zugedeckt inden Kühlschrank stellen. Nacheiner Stunde den Käse heraus-nehmen und kegelförmig aufeinem Teller formen. Mit fri-schem Schnittlauch, Paprika-pulver überstreut und zusam-men mit Salzstangen oder Bre-zeln servieren.

ausprobiert von MW-L

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Brückenwörter ( Rätsel )Zwischen die beiden Wörter wird ein weiteres eingefügt,

das sowohl mit dem ersten als auch dem zweiten einen neuen Begriff ergibt.Beispiel: Kopf ________ Spiel - einzufügendes Wort ist „Ball“ -

ergibt die beiden Wörter: Kopfball und Ballspiel

1 Winter __________________ Kleid2 Kinder __________________ Laube3 Waffen __________________ Halle4 Gold __________________ Wetter5 Braut __________________ Wolken6 Alkohol __________________ Gold7 Rand __________________ Buch8 Wort __________________ Urne9 Bilder __________________ Lampe10 Nagel __________________ Affe11 Sommer __________________ Himmel12 Wunsch __________________ Haus13 Zucker __________________ Bausch14 Möbel __________________ Schornstein15 Kunst __________________ Bank16 Nacht __________________ Tuch17 Welt __________________ Hagel18 Bücher __________________ Fortsatz19 Katzen __________________ Tal20 Kinder __________________ Uhr21 Bank __________________ Komplex22 Kuchen __________________ Spaghetti23 Meister __________________ Verkehr24 Hamster __________________ Dampfer25 Licht __________________ Tor

Rätsel

12 Wir für Euch 1/2007

Lösung

1. Abend • 2. Garten • 3. Lager • 4. Regen • 5. Schleier • 6. Rausch • 7. Notiz • 8. Wahl •9. Bogen • 10. Lack • 11. Morgen • 12. Konzert • 13. Watte • 14. Fabrik • 15. Werk • 16.Tisch • 17. Kugel • 18. Wurm • 19. Jammer • 20. Funk • 21. Gebäude • 22. Gabel • 23.Brief • 24. Rad • 25. Hof

ReH

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Unterhaltung

Wir für Euch 1/2007 13

Die wirklich wichtigenDinge im Leben...

Wenn die Dinge in deinem Lebenimmer schwieriger werden, wenn 24Stunden am Tag nicht genug sind,erinnere dich an den "Blumentopf unddas Bier".

Ein Professor stand vor seiner Philo-sophie-Klasse und hatte einige Gegen-stände vor sich. Als der Unterrichtbegann, nahm er wortlos einen sehrgroßen Blumentopf und begann die-sen mit Golfbällen zu füllen. Er fragtedie Studenten, ob der Topf nun vollsei.

Sie bejahten es.Dann nahm der Professor ein Behält-nis mit Kieselsteinen und schüttetediese in den Topf. Er bewegte den Topfsachte und die Kieselsteine rollten indie Leerräume zwischen den Golf-bällen. Dann fragte er die Studentenwiederum, ob der Topf nun voll sei.

Sie stimmten zu.Der Professor nahm als nächstes eineDose mit Sand und schüttete diesenin den Topf. Natürlich füllte der Sandden kleinsten verbliebenen Freiraum.Er fragte wiederum, ob der Topf nunvoll sei.

Die Studenten antworteten einstim-mig „ja“.Der Professor holte zwei Dosen Bierunter dem Tisch hervor und schütteteden ganzen Inhalt in den Topf und füll-te somit den letzten Raum zwischenden Sandkörnern aus.

Die Studenten lachten.„Nun“, sagte der Professor, als dasLachen langsam nachließ, „ich möch-te, dass Sie diesen Topf als die Re-präsentation Ihres Lebens ansehen.Die Golfbälle sind die wichtigen Dingein Ihrem Leben: Ihre Familie, IhreKinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde,die bevorzugten, ja leidenschaftlichenAspekte Ihres Lebens, welche, falls inIhrem Leben alles verloren ginge undnur noch diese verbleiben würden, IhrLeben trotzdem noch erfüllet wäre."

Die Kieselsteine symbolisieren dieanderen Dinge im Leben wie Ihre Ar-beit, Ihr Haus, Ihr Auto. Der Sand istalles andere, die Kleinigkeiten. FallsSie den Sand zuerst in den Topf ge-ben", fuhr der Professor fort, "hat esweder Platz für die Kieselsteine nochfür die Golfbälle. Dasselbe gilt für IhrLeben. Wenn Sie all Ihre Zeit undEnergie in Kleinigkeiten investieren,werden Sie nie Platz haben für diewichtigen Dinge. Achten Sie auf dieDinge, welche Ihr Glück gefährden.Spielen Sie mit den Kindern. NehmenSie sich Zeit für eine medizinischeUntersuchung. Führen Sie Ihren Part-ner zum Essen aus. Es wird immernoch Zeit bleiben, um das Haus zu rei-nigen oder Pflichten zu erledigen.

"Achten Sie zuerst auf die Golfbälle,die Dinge, die wirklich wichtig sind.Setzen Sie Ihre Prioritäten. Der Restist nur Sand." Einer der Studentenerhob die Hand und wollte wissen,was denn das Bier repräsentierensollte. Der Professor schmunzelte:„Ich bin froh, dass Sie das fragen. Esist dafür da, Ihnen zu zeigen, dass,egal wie schwierig Ihr Leben auchsein mag, es immer noch Platz hat fürein oder zwei Bierchen.“

Autor unbekannt

der Haustür, aber die Mutter reagiertenicht auf ihr Klingeln. Einen Schlüsselbesaßen sie nicht. In der Wohnungbrannte kein Licht. Schließlich riefensie einen Nachbarn zu Hilfe, der mitder Leiter den ersten Stock erklommund durch das Fenster schaute. Eswar jedoch niemand zu sehen. Ob dieMutter fortgegangen war? Aber sonstwar sie doch immer vor demDunkelwerden zu Hause, weil sie sichim Dunklen fürchtete. Die Töchtersuchten in der ganzen Stadt nach derMutter, ohne sie zu entdecken.Schließlich wussten die beiden keinenRat mehr und gingen zur Polizei. Sieerkundigten sich, ob eine verwirrteFrau gefunden worden sei. Da diesnicht der Fall war, hinterließen sie ihreHandy-Nummer und den Namen derMutter.Die beiden entschlossen sich nochmal bei der Wohnung der Mutter vor-beizuschauen. Unterwegs erhielt Ritaauf ihrem Handy eine Nachricht vonder Polizei, dass die Mutter sich aufder Polizeiwache befände. Erleichtertgingen sie zurück. Aber es erwartetesie dort eine verwirrte alte Frau, diedie Frage des Polizisten, ob sie KlaraMeissner heiße, bejaht hatte. Ent-täuscht gingen die beiden Schwesternzur Wohnung der Mutter und sahennun zu ihrer Überraschung, dass dortdas Licht in der Küche an war. Nach-dem ihr Klingeln erfolglos blieb, ließein Hausbewohner sie ein. Auf ihr hef-tiges Hämmern an der Wohnungstürmachte die Mutter schließlich auf undmeinte, sie sollten doch nicht so einTheater machen, sie wäre ja nichttaub. Dann erzählte sie, dass amNachmittag ein Mann von der gegen-überliegenden Straßenseite ständigzu ihrer Wohnung hinaufgeschaut undspäter sogar versucht hatte, mit einerLeiter durchs Küchenfenster einzu-steigen. Da habe sie sich im Schlaf-zimmer versteckt und auch kein Lichtangemacht. Rita und Inge sind der Ansicht, dasses an der Zeit sei, Klara für eineWohnung im „Betreuten Wohnen“vormerken zu lassen. Doch zu allererstließen sie sich Schlüssel für die Haus-und Wohnungstür nachmachen.

KO

Wo ist

Mutter?Klara Meissner war 75 Jahre alt undmanchmal schon etwas durcheinan-der. Eines Tages klingelte sie an derTür einer Nachbarin und erzählte ganzaufgeregt, dass auf der anderenStraßenseite ein kleines Kind läge, umdas sich niemand kümmere. Sie habees vom Fenster aus gesehen. Als dieNachbarin nachschaute, lag dort abernur eine alte Plastikplane. KlarasTöchter machten sich in der letztenZeit Sorgen um die Mutter, riefen täg-lich an und kamen, so oft es möglichwar, um nach ihr zu schauen. Gesternals es bereits dunkel wurde, standenRita und Inge, die beiden Töchter, vor

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Kultur/Unterhaltung

14 Wir für Euch 1/2007

In einer ruhigen Straße von Baltimoreleben die Bedloes. Jeder ringsumkennt die Familie, den Vater, der ander benachbarten Schule unterrich-tet, die stets heitere, tatkräftige Mut-ter und die drei Kinder Claudia, Dannyund Ian, eine Bilderbuchfamilie.Eines Tages – Ian ist 17 – stellt seinBruder Danny der Familie seinezukünftige Frau vor, Lucy. Sie isttemperamentvoll, schwarzhaarig undzierlich und beeindruckt alle. Als sieunbeschwert von ihrer Scheidungund ihren beiden Kindern spricht,glaubt Ian seine Eltern zusammen-zucken zu sehen. Aber die gewohnteHerzlichkeit gewinnt gleich wiederRaum. Sehr bald wird geheiratet undkurz nach der Hochzeit verkündetdas Paar, Lucy sei schwanger. Nachnur sieben Monaten wird Daphnegeboren. Ian betrachtet diese Tat-sache skeptisch, behält jedoch seineBedenken für sich. Schon bald bittet Lucy Ian, ab undzu, dann immer öfter, für sie denBabysitter zu spielen, damit sie einpaar Stunden, während ihr Mann ar-beitet, ausgehen kann. Ians Miss-trauen wächst. An einem Abend, dener eigentlich mit seiner Freundin ver-bringen will, soll er wieder auf dieKinder aufpassen. Als Lucy die ver-einbarte Zeit nicht einhält, schleuderter Danny, dem Bruder, in einem Aus-bruch von Zorn seinen Verdacht ge-gen Lucy entgegen – mit fürchter-lichen Folgen: Danny fährt mit demAuto gegen eine Mauer und ist tot.Nach wenigen Wochen stirbt auch

Lucy an den Drogen, die ihr in ihrerTrauer helfen sollten. Die drei Waisenwerden von den Bedloes aufgenom-men, obgleich die Eltern für eine sol-che Aufgabe zu alt sind. Man suchtnach Lösungen. Weder der Vaternoch irgendwelche Verwandte der äl-teren Kinder sind zu finden. Ian fühltsich schuldig an diesem Elend undweiß nicht, wie er sein Gewissenberuhigen soll.

An einem trüben Januarabend kommter spät von der Arbeit zurück. Auf sei-nem Weg durch die dunklen Straßenfällt ihm ein gelb schimmerndesFenster auf. „Kirche der zweitenChance“ steht darüber. Als er weiter-geht, hört er hinter sich einKirchenlied erklingen. Er dreht umund betritt die Kirche. Dieser Mo-ment bedeutet eine Veränderung sei-nes Lebens, denn dem Pfarrer derGemeinde kann er sich anvertrauenund von seiner Schuld sprechen. DerReverend erwartet von ihm eineschwere Buße. Er empfiehlt Ian,seine College-Pläne aufzugeben undden Eltern bei der Erziehung derKinder zu helfen.Die Aufgabe, die Ian damit über-nimmt, verlangt ihm das Letzte ab.Er arbeitet als Tischler und in derfreien Zeit kümmert er sich um dieKinder. Manchmal fragt er sich:„Vergeude ich mein Leben?“ Nur derRückhalt in der Gemeinde und dieGlaubensregeln, die er strikt befolgt,geben ihm Kraft. Im Laufe der Jahre entdeckt er, dasser in der Zuneigung der Kinder, fürdie er immer da ist, die Entschä-digung findet für seine Mühe undseine Entbehrungen.

Als sle nach vielen Jahren ihre eige-nen Wege gehen, ist Ian ein kauzigerJunggeselle von über 40 Jahren und– „fast ein Heiliger“. Fast – wenn danicht Rita in die Geschichte träte. Siehat ihren ersten Auftritt als Gerüm-

pelberaterin im Haus von Ians Elterngehabt, ist aber dann auf lange Zeitaus dem Geschehen verschwunden,bis eines Tages Pflegetochter Aga-tha Ian fragt: “Wie lange willst du ei--gentlich noch allein bleiben?“ „Nichtmehr lange,“ ist da seine belustigteAntwort. Dass Rita die Auserwählteist, löst in der Familie größte Überra-schung aus. Ian und Rita – sie sinddas gegensätzlichste Paar, das sichdenken lässt. Aber vielleicht ist esdas, was ihr Glück ausmacht.

ISBN 3-10-080012-5

RP

BuchbesprechungFast ein Heiligervon Anne Tyler

Seniorenwitze

Sagt die alte Patientin zu

ihrem jungen Arzt, als er

bei ihr einen Hausbesuch

macht: „Ach, Herr Doktor,

was mache ich bloß ohne

Sie, wenn Sie eines Tages

nicht mehr leben?“

Im Seniorenheim unterhal-

ten sich zwei Senioren dar-

über, neben wem sie später

beerdigt werden möchten.

Sagt der eine: „Ich möchte

neben Konrad Adenauer

bestattet werden!“ Darauf

der andere: „Und ich

möchte neben Claudia

Schiffer liegen.“ Der Erste:

„Aber, die lebt doch noch!“

Der Zweite: „Eben, des-

wegen!“

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Gesellschaft/Kultur

Wir für Euch 1/2007 15

Oberbürgermeister KlausWehling hebt im Jahr 2007,dem Europäischen Jahrder Chancengleichheit, ei-ne Initiative aus der Taufe,die der Lust an der Spra-che und am Lesen vorallem bei den Kindern inunserer Stadt einen neuenSchub geben soll.

Entscheidend dabei ist dieBereitschaft vieler Bürger-innen und Bürger, sich eh-renamtlich für das Lesenzu engagieren. Dabei sol-len möglichst viele Spra-chen einbezogen werden,um der Mehrsprachigkeit,die in vielen Oberhau-sener Familien heute schonselbstverständlich ist, ge-recht zu werden.

Es gibt vielfältige Möglich-keiten für Mitbürgerinnenund Mitbürger, als „Vor-lesepate“, als „Märchener-zähler“, als „Bilderbuch-kino“-Vorführer in Kinder-tagesstätten, Schulen,Gemeindezentren, Biblio-theken, Spieltreffs und anvielen anderen Orten, woKinder und Jugendlichesich aufhalten, aktiv zuwerden. Der Phantasie sindkeine Grenzen gesetzt.Die Trägerin des Projektes„Lesen erLeben“ ist dieLiterarische GesellschaftOberhausen e.V.

Shakespeares Komödie „Was ihrwollt“ heißt mit zweitem Titel „Diezwölfte Nacht“. Gemeint war damitfür die Zeitgenossen die Nachtvom 5. auf den 6. Januar, in der miteinem ausgelassenen Festspieldie Weihnachtszeit zu Ende brach-te. Mit Verkleidung, Verwirrungenund Schabernack schuf Shakes-peare übermütige Unterhaltung im

Geiste seiner Zeit.Der Inhalt ist anspruchslos:Herzog Orsini von Illyrien liebt dieGräfin Olivia, die sich aber derTrauer um ihren toten Bruder hin-gibt und von den WerbungenOrsinis nichts wissen will. Dieschiffbrüchige Viola, gerade aufIllyrien gestrandet, verkleidet sichals Mann und wird der Diener undLiebesbote des Her-zogs. DasErgebnis: Viola verliebt sich in ihn,die Gräfin Olivia in Viola, die sichCesario nennt. Als Violas totgeglaubter Zwillingsbru-derSebastian auftaucht, ist schließlichauch für Olivias Liebes-hungergesorgt. Nach reichlich Ver-wechs-lungen und dem Verwirrspiel einerSpaßtruppe, die nachShakespearescher Art dafür sorgt,dass die komödiantische Span-nung auf die Spitze getrieben wird,geht der Ausnahmezustand derzwölften Nacht schließlich in dieNormalität über. Am Schluss sitztder Narr allein auf der Bühne undsingt weise Verse über das Lebender Menschen: „Denn der Regenregnet jedweden Tag ...“Christian Schlüter inszeniertediese Aufführung, „fasziniert vomKräftereichtum der Figuren“. Erund sein Team, allen voranFranziska Werner, erhielten langanhaltenden Beifall.

RP

Lesen erLeben

- Die Oberhausener Leseinitiative –

Wollen Sie sich persönlichals Vorleserin oder Vor-leser engagieren? Dann wenden Sie sich andie Freiwilligenagentur(Tel. 825 81-11 oder -12)oder an eine der Einrich-tungen der Stadtbiblio-thek Oberhausen in allenStadtteilen oder telefo-nisch an 825-2480.

Kl-J

WAS IHR WOLLT

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Gesellschaft

Am Rande der Gruga, in unmittelbarerNähe des Uniklinikums Essen, liegt dasRonald-Mc-Donald-Haus. Es ist einge-bettet in das Grün des Parks und wirktwie ein Märchenschloss. Die gelbeFassade mit den rot umrändertenFenstern und Türen, die alle verschie-dene Formen haben, der Turm mit demvergoldeten Zwiebeldach und viele ver-spielte Elemente sollen nicht nurSchmuck sein, sondern eine freundli-che Einladung zum Wohnen undAusdruck von Hoffnung und Lebens-freude. Träger der Einrichtung ist dieMcDonald 's Kinderhilfe, die weltweit250 solcher Häuser betreibt. Nach demPrinzip „Nähe hilft heilen” sollen sie einZuhause auf Zeit sein für Familien,deren schwer kranke Kinder im be-nachbarten Uniklinikum oder anderenKrankenhäusern behandelt werden.Nach Aussagen der Ärzte trägt das täg-liche Zusammensein mit den kleinenPatienten entscheidend zu derenGenesung bei. Auch für die Familiender Angehörigen ist das miteinanderWohnen eine wichtige Sache: ImGespräch mit anderen betroffenenFamilien haben sie die Möglichkeit, ihreSorgen auszutauschen und Ängste

abzubauen. Für nur 10,- € am Tag, dievon der AOK übernommen werden,können sie eins der 17 Appartementsbewohnen, die große Küche, Spiel-und Gemeinschaftsräume benutzenund überall im Haus einen stillenWinkel zum persönlichen Rückzug fin-den.

Ronald McDonald schenkte der Weltalso nicht nur den Big Mac, sonderneine bedeutende soziale Einrichtung.Immerhin sind für den laufendenBetrieb des Essener Hauses, dessenSchirmherrschaft Henry Maske über-nommen hat, jährlich 150.000,- € anSpendengeldern nötig.

Der Künstler, der den Architekturent-wurf für dieses Haus machte, warFriedensreich Hundertwasser – seineigentlicher Name war Friedrich Sto-wasser. Er arrangierte Abstraktes undGegenständliches zu dekorativen En-sembles. Er knüpfte mit seiner phanta-siereichen bunten Kunst an die Liniendes Jugendstils an. In seiner Heimat-stadt Wien hatte er seine erstenAusstellungen. Friedensreich Hundert-wasser machte sich aber hauptsächlich

einen Namen durch seine eigenwilligeHäusergestaltung. Er fand es verbre-cherisch, das Lineal in der Architekturzu benutzen.

„Die gerade Linie ist gottlos und unmo-ralisch“, sagte er, „es ist an der Zeit,dass Leute selbst dagegen revoltieren,dass man sie in Schachtelkonstruktio-nen setzt, so wie die Hendln und dieHasen in Käfige, die ihnen wesens-fremd sind…“

Diese Denkweise brachte ihm nicht nurFreunde ein. Als Hundertwasser imJahre 1982 den Auftrag erhielt, dieFassade der Rosenthal Fabrik umzuge-stalten, fühlte er sich danach wie ein„Architekturdoktor“. 1985 wurde inWien das „Hundertwasserhaus“, einsseiner bekanntesten Bauwerke fertiggestellt. Dieses interessante Gebäudegehört heute zu den Sehenswürdig-keiten von Wien. Friedensreich Hun-dertwasser starb am 19. Februar 2000an Bord der „Queen Elizabeth II.“ anHerzversagen und wurde in Neusee-land bestattet.

EMB u. RP ( Text ) / MW-L ( Bilder )

Nicht nur Big Mac

16 Wir für Euch 1/2007