ZB Nr. 3 2011

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Verlagspostamt 6020 Innsbruck. Erscheinungsort Innsbruck. P.b.b. GZ 02Z030010M zum Beispiel Nr. 3 / 2011 Hauptberuflichkeit > Netzwerkarbeit > JA in Zahlen > Berufsbild > Take care > Jugendschutzgesetz > Polit-Stammtisch [ Thema ]

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Beiträge zur Jugendarbeit in Südtirol und Tirol

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Verlagspostamt 6020 Innsbruck.Erscheinungsort Innsbruck. P.b.b. GZ 02Z030010M

zum Beispiel Nr. 3 / 2011

Hauptberuflichkeit

> Netzwerkarbeit> JA in Zahlen> Berufsbild> Take care> Jugendschutzgesetz> Polit-Stammtisch

[Thema]

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Leitartikel

Impressum

Beiträge zur Jugendarbeit in Südtirol und Tirol • Offenlegung (Gem. § 25 Mediengesetz) • Medieninhaber(Verleger): Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung JUFF, Michael-Gaismair-Str. 1, 6020 Innsbruck• Abteilungsvorstand: HRin Dr.in Waltraud Fuchs-Mair, Kooperation mit dem Amt für Jugendarbeit inSüdtirol • Redaktion: Helga Baumgartner/Andres, Klaus Nothdurfter, Mag. Reinhard Macht, Mag.Christine Kriwak • Kontakt: Helga [email protected] oder [email protected] •Fotoredaktion: JUFF, Bilderbox, Amt für Jugendarbeit • Unternehmensgegenstand: „zb“ dient zurInformation für die Jugendarbeit. Die Zeitschrift wird den Verantwortlichen in der Jugendarbeit undallen Interessierten gratis zur Verfügung gestellt. Grundlegende Richtung: Im „zb“ werden nachüberparteilichen, sachbezogenen Gesichtspunkten und nach journalistischen Kriterien eigene undfremde Beiträge für die Jugendarbeit publiziert • Grafische Gestaltung: MEDIAmacs • Druck: DruckereiUnion, Meran • Konzept: MEDIAmacs

Der Platz vor dem Landhaus in Innsbruck ist nach mona-telangen Umbauarbeiten – zumindest zum Teil – wieder of-fen. Die unterschiedlichen Reaktionen der Men-schen ließen – wie kaum anders zu erwarten –nicht lange auf sich warten. Dieser Platz stelleeine reine Geldverschwendung dar, lade über-haupt nicht zum gemütlichen Verweilen ein, seieine Betonwüste ohne Grünflächen und Bäume.

Nun könnte man meinen, der Platz sei verwaistund leer. Wer möchte seine Zeit schon auf so ei-nem unwirtlichen Stückchen Erde verbringen?Doch nein: der Platz lebt, ist bevölkert und wird sehr wohlgenützt! Wo liegt also das Problem?

Nun, einige junge Leute fackelten nicht lange, packten ihreSkateboards und Rollerskates aus und tun, wozu so ein - nichtnur für geübte Skater auf den ersten Blick als Skatepark er-kenntlichen - Platz nun einmal einlädt. Sie ziehen ihre Runden,üben halsbrecherisch aussehende Sprünge und haben jedeMenge Spaß dabei. Dass dabei natürlich mehr „Lärm“ entstehtals bei Ruhesuchenden, die auf einer Parkbank lediglich ver-schnaufen wollen, versteht sich eigentlich von selbst. Ein Kon-flikt scheint sich anzubahnen und das kleine Teufelchen auf

meiner Schulter malt sich schon das düstere Ende aus: dasSkateboard-Verbot! Ein Verbot, das geradezu zumÜbertreten

einlädt, ältere Menschen, die sich aufregen über diejungen Leute, die sich an keine Regeln halten kön-nen und.... Doch: Halt! Aufwachen!

Hier läuft das überraschenderweise anders: denJugendlichen kam das Gerücht zu Ohren, wo-nach das Skaten auf dem Landhaus-Platz ver-boten werden sollte. Wieder fackelten sie nichtlange und gründeten eine Facebook-Seite(www.facebook.com/#1/FreeLandhausplatz), die

in kürzester Zeit an die 2000 Mitglieder aufweisen konnte!Der für den Platz zuständige Landesrat Christian Switak willvon einem Verbot überhaupt nichts wissen. Stattdessen luder zu einem Treffen mit den Jugendlichen ein, mit dem Er-gebnis, dass sie nun ein Konzept erarbeiten. Dieses wirdRichtlinien für die Benützung enthalten, die zu einem gutenMiteinander aller beitragen sollen.

Der Landhausplatz kann so zu einem ganz besonderenPlatz werden. Einem Platz, der für alle offen ist, der von ge-genseitigem Respekt geprägt ist und vom Grundgedankengetragen wird aufeinander aufzupassen. Gut so!

Christine Kriwak

inhaltVom Miteinander

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Liebe LeserInnen!

Zuerst möchte ich die Begriffehauptamtlich und hauptberuf-lich klären, damit beim Lesendieser Ausgabe der z.B. keineMissverständnisse entstehen.Hauptamtlich arbeitet jemandin Ausübung seines/ihres Amtesfür das er/sie bezahlt wird. Das

bezieht sich also auf BeamtInnen und ge-wählte VertreterInnen unserer Gemeinden,wie zum Beispiel den JugendassessorInnen.

Hauptberuflich, also in Ausübung sei-nes/ihres Berufes, für den er/sie entlohntwerden, arbeiten unsere JugendarbeiterIn-nen. Die Begriffe werden in Europa mit die-sen Unterscheidungen verwendet und des-halb bemühten wir uns, sie auch in dieserAusgabe korrekt wiederzugeben.

Ich weiß, dass sich die Begriffe im alltägli-chen Sprachgebrauch in Nord- und Südtirolnoch nicht in dieser Unterscheidung etablierthaben, hoffe aber trotzdem, dass sich jede/rin seiner/ihrer Rolle verstanden fühlt.

Zur Orientierung in diesem Geflecht der ver-schiedenen Begriffe sollen einige Zahlen undder Stand der Entwicklung des Berufbildeshelfen. Außerdem beschreibt Stefan Hellwe-ger am Beispiel des Jugenddienstes Ober-vinschgau, wie gute Netzwerkarbeit eine ma-ximale Information und gute Zusammenar-beit unter den Jugendverbänden ermöglicht.

Ich wünsche im Namen der Redaktion allenLeserInnen eine informative und Identiät stif-tende Lektüre.

Helga Baumgartner

Edit

ori

al

inhalt

Seite 15-18

Bildungsprogrammzum Herausnehmen

Redaktionstermin für die nächste Ausgabe des z.B.:

30. Juni 2011 THEMA:

Arbeit

ZUM THEMA

Brennpunkt Ehrenamt -Hauptberuflichkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Jugendarbeit macht sich bezahlt!aber: Muss Jugendarbeitwirklich bezahlt werden? . . . . . . . . . . . . . 6

Netzwerkarbeitam Beispiel des JugenddienstesObervinschgau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Berufsbild JugendarbeiterInEinblicke in denEntstehungsprozess desBerufbildes für Jugend -arbeiterInnen in Südtirol . . . . . . . . . . . . 10

Hauptberuflichkeit in Zahlen in Südtirol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Offene Jugendarbeit - ein Job für ProfisVielfalt und Qualität gehen Hand in Hand. . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Hauptberuflichkeit in Zahlen in Nordtirol . . . . . . . . . . . . . . 13

Seitenweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

AKTUELLES

InfoEck - Auf & davon Junges Reisen in Europa 2011. . . 19

13. Europaquiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Frühjahrstagung der JugenddiensteHauptberufliche MitarbeiterInnen im Mittelpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Jugendzentrum ZeitRaumMieming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Olympische Jugend-WinterspieleLindsey Vonn erste Botschafterinder olympischen Jugend-Winterspiele. . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Tiroler Jugendbeirat . . . . . . . . . . . . . . . 22

Z6 Straßenfest. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Vernetzungsfahrt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Take careWorkshop in Masatsch für 20 PräventionsexpertInnen aus zehn Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Mädchen und Buben begleitenFachtagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Musik – Positionen - ParolenEngagierte junge Musikkultur . . . . . 26

Fachbücherei JugendarbeitBestehender Service auf neue Beine gestellt . . . . . . . . . . . . . 27

Vereinheitlichung desJugendschutzgesetzes . . . . . . . . . . . 28

Polit-Stammtisch zurJugendarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Bilden sagen mehr als tausend Worte:Fotoausstellung über das Projekt „treno della memoria – Zug der Erinnerung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Frei(t)räumeJunge ZirlerInnen haben etwas zu sagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Menschen und Jobs . . . . . . . . . . . . . . . 31

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hen“, wäre die erwartbare Antwort. Abersie bleibt aus. Stattdessen kommt die Fra-ge: „Ja, was tun Sie denn gerne?“. „Fo-tografieren!“ „Perfekt, wir brauchen für un-sere Veranstaltungen und Feste eh einenHaus- und Hoffotografen.“ Die Sachenimmt ihren Lauf. Die Monate vergehen. Manfred B. machtFotos vom Erntedankfest, hält die weih-nachtlichen Musiziernachmittage fest undirgendwann schiebt er einen alten Mannim Rollstuhl ins Zimmer. Ein kahles Zim-mer. Blumen, Bilder, liebgewordene Er-innerungsgegenstände – alles fehlt. Man-fred B. ist betroffen. Er erfährt, dass deralte Mann Bauer auf einem kleinen Hof ineinem Seitental war und ins Heim kam,als es daheim einfach nicht mehr ging. Der Hof ist mit Hilfe der Heimleitung bald

ausfindig gemacht. Manfred B. packt seineKamera und fotografiert: die wogendenSommerwiesen hinter dem Hof, die reifenZwetschken, die hintere Stalltüre, denneuen Stier und den Blick aus dem Stu-benfenster ins Tal. Es wird eine wunder-schöne Fotoserie. Manfred B. ist selbst zu-frieden, der alte Mann ist zutiefst gerührt,als er die gerahmten Bilder geschenkt be-kommt. Aber das ist noch nicht alles: Man-fred B. hat dem alten Mann von seinem Hofauch etwas Erde in einer Kiste mitge-bracht. Der alte Mann heißt Josef S. und istim 86. Lebensjahr. Es ist der Beginn einertiefen Freundschaft.

Spannungsfelder Teil der Realität

So wie in dieser wahren Begebenheit istvieles nur möglich durch den Einsatz dervielen tausenden Freiwilligen in unseremLand. Allerdings ist das Zusammenspielzwischen Hauptberuflichen und Ehren-amtlichen nicht immer von vornherein ge-

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> Ein milder Herbstmorgen. Man-fred B., seit drei Jahren in Pension,drückt die Schwingtüre nach innen undbetritt das Alters- und Pflegeheim. „GutenMorgen, ich möchte gerne helfen, abermit alten Menschen will ich nicht direkt zutun haben“, so sein erster Satz. Sein Ge-genüber lässt sich seine Überraschungnur kurz anmerken. „Tut uns leid, dannmüssen Sie sich wohl woanders umse-

Foto: SymbolfotoCaritasTirol/Berger

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Brennpunkt Ehrenamt – Hauptberuflichkeit

„Freiwillige sind der Superkleber der Gesellschaft“, sind sich Caritasdirektor Georg Schärmer und Martin Lesky, Leiter des FreiwilligenZentrums Tirol, einig.

Freiwillige schenken ihre Zeit für andere und leisten somiteinen unverzichtbaren Dienst für die Gesellschaft.

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klärt, sondern muss gut aufeinander ab-gestimmt werden. „Allein schon durchden Unterschied bezahlt und unbezahlt,angestellt und freiwillig entstehen meh-rere Spannungsfelder: Freiwillige arbei-ten unentgeltlich, aber nicht kostenlos.Spesenersatz, Begleitung und Fortbil-dung kosten. Sie arbeiten selbständig,aber nicht allein bzw. zeitlich begrenzt.Einmal ein „Ja“ heißt nicht immer ein „Ja“.

Ehrenamtliche können sich eine andereNähe leisten. Ehrenamtlichkeit darf nieals Einsparungsstrategie missverstan-den werden, der den eigenen Arbeitsplatzgefährden könnte“, umreißt der Leiter desFreiwilligenzentrums der Caritas Tirolund der Barmherzigen Schwestern, Mar-tin Lesky, mögliche Konkurrenzfelder.Gemeinsam mit Caritasdirektor GeorgSchärmer ist ihm wichtig, dass eine Kul-tur der Wertschätzung gegenüberHauptberuflichen und Ehrenamtlichengepflegt und gefördert wird. „Niemandemdarf das Gefühl vermittelt werden anzweiter Stelle zu stehen. Achtsamkeitund Aufmerksamkeit für die jeweiligensich ergänzenden Tätigkeitsbereichesind die beste Vorbeugung gegen mög-liche Eifersucht“, sieht Georg Schärmerin Ehrenamtlichen im besten Sinn desWortes „Lückenfüller“, die niemals zu„Lückenbüßern“ werden dürften.Gerade heuer im Europäischen Jahr derFreiwilligentätigkeit dürfe nicht übersehen

werden, dass es die Hauptberuflichensind, die durch ihre „Offenheit“ für Frei-willige diese zusätzliche Lebensqualitäterst ermöglichen. Durch das Öffnen ihrerInstitution für Freiwilliges Engagementbauen sie mit an einer Brücke zum Ge-meinwesen, bauen mit an einem neuengesellschaftlichen Miteinander.

Know-how & Kooperation

Angesichts dieses komplexen Zusam-menspieles zeichnet sich deutlich ab:Know-how in Sachen Freiwilligenmana-gement ist ebenso gefragt wie zu verste-hen, wie das Gegenüber „tickt“. Gut be-

ZEHN Qualitätskriterien für das gelungene Zusammenspiel von Freiwilligen & Hauptberuflichen1. Freiwilliges Engagement macht Freude, bietet Gemeinschaft

und das gute Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.

2. Freiwilliges Engagement hilft anderen Menschen und bereichert die Gesellschaft durchden Einsatz persönlicher Fähigkeiten und Kompetenzen (z. B. Zeit schenken…).

3. Freiwilliges Engagement findet ein breites Spektrum an Einsatzfeldern, je nach persönlichen Vorlieben und Kenntnissen.

4. Freiwilliges Engagement braucht qualifizierte Koordination (z.B. Ausbildung, Budget, 2. Stellenbeschreibung, definiertes Stundenausmaß).

5. Freiwilliges Engagement braucht kompetente MitarbeiterInnenführung (z.B. Einführung, Probezeit, Erfahrungsaustausch, MitarbeiterInnengespräche).

6. Freiwilliges Engagement braucht klare Rahmenbedingungen (z.B. Stellenbeschreibung, Anerkennung und Wertschätzung, Versicherung, Spesenersatz, schriftliche Vereinbarung, Nachweis freiwilliger Tätigkeit).

7. Freiwilliges Engagement läuft auch über Projekte (z.B. 72 Stunden ohne Kompromiss, wo klare Aufgaben zeitlich begrenzt sind und keine Folgeverpflichtungen entstehen).

8. Freiwilliges Engagement fördert Entwicklungspotential (z. B. Lebenslanges Lernen, Aufgaben bzw. Verantwortung zu übernehmen).

9. Freiwilliges Engagement braucht Qualifizierung (z. B. Einführung in die Tätigkeit, Weiterbildung, Supervision).

10. Freiwilliges Engagement braucht geplante Ausstiegsszenarien (z.B. Abschlussgespräch, Reflexion, Nachweis und Dank).

währt haben sich in der Praxis Koope-rationsmodelle zwischen Hauptberuf-lichen und Ehrenamtlichen. Darin sinddie Spielregeln klar festgelegt, welcherHauptberufliche welchen Freiwilligen zu-geordnet ist. Verantwortungsbereicheund Aufgaben sind transparent geklärt, esgibt regelmäßige Absprachen und Mitar-beiterInnengespräche zwischen Haupt-beruflichen und Ehrenamtlichen, Fortbil-dungen und Supervision und last butnot least sind „Dankeschön-Veranstal-tungen“ fix eingeplant.

Mag.a Ulli Pizzignacco-WiderhoferÖffentlichkeitsarbeit Caritas Tirol

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Hauptberuflichkeit

| Ulli Pizzignacco-Widerhofer

Brennpunkt Ehrenamt – Hauptberuflichkeit

Freiwilligentag am 17. Juni 2011Am Tag der Freiwilligen können

Interessierte über ihre Hemmschwellespringen und einen Tag ins Ehrenamt

hineinschnuppern.

Alle Möglichkeiten zum Mitmachen sind unter

www.freiwilligentag2011.at zu finden.

Kontakt Freiwilligenzentrum Tirol Tel. 0512-727035,

[email protected],www.freiwillige-tirol.at

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6 ZUM BEISPIEL | Nr. 3_ 2011

Jugendarbeit

macht sich bezahlt!

– aber: Muss Jugendarbeit

wirklich bezahlt werden?

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> Die Offene und Mobile Jugendarbeit (im weiteren OJA & MOJA) in Tirol befindetsich in stetiger Veränderung. Das Feld bietet eine breite Palette von Angeboten und umfassteinerseits Einrichtungen, die seit über 30 Jahren bestehen und andererseits Einrichtungen,die erst in den letzten Jahren entstanden sind. Insgesamt finden sich in Tirol mehr als 60 Ein-richtungen der OJA & MOJA sowohl in Städten als in kleinen Gemeinden, in denen Mitar-beiterInnen aus dem Bereich der Pädagogik, der Sozialarbeit, der Psychologie, anderer aka-demischer und nicht-akademischer Berufe tätig sind. Die Einrichtungen sind vernetzt überdie Plattform Offene Jugendarbeit Tirol kurz POJAT, welche als Fachstelle bedarfsorientierteFortbildungen organisiert und bei Organisations- und Entwicklungsprozessen begleitet undunterstützt. Die Entwicklung in Tirol geht einher mit einem Wandel, der sich unter anderemin einer Professionalisierung des Arbeitsfelds ausdrückt.

Warum Professionalisierung?

Jugendliche sind heute mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert – ihre Le-benswelt wird zunehmend komplexer und dies spiegelt sich in der Arbeit mit Jugendli-chen wider. „Jugendliche sollten heute eine gute Schulbildung aufweisen, eine kompetente Be-rufswahl treffen, mit einer rapid wachsenden Menge an Informations-, Medien- undKulturangeboten souverän umgehen, ganz unterschiedlichen Menschen und Le-bensstilen in ihrer Umgebung konfliktfrei begegnen, sie sollten sozial, verant-wortungsbewusst, diszipliniert und insgesamt gesellschaftlich gut integriertsein.“ (aus der Broschüre: Offene Jugendarbeit in Österreich – Was? Wie? Wozu? Hrsg.BOJA – bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit, 2011, lesbar und bestellbar un-ter www.boja.at) Die professionelle Jugendarbeit stellt eine wesentliche Säule neben Familie, FreundInnenund Schule dar. Sie bietet adäquate Antworten auf die Problemlagen und Bedürfnisseheutiger Jugendlicher. Lange Zeit wurde diese Arbeit auf der Basis von überaus hohem,persönlichem Engagement einzelner MitarbeiterInnen geleistet. Dieses hohe Engage-ment hatte nur allzu häufig zur Folge, dass die MitarbeiterInnen schon nach kurzer Zeitdas Arbeitsfeld wechselten. Dieser Wechsel (in manchen Arbeitsfeldern schon innerhalbdes ersten Arbeitsjahres) hatte fehlende Kontinuität in der Beziehungsarbeit zur Folgeund führte wiederholt dazu, dass Projekte von vorne beginnen mussten und müssen. Ju-gendarbeit kostet Geld und dieses Geld sollte so zielführend wie möglich für alle Be-teiligten eingesetzt werden.Auf dem Hintergrund des enorm breiten Angebotsspektrums der OJA & MOJA zwischenEinzelfallhilfe, Lebensberatung, Freizeitpädagogik, Beziehungsarbeit sowie Projekt- undBildungsarbeit ist die OJA & MOJA eindeutig als Profession zu sehen. Dieser Profession„…liegt die Vorstellung zugrunde, dass Professionelle mit Hilfe ihres technisch-metho-dischen Rüstzeugs ‚innerhalb der Mauern’ der Jugendarbeit, d.h. in besonderen Ein-richtungen in der Freizeit, jene Sozialisations- und Lernprozesse organisieren können,die durch Problemlagen ‚außerhalb’ der Jugendarbeit, durch Folgeprobleme oder Aus-fallerscheinungen anderer Erziehungsbereiche notwendig gemacht werden.“ (Münchmeier1980, S. 124) Wie ist es nun um das Ehrenamt in der OJA & MOJA bestellt? Ehrenamt hat in der OJA& MOJA eine lange Tradition. Das Ehrenamt befindet sich jedoch so wie das Arbeitsfeldim Wandel. So wie sich die Lebensrealität der Jugendlichen verändert hat, hat sich auchdas Interesse und der Anspruch von Ehrenamtlichen geändert. Auf der Basis der pro-fessionellen Jugendarbeit kann und wird in den Tiroler Jugendeinrichtungen bewusst eh-renamtliches Engagement gefördert und gestärkt. Junge Menschen sind eingeladen, sich

aktiv in die Gestaltung der Angebote ein-zubringen und mitzuwirken. In der För-derung der Mitsprache und des Mitwir-kens können Jugendliche neue Kompe-tenzen erwerben bzw. bestehende aus-bauen und stärken. Die Anforderungen andie ehrenamtlich Tätigen sind ebenso viel-fältig wie die Jugendarbeit selbst. DieTätigkeiten verlangen ein unterschiedli-ches Maß an Begleitung und Qualifizie-rung. Diese Begleitung und Qualifizierungwird in den Tiroler Jugendeinrichtungenvon den dort hauptberuflich Tätigen ge-leistet. Jugendliche können so in einemfür sie angemessenen Maß Verantwor-tung übernehmen, sich engagieren undbeteiligen. Somit ist die OJA & MOJA, neben all denAngeboten der verbandlichen und kirch-lichen Einrichtungen, ein unverzichtbarerTeil der Tiroler Jugendpolitik. Offene undMobile Jugendarbeit kostet Geld, wennsie professionell, kontinuierlich, vielfältigund an der Lebenswelt der Jugendli-chen orientiert sein soll. Offene und Mo-bile Jugendarbeit darf Geld kosten, dennsie erfüllt einen gesellschaftlichen Auftrag:Sie begleitet und berät Jugendliche beimWeg ins Erwachsenenleben. Durch dasAngebot der Jugendarbeit investiert jedesGemeinwesen in seine Jugend und somitin die Zukunft der Gemeinde.

Mag.a Martina SteinerGeschäftsführerin Verein Mobile Jugendarbeit Innsbruck Land Ost

Leitungsteam POJAT

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Hauptberuflichkeit

| Martina Steiner

LITERATUR:

- Offene Jugendarbeit in Österreich – Was? Wie?Wozu? bOJA – Bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit, 2011

- Böhnisch, Lothar, Münchmeier, Richard, SanderEkkehard (Hrsg.): Abhauen oder Bleiben? - Berichte und Analysen aus der Jugendarbeit(1980). München: R. Piper & Co. Verlag

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> Der Beginn des 21. Jahrhunderts ist allem voran in Eu-ropa stark von Vernetzung bzw. der Bildung von Netzwerken imWirtschafts-, Sozial- und auch Privatbereich geprägt. Seit Jah-ren ermöglichen wir als „Jugenddienst Obervinschgau – Fach-stelle zur Förderung der Jugendarbeit“ Möglichkeiten der Be-gegnung für die verschiedenen VerantwortungsträgerInnen undFunktionärInnen, die im Arbeitsfeld der freizeitorientierten, sozio-kulturellen und bildungsmäßigen Jugendarbeit tätig sind. Durch dieSchaffung bzw. Führung von Netzwerken beabsichtigen wir dieKommunikation unter den MultiplikatorInnen aus dem Bereich derJugendarbeit zu fördern und zu verstärken, sowie die inhaltlicheAuseinandersetzung der vielen AkteurInnen in Bezug auf jugen-drelevante Daten und Fakten weiter zu forcieren.Wir sehen die Initiierung bzw. Leitung von Netzwerken als einWerkzeug, um die vielen FunktionärInnen der Jugendarbeit imSinne des Subsidaritätsprinzips bestmöglich zu unterstützen.Subsidiär unterstützend bedeutet für uns, dass wir die Verant-wortlichen der verschiedenen Jugendinitiativen, Jugendgruppen,Jugendvereinigungen, Jugendorganisationen, Jugendstrukturen,usw. jeweils auf ihrem individuellen Entwicklungsstand abholenund ihnen die benötigte Unterstützung anbieten bzw. geben, diesie weiterhin ermächtigt selbstbestimmend, freiwillig, eigen-ständig und verantwortungsbewusst zu handeln.Das Konzept unserer Fachstelle sieht in Bezug auf die Vernet-zung der Jugendarbeit im Bezirk Obervinschgau zwei Formenvon Netzwerktreffen, die von uns begleitet werden, vor. Zum ei-nen sind dies die „bereichsspezifischen Netzwerktreffen derJugendarbeit auf Bezirksebene“ und zum anderen die „be-

Netzwerkarbeitam Beispiel des Jugenddienstes Obervinschgau

reichsübergreifenden Netzwerktreffen der Jugendarbeitauf Gemeindeebene“, wobei letztere nachfolgend näher be-schrieben werden.

LeitgedankeJugendliche, junge Erwachsene und Kinder im Obervinschgau kön-nen dank des Einsatzes und Verantwortungsbewusstseins un-zähliger ehrenamtlich, hauptberuflich sowie hauptamtlich tätigerPersonen aus einem reichhaltigen und abwechslungsreichen An-gebot im soziokulturellen, freizeitorientierten und bildungsmäßigenBereich schöpfen. Ausgehend davon, dass die gesamte Ju-gendarbeit eine wichtige Bildungssäule unserer Gesellschaftdarstellt, sehen wir es als Auftrag, die verschiedenen Verantwor-tungsträgerInnen der Jugendarbeit innerhalb der verschiedenenBereiche im Bezirk Obervinschgau zu vernetzen und sie dadurchin ihrer Arbeit zu unterstützen sowie zu fördern.

ZielgruppeDie „bereichsübergreifenden Netzwerktreffen der Jugendar-beit auf Gemeindeebene“ vernetzen alle Akteure der Jugend-arbeit einer Kommune sowie die GemeindereferentInnen für dieJugend miteinander. Die ProtagonistInnen dieser Plattformsind somit die vielen JugendleiterInnen, -betreuerInnen, -führe-rInnen, -arbeiterInnen und -trainerInnen der verschiedenenVereine bzw. Organisationen (z.B. Alpenverein, Bergrettung, Feu-erwehr, Freizeitverein, Jugendtreff/-zentrum, Jungschar, Mini-stranten, Musikkapelle, Schützen, Bauerjugend, Theaterverein,Weißes Kreuz, Sportverein mit den diversen Sektionen, …), dieeine aktive Jugend- bzw. Kindergruppe leiten.

„Das Treffen war für mich interessant, weil man über verschiedene Themen diskutiert, die Meinung anderer kennen

gelernt hat und sich seine eigene Meinung bilden konnte.“

ehrenamtlicher Jugendleiter Feuerwehr

ZieleDie „Bereichsübergreifenden Netzwerktreffen der Jugendarbeitauf Gemeindeebene“ haben zum einen zum Ziel den Austausch

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Hauptberuflichkeit

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und die Diskussion zwischen den AkteurInnen der Jugendarbeit,welche im freizeitorientierten, soziokulturellen und bildungs-mäßigen Bereich tätig sind, zu fördern bzw. zu stärken. Zum an-deren wird durch die Vernetzung darauf abgezielt, dass die Ak-teurInnen der Jugendarbeit in einer Gemeinde ihr Wissendurch die Auseinandersetzung von wissenschaftlichen Studienzu jugendrelevanten Themen vertiefen. Durch die gezielte Förderung der individuellen Kenntnisse undKompetenzen bei ehrenamtlichen, hauptberuflichen sowiehauptamtlichen VerantwortungsträgerInnen der Jugendarbeit,wird deren Handeln und Tun weiter professionalisiert. Jugend-liche, junge Erwachsene und Kinder können somit durch die vie-len FunktionärInnen noch adäquater in ihrer persönlichen Ent-wicklung begleitet und unterstützt werden.

„Oft denkt man gar nicht über simple Argumente nach. Im Nachhinein wirkt es logisch.“

ehrenamtliche Jugendleiterin Musikkapelle

HäufigkeitDie „Bereichsübergreifenden Netzwerktreffen der Jugendarbeit aufGemeindeebene“ werden zweimal im Jahr abgehalten. Die Häu-figkeit der Zusammenkünfte wird zudem auf die verschiedenen teil-nehmenden FunktionärInnen sowie deren Bedürfnisse abge-stimmt und kann somit noch ausgebaut werden. Durch die Orien-tierung der Südtiroler Jugendarbeit am Schuljahr findet das ersteTreffen im Herbst statt und ermöglicht somit die Vermittlung von neu-en Impulsen (anhand von theoretischen Daten und Fakten) für dasbevorstehende Vereinsjahr. Das zweite Netzwerktreffen wird hin-gegen im Frühjahr des darauffolgenden Jahres abgehalten und bie-tet die Möglichkeit der Reflexion bezüglich der Umsetzung der be-handelten Inhalte im abgelaufenen Vereinsjahr.

„Mir als Referent hat die Sitzung sehr viel gebracht. Vor allem um die unterschiedlichen Probleme der einzelnen

Vereine zu erkennen.“hauptamtlicher Gemeindereferent für Jugend

DurchführungsorteDie „Bereichsübergreifenden Netzwerktreffen der Jugendarbeitauf Gemeindeebene“ werden für jede Kommune individuell vor

Ort im Bezirk Obervinschgau abgehalten. Die Treffpunkte wer-den von den verschiedenen VerantwortungsträgerInnen der je-weiligen Gemeinde selbst festgelegt, was eine Variation derDurchführungsorte (diverse Vereinsstätten, öffentliche Einrich-tungen, …) zulässt.

„Diese Treffen geben Einblick in die Situation der anderen Vereine. Dadurch werden Gemeinsamkeiten

und Unterschiede deutlich.“ehrenamtlicher Mitarbeiter Jugendtreff

„Dieses Treffen hat mir verdeutlicht, wie wichtig es ist mit den Jugendlichen mehr zu reden.“

ehrenamtlicher Jugendtrainer Sportverein

Themen und InhalteDas Thema und die Inhalte der „Bereichsübergreifenden Netz-werktreffen der Jugendarbeit auf Gemeindeebene“ werden für jedeGemeinde individuell in Abstimmung mit den Verantwortungsträ-gerInnen für Jugendliche und Kinder sowie in Zusammenarbeit mitden GemeindereferentInnen für Jugend festgelegt. Inhaltlich er-arbeitet und somit vertieft werden dabei zum einen jugendrelevanteThemen, welche für die VerantwortungsträgerInnen und ihre Arbeitmit Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Kindern bedeutsamsind (z.B. Mitgestaltung des Vereinslebens). Zum anderen werdenebenso Themen behandelt und forciert, die in der Beziehungsar-beit zwischen den FunktionärInnen und den Jugendlichen, jungenErwachsenen bzw. Kindern auftauchen und somit einer Diskussi-on bedürfen (z.B. Leistungsdruck bzw. Risikoverhalten).

„Ich habe durch dieses Treffen gelernt, wie man Jugendliche undKinder besser im Verein integrieren kann.“

ehrenamtliche Jugendleiterin Weißes Kreuz

Zusätzliche Informationen zur Netzwerkarbeit unserer Fachstelle können auf unserer Internetseitewww.Jugenddienst.it/obervinschgau (→ Tätigkeit) abgerufen werden.

Stefan HellwegerPädagoge und Integrationspädagoge,

Leiter der Fachstelle zur Förderung der Jugendarbeit „Jugenddienst Obervinschgau“

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Hauptberuflichkeit

| Stefan Hellweger

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BerufsbildJugendarbeiterIn

Einblicke in den Entstehungsprozessdes Berufsbildes für

JUGENDARBEITERINNENin Südtirol

> Ausgehend von einer Arbeits-gruppe - bestehend aus VertreterInnendes Dachverbandes der Jugendtreffsund –zentren (n.e.t.z.), der Arbeitsge-meinschaft der Jugenddienste, dem Ju-gendhaus Kassianeum sowie dem Amt fürJugendarbeit - startete vor rund zwei Jah-ren der Prozess zur Erarbeitung einesBerufsbildes für Jugendarbeiter und Ju-gendarbeiterinnen in Südtirol. Viele Anlie-gen und Erwartungen waren von Jugend-arbeiterInnen im Vorfeld in unterschiedli-chen Zusammenhängen zu einem Be-rufsbild „JugendarbeiterIn“ formuliert wor-den. Ein Berufsbild sollte es ermöglichen:

> Jugendarbeit als Berufsfeldzu beschreiben;

> mehr Klarheit zu den Tätigkeiten als„JugendarbeiterIn“ zu erarbeiten;

> „JugendarbeiterIn“ alsgemeinsamen Begriffzu etablieren bzw. ersatzweisealternative Bezeichnungenzu finden;

> die Rollenbezeichnung derMitarbeiterInnen zu definieren, dienicht als „JugendarbeiterIn“ sondernin einer anderen Funktion in derJugendarbeit hauptberuflichtätig sind;

> den Beruf „JugendarbeiterIn“ nachaußen bekannt zu machen.

Im Rahmen einer Umfrage waren dann alleMitarbeiterInnen der Jugendarbeit einge-laden, Fragen bzgl. ihrer Tätigkeiten, ihrerThemenschwerpunkte, ihrer Ausbildungs-wege sowie Anliegen in Bezug auf eineventuelles Berufsbild zu beantworten.Mit den Ergebnissen arbeitete die Ar-beitsgruppe (Steuerungsgruppe) in ei-ner erweiterten Gruppe mit Jugendarbei-terInnen1) (Fokusgruppe) in mehrerenWorkshoptreffen am Aufbau und den In-halten des Berufsbildes.

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Hauptberuflichkeit inZahlen in SüdtirolErhebung zur Situation der Hauptberuflichenin der Jugendarbeit Südtirols

Im Frühjahr 2009 führte das Jugendhaus Kassianeum in Zusammenarbeit mit denDachverbänden AGJD und n.e.t.z. und dem Amt für Jugendarbeit eine Erhebung un-ter den hauptberuflichen JugendarbeiterInnen in Südtirol durch. Ziel war es, eine Ge-samtabbildung ihrer Tätigkeiten zu erhalten, zudem wurde auch nach soziodemo-grafischen Daten und Daten zur Ausbildung und Anstellung gefragt. Die Erhebung warAusgangspunkt für die Erarbeitung eines Berufsbildes JugendarbeiterIn.Von 165 Beschäftigten in der Jugendarbeit haben 122 (74 %) den Fragebogen aus-gefüllt. Nachstehend werden wir einige statistische Informationen aus dieser Er-hebung zusammenfassen. Die genauen Ergebnisse sind im Jukas bei Frau DanielaKirchler (Tel. 0472/279924 E-Mail:[email protected]) erhältlich.

GESCHLECHT | In den Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit Süd-tirols sind 47% männliche und 53% weibliche Hauptberufliche tätig.

ALTER | Das Durchschnittsalter beträgt 31 Jahre. Der Großteil der Befragtenist zwischen 20 und 40 Jahre alt (85%).

FUNKTION | Auffallend ist, dass obwohl mehr Frauen in der Jugendarbeit tätigsind, die Stellenleitung zu 60% in männlichen Händen liegt.

AUSBILDUNG | 46 % der JugendarbeiterInnen weisen einen Universitäts-bzw. Fachhochschulabschluss auf, 40% haben eine Matura, der Rest entfällt aufeine Lehre oder den Mittelschulabschluss.

ARBEITSVERHÄLTNIS | 80% der Südtiroler JugendarbeiterInnen ha-ben einen unbefristeten und 20% einen befristeten Arbeitsvertrag, wobei letzterezum weitaus größeren Teil Frauen betreffen. Der Großteil der befristeten Aufträgebetrifft die Funktion der JugendarbeiterIn.

STUNDEN | 60% der in der Jugendarbeit Beschäftigten haben einen Voll-zeitauftrag und 36% einen Teilzeitauftrag. Der Rest entfällt auf Projektarbeiten. 70% der Teilzeitangestellten sind Frauen.

Die MitarbeiterInnen arbeiten länger und kontinuierlicher in diesem Bereich. Ju-gendarbeit ist heute viel mehr als ein „Übergangsjob“ und hat sich als Berufsfeldetabliert. Die JugendarbeiterInnen verfügen zunehmend über qualifizierte und of-fiziell anerkannte Ausbildungswege. Der Großteil der Neuanstellungen verfügt überein Studium der Sozialpädagogik oder Diplompädagogik.

11ZUM BEISPIEL | Nr. 3_ 2011

Hauptberuflichkeit

Insgesamt sollte sich das zukünftige Be-rufsbild in drei Teile gliedern:

> Beschreibung derJugendarbeit als Berufsfeld

> Beschreibung der Kerntätigkeitender JugendarbeiterInnen

> Beschreibung derZugangsvorsaussetzungen und desQualifikationsprofils.

Das erarbeitete Dokument wurde an Lek-torInnen aus Nahbereichen der JugendarbeitOoffenen Jugendarbeit, Sozialarbeit, Schu-le, Universität, Ausbildungs- und Berufsbe-ratung) aus dem In- undAusland mit der Bit-te um Durchsicht weitergeleitet und von ih-nen quer gelesen, ergänzt, in Frage gestelltund angereichert.Mit den Rückmeldungen der LektorInnenarbeiteten die Steuerungsgruppe und Fo-kusgruppe weiter und es sind bis jetzt ab-geschlossen: die Beschreibung der Ju-gendarbeit als Berufsfeld und die Be-schreibung der Kerntätigkeiten eines Ju-gendarbeiters bzw. einer Jugendarbeiterin.Der Prozess ist momentan im drittenTeil, in welchem die Zugangsvorausset-zungen sowie die Qualifikationsprofileder JugendarbeiterInnen beschriebenund festgelegt werden. Dabei werdenauch eventuelle berufsbegleitende Qua-lifizierungsmöglichkeiten geprüft.Die derzeitigen Arbeitstreffen sind von in-tensiven Diskussionen geprägt, vom Strebennach Klarheit und verbindlichen Regeln aufder einen Seite sowie auf der anderenvom Wunsch, die Vielfalt und Buntheit derJugendarbeit und der JugendarbeiterInnenauch weiterhin zuzulassen. Die Schere,die sich in dieser Diskussion auftut, ist m.E.Spiegelbild der bisherigen Entwicklung derHauptberuflichkeit in der Kinder- und Ju-gendarbeit: von einem großteils durch Eh-renamt und Freiwilligenarbeit geprägtem

Feld hin zu einem pädagogischen Feld miteiner stärkeren Begleitung durch hauptbe-rufliche Fachkräfte. Bis zum Herbst 2011werden die Steuerungsgruppe und Fokus-gruppe ihre Arbeit abschließen und als Er-gebnis eine Empfehlung für die Verantwor-

tungsträger formulieren. Dann wird die Im-plementierung beginnen.

Dr.in Helga Mock,Mitarbeiterin im Amt für Jugendarbeit

und Mitglied derSteuerungsgruppe „Berufsbild“

1) Hauptberufliche MitarbeiterInnen aus den Ju-genddiensten bzw. den Jugendtreffs und –zentrenwaren über die Dachverbände zur Mitarbeit in die-ser Arbeitsgruppe eingeladen.

| Helga Mock

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> Menschen, die in der OffenenJugendarbeit tätig sind, sind Fachkräfte,die mit jungen Menschen und für jungeMenschen arbeiten und sich fachlich fun-dierter Methoden zur Zielerreichung be-dienen. Die Anforderungsprofile an diehandelnden Personen lassen sich ausKonzepten ableiten, die den Maßnahmen

und Angeboten zugrunde liegen. DieFrage nach Hauptberuflichkeit oder Eh-renamt ist unter anderem auf Basis dieserGrundlagen zu klären.MitarbeiterInnen in der Offenen Jugend-arbeit leisten intensive Beziehungsarbeitund sind den jungen Menschen Vorbilder.Sie begegnen ihnen in deren eigenen Le-

Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit sind professionell ge-führte Organisationen, die jungen Menschen zahlreiche Mög-lichkeiten der sinnvollen Freizeitgestaltung und aktiven Iden-titätsentwicklung bieten und konstruktive soziale Kontakte mitGleichaltrigen ermöglichen.

benswelten dort, wo sie gerade im Lebenstehen. Als Profis wissen sie, wie die vonihnen begleiteten jungen Menschen dieWelt und die Gesellschaft wahrnehmen.Daher kennen sie die Bedürfnisse dieserJugendlichen vielfach besser als Außen-stehende. Durch die Erfahrung mit „ihren“Jugendlichen können sie als Vermittlerin-nen bzw. Vermittler zwischen den jungenMenschen und ihrer Umwelt aktiv werden,sich aber auch für spezielle Bedürfnisse „ih-rer“ Jugendlichen stark machen.Die Qualifikation der in der Offenen Ju-gendarbeit Tätigen beschränkt sich nicht aufeine spezifische Fachausbildung. Es gibt

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Offene Jugendarbeit,ein Jobfür ProfisVielfalt und Qualität gehenHand in Hand – das ist die österreichischeDevise

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Hauptberuflichkeit inZahlen in NordtirolIn Tirol wurde an 109 Einrichtungen (Offene, Mobile und Verbandliche Jugendarbeit,Mitglieder des Tiroler Jugendbeirates) ein Fragebogen ausgesendet. 35 Einrichtun-gen schickten Antworten zurück, das entspricht einer Rücklaufquote von ca. 32%.

Von diesen 35 Einrichtungen haben 33 hauptberuflich Beschäftigte, die beiden anderenhaben nur Ehrenamtliche.

• In 19 Einrichtungen mit Hauptberuflichen sind die JugendleiterInnen teilzeitbe-schäftigt (keine Vollbeschäftigung!). In den unterschiedlichsten Stundenaus-maßen: von 8 bis zu 30,5 Wochenstunden.

• In 12 Einrichtungen mit Hauptberuflichen gibt es zumindest 1 volle Stelle, die zu-meist von der Leitung besetzt ist. Mischform von zumindest 1 vollen Stelle und ei-ner oder mehreren Teilzeitbeschäftigten.

• In 2 Einrichtungen mit Hauptberuflichen gibt es nur volle Stellen.

In insgesamt 25 Einrichtungen sind Ehrenamtliche beschäftigt. Das Ausmaß ist hiersehr unterschiedlich: von 1 bis einigen wenigen bis hin zu mehreren hundert Ehren-amtlichen. Der Spitzenreiter (Tiroler Jungbauernschaft Landjugend) kann auf 18.000Ehrenamtliche verweisen.

eine Bandbreite an fach- und themenspe-zifischen Ausbildungen und zahlreiche Wei-terbildungs- und Qualifizierungsmöglich-keiten. Dazu zählen auch Seminare, Ar-beitskreise, Tagungen, Vernetzungstreffen,Coaching und Supervision.1)

Berufsbild in Österreich?

bOJA – Bundesweites Netzwerk OffeneJugendarbeit hat sich im Zug der Ent-wicklung des österreichischen Qualitäts-handbuchs für Offene Jugendarbeit in-tensiv mit Fragen rund um Beruf, Ausbil-dung, Qualifikation und Qualität undnatürlich mit der Bedeutung eines Be-rufsbildes auseinander gesetzt. Dabeitauchten Fragen bzw. Herausforderungenauf, die deutlich machten, dass Offene Ju-gendarbeit größer gedacht werden muss:

FRAGE: Stigmatisierung bzw.Durchlässigkeit in andere Berufs-felder (einmal JugendarbeiterInimmer JugendarbeiterIn)?

Ein Berufsbild trägt eher zur Stigmatisie-rung bei und schafft wenig Klarheit -Ziele, Wirkungen und insbesondere Hal-tungen, mit denen die Arbeit getan wird,finden in einem Berufsbild meist keinenPlatz, sind aber für die Qualität der Arbeitwesentlich.

FRAGE: Mindestanforderungen?

Matura ja oder nein und weshalb? Mit derklassischen Matura geht keine für den Ju-gendarbeitsberuf relevante Vorbildungeinher. Doch wieviel formale Bildung istnotwendig?

FRAGE: QuereinsteigerInnen?

Die Frage nach der Positionierung vonQuereinsteigerInnen ist im Rahmen von

Berufsbildern oft gar nicht thematisiert. Esergeben sich Fragen nach Übergangs-fristen, Anerkennung und vieles mehr.

FRAGE: Integrationoder Abgrenzung?

Ein klassisches Berufsbild ist meist ehereine Abgrenzung von etwas. In Wirk-lichkeit ist der Beruf ungeheuer vielseitig,oft gilt es Vater- oder Mutterrollen zu er-gänzen. Aus österreichischer Sicht ist esdaher wichtiger Klarheit zu schaffen: Wobettet sich die Offene Jugendarbeit wieund weshalb ein?

Qualitätshandbuchals Instrument

In Österreich erscheint im Sommer 2011das erste bundesweite Qualitätshand-buch für Offene Jugendarbeit. Darin sind

alle Aspekte rund um qualitatives Arbeitenbeleuchtet und es spiegelt eine ganz-heitliche Betrachtung wieder. Ein Berufs-bild wäre lediglich ein Fragment dieserkomplexen Materie rund um Offene Ju-gendarbeit und optimale Rahmenbedin-gungen.Für die Offene Jugendarbeit sind nunStrukturstandards, Prozessstandards undErgebnisstandards – insbesondere Ziele,Zielgruppen, Arbeitsprinzipien, Metho-den und Angebote – beschrieben. Daraufaufbauend gilt es bedarfsorientierte, re-gionale, fachlich fundierte Konzepte zuentwickeln/zu adaptieren und damit ein-hergehend die Frage nach den notwen-digen Qualifikationen der MitarbeiterInnenzu klären.

Mag.a Sabine LiebentrittGeschäftsführerin bOJA - Bundesweites

Netzwerk Offene Jugendarbeitwww.boja.at

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Hauptberuflichkeit

| Sabine Liebentritt

1) In: Broschüre „Offene Jugendarbeit in Österreich“bOJA (HG),2011

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Hauptberuflichkeit

VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2005ISBN: 3-8100-4077-0

Obwohl schon etwas in die Jahre gekommen, stellt die-ses Buch einen Klassiker dar und zeigt den fachlichenEntwicklungsstand des großen pädagogischen Feldesder Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Es dokumentierthistorische Entwicklungen, analysiert die aktuelle Si-tutation und zeigt Persepektiven für einen weiterenVeränderungs- und Qualifizierungsprozess der OffenenKinder- und Jugendarbeit auf. Ziel des Handbuches ist

die Stärkung der Jugendarbeit. Das Handbuch richtetsich vor allen Dingen an die PraktikerInnen. Es soll Er-fahrungen der Praxis analytisch verdichten, Formenund Probleme der Offenen Kinder- und Jugendarbeit be-schreiben, Chancen und Entwicklungsmöglichkeitenaufzeigen sowie Argumente zur fachlichen und jugend-politischen Sicherung des Feldes beschreiben.

In Zusammenhang mit dem Thema dieserz.B.-Ausgabe dürfen wir insbesondere die beiden

ersten Artikel dieses Handbuches „Die MitarbeiterInnen“

und „Das Team“ empfehlen.

Deinet Ulrich, Sturzenhecker Benedikt (Hrsg.)

Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit

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VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2007ISBN: 978-3-531-15461-9

Kinder- und Jugendarbeit – vor allem in Jugendhäusern,Jugendzentren und offenen Projekten – erscheint ober-flächlich betrachtet als ein wenig professionalisiertes

Handlungsfeld. Diese ethnographische Studie zeigt,dass dieser Eindruck der Wirklichkeit nicht gerechtwird. In Koproduktion mit den Kindern und Jugendlichengestalten die MitarbeiterInnen eine Pädagogik eigenenTyps. In der hier vorgelegten empirischen Studie zeigtsich ein Feld der non-formalen Bildung, das Kindern undJugendlichen Lern- und Erfahrungsfelder präsentiert, dieschulische Szenarien nicht bieten können.

Cloos Peter, Köngeter Stefan, Müller Burkhard, Thole Werner

Die Pädagogik der Kinder- und Jugendarbeit

Diese und andere Literatur kann entlehnt werden beim:

Fachbereich Jugend des Landes Tirol

Michael-Gaismair-Str.1, 6020 Innsbruck,

Tel. 0512/508-3592,

E-Mail: [email protected]

www.tirol.gv.at/jugend

(Fachbücherei Jugendarbeit)

Amt für Jugendarbeit A.-Hofer-Straße 18, 39100 Bozen,

Tel. 0471/413370/71,

E-Mail: [email protected]

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Faszination SlacklineWir erproben verschiedene Slacklines, Spannsysteme und Sicherheitsmaß-nahmen, aber auch Bewegungsarten und Tricks.

Termin: 18. - 19.06.2011Ort: Linz UmgebungKosten: 90 Euro ohne Quartier (65 Euro Quartier)

Spiele SeminarDie Ideenbörse für Kinder- & JugendbetreuerInnen. Schwerpunkt sind dieses Malsehr aktive und energiegeladene Kids.

Termin: 19.06.2011Ort: Eidenberg bei LinzKosten: 50 Euro inkl. Verpflegung

Auf EntdeckertourNatur mit allen Sinnen erfahren, die Elemente erforschen und spielerisch lernen:Mit naturpädagogischen Aktionen rund um Wald, Wasser, Wiese und Luft. Beieiner Wanderung in der Umgebung können wir die Methoden aktiv anwendenund neue Ideen zur altersgemäßen Wissensvermittlung testen.

Termin: 23. - 25.09.2011Ort: Grünau im AlmtalKosten: 200 Euro inkl. VP (ermäßigt 140 Euro)

LandArt: Die Farben der NaturfreundeVon der Farbwahrnehmung über selbst hergestellte Naturfarben bis zur Wald-galerie: Kreative Methoden lassen sich auf vielfältige Weise bei Aktivitäten mitKindern, Jugendlichen und Erwachsenen einsetzen. LandArt als „Kunst in derNatur“ und kunterbunte Spielideen werden hier gezeigt und ausprobiert.

Termin: 30.9. - 02.10.2011Ort: Grünau im AlmtalKosten: 200 Euro inkl. VP (140 Euro ermäßigt)

Detailinfos und Anmeldung zu allen Kursen:Naturfreundejugend Österreich

Stadtplatz 554600 Wels

Tel.: 0043 (0)[email protected]

www.naturfreundejugend.at/ausbildung

Weiterbildung

Bildungsprogrammzum

HerausnehmenFo

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W E I T E R B I L D U N G

Jugendhaus Kassianeum

www.jukas.netWeitere Infos in der

Weiterbildungs -broschüre des Jukas.

Die Broschüre ist erhältlich beim:

Amt für Jugendarbeit

Andreas-Hofer-Str. 1839100 Bozen

Tel. 0471/413370/71Fax: 0471/412907

E-Mail: Jugend [email protected]

JugendhausKassianeum Jukas

39042 BrixenBrunogasse 2

Tel. 0472/279999Fax: 0472/279998

E-Mail: [email protected]

Alle Seminare finden im

Jugendhaus Kassianeum inBrixen statt und können einzeln

besucht werden.

16 ZUM BEISPIEL | Nr. 3_ 2011

Achtung Finanzspritze!

Für die Teilnahme an Aus- und

Weiterbildungsseminaren haben haupt-

und ehrenamtliche MitarbeiterInnen

der Jugendarbeit in Tirol die Möglichkeit,

beim Fachbereich Jugend des Landes Tirol um eine

finanzielle Unterstützung anzusuchen.

Ziel und Inhalt: Naturprozessbegleitung ist eine zeit-gemäße Methode, Menschen jeden Alters in Über-gangszeiten begleitend zu unterstützen, ohne therapeu-tisch zu sein. Dazu greifen wir auf das uralte Wissen umdie Kraft der Natur zurück, die eine unerschöpfliche Quel-le für Selbstheilung und Orientierung ist.

Die Ausbildung zeigt Möglichkeiten auf, Naturprozess -begleitung in den eigenen Arbeitsbereich zu integrierenund vermittelt alle Grundlagen, um Übergangs- und In-itiationsrituale für Jugendliche und Erwachsene zu ge-stalten, durchzuführen und wirksam abzuschließen. Initiation ist eine unwiderruflich prägende Erfahrung, diein die nächste Lebensstufe einführt und die notwendigenlebenspraktischen Schritte deutlich macht.

Ausgehend vom spirituellen und geistigen Hintergrundvon initiatorischen Naturprozessen wird das Gelernte immersofort in die Praxis umgesetzt, unter den Teilnehmer/innengeübt und dadurch in Erfahrung umgewandelt - so wird Wis-sen zu Gewissheit. Die Erlebnisse in der Natur fordern zupersönlichem Wachstum auf, wodurch die Ausbildung zu ei-nem lebendigen Feld erfahrungsorientierten Lernens wird.

1. Block: 22.- 25.03.12 Mein Werkzeug

• Tradition und Funktion von Ritualen allgemein• Struktur von Übergangs-Ritualen• Wirkweise von Initiation• Räuchern als Werkzeug• Huna-Prinzipien nach S. K. King• Naturübungen nach S. K. King

2. Block: 21. – 24.06.12 Meine Helfer• Monomythos - Heldenreise• Symbolik der Schwellenwelt• Übergang und Rückkehr durch die Schwelle• Rituelle Reinigung• Natürliche Helfer (Tiere und Pflanzen)• Naturübungen – Feuer

3. Block: 27.09.12 9.00 Uhr – Sonntag, 30.09.12 16.00 UhrMeine Orientierung• 4 Schilde des Menschseins• Psychologische Entwicklungsstufen und –bewegungen• Symbolik und Umgang mit der Rassel• Bau einer Rassel aus natürlichen Materialien• Naturübungen in den Schilden

4. Block: 10. – 13.01.13 • Prinzipien und Techniken des Spiegelns

von Naturerfahrungen• Naturübungen selbst entwickeln• Naturübungen spiegeln

5. Block: 11.- 14.04.13 Meine Praxis• Sicherheitssystem• Erste Hilfe• Konzeption eigener Angebote• Bildung von Arbeitsgemeinschaften• Abschlussritual der Gruppe

Beitrag: 1.200,00 Euro, zahlbar in 2 RatenReferentin: Christine Hofner, BayernAnmeldeschluss: 08.03.12

Lebe deinen TraumAusbildung zum/r Naturprozessbegleiter/in

Ziel und Inhalt: Einem mündlich erzählten Märchen zulauschen hat eine besondere Faszination inne. Wieaber fühlt es sich an, selbst eine Geschichte zu erzählen?Aller Anfang ist schwer – oder doch nicht?In diesem Seminar werden wir behutsam in das freie Er-zählen eingeführt:

• wir hören zahlreiche Volksmärchen aus aller Weltund lassen uns von ihnen inspirieren,

• wir tauchen anhand von Übungen und Spielen insErzählen ein

• und haben viele Möglichkeiten, das Erzählen in der Gruppe zu üben und eigene Erzählpraxis zu gewinnen. Denn – Erzählen lernt sich durch Erzählen!

Themen des Seminars sind: Erzählatmosphäre, Märchenmerken, der Erzählfluss und der rote Faden, Stimme, Mi-mik und Gestik, einleiten und abschließen, improvisierenund kommunizieren, Umgang mit Lampenfieber…Die Seminarblöcke bauen aufeinander auf und könnennicht einzeln besucht werden.

1. Block: 25. – 26.11.112. Block: 13. – 14.01.123. Block: 24. – 25.02.12

Beitrag: 280,00 Euro

Referentin: Dr. Helene „Leni“ Leitgeb, Brixenwww.lenierzaehlt.com

Anmeldeschluss: 11.11.11

Vor langer, langer Zeit …Einführung ins Märchen Erzählen – dreiteiliges Intensivseminar

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17ZUM BEISPIEL | Nr. 3_ 2011

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JugendhausKassianeumwww.jukas.netWeitere Infos in derWeiterbildungs-broschüre des Jukas.Die Broschüre isterhältlich beim:

Amt fürJugendarbeitAndreas-Hofer-Str. 1839100 BozenTel. 0471/413370/71Fax: 0471/412907E-Mail: [email protected]

JugendhausKassianeum Jukas39042 BrixenBrunogasse 2Tel. 0472/279999Fax: 0472/279998E-Mail:[email protected]

Alle Seminarefinden imJugendhausKassianeum inBrixen statt undkönnen einzelnbesuchtwerden.

Ziel und Inhalt: Der Lehrgang Wildnispädagogik vermitteltWissen und Fertigkeiten zum (Über-) Leben in der Natur.Wir bedienen uns dabei der Erfahrungen unserer Vor-fahren, aber auch anderer Naturvölker. Ein guter „Werk-zeugkoffer“ zum Leben in der Natur ist heute aktuellerdenn je; Kinder, Jugendliche und Erwachsene finden inder Natur Grenzen und Freiheit, ungeahnte Potentiale undHeilung.

Der Lehrgang findet aufverschiedenen Ebenen statt:

• Sehr viele praktische Tätigkeitenrund ums (Über-) Leben in der Natur

• Naturbeobachtung in einem vollen Jahreszyklus

• Theoretische Inputs aus der modernenHirn- und Sozialforschung,altem Stammeswissen und Naturkunde

• Hausaufgaben und ein Praxisprojektzwischen den Kursen

• Mentoring

• Naturrituale

• Prozessorientiertes, dynamischesVerweben einzelner Elemente

Orte:Löchlerhof, Lüsen-BergJugendhaus Kassianeum, BrixenSelbstversorgerhaus Tomberg, Kastelbell – Tschars

1. Block: 05. – 08.10.11Löchlerhof, Lüsen-Berg

Jedes Feuer beginnt mit einem ersten Funken...

• Feuermach-Methoden• Feuer als wichtiges Element zum Leben in der Natur• Das Spiel mit dem Feuer – Herstellenvon Gebrauchsartikeln

• Das eigene Feuer-Zeug zusammen stellen• Wahrnehmungsübungen• Die Natur im Jahreslauf – Herbst• Gefahren in der Natur mit Feuer• Bäume: Arten und Verwendung, Heilwirkung• Feuerrituale als Teil ganzheitlichen Lernens

2. Block: 08. – 11.02.12Jugendhaus Kassianeum, Brixen

Das Geschenk der Tiere

• Die Sprache der Tiere: Spuren lesen• Wahrnehmung• Naturtagebuch führen• Die Kunst des Pirschens

• Die heilige Jagd• Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände• Landschaftsspuren lesen• Gefahren mit wilden Tieren• Art of Mentoring – Die indianische Kunst des Lehrens

3. Block: 23. – 26.05.12Selbstversorgerhaus Tomberg, Kastelbell - Tschars

Pflanzenbegleiter und Wildnisküche

• Das Wesen der Pflanzen• Wahrnehmungsübungen• Die Medizin der Pflanzen• Essbare Pflanzen - Wildnisküche• Gefahren rund um Pflanzen• Pflanzen für Gebrauchsgegenstände• Räucherkunde• Archaisch kochen• Wasser des Lebens

4. Block: 10. – 13.10.12Löchlerhof, Lüsen-Berg

Seinen Platz finden

• Notunterkünfte, Erdhütten und Biwak• Den Platz in der Welt finden• Orientierung in der Natur• Die Sprache der Vögel• Netz weben: Wissen im Alltag verankern• Das Bündel schnüren:Die persönliche Bilanz des Lehrgangs

• Abschlusszeremonie

Beitrag: 1.200,00 Euro, zahlbar in 2 Raten:

Referentin: Katharina Fichtner,Hausham (Bayern).

Anmeldeschluss: 21.09.11

Lehrgang Wildnispädagogik

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Detailinfos und Kontaktfür alle Veranstaltungen:

Oesterreichischer AlpenvereinSPOT SeminareOlympiastraße 376020 Innsbruck

AustriaTel.: +43 (0)512 59547-73Fax: +43 (0)512 575528

[email protected]

W E I T E R B I L D U N G

FotobySybilleKalas

Lehrgang ErlebnispädagogikEinstiegsseminar „Ich <-> Gruppe <-> Natur – Grundlagen alpiner Erlebnispädagogik“Termin: 27.06. – 01.07.2012; Weißbach bei Lofer (Sbg)

Das Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit (KOSAR) an der FH Campus Wien und der Österreichische Al-penverein bieten den „neuen“ Lehrgang Erlebnispädagogik im Handlungsfeld Sozialarbeit/Sozialpädagogik an.

Nähere Informationen zu Inhalten, Schwerpunkten und Terminenfinden Sie auf www.fh-campuswien.ac.at/kosar/erlebnispaedagogik.at

Seminare im JuniFreizeit und Erlebnis integrativMo 01.06. – So 05.06.2012; Hindelang (D)

Übungsleiter KanuMi 01.06. – So 05.06.2012; Weißbach bei Lofer (Sbg)

Dem Körper Flügel gebenDo 02.06. – So 05.06.2012; Losenstein (OÖ)

Rituale in der Natur – GrundlagenseminarDo 02.06 – So 05.06.2012; Windischgarsten (OÖ)

Sternen Nacht (Lehrgang Mit Kindern unterwegs)Fr 17.06. – So 19.06.2012; Obernberg am Brenner (T)

Übungsleiter Natursport integrativ (Lehrgang Freizeitarbeit integrativ)Mi 22.06. – So 26.06.2012; Weißbach bei Lofer (Sbg)

Übungsleiter MountainbikeMi 22.06. – So 26.06.2012; Steinach am Brenner (T)

Nacht im Freien und Feuerzauber (Lehrgang Spiel und Abenteuer)Do 23.06 – So 26.06.2012; Windischgarsten (OÖ)

Sound of NatureDo 30.06. – So 03.07.2012; Windischgarsten (OÖ)

www.spot-seminare.at

FotobyHeliDüringer

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> Rund 7.000 Schülerinnen undSchüler aus Tirol und aus Südtirol betei-ligten sich heuer am 13. GesamttirolerSchülerwettbewerb Politische Bildung –Europaquiz 2011. Die Besten stellten sichim Finale im Einkaufspark SILLPARK inInnsbruck dem spannenden Mann-schaftswettkampf.Dabei traten vier Teams mit je sechsSchülerInnen (je drei aus Nord- und dreiaus Südtirol) zu einem schwierigen Wis-

senstest an. Die Fragen im Finalekamen aus den Bereichen Öster-reich und Europa nach 1945, ausWirtschaft, Gesellschaft, Migrati-on und Integration in unserer globalisierten Welt sowie aus Kunst, Kultur, Sport und Po-litik. Dem Siegerteam winkte eine Reise nach Rom.Das gemeinsam vom Fachbereich Jugend des Landes Tirol und dem Landesschulratorganisierte Europaquiz findet jährlich statt.

Rechtzeitig zum Startder Urlaubssaison er-scheint die neue Aus-gabe von „auf & davon“,dem Reiseplaner und-begleiter der Öster-reichischen Jugendin-fos mit wertvollen Tippsund Infos zur gelunge-nen Vorbereitung für ei-nen Sommer in Europa.

Vor dem Urlaub ist nach dem Urlaub?Welche Auswirkungen hat unser Reise-verhalten? auf & davon widmet sich die-ser Frage mit dem heurigen Schwer-punkt zum Thema „Öko & fair: Nachhal-tiges Reisen“. Neben Facts und Infos, wieman seinen Urlaub möglichst (um-welt-)bewusst gestalten kann und was„grüne“ Festivals sind, gibt’s natürlich auchin der 2011er-Ausgabe wieder Infos zumReisen allgemein von den ExpertInnen der

Jugendinfos: Praktische Pla-nungshilfen, die wichtigstenDinge zu Finanzen und Ver-sicherungen, Tipps zur Rei-sevorbereitung und zum In-ternetsurfen imAusland undvieles mehr. Außerdem imHeft: Tipps zu Ermäßigun-gen mit der European YouthCard Austria, ein großesFahrrad-Special und Insi-der-Tipps junger Bewohne-

rInnen der Europäischen Jugend- bzw.Kulturhauptstädte 2011.

Öko & fair:Nachhaltiges Reisen

Was kann man tun, damit das eigene Ur-laubserlebnis nicht auf Kosten von Landund Leuten geht? auf & davon beleuchteteinige der vielen Aspekte von nachhalti-gem Reisen.

Notwendig & sinnvoll:Gute Vorbereitung

Eine gute Planung ist bekanntlich das A &O einer gelungenen Reise. Aber wiekommt man am besten von A nach O?Welche Versicherungen sind ratsam?Was muss unbedingt mit ins Reise-gepäck? Wie schaut’s aus mit Jugend-schutz & Co? Mit dabei auch die wichtig-sten Infos zur Nutzung von Handy und In-ternet im Ausland.

Auf & davon:Ab nach Europa

Man muss gar nicht weit fahren, um Neu-es zu entdecken. Wie wär’s zum Beispielmit einem Ausflug in die Europäische Ju-gendhauptstadt Antwerpen? Oder in denNorden nach Turku und Tallinn, die Eu-ropäischen Kulturhauptstädte 2011?

Auf & davon – kostenloserhältlich im InfoEck!

InfoEck – Jugendinfo Tirolwww.infoeck.at

www.mei-infoeck.atInfoEck – Jugendinfo Tirol

6020 Innsbruck, Kaiser-Josef-Str. 1E-Mail: [email protected]: 0512/571799

InfoEck Imst

6460 Imst, Lutterottistr. 2E-Mail: [email protected]: 05412/66 500

InfoEck Wörgl

6300 Wörgl, KR Martin Pichler-Str. 23E-Mail: [email protected]: 050/6300 6450

auf & davonJunges Reisen in Europa 2011

13. EuropaquizReinhard Macht vom

JUFF mit den SiegerInnen desEuropaquiz 2011

Foto: Land Tirol/Plocek

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> Das Handlungsfeld, in dem dieHauptberuflichen der Jugenddienste tätigsind, ist äußerst umfangreich: Multipli-katorInnen werden begleitet und bei Be-darf motiviert, Jugendprojekte werdenkonzipiert und koordiniert, Jugend-einrichtungen unterstützt, Gruppenaufgebaut, Sitzungen geleitet, Kon-flikte gelöst und vieles mehr. Die Be-dürfnisse der hauptberuflichen Mitarbei-terInnen werden meist aufgrund des All-tagsstresses in den Hintergrund gedrängtund gerade deshalb fand es die Arbeits-gemeinschaft der Jugenddienste wichtig,dass sich die hauptberuflichen Mtiarbei-terInnen mit den eigenen Grenzen aus-einandersetzen. „Die Arbeit im Jugend-dienst ist vielfältig, unterschiedliche Be-zugsgruppen und Interessen machenJugendarbeit nicht immer einfach und ver-

langen viel von den MitarbeiterInnen,die mit Herz und Seele im Jugenddiensttätig sind“, so Karlheinz Malojer, Ge-schäftsführer des Dachverbandes. Inkreativer Art und Weise setzten sich dieMitarbeiterInnen mit Themen wie BurnOut, Stressmanagement, „eigene Gren-zen setzen“ auseinander. Unterstütztwurden sie dabei von zwei Experten,dem PsychologenWolfgang Hainz, Mit-arbeiter im Forum Prävention, und demTheaterpädagogen Erich Meraner.Wichtige Inputs verbanden die beiden Ex-perten mit kniffligen und originellen Ar-beitsanweisungen. Beispielsweise mussteein Loblied auf den/die JugendarbeiterIngeschrieben werden und wer lobt sichdenn auch gerne selbst? Doch gerade ei-gene Stärken und Kompetenzen zu un-terstreichen, ist durchaus wichtig, dennLob kommt meist in der täglichen Arbeitzu kurz und wer sich seiner Arbeit ge-wachsen fühlt, kann auch mit Stresssi-tuationen besser umgehen. Am Endedes Vormittags war allen klar, dass manauch sehr wohl manchmal Stopp sagenkann und auch sollte, denn auch einHauptberuflicher hat keinen 24-stündigenBereitschaftsdienst. Das Gebiet, das dieJugendarbeiterInnen der Jugenddienstebeackern, ist zwar überschaubar, aber

Im Mittelpunkt der ersten Frühjahrstagung der zwanzig Jugenddienste Südtirols, die im Um-weltzentrum Uhl in Kohlern stattfand, standen die hauptberuflichen Mitarbeiter und Mitarbeite-rinnen selbst. Nicht der jeweilige Jugenddienst, sondern die Bedürfnisse und persönlichen Res-sourcen der hauptberuflichen MitarbeiterInnen waren Drehpunkt der Tagung.

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dennoch grenzenlos – deshalb ist eswichtig Grenzen zu ziehen und sichselbst mal zurück zu nehmen.Bei den verschiedenen theaterpädagogi-schen Übungen am Nachmittag wurdendie Grenzen, auf die die Hauptberuflichenin ihrer Arbeit stoßen, in lustiger Art auf dieSchippe genommen. Auf alle Fälle wurdeviel gelacht, die MitarbeiterInnen holtensich voneinander Tipps und Tricks, Ge-meinsamkeiten, aber auch Gegensätze inder Art der Abgrenzung wurden bemerk-bar. Karlheinz Malojer fasste am Endedes Tages die Eindrücke noch passendzusammen: „Die hauptberuflichen Mitar-beiterInnen der Jugenddienste zeigenmeist überdurchschnittlichen Einsatz. DieKreativität und Energie, die heute in denverschiedensten Workshops und bei denÜbungen an den Tag gelegt wurden,spiegeln sich auch in der täglichen Arbeitwieder. Gerade deshalb ist es wichtig,dass mit den eigenen Ressourcen richtigumgegangen wird.“ Wichtig ist jedochauch, die Bedeutung der vielen hauptbe-ruflichen MitarbeiterInnen und ihren Ein-satz für die Südtiroler Jugendarbeit her-vorzuheben und zu unterstreichen. Siesind aus dem stabilen Fundament, aufdem die Südtiroler Jugendarbeit steht,nicht wegzudenken.

Frühjahrstagung der JugenddiensteHauptberufliche MitarbeiterInnen im Mittelpunkt

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JugendzentrumZeitRaum Mieming

> Das Team des Jugendzentrums ZeitRaum setzt sich aus zwei aktiven Frau-en, Sabine („Bine“) Fettner und Sabine Maurer Gamsjäger, zusammen.An drei Öffnungstagen mit derzeit insgesamt 12,5 Stunden/Woche bietet die Einrich-tung den Jugendlichen ZEIT für ihre Anliegen und RAUM für ihre Impulsivität.

FREIHEIT und VERANTWORTUNG sind be-sonders wichtige Themen im Juze, die häufigAnlass für zahlreiche Reibungspunkte bie-ten,... zu Hause, in der Schule, mit FreundIn-nen oder im beginnenden Berufsleben. Sobaldder/die Jugendliche erkennt - nicht ich bin dasProblem, sondern ich habe ein Problem –, istdie erste Hürde genommen und der Weg freifür eine andere Sichtweise. Wir unterstützendie Jugendlichen bei dieser Entwicklung und

begleiten sie mit Ehrlichkeit, Offenheit und vor allem Herzlichkeit! Im Gefühl des An-genommen-Seins schaffen sich die Jugendlichen selbst einen ganz persönlichen„RAUM“ zum Reflektieren und erhalten so Zugang zu ihren persönlichen Fähigkeiten,mit welchen sie die Anforderungen des Alltags bewältigen können. Die Fähigkeiten undMöglichkeiten der Jugendlichen stehen bei uns im Vordergrund. Dies bescherte uns bis-her die äußerst positive Erfahrung, dass „rumhängen und chillen“ sehr fruchtbar seinkann, wenn zur passenden Zeit der Ausgleich durch Aktivität geschaffen wird.

Das Motto unseres Jugendraumes„Sei, wer du bist, und sag, was du fühlst. Denn die, die das stört, zählen nicht und die,die zählen, stört es nicht.“ Theodor Seuss Geisel

Weitere Schwerpunkte unserer Arbeit> „gewaltfreie Kommunikation“ (nach Marshall B. Rosenberg) – dabei geht es um

friedliche Konflikt-Lösungen> Vernetzung mit Hauptschule: Infostand 1/MonatWir sind auf Facebook präsent und via E-Mail unter [email protected] erreichbar.

Sabine Fettner und Sabine Maurer Gamsjäger

OlympischeJugend-Winterspiele

Lindsey Vonn ersteBotschafterin der OlympischenJugend-Winterspiele

Vom 13. – 22. Jän-ner 2012 finden inInnsbruck und See-feld die ersten Olym-pischen Jugend-Win-terspiele statt. Olym-

piasiegerin Lindsey Vonn wurde zurersten Botschafterin ernannt. Die ame-rikanische Ski-Ikone, die schon im zar-ten Alter von zwei Jahren die Pisten un-sicher machte, wird als eine der erfolg-reichsten Skifahrerinnen aller Zeiten diejungen Athletinnen und Athleten bei den1. Olympischen Jugend-Winterspielenim Jänner 2012 in Innsbruck begleiten.Die 26-Jährige, die sich nach einer Ver-letzung bis zu Olympischem Gold in derDamen-Abfahrt der Olympischen Spielein Vancouver 2010 vorkämpfte, weißgenau, wie wichtig es ist starke Vorbil-der zu haben, zu denen man aufblickenkann. Über eine einzigartige Erfahrungin ihrer Karriere sagt sie: „Als ich daserste Mal meine Heldin Picabo Streettraf, war das ein wahnsinnig toller undunvergesslicher Moment für mich. Sieinspirierte mich dazu, die zu werden,die ich heute bin. Wenn ich als Bot-schafterin auch nur halb so viel bei denjungen Athletinnen und Athleten derOlympischen Jugend-Winterspiele be-wirken kann, dann ist es das auf jedenFall wert. Ich freue mich schon sehrdarauf!“Lindsey tritt in die Fußstapfen der Bot-schafterInnen der Olympischen Ju-gend-Sommerspiele in Singapur UsainBolt, Yelena Isinbayeva und MichaelPhelps.

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Fotoby:KISHIMOTO

Lindsey Vonn ersteBotschafterin der

OlympischenJugend-

Winterspiele

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Für den von der Tiroler Landesregierung im Frühsommer 2009 ein-gerichteten Jugendbeirat endet die erste und beginnt am 30.06.2011

seine zweite Funktionsperiode. Die Aufgabe des Jugendbeirats ist die Beratung derLandesregierung in allen jugendrelevanten Themenstellungen, die Behandlung vonFragestellungen, die von der Landesregierung an den Jugendbeirat herangetragenwerden und das Aufgreifen von Anliegen, die als bedeutsam für die Lösung von Pro-blemen junger Menschen erkannt werden.Der Fachbereich Jugend der LandesabteilungJUFF dient als Geschäftsstelle und wichtiger Partner.

Als Mitglieder des Jugendbeirats sind vorgesehen:

> VertreterInnen der Offenen und Mobilen Jugendarbeit und der LandesschülerIn-nenvertretung, ein/e VertreterIn der Stadt Innsbruck und VertreterInnen von Ti-roler Gemeinden

> und jeweils ein/e VertreterIn aus Einrichtungen der verbandlichen Jugendar-beit sowie aus Vereinen, die sich mit Jugendarbeit beschäftigen, soweit siejeweils in mindestens fünf Bezirken eine Organisationsstruktur aufweisen.

Es besteht die Möglichkeit sich um die Aufnahme als Beiratsmitglied bis 10.06.2011schriftlich (unter Beilage von einem Kurzkonzept der Tätigkeiten und Nachweis über Ak-

tivitäten in mind. fünf Bezirken) zu be-werben.

Weitere Informationen:[email protected] oder

0512/508-3586

Rückblick aufdie ersten zwei Jahre

Während der Anfangszeit fand das Ken-nenlernen und die Vernetzung der einzel-nen Organisationen statt und es kristallier-te sich die Struktur eines vierköpfigen Vor-sitzteams heraus. Mittlerweile ist ein vomGremium initiiertes großes Projekt am Lau-fen: Auf Vorschlag des Jugendbeirats hatLandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf eine ti-rolweit angelegte partizipative Jugend-studie in Auftrag gegeben. Durchgeführtwird diese vom Partizipationsexperten Dr.Peter Egg, der auf allen Ebenen der Kon-zeption und Umsetzung das Know-how unddie Kontakte der Jugendbeiratsmitgliedereinbindet. Mit ersten Ergebnissen ist imHerbst 2012 zu rechnen, welche wiederumin zukunftsweisende Konzepte Eingang fin-den sollen. Weitere Tätigkeiten: Im Aprilwurde im Rahmen einer Exkursion einBlick über die Landesgrenzen geworfen.Beim Besuch der „Jungen Halle“ imRahmen der Dornbirner Wirtschaftsmesseholten sich die teilnehmenden (Vor-stands)Mitglieder in Begleitung vom JUFFInspirationen für Lobbyarbeit in der Ju-gendarbeit bei ihren Vorarlberger Kolle-gInnen. Darüber hinaus sind Mitglieder desJugendbeirats aktuell an der Entwicklungeiner Auszeichnung für ehrenamtlich in derJugendarbeit tätige Menschen beteiligt.

Mag.a Martina Steiner(Vorsitzende des Tiroler Jugendbeirats)

Mag.a Daniela Redinger-Felder(JUFF-Jugend)

Am 02. Juli 2011 ab 15 Uhr findet wieder das alljährliche Straßenfest des Juze Z6statt. Nach dem nachmittäglichen Kinderprogramm finden ab 19.30 Uhr Aufführun-gen junger KünstlerInnen aus Innsbruck statt mit Tanz- und Feuerperfomances; Ca-

poeira; Stereo – Hip Hop Live undTanzperformances. Musikalischumrahmt wird die Show von Dja-ne Karinne. Ab 21.00 Uhr geht’sweiter mit LIVE MUSIK bretter-bauer (Wiener Indie Rock Grup-pe), ab 23 Uhr mit der GruppeSUPERPURSUITMODE (In-die/Pop/Rock) und ab 01.00 Uhrbis zum Ende mit worldbeat groo-ves by dj raiz.

Im Café spielen ab 21:00die Minimal Electro DJanes

Tiefklang & Francesca.

Z6 Straßenfest

Tiroler Jugendbeirat

Arbeitssitzungdes Jugendbeirates

Beim Besuchder „Jungen Halle“

in Dornbirn

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> So nennt man es, wenn Präsi-dent und Vorstandsmitglieder einer Ju-gendorganisation (in diesem Fall NëusJëuni Gherdëina – Dachorganisation undJugenddienst in Gröden), Gemeindeju-gendreferentInnen und Jugendbeirats-mitglieder unterwegs sind, mit einer Be-gleiterin des Landesamtes für Jugendar-

beit. Ziel: Jugendstrukturen, Jugendar-beiterInnen und GemeindepolitikerInnenkennen lernen, die in einem anderenOrt ähnliches tun wie wir hier. In diesemFall war der Ort sehr attraktiv: der nichttouristische Teil der Kanareninsel Tene-riffa. Dazu kam in diesem spezifischenFall das sprachliche Element: Interesse

für eine Sprache wecken, die weltweitnoch mehr als Englisch gebraucht wird,nämlich Spanisch.Alle Ziele wurden erreicht: Begegnungen(untereinander und mit Inselbewohne-rInnen) haben stattgefunden, ein Erlebnis,das jedenfalls gute Früchte tragen wird.

Wilma Runggaldier

> Ein Projektworkshop in KalternAnfang April endete nach sieben an-strengenden, aber sehr erfolgreichen Ar-beitstagen mit einem gemeinsamen Ab-schiedsessen. Klaus Nothdurfter, Pro-jektmanager aus Bozen und Gast-geber der Präventionsfachkräfteaus zehn europäischen Ländern,wies in seiner Tischrede auf die eu-ropäische Dimension der Arbeit hinund betonte aber auch die Konti-nuität, die in der Zusammenarbeitder EURONET-PartnerInnen zwi-schenzeitlich eingetreten ist. In die-sem Kontext prägte er den Begriffder „Europäischen Familie“.Das sehr umfangreiche Training zu den inTAKE CARE vorgesehenen vier Metho-den im Integrationshotel Masatsch inKaltern zeichnete sich in der Tat durch eingroßes Lerninteresse, gute Diskus-sionen und eine herauszuhebende Kol-legialität aus. Trotz beachtlicher natio-

naler, kultureller, ökonomischer und fach-licher Vielfältigkeit bestand ein riesiges In-teresse an der gemeinsamen europäi-schen Arbeit. Der Wille, den komplexenMehrebenenansatz in TAKE CARE pla-

nungsgerecht umzusetzen war so groß,dass bei den einzelnen Zwischenaus-wertungen großer Optimismus und ent-sprechende Spitzenwerte zu verzeichnenwaren.Zu verdanken war dies auch dem her-vorzuhebenden Engagement der Trai-

nerinnen und Trainer Ludmilla Dickmannaus Gütersloh / Deutschland, Peter Koler,Wolfgang Hainz, Renato Botte und JosefHilpold aus Südtirol sowie David Fratersund Jeroen Aerts aus Limburg / Belgien.

Unterstützt wurde dieses Team vonder Projektkoordinatorin Nadja Wirthund der Projektleitung.Klaus Nothdurfter hatte mit demIntegrationshotel ein ausgezeich-netes Tagungshotel gewählt, das einunkompliziertes Lernen bei gleich-zeitiger optimaler Versorgung er-möglichte. Das Projekt tritt jetzt indie entscheidende Praxisphase ein.Nach einem Pilottraining für Ju-

gendliche (in den Monaten Mai bis Juli)werden die weiteren Initiativen im Bereichder VerkäuferInnen, der Schlüsselper-sonen sowie der Eltern umgesetzt.

Wolfgang RometschLWL/Projektleitung

Take careWorkshop in Masatsch für 20 PräventionsexpertInnenaus zehn Ländern

Vernetzungsfahrt

Von links: Martina Rier, Christian Pescoll,Patrick Stuflesser, Monika Rier,

Diego Moroder, Hannelore Insam, CarmenInsam, Heidi Rabanser, Doris Mussner,

Karin Rabanser, Marika Schrott.

Foto:WilmaRunggaldier

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Ansätze und Erfahrungengelungener Kooperation vonMädchen- und Bubenarbeit.Zudem bot die Tagung denrund 30 AkteurInnen aus ver-schiedenen Einrichtungender Gender- und der OffenenJugendarbeit Möglichkeitendes Austausches in Theorie und Praxis.Der erste Tag war der Vernetzung unterden Facheinrichtungen aus dem deutsch-sprachigen In- und Ausland gewidmet.Zu Beginn gab es zwei Inputreferate: Re-gina Rauw, freiberufliche Dozentin fürMädchen- und Genderarbeit, sprach zu„Mädchenarbeit: wer, wie, was?“ undArmin Bernhard, Leiter des AKM Südtirol,zu den „Möglichkeiten der Bubenar-beit“. Danach konnten die Teilnehme-rInnen in Kleingruppen 14 Projekte ken-

nenlernen, Informationen und Praxisbei-spiele weitergeben und sich überMädchen- und Bubenarbeit austauschen.Am 2. Tag fand die Tagung „Körper, Leibund Identität“ statt. Im Mittelpunkt dieserfür alle Interessierten aus der Offenen Ju-gendarbeit, Sozialdienste, Schule etc.offenen Veranstaltung stand die gelebteErfahrung „Geschlecht“.Im Inputreferat von Karola Koppermannund Heini Lanthaler ging es darum, aufwichtige Aspekte aus dem aktuellen Dis-

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Mädchen und Buben begleitenDie Arbeitskreise Mädchenarbeit Konkret (MAK) und Männer- und

Bubenarbeit (AKM) haben vom 24. bis 25. Februar im Rahmen des 25. Jubiläumsvom Jugendhaus Kassianeum in Brixen eine Fachtagung zum Thema

„Mädchen und Buben begleiten“ veranstaltet.

> Zentrales Thema waren die Ent-wicklungen im Bereich der geschlechts-spezifischen Arbeit und verschiedene

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kurs einzugehen, die Bedeutung von ei-genen Körper- und Leiberfahrungen zubeleuchten und einen Transfer in dieArbeitals pädagogisch Tätige/r anzuregen.Die TeilnehmerInnen konnten sich an-schließend in drei verschiedenen Räumenbewegen, um Möglichkeiten der Körper-und Leiberfahrungen kennenzulernenund auszuprobieren.Im inneren Raum anknüpfen an ange-nehme und erfreuliche Leib- und Körper-erfahrungen und diese zum Ausdruckbringen z.B. mit Farben, Texten etc. Deräußere Raum öffnete verschiedene Mög-lichkeiten den Körper wahrzunehmendurch Tanzen, Selbstmassage, Body-percussion, in eine andere Haut schlüp-fen, Zirkus, Musik, Slackline oder grenz-gängige Leiberfahrungen erleben wieParkour.Im Zwischenraum eigene Erfahrungenim Twitter festhalten und sich mit anderenaustauschen, um über den Transfer desErlebten die eigene Mädchen- und Bu-benarbeit zu reflektieren.Ziel war vor allem, in der Praxis einsetz-bare Methoden für ein körperorientiertesArbeiten mit Kindern und Jugendlichenkennen zu lernen und sie mit einem

theoretischen Hintergrund und Reflexionder eigenen Erfahrung zu komplettieren.Die OrganisatorInnen der Fachtagungsind mit den Ergebnissen der Veranstal-tung sehr zufrieden. Ein Schritt der Ver-netzung und des Austausches derMädchen- und Bubenarbeit im deutsch-sprachigen Raum ist gelungen und findet2012 oder 2013 hoffentlich durch eine an-dere Einrichtung ihre Fortsetzung.Danke an alle Fachfrauen und –männer,die mit ihrer Professionalität und ihrem

Engagement zum Erfolg der Tagung bei-getragen haben und die für die guteStimmung im Laufe der zwei Tage gesorgthaben.Projektpräsentationen, Fotos zur Tagungund Informationen zu den ArbeitskreisenMAK und AKM sind unter www.jukas.netzu finden.

Lucia RizzieriLeiterin vom Arbeitskreis

Mädchenarbeit konkret – MAK

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Twitter-Meldungenaus den Zwischenräumen„Jugendliche erforschen ihre Identität auf eigene Weise.Schön, sich darauf einzulassen.“„das Innere der Frauen: unerklärliche, unbegreifliche Weiten. Schöne Weitenund Gefühlslandschaften in allen bunten Farben des Regenbogens!“„tiefer, näher, berührender als erwartet.“„i wor grod eins mit meiner umwelt....eins mit dem universum“

Ein Versuch etwas auszudrücken, Erlebtes, Gelebtes, Gespürtes – in Worte zu fassen,was der Körper erfahren und ein Stück weit auch gelernt hat. Erlernt im eigenständi-gen Tun, dem Mut und der Neugier vertraut, ausprobiert, sich auf die Erfahrungen derErlebnisräume eingelassen. Erlebnisräume des eigenen Innen in Vergangenheit, Ge-genwart, in Er-inner-ung und des eigenen Außen, im Tun und Geschehen lassen, in un-gewohnten, gewagten Experimentierräumen.Dies alles als Lernräume, für sich und somit auch für die eigene Arbeit mit Kindern undJugendlichen. Lernen im Tun und im Nachdenken, im Worte finden für die eigenen Er-fahrungen, im Zuhören der Worte/des Innen der Anderen und beim Austausch. Lernenzwischen den Erfahrungen, in den Pausen, den Gängen, im Beobachten und Reflek-tieren, beim Durchatmen und Loslassen – in den Zwischenräumen.Die Tagung „Mädchen und Buben begleiten“ bot Erlebnisräume und Lernfelder zumselbstbestimmt Auswählen und Nutzen und versuchte Reflexion und theoretische Ver-ortung in einen Hintergrund einzubetten. Wir können nicht bestimmen, was ein Menschlernt, wir können ihm Räume bereitstellen, denn „der Raum ist der dritte Pädagoge“wie der Begründer der Reggio-Pädagogik, Loris Malaguzzi, betonte.

Armin BernhardLeiter des Arbeitskreises Männer- und

Bubenarbeit Südtirol

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Facettenreiche Musikkultur

Allein der Blick aufs Podium bestätigte, wievielseitig die Musik ist, die von jungenSüdtirolerInnen produziert und gespieltwird: von Elektronik über Ska, Hip Hop undSongwriting bis hin zur alternativen Volks-musik waren alle Sparten vertreten. Ähnlichunterschiedlich fielen auch die Antwortenaus, als die Moderatorin Jutta Wiesernach der persönlichen Motivation fragte,warum die jungen Interpreten Musik ma-

chen. Aber meistens spielte das Engage-ment „für eine bestimmte Sache“ eineRolle. Also kann der Vorwurf, dass moder-ne Musik nur „Spaßkultur“ ist, sicher nichtauf alle Bands und MusikerInnen zutreffen.

Die Botschaften ändern sich

„Musik ist, wie jede öffentliche Stellung-nahme, grundsätzlich politisch. Die heu-tige Gesellschaft muss aber aufpassen,dass sie nicht eingeschläfert wird. Dassieht man auch an den Texten, die früherviel deutlicher politisch waren,“ meinte derLiedermacher Markus „Doggi“ Dorfmann.Dem konnten jedoch nicht alle zustim-men. Auch die Art, wie man etwa Flyergestaltet oder wie man insgesamt auftritt,könne eine politische Aussage sein. Be-sonders deutlich wird das bei denSkinheads von „Jokerface“, die zwarSka-Musik ohne politische Texte ma-chen, aber sich klar gegen Rassismusund Rechtsextremismus aussprechen.

Zwischen provozierenund engagieren

Der Rapper „MC Rotzbua“ hat dagegenimmer wieder auch provokante Texte ge-macht. Das wird aber häufig missver-

standen, wie er betont: „Ich müsste immerwieder erklären, wie das oder das ge-meint war. Das ist aber zu mühsam.Wer schlau genug ist, erkennt die Bot-schaften hinter der Provokation.“ Dassauch eine Gruppe wie „Opas Diandl“nicht immer richtig verstanden wird, be-stätigt deren Sänger Markus Prieth. Siehätten nämlich mit rückwärtsgewandtem

Traditionalismus nichts im Sinn, sondernstünden für eine lebendige, bodenstän-dige und verbindende Musik. Auf keinenFall ließen sie sich vor einen parteipoliti-schen Karren spannen, dafür sei dieMusik zu mächtig und zu wertvoll.Insgesamt ermutigten viele der Musiker-Innen auch die jüngeren, das „Maul auf-zumachen“, wenn ihnen etwas wichtig ist.Dazu ist die Musik seit jeher der beste Ka-nal für die Jugend. Nach der Diskussiongingen dann schließlich DJ Phulin, Jo-kerface und Intoxication vom Podiumauf die Bühne und brachten Schwung inden Keller des Kalterer Kuba.

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Musik - Positionen - ParolenEngagierte junge Musikkultur

Mit dem Titel „Musik, Positionen und Parolen“ trafen sich im April 2011 im Kubain Kaltern fünf Vertreter der jungen Musikkultur Südtirols zu einer Podiumsdiskussion, um

dem gesellschaftlichen und politischen Engagement der Rock- und Popmusik auf den Grundzu gehen. Danach gab es, natürlich, Livemusik.

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Ab sofort steht der gesamte Bücher- und Zeitschriftenbe-stand des Fachbereiches Jugend online zur Verfügung. Ein-fach auf www.tirol.gv.at/jugend (Fachbücherei Jugendarbeit)gehen und schon kann man sich mithilfe von Stichworten ei-nen Überblick über die angebotene Literatur zu diversenThemen verschaffen.

Folgende Themenbereichestehen zur Verfügung

Beratung, Beteiligung, Bubenarbeit, Computer, Ehrenamt,Gemeinde, Gender, Gewalt, Gruppe, Integration, Israel, Ju-gendarbeit, Kommunikation, Konflikt, Kreativität, Kultur,Mädchenarbeit, Marketing, Medien, Moderation, Offene Ju-gendarbeit, Okkultismus, Politik, Projektmanagement, Psy-chologie, Recht, Religion, Rhetorik, Sekten, Sexualität, Spiel,Studien, Sucht, Szene, Theater.Weiters können nun auch einschlägige Zeitschriften wie„Praxis Politische Bildung“, „deutsche Jugend“, „BetrifftMädchen“, „ProjektArbeit“, „Gruppe & Spiel“, „stimme“ undeinige weitere entlehnt werden.Vor der ersten Benützung ist es lediglich notwendig sich alsLeserIn registrieren zu lassen. Dazu ist es am besten ein-

Fachbücherei JugendarbeitBestehender Service auf neue Beine gestellt

Infobox: „Musik, Positionenund Parolen“ ist Teil desAktionspakets „PolitischeBildung – Cool!“

Unter diesem Motto startete 2011 dieSüdtiroler Jugendarbeit ein Schwer-punktprojekt zur jugendgerechten politi-schen Bildung. Untersuchungen, Me-dienproduktionen, Camps, Informations-kampagnen usw. sollen der Jugend daszivile und gesellschaftliche Engagementund politische Zusammenhängen näherbringen. Ausführliche Informationen aufder Homepage des Projekts:www.PolitischeBildung.it

Über den Organisatorvon „Musik, Positionen undParolen“:

Das n.e.t.z. (Netzwerk der Jugendtreffsund -zentren Südtirols) ist der Dachver-band der offenen Jugendarbeit in Südtirol.

Es sind fast 50 Trägerorganisationenvon Jugendzentren, Treffs und Jugend-räumen beim n.e.t.z. Mitglied. Das n.e.t.z.steht im Dialog mit der Jugendförde-

rung, der Jugendkultur und der Jugend-politik und versteht sich als Sprachrohrder Offenen Jugendarbeit und derenKund/innen, den Südtiroler Jugendlichen.

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fach bei uns im Fachbereich Jugend vorbei zu schauen oderKontakt mit Christine Kriwak aufzunehmen. Dann steht ei-ner online-Benützung nichts mehr im Wege. Die verschie-denen Medien können online recherchiert und sofort re-serviert werden. Die kostenlose Ausleihe läuft vier Wochenund kann einmalig für weitere vier Wochen online verlängertwerden.Wem es nicht möglich ist die reservierten Bücher selbst ab-zuholen, dem/der können wir im Fall die Bücher auch zu-schicken.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Christine Kriwak(0512-508-3592, [email protected]).

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Bei der Landes-jugendreferentInnenkonferenz in Dornbirnkonnte Wirtschafts- und JugendministerReinhold Mitterlehner klare Fortschritte inSachen Vereinheitlichung des Jugend-schutzes verkünden. „Wir sind uns beiwesentlichen Eckpunkten wie Ausgeh-zeiten und Alkoholkonsum näher ge-kommen und haben heute mehr Fort-schritte erzielt als in den vergangenen 40Jahren”, so Mitterlehner.Einig sind sich Bund und Länder, dass Er-werb, Besitz und Konsum von allen al-koholischen Getränken bundesweitfrühestens ab 16 erlaubt sein soll. Bei„harten” Getränken wurde eine Einigungerzielt, dass der Bund Erwerb, Besitz undKonsum von gebrannten alkoholischen

INNSBRUCK Getränken (inklusive Mischgetränke)künftig bis zum 18. Lebensjahrgrundsätzlich verbietet.Allerdings kön-nen die Länder in diesem einen Punkteine Ausnahmeregelung schaffen, dieeine Freigabe „harter” alkoholischer Ge-tränke auch schon ab 16 Jahren erlaubt- wie es derzeit in Wien, Niederösterreichund dem Burgenland der Fall ist.Bei den Ausgehzeiten wurde einegrundsätzliche Einigung mit sieben vonneun Bundesländern erzielt, wonach esab dem vollendeten 16. Lebensjahrösterreichweit keine Begrenzung mehrgeben soll. Nur Vorarlberg und Kärntenwollen zu dieser Liberalisierung nochihre zuständigen Gremien befassen. Dieendgültige Beschlussfassung einer Ver-

einheitlichung des Jugendschutzes sollbis Ende Juni 2011 stehen.

Verbindliche Alterseinstufungenfür Spiele und Filme

Fortschritte gab es auch im Bereich Me-dienschutz. Eine neue, im Jugendminis-terium angesiedelte Kommission für Ju-gendmedienschutz soll bundesweit ver-bindliche Alterseinstufungen für potenzielljugendgefährdende Computer- und Vi-deospiele oder DVDs vornehmen, um dieRechtssicherheit zu erhöhen. Erwerb, Be-sitz und Verwendung solcher Medien wärekünftig nur im Rahmen der Kennzeichnungfür die jeweilige Altersgruppe erlaubt.

> 25 GemeindepolitikerInnen auszehn Osttiroler Gemeinden haben sicham 26. April im Zuge des Interreg-Projek-tes „Jugend-Kompetenz in der Gemeinde-politik“ im neuen Jugendtreff Z4 in Nus-sdorf-Debant zu einem Stammtisch ein-gefunden. Martina Steiner von der PlattformOffene Jugendarbeit in Tirol informierte da-bei über das breite Netz an Jugendtreffsund Jugendräumen in Tirol, das durch die

Mitfinanzierung des Landes Tirol möglichwurde. Der Erfahrungsaustausch unterden Gemeinden wurde bei der Veranstal-tung sehr geschätzt. Alle waren sich darineinig, dass so ein Stammtisch wieder statt-finden soll, um die Gemeindejugendpolitikin Osttirol zu beleben und zu stärken.

Nähere Informationen zum EU-Projektfindet man auf der Landeshomepage

des Fachbereiches Jugendunter www.tirol.gv.at/interreg

Polit-Stammtisch zur Jugendarbeit

Beim 1. Stammtisch in Nussdorf-Debantwurde angeregtüber Jugendfragen diskutiert.

Vereinheitlichungdes Jugendschutz-Gesetzes

Im Bild von rechts nach links:LR Greti Schmid (V), LR Johann Heuras

(NÖ), Landesrätin PatriziaZoller-Frischauf (T), LR ElisabethGrossmann (Stmk.), BM ReinholdMitterlehner, STS Verena Remler,

LR Tina Widmann (S)

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> Das Amt für Jugendarbeitund der Servizio Giovani der Auto-nomen Provinz Bozen boten in Zu-sammenarbeit mit der OrganisationTerra del Fuoco und der Arbeitsge-meinschaft der Jugenddienste 150Jugendlichen die Möglichkeit amProjekt teilzunehmen. Jugendlicheaus ganz Südtirol der verschiedenenSprachgruppen und mit unter-schiedlichen kulturellen Wurzelnwarfen einen Blick auf die GE-MEINSAME Geschichte. Sprachbarrierenwurden überwunden und die unter-schiedlichen Blickwinkel trugen zur Er-weiterung des eigenen Horizontes bei.Höhepunkt des Projektes war eine Zug-reise nach Krakau und dort die Besichti-gung der Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Die Fotografien der Ausstellungspiegeln die Emotionen und Gedankender Jugendlichen wider. Die Tiefe lässt

Bilder sagen mehr als tausend WorteFotoausstellung über das Projekt„Treno della Memoria – Zug der Erinnerung“

verstehen, dass der Zug der Erinnerungnicht nur eine Reise in die Vergangenheitwar, sondern auch eine Reise in die Zu-kunft ist.Die Ausstellung wurde im Rahmen desFesta delle resistenze contemporanee,welche vom Servizio Giovani organisiertwird, eröffnet. Anwesend waren nebenzahlreichen politischen Vertretern wieLandesrat Tommasini, Bürgermeister

Manchmal sagen Bilder mehr als tausend Worte: so auchdie Fotoausstellung über das Projekt „Treno della

Memoria – Zug der Erinnerung“, die am 25. April – Tag derBefreiung – am Matteottiplatz eröffnet wurde. Die

Fotoausstellung zeigt den Weg, den 150 Südtiroler Jugendli-che im Laufe des Projektes „Treno della Memoria – Zug

der Erinnerung“ zurück gelegt haben.

Spagnolli, Vizebürgermeister Ladinser,Bürgermeisterin Di Fede und Land-tagsabgeordneter Pichler-Rolle, auchFranz Thaler. Durch sein Buch „Unver-gessen. Option, KZ, Kriegsgefangen-

schaft, Heimkehr. Ein Sarner erzählt“ hatFranz Thaler einen wichtigen Beitrag fürdie Auseinandersetzung mit dem ThemaNationalsozialismus in Südtirol geliefert.Landestagsabgeordneter Pichler-Rolleüberbrachte die Grüße der LandesrätinKasslatter-Mur und betonte die Wich-tigkeit solcher Projekte. Sie bieten dieChance der Vergangenheit zu gedenkenund sich dem Heute bewusst zu wer-den. Dadurch haben Jugendliche dieMöglichkeit, sich für eine bessere ge-meinsame Zukunft aller Menschen un-terschiedlicher kultureller Wurzeln undSprachgruppen einzusetzen.

Die Arbeitsgemeinschaft derJugenddienste (AGJD) ist die

Dachorganisation der 18Jugenddienste, Nëus Jëuni Gherdëina

und des Jugendbüros Passeier.Die Arbeitsgemeinschaft der

Jugenddienste verfolgt das Ziel, diegemeinsamen Anliegen der

Jugenddienste aufzugreifen unddiese in ihrer Tätigkeit zu

unterstützen.

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Zwölf engagierte junge Leute bilden dasProjektteam, Thema ist Mitbestimmung.Vizebürgermeisterin Johanna Stieger istMitinitiatorin des Projektes: „Es ist wichtig,dass sich junge Menschen für ihre Ge-meinde interessieren und auch aktiv ander Realisierung ihrer Wünsche im Sinne

eines lebenswerten Ortes mitarbeitenkönnen. Ein wichtiger Bestandteil desProjektes ist der Dialog zwischen Jugendund Politik.“Am 30. 04. 2011 realisierte sich der Start-event „Let`s Fetz!“, bei dem verschiedeneMöglichkeiten der Beteiligung vorgestellt

und eine Reihe von „Schnupperworks-hops“ angeboten wurden: in den Berei-chen Graffiti, Henna-Painting, Hip-Hopoder Improvisationstheater wurde denJugendlichen ein Rahmen geboten, ihrenIdeen zum Thema „Mit-Tun“ und „Mitein-ander-Tun“ Ausdruck zu verleihen. Inter-

essierte Jugendliche können sich zurGruppe „Öffentlicher Raum“ formieren, diesich einem brandheißen Thema widmet:„Wie jugendfreundlich ist Zirls öffent-licher Raum bzw. sind seine Plätze?“oder „Was muss aus der Sicht der Ju-gend bei der Gestaltung des öffentli-

chen Raums berücksichtigt werden?“Die Workshops werden dann bis zumHerbst angeboten.Am 20. Mai 2011 fand der etwas unge-wöhnliche, aber direkte Dialog mit denGemeinde- VertreterInnen statt. „Jugendtrifft Politik – trifft Politik Jugend?“stand für ein Tischfußballturnier, beidem GemeindemandatarInnen und Ju-gendliche im Team spielten. Das Turniergab die Möglichkeit zu Teamarbeit undWettbewerb, das Rahmenprogramm di-rekte Möglichkeiten für Gespräche undDiskussionen.Wie sehr das Projekt von den Jugendli-chen getragen wurde, zeigte die Aufga-benverteilung: Die Jugendlichen gestal-teten und organisierten die Plakate, Fly-er und T-Shirts, waren für die Moderationder Events zuständig und wurden dafür ineinem Moderationsworkshop vorberei-tet. Außerdem bildeten sie die Filmcrewund übernahmen die Informationsarbeit.Und das war erst der Anfang!Die Projektkoordinatoren Markus Alb-recht und Leo Kaserer sind begeistertvom Engagement und Ideenreichtum derJugendlichen: „Ein Projekt dieser Art er-möglicht es den jungen Leuten Potentialzu entwickeln und sich für die Gemein-schaft einzusetzen. Das Lernpotentialist für die TeilnehmerInnen, aber auch fürdie Gemeinde enorm!“.

Kontakt:[email protected] oder Markus Albrecht:

[email protected] DSA Leo Kaserer:

[email protected],Tel. 0664 1818578

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Frei(t)räumejunge ZirlerInnen habenwas zu sagenDie Bemühungen der Gemeinde Zirl, den Ort für junge Men-schen attraktiv zu gestalten und sie in diesen Gestaltungspro-zess mit einzubinden, finden eine Weiterführung! Nach der So-zialraumanalyse und der Etablierung der Mobilen Jugendarbeitwurde ein weiteres innovatives Projekt für die Jugend in Zirl insLeben gerufen: „Frei(t)räume“ nennt sich das europäische Ju-genddemokratieprojekt, das eine Laufzeit von elf Monaten hatund vom Programm „Jugend in Aktion“ gefördert wird.

Bürgermeister Kreiser im Gesprächmit dem Projektteam.

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> BOZEN

Dietmar Folie aus Terlan hat im letztenJahr als Hauptorganisator die Euro-peade, die in Bozen stattfand mit orga-nisiert. Ehrenamtlich ist er bei der Mu-

sikkapelle und demVolkstanz tätig. SeitNovember 2010 en-gagiert er sich imPfarrgemeinderatvon Terlan. BeiSKJ ist er für dieOrganisation vonversch iedenen

Großveranstaltungen wie die Fahrtennach Taizé, zum Weltjugendtag oderzum Eurolager zuständig. Er freut sich,hauptamtlich mit Jugendlichen arbeitenzu können.

> STERZING

Sophie Porru aus Vintl hat im Oktober2010 ihr Studium an der Freien Uni Bo-zen, Studiengang Soziale Arbeit abge-schlossen. Danach arbeitete sie beider Caritas in Florenz zweieinhalb Mo-nate als Freiwillige. Sie reist sehr gerne:im Sommer 2009 machte sie einen So-

lidaritätsbesuch inZambia, im Projekt„Seite an Seite“der Organisationfür Eine solidari-sche Welt (Oew)aus Brixen. Dieswar für sie einewundervolle Erfah-

rung und hat ihr bewusst gemacht,dass sie mit Kindern und Jugendlichenarbeiten möchte. Sie freut sich auf einegute Zusammenarbeit!

> INNSBRUCK

Seit September 2010 ist Mag. LukasTrentini (36) als Jugendreferent des

Dekanats Innsbruck mit 40 Wochen-stunden im Einsatz. Sein Zuständig-

keitsbereich umfasstdie Vernetzung, dieUnterstützung unddas Lobbying derkirchlichen Jugend-arbeit. Er ist beauf-tragt ein Koordina-tionsbüro für Ju-gendpastoral inInnsbruck aufzu-

bauen. Darüber hinaus ist Lukas An-sprechperson und Bindeglied für denBereich der Offenen Jugendarbeit undfür andere Jugendeinrichtungen und -or-ganisationen in Innsbruck. Das DekanatInnsbruck (Kirchenbezirk) umfasst dieStadt Innsbruck ohne den Stadtteil Igls-Vill und zusätzlich die Gemeinde Rummit insgesamt 25 Pfarrgemeinden. Lu-kas Trentini war vorher sieben Jahre Lei-ter des Kinder- und Jugendzentrums St.Paulus in Innsbruck, ist Vorstandsmit-glied und Mitbegründer der POJAT –Plattform Offene Jugendarbeit Tirol, Mit-glied im Tiroler Jugendbeirat und im Vor-stand der bOJA – das bundesweiteNetzwerk Offene Jugendarbeit. Kon-takt: [email protected], Domplatz6, 6020 Innsbruck.

> VÖLS

Christian Hammer wird heuer 31 Jah-re alt und hat in Innsbruck Psychologiestudiert. Für das Jahr 2011 übernimmt erdie Vertretung der in Bildungskarenz be-findlichen Mitarbeiterin im Jugendzen-trum Blaike in Völs. Er hat zwar nochnicht viel Erfahrung in der Offenen Ju-

gendarbeit sammeln können, war aberschon mehrere Jahre in einem nieder-schwelligen Betreuungssetting tätig. Beieiner 28-Stunden-Woche bleibt ihm vielZeit für die Jugendli-chen und sobald eswärmer wird, fälltauch der örtlicheSkatepark in seinEinflussgebiet. Erkann sich für Trend-sportarten begei-stern und hofft soauch Zugang zurVölser Jugend zu finden. 2012 fängt ermit der Ausbildung zum Klinischen- undGesundheitspsychologen an.

> HALL IN TIROL

Seit März 2011 arbeitet Mag.a KerstinDremmel bei der Mobilen Jugendar-beit Innsbruck-Land Ost. Nach ihrerErfahrung auf der Station und Ambulanzfür Kinder- und Jugendpsychosomatikder Universitätsklinik Innsbruck ist es ihrein großes Anlie-gen Jugendlichenfrühzeitig mit ei-nem nieder-schwelligen Be-ratungs- und Ori-entierungsange-bot zu begegnenund sich für guteEntfaltungs- undEntwicklungsräume einzusetzen. Ker-stin Dremmel ist für die GemeindeAbsam zuständig und Ansprechpersonfür den Übergang Schule-Beruf.

Menschen & Jobs

> DietmarFolie

> LukasTrentini

> KerstinDremmel

> SophiePorru

> ChristianHammer

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