Zeitschrift der AWO Sachsen-Anhalt

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Zeitschrift der AWO Sachsen-Anhalt Ausgabe 1 / 2011 Bürgerinitiative Liebe Freundinnen und Freunde, 2010 war für unsere AWO in Sachsen- Anhalt ein ganz besonderes Jahr – wir haben unser 20-jähriges Jubiläum gefeiert. Kreisverbände, Ortsvereine und der Landesverband leisteten viel Erinne- rungsarbeit. Wir haben an revolutionäre Tage in der DDR-Zeit und an das Wie- derauferstehen einer Arbeiterwohlfahrt in den Bezirken der DDR und dann in den neuen Ländern erinnert. Und wir haben Erfolge sichtbar gemacht. Ich bin stolz darauf, was wir bisher gemeinsam geleistet haben und davon überzeugt, dass wir auch in den kommenden Jahren die AWO weiter entwickeln und erfolgreich sein werden. Für 2011 stehen eine Reihe von neuen Herausforderungen an. Der AWO Landesverband hat die Federführung in der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in einem Jahr, in dem Landtags- wahlkampf geführt wird und eine neue Regierung gebildet werden muss. Mein Appell: Keine Stimme den Nazis. Lasst uns dafür sorgen, dass unser 6. Landtag frei von Rechtsextremisten und Neonazis bleibt. Geht am 20. März wählen. Demokratie darf nicht nur hingenommen, sie muss aktiv gelebt werden. 2011 ist das Jahr der Europäischen Freiwilligentätigkeit mit dem Anliegen, Engagement zu würdigen und mehr Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen zu bewegen. Die Arbeiterwohlfahrt ist eine frühe Bürgerinitiative aus einer Zeit, wo man dieses Wort noch gar nicht kannte. Seit der Gründung 1919 stützt sich die AWO auf ehrenamtliche Mitarbeit. Bürgerinitiative war der Grundbaustein für das Wachsen unserer Organisation. Im Gegensatz zum lebenslangen Engagement wuchs in den letzten Jahren allerdings das Interesse, zeitlich begrenzte, themenbezogene und an der persönlichen Lebenssituation ausgerichtete ehrenamtliche Tätigkeiten zu übernehmen. Darauf reagiert die AWO. Als ein Original für Engagementförderung wollen wir eine Plattform zum Ein- und Mitmischen sein und Freiwilligen noch mehr Möglichkeiten eröffnen, Selbstverwirk- lichung und Einsatz für andere in Einklang zu bringen. Man muss kein Mitglied sein, um sich in unterschiedlichen Einrichtun- gen und Projekten der AWO in Sachsen-Anhalt zu engagieren. Wer anderen Menschen helfen und für soziale Themen eintreten will, ist bei der AWO gut aufgehoben. Eure Petra Grimm-Benne Dabei sein mit Herz

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Ausgabe 1-2011

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Zeitschrift der AWO Sachsen-AnhaltAusgabe 1 / 2011

BürgerinitiativeLiebe Freundinnen und Freunde,

2010 war für unsere AWO in Sachsen-Anhalt ein ganz besonderes Jahr – wirhaben unser 20-jähriges Jubiläum gefeiert.Kreisverbände, Ortsvereine und derLandesverband leisteten viel Erinne-rungsarbeit. Wir haben an revolutionäreTage in der DDR-Zeit und an das Wie-derauferstehen einer Arbeiterwohlfahrt

in den Bezirken der DDR und dann in den neuen Ländernerinnert. Und wir haben Erfolge sichtbar gemacht. Ich bin stolzdarauf, was wir bisher gemeinsam geleistet haben und davonüberzeugt, dass wir auch in den kommenden Jahren die AWOweiter entwickeln und erfolgreich sein werden.

Für 2011 stehen eine Reihe von neuen Herausforderungen an.Der AWO Landesverband hat die Federführung in der LIGAder Freien Wohlfahrtspflege in einem Jahr, in dem Landtags-wahlkampf geführt wird und eine neue Regierung gebildetwerden muss. Mein Appell: Keine Stimme den Nazis. Lasst unsdafür sorgen, dass unser 6. Landtag frei von Rechtsextremistenund Neonazis bleibt. Geht am 20. März wählen. Demokratiedarf nicht nur hingenommen, sie muss aktiv gelebt werden.

2011 ist das Jahr der Europäischen Freiwilligentätigkeit mit demAnliegen, Engagement zu würdigen und mehr Bürgerinnen undBürger zum Mitmachen zu bewegen. Die Arbeiterwohlfahrt isteine frühe Bürgerinitiative aus einer Zeit, wo man dieses Wortnoch gar nicht kannte. Seit der Gründung 1919 stützt sich dieAWO auf ehrenamtliche Mitarbeit. Bürgerinitiative war derGrundbaustein für das Wachsen unserer Organisation.

Im Gegensatz zum lebenslangen Engagement wuchs in denletzten Jahren allerdings das Interesse, zeitlich begrenzte,themenbezogene und an der persönlichen Lebenssituationausgerichtete ehrenamtliche Tätigkeiten zu übernehmen. Daraufreagiert die AWO. Als ein Original für Engagementförderungwollen wir eine Plattform zum Ein- und Mitmischen sein undFreiwilligen noch mehr Möglichkeiten eröffnen, Selbstverwirk-lichung und Einsatz für andere in Einklang zu bringen. Manmuss kein Mitglied sein, um sich in unterschiedlichen Einrichtun-gen und Projekten der AWO in Sachsen-Anhalt zu engagieren.Wer anderen Menschen helfen und für soziale Themen eintretenwill, ist bei der AWO gut aufgehoben.Eure

Petra Grimm-Benne

Dabei sein mit Herz

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20 JahreAWO in

Sachsen-Anhalt… eine Bilderreise

Die Gründungsjahre

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20 JAHRE AWO IN SACHSEN-ANHALT

AWO dankt Gründungsengagierten"So freudig und gern wir alle in der Gegenwart stehen sollen, um darin das unsere zu tun,so wichtig ist es auch, immer wieder zurückzuschauen, die Gegenwart an der Vergangenheit

zu prüfen und sich an dem, was gut daran war, neu zu orientieren.Nicht, um in der Vergangenheit zu beharren, sondern immer wieder,

um erneut für die Zukunft bereit zu sein."- Marie Juchacz -

Auf einer Festveranstaltung in Halle wurdeim November der 20. AWO Geburtstaggenutzt, um sich insbesondere bei denGründungsmitgliedern zu bedanken, diedurch ihr besonderes Engagement denGrundstein für eine starke AWO in Sach-sen-Anhalt gelegt haben.

“Wir blicken auf bewegte Jahre zurück“,sagte AWO Landesvorsitzende PetraGrimm-Benne vor rund 150 Gästen. „57Jahre nachdem die Arbeiterwohlfahrt vonden Nazis verboten worden war, haben1990 engagierte Menschen angefangen,einen Sozialverband wieder aufleben zulassen. Bürgerinitiative war der Grund-baustein für das Wachsen der AWO.Heute sind wir ein starker Verband, dersich auf vielen Feldern für soziale Belangeeinsetzt. Entstanden aus dem Nichts sindheute circa 5.400 Mitglieder in unserem

Verband organisiert, rund 4.400 Men-schen arbeiten in sozialen Einrichtungender AWO.“ Hinzu kommen rund 2.000Ehrenamtliche, die sich regelmäßig imVerband oder den Einrichtungen der Ar-beiterwohlfahrt engagieren. Ihnen gilt derbesondere Dank.

“Unser Verband ist durch ehrenamtlicheInitiative nach der Wende wieder gegrün-det worden, wurde all die Jahre von eh-renamtlichem und überdurchschnittlichemEngagement getragen und ist auch heutenoch ohne die vielen freiwilligen Helferundenkbar“, betonte Grimm-Benne. „Auchwenn sich der Sozialstaat inzwischengewandelt und die soziale Arbeit sichstark professionalisiert hat, bleibt dieTeilhabe und das gesellschaftliche Enga-gement im Verband und in den Einrichtun-gen eine wichtige Säule der AWO.“

Rund 30 Gründungsengagierte wurdenauf der Festveranstaltung mit einem Enga-gementpreis ausgezeichnet - ein manuellgefertigtes Kunstwerk aus Harzkristall,hergestellt in der Glasmanufaktur Deren-burg.

AWO BundespräsidentWilhelm Schmidt (Fotolinks) überreichte die“Marie Juchacz Plaket-te”, die höchste Ehrungder AWO, an ErdmutheFikenscher, RosemarieHajek und Gerlinde Kup-pe.

Das Akademische Orche-ster der Martin-Luther-Universität Halle-Witten-berg unter der Leitungvon Matthias Erben be-geisterte das Publikummit ausdrucksvollen Inter-pretationen (Foto rechts)

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20 Jahre AWO in Sachsen-Anhalt … eine Bilderreise

Aufbauzeit

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20 JAHRE AWO IN SACHSEN-ANHALT

SchriftstellerinNomi Rubel beider AWO

Die AWO in Sachsen-Anhalt ist seit ihrer Gründung ein durch-gängig von Frauen geführter Verband und knüpft damit an einewertvolle historische Tradition im Sinne der AWO GründerinMarie Juchacz an. Bundesweit ist der AWO LandesverbandSachsen-Anhalt der einzige Wohlfahrtsverband auf Landesebe-ne, der von Anfang an von Frauen geführt wird.

Der AWO Landesverband wurde am 21. Oktober 1990 inQuedlinburg gegründet. Heute ist die AWO in Sachsen-AnhaltTräger von ca. 490 Einrichtungen und Diensten. Dazu zählenKliniken, Alten- und Pflegeheime, Kitas, Horte und Jugendein-

richtungen. Die vielfältigen Beratungsangebote helfen betroffen-en Menschen, Ihren Alltag bei Sucht, Geldnot oder familiärenProblemen wieder zu meistern. Die AWO wurde nach demersten Weltkrieg von der SPD gegründet. Während des Natio-nalsozialismus und zu DDR-Zeiten war sie eine verboteneOrganisation. Die AWO in Sachsen-Anhalt ist ein Mitglieder-verband mit 5.400 Mitgliedern und knapp 2.000 Ehrenamtli-chen, ein Sozialdienstleister mit rund 4.400 hauptamtlichBeschäftigten sowie ein Vertreter sozialpolitischer Interessengegenüber den politischen Entscheidungsträgern.

Marie Juchacz Plakette – höchste AWO Auszeichnung fürErdmuthe Fikentscher, Rosemarie Hajek und Gerlinde Kuppe

Frau Prof. Dr. Erdmuthe Fikentscher hatals Gründungsvorsitzende des AWO Lan-desverbandes Sachsen-Anhalt e.V. in denJahren von 1990 bis 1992 den Aufbauder AWO maßgeblich mitgestaltet undaktiv befördert. Ihre Initiative für die AWOist gerade vor dem Hintergrund der Ver-einigung der deutschen Länder und derdamit verbundenen extremen Rahmenbe-dingungen hinsichtlich der völligen Um-gestaltung einer Gesellschaft in rasanterGeschwindigkeit eine besonders anerken-nenswerte Leistung. Mit ihrem Engagementhat sie dazu beigetragen, dass die Ge-staltung gesellschaftspolitischer Grundla-gen im Sinne der grundsätzlichen Vorstel-lungen der AWO in den neuen Ländernmöglich wurde und die entsprechendenVoraussetzungen für einen heute starkenAWO Verband in Sachsen-Anhalt nach-haltig geschaffen wurden.

Frau Rosemarie Hajek hat von 1992 bis2004 die Geschicke des Verbandes ge-leitet und wesentlich dazu beigetragen,dass dieser, nach 57 Jahren des Verbotsder AWO zur Zeit der Nationalsozialistenund zur Zeit der DDR, wieder ins Lebengerufen und aufgebaut werden konnteund seine Position in Sachsen-Anhalt ge-funden hat. Heute ist die AWO, dank desunermüdlichen Engagements von FrauRosemarie Hajek, fast überall in Sachsen-Anhalt vor Ort präsent und in allen Fel-dern der sozialen Arbeit, wie Demokratie- und Engagementförderung, Altenhilfe,Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfeund Rehabilitation, Gesundheitswesen,Stadtteilmanagement, Aus- und Fortbil-dung und vielfältiger Beratung tätig.

Frau Dr. Gerlinde Kuppe engagiert sichseit der Gründung der AWO in Sachsen-Anhalt sowohl auf Ortsvereins-, Kreisver-bands- und Landesverbandsebene. Dabeiliegt ihr vor allem das traditionsgemäßeSelbstverständnis der AWO im Sinne derSolidarität mit den Benachteiligten derGesellschaft am Herzen. Auf Landesebe-ne begleitet sie die AWO in einer Zeitdes Umbaus des Sozialstaates und ver-sucht für die AWO neue Antworten fürdie zukünftigen Weichenstellungen desVerbandes zu finden. Sie setzt sich maß-geblich für die Rolle der AWO als Sozi-alanwalt ein, was sich in ihrem Engage-ment über Gliederungsebenen hinwegausdrückt. In ihrer Amtszeit als Landesvor-sitzende (2004-2006) wurden besondersStrategien und Aktionen des sozialenEngagements der AWO angeschoben,wie die Mitgliederwerbekampagne„Dabei sein mit Herz“.

Einsatz für dieJüngsten

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Kinderheim Schköna

Kita Niederndodeleben

20 Jahre Kinder- und Jugendhilfe

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20 JAHRE AWO IN SACHSEN-ANHALT

Zu den Ausgezeichneten gehörtenIngrid Sanftenberg

1991 Mitgründerin desAWO Kreisverbandes Gardelegen e.V.

Peter KühnGründungsmitglied des

AWO Kreisverbandes Wittenberg e.V.

Manfred ErteltSeit 1992 Vorsitz und Aufbau desAWO Stadtverbandes Coswig e.V.

Joachim Werner1992 Gründungsmitglied imAWO Ortsverein Schweinitz

Frank Zimmermann1993 Gründungs- und Vorstandsmitglied

des AWO Kreisverbandes Zerbst e.V.1994 Gründungsmitglied und Vorsitzen-

der des AWO Ortsvereines Zerbst

Barbara Reuter1992 Gründungsvorsitzende des

AWO Kreisverbandes Saal(e)kreis e.V.

Renate Grünthal1990 Gründungsmitglied des

AWO Kreisverbandes Dessau-Roßlau

Annette und Jürgen LeppingerSeit 1991 Gründungsmitglieder des

AWO Kreisverbandes Halberstadt e.V.

Gerda Fuchs1997 Initiatorin und Mitbegründerin

der Harzer Tafel

Rita EimannGründungsmitglied AWO Leuna

Dr. Jürgen Glietsch1990 Gründungsmitglied desAWO Ortsvereins Merseburg

Elke Lindemann1991 Gründungsmitglied des

AWO Kreisverbandes Schönebeck e.V.

Dieter BenekeLangjähriges Vorstandsmitglied desAWO Kreisverbandes Köthen e.V.

Liane OpitzSeit 1991 Mitglied des

AWO Kreisverbandes Hohenmölsen e.V.

Carola Herzberg1991 Gründungsmitglied des

AWO Kreisverbandes Weißenfels e.V.

Elke Seidelt1990 Mitgründerin des

AWO Kreisverbandes Zeitz e.V.

Dr. Uwe Küster1997 erster Vorsitzender der AWO

Gemeinschaftsstiftung Sachsen-Anhalt

Brigitte Freigang1990 Gründungsmitglied des

AWO Kreisverbandes Hettstedt e.V.

Petra WeißSeit 1990 ehrenamtliches Engagement

für die Belange der AWO am Harz

Ingeborg KröckelSeit 1992 engagiertes Vorstandsmitgliedim AWO Kreisverband Wernigerode e.V.(AWO Regionalverband am Harz e.V.)

Christine Herms1990 Gründungsmitglied

AWO Kreisverband Magdeburg e.V.

Klaus FrizSeit 1993 Vorstandsmitglied im

AWO Kreisverband Sangerhausen e.V.

Christoph Warweg1990 Gründungsmitglied des

AWO Ortsvereines Oschersleben undspäter des AWO KreisverbandesOschersleben e.V. (heute Börde)

Jürgen Badzinski1991 Gründungsmitglied des

AWO Kreisverbandes Bernburg e.V.

Helga Lorenz1991 Gründungsmitglied des

AWO Ortsverein Bitterfeld sowiespäter Vorstandsmitglied im

AWO Kreisverband Bitterfeld e.V.

Ursula Bütow1990 Gründungsmitglied

AWO Bezirksverband Magdeburg e.V.

Der Engagementpreis – ein manuellgefertigter Harzkristall aus der

Glasmanufaktur Derenburg.

Jugendfreizeit-zentrum Rosslau

erster Volksentscheid

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Kinder sind unsere Zukunft

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GROSSER AWO FAMILIENTAG

Das war der Große AWO FamilientagMit 5.000 Gästen feierte die AWO im Septemberauf dem Magdeburger Domplatz ihr 20jährigesJubiläum. Mit vielen Angeboten zum Mitmachenverwandelten über 60 AWO Einrichtungen, Projekteund Initiativen aus ganz Sachsen-Anhalt den Dom-platz in eine bunte Festmeile für Jung und Alt. DieBesucher erwartete beim Großen AWO Familientagein buntes Programm aus Information, Spiel, Sport,Spaß, Unterhaltung und Show.Mit dabei waren unter anderem Sportfreund Adiund Singa mit dem KI.KA Tanzalarm.

Die AWO stellte einen Rekordstuhltanz auf die BeineEine Regenhusche sorgte zwar für Verschiebungen im Zeitplan und bedeutete, erst noch einmal alle Sitzmöbel vom Wasserzu befreien. Aber kurz vor 17 Uhr war es dann doch soweit: 160 Stühle auf dem Magdeburger Domplatz bewegten die Massen– das dürfte ein neuer Teilnehmerrekord bei einem Stuhltanz sein. Marvin Gollos aus Magdeburg war der Flinkste. Für denSieg gab es eine Jahreskarte für den Magdeburger Zoo. Der 8-jährige war zusammen mit der Oma und seinen kleinen SchwesternLena und Hanna zum AWO Familientag gekommen.

20 Jahre AWO in Sachsen-Anhalt … eine Bilderreise

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Jugend vor! 20 JahreEngagementförderung

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Beim großen Familientag zum 20-jährigenJubiläum der AWO Sachsen-Anhalt inMagdeburg wurde auch eine Spenden-sammlung für die Flutopfer in Pakistandurchgeführt. Insgesamt kamen dabei5345,08 Euro zusammen. Wir dankenallen Besuchern recht herzlich, die dieAktion unterstützt haben. Der Betrag wur-de umgehend auf das Spendenkonto vonAWO International überwiesen.

Ingrid Lebherz, Geschäftsführerin vonAWO International, informierte jetzt: „MitSpendengeldern von bislang 44.373,95Euro unterstützten Sie unser Engagementfür die Opfer der Jahrhundertflut vomSommer in Pakistan. Das Schweizerische

Arbeiterhilfswerk (SAH), langjähriger Part-ner von AWO International in der Huma-nitären Hilfe, hat davon in den DistriktenCharsadda und Nowshera Bergungs- undGrabmaterial sowie Zeltplanen an diebetroffene Bevölkerung verteilt und mitdem Bau von provisorischen Notunterkünf-ten begonnen. 192 von 800 geplantenÜbergangsunterkünften sind inzwischenfertig gestellt. Vielen Dank für Ihre Spen-den!“

Um auch in Zukunft Hilfe für die Bevölke-rung in Kriegsregionen leisten zu können,bittet AWO International um Spenden fürden Nothilfefonds.

Neben dem AWO Landesverband Sach-sen-Anhalt e.V. ist auch der AWO Regio-nalverband Halle-Merseburg Mitglied beiAWO International. Ingrid Lebherz: „Bittewerben Sie weiter für uns. Jeder Mitglieds-beitrag stärkt unsere Möglichkeit, weiterHumanitäre Hilfe zu leisten.“ AWO Inter-national hat derzeit rund 150 Mitglieder,überwiegend AWO-Landes-, Bezirks- undKreisverbände, aber auch AWO Ortsver-eine und andere Organisationen.www.awointernational.de

GROSSER AWO FAMILIENTAG

Die Wäscheleinen vor dem Magdeburger Landtag hielten dieLast kaum aus, so viel “letzte Hemden“ flatterten weit sichtbaram Domplatz. Einige Wäschestücke trugen Sprüche wie “Herzstatt Hartz” und “Stopp dem Sozialabbau.” Unter dem Motto“Jetzt geht’s ans letzte Hemd“ nutzte die AWO in Sachsen-Anhalt ihre große Feier zum 20. Geburtstag gleichzeitig, umgegen die Sparbeschlüsse der schwarz-gelben Bundesregierungzu protestieren. Und so wurden die sprichwörtlich letztenHemden und Protestpostkarten gesammelt. Auch die AWOLandesvorsitzende und ihre Stellvertreter (Petra Grimm-Benne,Kornelia Keune, Hans-Christian Sachse – v. links nach rechts)legten tatkräftig Hand an, um die Wäschestücke an die Leinezu hängen. Über 100 letzte Hemden kamen zusammen undwurden als Protestnote nach Berlin geschickt.

Spenden für Flutopfer von Pakistan

AWO International,Stichwort NothilfefondsSpendenkonto 10 11 12BfS - BLZ 100 205 00

SPENDEN-KONTO:

Jetzt geht’s ans letzte Hemd

Mehr Infos zu der Kampagne: www.awo-dasletztehemd.org

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AWO vor Ort

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GROSSER AWO FAMILIENTAG

Die AWO hat die Sachsen-Anhalt-Siegerihres bundesweiten Schüler- und Jugend-Wettbewerbs "Ohne Moos nix los!?" ge-kürt: In der Altersstufe 10 bis 14 Jahregewann die 14-jährige Lena aus Magde-burg mit einem Beitrag über verschiedeneSituationen, in denen man manipuliertwerden kann. “Hans im Arsch“, ein Videoüber soziale Ausgrenzung von Schülernauf Grund ihrer Herkunft, erhielt den erstenPreis in der Kategorie 15 bis 17 Jahre. DieSozialkundeklasse 10/2 des MarkgrafAlbrecht Gymnasiums in Osterburg hatteden Streifen produziert. Ein Film über Wer-bestrategien von Einkaufsmärkten drehtedie 18-jährige Mareen aus Köthen underhielt damit den ersten Preis der 18- bis22-jährigen Teilnehmer.Die crazy kids – eine Schülergruppe ausSchönebeck – befassten sich mit der Frage,wie in ihrem Umfeld mit verschiedenen

Geldbeträgen umgegangen wird. Ihr Wett-bewerbsbeitrag "Geld allein macht nichtglücklich" kam auf Platz 3 der 10 bis 14-jährigen und wurde mit 200 Euro "belohnt".

Rund 50 Kinder und Jugendliche aus Sach-sen-Anhalt hatten sich mit den ThemenGeld, Konsum, Schulden und Armut aus-einandergesetzt und als Schulkassen, Grup-pen oder als Einzelpersonen bis Mitte JuliBeiträge eingereicht, beispielsweise alsFilm, Hörbuch oder Powerpointpräsentati-on. Der erste bundesweite Schüler- undJugendwettbewerb der AWO fand im Rah-men des "Europäischen Jahres gegen Ar-mut und soziale Ausgrenzung 2010" statt.Mehr als 340 Projekte wurden bundesweitauf der Wettbewerbs-Internetseitewww.awo-schuelerwettbewerb.org einge-stellt. Alle Beiträge sind unter dieser Adresseeinzusehen.

“Hans im Arsch” – Video über soziale Aus-grenzung siegt im AWO Schülerwettbewerb

Die Gewinner des AWO Schülerwettbewerbs wurden im September beim großen AWOFamilientag in Magdeburg ausgezeichnet. Landes-Finanzminister Jens Bullerjahn und AWOLandesvorsitzende Petra Grimm-Benne überreichten die Preise. Neben dem Minister arbeitetenLandesrechnungshofpräsident Ralf Seibicke, Sven Kretzschmar von der Verbraucherzentrale,Matthias Menger, Geschäftsführer der Arbeitsgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhaltund Jens Kutzler von der Schuldnerberatung der AWO in Köthen in der Jury mit.

20 Jahre AWO in Sachsen-Anhalt … eine Bilderreise

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Ein Blick in unsere Altenhilfeeinrichtungen

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ENGAGIERT & MITTEN IM LEBEN

Beim 20-jährigen Jubiläum der AWO Wittenberg über-reichte Geschäftsführerin Brigitte Gänsicke die Spenden-büchse an Petra Grimm-Benne.

Die AWO Landesvorsitzende bescheinigte der AWO inWittenberg: Hier wird AWO gelebt. Ihr seid AWO. 2006haben wir Euch als erfolgreichsten Kreisverband bei derMitgliederwerbung ausgezeichnet. Euer Einsatz für denAWO Kinderfonds ist beispielhaft. Und für den AWOKreisverbandes Wittenberg war es trotz des weiten An-fahrtsweges selbstverständlich, sich beim großen AWOFamilientag in Magdeburg einzubringen.

Der V.S.G. (Verein selbständiger Gewerbetreibender, Markt-und Messereisender) hat im Oktober einen Scheck in Höhevon 584 Euro an den AWO Kinderfonds übergeben. Der Erlösresultiert aus den Einnahmen der Schausteller Mario Siewiera,Karl Welte, Ivonne und Dirk Eckermann, Klaus Herrmann undder Firma Kirchner. Sie hatten auf der 1000. MagdeburgerHerbstmesse die Fahrgeschäfte zugunsten des AWO Kinderfondsdrehen lassen. Über die Spende freuen können sich nun Danny(7) und Jasmin (6) aus einer Magdeburger AWO Kinder- undJugendwohngruppe. Ihre geplante Ferienfahrt nach Bispingenim kommenden Jahr ist damit gesichert.

Die Schausteller hatten sich zudem für die Kinder der Wohn-gruppe eine besondere Überraschung einfallen lassen. DieMädchen und Jungen bekamen bei bestem Sonnenwetter undmit viel guter Laune das Leben auf dem „ältesten VolksfestDeutschlands“ vom Schaustellernachwuchs gezeigt und konntenkostenlos Fahrgeschäfte wie Kettenflieger, Avus Bahn, Auto-skooter, Musikladen, Walzerfahrt sowie die Wasserrutschenutzen. Mit leckeren Pommes, Zuckerwatte und kleinen Ge-schenken endete für die Kinder und Jugendlichen der rundumgelungene Messetag. Im Gegenzug bedankten sich die Kindermit einem selbst gestalteten Bild und luden die Schaustellerkinderzu einem Besuch ein. Vielleicht der Beginn einer tollen Freund-schaft.

Der AWO Kinderfonds ist eine Initiative der AWO Sachsen-Anhalt, mit der seit 2007 schnell und unbürokratisch geholfen

wird. Er erleichtert Kindern den Zugang zur Bildung, unterstütztbei der Grundschulausstattung, fördert Projekte zur gesundenErnährung und zur Entfaltung des eigenen Könnens. Der AWOKinderfonds will damit Ausgrenzung verhindern. Mit zehnGrundschulen in Sachsen-Anhalt hat der AWO KinderfondsPatenschaften abgeschlossen. Weitere Infos unter www.awo-kinderfonds.de und www.AWO-LSA.de.

AWO Kinderfonds sagt Danke - Schausteller spenden 584 EuroErlös ermöglicht Danny und Jasmin Ferienfahrt nach Bispingen

Auf dem Foto – vordere Reihe: Schausteller Mario Siewiera und SohnTrevor. Hintere Reihe (v. li. nach re.): Steffi Schünemann-Burgatzki vomAWO Kinderfonds, Heiko Grote (Bereichsleiter Jugend und Familie beimAWO Kreisverband Magdeburg), Thea Glaubitz (V.S.G.), Nancy Gädeke(Betreuerin der AWO Wohngruppe) und Schausteller Dirk Eckermann.

430 Euro aus Wittenbergfür den AWO Kinderfonds

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Engagiert für Senioren

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ENGAGIERT & MITTEN IM LEBEN

Mit Mitmach-Aktionen rund um das ThemaDemokratie und Toleranz hat die AWOSachsen-Anhalt am 15. Januar auf der3. Meile der Demokratie in MagdeburgGesicht gezeigt. Viele große und kleineBesucher strömten in den AWO Pavillon,um sich unter anderem bei der Foto-Kampagne "Was hält die Gesellschaftzusammen" zu Wort zu melden. Zahlrei-

che prominente Gäste ließen sich ablich-ten, unter anderem der stellvertretendeMinisterpräsident, Finanzminister und SPD-Spitzenkandidat Jens Bullerjahn, Kultusmi-nisterin Prof. Brigitta Wolff, SozialministerNorbert Bischoff, AWO Landesvorsitzen-de Petra Grimm-Benne, die TheologinGabriele Herbst und Magdeburgs Zoo-direktor Kai Perret.

Die Ausstellung “Euthanasie und Eugenik– Das AWO Fachkrankenhaus Jerichowin der Zeit des Nationalsozialismus“ kannseit einem Jahr auf dem Gelände der Kli-nik besichtigt werden. Seitdem entwickeltesich ein reges Besucherinteresse weit überJerichows Grenzen hinaus. Jetzt gibt derAWO Landesverband Sachsen-Anhalteine zweite erweiterte Auflage des Be-gleitheftes zur Ausstellung heraus. DieBroschüre dokumentiert und reflektiertdabei auch die Entwicklungen der ver-gangenen zwölf Monate.

So wurden im Zuge der weiterführendenRecherchen erstmals alle 930 Opfer desNS-„Euthanasie“-Programms „T4“ ausfin-dig gemacht, die durch Jerichow in den

Gasmordanstalten Bernburg und Bran-denburg ums Leben kamen. Die Ausstel-lung ist daraufhin um eine weitere Tafelergänzt worden. Äußerst hilfreich warhierbei die Unterstützungdes Historikers Dr. DietmarSchulze, der nun mit einemwissenschaftlichen Beitragdas Begleitheft bereichert.

Nicht nur Patientinnen undPatienten, sondern auchviele Gäste und Schul-klassen nahmen das An-gebot der AWO Sachsen-Anhalt an, durch die Aus-stellung geführt zu werden.Den begleitenden Lehre-

Ein Jahr Ausstellung ”Euthanasie und Eugenik”AWO gibt zweite erweiterte Auflage des Begleitheftes heraus

3. Meile der Demokratie

rinnen und Lehrern wurde schnell klar,dass dieses Thema mitnichten ausschließ-lich historisch zu betrachten war. So be-suchten Oberstufenklassen der Biologie,Psychologie und Ethik die Ausstellung.Viele Fragen sind aufgekommen, die zu-sammengefasst das Unverständnis überdie Vorgänge in der NS-Zeit zum Aus-

druck brachten.

Der AWO LandesverbandSachsen-Anhalt wird weiter andem Thema dran bleiben. In Je-richow soll unter anderem auchnoch ein Gedenkstein in Erinne-rung an die Opfer der NS-„Eu-thanasie“ aufgestellt werden. DieAusstellung am AWO Fachkran-kenhaus Jerichow ist weiter füralle Interessierten zugänglich undkann täglich in der Zeit von 9 bis18 Uhr besichtigt werden.

20 Jahre AWO in Sachsen-Anhalt … eine Bilderreise

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Von Beginn an

ein starker Partner älterer Menschen

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Diskussion über Sozialziele für einlebenswertes Sachsen-Anhalt voran-treiben

Der AWO Landesverband Sachsen-Anhalte.V. hat für 2011 den Vorsitz in der LIGAder Freien Wohlfahrtspflege. Die LIGAkoordiniert die gemeinsame Interessenver-tretung der Wohlfahrtsverbände in Sach-sen-Anhalt. Der Vorsitz wird nach demRotationsprinzip wahrgenommen. AWOLandesgeschäftsführer Wolfgang Schuthlöst Rainer Kleibs, Landesgeschäftsführerdes DRK Sachsen-Anhalt, ab und über-nimmt damit zusätzliche Aufgaben in derSozialpolitik. Die Arbeit der LIGA 2011beschäftigt sich vor allem mit den Themendemografischer Wandel, Armutsbekämp-fung und Ausgrenzung sowie dem Problemder schwindenden Förderung durch dieöffentliche Hand. „Die Gesellschaft stehtin den nächsten Jahren vor enormen Her-ausforderungen. Sachsen-Anhalt kann diesnur bewältigen, wenn die zurückgehendenRessourcen gebündelt und eine zukunftsfä-hige Sozialpolitik auf den Weg gebrachtwerden.“, so Wolfgang Schuth. Die LIGA

SOZIALPOLITIK

Das Nachbarschaftszentrum Pusteblumein Halle-Neustadt ist in Berlin mit dem Preis„Soziale Stadt 2010“ geehrt worden. DerPreis ist eine Gemeinschaftsinitiative ausPolitik und Wissenschaft, Wohnungswirt-schaft und Wohlfahrtspflege. Das Nach-barschaftszentrum sei eines der zehn inno-vativen Projekte, die demonstrierten, wiesozialen Konflikten begegnet werden kann,hieß es in der Laudatio. Dieser Ort habe

“Soziale Stadt“

Foto (von links): Oda Scheiblhuber, Bundesmi-nisterium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung(BMVBS); Franziska Fischer, Mitarbeiterin NBZ„Pusteblume“; Michael Scherschel, Geschäfts-führer SPI GmbH; Prof. Christiane Thalgott,Stadtbaurätin München und Laudatorin; FolkertKiepe, Deutscher Städtetag

Die Auslober des Preises riefen außerdem ein Bündnis für eine Soziale Stadt insLeben. Verbände der Wohnungswirtschaft, der Mieter und der Kommunen schlagenAlarm: Die geplanten Kürzungen beim Programm Soziale Stadt gefährden denSozialen Frieden in den Städten. Das Bündnis fordert mit Blick auf die im erstenQuartal anstehenden Beratungen zum Bundeshaushalt für das Jahr

- das Programm Soziale Stadt im Jahre 2012 wieder auf dem Niveau des Jahres2010 zu fördern und die für 2011 beschlossene Kürzung der Bundesmittel von 95Mio. Euro auf 28 Mio. Euro im kommenden Jahr wieder zurückzunehmen;

- die im Jahre 2011 nur noch eingeschränkt mögliche Verknüpfung investiver undnichtinvestiver Maßnahmen als Kernpunkt des Programms wieder in vollem Umfangzuzulassen;

- den Ausschluss des Programms Soziale Stadt aus der Möglichkeit der Umverteilungvon Bundesmitteln zwischen den Programmen der Städtebauförderung wiederaufzuheben.

Sachsen-Anhalt ist von den Auswirkungen der Kürzungen besonders betroffen. Des-halb hat die AWO in Sachsen-Anhalt ein Landesbündnis Soziale Stadt initiiert.

Preis für Nachbarschafts-zentrum Pusteblume

Den sozialen Frieden wahren“Bündnis für eine Soziale Stadt" gegründet

es geschafft, Institutionen und Vereinen inder ganzen Stadt Halle Angebote zu ma-chen und gemeinsam nutzbare Räume zueröffnen. Insgesamt wurden 178 Wettbe-werbsbeiträge eingereicht. Das Nachbar-schaftszentrum „Pusteblume“ in Träger-schaft der SPI wurde als einziges sachsen-anhaltisches Projekt mit dem Preis “SozialeStadt“ ausgezeichnet.

AWO übernimmtLIGA-Vorsitz

(FortsetzungSeite 11)

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20 Jahre psychosoziale Hilfen

Seite 11

SOZIALPOLITIK

Die Freie Wohlfahrtspflege in Sachsen-Anhalt fordert rechtzeitige Maßnahmengegen den drohenden Pflegenotstand.„Wir dürfen nicht abwarten, sondern müs-sen jetzt aktiv werden. Die gebündelteAnstrengung aller Akteure auf Landesebeneist nötig“, so der Vorsitzende der LIGA derFreien Wohlfahrtspflege, AWO Landesge-schäftsführer Wolfgang Schuth. “Im Zusam-menspiel mit der demografischen Entwick-lung unserer Gesellschaft wächst die Zahlder Pflegebedürftigen. Zugleich gibt esjetzt schon in etlichen Regionen einen Fach-kräftemangel in der Altenpflege. Für am-bulante und stationäre Pflegedienste wirdes immer schwerer, qualifiziertes Personalzu finden. Diese Situation spitzt sich in denkommenden Jahren noch zu. Es gibt immerweniger Schulabgänger, gleichzeitig schei-den die Pflegekräfte altersbedingt aus.“

Eine Befragung im Sommer 2010 in mehrals 200 Altenpflegeeinrichtungen der LIGAin Sachsen-Anhalt ergab, dass der größteAnteil an den Pflegefachkräften die Alters-gruppe der heute 45- bis 54-Jährigenausmacht. Sie zu ersetzen, stellt eine Her-ausforderung für die Pflegebranche inSachsen-Anhalt dar.Die LIGA hält es für dringend geboten, dieAusbildung in Pflegeberufen zu stärkenund attraktiver zu machen. AusbildendeEinrichtungen und Dienste dürfen keinenwirtschaftlichen Nachteil gegenüber jenenhaben, die nicht ausbilden. „Im Gegenteil,die Finanzierung muss so geregelt sein,dass die Ausbildungsbereitschaft steigt“,fordert der LIGA-Vorsitzende. Zudem be-dürfe es gleicher Bedingungen in der Kran-ken- und Altenpflegeausbildung.„Wir setzen uns außerdem dafür ein, dassUmschulungen weiter voll durch die Ar-beitsagenturen finanziert werden“, sagteSchuth. Schnelle Entscheidungen auf Bun-desebene seien hier nötig. Das entspre-

chende Gesetz, das im Rahmen des Kon-junkturpaketes erlassen wurde, läuft zumJahresende aus. „Wir beklagen den Fach-kräftemangel in der Pflege und gleichzeitigsoll ein nachweisbar erfolgreiches Förder-instrument für Umschüler zur Altenpflegeabgeschafft werden. Angesichts der Pro-bleme auf dem Arbeitsmarkt und dem sichgleichzeitig verschärfenden Fachkräfteman-gel, ist es kontraproduktiv, ausgerechnetdieses gute Instrument jetzt wieder zu be-schneiden.“, so Schuth. Ebenso sinnvoll seidie erleichterte Anerkennung von im Aus-land erworbenen Abschlüssen.

Zudem seien auch die Medien gefragt,sich für „good news“ in der Pflege zuöffnen. So hätten die Altenpflegeheime inSachsen-Anhalt bei der Bewertung durchunabhängige Prüfer einen Notendurch-schnitt von 1,6 erreicht. Das verbreiteteNegativ-Image der Pflege gehe in denmeisten Fällen an der Realität vorbei.Schuth verwies auf die von der LIGA derFreien Wohlfahrtspflege entwickelten So-zialziele, die jetzt mit der Politik diskutiertund als Maßstab für das Handeln derLandesregierung herangezogen werdenkönnen. Die Gesellschaft stehe vor enormenHerausforderungen, die nur zu bewältigenseien, wenn die zurückgehenden Ressour-cen gebündelt und eine zukunftsfähigeSozialpolitik auf den Weg gebracht wer-den.

der Freien Wohlfahrtspflege hat dazu kon-krete Sozialziele für das Bundesland ent-wickelt, die jetzt mit der Politik diskutiertund als Maßstab für das Handeln derLandesregierung herangezogen werdenkönnen. Mit dem Programm werden zu-gleich die Erwartungen an die zukünftigeLandespolitik verdeutlicht. Angestrebt wird,dass der im März neu zu wählende Land-tag den Sozialzielen folgt und sie ähnlichder 1998 für Sachsen-Anhalt formuliertenGesundheitsziele für verbindlich erklärt.Zu den Zielen gehören ausreichend vieleArbeitsplätze für Menschen mit Behinde-rung sowie barrierefreie Arbeitsmöglich-keiten, der Ausbau der häuslichen Pflegefür ältere Menschen, wohnortnahe Betreu-ungsangebote und eine ausreichende An-zahl altersgerechter Arbeitsplätze. WeitereZiele sind eine ganztägige Kinderbetreu-ung vom ersten Lebensjahr an unabhängigvon der Erwerbstätigkeit der Eltern undgleiche Bildungschancen für Kinder egalwelcher sozialer Herkunft. Zudem fordertdie LIGA, dass jeder arbeitsfähige Menschin die Lage versetzt werden muss, von sei-nem Einkommen den Lebensunterhalt selbstbestreiten zu können.

Unter dem Dach der LIGA der Freien Wohl-fahrtspflege im Land Sachsen-Anhalt e.V.sind alle großen Spitzenverbände im Landorganisiert. Dazu gehören die AWO, dieCARITAS, der PARITÄTISCHE, das DRK,die DIAKONIE und der LandesverbandJüdischer Gemeinden. Gemeinnützig undfreiwillig kümmern sich die Einrichtungender Verbände um Kinder, Jugendliche undFamilien, organisieren soziale Hilfen, Ge-sundheitshilfe und helfen Not leidendenund gefährdeten Menschen. Ihre Interessenwerden auf Landesebene durch die LIGAvertreten. Die Verbände repräsentieren ca.30.000 ehrenamtliche Helfer sowie über40.000 hauptamtliche Mitarbeiter. AlsLIGA haben sie eine starke Stimme, wennes darum geht, die Interessen der Men-schen im Land zu wahren und zu unterstüt-zen.

Ausbildung in Pflegeberufen attraktiver machen

20 Jahre AWO in Sachsen-Anhalt … eine Bilderreise

Pflegenotstand entgegenwirken!

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Mitten im Leben

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Zu einer Wohnanlage mitten im Lebenentwickelt sich das Areal der ehemaligenWolldeckenfabrik am Saalebogen in Cal-be. Anfang des letzten Jahres hatte dieAWO dort die Trägerschaft übernommen.Im September informierte AWO Geschäfts-führer Wolfgang Schuth gemeinsam mitSibylle Barby, Geschäftsführerin des AWOKreisverbandes Salzland e.V. über aktuelleProjekte und Angebote. Gleichzeitig wur-den dem Bürgermeister von Calbe, DieterTischmeyer, und Stadtratsmitglied SvenHause weitere Investitionspläne vorgestellt.

Seit Anfang Juli betreibt die AWO in derAnlage auch eine Begegnungsstätte. Anzwei Nachmittagen in der Woche wird zuSpiel und gemütlichem Beisammenseinsowie zu Kaffee und Kuchen eingeladen.Hinzu kommen alle 14 Tage einen Vormit-tagstreff mit Frühstücksgelegenheit sowieverschiedene Ausflugs- und Veranstaltungs-angebote. “Der Treff ist nicht nur für Be-wohner der Anlage geöffnet. Wir freuenuns auch auf Besuch aus der Nachbar-schaft. Besonders herzlich Willkommensind Gäste, die sich mit frischen Ideen und

Anregungen einbringen möchten“, so Si-bylle Barby. Angedacht sind unter anderemauch Begegnungen mit Kita-Kindern undder Patengrundschule des AWO Kinder-fonds in Calbe, Buchlesungen und Vorträgein Kooperation mit dem AWO Krankenhaussowie dem Seniorenbüro Schönebeck.

Zur Verbesserung der Wohnqualität fürdie Anwohner will die AWO weiter inve-stieren. “Wir würden gern das holprigePflaster entfernen, um einen barrierefreienZugang zur Anlage zu ermöglichen. Aller-dings steht die Zustimmung der unterenDenkmalschutzbehörde noch aus. Dem-nächst wird es dazu einen Vor-Ort-Termingeben.“, teilte Wolfgang Schuth mit. Solltedie AWO Wohnanlage weiter Standortder Calbenser Rettungswache bleiben,werden auf dem Gelände beheizbareGaragen mit drei Stellflächen errichtet.Außerdem sollen in der Parkanlage nochmehr Ruheoasen geschaffen werden.

Zur AWO Wohnanlage Am Saalebogengehören 55 barrierefreie und seniorenge-rechte Wohnungen, die sowohl für ältere

Menschen als auch für jüngere Generatio-nen geeignet sind. Das Konzept für dieAnlage lautet “Lebensqualität Plus Service“– selbständiges Wohnen mit Angeboten,die je nach Wunsch und Bedarf in An-spruch genommen werden können. Dazugehören Haushaltshilfen, gemeinsame Ver-anstaltungen mit der Hausgemeinschaft,Essen auf Rädern, natürlich Betreuungs-und Pflegeleistungen sowie schnell verfüg-bare medizinische Hilfe im Notfall.

Träger der Wohnanlage ist die AWO Ge-sundheitszentrum Calbe (Saale) GmbH,ein Unternehmen des AWO Landesverban-des Sachsen-Anhalt e.V. Die AWO Ge-sundheitszentrum Calbe (Saale) GmbHbetreibt seit gut einem Jahr auch das AWOKrankenhaus Calbe, Klinik für Geriatrieund Inneres, in der Hospitalstraße.

DIES & DAS

Begegnungsstätte und weitere InvestitionenNoch mehr Lebensqualität plus Service in AWO Wohnanlage Am Saalebogen

Calbes Bürgermeister Dieter Tischmeyer (links) und Stadtrat Sven Hause (2. von rechts) zeigten sich vom starken AWO Engagement erfreut.

AWO Wohnanlage Am SaalebogenBernburger Str. 70 a-c39240 CalbeTelefon: (039291) 471 - 05 / 06

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20 Jahre AWO in Sachsen-Anhalt … eine Bilderreise

Gut vorbereitete Aktionen

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Die Bundesarbeitsgemeinschaft Familien-erholung (BAGFE) hat eine Neuauflageihres Kataloges „Urlaub mit der Familie“vorgelegt. Über 107 gemeinnützige Fa-milienferienstätten präsentieren ihre Ein-richtungen in dem ab 2011 gültigen Ka-talog. Darüber hinaus enthält der Katalogeine Übersicht über die Voraussetzungender Zuschussmöglichkeiten (Individualför-derung) der einzelnen Bundesländer so-wie Informationen über die jeweiligenLänder und Regionen. In dem Kapitel"Was zeichnet Familienferienstätten aus"werden die Mindeststandards der gemein-nützigen Ferienstätten und Feriendörferdargestellt.

Der Katalog liegt in gedruckter Form inden gemeinnützigen Ferienstätten sowie

DIES & DAS

SPI GmbH wird Träger der AWO Aka-demie Mitteldeutschland

Im September 2010 ist das in Leipzigansässige „AWO-Bildungswerk Sachsen“vom bisherigen Träger AWO KV Mulde-Collm e.V. in die Trägerschaft der SPI(Sozialpädagogisches Institut) SozialeStadt und Land EntwicklungsgesellschaftmbH gewechselt. Parallel erfolgt die Na-mensumbenennung in „AWO AkademieMitteldeutschland“.

An der „AWO Akademie Mitteldeutsch-land“ werden AltenpflegerInnen und Erzie-herInnen mit anerkannten Abschluss aus-gebildet. Berufsspezifische Fort- und Wei-terbildungen zu den genannten Ausbil-dungsberufen gehören ebenso zum Bil-dungsangebot der Einrichtung.

„In beiden Bereichen zeichnet sich bundes-weit ein Fachkräftemangel ab“, so Michael

Scherschel, Geschäftsführer der SPI: „DerAusbau der Kitaplätze im Zuge der Einfüh-rung des Rechtsanspruchs lässt die Nach-frage nach Erzieherinnen und Erzieherndeutlich steigen. Qualitätsverbesserungenwie der aktuell verbesserte Kita-Personal-schlüssel in Thüringen, Berlin und Branden-burg verlangen mehr und gut geschulteFachkräfte. Gleichzeitig altert die Bevölke-rung in den neuen Bundesländern rasant.Demenzerkrankungen und Betreuungsbe-darfe nehmen zu. Wer jetzt nicht umfang-reich ausbildet, wird den Herausforderun-gen nicht gewachsen sein und verpasstgleichzeitig den Jobmotor der sozialenBerufe für sein Bundesland.“ so Scherschel.

Die SPI GmbH ist korporatives Mitgliedder Arbeiterwohlfahrt. Durch die Übernah-me wird der Aktionsradius der Bildungsein-richtung auf Thüringen und Sachsen-Anhalterweitert und deckt den gesamten mittel-deutschen Raum ab.

Neuer Standort für die psychiatrischeTagesklinik Burg: Ende September 2010zog die Außenstelle des AWO Fachkran-kenhauses Jerichow in neue, umfassendsanierte Räumlichkeiten. Sie befindensich in der ehemaligen Standortverwal-tung der Bundeswehr in der Kirchhofstra-ße.

Hier steht nun mehr Platz und ein um-fangreiches Angebot für die Patientenzur Verfügung. Insgesamt 30 neue Plätzewurden für die psychiatrisches Tagesklinikgeschaffen. Rund eine Million Euro hatdie AWO in den neuen Standort inve-stiert.

Urlaub mit Familie

Jobmotor der sozialen Berufe –gegen den künftigen Fachkräftemangel

Im Dezember besuchten die AWO Kreisgeschäfts-führer die AWO Akademie Mitteldeutschlandund informierten sich ausführlich über das Lei-stungsangebot der Einrichtung. Die AWO Akade-mie freut sich auf viele Teilnehmer.

Kontakt:

AWO Akademie MitteldeutschlandGerhard-Ellrodt-Straße 2604249 LeipzigTel. 0341 [email protected]

Neue psychiatrischeTagesklinik in Burgeröffnet

in den Geschäftsstellen der Landes- undBezirksverbände der Arbeiterwohlfahrtaus.

Unter www.urlaub-mit-der-familie.dekann der Katalog auch heruntergeladenwerden.

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Helfen, Fördern, Stiften

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Unser Tagesablauf besteht aus einer gewis-sen Routine – man steht auf, geht ins Bad… die Handlungen laufen immer in bestimm-ter Reihenfolge ab und so verläuft oft dergesamte Tag. Diese Routine gibt zwar einer-seits einen gewissen Halt, verlangt aberandererseits keinerlei Denkarbeit. Mit Hilfeder Neurobicsübungen, die auf einer Ver-knüpfung aller 5 Sinne basieren, werdendem Hirn Impulse gegeben. Diese regen

RATGEBER

Mutter ist ein “Ganztagsjob”, unbezahlteÜberstunden, Nacht- und Wochenend-schichten inclusive. Mütter denken an sichselbst zuletzt und sind das ganze Jahrüber für die Familie da. Bevor die Kraft-reserven aufgebraucht sind, ist es Zeit,auch an die eigene Gesundheit zu den-ken. Vorsorge ist das beste Mittel, um zuverhindern, dass Dauerbelastungen sichzu chronischen Krankheiten verfestigen.

Die Budgets der Krankenkassen für dieseLeistungen sind aktuell nicht ausgeschöpft.Darauf und auf die positiven gesetzlichenVoraussetzungen weist die Gesundheits-Service AWO hin. Geschäftsführerin AnneHoffmann-Krupatz: “Mutter-Kind-Kurensind Pflichtleistungen der Krankenkassen.Der Grundsatz „ambulant vor stationär“gilt laut Gesetz nicht.”

Informationen über den Weg zur Kur undAdressen der örtlichen Kurberatungsstellenfinden Sie auf www.gesundheitsservice-awo.de und telefonisch bei der Kurhotline01803/34 47 23 (Anruf 9 Ct./min.)

Anne Hoffmann-Krupatz “Gesundheitlichbelastete Eltern sollten gerade jetzt ihreAnträge für eine Kurmaßnahme stellen,wenn sie im Frühling etwas für ihre Ge-sundheit tun wollen. Vorsorge ist auch dasbeste Mittel, um langfristig die Kosten imGesundheitswesen dauerhaft zu senken.”

Der GesundheitsService AWO weist dar-auf hin, dass der Anteil der Ausgaben fürMutter-/Vater-Kind-Kuren an den gesam-ten Aufwendungen der Gesetzlichen Kran-kenversicherung bei “gerade mal 0,19 %liegt”. Deshalb, so Anne Hoffmann-Kru-

Neurobics – diese Übungen bringen das Gehirn auf Trab

GesundheitsService AWOMutter-Kind-Kuren: Jetzt Anträge stellen!

patz, “gibt es keinen Grund zu falscherBescheidenheit.”

Die 210 Kurberatungsstellen der AWOhelfen bei der Antragstellung, der Vorbe-reitung der Kur in einer der 21 Mutter-Kind-Kliniken der AWO und bei der Nach-sorge. Zu finden ist dies unterwww.gesundheitsservice-awo.de

die Bildung neuer Verbindungen zwischenden Nervenzellen an, und es werden Ner-venverbindungen aktiviert, die lange Zeit„vernachlässigt“ worden sind.Hier einige „Spiele“ für die Steigerung derHirnleistung:- Putzen Sie sich mit der linken Hand die

Zähne (wenn Sie Rechtshänder sind),wenn man gewohnte Tätigkeiten mit derungewohnten Hand ausübt, wird die je-weils andere Hirnhälfte stimuliert.

- Auf dem Weg zum Einkauf wechseln Sieeinfach Ihre gewohnte Route und wähleneine Ihnen nicht so vertraute Strecke. Auchbeim Autofahren sollten Sie immer malwieder eine neue Wegstrecke aus-suchen. Fahren Sie über Landstraßenund lassen Sie die Autobahn „links“liegen.

- Autofahrer sollten sich nicht nur aufdas Navigationssystem verlassen, schauenSie mal wieder im Autoatlas nach

- Stecken Sie den Wohnungsschlüssel mit

geschlossenen Augen in das Schlüssellochoder versuchen Sie, bestimmte Dingeeinfach nur zu ertasten. Durch das Schlie-ßen der Augen wird eine „Blindheitsimuliert“, die Wahrnehmung wird unge-mein geschärft.

- Der Essenplan einer deutschen Durch-schnittsfamilie liegt bei ca. 25 Gerichten.Ändern Sie diese Gewohnheiten und ko-chen Sie einmal pro Woche ein Gericht,das Sie noch nie gekocht haben oderverwenden Sie einfach mal andere Ge-würze. Die Sinneszentren Geruch undGeschmack werden so angeregt.

Weichen Sie zunächst mit 5Neurobicsübungen vom ge-wohnten Alltag ab und stei-gern Sie Ihre Hirnleistung nach

neuesten Erkenntnissen derHirnforschung so um bis zu 40Prozent. Freuen Sie sich auf dieÜbungen im nächsten Heft.Aufnahme der Nervenbahnen im Gehirn

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20 Jahre AWO in Sachsen-Anhalt … eine Bilderreise

Sozialpolitisch immer nah dran

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RATGEBER

Im Sommer wurde das „wellcome“–Projektin Wittenberg in Trägerschaft der Arbeiter-wohlfahrt Kreisverband Wittenberg, Mar-stallstraße 13 in 06886 Lutherstadt Witten-berg, eröffnet.Das Projekt „wellcome“ wurde bereits 2002in Hamburg von Rose Volz Schmidt, selberMutter von drei Kindern, gegründet.„Wellcome“ hilft, in der Übergangssituationden Babystress nach der Geburt zu bewäl-tigen. Eine ehrenamtliche Mitarbeiterinkommt nach Absprache mit den Familienins Haus und unterstützt in der Betreuungihrer kleinsten Kinder. Sie wacht wie einguter Engel über den Schlaf des Babys,während die Mutter sich ausruht. Beim Gangzum Kinderarzt spielt sie mit dem Geschwi-sterkind, macht Einkäufe und hört zu. Dieehrenamtliche Hilfe findet circa zweimalwöchentlich bis zu fünf Stunden statt. Entla-stung wird aber auch per Telefon geboten,wenn junge Mütter und Väter Rat brauchen.Um „wellcome“ in Anspruch zu nehmen,

bedarf es keinen Nachweis von Bedürftig-keit, „wellcome“ ist für ALLE Mütter da, un-abhängig von Einkommen und Stand.

Die Schirmherrschaft für “wellcome” inWittenberg wurde vom Minister für Gesund-heit und Soziales in Sachsen-Anhalt, NorbertBischoff, übernommen. Patin des Projektesist Corinna Reinecke, Landtagsabgeordneteder SPD im Landtag Sachsen Anhalt.

„Wellcome“-Koordinatorin in Wittenberg,Christine Schimmel, berichtet, dass das„wellcome“–Team mit 10 ehrenamtlichenMitarbeitern sich freut, in Familien ihre prak-tische Hilfe mit viel Motivation und Begei-sterung umsetzen zu können. Alle Ehrenamt-lichen bringen Erfahrung mit Säuglingenund Kleinkindern mit. Sie sind zuverlässig,tolerant und verschwiegen.

Aller zwei Monate findet ein ehrenamtlichesTreffen im „wellcome“-Büro statt. Hier tau-

schen die freiwilligen Mitarbeiter Erfahrun-gen aus, lösen gemeinsam Probleme, knüp-fen neue Kontakte und besprechen zukünf-tige Ziele.Wer die „wellcome“-Hilfe in Anspruch neh-men möchte oder als ehrenamtlicher Mitar-beiter unterstützen will, kann telefonischoder per E-Mail Kontakt mit der Koordina-torin aufnehmen:

Christine SchimmelLerchenbergstraße 6706886 Lutherstadt WittenbergTelefon: (03491) 8 77 11 69E-Mail: [email protected]: www.wellcome-online.de

Verbraucherzentrale warnt vor Abzocke durch Werbefaxe“Neue Robinsonliste”

„Wir kämpfen gegen ünerwünschte Werbung!“ verspricht derzeiteine „Neue Robinsonliste“ aus Frankfurt am Main mit massenhaftversandten Werbefaxen an Verbraucher. Angeboten wird dieEintragung in diese Robinsonliste, um sich vor unerwünschterWerbung per Telefon, Fax, E-Mail und Post zu schützen. Genaudieses Angebot zum Schutz vor unerwünschter Werbung wirdals belästigende Faxwerbung versandt! Faxwerbung nervt, verur-sacht den Empfängern unnötige Kosten und ist deshalb nachdem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb unzulässig, es seidenn, dass eine ausdrückliche Einwilligung des Verbrauchersvorher vorlag.Wenn man sich das Fax der "Neuen Robinsonliste" genau an-schaut, erkennt man, dass hier eine dreiste Irreführung vorliegt.So behauptet der Absender doch "Die Eintragung in die NeueRobinsonliste ist kostenfrei". Wer aufmerksam weiterliest, erfährt,dass er eine Bearbeitungspauschale in Höhe von 350 Euro nettozahlen soll, damit die Daten angeblich an 320 Werbetreibende

zur Löschung weitergeleitet werden. Dieser Service soll sich aufein weiteres Jahr verlängern, wenn der Nutzer nicht innerhalbdes ersten Jahres kündigt.

Der Begriff der "Robinsonliste" ist im Zusammenhang mit derVerhinderung unerwünschter Fax-, E-Mail- und Telefonwerbungbekannt und seit Jahren eingeführt. Diese bekannte Robinsonlistewird von der "Gemeinnützige Schutzgemeinschaft für Verbrau-cherkontakte" mit Sitz in Witten geführt. Die echte Robinsonlisteist für den Verbraucher kostenlos, Werbeanrufe werden nichtdurchgeführt.Rat und Unterstützung zum Thema unerwünschte Werbung er-halten alle betroffenen Verbraucher in den Beratungsstellen derVerbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. und am Verbraucher-telefon unter (0900) 1 77 5 77 0 (1,00 Euro/Min. aus demdeutschen Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend) montags bisfreitags von 9-18 Uhr.

Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. (www.vzsa.de) ist einkorporatives Mitglied des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt.

Belästigung durch Faxwerbung

„Wellcome“ – Praktische Hilfe für Familien nach der Geburt

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Impressum

Um die Lesbarkeit nicht einzuschränken, wird imJournal auf die Schreibweise des großen Binnen-Isowie teilweise auf Doppelnennungen verzichtet.Die AWO bekennt sich jedoch ausdrücklich zum Ansatzdes Gender-Mainstream.

Herausgeber:AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.Klausenerstraße 17 • 39112 Magdeburg

V.i.S.d.P.:Wolfgang Schuth, Landesgeschäftsführer

Redaktion:Cathleen Paech, Pressesprecherin

Die AWO Sachsen-Anhalt im Internet: www.AWO-LSA.de

Realisation:Doppel D WerbeserviceAlt Fermersleben 77 • 39122 Magdeburg

Eine Initiative der

Demokratie stärken !!!Am 20. März ist Landtagswahl – jede Stimme zählt !!!

Ohne Freiheit, ohne Vielfalt?

Rechts wählen geht gar nicht!