Post on 18-Dec-2021
*Die Menopause und ihre psychischen Faktoren
Frauengesundheitszentrum FEM Süd
FEM | FEM Süd | MEN
Mag.a Irene Barrientos
Klinische und Gesundheitspsychologin
Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision (PD)
Ein Einblick in psychische Aspekte der Wechseljahre
*Begriffe
*Psychische Faktoren
*Sexualität und Lebensstil
*Therapie- bzw. Behandlungsmöglichkeiten
*Eine kleine Übung
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
Die Menopause stellt für viele Frauen eine Herausforderung dar, doch jede Frau nimmt die Veränderung unterschiedlich wahr.
Jede Frau spürt unterschiedliche Schwerpunkte der Veränderungen mit individueller Intensität.
Es ist ein natürlicher und wichtiger Prozess mit Chancen und wunderbarem Entwicklungspotential.
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Die Menopause = die letzte Regelblutung
*tritt im Durchschnitt im 51./52. Lebensjahr ein
*schon einige Jahre davor beginnt die Östrogenproduktion in den Eierstöcken nachzulassen
*damit verlieren Frauen ein natürliches Hormon, das zu ihrer psychischen Stabilität beigetragen hat
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*Östrogene (Östradiol, Östron, Östriol) und Folikelhormonesind weibliche Sexualhormone
*Sie beeinflussen im Gehirn Botenstoffe, die für das seelische Befinden, Gedächtnisfunktionen, Schutz vor Auswirkungen von Stress, wichtig sind.
*Östrogene werden wegen ihrer zahlreichen positiven Effekte auch „Psychoschutz der Natur“ bezeichnet.
*Progesteron (natürliches Gelbkörperhormon) = weibliches Sexualhormon
*Gestagene = Sammelbegriff für körpereigene und synthetische Sexualhormone
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*Prämenopause = gesamte reproduktive Phase vor der Menopause
*Perimenopause = Zeitperiode unmittelbar vor der Menopause, sowie auch das erste Jahr nach der Menopause
*Postmenopause = ganze Lebensspanne nach der Menopause
*Vorzeitige Menopause = vor dem 40. Lebensjahr.
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Aber warum geht es Frauen häufig so schlecht in dieser Lebensphase?
*Große Variabilität
*Beteiligt sind die „Biologie“, die „Psyche“ und das „soziale Umfeld“.
*Auch Einflüsse auf das Befinden haben das kulturelle Umfeld, z.B.:
*Unterschiedliche Kulturen –unterschiedliche Zugänge
* vorhandene Frauen-Politik,.....
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Soziales: Familie, Beruf, Finanzielles,
FreundeskreisLebensbedingungen,...
Psyche: individuelle
Bewältigungsstrategien, eigenes (subjektives) Erleben, Erfahrungen
und Verhalten
Biologie: Hormone,
organmedizinische Aspekte,
Vorerkrankungen
Befinden, Gesundheit, Erkrankung
Das Bio-Psycho-Soziale-Modell (mit kulturellem Blickwinkel)
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Anders und positiv betrachtet!
Mit den Wechseljahren der Frau beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Es ist der Lebensabschnitt der Frau als ICH. Es ist ein wunderbares Geschenk, da wir nun die Energie nur noch für uns haben.
Barbara Bergmann, TCM-Practitioner, InnerHealth.
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*Freiheiten erkennen, nicht nur Belastungen
*Selbstfürsorge ist immer gesund, z.B. damit beginnen, mehr Zeit für sich einzuplanen.
*Neue Rollen, Facetten und Wege entwickeln
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Zum Thema „Schlaf / Schlafhygiene“
Vorträge, Webinare von Mag.a Carmen ABOUELENINKlinische und GesundheitspsychologinSchlafcoachFEM Süd
Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten von psychischen Problemen in dieser Lebensphase
*Grundsätzlich gilt: bei Beschwerden – Abklärung bei der/dem FrauenärztIn und ev. auch PsychiaterIn
*Antidepressive Medikation
*Hormonersatz-Therapien – pflanzlich oder synthetisch
*Alternative Medizin, z.B. TCM
*Kräuter, pflanzliche Mittel
*Entspannungsverfahren, z.B. Hormon-Yoga, progressive Muskelentspannung
*Ein Blick auf die soziale Lage
*Klinisch-psychologische Behandlung / gesundheitspsychologische Beratung
*Psychotherapie
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
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Die traditionell chinesische Medizin (TCM) und deren Sichtweise zu den Wechseljahren als Möglichkeit der Behandlung:
Durch die hormonelle Umstellung entsteht ein Ungleichgewicht (Disharmonie) im weiblichen Körper, diese können mittels der 5 Säulen der chinesischen Medizin in Gleichklang gebracht werden: Akupunktur, Tuina – Massagetechnik, Phytotherapie, Ernährung, Meditation und Qi-Gong.
Barbara Bergmann, TCM-Practitioner, InnerHealth.
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Der klinisch-psychologischen Behandlung und Psychotherapie kommt in dieser Lebensphase eine wichtige Bedeutung zu, da Frauen in dieser Zeit häufig sehr viele psychische und soziale Belastungen und Veränderungen erleben.
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Die Möglichkeiten sind vielfältig, z.B....
*Entlastungsgespräche
*Entspannungsübungen
*Ressourcen erkennen und neu einsetzen lernen
*die persönliche Weiterentwicklung undRollenveränderung der Frau in dieser wichtigenEntwicklungsphasen stehen im Zentrum
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Sexualität in und um die Menopause
Mögliche Schwierigkeiten in den Wechseljahren:
*Scheidentrockenheit
*Libidomangel
*Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
*Orgasmusstörungen
*Vaginismus (Scheidenkrampf)
*Sexuelle Aversion (Ablehnung)
Worauf kann die zurück zu führen sein?
Mögliche sexuelle Schwierigkeiten in den Wechseljahren:
*Schwankungen der Hormone
*Verändertes Körpergefühl
*Negatives Selbstbild
*Allgemeinerkrankungen / Medikamenteneinnahme
*Erektionsstörungen des Partners und Vermeidungsverhalten
*Gewohnheitseffekte
*Das Fehlen eines Partners / einer Partnerin
*Veränderte Empfindsamkeit der Klitoris
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Was kann Frau für sich tun?
Für das psychische Wohlbefinden kommen Sie nicht daran vorbei, sich als Gesamtbild zu betrachten mit all Ihren Facetten!
*Regelmäßige gesundheitliche „Maßnahmen“-Vorsorgeuntersuchungen, Brustgesundheit, offene Gespräche beiIhrer Ärztin / ihrem Arzt
*Gespräche mit Ihrer Psychologin oder Psychotherapeutin
*Austausch mit FreundInnen und Gleichgesinnten
*Selbstfürsorge - sich Zeit für sich nehmen, außerhalb der Routine
*Schöne, lustvolle Begegnungen – für ein positives Körpergefühl
*Umarmungen, Berührungen
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Achten Sie auf Ihren Lebensstil!
Es gibt kein besseres Medikament, welches eine bessere Wirkung hat, als die Änderung des Lebensstils!
*Auf die Ernährung achten / Gewichtsreduktion
*Bewegung
*Reduzierung bzw. Entwöhnung von Alkohol und Nikotin
Vertrauen Sie Ihrem Körper!
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
„Ich kenn‘ das alles schon...“
„Eigentlich habe ich vieles davon schon einmal
gehört....“
..... werden Sie vielleicht denken, und Sie sind
verärgert oder frustriert, dass es Ihnen dennoch nicht
besser geht, oder Ihnen die Änderung des Lebensstils
selber nicht gelingt.
Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin / ihrem Arzt, Ihrer
Psychologin / Ihrem Psychologen darüber.
Heute gibt es zahlreiche Maßnahmen, um Sie dabei zu
unterstützen.
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
Ich verstehe, das ist also die Menopause in ihren Facetten ....
Es ist eigentlich einfach erklärt: Die Menopause ist die große, verrückte, oft unberechenbare Schwester der Pubertät.
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
Neue Rollen – neue Chancen
*Ich habe nun eine kleine Übung für Sie – einGedankenspiel.
*Bitte nehmen Sie ein Blatt Papier - mindestensA4 (oder größer), sowie drei Stifte in dreiverschiedenen Farben.
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
Die
Erschöpfte
.....
Die
Liebevolle
.....
Die Mutter
Die
Radfahrerin
Die
Gestresste
Beste
Freundin
Die Köchin
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
Die Erschöpfte
Die
Reisende
Die
Liebevolle
Die Oma
Die Mutter
Die Radfahrerin
Die Wertgeschätzte
Die
GestressteDie
Leidenschaftliche
Beste
Freundin
Die Köchin
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
Die Erschöpfte
Die
Reisende
Die
Liebevolle
Die Oma
Die Mutter
Die Radfahrerin
Die Wertgeschätzte
Die
GestressteDie
Leidenschaftliche
Die Köchin
Beste
Freundin
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
Die Erschöpfte
Die
Reisende
Die
Liebevolle
Die Oma
Die Mutter
Die Radfahrerin
Die Wertgeschätzte
Die
GestressteDie
Leidenschaftliche
Beste
Freundin
Die Köchin
Die
GelasseneDie Künstlerin
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
Die Erschöpfte
Die
Reisende
Die
Liebevolle
Die Oma
Die Mutter
Die RadfahrerinDie Wertgeschätzte
Die
GestressteDie
Leidenschaftliche
Beste
Freundin
Die Köchin
Die Freie
Die
GelasseneDie Künstlerin
Die
Unterbezahlte
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
Ich wünsche Ihnen viel Genuss,
Mut und Freude in all Ihren
neuen Rollen!
Sie sind so viel mehr, als „nur der Wechsel“!
Menopause und Psyche - FEM Süd - Mag.a Barrientos
* Angier, N., (2000). Frau. Eine intime Geographie des weiblichen Körpers. (1. Auflage). München: Bertelsmann.
* Wimmer-Puchinger, B., Gutiérrez-Lobos, K., Riecher-Rössler, A. (2016). Irrsinnig weiblich. (Hrsg.). Berlin-Heidelberg: Springer Verlag.
* Wolf, H., Endler, M., Wimmer-Puchinger. (2010). Frauen, Gesundheit, Soziale Lage. (Hrsg.). Wien: Facultas.
* Stoppe, G., Von Sydow, K. & Krasney, N. (2000). Reproduktionsmedizin. (Hrsg.). Die Psyche in der Peri- und Postmenopause. (16: 253-260). München: Springer Verlag.
* Heinemann, L., Potthoff, P., Schneider, H. (2001). Menopause Rating Scale (MRS).
* Riecher-Rössler, A. (2009). Psychische Erkrankungen in der Menopause. Depressive Störungen und Psychosen. In: Gynäkologie (1: 15-19).
* Northrup, C. (2010). Weisheit der Wechseljahre. (2. Auflage). München: Arkana-Verlag.
* Northrup, C. (2019). Frauenkörper – Frauenweisheit. (3. Auflage). München: ZS-Verlag GmbH.
* www.meno-pause.ch, Stand September 2020
* https://www.frauenaerzte-im-netz.de, Stand September 2020
Ein besonderer Dank für fachliche Beratung und Wissen geht an
* Dr.in Bibiana Kalmar, Fachärztin für Gynäkologie, www.frauenmedizin.at
* Mag.a Eva Trettler, Klinische und Gesundheitspsychologin, Fem Süd
* Barbara Bergmann, Tuina & TCM-Practitioner, www.innerhealth.at
* Mag.a Sabine Kern MSc, Klinische und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin, www.sabinekern.at
* Zeichnung: ©Adriana Barrientos
Literatur und Quellen