Post on 21-Sep-2020
HerculesMit insgesamt 100 Lokomotiven verfügen die ÖBB über eine sehr leistungsfähige Reihe: die 2016
Dieselpower:Class 66
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Kombinierter VerkehrImmer mehr Modellbah-ner erklären die bunten Züge zu ihren Lieblingen.Passende Wagen gibt es inzwischen reichlich
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Hagen von Ortloff
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Hermann Hoyer gehörte zu den Eisenbahnfreunden der ersten Stunde. Allerdings legte er den Fokus anders als die meisten Hobbyeisenbahner nicht auf Lokomotiven, sondern auf Straßenbahnen und Rei-sezugwagen. Lange Zeit war er für viele Modellbahn-hersteller der Berater schlechthin, wenn neue Wagen-modelle gefertigt werden sollten.Die wahren Schätze sind aber seine Hamburger Stra-ßenbahnfotos – aufgenommen in den 50er- bis 70er-Jahren: lebendige Straßenszenen, die den Betrachter fesseln und schlagartig in die Vergangenheit zurück-versetzen.Stefan Carstens hat aus diesem einzigartigen Fundus ein Buch über die Wirtschaftswunderzeit in Hamburg zusammengestellt, das sich nicht nur an Straßen-bahnfreunde wendet, sondern vor allen Dingen an alle, die wie er im Hamburg der Nachkriegszeit aufge-wachsen sind oder die wissen wollen, wie ihr Umfeld damals ausgesehen hat.
DAs besondere
Als die Dampflok Anfang der 1970er Jahre bei der DB
eine letzte kurze Blütezeit erlebte, erfüllte sich für so
manchen jungen Dampflokfreund völlig unerwartet
ein großer Traum: Lokheizer in den letzten Dampf-
lokhochburgen zu werden. Reinhard Gumbert, der
schon früh sein Herz an die Dampflok verloren hatte,
nutzte die Chance und begann im Jahre 1972 einen
Heizer-Lehrgang. Es folgten zwei aufregende Jahre
auf zahlreichen markanten Dampfloktypen wie den
01.10 und 23ern, den Güterzugloks der Baureihen
44 und 50 und auch auf den kleinen Tenderloks der
Baureihe 64. Ein Schwerpunkt lag dabei im Raum
Lauda/Heilbronn. Freuen Sie sich auf so aufregende
und spannende Kapitel wie „023 074 – Mistbock,
alter !“, Auf dem Führerstand von 012 082 vor D 820
Hamburg – Sylt, „Jetzt wird’s in Prrrriiiiesdooorf wie-
der Nacht….“, Mit Geiers Karl auf dem „Fischzug“.
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3/2020 | Züge
3EditorialHagen von Ortloff
ist schön, dass man auch im höheren Alter
noch nicht vergessen wird.
Derzeit arbeite ich an einem Hintergrund
für unsere Modellbahnanlage, die wir auf
der Ausstellung in Friedrichshafen der Öf-
fentlichkeit präsentieren werden. Er wird
ziemlich außergewöhnlich sein und hat et-
was mit meinem Heimatfluss zu tun und
mit Dampf. Aber nicht mit Dampfloks.
Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind: Im
nächsten Editorial verrate ich Ihnen mehr.
Guten Tag, liebe Eisenbahnfreundinnen und -freunde,
herzlich willkommen zu einer neuen Aus-
gabe unseres Video-Express. Es sind außer-
gewöhnliche Zeiten, in denen wir leben
und an die man sich gewöhnen muss. Ich
selbst genieße es, dass ich derzeit nur noch
ganz wenige Termine habe und dass ich
wirklich das erleben kann, was man als „Ent-
schleunigen“ bezeichnet: ein Besinnen auf
sich selbst und keinerlei Terminhatz. Mor-
gens gehe ich in aller Herrgottsfrühe joggen,
genieße die kühle Luft, die ersten Strahlen
der Sonne, den jungen Tag. Muss aber fairer-
weise zugeben, dass es gerade mal eine
Handvoll Sonnenaufgänge waren, in die ich
hineingelaufen bin, wir befinden uns in den
längsten Tagen des Jahres und um 5.30 Uhr
auf der Strecke zu sein, will nicht immer ge-
lingen. Aber gelaufen wird nahezu jeden
Morgen, das ist wie eine Droge. Die andere
Droge ist das Thema Eisenbahn. Im Vorbild
und im Modell. Da habe ich auch ein paar
kleinere Neuerwerbungen tätigen können,
speziell im Schmalspurbereich.
Was die Moderation für diesen Video-Ex-
press angeht, so war es dieses Mal nicht
ganz so einfach, einen geeigneten Drehort
zu finden, da hat uns Corona vor einige
Schwierigkeiten gestellt, aber Zufall und
Glück kamen uns zu Hilfe, in Form der
Dampflok 52 8141 der Ostsächsischen Ei-
senbahnfreunde. Die Maschine ist frisch
renoviert, hatte aber große Probleme mit
einem Lager und musste Mitte Mai aus der
Oberlausitz nochmals zur Überarbeitung
nach Meiningen ins Dampflokwerk über-
führt werden. Da sie in Espenhain im Be-
triebsbahnhof der PRESS Station machen
musste, war klar, hier ist unser Moderations-
ort. Allerdings war alles nicht so einfach, mit
Abstand und Mundschutz bei den Inter-
views und den Gesprächen, aber es hat
funktioniert, deswegen ein herzlicher Dank
an alle Beteiligten.
Dann wollte ich mich noch für die zahlrei-
chen guten Wünsche zu meinem Geburts-
tag bedanken. Über die riesige Anzahl der
Gratulanten habe ich mich sehr gefreut. Es
Und jetzt wünsche ich Ihnen viel Vergnü-
gen beim Schmökern und Schauen. Und
bleiben Sie gesund!
Ihr
Hagen von Ortloff
Für die Dreharbeiten zum Video-Express 163 fanden wir uns auch im Betriebsbahnhof Espen-
hain der PRESS ein, wo wir unter anderem die Dampflok 52 8141 der Ostsächsischen Eisen-
bahnfreunde trafen. Sie war auf dem Weg zurück ins Dampflokwerk Meiningen, weil das linke
Treibstangenlager Probleme bereitete. Vermutet wird entweder ein schief eingepresster Zapfen
oder ein Schiefstand der Treibachse. Die Beteiligten bei den Dreharbeiten (v. l. n. r.): Joachim
Schmidt, Kameramann VGB, Ronny Wiesner, Lokführer PRESS, Benjamin Weitzdörfer, Leiter In-
frastruktur PRESS, Hagen von Ortloff, Jörg Weigel, Kameramann VGB. Fotos: HvO, Thomas Schnier
Züge | 3/2020
Inhalt4
Die DE 668 der HGK durch-
fährt mit einem leeren Koh-
lenzug aus Duisburg-Walsum
kommend am 19. August
2016 den ehemaligen Perso-
nenbahnhof von Duis burg-
Hamborn. Im Hintergrund ist
einer der Hochöfen des Stahl-
werks in Duisburg Schwelgern
zu sehen. Der Blick aus dem
Stellwerksfenster ist heute
nicht mehr möglich, denn es
wurde abgerissen.
Foto: Michael Hubrich
5 Vorbild-Panorama
29 Clubseiten
38 Bahnpark-News
46 Modell-Panorama
62 Vorschau/Rätsel/Impressum
52 Bunte Kisten Klaus Eckert über die Welt des Kombinierten Verkehrs, der
sich auch im Modell großer Beliebtheit erfreut. (Teil 1)
58 Litze und Leitungen Weiter geht es mit der Nachbildung von Blechkanälen als
Stellwerkselemente auf einer H0-Anlage. (Teil 2)
Titelgeschichte
40 Kanada-Trecker Die Class 66 gehört mittlerweile zum Alltagsbild auf
deutschen Schienen. Ein Portrait von Marcus Benz.
12 Brot-und-Butter-Lok Seit Jahren versieht die ÖBB-Diesellok-Reihe 2016, genannt
Hercules, zuverlässig ihren Dienst, wie Gerfried Moll weiß.
16 Vectron auf Abwegen Klaus Eckert berichtet von Umleiterzügen, die aufgrund des
tragischen Unfalls bei Auggen auf neuen Routen fuhren.
18 Wer rettet die Achenseebahn? Markus Hehl hat sich mit dem Schicksal der beliebten
Tiroler Touristenattraktion beschäftigt.
20 Hindernisse für die 23 058 Marcus Benz schildert den gegenwärtigen Zustand der
Eurovapor-Lokomotive.
22 Reaktivierung in Raten Eine ehemalige Grubenanschlussbahn wird in das
SPNV-Netz integriert. Ein Bericht von Axel Witzke.
26 Holzschnitzel am Hesselberg Andreas Dollinger hat die Reaktivierung der Hesselberg-
bahn verfolgt und schildert den aktuellen Betrieb.
48 Brückenschlag für Fahrradfahrer Michael Siemens rüstet eine Auhagen-Brücke um, sodass
auf ihr bewegliche H0-Radler unterwegs sein können.
HerculesMit insgesamt 100 Lokomotiven verfügen die ÖBB über eine sehr leistungsfähige Reihe: die 2016
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Kombinierter VerkehrImmer mehr Modellbah-ner erklären die bunten Züge zu ihren Lieblingen.Passende Wagen gibt es inzwischen reichlich
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Fotos: Klaus Eckert
Titelbild
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5PanoramaMeldungen aus der Welt der Eisenbahn
»
Viel Schadholz
(uw) Die durch anhaltende Trockenheit
und Borkenkäfer verursachten Schadholz-
mengen sind immer wieder ein Fall für
den umweltfreundlichen Bahntransport,
den auch verschiedene private Eisenbahn-
unternehmen abwickeln. Die CLR (Cargo
Logistik Rail Service GmbH, ansässig im
Sachsen-Anhaltinischen Barleben) beför-
derte mehrfach Ganzzüge mit Stammholz
aus dem sächsischen Freiberg nach Platt-
ling in Niederbayern; Abnehmer der
Holzladungen ist dabei ein Sägewerk in
Hengersberg. Zur Freude zahlreicher Bahn-
fotografen kamen die beiden firmeneige-
nen, über 60 Jahre alten „NOHABs“
My 1138 (227 004) und My 1142 (227
005) zum Einsatz. Beide Maschinen wur-
den 1999 bei der Dänischen Staatsbahn
ausgemustert, liefen seitdem bei diversen
privaten EVUs und sind aktuell in den ehe-
maligen Farben der Dänischen Staatsbahn
lackiert. Die Aufnahme (oben) entstand
am 12. Mai bei Marktleuthen.
Vectron-Flotte wächst
(fh) Da vom 4. bis 24. April das Elektroni-
sche Stellwerk in Berlin Köpenick in Be-
trieb genommen wurde, gab es in diesem
Zeitraum erhebliche Einschränkungen für
den Fern- und Regionalverkehr, da die Teil-
strecke von Berlin Ostbahnhof nach Erkner
Am 15. April gelang bei Hanau Wilhelmsbad eine Aufnahme mit der Stadler Eurodual 159 208 der
„BSAS EisenbahnVerkehrs GmbH“ vor dem DGS 43395 Karlsruhe West – Schöna. Foto: Steffen Ott
Der DGS 41051 (Beimerstetten – Castelguelfo) hat vor kurzem Urspring passiert. Laut dem Terminal-
leiter in Beimerstetten transportiert der Zug auf dem Hinweg Teigwaren aus Italien. Er verkehrt mitt-
wochs und samstags und wird von SBB Cargo International gefahren. Foto: Klaus Eckert
Foto: Uli Winkler
Züge | 2/2020
6 Panorama Meldungen aus der Welt der Eisenbahn
Vegetationskontrolle
(mb) Wie jedes Frühjahr waren auch in
diesem Jahr wieder die Spritzzüge zur Ve-
getationskontrolle auf den DB-Strecken
unterwegs. In Süddeutschland stellte
DB Fahrwegdienste die Traktion in Gestalt
seiner modernisierten Loks der Baureihe
212, nur auf den Steilstrecken des
Schwarzwalds kamen 218er zum Einsatz.
Um die erforderlichen Richtungswechsel
zu erleichtern, wird der Spritzzug in der
Regel mit Zug- und Schlusslok im
Sandwich-Betrieb bespannt. Am 29. Mai
2020 standen die Brenzbahn Ulm – Aalen
und die Hohenlohebahn Crailsheim –
Schwäbisch Hall – Heilbronn auf dem
Einsatzplan des Spritzzugs der Firma Lauff,
wobei aufgrund von Bauarbeiten der
Laufweg ab Aalen über die Remsbahn
nach Fellbach und weiter über die
Murrbahn nach Crailsheim führte, ehe es
ins Hohenlohische weiterging.
Wer hat die Nase vorn?
(red) Der DB AG laufen die Kunden davon:
In ihrem bisherigen Rekordjahr 2010 be-
förderte sie 415 Mio. Tonnen im Güterver-
kehr, 2018 waren davon noch 256 Mio.
Tonnen übrig. Konkurrenzunternehmen
halten mittlerweile gut die Hälfte der
Marktanteile. Zumindest im Schienengü-
terverkehr funktioniert der Wettbewerb
also deutlich besser als im Personenver-
kehr. Das ist aber auch alles: Der Anteil der
Eisenbahn an der Güterverkehrsleistung
betrug in Deutschland im Jahr 2017 etwa
18,7 % – weniger als im Jahr 1991. Damals
waren es noch 20,5 %. Alles in allem liegt
dieser Wert seit zwei Jahrzehnten zwi-
schen 16 und 19 %. Zwar nimmt die Trans-
portleistung in absoluten Zahlen stetig zu
– nur gelingt es den Eisenbahnen offen-
sichtlich nicht, dem Lkw-Verkehr Marktan-
teile streitig zu machen. Mehr als 70 % aller
Güter werden auf der Straße transportiert.
1991 waren es noch 61,4 %. In der Nach-
haltigkeitsstrategie der Bundesregierung
von 2002 war mal vorgesehen, bis 2015
den Anteil der Schiene am Gütertransport
auf über 24 % zu steigern. Andere Länder
Am frühen Vormittag durchfuhren die 212 310 und Schlusslok 212 034 mit Bauz 92223 auf der
Fahrt nach Aalen den Bahnhof Oberkochen. Foto: Marcus Benz
Die 143 179 von „DeltaRail“ war am 22. April mit einem Leerzug von Cottbus nach Frankfurt/
Oder bei Coschen unterwegs. Foto: Frank Heilmann
Die beiden „RheinCargo“-Werbeloks 185 350 und 185 589 waren am 22. April mit einem
Kesselwagenzug nach Hamburg im Altmühltal unterwegs. „Martin Luther“ wird zurzeit in Krefeld
einer Hauptuntersuchung unterzogen. Foto: Klaus Eckert
für den gesamten Verkehr gesperrt wurde.
Der eingerichtete Umleiterverkehr wurde
von Frankfurt/Oder über Guben und Cott-
bus geführt. Von besonderem Interesse für
die Eisenbahnfreunde waren die Güterzug-
leistungen von „DeltaRail“, die teilweise in
Doppeltraktion mit der Baureihe 143 im
DR-Design gefahren wurden.
3/2020 | Züge
7PanoramaMeldungen aus der Welt der Eisenbahn
»
> Siemens Mobility hat die 1000. Vectron-Lo-
komotive verkauft. Bestellt wurde die
Jubiläums-Lokomotive von den Dänischen
Staatsbahnen (DSB). Die Loks werden im
Siemens-Mobility-Werk in München-Allach
gebaut. Der Auftrag der DSB umfasst acht
Wechselstrom-Loks. Damit wurden bis dato
insgesamt 1003 Vectron-Loks an 49 Kunden
in 16 Ländern verkauft. Der erste Vectron
wurde im Jahr 2012 ausgeliefert.
> Die Deutsche Bahn spielt eine zentrale Rolle
im Klimaschutzprogramm der Bundesre-
gierung. Eine Anfrage der Grünen-Fraktion
ergab jedoch, dass im vergangenen Jahr
deutlich mehr Autobahnen gebaut wurden
als Bahnstrecken. Die Grünen kritisieren das.
> Während der Wasserstand im Rhein
alarmierend niedrig ist, baut Lineas, das
größte private Bahnfrachtunternehmen
Europas, sein Angebot an Zugverbindun-
gen am Rhein entlang aus. Ab dem 15. Juni
und während der gesamten Sommer-
monate begünstigen 14 wöchentliche
„Xpress“ -Angebote und zusätzliche Kapazi-
täten in die Region Mannheim den Wech-
sel vom Schiff auf die Schiene und stellen
so die Kontinuität von Lieferketten sicher..
> Seit Pfingsten verkehren wieder touristi-
sche Fernverkehrszüge in Richtung Oberst-
dorf, Garmisch-Partenkirchen und Berch-
tesgaden. Die Direktverbindungen werden
gerne von Urlaubern genutzt. Nach
Oberstdorf fahren wieder folgende Züge:
IC „Nebelhorn“ von Hamburg über Hanno-
ver, Kassel, Würzburg und Augsburg sowie
der IC „Allgäu“ von Stuttgart über Ulm und
Memmingen. Nach Berchtesgaden rollt er-
neut der IC „Königssee“ von Hamburg über
Hannover, Kassel, Würzburg und München.
Wieder nach Garmisch-Partenkirchen
kommt der an Samstagen verkehrende
ICE „Werdenfelser Land“ von Dortmund
über Frankfurt, Würzburg und Nürnberg.
> Pandemiebedingte Nachholeffekte im
China-Geschäft spürt man bei den chine-
sischen Destinationen. Als leistungsfähiger
Hub glänzt hierbei der Duisburger Hafen,
ein Pionier im Schienenverkehr mit Asien.
Im Blockabstand
sind weiter: In Österreich liegt der Anteil
der Schiene am Gütertransport bei etwa
27, in der Schweiz sogar bei etwa 37 %.
Neues Terminal
(red) Das Container-Verlade-Terminal in
Horb soll noch in diesem Jahr in Betrieb
gehen. Am 12. Dezember, mit dem Fahr-
planwechsel der Bahn, soll auch der erste
Güterzug im Horber Industriegebiet Heili-
genfeld abgefertigt werden, sagt der Nagol-
der Spediteur Kurt Plathe. Der Inhaber der
Spedition Kußmaul will mit der Anlage
Container von Lastwagen auf Güterzüge
verladen. Laut Plathe sind jetzt alle Planun-
gen abgeschlossen, die Gutachten erstellt,
die behördlichen Genehmigungen vor-
handen beziehungsweise in Aussicht ge-
stellt. Die Anlage soll zwischen acht und
neun Mio. Euro kosten, der Bund fördert
bis zu 80 %. Während der Planung hatte es
immer wieder Probleme mit Förderzusa-
gen gegeben. Eine Bürgerinitiative befürch-
tet den Verlust von landwirtschaftlichen
Flächen, weil sich weitere Speditionen im
Horber Heiligenfeld ansiedeln wollen.
120er mit Frachten
(cc) Im DB-Personenverkehr haben die
verbliebenen von einst 60 in den Jahren
„Wir sind ein Team“: Der DGS 98805 (Karlsruhe West – Ingolstadt) hat die Geislinger Steige
gemeistert und ist nun bei Urspring auf dem Weg nach Ulm. Aus der Ferne wirkt die neue Wer-
belok 189 286 der „Rail Cargo Group“ besser als aus der Nähe (5. Mai 2020). Foto: Klaus Eckert
„HSL Logistik“ bedient seit einiger Zeit regelmäßig von Mainz-Bischofsheim aus das DHL-Tankla-
ger des Flughafens Halle/Leipzig bei Schkeuditz. Die 151 145 war am 22. April mit dem
DGS 56260 soeben in Richtung Leipzig aufgebrochen. Foto: Philipp Nickel
Züge | 1/2017
8 Panorama Meldungen aus der Welt der Eisenbahn
1987 bis 1989 gebauten Serien-Dreh-
stromloks der Baureihe 120.1 mittlerweile
nur noch wenige Aufgaben. Umso erfreu-
licher ist es, dass die „Bahnlogistik24
GmbH“ aus Dresden und die Widmer Rail
Services AG (WRS) aus Glarus (Schweiz)
beziehungsweise die deutsche WRS-Toch-
ter einige von der DB ausrangierte 120 im
Güterverkehr einsetzen. „Bahnlogistik24“
mietet von Nürnberger Leasing die zuvor
von DB Regio im RE-Verkehr Hamburg –
Rostock eingesetzten 120 201 und 205
(ehemals DB Fernverkehr 120 116 und
121). Die Maschinen sind derzeit häufig
mit Getreidezügen (Tschechien – Deutsch-
land) im DB-Netz unterwegs, unter ande-
rem zwischen Bad Schandau und Ros-
tock-Seehafen. Die 120 145 und 120 204
(ehemals 120 128) im Eigentum von WRS
sind häufig im süddeutschen Raum mit
Mineralöltransporten anzutreffen.
ÖBB sehr offensiv
(rw/red) Die zum ÖBB-Konzern gehören-
de „Rail Cargo Group“ hat in den vergange-
nen Monaten zusammen mit mehreren
Bauarbeiten an der
linken Rheinstrecke
führten im Mai 2020
zu zahlreichen Umlei-
tungen. Während der
Güterverkehr teilweise
über die Siegstrecke
rollte, kamen die Züge
des Fernverkehrs auf
die rechte Rheinseite,
so der EC 115 nach
Klagenfurt oder der
EC 27, der Wien als
Zielbahnhof hat. Beide
Aufnahmen entstan-
den bei St. Goarshau-
sen. Fotos (2): Klaus Eckert
Mit dem Zugpaar TEC 42070/71 gibt es eine
neue Verbindung zwischen Kassel Rbf und
Verona. EVU ist die Güterbahn der ÖBB. Hier ist
der TEC 42071 im Maintal auf der Fahrt in den
Süden (30. Mai 2020). Foto: Klaus Eckert
3/2020 | Züge
9PanoramaMeldungen aus der Welt der Eisenbahn
»
Kooperationspartnern unabhängig von
DB Cargo im Rhein-Ruhr-Gebiet ein um-
fangreiches Güterverkehrsnetz für Einzel-
wagen und Wagengruppen aufgebaut. Als
neue Drehscheibe dient der mit dem
Ende des Steinkohlenbergbaus in der Re-
gion fast schon vergessene Güterbahnhof
Rheinkamp an der KBS 498 Duisburg –
Xanten. Hier werden Güterzüge Richtung
Österreich, Frankreich und der Schweiz
gebildet. Neben modernen Taurus-Loko-
motiven der ÖBB kann man hier auch äl-
tere Maschinen der „Rail Cargo Carrier
Germany GmbH“ (RCCDE) im Strecken-
und Rangierdienst beobachten, so z. B.
Loks der ehemaligen Baureihen V 100 Ost
(202/203), DB V 60 (261) und DB 140.
Eine weitere neue Leistung der Österrei-
cher ist der TEC 42170/71, der Verona mit
Der neue „Star" aus dem Bh Kempten ist die 218 446, welche in Krefeld in den Auslieferungs-
zustand versetzt wurde. Kurz nach der Rückkehr fand die Premierenfahrt vor dem Radlzug 57392
München Hbf – Lindau Hbf statt, die bei Oberstaufen erwartet wurde. Foto: Ekkehard Hauck
Vor malerischer Kulisse in Gemünden haben die 155 219 und 132 356 (beide „Wedler Franz
Logistik“) den leeren Holzzug aus Buchloe am Haken. Der Vollzug fährt an Samstagen ins Allgäu.
Wegen Bauarbeiten ging es über die Nord-Süd-Strecke zurück nach Thüringen. Foto: Klaus Eckert
Die vom Betriebsdienst sehr gezeichnete
120 201 von „Bahnlogistik24“ mit dem Getrei-
dezug DGS 98372 von Rostock-Seehafen nach
Bad Schandau am 16. April auf dem östlichen
Berliner Außenring am früheren Rangierbahn-
hof Wuhlheide. Foto: Christian Carstensen