GTSA IV – 09.10.2003

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GTSA IV – 09.10.2003. Einführung in Gegenstand & Theorienverständnis d. Sozialarbeit IV. Sozialarbeit und Gerechtigkeit I. Reflexionsanregung: - PowerPoint PPT Presentation

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GTSA IV – 09.10.2003

Einführung in Gegenstand & Theorienverständnis d. Sozialarbeit IV

Sozialarbeit und Gerechtigkeit I

Reflexionsanregung:

Du bist Sozialarbeiterin in der MA12. Gerade hast du für einen arbeitslosen Mann um die 50 in einer schweren finanziellen Notlage einen Sozialhilfe-antrag unterschrieben. Als du den nächsten Klienten hereinbitten willst, blickst du kurz aus dem Fenster und siehst, wie eben dieser Klient ein Taxi heranwinkt und einsteigt.

Ist das ok?!?!

Sozialarbeit und Gerechtigkeit II

Sozialarbeit

... eingebettet in spezifischen gesellschaftlichen Kontext

... unterschiedlichste Interessen werden herangetragen

unerschöpfliches Reservoir an Wert- und Zielbestimmungen (z.B.: Solidarität, Partizipation, Normalität, Integration, Selbstbestimmung etc...)

Normen

„Es ist unmöglich, nicht normativ zu handeln.“

- Soll ich / muss ich heute zur Arbeit gehen oder nicht?- Soll ich / muss ich einer alten Frau im Bus Platz

machen oder nicht?- Soll ich / muss ich Krawatten tragen oder nicht?

gesellschaftliche Normen von: „guter Arbeitskraft“, „höflichen Menschen“, „anständig Angezogenen“

Soziale Zensuren I

- Ist es gerecht einen faulen Säufer zu unterstützen?- Sollen durch die Sozialarbeit nur „unverschuldet“ in

Not geratene Menschen unterstützt werden?

Gerechtigkeitsvorstellungen werden in der Alltagspraxis durch sogenannte „soziale Zensuren“ sichtbar

Welche Vorstellungen von Gerechtigkeit haben Gültigkeit?!

Soziale Zensuren II

Soziale Arbeit ist zu allen Zeiten und in allen Arbeitsfeldern immer in „Zensurvergabe“ verstrickt:

- „würdige“ versus „unwürdige“ Arme- „Berechtigte“ versus „Nicht-Berechtige“- „wahnsinnig“ versus „nicht wahnsinnig“- „normal“ versus „abnormal“

- auch Sozialarbeiter arbeiten, um die dominante Form von Gerechtigkeit herzustellen!

Gerechtigkeitsvorstellungen

Dominierende Inhalte von Gerechtigkeits-vorstellungen:

... basierend auf struktureller Ungleichheit der Gesellschaftsmitglieder (Kunstreich: „patriarchal“)

Oppositionelle Gerechtigkeitsvorstellungen:

... basierend auf der Gleichheit aller Menschen – ohne Abstriche an Stand, Klasse, Geschlecht oder Alter

Die Geschichte der SA zeigt...

.. es geht immer um die Auseinandersetzung, welche Vorstellungen von Gerechtigkeit Gültigkeit haben sollen

... die dominierende Vorstellung einer die Ungleichheit legitimierenden Gerechtigkeit wird angegriffen durch Orientierungen auf Gerechtigkeit, die Egalität anstreben

Sozialarbeit ist...

... immer darin verstrickt, „soziale Zensuren“ herzustellen und durchzusetzen

... immer aufgefordert, sich in die Auseinandersetzung um „soziale Zensuren“, die das Bild sozialer Gerechtigkeit ausmachen, einzumischen

... immer damit befasst, Bilder von sozialer Gerechtigkeit vor Ort zu entwerfen