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NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Deutsche Bank hat gestern sogar mich überrascht. Wahrscheinlich scheint es doch noch so eine Art von „vox populi, vox dei“ zu geben. Mein letztes „Der Immobilienbrief“-Editorial dürften die DB-Vorstände
wohl nicht gelesen haben. Immobilienpresse interessiert die Bank sowieso nicht mehr. Daraus macht sie kein Hehl. Vermutlich wurde die „Stimme des Volkes als Stimme Gottes“ wohl eher von ein paar Großak-
tionären geäußert. Überraschend war der Rücktritt (?), da ja mit ein paar Milliarden russische Geldwä-sche in den letzten 2 Wochen nur ein neuer Skandal dazugekommen ist. Lassen wir das Nachkarten.
Zumindest bei Anshu Jain, dessen Unschuld/Unkenntnis wir rechtsstaatlich allerdings nach wie vor ver-muten, war der Schritt überfällig. Jürgen Fitschen ist sowieso alt genug, um sich eine programmierte, scheibchenweise Demontage seiner Reputation nicht antun zu müssen. Strategisch sind die Weichen
gestellt, obwohl der zukünftige Erfolg natürlich andere Väter haben wird. Der Schritt zu John Cryan wird in der Fachpresse positiv aufgenommen. Hausgewächse hätten wohl nicht nur bei mir wenig Glauben in einen Kulturwandel geweckt. Wie soll man einen erfolgreichen Investmentbanker ethisch zähmen? Cry-
an genießt zumindest den öffentlichen Glauben. Ob er eine Chance und den Willen hat, weiß ich nicht.
Zumindest spricht er deutsch, auch wenn das sicherlich kein Charaktermerkmal ist. Ein wenig Stolz auf eine neue Deutsche Bank täte der Nation aber gut.
Die Demontage der Mietpreisbremse hat in Berlin-Charlottenburg eine pressewirksame Fortsetzung
erfahren. Als Amtsgerichtsurteil könnte es theoretisch eine Fußnote bleiben. Aber das würde die Bedeu-tung der Unwirksamkeitserklärung des Berliner Mietspiegels nicht erfassen. Denn das Urteil war nichts
anderes als eine saubere Umsetzung des BGH-Urteils aus November 2013. Zum Schmunzeln gibt es aber keinen Grund; denn jetzt ist die letzte Sicherheit auch beim Vermieter draußen (siehe Seite 13).
Ehrlich, die Paternoster-Posse nehme ich Andrea N. wirklich übel. Das Beten des Rosenkranz gab den „Fahrkabinen“ den Namen, Andrea N. machte sie führerscheinpflichtig. Der Paternoster-Führerschein ist sicherlich einer der Highlights Brüsseler und deutschem bürokratischen Gutmenschen-
tums. Dabei gilt in der Politik das gleiche wie in der Wirtschaft: Fehler darf man machen, fachliche Ah-nungslosigkeit ist Standard, aber sich lächerlich zu machen, sollte man tunlichst vermeiden.
Aber die Welt verändert sich. Leistungen, die mir als 6-jährigem möglich waren, verlangen heute
eine europaeinheitliche, behördliche Genehmigung. Vor immerhin über 50 Jahren war es in der ersten Schulklasse meine vornehmliche Aufgabe, mich nach Indianermanier ungesehen unter dem Pförtner-
Fenster vorbei in das Barmer Rathaus einzuschleichen und dann bis zum sicheren Rausschmiss – manchmal sogar mit polizeilicher Unterstützung – mit immerhin knapp über 1 km/h mit dem Paternoster
durch die Etagen zu rasen. Sogar Johannes Rau soll ihn als OB hunderte Male unfall- und führerschein-frei genutzt haben. Besonderes Highlight, das regelmäßig als Mutprobe eingesetzt wurde, war das
Durchfahren der oberen und unteren Wendepunkte. Riesengroße, mahlende Zahnräder ließen die Phan-tasie jedes i-Dötzchen Purzelbäume schlagen. Sicherlich hat das auch „Bruder Johannes“ genossen. Als
ich letztes Jahr zur Audienz beim Wuppertaler Oberbürgermeister war, lief der inzwischen TÜV-geprüfte, alte Paternoster nach wie vor, scheinbar unaufhaltsam, seine Runden. Natürlich habe ich es mir nicht
nehmen lassen, hier eine Ehrenrunde zu fahren. Statt mahlender Zahnräder fand
sich lediglich eine weiße Wand. Am 1.6. wurde er abgestellt. 180.000 Euro kostet der Ersatz. Vielleicht vermisst ihn sogar das eine oder andere i-Dötzchen, wenn der
iPhone-Akku gerade leer ist. Jetzt haben 343.000 Einwohner Wuppertals Angst vor dem Damoklesschwert des nächsten Brüsseler Idioten, dem die Schwebebahn in
ihrer Einmaligkeit und Effizienz zu gefährlich wird.
Werner Rohmert, Herausgeber
Editorial 1
JLL Victor - Immobilien-werte erreichen Rekord
2
City Investment Intensity Index - Europa führt
6
empirica - steuerliche Woh-nungsbau-Förderung falsch
8
Büro - Trotz Top-Konjunktur nur wenig Neu-bau
10
ZIA - Büromärkte dynami-scher als erwartet
12
Wohnen - Preisentwicklung beruhigt sich
16
Kommentar aus der Schweiz - Deutsches Lohn-niveau zu niedrig (Junius)
17
Raiffeisen Schweiz - No-tenstein sieht Zenit über-schritten
19
Offene Immobilienfonds - Investitionsdruck bei bester Stimmung
20
Logistik Hamburg - Müdes Quartal und Sorgen wegen Olympia (Richter)
21
Asiaten investieren 42,5 Mrd. USD im Ausland
23
Impressum 34
Project Gruppe - Kunden-wünsche gehen nicht auf Kosten der Fonds
25
Investments - in europ. Gewerbeimmobilien fließen 44% mehr Geld als im VJ
24
Immobilienbrief Berlin - Degewo baut mehr - LBS sieht leichte Entspan-nung auf Wohnungmarkt - Pankow soll neue Woh-nungen bekommen - Wohnungsinvestment-Risiko in Potsdam, Dresden und Berlin am niedrigsten
28
Serie Hospitality - 12. Gebot 26
Charlottenburger Miet-spiegel-Urteil setzt BGH Urteil um (Eggert)
13
Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouwfonds Investment Management, Catella Real Estate AG, Deka Immo-bilien Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, Garbe Group, Project Gruppe, publity AG, Ruhrwert Immobilien und Beteiligungs
GmbH, sontowski & partner GmbH sowie die vdp Research GmbH.
Leipzig: Die von der publity
Finanzgruppe aufgelegte
publity Performance Fonds
Nr. 4 GmbH & Co. KG plant,
im Jahr 2015 weitere Aus-
zahlungen in Höhe von ins-
gesamt 20% des eingezahl-
ten Kapitals bzw. 6.820.400
Euro an die betreffenden
Anleger vorzunehmen.
Die publity Performance
Fonds Nr. 4 GmbH & Co. KG
hat bis zum Ende der Emissi-
onsphase im Juni 2013 mit
2.249 Anlegern ein Emissi-
onskapital in Höhe von
34.102.000 Euro eingewor-
ben. Im Mai 2013 wurde an
die betreffenden Anleger der
Frühzeichnerbonus in Höhe
von 5% bzw. 3%, mithin ge-
samt 662.420 Euro, ihrer
Beteiligungen ausgezahlt. Im
Mai 2014 erfolgten weitere
Auszahlungen an die Anleger
in Höhe von 10% bzw.
3.410.200 Euro. Auf Grundla-
ge der aktuellen guten Er-
lössituation aus bereits ver-
werteten Kreditportfolien sind
Anfang Juni 2015 Auszahlun-
gen in Höhe von 5% bzw.
1.705.100 Euro und bis zum
15.10.2015 in Höhe von 15%
des von den Anlegern jeweils
eingezahlten Kommanditkapi-
tals vorgesehen. Die Auszah-
lungen werden durch die
Treuhandkommanditistin, die
Rödl & Richter Fondstreu-
hand GmbH vorgenommen.
„Unser Ziel ist es, unsere
Prognosen zu übertreffen
und Erlöse zu erwirtschaften,
um an unsere Anleger vorzei-
tig Auszahlungen vornehmen
zu können," so Christoph
Blacha, Geschäftsführer
der publity Investor GmbH.
Immobilienwerte erreichen Rekordniveau
2007er Hype klar übertroffen
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“,
Immobilienspezialist „Der Platow Brief“
Wir hatten im letzten Editorial kurz berichtet. Heute die Detailinfos. Der neue JLL Vic-
tor, der die Entwicklung der Kapitalwerte von Immobilieninvestments aufzeigt, lässt
die Boomentwicklung von 2006/2007 hinter sich. Die Jahre 2015/2016 werden eine
neue Geschichte schreiben. In der letzten Dekade erwies sich der Hype als Auszeit
des gesunden Menschenverstandes, die schnell bestraft wurde. Erleben wir das wie-
der oder haben die Paradigmen gewechselt? In dem brandaktuellen "Der Platow
Brief“ Immobilien Spezial, das in wenigen Tagen erscheint, haben wir herausgearbei-
tet, dass im Euro tatsächlich die Rahmenbedingungen zumindest für die nächsten
Jahre neu definiert wurden. Das zeigt Victor im Moment deutlich auf. Victor be-
schreibt, was die institutionellen Investoren im Zusammenspiel von jeweils aktueller
Markt-Rendite und Markt-Miete heute für Top-Immobilien bezahlen. Vorsicht ist aller-
dings geboten, auf dieser Basis von einheitlichen Wertsteigerungen auszugehen. Die
Transaktionsorientierung des Index kann in der Bestandbewertung leicht zur Überin-
terpretation führen.
Der Victor-Chart, der die Indexentwicklung von 2003 bis heute zeigt, erinnert ein we-
nig an ein Werbelogo für die Immobilie. Es fehlt nur noch der dicke Pfeil nach rechts oben.
Für Volkswirte könnte Victor
aufzeigen, was Investoren heu-
te vom Euro halten. Für die
Bevölkerung scheint der Euro
inzwischen nur noch ein Ver-
zehrgutschein mit Verfallsda-
tum. Die Wertaufbewahrungs-
funktion ist vergessen. Für die
großen Player ist Geld nur ein
Excel-Spiel, das die innere
Verantwortung beim Geldaus-
geben überdeckt. Mit Politik-
versprechen bedrucktes Papier, ist meine Geld-Definition. Wer glaubt an die Versprechen?
„Sichere“ Staatsanleihen gibt es nicht mehr. Damit ersetzt die Zinsdifferenz den gesunden
technischen Verstand.
Der Indikatorwert hat zum Ende des Q1 ´15 einen Wert von 134,5 Punkte erreicht
und liegt damit um mehr als 11 Zähler über dem Peak aus 2007. Das ist allein ggü. Vorquar-
tal ein Plus von 1,7%. München und Frankfurt legten in nur 3 Monaten um +3,9% und +3,3%
zu. Im Jahresvergleich sind das im Metropolendurchschnitt +5,3%, wobei allein München mit
bester Jahresperformance um +8,8% zulegte. Daraus errechnet sich aus der Summe von
Mietrendite und Wertänderungsrendite eine „laufende jährliche Gesamtverzinsung (Total
Return) des Immobilienkapitals in den letzten 12 Monaten um +9,9%“. Hier setzt natürlich
der Irreführungscharakter an, denn die echte, vor einigen Jahren erworbene Immobilie muss
deswegen nicht die angegebene Wertänderungsrendite haben. Die IPD Datenbank echter
Bestandsimmobilien kommt für das sehr gute letzte Jahr z. B. nur auf eine Wertänderungs-
rendite von 0,7% (siehe Tabelle). Die stärkste Anlegergruppe in EMEA bei grenzüberschrei-
tenden Transaktionen in Q1 2015 waren opportunistische amerikanische Fonds. ►
publity: Weitere Auszahlungen
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Auch der deutsche Immobilien-
markt dürfte damit zukünftig verstärkt von
der Zinspolitik abhängig werden, meint
JLL. Zwar ist München Spitzenreiter, je-
doch zeigt sich auch in Frankfurt mit
+3,3% nur für das Q1 ein deutlicher Preis-
sprung. Für Düsseldorf mit +0,0%, Ham-
burg mit -0,1% und Berlin -0,8% konnten
dagegen keine größeren Preissprünge
ermittelt werden. Die drei Städte rangie-
ren mit +4,3%, +4,1% und +1,6% auch im
Jahresvergleich deutlich hinter den bei-
den Top-Performern München (+8,8%)
und Frankfurt (+6,2%). Die Entwicklung
der Jahresperformance des VICTOR Pri-
me Office sorgt mit +9,9% für einen leich-
ten Zuwachs des Total Return gegenüber
dem Vorquartal (+ 9,7%). Mit München (+
13,1%) und Frankfurt (+ 10,9%) bewegen
sich zwei Städte dabei über der 10%-
Marke. Für die Innenstädte von Düssel-
dorf (+ 9,0%), Hamburg (+ 8,6%) und
Berlin (+ 6,2%) schlagen unterdurch-
schnittliche Werte zu Buche. ►
Eschborn: Dr. Christian
Schütz wird mit Wirkung
zum 15. Juni 2015 als Chief
Financial Officer (CFO) in die
Geschäftsführung der Aurelis
Real Estate GmbH & Co.
KG eintreten und dort die
Bereiche Finanzen & Control-
ling, Treasury und IT verant-
worten.
Schütz war zuletzt als Ge-
schäftsführer bei CORPUS
SIREO Investment Manage-
ment S.à r.l. verantwortlich
für die Konzeption und den
Vertrieb institutioneller Kapi-
talanlageprodukte.
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Da die zur Ermittlung des „Risikoaufschlages“ für Immobilien herangezogenen Ver-
gleichszinssätze „risikoloser“ Bonds weniger stark sinken als die Renditeanforderung der
Immobilien-Investoren ist auch der Risikoaufschlag auf Immobilieninvestments, der „JLL
Prime Risk Premium (JLL-PRP)“, leicht auf 499 Basispunkte gesunken (505 Basispunkte in
Q4 2014). Vor allem Deutschlands Big 5 ziehen nach wie vor viel internationales Kapital an,
meint JLL. Besonders US-Fonds und asiatische Fonds seien auf der Suche nach einem
relativen gesicherten und vertretbaren Return auf ihr Investment. Dabei sei auch zu be-
obachten, dass die Schere zwischen Prime- und Sekundärlagen zumindest nicht signifikant
größer werde, da neben Core-Objekten auch die B-Lagen in den Topstandorten zunehmend
auf der Einkaufsliste der Anleger stünden. □
Leipzig: Die publity Finanz-
gruppe konnte zur Verstär-
kung des Immobilien-Asset-
managements 3 Assetmana-
ger gewinnen. Konrad Mech
(30) schließt derzeit das Kon-
taktstudium Immobilienökono-
mie an der ire|bs Immobilien-
akademie erfolgreich ab.
Sabine Dorn (27) hat das
Studium zum Bachelor of
Art´s an der Universität
Leipzig/Universidade do
Porto erfolgreich abge-
schlossen. Christian Krenn
(30) war mehrere Jahre im
Property Management tätig.
publity verstärkt Assetmanagement
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Köln: Corpus Sireo ver-
stärkt ihre in Luxemburg an-
sässige Investment-
Management-Sparte. Dazu
beruft das Unternehmen
Hans Stuckart (43) und Tim
Brückner (37) in das Füh-
rungsteam der CORPUS
SIREO Investment Manage-
ment S.à r.l. Sie treten an
die Seite der bestehenden
Geschäftsführung und folgen
auf Dr. Christian Schütz, der
das Unternehmen aufgrund
seiner persönlichen Karriere-
planung im Juni verlässt.
Europa führt im City Investment Intensity Index
Deutsche Städte unter weltweiten Top Ten
Im neuesten City Investment Intensity Index von JLL notieren zwei deutsche Städte im
globalen Vergleich unter den Top 10: München auf Platz 2 und Frankfurt auf Platz 9.
Angeführt von London finden sich damit sieben europäische Städte unter den ersten
zehn: Oslo, Stockholm, Kopenhagen und Göteborg auf den Plätzen 3, 4, 5 und 10 ne-
ben den bereits genannten. Tokio und New York liegen in der Investmentintensität bei
Berücksichtigung der Größe der Metropolen erst in den 20 ern.
Der City Investment Intensity Index (CIII) konzentriert sich
auf Städte, die im Verhältnis zu ihrer Größe eine über-
durchschnittliche Performance im Blick auf Immobilien-
Investments zeigen. Er vergleicht das Volumen direkter
Immobilien-Investments im Verhältnis zur ökonomischen
Größe einer Stadt. Die Relativierung ist ein nützliches
Barometer für die Wettbewerbsfähigkeit einer Stadt. In
absoluten Zahlen finden sich in den Investment-Rankings
meist die Mega-Cities an der Spitze. Bezieht man die Grö-
ße der Städte mit ein, so liegen auf den Top 5 des welt-
weiten Rankings nur europäische Metropolen. Die einzige
Mega-City, die auch unter Berücksichtigung ihrer Einwohnerzahl in der Investmentintensität
ganz vorne steht, ist London (Foto). ►
Foto: AE
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25 weltweit stehen so-
wohl führende Techno-
logiestandorte als auch
Finanzmetropolen. Lon-
don liegt trotz seiner
Größe auch bei relativer
Betrachtung vor Mün-
chen, Oslo, Stockholm
und Kopenhagen. Eine
wachsende Bedeutung
als Finanzplatz zeigt
Warschau (15. Platz).
Im asiatisch-pazifischen
Raum stechen insbe-
sondere Sydney und
Auckland auf Platz 6
und 7 hervor. In Tokio
hat das Transaktionsvo-
lumen (Q2 2014 - Q1
2015) im 12-Monats-
Vergleich um 30% zu-
gelegt. □
empirica hält steuerliche Wohnungsbau-Förderung für falsch
Verbandsargumentation ginge nicht auf
In Folge aktueller „Landflucht“ in attraktive Metropolen,
niedriger Zinsen und volkswirtschaftlicher Verunsiche-
rung sind Mieten und Preise gestiegen. Wohnungsver-
bände fordern deshalb jetzt eine steuerliche Förderung
des Wohnungsbaus. Konkret soll die Abschreibung
(AfA) für neue Wohnimmobilien erhöht werden. Davon
verspricht sich lt. empirica die Wohnungswirtschaft
eine doppelte Dividende. Der Wohnungsneubau würde
angekurbelt und die Mieten würden sinken. Empirica
hält die Rechnung für falsch und sieht fünf Fallstricke
der steuerlichen Neubauförderung.
1. Die Mietpreisbremse beeinträchtige die mietsenkende
Wirkung steuerlicher Förderung. Zwar zeige die historische
Erfahrung, dass eine erhöhte AfA einen mietsenkenden
Effekt im Neubau haben könne, jedoch sei fraglich, ob die-
ser Effekt nach Einführung der Mietpreisbremse überhaupt
noch zum Tragen komme. Vermieter seien nur noch im
Neubau in der Mietgestaltung frei. Im Ergebnis werde man
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Wirkung einer erhöhten AfA völlig aus.
2. Eine Steuerförderung des Neubaus sei kostentreibend. Steuerliche Effekte wür-
den durch Anbieter von Bauleistungen oder Bauland abgeschöpft. So seien z.B. in den
1990er Jahren neue Eigentumswohnungen infolge der Sonder-AfA Ost in Leipzig fast ge-
nauso teuer wie in München gewesen. Hinzu käme, dass die Bau-Wirtschaft derzeit ohnehin
nahe der Kapazitätsgrenze ausgelastet sei. Auch bei Bauland seien schon jetzt ausreichen-
de Flächenreserven Mangelware. Steuerliche Förderung würde also fast zwangsläufig in
höheren Bau- und Bodenpreisen verpuffen.
3. Steuerliche Förderungen sind gar nicht mehr notwendig. Der Wohnungsbau
gewinne ohnehin schon an Fahrt. Nach jahrelanger Talfahrt sei der Wohnungsneubau seit
der Talsohle 2009 um mehr als ein Drittel angestiegen und liege damit nur noch 5% unter
dem errechneten Soll. Darüber hinaus drängten viele neue Investoren wie Versicherungen,
Fonds oder auch Privathaushalte aus dem In- und Ausland auf den Markt für
deutsche Wohnimmobilien. Weitere Anreize für Immobilienanlagen seien damit derzeit
schlicht nicht erforderlich.
4. Steuerliche Förderungen führen zu Fehlallokation. Steuerliche Anreize für den
Mietwohnungsbau seien nicht nur nicht erforderlich, sondern sie wirkten auch prozyklisch
und seien daher sogar potentiell schädlich. Bereits jetzt bestünde die Gefahr einer Immobi-
lienblase. Das erhöhe in der aktuellen Lage die Gefahr eines künftigen Überangebotes mit
Leerständen, Preisverfall und dem Platzen einer Blase. ►
vdp
London/Offenbach: Doric
hat den bis 2017 laufenden
Mietvertrag mit dem Vermö-
gensverwalter Montanaro
Asset Management Ltd.
im Immobilienkomplex Lion
Plaza in der City of London
bis 2025 verlängert. Die
Mietfläche befindet sich im
1. Stockwerk umfasst rund
4.000 sq.ft. Die bestehende
Miete konnte um 20% erhöht
werden.
Das kernsanierte Objekt Lion
Plaza mit seiner historischen
Fassade ist vollständig ver-
mietet. Eigentümer ist der
GENO EuropaFonds 2.
Die Immobilienaktivitäten der
Doric Gruppe sind in der
Quadoro Doric Real Estate
GmbH gebündelt.
Deal
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5. Steuervorteile treiben Spekulation und
wirken sozial ungerecht. Höhere Abschreibungs-
sätze erhöhen die Rendite vor allem für Investoren
mit hohen Steuersätzen. Jede Steuerförderung
habe eine neue Gerechtigkeitsdiskussion hervor-
gerufen, die stets in der Forderung mündete,
„Steuerschlupflöcher für die Reichen“ schnellst-
möglich wieder zu stopfen.
Fazit: Eine steuerliche Förderung des
Wohnungsbaus würde eher schaden als nutzen.
Der Vorteil würde bei Mietern nicht ankommen.
Dagegen bestehe die reale Gefahr, dass am fal-
schen Ort die falschen Objekte und davon zu viele
gebaut würden. Leerstände und Preisblasen wür-
den begünstigt. Zusätzlich sind nach „Der Immobi-
lienbrief“-Überzeugung flächendeckende Gieß-
kannen-Modelle steuerlicher Pauschalförderung
nicht geeignet, regionale Engpässe zu beseitigen.
Es gibt keine flächendeckende Wohnungsknapp-
heit in Deutschland. Wieso empirica dieses Argu-
ment auslässt, bleibt schleierhaft.
Trotz Top-Konjunktur nur wenig neue Büros
Projektplanungen auf niedrigstem Wert seit 15 Jahren
Wieder einmal ist es so weit, dass über 10 Jah-
re alte Analysen von „Der Immobilienbrief“
durch die Realität belegt werden. Wir hatten
Ihnen vor 10 Jahren berechnet, dass durch die
Überbauung des Internet-Booms Verhaltens-
mechanismen für mindestens 3 Zyklen geän-
dert werden würden. Nach aktueller Analyse
von BNP Paribas Real Estate Deutschland
scheint sich seit der Finanz- und Wirtschafts-
krise das Neubauvolumen sowohl von der
Nachfrage- und Umsatzentwicklung als auch
vom Konjunkturverlauf entkoppelt zu haben.
An den großen deutschen Bürostandorten wür-
den seitdem nur vergleichsweise wenig neue
Flächen gebaut. Die insgesamt dynamischere
Entwicklung der Büromärkte als im Frühjahrs-
gutachten des Rates der Immobilienweisen
noch zu Beginn des Jahres prognostiziert wur-
pubolity
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Das sei früher anders gewesen. Zuvor sei die
Entwicklung des Projekt- und Fertigstellungsvolumen in
einem zyklischen Verlauf den gesamtwirtschaftlichen Zyk-
len gefolgt. In Phasen steigender Umsätze und sinkender
Leerstände hätten früher die Entwickler viele neue Bau-
vorhaben angeschoben. Bei dem daraus resultierenden
Überangebot, wurde dann die Bautätigkeit rapide herun-
tergefahren. Vor ca. 10 Jahren hatten Ihnen „Der Platow
Brief“ und „Der Immobilienbrief“ nach Vorliegen der
Überbauungszahlen des Internet-Booms, die bis etwa
2003 fertig gestellt wurden, vorgerechnet, dass sich für
wahrscheinlich 3 Zyklen das Verhalten ändern werde. Das
habe Auswirkungen auf Neubau und Mieten. Zukünftig
(aus 2005er Sicht) würden nicht mehr Überangebot und
Knappheit sich abwechseln, sondern Überangebot mit
weniger Nachfrage mit Überangebot mit mehr Nachfrage.
Ausgenommen seien nur kleine Nischenmärkte, neue
Segmente oder eben absolute Topmärkte „Class A, Spit-
zenlage, Neubau, Erstbezug“.
Ein vergleichbares Bild zeigen lt. BNPPRE die
Projektplanungen. Die Projektpipeline für alle Vorhaben
mit einer Realisierungswahrscheinlichkeit von mindestens
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 11
de, wirkt sich (noch) nicht aus (siehe ZIA-Artikel unten).
Auch die Projektplanungen lägen auf dem niedrigsten
Wert seit 15 Jahren. Aus „Der Immobilienbrief“-Sicht
könnte das auch ein Zeichen sein, dass die Profis den
aktuellen Jubelmeldungen doch nicht so recht trauen
oder vielleicht doch in der Lage sind, über Demografie-
Folgen für Büros nachzudenken. Zudem lohnt es sich
vielleicht auch zu reflektieren, inwieweit die vorrangige
Berichterstattung über Core und fehlende Investitionsge-
legenheiten die breite Realität wirklich abbildet.
Seit über fünf Jahren bewege sich die jährliche Bautätigkeit
an den Big-Six-Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt,
Hamburg, Köln und München stabil in einem relativ engen
Korridor zwischen 0,75 und 0,95 Mio. qm pro Jahr, recher-
chiert BNP Paribas Real Estate Deutschland (BNPPRE). Der
höchste Wert sei 2014 mit 950.000 qm erreicht worden. Hier-
zu habe aber ein überproportional hoher Anteil größerer Ei-
gennutzerobjekte wie die neue EZB-Zentrale mit allein knapp
150.000 qm maßgeblich beigetragen. Für 2015 zeichne sich
ein Fertigstellungsvolumen in Höhe von knapp 900.000 qm
ab. Der größte Anteil hiervon entfalle mit 288.000 qm auf
München.
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Der Wohnimmobilienfonds für Deutschland:
PROJECT Wohnen 14
Werte für Generationen
12 GETÄTIGTE OBJEKTINVESTITIONEN
50% belaufe sich an den Big-Six-Standorten aktuell auf rund 5,8 Mio. qm. Dies sei der
niedrigste Wert der vergangenen 15 Jahre. Er läge gleichzeitig um knapp 15% unter dem
langjährigen Durchschnitt. Als Gründe macht BNPPRE zum einen auf Bankenseite noch
die schweren Zeiten der Finanzkrise aus. Nur relativ risikoarme Projekte würden finanziert.
Zum anderen würden „die Entwickler selbst gezielter auf die Marktentwicklungen
reagieren und sich beispielsweise nicht vom aktuellen Investmentboom verrückt machen
lassen.“ BNPPRE schiebt die Erkenntnis nach, dass das „Wichtigste für eine
erfolgreiche Projektentwicklung ... nach wie vor die Nutzer (seien) und die Nachfrage und
Flächenumsätze ... nun einmal an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (hinge), die sich
heute mehr denn je aufgrund externer Einflüsse und Unsicherheiten kurzfristig ändern“ kön-
ne. Glückwunsch zum Erkenntnisschub! □
Deutscher Büroimmobilienmarkt dynamischer als erwartet
ZIA fasst Büromarktdaten noch einmal zusammen
Im Nachtrag zur Vielzahl der Maklerberichterstattungen jeweils zu Quartalsende sieht
sich der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss wohl noch einmal in der Pflicht, in einer
Pressekonferenz eine wissenschaftliche Zusammenfassung der Büromärkte zu ge-
ben. Sinnvolle Zielgruppe sind sicherlich die Journalisten aus Publikums- und Rand-
medien, die Verbandsaussagen mehr trauen als Maklerberichten oder letztere erst gar
nicht zur Kenntnis nehmen. Die Erkenntnisse: Renditen geraten weiter unter Druck.
Investoren weichen auf alternative Assetklassen aus. Mietpreissteigerungen stoßen
vielerorts an ihre Grenzen. (WR)
Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) sieht in einer Pressekonferenz deutsche Büroim-
mobilien bei nationalen und internationalen Investoren hoch im Kurs stehen. Die Niedrig-
zinspolitik der Europäischen Zentralbank sorge für einen weiterhin hohen Kapitalzustrom am
Büroimmobilienmarkt. Als Folge stiegen die Kaufpreise. Die von Investoren geforderten
Renditen blieben weiter unter Druck. Insgesamt sei die Entwicklung der Büromärkte deutlich
dynamischer als im Frühjahrsgutachten des Rates der Immobilienweisen zu Beginn des
Jahres prognostiziert wurde. Die Aussichten für das laufende Jahr seien positiv.
Für Andreas Wellstein, Researcher bei der DekaBank, hängen die Preise vieler
Assetklassen am Tropf der Geldpolitik. Die Bewertungs-Multiples seien bei Anleihen bereits
weit jenseits historischer Werte. Aktien seien noch im Rahmen. Immobilienbewertungen
seien leicht erhöht. Die weitere Entwicklung sei abhängig vom Zinsniveau und damit von der
Geldpolitik. Neu sei, dass institutionelle Investoren bei ihren Investmententscheidungen
immer häufiger über kleinere „Schönheitsfehler“ wie beispielsweise geringe Leerstände hin-
wegsehen würden. Objekte in B-Städten versprächen zwar höhere Renditen, jedoch sei die
Anzahl attraktiver Gebäude dort nach wie vor gering. Die Märkte dieser Standorte seien eng
und deswegen risikoreicher. Bei geringer Marktliquidität sei nicht sichergestellt, ein Objekt
zum Wunschzeitpunkt wieder veräußern zu können. „Der Immobilienbrief“ ist hier allerdings
weniger skeptisch. Zum einen besteht im Rahmen eines gestreuten Portfolios nicht die Not-
wendigkeit, sich gerade von nicht marktgängigen Objekten zu trennen und zum anderen
sind in meist für alle gleichzeitig schwierigen Zeiten auch an Topstandorten Verkäufe nur mit
erheblichen Preiszugeständnissen möglich, wie London in Folge der Finanzkrise demons-
trierte. Die trifft insbesondere dann zu, wenn sich volkswirtschaftliche Problem auf die Ver-
mietungssituation auswirkten. □
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12
Hockenheim: Die von der
balandis real estate ag ver-
waltete Fondsgesellschaft
DLF 92/12 i. L. veräußert
eine Multi-Tenant-Immobilie
an einen lokalen Investor. Die
über 2.000 qm große, 1992
fertig gestellte Liegenschaft,
deren Hauptmieter eine Sys-
temgastronomiekette ist, be-
findet sich an einem wichti-
gen Verkehrsknotenpunkt
von Hockenheim.
Claudia Gerum, Vorstand
für Asset Management bei
der balandis real estate ag
ist der Ansicht, dass für die
Fondsgesellschaft ein opti-
males Ergebnis erzielt wer-
den konnte.
Dublin: Die Union Invest-
ment erwirbt für das Portfo-
lio des Offenen Immobilien-
fonds UniImmo: Europa den
Bürokomplex „4 + 5 Grand
Canal Square“ für rund 230
Mio. Euro. Verkäufer ist der
irische Projektentwickler
Chartered Land zusammen
mit der staatlichen National
Asset Management
Agency.
Das aus zwei Gebäuden mit
einer Gesamtfläche von rund
23.300 qm bestehende En-
semble ist vollständig und
mit einer durchschnittlichen
Restlaufzeit von über zehn
Jahren vermietet. Das Büro-
ensemble ist mit 147 Stell-
plätzen ausgestattet.
Deals Deals Deals
Mailand: Cornerstone Real
Estate Advisers LLC hat
Valeria Falcone zum Count-
ry Head Italien ernannt.
Falcone war zuvor für die
Carlyle Group als Ge-
schäftsführerin tätig. Sie
berichtet an Julian Gabriel,
Head of Investment Europe
mit Sitz in London.
Zeitgleich mit dieser Ernen-
nung wird Cornerstone zudem
ein Büro in Mailand eröffnen.
Nach der Akquisition von
PAMERA Asset Manage-
ment in Deutschland im
vergangenen Jahr ist das
ein weiterer Schritt, um das
Europageschäft weiter aus-
zubauen.
Personalie Charlottenburger Mietspiegel-Urteil setzt lediglich BGH Urteil um
„Unwirksamkeits“-Bedeutung weit über Amtsgerichts-Niveau
Michael Eggert LL.M. , Noerr LLP
Es ist nicht erinnerlich, dass das Urteil eines einfachen Amtsgerichts jemals solche
Wellen geschlagen hätte, wie das Urteil des Amtsgericht Charlottenburg vom
11.05.2015, mit dem der Berliner Mietspiegel 2013 mangels Wissenschaftlichkeit für
unwirksam erklärt wurde. Kaum ein Grundbesitzer-Verband, der diesem Urteil nicht
Beispiels Funktion zuordnete, kaum ein Mieter-Verband,
der das Urteil nicht als verirrte Einzelmeinung abtat und
kaum ein Politiker der in Berlin regierenden Koalition, der
nicht tapfer die Mietpreisbremse als völlig unbeeinträch-
tigt gesund gebetet hätte. Dabei war das Charlottenbur-
ger Urteil nichts anderes als die Umsetzung des BGH-
Urteils aus November 2013, das sich zudem sogar noch
auf den Berliner Mietspiegel bezog.
Das amtsgerichtliche Urteil ist nicht vom Himmel
gefallen. Auf 12 Seiten zitiert die Amtsrichterin ein Urteil
des BGH vom 06. November 2013
(Aktenzeichen VIII ZR 346/12) nicht weniger als 5 mal: das
höchstrichterliche Urteil, das Kenner der Materie als Zeitenwende in der Beurteilung von Miet-
spiegeln bezeichnen: denn in diesem Urteil haben die höchsten Zivilrichter der Bundesrepub-
lik ausgeführt, dass nicht überall, wo die Kommunalpolitik das Etikett „qualifizierter Mietspie-
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13
RMC
��������������� ���
gel“ aufklebt, auch ein qualifizierter Mietspiegel im
Sinne von § 558d BGB drin ist. Derartig qualifizierten
Mitspiegeln kommt kraft Gesetzes (§ 558d Abs. 3
BGB) die Vermutung der Richtigkeit zu, sodass sie in
einem Prozess nahezu unangreifbar sind: es reicht
nicht aus, ihre Glaubwürdigkeit zu erschüttern, gemäß
§ 418 und § 292 ZPO muss vielmehr der vollständige
Beweis des Gegenteils geführt werden. Diese extrem
hohe Hürde galt als unüberwindbar.
Unüberwindbar, solange bis der BGH im Jahr
2013 einen Umweg um diese Hürde wies: indem er
daran erinnerte, dass nur diejenigen Mietspiegel derart
unangreifbar seien, die „nach wissenschaftlichen Krite-
rien“ aufgestellt worden seien. In seinem Urteil ist der
BGH noch weiter gegangen und hat beispielhaft aufge-
zeigt mit welchen Argumenten ein Angriff auf die Wis-
senschaftlichkeit des Mietspiegels erfolgreich geführt
werden könne. Und wie ein Vermieter vor Gericht ar-
gumentieren müsse, um eine über der Mietspiegel-
grenze liegende Mieterhöhung durchzusetzen.
Der vor dem Amtsgericht Charlottenburg kla-
gende Vermieter hat nichts anderes getan, als diese
Gebrauchsanweisung des BGH handwerklich sauber
umzusetzen. Dass er mit dieser Argumentation vor
dem Amtsgericht Charlottenburg Erfolg hat, ist nicht
erstaunlich, denn das zugrunde liegende Urteil des
BGH bezog sich auf den Berliner Mietspiegel und ließ
an dessen Wirksamkeit mehr als deutliche Zweifel
erkennen. Schließlich hatte der BGH in seinem Urteil
das entgegenstehende Berufungsurteil des Landge-
richts Berlin aufgehoben.
Aufgrund der Genese des amtsgerichtlichen
Urteil ist es auch nicht verwegen vorherzusagen, dass
dieses höchstwahrscheinlich durch die Instanzen be-
stätigt werden wird. Und dass der BGH, wenn er denn
erneut über den Mietspiegel von Berlin zu befinden
hat, sich mit hoher Wahrscheinlichkeit an die von ihm
selbstgesetzten Kriterien halten wird.
Ein Mietspiegel: zwei Achillesfersen. Ge-
nauso verfehlt wie die Kritik an der Amtsrichterin sind
die Angriffe auf den Gerichtsgutachter. Zum einen
handelt es sich gerade nicht um einen
„querulatorischen Einzelgänger“ sondern um einen
angesehenen Statistik-Professor. Und zum anderen
hat er genau diejenigen Fragen in seinem Gutachten
beantwortet, die bereits der BGH an den Berliner Miet-
Bf
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14
Bouwfonds Investment Management ist der Geschäftsbereich für Real Asset Anlage-lösungen innerhalb der Rabo Real Estate Group, eine der führenden Immobilien gesellschaften Europas. Wir bieten innovative Investment-möglichkeiten für institutionelle und private Anleger in Immobilien, Infra struktur und natürliche Ressourcen. In diesen Kategorien konzentrieren wir uns auf fünf Sektoren: Gewerbe immobilien, Wohnimmobilien, Park hausimmobilien, Kommunikations infra-struktur und Farmland. Der Wert des verwalte-ten Gesamt portfolios beläuft sich auf 5,7 Mrd. €. Bouwfonds Investment Management unter-hält regionale Geschäftsstellen in den Nieder-landen, Deutschland, Frankreich, Polen und Rumänien mit über 150 Vollzeitbeschäftigten.
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Fokussierung auf Real Assets
Frankfurt: Die InterConti-
nental Hotels Group PLC
hat das letzte in ihrem Eigen-
tum befindliche europäische
Hotel InterContinental Paris -
Le Grand im Rahmen einer
Sale- und Manage-Back Ver-
einbarung an die Constellati-
on Hotels Holding Limited
mit Sitz in Qatar verkauft. Der
Kaufpreis (470 Zimmer) be-
läuft sich auf 330 Mio. Euro.
Zusätzlich ist auch eine um-
fassende Renovierung der
Immobilie vereinbart. Die
Hotels & Hospitality Group
von JLL hat die InterConti-
nental Hotels beraten.
Ulm: TIAA Henderson Real
Estate hat zusammen mit
Palmira Capital Partners
ein 8.000 qm großes Paket-
umschlaglager für das Portfo-
lio des German Logistics
Fund (GLOF) in Dettingen-
erworben. Das Objet wird
vom Logistikdienstleister
trans-o-flex genutzt. Ver-
käufer ist ein von AXA Invest-
ment Managers verwalteter
Investment-Fonds.
Köln: Freshfields Bruck-
haus Deringer hat die Cre-
dit Suisse AM Immobilien
Kapitalanlagegesellschaft
beim Verkauf des sogenann-
ten „Odin“-Portfolios an Orion
Capital Managers beraten.
Das Odin-Portfolio besteht
aus 19 überwiegend büroge-
nutzten Immobilien in
Deutschland und haben ei-
nen Verkehrswert von rd. 625
Mio. Euro. Sie stammen aus
den sich in Abwicklung befin-
denden Immobilien-Sonder-
vermögen CS Euroreal und
CS Property Dynamic.
spiegel gestellt hat: Wie kann es sein, dass in einer so komplexen Stadt wie Berlin nur 3
Kriterien ausreichen, um die Lage einer Wohnung zutreffend zu charakterisieren? Eine Fra-
ge, die umso berechtigter ist, als bei der Erstellung des Berliner Mietspiegels zwischen Woh-
nungen im Zentrum und im Außenbereich unterschieden wird, während diese sinnvolle Diffe-
renzierung sich im Mietspiegel selbst nicht mehr niederschlägt.
Genauso unwissenschaftlich ist das Verfahren aus der Daten-Stichprobe alle dieje-
nigen Mieten – nämlich alle über EUR 7,00 / qm liegenden Mieten – auszusortieren. Das ist
kein „Aussondern von Wuchermieten“ unter der Flagge „Extremwertbereinigung“, sondern
das Streben nach dem gewünschten Ergebnis.
Keine Flucht in die Zukunft. Und deshalb ist der Optimismus des Senators
auch nicht nachzuvollziehen, der darauf setzt, der neue Berliner Mietspiegel 2015 sei
„rechtssicherer“, weil er „einen Fehler des alten Mietspiegels nicht wiederholt“.
„Rechtssicherer“ gibt es genauso wenig wie „weniger schwanger“. Ein einziger der vom BGH
genannten Fehler führt zum Verlust der Wissenschaftlichkeit. Natürlich hat der Berliner Se-
nator Recht, wenn er darauf hinweist, dass auch andere Städte bei der Aufstellung ihrer
Mietspiegel das Berliner Verfahren anwenden. Und deshalb werden alle Mietspiegel in der
gesamten Bundesrepublik, die von interessierten Vermietern vor den zuständigen Amtsge-
richten als unwissenschaftlich angegriffen werden können, ihre privilegierte Stellung als
„qualifizierte Mietspiegel“ verlieren, spätestens beim BGH. Damit fällt das wichtigste Vehikel
um Mieterhöhungen im laufenden Mietverhältnis zu begründen und zu limitieren weg.
Die Mietpreisbremse ist auf Sand gebaut. Als Brandbeschleuniger wirkt in
dieser Situation, dass der ab 01. Juni 2015 in Kraft tretende Mietpreisbremse dadurch das
Fundament entzogen wird. Diese begrenzt bei einer Neuvermietung die Miete und knüpft sie
an die „ortsübliche Vergleichsmiete“. Für die Ermittlung dieser ortsüblichen Vergleichsmiete
gibt es bisher aber nur ein einziges Instrument, das durch die gesetzliche Richtigkeitsvermu-
tung nobilitiert ist. Nämlich den qualifizierten Mietspiegel. Fällt dieser weg, kann die ortsübli-
che Vergleichsmiete nur durch Vergleichswohnungen oder Mietgutachter festgestellt wer-
den. Diese Erkenntnismittel sind nicht nur teurer als der kostenlose Blick in einen wirklich
qualifizierten Mietspiegel, ob sich ein solches Begründungsmittel vor dem Zivilgericht durch-
setzt, kann im Vorhinein niemand sagen. Im Endeffekt kann kein Vermieter, ohne zu prozes-
sieren, rechtssicher feststellen, wie hoch die zulässige Miete ist. Zwar kann er sich
(Kostenpunkt EUR 1.000 bis EUR 3.000) ein Gutachten über die ortsübliche Vergleichsmiete
anfertigen lassen. Ob ein vom Mieter bestellter Gegen-Gutachter oder ein gerichtlicher Gut-
achter aber zum gleichen Ergebnis kommen, ist nach der gerichtlichen Praxis äußerst zwei-
felhaft.
Hausaufgaben für den Gesetzgeber. Es ist im Übrigen nicht so, dass die groß-
koalitionären Eltern der Mietpreisbremse kein Problembewusstsein gehabt hätten. Unter
Ziffer 4.2 haben sie auf Seite 81 des Koalitionsvertrags sich zum Ziel gesetzt: „Dass im Miet-
spiegel die ortsübliche Vergleichsmiete auf eine breitere Basis gestellt und realitätsnäher
dargestellt wird.“ Dem liegt die richtige Diagnose zu Grunde: derzeit sind die Mietspiegel auf
einer zu schmalen und meist unwissenschaftlichen Datenbasis erstellt und bilden die Reali-
tät nicht ab. Das weiß im Übrigen jeder, der versucht, zu Mietspiegelpreisen eine neue Woh-
nung anzumieten. Und deshalb ist es wichtig, dass es endlich ein Gesetz gibt, mit dem bun-
deseinheitlich festgeschrieben wird, welche Mindeststandards bei der Erstellung eines quali-
fizierten Mietspiegels zu erfüllen sind. Immerhin, in der Woche nach dem Charlottenburger
Erdbeben hat sich eine interministerielle Arbeitsgruppe dieses Themas angenommen. Es
war deren erstes Treffen. □
Deals Deals Deals
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15
kündigte Mietpreisbremse überhaupt ein mögliches Regula-
tiv sein könne.
Die unterschiedliche Entwicklung der Kaufpreise
und Mieten wird mit Blick auf den Chart, der seit 2007 den
aufsteigenden Ast des aktuellen Zyklus abbildet, deutlich.
Während seit 2007 die Kaufpreise für Neubauwohnungen
kontinuierlich zulegten, pausierten Bestandswohnungen
in der Preisentwicklung noch weitere drei Jahre. Erst ab
Anfang 2010 geht es auch hier kontinuierlich bergauf.
Die Mieten legten dagegen deutlich leichter aber dafür kon-
tinuierlich seit 2007 zu. Zunächst einmal zogen sie den
Preisen für Bestandswohnungen davon. Seit Ende 2012 hat
aber auch hier die Preisentwicklung die Mietentwicklung
deutlich überholt. ►
Während dieser Trend im IMX, die
Immobilienindex von Immobilien-
scout24, vor wenigen Monaten nur
in den größeren Metropolen deutlich
sichtbar gewesen sei, stiegen nun
auch in vielen Mittelstädten die An-
gebotspreise stärker als die Ange-
botsmieten, stellt Michael Kiefer,
Chefanalyst IS24 fest. Käufer wür-
den geringere Mietrenditen akzep-
tieren. Es sei jedoch fraglich, ob das
die Kaufentscheidung der Eigennut-
zer beeinflussen werde, denn die Wertentwicklungsperspek-
tiven seien mit anhaltendem Immobilien-Boom weiterhin
positiv. Insofern sei es eine spannende Frage, ob die ange-
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16
Garbe
Preisentwicklung bei Wohnen beruhigt
Trotzdem öffnet sich Schere zwischen Mieten und Kaufpreisen immer weiter
Der IMX April 2015 von Immobilienscout24 sieht eine Beruhigung bei der Miet- und Preisentwicklung. Während aber
in April die Angebotsmieten deutschlandweit um 0,3 Prozentpunkte angestiegen seien, hätten sich die Kaufpreise um
1 Prozentpunkt verteuert. Immobilienscout24 erwartet eine Fortsetzung des Trends, der sich seit Beginn des Jahres
verschärft habe. Die Schere zwischen Miet- und Kaufpreisentwicklung werde sich weiter öffnen.
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NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17
Der Blick auf die aktuelle Preisentwicklung des In-
dex für April macht deutlich, dass sich bei den Angebotsprei-
sen für Neubau-Wohnhäuser die im Trend negative Preis-
entwicklung der Vormonate im April fortgesetzt hat. Eine
Seitwärtsbewegung sei mittelfristig sehr wahrscheinlich,
meint Kiefer. Die Angebotspreise für Bestands-Wohnhäuser
hätten ihren leicht verstärkten Preisanstieg der Vormonate
im April fortgesetzt. Weiterhin leicht steigende Preise seien
mittelfristig wahrscheinlich. Ungebrochen sei der Preisauf-
trieb bei den Angebotspreisen für Neubau-Wohnungen. Hier
seien auch im April die Angebotspreise weiter deutlich
gestiegen. Eine Fortsetzung dieser Entwicklung sei wahr-
scheinlich. Das gleiche gelte auch für die Angebotspreisen
von Bestands-Wohnungen. Die Preise im Bestand stiegen
ebenfalls mit höherer Intensität und folgten damit dem
Trend der Vormonate. Leicht steigende Preise wären auch
hier mittelfristig sehr wahrscheinlich. Dagegen blieben die
Angebotsmieten bei Wohnungen in der Entwicklung kon-
stant. Sie würden in den kommenden Monaten weiterhin
leicht steigen. □
Gastkommentar zum deutschen Arbeitsmarkt aus der Schweiz
Deutsches Lohnniveau zu niedrig
Dr. Karsten Junius,
Chefvolkswirt Bank J. Safra Sarasin, Zürich
Der Arbeitskampf ist zurück. Deutschland bewegt sich.
Deutschland bewegt sich auf eine Art und Weise, die
wir seit Jahren nicht mehr kennen. Und das ist kein
Wunder, denn die Arbeitslosenquoten befinden sich auf
dem niedrigsten Stand seit über 20 Jahren. Die Unter-
nehmen verweisen auf Fachkräftemangel, das Export-
geschäft brummt. Klar, dass die Forderungen der Ge-
werkschaften ansteigen. Aber was hat das mit dem Im-
mobilienmarkt zu tun? Sehr viel! Es reflektiert eine mak-
roökonomische Situation und führt zu Anpassungspro-
zessen, die für den Immobilienmarkt weiterhin sehr po-
sitiv sind. Aber zunächst zum Arbeitsmarkt. Die Forde-
rungen einzelner Gewerkschaften soll hier nicht kom-
mentiert werden. Was aber leicht zu erkennen ist, ist
dass das deutsche Lohnniveau insgesamt deutlich zu
niedrig ist.
Für die Erkenntnis, dass das deutsche Lohnni-
veau insgesamt deutlich zu niedrig ist, braucht man keine
Schweizer Brille auf zu haben. Es soll auch nicht die Lohn-
zurückhaltung des letzten Jahrzehnts kritisiert werden. Das
Statistische Bundesamt hat jüngst erst veröffentlicht, dass
die Arbeitskosten in der Privatwirtschaft in Deutschland mit
31,8 Euro lediglich knapp über dem Euroland-Durchschnitt
von 29,2 Euro liegen. Aber so wie auch die Produktivität
nicht in allen Ländern die gleiche ist, müssen die Löhne es
auch nicht sein. Schliesslich weist Deutschland mit 4,7%
die niedrigste Erwerbslosenquote in der EU auf. Der Ar-
beitsmarkt in Deutschland ist eng und inzwischen auf Zu-
wanderung angewiesen. ►
München: Invesco Real
Estate hat die Immobilie
Neue Hopfenpost am Arnulf-
park erworben, einen reprä-
sentativen Büro-, Handels-
und Datencenterkomplex mit
einer Bruttogeschossfläche
von 50.000 qm. Neben gro-
ßen Büro- und Einzelhan-
delsflächen umfasst die Im-
mobilie mit einer diversifizier-
ten Mieterstruktur ca. 21.300
qm an Datencenter-
Einheiten. Die Akquisition
ist Teil des Akquisitionspro-
gramms für das aktiv gema-
nagte Portfolio des paneuro-
päischen Flaggschiff-Fonds
von IRE.
IRE wurde von CMS und
Mürle Partner beraten. Die
Verkäuferin der Immobilie
wurde von CBRE, GSK und
REAG beraten.
Deal Das für Deutschland wesentlich wichtigere Ungleichgewicht liegt woanders - in der
Leistungsbilanz. Die EU-Kommission prognostiziert, dass der Leistungsbilanzüberschuss
Deutschlands dieses Jahr bei 7,9% liegen wird. Ein
persistenter Wert von über 6% ist eine Indikation für
ein exzessives externes Ungleichgewicht. Die inlän-
dische Produktion ist deutlich höher als die inländi-
sche Nachfrage. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit
kann das erwünscht sein. Die Auslandsnachfrage
kuriert dann das Arbeitsmarktungleichgewicht. Ist
letzteres aber nicht mehr vorhanden, dann bedeutet
ein hoher Exportüberschuss lediglich, dass in
Deutschland effektiv mehr gearbeitet wird als not-
wendig ist, um den aktuellen Konsumbedarf zu de-
cken. Wir arbeiten also für andere und sparen, statt
zu konsumieren.
Bei einer flexiblen Währung würde in dieser Situation ein steigender Wechselkurs
die Wettbewerbsfähigkeit reduzieren und die Importe erhöhen – ein auch in Deutschland
akzeptierter Marktmechanismus. Bei wie in der Währungsunion festen Wechselkursen lässt
sich das gleiche Resultat über den Lohnmechanismus erreichen. Deshalb wurde Ländern
in der Währungsunion, die unter einer zu schwachen Wettbewerbsfähigkeit und Handelsbi-
lanzdefiziten zu leiden hatten, in den letzten Jahren gerne verordnet, über Lohnzurückhal-
tung wettbewerbsfähiger zu werden und so die inländische Produktion und den inländi-
schen Verbrauch wieder ins Gleichgewicht zurück zu bringen. ►
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18
S&p
Dr. Karsten Junius
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Ver-
trauen ist
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Aber können auch zu hohe Leistungsbilanzüber-
schüsse unerwünscht sein? Sicherlich. Und zwar genau
dann, wenn die daraus resultierenden Einnahmen und Er-
sparnisse nicht optimal genutzt werden können. Genau dies
ist in Deutschland sehr wahrscheinlich. Wir investieren unse-
re Ersparnisse in Ländern, die ähnliche demographische
Probleme haben wie wir. Die Vorstellung, dass deutsche
Rentner zukünftig ihren Lebensabend in Saus und Braus
verbringen können, weil die in der Euroland-Peripherie ange-
legten Exportüberschüsse reichlich Zinsen und Dividenden
erbringen, ist mehr als optimistisch. Kaum vorstellbar ist,
dass die meisten anderen Länder der Währungsunion ihren
Konsum zurückschrauben und hohe Leistungsbilanzüber-
schüsse erwirtschaften, um ihre Auslandsschulden an
Deutschland und die Niederlande zurückzuzahlen. Athen
lässt grüßen.
Mit anderen Worten ist es immer problematisch, der
einzige in einer Familie zu sein, der spart. Früher oder später
wird der Ruf nach Solidarität, Konvergenz, Kohäsion oder
ähnlich positiv besetzten Umverteilungsforderungen kom-
men. Dann werden die positiven Nettoauslandsinvestitionen
von Deutschland und den Niederlanden, die 42% und 47%
des BIP betragen, verglichen mit negativen Werten von -
115% in Portugal und -93% des BIP in Spanien.
Diese unvermeidbaren „Familienkonflikte“ und der
Ersparnisverlust in Deutschland werden zu vermeiden sein,
wenn die aktuellen Ungleichgewichte beseitigt werden und
die inländische Nachfrage relativ zur Auslandsnachfrage an-
steigt. Dazu bestehen mehrere Möglichkeiten: Die Fiskal-,
Struktur- und Lohnpolitik. Beharrt man auf einem ausgegli-
chenen Haushalt und verweigert sich tiefgreifenden Struktur-
reformen, dann bleibt lediglich die Lohnpolitik. Höhere inlän-
dische Löhne führen natürlicherweise zu höheren Einkom-
men und Preisen und dadurch letztlich auch zu einem stei-
genden Miet- und Immobilienpreisniveau. Und was passiert,
wenn die Löhne, der Konsum und die Importe in Deutschland
nicht steigen? Nun, zum einen geht dann wohl die aktuell
erhöhte Streiktätigkeit weiter. Und zum anderen wird der EZB
nichts anderes übrig bleiben, als die Zinsen noch länger nied-
rig zu halten, bis in anderen Ländern der Währungsunion die
Konsumnachfrage wieder ansteigt und die Euroland-
Konjunktur belebt. Für den Immobilienmarkt wäre auch das
Szenario positiv. Niedrige Zinsen haben ihm noch nie ge-
schadet. (Karsten.junius@jsafrasarasin.com, Tel. 0041 79
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Superzyklus überschreitet Zenit - Raiffei-sen Schweiz gibt Marktüberblick
Durchschnittsrendite 5,3%, abflachende Dynamik bei Wohnen, Büros schwierig
Die Kapitalerhöhung des Fonds für institutionelle Anle-
ger der Schweizer Raiffeisen-Gruppe, Raiffeisen Futura
Immo Fonds, um 50 Mio. SFR gibt den Bankern Anlass,
auf die Marktentwicklung zu schauen. Aus Investoren-
sicht erwirtschaften Schweizer Immobilien als Anlage
seit geraumer Zeit höhere Erträge als festverzinsliche
Wertpapiere. Die Kehrseite des günstigen Zinsumfeldes
seien die hohen Bewertungen und die durch eine hohe
Nachfrage induzierte Preisdynamik bei Renditeliegen-
schaften. Dennoch habe sich die relative Attraktivität
von Immobilienanlagen erhöht. Da in absehbarer Zeit
nicht mit substantiell höheren Zinsen zu rechnen sei,
dürfte lt. Raiffeisen diese Konstellation auf absehbare
Frist fortbestehen. Der Markt entwickelt sich jedoch
nicht einheitlich.
Im Jahr 2014 betrug die Gesamtrendite (Total Return) für
direkte Immobilienanlagen in der Schweiz über alle Liegen-
schaftskategorien 5,3%. Die
beste Performance wurde er-
neut mit Wohnimmobilien er-
reicht, die eine Gesamtrendite
von 6,1% erzielten. Der Raiffei-
sen Futura Immo Fonds pro-
fitiert lt. Marco Scheurer (Foto),
Mitglied der Geschäftsleitung
des Asset Managers, der Notenstein Privatbank AG, von
der relativen Attraktivität der Immobilieninvestments.
Die Entwicklungen im Wohneigentumsmarkt seien
nicht Resultat spekulativer Überhitzung, sondern Folge des
strukturellen Nachholbedarfs. Auf Grund von Nachfra-
gesättigung und Regulierungsmassnahmen geht Notenstein
von einer Beruhigung der Preisdynamik aus, die sich mittler-
weile schon abzeichne. Der Superzyklus am Schweizer
Immobilienmarkt für Wohneigentum habe seinen Zenit über-
schritten. Der große Nachfrageüberhang am Mietwohnungs-
markt halte aber die Mieten insbesondere in urbanen
Räumen stabil. Durch demographischen Entwicklungen sei
auch in der mittleren Frist mit einem Nachfrageüberhang zu
rechnen. Das Leerstandrisiko an Standorten mit guter Er-
reichbarkeit bleibe gering. ►
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19
Krefeld: SEGRO European
Logistics Partnership hat
ein neu entwickeltes Logisti-
kobjekt für 66,6 Mio. Euro
von der Habacker Property
32 GmbH Co. KG erworben.
DSV ist Mieterin des Objek-
tes und hat einen langfristi-
gen Mietvertrag über zehn
Jahre für das Gesamtobjekt
abgeschlossen.
Das Logistikobjekt bietet eine
Gesamtfläche von 78.300
qm, davon 57.200 qm Lager-
fläche, eine 13.000 qm mes-
sende Umschlagshalle und
6.600 qm Bürofläche. DSV
verfügt zudem über die Opti-
on, die Umschlagshalle um
5.000 qm zu erweitern.
München: Freshfields
Bruckhaus Deringer hat
AXA Real Estate im Namen
der AXA Insurance Compa-
nies beim Erwerb des Ge-
bäudekomplexes „Elisenhof“
beraten. Verkäufer ist die
Tishman Speyer Gruppe.
Der Gebäudekomplex um-
fasst die Adressen Elisen-
straße 3, Luitpoldstraße 3,
Prielmayerstraße 3, Prielma-
yerstraße 1 sowie Luisenstra-
ße 4 und bietet seit 1984 auf
46.000 qm Fläche für Büros,
Handel und Gastronomie im
Herzen Münchens.
Düsseldorf: Die Münchner
Kanzlei KMLZ - Küffner
Maunz Langer Zugmaier
mietet rd. 550 qm in der
Hafenspitze im MedienHafen,
Speditionsstraße 21+23
von Deka Immobilien.
Colliers International war
beratend tätig.
Der Büromarkt ist durch ein schwierig gewordenes Umfeld gekennzeichnet. Gerade
international tätige Unternehmen und große Schweizer Konzerne erhöhen die Effizienz ihrer
Flächennutzung. Diese Entwicklung sei mittlerweile weit fortgeschritten. Da die Bautätigkeit
hoch sei, zeichne sich an verschiedenen Standorten ein Überangebot ab. Die Situation ge-
stalte sich jedoch lokal stark unterschiedlich. Einzelne Standorte böten auf Grund ihrer Lage
und der ansässigen Branchenstruktur nach wie vor Potential. Insbesondere in kleineren
Büroflächenmärkten mit Fokus auf binnenmarktorientierte Branchen fänden sich gute Anla-
gemöglichkeiten. □
Anbieter offener Immobilienfonds unter Investitionsdruck
Umfrage bestätigt blendende Stimmung
Mit seiner positiven Einschätzung der offenen Immobilienfonds fühlte sich „Der Immo-
bilienbrief“ jahrelang einsam. Es sei noch nicht allzu zu lange her, da befand sich die
Branche der offenen Immobilienfonds in der Krise, meint auch Scope. Derzeit sei aber
die größte Herausforderung der Fondsmanager, die immensen Mittelzuflüsse zu ma-
nagen. Scope Ratings hat im Mai dieses Jahres Anbieter offener Immobilienpubli-
kumsfonds in Deutschland zu ihren Einschätzungen und Plänen befragt.
Die Stimmung der von Scope Ratings befragten relevanten Anbieter ist blendend. Rund 80%
bezeichnen ihre Lage in diesem Jahr als gut oder sehr gut. In den ersten drei Monaten die-
ses Jahres nahmen sämtliche Fonds, die Privatinvestoren offen stehen, netto mehr als 1,7
Mrd. Euro an Anlegergeldern auf. Das sind fast 1,0 Mrd. Euro mehr als im ersten Quartal
2014. Zwei Drittel rechnen mit deutlichen Netto-Mittelzuflüssen bis zum Jahresende. Keiner
der Umfrageteilnehmer erwartet Netto-Mittelabflüsse in diesem Jahr.
Mehr als die Hälfte der Befragten geht sogar davon aus, dass es künftig vermehrt
zu sogenannten „Cash-Stopps“, also zur Begrenzung von Mittelzuflüssen, kommen wird.
Bereits heute liegen die Liquiditätsquoten der von Scope bewerteten Publikumsfonds für
Privatanleger bei durchschnittlich 22,5% des Nettofondsvermögens. Trotz der extrem niedrig
verzinsten Liquidität erwarten alle Anbieter, dass die Renditen ihrer Fonds auf dem Vorjah-
resniveau liegen werden. Im Jahr 2014 betrug nach BVI-Angaben die Durchschnittrendite
der von Scope bewerteten Publikumsfonds 2,6%. Scope hat hier aber aus „Der Immobilien-
brief“-Sicht dezent übersehen, dass hier die nicht realisierte Wertänderungsrendite, die bei
Zinsanstieg leicht den Rückwärtsgang einschlagen kann, wesentlicher Bestandteil ist.
Die Erwartungen in Bezug auf die Mittelzuflüsse korrespondieren mit den geplanten
Investitionen. Fast 60% der Fondsanbieter rechnen für die gesamte Branche in diesem
Jahr mit einem steigendem Ankaufsvolumen. Die geplante Ausweitung der Ankäufe stelle
die Anbieter vor große Herausforderungen, meint Scope. Die hohe Ankaufskonkurrenz bei
geeigneten Immobilien veranlasse zahlreiche Fondsmanager in Projektentwicklungen
zu investieren. Schon 2014 entfiel ein Drittel des Ankaufsvolumens auf Objekte, die noch
nicht fertig gestellt sind.
Trotz der derzeitigen Herausforderungen im Ankauf geeigneter Immobilien plant
mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer neue Produkte – allerdings überwiegend für insti-
tutionelle Investoren. Bei den bevorzugten Investitionsstandorten dominieren Deutschland
und Nordamerika. Objekte in Japan, Frankreich und Südeuropa stehen am häufigsten auf
der Verkaufsliste. □
Deals Deals Deals
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20
Nachfrage und Angebot seien vorhanden, aber Nutzer hät-
ten sich mit ihren Entscheidungen viel Zeit gelassen; größe-
re Abschlüsse seien selten gewesen, kommentiert JLL.
Zudem sei der Eigennutzeranteil gesunken.
Nach Angaben von G&B war das Geschäft mit
dem größten Flächenvolumen im 1. Quartal 2015 der Er-
werb einer rund 12.000 qm großen Fläche plus 7.000 qm
Bürofläche in Hamburg West durch ein Unternehmen der
Branche Logistik/Kommunikation/Spedition. Im Rahmen
des zweitgrößten Abschlusses mietete der Luftfahrzeugzu-
lieferer Diehl Comfort Modules rund 10.340 qm Fläche mit
1.800 qm Büro in Hamburg Süd. Bei dem drittgrößten Ab-
schluss handelte es sich um die Anmietung von rund 6.650
qm der C.E. Noerpel Logistik im Logistikpark Eurolog Rade
im Umland Süd-West.
„Ein Trend zu einer schwachen Marktentwicklung
im Jahr 2015 lässt sich unserer Erfahrung nach daraus
aber nicht ableiten“, so G&B. Für das Gesamtjahr prognos-
tiziert das Unternehmen einen Vermietungsumsatz
von rund 500.000 qm, BNP hoffen auf 450.000 qm. Einige
anstehende größere Vertragsabschlüsse und Baustarts
sollten dazu einen wesentlichen Beitrag leisten, allerdings
dürften sich die zur Verfügung stehenden Flächen weiter
reduzieren.
Auch Jan Dietrich Hempel, Vorstand der Garbe
Logistic AG, empfindet den Markt als stabil, nachdem
Ende 2014 einige bedeutende Leerstände vermietet wur-
den. Vor allem die Nachfrage nach Flächen mittlerer Größe,
also im Bereich von 5.000 bis 10.000 Quadratmetern, sei
stetig auf gesundem Niveau.
Zwei Drittel des Flächenumsatzes im Stadtgebiet
Die Aufteilung des Flächenumsatzes nach Teilmärkten ver-
schob sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum komplett.
Nach einer gleichmäßigen Verteilung im Vorjahr entfielen
zwei Drittel des Flächenumsatzes auf das Hamburger Stadt-
gebiet, ein Drittel auf das Umland. Nach Branchen belegt die
Industrie mit rund einem Drittel des Umsatzes den ersten
Platz, so die Statistik von JLL. In den Vorjahren lagen die
Anteile dieser Branche jeweils weit unter 20%.
Nach Angaben von BNPPRE besteht die größte
Nachfrage nach Lager- und Logistikflächen weiterhin in Bill-
brook/Allermöhe. Hier wird neben dem westlichen Stadt- und
Hafengebiet auch die Spitzenmiete für moderne Flächen er-
zielt, die nach wie vor bei 5,70 €/qm liegt. Mit einer Durch-
schnittsmiete von 4,85 Euro sei das Mietpreisniveau auch im
Gesamtmarkt konstant geblieben. JLL und G&B melden eine
Spitzenmiete (Flächen ab 5.000 qm) von 5,60 Euro und eine
Durchschnittsmiete von 4,80 Euro bzw. 4,60 Euro.
Beklagt wird nach wie vor ein Mangel an großen und
modernen Flächen im Stadtgebiet. „Hochwertige Neubestän-
de sind nur noch dort vorhanden, wo die Verkehrsanbindung
hoch staubelastet ist, wie z. B. in Altenwerder“, sagt Jan Diet-
rich Hempel. Im ersten Quartal gab es keine nennenswerte
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21
Logistikmarkt Hamburg
Müdes Quartalsergebnis und Sorgen wegen Olympia Sabine Richter
Mit den Flächenumsätzen auf dem Hamburger Markt für Lager- und Logistikflächen sind die großen Immobilien-
dienstleister derzeit nicht zufrieden. 88.600 qm wurden nach Angaben von JLL im ersten Quartal umgesetzt, ein Er-
gebnis, das 20% unter dem 5-Jahresdurchschnitt der ersten Quartale liegt. BNP Paribas Real Estate sowie Gross-
mann & Berger melden 85.000 qm bzw. 90.000 qm für Hamburg und das Umland.
Logistik schwächelt in Hamburg. Im Rheinland wird jedoch weiter fleißig gebaut wie der Neubau von Goodman in Mönchengladbach zeigt. (Foto: Goodman)
Niederlande: Die Deka Im-
mobilien GmbH hat eine
Logistikimmobilie in Moerdijk
an Prologis veräußert. Das
Objekt gehörte zum Liegen-
schaftsvermögen eines Im-
mobilien-Spezialfonds. Die
2002 fertig gestellte Immobilie
verfügt über eine Mietfläche
von fast 57.000 qm, 275 Stell-
plätze und ist bis zum Jahr
2026 an den globalen Trans-
port- und Logistikdienstleister
DSV vermietet.
München: AXA Real Estate
hat im Namen eines seiner
Fonds das Twenty 8 Büroge-
bäude von Deka Immobilien
erworben. Das am Altstadt-
ring gelegene Core-Asset
verfügt über 4.864 qm ver-
mietbare Fläche, wovon
etwa 4.200 qm auf Büroflä-
chen entfallen und ungefähr
560 qm auf Verkaufsflächen.
Die Tiefgarage bietet 82 Stell-
plätze. Das Gebäude ist der-
zeit fast komplett an ein Fi-
nanzinstitut und an weitere
Unternehmen sowie ein
Restaurant vermietet.
Deals Deals Deals Fertigstellung von Flächen. Für 2015 werden rund 160.000 qm erwartet – das läge auf dem
Schnitt der vergangenen beiden Jahre. Davon sind allerdings nur noch rund 15% verfügbar.
Im südlichen, westlichen und östlichen Umland sei das Neubaupotential aber noch nicht
ausgeschöpft, darauf macht G&B aufmerksam. Für die positive Entwicklung dieser Märkte
spreche die um bis zu 1,50 Euro günstigere Miete als in den Hamburger Core-Lagen. Tradi-
tionsreiche Unternehmen scheuten allerdings aus Gründen des Renommeeverlustes und
der Mitarbeiterstrukturen vor Ort eine Ansiedlung im Umland.
Auch der Investmentmarkt im Bereich Logistik leidet an einem Mangel an Angebo-
ten; im ersten Quartal gab es keine nennenswerten Transaktionen, so JLL. Der Nachfrage-
überhang spiegelt sich im Rückgang der Spitzenrendite wider. Diese ist auf 6% gesunken,
ein weiterer Rückgang wird bis Jahresende erwartet.
Die Branche plagen weitere Sorgen: Olympia. Der Kleine Grasbrook, wo das
neue Stadion und das olympische Dorf entstehen sollen, ist heute ein pulsierender
Universalhafen. Insgesamt 104 Hektar heutige Hafenflächen auf dem mittleren und dem
östlichen Kleinen Grasbrook sollen für die Spiele am Wasser weichen. Im 7.236 Hektar
großen Hafen gibt es ohnehin kaum freie Gewerbeflächen. Wie der Senat einräumte,
sind gerade einmal zwölf Flächen mit rund 20 Hektar verfügbar. Dass der Hamburger
Hafen quasi mitten in der Stadt liegt, wird nun zum Problem. Es fehlt der Platz, um an
den Rändern zu wachsen.
Um die neuen Wettkampfstätten zu errichten, müssen die ansässigen städtischen
und privaten Umschlags- und Handelsbetriebe umgesiedelt werden. Entsprechend aller-
gisch reagierten die auf die Olympia-Pläne. Befürchtet werden Flächenverluste, Verkehrs-
probleme und dass das Gelände nach den Spielen für den Wohnungsbau genutzt wird.
Ganz neu ist das aber nicht; Stadtentwickler hatten schon vor Jahren für den so genannten
„Sprung über die Elbe“ ein Alternativkonzept mit Wohnbebauung vorgesehen.
Entsprechend sucht der Senat nach einem anderen Gelände für die Hafenbetrie-
be, diverse Vorschläge kursieren. Inzwischen sicherte die Stadt der städtischen Hamburger
Hafen und Lagerhaus AG (HHLA) im Fall einer erfolgreichen Olympiabewerbung adä-
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Asiaten investieren 42,5 Mrd. USD im Ausland
Key Gateway Cities New York, London und Sydney bevorzugt
Colliers International hat ermittelt, dass asiatische An-
leger 2014 mit rd. 42,5 Mrd. USD um 26% mehr in aus-
ländische Immobilien investiert haben als im Vorjahr.
Rund 39% des floss nach Amerika, 38% nach EMEA
und die verbleibenden 23% nach Australien und Neu-
seeland. Ausländer, mehrheitlich aus der Region Ame-
ricas, kauften für 13,9 Mrd. USD um 39% mehr als im
Vorjahr. Büroimmobilien waren mit der Hälfte der
Transaktionen bei asiatischen Investoren die bevor-
zugte Anlageklasse. Als Standorte wurden die so ge-
nannten Key Gateway Cities wie New York, London
und Sydney bevorzugt.
Die wichtigsten Deals asiatischer Player waren lt. Colliers
International der Kauf des Walbrook-Gebäude in London
von Cathay Life für 794 Mio. Euro mit einer Ankaufsrendite
von 4% (25-fache Jahresmiete), der in Kürze erfolgende
Erwerb des britischen Hauptsitzes der Danske Bank in
paerma
quate Mietflächen zu. Die Verlagerung erfolge in den Gren-
zen des Hafennutzungsgebietes oder auch außerhalb. Und
es werden keine Ansprüche gegen die HHLA wegen etwai-
ger Bodenverunreinigungen gestellt. Die übernimmt den
Plänen zufolge die Hafenverwaltung Hamburg Port Authori-
ty, sprich: der Steuerzahler. Ein großzügiges Angebot – das
erst einmal Ruhe in das Thema gebracht hat. „Etwas brem-
send auf die Neuentwicklung wirkt sich die Reservierung
von Flächen im Hafen für die Hamburger Olympia-
Bewerbung aus – allerdings wird zumindest im Hause Garbe
Logistic dieser kleine Stimmungsdämpfer mehr als ausgegli-
chen durch die Freude über die gute Positionierung Ham-
burgs im Wettbewerb um dieses für die Stadt so bedeutende
Event,“ sagt Garbe-Logistik-Chef Hempel dazu.
Ähnlich versöhnlich gibt sich der Vorsitzende der
Branchenvereinigung Logistik-Initiative Hamburg, Prof. Dr.
Peer Witten: „ Die Branche steht voll hinter Hamburgs
Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele“. Wit-
ten zeigte sich überzeugt, dass die Stadt und die von den
Spielen im Hafen betroffenen Unternehmen eine Lösung
finden werden. Angemessene Alternativflächen und ein rea-
listischer Zeitplan sollten zügig gemeinsam erarbeitet wer-
den. □
Matthias GerloffGeschäftsführerLeiter Institutional Investment Solutionsgerloff@pamera.de
Christoph WittkopGeschäftsführerLeiter Deutschlandwittkop@pamera.de
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London für 124 Mio. Euro und 5,75% Rendite bzw. 17,4-fache Jahresmiete und der Erwerb
des Wachsfigurenmuseum Madame Tussauds in London für ca. 457 Mio. Euro durch den
taiwanesischen Investor Fubon Life. In Kontinentaleuropa kauften die chinesische Fosun für
345 Mio. Euro das ehemalige Unicredit-Headquarter mit 50.000 qm Bürofläche, Invesco und
der malaysische Employees Provident Fund (EPF) kauften die Canal+ Headquarter in
Boulogne-Billancourt im Westen von Paris für circa 215 Mio. Euro, ein südkoreanisches
Konsortium wird in Kürze den Trianon-Büroturm in Frankfurt für circa 575 Mio. Euro erwer-
ben und Gingko Tree aus China übernahm die Mehrheit am 372.000 qm großen Siemens-
Campus in München für geschätzt knapp unter 300 Mio. Euro. □
Investments in europäische Gewerbeimmobilien im 1Q um 44% gestiegen
Mega-Deals nehmen um 18% zu
Knight Frank und Savills berichten über den europäischen Gewerbeinvestmentmarkt.
Europa hat 2015 einen fulminanten Start hingelegt. Mit Objekten in einem Gesamtwert
von rund 50,1 Mrd. Euro stieg im Q1 das Investmentvolumen um 44% über das Ni-
veau des Q1 2014.
Die internationale Immobilienberatung Knight Frank erwartet, dass 2015 mit ca. 220 Mrd.
Euro Investmentvolumen zum ersten Mal seit dem letzten Hoch in 2007 das Transaktions-
volumen die 200-Milliarden-Euro-Grenze überschreiten werde. Die Risikobereitschaft der
Käufer habe zugenommen. Spanien und Irland seien spürbar belebt. Italien und Portugal
würden langsam nachziehen. In London, Paris, München und Dublin seien die Ankaufsren-
diten weiter gesunken. Die gewichtete Durchschnittsrendite für Top-Büroobjekte in Europa
hat lt. Knight Frank im Q1 um 16 Basispunkte auf 5,05% weiter nachgegeben.
In einer aktuellen Ausgabe der Researchreihe „Market in Minutes” berichtet Savills,
dass die Zahl der Megadeals in Europa über 100 Mio. Euro in den ersten 3 Monaten um
18% gegenüber dem Vorjahr gestiegen sei. Portfoliotransaktionen nahmen um 23% zu und
machten zwei Drittel aller Megadeals bzw. 45% des Gesamttransaktionsvolumens aus.
Savills zufolge sind die Megadeals überwiegend auf britische, US-amerikanische und deut-
sche Investoren zurückzuführen, die für mehr als die Hälfte der Transaktionen bzw. 62%
des Gesamtinvestitionsvolumens verantwortlich zeichneten. Mit einem Anteil von 40% am
Investitionsvolumen in Europa, in Frankreich sogar 84%, stehen Savills zufolge Büroimmo-
bilien bei den Investoren weiterhin am höchsten im Kurs. Als aktuelle durchschnittliche Spit-
zenrenditen für Büro-, Shoppingcenter- und Logistikimmobilien in CBD-Lagen ermittelt
Savills 4,87%, 5,3% bzw. 7,39%. □
Hamburg: Die Wirtschafts-
prüfungsgesellschaft TPW
hat seit Inkrafttreten des
KAGB im Juli 2013 insge-
samt 20 geschlossene AIF
auf dem Weg zur BaFin-
Gestattung beratend beglei-
tet. Darunter sind sowohl
Publikums- als auch Spezial-
AIF. Das geplante Fondsvo-
lumen der 20 Fonds beläuft
sich auf 1,9 Mrd. Euro, das
prospektierte Eigenkapital
summiert sich auf rund 1
Mrd. Euro.
Hamburg: Hamburg Trust
hat seinen ersten Immobilien-
fonds gestartet, der speziell
auf Stiftungen zugeschnitten
ist. Entwickelt wurde er auf
Initiative und Anregung der
BW Equity GmbH. Der ge-
schlossene Publikums-AIF
FORum Hamburg "Fleet
Office" mit einem Volumen
von etwa 34,5 Mio. Euro in-
vestiert in den Neubau der
Hamburger Bezirksverwal-
tung der Verwaltungs-
Berufsgenossenschaft
(VBG). Etwa 21,8 Mio. Euro
Eigenkapital sollen bei Stif-
tungen eingesammelt wer-
den. Diese sollen jährliche
Ausschüttungen von durch-
schnittlich 4,1% erhalten.
Nach erfolgreichem Verkauf
des Objekts am Ende der
Laufzeit (bis 31. Dezember
2031) prognostiziert Ham-
burg Trust einen Gesamtmit-
telrückfluss von ca. 147%.
Die Mindestbeteiligung liegt
bei 100.000 Euro, zzgl. 2%
Ausgabeaufschlag.
Fonds-News
Mehr Geld fließt in Immobilien
Foto: fotolia
In unmittelbarer Nähe zum historischen Ortskern von Lich-
terfelde werden in der Curtiusstraße derzeit 14 Mehrfamili-
enhäuser mit 118 Wohnungen errichtet. Das Projekt „La
Provence“ soll mit einer Boulebahn, zahlreichen Cafés und
Bistros in der Nachbarschaft einen Hauch von Südfrank-
reich nach Berlin bringen. Seit November vergangenen Jah-
res im Vertrieb, sind mittlerweile ein Großteil der Wohnun-
gen des ersten Bauabschnitts, der 8 Mehrfamilienhäuser
umfasst, verkauft. Die Wohnungen sind zwischen 57 und
119 qm groß und verfügen alle entweder über Terrassen,
Balkone oder Dachterrassen.
Nicht von der Stange
Dabei müssen zukünftige Besitzer nicht auf Indivi-
dualität verzichten, denn Project baut nicht von der Stange.
Die zumeist im modernen mediterranen Stil errichteten Ge-
bäude können individuell gestaltet werden. Von der Wahl
der Rollläden, der
Fenster, über zu-
sätzliche Innentü-
ren, Materialien,
der Wahl zwischen
einer Kopfdusche
oder einer klassi-
schen Brausestan-
ge für die Bade-
wanne bis hin zur
Ausführung der
Dusche als Eckein-
stieg oder einer
bodengleichen
Variante, ist gestal-
terische Vielfalt
eingepreist. Auch
kann die Wohnung mit entsprechenden Sanitäreinrichtun-
gen behindertengerecht gestaltet werden. Zusätzliche Wän-
de, die nach Kundenwunsch in Leichtbauweise eingezogen
werden können, erhöhen den Spielraum für die Gestaltung
der Innenräume. Weitere Wahlmöglichkeiten bestehen: Par-
kett statt Fliesen? Das Balkongeländer verglast? Ein Gar-
tenhaus oder Rollrasen? Ob Kochinsel oder einen zusätzli-
chen Stromkreis für einen separaten Backofen - die
Project-Liste der Zusatzausstattungen ist umfangreich und
wird bei jeder Immobilienentwicklung individuell zusammen-
gestellt. So wird der
zukünftige Besitzer fast
zum Bauherrn. „Wir
versuchen die Wün-
sche unserer Kunden
möglich zu machen“, so
Juliane Mann (Foto),
Vorstand Vertrieb und
Marketing in der Project
Immobilien Gruppe.
„Für jedes Objekt wird
von unseren Innenar-
chitekten eine umfang-
reiche Wahlliste mit
Sonderausstattungen
entwickelt. Project-
Käufer können so ihrer Wohnung die gewünschte
Individualität verschaffen.“ Die individuellen Ausstattungs-
wünsche der zukünftigen Bewohner beeinflussen dabei
die Kostenstruktur der investierten AIFs nicht. „Die
Planungssicherheit der Kosten bleibt stets gewährleistet“, so
Wolfgang Dippold, geschäftsführender Gesellschafter
der Project Gruppe. (AE) □
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Project Gruppe - Kundenwunsch muss nicht auf Kosten der Fonds gehen
Sonderausstattungsliste sorgt für Individualität
In den letzten Jahren hat die Bamberger Project Gruppe über 600 Wohneinheiten in 28 Projektentwicklungen errich-
tet. Derzeit entwickelt das Unternehmen 49 vorwiegend Wohnimmobilien in den Metropolen Deutschlands über 2.700
Wohneinheiten mit einem Verkaufsvolumen von mehr als 1 Mrd. Euro. 279 Mitarbeiter kümmern sich um die Abwick-
lung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ein Beispiel aus der Projektentwicklung in Berlin Lichterfelde-West
„La Provence“ zeigt, was die auf Effizienz getrimmten Strukturen leisten.
Das Wohnprojekt „La Provence“ in Berlin-Lichterfelde (Foto: Project)
Juliane Mann, Vorstand Vertrieb und Mar-keting bei der Project Immobilien Gruppe (Foto: Project)
Wolfgang Dippold, geschäftsführender Gesellschafter der Project Gruppe (Foto: Project)
Serie Hospitality in „der Immobilienbrief“
Was wirklich zählt:
Die unumstößlichen Gebote für erfolgreiches Hospitality Management.
Winfried D. E. Völcker www.voelcker-hospitality.de
12. Gebot: Betreiber Bonität definiert sich über des Betreibers Vermögen, ein Hotel-
konzept zu positionieren und den Hotelbetrieb damit wirtschaftlich erfolgreich sowie
sozial empathisch zu betreiben.
Es ist nicht automatisch richtig zu folgern, Geld stehe für einen weiten Horizont und Erfolg.
Nach dem Motto: Wer Geld hat ist gut und erfolgreich, wer kein Geld hat, eben nicht. Mit-
nichten! Besagter Horizont ist nicht selten „Ein Kreis mit dem Radius Null: Der eigene
Standpunkt.“ (Albert Einstein)
These No. 100: Es liegt viel Vermögen in unvermögenden Händen.
Im System der sozialen Marktwirtschaft ist das wesentliche unternehmerische Ziel die Er-
wirtschaftung einer gut auskömmlichen Rendite. Auf dem Weg dahin sind Investor und Ho-
telbetreiber ziemlich dauerhaft verbunden…
Für den Betreiber ist ein GOP Plan von rd. dreißig Prozent ein Erfolg.
Für den Eigentümer stellt sich die Frage: Steckt nicht mehr drin?
Die Frage ist also nicht wie hoch der GOP ist, (Verteilungsgröße für die Pacht) sondern was
bestenfalls tagtäglich auf jedem Quadratmeter der Angebotsflächen erwirtschaftet werden
könnte. Was geben die gebauten Kapazitäten her? Sind die Erlöse von jener Qualität, die
die Kategorie verspricht? Werden Gestehungskosten und AfA langfristig gedeckt? Können
Reserven für Dach und Fach, für Krisenjahre gebildet werden? Sind auch dreißig, vierzig
Prozent höhere Umsätze drin? Warum eigentlich nicht? Der GOP (B II) läge so, aufgrund
relativ geringer Zusatzkosten pro Verkaufseinheit, bei vierzig Prozent des höheren Gesam-
tumsatzes liegen. Es geht um Added Value.
These No. 101: In der Wertschöpfung spiegelt sich das wahre Vermögen des
„optimalen Betreibers“ wider. Der Mehr-Wert, ist Wert-voller als jede Mietsicherheit,
wenn der Eigentümer beteiligt ist.
Eigentümer müssen regelmäßig Mieteinnahmen erzielen. Egal ob es kriselt oder nicht. Des-
halb prüfen Eigentümer die Kompetenz und die Integrität des Betreibers. Die
„Pachtsicherheit“ spielt für Eigentümer „traditionell“ eine verhältnismäßig große Rolle. An
diesem Standpunkt scheitern viele geeignete Individualpächter.
Die Sicherheit ist ´was für die Krise. Doch wer wird in der Krise besser und erfolgreicher
gegensteuern, der Patron oder der „ferngesteuerte Filialleiter“? Das Wohlergehen des Pat-
rons und das seiner Familie, hängen vom Wohlergehen des Hotels ab. Sein guter Name
auch. Das ist eine starke Motivation?
In Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen müssen die Konzerne oft an vielen Fronten löschen.
Wenn denen da mal das „Löschwasser“ reicht…
PWC nahm sich des Themas vor Jahren an und kam – wie ich heute, leicht abgewandelt -
zu diesen Ziel führenden Thesen. Zum Reflektieren in Frageform: ►
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 26
Hamburg/Kuala Lumpur:
Die Tanzenden Türme in
Hamburg gehören nun auch
offiziell weltweit zu den bes-
ten Immobilien: Das von der
STRABAG Real Estate
GmbH entwickelte Projekt
hat den 1. Platz in der Kate-
gorie „Office“ beim World Prix
d‘Excellence belegt, mit dem
FIABCI die besten Immobi-
lienentwicklungen weltweit
kürt. Bereits im vergangenen
Jahr hatten die Tanzenden
Türme drei Immobilienpreise
gewonnen.
Die SRE hatte die Tanzen-
den Türme von 2009 bis
2013 nach einem Architektur-
Entwurf von Hadi Teherani
am Beginn der Reeperbahn
auf St. Pauli realisiert. Das
rund 80 bzw. 90 m hohe Dop-
pel-Hochhaus mit ca. 35.000
qm Mietfläche, dessen Fas-
sade an ein Tango Tanzen-
des Pärchen erinnert, wird
größtenteils von Büros be-
legt. Neben dem Doppel-
Hochhaus gehört auch ein
rund 10.500 qm großer Rie-
gelbau zum Gesamtprojekt,
in dem das 4-Sterne-Superior
Hotel ARCOTEL Onyx eröff-
net hat.
Die beiden Türme verkaufte
die SRE im Spätsommer
2014 an die Hanseatische
Investment GmbH, das Ho-
tel veräußerte sie zu Beginn
des gleichen Jahres an die
Deka Immobilien GmbH.
Der Betrieb von Hotel und
Türmen liegt seit deren Fer-
tigstellung in den Händen der
STRABAG Property and
Facility Services GmbH.
News
Schafft sein Kontrahierungs-Mix Geschäft oder Arbeit? Ho-
tels sollten nicht über den Preis konkurrieren. Hotels müs-
sen mit Werten konkurrieren. Kluge Hotelmanager „legen
´was drauf“ oder reduzieren das Angebot aber niemals den
Preis.
Guter Service ist anerkannter Luxus. Dient er der Befriedi-
gung der eigenen Bedürfnisse, so zahlt der Gast bis zu vier-
zig Prozent mehr als er plante.
These No. 106: Kann der Betreiber nachhaltig darlegen,
konzeptkonform, kundennah, sozial kompetent, kreativ,
innovativ und umsetzungsstark zu sein?
Erfolgreiche Hotels verfolgen ein klares Konzept und erzäh-
len dazu im Kommunikations-Mix die Story des Hauses.
So sieht Marketing aus, das zieht. Push Marketing ist von
gestern.
Gäste fordern Individualität, Glaubwürdigkeit, Flexibilität und
Qualität. Der Betreiber muss bereit, willig und fähig sein,
genau das zu liefern. Ständig. Qualität heißt: Niemals Ent-
schuldigung sagen zu müssen.
These No. 107: Umsetzung gemäß verhandeltem Ver-
trag ist die eine Seite. Die andere Seite ist eine faire,
konstruktive, partnerschaftliche und Ziel führende Zu-
sammenarbeit.
Pachtverträge mit Privaten oder Gruppen sind die bevorzug-
te Vertragsvariante, wenn Immobilienunternehmen, Fonds,
Familien, Bauträger oder Versicherungen ihre Hotelimmobi-
lien langfristig unter ein Dach bringen wollen. Eigentümer
wollen Eigentümer bleiben und nicht Betreiber sein. Mit ei-
nem Managementvertrag werden sie indirekt zum Hotelier,
zum Operator mit allen Risiken des Betriebes, und den Nö-
ten einer fordernden Belegschaft, die anders tickt als in an-
deren Branchen.
Das Geschäft funktioniert besonders gut dort, wo Eigentü-
mer aus dem Fach Betreiber sind: Das Owner/Operator
Modell. Die Liste der deutschen TOP 200 Hotels aus der
AHGZ.de, Mai 2015, zeigt das auf beeindruckende Weise.
Gleich ob Betreibervertrag, Management, oder Owner/
Operator Modell. Wer in der Hospitality Branche erfolgreich
sein will muss sich 100 plus 1% committen.
These No. 108: Es gibt nur zwei Arten von Committ-
ment: Du bist committed oder Du bist es nicht. Entwe-
der Du willst, oder Du willst eben nicht. □
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27
These No. 102: Hat der designierte Betreiber „so ein
Konzept“ schon einmal positioniert und erfolgreich be-
trieben? Kennt der Betreiber seine Gäste?
Das Hotel der Zukunft gibt es nicht. Es gibt nur den Gast der
Zukunft und ihm entsprechende Betriebskonzepte.
Bedürfnisse, Wünsche und Gelüste der Kundschaft haben
sich in der Tat z. T. um 180° gedreht. Gäste wollen sich kei-
nen Zwängen mehr aussetzen. Kein Zwang bei der Kleidung,
den Essenszeiten, Essensformen und Freizeitangeboten.
Gäste wollen absolute Freiheit über alles. „No hazzle.“ Ser-
viceangebote zu jeder Zeit: Was man will, wo man ´s will, wie
man ´s will. Keine Wartezeiten an der Rezeption. Mobile Bu-
chung. Check-in per iphone.
These No. 103: Hat der Betreiber mit der Kategorie, den
geplanten Kapazitäten und der Qualität des Konzepts
schon positive Erfahrungen gemacht?
Wird sein Leistungsvermögen dazu führen, dass Gäste
sich an den Ort und das Hotel erinnern, dass aus ihnen
Stammgäste werden die immer wieder (direkt) buchen?
Basis der Wert-Schöpfung ist ein Konkurrenz überlegener
Produkt Mix. Der wird aus dem „Genetischen Mix“ der Stand-
ort-, Konzept- und Betreiber-Gene erarbeitet. Der Genetische
Mix ist der Schlüssel: Gute Gene ziehen einander an. Frauen
wissen das. Einfach gen-ial – wie im richtigen Leben… Der
Betreiber muss relevante Angebote und Service-Leistungen,
eben nur das, was der Gast wirklich will, gleichbleibend gut
leisten können und damit sein Geld verdienen.
These No. 104: Hat die Betreibergesellschaft die passen-
den Manager für das Objekt? Verfügen die Manager über
die notwendige Management- Marketing- & Führungs-
kompetenz?
Hotels sind Managementimmobilien.
Marktführerschaft schafft, wer liebenswürdige, kompetente
und vor allem relevante Gastfreundschaft praktiziert. „Nice
people serve nice people“. Hospitality is all about people.
Was zählt, sind die Menschen die für den Betreiber arbeiten.
These No. 105: Hat der Betreiber Lotsenkompetenz im
Controlling und Marketing auf der Höhe der Zeit? Ist er
kreativ oder kontrollgesteuert?
Praktiziert der Betreiber Controlling aus der Vogelperspekti-
ve? Sieht er das große Ganze, oder zählt man Büroklam-
mern und kontrolliert?
Nr. 349, 24. KW, 08.06.2015
Holger Lippmann (51) hat
die Geschäftsführung der
Tempelhof Projekt GmbH
übernommen. Er tritt damit die
Nachfolge von Gerhard W.
Steindorf an, der die Gesell-
schaft seit 2011 leitete und in
den Ruhestand getreten ist.
Der Aufsichtsrat hatte am
19.Mai 2015 die Bestellung
Lippmanns zum Interimsge-
schäftsführer beschlossen. Er
wird das Unternehmen so
lange leiten, bis das Land
Berlin die Stelle dauerhaft neu
besetzt.
Der Jurist Holger Lippmann
war von 2001 bis 2013 Ge-
schäftsführer des Liegen-
schaftsfonds Berlin und
wechselte anschließend in die
Senatsverwaltung für Stadt-
entwicklung und Umwelt.
Mit Wirkung zum 22. Mai
2015 ist Frank Hölzle zum
Vorsitzenden des Aufsichts-
rats der Westgrund AG er-
nannt worden. Die Ernennung
aus dem Kreis der Aufsichts-
ratsmitglieder folgte unmittel-
bar nach seiner Wahl zum
Mitglied des Aufsichtsrats
durch die Hauptversammlung
der Westgrund AG. Hölzle
folgt damit dem langjährigen
Aufsichtsratsvorsitzenden
Gerhard Wacker, der sein
Amt aus persönlichen Grün-
den an diesem Tag niederge-
legt hatte.
Frank Hölzle ist zur Zeit Part-
ner der care4 AG. Mit Wir-
kung zum 1. Juni 2015 ist er
zum CEO und Verwaltungsrat
der Gesellschaft berufen. Er
ist zudem Mitglied in verschie-
denen Aufsichtsräten und
Management Boards.
Degewo baut mit eigenem Planungsbüro „bauWerk“
ab sofort mehr Wohnungen
Bis zum Jahr 2015 sollen in Berlin 400.000 neue Wohnungen entstehen. Dafür hat das größte
kommunale Wohnungsunternehmen der Stadt eine eigene Neubau-Strategie entwickelt und
als erstes Wohnungsunternehmen im Mai 2015 ein eigenes Planungsbüro eröffnet. Im
„bauWerk“ arbeiten Architekten und Bauingenieure zusammen, stimmen sich eng mit den
Kundenzentren, der Finanzierung und anderen Unternehmensbereichen ab. „Wir haben in
den vergangenen Monaten Lösungsansätze entwickelt, um künftig schneller, flexibler und
cleverer zu bauen. Die Zukunft des Bauens beginnt jetzt“, sagt degewo-Vorstand Kristina
Jahn. „ bauWerk“ ist das Herzstück der degewo-Neubau-Strategie. Gemeinsam mit den
anderen fünf städtischen Wohnungsunternehmen Berlins investiert degewo kräftig in den
Wohnungsbau. In den kommenden zehn Jahren will das Unternehmen 11.000 neue Wohnun-
gen fertig stellen.
Um möglichst viel bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, will degewo ab sofort durch
das eigene Planungsbüro mehr Eigenleistungen erbringen und damit Baunebenkosten und
Mieten senken. 80% der degewo-Neubauten sollen künftig zu Mieten von 6,50 Euro bis maxi-
mal 10,50 Euro/qm entstehen. Baukosten und Mieten stehen in einem direkten Verhältnis: Je
geringer die Baukosten ausfallen, desto niedrigere Mieten kann degewo im Neubau anbieten.
Dafür hat sich Berlins führendes Wohnungsunternehmen mit Experten aus der österreichi-
schen Metropole Wien beraten. Dort wird bereits seit Langem erheblich günstiger, schneller
und bedarfsorientierter gebaut als in der deutschen Hauptstadt.
„Wir übernehmen künftig große Teile der Planung selbst. Das spart Kosten bei exter-
nen Planern und spart Zeit, weil wir die Abläufe beschleunigen“, erklärt die Initiatorin und Lei-
terin von „bauWerk“, Jacqueline Brüschke. Zentrale Planungsphasen gibt degewo ab sofort
nicht mehr aus der Hand. Denn die Wohnungsbaugesellschaft baut und entwickelt nicht für
Unbekannte, sondern für die eigenen Kunden. Das Wissen um die einzelnen Quartiere wird
genutzt, um bedarfsgerechter zu planen und zu bauen. Mitarbeiter, Baufirmen und auch An-
wohner sollen in Zukunft früher in den Neubauprozess eingebunden werden und sich an der
Planung beteiligen. Partizipative Planung bringt internes und externes Know-how zusammen.
Personalien
Eröffnung Bauwerk; Quelle: degewo
Nr. 349, 24. KW, 08.06.2015
Die degewo-Neubau-Strategie betrachtet die sozialen, ökologischen, ökonomischen und architektonischen Anforderun-
gen gleichberechtigt nebeneinander. Das Unternehmen hat für Flächen, Volumen und Fassaden Planungsparameter entwi-
ckelt. Damit lassen sich die Planungsleistungen überprüfen und messbar optimieren. „Unser Ziel ist es, optimale Grundrisse
für unsere Kunden zu entwickeln. Funktion statt Fläche und ein Mehrwert für das Quartier, stehen im Fokus unserer Planung“,
sagt Jacqueline Brüschke. So können künftig bis zu sechs statt bisher drei Wohnungen pro Etage erschlossen werden. Außer-
dem müssen Neubauten bei degewo keine teuren Tiefgaragen haben, preiswertere Varianten für wohnungsnahe Parkplätze
sind möglich. Alle Flächen werden besser, effektiver, cleverer genutzt.
Größere Teile der Planung im bauWerk selbst zu übernehmen, zu koordinieren und umzusetzen, spart degewo viel
Geld. „Bislang sind wir davon ausgegangen, dass wir mit 500 Mio. Euro rund 2.600 Neubauwohnungen bauen können. Mit
einer gut durchdachten, funktionalen und kostengünstigen Planung im bauWerk können über 1.400 Wohnungen mehr entste-
hen“, rechnet degewo-Vorstand Kristina Jahn vor.
Das degewo-Planungsbüro „bauWerk“ entwi-
ckelt nach dem neuen Prinzip bereits 14 Neubaupro-
jekte mit insgesamt mehr als 800 Wohnungen. Aktuell
sind bei degewo 500 Wohnungen im Bau und rund 30
Projekte in Planung. Ziel des Unternehmens ist es,
jährlich 1.000 Wohnungen fertig zu stellen. (KK)
LBS: Leichte Entspannung auf dem
Wohnungsmarkt
Weiterhin enorme regionale Unterschiede –
Städte in Süddeutschland bleiben Preisführer
Die Landesbausparkassen (LBS) rechnen mit einer
leichten Entspannung auf dem
deutschen Wohnungsmarkt. Aktu-
elle Erhebungen erwarten zwar
eine weiterhin lebhafte Immobi-
liennachfrage mit steigenden Prei-
sen, allerdings mit geringerer Dy-
namik, als dies in den letzten drei
Jahren der Fall war. „Mit 2 bis 3%
bleiben die erwarteten Preisstei-
gerungen insgesamt im Rahmen der allgemeinen
Einkommensentwicklung“, so Verbandsdirektor Axel
Guthmann bei der Vorstellung der LBS-Analyse
"Markt für Wohnimmobilien 2015" in Berlin.
Nach Guthmanns Worten halte die positive
Grundstimmung der Experten der Landesbausparkas-
sen und Sparkassen mittlerweile im fünften Jahr in
Folge an. Besonders im Fokus stünden dabei Eigen-
heime aus dem Bestand sowie neue und gebrauchte
Eigentumswohnungen.
Basis der Daten ist die jährliche Umfrage bei
LBS und Sparkassen, der mit Abstand größten Mak-
lergruppe in Deutschland. Jeweils im Frühjahr berich-
Berlin ist, wenn Immobilien nicht nur Maße haben, sondern Format.So individuell wie Ihr Angebot: eine Anzeige in Berliner Morgenpost Immobilien.
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Nr. 349, 24. KW, 08.06.2015
ten sie über typische Preise für verschiedene Objektkategorien – in mittleren bis guten Lagen
– und außerdem über die aktuelle Angebots- und Nachfragesituation für die wichtigsten
Wohnungsmarktsegmente, aktuell in rund 880 Städten.
Enorme Wohnungsmarktunterschiede von Region zu Region gibt es nach LBS-
Angaben traditionell bei den gebrauchten frei stehenden Einfamilienhäusern, meist in attrakti-
ver Lage, die auf der Beliebtheitsskala ganz oben stehen. An der Preisspitze bundesdeut-
scher Großstädte erscheint laut LBS-Immobilienpreisspiegel München, wo es mit 910.000
Euro mehr als zehnmal so teuer ist wie in einzelnen ostdeutschen Mittelstädten. Hinter der
bayerischen Landeshauptstadt folgen bei den Großstädten der Südwesten und der Süden
mit Wiesbaden (900.000 Euro) sowie Regensburg (775.000 Euro), Stuttgart (720.000 Euro)
und Freiburg im Breisgau (670.000 Euro).
Auf der anderen Seite verzeichnet der Immobilienpreisspiegel der LBS auch Halbmilli-
onen-Städte, bei denen relativ günstige gebrauchte Einfamilienhäuser verfügbar sind. Typi-
sche Preise bewegen sich in Leipzig, Hannover, Bremen, Dortmund und Dresden, aber auch
in Berlin in einer Bandbreite zwischen 220.000 und 280.000 Euro.
Auch beim Neubau von Reiheneigenheimen sind die Preise nach Auskunft der LBS-
Experten zuletzt gestiegen. "Doch sind auch hier die Einstiegspreise für Wohneigentumsinte-
ressenten nicht schlecht", so Guthmann. Lediglich im Süden signalisiere der auf 430.000
Euro gestiegene Durchschnittspreis vielerorts echte Engpässe.
Ähnliche regionale Unterschiede gibt es laut LBS-Analyse bei gebrauchten Reihen-
häusern – im Schnitt mit einem Preisvorteil gegenüber Neubauten von gut 22%. „Vereinzelt
sind sie aber lagebedingt sogar genauso teuer wie Neubauten, etwa in Bonn“, so Guthmann.
Bei neuen Eigentumswohnungen registrieren die LBS-Experten vielerorts merklich gestiege-
ne Preise, vor allem an touristisch interessanten Orten, in Ballungsräumen und Universitäts-
städten.
Bei gebrauchten Eigentumswohnungen stellen die LBS-Experten gleichfalls eine zu-
nehmende Nachfrage fest. Derzeit betrage der Abschlag für gebrauchtes Stockwerkseigen-
tum im Vergleich zu Neubauten immer noch rund 40 Prozent. „Bei den heutigen Finanzie-
rungskonditionen sind sie für die Bewohner damit nicht teurer als vergleichbare Mietwohnun-
gen“, hob der Verbandsdirektor hervor.
Beim Bauland rechnen die Experten nach wie vor nicht mit einer Ausweitung des An-
gebots. Deshalb seien Grundstücke gerade in den süddeutschen Groß- und Mittelstädten mit
mehr als 400 Euro/qm nochmals teurer als im Vorjahr. Spitzenpreise von 1.000 Euro würden
in süd- und südwestdeutschen Großstädten registriert.
Für das Jahr 2015 liegt die prognostizierte Preissteigerung bei Bauland und Reihen-
häusern im Bereich von 2,5%, bei gebrauchten Eigentumswohnungen und frei stehenden
Einfamilienhäusern höher. Noch etwas stärker wird der Preisauftrieb bei neuen Eigentums-
wohnungen mit 3,1% gesehen. Gleichwohl blieben Immobilien hierzulande auch im internati-
onalen Vergleich relativ günstig und wegen der niedrigen Zinsen auch gut bezahlbar.
Andererseits sei das Angebot besonders im Gebäudebestand nach wie vor gering. Zu
Recht richte sich die wohnungspolitische Diskussion auf die Frage, wie mehr Neubau in den
Schwerpunkten der Nachfrage mobilisierbar ist – Mietwohnungen, ebenso wie bezahlbares
Wohneigentum, vor allem für Familien mit Kindern. Lokale Bündnisse für den Wohnungsbau
können nach Guthmanns Worten hier Abhilfe schaffen, mit den nötigen Akzenten bei der
Baulandausweisung und -mobilisierung sowie mit gezielten Förderanreizen. (KK)
Der Dürener Shopping Cen-
ter-Spezialist DVI Retail will
sein Pankower Einkaufszent-
rum um eine Kindertagesstät-
te (Kita) erweitern. „Damit
wollen wir einen wertvollen
Beitrag leisten, um die gera-
de im stetig wachsenden
Pankow mehr und mehr an-
gespannte Kita-Situation zu
entlasten“, erläutert Cengiz
Herrmann, verantwortlich
für das „Rathaus Center Pan-
kow“, die ungewöhnliche
Idee. Laut Statistischem Bun-
desamt hat Berlin den
schlechtesten Betreuungs-
schlüssel aller Bundesländer.
„Auf etwa 545 qm könnten
etwa 65 Kinder in drei Grup-
pen betreut werden. Da
unsere Architekten die Kita
auf dem Dach geplant haben,
hätten die Kleinen sogar ei-
nen herrlichen Blick inklusi-
ve“, so der DVI-Manager.
Ein weiterer Vorteil liegt auf
der Hand: Die Kinder können
bequem mit dem Auto direkt
zur Kita gebracht – und die
täglichen Einkäufe danach
gleich mitbesorgt werden.
Die DVI Retail hatte im
Herbst 2014 beim Bezirk
Pankow beantragt, das Ein-
kaufszentrum behutsam um
lediglich etwa 5.000 qm auf
dann etwa 30.000 qm erwei-
tern zu dürfen.
Das Angebot des „Rathaus
Centers Pankow“ erstreckt
sich heute über 80 Fachge-
schäfte auf drei Etagen, da-
runter Lebensmittelmärkte
mit u.a. einem Bio-Markt,
Bekleidungsgeschäfte, Spiel-
zeugläden, Bäckereien, Bist-
ros sowie Dienstleistungsbe-
triebe. Das Parkhaus hat
mehr als 840 Stellplätze.
DVI plant Kita
Nr. 349, 24. KW, 08.06.2015
Die Akelius GmbH wird neben
dem bisherigen Standort am
Leipziger Platz im August
2015 rund 1.300 qm Büroflä-
che in der Alexanderstraße 3
direkt am Alexanderplatz be-
ziehen. Bis zum Einzug wer-
den noch Umbaumaßnahmen
vorgenommen. Mit Akelius
wurde für die Fläche im 5.
Obergeschoss eine Vertrags-
laufzeit von fünf Jahren verein-
bart, vermittelnd war JLL tätig.
Das Objekt Alexanderstraße 1
-3-5 gehört zum Bestand der
TLG Immobilien und ist mit
insgesamt rund 43.500 qm
Mietfläche die flächenmäßig
größte Immobilie des Unter-
nehmens. Der verbleibende
Leerstand im Objekt sinkt auf-
grund der Neuvermietung um
rund 3%.
Die Boehmert & Boehmert
Anwaltspartnerschaft mbB
mietet ca. 1.425 qm Büroflä-
che am Kurfürstendamm 185 /
Wielandstraße 23 von der
Berlinhaus Verwaltung
GmbH. Die Flächen im denk-
malgeschützten, hochwertig
modernisierten Gebäude wer-
den voraussichtlich Mitte Juli
2015 bezogen. JLL war bei
dieser Anmietung vermittelnd
tätig.
Die Stefanel GmbH mietet 160
qm Einzelhandelsfläche in der
Rosenthaler Straße 49 über
BNPPRE.
Deals Pankow: Städtebauliche Entwicklung der Elisabeth-Aue bietet
die Möglichkeit für 5.000 neue bezahlbare Wohnungen – nur der
Bezirk zieht nicht voll mit
Karin Krentz
Berlin muss bauen, dass es kracht – forderte einst, d. h. vor erst zwei Jahren, ein Staatssek-
retär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Die Vorgängerin im Amt des Stadtent-
wicklungssenators hatte gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister über Jahre die
Zeichen der Zeit verkannt. Die Folge: Einen Wohnungsbedarf von bis zu 60.000 neue Woh-
nungen bis 2020 listete die Investitionsbank IBB bereits vor geraumer Zeit auf. Nun ist die
Not groß, jährlich strömen über 40.000 Neu-Berliner in die Stadt, die alle Wohnraum benöti-
gen. Mercedes, BMW, Deutsche Bahn, Abellio u.a. Unternehmen schaffen Hunderte
von neuen Stellen. Wohnraum? Fehlanzeige.
Dass es nicht „kracht“, das liegt nicht so sehr am mangelnden Willen, der der Senats-
politik nur allzu gern unterstellt wird. Die politischen Weichen sind durch verschiedene Maß-
nahmen gestellt (Der Immobilienbrief berichtete ausführlich). Die kommunalen Wohnungs-
bauunternehmen kaufen dazu und bauen zügig (Siehe bitte z. B. auch den Beitrag
„bauWerk“ in der gleichen Ausgabe), private Investoren auch, aber die eben vor allem ziem-
lich teure Eigentumswohnungen, was eigentlich am Bedarf vorbei geht. Bauland ist genü-
gend vorhanden, woran also liegt es, dass es nicht „kracht“?
In der Stadt hat sich eine Verweigerungskultur breit gemacht unter dem Pseudo-
Mäntelchen „Bürgerbeteiligung“ oder „Volksbegehren“ – Mediaspree, Tempelhofer Feld,
Lichterfelde, Heidestraße, Mauerpark, Freudenberg-Areal, ganz neu nun die Elisabeth-Aue
in Pankow – die Aufzählung ließe sich noch ergänzen. Was die Areale alle (außer Medi-
aspree) gemeinsam haben? Überall sollen neue Wohnungen entstehen, zur Miete, preis-
wert, mit Schule, Kita, etc. Investoren sind da mit rechtskräftigen B-Plänen, Geld auch und
der Bedarf. Und warum geht’s nicht voran? Seit der Entscheidung zum Tempelhofer Feld
machen sich die Nimbys breit – Not in my Backyard, nicht in meinem Hinterhof sollst du bau-
en. Auch bemerkenswert: Viele der Zugezogenen kommen mit der Großstadt und ihren Um-
brüchen nicht klar. Wird Berlin zu einer Urban Gardening Metropole verdammt, wie bereits
nach dem Volksentscheid zu Tempelhof gespottet wurde?
Neuer Problemfall Elisabeth-Aue
Nun hat am 1. Juni 2015 Berlins Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Andreas Geisel
im Rathaus Pankow im Beisein von Bezirksbürgermeister Matthias Köhne mit den zwei kom-
Elisabeth-Aue; Foto: Berliner Zeitung/Stefan Strauß
Nr. 349, 24. KW, 08.06.2015
munalen Wohnungsgesellschaften Gesobau und Howoge
eine wichtige Absichtserklärung zur städtebaulichen Entwick-
lung der Elisabeth-Aue im Norden des Bezirks Pankow unter-
zeichnet. Auf dem über 70 ha großen landeseigenen Grund-
stück sollen bis zu 5.000 neue Wohnungen für 10.000 Men-
schen entstehen. In den kommenden Monaten wird unter-
sucht, wie dies auf der Elisabeth-Aue stadtplanerisch möglich
ist und welche Chancen sich hieraus für die Gesamtentwick-
lung im nordöstlichen Teil von Berlin ergeben.
Senator Andreas Geisel sagte bei der Unterzeich-
nung: „Für Berlin ist die Entwicklung der Elisabeth-Aue eine
große Chance. Auf landeseigenen Flächen haben wir die
Möglichkeit, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Die
beteiligten Wohnungsbaugesellschaften sind hierbei der Ga-
rant für bezahlbare Wohnungen. Ich wünsche mir einen le-
bendigen neuen Stadtteil im Nordosten von Berlin, der vor
allem für Familien und Kinder attraktiv ist.“
Der Staatssekretär für Bauen und Wohnen, Prof. Dr.-
Ing. Engelbert Lütke Daldrup, kündigte an, dass ein Se-
natsbeschluss vorbereitet werde, der die Elisabeth-Aue zu
einem Gebiet von besonderer stadtpolitischer Bedeutung
erklärt. „Die Wohnungsknappheit macht öffentlich geförderten
Wohnungsbau in allen Teilen der Stadt notwendig. Die Elisa-
beth-Aue ist dabei von gesamtstädtischer Bedeutung.“
Bezirksbürgermeister unterschreibt nicht
Die Entwicklung der Elisabeth-Aue ist keine isolierte städte-
bauliche Maßnahme. Sie soll sich einpassen in die Struktur
der umliegenden Ortsteile Französisch-Buchholz, Rosenthal,
Niederschönhausen und Blankenfelde. Doch was macht der
Bezirksbürgermeister? Der unterschreibt diese Absichtserklä-
rung nicht. Köhne sagte dazu: „Das Bezirksamt wurde von
der Bezirksverordnetenversammlung aufgefordert, die Ab-
sichtserklärung nicht zu unterschreiben. Dem werden wir
folgen.“ (In Berlin stehen im Herbst 2016 Wahlen an.) Die
Gegner der Baupläne empfingen alle Beteiligten mit Triller-
pfeifen-Lärm, Buhrufen und Protest-Plakaten unverständli-
chen Inhalts. „Hinterzimmerpolitik“, wie auf einem dieser Din-
ger zu lesen war, kann man nun dem Senat wahrlich nicht
vorwerfen.
In einem ersten Schritt wird nun u.a. untersucht, wel-
che Anforderungen durch die Entwicklung der Elisabeth-Aue
an den Verkehr entstehen oder welche soziale Infrastruktur
notwendig wird. Alles wird öffentlich präsentiert und disku-
tiert. Darauf aufbauend folgt ein Wettbewerb, in dem der kon-
krete Städtebau festgelegt wird. Im Fokus steht die Leitidee
einer „Gartenstadt des 21. Jahrhunderts“. Das bedeutet be-
zahlbares Wohnen im Grünen, sozial gemischte Quartiere
und ein hoher architektonischer Anspruch, so Lütke-Daldrup.
Und – Bürgerbeteiligung sieht eigentlich anders aus.
Dr. Lübke & Kelber: Potsdam, Dresden
und Berlin mit niedrigstem Risiko für
Wohninvestments im Osten
Potsdam, Dresden und Berlin weisen für wohnwirtschaftliche
Investments aktuell die niedrigsten Risiken in Ostdeutsch-
land & Berlin auf. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Risiko-
Rendite-Rankings 2015 für Ostdeutschland & Berlin der Dr.
Lübke & Kelber GmbH. Für insgesamt 18 Städte wurden
die Bevölkerungsentwicklung, die sozioökonomische Ent-
wicklung, der Wohnungsmarkt, die aktuellen Miet- und Kauf-
preise sowie die Nachfrage nach Wohnraum untersucht.
Daraus entwickelte der auf Immobilieninvestitionen speziali-
sierte Asset und Transaction Manager Risikoscores, die mit
den langfristig erzielbaren Renditen ins Verhältnis gesetzt
wurden. „Ziel der Untersuchung war es, das Standortrisiko
für Investoren richtig wiederzugeben. Erst so lässt sich er-
kennen, welche Rendite erzielt werden muss, um das
Standortrisiko adäquat eingepreist zu wissen“, erklärt Ulrich
Jacke, Geschäftsführer der Dr. Lübke & Kelber GmbH.
Unter Einsatz derzeit extrem günstiger Fremdfinanzie-
rungsmittel lassen sich in allen 18 analysierten Städten at-
traktive Eigenkapitalrenditen zumeist mit deutlich über 7%
erzielen, die die von Dr. Lübke & Kelber empfohlene Min-
destrendite übersteigen.
Potsdam, Dresden und Berlin mit niedrigsten Risikozu-
schlägen
Für die Analyse ermittelte Dr. Lübke & Kelber Risikozuschlä-
ge auf einen risikolosen Zins, die nötig sind, um das Investiti-
onsrisiko adäquat einzupreisen. Der risikolose Zins wurde
auf Basis einer 10-jährigen Bundesanleihe im Durchschnitt
der letzten zehn Jahre zuzüglich Kaufnebenkosten ermittelt.
Daraus ergibt sich eine risikolose Zinsspanne von 3,15 bis
3,35%.
Potsdam, Dresden und Berlin sind die risikoärmsten
Städte in diesem Vergleich. Dr. Lübke & Kelber ermittelte für
die drei Städte Risikozuschläge von 1,3 Prozentpunkten für
Potsdam, 1,4 Prozentpunkten für Dresden und 1,9 Prozent-
punkten für Berlin. „Investments in solche risikoärmere und
damit besonders begehrte Standorte sind aber unter Um-
ständen mit einer überproportional niedrigeren Rendite ver-
Nr. 349, 24. KW, 08.06.2015
bunden“, meint Jacke, „wenn ein sehr knappes Angebot auf
eine besonders hohe Nachfrage stößt, steigen die Preise und
in der Folge sinken die Renditen – exemplarisch zeigt sich
das in einigen Lagen Berlins.“
Mietbelastung versus Finanzierungsbelastung
In 15 der 18 analysierten Städte führt der Erwerb, also die
Finanzierung einer Eigentumswohnung inklusive Bewirtschaf-
tung, Verwaltung und Instandhaltung, zu einer niedrigeren
durchschnittlichen Haushaltsbelastung als eine vergleichbare
Bruttomietbelastung. Insbesondere in den Städten Gera und
Magdeburg liegt die durchschnittliche Finanzierungsbelas-
tung der Haushalte mit deutlich über vier Prozentpunkten
unter der entsprechenden Mietbelastung. In den Städten
Greifswald, Berlin und Frankfurt an der Oder ist die Mietbe-
lastung geringer als die Belastung durch den Erwerb einer
Eigentumswohnung. „Selbst in den Städten, in denen mieten
günstiger ist als kaufen, ist der Vermögensbildungseffekt
durch die laufende Tilgungsleistung beim finanzierten Erwerb
einer Wohnung nicht zu vernachlässigen. Insbesondere vor
dem Hintergrund der damit verbundenen zusätzlichen Alters-
vorsorge ist der Kauf einer Wohnung häufig attraktiver als die
Anmietung“, erläutert Jacke.
Günstiges Umfeld für Wohninvestments in Ostdeutsch-
land & Berlin
„Nach wie vor stellen Investitionen in Wohnimmobilien wert-
stabile und liquiditätssichere Investments dar, die jedoch
standortbezogene deutliche Renditeunterschiede aufzeigen“,
erklärt Jacke. „Unter Einsatz einer angemessenen, langfristig
gesicherten Fremdfinanzierungsquote bieten alle von uns
analysierten Städte in Ostdeutschland & Berlin Eigenkapital-
renditen an, die über die von Dr. Lübke & Kelber empfohlene
Mindestrendite hinausgehen.“
Politische Maßnahmen belasten zukünftige Renditen
Die geplante Mietpreisbremse sowie teils schon angewandte
oder noch diskutierte Umwandlungsverbote drohen die Ren-
ditepotenziale absehbar weiter zu schmälern. Darüber hin-
aus sollen sich weitere Veränderungen im Bereich der Mo-
dernisierungsumlage sowie der Ausgestaltung von qualifi-
zierten Mietspiegeln ergeben, bei denen Experten erhebliche
negative Auswirkungen für den Wohnungsinvestor befürch-
ten. (KK)
Keine Umwege. Alle Informationen rund um die Immobilienbranche jederzeit, tagesaktuell, kostenlos.
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Hrsg.: Werner Rohmert
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Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christopher Garbe (Garbe Unter-nehmensgruppe/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), An-dreas Schulten (Bulwien AG)
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tered Land (12), CMS (18), Colliers International (20,23), Constellation Hotels Holding Lim-
ited (15), Cornerstone Real Estate Advisers LLC (13), Corpus Sireo (4,6), Credit Suisse
(15),Danske Bank (24), degewo (28,29), Deka (4,20,22,26), DekaBank (12), Deutsche Bahn
(31), DIC Asset (5), Diehl Comfort Modules (21), Doric (9), Dorint (7), Dr. Lübke & Kelber
(32,33), DV Retail (30), empirica (8,10), Fairvesta (8), FIABCI (26), Fosun (24), Freshfields
Bruckhaus Deringer (15,20), Fubon Life (24), Garbe (16,21), Gesobau (32), Gingko Tree
(24), Goodman (21), Grossmann & Berger (21,22), GSK (18), Habacker Property 32 GmbH
Co. KG (20), Hamburg Trust (24), Hanseatische Investment GmbH (26), HHLA (22,23),
Howoge (32), IBB (31), ImmobilienScout 24 (16,17), InterContinental Hotels Group PLC
(15), Invesco Real Estate (18,24), IPD (2), irebs (5), JLL (2,4,5,6,15,21,22), KMLZ - Küffner
Maunz Langer Zugmaier (20), Knight Frank (24), LBS (29,30), Liegenschaftsfonds Berlin
(28), Mercedes (31), Montanaro Asset Management Ltd. (9), Mürle Partner (18), NAMA (12),
Notenstein Privatbank AG (19), Orion Capital Managers (15), Palmira Capital Partners (15),
Pamera Asset Management (13), Pamera Cornerstone (22), Project Gruppe (11,25), Prologis
(22), publity AG (2,5,10), Quadoro Doric Real Estate GmbH (9), REAG (18), Real I.S. (6),
Rödl & Richter Fondstreuhand GmbH (2), Rohmert Medien Consult (13), Savills (24),
Schweizer Raiffeisen Gruppe (19), Scope (20), SEGRO European Logistics Partnership (20),
sontowski & parter (18), Stefanel GmbH (31), Strabag Real Estate (26), Tempelhof Projekt
GmbH (28), TIAA Henderson Real Estate (15), Tishman Speyer (20), TLG Immobilien (31),
TPW (24), trans-o-flex (15), UniCredit (24), Union Investment (12), VBG (24), vdp (9), West-
grund AG (28), ZIA (12).
Blacha, Christoph (2); Brückner, Tim (6); Brüschke, Jacqueline (28), Dippold. Wolfgang (25);
Dorn, Sabine (5); Falcone, Valeria (13); Geisel, Andreas (31,32); Gerum, Claudia (12); Guth-
mann, Axel (29,30); Hempel, Jan Dietrich (21); Herrmann, Cengiz (30); Hölzle, Franz (28),
Jacke, Ulrich (32,33); Jahn, Kristina (28,29), Kiefer, Michael (16,17); Köhne, Matthias (31);
Krenn, Christian (5); Lippmann, Holger (28), Lütke Daldrup Prof. Dr., Engelbert (32); Mann,
Juliane (25); Mech, Konrad (5); Scheurer, Marco (19); Schütz Dr., Christian (4,6); Steindorf,
Gerhard W. (28), Stuckart, Hans (6); Teherani, Hadi (26); Wacker, Gerhard (28), Wellstein,
Andreas (12); Witten Prof. Dr., Peer (23).
NR. 349 I 24. KW I 08.06.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 34