Post on 06-Apr-2015
SandersGründe warum kein Neueinstieg bzw. Ausstieg aus dem Ökolandbau erfolgt11.11.2014
Gründe warum kein Neueinstieg bzw. Ausstieg aus dem Ökolandbau erfolgtDr. Jürn SandersThünen-Institut für Betriebswirtschaft
Dresden11.11.2014
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Bio auf Wachstumskurs
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SandersGründe warum kein Neueinstieg bzw. Ausstieg aus dem Ökolandbau erfolgt11.11.2014
Entwicklung der Anzahl der Öko-Betriebe und des Anteils an den Agrarbetrieben insgesamt
Quelle: BMEL.Angaben für 2003 aufgrund geänderter Erfassung in Thüringen mit den Vorjahren nicht voll vergleichbar.
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1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 20130
5 000
10 000
15 000
20 000
25 000Anzahl
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Anteil in %
Anzahl Anteil
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Entwicklung des Umsatzes mit Ökolebensmitteln und der Ökofläche in Deutschland (Index 2000 - 2013)
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Quelle: Eigene Berechnung auf der Grundlage der FiBL-AMI-Ökolandbau-Statistik.
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013100 %
150 %
200 %
250 %
300 %
350 %
400 %
UmsatzFläche
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Ausstiege aus dem Ökolandbau und Einstiege in den Öko-landbau in Deutschland von 2003 - 2010
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Quelle: AFiD-Panel Agrarstruktur 2003, 2005, 2007, LZ 2010; eigene Berechnungen.
Betriebe0
1 000
2 000
3 000
4 000
5 000
6 000
7 000
8 000
0
100 000
200 000
300 000
400 000
500 000
Fläche
EinstiegRückumstellungBetriebsaufgabe
N ha
NettoeffektNettoeffekt
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Fragestellungen
- Welche Betriebe kehren zum konventionellen Landbau zurück?
- Welche Gründe führen zur Rückumstellung?
- Welche Ansatzpunkte gibt es zur Vermeidung von Rückumstellungen?
Betriebe0
1 000
2 000
3 000
4 000
5 000
6 000
7 000
8 000
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Durchschnittliche jährliche Rückumstellungsrate je Bundesland und Verteilung nach Bundesland
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Sonstige
Mecklenburg-VorpommernNiedersachsenNordrhein-Westfalen
Hessen
Baden-Württemberg
Bayern
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Alle Öko-betriebe1
Rück-umsteller
Saarland
Baden-Württemberg
Hessen
Sachsen
Bayern
Sachsen-Anhalt
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
Rheinland-Pfalz
Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein
Brandenburg
0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7%
Quelle: AFiD-Panel Agrarstruktur 2003, 2005, 2007, LZ 2010; eigene Berechnungen. 1 Agrarstrukturerhebung 2007
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Durchschnittliche jährliche Rückumstellungsrate je Betriebstyp und Verteilung nach Betriebstyp
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Sonstige
Mähdruschfrüchte
Rindermast
Mutterkühe
Gemischtbetrieb o. Schwerpunkt
Milchvieh
Schafe, Ziegen0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%Schafe, Ziegen
Rindermast
Obstbau
Milchvieh
Mutterkühe
WeinbauGemischtbetrieb o. Schwer-
punktMähdruschfrüchte
Gartenbau
Kartoffeln, Feldgemüse
Veredlung
0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% Alle Öko-betriebe1
Rück-umsteller
Quelle: AFiD-Panel Agrarstruktur 2003, 2005, 2007, LZ 2010; eigene Berechnungen. 1 Agrarstrukturerhebung 2007
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Durchschnittliche jährliche Rückumstellungsrate je Größenklasse und Verteilung nach Größenklassen
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5 - < 10 ha
10 - < 20 ha
20 - < 30 ha
30 - < 50 ha
50 - < 75 ha
75 - < 100 ha
100 - < 200 ha
> 200 ha
0% 1% 2% 3% 4% 5% 6%Alle Öko-betriebe1
Rück-umsteller
> 100 ha
50 - < 100 ha
30 - < 50 ha
20 - < 30 ha
10 - < 20 ha
5 - < 10 ha0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Quelle: AFiD-Panel Agrarstruktur 2003, 2005, 2007, LZ 2010; eigene Berechnungen. 1 Agrarstrukturerhebung 2007
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Dauer der ökologischen Bewirtschaftung %
Quelle: Eigene Erhebung (2011).
n = 276
0 – 1 Jahr2 – 5 Jahre
6 – 10 Jahre11 – 15 Jahre
16 – 20 Jahre> 20 Jahre
0
5
10
15
20
25
30
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Verbandszugehörigkeit der rückumgestellten Betriebe und der Ökobetriebe in Deutschland
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Quelle: Eigene Erhebung (2011) und BÖLW (2008); es fehlen Ecoland (0,3 %) und Ecovin (1,9 %)).
Bioland Demeter Biokreis Biopark Gäa Naturland Verbund Ökohöfe
0%
10%
20%
30%
40%
50%
Rückumgestellte BetriebeÖkobetriebe
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Quelle: Eigene Erhebung (2011).
Völlig unwichtig Unwichtig Weder noch Wichtig Sehr wichtig
Ökorichtlinien zu kompliziert
Fehlende bzw. ungenügende Vermarktungswege
Richtlinien und Kontrollen zu streng und einschränkend
Kosten für Zukauffutter zu hoch
Kontroll-/Zertifizierungskosten zu hoch
Ökoprämie zu niedrig
Produkte konnten häufig nur konventionell vermarktet
Preisaufschlag für Ökoprodukte zu gering
Aufwand für Nachweise und Kontrolle zu hoch
Keine Einkommensverbesserung mit Ökolandbau
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Warum kehren Betriebe dem Öko-Landbau den Rücken? (gestützte Abfrage)
N = 346
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Warum kehren Betriebe dem Öko-Landbau den Rücken?(ungestützte Abfrage)
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Quelle: Eigene Erhebung (2011).
Anteil der Betriebe in %(n = 359)
Richtlinien / Kontrolle (Aufwand, zu kompliziert / zu streng, Kosten zu hoch)
Rückumstellungsgründe
Vermarktung unzureichend (fehlende Vermarktungswege, nur konventionelleVermarktung möglich, zu hohe Qualitätsanforderungen
Ökonomie / Einkommen zu gering
Produktion unbefriedigend (Unkraut, Erträge, Leistungen in der Tierproduktion)
Prämien (zu niedrig / ausgesetzt, Probleme bei Bewilligung)
Preis und Verfügbarkeit von Produktionsmitteln
Umsetzung der Standards (Wegfall von Ausnahmeregelungen, Tierhaltungsstandards schwer umzusetzen, hohe Investitionen nötig)
Betrieb zu klein
Fehlende Hofnachfolge
Flächen (Flächenerweiterung bei Öko-Bewirtschaftung schwierig, Verlust von landwirtschaftlichen Nutzflächen
43
28
22
20
17
16
16
5
4
3
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
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Änderungen der Rahmenbedingungen für eine erneute Umstellung auf ökologischen Landbau
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Quelle: Eigene Erhebung (2011).
Anteil der Betriebe in %(n = 338)
Höhere Preise für ÖkoprodukteGeringere KontrollkostenKontrollen vereinfachenHöhere ÖkoprämieBessere Organisation der VermarktungWeniger strenge RichtlinienBilligeres ZukauffutterLangfristige AbnahmeverträgeHöhere Investitionszuschüsse z. B. für StallbauMehr Ökobetriebe in der Region, damit Zusammenarbeit einfacher wirdLösung produktionstechnischer Probleme
Notwendige Änderungen der Rahmenbedingungen aus Sicht der Landwirte
6261585348392925222110
Frage: Was müsste sich an den Rahmenbedingungen für den Ökolandbau ändern, damit diese Wirtschaftsweise für Sie wieder interessant würde? Bitte Zutreffendes ankreuzen.
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Mix aus Gründen führt zu RückumstellungPersönliche, betriebliche, externe Faktoren
BetriebBetrieb
Alter
Ausgestaltung EG-Ökoverordnung und Verbandsrichtlinien
Gesundheit
Hofnachfolge
Persönliche und betriebliche Ziele
Persönliche Interessen und FähigkeitenQualifikation und Wissen
Persönliche Erfahrungen mit dem Ökosektor
Erwerbsform Faktorausstattung (Arbeit, Boden, Kapital)
Verfügbarkeit von Familien-Arbeitskraft
Rechtsform
Innerbetriebliche Verkehrslage
Hofstellensituation
Wirtschaftlichkeit
Ertrags- und Leistungsniveau
Politik
Richtlinien
Höhe der Ökoprämien
Verlässlichkeit der Ökoprämien
Alternative Agrarumwelt-maßnahmen
Ausgestaltung des EEG
Verfügbarkeit und Preis von landwirtschaftlicher Nutzfläche
Planungssicherheit bezüglich der Richtlinien
Durchführung der Kontrolle nach EG-Ökoverordnung/Verbandsrichtlinien
Verfügbarkeit von Beratung zum Ökolandbau
Qualität der Beratung zum Ökolandbau
Verfügbarkeit von Kooperationspartern in der Landwirtschaft
Verbandsstruktur- und politik
Verfügbarkeit von ökologisch zertifizierten Betriebsmitteln (Tiere, Futter, Saatgut etc.)
Absatzstrukuren und -konditionen für Ökoprodukte
Qualitätsanforderungen seitens Handel und Verarbeitung
Preisrelationen Bio- zu konventionellen Produkten
Preisniveau Bioprodukte
Bodenmarkt
Verbände des Ökosektors
Markt für konventionelle Agrarprodukte
Markt für Öko-Agrarprodukte
Öko-Erzeugerstruktur
Öko-Beschaffungsmarkt
Beratung
Forschung und Entwicklung
Länge des Verpflichtungszeitraums
Innovationstätigkeit im Ökosektor
Technischer Fortschritt im Ökosektor
Externe Einflussfaktoren
Interne Einflussfaktoren
Persönliche Faktoren
Betriebliche Faktoren
Persönliche Faktoren
Betriebliche Faktoren
Legende
Quelle: Eigene Darstellung.
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Typische Motiv-Konstellationen
1. Ökologische Tierhaltung für „nebenbei“ zu aufwändig
2. Bauliche Voraussetzungen ungeeignet für Öko-Tierhaltung
3. Öko nichts für altersbedingt auslaufende Familienbetriebe
4. Richtlinienverschärfung „100 Prozent Biofütterung“
5. Ohne Intensivierung kaum Entwicklungswege offen
6. Konventionelle Bewirtschaftungsalternativen konkurrenzlos
7. Ohne eigene Tierhaltung geht es langfristig nicht
8. Enttäuschte Ökopioniere
9. Allein auf weiter Flur
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Fazit / Handlungsoptionen
- Betriebliche und persönliche Voraussetzungen passen nicht immer Rückumstellung nachvollziehbar
- Rückumstellungen wird es auch in Zukunft geben
- Anknüpfungspunkte zur Vermeidung von Rückumstellung vorhanden
- Keine zentrale Stellschraube / Bündel an verschiedenen Maßnahmen
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Fazit / Handlungsoptionen
- Kohärenter Politikrahmen / verbesserte Rahmenbedingungen
- Steigerung der Ertrags- und Produktionsleistung
- Verbesserung der Transparenz und Praktikabilität der Richtlinien
- Qualitätsverbesserung der Ökokontrolle
- Ausbau der Beratung
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Projektpartner:
Thünen-Institut für BetriebswirtschaftLand & MarktRS LandkonzepteUniversität Kassel
Förderung:
Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft
Projektbericht:
http://literatur.vti.bund.de/digbib_extern/dn051877.pdf
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit
Kontakt:
Dr. Jürn SandersThünen-Institut für BetriebswirtschaftBraunschweigjuern.sanders@ti.bund.de