Social Perception and Interpersonal Behavior: On the Self-Fulfilling Nature of Social Stereotypes...

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Social Perception and Interpersonal Behavior:

On the Self-Fulfilling Nature of Social

Stereotypes

Eine Studie von Mark Snyder, Ellen Berscheid und Elizabeth Decker Tanke (1977)

Referenten: Jeanne van Eupen, Jana Rauschenbach, Meike Wiegand

• Self-fulfilling prophecy

(=sich selbsterfüllende Prophezeiung)

Wenn eine ursprünglich falsche Überzeugung dazu führt, dass sie sich selbst erfüllt. Soziale Überzeugungen beziehen sich auf die Erwartung von Menschen bezüglich einer anderen Gruppe von Menschen. Tritt eine sich selbst erfüllende Prophezeiung auf, bringen die ursprünglich falschen Überzeugungen des Wahrnehmenden Zielpersonen dazu, jene Überzeugungen objektiv zu bestätigen.

Definition

Zentrale Fragestellung• Wie wirken sich die Erwartungen an soziale

Stereotype auf dyadische Interaktion aus?

– Wenn die männliche Vp davon ausgeht, dass die weibliche Vp attraktiv/ unattraktiv ist, schreibt er ihr dann automatisch positive/ negative Persönlichkeitseigenschaften zu?

– Wie passt die weibliche Vp ihr Verhalten dem der männlichen Vp an, wenn diese annimmt, dass sie attraktiv/ unattraktiv sei?

– Wie stellt sich die männliche Vp dar, wenn sie weiß, dass die weibliche Vp attraktiv/ unattraktiv ist?

Einleitung

• Ziel: es soll untersucht werden, wie sich Erwartungen an soziale Stereotype auf

dyadische Interaktionen auswirken

• Kognitive Sozialpsychologie: Wie erwerben und benutzen Individuen das Wissen in Bezug auf ihr Verhalten?

Einleitung

• Menschen sind „konstruktive Denker“ • Attributionstheorie (z.B. Heider, 1958) • Snyder et al. untersuchten, welche

Konsequenzen sich aus unseren Eindrücken von anderen Menschen ergeben

Einleitung• Soziale Stereotype

– einfach– übergeneralisiert– weitgehend akzeptiert – oft nicht korrekt– ein ideales Forschungsfeld…– können die Informationsverarbeitung beeinflussen

und die vorhandenen Stereotype verstärken – Häufigkeit der Bestätigung wird überschätzt – Widerlegungen werden anders ausgelegt– Lassen Vorhersagen über zukünftiges Verhalten zu

• dadurch verändertes Verhalten des Betrachters

Einleitung

• Beispiel Michael - Jim - Chris

• Beispiel für ein gängiges Stereotyp: „hübsche Menschen sind gute Menschen“

– Inwiefern lässt sich dieses Stereotyp bestätigen?

– Annahme: Individuen verhalten sich gegenüber (angeblich) attraktiven Menschen anders als im Umgang mit (angeblich) unattraktiven

Methode

• Versuchspersonen:

– 51 männliche & 51 weibliche Studenten der Uni

Minnesota

– 51 Paare (1♀/1♂) …kannten sich vorher nicht

– Letztendlich 38 Paare (19 in der „attraktiven“ Gruppe/

19 in der „unattraktiven“)

– Restliche 13 Paare wurden aus der Studie

ausgeschlossen

Methode

• Separate Untersuchungszimmer, um Kontakt vor dem Experiment zu verhindern

• Cover story: Prozesse des Kennenlernens sollen untersucht werden, Unterschiede zwischen non-verbaler Kommunikation und beispielsweise Telefongesprächen

→Vp soll Telefonat mit and. Student führen

• Jede Vp willigt ein, dass die Konversation aufgenommen werden darf

• Jede Vp füllt Fragebogen aus

→diese Informationen sollen dem Konversationspartner zur Verfügung gestellt werden, um Gespräch in Gang zu bringen

Methode

• Aktivierung des Stereotypes bei den Männern

– „Jede Vp erhält ein Polaroid von dem

Gesprächspartner“

– Männer werden auch fotografiert

– Den Frauen wird nichts von einem Foto gesagt, sie

bekommen auch keins von ihrem Gesprächspartner

– Männer erhalten biographische Informationen und

Polaroid

Methode

• Vorbereitung der 8 Polaroids:

– 20 Studentinnen ließen sich fotografieren

– alle normal gekleidet, lächelnd

– 20 Studenten bewerteten Attraktivität jeder Studentin

auf einer Skala von 1 bis 10

– Die Fotos der 4 attraktivsten und die der 4

unattraktivsten Frauen werden genommen

Methode

• Männliche Vpn werden zufällig einer der beiden Gruppen (attraktiv/ unattraktiv) zugeordnet… erhalten Polaroid mit attraktiver bzw. unattraktiver Frau (Operationalisierung der UV)

• Vor dem Telefonat beurteilen männliche Vpn ersten Eindruck von Gesprächspartnerin in einem Fragebogen (Impression Formation Questionnaire)

→27 Adjektive (Dion, Berscheid & Walster, 1972) • z.B. Intelligenz, Freundlichkeit

• das „Kennenlern-Gespräch“: 10 min; Stimme jeder Vp wird aufgezeichnet

Methode

Methode

• Nach dem Gespräch: männliche Vpn notieren endgültige

Eindrücke von Gesprächspartnerin im Fragebogen

• Weibliche Vpn beschreiben anhand des Fragebogens,

wie sie selbst gewirkt haben; außerdem: verschiedene

Fragen zum Gespräch werden auf 10-Punkte-Skala

bewertet

Methode• Auswertung der Aufnahmen der weiblichen Vpn

durch „Beobachter “ (4♀ und 8♂ Psychologiestudenten)→ wußten nichts von Hypothese des Experiments

→ wußten auch nichts von der angeblichen Schönheit oder

Unattraktivität der weiblichen Vpn – Hören sich in zufälliger Reihenfolge zwei 4-Minuten-Segmente

jeder Konversation an – Hören nur die Stimme der Frau– Bewertung jeder Frau auf den 34 bipolaren Skalen des Impression

Formation Questionnaires und auf 14 zusätzlichen 10-Punkte-Skalen

• Andere „Beobachter“-Gruppe (6♀ und 3♂) wertet Aufnahmen der männlichen Vpn aus

Ergebnisse

Nach der Manipulation der Attraktivität der Frau

wurden die Effekte untersucht, auf

a) den ersten Eindruck der männl. Vp

b) das Verhalten der Frauen (self-presentation)

während der Interaktion

Ergebnisse

Aktivierung des Stereotyps bei den ♂ Vp

• Frage:

Männl.Vp → Bild → Stereotyp → erster Eindruck?• Auswertung des ‘Impression Formation

Questionnaire‘

• Ergebnisse:

Männl. VP passen ihren ersten Eindruck ihren stereotypen Ansichten bzgl. Attraktivität an.

Ergebnisse

Annahme der Männer: • Attraktive Frau

= umgänglich, ausgeglichen, humorvoll, sozial kompetent

• Unattraktive Frau

= weniger umgänglich, seltsam, ernsthaft, sozial inkompetent

Ergebnisse

• Behavioral Confirmation

→Die Annahmen der männliche Vp lösten eine

Kette von Ereignissen aus, die darin

resultierten, dass ihre ersten falschen

Annahmen durch das Verhalten der Frauen

bestätigt wurden.

Ergebnisse

Der Prozess der Verhaltens-Bestätigung

Gaben sich die Männer in der attraktiven Bedingung anders als in der unattraktiven?

→Attraktive Bedingung:

Männer wurden als geselliger, interessanter, extrovertierter, umgänglicher etc. eingeschätzt

als Männer in der

→unattraktiven Bedingung

Ergebnisse

• Die Untersuchungen zeigen, dass Stereotype dyadische Interaktionen so leiten, dass sie ihre eigene soziale Realität bilden.