Post on 17-Sep-2018
Tutorium Sommersemester 2016
TutoriumVII Lernen – Operantes Konditionieren
FriederikeRüfferAnnaLaraPaeskeLisaKnake
Warm-up
Tragt in den nächsten 5-10 Minuten stichwortartig Informationen zu folgenden Punkten zusammen.
Hilfsmittel sind dabei lediglich ein weißes Blatt Papier und euer Gedächtnis.
§ Negative Verstärkung § Positiver Kontrasteffekt § SORKC § Kontingenz § Skinner § Variabler Quotenplan § (Rolle der) Quantität der Konsequenz § Latentes Lernen
Operantes Konditionieren
Definition:
Die Annehmlichkeit der Folgen des Handelns, beeinflussen nachhaltig das Verhalten.
Prinzip:
Folgt auf ein bestimmtes Verhalten ein angenehmer Zustand (z.B. eine Belohnung), so wird dieses Verhalten in Zukunft häufiger gezeigt.
Folgt auf ein bestimmtes Verhalten ein unangenehmer Zustand (z.B. Bestrafung), wird dieses Verhalten in der Zukunft seltener auftreten.
Art der Operatoren
+/-
Erklärung Verhaltensrate wird…
Positive Verstärkung
+ Hinzufügen eines angenehmen Reizes
erhöht
Negative Verstärkung
- Entfernung eines unangenehmen Reizes
erhöht
Bestrafung Typ 1
+ Unangenehmer Reiz wird hinzugefügt
reduziert
Bestrafung Typ 2
- Angenehmer Reiz wird entfernt
reduziert
Löschung / Auf Verhalten folgt keine Konsequenz
reduziert
Operantes Konditionieren Klassifikation v. Verhaltenskonsequenzen
Welche Beispiele für diese Möglichkeiten kennt ihr aus dem
Schulalltag? Welche Auswirkungen hatten sie?
Was hat gut geklappt – was weniger?
Operantes Konditionieren Klassifikation v. Verhaltenskonsequenzen
Bedingungen für erfolgreiches OK:
Kontiguität: zeitliche und räumliche Nähe von Reaktion und Konsequenz
Je dichter beiden Ereignisse zusammen auftreten umso schneller steigt die Verhaltensrate
Kontingenz: Verstärker tritt regelmäßig nach Reaktion auf vs. zufällig
Je regelmäßiger eine bestimmte Reaktion verstärkt wird umso schneller steigt Verhaltensrate
A) Kontinuierliche Verstärkung: B) intermittierende Verstärkung: - Jede Reaktion wird verstärkt - nur manche Reaktionen werden - schneller Auf- und Abbau von verstärkt Verhaltensraten - langsamer Auf- und Abbau
Operantes Konditionieren SàRàC – Kontiguität & Kontingenz
Operantes Konditionieren SRC – Arten von Verstärkern
Primäre Verstärker
Sekundäre Verstärker
Generalisierte Verstärker
Primäre Verstärker
Sekundäre Verstärker
Generalisierte Verstärker
Operantes Konditionieren SRC – Arten von Verstärkern
VL-Folie
Zeit-Intervall Verhaltensquote
Fixiert (fester Punkt)
Fixierter Intervallplan (jede 4. Stunde nach
Themabeginn wird ein Test geschrieben)
Fixierter Quotenplan (jede 4. bearbeitete
Hausaufgabe wird bewertet)
Variabel (veränder-
licher Punkt)
Variabler Intervallplan (mal wird in der 2. Stunde
und mal in der 6. Stunde ein Test geschrieben)
Variabler Quotenplan (mal wird die 2. HA bewertet,
mal die 6. HA) Im Durchschnitt aber jede 4.)
Verstärkungspläne
Nach welchem Muster treten Konsequenzen ein - Intervall: Zeiteinheit (Unterrichtsstunde als Einheit) - Quote: Verhaltenseinheit (bearbeitete Aufgabe als
Einheit)
Operantes Konditionieren SRC - Verstärkungspläne
Negativer Kontrasteffekt (Crespi, 1942)
Operantes Konditionieren SRC - Änderung v. Quantität / Qualität
VL-Folie
Qualität (= Welche Bedeutung hat Konsequenz für mich?):
+ wertvolle Anreize steigern gewünschte Verhaltensweisen und senken unerwünschte Verhaltensweisen
- wertlose Anreize beeinflussen die Verhaltensweisen nicht
Quantität (=wie häufig erlebe ich die Konsequenz?):
eine Steigerung der Verhaltensrate erfolgt nicht proportional zur Menge der Belohnung (16 mal verstärken ist fast so gut wie 256 mal verstärken)
Operantes Konditionieren SRC - Quantität / Qualität
Diskriminante Hinweisreize
Signalisieren bestimmte Verhaltenskonsequenzen
Kontrast- effekte
sprunghafte Veränderungen der Verhaltensrate in Abhängigkeit einer
massiven Änderung der Quantität, d. h. der Menge der Verhaltenskonsequenz.
Reize, Effekte und sekundäre Verstärker
Token
Tokens sind sekundäre Verstärker, die gegen primäre Verstärker oder andere
sekundäre Verstärker eingetauscht werden können..
Operantes Konditionieren Ein bisschen Begriffslehre
Löschung oder Bestrafung – Was funktioniert effektiver?
Studie zur Löschung vs. Bestrafung (Estes, 1944)
UV: Gruppe 1 wird im Verhalten ignoriert (Löschung) vs. Gruppe 2 wird bestraft
AV: Menge des gezeigten Verhaltens
Ergebnis: à Verhaltensrate der Löschungsgruppe sank permanent à in Bestrafungsgruppe dagegen nur solange Bestrafung da
à bei Wegfall der Bestrafung stieg sie wieder an
Fazit:
6
EureMeinung?
Operantes Konditionieren Ein kleiner empirischer Einblick
Take Home Message
Wovon hängt nun das Auftreten des gewünschten Verhaltens beim Operanten Konditionieren ab?
Ø von den Konsequenzen
Ø Situation muss Hinweisreize und Informationen über gewünschtes Verhalten besitzen
Ø Konsequenz muss vom Lernenden als wertvoll betrachtet werden (Qualität/Quantität)
Ø Zeitliche und räumliche Nähe (Kontiguität) von R und C
Ø Verhalten muss absehbar belohnt werden (Kontingenz)
Ø Variable Pläne schaffen langsameres aber stabiles Verhalten
Operantes Konditionieren