1 Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim Urbane Lebensstile Das Fallbeispiel Waldheim.
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1Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
Urbane Lebensstile
Das Fallbeispiel Waldheim
2Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
Gliederung
1. Einleitung
2. Waldheim?
3. Methodik
4. Ergebnisse
4.1. Kinderperspektive4.2. Jugendlichenperspektive4.3. Elternperspektive
5. Fazit
3Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
1. Einleitung
Untersuchung von Lebensbedingungen für Familien an konkretem Ort
Warum Familie? Kleinste Institution der Gesellschaft Mittler zwischen Individuum und Gesellschaft Sonderstellung und spezielle Funktion der Familie Reproduktion und Sozialisation
4Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
1. Einleitung
Funktionen der Familie nach Parsons AGIL-Schema
Vier Funktionen für funktionierendes System notwendig
Anpassung (durch Sichern des Überlebens der Familienmitglieder)
Integration (Kommunikation)
Zielerreichung (Bildung und Erziehung)
Normerhaltung (Verinnerlichung gesellschaftlicher Strukturen)
5Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
2. Waldheim?
6Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
2. Waldheim?
Kleinstadt mit 8700 Einwohnern
Bevölkerungsrückgang seit 1950 1950: 12588 EW > 1990: 10104 EW >
2000: 9432 EW > 2007: 8711 EW (31.12. 2007)
Natürliche und räumliche Bevölkerungssalden negativ
Arbeitslosenquote ca. 19%
Alterung der Bevölkerung feststellbar (AQ: 67,6)
Rohe Geburtenrate (CFR) bei 6,2
7Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
3. Methodik
Erfassung subjektiver Wahrnehmungen Waldheimer Familien
Befragung mittels leitfadengestützer, qualitativer Interviews
Leitfadengestützte Beobachtungen
Zusätzlich Erhebung sozialstatistischer Daten
Daten amtlicher Statistik
Leitfäden für Kinder, Jugendliche, Eltern, Experten
8Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
3. Methodik
Mindestalter bei Kindern 6 Jahre, Jugendliche 13 – 20 Jahre, Eltern ohne Altersbeschränkung
Anzahl Interviews: 18 Kinder 25 Jugendliche 33 Eltern 15 Expertengespräche
Erhebungszeitraum: Mai/Juni 2007
9Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
3. Methodik
7 Dimensionen der Familienfreundlichkeit:
Wohnumwelt Wichtigster Aufenthaltsort für Jugendliche in der
Freizeit Bei Kindern Einschätzung durch Eltern wichtig, da
diese Nutzung bestimmen Wohnung
Zentrum des familiären Zusammenlebens Preis, Größe und Lage wichtige Faktoren
Verkehr/technische Infrastruktur ÖPNV, Einkaufsmöglichkeiten, medizinische
Versorgung
10Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
3. Methodik
Soziale Umwelt Soziale Einrichtungen (Schulen, Kitas, Vereine...) Übernahme verschiedener Rollen, kultureller
Austausch, Entlastung der Eltern Vereinbarkeit Familie und Beruf
Arbeitsbedingungen Betreuungsmöglichkeiten (Vorhandensein von Arbeitsplätzen?)
Soziale Netzwerke Bindeglied zur Gesellschaft Rückgriff auf soziale Netzwerke zur Erreichung
bestimmter Ziele/Möglichkeiten Partizipation
11Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
4. Ergebnisse4.1. Kinderperspektive
3 wichtige Dimensionen:
Soziale Umwelt Bewertung sehr positiv Schule wichtig Angebote des Horts werden genutzt und positiv
bewertet Zufrieden mit ausreichenden Angeboten außerhalb
der Schule: meist Organisation in Sportvereinen Teilweise zu viele Angebote >> voller
Terminkalender >> „organisierte Kindheit“ in organisierten statt freien Räumen
12Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
4.1. Kinderperspektive
Wohnumwelt
Positive Bewertung Spiel,- Sportplätze und Wälder vorhanden Freunde in der Nachbarschaft Aktivitäten mit Eltern wandern, klettern, spielen Freizeit meist im Freien Fehlen von Schaukeln wird bemängelt
13Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
4.1. Kinderperspektive
Infrastruktur/Verkehr Längere Strecken zu Fuß oder Fahrrad (oft auch
Freizeitbeschäftigung) Aktionsraumausdehung der Kinder konzentrisch
um die Wohnung Weiter entfernte Ziele (Schule, Nachbarort) meist
durch Mütter mit Auto „verinselte Raumerfahrung“ durch Fahrdienste
beobachtbar Verkehrssituation allgemein ruhig und sicher außer
Marktplatz
> Kinder leben gern in Waldheim
14Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
4.2. Jugendlichenperspektive
Perspektive zwischen Kindheit und Erwachsenen 3 wichtige Dimensionen:
Soziale Netzwerke
Familie und Freunde wichtige Bindungsfaktoren Peer-groups, die sich bestimmten Orten zuordnen
lassen (Parkplätze, Jugendclubs,...) Männlich dominierte Gruppen größer & in
Jugendclubs Mädchengruppen kleiner & Treff in Parks,
Wohnungen Rege Interaktionen untereinander >> positiv Soziale Netzwerke fördern Heimatverbundenheit
15Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
4.2. Jugendlichenperspektive Wohnumwelt
Plätze ohne soziale Kontrolle wichtig (Marktplatz) keine Konkurrenz um freie Plätze Überwiegende Zufriedenheit (Nachbarn, Straßen,
Natur) Aktivitäten: diverse Sportarten, Skaten, Fahrrad
Soziale Umwelt Zufriedenheit über Sportangebote, Disco, Eiscafe Jugendclubs ambivalent (Zustimmung,
Abgrenzung, Altersunterschiede) Fehlen von Freibad, Kino, Bars Aussiedler eher ausgegrenzt in Wohnheimen
> insgesamt zufrieden aber mangelnde berufl. Perspektiven
16Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
4.3. Elternperspektive
Perspektive wichtig für Struktur des Familienlebens Nahezu alle Dimensionen wichtig:
Wohnung Allgemein zufrieden mit Angebot und Qualität Kaum Segregation Mieter:
Mangel an Wohnungen mit großer Wohnfläche Hohe Mieten
Wohneigentumbesitzer: Haus mit eigenem Garten wichtig Abwanderung in umliegende Dörfer wegen
Naturnähe Keine Plattenbauten
19Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
4.3. Elternperspektive
Vereinbarkeit Familie/Beruf
wichtigster Aspekt für die Bewertung Betreuung für Kinder im schulpflichtigen Alter gut
(Hort bzw. Frühhort), ausreichend Kitaplätze Zu wenig Krippenplätze Ungünstige Öffnungszeiten, mangelnde Flexibilität Väter meist an weiter entfernten Arbeitsplätzen
21Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
4.3. Elternperspektive
Infrastruktur Verkehr
Unflexible Fahrzeiten des ÖPNV Autos dominieren Fehlen eines Radweges Richtung Freibad
Einkaufmöglichkeiten täglicher Bedarf in Supermärkten Spezielleres in größeren Städten Kaum Nutzung der Läden am Markt (Auswahl,
Preise, Kinderwagenunfreundlich) Medizinische Versorgung
Ärztemangel (Allgemein- wie Fachärzte)
> insgesamt zufrieden mit Lebensbedingungen
22Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
5. Fazit
Familienfreundliche Stadt trotz Defiziten
Defizite (wirtschaftliche Lage, medizinische Versorgung, Warenangebot) fördern Abwanderung junger Menschen
Ältere durch soziale Netzwerke und Immobilienbesitz an Region gebunden aber Abwanderungspotenzial vorhanden
23Urbane Lebensstile : Das Fallbeispiel Waldheim
Quellen
Fischer, S. (2007): Familienfreundliche Stadtentwicklung in Waldheim. Diplomarbeit an der Professur Soziologie des Raumes, Institut für Soziologie, TU Chemnitz.
www.statistik.sachsen.de
www.stadt-waldheim.de