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Streifzug. de Kundenmagazin, Sommer 2015. Wanderung durchs «Heimatland» ab Seite 10 Der Weg in den Süden: Erfolgsmodell Autoverlad ab Seite 16 Warum die BLS Werkstätten braucht Special in der Heftmitte Sina «Nirgends bin ich mir so nahe wie im Lötschental.» ab Seite 6

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Streifzug.de

Kundenmagazin, Sommer 2015.

Wanderung durchs «Heimatland»

ab Seite 10

Der Weg in den Süden: Erfolgsmodell Autoverlad

ab Seite 16

Warum die BLS Werkstätten braucht

Special in der Heftmitte

Sina

«Nirgends bin ich mir so nahe wie im Lötschental.»ab Seite 6

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INHALTSVERZEICHNIS

3 Editorial / Inhaltsverzeichnis

4 News

6 Interview: Sina, Walliser Mundartsängerin

10 Reportage: Wanderung im «Heimatland»

16 Thema: Autoverlad Lötschberg

23 Fahrgastporträt: Esther Pauchard

24 Blickpunkt: Reisezentrum Interlaken West

27 Poster zum Herausnehmen

28 BLS-Streckennnetz

Heftmitte: «Warum die BLS Werkstätten braucht»

31 Gastrotipp: Restaurant Petit Palace, Lyss

34 Unterhaltung / Leserbriefe

37 Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt?

38 Wandertipp: Wässermatten zwischen Madiswil und Langenthal

41 Familientipp: Suonenpark in Unterbäch

43 Ausflugstipp: Ballenberg und Brienzersee

44 Freizeit

46 Mitarbeiterporträt: Martin Friedli, Leiter Kundendienst

48 Broschürenbestellung / Impressum

49 BLS-Shop

50 Event- und Kulturagenda

52 Inside BLS: Bahnschotter – woher, wozu, wohin?

54 Endstation: Bänz Friedli

Liebe Leserin, lieber Leser

Wenn auf den Autoverlade-Anlagen in Kandersteg die Nacht zum Tag wird, dann stehen wir mitten in der sommerlichen Reisezeit: Bis zu neun Autoverlade-Zugs-paare pro Tag bzw. Nacht durchqueren den Lötschberg- und Simplontunnel und bringen die Ferienreisenden

von Kandersteg entspannt nach Iselle (Italien) – und nach den schönsten Wochen des Jahres wieder zurück in den Norden. Dieses «nächtliche» Thema, hautnah auf- bereitet, finden Sie ab Seite 16.

Doch warum in die Ferne schweifen? Vielseitige Ferienerlebnisse finden Sie zwischen beiden Tunnels im Wallis, das in diesem Jahr 200 Jahre Zugehörigkeit zur Eidgenossenschaft feiert. Davon kann die Walliser Sängerin Sina im Interview ab Seite 6 ein Lied singen – wortwörtlich. Auch nördlich der Alpen gibt es im Emmental ein sehenswertes Heimatland, wie unsere Reportage ab Seite 10 zeigt: Ich lade Sie herzlich ein, mit Bahn und Bus, zu Fuss und mit dem Velo, diese Region zu entdecken.

A propos Bahn: Der Aufwand ist gross, um zu gewährleis-ten, dass unsere Züge sicher unterwegs sind. So geht das «Inside» (Seite 52) den Geheimnissen des Bahnschot-ters auf den Grund. Doch der Fokus liegt auf dem Roll- material: Die Beschaffung von modernen Zügen allein genügt nicht, sie müssen regelmässig unterhalten werden. Dazu benötigt die BLS auch für die Zukunft geeignete Werkstätten. Die Hintergründe für die Standortabklärung und -selektion erfahren Sie in der Mitte dieses Hefts.

Sie sehen, die BLS unternimmt alles, damit Sie die Ferienzeit und Ihre Reisen unbeschwert geniessen können. Gute Fahrt!

Herzliche Grüsse

Andreas WillichLeiter PersonenverkehrMitglied der Geschäftsleitung

EDITORIAL

Warum die BLS Sinas «Sehnsuchtsbahn» ist ab Seite 6

Geheimnisse des Gleisschotters ab Seite 52

Urtümliches «Heimatland»: von der Gotthelf-Kirche ins Tal der Büffel ab Seite 10

Walliser Mundartsängerin Sina

an der Bahnhofstrasse in Visp,

fotografiert von Rob Lewis

Zu früher Stunde mit dem Autozug Richtung Süden ab Seite 16

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NEWS

Der Niederfl ur-Nahverkehrszug (NINA) wird fi t gemacht für die nächsten 15 bis 20 Jahre. Bis Ende 2018 durchlaufen die 23 dreiteiligen und die 13 vierteiligen Niederfl urtriebzüge der BLS ein Refi t-Programm in der BLS-Werkstatt in Bönigen. Dabei werden die Abteile der 1. Klasse in den Niederfl urbereich verscho-ben und von der 2. Klasse abgetrennt. Sie erhalten zudem einen grösseren Sitzabstand, Steckdosen, neue Sitzbezüge aus Stoff und einen neuen Bodenbelag. Eine hellere Beleuchtung des Fahrgastraums erhöht den Reisekomfort, eine Brandmeldeanlage und Lichtgitter an den Eingangstüren verbessern die Sicherheit. Kennzeichnungen und taktile Hilfsmittel erleichtern den Fahrgästen mit eingeschränkter Mobilität das Reisen. Zu dem auf 30,7 Millionen Franken budgetierten Refi t-Programm gehören ausser-dem technische Anpassungen sowie ein Anstrich im aktuellen BLS-Design. www.bls.ch/nina

NINA: Fit für weitere 20 Jahre.

Libero mit 2× Klick

Das Papierbillett hat einen digitalen Doppelgänger: Seit Mitte April können Reisende im Libero Tarifverbund mit der neuen App «LiberoTickets» sämtliche Einzelbillette und Tageskarten auf ihrem Handy kaufen. Die App funktioniert ohne umständliches Login, und dank der automati-schen Standorterkennung genügen schliesslich zwei Klicks, um das elektronische Billett auf dem Smartphone anzuzeigen. «LiberoTickets» (d und f) kann im App Store (iOS) und Google Play Store (Android) kostenlos heruntergeladen werden. www.bls.ch/zweiklicks

Bahnersatzbusse wegen Bauarbeiten

Vom 18. Juli bis am 10. August bleibt der Abschnitt Rohrbach–Zell der Linie Langenthal–Huttwil–Wolhusen wegen Bauarbeiten gesperrt. Eben-falls gesperrt ist die Linie Kerzers–Lyss vom 24. bis 28. August, jeweils von 8.30 bis 16.30 Uhr. Während beiden Unterbrüchen verkehren Bahn-ersatzbusse nach einem besonderen Fahrplan. www.bls.ch/verkehr

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öV-App im Passepartout

Der Passepartout ist noch einfacher und schneller geworden: Mit der App «öV-Ticket» kauft man schnell, sicher und bargeldlos Kurzstreckentickets, Zonentickets, Tageskarten und Spezialbillette innerhalb des integralen Tarifverbundes Passepar-tout. Wer mit der App sein Billett kauft, sieht auf seinem Handy, wie lange das Ticket noch gültig ist. Die öV-Ticket-App steht im App Store (iOS) und im Google Play Store (Android) kostenlos zum Download bereit. Sie ist in Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar. www.vbl.ch/oev-ticket

Neu direkt: Bern–La Chaux-de-Fonds

Das Netz des Personenverkehrs der BLS wird ab dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember um eine bedeutende Strecke erweitert. Nachdem der Neuenburger Staatsrat ein neues Fahrplankonzept beschlossen hat, wird der Halbstundentakt zwischen Neuchâtel und Le Locle eingeführt. Für die BLS zentral ist die neue, stündliche direkte RegioExpress-Verbindung von Bern via Neuchâtel nach La Chaux-de-Fonds. Auf der Strecke Bern–Neuchâtel verkehren die RE zudem neu bis 24 Uhr. Die Züge werden bis auf weiteres mit klimatisierten EWIII-Kompositionen und Re-465-Loks geführt.www.bls.ch/la-chaux-de-fonds

Kreuz und quer durchs «Heimatland»

Die BLS lanciert mit 19 touristischen Partnern eine neue Ausflugsplattform. Unter dem Namen «Heimatland» werden künftig die schönsten Ausflugsziele in den Regionen Emmental, Entle- buch, Willisau und Oberaargau beworben. Diese Regionen sind zentral gelegen. Ihre vielfältigen, oft wenig bekannten Ausflugsziele sind mit dem öffentlichen Verkehr schnell und bequem er- reichbar. Herzstück der neuen Ausflugsplattform Heimatland, die auf dem LÖTSCHBERGER-Kon-zept basiert, ist das Internet. Hier finden Jung und Alt rasch passende Angebote mit allen Informatio-nen (siehe auch S.10). www.bls.ch/heimatland

Von Bern direkt nach Domodossola

Der Süden ruft: An den Wochenenden vom 1./ 2. und 8. / 9. August fährt stündlich ein RegioExpress LÖTSCHBERGER ab Bern direkt bis Domodos-sola. In den Ossola-Tälern, die mit einem dichten Busnetz erschlossen sind (Anschlussbillette sind vor Ort erhältlich), treffen sich Natur und Kultur mit einer breiten Palette an Angeboten, die weit über die Region hinaus bekannt sind. Dazu gehören der Sacro Monte Calvario di Domodos-sola mit Sondernaturschutzgebiet, das historische Vogogna, das mit einer Wandertour im Natio-nalpark Val Grande verbunden werden kann, oder Stresa mit seinen Borromäischen Inseln (Isola Bella). Fahrpläne und mehr Infos unter: www.bls.ch/simplon

Moderne Züge für den RE Bern–Luzern

Die RegioExpress-Verbindung zwischen Bern und Luzern erfährt eine wesentliche Verbesserung. Die BLS hat zusammen mit Bund und Kantonen die vorzeitige Ablösung der EWIII-Pendelzüge aus den 1970er-Jahren beschlossen. Zum Fahr- planwechsel am 13. Dezember werden deshalb 70 Prozent der Verbindungen mit Niederflurzügen LÖTSCHBERGER geführt. Der Kambly-Zug bleibt im Einsatz. Ein Jahr später werden nur noch LÖTSCHBERGER verkehren, und die S7 Langenthal–Wolhusen wird in Wolhusen nach dem Konzept «1 Zug – 2 Ziele» mit dem RE Richtung Luzern verknüpft. Damit reisen die Kunden in ganz Luzern-West umsteigefrei. www.bls.ch/fahrzeuge

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INTERVIEW

Sina, zuerst ein paar kurze Fragen. Der beste Song aller Zeiten?Ahh, diese kurzen Fragen machen mich fertig (lacht). «Halleluja» von Leonard Cohen.

Das Lied, das Sie am liebsten singen?Das ändert sich ständig. Im Moment: «Desperado» von den Eagles, weil ich den Song zusammen mit James Gruntz und Adrian Stern singe.

Ein Song, der Ihnen peinlich ist?

«Die BLS ist meine Sehnsuchtsbahn.»Die Walliser Mundartsängerin Sina behauptet sich seit mehr als 20 Jahren in der Musik-branche. Wie schafft sie das? Ein Gespräch über die harten Anfänge, das Glück des Älter-werdens, das innere Brodeln im Lötschental und ihr grosses Talent als Männerversteherin.

Ein paar Texte würde ich so nicht mehr schreiben. Zum Beispiel «Ich will e Maaa», auch, weil das nicht mehr stimmt. Und bei «Unbeschriiiblich wiiiblich» würde ich die Weiblichkeit nicht mehr über Gurkenmaske und Vitamintabletten defi nieren, sondern über das Gefühl von Weiblichkeit.

Welches Buch hatte den grössten Einfl uss auf Ihr Leben?«Heidi» von Johanna Spyri. In meiner Kindheit war ich eine Zeitlang an einem Ort, der sich so anfühlte, wie

Interview: Peter BaderFotos: Rob Lewis

Sina

Walliser

Mundartsängerin

Interview

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INTERVIEW

Frau Rottenmeiers Haus. Dass Heidi schliesslich nach Hause fahren durft e, war mein Licht am Ende des Tun-nels.

Was hat Sie zuletzt zu Tränen gerührt?Meine kleine Schwester wurde wieder Mutter, die Ge-burt hatte es in sich. Als ich schliesslich auf meinem Handy das erste Bild meines kleinen Neff en sah, war das sehr emotional.

Und: Ihr Lieblingsermittlerteam aus der deut-schen Krimi-Serie «Tatort»?Th iel und Boerne aus Münster mag ich sehr. Eine wun-derbare Kombination zwischen einem Chaoten und einem überkandidelten Schöngeist. In dieser Rolle gefällt mir der Schauspieler Jan-Josef Liefers gut. Ich schaue mir die Sendung am Sonntagabend vor allem im Winter regelmässig an.

Finden Sie auch in TV-Serien Stoff für Song-Texte?

Von der Bank in die ChartsSina, bürgerlich Ursula Bellwald, 49, wuchs im Gampel im Wallis auf, absolvierte die Handelsschule im Ursulinenkloster in Brig und arbeitete als Bankangestellte. Gleich-zeitig tingelte sie als Sängerin durch Nacht-klubs, Dancings und Gemeindesäle. Mit 27 erhielt sie ihren ersten Plattenvertrag. Anfang Jahr veröffentlichte sie mit «Tiger & Reh» ihr elftes Studioalbum, das in den Charts auf Platz 3 einstieg. Sie lebt mit ihrem Mann Markus Kühne in der Nähe des Hallwilersees (AG).

www.sina.ch

«Hier vorne an der Bahnhofstrasse hat mein Bruder sein Büro. Dort gibts nachher einen feinen Kaffee.»

(lacht) Grundsätzlich wäre das schon möglich, ja. Aber der Tatort ist mir zu brutal, die Geschichten werden dort mit einer Konsequenz bis zum bitteren Ende er-zählt, die ich in meinen Songs so nicht beschreiben möchte.

Sie thematisieren aber durchaus auch die Schat-tenseiten des Lebens.Natürlich, es geht um Liebe, Trauer, Verlust, scheitern, Glück suchen und fi nden, um das, was die Menschen seit Jahrtausenden bewegt.

Wo fi nden Sie denn Ideen zu Melodien und Texten?Im eigenen Leben, beim Beobachten der Menschen am Bahnhof oder wenn ich einen Dialog in einem Restau-

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INTERVIEW

rant aufschnappe. Ausgangspunkt ist manchmal auch ein Wort auf einem Plakat. Inspirieren können mich das Rattern eines Zugs oder das Klappern und Hallen von Stöckelschuhen in einer Tiefgarage. Dann singe ich den Rhythmus auf mein Handy. So kann das anfangen. Und interessanterweise stelle ich hie und da fest, dass jene Geschichten, die ich bei Beobachtungen aufgeschnappt habe, nach ein paar Jahren auch Teil meines Lebens wer-den, als ob ich sie damals nicht zufällig entdeckt hätte. Der Song «Ich sellti wissu wänn vom Tisch üfstah» hat sich in den letzten Jahren ein paar Mal bewahrheitet.

Das Lied «Wünschti Du weesch hiä» von Ihrer neuen CD ist Gerdt gewidmet. Wer war er?Ein Freund der Familie, ein Musiker, der sterbenskrank war und mit Exit seinem Leben ein Ende setzte. Ein sehr philosophischer, positiver Mensch, immer mit einem guten Spruch auf den Lippen, bis ganz zum Schluss bei sich selber. Der Song steht für das «Loch» im Bauch, das Menschen hinterlassen, wenn sie plötzlich nicht mehr da sind.

Seit mehr als 20 Jahren behaupten Sie sich in der Schweizer Musikbranche, als fast einzige Frau. Wie haben Sie das geschafft?Der Einstieg mit dem Song über den Pfarrerssohn war wichtig, mein Dialekt sicher förderlich, auch Glück half mit. Talent, Durchhaltevermögen und eine Vision sind nicht ganz unerheblich. Meine Passion für die Musik hat mich auch in Zeiten angetrieben, als es mal nicht so gut lief. Ich versuche, mich bei jedem Album ein Stück weit neu zu erfi nden, die Suche nach dem noch nicht Gesagten ist dabei das Wesentliche. Wichtig ist, dass mich das Resultat berührt. Und off enbar geht es mei-nem Publikum auch so.

Von wem haben Sie am meisten gelernt?Von meinem Mann Markus Kühne. Er ist selber Musiker, kennt den Beruf in all seinen Schattierungen: das tage-lange Sitzen vor einem weissen Blatt Papier, die kreativen Hochphasen, das Glück auf der Bühne und die ernüch-ternde Rückkehr in den Alltag. Ausserdem ist er immer am Puls der Zeit, ein neugieriger Aufspürer neuer Musik und Motivator.

Welches ist die wichtigste Regel?Bleib bei dir, konzentriere dich auf deine Stärken, ohne deine Schwächen aus den Augen zu verlieren. Sei hart-näckig, aber bleibe realistisch. Die Welt wartet in den seltensten Fällen auf dich. Diese Haltung kann einiges an Druck wegnehmen. Je älter ich werde, desto gelasse-ner bewege ich mich in diesem Rummel. Die Erkennt-nis ist gereift : Man hat nicht alles in der Hand.

Wurden Sie mal zu was gedrängt, das Sie nicht wollten?Bei meiner zweiten CD drängte meine Plattenfi rma dar-auf, den Song «Damuwahl» wegzulassen, in dem es um die Liebe zwischen zwei Frauen geht. Das erfuhr ich aber

gar nicht, weil mein Produzententeam sich erfolgreich dagegen wehrte. Sie fanden es gut und wichtig, Künstle-rinnen zu fördern, die sich mit aktuellen Th emen ausei-nandersetzten. Den entsprechenden Brief an die Platten-fi rma habe ich heute noch.

Waren Sie mal kurz davor, den Bettel hinzu-schmeissen?Am Anfang, als ich noch auf einer Bank arbeitete und mich und meine Stimme auslotete, war es schon hart. Die Leute an der Bar beschwerten sich über den Ge-sang, weil sie sich unterhalten wollten. Die Garderoben befanden sich im Keller, oft zwischen leeren Harassen. Alle zwei Minuten kam ein Kellner vorbei, um Bier zu holen. Meine ersten Bühnenerfahrungen machte ich in Dancings, Pubs, auf Dorff esten. So habe ich das Busi-ness von der Pike auf kennengelernt und hatte mit unterschiedlichsten Charakteren zu tun. Es war eine gute Lebensschule. Hätte es mit der Musik nicht ge-klappt, wäre ich wohl auf der Devisenabteilung einer Bank in Genf geblieben.

Polo Hofer sagt, man könne heute kaum noch von der Musik leben. Hat er recht?Die Einnahmen aus den CD-Verkäufen haben sich in den letzten 10 Jahren um 70 Prozent verringert. Ich muss also verschiedene Projekte realisieren, häufi ger auft reten. Für mich ist das kein Grund zu jammern, es gab immer schon grosse Umwälzungen in der Plattenindustrie. Aber ich liebe meinen Beruf, da gehören die Unsicherheit und das Fehlen einer Pensionskasse dazu. Eigentlich bin ich ja sehr privile-giert: Ich kann meine Leidenschaft leben, mich verwirkli-chen. Über diese Freiheit verfügen nur sehr wenige.

Hilft es, dass Sie eine gelernte Bankkauffrau sind?Nein, überhaupt nicht. Allein schon meine persönliche Buchhaltung ist ziemlich chaotisch, es ist also besser für

Erfolgsrezept? «Konzentriere dich auf deine Stärken, ohne deine Schwächen zu vergessen.»

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INTERVIEW

die Bank, dass ich nicht mehr dort arbeite (lacht). Immer-hin schaff e ich es, meinen Büroalltag zu strukturieren.

Sie leben schon lange im Kanton Aargau. Wie hat sich Ihr Blick auf das Wallis seither verän-dert?Der Rest meiner Familie lebt noch im Wallis, mein Bruder hat sein Büro hier vorne an der Bahnhofstrasse in Visp, da gibts nachher noch einen feinen Kaff ee (lacht). Ich komme gern in die Heimat, mit dem Zug bin ich ja schnell da. Aus der Ferne schätze ich je länger je mehr die berglerische Eigenheit, das Direkte. Der Walliser ist stolz, dass er Walliser ist. Das Zusammen-gehörigkeitsgefühl ist grösser als anderswo, man schaut zueinander, es kommt hier nicht vor, dass je-mand zwei Wochen lang tot in der Wohnung liegt. Die soziale Kontrolle ist dann aber ebenso gross, was auch einengen kann. Auch darum wollte ich wissen, was auf der andern Seite des Bergs ist. An die BLS habe ich im Übrigen lebhaft e Erinnerungen.

Bitte erzählen Sie.Die BLS ist meine Sehnsuchtsbahn. Für mich bedeutete sie: «Bliib lieber ds Salgesch.» Das kam so: Ich habe ei-nen Teil meiner Kindheit bei meiner Grossmutter in Sal-gesch verbracht. Als ich mit 11 Jahren nach Gampel zog, hatte ich grosses Heimweh nach meiner alten Heimat. Am liebsten wäre ich in die BLS eingestiegen und zu-rück zu meiner Grossmutter gefahren. Es stand ja auch darauf: «Bliib lieber ds Salgesch.» (lacht) Einmal bin ich tatsächlich eingestiegen, kam aber nicht weit. Mit dem Zug fahre ich heute immer noch gerne, vor allem ins nahe Ausland nach Genua, Amsterdam oder Paris.

Ihre ersten Lebensjahre haben Sie im Lötschen-tal verbracht. Warum gefällt es Ihnen dort be-sonders gut?Es ist ein beeindruckender Ort, nicht nur, was die uner-schütterliche Sprache betrifft . Das Tal hat nichts Be-drohliches, es strahlt eine grosse Ruhe aus, ist für mich ein mystischer Kraft ort. Und weil ich mich aufgehoben fühle, von aussen keine Gefahr droht, bewegt sich vor allem in mir drin viel. Ich setze mich im Lötschental mir selber aus, suche keine Seitenausgänge. Ich komme mir dort so nahe wie sonst nirgends, ob mir das jetzt gelegen kommt oder nicht.

Zum Schluss nochmals kurze Fragen. Ihr Talent auf einer Skala von 1 bis 10 als: Janis-Joplin-Imi-tatorin?2.

Skifahrerin?5.

Köchin?2. Ich kann gar nicht so schlecht kochen, stehe aber selten in der Küche. Etwa einmal im Monat und dann koche ich richtig aufwändig für mehrere Leute. Es ist

trotzdem schön, dass ich mich nicht daran gewöhnen muss, mein Mann kocht gerne und besser als ich.

Männerversteherin?10.

Oha.Ja, ich kann mich wirklich perfekt in ein männliches Ge-hirn hineindenken, auch wenn es sich häufi g wider-spricht. Aber das ist ja bei uns Frauen nicht anders (lacht).

Das beste Mittel gegen Lampenfi eber?Während der ersten sechs Jahre meiner Karriere hatte ich vor lauter Lampenfi eber vor den Konzerten, sagen wir, eine sehr aktive Darmtätigkeit und musste mich zum Teil auch übergeben. Ich weiss nicht, wie ich das durchgehal-ten habe. Heute empfi nde ich zum Glück nur noch aufge-regte Vorfreude und trinke vor dem Konzert ein halbes Glas Weisswein. Aber das ist eher ein Ritual.

Und: Das möchte ich in meinem Leben unbe-dingt noch machen?Drei Dinge lernen: Cello spielen, Tango tanzen und Schwedisch. Ich liebe den Klang dieser Sprache, sie ist sehr musikalisch. Nächstes Jahr werde ich herausfi n-den, wie sie sich vor Ort anfühlt.

Sinas Ausfl ugstipp

Der Klassiker

«Einfach nur wunderschön!»: Sinas Ausfl ugs-tipp ist die «Lötschberger-Südrampe», der Schweizer Wanderwegklassiker schlechthin. Dort könne sie immer wieder Kraft tanken. «Und der Weg startet quasi vor meiner Walli-ser Haustüre, von Gampel aus bin ich schnell in Hohtenn. Und dann nehme ich eine lange Wanderung oder auch nur einen leichten Spaziergang in Angriff.» Der insgesamt 26 Ki-lometer lange Wanderweg führt auf der Sonnenseite des Rhonetals von Hohtenn über Ausserberg nach Brig. Die Wanderzeit für die gesamte Strecke beträgt etwa achteinhalb Stunden, dank mehreren Bahnhöfen entlang der Strecke können aber problemlos auch einzelne Etappen begangen werden (kürzeste Strecke: Eggerberg – Lalden, 40 Minuten).

Hin-/Rückreise: Mit der Bahn z. B. nach Hoh-tenn und zurück ab Ausserberg. Mehr Infos, ein Video und die Wanderkarte für unterwegs gibts unter:

» www.loetschberger.ch/suedrampe

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Auf der Wanderung vom Chuderhüsi über Röthenbach i. E. und Eggiwil nach Schangnau spürt man das urtümliche Emmental. Und begegnet einem hölzernen Aussichtsturm, der Hochzeitskirche von «Ueli dem Knecht» und exotischen Wasserbüffeln.

Von der Gotthelf-Kirche ins Tal der Büffel.

Kunstvolle Schrift en zieren die Wände. Die Verse werden von fi ligranen, blumenumrankten Rahmen zusammen-gehalten. Sonst ist das Interieur sehr nüchtern gehalten: Die Wände der Kirche Würzbrunnen sind weiss, die Decke ist mit Holz getäfelt, das Tageslicht erhellt die schlichten Holzbänke. Hier herrscht eine warme, familiäre Stimmung: Durch den eher kleinen Innenraum und die Bankreihen, die von allen vier Seiten gegen den Altar ge-richtet sind, fühlt man sich wie in einer gemütlichen Wohnstube. Es ist gut vorstellbar, wie die Gemeinde hier zusammenkommt, um wichtige Tage im Leben zu teilen. Wohl deshalb heirateten hier Ueli und Vreneli in Franz Schnyders Verfi lmung von «Ueli der Knecht» – und seit-her unzählige andere Paare. Seit den Auft ritten in den populären Filmen wird die Kirche Würzbrunnen denn auch «Gotthelf-Kirche» genannt.

Wanderung im

««Heimatland»»

Text: Mia HofmannFotos: Andreas Jenni, Bendicht Stucki

Reportage

Wie der EiffelturmAusgangspunkt für unsere Emmental-Wanderung war die Bus-Endhaltestelle «Röthenbach i. E., Chuderhüsi» mit dem gleichnamigen, im vergangenen Winter frisch wieder eröff neten Restaurant. Von hier sind wir in einer lockeren Viertelstunde durch den Wald zum Aussichts-turm spaziert, um uns erst einmal einen Überblick über das Emmental zu verschaff en: Über die Tannenwipfel hinweg sieht man von hier bei gutem Wetter auf das ganze Alpenpanorama. Heute schwankt der Turm leicht im Wind, Nebel und tief liegende Wolken umspielen die Wälder und Wiesen. Die Chrachen und Hügel kommen dadurch besonders gut zur Geltung, die mögliche Fern-sicht entnehmen wir der Panoramatafel. Wir steigen die Holzstufen hinunter und als wir fast unten sind, stellt mein Begleiter fest: «Von unten sieht der Turm fast aus

REPORTAGE

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REPORTAGE

wie der Eiff elturm!» Etwas kleiner ist die Holzkonstruk-tion schon: Auf der Infotafel am Fuss des Turms steht, dass die Plattform auf 37 Metern über Boden liegt. Die Bilder und Texte dokumentieren, dass das erst 1998 fer-tiggestellte Werk schon im März 2001 wieder vollstän-dig abbrannte. Der Grund dafür ist bis heute nicht voll-ständig geklärt. Wir sind froh, haben die Röthenbacher aber nicht aufgegeben und den Turm im Mai 2002 wie-der aufgebaut.

Wir gehen denselben Weg zurück zum Chuderhüsi und dann noch rund zwanzig Minuten abwärts, bis wir zur Gotthelf-Kirche kommen. Beim genauen Betrachten der beschrift eten Wände fällt auf, dass an einigen Stellen farbige Fresken zum Vorschein kommen: Die Heiligen-bilder waren nach der Reformation übermalt worden. Sie sind Zeugen der langen Geschichte: Erwähnt wird die Kirche erstmals 1148. Damals gehörte sie wahrscheinlich zum Cluniazenserkloster Rüeggisberg und unterstand zwei Mönchen, die im Klösterlein zu Röthenbach wohn-ten, am heutigen Standort des Gasthofs Bären. Die Mönche hatten grossen Einfl uss auf das Leben: Wenn ein Bauer starb, gehörte dessen bestes Stück Vieh dem Prior. Wer seine Tochter verheiratete, musste dem Prior die gleiche Summe mitgeben, die er als Aussteuer mitgab.

Attraktives «Heimatland»Sanfte Hügel, einsame Moorgebiete und traditionelle Bauernhäuser: Die Regionen Em-mental, Entlebuch, Willisau und Oberaargau werden von der BLS und ihren Partnern neu unter dem Namen «Heimatland» vermarktet. Ein attraktiver Erlebnisführer stellt die abwechs-lungsreichen Freizeitangebote übersichtlich dar und inspiriert für tolle Ausfl üge. Von einer Wanderung auf den Napf über eine E-Bike-Tour mit dem Flyer um Huttwil bis zum Besuch des Kambly-Erlebnis in Trubschachen ist alles dabei. Der kostenlose Erlebnisführer kann in allen BLS-Reisezentren und -Verkaufsstellen, telefonisch (Tel. +41 [0]58 327 60 30) oder unter www.bls.ch/broschueren bezogen werden. «Heimatland»-Ausfl ugstipps gibts im Internet unter www.bls.ch/heimatland

Lange Wanderung ins Tal der Büffel (siehe links): Verabschieden von der «Gotthelf-Kirche» bei Röthenbach (oben) und empfangen werden von den Wasserbüffeln in Schangnau (unten).

Wollte jemand aus der Gegend wegziehen, musste er zwei Drittel seines Hab und Guts dem Kloster abtreten.

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REPORTAGE

Es gab sogar Zeiten, in denen sich der Prior das Recht herausnahm, die erste Nacht mit der Braut zu verbringen oder sich vom Bräutigam einen beliebig hohen Ersatz-betrag zahlen zu lassen. Die heutige Kirche mit Schindel-dach und gedecktem Vorbau stammt aber aus dem Jahr 1494, da sie in diesem Jahr komplett abgebrannt war.

«Ein liebliches Tälchen»Wir schliessen sorgfältig das hölzerne Tor in der Kir-chenmauer und setzen unseren Weg fort. Langsam klärt sich der Himmel auf und wir erreichen Röthen-bach. Jeremias Gotthelf hat sich das Leben in diesem Dorf schön ausgemalt: «Ein schmales, aber liebliches Tälchen hat der Röthenbach sich ausgegraben. Schöne Heimwesen, Sägen, Mühlen liegen im schönen Tal-grunde, doch auch ärmliche Häuschen, deren Bewoh-ner aber dort an der Sonne behaglicher leben als viele Palastbewohner an der Schattseite. Das Tälchen scheint so friedlich, dass weder Menschen noch Natur hier den Frieden stören, dass man Unfrieden, Aufruhr hier nur träumen zu können scheint.» Der kleine Dorfk ern mit Kirche ist auch heute noch sehr ruhig und wir steigen direkt Richtung Farnere auf.

Wald- und Feldwege lösen sich ab, zwischendurch vertei-digt ein Hund bellend seinen Hof und streicht uns dann doch freundlich um die Beine. Üppige Blumenkästen und Gemüsegärten machen das Bauernleben schmackhaft . Immer wieder bietet sich eine Bank für ein Picknick oder eine Verschnaufpause an, die Fliegen surren über den Kuhfl aden. Kurz vor Eggiwil passieren wir die «Handwe-berei Kapfh üsi». Da auf unser Läuten niemand antwortet, «glüüsslen» wir zum Fenster hinein: In der Nachmittags-sonne steht ein bespannter hölzerner Webstuhl, daneben häufen sich farbige Garnkugeln. Von hier steigen wir nach

Eggiwil ab, zum Schluss steil durch den Wald. Wir halten inne: Was klingt denn da? Sanft e Alphornklänge errei-chen uns durch die Bäume.

Platz für die EmmeGleich neben dem Bären stehen die drei Alphornspieler. Sie tragen den «Berner Mutz»: braune Hose, weisses Hemd, schwarze Jacke und schwarzen Hut, mit Edelweiss und Pins verziert. Grade machen sie Pause und halten einen Schwatz, dann nehmen sie auf die Terrasse des Gasthofs Platz. Wir schliessen uns an und stärken uns mit einem Milchkaff ee. Denn für uns ist hier erst Halbzeit: Wir wollen in noch einmal rund drei Stunden nach Schangnau weiterwandern. Über das Heidbühl, wo der «Hirschen» mit seiner Minigolfanlage lockt, nähern wir uns dem Zusammenfl uss von Sorbach und Emme. Die Emme mäandriert, sie hat hier endlich wieder Platz dafür,

Die BLS-WanderbusseSonntag ist Wandertag: Nebst den täglichen Kursen auf dem Netz im Emmental erschlies-sen die BLS-Busse an den Sonntagen vom 3. Mai bis am 25. Oktober die drei Wanderziele Lüderenalp, Mettlernalp (Napf) und Chuder-hüsi. Ideal, um eine Wanderung mit einem anderen Ausgangs- und Zielort unter die Füsse zu nehmen. Mehr Infos dazu gibts in der Broschüre «Wandertipps Emmental», die kostenlos in allen BLS-Reisezentren und -Ver-kaufsstellen, telefonisch (Tel. +41 [0]58 327 60 30) oder unter www.bls.ch/bus erhältlich ist.

Das Emmental zeigt seine Bijoux: Hof bei Eggiwil (links), die Emme kurz nach dem Räbloch (rechts oben) und der Hohgant (rechts unten).

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REPORTAGE

nach dem Räbloch, der engen Schlucht, aus der sie gerade kommt. Im Sommer können hier mit einem Guide aben-teuerliche Canyoning-Touren unternommen werden. Je nach Wasserstand kann man hier gut eine Pause auf einer Kiesbank einlegen, Steine ins Wasser werfen oder Äste schnitzen.

Auf der andern Seite der Brücke gehts steil in den Wald hoch. Der Weg auf den folgenden drei Kilometern ist weniger gut gepfl egt und sieht wenig begangen aus. Hier hört man nichts als das Pfeifen der Vögel und die eigenen Schritte. Oberhalb von Schangnau, bei Schönewald, folgt dann noch das letzte Highlight der Tour: Eine grosse Höhle öff net sich unter der Fluh. Die Spalte ist bestimmt zehn Meter lang, Leute haben eine Feuerstelle gebaut, es gibt Holz und provisorische Bänke. Rechterhand gehts steil in die Tiefe. Fasziniert überlegen wir, ob hier wohl mal jemand gehaust hat.

Das Tal der BüffelPlaudernd lassen wir den hohen Nadelwald hinter uns, da tut sich eine neue Sicht auf: Vor uns öff net sich das Tal der Büff el. So wird die Region um Schangnau ge-nannt, seit 1996 fünf Bauern die Idee hatten, statt der gewöhnlichen Kühe Wasserbüff el zu halten. Das Kon-zept bewährte sich: Allen voran der Büff elmozzarella hat sich auf dem Markt durchgesetzt. In der Käserei Marbach-Schangnau werden aber auch Büff elfeta, -käse und -quark angeboten. Büff elmilch hat deutlich mehr Fett und Eiweiss als Kuhmilch und ist für Aller-giker besser verträglich – vor allem aber wird der Moz-zarella wegen seinem einzigartigen Geschmack ge-schätzt. Mit Blick auf den Hohgant erreichen wir schliesslich Schangnau. Im Gasthof Löwen mit seiner dunklen Holzfassade kehren wir ein und bestellen Trockenwurst mit Silberzwiebeln und Essiggurken  – natürlich vom Schangnauer-Wasserbüff el.

Gut zu wissenHinreise: Mit der Bahn nach Signau, weiter mit dem Bus nach «Röthenbach i. E., Chuder-hüsi». Die Endhaltestelle wird jeweils sonn-tags bis 25. Oktober mit dem Wanderbus (siehe Kasten), «Röthenbach i. E., Dorf» wird täglich bedient.Rückreise: Ab «Schangnau, Post» mit dem Bus.Wanderung: Chuderhüsi–Aussichtsturm–Chuderhüsi–Würzbrunnen–Farnere–Eggiwil: 3 Std., Eggiwil–Schangnau: 3 Std., insgesamt 6 Std. Variante: Nur den ersten oder den zweiten Teil der Wanderung unternehmen. Bus bis / ab «Eggiwil, Dorf».Tipp: Führung durch die Käserei Schangnau oder zu den Wasserbüffeln, ab acht Personen, auf Anmeldung, Tel. +41 (0)34 493 31 44, www.kaeserei-schangnau.chEinkehr/Übernachten: Chuderhüsi, Tel. +41 (0)79 888 93 93, chuderhuesi.elrafa.ch; Kafi -Schöpfl i (Würzbrunnen), Tel. +41 (0)34 491 11 07; Gasthof Bären (Eggiwil), Tel. +41 (0)34 491 11 81, www.baereneggiwil.ch; Gasthof Löwen (Schangnau), Tel. +41 (0)34 493 32 01, www.loewen-schangnau.chMehr Infos: Emmental Tourismus, Tel. +41 (0)34 402 42 52, www.emmental.ch

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Ob hier wohl mal jemand gehaust hat? Nagelfl uh kurz vor Schangnau.

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Die BLS betreibt durch den Lötschberg-Scheiteltunnel den leistungsfähigsten Autoverlad der Schweiz. In der Reisesaison verkehren die Züge auch zwischen Kandersteg und Iselle di Trasquera (Italien; grosses Bild). Viele Automobilisten schätzen dieses Angebot, das ihnen eine sichere und staufreie Fahrt in den Süden (und zurück) ermöglicht.

Staufrei und ausgeruht in die Ferien.

Es ist fünf Uhr früh an diesem Samstag in der Ferienzeit. In Kandersteg im Berner Oberland ist es noch Nacht. Im Osten schimmert hoch oben zwischen den schwarzen Bergfl anken schwach der weisse Gipfel der Blüemlisalp. Während die meisten Leute schlafen, herrscht auf der Westseite des Bahnhofs schon Betrieb. Dort befi ndet sich die Auff ahrtsrampe für den Autoverlad Richtung Süden, nach Goppenstein bzw. weiter via Brig und durch den Simplontunnel nach Iselle di Trasquera. Im Licht der Strassenlampen hat sich eine Kolonne von rund 50 Per-sonenwagen und Campern gebildet. Um 5.24 Uhr fährt heute der erste Autozug nach Italien.

Vor der Autokasse reihen sich die Reisenden entweder in die Self-Service-Spur ein oder sie benutzen die bediente Autokasse. Wenn sich die Schranke vor ihnen öff net,

Autoverlad

Lötschberg

Text: Peter KrebsFotos: Rob Lewis

Thema

steuern sie das Fahrzeug über die Rampe auf den bereit-stehenden Zug. Er besteht aus einer Lok, fl achen Verlade-wagen, die mit einem halbrunden Schutzdach gedeckt sind, und einem Steuerwagen, in dem Zweiradfahrzeuge bequem verladen werden können. Pro Verladewagen können je fünf Personenautos Huckepack nach Iselle di Trasquera mitreiten. Es hat auch Platz für kleinere Wohnmobile und Motorräder. Der BLS-Mitarbeitende Beat Biedermann sorgt für einen reibungslosen Ablauf und fürs richtige «Tische» der Fahrzeuge auf dem Zug, wie er sagt. Dabei ordnet er den Fahrzeugen ihren Stand-ort auf dem Zug zentimetergenau zu.

Haben die Autofahrer ihren Platz gefunden, stellen sie den Motor ab, nachdem sie die Handbremse angezogen und den ersten Gang eingelegt haben oder das automati-

THEMA

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«Tischer» Beat Biedermann weist ein (oben), Regula Patrizi mit Tochter Laura und Hund Sheela machten es sich auf dem Auto-reisezug gemütlich.

THEMA

sche Getriebe auf die Position «Park» gestellt haben. Viele benützen den Autozug nicht zum ersten Mal, so-dass sie diese Regeln kennen. Sie wissen auch, dass alle vier Räder auf dem gleichen Verladewagen bleiben müs-sen und sie während der Fahrt nicht aussteigen dürfen.

Frühstück mit HundUnter ihnen ist Regula Patrizi, die mit ihrer erwachse-nen Tochter Laura und dem Hund Sheela nach Bonasso-la an der ligurischen Küste unterwegs ist. Die beiden Frauen haben es sich in ihrem Auto gemütlich einge-richtet. Sie packen das Frühstück aus, Gipfeli, Konfi türe und Butter. Aus der Th ermosfl asche dampft heisser Kaf-fee. Es duft et schon ein wenig nach Italien. Regula Pat-rizi freut sich auf die Stunde Fahrt auf dem Zug. «Es ist der schönste Teil der Reise, es fährt von selber, das ist cool», sagt sie. Sie ist diese Strecke schon oft gefahren: «Eigentlich möchte ich, dass sie länger dauert.» Auch Sheela, die interessiert zum Fenster rausblickt, die Oh-ren steif macht und mit dem Schwanz wedelt, scheint sich zu freuen. Der Hund ist mit ein Grund, warum Pa-trizis ihr Auto verladen. Auf der Strasse mit den vielen Kurven wird ihm schlecht.

Laut Gerhard Schranz, dem Betriebsleiter des BLS-Auto-verlads, kommen die Fahrgäste vor allem aus den Kanto-nen Bern, Aargau, Solothurn und Basel. Aber auch Urlauber aus Deutschland und den Benelux-Staaten schätzen das Angebot, das sie bequem und zeitsparend durch die Alpen bringt. Viele Kundinnen und Kunden wissen, dass sie mit der Bahn in der Hauptreisezeit dem Stau entgehen können. So auch eine Familie aus dem Aargau, die mit drei Rennrädern im Gepäck nach Gub-bio in Umbrien unterwegs ist: «Auf diese Weise können wir den Gotthard und den Raum Mailand umfahren», begründet der Vater. Die Reisenden verkürzen mit dem Verlad durch Lötschberg und Simplon auch die Fahrdis-tanz. Zwischen Basel und Mailand legen sie nur rund 300 Kilometer am Steuer zurück, während es durch den Gotthard über 350 Kilometer sind.

Reservation per Internet oder TelefonIn Kandersteg gibt es keine langen Wartezeiten. Die meisten Automobilisten reservieren die Fahrt im Voraus per Internet oder Telefon und fi nden sich spätestens eine halbe Stunde vor Abfahrt ein. Es hat Platz für 50 Autos und 6  Motorräder. Der Fahrplan der BLS kommt den Wünschen der Reisenden entgegen: «Viele Schweizer wollen früh nach Italien fahren, damit sie rechtzeitig an-kommen und weil dann die Strassen noch weniger ver-stopft sind», weiss Gerhard Schranz.

Der Ladevorgang für den ausgebuchten Zug dauert rund 20 Minuten. Beat Biedermann macht eine letzte Kontrol-le. Er kommuniziert mit dem Lokführer, meldet per Funk, dass alles bereit ist. Kurz darauf stellt die Leitstelle das Signal auf grün. Pünktlich um 5.24 Uhr setzt Lok-führer Antoine Paretzki seinen Zug in Bewegung. Nach kurzer Fahrt im Freien geht es hinein in den über

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Eine Schifffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee sorgt für unvergessliche Momente. Mehr Infos unter www.bls.ch/schiff

Zwei Seen –unendlich viele Erlebnisse.

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THEMA

100-jährigen, 14,6  Kilometer langen Lötschbergtunnel. Auf der anderen Seite, im Wallis, beginnt der Morgen zu dämmern. Tief unten glitzern die Lichter von Visp. An-toine Paretzki mag die Arbeit auf den Autozügen, welche von den unverkennbaren braunen Loks des Typs Re 425 gezogen bzw. gestossen werden. «Es ist – trotz ihres Al-ters – eine starke und zuverlässige Maschine, die auch bei nassen Gleisen gut haft et und ihren Dienst noch wäh-rend einiger Jahre tun kann.»

Der Zug rollt auf der Südrampe Richtung Brig. Paretzki hält das Tempo konstant bei 80 km/h. Er hat seinen Standort im Depot Spiez. «Das hat den Vorteil, dass ich mit allen Zuggattungen fahren kann, auch mit Güterzü-gen und Personenzügen», erklärt er. Lokomotivführer zu werden, war sein Bubentraum. Er hat ihn über Umwe-ge erreicht. Nach der Ausbildung zum Kaufmann und der Lehre als Mechaniker hat er zunächst als Zugbeglei-ter gearbeitet. Der Talboden kommt näher, in Brig ist er erreicht. Schon folgt der nächste Tunnel. Der 19,8 Kilo-meter lange Simplon war bis zur Eröff nung des Lötsch-berg-Basistunnels im Jahr 2007 der längste Schweizer Eisenbahntunnel. Die umfangreiche sicherheitstechni-sche Sanierung, die er seit 2012 erfährt, wird Ende 2015

Eine lange TraditionDer Autoverlad der BLS durch den Lötsch-berg- und Simplontunnel hat eine lange Geschichte. Sie begann vor 89 Jahren.

1926: Es werden erste Verbindungen Kander-steg–Brig und Kandersteg–Domodossola (I)angeboten. Später kommen weitere Verlade-bahnhöfe hinzu.1960: Beginn des fahrplanmässigen Autoverlads Kandersteg–Goppenstein. Die Zahl der trans-portierten Autos steigt rasch an. Die Fahrgäste bleiben im Auto sitzen.1976: Inbetriebnahme der neuen Verladeanlagen in Kandersteg und Goppenstein.1992: Der Autoverlad Kandersteg–Brig und Kandersteg–Iselle di Trasquera (I) wird mangels Nachfrage eingestellt.1992: Neue Verladewagen mit kleineren Rädern werden in Betrieb genommen. Damit können auch mittelgrosse Lastwagen und Busse «unter Dach» befördert werden.1999: Einführung des 15-Minuten–Takts zwischen Kandersteg und Goppenstein in Spitzenzeiten.Ostern 2000: Neulancierung der Ferienzüge zwischen Kandersteg und Iselle di Trasquera. Ausbau des Angebots in den folgenden Jahren.

Sandra Kuhn aus Köniz bevorzugt für die Rückfahrt mit dem Wohnmobil die Strecke durch den Lötschberg (unten).

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BLS Autoverlad Lötschberg: Kandersteg–Goppenstein in nur 15 Minuten. Tagsüber verkehren die Autozüge alle 30 Minuten in beide Richtungen, in Spitzenzeiten alle 15 Minuten und bei Grossandrang noch häufi ger. Damit Sie Ihre Ferien im Wallis noch länger geniessen können. www.bls.ch/autoverlad

Tickets online günstigererhältlich.

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Die BLS betreibt den mit Abstand grössten und leistungsfähigsten Autoverlad der Schweiz. Pro  Jahr transportiert das Unternehmen rund 1,26  Mil lionen Fahrzeuge und führt dazu 36 000  Fahrten durch. Die meisten Züge sind zwischen Kandersteg und Goppenstein im Ein-satz. Auf dieser Strecke verkehrt zu den Spit-zenzeiten alle 7½ Minuten ein Autozug. Bei ge-ringem Andrang besteht ein Halbstundentakt (Fahrplan unter www.bls.ch/autoverlad). Der Autoverlad durch den Lötschberg ist die kür-zeste Verbindung vom Berner Oberland ins Wallis.Seit dem Jahr 2000 betreibt die BLS auch wie-der einen alpenquerenden Autoverlad zwi-schen Kandersteg und Iselle di Trasquera in Italien. Von Ende März bis Mitte Oktober ver-kehren die Züge mindestens einmal pro Wo-chenende. Während den Hauptreisezeiten wird das Angebot stark ausgebaut. An Spitzentagen

sind bis zu neun Züge in beide Richtungen vor-gesehen.Die BLS empfi ehlt den Reisenden auf der Stre-cke nach bzw. von Iselle di Trasquera dringend, ihren Platz im Voraus zu reservieren. Auf der Website sind alle nötigen Angaben zu fi nden, da-runter der Fahrplan, die Preise und das zulässige Profi l des Fahrzeugs.Für den Autoverlad zwischen Kandersteg und Goppenstein werden nebst Einzelfahrten auch Jahresabonnemente und Punktekarten mit er-mässigtem Preis pro Fahrt verkauft. Auf online gebuchte Einzelfahrten wird ein Rabatt gewährt. Für Firmen gibt es Kundenkarten. Die BLS deckt die Kosten für den Autoverlad zu 100 Prozent aus eigenen Mitteln. Fürs Jahr 2015 erwartet die Bahn für diesen Bereich schwarze Zahlen. Mehr Infos, Tickets und Reservationen (auch für die Iselle-Züge) unter www.bls.ch/autoverlad oder Tel. +41 (0)58 327 41 50.

Der leistungsfähigste Autoverlad der Schweiz

THEMA

abgeschlossen, sodass die Strecke dann wieder mit voller Kapazität zur Verfügung steht.

Bequeme Heimreise aus den FerienNach einer Stunde erreicht der Zug Iselle di Trasquera. Die Autos rollen über die Rampe davon nach Bonassola, Gubbio, in die Toskana, ins Piemont, nach Slowenien oder an die kroatische Küste. Die Reisenden sind durch den Kaff ee gestärkt, manche haben die Ruhezeit für ein Nickerchen genutzt. Der Lautsprecher im Bahnhof kün-digt den ersten Personenzug nach Brig an: «Il treno per

Briga è in arrivo sul primo binario.» Um 6.55 Uhr rollt der Autozug zurück nach Kandersteg, wo er um 8 Uhr eintrifft . Mit dabei ist diesmal Sandra Kuhn aus Köniz, die in der Fahrerkabine ihres Wohnmobils sitzt, während der Rest der Familie hinten noch schläft . Kuhns waren in Follonica in den Ferien. Auf der Rückreise haben sie in Iselle übernachtet. Dank des Autozugs kommen sie am nächsten Morgen sicher und ausgeruht zu Hause an, was sehr praktisch sei, wie Sandra Kuhn ihre Wahl begrün-det: «Mit dem Wohnmobil ist es unangenehm, über den Simplon zu fahren, und der Gotthard fägt ou nid.»

Lokführer Antoine Paretzki mit seiner Re 425: Der Morgen dämmert schon.

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«Mit dem DS Lötschberg erreichen die Protagonisten das Grandhotel Giessbach. Noch am selben Abend entdeckt die Psychiaterin Kassandra Bergen unter dem Wasserfall eine Leiche… So beginnt die Handlung in meinem drit-ten Krimi. Das Angebot, inklusive der Anfahrt mit dem Schiff ab Interlaken Ost, habe ich mit meinem Mann schon mehrmals gebucht. Das alte Hotel strahlt eine ganz eigene Stimmung aus. Und Wasserfälle laden ein-fach dazu ein, jemanden herunterzustossen. Jedenfalls imaginär.

Für mich gehört die Schiff fahrt einfach zu Th un. Fast je-der hier verbindet Erinnerungen damit: Eine Sonntags-fahrt als Kind mit den Grosseltern, ein verregnetes Früh-stück im Bordrestaurant, einen Sonnenuntergang. Ich fi nde es sehr wichtig, dass das auch weiterhin gepfl egt wird. Für mich ist eine Abendrundfahrt auf der ‹Blüem-lere› pro Jahr Pfl icht. Schiff fahrt bedeutet für mich Ge-nuss, Ruhe, Gehenlassen. Mein Elternhaus liegt nur hundert Meter von der Werft in Th un entfernt, diese Lie-be ist also quasi angeboren. Meine zivile Hochzeit habe ich dann natürlich auf dem DS Blümlisalp gefeiert.

Züge hingegen sind für mich eher Mittel zum Zweck. Ich bin über ein Jahr regelmässig von Th un nach Zürich ge-pendelt. Oft bin ich auf der Strecke Th un–Bern von den vollen Intercitys auf die nur wenig langsameren BLS-Züge ausgewichen. Da ich aufgrund eines Hüft leidens nicht so gut zu Fuss bin, ist mir entspanntes Reisen wich-tig. Leider wird mir beim Lesen und Schreiben im Zug schlecht. Aber vielleicht ist das gut so, dann werde ich nicht dazu verleitet, dort auch noch zu arbeiten. Denn

für mich als leitende Ärztin in einer Suchtfachklinik, zweifache Mutter und Krimi-Autorin ist die Zeit ein knappes Gut. Meinen Job als Psychiaterin würde ich aber nie aufgeben, es ist genau dieses Nebeneinander, das mich reizt.

Der Auslöser für mein erstes Buch war ein ganz banaler: Ich las einen schlechten Krimi und hab mich darüber aufgeregt. Da dachte ich für mich: Jetzt hör auf zu mof-feln, bevor du es selber nicht besser machst! Und in drei Monaten war der erste Text geschrieben. Mich inspiriert vor allem das tägliche Leben mit seinen Geschichten, die jedem von uns passieren könnten. Und wenn mal die Ideen fehlen, geh ich einfach aufs Schiff . Das Gesicht in den Wind strecken und durchatmen wirkt immer. So habe ich letzthin auf Deck eine Person für mein viertes Buch gefunden, das nächstes Jahr erscheint. Ich sah die-sen handfesten Mann an der Reling stehen und wusste: Genau dich brauch ich jetzt.»

Der Fahrgast

Name: Esther PauchardAlter: 42Beruf: Psychiaterin, Krimi-AutorinAbonnement: Halbtax-Abo, zwei Juniorkarten

Vorlieben: Upgrade in die 1. Klasse wegen der RuheStrecke: Thun – BernLieblingsstrecke: Abendrundfahrt auf dem DS Blümlisalp bei einem gediegenen Diner

Esther

Pauchard

Aufgezeichnet von: Mia HofmannFoto: Manu Friederich

Fahrgast-

porträt

FAHRGASTPORTRÄT

«Mein Krimi beginnt auf dem Schiff.»

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Hochbetrieb am Tor zur Jungfrau-Region.

Ein besonderes Beratungserlebnis? «Ouhh, schwierig», entgegnet Karin Steiner. Es sei nicht einfach eins herauszupicken. Trotzdem, nach kurzem Überlegen: Einmal habe sie einer arabischen Familie eine ganze Woche Ferien zusammengestellt, mit anschliessender Weiterreise nach Paris. «Gerade arabische Gäste kom-men oft mals hierher, haben einfach eine Woche Zeit und noch überhaupt nichts geplant.» Ihnen dann eine Woche Ferien zu gestalten, sei eine schöne Herausfor-derung – «aber natürlich will man den Geschmack der Leute auch genau treff en.»

Die 26-jährige Karin Steiner leitet das BLS-Reisezent-rum am Bahnhof Interlaken West seit zwei Jahren. Neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine Lernende stehen ihr dabei zur Seite. Das Angebot ist vielfältig, be-inhaltet Abonnemente, Pendlertickets, Einzelbilletts und Reservationen ins In- und Ausland, auch einen Check-in-Service und das Buchen von Führerstands-

Das BLS-Reisezentrum Interlaken West ist ein wichtiger Pfeiler in der Tourismus- Destination Berner Oberland. Zwischen Mai und Ende September gehen hier täglich bis zu 1000 Kundinnen und Kunden ein und aus – genau die richtige Herausforderung für Leiterin Karin Steiner und ihr Team.

Reisezentrum

Interlaken

West

Text: Peter BaderFotos: Manu Friederich, zvg

Blickpunkt

und Charterfahrten. Wie in allen anderen BLS-Reise-zentren werden auch hier Städte- und Ferienreisen in-klusive Bahn- oder Flugtickets für die einheimische Bevölkerung aus den Gemeinden auf dem «Bödeli» und den umliegenden Orten verkauft .

Workshops beim TourismusvereinUnd vor allem: Touristinnen und Touristen kommen am BLS-Reisezentrum nicht vorbei. Denn Interlaken ist das «Tor zur Jungfrau-Region» und liegt erst noch zwischen Th uner- und Brienzersee. Deshalb herrscht hier eigentlich während des ganzen Jahres Ferienbe-trieb. Die Hochsaison, sagt Karin Steiner, liege zwi-schen Mai und Ende September. «In dieser Zeit beraten wir an Spitzentagen bis zu 1000 Kundinnen und Kun-den.» Das Reisezentrum hat Tickets für Schiff sreisen im Sortiment und verfügt über das Verkaufssystem der Jungfraubahnen, bietet also im Winter Skipässe und im Sommer Ausfl ugstickets für die ganze Region an – aufs

Heute im Einsatz: (v.l.) Urs Braun, Rebekka Glaus (Lernende), Lucienne Wyss, Nicole Gafner, Karin Steiner (Leiterin), Markus Rupp

BLICKPUNKT

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BLS-Reisezentrum Interlaken West in KürzeTeam: Karin Steiner (Leiterin), Yolanda Bärtschi, Markus Rupp, Marianne Morgen-thaler, Mathias Zurbuchen, Urs Braun, Lucienne Wyss, Nicole Gafner, Nick Graf, Fabienne Krähenbühl, Rebekka Glaus (Lernende 3. Lehrjahr).Kontakt: BLS AG, Reisezentrum Interlaken West, Bahnhofstrasse 28, CH-3800 Interlaken, Tel. +41 (0)58 327 47 50, [email protected]Öffnungszeiten: Täglich 6.40–19 Uhr.

» www.bls.ch/reisezentren

Jungfraujoch, aufs Schilt- oder Niederhorn. Darüber-hinaus können ausländische Kundinnen und Kunden Vouchers einlösen, verkauft werden auch Eurail-Tickets oder der Swiss Travel Pass. Zudem können sich auslän-dische Touristinnen und Touristen im BLS-Reisezent-rum ihre Tax-Free-Rückerstattungen auszahlen lassen, erhalten so die Mehrwertsteuer ihrer Einkäufe noch während den Ferien zurück.

Englisch als Fremdsprache sei für die Angestellten un-erlässlich, bemerkt Karin Steiner, Französisch sehr hilfreich. Sie selber spricht dazu noch «ein bisschen» Italienisch und möchte das in Zukunft verbessern. Für die Beratung der Gäste braucht es aber noch mehr: Wichtig, sagt die 26-Jährige, sei auch Sensibilität für die unterschiedlichen Mentalitäten der Gäste. Um auf diese eingehen zu können, besuchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Reisezentrums Workshops der ört-lichen Tourismusorganisation. Auch wenn man natür-lich nicht verallgemeinern könne, so sei es zum Beispiel wichtig zu wissen, dass man bei asiatischen Gästen mit einem «Nein» tendenziell vorsichtig sein müsse: «Lässt sich etwas nicht realisieren, müssen wir das asiatischen Kunden sehr gut und vorsichtig begründen – ein knap-pes ‹Nein› kann manche vor den Kopf stossen.»

Karin Steiner mag den Kontakt mit der Kundschaft , der öV hat sie schon als Jugendliche fasziniert, obwohl sie aus keiner «Eisenbahner-Dynastie» stammt. Sie wuchs in Lauterbrunnen auf, liess sich bei den Jungfraubah-

Karin Steiners Ausfl ugstipp hat es in sich. In Interlaken West besteigt man das Schiff in Rich-tung Beatenbucht, dort gehts mit den Bergbah-nen aufs Niederhorn. Nach einer rund dreistün-digen Wanderung ist man zurück in Beatenberg, wer nicht ganz so viel laufen mag, kann sich ab der Mittelstation Vorsass den Weg mit einem Trottibike versüssen. Ab Beatenberg fährt stünd-lich ein Bus zurück nach Interlaken West. Karin Steiner hat es allerdings oft luftiger im Sinn: «Als begeisterte Gleitschirmpilotin fl iege ich am liebsten von Beatenberg oder Niederhorn zu-rück nach Interlaken.»

Gut zu wissenHinreise: Mit dem Schiff bis Beatenbucht, weiter mit der Standseilbahn nach Beatenberg und der Guppenumlaufbahn aufs Niederhorn.Rückreise: Ab «Beatenberg, Tourist-Center» mit dem Bus.

Karin Steiners Ausfl ugstipp

In luftigen Höhen

nen zur Kauff rau öV ausbilden, absolvierte eine Fahr-dienst-Zusatzausbildung. Mit 24 sah sie das Inserat zur Stelle als BLS-Reisezentrumsleiterin in Interlaken – und bewarb sich, «obwohl ich natürlich grossen Res-pekt vor der Aufgabe hatte.» Das Team habe sie extrem gut aufgenommen, der Sprung ins kalte Wasser habe sich gelohnt. Nach einem intensiven Beratungstag «an der Front» wisse man am Abend allerdings schon, was man geleistet habe, sagt sie und lacht. Dann muss sie zurück an die Arbeit. Die Hochsaison läuft .

BLICKPUNKT

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Unterwegs mit dem «Blauen Pfeil».

An den Sonntagen, 7. und 21. Juni, 16. und 30. August sowie am 13. September 2015 Der «Blaue Pfeil» verkehrt als Regio zwischen Spiez und Interlaken Ost.

An den Sonntagen, 18. Oktober und 6. Dezember 2015Frühstücksfahrten im «Blauen Pfeil».

Samstag, 31. Oktober 2015 Mit dem «Blauen Pfeil» dem Bier auf der Spur.

Mehr Infos und Anmeldung unter www.bls.ch/blauerpfeil

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Wildstrubel3248

Balmhorn3698

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Stockhorn2190

Gantrisch2175

Hundsrügg2047

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Albristhorn2762

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Bahnnetz BLS-Personenverkehr

Spurweite: 1435 mmHöchstgeschwindigkeit: 160 km/h (Aaretal)Streckenlänge: 630,3 kmAnzahl Haltepunkte: 183

Höchster Punkt: 1239,5 m ü.M. (im Lötschberg-Scheiteltunnel) Tiefster Punkt: 431,7 m ü.M. (Bahnhof Solothurn) Höchster Haltepunkt: Goppenstein (1216,3 m ü.M.,

höchster Bahnhof einer Adhäsions-Normalspurbahn der Schweiz) Tiefster Haltepunkt: Solothurn (431,7 m ü.M.) Nördlichster Haltepunkt: Langenthal Südlichster Haltepunkt: Lalden Östlichster Haltepunkt: Luzern Westlichster Haltepunkt: Neuchâtel Längster durchfahrenerTunnel:Längster durchfahrener Tunnel: Lötschberg Scheiteltunnel Lötschberg-Scheiteltunnel

(14,61 km) Längste überquerte Brücke: Lorraine (1080 m, zwischen

Bern und Bern Wankdorf) Höchste überquerte Brücke: Bietschtal (78 m, zwischen

Hohtenn und Ausserberg) Maximale Neigung: g)37‰ (auf der Linie Bern–Schwarzenburg

BLS-Schifffahrt Berner Oberland

ThunerseeFläche: 47,8 km2

Seespiegel: 558 m ü.M.Tiefster Punkt: 344 m ü.M.

mLänge fahrplanmässige Fahrt Thun – Interlaken West: 29,48 kmAnzahl Schiffe: 8 (davon 1 Dampfschiff «Blümlisalp»)

Brienzersee (nur Sommerbetrieb)Fläche: 29,8 km2

Seespiegel: 564 m ü.M.Tiefster Punkt: 304 m ü.M.

mLänge fahrplanmässige Fahrt Interlaken Ost – Brienz: 18,65 kmAnzahl Schiffe: 5 (davon 1 Dampfschiff «Lötschberg»)

BLS-Autoverlad Lötschberg

Distanz Kandersteg–Goppenstein: 16,875 kmDistanz Kandersteg–Iselle (I): 64,188 kmFahrzeit Kandersteg–Goppenstein: 15 Min.Fahrzeit Kandersteg–Iselle (I): 60 Min.

Die Netzpläne finden Sie auch unter www.bls.ch/netzplan

DATEN UND FAKTEN

LEGENDEN

Reliefkarte: © 2011 swisstopo

BLS-Bahnlinie

BLS-Schifffahrtslinie

Übrige Bahnlinien

BLS-Buslinie

Tunnel

Bahnhof/Haltestelle

Schiffstation

Halt auf Verlangen

Autoverlad LötschbergKandersteg–GoppensteinKandersteg–Iselle (I)Kandersteg–Iselle (I)

Schifffahrt Berner Oberland

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Ausschnitt Bern Süd

Alle Haltestellen:Bern–FlamattBern–NiederscherliBern–Belp

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Die Lysser bezeichnen ihren Wohnort immer noch als Dorf, doch mit über 14 100 Einwohnern ist die Seeländer Gemeinde längst eine kleine Stadt. Hier kreuzen sich verschiedene Strassen- und Schienenwege. Entsprechend betriebsam ist das Lysser Zentrum. Mittendrin  – nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt – steht ein Haus, das den Älteren noch gut als Bäckerei Reichen in Erinne-rung ist. Vor fünf Jahren brach eine neue Epoche an, als das Restaurant Petit Palace seine Türen öff nete. Es ist mehr als ein Ableger des bekannten «Palace» in Biel. Das «Petit», wie es die Lysser nennen, hat zwar die gleichen Betreiber und profi tiert von Synergien beim Einkauf, im administrativen und manchmal auch im personellen Be-reich. Doch «das Kleine» in Lyss funktioniert sonst un-abhängig und gestaltet seine Speisekarte selber. Beiden gemeinsam ist das gute Essen.

Als Rolf Antener vor drei Jahren das Steuer übernahm, ging es aufwärts. Der Gastgeber stammt aus einer Wirte familie und hat seine Kindheit in verschiedenen Regionen verbracht, unter anderem auch in Lyss. So hat Antener einen guten Draht zur Lysser Bevölkerung und kennt ihre Bedürfnisse. Entsprechend hat er das Restaurant ausgerichtet: Im «Petit Palace» soll man am Mittag und am Abend fein essen können, sich am Feier-abend bei einem Apéro und einem Antipasti-Teller ent-spannen, einen Schlummertrunk an der (mit Whiskey,

Treffpunkt für unkomplizierten Genuss.In den vergangenen drei Jahren hat sich das «Petit Palace» in Lyss zum Treffpunkt für Geniesser gemausert. Berufstätige mit wenig Zeit, Ausfl ügler auf der Durchreise und Einheimische am Stammtisch kommen gleichermassen auf ihre Kosten.

Rum und Grappa ausgezeichnet bestückten) Bar genies-sen. Oder die Geselligkeit am Stammtisch pfl egen. «Bereits gehen elf Vereine ein und aus», sagt Rolf Antener nicht ohne Stolz.

Improvisieren in der Mini-KücheDas «Petit Palace» ist ein kleines Restaurant, geradezu winzig aber ist die wenige Quadratmeter grosse Küche. Darin fi nden höchstens zwei Personen Platz, und einer davon ist Küchenchef Pascal Gehri. Er hat sein Hand-werk in der grossen Küche des Bieler Partnerbetriebs erlernt. Hier ist nun alles ganz anders, machen zwei Per-sonen alles inklusive das Abwaschen selber und bereiten sämtliche Speisen eigenhändig zu. «Wichtig sind ein gu-

Restaurant

Petit Palace

Lyss

Text: Mike SommerFotos: Olivier Sauter

Gastrotipp

Rolf Antener (rechts) und Pascal Gehri sorgen für das Gästewohl.

GASTROTIPP

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INSERAT FOLGT MONTAG 8. JUNi

HeimatlandE M M E N T A L E N T L E B U C H W I L L I S A U

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Gut zu wissenLokal: Restaurant Petit Palace, Bielstrasse 16, CH-3250 Lyss. 40 Sitzplätze innen, Bar, Terrasse.Hin- und Rückreise: Mit dem Zug nach Lyss, vom Bahnhof 100 Meter zu Fuss. Gastgeber: Rolf Antener; Küchenchef Pascal Gehri.Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11–14 Uhr und 17–23.30 Uhr, Samstag 15–23.30 Uhr.Spezielles: Gemütliche Gartenterrasse auf der Rückseite des Hauses, wo das betriebsame Lysser Zentrum weit weg scheint.Reservationen: Tel. +41 (0)32 384 13 47; www.restaurantpetitpalace.ch; Reservation

empfohlen.Streifzug-Angebot: Bei

Abgabe dieses Bons erhal-ten Sie gratis ein Gläschen Panna Cotta zu einer anderen Konsumation.

tes ‹mise en place› und die Fähigkeit, zu improvisieren», erklärt Gehri. Beim Essen zeigt sich, dass der junge Mann seine Mini-Küche im Griff hat.

Die Karte des «Petit» ist klein gehalten – und weniger ist in der Regel mehr, respektive besser. Am Mittag sind die Gäste in Eile, weshalb die Wahl meistens auf eines der fünf Menüs fällt. Das Tagesmenü (zum Beispiel asiatische Nudelpfanne mit Crevetten) und das Vegimenü gibts für rund CHF 20.– inklusive Suppe und Salat. Bei unserem Besuch hätten wir auch das Pastamenü wählen können, den Wochenhit Kalbspaillard mit Kräuterbutter, Pom-mes Frites, Gemüse (CHF 34.–), den Salat mit Pouletcur-ry (CHF 24.50) oder das Business-Menü für CHF 46.50 (zwei Gänge) oder CHF  53.50 (drei Gänge). Doch wir starteten mit dem Vegimenü: Ein delikates Risotto mit Bärlauch, dessen Konsistenz perfekt («al dente») war. Überzeugt hat auch die Vorspeise aus dem Business-Me-nü, ein zartes Th unfi sch-Sashimi mit schwarzen Nudeln und Wasabi-Crème.

Eine «à-la-carte»-Spezialität ist das Rindstatar mit Toast und Butter (CHF 24.–/32.–), das vielleicht etwas dezent gewürzt war – aber lieber so als umgekehrt. Zu den Klas-sikern gehört auch das Wienerschnitzel vom Kalb mit den obligaten Pommes Frites (CHF 36.–). Knusprig die Panade, zart das Fleisch, fein die Kartoff elstäbchen: Ge-nau so muss «Schnipo» sein. Den Schluss machte die Panna Cotta im Glas mit Beerensauce (CHF 9.50) – ein idealer, süsser aber zugleich leichter Abschluss eines üp-pigen Mahls.

Top-Weine von nah und fernNeben traditionellen Gerichten und beliebten Fleisch-klassikern wie dem Entrecôte fallen auch einige spezielle Kreationen auf. Dazu gehören die Schernelzer Weinsuppe, ein Weisswein-Risotto mit frischen Äpfeln und Belper

Knolle oder «Surf and Turf» (Rindsfi letwürfel und Rie-sencrevetten). Auch Stammgästen wird es hier dank der saisonalen Monatskarte nie langweilig. Und wer spezielle Wünsche hat, darf ruhig fragen. Wenns irgendwie mög-lich ist, dann macht es die «Petit Palace»-Crew auch mög-lich. Bemerkenswert ist auch die Weinkarte, auf der re-gionale Spitzenerzeuger wie Martin Hubacher (Twann) oder Charles Steiner (Schernelz) prominent vertreten sind. Dazu kommen klingende Namen wie Jean-Claude Kuntzer (St-Blaise) und Gantenbein (Fläsch) sowie eine schöne Auswahl von Top-Weinen aus Italien und der Re-gion Bordeaux.

GASTROTIPP

Das «Petit Palace» ist kein exklusiver Gourmettempel, sondern ein Bistro mit ambitionierter Küche für Einheimische und Durchreisende.

Panna-Cotta-

Dessert

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LESERBRIEFE

Gesammelte WandertippsIm Magazin «Streifzug» sind immer tolle Wandertipps mit Höhenprofi len abgebildet. Gibt es eine Broschüre, in der alle Vorschläge zusammengefasst sind? Katja Siegentha-ler, Rubigen. Antwort: Danke für Ihr Interesse. Eine spe-zielle Broschüre gibt es nicht, aber unter www.bls.ch/streifzug sind alle Tipps verfügbar. Die Redaktion

Lob verdientHeute habe ich wieder Ihren Streifzug bekommen. Sie ha-ben es sich verdient, dass ich Ihnen mein Lob ausspreche. Paul Lechner, A-Mayrhofen

«Neuchâtel» ist der westlichste BahnhofBei der Karte im «Streifzug» habe ich mich gefragt, ob Payerne wirklich westlicher als Neuchâtel liegt. Vergleicht man genau die Mitte der Bahnhofsgebäude, ist Neuchâtel knapp 200 Meter westlicher. Christophe Beuret, Belp. Antwort: Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Wir haben unse-ren Streckenplan entsprechend korrigiert. Die Redaktion

Ausgiebig studierenIch danke allen Mitarbeitern der Zeitschrift «Streifzug» für die grossartige Arbeit. Die Tipps nutze ich immer wieder! Paul Haas, Zürich

Schreiben Sie uns!Ihre Meinung zum Streifzug, seinen Beiträgen und seiner Aufmachung interessiert uns immer. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktionen.

Kontaktadresse: BLS AG, Streifzug,Genfergasse 11, CH-3001 [email protected]

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RÄTSEL

AUFLÖSUNGEN AUF SEITE 49

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Walliser HöhenwegeMit der Samm-lung «Höhenwe-ge Wallis» lernt man das Wallis auf die schönste und intensivste Art kennen. Die

Auswahl umfasst 40 Tagestouren auf wenig bis mässig schwierigen Routen in allen Regionen und Talschaften. «Höhenwege Wallis», Mark Zahel, 2015, 208 Seiten, 201 Fotos, je 40 Hö-henprofi le und Karten, CHF 34.90; Rother Verlag, erhältlich im Buch-handel.

Berner Rundwan-derungenIm Führer «Rund-wanderungen» werden 52 attrak-tive Wander-Rund-touren und zahlrei-che Varianten im Kanton Bern vor-

gestellt. Es sind kurze bis mittellange, vorwiegend leichte Wanderungen vom Frühling bis in den Herbst hinein. «Rundwanderungen», Fritz Brönni-mann, 2015, 128 Seiten, Fotos, Kar-ten und Höhenprofi le, CHF 24.90; Berner Wanderwege, erhältlich im Buchhandel.

Die schönstenBerner Garten-restaurantsDen Sommer im Gartenrestaurant geniessen – aber wo? Über hun-dert besonders stimmige Garten-

restaurants in Stadt und Kanton Bern sind mit nützlichen Hinweisen und sorgfältiger Bewertung beschrieben. «Gartenrestaurants Stadt und Kan-ton Bern», Claus Schweitzer, 2015, 230 Seiten, Fotos, CHF 34.90; Werd-Verlag, erhältlich im Buch-handel.

BUCH-TIPPS52 vielseitige, kurze bis mittellange Wanderungen im Kanton Bern

Wanderbuch

Rundwanderungen

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Erleben Sie das Dolce Vita im Piemont. Am 1./2. und 8./9. August reisen Siemit dem RegioExpress Lötschberger stündlich direkt ab Bern über die Lötsch-berg-Bergstrecke nach Domodossola. Mehr Infos zu den Ausfl ugszielen und zum Fahrplan unter www.bls.ch/simplon

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3 × 1 Tageskarte 1. Klasse für das BLS-Streckennetz (Bahn, Bus und Schiff) im Wert von CHF 100.–

1 × 1 Gutschein für ein Essen im Restaurant Petit Palace in Lyss im Wert von CHF 200.–

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A B C D E F G H I J

Das Thema von Illustratorin Bea Artico ist diesmal das Wallis. Das BLS-Logo ist wie immer irgendwo im Bild versteckt. Schicken Sie eine Postkarte mit Absender und Lösungsquadrat an: BLS AG, Streifzug, Postfach, CH-3001 Bern oder füllen Sie im Internet unter www.bls.ch/streifzugwettbewerb den Wettbewerbstalon aus.Einsendeschluss ist der 31. Juli 2015.

sind zehn attraktive Preise:

Wettbewerb: Wo ist das BLS-Logo versteckt?

Zu gewinnen3 × 1 0,5-Liter-Thermosflasche mit eingebautem Teesieb von Transa im Wert von CHF 34.90

3 × 1 Velotasche mit Halterung für die Sattelstütze von Transa im Wert von CHF 78.90

Teilnahmeberechtigt sind Leserinnen und Leser des «Streifzug». Mitarbeitende der BLS und deren Tochtergesellschaften, der Agenturen oder deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung und kein Umtausch der Preise. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. – Im Suchbild der letzten Ausgabe war das BLS-Logo im Feld J4 versteckt.

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«Grossmatt», «Badmatt», «Mattenhof» und «Wäsperi-matte» – die Flurnamen zwischen Madiswil und Langen-thal lassen keinen Zweifel off en, wer hier der Star ist: Es sind die saft iggrünen Wiesen. Ihre Fruchtbarkeit verdan-ken sie einem hochentwickelten Bewässerungssystem, zu dem die Zisterziensermönche von St.  Urban bereits im 13. Jahrhundert den Grundstein legten. Die Wässerungs-wirtschaft mit Kanälen und Gräben war einst im Schwei-zer Mittelland weit verbreitet. Inzwischen sind solche

So lässt sich Geschichte bequem erwandern: Die Wässermatten zwischen Madiswil und Langenthal sind dank ausgeklügeltem Bewässerungssystem saftig und grün – und haben viel zu erzählen.

Lebendige Geschichtslektion über die «ewigen Wiesen».

Kulturlandschaft en selten geworden. Die letzten 110 Hek-taren sind dank der Wässermatten-Stift ung in den Tä-lern der Önz, Langete, Pfaff nere und Rot erhalten geblie-ben. Noch heute werden hier die Matten dreimal pro Jahr gemäss uralten Wässerungszeiten überfl utet. In den Ka-nälen wird das Wasser mit sogenannten «Brütschen» (Schiebern) gestaut und dann über kleine Gräben auf die Matten geleitet. Erwünscht ist dabei vor allem die Dünge-wirkung durch Schwebstoff e im Wasser.

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Gut zu wissen

Hinreise: Mit der Bahn nach Madiswil.Rückreise: Ab Langenthal Süd mit der Bahn.Variante: Beim Bahnhof Madiswil von Anfang an dem Wegweiser Richtung Langenthal folgen, ca. 1 Std. 30 Min.Wanderzeit: ca. 2 Std. 15 Min. Tipp: Führungen für Gruppen: Stiftung Wässermatten, Postfach, CH-4901 Langenthal, Tel. +41 (0)62 922 70 12.Einkehr: Landgasthof Bären, Madiswil, Tel. +41 (0)62 957 70 10, www.baeren-madiswil.ch; Pizzeria Restaurant Bahnhof, Lotzwil, Tel. +41 (0)62 922 10 04, www.restaurant-bahnhof-lotzwil.ch Mehr Infos: www.myOberaargau.com > Freizeit + Ausfl üge > Angebote > Wässermatten

Wanderkarte und Höhenprofi l unter

» www.bls.ch/streifzug

Auftakt in GegenrichtungWir wollen von Madiswil aus nach Langenthal wan-dern, schlagen aber zunächst den Weg in die Gegen-richtung ein. Denn auf dem Weg ins erhöhte Dorf Rüt-schelen erhalten wir einen Panoramablick auf die malerische Kulturlandschaft im Tal der Langete. Gleich hinter dem Bahnhof haben wir die erste «Brütsche» ent-deckt und sind am «Tränkibach» vorbeigewandert, des-sen Name schon alles über seine Funktion sagt. Noch im Tal zieht uns die naturbelassene Uferlandschaft der Langete in ihren Bann. Nach dem ersten und einzigen Anstieg auf dieser Route blicken wir von einem Bänkli aus auf die saft igen Wiesen und die Buschlandschaft entlang des Flusses. Die Einheimischen rund um Rüt-schelen grüssen uns freundlich – egal, ob Dreikäsehoch oder pensionierte Einfamilienhausbesitzerin. Ganz of-fensichtlich sind Ausfl ügler hier gern gesehen – die Rüt-scheler vermitteln uns jedenfalls den Eindruck, will-kommen zu sein.

Vom Gemeindehaus Lotzwil aus führt ein Ökopfad via Bahnhof und Mattenhof zum Einlaufb auwerk der Lan-gete an der Gemeindegrenze zu Madiswil. Eine valable Alternative für all jene, die der kurzen Wanderung von Madiswil nach Langenthal einen Spaziergang ohne Hö-henmeter vorziehen. Wir aber legen jetzt erst mal eine Mittagspause auf der grossen Sonnenterrasse des denk-malgeschützten Restaurants Bahnhof in Lotzwil ein und bestellen eine Pizza.

Naherholungsgebiet am Ufer der LangeteAls wir Lotzwil gestärkt durchquert haben, klärt uns eine Infotafel über die Verdienste des verstorbenen Ber-ner Regierungsrats und ehemaligen VR-Präsidenten der BLS, René Bärtschi, beim Schutz der Wässermatten auf.

Der Weg, der ans Ufer der Langete hinunterführt, trägt jetzt seinen Namen. An diesem Sonntag sind zwischen Lotzwil und Langenthal viele Jogger, Wanderer, Spa-ziergänger, Hündeler und Velofahrer unterwegs. Das Nah erholungsgebiet am Ufer der Langete wird rege ge-nutzt und bietet für alle etwas. Am östlichen Ende der Wäsperimatte passieren wir eingangs Langenthal ein Hornusser-Ries  – während der Trainings- und Spiel-zeiten ist dieser Durchgang gesperrt. An der Badi vorbei gehts dann zum BLS-Bahnhof Langenthal Süd, wo unsere gemütliche, rund 8,5  Kilometer lange Wande-rung den «ewigen Wiesen» entlang endet.

Text: Th orsten Kaletsch, Fotos: Valérie Chételat

WANDERTIPP

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Wanderklassiker Lötschberger-Südrampe.

Der Wanderweg entlang der über 100-jährigen Lötschberg-Bahnstrecke fasziniert Wanderer jeden Alters. Mehr Infos und kostenlose Wanderkarte unter www.loetschberger.ch/suedrampe

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Gut zu wissenHin- und Rückreise: Mit der Bahn nach Raron, weiter mit der Luftseilbahn nach Unterbäch. Rückreise auf derselben Strecke.Angebot: Freier Eintritt. Der Park ist bis am 24. Oktober geöffnet.Einkehr: Von der Terrasse des Restaurants «Bietschhorn» hat man den Park und die Kinder im Blick.Mehr Infos: Bürchen-Unterbäch Tourismus, Tel. +41 (0) 27 934 56 56 oder www.unterbaech.ch > Sommer

Das vordere Vispertal ist seit Jahrtausenden die tro-ckenste Region der Schweiz. Die Walliser tragen deshalb Sorge zum Wasser. Ausgeklügelte Bewässerungssysteme führen das nasse Gold schon seit Jahrtausenden zu den Parzellen auf den Sonnenterrassen, wie Funde von römi-schen Wasserleitungen belegen. Auf den Wanderwegen entlang der Wasserfuhren ist es heute verboten, an den Schiebern der «Suonen» – oder «Bisses», wie sie im Un-terwallis genannt werden – zu hantieren.

Hand anlegen erwünschtDas Gegenteil gilt im Suonen- und Sudelpark in Unter-bäch. Hier ist es sogar Gebot, das Wasser nach eigenem Gutdünken durch die Kanäle und über Aquädukte und

Sudelparadies auf der Sonnenterrasse.Die Technik ist ausgeklügelt, die Tradition Jahrhunderte alt: Im Suonenpark in Unterbäch können Gross und Klein selber das Wasser durch die Kanäle lenken und sich nach Lust und Laune austoben.

Wasserräder zu lenken. Auf der Pfarreiwiese mitten im Dorf entstand auf engstem Raum ein Suonensystem in Modellform mit allen Elementen von der Wasserfassung im Bach Aschepfi bis zur Zettwasserleitung, in der das überschüssige Wasser wieder in den Bach fl iesst. Im Massstab 1:2 sind viele Details zu entdecken: Im «Entsan-der» fällt der feine Sand aus der Gletschermilch heraus. Ein «Schlegel» (Meldehammer) klopft , solange das Was-ser fl iesst. Und am Abschlag können Kinder und Jung-gebliebene selber das Wasser umleiten. In den beiden Kneippbecken kommen schliesslich jene auf ihre Rech-nung, die gerne barfuss durch das kühle Nass waten.

Text: Th is Rutishauser, Fotos: zvg

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Mehr Infos und Fahrplan: moonliner.ch

mit mittelalterlichem Spektakel

Areal Spycher-Handwerk Schwarzenbach bei Huttwil

Öffnungszeiten:Samstag, 10 – 20 Uhr (Schenke bis 24 Uhr)Sonntag, 10 – 17 Uhr

Infos: www.regio-huttwil.ch

Partner:

4. und 5. Juli 2015

Vorschau:

3. und 4. Oktober 2015Käsemarkt

25. bis 29. November 2015Weihnachtsmarkt

AUSFLUG IN DIE LENKER BERGWELT

BETELBERG LENKDas Ausflugsziel mit grandioser Aussicht, kulinarischen Leckerbissen und einmaligen Berg-Erlebnissen.

Das Angebot beinhaltet:

Carfahrt Lenk retour

Lenk - Leiterli (1943 m.ü.M.) retour mit der Gondelbahn

3-Gänge-Mittagessen im Berghotel Leiterli

Geführte Themenwanderung in den Bereichen Natur

oder Kultur

Preis: CHF 89.-

Einstiegeorte Car: Marti Reisen Kallnach,

Solothurn, Alchenflüh, Bern-Wankdorf, Thun

Kontakt und Reservation: Marti Reisen Kallnach

Tel. 032 391 01 11, www.marti.ch

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Früher zählte die Muskelkraft . Mensch und Tier bestell-ten die Äcker ohne GPS-gesteuerten Maschinenpark mit starken Motoren. Entsprechend lautet in diesem Som-mer das Jahresthema des Freilichtmuseums Ballenberg auch «Ein gutes Gespann – Landwirtschaft im Freilicht-museum». Das weite Gelände bietet das passende Am-biente für eine Reise in vergangene Zeiten. Wenn immer möglich, bewirtschaft en die Landwirte und Gärtnerin-nen die Felder im traditionellen Stil mit Pferden, Mähern und Zettern. Die Arbeit ohne Motoren braucht viel menschliche Muskelkraft . An Wochentagen können die Besucher und Besucherinnen mitanpacken und beim Schinten, Wedelen und bei anderen landwirtschaft li-chen Arbeiten mithelfen. In den Häusern wird nach al-ten Rezepten gebacken, gekocht und eingemacht, sodass abwechslungsweise der Duft von Holzofenbrot und Sau-erkraut, Konfi türe und Sirup durchs Museum zieht.

Dampfende VerkehrsmittelBereits die Hinreise ist mit nostalgischen Verkehrsmit-teln möglich. Ab Interlaken Ost fährt das Dampfschiff «Lötschberg» täglich zweimal nach Brienz. Die stamp-fenden Motoren beruhigen die Reisenden sofort. Wer der eindrücklichen Kulisse näherkommen will, kann einen oder gar zwei Abstecher einbauen: 100 Meter über dem Brienzersee thront das Grandhotel Giessbach, das man von der Schiff station «Giessbach See» aus problem-los mit der historischen Standseilbahn erreicht. Das ge-genüberliegende 2350 Meter hohe Brienzer Rothorn hin-gegen ist mit einer Dampf-Zahnradbahn erschlossen.

Text: Th is Rutishauser, Foto: zvg

Nostalgie im Berner Oberland.Eine Reise an den Brienzersee ist auch eine Zeitreise mit Dampfschiff, Dampfbahn und Pferdestärken. Giessbach, Rothorn und Ballenberg bieten entschleunigende Zwischen-stopps auf einer erlebnisreichen Rundtour.

Gut zu wissenHin- und Rückreise: Mit Bahn oder Schiff nach Brienz, weiter mit dem Bus bis Halte-stelle «Ballenberg West, Museum» oder «Ballenberg Ost, Museum». Rückreise auf derselben Strecke.Varianten: Für eine ausführliche Zeitreise empfi ehlt sich eine 2-Tages-Reise mit einer Übernachtung im Grandhotel Giessbach. Tipp: Das Dampfschiff «Lötschberg» fährt ab Interlaken Ost BrS täglich um 11.07 und 14.07 Uhr. Ab Brienz BrS um 12.40 und 15.40 Uhr.Angebot: Das RailAway-Kombi gewährt 10 Prozent Rabatt auf die Retourfahrt mit Schiff, Bahn und Bus sowie den Tages-eintritt ins Freilichtmuseum Ballenberg. Infos und Kauf: www.bls.ch/ballenbergEinkehr: Wirtshaus «Alter Bären» (Eingang West), Gasthaus «Degen» mitten im Museumsgelände und Gasthof «Wilerhorn» (Eingang Ost). Täglich von 9 bis 18 Uhr offen, das Restaurant «Wilerhorn» bis 22 Uhr.Mehr Infos: Freilichtmuseum Ballenberg, täglich geöffnet bis 31. Oktober von 10 bis 17 Uhr, Tel. +41 (0)33 952 10 30, www.ballenberg.ch; Grandhotel Giessbach, Tel. +41 (0)33 952 25 25, www.giessbach.ch

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FREIZEIT

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Grosse Entdeckungsreisen liegen näher, als man denkt. Das Diemtigtal mit Naturpark, Narebach und Fildrich, Seebergsee und der Sagengestalt Grimmimutz ist nur einen Katzensprung vom Simmental ent-fernt. Diesen Sommer erschliessen zwei Spezialangebote die schönsten Winkel des Diemtigtals. Von Nord-osten her ist die Reise mit dem Postauto von Oey-Diemtigen bis auf die Grimmialp ermässigt. Ausserdem offeriert das Restaurant «Tiermatti» ein vergünstigtes Drei-Gang-Menü. Dieses Angebot verkauft ausschliess-lich das Fahrpersonal im Postauto an allen Tagen ausser an den Ruhetagen des Gasthofs (Mittwoch und Donnerstag). Von der andern Seite her fährt das Wandertaxi von Zweisimmen zum Seebergsee. Der Service steht bis am 25. September täglich um 9 Uhr ab Zweisimmen beim Tourismusbüro und um 15.30 Uhr ab Meienberg bereit (andere Tage, Zeiten und Spezialfahrzeuge: Wandertaxi «4x4», Tel. +41 (0)33 722 04 04). www.loetschberger.ch/tiermatti; www.loetschberger.ch/seebergsee

Die schönsten Winkel im Diemtigtal.

Das Naturschutzgebiet im Suldtal ist Reise und Reiseziel zugleich: Zuhinterst im Talkessel tost der Pochtenfall. Doch bereits unterwegs verlocken zahlreiche Rastplätze zu einem Halt, wo Kinder in den Bächen und mit allem, was die Natur bietet, spielen können. Die Wanderung ist als Rundweg angelegt. www.bls.ch/suldtal

Wildromantisches Tummelfeld für Kinder

Das Alpine-Ticket gibt es seit dem letzten Fahr-planwechsel nicht mehr. Inhaber von Pauschal-fahrausweisen wie Generalabonnements und Tageskarten müssen auf knapp 40 touristischen Postauto-Linien keinen Zuschlag mehr bezahlen. Dies betrifft auch die Strecken «Blatten (Lötschen), Post»–«Fafl eralp» und «Kiental, Ramslauenen»–«Griesalp, Kurhaus». www.postauto.ch

Postauto: Ohne Zuschlag auf Bergstrecken

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In «La Caverna», der ehemaligen Festung ober-halb von Naters, sind die Fotografi en von Pater Paul Erdmann ausgestellt. Der langjährige Seelsor-ger in Blatten zeigt das Leben im Oberwallis der 1940er- bis 1960er-Jahre aus seiner Optik als Priester, Steyler Missionar, Gestapo-Flüchtling. www.kulturfels.ch

Nachkriegszeit im Oberwallis

Vom 3. bis 5. Juli fi ndet in Saas-Fee das 28. West-schweizer Jodlerfest statt. Zahlreiche Jodler, Alphornbläser und Fahnenschwinger werden Saas-Fee zum «Jützu» bringen. Vor der eindrücklichen Bergkulisse kommen Brauchtum, einheimische Köstlichkeiten und auserlesener Walliser Wein zusammen zu einem einmaligen Volksfest. www.jodlerfest-saas-fee.ch

Walliser «Jützu»

«OaSee» mit exotischen KöstlichkeitenDas Lounge-Schiff «OaSee» ist wieder auf dem Thunersee unterwegs: Auf einer Abendfahrt können exotische Köstlichkeiten vom Grill genos-sen werden. Jeweils Mittwoch und Donnerstag bis 17. September. Thun ab 19.10 Uhr, Thun an 21.15 Uhr.

Dampfschifffahrt und FischspezialitätenAuf dem Dampfschiff «Lötschberg» werden Fischspezialitäten aus heimischen Gewässern zubereitet. Samstags läuft es bis 29. August zur Abendrundfahrt aus; Interlaken Ost ab 19.07 Uhr, Interlaken Ost an 21.53 Uhr.

In den Sonnenuntergang hineinDie entspannendste Fahrt von Interlaken nach Westen Richtung Sonnenuntergang dauert zwei Stunden. Das Schiff zur Sonnenuntergangsfahrt legt täglich bis 25. Oktober in Interlaken West um 18.10 Uhr ab. Die Fahrt endet in Thun um 20.20 Uhr.

Urchiger ÄlplerbrunchWas gibt es Schöneres, als den Sonntagmorgen bei einem urchigen Älplerbrunch auf dem Brienzer-see zu starten? Das Buffet ist reich gedeckt mit Produkten aus der Region. Sonn- und allgemeine Feiertage bis 30. August. Interlaken Ost ab 10.07 Uhr, Brienz an 11.20 Uhr.

Kinderparadiese auf den DampfschiffenAuf den beiden Dampfschiffen «Blümlisalp» und «Lötschberg» sind die Spielkajüten wieder geöffnet. Unter der Anleitung einer Betreuerin können die jüngsten Passagiere spielen, basteln und malen.

Mehr Infos: Tel. +41 (0)58 327 48 11, www.bls.ch/schiff

Tischreservation:Thunersee Tel. +41 (0)33 334 52 34, [email protected] Brienzersee Tel. +41 (0)79 422 90 79,[email protected]

SCHIFF-TIPPS

Die BLS-Tageskarte erlaubt einen Tag lang freie Fahrt mit Bahn, Bus und Schiff im gesamten BLS-Gebiet. Sie kostet ab CHF 28.– und ist ausschliesslich im Vorverkauf an bedienten Bahnhöfen im BLS-Gebiet bis zwei Tage vor Reisetag erhältlich und auf 200 Stück pro Tag limitiert. Dazu gehören auch 18 Bonusangebote von verschiedenen touristischen Zielen. www.bls.ch/tageskarte

BLS-Tageskarte mit Bonus

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Martin Friedli

Leiter

Kundendienst

Text: This RutishauserFoto: Manu Friederich

Mitarbeiter-

porträt

MITARBEITERPORTRÄT

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Nicht mit starken Lokomotiven, sondern mit Lob und Tadel arbeitet Martin Friedli (33), Leiter des BLS-Kundendiensts. Durch die vielfältige Kritik wird der Service der BLS immer besser.

Erfahrung als bestes Hilfsmittel.

Der Mitarbeiter Namen: Martin FriedliAlter: 33Beruf: Leiter KundendienstFamilie: verheiratet, zwei Söhne (3 und 5)Hobbys: Ausfl üge, Zeit mit der Familie und ausgiebige Spaziergänge mit dem Hund

«Ich arbeite gerne bei der BLS, weil ich bei diesem Unternehmen etwas bewegen kann und auch in einer Führungsposition Beruf und Familie unter einen Hut bringen kann.»

«Am Wochenende stehe ich nicht mit einer Kamera auf einer Brücke und fotografi ere vorbeifahrende Züge. Ei-senbahnen faszinieren mich auf eine ganz andere Weise: Es ist die Komplexität eines Verkehrsunternehmens. Selber habe ich Bahnbetriebsdisponent bei der RM (vor-mals Regionalverkehr Mittelland AG, Anm. der Redak-tion) gelernt und dabei vielseitige Erfahrungen gemacht. Ich habe Kunden am Schalter bedient, Weichen und Si-gnale gestellt, administrative Arbeiten erledigt und Cargogeschäft e abgewickelt. Ich weiss genau, was es al-les braucht, damit ein Zug pünktlich von A nach B fah-ren kann.

Wir vom Kundendienst sind die Drehscheibe bei der BLS, wenn es um Kritik und Anregungen geht. Am häu-fi gsten nerven sich Kundinnen und Kunden über Ver-spätungen. An zweiter Stelle folgen fehlende Informatio-nen bei Zwischenfällen und Verspätungen. Nicht erfüllte Erwartungen an den Service kommen an dritter Stelle. Rund sechs Prozent der Rückmeldungen sind positiv, Tendenz steigend. Alle Reaktionen – also auch Lob und Dank – leiten wir an die Zuständigen weiter, damit diese die Kundenmeinungen erfahren und die Leistungen ver-bessern können. Das gilt natürlich auch für die Arbeit im Kundendienst selber.

Anstrengend für das Kundendienst-Team sind ‹Dauer-nörgler›. Ich habe manchmal das Gefühl, dass diese Men-schen gar nie zufriedengestellt werden wollen, sondern einfach Dampf ablassen. Eine Antwort geben wir auf jede Reklamation, wenn sie mit einem Minimum an Anstand und Respekt uns gegenüber formuliert ist. Ich muss mich also genauso in einen Pendler hineinversetzen können wie in einen Ausfl ügler. Auch die regionalen Gegeben-

heiten müssen wir kennen, um Verständnis aufb ringen zu können. Wir sind das Tor zum Grossunternehmen. Vielen Fahr-gästen ist nicht klar, dass jede Rückmeldung eine Verbesserung des Services der BLS bewirken kann. Meine wichtigste Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass Reklamationen an die richtigen Stellen gelangen. Wenn Fahrgäste immer wieder den gleichen Anschluss verpas-sen, sorge ich mit den zuständigen Kollegen dafür, dass Verbesserungen angestrebt werden. Vielleicht müssen wir ein Signal später auf Grün stellen, damit ein An-schluss weniger oft verpasst wird. Sie können ruhig sch-reiben, dass ich unter [email protected] auch Reakti-onen persönlich entgegennehme und ebenso persönlich zu beantworten versuche.

Bereits heute beschäft igen wir uns im Kundendienst mit dem Fahrplan 2016, der ab dem 13. Dezember gilt. Dann wird die BLS neu direkte RegioExpress-Verbindungen zwischen Bern und La Chaux-de-Fonds anbieten. Für uns bedeutet das, dass wir die Bahnhöfe, den Fahrplan sowie die Besonderheiten dieser Strecke kennen müssen. Viele Informationen entnehmen wir auch einer Fotodatenbank, aus Streckenprofi len und Fahrzeugbeschrieben. Die eige-ne Erfahrung ist und bleibt aber das beste Hilfsmittel.

Manchmal stösst man im Kundendienst an seine emo-tionalen Grenzen. Eine verständnisvolle Ehefrau und ein tolles Team im Rücken zu wissen, helfen mir sehr, mich zu fokussieren. Letztlich tragen wir ja einen wichtigen Teil zur Weiterentwicklung der BLS bei, sind also nicht ‹nur› die Blitzableiter. Deshalb bin ich auch heute noch beim Kundendienst der BLS. Denn diese Arbeit wird in Zukunft immer wichtiger. Bald werden wir ein ‹Custo-mer Care Center› aufb auen. Damit wollen wir den Ser-vice in allen Bereichen des Transportunternehmens BLS bestmöglich ausbauen: Unsere Kundinnen und Kunden wollen für ihr Geld auch einen guten Service. Und wenn die Fahrpreise ansteigen, müssen die Leistung und ins-besondere der Kundenservice stimmen.

Wenn ich als Leiter eine Stelle neu besetzen muss, achte ich besonders darauf, dass dem Kandidaten immer der Mensch wichtig ist. Wer in der BLS nur eine Eisenbahn sieht, ist beim Kundendienst nicht am richtigen Ort. Hier arbeiten Leute mit den Freuden, Sorgen und dem Ärger der Kunden. Da braucht es auch Biss und Geduld, und man muss auch mal Dampf ablassen. Vielleicht sind einige von uns deshalb etwas öft er am ‹Töggelikasten› anzutreff en als Mitarbeiter aus anderen Abteilungen. So haben wir den Kopf frei für die nächsten kritischen Wor-te und Probleme, die uns anvertraut werden.»

MITARBEITERPORTRÄT

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ADRESSÄNDERUNGENBLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH–3001 Bern, [email protected]

KUNDENDIENSTBesser unterwegs – Wie haben Sie die BLS erlebt? Ob Lob oder Tadel, wir sind für Sie da. Sagen Sie uns Ihre Meinung. Wir freuen uns über Ihr Feedback und antworten Ihnen gerne.

BLS AG, Kundendienst, Genfergasse 11, CH–3001 Bern, Tel. +41 (0)58 327 31 32, Fax +41 (0)58 327 23 10(Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr)

Kontaktformular unter www.bls.ch/kundendienst

IMPRESSUMBLS AG, Personenverkehr Marketing,Markus Hügli, Genfergasse 11, CH–3001 Bern,www.bls.ch/streifzug, [email protected]

Redaktion: textatelier.ch, Biel: Thorsten Kaletsch, Peter Bader, Erich Goetschi,Mia Hofmann, This Rutishauser, Mike Sommer.

Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Bea Artico, Manu Friederich, Bänz Friedli,Peter Krebs, Rob Lewis, Olivier Sauter.

Grafi k/Layout: Republica AG, 360° Kommunikation, Fabienne Lötscher, CH–3000 Bern 13.

Koordination, Anzeigenakquisition und Druck: AST & FISCHER AG, CH–3084 Wabern, Daniel Linder, Alfred Zitzenbacher (Anzeigen), Susanne Weber (Typo). Printed in Switzerland, 30000 Ex.

Der «Streifzug» erscheint jeweils Ende der Monate März, Juni, August und November und ist kostenlos.

Mehr BLS.

Ausfl ugstipps Sommer undWinter

S-Bahn BernDer Takt von BernLa cadence de Berne

StreifzugKundenmagazin im Gratisabo

LötschbergerTravel Guide, PanoramakartenSommer/Winter und Wanderkarte

Schifffahrt Berner Oberland Ausfl ugskarte, Fahrplan und Aktivitäten, Extrafahrten

Bus WandertippsEmmental

Charterzüge GoldenPass LineAutoverlad LötschbergInfos und Tipps

Broschüren zum Herunterladen oder BestellenDie Broschüren von der Bahn, vom Bus, von der BLS Schifffahrt Berner Oberland, vom Autoverlad oder vom Lötschberger stehen zum Herunterladen bereit. Gerne senden wir Ihnen die Broschüren auch kostenlos nach Hause. www.bls.ch/broschueren

eNewsletterDie BLS hält Sie mit verschiedenen Newslettern immer auf dem Laufenden. Abonnieren Sie kostenlos die gewünschten Newsletter zur Bahn (Baustellen, Rollmaterial, Fahrplanangebot etc.), zur BLS Schifffahrt Berner Oberland, zum Autoverlad Kandersteg–Goppenstein und Kandersteg–Iselle (I) oder zur Lötschberger-Ausfl ugsregion. www.bls.ch/newsletter

SMS-AlarmWollen Sie informiert sein über kurzfristige Streckenunterbrüche und Störungen auf den Bahnlinien der BLS, über Wartezeiten und Strassenzustände beim Autoverlad Lötschberg oder über freie Plätze und Streikmeldungen beim Ferienverlad Kandersteg–Iselle (I)? Und das zugeschnitten auf Ihre persönlichen Bedürfnisse? Dann melden Sie sich für den SMS-Alarm an: gratis und unkompliziert. Sie brauchen lediglich ein Handy und einen Internet-Zugang. www.bls.ch/sms

KundenmagazinUnser Kundenmagazin «Streifzug» können Sie im Gratisabo bestellen. Es erscheint viermal pro Jahr. www.bls.ch/streifzug

Die BLS in den Social Mediawww.bls.ch/socialmedia

Streifzug.de

Kundenmagazin, Sommer 2015.

Wanderung durch das urtümliche Emmental

ab Seite 10

Der Weg in den Süden: Erfolgsmodell Autoverlad

ab Seite 16

Warum die BLS Werkstätten braucht

Special in der Heftmitte

Sina

«Nirgends bin ich mir so nahe wie im Lötschental.»ab Seite 6

La cadence de Berne.

Erlebnisführer «Heimatland»

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Diese Artikel sind in allen BLS-Reisezentren und -Verkaufsstellen erhältlich. Standorte unter www.bls.ch/reisezentren

Willkommen im E-Shop www.bls.ch/eshopFehlt in Ihrem Wanderrucksack ein praktisches Taschenmesser oder ein Mini-Schirm? Möchten Sie Ihrem Outfi t mit einer coolen Umhängetasche oder einem hippen Baseball-Cap Farbe verleihen? Brauchen Sie ein neues Portemonnaie, oder sind Sie auf der Suche nach Geschenkideen? In unseren Reisezentren wie auch in unserem E-Shop fi nden Sie attraktive Artikel im BLS-Look für unterwegs, im Büro und zu Hause. Werfen Sie einen Blick auf unser Angebot – das Sortiment wird laufend ausgebaut.

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Lötschberger-Thermosfl ascheDoppelwandige Thermosfl asche 600 ml aus Edelstahl, vakuumisoliert, mit Druckverschluss und praktischer Henkeltasse, Aufdruck «BLS» und «Lötschberger». CHF 25.–

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Eine Auswahl

BLS-Sackmesser VictorinoxDer unentbehrliche Helfer für unterwegs mit 14 Funktionen.CHF 28.50

BLS-KoffergurtDas praktische Accessoire für jeden Reisenden. Aus robustem Nylon, mit Schnellverschluss, in der Länge verstellbar. CHF 4.80

BLS-PortemonnaieDer trendy Begleiter für unterwegs in alle Himmelsrichtungen.CHF 7.90

BLS-Bastelbogen MUTZBastelbogen des brandneuen BLS-Doppelstockzugs MUTZ, bestehend aus 1 Deckblatt farbig, 2 Bastelbögen und 1 An-leitung. Format: 210 × 297 mm (A4). CHF 5.–

BLS-Rahmenpuzzle MUTZRahmenpuzzle für Kinder, 15-teilig, mit Motiv des BLS-Doppelstockzugs MUTZ, in Folie eingeschweisst. Format: ca. 295 × 190 mm. CHF 6.–

Lötschberger-MemoryDas unterhaltsame Spielfür zu Hause und unterwegs. CHF 19.–

Schweizerkarte des öffentlichen Verkehrs Ausführliche Infobroschüre mit allen wichtigen Angaben zu Bahn, Autobus, Schiff, Seilbahnen und vielem mehr. Massstab 1:275 000. CHF 19.80

BLS-Baseball-CapCap aus 100% Baumwoll-Twill, mit 6 Panels, hinten verstellbar mit Metallverschluss, einfarbige Stickerei des Logos «BLS» auf dem Schild und hinten auf dem Klett. CHF 9.–

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Unterwegs mit dem «Blauen Pfeil» Verschiedene Daten

Es ist das letzte erhaltene Exemplar der ersten Serie des legendären Leichttriebzugs «Blauer Pfeil» von 1938, eines Vorläufers heutiger S-Bahn- und Regionalverkehrszüge. Nun ist der BLS-Pionierzug nach abgeschlossener Restauration durch die BLS-Stiftung wieder unterwegs. Der neue alte Zug lädt ein zu verschiedensten öffentlichen Fahrten (wie zum Beispiel im Bierzug) oder steht als indivi-duell buchbarer Charterzug zur Verfügung. Zudem kann der «Blaue Pfeil» an drei Sonntagen im August und September als Regionalzug zwischen Spiez und Interlaken Ost «erfahren» werden. Benötigt wird lediglich ein gültiger Fahrausweis, ohne Zuschlag.www.bls.ch/blauerpfeil

Musicalschiff «Romeo und Julia» 10. Juli bis 21. August, jeweils freitags

Immer freitags legt das Musicalschiff der BLS Schifffahrt ab und nimmt die Gäste mit auf eine Rundfahrt auf dem Thunersee, die alle Sinne anregt – und mit der sie sich auf das Musical «Romeo und Julia» einstimmen können. Das Angebot beinhaltet einen reichhaltigen Apéro, ein exklusives Abendessen an Bord, die Rundfahrt mit dem MS «Schilthorn» und ein Programmheft.

Vorverkauf unter www.thunerseespiele.ch und in allen BLS-Reisezentren. Das Angebot ist auch ohne Musicalbesuch buchbar. Thun Werft ab 17.15 Uhr. Preis: CHF 140.00.www.bls.ch/musicalschiff

Eine Auswahl ab Ende Juni 2015; Änderungen vorbehalten. Mehr Infos unter www.bls.ch/events

Tickets für Musicals, Theater, Konzerte oder Sportveranstaltungen gibts in Ihrem BLS-Reisezentrum. Standorte und Öffnungszeiten unter www.bls.ch/reisezentren

Event- und Kulturagenda.Versch. Daten Div. Regionen «Blauer Pfeil» www.bls.ch/blauerpfeil

26.–27. Juni Luzern Luzerner Fest www.luzernerfest.ch

26.–28. Juni Interlaken Trucker & Country Festival www.trucker-festival.ch

26.–28. Juni Biel Braderie www.bielerbraderie.ch

2.–5. Juli Murten Wake’n’Jam & Stars of Sounds www.wakeandjam.ch

3.–5. Juli Zell OpenQuer Zell www.openquer.ch

4.–17. Juli Avenches Opernfestival Avenches, «Il Barbiere di Siviglia» www.avenchesopera.ch

7.–12. Juli Gstaad Beachvolley Gstaad Major www.beachworldtour.ch

8. Juli–22. Aug. Thun Thunerseespiele, «Romeo und Julia» www.thunerseespiele.ch

10. Juli–21. Aug. Thun Musicalschiff, jeden Freitag www.bls.ch/schiff

16.–19. Juli Bern Gurtenfestival www.gurtenfestival.ch

17.–25. Juli Luzern Blue Balls Festival www.blueballs.ch

23. Juli–23. Aug. Bern Salt Cinema www.saltcinema.ch

25. Juli Oberwil i. S. Stockhorn-Halbmarathon www.stockhorn-halbmarathon.ch

25. Juli Thunersee Abendrundfahrt zum Seenachtsfest Spiez www.bls.ch/schiff

25. Juli Spiez Seenachtsfest www.seenachtsfest-spiez.ch

31. Juli Biel Bielerseefest mit Feuerwerk www.bielerseefest.ch

1. August Thunersee Flottenparade www.bls.ch/schiff

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3 4 Salt Cinema Der Name ist neu, das Erlebnis bleibt 23. Juni bis 23. August

Name und Auftritt sind neu, das unvergleichliche Ambiente auf der Grossen Schanze in Bern und das einmalige Kino-Erlebnis unterm Sternenhimmel bleiben unverändert. So werden sich auch dieses Jahr wieder Tausende Filmfans vom Filmprogramm begeistern lassen. Es bietet einen bunten Mix aus exklusiven Vorpremieren, bekannten Blockbustern, kultigen Reprisen oder herrlichen Komödien und wurde in Zusammenarbeit mit dem Zurich Film Festival erstellt. Zum Rundum-Gesamterlebnis gehört auch das Angebot der Gastropartner, womit sich schon die Vorfreude auf den Hauptfilm genies-sen lässt.www.saltcinema.ch

s2-challenge.ch – die Multisportstafette 29. August

Traditionsgemäss am letzten Samstag im August findet bereits zum neunten Mal die Multisport- stafette von Langnau nach Schwarzenburg statt. Die s2-challenge.ch begrüsst nun bereits zum 9. Mal die Sportlerinnen und Sportler am Start in Langnau. Ob in der Königsdisziplin auf der Origi-nalstrecke von Langnau via Niederscherli nach Schwarzenburg oder in Schwarzenburg selber: Es gibt für alle – Jung und Alt, Mann und Frau, Solo oder Team – eine Startmöglichkeit. Das gilt für Schwimmer, Inliner, Velofahrer genauso wie für Läufer und Biker. In Schwarzenburg starten und enden zudem die etwas weniger anstrengenden s2-tri-challenge.ch und der s2-junior-challenge.chwww.s2-challenge.ch

6.–9. August Thun Thunfest www.thunfest.ch

9.–30. August Murten Murten Classics, Klassikfestival www.murtenclassics.ch

12. August Thunersee Kinderschiff mit Hasbro Spielen www.bls.ch/schiff

20.–23. August Gampel Openair Gampel www.openairgampel.ch

21. Aug.–13. Sept. Diverse Regionen Genuss’15 www.regionalprodukte.ch

26. August Thunersee Kinderschiff mit Hasbro Spielen www.bls.ch/schiff

28. Aug.–6. Sept. Thun Oberländische Herbstausstellung www.oha.ch

29. August Schwarzenburg s2-challenge.ch www.s2-challenge.ch

5. September Bern Energy Air www.energy.ch

5./6. September Lenk i. S. Dampfbahntage Lenk www.lenk-simmental.ch

6. September Solothurn–Biel Dampfzug-Aareschiff www.dbb.ch

12. September Interlaken Jungfrau-Marathon www.jungfrau-marathon.ch

13. September Huttwil/Sumiswald 10. slowUp Emmental-Oberaargau www.slowup.ch

18.–27. Sept. Solothurn HESO Herbstmesse Solothurn www.heso.ch

25.–27. Sept. Neuchâtel Fête des Vendanges www.fete-des-vendanges.ch

26. September Schüpfheim Entlebucher Alpabfahrt www.alpabfahrt.ch

30. September Zäziwil Brächete www.zaeziwil.ch

30. Sept.–4. Okt. Bern Suisse Toy www.suissetoy.ch

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xieren, auch wenn schwere Zugkompositionen mit hoher Geschwindigkeit durchfahren. Wichtig ist, dass die ein-zelnen Steine kantig sind und sich deshalb ineinander «verkrallen». Auf diese Weise wird das Schotterbett zur stabilen Unterlage. Und gleichzeitig ist diese Unterlage dank der Hohlräume zwischen den Steinen elastisch und kann so kleine Bewegungen und Vibrationen des Gleis-strangs absorbieren. Auf diese Weise gewährleistet das Schotterbett die «Lastübertragung von der Schiene auf den Unterbau», wie Samuel Jüni, Leiter Fahrbahn der BLS, erklärt. Eine weitere Stärke des Schotters: Durch ihn fl iesst das Wasser problemlos ab und kann über die wasserdichte Schicht aus dem Gleis abgeleitet werden. Der Oberbau kann sich also nicht mit Wasser vollsaugen und dabei instabil werden.

Reinigen durch RüttelnSoweit die Th eorie. Damit der Schotter seine Aufgaben im täglichen Betrieb verlässlich erfüllt, muss die BLS einige

Bahnschotter gehört zu jenen unscheinbaren Dingen, denen wir kaum je Beachtung schenken. Wenn wir dann doch mal über sie nachdenken, stellen sich uns plötzlich ganz viele Fragen. So erging es «Streifzug»-Leser E. Büh-ler, der mehr über Schotter wissen möchte – aus welchen Steinbrüchen er stammt, wie lange er auf der Bahnstre-cke liegt, was mit den Steinen danach passiert.

In der Mitte des «Sandwichs»Nach den Bahnschwellen in der letzten Ausgabe geht es nun also um das Material, in dem die Schwellen Halt fi n-den. Mindestens 30 Zentimeter dick ist die Schicht aus gebrochenen Steinen unter den Schwellen. Darunter be-fi ndet sich die Fundationsschicht, die meistens aus ei-nem fast wasserdichten Kies-Sand-Gemisch oder aus Kies und einer wasserdichten Mergel- oder Belagsschicht besteht. Der Schotter befi ndet sich also in der Mitte des «Sandwichs» und muss auch einige ganz zentrale Aufga-ben erfüllen. Die wichtigste: Er muss den Gleisstrang fi -

Schienen, Schwellen und ein Gleisbett aus Schotter bilden den Oberbau einer Eisenbahn-strecke. Doch woher bezieht die BLS die grossen Mengen Bahnschotter, die sie jedes Jahr benötigt? Und was passiert mit den Steinen, wenn sie alt und verschmutzt sind?

Bahnschotter: Wo kommt er her, wo geht er hin?

Infrastruktur

Text: Mike SommerFotos: Alain D. Boillat; zvg

INSIDE BLS

INSIDE BLS

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Haben Sie Fragen zur BLS?Ist Ihnen etwas aufgefallen, das Sie nicht verstehen? Über das Sie gerne mehr wissen möchten? In jedem «Streifzug» beantworten wir die jeweils spannendste Frage.

Richten Sie Ihre Frage an:BLS AG, Streifzug, Genfergasse 11, CH-3001 Bern

» [email protected]

Anstrengungen unternehmen. Negativ wirkt sich Schmutz auf die Funktionsfähigkeit des Schotters aus. Der stamme vom Abrieb der Steine, aus dem Unterbau, vom Laub oder von der Vegetation, die ins Schotterbett hineinwächst, sagt Samuel Jüni. «Irgendwann fl iesst das Wasser nicht mehr richtig ab und die Stabilität leidet.» Höchste Zeit also, den Schotter zu reinigen und meistens auch gleich die Schwellen zu ersetzen. Erledigt wird dies in einem Ar-beitsgang mit Gleisbaumaschinen verschiedener Firmen. Eine Methode besteht darin, die Schienen von den Schwel-len zu lösen und auseinanderzudrücken. Die alten Schwel-len werden entfernt, der Schotter gelangt via Förderband auf ein Sieb. Durch Rütteln lassen sich Verschmutzungen, Staub und kleine Steine entfernen, zurück bleibt gereinig-ter Schotter. Ergänzt mit frischem Material entsteht das neue Schotterbett. Dann werden die neuen Schwellen ver-legt und die Schienen wieder montiert.

Im ungünstigsten Fall SonderabfallDie Lebensdauer von Schotter beträgt etwa 50 Jahre – je nach örtlichen Verhältnissen und Belastung durch Züge. Normalerweise genügt es, alle paar Jahre etwas neuen Schotter unter die Schwellen zu stopfen («grampen»), um Absenkungen auszugleichen. Irgendwann aber hat der Schotter seine scharfen Kanten verloren und muss er-setzt werden – im Idealfall gleichzeitig mit Schienen und Schwellen, manchmal auch mit dem Unterbau. Proble-matisch ist nach einer so langen Zeit vor allem die Verschmutzung durch Chemikalien. Sie stammen von den imprägnierten Holzschwellen, vom Abrieb der Zug-bremsen oder von den auf die Gleise tropfenden Ölen

und Schmiermitteln. «Stark verschmutzter Schotter ist Sonderabfall, der auf Spezialdeponien entsorgt werden muss», erläutert Samuel Jüni. In der Regel ist die Ver-schmutzung noch im tolerierbaren Bereich, dann entfer-nen spezielle Waschanlagen die Chemikalien von den Steinen  – zum Beispiel Anlagen der Firma Vigier in Wimmis oder in Lyss. Auf diese Weise gereinigter Schot-ter fi ndet dann eine neue Verwendung im Strassenbau, genauso wie alter Schotter, der gar nicht verschmutzt ist.

Hart, härter, KieselkalkRund 15 Kilometer Gleislänge erneuert die BLS jedes Jahr, auf etwa 70  weiteren Kilometern wird das Schotterbett mit neuen Steinen gestopft . Daraus ergibt sich für das Unternehmen ein jährlicher Bedarf von 30 000 bis 50 000 Tonnen frischem Schotter. «Wir haben das Glück, dass wir den Schotter von Lieferanten aus der Region be-ziehen können», betont Samuel Jüni. Ebenfalls positiv für die Ökobilanz: Das Material gelangt grösstenteils per Schiff und Bahn vom Steinbruch an den Bestimmungsort. Abgebaut werden die Steine von der Blausee-Mitholz AG in der Nähe des idyllischen Blausees, von der AG Balm-holz in Sundlauenen am Nordufer des Th unersees sowie von der Makies AG im luzernischen Gettnau. Besonders geeignet für die Verwendung als Bahnschotter ist eines der härtesten Gesteine der Alpen: der «Helvetische Kie-selkalk». Dieser entstand vor gut 130 Millionen Jahren, als weite Teile Mitteleuropas ein seichtes Meer waren. Dank seinem hohen Quarz-Anteil ist der Kieselkalk sehr hart und abriebfest – ideal also, um als Schotter den Gleisen der BLS jahrzehntelang Stabilität zu verleihen.

INSIDE BLS

Der Unterschied zwischen altem und neuem Schotter ist auch für Laien deutlich sichtbar.

Die Maschine entfernt den Schotter mit dem Schaufelrad, reinigt ihn und bringt ihn über den roten Trichter zurück aufs Gleis (linke Seite).

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Letzter Halt.Er wohne an einer Strasse, «wo zum Friedhof geit», sang Mani Matter. Und was wie eine grosse Metapher klang, war schlicht wahr. Die Weidenaustrasse in Wabern, an der er mit seiner Familie lebte, mündete in einen Fried-hof: «I cha vom Fänschter us d Umzüg gseh mit Efeu-chränz u Bluemebouquet, wenn alben eine derhär chunnt da – mit de Füess voraa.» Und doch wurde Matters Lied, da er selber jung verstarb, furchtbar früh symbolisch.

«Die Strass won i dran wohne» fällt mir oft ein, weil ich an einer Tramlinie wohne, die zum Friedhof führt. Täglich trifft man auf Gruppen dunkel gekleideter Men-schen, allesamt ungelenk, weil sie fremd sind in der Stadt, und verschüchtert, weil sie nicht recht wissen, wie man sich an einem solchen Tag verhält: dem Tag einer Beerdigung. An ihren Dialekten hört man, dass sie nicht von hier sind. Und man siehts an ihren suchenden Blicken. Vor jeder Haltestelle drücken sie den Halte-knopf, starren auf die Anzeigetafel im Fahrzeug, versu-chen, draussen einen Hinweis zu erspähen. Sie tuscheln, nervöseln – und steigen dann doch nicht aus. Derweil du als Routinier, ohne von deiner Zeitung aufzublicken, weisst: Wir sind erst an der Zypressenstrasse.

Endlich verkündet die Lautsprecherstimme: «Nächster Halt: Krematorium.» Was das sei, wollte letzthin ein kleiner Bub von seiner Mutter wissen. «Ein Krematori-

Bänz FriedliBänz Friedli (50) ist Preisträger des «Salzburger Stiers» 2015 und tourt mit seinem Kabarett-programm «Gömmer Starbucks?». Eben erschien sein Kolumnenband «Es gibt Tage, da sind alle Menschen blau und sprechen Chinesisch». www.baenzfriedli.ch

um… Also, da kommen die Leute hin, wenn sie gestor-ben sind», versuchte sie zu erklären. Darauf der Kleine: «Aber, Mama, dann muss das Tram doch nicht anhalten! Da will ja niemand einsteigen, die sind ja alle tot.» Alle Umstehenden im Waggon verboten sich ein Schmun-zeln. Dabei sind Beerdigungen im Grund etwas Schönes. Trifft man am späten Nachmittag in der anderen Fahrt-richtung wieder auf sie, sind die Trauergesellschaft en, nachdem sie im nahen Wirtshaus noch zusammenge-höckelt sind, oft aufgeräumt, sind ihre schwarzen Schals gelockert, ihre Kittel leger geöff net. Weil sie sich der Ver-storbenen nun in Heiterkeit erinnern.

Eine kleine Kirche war voller Menschen, die dem frühen Rock ’n’ Roll frönen, als ich unlängst an die Beerdigung eines Musikers ging, und voller wunderbarer Frisuren, die ich ausgestorben glaubte: Angejahrte Kerle in Leder-jacken hatten sich zünft ige Haartollen drapiert, die Frauen trugen Ponys und kunstvoll aufgetürmte Lo-cken. Es gebe keinen Grund zur Traurigkeit, rief der Pfarrer in die Menge. Sein Name war Josip, und er sprach gebrochen, aber wortmächtig Deutsch. Er glaube nämlich, dass nach dem Tod noch etwas komme. «Viel-leicht täusche ich mich», räumte er ein, «vielleicht bin ich Opfer meines eigenen Glaubens.» (Und so hatte ich noch nie einen Pfarrer reden gehört!) «Aber sollte es kein ewiges Leben geben, müssten wir den Moment ja umso mehr auskosten.» Das geschah. Gesungen, ge-klatscht und getanzt wurde in dem zum Bersten vollen Kirchlein. Und als aus einer Box die Stimme des Ver-storbenen erklang: «You’re gonna miss me when I’m gone… », war kein Halten mehr. Wir alle wussten nicht, ob wir lachten oder weinten oder beides aufs Mal. Ich wähnte mich an einer der überbordenden Partys, mit denen sie im südlichen Louisiana von lieben Menschen Abschied nehmen, und war überrascht, dass es auch bei uns möglich ist, im Tod das Leben zu feiern.

Wir alle, dachte ich auf dem Heimweg im Tram, wohnen an der Strasse, die zum Friedhof führt  – vom ersten Atemzug an. Das ist vielleicht traurig. Aber es ist nicht schlimm.

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