2 (a) bzw. 2 (b) der letzten Raumgruppe gut deuten....

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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz. Die Kristallstruktur der Phase BaLi2Si H . A X E L , W. MÜLLER, H E R B E R T S C H Ä F E R und ARMIN WEISS Institut für Anorganische Chemie der Universität München (Z. Naturforschg. 22 b, 1081 [1967] ; eingegangen am 14. Juni 1967) Erhitzt man äquimolare Mengen von BaSi und Li2Si im Eisentiegel kurzfristig auf etwa 1000 °C, so erhält man einen einheitlich erscheinenden, metallisch glän- zenden Regulus, aus dessen Oberfläche säulenförmige Kristalle herausstehen. Gut ausgebildete Kristalle zei- gen (010)-, (001)-und (011)-Flächen als Begrenzung. Die Analyse (Tab. 1) zeigt, daß die Probe nicht die erwartete Zusammensetzung BaLi2Si2 hat, sondern aus weitgehend reinem BaLi2Si besteht. Das überschüssige Silicium wird während der Reaktion vom Eisentiegel aufgenommen, wobei sich an der Gefäßwand Eisensili- cide bilden. Das BaLi2Si selbst ist eisenfrei. Die Struk- turbestimmung bestätigt die gefundene Stöchiometrie. Gehalt in Gew.-% gefunden berechnet für BaLiaSi BaLiaSia Ba 75,8 76,6 66,3 Li 8,8 7,8 6,7 Si 15,4 15,6 27,0 Tab. 1. Analysendaten der Phase BaLi,Si. BaLi2Si kristallisiert orthorhombisch mit den Achsen a = 4,74 ± 0,01 Ä, b = 6,75 ± 0,01 Ä, c = 6,25 ± 0,01 Ä. Mit der experimentellen Dichte von 2 , 9 5 g - c m -3 er- rechnen sich 2 Formeleinheiten in der Elementarzelle; die röntgenographische Dichte beträgt 2,99g-cm -3 . Die W e i ß e n b e r g - Aufnahmen zeigen nur Auslö- schungen in der M0-Ebene für h-\-k = 2 n + 1; es kom- men also die Raumgruppen Pmn21 —CQV und Pmmn — D ^ in Frage. Der allgemeine Verlauf der Intensitäten läßt sich mit den speziellen x- und y-Parametern der Lagen 2 (a) bzw. 2 (b) der letzten Raumgruppe gut deuten. Die z-Parameter des Bariums und des Siliciums wur- den aus P a t t e r s o n - und F o u r i e r - Synthesen ent- nommen, die Lithiumparameter aus räumlichen Uber- legungen hergeleitet. Die Phase BaLi2Si enthält isolierte Siliciumatome; der kürzeste Si —Si-Abstand beträgt 4,74 Ä. Jedes Sili- ciumatom ist von 4 Ba- und 6 Li-Atomen umgeben. Die nächsten Bariumnachbarn sind 3,44 Ä und 3,61 Ä, die nächsten Lithiumatome 2,50 Ä und 2,97 Ä entfernt. Der Radius der Bariumatome liegt in gleicher Größenord- nung wie im reinen Metall; die Lithiumatome zeigen dagegen eine starke Kontraktion wie in vielen inter- metallischen Phasen. Ba —Ba-Abstand im BaLi2Si 4,300 Ä, im Bariummetall 4,342 Ä Li —Li-Abstand im BaLi2Si 2,662 Ä, im Lithiummetall 3,03 Ä 2 . Ba— Li-Abstand im BaLi2Si 3,47i Ä bzw. 3,552 Ä. Kristallographische Daten: Raumgruppe D|h— Pmmn a = 4,74 Ä, 6 = 6,75 Ä, c = 6,25Ä. dexp. = 2,95 g-cm~ 3 , dx = 2,99 g-cm -3 , Z = 2. 2 Ba in 2(a): 0,0, z; 1/2, 1/2,5 mit 2 = 0,098, 2 Si in 2(b): 0,1/2, z; 1/2, 0,2 mit 2 = 0,302, 4Li in 4(e): 0 ,y,z; 0 ,y,z; 1/2, 1/2 -y,z; 1/2, 1/2 + 2/, z mit y = 0,250 und z = 0,598 . Die Richtigkeitsquotienten 3 ergaben sich für die 0kl- Serie zu 0,17 6 , die 1A:/-Serie zu 0,164 und die 2&/-Serie zu 0,165. Dabei wurden Absorptionseinflüsse, aber keine Temperaturfaktoren berücksichtigt. 1 F. EBERT U. H. HARTMANN, Z. anorg. Chem. 179, 418 [1929]. 2 E. ZINTL u. G. BRAUER, Z. physik. Chem. Abt. B 20, 245 [1933]. 3 Dem Leibniz-Rechenzentrum München möchten wir für die Bereitstellung von Rechenzeit an der TR4 danken. Tris-trimethylgermanyl-bismutin INGEBORG SCHUMANN-RUIDISCH und HANS BLASS Institut für Anorganische Chemie der Universität Würzburg (Z. Naturforschg. 22 b, 1081—1082 [1967] ; eingegangen am 21. Juni 1967) Im Zusammenhang mit Arbeiten über Organogerma- nium-Element-Verbindungen des Typs [ (CH3) sGe] nX 1 interessierten uns die Struktur und die Eigenschaften 1 I. RUIDISCH, Habilitationsschrift, Universität Marburg 1965. 2 C. A. KRAUS U. C. B. WOOSTER, J. Amer. chem. Soc. 52, 372 [1930]. 3 H. SCHUMANN, P. SCHWABE U. M. SCHMIDT, Inorg. nuclear Chem. Letters 2 , 3 0 9 [1966]. 4 N. S. VYAZANKIN, G. A. RAZUVAEV, O. A. KRUGLAYA U . G . S. SEMCHIKOVA, J. organometal. Chem. 6 , 4 7 4 [1966]. jener Moleküle, deren Grundgerüst aus der pyramiden- förmigen Anordnung Ge3X (X = Element der V. Haupt- gruppe) besteht. Aus dieser Verbindungsklasse wurden bisher verschiedene Phenyl- 2 > 3 und Äthylderivate 4 sowie [ (CH3) 3Ge] 3N 5> 6 , [(CH3 ) 3 Ge] 3 P 7 , [(CH3 ) 3 Ge] 3 As 7 und [(CH3 ) 3 Ge] 3 Sb 8 ' 9 beschrieben. Uns gelang nun- mehr auch die Synthese des letzten Gliedes dieser ho- mologen Reihe der Methylverbindungen, nämlich des Tris-trimethyl-germanyl-bismutins. 5 I. RUIDISCH U. M. SCHMIDT, Angew. Chem. 76, 229 [1964], 6 M. J. SATGE U. M. BAUDET, C. R. hebd. Seances Acad. Sei. 263,435 [1966]. 7 I. SCHUMANN U. H. BLASS, Z. Naturforschg. 21 b, 1105 [1966]. 8 E. AMBERGER U. R. W. SALAZAR, J. organometal. Chem. 8, 111 [1967]. 9 I. SCHUMANN-RUIDISCH U. H. BLASS, in Vorbereitung.

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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.

Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.

Die Kristallstruktur der Phase BaLi2Si

H . A X E L , W . M Ü L L E R , H E R B E R T S C H Ä F E R u n d A R M I N W E I S S

Institut für Anorganische Chemie der Universität München ( Z . Natur forschg . 22 b , 1081 [ 1 9 6 7 ] ; e ingegangen a m 14 . Juni 1967)

Erhitzt man äquimolare Mengen von BaSi und Li2Si im Eisentiegel kurzfristig auf etwa 1000 °C, so erhält man einen einheitlich erscheinenden, metallisch glän-zenden Regulus, aus dessen Oberfläche säulenförmige Kristalle herausstehen. Gut ausgebildete Kristalle zei-gen (010)-, (001)-und (011)-Flächen als Begrenzung.

Die Analyse (Tab. 1) zeigt, daß die Probe nicht die erwartete Zusammensetzung BaLi2Si2 hat, sondern aus weitgehend reinem BaLi2Si besteht. Das überschüssige Silicium wird während der Reaktion vom Eisentiegel aufgenommen, wobei sich an der Gefäßwand Eisensili-cide bilden. Das BaLi2Si selbst ist eisenfrei. Die Struk-turbestimmung bestätigt die gefundene Stöchiometrie.

Gehalt in Gew.-% gefunden berechnet für

BaLiaSi BaLiaSia Ba 75,8 76,6 66,3 Li 8,8 7,8 6,7 Si 15,4 15,6 27,0

Tab. 1. Analysendaten der Phase BaLi,Si.

BaLi2Si kristallisiert orthorhombisch mit den Achsen a = 4,74 ± 0,01 Ä, b = 6,75 ± 0,01 Ä, c = 6,25 ± 0,01 Ä. Mit der experimentellen Dichte von 2 ,95g-cm - 3 er-rechnen sich 2 Formeleinheiten in der Elementarzelle; die röntgenographische Dichte beträgt 2 ,99g-cm - 3 . Die W e i ß e n b e r g - Aufnahmen zeigen nur Auslö-schungen in der M0-Ebene für h-\-k = 2 n + 1; es kom-men also die Raumgruppen

Pmn21 — C Q V und Pmmn — D ^

in Frage. Der allgemeine Verlauf der Intensitäten läßt sich mit den speziellen x- und y-Parametern der Lagen

2 (a) bzw. 2 (b) der letzten Raumgruppe gut deuten. Die z-Parameter des Bariums und des Siliciums wur-den aus P a t t e r s o n - und F o u r i e r - Synthesen ent-nommen, die Lithiumparameter aus räumlichen Uber-legungen hergeleitet.

Die Phase BaLi2Si enthält isolierte Siliciumatome; der kürzeste Si —Si-Abstand beträgt 4,74 Ä. Jedes Sili-ciumatom ist von 4 Ba- und 6 Li-Atomen umgeben. Die nächsten Bariumnachbarn sind 3,44 Ä und 3,61 Ä, die nächsten Lithiumatome 2,50 Ä und 2,97 Ä entfernt. Der Radius der Bariumatome liegt in gleicher Größenord-nung wie im reinen Metall; die Lithiumatome zeigen dagegen eine starke Kontraktion wie in vielen inter-metallischen Phasen.

Ba —Ba-Abstand im BaLi2Si 4,300 Ä, im Bariummetall 4,342 Ä

Li —Li-Abstand im BaLi2Si 2,662 Ä, im Lithiummetall 3,03 Ä 2.

Ba— Li-Abstand im BaLi2Si 3,47i Ä bzw. 3,552 Ä.

Kristallographische Daten: Raumgruppe D|h— Pmmn a = 4,74 Ä, 6 = 6,75 Ä, c = 6,25Ä. d e x p . = 2,95 g-cm~3, dx = 2,99 g - cm - 3 , Z = 2 . 2 Ba in 2(a) : 0,0, z; 1/2, 1 /2 ,5 mit 2 = 0,098, 2 Si in 2 (b ) : 0,1/2, z; 1/2, 0,2 mit 2 = 0,302, 4 L i in 4 ( e ) : 0 , y , z ; 0 , y , z ; 1/2, 1 / 2 - y , z ;

1/2, 1/2 + 2/, z mit y = 0,250 und z = 0,598 .

Die Richtigkeitsquotienten 3 ergaben sich für die 0kl-Serie zu 0,176, die 1A:/-Serie zu 0,164 und die 2&/-Serie zu 0,165. Dabei wurden Absorptionseinflüsse, aber keine Temperaturfaktoren berücksichtigt.

1 F . E B E R T U. H . HARTMANN, Z . anorg. Chem. 1 7 9 , 418 [1929]. 2 E . Z I N T L u. G . B R A U E R , Z . physik. Chem. Abt. B 2 0 , 245

[1933]. 3 Dem Leibniz-Rechenzentrum München möchten wir für die

Bereitstellung von Rechenzeit an der TR4 danken.

Tris-trimethylgermanyl-bismutin

I N G E B O R G S C H U M A N N - R U I D I S C H u n d H A N S B L A S S

Institut für Anorganische Chemie der Universität Würzburg ( Z . Natur forschg . 22 b , 1 0 8 1 — 1 0 8 2 [ 1 9 6 7 ] ; e i n g e g a n g e n a m 21 . Juni 1967 )

Im Zusammenhang mit Arbeiten über Organogerma-nium-Element-Verbindungen des Typs [ (CH3) sGe] nX 1

interessierten uns die Struktur und die Eigenschaften

1 I. RUIDISCH, Habilitationsschrift, Universität Marburg 1 9 6 5 . 2 C . A. K R A U S U. C . B. W O O S T E R , J . Amer. chem. Soc. 5 2 , 3 7 2

[ 1 9 3 0 ] . 3 H. SCHUMANN, P. SCHWABE U . M. SCHMIDT, Inorg. nuclear

Chem. Letters 2 , 3 0 9 [ 1 9 6 6 ] . 4 N . S . V Y A Z A N K I N , G . A . R A Z U V A E V , O . A . K R U G L A Y A U. G . S .

SEMCHIKOVA, J . organometal. Chem. 6 , 4 7 4 [ 1 9 6 6 ] .

jener Moleküle, deren Grundgerüst aus der pyramiden-förmigen Anordnung Ge3X (X = Element der V. Haupt-gruppe) besteht. Aus dieser Verbindungsklasse wurden bisher verschiedene Phenyl- 2>3 und Äthylderivate 4 sowie [ (CH3) 3Ge] 3N5> 6, [(CH3)3Ge]3P7, [(CH3)3Ge]3As7

und [(CH3)3Ge]3Sb8 '9 beschrieben. Uns gelang nun-mehr auch die Synthese des letzten Gliedes dieser ho-mologen Reihe der Methylverbindungen, nämlich des Tris-trimethyl-germanyl-bismutins.

5 I . RUIDISCH U. M. SCHMIDT, Angew. Chem. 76, 229 [1964], 6 M. J . S A T G E U . M. B A U D E T , C. R . hebd. Seances Acad. Sei.

263,435 [1966]. 7 I . SCHUMANN U . H. B L A S S , Z . Naturforschg. 21 b, 1105 [1966]. 8 E . A M B E R G E R U. R . W . S A L A Z A R , J . organometal. Chem. 8 , 1 1 1

[1967]. 9 I . SCHUMANN-RUIDISCH U. H. B L A S S , in Vorbereitung.

Page 2: 2 (a) bzw. 2 (b) der letzten Raumgruppe gut deuten. …zfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/22/ZNB-1967-22b-1081b_n.pdfDie z-Parameter des Bariums und des Siliciums wur-den aus Patterson -

Trimethylgermaniumchlorid reagiert mit einer Sus-pension von Natriumbismutid in flüssigem Ammoniak unter peinlichstem Ausschluß von Sauerstoff und Luft-feuchtigkeit augenblicklich unter Abscheidung von Na-triumchlorid und feinverteiltem Wismut. Nach Entfer-nung des Ammoniaks und Zugabe von Diäthyläther ge-lingt es, aus der überstehenden klaren Lösung Tris-trimethylgermanyl-bismutin (I) in Ausbeuten zwischen 5 und 10%, bezogen auf eingesetztes Trimethylgerma-niumchlorid, durch Destillation zu gewinnen:

3 (CH,) 3GeCl + Na3Bi —*• [ (CH,) sGe] 3 B i + 3 NaCI (1) (I)

Eine Darstellung der Verbindung durch Umsetzung von Trimethylgermanyl-dimethylamin mit Wismutwasser-stoff, eine Methode, die im Falle von Phosphin bzw. Arsin in guten Ausbeuten zum homologen Phosphor-bzw. Arsenderivat7 führt, scheitert an der Unbestän-digkeit des Wismutwasserstoffs.

Die niedrigen Ausbeuten dürften einmal auf die außergewöhnliche Empfindlichkeit von I, zum anderen auf die Heterogenität der Reaktion und zuletzt auf die Unbeständigkeit des bei etwaigem Reaktionsverlauf über die Stufe von Hexamethyldigermazan nach:

6 (CH3) 3 G e C l + 9 NH3 3 [ (CH3) 3Ge] ,NH + 6 NH4C1 (2)

6 NH4CI + 2 Na3Bi 2 B i H , + 6 NaCl + 6 NH3 (3)

3 [ (CH3) 3Ge] 2NH + 2 BiH3 2 [ (CH3) 3Ge] 3Bi + 3 NH3 (4)

3 (CH3) 3GeCl + Na3Bi [ (CH,) 3Ge] 3Bi + 3 NaCI (5)

intermediär auftretenden Wismutwasserstoffs zurückzu-führen sein.

I ist eine schwach gelb gefärbte Flüssigkeit, die nur in Argon-Atmosphäre im Dunkeln längere Zeit haltbar ist. Selbst rauhe Glasoberflächen, beispielsweise Fritten-böden, katalysieren den Zerfall zu Wismut und Hexa-methyldigerman:

2 [ (CH,) 3Ge] 3Bi - 2 B i + 3 (CH,) 3Ge - Ge ( C H , ) , . (6)

Bei der Einwirkung geringster Spuren Feuchtigkeit und Luftsauerstoff bildet sich Hexamethyldigermoxan und Wismut: 2 [ (CH,) 3Ge] 3Bi + 3 H 2 0 3 [ (CH,) ,Ge] 2 0 + 2 B i + 3 H 2 ,

(7) 2 [ (CH,) ,Ge] ,Bi + 3/2 0., 3 [ (CH,) ,Ge] , 0 + 2 B i .

(8)

I zeigt im 1H-NMR-Spektrum 10 in benzolischer Lösung erwartungsgemäß ein Singulett für die Methylprotonen mit einer chemischen Verschiebung von -f 383 Hz gegen Benzol als Standard. Im IR-Spektrum 11 erscheinen ne-ben den Schwingungen der Trimethylgermanylgruppe

10 5-proz. Lösung in Benzol, Varian A 60/60 Mc. I I Perkin-Elmer 221, 0,025 mm Schichtdicke in CsBr-Küvette;

Beckman IR 11, 5-proz. Lösung in Cyclohexan, 1 mm Schichtdicke in Polyäthylenküvette (Herrn Prof. Dr. G.

bei 2960, 2892, 2780, 1655, 1398, 1225, 805, 588, 553 und 190 cm - 1 zwei Banden bei 210 und 157 cm - 1 , die wir den für die Symmetrie C3V zu fordernden Schwin-gungen VasBiGe3 und rsBiGe3 zuordnen. Wie die fol-gende Tabelle zeigt, ordnen sie sich in ihrer Lage sinn-voll in die Reihe der ras bzw. vsXGe3 der pyramiden-förmigen Tris-trimethylgermanyl-Verbindungen der Ele-menter der V. Hauptgruppe des Periodensystems ein.

N P As Sb Bi

i>as X G e 3 846 397 275 229 210 vs X G e 3 730 320 256 176 157

Tab. 1. Valenzschwingungen von Verbindungen des Typs [ ( C H , ) , G e ] 3 X in c m - 1 .

Experimentelles

In einen mit gereinigtem Argon gespülten Zweihals-kolben werden ca. 200 ml trockenes Ammoniak kon-densiert und 2,3 g (0,1 Mol) Natrium sowie 7 g (0,03 Mol) feinstgepulvertes Wismut bei —78 °C im Verlauf einer Stde. zu Na3Bi umgesetzt. Unter Uberleitung eines mäßigen Argon-Stromes werden anschließend 12,4 ml (0,1 Mol) Trimethylgermaniumchlorid langsam zugetropft. Nach 1 — 2-stdg. Rühren wird das Ammo-niak durch Entfernen des Kühlbades und Einleiten von Argon langsam abdestilliert. Zum braunschwarzen Rüchstand gibt man 200 ml absoluten Diäthyläther und löst durch kurzes Rühren die löslichen Bestandteile. Nach Absitzenlassen des ungelösten Rüchstandes wird die klare Ätherlösung sorgfältig unter Argonatmosphäre abdekantiert. Filtration über eine Umkehrfritte ist un-bedingt zu vermeiden! Es muß gleichfalls darauf geach-tet werden, daß beim Dekantieren keine Spuren des Rüdestandes mitgerissen werden. Aus der so gewonne-nen klaren Ätherlösung wird das Lösungsmittel unter Argon bei Normaldruck abdestilliert. Es verbleibt eine schwarzbraune, kristalline Masse und wenig Flüssig-keit. Letztere wird wiederum unter Argon sorgfältig abdekantiert und im Vakuum destilliert. I siedet bei 114 — 116 °C/l mm als leicht gelblich gefärbte Flüssig-keit. Ausbeute 5 — 10% d. Th., bez. auf eingesetztes Trimethylgermaniumchlorid. Analyse [CH 3 ) ,Ge ] ,B i :

Ber. C 19,23 H 4,84 Bi 37,18, Gef. C 20,24 H 5,12 Bi 35,81.

Der D e u t s c h e n F o r s c h u n g s g e m e i n s c h a f t danken wir für die finanzielle Unterstützung dieser Arbeit, der U n i o n M i n i e r e d u H a u t e K a t a n g a für die kostenlose Überlassung von Germanium.

B R I E G L E B und Herrn Dr. K. H E R R E vom Institut für Physi-kalische Chemie der Universität Würzburg danken wir für die Gelegenheit zur Benützung des Beckman IR 11).