8/18 Gefl ügelzeitung - Aviforum · 2018. 4. 7.  · Die Schweizer Gefl ügelzeitung Aviculture...

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Die Schweizer Geflügelzeitung Aviculture Suisse 8/18 21. August 2018 Aviforum, 3052 Zollikofen Fortsetzung auf Seite 2 Liebe Leserinnen und Leser Am 12. Juni wurde die Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» lan- ciert. Sie fordert konkret, dass jede Tier- haltung mindestens den Richtlinien von Bio Suisse entsprechen muss. Das würde zum Beispiel bedeuten, dass pro Stall nicht mehr als 2000 Legehennen gehalten wer- den dürften. Es wird also schnell klar, dass die Annahme dieser Initiative vor allem für die Schweizer Eier- und Geflügelprodukti- on eine enorme Auswirkung hätte. Die vom Verein «Sentience Politics» ini- tiierte Massentierhaltungs-Initiative wird neben vielen weiteren Organisationen von Greenpeace und von der Tierrechtsorga- nisation «Tier im Fokus» (TiF) unterstützt. Zur Erinnerung: TiF hatte dem Schweizer Fernsehen Videos aus Pouletställen zuge- spielt, die nach Hausfriedensbruch ent- Aktuelles Salmonellen- und Campylobacterfälle 2017 3 Weniger Antibiotika in der Tiermedizin eingesetzt 5 Bio-Branchentreffen «Alternativen zum Kükentöten» 5 Medienanlass 2018 von Soja Netzwerk Schweiz 6 Aus den Verbänden Die Seite der Schweizer Geflügelproduzenten (SGP) 7 Die Seite der Schweizer Eierproduzenten (GalloSuisse) 9 Wissenschaft und Praxis Leistungsprüfung von Legehybriden in Bodenhaltung in Kitzingen (D) 11 Brancheninfos Neuer Bio-Legehennenbetrieb in Puidoux 13 Aviforum-Diplomreise nach Deutschland 15 Versuch mit der Desinfektionsanlage Biostel ® Compact 17 Diplomfeier der Geflügelfachleute am Aviforum 18 Marktinfos 19 Neun frisch diplomier- te Geflügelfachleute EFZ – zusammen mit Ständerat Isidor Baumann, Präsident der Stiftung Avifo- rum, und Erika Bigler, Leiterin Ausbildung am Aviforum (beide ganz links). Die Namen der Diplomierten finden Sie auf Seite 18.

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Die Schweizer Gefl ügelzeitung

Aviculture Suisse

8/1821. August 2018

Aviforum, 3052 Zollikofen

Fortsetzung auf Seite 2

Liebe Leserinnen und Leser

Am 12. Juni wurde die Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» lan-ciert. Sie fordert konkret, dass jede Tier-haltung mindestens den Richtlinien von Bio Suisse entsprechen muss. Das würde zum Beispiel bedeuten, dass pro Stall nicht mehr als 2000 Legehennen gehalten wer-den dürften. Es wird also schnell klar, dass die Annahme dieser Initiative vor allem für die Schweizer Eier- und Gefl ügelprodukti-on eine enorme Auswirkung hätte.

Die vom Verein «Sentience Politics» ini-tiierte Massentierhaltungs-Initiative wird neben vielen weiteren Organisationen von Greenpeace und von der Tierrechtsorga-nisation «Tier im Fokus» (TiF) unterstützt. Zur Erinnerung: TiF hatte dem Schweizer Fernsehen Videos aus Pouletställen zuge-spielt, die nach Hausfriedensbruch ent-

AktuellesSalmonellen- und Campylobacterfälle 2017 3

Weniger Antibiotika in der Tiermedizin eingesetzt 5

Bio-Branchentreffen «Alternativen zum Kükentöten» 5

Medienanlass 2018 von Soja Netzwerk Schweiz 6

Aus den VerbändenDie Seite der Schweizer Gefl ügelproduzenten (SGP) 7

Die Seite der Schweizer Eierproduzenten (GalloSuisse) 9

Wissenschaft und PraxisLeistungsprüfung von Legehybriden in Bodenhaltung in Kitzingen (D) 11

Brancheninfos Neuer Bio-Legehennenbetrieb in Puidoux 13

Aviforum-Diplomreise nach Deutschland 15

Versuch mit der Desinfektionsanlage Biostel® Compact 17

Diplomfeier der Gefl ügelfachleute am Aviforum 18

Marktinfos 19

Neun frisch diplomier-te Gefl ügelfachleute EFZ – zusammen mit Ständerat Isidor Baumann, Präsident der Stiftung Avifo-rum, und Erika Bigler, Leiterin Ausbildung am Aviforum (beide ganz links). Die Namen der Diplomierten fi nden Sie auf Seite 18.

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2 Schweizer Geflügelzeitung 8/18

Gefl ügel-Agenda 2018

standen waren (siehe SGZ 6-7/2018). Hinter der Initiative stehen also auch Per-sonen, die es selber mit dem Recht nicht immer so genau nehmen.

Leider sind in der Öffentlichkeit die enormen Auswirkungen von (einseitig) gut gemeinten Initiativen – dazu gehö-ren auch die Trinkwasserinitiative und andere radikale Agrar-Initiativen – weit-gehend unbekannt. Nur so lässt sich die hohe Zustimmung in der Bevölkerung erklären, die sich je nach Verlauf der Ab-stimmungskampagne durchaus auch an der Urne widerspiegeln könnte.

Aufklärung tut not! Und manchmal helfen auch simple Vergleiche: Nieman-dem kommt es in den Sinn, Grossstädte oder Hochhäuser zu verbieten, um die «Massen-Menschenhaltung» zu unter-binden. Entscheidend ist, dass jedes Indi-viduum – ob Mensch oder Tier – seinen Bedürfnissen entsprechend genug Platz und Bewegungsfreiheit hat. Das ist in der Schweizer Nutztierhaltung wie nirgend-wo sonst gewährleistet. Und als einziges Land haben wir schon jetzt gesetzlich li-mitierte Höchstbestände – diese würden in den Statistiken vieler anderer Länder noch als «Kleinbestände» gelten!

Ihr Redaktionsteam

Fortsetzung Editorial

Aktuelles

Die SchweizerGefl ügelzeitung Fachzeitung für die schweizerische Gefl ügelwirtschaft (ISSN 1420-9217) Druckaufl age: 2'000 Exemplare Herausgeber: Aviforum, 3052 ZollikofenDruck: Stämpfl i AG, Bern

Redaktion und Verlag: Burgerweg 22, 3052 Zollikofen Telefon 031 915 35 35, Fax 031 915 35 30 E-Mail: [email protected] Redaktion: Andreas Gloor (Leitung; gl), Ruedi Zweifel (zw)

Abonnemente und Inserate: Hanspeter Pfeiffer, Tel. 031 915 35 35 Fax 031 915 35 30E-Mail: [email protected]

Abopreis: Schweiz: Fr. 68.–; Ausland: auf Anfrage

Ausgabe 9/18: Redaktionsschluss: 23.08.2018 erscheint am: 18.09.2018

Ausgabe 10/18: Redaktionsschluss: 27.09.2018 erscheint am: 25.10.2018

Web-Archiv: (www.aviforum.ch):Benutzer: SGZ2 Passwort: so65ra

11.– 14.9.2018 – Rennes (F)SPACE – Le salon international des productions animales

12.– 16.9.2018 – BernSwissSkills (CH-Berufsmeisterschaften)

17.– 21.9.2018 – Dubrovnik (Kroatien)Europ. Gefl ügelkonferenz der WPSA

1.– 5.10.2018 – Cham (ZG)Weiterbild.-Modul Eierproduktion BF13

11.– 21.10.2018 – St. GallenOLMA Messe (mit Eidorado-Stand;am Welt-Eiertag vom 12.10. mit «Eier-Zmorge» und Präsentation der neuen Marketing-Kampagne)

24.10.2018 – ZollikofenAusserordentliche DV der SGP

12.– 18.11.2018 – SchweizAntibiotika-Awareness-Woche

13.– 16.11.2018 – Hannover (D)EuroTier 2018 (Europ. Tierhaltungsmesse)

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Schweizer Geflügelzeitung 8/18 3Aktuelles

Salmonellenfälle beim Menschen wie-der leicht zunehmend

2017 wurden 1848 bestätigte Fälle von Salmonellose beim Menschen registriert, was einer Melderate von 22 Neuerkran-kungen pro 100 000 Einwohner und so-mit gegenüber dem Vorjahr (18/100 000) einer leichten Zunahme entspricht (siehe auch Grafi k unten).

Wie in früheren Jahren trat die höchste Melderate in der Altersgruppe der Kinder unter 5 Jahren auf. Die typischerweise auf-tretende, saisonal bedingte Zunahme von Meldungen in den Sommer- und Herbst-monaten wurde auch 2017 festgestellt. Die häufi gsten gemeldeten Serovare blie-ben S. Enteritidis (38%), S. Typhimurium (13%) und der monophasische Typhimu-rium-Stamm (11%).

Unter den im Jahr 2017 gemeldeten 18 Fällen von lebensmittelbedingten Grup-penerkrankungen gab es einen Fall mit Salmonella enteritidis. Als Ursache, die je-doch nicht bestätigt werden konnte, wur-de eine Hochzeitstorte vermutet, die rohe Eier enthielt.

Salmonellenfälle beim Gefl ügel2017 wurden 6 Salmonellen-Seuchen-

fälle bei Gefl ügelherden gemeldet, die dem Überwachungsprogramm unterlie-gen – davon 4 Mal S. Enteritidis bei Lege-hennen (im Vorjahr 6 Mal) und je einmal S. Typhimurium bei Poulets und bei Truten (Vorjahr: keine). Aus serhalb des Überwa-chungsprogrammes wurde bei 3 kleinen

Legeherden S. Enteritidis gefunden. 2017 waren insgesamt 16 Salmonellen-

Verdachtsfälle zu verzeichnen (Vorjahr: 11) – davon 7 Legeherden über 1000 Tie-re, 6 Legeherden unter 1000 Tiere, 3 Pou-let- und 1 Trutenherde. In diesen Fällen wurde der Salmonellen-Nachweis in den Proben von 20 Tieren nicht bestätigt. Zu-dem wurden weitere «exotische» Salmo-nellen-Serovare diagnostiziert, die nicht dem Überwachungsprogramm unterstellt sind, und zwar mit 10 Fällen auffallend häufi g bei Lege-Elterntieren.

Die Salmonellen-Herdenprävalenz be-trug bei den Legehennen 2017 somit 1%, wobei allerdings die Berechnungsbasis ein-geschränkt war (siehe Kastentext).

Bei der Selbstkontrolle der Gefl ügelver-arbeiter waren im Jahr 2017 von 3532 untersuchten Proben aus Schweizer Ge-fl ügelfl eisch deren 27 (1%) Salmonellen-positiv. Frühere Untersuchungen zeigten, dass Schweizer Pouletfl eisch deutlich we-niger häufi g mit Salmonellen belastet ist als importiertes Pouletfl eisch.

Campylobacterfälle beim Menschen: leichte Abnahme auf hohem Niveau

2017 wurden 7219 bestätigte Fälle von Campylobacteriose gemeldet. Daraus er-gibt sich eine Melderate von 85,4 Neuer-krankungen pro 100 000 Einwohner (Vor-jahr: 92; Entwicklung siehe Grafi k unten). Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr zwar eine leichte Abnahme, doch bleibt die Campylobacteriose die häufi gste ge-

meldete Zoonose. Die höchste Melderate wiesen wie in früheren Jahren die jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 24 Jahren auf (115/100 000), gefolgt von den über 64-Jährigen (103/100 000). Typischerwei-se ist bei der Campylobacteriose ein sai-sonaler Verlauf mit einem ersten Anstieg im Sommer zu verzeichnen, der im Monat August mit 1050 Fällen den Höhepunkt

Bericht des BLV zur Überwachung von Zoonosen

Salmonellen- und Campylobacterfälle 2017blv/gl. Mitte Juli dieses Jahres hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) seinen Bericht zur Über-wachung von Zoonosen in der Schweiz publiziert. Zoonosen sind Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden können. Beim Gefl ügel sind Salmonellen und Campylobacter die typischen Zoonose-Erreger – dazu fi nden Sie nachfolgend eine Zusammenfassung aus dem BLV-Bericht, der auf den Daten von 2017 basiert.

Grafi ken: Anzahl gemeldete Fälle von Salmonellose und Campylobacteriose beim Menschen in der Schweiz. Quelle: BAG.

Salmonellose

Campylobacteriose

TVD-Untersuchungsantrag verwenden!

Bei Gefl ügelbeständen, die der Pfl icht zur Salmonellenuntersuchung unterstellt sind, muss die Einstallung jeder Herde in der TVD gemeldet werden. Bei der Meldung wird automatisch ein Untersuchungsantrag ge-neriert, der wichtige Angaben zur Herde wie die TVD-Nr., Herden-ID, Herdengrösse und Nutzungsrichtung übernimmt. 2017 wurde dieser vorausgefüllte Untersuchungsantrag bei der Einsendung der Proben noch nicht optimal genutzt. Gemäss Auswertung der Daten über die Labordatenbank Alis war 2017 die Zuordnung der Untersuchungser-gebnisse zu den Einstallmeldungen erst bei 47% der Legehennenherden möglich. Dies bedeutet nicht, dass nur 47% der Herden untersucht wurden, aber in 53% der Fälle fehlten die nötigen Informationen (z.B. die eindeutige Herdenidentifi kationsnummer) auf dem Untersuchungsantrag, so dass diese Ergebnisse nicht in die Auswertung einfl iessen konnten. Gemäss Tierseuchen-verordnung ist die Pfl icht zur Verwendung des bei der Einstallmeldung in der TVD au-tomatisch generierten Untersuchungsantra-ges seit 1.6.18 gesetzlich verankert.

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Schweizer Geflügelzeitung 8/18 5

erreichte. Ein zweiter kurzzeitiger Anstieg war wie in den Vorjahren über die Festtage zum Jahreswechsel auszumachen.

Bei den lebensmittelbedingten Grup-penerkrankungen wurden 2017 keine durch Gefl ügel verursachten Campylobac-ter-Fälle gemeldet.

Campylobacter beim Gefl ügelDa Gefl ügel als Ansteckungsquelle für

den Menschen eine besondere Rolle spielt, werden Gefl ügelherden seit 2002 über-wacht, seit 2014 im Zweijahresrhythmus. 2017 wurden bei den Mastpoulets keine Proben genommen. (Resultate 2018 siehe auf Seite 8). Im Jahr 2016 erwiesen sich 35% der Pouletherden als Campylobacter-positiv – mit starken saisonalen Schwan-kungen (zwischen 11% im Winter und 49% im Sommer).

Im Rahmen der Selbstkontrolle der Ge-fl ügelverarbeiter wurden 2017 1232 Un-tersuchungen durchgeführt, von denen 27% Campylobacter-positiv ausfi elen. In den letzten 4 Jahren lag der Anteil zwi-schen 24% und 37%.

Seit dem 1.5.2018 muss gemäss Hygie-neverordnung im Schlachthof eine gewisse Anzahl Schlachtkörper nach dem Kühlen auf Campylobacter untersucht werden. Wenn die Keimzahlen einen bestimmten Schwellenwert gemäss diesem «Prozess-hygienekriterium» überschreiten, muss der Schlachthof Massnahmen ergreifen, die zu einer Keimreduktion beitragen.

In der Gefl ügelmast trägt die strikte Ein haltung von Hygienemassnahmen zu einem tieferen Risiko eines Campylobac-ter-Eintrags in die Mastherden bei (www.aviforum.ch > Wissen > Zahlen, Fakten, Wissenswertes: Suche: «Gute Hygiene-praxis in der Gefl ügelmast»).

Gute Küchenhygiene!Campylobacter- und Salmonellen-Er-

krankungen beim Menschen können durch die Einhaltung der elementaren Regeln der Küchenhygiene vermieden werden. Dazu hat das BLV seine Informationskampag-ne fortgeführt und mit Videos ergänzt (siehe www.sichergeniessen.ch).

Den «Bericht zur Überwachung von Zoo-nosen und lebensmittelbedingten Aus-brüchen» fi nden Sie sich im Internet unter www.blv.admin.ch > Tiere > Publikationen und Forschung > Statistiken und Berichte > Überwachung von Zoonosen.

Weniger An bio ka in der Tiermedizin eingesetztblv. Gemäss dem Jahresbericht über den Antibiotikavertrieb in der Veterinärmedizin des BLV ist die Gesamtmenge der verkauf-ten Antibiotika zur Behandlung von Tieren in der Schweiz weiter rückläufi g. Die Ent-wicklung entspricht einem Rückgang von über der Hälfte innerhalb von 10 Jahren und von rund 16% gegenüber 2016. Die Abnahme wurde hauptsächlich bei Tierarz-neimitteln, die zur Behandlung von Nutz-tiergruppen über das Futter verabreicht werden, festgestellt. Bereits zum zweiten Mal in Folge ist 2017 auch der Verkauf der für die Humanmedizin kritischen Antibio-tikaklassen in der Veterinärmedizin deut-lich zurückgegangen, und zwar um rund 20% gegenüber 2016.

Dies weist auf eine weitere zunehmen-de Sensibilisierung der Tierärzteschaft und Tierhaltenden hin sowie auf die Wirksam-keit verschiedener eingeführten Mass-nahmen, darunter das Verbot, bestimmteAntibiotika auf Vorrat abzugeben.

Über die genaue Verwendung von Antibiotika wird dann die ab dem 1. Ja-nuar 2019 betriebsbereite Datenbank de-tailliertere Informationen liefern.

2. Bio-Branchentreff en «Al-terna ven zum Kükentöten»Der Weg ist alles andere als einfach. Den-noch: Die Bio-Branche ist überzeugt, ge-meinsam eine Lösung für das Töten der jährlich rund 600 000 Brüder von Lege-hennenküken zu fi nden. Die zahlreiche Teilnahme am zweiten Branchentreffen Mitte Juli 2018 zeigte dies erneut.

Am Treffen diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der gesamten Wertschöp-fungskette der Bio-Eier- und Pouletpro-duktion über Chancen und Herausforde-rungen möglicher Lösungswege. Für viel Gesprächsstoff sorgten Beiträge zweier Referentinnen aus Deutschland. So sagte Inga Günther, die als Geschäftsführerin der ökologischen Tierzucht GmbH (www.oekotierzucht.de) am Öko-Huhn von morgen arbeitet: «Unsere Züchtung lässt eine extensivere Fütterung zu, was ökono-mische und ökologische Vorteile mit sich bringt.» Prof. Dr. Maria Krautwald-Jung-hanns von der Universität Leipzig zeigte auf, dass die Geschlechtsbestimmung neu ohne Punktierung des Eis möglich sei. Die Technik soll in den kommenden Jahren praxisreif sein.

Corinne Wälti, Produktmanagerin Eier, Gefl ügel, Fisch, Bio Suisse

Verfahren Ei1) Prinzip, Methode Wer/wo

Spektroskopie(Nah-Infrarot-Ra-man, Fluoreszenz)

72-84 h(*)

Belichten der Blutgefässe im Brutei und Analyse der refl ektierten Wel-lenlängen. Verfahren mit Öffnen des Eis (technisch weit fortgeschritten) sowie am intakten Ei (in Forschung)

Technische Uni Dresden, Uni Leipzig www.uni-leipzig.dewww.agri-at.com (Deutschland)

Endokrinologie9 d *

Entnahme von Allantois-Flüssigkeit aus dem Brutei (mit feiner Nadel) und Untersuchung auf Hormone

SELEGGT GmbHhttps://seleggt.de(Deutschland)

Magnetresonanz-tomografi e (MRT)

0 hMRT-Untersuchung der Bruteier (analoges Verfahren wie in Human-medizin); erst in Forschung

Technische Universität München (www.tum.de)(Deutschland)

Genmanipulation 0 hGentechnisch veränderte Hennen legen «männliche» Eier, die luminis-zieren («leuchten»)

EggXVtwww.eggxyt.com(Israel)

Biomarker-Detektion

9 d*

Entnahme einer Probe aus dem Brutei (mit feiner Nadel) und Unter-suchung auf natürliche Biomarker

In Ovohttps://project.inovo.nl(Niederlande)

«Hyperspectral imaging»

0 h Scannen der Bruteier im elektromag-netischen Spektrum

Hypereye (keine Webseite) (Kanada)

Geschlechtsbestimmung im Ei: Übersicht über die verschiedenen Methoden in For-schung und Entwicklung (Quellen: Poultry World, M. Krautwald-Junghanns, diverse)

1) Mindest-Bebrütungsdauer in Stunden (h) bzw. Tagen (d). * = Ei muss geöffnet werden.

Aktuelles

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6 Schweizer Geflügelzeitung 8/18

Medienanlass Soja Netzwerk Schweiz 2018 vom 22. Juni in Bern

Europäisches Soja auf dem Vormarsch80 Prozent der weltweiten Sojaproduktion stammen aus den USA, Brasilien und Argentinien. Die Proteinabhängigkeit Europas und Asiens von diesen Ländern ist beträchtlich. Die Schweiz zeigt, wie diese verringert und Mehrwerte geschafft werden können.

com. Vor rund 140 Jahren wurde die So-jabohne erstmals in Europa kultiviert. Heu-te zeigt sich in Europa und in der Schweiz eine Entwicklung, die bis vor Kurzem für kaum möglich gehalten wurde: Der An-bau von europäischer Soja ist in den letz-ten sechs Jahren von zwei auf vier Milli-onen Hektaren gestiegen. Entsprechend sind auch die Importe von europäischer Futter-Soja in die Schweiz bis 2017 auf über 40 Prozent der Gesamtmenge ange-wachsen – eine Verzehnfachung innerhalb von vier Jahren. «Die Eiweisswende ist für Europa eine Vision, die Schweiz ist uns vo-raus», freut sich Matthias Krön, Obmann von Donau Soja. Der Verein Donau Soja

verfolgt das Ziel, für Europa bis ins Jahr 2025 nur noch gentechfreie Futter-Soja aus verantwortungsbewusster Produk-tion zu beschaffen. Ein Drittel davon soll aus der EU stammen. «Wir schauen gerne in die Schweiz, weil hier gerade bei Soja Nachhaltigkeits-Trends gesetzt werden», streicht er die Pionierrolle des Soja Netz-werks hervor.

Das Soja Netzwerk Schweiz, in dem sich 29 Mitgliederorganisationen engagieren, setzt sich für einen verantwortungsbe-wussten Anbau und eine nachhaltige Be-schaffung von gentechfreiem Futtersoja ein. Die Soja-Beschaffer des Netzwerks importieren zu 99 Prozent verantwor-tungsbewusst produzierte Soja. Der Im-portanteil verantwortungsbewusster Soja im Gesamtmarkt lag im Jahr 2017 bei min-destens 96 Prozent.

Martin Rufer, Präsident von Soja Netz-werk Schweiz betont: «Die Zusammen-arbeit der Branche als Antwort auf die ökologischen und sozialen Probleme des Soja-Anbaus bringt allen Beteiligten einen Mehrwert und stärkt die Positionierung der Schweizer Land- und Ernährungswirt-schaft. Künftig wollen wir in der Schweiz 100 Prozent verantwortungsvoll produ-zierte Soja einsetzen.»

Der neue Art. 104a der Bundesver-fassung besagt, dass der Bund die Vo-raussetzungen für grenzüberschreiten-

de Handelsbeziehungen schafft, die zur nachhaltigen Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft beitragen. Adrian Aebi, Vizedirektor des Bundesamtes für Landwirtschaft sieht das Soja Netzwerk als Beispiel, wie Branchen selber Initiative ergreifen: «Freiwillige Lösungsansätze von Marktteilnehmern sind besser als Inter-ventionen und Vorgaben des Bundes. Das Soja Netzwerk sollte Mut machen, in an-deren Märkten ähnliches zu realisieren.»

Aus der Medienmitteilung von Soja Netz-werk Schweiz (www.sojanetzwerk.ch)

Soja zwischen den Fronten des Handelskrieges

gl. Der Handelsstreit zwischen den USA und China, der sich mit gegenseitigen Straf-zöllen auf Importprodukten hochschaukelt, lässt auch die Preise für Import-Soja in der Schweiz ansteigen. Wegen des Handelskrie-ges bzw. der Strafzölle auf US-Soja deckt sich China vermehrt in Brasilien statt in den USA mit Soja ein; Brasilien ist aber gleich-zeitig der wichtigste Beschaffungsmarkt von gentechfreiem Soja für die Schweiz. Die Ver-teuerung der Proteinkomponenten – Soja ist auch «Leitwährung» für die übrigen Prote-inträger – ist ein wichtiger Grund für die Fut-terpreiserhöhungen im Sommer 2018.

Soja: Besser als sein Ruf!

gl. Unter dem Titel «Die Soja-Lüge» hat die landwirtschaftliche Fachzeitschrift «die Grüne» (Ausgabe 2/2018) einen Artikel publiziert, der die wichtigsten Vorwürfe und Vorurteile gegen den Soja-Anbau in Brasi-lien richtigstellen soll. Umweltorganisatio-nen würden ungerechtfertigt das schlechte Gewissen der Fleisch- und Eierkonsumenten schüren. Die brasilianischen Behörden und Soja-Farmer hätten nämlich durchaus ihre Hausaufgaben in Bezug auf die Schonung der Regenwälder und Ökosysteme sowie der sozialen Standards gemacht. Der Artikel wurde uns mit freundlicher Genehmigung der «Grüne»-Redaktion zum Download als pdf zur Verfügung gestellt (siehe unter www.aviforum.ch > Gefl ügelzeitung > Ak-tuelle Ausgaben > Downloads aktuell)

Aktuelles

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Schweizer Geflügelzeitung 8/18 7

Es liegt mir fern, meinen Berufskollegen Ratschläge zu erteilen; trotzdem ist es mir ein Anliegen, auf die Futtergetreide-Problematik hinzuweisen. Bei den Um-weltverbänden, Medien, Behörden und Ämtern sind wir Gefl ügelproduzenten dauernd in der Kritik, weil ein grosser Teil des Futters für unsere Gefl ügelproduk-tion importiert werden muss. Wurden Anfang der 90-Jahre noch über 800’000 Tonnen Futtergetreide in der Schweiz produziert, sind es heute nicht einmal mehr 400’000 Tonnen. Auf die Landwirt-schaftspolitik, die zu diesem markanten Rückgang führte, möchte ich hier nicht weiter eingehen.

Für uns Gefl ügelproduzenten ist es von grosser Dringlichkeit, dass sich im Futtergetreideanbau eine Trendwende einstellt. Unser Gefl ügel braucht Fut-terweizen – und nicht Blumenwiesen. Wollen wir unser Image stärken oder erhalten, müssen wir mehr Futterweizen anbauen. Sicher werden wir nie 100% unserer Futterkomponenten im Inland produzieren können, aber eine Umkehr ist wichtig. Wir müssen den Aussagen von gewissen Ämtern entgegenhalten,

die der Meinung sind, das Gefl ügel sol-le dort produziert werden, wo das Futter wächst. Unsere Gefl ügelproduktion liegt uns am Herzen, ist sie doch auf unse-ren Betrieben «eine der besten Kühe im Stall», zu der wir Sorge tragen wollen.

Aus diesem Grund möchte ich jedem Produzenten ans Herz legen, bei der nächsten Saat im Oktober wenn immer möglich Futterweizen auszusäen. Wollen wir bei den Konsumenten, Behörden und Ämtern Goodwill schaffen, müssen wir dafür eigene Opfer bringen. Da unser Begehren nach einem Einzelkulturbei-trag immer wieder abgewiesen wurde, sind wir gezwungen, selber Schritte zu unternehmen. Die laufenden Bemühun-gen zur Förderung des Futtergetreide-anbaus unterstützen wir vollumfänglich. Mit Sicherheit können wir mit diesem Engagement auch unsere Verarbeiter überzeugen, unsere Bemühungen in ihre Beurteilung aufzunehmen und ihren Bei-trag einzubringen. Gehen wir voran und zeigen wir, dass es uns ernst ist mit ge-sundem Schweizer Futtergetreide!

Robert Raval, Präsident

Die Seite der Schweizer Gefl ügelproduzenten

Aus den Verbänden

Trinkwasserinitiative

Am 18. Januar 2018 wurde die Initiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» eingereicht. Sie hätte schwer-wiegende Konsequenzen für die Schwei-zer Landwirtschaft, aber auch für die der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Kreise. Eine fundamentale Änderung der Agrarpolitik und das weitgehende Ende ei-ner produzierenden Landwirtschaft wären die Folgen. Der Schweizer Bauernverband wird sich vehement für ein Nein an der Urne einsetzen. Er hat daher ein Konzept zur Bekämpfung der Initiative erarbei-tet. Dieses sieht vor, die Zeit bis 2020 für eine Vorkampagne zu nutzen, die zu einer Versachlichung der Thematik beitragen soll. Darauf aufbauend soll die eigentliche Abstimmungskampagne geführt werden.

Eine ganz wichtige Massnahme ist die Bil-dung einer breiten Allianz gegen die Initi-ative. Auch die SGP sind eingeladen dort mitzuwirken.

Nachhaltige Futtermittel-versorgung

Seit Herbst 2017 sucht eine vom Schwei-zer Bauernverband initiierte Arbeitsgrup-pe einen Weg, um die Versorgung mit Schweizer Futtermitteln zu erhöhen. Nun präsentierte sie erste Zwischenresultate. Alle sind sich einig, dass die Erarbeitung einer von der gesamten Branche mit-getragenen Strategie nötig ist. Grössere Vorbehalte gibt es jedoch bei der Frage der Mitfi nanzierung der Kosten für die Ausdehnung der Schweizer Futterweizen-produktion. Die Akteure der betroffenen

Branchen können sich nun im Rahmen einer Vernehmlassung zu den Zwischen-resultaten äussern.

Neues von Proviande

Neue Berechnung des Gefl ügelfl eisch-konsums

Auf Wunsch der Gefl ügelverarbeiter wurden die veralteten Ausbeutefaktoren (Schlacht- und Zerlegungsausbeute) für das Gefl ügel aktualisiert. Diese werden für die Berechnung der Menge an verkaufs-fertigem Gefl ügelfl eisch bzw. des Gefl ü-gelfl eischkonsums verwendet, die von Proviande jährlich mit den Zahlen zum Schweizer Fleischkonsum publiziert wer-den. Neben den aktualisierten Ausbeute-faktoren werden neu die ganz (grillfertig) vermarkteten Poulets zu 100% als ver-kaufsfertige Menge angerechnet und nicht mehr «rechnerisch zerlegt». Proviande be-rechnete die Zahlen für das Gefl ügelfl eisch rückwirkend für das Jahr 2017 sowie vier weitere Vorjahre mit aktualisierten Aus-beutefaktoren: Es resultierte ein wesent-lich höherer Pro-Kopf-Konsum (2017: neu 13,2 kg statt wie bisher 11,8 kg) sowie ein höherer Inlandanteil (2017: neu 61,8% statt wie bisher 57,9%). In einer späteren Ausgabe wird über die Details dieser Neu-berechnung berichtet.

Entscheid der Lauterkeitskommission zum Poulet-Inserat der Proviande

Die Tierrechtsorganisation «Tier im Fo-kus» hat Anfang dieses Jahres bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission Beschwerde gegen Proviande eingereicht, insbesondere wegen der Aussagen zum Aussenklimabereich im Inserat «Logen-plätze für unser Gefl ügel». Es wurde be-mängelt, dass suggeriert wird, das Gefl ü-gel habe tagsüber stets Zugang zu einem Wintergarten. Die Lauterkeitskommission empfi ehlt in ihrem Entscheid, auf diese Aussage zu verzichten, da die Tiere erst ab dem 21. Tag Zugang zum AKB ha-ben müssen. Proviande tritt darauf ein und wird zukünftig im Inserat schreiben: «Ausserdem verfügen alle BTS-Ställe über einen geschützten Aussenklimabereich.» Die von den Beschwerdeführern aufge-führten Punkte betreffend der erhöhten Schlafplätze sowie des Gesamteindrucks

Es braucht Futtergetreide !

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des Inserates hat die Lauterkeitskom-mission abgewiesen.

Neue Faktenblätter Es gibt viele gute Gründe, um beim Ein-

kauf auf Fleisch aus der Heimat zu achten. Vier neue Faktenblätter – für Rind, Kalb, Schwein und Poulet – liefern Hintergrund-informationen über die Produktionsbedin-gungen und Tierhaltung in der Schweiz, kurz und knapp zusammengefasst. Die neuen Faktenblätter, die Broschüre «Vom Poulet», sowie weitere interessante Bro-schüren rund um die Tierhaltung können bei Proviande bestellt oder auf der Web-seite www.schweizerfl eisch.ch herunter-geladen werden.

Corinne Gygax, SGP-Geschäftsstelle

Resultate der Campylobacter- Überwachung bei Mastpoulets

Im ersten Halbjahr 2018 konnte eine im Vergleich zu den Vorjahren generell tief-ere Nachweisrate von Campylobacter bei Mastpouletherden beobachtet werden. Die Anzahl positiver Herden bewegte sich meistens am unteren Rand der jährlichen Schwankungen und erreichte insbesondere im März 2018 ein Rekordtief (siehe Grafi k). Aufgrund der niedrigen Untersuchungs-zahlen können allerdings grosse Schwan-kungen in der berechneten Herdenprä-valenz auftreten, weshalb zur generellen Beurteilung die Ergebnisse des gesamten Jahres 2018 abgewartet werden müssen. Wichtig wird vor allem die Entwicklung über die Sommermonate werden.

2017 wurden weniger Campylobacteri-ose-Fälle beim Menschen gemeldet als im Vorjahr (siehe auch Artikel S. 3). Die Fall-zahlen bewegen sich jedoch im Rahmen der jährlich üblicherweise beobachteten statistischen Schwankungen und stagnie-ren mit über 7000 gemeldeten Fällen auf hohem Niveau. Die Meldedaten stellen nur die Spitze des Eisberges dar, die Dun-kelziffer wird als hoch eingeschätzt.

Durch die Einhaltung der Guten Hygie-nepraxis (siehe Kasten unten) tragen Sie als Gefl ügelhalter zur Reduktion des Campy-lobacter-Risikos bei. Für Ihre Bemühungen danken wir Ihnen herzlich. BLV

Grafi k: Anteil Campylobacter-positiver Mastpouletherden 2011 – 2014, 2016, 2018 (Januar - Juni). (Die Campylobacter-Überwachung wird beim Gefl ügel seit 2014 alle 2 Jahre durchgeführt.)

Stallplakat «Gute Hygienepraxis in der Pou-letmast» unter: www.aviforum.ch > Wissen > Zahlen, Fakten... (Suche Stichwort...)

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Schweizer Geflügelzeitung 8/18 9

Die 20. GalloSuisse-Delegiertenversamm-lung gehört der Vergangenheit an. Den-noch ein paar Gedanken dazu, ist es doch jedes Mal eine kleine Herausforderung, eine DV zu organisieren. Basis bildet eine gut erreichbare Lokalität mit passender Infrastruktur. In diesem Punkt hat Gallo-Suisse 2018 eine Änderung vollzogen. Nachdem die Delegiertenversammlung in den letzten Jahren jeweils an einer Land-wirtschaftsschule stattgefunden hat, wur-de dieses Jahr die zentral gelegene Vian-co Arena Brunegg gewählt, mit Service durch den Gasthof Schützen in Aarau. Die Delegierten und Gäste konnten sich nach der Versammlung an schön gedeckte Ti-sche setzen und bekamen Salat, Haupt-gang, Dessert und Kaffee serviert. Der Vorstand hatte den Eindruck, dass dieser Service gut angekommen ist.

Speziell gefreut hat sich der Vorstand über die grosse Anzahl Delegierte und Gäste. Gründe, die 20. Delegiertenver-sammlung zu besuchen, gab es ja genug. An erster Stelle erwähnt seien die grösse-ren personellen Veränderungen: die De-mission unseres Präsidenten Jean Ulmann und des langjährigen Vorstandsmitglieds Heinz Lehmann, die neue Generalsekre-tärin Edith Nüssli sowie die neuen Vor-standsmitglieder Karin Frederiks, IG Eico, André Hodel, MGH, und Martin Rüegg, EGA. Zu reden gaben die bedeutenden Entscheidungen der Migros betreffend Gestaltung des Eiersortimentes und Aus-stieg aus der Althennen-Verwertung beim

GalloCircle. Ich denke, das waren die Punkte, die schon vorgängig Gedanken und Fragen ausgelöst haben. An der Ver-sammlung des Gallo Circle, die gleichen-tags stattfand, informiert Willi Neuhauser transparent über die Situation und die ge-planten Schritte. Die Gestaltung des Eier-Sortiments bei Migros fordert das Ressort Markt von GalloSuisse heraus. Die Ver-stärkung durch André Hodel kommt also zu einem guten Zeitpunkt.

Der Vorstand wird sich auch in der neu-en Zusammensetzung dafür einsetzen, dass das Hauptziel von GalloSuisse er-reicht wird: eine wirtschaftliche und leis-tungsfähige Schweizer Legehennen-Hal-tung, die ihre Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Umwelt wahrnimmt. Wenn auch nicht immer alles so entschie-den wird, wie wir Eierproduzenten uns das wünschen, sind wir doch zuversicht-lich, dass schlussendlich gute Lösungen für die Branche gefunden werden.

In diesem Sinne verweise ich schon heute auf die nächste Delegiertenversammlung; traktandiert sind dann unter anderem die Gesamterneuerungswahl des Vorstandes und die Wahl eines neuen Gallo Suisse-Präsidenten. Reservieren Sie sich schon heute den 6. Juni 2019 und feiern sie mit uns neben dem neuen Präsidenten auch den 20. Geburtstag von Gallo Suisse. Bis dahin wünsche ich allen Aufzüchtern und Eierproduzenten alles Gute.

Hans Fischer,Vorstandsmitglied, Ressort Markt

Die Seite der Schweizer Eierproduzenten

Vorwort des Vorstandes

Aus den Verbänden

Reservieren Sie sich schon heute den 12. Oktober für einen Besuch in St. Gal-len. Start ist um 9 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Anschliessend an die Veranstal-tung bleibt noch genügend Zeit für einen Besuch der OLMA, der Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung, und ei-nen Eierlikör am Stand von Eidorado, dem Messeauftritt der Sektion EGA.

Das detaillierte Programm mit Anmel-detalon erhalten die Mitglieder rechtzeitig per E-Mail.

Erlös von der Schweizer Meis-terschaft im Eiertütschen

500 Franken hat GalloSuisse im Sommer ans Hilfswerk Heks zur Förderung länd-licher Gemeinschaften überweisen. Der grösste Teil der Spende ist der Erlös aus dem Verkauf der Eier für die Schweizer Meisterschaft im Eiertütschen an der BEA 2018. Wer Schweizer Meister werden wollte, musste sich für 5 Franken eines der speziell gestalteten Meisterschafts-Eier kaufen. Insgesamt wurden 64 Eier ver-kauft, was einen Erlös von 320 Franken er-gab. Ferner konnten die Hühner, die wäh-rend der Sonderschau im Stall scharrten, verkauft werden. Dadurch kamen weitere 140 Franken in die Kasse. Zum Schluss hat Marketing-Leiter Daniel Würgler den Be-trag auf 500 Franken aufgerundet.

Die Spende hilft, dass Menschen in Ent-wicklungsländern sich Hühner oder einen Brutapparat kaufen oder einen Stall bauen können, um ihre Hühner zu schützen.

Edith Nüssli, Generalsekretärin

Auf dem Weg zur neuen Werbe-kampagne

Ende Juni fanden die ersten Drehtage für die neue Werbekampagne statt. Bei fan-tastischem Bergwetter im Engadin setzte ein ganzes Team voller Begeisterung die Ideen bis ins letzte Detail um. Zum Beispiel fuhren wir mit Kamera, Licht- und Ton-Material mitten in den Fahrgästen zehn-mal die Gondel rauf und runter, bis alles passte. Im Zentrum stand immer unser Star: das Schweizer Ei in allen möglichen

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Welt-Eiertag 2018: Kommen Sie am 12. Oktober nach St. Gallen

Am Welt-Eiertag 2018 lanciert Gallo Suisse die neue Marketing-Kampagne «Das Schweizer Ei» mit einem Eier-Zmorge. Ziel ist, 177 Gäste zu bewirten, so viele Perso-nen wie der Durchschnitts-Eierkonsum pro Jahr in der Schweiz.

In erster Linie will GalloSuisse die Mit-glieder und ihre Familien einladen; Kin-der, Grosseltern und Mitarbeitende sind ausdrücklich erwünscht. Als Gäste emp-fangen wir zudem Vertreter der Eierbran-che, der Landwirtschaft und der Medien.

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10 Schweizer Geflügelzeitung 8/18 Aus den Verbänden

Variationen; hart oder weichgekocht, als Spiegelei, im Sandwich oder als Zutat in einem feinen Rezept; immer wieder wurde Begeisterung entfacht.

Nach diesen Drehtagen im Engadin folgten weitere Drehtage in der Region Zürich und in einem Studio. Das viele Film-material wird nun unter die Lupe genom-men und die besten Aufnahmen zu kurzen Spots geschnitten. Am 12. Oktober 2018 werden wir die neue Kampagne in St. Gal-len vorstellen (siehe 2. Abschnitt Seite 9).

Der Weg begann mit einem Workshop im Herbst 2017. Ein breit abgestütztes Team defi nierte die neue Werbekampag-ne, die sich nun in der Umsetzungs phase befi ndet. Wir haben entschieden, das Schweizer Ei in den Fokus zu stellen und aufzuzeigen, wie vielseitig, faszinierend und gesund dieses einmalige Lebensmittel ist. Die zahlreichen kurzen Spots sind das Mittel, um diese Vielfalt sowohl Online, als auch am Fernsehen sichtbar zu machen.

Das Marketing Team GalloSuisse

Die vollständige Vision des Marke-tings lesen Sie auf www.gallosuisse.ch/verband/marketing.

Bilder unten: Impressionen von den Dreharbeiten für die neue Eier-Werbekampagne im Engadin.

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Schweizer Geflügelzeitung 8/18 11Wissenschaft und Praxis

Leistungsprüfung von Legehybriden in Bodenhaltung in Kitzingen (D)

Fünf Legehybriden im Vergleichstest An der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Kitzingen wurde im Herbst 2017 ein Herkunftsvergleich mit zwei weis sen und zwei braunen Legehybriden sowie mit einer Hybride mit cremefarbigen Eiern abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden im Prüfbericht der LfL sowie in der deutschen Fachzeitschrift DGS (22/2018) publiziert. Nachfolgend fi nden Sie eine Zusammen-fassung der wichtigsten Resultate.

gl. Der 13. Herkunftsvergleich von Lege-hybriden in Kitzingen wurde im Oktober 2017 mit 13 Legeperioden beziehungs-weise 364 Produktionstagen abgeschlos-sen. Die fünf geprüften Herkünfte – zwei braune, zwei weisse und eine weissbefi e-derte Hybride mit cremefarbigen Eiern – sind in der Tabelle unten aufgeführt.

Aufzucht und HaltungAlle Tiere hatten einen unbehandelten

Schnabel und wurden in Bodenhaltung aufgezogen. Schon in der Aufzucht wur-den Pickblöcke und Luzerneballen zur Beschäftigung angeboten. Das Lichtpro-gramm gab ab der 10. Alterswoche eine Tageslänge von 11 Stunden vor; die Stei-gerung der Lichtdauer erfolgte erst ab der 20. Alterswoche im Legestall.

Die Hennen wurden im Alter von 18 Wochen in zwei Ställe mit Bodenhaltung und Fenstern umgestallt. Die Abteile für jeweils 110 beziehungsweise 138 Tiere bestanden zu einem Drittel aus Einstreu-fl äche und zu zwei Dritteln aus Rostfl äche (1-etagig) und waren mit Pfannenfütte-rungen, Nippeltränken und 2-etagigen Nestreihen ausgestattet. Es wurden pro Herkunft 496 Tiere in 4 Abteilen (Wieder-holungen) geprüft; bei der Herkunft Loh-mann Brown war es die doppelte Anzahl.

Die Einstreuschicht aus 5 cm Weichholz-hobelspänen und wurde an verkrusteten Stellen ersetzt und bei Bedarf ergänzt. Daneben standen den Hennen permanent Picksteine und mit Sand befüllte Staubbä-der zur Beschäftigung zur Verfügung. In der Hälfte der Abteile wurden zudem Aus-ternschalen, Magensteinchen und Salz in separaten Behältern zur freien Verfügung angeboten.

FütterungIn der 19. und 20. Alterswoche erhielten

die Hennen ein Vorlegefutter mit 18,5% Rohprotein und 2% Kalzium. Das Phase-1-Legefutter, das anschliessend bis Ende 9. Legeperiode verabreicht wurde, enthielt 18,0 % Rohprotein, 11,6 MJ UEG Energie, 0,42% Methionin, 4,5% Rohfaser und 3,7% Kalzium. Das Phase-2-Futter wurde ab der 10. Legeperiode verabreicht und enthielt 17,5% Rohprotein, 11,4 MJ Ener-gie, 0,39% Methionin, 5,5% Rohfaser und 3,9% Kalzium.

LegeleistungDie wichtigsten Resultate sind in der Ta-

belle unten aufgeführt. Zuerst fällt die markant höhere Legeleis-

tung je Durchschnittshenne der Weissle-ger (93,5%) gegenüber den Braunlegern

(85,7%) auf. Dies ergab nach 13 Legepe-rioden eine Differenz von 29 Eiern je An-fangshenne, wobei sich in diesem Merkmal auch die Tierverluste niederschlagen. Die vor allem bei braunen Hybriden bekannte Untugend des Eierfressens könnte, so eine Vermutung, ebenfalls eine Rolle gespielt haben, zumal die Braunleger deutlich unter den Legeleistungs-Sollwerten der Zuchtorganisationen lagen. Positiv fällt die Hybride Lohmann Sandy auf, die mit 91% Legeleistung näher bei den Weis sen lag.

Eigewicht und FutterverbrauchDie Unterschiede im Eigewicht waren

sehr gross, wobei die beiden Extreme in-nerhalb der Weissleger zu fi nden waren. Die weissen LSL legten sogar schwerere Eier als die beiden braunen Herkünfte. Der geringste Anteil Kleineier (unter 53g) war jedoch bei Lohmann Brown und Lohmann Sandy zu verzeichnen.

Die LSL lagen auch im täglichen Fut-terkonsum über dem Durchschnitt; nur die Lohmann Sandy zeigten noch mehr «Appetit». Dank der höchsten Eimasse-produktion wiesen die LSL aber die bes-te Futterverwertung auf (kg Futter je kg Eier). Entgegen den Erwartungen lag der tägliche Futterverbrauch der braunen Hy-briden im Durchschnitt unter jenem der

Hybride

Lege-leis tungje DH, %

Eier je Anfangs-

henne

Futter je Tier & Tag

g

Tier-verluste

%

Ø-Ei-gewicht

gKleineier< 53 g, %

Gross eier> 73 g, %

Knickeier%

Eischalen-f estig keit 67 AW; N

Gefi eder-qualität72 AW 1)

Lohmann Brown 86.2 304.4 120.4 8.6 64.7 1.3 7.4 4.08 42.3 26 – 68 – 6

Novogen Brown 85.2 304.4 119.0 4.4 63.1 2.3 3.9 3.45 39.4 10 – 69 – 21

Ø Braune 85.7 304.4 119.7 6.5 63.9 1.8 5.6 3.77 40.8 ––

Lohmann LSL classic 93.0 329.2 124.2 5.4 65.0 1.8 7.4 1.95 38.3 14 – 68 – 18

Dekalb White 94.0 337.6 121.0 3.4 62.3 2.9 1.8 1.59 37.6 4 – 77 – 19

Ø Weisse 93.5 333.4 122.6 4.4 63.7 2.3 4.6 1.77 38.0 ––

Lohmann Sandy 91.0 325.5 128.8 4.6 64.3 1.3 5.3 1.76 42.8 2 – 60 – 38

1) Prozent-Anteil der Tiere mit: starken... – leichten... – ohne... Gefi ederschäden

Tabelle: Die wichtigsten Resultate des Herkunftsvergleiches mit Legehybriden in 13 Legeperioden (364 Tagen).

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12 Schweizer Geflügelzeitung 8/18 Wissenschaft und Praxis

weissen, was mit dem höheren Produkti-onsbedarf aufgrund der höheren Eierpro-duktion begründet werden dürfte.

Mortalität, Kannibalismus, Gefi ederAngesichts der intakten Schnäbel la-

gen die Tierverluste mit total 5,6% be-ziehungsweise 0,43% je Legeperiode im Gesamt-Durchschnitt tief. Dazu dürften die Einstreupfl ege und das permanente Angebot von Beschäftigungsmaterialien beigetragen haben. Die Unterschiede zwi-schen den Hybriden waren statistisch nicht gesichert.

Am höchsten waren die Abgänge bei Lohmann Brown mit 8,6%, wovon 3,5% auf das Konto von Kannibalismus vor al-lem im Kloaken- und Bürzelbereich gin-gen. Bei den anderen Hybriden machte diese Abgangsursache total nur 0,4 bis 0,8% aus. Entsprechend war bei Lohmann Brown auch der Gefi ederzustand bei Pro-duktionsende am schlechtesten. Die beste Gefi ederbenotung erhielt die Hybride Loh-mann Sandy.

Zehenkannibalismus trat erwartungs-gemäss nur bei den weissen Hybriden auf und verursachte bei den LSL 2,2% und bei den Dekalb 1,4% Tierverluste. Bei den lebenden Tieren wiesen 8% der LSL-Hen-nen und 3% der Dekalb-Hennen gros se Zehenverletzungen und/oder fehlende Zehenglieder auf.

EiqualitätWeiss- und Cremeleger hatten mit

durchschnittlich 1,8% deutlich weniger Knickeier als die Braunleger (3,8%), ob-wohl die Weissleger eine etwas tiefere Schalenbruchfestigkeit aufwiesen. Die beste Schalenstärke hatte gegen Produk-tionsende Lohmann Sandy.

Blut- und Fleischfl ecken sind noch im-mer ein Thema bei den Braunlegern: Rund ein Viertel aller Eier wiesen in der 67. Al-terswoche Flecken über 3 mm auf; bei den cremefarbigen Eiern waren es knapp 15%, bei den weissen 0%.

FazitDer bayerische Herkunftsvergleich von

Legehennen in der Bodenhaltung ist auch aus Schweizer Sicht interessant, wenn-gleich nicht alle getesteten Herkünfte hierzulande vertreten sind. Die Resultate zeigen, dass es insbesondere zwischen braunen und weissen Herkünften noch immer beachtliche genetische Unterschie-

de gibt. Dies gilt nicht nur für die Leis-tungseigenschaften, sondern auch für unerwünschtes Verhalten, das zu Pick-verletzungen an Körper, Kloake und Zehen führt – Probleme, die seit dem freiwilligen Verzicht auf das Entschärfen der Schnabel-spitze verstärkt auftreten. Da in Kitzingen Tiere mit intakter Schnabelspitze geprüft wurden, legte man entsprechend grosses Gewicht auf die Beschäftigung der Tiere (Picksteine, Sandbad), was mit vergleichs-weise wenig Tierverlusten belohnt wurde.

Gut bewährt hat sich im Test Lohmann Sandy. Diese Hybride kommt bekanntlich im österreichischen Bio-Eiermarkt zum Einsatz, wo die Bruderhähne aufgezogen werden. Auch in der Schweiz werden ab

Dezember 2018 Lohmann-Sandy Küken erhältlich sein, eine Elterntierherde befi n-det sich gegenwärtig in Aufzucht.

Abschliessend sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den Resultaten eines Her-kunftsvergleiches immer um eine Mo-mentaufnahme eines einzelnen Umtriebes unter bestimmten Managementbedingun-gen handelt. Zudem kann in den kleinen Prüfgruppen eine ausgeprägte Eigendyna-mik bei Verhaltenskriterien (gegenseitiges Picken, Eierfressen) entstehen.

Quelle: «13. Bayerischer Herkunftsver-gleich von Legehybriden in Bodenhal-

tung» (Download unter: www.lfl .bayern.de/lvfz/kitzingen). Zusammengefasst und

kommentiert von A. Gloor, Aviforum

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Schweizer Geflügelzeitung 8/18 13

henchoz/gl. Michel Chaubert, bis zu sei-ner Pensionierung verantwortlich für die Milchproduktion, hat seinem 28-jährigen Sohn Laurent den Landwirtschaftsbetrieb in Pui doux (VD) übergeben können. Der gut eingerichtete 40-Hektar-Betrieb ist seit 1996 Bio Knospe-zertifi ziert; die Milch der 30 Montbéliard-Kühe wird in Palézieux zu Gruyère AOP verarbeitet.

Laurent Chaubert hat die gesamte land-wirtschaftliche Ausbildung durchlaufen und im Jahr 2015 das Meisterdiplom er-halten. Im Lehrjahr auf dem Betrieb des Bio-Präsidenten im Kanton Zug lernte er nicht nur Schweizerdeutsch, sondern es wurde auch sein Interesse an der Bio-Ge-fl ügelhaltung geweckt. Sein Lehrmeister konnte ihm sein Wissen und seine Erfah-rung in der Bio-Eierproduktion vermitteln.

Das Stallbauprojekt Mit seinem Meisterdiplom in der Ta-

sche wollte Laurent Chaubert auf seinem Betrieb ein Stallbauprojekt für Bio-Lege-hennen realisieren. Er besuchte mehrere 2000-er Bio-Legehennenställe, bevor er sich für den Stallbaupartner entschied.

Gemäss Bio Suisse beträgt der maximal erlaubte Tierbestand pro Betrieb 4000 Le-gehennen, verteilt in zwei separaten Stäl-len à 2000 Hennen. Obwohl er gerade den Betrieb übernommen hatte, machte der junge Landwirt die Rechnung: Um die Produktionskosten zu senken, plante er den gleichzeitigen Bau von zwei Bio-Le-gehennenställen mit totalen Investitions-kosten von rund 1,4 Millionen Franken. Die Investitionskosten je Tierplatz sind bei Bio-Gefl ügelställen wegen der strengeren

Anforderungen (siehe Tabelle S. 14) mar-kant höher als bei konventionellen Ställen.

Die Firma Globogal, zuständig für die Projektleitung und die Stalleinrichtungen, realisierte in Zusammenarbeit mit weiteren Unternehmen und Partnern zwei funktio-nelle Gefl ügelställe, gebaut mit Schweizer Holz. Die Erd- und Maurerarbeiten wur-den von regionalen Unternehmen über-nommen. Für den Holzbau engagierte die Globogal die Firma Blumer Lehmann AG in Gossau, die ausschliesslich Schweizer Holz verwendet, und für Dach und Fassaden die Firma Koch in Ermensee (LU). Laurent Chaubert profi tierte von der ausgezeich-neten Koordination zwischen den drei Fir-men, die regelmässig zusammenarbeiten.

Der erste Stall, der den Eiersortierraum enthält, ist 45 m lang, der zweite Stall 35 m. Beide Ställe sind 14 m breit, inklusi-ve dem Wintergarten mit einer Fläche von je 200 m2. Dazu kommen anschlies send an den Stall nochmals je 200 m2 ungedeckte

Auslauffl äche (Laufhof, Schlechtwetter-auslauf) sowie je rund eine Hektare Weide.

Die PartnerDie Firma Hosberg AG in Rüti (ZH), Pio-

nierin im Bio-Eiermarkt, vermarktet die Eier, die alle 2 bis 3 Tage vom Betrieb ab-geholt werden. Der Preis für die Normal-

Neuer Bio-Legehennenbetrieb in PuidouxIn den letzten Jahren hat die Bio-Eierproduktion eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht – mit einer jährlichen Zunahme von durchschnittlich 9%. 2017 machten die Bio-Eier schon 17% der gesamten Schweizer Eierproduktion aus. Diese erfreuliche Steigerung benötigt laufend neue Bio-Ställe. Ein stabiler und kostendeckender Eierpreis macht den Einstieg zu einer attraktiven Chance. Nachfolgend fi nden Sie das Portrait eines Betriebes in der Westschweiz, der mit zwei neuen Bio-Legehennenställen vor etwas mehr als einem Jahr in die Produktion eingestiegen ist.

Die Schweizer Bio-Eierproduktion• Rund 95% aller Schweizer Bioeier-Betriebe arbeiten nach den Richtlinien von Bio Su-isse (Knospe). Die restlichen Betriebe haben eher kleine Tierbestände; demzufolge haben fast 100% der CH-Bioeier Knospe-Qualität. 2017 gab es gemäss BfS 170 Betriebe mit mehr als 1900 Bio-Legehennen und 70 Be-triebe mit einem Bestand zwischen 450 und 1900 Legehennen. Die IG Bio Ei Suisse zählt zurzeit rund 130 Mitglieder. • Bio Suisse-Lizenznehmer für Verarbeitung und Handel mit Knospe-Eiern sind: Hosberg AG, EiAG, Lüchinger + Schmid und EiCO• Beim Bio-Gefl ügelfutter ist die Firma Alb. Lehmann Marktführerin mit über 50% Marktanteil, gefolgt von der Mühle Rytz, der UFA und der Mühle Grüninger.• Nach BioSuisse muss 90% des Futters aus Bio Knospe-Anbau stammen. Seit 2012 kau-fen die grossen Schweizer Eierhändler aber nur noch Bioeier von Legehennen, die mit 100% Biofutter gefütterten werden. • Seit 2018 muss 70% des verwendeten Bio-Soja aus europäischem Anbau stammen. Ab 2019 müssen alle Futterkomponenten aus Europa kommen. Die Migros verzichtet seit 2018 auf Soja im Bio-Legehennenfutter.

Bilder: Rechts: Betriebsleiter Laurent Chaubert. Unten links: Der eine der beiden Bio-Legehen-

nenställe mit dem Laufhof im Vordergrund. Unten Mitte: Das Stallsystem mit Volito-Voliere

und Volito-Legenest von Globogal. Unten rechts: Der Wintergarten mit den Sandbädern sowie der

automatischen Körnerverteilung (aufgehängter Sacksilo links sowie Transportrohr und Verteiler

für die Körner unter dem Dach).

Brancheninfos

Page 14: 8/18 Gefl ügelzeitung - Aviforum · 2018. 4. 7.  · Die Schweizer Gefl ügelzeitung Aviculture Suisse 8/18 21. August 2018 Aviforum, 3052 Zollikofen Fortsetzung auf Seite 2 Liebe

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Anforderung Freiland-Legehennen-haltung (BTS + RAUS)

Bio-Legehennenhaltung (gemäss BioSuisse)

Maximale Anzahl Hennen

18 000 Hennen pro BetriebMax. 2000 Hennen pro Stall; max 2 Stäl-le pro Betrieb (= 4000 Hennen)

Verfügbare Fläche im Stall

Max. 10,7 Hennen1) pro m2Max. 8 Hennen pro m2 (wenn Wintergar-ten ganztags zugänglich)

Scharrfl äche im Stall 20% der begehbaren Fläche 33% der Stallgrundfl äche

Aussenklimabereich 43 m2 / 1000 Hennen 100 m2 / 1000 Hennen

Auslauffl äche2) [43 m2 / 1000 Hennen] 2) 100 m2 / 1000 Hennen 2)

Weidefl äche 2.5 m2 / Henne 3) 5 m2 / Henne

Körnerbeifütterung nicht obligatorisch5% der Futterration sind als ganze Körner in der Einstreu zu verteilen

1) 12,5 Hennen pro m2 Gitterfl äche + 3,5 Hennen pro m2 Einstreufl äche (mind. 20% Einsteufl äche).2) Ungedeckte Auslauffl äche bzw. «Schlechtwetterauslauf»: nicht obligatorisch gemäss RAUS, obligatorisch

gemäss BioSuisse ab 2019.3) gemäss Vorgaben der Eier-Abnehmer bzw. Labels. Keine Mindestfl äche in RAUS-Anforderungen.

Tabelle: Wichtigste Anforderungen in der Freiland- (konventionell) und Bio-Haltung von Legehenneneier ab 53 Gramm beträgt 45,9 Rappen je Stück. Die rund 150 Tonnen Bio-Futter im Jahr werden von der UFA geliefert, die auch die technische Beratung sicherstellt. Die Wüthrich Gefl ügel AG in Belp liefert die Junghennen.

Schon der zweite UmtriebIm Mai 2017 kamen die ersten 18-wö-

chigen Junghennen auf den Betrieb. Im einen Stall wurden weisse Hennen, im zweiten Stall braune Hennen eingestallt. Nach 12 Legemonaten und einer kurzen Leerzeit kamen zwei neue Junghennen-Herden in Produktion – was jährlich rund 1,16 Millionen Bio-Eier ergibt.

Text und Bilder: Claude Henchoz,Château d’Oex, übersetzt und bearbeitet

von A. Gloor, Aviforum

Brancheninfos

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Schweizer Geflügelzeitung 8/18 15Brancheninfos

Aviforum-Diplomreise nach Deutschland

Bio-Eier und Hühnermobile sind in Deutschland im TrendAls Abschluss der Berufsschule am Aviforum unternahmen die angehenden Gefl ügelfachleute im Juni dieses Jahres eine dreitägige Reise nach Deutschland. Dort besuchten sie mehrere Legehennenställe, hauptsächlich auf Bio-Betrieben.

Aviforum. Auf ihrer Reise nach Deutsch-land besichtigte die Berufsschulklasse des Aviforum fünf Legehennenbetriebe. Vier davon waren Bio-Betriebe, die in Beglei-tung von Axel Hilckmann von Bioland besucht wurden. Bioland ist der führende Verband für Bio-Landbau in Deutschland.

Zwei der besuchten Bio-Betriebe haben mobile Legehennenställe, die in Deutsch-land mittlerweile sehr verbreitet sind.

Bioland: 3000 Hennen je Stall abteil und 6000 Hennen je Stallgebäude

Die Bio-Richtlinien sind nicht überall gleich. Nach Bio Suisse (Knospe) sind ma-ximal 2000 Legehennen je Stallgebäude möglich (bzw. 3000 nach CH-Bio-Verord-nung). In der EU sind maximal 3000 Le-gehennen pro Stalleinheit möglich, aber beliebig viele Stalleinheiten im selben Ge-bäude. Nach Bioland sind es maximal zwei vollständig getrennte Stallabteile – also maximal 6000 Hennen – je Stallgebäude. Und es gilt nach «EU-Bio» sowie Bioland-Richtlinien eine Mindest-Weidefl äche von 4 m2 je Huhn – also gleich viel wie für die konventionellen EU-Freilandhennen. In der Schweiz hingegen gelten nach Bio Suisse und «Bundes-Bio» 5 m2 je Huhn.

3000-er Bio-LegehennenherdenDie besuchten 3000-er Bio-Legehen-

nenställe sind mit Volieren und Wintergar-ten ausgerüstet und insofern gleich aufge-baut wie Schweizer Legehennenställe.

Auf dem «Hasenberghof» in Adelsried werden zwei 3000-er Bio-Legehennen-her-

den in einem Stall gehalten. Die Voliere hat integrierte Nester und die Hühner können unter der Voliere zirkulieren. Dem Betrieb ist das Tierwohl sehr wichtig. So beträgt die Besatzdichte im Stall nur 3,7 Hennen je m2 anstatt wie erlaubt 6 Hennen. Auch die Weide ist grösser als vorgeschrieben.

Auf der Weide wachsen verschiedene hochwachsende Pfl anzen wie zum Beispiel Sonnenblumen im äusseren Weidebereich Pappeln, mit dem Zweck, die Hennen in den Auslauf zu locken und ihnen Schutz zu bieten – auch vor Greifvögeln: Ferner sollen die Pappeln Nährstoffe binden und später Hackschnitzel für die Abdeckung der stallnahen Weidebereiche liefern.

Die Junghennen der Hybride Lohmann Sandy werden aus Österreich zugekauft, weil dort die Bruderhähne gemästet wer-den. Der Hasenberghof bezieht selber geschlachtete Hähne und vermarktet die-se. Mittlerweile hätten sie 2000 Hähne verkauft, wobei die Aufklärung der Kon-sumenten sehr wichtig sei. Die Lohmann Sandy-Hennen legen praktisch gleich vie-le Eier wie die «üblichen» Hybriden; die cremefarbige Eierschale ist sozusagen ihr «Markenzeichen».

Die Eier werden unter der Marke «Ha-senberghof» vermarktet, 70% über den Grosshandel, 20% über Läden und 10% über die Direktvermarktung – letztere zum Preis von 35 Cent/Ei.

Auch Thomas Haut in Markt Indersdorf betreibt auf seinem 50-ha-Biobetrieb einen 3000-er Bio-Legehennenstall. Der Betrieb produziert alles Getreide selber, das Soja

kommt aus dem Raum Bayern. Grosse Eier werden direkt ab Hof vermarktet, der Rest verkaufsfertig in die Verteilzentren ver-schiedener Läden geliefert.

Mobilställe für Bio-LegehennenAuf dem Bio-Betrieb von Josef Wessin-

ger in Bobingen werden 550 Legehennen in einem Mobilstall gehalten. Der sehr gut ausgestattete Stall ist quasi ein «Folientun-nel auf Kufen» (Fabrikat Wördekemper, www.mobilstall.de). Er hat einen kleinen Vorraum, wo die Eier gesammelt werden, danach kommt der Tierbereich und auf der Stirnseite des Stalles noch der Scharraum. Das Futter wird in Rundfutterautomaten angeboten. Das Tränkewasser wird in ei-nem Tank im Stall gelagert. Die Kosten des kompletten Mobilstalles betrugen rund 100 Euro pro Tierplatz.

Rund alle drei Monate wird der Stall mit zwei Traktoren auf eine neue Weidepar-zelle gezogen, die mit einem fl exiblen Netz eingezäunt und mit künstliche Schutz- und Schattenspendern versehen wird.

Sämtliche Eier werden selber vermark-tet, entweder im eigenen Hofl aden für 38 Cent oder an kleinere Läden für 31 Cent.

Auch auf dem 140-Hektar Bio-Be-trieb von Martin Gastl in Steinach hat es zwei Hühnermobile für je 225 weis-se und braune Hühner. Es handelt sich um ein Modell auf Rädern der Firma Iris Weiland (www.huehnermobil.de),mit einem Scharraum unter dem Stall und mit Einstreu-Legenestern, die für die Eier-sammlung von ausserhalb des Stalles zu-

Bilder vom Bio-Legehennenstall auf dem «Hasenberghof» mit Wintergarten (Mitte) und Weideauslauf (ganz hinten sind die Pappeln erkennbar).

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16 Schweizer Geflügelzeitung 8/18

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Schweizer Geflügelzeitung 8/18 17Brancheninfos

Versuch am Aviforum mit der Desinfek onsanlageBiostel® Compact Ein Pouletmastversuch im Versuchsstall des Aviforum im April/Mai 2018 verglich je vier Versuchsabteile mit und ohne Trän-kewasserdesinfektion.

Mittels der Desinfektionsanlage Biostel®

Compact (siehe Bild) wurde vor Ort aus Kochsalz eine Desinfektionslösung herge-stellt, um das Tränkewasser der vier Ver-suchsabteile zu desinfi zieren. Untersucht wurde der Einfl uss auf die Futterverwer-tung, Mortalität und Gewichtszunahme. Die Mast dauerte 37 Tage und erfolgte nach in der Schweiz praxisüblichen Vor-gaben.

Aus diesem Versuch resultierten folgen-de Ergebnisse:• Der Deckungsbeitrag je Tier (Erlös minus Futter- und Kükenkosten) lag beim Des-infektionsverfahren (Fr. 2.39) um 4.1% höher als bei der Kontrollgruppe (Fr. 2.29).• Die Schlachtausbeute lag bei durch-schnittlich 71.7%. Das Schlachtgewicht war mit einem Durchschnitt von 1667 Gramm beim Desinfektionsverfahren um 33 Gramm höher.• Die Mortalitätsrate lag beim Desinfek-tionsverfahren um 40% tiefer.

Obwohl im Versuch gute Rahmen-bedingungen mit guter Wasserqualität, sauberen Tränkeleitungen und optimaler Haltung vorlagen, konnte mit dem Desin-fektionsverfahren eine Steigerung des De-ckungsbeitrags um 0.10 Fr. je Tier erzielt werden. Im Versuch wurde die Wirksam-keit der hergestellten Desinfektionslösung jedoch bei weitem nicht ausgeschöpft, denn sie trägt zusätzlich zum Abbau des Biofi lms in den Leitungen, zum Netzschutz und zur Entkeimung des Wassers bei. Un-ter Praxis bedingungen lassen sich mit der Zuführung von qualitativ hochwertigem Tränkewasser somit noch weitere Steige-rungen der Mastergebnisse erwarten.

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gänglich sind. Den Strom für die Beleuch-tung im mobilen Hühnerstall liefern eigene Solarzellen auf dem Dach.

Der Stall wird alle vier Wochen auf eine neue Weideparzelle gestellt.

Die Bio-Eier werden im Hofl aden zum Preis von 45 Cent pro Ei verkauft.

Boden- und Freilandhaltung mit 20 000 konventionellen Legehennen

Auf ihrem 70-Hektar Betrieb hält die Fa-milie Schuhmacher in Kirchberg/Iller rund 20 000 Legehennen – je die Hälfte in Bo-den- und Freilandhaltung und je zur Hälfte braune und weisse Hennen. In zwei von drei Stallabteilen hat es Volieren – einmal mit Zugang zu Aussenklimabereich und Weide und einmal ohne – und im dritten Stall ein Vollrost-System mit Kotrgrube

und Zugang zum Aussenklimabereich. Da in Deutschland freiwillig auf das

Schnabelkürzen verzichtet wird, hat es im Aussenklimabereich viele Beschäftigungs-möglichkeiten wie Stroh, Heu, Kalkgrit und Picksteine. Zudem wird zur Beruhi-gung der Tiere Salz übers Wasser zudosiert (500 g pro 1 m³).

30% der Eier werden in 10-er Schach-teln direkt an Lebensmittelläden zum Preis von 20 Cent je Stück geliefert. 70% gehen in den Grosshandel auf 30-er Höckern zum Preis von 11 bis 13 Cent für Bodenhaltung und 12 bis 15 Cent für Freilandhaltung. Für die Althennen erhält der Betrieb 3 bis 4 Cent pro kg Schlachtgewicht.

Wir danken ganz herzlich Axel Hilck-mann von Bioland und allen besuchten Betriebe für ihre Gastfreundschaft!

Aviforum-Berufsschul-Jahrgang 2017/18 und A. Gloor, Aviforum

Fortsetzung von Seite 15 (Diplomreise)

Der Mobilstall auf Kufen der Firma Wördekemper auf dem Betrieb Wessin-ger. Links: der Vorraum mit Eiersamm-lung sowie auf der gegenüberliegenden Stallseite der Scharraum.

Der Mobilstall der Firma Iris Weiland auf dem Betrieb Gastl. Unten links das Einstreunest, das von aussen bedienbar ist, unten rechts der Scharraum unterhalb des Stalles.

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18 Schweizer Geflügelzeitung 8/18

gl. Direktor Ruedi Zweifel begrüsste an der diesjährigen Diplomfeier am Aviforum rund 60 Personen – Diplomanden, Lehr-meister, Fachlehrer, Experten, Eltern und Partner. Ständerat Isidor Baumann, Prä-sident der Stiftung Aviforum, gratulierte den neun Diplomanden zu ihrem erfolg-reichen Berufsabschluss und betonte, dass Gefl ügelfachleute gesuchte Fachkräfte in einer erfolgreichen Branche der Schweizer Landwirtschaft sind.

Erika Bigler, Fachlehrerin und Leite-rin Ausbildung am Aviforum, stellte die Diplo manden vor und berichtete über

das Schuljahr sowie die Diplomreise nach Deutschland im Juni (siehe S. 15).

Von den neun Diplomierten (siehe Kas-ten) schlossen deren vier die volle drei-jährige Gefl ügellehre in Erstausbildung ab. Während der ersten beiden Lehrjahre haben sie zusammen mit den Landwirten die regionalen Landwirtschaftsschulen besucht. Im 3. Lehrjahr belegten sie von Oktober 2017 bis Mai 2018 zusammen mit den Zweitausbildnern die gefl ügelspe-zifi schen Kurse am Aviforum in Zollikofen sowie die allgemeinen Fächer am Inforama Rütti. Drei Personen hatten ihre Erstausbil-dung als Landwirt/-in abgeschlossen und konnten eine einjährige Zweitausbildung in der Gefl ügelproduktion mit Besuch der Gefl ügelkurse am Aviforum anhängen. Weitere zwei Personen mit einem Berufs-abschluss ausserhalb des landwirtschaftli-chen Berufsfeldes absolvierten zwei Gefl ü-gel-Lehrjahre.

Vom 11. bis 14. Juni standen neben den berufsübergreifenden Prüfungen am Info-rama Rütti zwei schriftliche, vier mündli-che und die praktischen Prüfungen, die zentral am Aviforum durchgeführt wur-den, auf dem Programm. Neun von zehn Absolventen haben die Prüfungen bestan-den. Mit einer Bestnote von 5,9 brillierte Romina Waldvogel. Der positive Eindruck, den dieser Jahrgang schon im Fachunter-richt hinterliess, spiegelte sich auch in den Abschlussnoten wider: Sechs der neun Di-plomierten schlossen mit einer Note von 5 und höher ab.

Das Aviforum gratuliert den Diplomier-ten zu ihrem Berufsabschluss und wünscht ihnen alles Gute für die Zukunft!

Diplomfeier der Gefl ügelfachleute am Aviforum vom 4.7.2018

Neun Gefl ügelfachleute diplomiertNach 3-jähriger Erstausbildung oder 1- bzw. 2-jähriger Zweitausbildung bestanden dieses Jahr neun Kandidaten erfolgreich die Fähigkeitsprüfung als Gefl ügelfachleute und erhielten anlässlich der Diplomfeier das eidgenössische Fähigkeitszeugnis.

Swiss Skills 2018

Vom 12.-16. September 2018 fi nden auf dem Bernexpo-Areal in Bern die SwissSkills 2018, die Schweizer Berufsmeisterschaften statt (Infos unter www.swiss-skills.ch). An einem Stand mit einem kleinen Hühner-haus sowie verschiedenen Infos wird auch der Beruf des/der Gefl ügelfachmannes/-frau vorgestellt. Am Sonntag, 16.9. wird der «Turbo-Eiersammler» erkoren...

Die Diplomierten

Reihenfolge wie auf Titelseite, ab 3. Person von links:

Manuel Schär*, Heiden SG

Andreas Döbeli, Sarmenstorf AG

Romina Waldvogel, Stetten SH

Daniel Christen, Hergiswil b. Willisau LU

Jaqueline Wirz*, Rümlang ZH

Marcel Baumann*, Attelwil AG

Stephanie Kunz, Schwarzenbach LU

Joas Rindlisbacher*, Belp BE

Oliver Münger, Diemerswil BE

* mit 3-jähriger Erstausbildung

Zweitausbildung als Gefl ügel-fachmann – in nur einem Jahr

Die berufl iche Grundbildung im Berufsfeld Landwirtschaft erlaubt es z.B. Landwirten, Obst- oder Gemüsebauern mit EFZ in nur einem Zusatzjahr den Fähigkeitsausweis als Gefl ügelfachmann/-frau zu erlangen. Neben dem Lehrverhältnis auf einem an-erkannten Gefl ügel-Lehrbetrieb sind die gefl ügelspezifi schen Berufsschul-Blockkurse während des Winterhalbjahres am Aviforum in Zollikofen (BE) zu besuchen. Mit einem Berufsabschluss ausserhalb der Landwirt-schaft sind zwei Lehrjahre nötig.

Gefl ügelfachleute sind in der Branche be-gehrte und gesuchte Fachleute, so z.B. als Mitarbeiter oder als Berater bei Futterher-stellern, Stallbaufi rmen oder Eier-, Junghen-nen- und Gefl ügelvermarktern.

Weitere Infos auf:www.aviforum.ch > Bildung

Gesucht:

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Berufsprüfung: ModuleGeflügel wirtschaft

Für die Absolvierung der Berufsprüfung «Betriebsleiter(in) Gefl ügelwirtschaft» bietet das Aviforum ab Dezember 2018 bis Sommer 2020 die 6 Gefl ügel-Module (GF 01 bis GF 06) an.

Detail-Infos und Anmeldung unter: www.aviforum.ch > Bildung > Höhere Berufsbildung > Berufs-/Meisterprüfung

Bei Interesse bitte anmelden an:Aviforum, Burgerweg 22, 3052 ZollikofenTel. 031 915 35 35; [email protected]

Brancheninfos

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Schweizer Geflügelzeitung 8/18 19

InlandDas Angebot liegt laut Produktionsprog-nose wesentlich über den Vorjahren. Trotz-dem sieht es auf dem Schweizer Eiermarkt nicht schlecht aus: Obwohl die Nachfrage wegen der Ferien und der heis sen Tempe-raturen geringer ist, ist kein grosser Ange-botsüberhang spürbar.

Durch den Wechsel auf junge Herden war und ist das Angebot an kleinen und normal grossen Eiern relativ gross. Diese Eier eignen sich dank der starken Schalen besonders gut als Picknickeier, und ge-kochte Schweizer Eier sind in der Sommer-saison je länger je mehr gefragt.

Dank dieser zusätzlichen Nachfrage und den Marktentlastungsmassnahmen des Bundes während den heissen Sommermo-naten kann der Schweizer Eiermarkt als befriedigend bezeichnet werden. Mit einer erneuten Belebung nach den Sommerferi-en wird gerechnet.

Tendenz: Die normale sommerliche Flaute sollte schon bald vorbei sein.

AuslandIm Ausland wurde das Angebot durch

umfangreiche Althennen-Schlachtungen zwar geringer, aber die Nachfrage ist feri-enbedingt ebenfalls ruhig. Die Preise blei-ben deshalb weiterhin auf sehr tiefem Ni-veau und werden sich voraussichtlich noch einige Zeit kaum erholen. Scheinbar ist auch die Nachfrage nach Verarbeitungsei-er eher gering, weil verschiedene Betriebe ferienhalber ein Minimum an Eiern verar-beiten. Das Ende der Ferien und kühlere Temperaturen sollten den Eiermarkt wie-derbeleben.

Tendenz: Nach den Ferien kann es nur besser werden.

Jean Ulmann, GalloSuisse

Marktbericht Eier(Ende Juli 2018)

Marktinfos

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Mio. Eier / mio d'oeufs

Kalenderwoche / semaine

2016 2017 2018

Produktionsprognose CH-Eier / prévision de la production d'œufs CH

Mengen und Preise / quantités et prix Quelle/source: Agristat, BLW / OFAG

Jahr / an: 2017 2017 2018

Monate / mois: Jan.-Dez. Jan.-Juni Jan.-Juni

KW / semaines: 1-52 1- 26 1- 26

Eier / œufs

CH-Produktion / production CH 1) Mio. Stk. / pcs 923.17 454.15 478.49

Import Schaleneier 2)

œufs en coquilles importés 2) Mio. Stk. / pcs 436.00 221.54 217.47

Importeierpreis inkl. ZollPrix par oeuf importé y.c. douane

Rp. / cts 12.96 12.45 13.51

Gefl ügel / volaille

CH-Produktion / production CH Mio. kg SG / PM 91.48 46.96 48.68

Import / importations Mio. kg 44.76 21.96 21.511) Angabe auf volle Kalenderwochen / quantités sur des semaines complets2) ohne Bruteier; inkl. Importe im Veredelungsverkehr / sans œufs à couver; y.c. les importations affectées au trafi c de perfectionnement actif

Kükenstatistik / statistique des poussins

Woche Mastlinien / souches chair Legelinien / souches pontesemaine 2017 2018 17/18 2017 2018 17/18

18 1‘390‘436 1’507’118 54’573 101’139

19 1‘379’764 1‘390’975 91‘294 49’689

20 1’445’486 1’548’149 42’336 127’090

21 1‘450‘503 1‘445‘039 93‘232 59‘128

22 1‘412‘496 1‘535‘215 102‘159 101‘869

23 1‘293‘927 1‘352‘447 105‘387 75‘219

24 1‘292‘489 1‘397‘664 65‘859 113‘695

25 1‘460‘644 1‘571‘293 86‘940 96‘129

26 1‘100‘823 1‘355‘808 66‘140 61‘198

1 - 26 34’914’288 37’146’474 106.4% 1‘956’519 2‘013’740 102.9%

Jahr / an 69’736‘382 37’146’474 53.3% 3’183’477 2‘013’740 63.3%

Prognose Jahr / prévision 74’347’274 3‘234’517

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