Aviforum, 3052 Zollikofen 21. Dezember 2010 12 10 · 06.09.2011 · 2 SGZ 12/10 AKTUELLES...

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Liebe Leserinnen und Leser Am 30. November hat das Bundesamt für Landwirtschaft die Grundzüge der Agrarpolitik 2014 - 2017 und die Wei- terentwicklung der Direktzahlungen vorgestellt. Die Direktzahlungen sol- len vermehrt mit konkreten gemein- wirtschaftlichen und ökologischen Leistungen verbunden werden. «Ver- sorgungssicherheitsbeiträge», «Kultur- landschaftsbeiträge», «Biodiversitäts- beiträge», «Landschaftsqualitätsbeiträ- ge» und «Produktionssystembeiträge» heissen die Vorschläge des BLW, die noch vor der Sommerpause 2011 in Vernehmlassung geschickt werden. Für den Produktionszweig Geflü- gelhaltung ändert insofern wenig, als BTS und RAUS – als besondere Leis- tung für das Tierwohl im Rahmen der Aktuelles Medienanlass des STS zu Freihandel und Tierschutz 3 Wirtschaftliche Tragbarkeit der Ammoniak-Massnahmen gefordert 5 Niedrigpathogener H5N2-Virus in deutschem Geflügelbestand 6 Interessante Internet-Links 6 Aus den Verbänden Die Seite der Schweizer Geflügelproduzenten (SGP) 8 Die Seite der Schweizer Eierproduzenten (GalloSuisse) 11 Wissenschaft und Praxis Volierenstudie in Österreich – Untersuchung zum Hennengewicht 14 Untersuchung zur Reinigung und Desinfektion in französischen Legebetrieben 17 Aus der/für die Branche Reise der IG L & S nach Deutschland und Holland 20 Optigal wächst und feiert 22 Neuer Inauen-Geflügelmaststall in Utzenstorf BE 22 Marktinfos 23 Mitte November organisierte die Produzentenorgani- sation IG L&S eine Reise nach Holland und Deutschland und besuchte dort Legebetriebe mit Boden- und Frei- landhaltung (siehe Seite 20). Editorial Aviforum, 3052 Zollikofen 21. Dezember 2010 Fortsetzung auf Seite 2 12 10

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Liebe Leserinnen und LeserAm 30. November hat das Bundesamt für Landwirtschaft die Grundzüge der Agrarpolitik 2014 - 2017 und die Wei-terentwicklung der Direktzahlungen vorgestellt. Die Direktzahlungen sol-len vermehrt mit konkreten gemein-wirtschaftlichen und ökologischen Leistungen verbunden werden. «Ver-sorgungssicherheitsbeiträge», «Kultur-landschaftsbeiträge», «Biodiversitäts-beiträge», «Landschaftsqualitätsbeiträ-ge» und «Produktionssystembeiträge» heissen die Vorschläge des BLW, die noch vor der Sommerpause 2011 in Vernehmlassung geschickt werden.

Für den Produktionszweig Gefl ü-gelhaltung ändert insofern wenig, als BTS und RAUS – als besondere Leis-tung für das Tierwohl im Rahmen der

AktuellesMedienanlass des STS zu Freihandel und Tierschutz 3

Wirtschaftliche Tragbarkeit der Ammoniak-Massnahmen gefordert 5

Niedrigpathogener H5N2-Virus in deutschem Gefl ügelbestand 6

Interessante Internet-Links 6

Aus den VerbändenDie Seite der Schweizer Gefl ügelproduzenten (SGP) 8

Die Seite der Schweizer Eierproduzenten (GalloSuisse) 11

Wissenschaft und PraxisVolierenstudie in Österreich – Untersuchung zum Hennengewicht 14

Untersuchung zur Reinigung und Desinfektion in französischen Legebetrieben 17

Aus der/für die Branche Reise der IG L & S nach Deutschland und Holland 20

Optigal wächst und feiert 22

Neuer Inauen-Geflügelmaststall in Utzenstorf BE 22

Marktinfos 23

Mitte November organisierte die Produzentenorgani-sation IG L&S eine Reise nach Holland und Deutschland und besuchte dort Legebetriebe mit Boden- und Frei-landhaltung (siehe Seite 20).

Editorial

Aviforum, 3052 Zollikofen 21. Dezember 2010

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AKTUELLES

«Produktionssystem beiträge» – weiter-geführt werden. Ein Landwirtschaftsbe-trieb wird aber in der Regel zusätzliche ökologische Leistungen erbringen müs-sen, wenn er die Höhe der Direktzah-lungen beibehalten will.

Damit wachsen die Anforderungen an die Betriebe weiter. Zudem drohen in der Tierhaltung Mehrinvestitionen zur Reduktion der Ammoniakemissi-onen (Seite 5). Gleichzeitig sollen die Betriebe hinsichtlich eines allfälligen Freihandels wettbewerbsfähiger wer-den. Der Schweizer Tierschutz (STS) zweifelt daran, dass die Landwirtschaft all diese Herausforderungen gleichzei-tig meistern kann und befürchtet einen Abbau des Tierschutzstandards im Falle eines Freihandels abkommens (Seite 3). Auch aus diesem Grund ist es interes-sant, einen Blick über die Grenzen zu werfen und zu sehen, wie ausländische Berufskollegen ihre Herausforderungen meistern (Seite 20).

Wir wünschen Ihnen erholsame Feier-tage und alles Gute im neuen Jahr!

Ihr Redaktionsteam

SchweizerischeGefl ügelzeitung Fachzeitung für die schweizerische Gefl ügelwirtschaft (ISSN 1420-9217) Druckaufl age: 1'850 Exemplare Herausgegeben vom Aviforum, 3052 Zollikofen. Druck: CopyQuick, Bern

Redaktion und Verlag: Burgerweg 22, 3052 Zollikofen Tel. 031 915 35 35, Fax 031 915 35 30 E-Mail: [email protected] Redaktion: Andreas Gloor (Leitung; gl), Ruedi Zweifel (zw)

Abonnemente und Inserate: Hanspeter Pfeiffer, Tel. 031 915 35 35 Fax 031 915 35 30E-Mail: [email protected]

Abopreis: Schweiz: Fr. 65.–; Ausland: auf Anfrage

Nächste Ausgaben:Ausgabe 1/11: Redaktionsschluss: 17.12.2010 erscheint am: 25.01.2011

Ausgabe 2/11: Redaktionsschluss: 27.01.2011 erscheint am: 22.02.2011

Fortsetzung Editorial

Für Ihre Agenda27.1.2011 Frick Bio-Legehennentagung

29.1.2011 Bern Wintergrill-Fest

4.-13.2.2011 Basel MUBA, mit Nordostschweizer Eierproduzenten

24.-27.2.2011 St. Gallen Tier & Technik

3.3.2011 Zollikofen Gefl ügelfachtagung BVET/WPSA

30.3.2011 Münchwilen (TG) GV GalloCircle

31.3.2011 DV Schweiz. Gefl ügelproduzenten (SGP)

6.4.2011 Zollikofen Gefl ügel-Aktualisierungstagung AGRIDEA / Aviforum

3.-4.5.2011 Zollikofen Jahrestreffen Gefl ügelberater D / A / CH

29.4.-8.5.11 Bern / Luzern BEA / LUGA

9.6.2011 Ost-CH DV GalloSuisse

SGZ 12/10 3

AKTUELLES

STS/gl. Der Schweizer Tierschutz STS ver-glich an der Medienkonferenz vom 4. No-vember den Tierhaltungsstandard der EU und der Schweiz. Gestützt auf eine ak-tuelle STS-Recherche befürchtet er eine allgemeine Senkung des Tierschutz-Stan-dards für Haltung, Transport und Schlach-tung von Nutztieren, falls die Schweiz ein Freihandelsabkommen mit der EU im Be-reich Landwirtschaft abschliesst.

Priorität Qualität und TierschutzMilch, Fleisch und Eier von Nutztieren,

die sich frei auf der Weide bewegen kön-nen und in tierfreundlichen Ställen gehal-ten werden – so stellt sich der Schweizer Tierschutz STS eine «Qualitätsstrategie» für die hiesige Landwirtschaft vor. Doch mit dem geplanten Freihandelsabkom-men zwischen der Schweiz und der EU sieht der STS dieses Ziel in Gefahr. «Man fürchtet, dass einerseits die Tierschutz-gesetzgebung verwässert und das Tier-wohl leiden würde und andererseits die Anteile an tierfreundlich produzierten Eiern und Labelfl eisch sinken könnte», fasste STS-Geschäftsführer Hansuli Hu-ber eine Umfrage bei rund 60 Schweizer Entscheidungsträgern aus den Gebieten Politik, Wirtschaft, Konsum und Umwelt zusammen (siehe Kasten). Das Gros der angefragten Entscheidungsträger – Aus-nahmen sind Vertreter der Metzger- und Detailhandelskreise – sieht deshalb ein Freihandelsabkommen Schweiz - EU unter der Tierschutz-Optik kritisch.

Der STS sieht die Schweizer Bauern nicht in der Lage, gleichzeitig die Folgen eines Freihandelsabkommens und die anspruchsvolle Qualitätsproduktion zu stemmen. Für den STS sind die Prioritäten klar: Zuerst müssen die Schweizer Land-

wirtschaft und die vor- und nachgela-gerten Stufen die von Steuerzahlern und Konsumenten gewünschte Qualitätspro-duktion samt einem ethisch vertretbaren Tierwohlstandard umsetzen.

STS-Broschüre belegt hohes CH-Tier-schutz-Niveau

Der Schweizer Tierschutz STS hat die EU-Nutztierschutzgesetzgebung und den Tierhaltungsstandard von zwölf EU-Län-dern mit der Schweiz verglichen und die Resultate in einer Broschüre (siehe In-ternet-Link am Schluss) publiziert. Zwar besteht gemäss STS-Geschäftsführer Hu-ber auch in der Schweiz noch tierschüt-zerischer Handlungsbedarf, doch schätzt der STS die hiesigen gesetzlichen Bestim-mungen zu Haltung, Umgang, Transport und Schlachtung besser ein als in der EU. Zudem sei in der Schweiz der Anteil der Kühe, Schweine und des Gefl ügels in Aus-laufhaltung europaweit am höchsten.

Bauern fürchten ungleiche SpiesseGemäss Hansjörg Walter, Präsident

des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV), setzt sich der SBV für eine natur-nahe und tierfreundliche Qualitätspro-duktion ein. Er stelle das aktuelle und strenge Tierschutzgesetz nicht in Frage und wolle das im Tierschutzrecht veran-kerte Schutzniveau beibehalten. Viele Tierhalter seien auch bereit, freiwillig zu-sätzliche Leistungen für das Tierwohl im Rahmen der Programme RAUS und BTS zu leisten. Diese Programme seien für die Landwirtschaft wichtig. Mit der Grenzöff-nung erwartet der Schweizerische Bau-ernverband aber, dass die Fleischimporte stark zunehmen würden. «Ein Freihan-delsabkommen hätte sowohl negative

Folgen für das Tierwohl als auch für das Wohlergehen der Tierhalter. Qualität, Tierwohl und Nachhaltigkeit würden zu Gunsten des Preises in den Hintergrund gedrängt», warnte Hansjörg Walter.

Zwar nicht generell gegen ein Agrar-Freihandelsabkommen stellt sich Felix Lang von Uniterre Nordwest, gleichzeitig Co-Präsident von Bio Nordwestschweiz. Man stehe klar zur Qualitätsstrategie, doch «lehnen wir eine Grenzöffnung ohne Schutz unserer gesetzlich vorge-schriebenen Standards, als ökologische, soziale und tierschützerische Heuchelei ganz klar ab», betonte Bio-Bauer Lang.

Der Freihandel mit Agrarprodukten erzeuge weltweit mehr Verlierer als Ge-winner, ist Nationalrätin Maya Graf über-zeugt. Daher werde auch der weltweite Ruf nach «Nahrungsmittelsouveränität» immer lauter. Die Lebensmittelkrisen der vergangenen Jahre habe diesen Mecha-

Am 4. November hielt der Schweizer Tierschutz (STS) in Bern eine Medi-enkonferenz zum Thema «Freihandelsabkommen Schweiz – EU: Fluch oder Segen für den Tierschutz in der Landwirtschaft». Mehrere Referenten teil-ten die Sorge des STS, dass im Falle eines Freihandelsabkommens der Tier-schutzstandard in der Schweiz bedroht sein könnte. Unterstützt wird diese These durch eine Umfrage des STS bei Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik. Eine neue Broschüre des STS zeigt das höhere Tierschutzniveau der Schweiz gegenüber der EU auf. Somit bekommt die Schweizer Landwirt-schaft Schützenhilfe von Seiten des Tierschutzes bezüglich der Vorzüge der Schweizer Produktion.

Medienanlass des Schweizer Tierschutz (STS) vom 4. November

Freihandel: Fluch oder Segen für den Tierschutz?

STS-UmfrageIm Sommer 2010 hat der STS 56 Ent-scheidungsträger aus Politik, Wirtschaft, Konsum und Umwelt über ihre Meinung zu möglichen Konsequenzen eines Frei-handelsabkommens mit der EU für das Tierwohl befragt. Hier einige Resultate:

Die Vorschriften in der Eidg. Tierschutz-gesetzgebung zur Haltung von Nutztieren könnten unter Druck geraten (Angleichung an EU-Richtlinien): 62 % stimmten zu.

Transportvorschriften für Nutztiere könnten gelockert werden (Angleichung an EU-Richtlinien, Transit von Schlacht-tiertransporten): 71 % stimmten zu.

Eine bäuerlich geprägte Tierhaltung mit vergleichsweise niedrigen Tierzahlen und verschiedenen gehaltenen Tierarten pro Betrieb: 70 % meinten, dass diese Tierhal-tungsform eher abnehmen würde.

Die Höchsttierbestandesvorschriften könnten aufgehoben werden: 54% stimmten zu.

Der Anteil von Schweizer Eiern am Ge-samtkonsum könnte gleich bleiben oder sinken: 83% stimmten zu.

Der Anteil von Schweizer Labelfl eisch im Detailhandel könnte gleich bleiben oder sinken: 84% stimmten zu.

Fortsetzung auf Seite 5

4 SGZ 12/10

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nismus vor Augen geführt. Ein Freihan-delsabkommen vertrage sich nicht mit der Ernährungssouveränität unseres Landes.

Transitverbot für Tiere in GefahrEine weitere Gefahr sieht Barbara

Marty Kälin, Mitglied des STS-Zentralvor-stands, darin, dass bei den Freihandels-Verhandlungen das bisher bestehende Transitverbot für Schlachttiertransporte auf Druck der EU wohl geopfert werden müsste. Eine von der alt Nationalrätin 2007 eingereichte Parlamentarische Initiative verlangt denn auch, ein um-fassendes Schlachtiertransitverbot im Schweizer Tierschutzgesetz zu verankern. Der Nationalrat wird voraussichtlich im Dezember darüber beraten. Gemäss Bar-bara Marty Kälin ist ein Schlachttiertran-sitverbot von allergrösster Bedeutung. Denn bei einer Grenzöffnung bestünde die Gefahr, dass bei uns ausgerottete oder unbekannte Krankheiten und Seu-chen eingeschleppt werden könnten, welche das Leben von Millionen Nutz-tieren gefährden würden.

Die Referate anlässlich des Medienan-lasses, die STS-Umfrage und die neue STS-Broschüre «Freihandel und Tierschutz. Ein Vergleich Schweiz-EU» sind verfügbar unter www.tierschutz.com/media > Frei-handel CH - EU (04/11/10).

AKTUELLES

Wie der September-Ausgabe der SGZ zu entnehmen war, wird der Bund eine Vollzugshilfe für die Kantone publizieren, welche bauliche Massnahmen zur Reduktion der Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft vorgibt. Zur wirtschaftlichen Tragbarkeit solcher Massnahmen ist jedoch wenig bekannt. Eine Arbeitsgruppe, die auf Initiative betroffener landwirtschaftlicher Kreise entstand, will diesem Aspekt nun auf den Grund gehen.

Bei der «Vollzugshilfe zum Umweltschutz in der Landwirtschaft – Modul bauliche Anlagen» handelt es sich um Empfeh-lungen mit verbindlichem Charakter für die Kantone. Gemäss Artikel 11 des Um-weltschutzgesetzes müssen Massnahmen zur Emissionsminderung wirtschaftlich tragbar sein. Diesem Aspekt trägt die Vollzugshilfe, die nota bene ohne Mitwir-kung landwirtschaftlicher Kreise verfasst wurde, keine Rechnung.

Um ein koordiniertes Vorgehen sicher-zustellen, hat sich eine Begleitgruppe «Vollzugshilfe zum Umweltschutz in der Landwirtschaft» formiert. Die Mitglieder haben sich darauf geeinigt, dass die wirt-schaftliche Tragbarkeit von Massnahmen zur Ammoniakreduktion fundiert analy-siert und defi niert werden muss. In der Be-gleitgruppe unter Federführung des Bau-ernverbandes (SBV) sind das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), das Bundesamt für Umwelt (BAFU), Agridea, kantonale Vollzugstellen sowie die Tierproduktion mit Christoph Schatzmann vertreten. Er vertritt gemeinsam die Gefl ügelmäster (SGP), die Eier- (GalloSuisse) sowie die Schweineproduzenten (Suisseporcs).

An der ersten Sitzung der Begleitgrup-pe vom 22. November wurde ein Vorge-hen mittels Projektauftrag und folgenden Zielen skizziert:

Eruierung der Wirtschaftlichkeit und des Kosten/Nutzen-Verhältnisses von verschiedenen baulichen Massnahmen zur Ammoniakreduktion;

Erarbeitung eines neutralen Modells für die Berechnung der wirtschaftlichen Tragbarkeit;

Berechnung der Tragbarkeitsgrenze für verschiedene Tierhaltungsanlagen (Tierart, Bestandesgrösse) auf Grund des Modells.

Der Projektauftrag könnte zum Bei-spiel an die Schweizerische Hochschu-le für Landwirtschaft (SHL) oder an die Landw. Forschungsanstalt Tänikon (ART) vergeben werden. Das Projekt würde durch die Begleitgruppe aktiv begleitet.

Die Ergebnisse sollen den kantonalen Vollzugsstellen und den Tierhaltern kon-krete Grundlage liefern, um die wirt-schaftliche Tragbarkeit baulicher Mass-nahmen beurteilen zu können.Christoph Schatzmann, Vertreter der

Tierproduktion

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6 SGZ 12/10

H5N2-Fall in Deutschland

bvet. In Deutschland wurde Mitte Novem-ber die niedrigpathogene Aviäre Infl uenza H5N2 in einem Gefl ügelbetrieb festge-stellt. Es zeigten sich keine Symptome, der Nachweis erfolgte durch ein freiwilliges Überwachungsprogramm. Das Gefl ü-gel hatte Zugang zu einem Freigelände.

H5- und H7-Viren haben die Tendenz, zu hochpathogenen Viren zu mutieren. Des-halb musste der ganze Gefl ügelbestand getötet werden, total 17‘000 Legehen-nen, Enten, Gänse, Truten und Perlhühner.

In Südostasien wütet immer noch der hochpathogene Virustyp H5N1.

Wachsamkeit und strikte Hygiene in der Gefl ügelhaltung bleiben wichtig.

Interessante Internet-Links

Präsentation zur Weiterentwicklung der Direktzahlungen: www. blw.admin.ch> Aktuell (> Grundzüge der AP 2014-17).

Broschüre des Bundesamtes für Statistik «Vom Feld bis auf den Teller. Die Lebens-mittelkette in der Schweiz»: www.bfs.ad-min.ch > Aktuell > Publikationen.

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Wie funktioniert Gefl ügelzucht heute? (Jeroen Visscher, Genetiker, Hendrix)

Hintergrundinfos / erste Resultate zum EU-Zuchtprojekt «Low Input Breeds» (V. Maurer, E. Zeltner, FiBL)

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AKTUELLES

SGZ 12/10 7

Zum Abschluss das Beste...Schweizer Pouletfl eisch wird in hiesigen Küchen immer beliebter. Auch in diesem Jahr wird sich der Pro-Kopf-Konsum beim Schweizer Gefl ügelfl eisch (Hochrechnung) wieder um ca. 4 -5 % erhöhen. Schön! Gute Arbeit von uns Produzenten und unseren Vermarktern. Unser Produkt wird bei den Konsumenten geschätzt.

Aber warum fragen wir uns? Wir wünschen, dass sich dieser Trend auch im neuen Jahr fortsetzt. Hier einige persönliche Überlegungen, die ich gerne zur Diskussion stelle.

Viele Konsumenten kaufen «ökologisch». Sie machen sich Gedanken, woher und mit welchem Aufwand ihr Gefl ügelfl eisch auf den Teller kommt – und was liegt da näher, als unser Schweizer Gefl ügelfl eisch? Immer mehr Personen wünschen eine «artgerechte Haltung der Tiere». Wir mästen unser Gefl ügel in der Schweiz bereits seit 1991 nach dem strengsten Tierschutzgesetz. Und zusätzlich halten wir nahezu 90 % aller Poulets und 96 % aller Truten in besonders tiergerechter Stallhaltung (BTS). Dazu kommen noch viele Labels, welche mit RAUS und BIO noch weiter gehen.

Zu all diesen Kriterien leistet die Basiskommunikation für das Schweizer Gefl ügel-fl eisch einen grossartigen Beitrag. Sie sorgt für Bekanntheit und Vertrauen in unsere Produkte. Aber die Konsumenten wollen auch Sicherheit. Unsere Betriebe werden regelmässig von neutralen Stellen kontrolliert und wenn nötig sanktioniert. Ein Pro-dukt aus meinem Stall kann bis zu mir zurückverfolgt werden. Und bei einzelnen Pro-dukten steht sogar mein Name auf der Etikette. Einen grösseren Vertrauensbeweis kann ich «meinen» Kunden nicht entgegenbringen.

Es gibt jedoch auch Bereiche, in denen wir noch nicht da sind, wo wir gerne sein möchten. Um Vertrauen aufzubauen ist es wichtig, auch darüber zu sprechen und zu zeigen, was wir alles unternehmen, um Lösungen zu fi nden. Ich spreche das Thema Campylobacter an. Alles, was Rang und Namen hat, hat sich am 4. November 2010 in der «Campylobacter-Plattform» getroffen und vereint nach umsetzbaren Bekämp-fungsmassnahmen gesucht. Bei diesem «selbstherrlichen» Krankheitserreger tröstet es mich, dass er bei korrekter Hygiene und Erhitzung in der Küche keine Gefahr dar-stellt. «Unsere» Konsumenten mit top Schweizer Gefl ügelprodukten zu überzeugen und beliefern zu dürfen ist wieder unser Ziel für 2011.

Ich wünsche allen Produzenten und Produzentinnen sowie den Lesern der Gefl ügel-zeitung schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Peter Röthlisberger, Präsident

AUS DEN VERBÄNDEN

Die Seite der Schweizer Gefl ügelproduzenten

Kommunikationsbeiträge «Schweizer Fleisch»

Wie bereits in der September-Ausgabe berichtet, gab die geplante Erhöhung des Kommunikationsbeitrages der Proviande bei den Gefl ügelproduzenten Anlass zu

Diskussionen. An der Sitzung mit den Präsidenten der Mästerorganisa tionen erläuterte Heinrich Bucher, Direktor der Proviande, den Vorschlag des Verwal-tungsrates.

Mit der Erhöhung des Kommunika-tionsbeitrages sollen die strategischen

Ziele der Marketing-Kommunikation kon-sequent weiterverfolgt und die Bundes-mittel bestmöglich ausgeschöpft werden. Die strategische Zielsetzung der Marke-tingkommunikation «Schweizer Fleisch» sieht folgende Punkte vor:1. Die Stärken von Schweizer Fleisch im Inland hervorheben und dadurch die Marke «Schweizer Fleisch» positionieren, um die Konsumpräferenzen für Schweizer Fleisch zu schaffen. Dies wird umso wich-tiger, je mehr der Grenzschutz abgebaut wird. Bei offenen Grenzen soll die inlän-dische Produktion mindestens beibehal-ten werden können. 2. Höchstmögliche Beanspruchung der subsidiären Unterstützung des Bundes für die Absatzförderung. Die Investitions-bereitschaft der Branche für die Absatz-förderung ist ein Argument für die Zutei-lung der Bundesmittel. Der Fleischbereich ist hier im Vergleich zu andern Produkte-gruppen relativ schlecht gestellt. Der An-teil der Kommunikationsbeiträge am Wert des Tieres bzw. pro Tonne LG bei Gefl ügel liegt unter 1 %.

Die von Direktor Bucher vorgestell-te Beitragsgestaltung sieht vor, dass die Erhöhung in drei Etappen 2011 / 2012 / 2013 erfolgen wird (siehe Tabelle).

Für die Präsidenten der Mästerorgani-sationen ist es wichtig, dass die Beiträge aus der Gefl ügelbranche hauptsächlich für die Werbung und Absatzförderung von Gefl ügelprodukten und Broschüren im Inland eingesetzt werden. Sie wer-den an den Frühjahrsversammlungen ihre Produzenten informieren und einen Entscheid über die Beitragserhöhung der Beiträge verlangen.

Schlachtungen Beitrag Produzenten Beitrag Verarbeiter Kommunikationsbeitrag (Fr.)

Tierart/Jahr 2010 2011 2012 2013 2010 2011 2012 2013 2010 2011 2012 2013

Rind, Kalb 586‘140 Stk. 1.75 2.10 2.45 2.80 1.75 2.10 2.45 2.80 2‘051‘490 2‘461‘788 2‘872‘086 3‘282‘384

Schwein 2‘592‘527 Stk. 0.45 0.54 0.63 0.72 0.45 0.54 0.63 0.72 2‘333‘274 2‘799‘929 3‘266‘584 3‘733‘239

Gefl ügel 93‘598 t LG 2.20 2.64 3.08 3.52 2.20 2.64 3.08 3.52 411‘831 494‘197 576‘564 658‘930

Schafe, Ziegen 197'209 Stk. 0.20 0.24 0.28 0.32 0.20 0.24 0.28 0.32 78‘883 94‘660 110‘437 126‘213

Pferd 2'393 Stk. 1.00 1.20 1.40 1.60 1.00 1.20 1.40 1.60 4‘786 5‘743 6‘700 7‘658

Tabelle: Stufenweise Erhöhung der Kommunikationsbeiträge «Schweizer Fleisch» pro Tier bzw. pro kg LG (Gefl ügel)

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Proviande. Am 29. Januar 2011 ist es wieder soweit: Die Grillsaison wird er-öffnet. Dann fi ndet auf dem Berner Waisenhausplatz das jährliche Winter-grillfest statt. Bereits zum fünften Mal lädt Proviande/«Schweizer Fleisch» am letzten Samstag im Januar Grillfans zum Grilladen-Schmaus mitten im Winter ein.

Auf dem winterlich-heimeligen Platz mit Grillecken, Feuerstellen, Glühwein-ständen, Tännchen, Chalets und kusche-ligen Schaffell-Ecken gibt es die verschie-densten Fleischgrilladen mit Kartoffeln, Risotto und Brot zu geniessen.

Für das Gemüt für die ganze Familie gibt es Konzerte von Schweizer Musik-grössen, prominente Gäste, Märlistunden mit Prisca Saxer und eine Feuerstelle, an der Kinder gratis ihren Cervelat bräteln können. Begleitet wird der Anlass wie-derum von TV-Moderator Sven Epiney. Er wird dieses Mal die Berner Band Bluecifer, bekannt als Begleitband von Polo Hofer, und den Freiburger Barden Gustav ansa-gen. Dieser hat sich mit seiner ureigenen Mischung aus Rock, Pop und Chanson gesungen auf Deutsch, Französisch und Mundart beidseits des Röstigrabens eine grosse Fangemeinde geschaffen.

Der Sänger Gustav, Fussballexperte Gilbert Gress und Skicross-Olympiasieger Mike Schmid werden eine Stunde lang grillieren und die Grilladen verkaufen, um so Geld für die Stiftung «Denk an mich – Ferien für Behinderte» zu sammeln. Der

Betrag wird von Proviande verdoppelt und an «Denk an mich» übergeben.

Reservieren Sie dieses Datum – Bern erwartet Sie!

Fersengelenksveränderungen bei MastpouletsIn einem Vortrag an einer Produzenten-Orientierungsversammlung zeigte uns Frau Dr. Margrit Stamm, Gefl ügelfl eisch-kontrolle in Zell, die Aufgaben der amt-lichen Gefl ügelfl eischkontrollen auf. Die amtlichen Kontrollen dienen der Überprü-fung, ob das Lebensmittelrecht sowie die Bestimmungen über die Tiergesundheit und den Tierschutz eingehalten werden (Lebensmittelverordnung, Artikel 56).

Bei 100 Schlachttierkörpern pro Po-sten werden die Fersengelenke begut-achtet und die Veränderungen mit dem Handzähler erfasst. Es erfolgt ein Eintrag im Schlachtbegleitprotokoll für jeden Posten. Frau Dr. Stamm zeigte, wie die Fersengelenkveränderungen aussehen (siehe Bilder unten).

Veränderungen an den Fersengelenken waren noch vor einigen Jahren kein The-ma. Nach Ursachen und möglichen Mass-nahmen zur Verhinderung von solchen Veränderungen wird noch geforscht.

Hansueli Wüthrich, Sekretär

AUS DEN VERBÄNDEN

Wintergrillfest

ERÖFFNEN SIE MIT UNS DIE GRILLSAISON!Am Samstag, 29. Januar 2011, 11 bis 20 Uhr, Waisenhausplatz Bern

GUSTAV BLUECIFER18.00 Uhr 16.00 Uhr

11.30 Uhr/15.00 Uhr

MÄRLISTUNDE mit Prisca Saxer und Carnelli

13.15 – 14.15 Uhr

GUSTAV,

GILBERT GRESS

& MIKE SCHMID

grillieren für die Aktion

«Denk an mich – Ferien

für Behinderte»

Wintergrill 2011 am 29. Januar in Bern

Bild 1: Solche geringfügigen Veränderungen an den Fersengelenken werden toleriert.

Bild 2: Solche Veränderungen an den Fersen-gelenken werden beanstandet.

Bildquellen: Dr. Margrit Stamm

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Die Seite der Schweizer Eierproduzenten

AUS DEN VERBÄNDEN

Weihnachtszeit = Zeit der Geschenke und Zeit zum Feiern

Wieder ist ein Jahr praktisch zu Ende, und zu Weihnachten werden überall Geschenke verteilt. In der Familie und im Bekanntenkreis sind es meist mehr oder weniger nütz-liche Kleinigkeiten, mit denen man sich gegenseitig eine Freude macht. Angestellte bekommen eine Gratifi kation und für das neue Jahr eine Lohnerhöhung zugesichert.

Bei den Selbständigerwerbenden, sprich Produzenten, ist weder die Gratifi kation noch die Lohnerhöhung zugesichert. Uns sind zwar 365 Tage Arbeit auf sicher, doch der Lohn kommt an letzter Stelle – dann, wenn alle anderen Rechnungen bezahlt sind.

Die letzten Jahre lief der Eierabsatz wirklich gut. Produzenten, die gut arbeiteten und keine grösseren Probleme mit ihren Hühnern hatten, konnten dank scharfer Kal-kulation auch einen Lohn für ihre Arbeit herauswirtschaften. Allerdings lag es trotz gutem Absatz nicht drin, grössere Reserven für schlechtere Zeiten anzulegen.

Wenn uns jetzt gegen Ende Jahr wegen hitzebedingter tieferer Verkaufszahlen im letzten Sommer Abzüge mitgeteilt werden, fi nde ich das unkorrekt und falsch. Ein Produzent, der aufs Geratewohl mehr produziert als er es laut Vertrag oder son-stigen Abmachungen tun sollte, muss auch selber das Risiko für zeitweise schlechte Verkäufe übernehmen. Hingegen dürfen Produzenten, die von den Abnehmern mit einer entsprechenden Anzahl Hühner eingeplant und ausgestattet wurden, nie und nimmer für schlechte Verkaufszahlen bestraft werden.

Laut Statistiken des BLW sind die Margen im Handel nicht so schlecht; sie machen fast das Doppelte jenes Preises aus, den der Produzent für die Eier bekommt, sei-ne ganzen fi xen Produktionskosten eingerechnet. Ich setze voraus, in dieser relativ grossen Handelsmarge sei irgendwo Platz für das Risiko zeitweise tieferer Verkäufe fi x eingeplant. Legen die Hühner einmal weniger gut, bezahlt der Handel ja auch nur die Eier, die abgeliefert werden und nicht die Eier, die eigentlich hätten gelegt werden sollen!

Ich hoffe sehr, dass in dieser Sache doch noch Lösungen gefunden werden, die für alle Produzenten tragbar sind. Auch Produzenten sollen Ende Jahr mit der Freude feiern können, ein gutes Jahr hinter sich zu lassen und das neue mit neuem Elan zu beginnen. Auch 2011 wird viele Herausforderungen an uns alle stellen. Doch mit hoher Motivation und gutem Zusammenspiel zwischen der Produktion, dem Han-del und unseren geschätzten CH-Eierkonsumentinnen und Konsumenten werden wir wiederum viel Freude an und mit unserer Arbeit haben.

Der Ruf der Schweizer Eier ist auf sehr gutem Niveau. Das MUSS auch im neuen Jahr so bleiben. Irgendwelche negativen Geschehnisse könnten dieses kostbare Gut ganz schnell kaputt machen.

In diesem Sinne wünsche ich allen Produzenten, Abnehmern und den geschätzten CH-Eierkonsumentinnen und Konsumenten frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr. Jean Ulmann, Präsident

Interessengemeinschaften: Wozu?Teile der Eierproduzenten sind in Interes-sengemeinschaften (IG’s) organisiert, an-dere sind es nicht. Die prekäre Situa tion gleich mehrerer Produzentenbereiche – Milchwirtschaft als Dauerbrenner, ak-tuell auch die Schweinewirtschaft – zei-gen auf und machen klar, welch delikate

Folgen lückenhafte Koordination haben kann. Das Aushandeln vernünftiger, ak-zeptabler Bedingungen und Preise wird schwieriger und schwieriger. Am gleichen Strick und in die gleiche Richtung zu zie-hen ist gehörig einfacher, wenn in den eigenen Reihen Einigkeit herrscht – oder zumindest gegenseitige Abstimmung. Sich vor dem Ausbruch eines Kräftemes-sens, eines Scharmützels oder gar einer

Schlacht untereinander zu koordinieren, gehört eigentlich zwingend dazu.

Trotzdem: In der Praxis zeigen nicht organisierte Produzenten leider wenig Schub, bei der Bildung fehlender IG's aktiv mitzuwirken. Bestandene IG-Orga-nisierte sagen, es sei bei ihnen anfänglich ähnlich gelaufen. Der zunehmende Blick auf das Umfeld machte ihnen dann klar und klarer, dass eine starke IG bei Diskus-sionen mit einem Abnehmer segensreich sein kann. Das gilt nicht nur beim Aus-handeln von Preisen, sondern auch für Bedingungen, unter denen Produzenten arbeiten können und arbeiten müssen. Erst recht stimmt es im Falle von «mar-kig» werdender Kommunikation.

Nutzen einer IG für ProduzentenGefäss, seine Anliegen im Kollegenkreis

zu erörtern und dabei abzuwägen: a) sitze ich mit meiner Sorge einer «persön-lichen Grille» auf oder b) entspricht dies einem Anliegen, das auch nach Meinung anderer relevant ist, sozusagen also Hand und Fuss hat;

Anliegen, die jemand auf sich allein gestellt nicht so richtig vorzubringen ge-traut, können via IG eingebracht werden; die IG nimmt damit den Druck ein Stück weit vom einzelnen Produzenten;

Rückendeckung für Produzenten, die das Führen von Verhandlungen nicht gewohnt sind und sich unsicher fühlen, wenn sie auf ein profi liertes Verhand-lungs-Gegenüber treffen;

Unterstützung beim Aufdecken und Ausgleichen starker «Ausreisser» bei Preisen oder Abnahmebedingungen.

Nutzen einer IG für die AbnehmerDer IG-Vorstand ist ein (1!) kumulierter

Ansprechpartner für allgemeine Anliegen, Problemerörterungen und Regelungen, erspart damit sich wiederholende Einzel-gespräche zum gleichen Thema;

bessere Einschätzbarkeit und Relati-vierung von Produzenten-Anliegen: Wie stark brennt das Vorgebrachte tatsächlich unter den Nägeln? Ist es ein Einzelanlie-

12 SGZ 12/10

gen oder ein verbreitetes Anliegen? PR-seitig nutzbares Beispiel umgesetz-

ter marktwirtschaftlicher Fairness und Partnerschaft;

vergleichender Schutz gegen überbor-dende Forderungen von Produzenten.

Knackpunkte einer IG für den Produ-zenten

Kollegen gegenüber mindestens teil-weise aufdecken zu müssen, zu welchen Vertragsbedingungen man mit der eige-nen Unterschrift beim Abnehmer Ja ge-sagt hat;

gegebenenfalls für andere einstehen zu müssen – durch das Mittragen von An-liegen Dritter, die einem persönlich wenig betreffen, oder das Mittun im Vorstand;

nicht mehr nur die Faust im Sack ma-

chen zu können, weil nun ein Sprachrohr und Gefäss für Produzenten-Anliegen zur Verfügung steht.

Knackpunkte einer IG für den Abneh-mer

Kräftekonzentration auf Seiten der Produzenten, mit weniger Spielraum für individuelle Manöver;

Produzenten, die sich bei anderen um-schauen, Vergleiche ziehen, damit weni-ger leicht zu steuern oder zu beeinfl ussen sind.

FazitNicht immer ist es weise, nur auf sein

eigenes Hemd, sein eigenes Wohl zu schauen. Und wer kämpft bis zum bit-teren Ende, stellt womöglich ernüchtert

fest, dass es niemanden mehr zu besie-gen gibt, weil niemand mehr da ist. Auch traditionell vielleicht eher eigenwillig ori-entierte Landwirtschaftsleute gewinnen, wenn sie aus Fehlern anderer Branchen Lehren ziehen und die eigenen Kräfte zei-tig bündeln.

Oswald Burch, Geschäftsführer

Frauen in der Gefl ügelbranche befragtIn Anlehnung an das Interview in der Ok-tober-Ausgabe mit den zwei jungen Ge-fl ügelfachleuten, die kürzlich in die gros-sen Stiefel stiegen, antworten diesmal zwei Frauen, die jede Menge Geschichten über die Hühnerbranche zu erzählen hät-ten, auf dieselben Fragen.

Die Einkommensbasis im bäuerlichen Bereich liegt heute im Quervergleich um 40 % tiefer als der schweizerische Durch-schnitt. Was bewegt dich – trotzdem! – Nachwuchskräfte zum Einstieg in die Landwirtschaft zu ermuntern?

Sonja Degen (SD): Im Mittelpunkt steht die Freude am Beruf, am Umgang mit Tieren und die Möglichkeit, mit Kun-den Kontakte zu schaffen. Es ist somit sehr vielfältig.Josette Kunz (JK): Landwirt / Landwirtin ist ein natur- und tierverbundener Beruf mit vielseitiger Ausbildung. Nachwuchs-kräfte können ihre Fähigkeiten voll ein-setzen. Das gibt innere Zufriedenheit. Es ist kein 08:15 Job, es ist eine Lebenshal-tung. Und als Landwirt / Landwirtin fi ndet man immer einen Job.

Die Arbeit als Produzentin / Produzent im Landwirtschaftssektor ist zeitintensiv. Wie bist du damit umgegangen, ver-gleichsweise wenig Freizeit für dich zur Verfügung zu haben?

SD: Ich brauche das nicht. Für mich ist die Arbeit in Hof, Stall und Haushalt Ausgleich und zeitweise auch Erholung genug.JK: Als Landwirt – auch als Beraterin – gibt es saisonale, wetterabhängige, unvor-hersehbare sowie planbare Arbeitsspitzen (Ausstallung, Stallreinigung, Einstallung). Sie erfordern Flexibilität. Ein grosser Vor-teil ist die Selbständigkeit, die freie Zeits-einteilung, das Leben und Arbeiten mit der Familie, den Tieren und der Natur.

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AUS DEN VERBÄNDEN

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Wo siehst du heute nach wie vor Chan-cen und Entwicklungsmöglichkeiten,a) für «deinen» Betrieb?...

SD: Gewisse Sachen zu intensivieren und noch vermehrt direkt an die Kunden her-anzutreten, sprich Direktvermarktung. JK: Als Beraterin der Tierproduktion ist es mir wichtig, die Produzenten bei ak-tuellen und künftigen Herausforderungen zu unterstützen. Ihr Erfolg ist auch unser Erfolg.

…und b) für die Gefl ügelbranche?

SD: Das ist schwierig, weil fast alles aus-gereizt ist. Sicher gilt es aber, die hohe Qualität zu halten.JK: Der Konsument kann die Produkti-on vor Ort beim Bauern besichtigen und somit Vertrauen in die hohe Qualität, in SUISSE GARANTIE und die verschiedenen Labels bekommen. Dies bedingt, dass alle Beteiligten auch unbequemere Vor-schriften einhalten. Die schweizerische Gefl ügelproduktion soll sich weiterhin gegenüber dem Ausland abheben.

Mit welchen Argumenten würdest du Ab-seitsstehende zum Beitritt in den Verband zu überzeugen versuchen?

SD: Ihnen zu verstehen geben, dass sie sich gegenüber ihren Berufskollegen nicht solidarisch verhalten, wenn sie ab-seits stehen.JK: Es ist wichtig, in einem Netzwerk mitzumachen: Erfahrungsaustausch, Be-rufskollegen kennen, neueste Informati-onen aus Beruf und Politik austauschen, mitbestimmen können und dies auch tun.

Angenommen, du könntest auf die schweizerische Landwirtschaftspolitik Einfl uss nehmen. Was wären deine zwei zentral wichtigen Punkte?

SD: a) Den hohen Standard beibehalten, den wir haben; b) noch viel stärker auf Konsumenten zugehen und informieren, was in unseren Legebetrieben abgeht.JK: a) Swissness soll weiter gefördert werden, die Politik muss der Schweizer Landwirtschaft Chancen geben; b) Öko-logie und Ökonomie.

Gegen welche andere Tätigkeit würdest du – wenn überhaupt – deinen gewähl-ten Beruf tauschen?

SD: Gegen keinen; und wenn überhaupt, dann höchstens als Marktfrau.JK: Diese Situation habe ich bereits hinter mir. Während 7 Jahren war ich in der In-dustrie als Einkäuferin tätig. Das war eine interessante Erfahrung, die ich nicht mis-sen möchte, aber die «Hühnerwelt» hat mir doch gefehlt. Deshalb bin ich nun wie-der in meinem ursprünglichen Beruf tätig.

Welchen Tipp gäbest du einem Produ-zenten, der ins zweite Glied zurücktritt?

SD: Sich zurückhalten und die Jungen ihre Visionen ausleben lassen, aber zur Seite stehen, wenn das zweite Glied ge-braucht wird. Wir haben es nicht anders gemacht! Oder?JK: Die Verantwortung stufenweise be-reits vor 65 abgeben, danach unter dem Motto: «Du darfst, wenn du willst und wenn du magst, aber du musst nicht!» mitwirken und das Leben geniessen.

Interview: Oswald Burch

Zu den Personen:

Sonja Degen (SD) Alter: 47 Jahre Wohnort: Eptingen Beruf: Eidg. dipl. Bäuerin (mit Leib und Seele)

Josette Kunz (JK) Alter: 61 Jahre Wohnort: Mellingen Beruf: Gefl ügelmeisterin, Beraterinder Tierproduktion Bell

AUS DEN VERBÄNDEN

Die Nordwestschweizer Eierproduzenten präsentieren das «Schweizer Ei» an der MUBA vom 4.-13. Februar 2011 in Basel.

14 SGZ 12/10

WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Im Rahmen des Projektes zur Volieren-haltung in Österreich konnten zwischen Herbst 2007 und Sommer 2009 in insge-samt 47 Legehennenherden mit braunen, unkupierten Hennen (Lohmann braun) zu zwei Untersuchungszeitpunkten Daten zum Körpergewicht erhoben werden. Zu-sätzlich eine Herde wurde einmal zum er-sten Zeitpunkt besucht. Bei beiden Besu-chen wurden jeweils 30 Hennen am Ende des Lichttages verteilt über den Stall ge-fangen und einzeln verwogen. Das Alter

der Herden betrug beim ersten Besuch im Mittel 37 Wochen (29 - 44 Wochen), beim zweiten Besuch im Mittel 57 Wo-chen (50 - 62 Wochen). Die durchschnitt-liche Herdengrösse betrug 10‘730 Hen-nen (2‘900 - 32‘000 Hennen). 23 Herden waren in Portalsystemen eingestallt, 25 in Reihensystemen (siehe Erläuterungen im Textkasten). Nachdem die Hennen beim Besuch unterschiedlich alt waren, wurde als Vergleich der jeweilige Wo-chenwert aus den Sollgewichtsangaben der Firma Lohmann Tierzucht, Cuxhaven aus dem Jahr 2006 verwendet (Manage-mentprogramm Lohmann brown classic). Zum Beispiel für ein Alter von 37 Wochen wurde als Ziel ein mittleres Sollgewicht von 1’938 g, im Alter von 57 Wochen von 1’989 g angenommen.

Ergebnisse zum GewichtBeim Erstbesuch waren die jeweils 30

Hennen im Schnitt 1‘974 g schwer und daher um 35 g schwerer als der Sollwert, den die Firma Lohmann für die jeweilige Woche angibt (siehe Grafi ken 1 und 2). Damit entsprach in nur rund 25 % der

Herden das Hennengewicht nicht den Vorgaben. Einzelne Herden unterschrit-ten die Vorgaben jedoch um bis zu 225 g bzw. überschritten sie um bis zu 185 g.

Obwohl laut Angaben der Firma Loh-mann die Hennen mit fortschreitendem Alter immer schwerer werden sollten, waren die Hennen beim Zweitbesuch im Schnitt nur 1‘930 g schwer und damit signifi kant leichter als beim Erstbesuch. Die Abweichung vom Sollwert betrug im Schnitt minus 59 g. In rund 75 % der Herden waren die Hennen leichter als der erwartete Sollwert zur jeweiligen Lebens-woche, einzelne Herden unterschritten den Sollwert um bis zu 265 g.

Volierenstudie in Österreich – Untersuchung zum Hennengewicht

Das Hennengewicht im Auge behaltenSeit Beginn 2009 ist in Österreich die Käfi ghaltung von Legehennen ver-boten. Es entstanden insgesamt rund 3 Millionen Hennenplätze in Volieren. Seit 2007 werden von der Universität Wien Volierensysteme in der Praxis untersucht, mit dem Ziel, Ergebnisse und Erfahrungen an die Betriebe wei-terzugeben. In diesem Beitrag wird die Körpergewichtsentwicklung brauner Legehennen in Volieren beleuchtet. Überraschendes Ergebnis: Viele Legehen-nen verlieren ab der 40 Alterswoche im Verlauf der Legephase an Gewicht.

In Österreich sind seit 1.1.2009 konven-tionelle Käfi ge verboten; ausgestaltete Käfi ge dürfen nicht mehr in Betrieb ge-nommen werden. Seit 2005 wurden ca. 3 Millionen Hennenplätze in Volieren geschaffen. Da im Gegensatz zur Schweiz kein Prüf- und Bewilligungsverfahren besteht, kommen sehr viele verschiede Volierentypen zum Einsatz. Im Jahr 2007 wurde daher vom Institut für Tierhaltung und Tierschutz der Veterinärmedizinischen Universität Wien ein Projekt zur Erfor-schung der neuen Volierensysteme in der Praxis gestartet.

Die untersuchten Volierensysteme, die mit im System integrierten Nestern verse-hen sind, lassen sich grob in zwei Klassen einteilen: In Reihensystemen hält sich der/die Betreuer/in bei Kontrollgängen neben dem System im Scharrraum auf und klettert nur in Ausnahmefällen auf die oberste Ebene des Systems. Reihensy-steme haben entweder Nester in gleicher Höhe (z.B. Jansen Comfort, Salmet all in one, Vencomatic® Bolegg Terrace), oder in zwei unterschiedlichen Ebenen (z.B. Fien-hage easy). In Portalsystemen bewegt sich der/die Betreuer/in bei Kontrollgän-gen auch auf bzw. unter dem System. Portalsysteme verfügen über Nester in un-terschiedlicher Höhe (z.B. Big Dutchman® Natura Grande/Nova Twin, Fienhage Eco Liberty L, Vencomatic® Red-L).

Grafi k 1: Mittleres Hennengewicht der Einzelherden (Herden-Nr. in X-Achse) beim 1. und 2. Besuch (blaue Linie: Mittelwert beim Erstbesuch; grüne Line: Mittelwert beim Zweitbesuch).

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Mittleres Hennengewicht Besuch 2

Mittleres Hennengewicht Besuch 1

Bild: Eine österreichische Untersuchung zeigte, dass braune Hennen in Volieren oft an Gewicht verlieren. (Bild: Aviforum)

SGZ 12/10 15

S O L L E R

Die Differenz zwischen dem Gewicht des Zweitbesuchs und dem Gewicht des Erstbesuchs betrug im Schnitt minus 42 g, und nur in ca. 25 % der Herden waren die Hennen beim Zweitbesuch tatsächlich schwerer als beim Erstbesuch. Einzelne Herden nahmen im Schnitt der 30 Hennen um bis zu 180 g ab.

Portal- und Reihensysteme unter-scheiden sich nur in der Abweichung vom Sollwert beim Erstbesuch. Hennen in Reihensystemen waren im Vergleich zum Lohmann-Sollwert schwerer als in Por-talsystemen. Ansonsten bestanden keine signifi kanten Unterschiede im Hennenge-wicht zwischen den beiden Systemtypen.

In grösseren Betrieben, Betrieben mit grösseren Herden und Betrieben, in denen weniger Hennen am Boden übernachte-ten, wurde beim ersten Besuch ein nied-rigeres mittleres Hennengewicht im Ver-gleich zum Lohmann-Sollwert gefunden.

Die zusätzliche Gabe von Vitaminen AD3CE schien sich positiv auf das Gewicht beim Zweitbesuch auszuwirken. Hennen, die eine Vitaminergänzung zusätzlich zum Futter erhielten, waren schwerer.

Ebenfalls schwerer beim Zweitbesuch waren die Hennen, wenn die Betreuungs-personen angaben, dass sie nach der Ein-stallung zusätzliche Kontrollen durchfüh-ren und dass sie zu diesem Zeitpunkt die Hennen wiegen.

Auch die Lebensfähigkeit der Hen-nen in der fortgeschrittenen Legephase scheint unter anderem vom Gewicht abzuhängen. Je schwerer die Hennen, desto besser war die Überlebensfähigkeit in der 50. und 55. Alterswoche. Herden

mit einem niedrigeren Gewicht beim er-sten Besuch wiesen auch mehr Pickver-letzungen und Gefi ederschäden auf.

Fütterung und Fütterungsmanage-ment standen nicht mit dem Gewicht der Hennen in Beziehung. Tendenziell waren jedoch die Herden umso schwerer, je häu-fi ger pro Tag gefüttert wurde.

FazitGrundsätzlich scheint die Gewichts-

entwicklung der Hennen bis zu einem Alter von ungefähr 40 Wochen den Ziel-vorgaben zu entsprechen. Überraschend ist jedoch, dass der Grossteil der Herden im weiteren Verlauf der Legephase ab-nimmt. Dies erscheint auch in Hinblick auf die höhere Mortalität dieser Herden kritisch. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob die Angaben des Ma-nagementprogramms der Firma Lohmann für in Volieren gehaltene Legehennen überhaupt noch zutreffen. Andererseits sollten die Hennen sicherlich nicht in dem Umfang abnehmen, wie wir dies in den untersuchten Herden gefunden haben,

sondern ihr Gewicht mehr oder weniger halten. Es stellt sich sicherlich die Frage, ob eine Futterumstellung im zweiten Teil der Legephase sinnvoll ist, auch wenn ein Einfl uss der Umstellung auf ein Zweitpha-sen-Futter bei unseren Untersuchungen nicht gezeigt werden konnte. In jedem Fall scheint es wichtig, das Gewicht der Hennen in regelmässigen Abständen zu kontrollieren bzw. automatische Waagen einzusetzen, um entsprechend reagieren zu können.

DanksagungWir danken allen Betriebsleitern, den

österreichischen Stallbaufi rmen und an-deren Ansprechpartnern aus der Branche. Dieses Projekt wird vom Bundesministeri-um für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Bundes-ministerium für Gesundheit, Familie und Jugend co-fi nanziert.

Ass. Prof. Dr. Knut Niebuhr, K. Zaludik, F. Smajlhodzic, A. Wimmer, C. Arhant,

Institut für Tierhaltung und Tierschutz, Veterinärmedizinische Universität Wien

Grafi k 2: Abweichung des mittleren Hennenge-wichts der Einzelherden (Herden-Nr. in X-Achse) vom Sollwert der Fa. Lohmann beim 1. und 2. Besuch

5049484746454443424140393736353433323130292827262524232221201918171615141312111098754321

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WISSENSCHAFT UND PRAXIS

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SGZ 12/10 17

Sämtlichen Betrieben mit einer intensiven Gefl ügelhaltung muss es am Herzen lie-gen, die Zeit zwischen zwei Umtrieben möglichst optimal für die Reinigung und Desinfektion zu nutzen. Diese Möglich-keit bietet sich nicht bei allen Nutztie-ren. Einerseits geht es um die Vorbeuge gegen Gefl ügelkrankheiten, andererseits aber auch um die Bekämpfung von Zoo-nosen, die eine Gefahr für den Menschen darstellen.

Ziel einer französischen Untersuchung war es, die Effi zienz der durchgeführten Reinigung und Desinfektion in der Praxis zu beurteilen und allfällige Fehlerquellen aufzudecken. Sie wurde in französischen Käfi g- und Bodenhaltungsbetrieben durchgeführt. Ein direkter Vergleich mit Schweizer Verhältnissen ist daher nur bedingt möglich, da es hier keine Käfi ge mehr gibt und da die Betriebe kleiner sind. Dennoch lassen sich einige Erkennt-nisse sehr wohl auf unsere Haltungs-systeme übertragen: Käfi gsysteme lassen sich mit Volieren vergleichen, da beide komplexe Strukturen aufweisen und in der Reinigung und Desinfektion aufwän-dig sind. Bodenhaltungssysteme sind di-rekt vergleichbar.

Käfi g- und Bodenhaltungsbetriebe untersucht

Die Studie wurde vom Herbst 2004 bis im April 2007 durchgeführt. Es wurden 30 Legehennenställe auf 27 Betrieben im Westen von Frankreich untersucht. Da-von waren 15 Betriebe mit Käfi ghaltung (Ø 43’461 Tiere) und 15 Bodenhaltungs-betriebe (Ø 4’927 Tiere). Neun der Bo-denhaltungsbetriebe wurden biologisch geführt, vier mit Freilandhaltung und ei-ner in konventioneller Bodenhaltung.

An den Reinigungs- und Desinfektions-programmen wurde nichts geändert. Die

Betriebsleiter führten diese wie gewohnt aus. Dabei wurden Käfi ghaltungsbetriebe normalerweise trocken gereinigt und spä-ter ein bis zwei Mal desinfi ziert, je nach der Dauer der Leerzeit. In den Bodenhal-tungsbetrieben wurden im Normalfall eine Nassreinigung mit dem Hochdruck-reiniger und anschliessend ein bis zwei Desinfektionen durchgeführt, ebenfalls je nach verfügbarer Zeit.

Die Ställe wurden zu 3 Zeitpunkten begutachtet:

nach dem Ausstallen, aber vor der Rei-nigung eine bakteriologische Aufnahme;

nach der Reinigung eine visuelle Reini-gungs-Kontrolle;

nach der letzten Desinfektion eine bak-teriologische Aufnahme.

Bei der visuellen Beurteilung nach der Reinigung wurden die Einrichtung und das Gebäude in verschiedene Sektoren aufgeteilt und benotet: 0 = schmutzig; 1 = nicht komplett sauber (Staub, Federn, Eier- und Kotspuren); 2 = sauber.

Bei der bakteriologischen Begut-achtung wurden mittels Kontaktplatten

wärmetolerante Streptokokken nachge-wiesen. Die Kontrollplatten konnten nur auf sauberen Oberfl ächen zum Einsatz kommen, da ansonsten die Bebrütung keine brauchbaren Resultate liefert. Nach der Bebrütung der Proben wurden die Platten nach Keimzahl bzw. koloniebil-denden Einheiten (KBE) ausgezählt. Die Ergebnisse wurden anschliessend stati-stisch ausgewertet.

ResultateGrafi k 1 zeigt die Ergebnisse zur Sau-

berkeit nach der Reinigung anhand der visuellen Beurteilung. Dabei zeigt sich

Der grosse Vorteil von Rein-Raus-Verfahren ist die Möglichkeit, dass beim Umtriebswechsel der ganze Stall vollständig gereinigt und desinfi ziert werden kann. Diese Chance sollte unbedingt genutzt werden, um das best-mögliche Resultat in Bezug auf Sauberkeit und Keimreduktion zu erzielen. Auswertungen auf französischen Legebetrieben zeigen auf, wo noch Verbes-serungspotential besteht. Die nachfolgend wiedergegebene Untersuchung bewertete die in der Praxis angewandten Reinigungs- und Desinfektions-programme.

Untersuchung zur Reinigung und Desinfektion in französischen Legebetrieben

Wie steht es um die Sauberkeit?

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Lüftung Nester oderKäfige

Fütterung/Tränke Eier-/Kotsammlung

Stall Total

KäfighaltungBodenhaltung

Grafi k 1: Visuelle Beurteilung der Reinigung (100 % = komplett sauber)

WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Bild: Nassreinigung und Desinfektion sind unerlässliche Elemente der Betriebshygiene.

18 SGZ 12/10

klar, dass in Bodenhaltungsbetrieben schon die visuelle Beurteilung eine hö-here Reinigungseffi zienz zeigte.

Wie der Grafi k 2 entnommen werden kann, waren die Keimzahlen bei zwei-maliger Desinfektion erwartungsgemäss um einiges tiefer als bei einmaliger Des-infektion, sowohl in der Käfi g- als auch in der Bodenhaltung. Weiter waren in Bodenhaltungssystemen weniger Keime nachweisbar als in Käfi gsystemen. In Bo-denhaltungssystemen wurden nach der Desinfektion kaum noch Kontaktplatten entdeckt, die mehr als 100 koloniebil-dende Einheiten (Keime) aufwiesen. In der Käfi ghaltung wurden solche auch nach zweimaliger Desinfektion noch ge-funden.

Die Ergebnisse hängen natürlich damit zusammen, dass in Frankreich bei Käfi g-haltungsbetrieben meist nur trocken ge-reinigt und danach desinfi ziert wird, falls im Vorfeld keine sanitarischen Probleme auftraten. In Bodenhaltungssystemen ist das Waschen und anschliessende Desin-fi zieren jedoch Standard. Zudem weisen Käfi ge mehr schwer zugängliche Ecken und Flächen auf als die untersuchten ein-fachen Bodenhaltungssysteme.

SchlussfolgerungenAus den Resultaten der französischen

Studie wurden, neben den oben genann-ten Zusammenhängen, folgende Schluss-folgerungen gezogen:

Eine zweimalige Desinfektion war in allen Fällen effi zienter als nur eine ein-malige.

Die Oberfl ächendesinfektion war effi -

zienter als die Vernebelung. Die richtige Anwendung und Dosierung der Desinfek-tionsmittel ist sehr wichtig.

Eine blosse visuelle Beurteilung einer Reinigung kann über die wahre Ver-schmutzung hinwegtäuschen.

Eine Nassreinigung mit dem Hoch-druckreiniger ist auf jeden Fall empfeh-lenswert. Wichtig ist dabei aber, dass die Ställe danach abtrocknen können, da ansonsten koliforme Keime optimale Wachstumsbedingungen vorfi nden.

Die Reinigung wird durch die Kom-plexität von Einrichtungen erheblich er-schwert. Die Reinigungsfreundlichkeit ist ein wichtiger Aspekt bei der Wahl der Einrichtungen. Schwachstellen waren zum Beispiel Nestinnenwände, die nur schwer zu reinigen sind und auch nach der Desinfektion viele Keime aufwiesen.

Falls Material zu Reinigungszwecken aus dem Stall genommen wird, ist es sehr wichtig, dieses vor der Desinfektion wie-der in den Stall zu bringen. Nur so lohnt sich die Mühe der aufwändigen Demon-tage.

Ein besonderes Augenmerk muss den Eiertransportbändern und den Eiersor-tiermaschinen gelten. Diese wurden oft ungenügend gereinigt und desinfi ziert.

Peter Pfulg, Belpberg

Zusammengefasst und übersetzt aus: A. Huneau-Slaün et al.: «Evaluation of common cleaning an disinfection

programmes in battery cage and on-fl oor layer houses in France». British Poultry

Science, Vol. 51, April 2010

Käfighaltung Bodenhaltung

FU/CP 1. Desinfektion 2. Desinfektio 1. Desinfektion 2. Desinfektion55.00% 70.00% 67.00% 82.00%

10 18.00% 12.00% 24.00% 16.00%0-100 15.00% 8.00% 8.00% 2.00%00-200 7.00% 8.00% 1.00% 0.00%200 5.00% 2.00% 0.00% 0.00%

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100%

1. Desinfektion 2. Desinfektion 1. Desinfektion 2. Desinfektion

Käfighaltung Bodenhaltung

0 0-10 10-100 100-200 >200%-Anteil Platten mit Keimzahl (CFU)

Korrekte Reinigung und Desin-fektiongl. Eine korrekte Reinigung und Desin-fektion der Gefl ügelställe ist eine uner-lässliche Massnahme um krankmachende Keime zu reduzieren und Infektionsketten zu unterbrechen. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:

Nur die Nassreinigung mit einem Hoch-druckreiniger erlaubt eine effi ziente Desinfektion, denn Desinfektionsmittel werden durch Schmutz (organische Sub-stanz) deaktiviert.Stall und Einrichtungen besenrein rei-nigen, damit beim Waschen möglichst wenig Schmutz im ganzen Stall verteilt wird.Die Nassreinigung wird massgeblich er-leichtert, wenn Stall und Einrichtungen einige Stunden vor der Reinigung einge-weicht werden.Wo nötig demontierbare Einrichtungen entfernen, damit überall eine gute Zu-gänglichkeit erreicht wird.Vor der Desinfektion den Stall ausrei-chend abtrocknen lassen, damit das Desinfektionsmittel nicht durch Rest-wasser verdünnt wird.Menge und Konzentration des (geprüften und DVG-gelisteten) Desinfektionsmittels nach Herstellerangaben berechnen. Zu beachten: Gewisse Desinfektionsmit-tel haben bei Stalltemperaturen unter 15°C eine eingeschränkte Wirkung.Damit das Desinfektionsmittel seine Wirkung entfaltet, sollte es nicht sofort abtrocknen. Deshalb Stall nicht sofort nach der Desinfektion aufheizen.

Grafi k 2: Keimzahlen (koloniebildende Einheiten) nach der Desinfektion: Anteil der Kontakt-platten mit Keimzahlen zwischen den angegebenen Grenzwerten.

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SGZ 12/10 19

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20 SGZ 12/10

Reise der Lüchinger & Schmid-Produzenten nach Deutschland und Holland

Interessanter Blick über die GrenzenMitte November unternahmen 30 Teilnehmer der IG L & S und zugewandter Organisationen eine dreitägige Reise nach Deutschland und Holland. Ein Bo-denhaltungsbetrieb mit 110'000 Hennen, drei Freilandbetriebe mit 12'000 bis 39'000 Hennen und ein Besuch des Verarbeitungsbetriebes Eierhof Hennes GmbH standen auf dem Programm – dies einige Eckpunkte dieser interessanten Reise.

Der erste Halt erfolgte auf einem Be-trieb der Firma Eierhof Hennes GmbH in Heddert (D). Im letzten Jahr wurde die-ser Betrieb innerhalb dreier Monate von 110‘000 Hennenplätzen in Käfi ghaltung auf ebenso viele Tierplätze in Boden-haltung umgerüstet. Auf diesem Betrieb arbeiten vier Personen Vollzeit und vier Aushilfskräfte.

Wie uns erklärt wurde, braucht es in

Deutschland heutzutage eine Standort-genehmigung für ein solches Bauprojekt, ganz besonders wenn es in der Nähe ei-ner Wohnsiedlung liegt.

110'000 Hennen in BodenhaltungAuf dem Rundgang durch den Betrieb

wurde der neue Legestall besichtigt, der insgesamt 60'000 Hennen auf zwei Eta-gen beherbergt. Jede Etage zu 30’000 Hennen ist in Gruppen zu je 5'000 Tieren aufgeteilt, die im Bodenhaltungssystem Fienhage (Voliere Easy 80-100, www.fi enhage.com) gehalten werden. Die Kon-struktion der zwei Etagen ist erstaunlich einfach konzipiert; eigentlich sind es zwei aufeinandergestellte Volieren, die einzig durch eine stabile Spanplatte als Boden-platte getrennt werden. Das Nest ist in die Voliere integriert und der Gitterboden ist gegen das Eierband geneigt, so dass auf dem Rost verlegte Eier auf das Eier-band rollen. In den ersten Wochen wird ein Draht vor dem Eiersammelband ge-spannt, damit die Hennen nicht Eier an-picken. Die braunen Hennen waren in der 10. Legeperiode und wiesen noch eine Legeleistung von rund 90 % auf.

Die Eier aus den Ställen werden über

eine Moba-Abpackmaschine mit einer Stundenleistung von 36’000 Eiern ver-packt. Eine Mitarbeiterin überwacht die-sen Prozess und sortiert hier die grossen und schmutzigen Eier aus. Die Palettie-rung übernimmt ein umgerüsteter Robo-ter aus einem VW-Werk.

Der anfallende Legehennenmist wird direkt in eine nahegelegene Biogasanlage geliefert. In dieser Region von Deutsch-land wurden in den letzten Jahren viele Biogasanlagen erstellt. Viele Bauern ga-ben ihre Milchkühe auf und produzieren Mais für die Biogasproduk tion statt für die Tierfütterung.

Eierhof Hennes GmbH – einer der grössten Eierfärber der Welt

Am zweiten Tag wurden wir von den Gebrüdern Hennes in ihrem Verarbei-tungsbetrieb Eierhof Hennes GmbH in Euskirchen (D) begrüsst. Im Jahr 1987 übernahmen die Gebrüder von ihren Eltern den Betrieb, auf dem heute 200 Personen arbeiten. Pro Jahr werden an diesem Standort ungefähr eine Milliarde Eier umgesetzt. Die Firma bezieht ihre Eier von rund 80 Farmen in Deutschland und Holland, wo insgesamt 70’000 Hen-nen in Käfi ghaltung, 275’000 Bio-Hen-nen, 2 Mio. Hennen in Bodenhaltung und 1 Mio. Freilandhennen gehalten werden. Gearbeitet wird im Zweischichtsystem, wobei die erste Schicht um sechs Uhr be-ginnt und die zweite Schicht um zwei Uhr morgens endet. Das Unternehmen färbt

Die Färberei der Eierhof Hennes GmbH. Ein Roboter aus einem VW-Werk palettiert die Eier.

Voliere von Fienhage im Betrieb Hennes.

AUS DER / FÜR DIE BRANCHE

SGZ 12/10 21

im Jahr um die 200 Mio. Eier. Die Kapa-zität der Färbelinien beträgt 120’000 Eier pro Stunde. Hier werden farbige Ostereier bzw. in dieser Jahreszeit «Brotzeit eier» und mit einem Klarlack besprühte Früh-stückseier produziert.

In der Schälerei werden nur Eier der Gewichtsklasse S (< 53 g) gekocht und anschliessend mit einer Stundenkapazi-tät von 20’000 Eiern verarbeitet. Um eine gute Schälbarkeit zu garantieren, werden die Eier vor dem Kochen 10 bis 15 Tage gelagert. Nach dem Kochprozess wird die Eischale mit einer scharfen Klinge angeritzt. In der Schälmaschine werden die Eier durch Drehbewegungen geschält und anschliessend in Plastikeimer gefüllt und sofort gekühlt. In den Eimern befi n-det sich ein Gemisch aus Eiswasser, Essig und Salz, das je nach Kunde in der Kon-zentration variiert wird.

Auf dem Gang durch die Warenannah-me und die Abpackung wird klar, dass man hier grossen Wert auf die Qualitäts-kontrolle und auf eine seriöse Ausbildung der Mitarbeiter legt. In diesem teils sehr hektischen Bereich muss das Team gut zusammenarbeiten. Überhaupt hinter-liess das Unternehmen, das sich rechtzei-tig auf den Bodeneiermarkt ausrichtete, den Eindruck von sehr guter Organisation und effi zienter Führung.

24’000 Freilandhennen, 140 Milch-kühe und 2 Melkroboter

Weiter ging es Richtung Niederlande, wo wir als erstes den Familienbetrieb van Nieuwenhoven besuchten. Die Familie

hat dieses Jahr ihren Stall von 6’000 auf 24’000 Hennen in Freilandhaltung um-gebaut. Grund für diesen Umbau waren neben der Aufstockung die staatlichen Vorgaben bezüglich Reduktion der Am-moniakemissionen. Der alte Kotgruben-stall wurde abgebrochen und ein Stall mit einer Bolegg Terrace-Voliere und Kotbandbelüftung errichtet. (Anm. der Redaktion: Von einer Abluftreinigungsan-lage ist hier nicht die Rede; siehe Artikel Seite 5 !). Der Stall, der eine Woche zuvor mit braunen Hennen belegt wurde, ist in vier Abteile zu je 6’000 Tieren unterteilt. Die Stallbaukosten beliefen sich auf rund 35 Euro pro Tierplatz. Pro Henne wird mit einer Weidefl äche von 4 m2 gerechnet, was für diesen Bestand 10 ha Weidefl ä-che ergibt.

Die Familie bewirtschaftet total 65 Hek-taren, wovon 70 % Grasland sein müssen; auf der restlichen Fläche wird Mais für die Milchkühe angebaut. Im Boxenlaufstall stehen 140 Stück Rot- und Schwarzfl eck-vieh, die mit 2 Lely-Melkrobotern gemol-ken werden. Die 100 Remonten werden selber aufgezogen.

Freilandstall mit 12'000 LegehennenAuf einem weiteren holländischen

Betrieb wurde uns ein Stall für 12’000 Legehennen mit einer Bolegg Terrace-Vo-liere und Kotbandbelüftung vorgestellt. Ein beachtlicher Teil der weissen Hennen war beim Eintreffen auf der Weide, wenn auch die Flächen rund um den Stall eher braun als grün waren. Die Hennen in der 35. Alterswoche wiesen eine Legelei-

stung von 94,7 % und einen Futterver-brauch von 118 g pro Tier und Tag auf.

Für die Kotbandbelüftung wird wär-mere Luft mit rund 18° C am Dachfi rst angesogen und dann über den Kot ge-führt. Zwar war die Stallluft beim Besuch stark ammoniakhaltig. Das verwunderte aber angesichts der lange anhaltenden und starken Niederschläge kaum; vieler-orts stand Wasser auf den Feldern.

Für die Ausstallung der Hennen wird jeweils eine Equipe von 20 Personen an-gestellt, welche sich auf diese Arbeit spe-zialisiert hat. Der Stall wird anschliessend nass gereinigt, hauptsächlich um die Mil-ben und deren Eier zu entfernen. Auf eine konsequente Milbenbehandlung wird schon in der Aufzucht viel Wert gelegt. So erfolgt auf einigen Aufzuchtbetrieben die Milbenbekämpfung mit Hitze, wobei der Stall während dreier Tage auf 54° C aufgeheizt wird.

Legehennen, Alterstagesheim und Hundepension

Der letzte Besuch in den Niederlanden führte uns auf einen sehr vielseitigen Be-trieb. Neben 39’000 Hennen in Freiland-haltung halten die Gebrüder Jansen 700 Mutterschafe, betreiben eine Hundezucht mit Hundepension und führen ein Tages-heim für ältere und behinderte Personen.

Ihren Legehennenstall stockten sie auf 39’000 Hennen auf, als sie die Aufl agen betreffend Reduktion der Ammoniak-emissionen erfüllen mussten. Auch hier wurde das Volierensystem Bolegg Terrace mit Kotbelüftung installiert. Im Aussen-

Die Gebrüder Hennes stellten ihren Verarbei-tungsbetrieb vor.

Das Bolegg Terrace im Betrieb Jansen. Fenster (rot eingefärbt) befi nden sich an der Decke.

AUS DER / FÜR DIE BRANCHE

22 SGZ 12/10

klimabereich steht 1 m2 pro 9 Hennen zur Verfügung. Jeweils ab 11 Uhr dürfen die Hennen ins Freiland. Die junge braune Herde in der 22. Alterswoche wies schon 90 % Legeleistung bei einem durch-schnittlichen Eigewicht von 52 - 53 g auf.

Der anfallende Hennenkot wird zum Teil auf dem Betrieb verwertet; der grösste Teil geht aber in die Verbrennung zu einem Preis von 18 Euro pro Tonne. Eine Verwertung des Mistes über die Ver-brennung scheint in dieser sehr tierinten-siven Region der Niederlande notwendig und üblich zu sein.

Rückreise von Köln übers ElsassAuf einer Stadtführung in Köln wur-

den uns Geschichte, Kultur und Eigen-heiten der Stadt und des Kölner Doms näher gebracht. Bei einem kurzem Halt in der Weinkellerei Cave du Roi Dagobert in Traenheim (Elsass) erhielten wir einen kurzen Einblick in die Produktionshalle und die Keller dieser Weingenossenschaft und durften anschliessend die Weine de-gustieren.

DankDie Reise war in vielerlei Hinsicht

äusserst interessant und lohnenswert. Neben dem Fachlichen hatte es auch viel Platz fürs Gemütliche und Kulturelle. Zum Abschluss gab Peter Bütler, Präsident der IG L & S, seinem Dank Ausdruck und fasste das Erlebte kurz zusammen. Dabei zitierte er die Aussage von Herrn Hennes:

«Die Holländer haben einen grossen Vor-teil gegenüber den Deutschen, denn sie reden miteinander».

Ein grosses Dankeschön geht an den Organisator Oskar Koch sowie an die Firmen Provimi Kliba SA, UFA AG, Kunz Kunath Fors AG, Soller AG und Prodavi SA für die offerierten Nachtessen. Gedankt sei auch der Firma L & S, welche den Kon-takt zur Familie Hennes herstellte, und Herrn Hennes, der seinen Verarbeitungs-betrieb präsentierte und die Gruppe auf alle Betriebe begleitet hat.

Heidi Schäublin, Aviforum

Fortsetzung der Seite 21

AUS DER / FÜR DIE BRANCHE

Es laden ein: Familie Adrian Rothenbühler, Rain 7, 3427 Utzenstorf Wegweiser ab Dorfmitte Ernst Wüthrich Brüterei AG, Viehweidstr. 93, 3123 Belp www.brueterei.ch Favorit Geflügel AG, Dorfstrasse 77, 3273 Kappelen www.favoritgefluegel.ch R. Inauen AG, Big Dutchman, Rütistr., 9050 Appenzell www.inauen.ch

EINLADUNG ZUM TAG DER OFFENEN TÜR (MIT FESTWIRTSCHAFT)

DIENSTAG 28. DEZEMBER 2010 / 10.00-16.00 UHR - 3427 UTZENSTORF / BE

[Neubau Geflügel - Maststall ]

■ Hybrid-Geflügelstall Hallenbausystem mit Holz & Stahl

■ Cleantherm - Heizung die neue CO2 - freie Gasheizung für Mastställe

■ Stahl- Metallfassade mit Holzstruktur / Dekor

Neuer Inauen-Gefl ügelmast-stall in Utzenstorf BEDie Familie Adrian und Barbara Rothen-bühler in 3427 Utzenstorf öffnet am Dienstag, den 28. Dezember 2010 die Stalltüren ihres neuen Gefl ügelmaststalls für 12‘300 Tiere.

Besonders innovativ ist die neue CO2-freie Gasheizung «Cleantherm». Diese saugt die Frischluft über einen doppel-wandigen Kamin an und befördert das erzeugte CO2 im selben Kamin direkt nach draussen. So gelangt kein CO2 aus der Verbrennung in den Stall. Das redu-ziert den Lüftungs- und Energiebedarf, und die Einstreu bleibt trockener. Durch die Montage in der Stallmitte ist eine gleich mässige Wärmeverteilung (je nach Stall mit zusätzlichen Umlüftern) gewähr-leistet. Die «Cleantherm» Heizung der R. Inauen AG bewährt sich bereits seit Sep-tember im neuen Maststall des Aviforum.

Der Stall ist in bewährter «inauen» Hy-brid-Bauweise erstellt: konsequent Stahl und Holz am richtigen Ort für kostengün-stiges Bauen. Die tragenden Elemente sind meist Stahlträger; aus Holz sind alle Verbindungselemente wie Dachpfetten oder Stirnwände. Neu ist auch eine Me-tallfassade in Holzstruktur im Programm (siehe auch Infos auf der neu gestalteten Homepage www.inauen.ch).

Informationen zur freien Besichtigung (mit Festwirtschaft) sind im Inserat unten ersichtlich. Die Beteiligten freuen sich auf viele interessierte Besucher.

Inauen AG, Appenzell

Optigal wächst und feiertcom. Optigal, die Gefl ügel-Marke der Mi-carna SA, wächst weiter. Am 3. Dezember konnte eine neue Poulethalle in Wangen SZ besichtigt werden. Die Besucher konn-ten mitverfolgen, wie die Küken einge-stallt wurden.

Von der neuen Poulet-Halle in Wangen SZ aus wird die Migros Genos-senschaft Zürich beliefert. Optigal, die vor allen in der Westschweiz mit vielen Produzenten stark vertreten ist, hat zum Ziel, im Raum Zürich und der Ostschweiz zu wachsen und ihre führende Position im Schweizer Gefl ügelmarkt auszubauen.

2011 wird Optigal 50 Jahre alt. An verschiedenen Events im Jubiläums-jahr wird gezeigt werden, wie Optigal die führende integrierte Gefl ügelpro-duzentin der Schweiz wurde.

SGZ 12/10 23

Marktbericht EierInlandWie es aussieht, werden wir diesen Win-ter eine garantierte Vollversorgung mit CH-Eiern haben. Das ist für alle am Eier-markt Beteiligten eine positive Situation. Nur: Unsere Hühner, die jetzt eingestallt sind und über den Winter brav Eier legen, um den höheren Konsum zu decken, wer-den auch nach Ostern weiterlegen. Das ist nichts Neues. Deshalb – auch das ist nichts Sensationelles – wird es ab Ostern wieder Eier geben, die vom Markt nicht komplett aufgenommen werden können und durch Aktionen oder in Form von Verarbeitungseiern nicht zu den Geste-hungskosten vermarktet werden können. Zwar steht das Osterfest nächstes Jahr erst am 24. April an. Doch folgt anschlies-send unweigerlich der lange Sommer mit höheren Temperaturen und entsprechend tieferem Eierkonsum. Die Entlastung dieses Überhangs kostet jeweils viel Geld. Zum Glück hilft uns der Bund auch nächstes Jahr noch mit einem Zuschuss, dessen Höhe aber bereits im 2010 nicht ausreichte.

Logischerweise muss vom Handel jetzt, bei gut laufendem Markt, etwas Geld als Risikodeckung für die Sommer-monate angelegt werden.

Marktbericht Gefl ügelNachdem die Favorit Gefl ügel AG von der Micarna SA übernommen wurde, haben die fünf verbleibenden Verarbeiter in der Kalenderwoche 49 ihre Einschätzung der Marktsituation abgegeben.

Verkäufe bis Ende November 2010Die Kükenschlüpfe liegen bis Woche 43 5,5 % über der Vorjahresperiode. Meh-rere Neubauprojekte sind im Laufe des Jahres realisiert worden und bringen zu-sätzliche Produktionsfl äche. Spürbar ist ebenfalls der zunehmende Einsatz von Standard hybriden gegenüber extensiven Hybriden im Vorjahr (Labelprodukte stag-nieren oder sind teilweise rückläufi g).

Bezüglich Verkaufsmengen gehen ein-zelne Meldungen von einer Zunahme um 5 - 7% gegenüber dem Vorjahr aus, ande-re erwähnen gleichbleibende oder sogar rückläufi ge Mengen. Scheinbar verliefen die Verkäufe zu Beginn des 4. Quartals teilweise schwieriger als erwartet.

Die gemeldeten Verkaufsmengen von Importgefl ügel liegen tendenzmässig unter dem Vorjahr. Da 2010 exakt die gleiche Menge Importgefl ügel versteigert wurde (46‘500 t), lässt dies den Schluss zu, dass entweder neue Importeure auf-treten oder Firmen sich über neue Han-delskontakte versorgen.

Prognose Inlandproduktion 1. Q. 2011Ein ähnlich unterschiedliches Bild erge-

ben die Planungen der Inlandmengen für das neue Jahr. Zu berücksichtigen ist, dass Ostern 2011 (24. April) im 2. Quar-tal liegt und damit eine Verspätung der Ostermengen nach sich zieht. Die ge-planten Kükeneinstallungen variieren von gleichbleibend bis + 10 %.

Tiefkühllager Inlandgefl ügel Auch in dieser Rubrik differieren die Mel-dungen stark. Einzelne Meldungen geben keine bis kleine Lagermengen an, andere signalisieren einen Anstieg der Mengen seit September/Oktober.

Import-Anträge für 1. Quartal 2011Die weit auseinander liegenden Einschät-zungen der Verkaufs- und Planungsmen-gen widerspiegeln sich in den Vorschlä-gen für die Importmengen. Sie reichen von 9‘000 bis 12‘000 t. Im 1. Quartal 2010 wurden 9‘500 t versteigert.

SGP/Zw

MARKTINFOS

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24 SGZ 12/10

MARKTINFOS

Zudem darf die Produktion auf keinen Fall weiter ausgedehnt werden, wenn wir nicht eine Situation wie auf dem Milch-und auf dem Schweinemarkt heraufbe-schwören wollen. Sicher ist, dass einmal gebaute Ställe bestückt und immer wie-der besetzt werden. Ebenso sicher ist: Wenn es zu einem Verdrängungswettbe-werb kommt, leiden alle darunter.

Mit unseren hohen Standards in Tier-haltung und Umweltverträglichkeit wer-den wir niemals mit ausländischen Preisen konkurrieren können. Aus diesem Grunde ist es richtig, die höheren Eiermengen im Winter zu produzieren, mit der Gewiss-heit, dass die Abnehmer ihre Risikokasse für die spätere Überschussverwertung im Sommer äufnen.

Die Verarbeitungsindustrie möchte zwar CH-Eier, aber leider nur in Klein-mengen und vor allem nicht zu kosten-deckenden Preisen. Die grosse Masse ist immer noch auf tiefstmögliche Preise aus, auf Importware – unbesehen von den Haltungsbedingungen für die Tiere.

➝ Tendenz: Produktion hoch und Absatz bis Ostern abgesichert

AuslandDie Produktion im Ausland liegt wesent-lich höher als letztes Jahr, und die Preise haben sich seit dem Sommer noch nicht richtig erholt. Die Produzenten klagen, auch weil im Ausland der Futterpreis doch merklich angestiegen ist. Machte dies früher gegenüber Schweizer Preisen um die 50 % aus, liegt er jetzt doch bei fast 60 % unseres Preises, was für die CH-Produktion zu begrüssen ist.

Es wird auch spekuliert, dass in vielen Ländern Ställe auf Bodenhaltung um-gebaut werden und dadurch nächstens wieder weniger Eier im Angebot stünden. Das Jahr 2012 rückt für alle Betriebe mit alter Batteriehaltung näher. Dies wird be-stimmt noch einige Probleme in der Um-setzung mit sich bringen.

➝ Tendenz: Preise ansteigend. Genug Ware und Preisniveau relativ tief

Jean Ulmann, GalloSuisse

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4 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 48 52Kalenderwoche

Mio. Eier

2008 2009 2010 2011

Prognose der Inlandproduktion Eier

Kükenstatistik Mastlinien Legelinien

KW 2009 2010 Vergleich 2009 2010 Vergleich

40 982’391 1’004’534 62’160 42’768

41 950’660 1’002’659 32’636 4’649

42 978’583 1’105’218 20’841 7’293

43 945’479 1’136’683 18’630 7’923

Total Jahr 52’634’599 45’836’264 87.1% 2’604’413 2’178’653 83.7%

bis KW 43 43’426’569 45’836’264 105.5% 2’249’082 2’178’653 96.9%

Prognose Jahr 54’989’493 2’447’998

Mengen und Preise Quelle: SBV/BLW

Jahr: 2009 2009 2010

Monate: Jan.-Dez. Jan-Okt. Jan.-Okt.

KW: 1- 53 1- 43 1- 43

Eier

Inlandproduktion (Prognose) 1) Mio. Stk. 724.29 588.41 616.08

Import Schaleneier 2) Mio. Stk. 556.76 464.07 473.78

CH-Produzentenpreis 3) Rp. 24.25 24.23 23.64

Importeierpreis inkl. Zoll Rp. 16.93 16.95 15.59

Gefl ügel

Inlandproduktion Mio. kg SG 65.16 54.92 57.00

Import Mio. kg SG 44.11 35.70 36.73

1) Angabe auf volle Kalenderwochen.2) Diese Angabe (Landw. Monatszahen des SBV) enthält auch Bruteier sowie Importe im Veredelungsverkehr.

3) Quelle: BLW (neue Datengrundlage!); Bodenhaltung 53 - 63 g.