Aktion Dezember 2013

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AK-Wahl 2014 – Ihre Stimme hat Gewicht! Dezember 2013 Nr. 10/2013, XXVII. Jahrgang Zugestellt durch Post.at Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at „Kommunikation, Verständnis für Betriebsabläufe und Pro- blemlösungsbewusstsein sind Kompetenzen, die auch im Be- reich der niedrigqualifizierten Arbeit durch- wegs verlangt werden.“ (Seite 11) AKtion EXTRA: Konsumentenschutz Die AK Vorarlberg leis- tet mit einem 16-köp- figen Team aktive Hilfe für die Konsumenten. Zum Herausnehmen Neue Unterstützung für Lehrlinge AZV-Geschäftsführer Armin Hotz spricht im Interview über die neue Ausbildungsstarthilfe für Lehrlinge. Seite 4 Energiespartipps: Kostenfaktor Licht In der vierten Folge der Serie über Energiesparen im Haushalt verrät Ihnen ein Experte das enorme Sparpotenzial beim Licht. Seite 5 Giftige Stoffe im Kinderspielzeug Die AK-Konsumentenberater haben 15 Spielbälle auf giftige Substanzen untersucht. Nur drei waren unbe- denklich. Seite 9 „Wissen fürs Leben“: Fans bis nach Israel Die Vortragsreihe „Wissen fürs Le- ben“ ist weit über die österreichischen Landesgrenzen bekannt. Der nächste Zyklus startet im Jänner 2014. Seite 10 Aktivitäts- und Schlaf-Tracker gewinnen Ihre Meinung wird belohnt: Unter allen Leser- reaktionen verlost die AKtion einen Aktivitäts- und Schlaf-Tracker „e One“ von fitbit. Seite 12 Seiten 6/7 Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg AK-Rechtsservice Tel. 050/258 Betriebsreferat – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrlinge/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frauen – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Aus dem Inhalt Die Studie „Niedrigqualifizierung“ zeigt: 30.000 Menschen gehen in Vorarlberg einer niedrigqualifizierten Tätigkeit nach – nämlich als Hilfsarbeiter. Seite 11 Dr. Eva Häfele, Co-Autorin der Studie „Niedrig- qualifizierung“ facebook.com/akvorarlberg Das neue MEMO ist da! Wie komme ich bei meinem Ge- genüber an? Dieser Frage widmet sich Beraterin Ursula Kremmel in ihren Kursen im AK-Bildungs- center. Lesen Sie das Interview mit der Expertin in der kommenden MEMO-Aus- gabe. Wie immer finden Sie darin auch alle aktuellen Kurse der AK Vor- arlberg. Diesen Samstag in Ihrem Briefkasten. Telefon 050/258-8000, [email protected] Wohnen für die Menschen im Land wieder leistbarer zu machen, war die Intention des Wohnbaugipfels des Landes in der Vorwoche. AK-Präsi- dent Hubert Hämmerle: „Es gibt ers- te Schritte in die richtige Richtung.“ Ein entscheidendes Ergebnis ist, dass die Wohnbauförderungsrichtlinien ab kommendem Jahr neu geregelt wer- den. Die Landespolitik besinnt sich darauf, dass die Wohnbauförderung in erster Linie eine Sozialförderung ist. Die AK Vorarlberg hatte vehement eingefordert, diesen Aspekt wieder in den Vordergrund zu stellen. „Mit Berücksichtigung von zusätz- lichen Komponenten beziehungsweise durch den Einbau einer sozialen Staffe- lung wurde unsere jahrelange Forderung verwirklicht“, freut sich AK-Präsident Hubert Hämmerle für die Vorarlberger. Allerdings stehen noch zwei we- sentliche Punkte auf der Agenda zur Kostensenkung. Hämmerle: „Erstens wollen wir, dass der Zwang zum Pas- sivhaus-Standard im sozialen Wohn- bau abgeschafft wird. Zweitens sollte es eine Deregulierung in die Richtung geben, dass sämtliche technischen Vor- schriften in einer eigenen Vorarlberger Bautechnikverordnung geregelt sind.“ Damit komme man weg von den OIB-Vorschriften und hin zu weniger Bürokratie und damit zu niedrigeren Kosten. Wenn die Vorschriften dieser Vorarlberger Bautechnikverordnung erfüllt werden, erklärt Hämmerle das Ziel, sollte man bereits in den Genuss der Wohnbauförderung kommen. Wohnbaugipfel: Erste AK-Forderungen erfüllt Stark für Sie: Konsumenten- schutz

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Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

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Page 1: Aktion Dezember 2013

AK-Wahl 2014 – Ihre Stimme hat Gewicht!

Dezember 2013Nr. 10/2013, XXVII. JahrgangZugestellt durch Post.at

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at

„Kommunikation, Verständnis für Betriebsabläufe und Pro-blemlösungsbewusstsein sind Kompetenzen, die auch im Be-reich der niedrigqualifizierten Arbeit durch-wegs verlangt werden.“ (Seite 11)

AKtion EXTRA: KonsumentenschutzDie AK Vorarl berg leis-tet mit einem 16-köp-figen Team aktive Hilfe für die Konsumenten.

Zum Herausnehmen

Neue Unterstützung für LehrlingeAZV-Geschäftsführer Armin Hotz spricht im Interview über die neue Ausbildungsstarthilfe für Lehrlinge.

Seite 4

Energiespartipps: Kostenfaktor LichtIn der vierten Folge der Serie über Energiesparen im Haushalt verrät Ihnen ein Experte das enorme Sparpotenzial beim Licht.

Seite 5

Giftige Stoffe im KinderspielzeugDie AK-Konsumentenberater haben 15 Spielbälle auf giftige Substanzen untersucht. Nur drei waren unbe-denklich.

Seite 9

„Wissen fürs Leben“:Fans bis nach IsraelDie Vortragsreihe „Wissen fürs Le-ben“ ist weit über die österreichischen Landesgrenzen bekannt. Der nächste Zyklus startet im Jänner 2014.

Seite 10

Aktivitäts- und Schlaf-Tracker gewinnenIhre Meinung wird belohnt:

Unter allen Leser- reaktionen verlost die

AKtion einen Aktivitäts- und Schlaf-Tracker „The One“ von fitbit.

Seite 12

Seiten 6/7

Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg

AK-RechtsserviceTel. 050/258 Betriebsreferat – 1500Info Arbeitsrecht – 2000Insolvenzrecht – 2100Sozialrecht – 2200Lehrlinge/Jugend – 2300Arbeitsrecht Feldkirch – 2500Familie/Frauen – 2600Konsumentenschutz – 3000Steuerrecht – 3100AK Bregenz – 5000AK Dornbirn – 6000AK Bludenz – 7000

Aus dem Inhalt

Die Studie „Niedrigqualifizierung“ zeigt: 30.000 Menschen gehen in Vorarlberg einer niedrigqualifizierten Tätigkeit nach – nämlich als Hilfsarbeiter. Seite 11

Dr. Eva Häfele, Co-Autorin der Studie „Niedrig-qualifizierung“

facebook.com/akvorarlberg

Das neue MEMO ist da!

Wie komme ich bei meinem Ge-genüber an? Dieser Frage widmet sich Beraterin Ursula Kremmel in ihren Kursen im AK-Bildungs-center. Lesen Sie das Interview mit der Expertin in der kommenden MEMO-Aus-gabe. Wie immer finden Sie darin auch alle aktuellen Kurse der AK Vor-arlberg. Diesen Samstag in Ihrem Briefkasten.

Telefon 050/258-8000, [email protected]

Wohnen für die Menschen im Land wieder leistbarer zu machen, war die Intention des Wohnbaugipfels des Landes in der Vorwoche. AK-Präsi-dent Hubert Hämmerle: „Es gibt ers-te Schritte in die richtige Richtung.“

Ein entscheidendes Ergebnis ist, dass die Wohnbauförderungsrichtlinien ab kommendem Jahr neu geregelt wer-den. Die Landespolitik besinnt sich

darauf, dass die Wohnbauförderung in erster Linie eine Sozialförderung ist. Die AK Vorarlberg hatte vehement eingefordert, diesen Aspekt wieder in den Vordergrund zu stellen.

„Mit Berücksichtigung von zusätz-lichen Komponenten beziehungsweise durch den Einbau einer sozialen Staffe-lung wurde unsere jahrelange Forderung verwirklicht“, freut sich AK-Präsident Hubert Hämmerle für die Vorarlberger.

Allerdings stehen noch zwei we-sentliche Punkte auf der Agenda zur Kostensenkung. Hämmerle: „Erstens wollen wir, dass der Zwang zum Pas-sivhaus-Standard im sozialen Wohn-bau abgeschafft wird. Zweitens sollte es eine Deregulierung in die Richtung geben, dass sämtliche technischen Vor-schriften in einer eigenen Vorarlberger Bautechnikverordnung geregelt sind.“ Damit komme man weg von den OIB-Vorschriften und hin zu weniger Bürokratie und damit zu niedrigeren Kosten. Wenn die Vorschriften dieser Vorarlberger Bautechnikverordnung erfüllt werden, erklärt Hämmerle das Ziel, sollte man bereits in den Genuss der Wohnbauförderung kommen.

Wohnbaugipfel: Erste AK-Forderungen erfüllt

Stark für Sie:Konsumenten-

schutz

Page 2: Aktion Dezember 2013

Kompetente Betreuung fehlt vielen KindernAKtion November 2013: Verschränk-ter Unterricht an der VS OberauDiesen zwei Lehrerinnen und ihrem Direktor kann ich nur gratulieren, dass sie über den Tellerrand hinaus-geschaut haben und etwas aufgebaut und erreicht haben, was anderen 30.000 Kindern allein im Ländle fehlt. Nämlich eine kompetente Betreuung und Erziehung im und rund um den Unterricht. Die Ganztagsklasse trägt einfach der Tatsache Rechnung, dass in sehr vielen Familien beide Eltern arbeiten (wollen oder müssen), die

Unterrichtsanforderungen kräftig an-gestiegen sind, Kinder heute sehr viel mehr lernen und verstehen müssen als in der vielleicht doch nicht so guten al-ten Zeit, als Disziplin und Auswendig-lernen wichtig waren. Und selbst wenn manche Eltern Zeit hätten, um mit ihren Kindern zu lernen, wäre es schon genug, sie würden ihnen Respekt im Umgang mit anderen und Freude am Lernen überhaupt vermitteln. Bleibt nur zu wünschen, dass sich auch die Lehrergewerkschaft möglichst bald von den unübersehbaren Vorteilen der Ganztagsschule überzeugen lässt und ihre starre Weigerung, gerade den Pflichtschulkindern mehr Zeit

und Betreuung zukommen zu lassen, aufgibt und den momentan mitunter beschränkten Unterricht abbaut und den verschränkten Unterricht fördert.Prof. Mag. Klaus Amann, Hörbranz

„Entlohnung mehr als gerechtfertigt“AKtion November 2013: Moderner KV im privaten GesundheitsbereichEine sehr positive Mitteilung in der AKtion November 2013, dass die Menschen, welche in den Sozial-, Pflege- und Gesundheitsberufen arbei-ten, endlich gerecht entlohnt werden. Speziell in den Pflegeberufen sind hohe Anforderungen an die dienst-leistenden Personen gestellt und da ist eine ordentliche Entlohnung mehr als gerechtfertigt. Ich bin überzeugt, dass die Menschen, die gut für ihre Arbeiten entlohnt werden, motiviert werden, um noch mehr Leistung zu erbringen, egal in welcher Sparte ge-

arbeitet wird. Zudem gehören neben guter Entlohnung auch Wertschätzung der Menschen und deren Arbeiten durch ihre Dienstgeber(innen) eben-falls dazu. Und noch etwas – gemein-sam sind wir stark.Ingrid Grasbon, Bludenz

Es kann gewiss als Erfolg der Arbeit-nehmervertreter bezeichnet werden, wenn ein neuer Kollektivvertrag für Sozial-, Pflege- und Gesundheitsberufe durchgesetzt werden konnte. Jedoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass auch hier im Grunde genommen der einzig wahre Gewinner unser Vater Staat ist. Durch die kalte Progression werden vom erreichten Gehaltsplus mehr als sechzig Prozent in die Staats-kasse gespült und somit bleibt nicht einmal der Wertverlust, welcher durch den Index und die Inflation entsteht, abgegolten. Die Armutsspirale dreht sich also weiter nach unten. Dieses Pro-blem sollte daher von der künftigen Re-gierung erkannt und behoben werden. Es darf nicht sein, dass der Staat immer mehr Steuern einnimmt und dabei die Mittel- und Unterschicht zunehmend verarmt. Auch die Arbeiterkammer ist gefordert sich dieses Problems in zu-nehmendem Maße anzunehmen.Thomas Koschat, Dalaas

„Wissen fürs Leben“: Dank an VortragendeAKtion November 2013: „Wissen fürs Leben“-Vorträge im HerbstEine geniale Idee für die Menschen die „Wissen fürs Leben“-Vorträge mit Experten zu ermöglichen. Ich bedanke mich im Namen aller, die für sich aus verschiedensten Themen etwas Positives gewinnen.Ingrid Grasbon, Bludenz

2 Politik DEZEMBER 2013

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

Angesichts des katastrophalen Bildes, das unsere Bundesregierung bietet, ist die politische Opposition zu be-neiden. Ohne selbst etwas zu wollen beziehungsweise zu können, erntet sie Zustimmung und Sympathie. Zu dumm präsentieren sich die Regie-rungsparteien. Nicht gemeinsame in-haltliche Schwerpunkte für die nächs-ten Jahre stehen im Mittelpunkt der Verhandlungen, sondern personelle Fragen und der Versuch, den Ver-handlungspartner möglichst schlecht aussehen zu lassen. Da passt wunderbar ins Bild, dass sie nicht einmal wissen, wie es budgetär wirklich aussieht im Hause Öster-

reich. Wobei, so dumm wie die Re-gierung jetzt in der Öffentlichkeit dasteht, sind die handelnden Perso-nen nicht. Die völlig unkoordiniert scheinende Kommunikation zum Thema Finanzen hat einen ernsten Hintergrund. Alles, was an Verbesse-rungen im Sozialsystem und vor allem im Steuersystem versprochen wurde, ist angesichts der Budgetsituation nicht erfüllbar. Scheinbar: Denn gespart werden soll wieder – wenn es nach dem Willen so genann-ter Experten geht, die zufällig alle dem konservativen, neoliberalen Lager an-gehören – bei den Pensionen und bei den Familien. Und die ehemalige Fa-milienpartei ÖVP schaut betroffen weg und lässt sich zum Handlanger jener Lobbyisten degradieren, die nur

ihre individuellen Interessen, keines-falls aber jene der Arbeitnehmer im Auge haben. So fällt nicht nur dem informierten Beobachter auf, dass kei-nesfalls über Steuerprivilegien disku-tiert wird, die die Leistungsfähigkeit unseres Staates langfristig untermi-nieren. Da wird nicht über die vielen Wirtschaftsförderungsmaßnahmen

gesprochen, die schon in der Ver-gangenheit nicht mehr in der Lage waren, genügend A r b e i t s p l ä t z e

im Inland zu schaffen. Da wird auch nicht mehr darüber diskutiert, wie unsere Gesellschaft gerechter werden kann und wie es möglich ist, dass die Vermögenden quasi pragmatisiert und die Arbeitenden kräftig geschröpft werden. Selbst die linken Intellektuel-len sind derzeit brav auf Tauchstation

und ordnen ihre ansonsten lautstark vorgetragene Revolutionsrhetorik dem großen Ziel ihres Parteichefs, wieder Kanzler zu werden, unter. Da wird im politischen Spektrum viel Platz für neue politische Bewegungen frei. Derzeit nutzen dies vorrangig politisch rechts stehende Gruppen, die einer neoliberalen Wirtschafts-politik anhängen und auf weniger Staat und mehr Markt setzen. Das verspricht für die Zukunft nichts Gutes für die arbeitenden Menschen. Die entfesselten Finanzmärkte haben eindrucksvoll gezeigt, wohin es führt, wenn der Staat sich verabschiedet und dem Markt die Gestaltung überlässt.

AK-Direktor Rainer Keckeis

Kommentar von AK-Direktor Rainer Keckeis: „Der Verteilungskampf hat erst begonnen“

„Und schon wieder werden Familien und Arbeitnehmer

zur Kasse gebeten.“

Impressum

Die Vorarlberger Zeitung für Arbeit und KonsumentenschutzHerausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: AK Vorarl-berg, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, [email protected]

Offenlegung gemäß § 25 Medien-gesetz: siehe www.ak-vorarlberg.at/impressum.htm

Redaktionsleitung: Dietmar Brunner, Stephanie Scherrer

Grafik: Baschnegger Ammann und Partner

Fotografie: Georg Alfare, Jürgen Gor-bach, VKI/Stiftung Warentest, Fotolia

Druck: Russmedia Verlag GmbH, Schwarzach

Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der AKtion nur die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.

Sein Name ist Programm: Gerhard Haderer, einer der Großmeister der österreichischen Karikaturisten, zeichnet ab sofort auch für die AK-tion. Unter dem Motto „Haderer in AKtion“ gibt es in jeder Ausgabe Sa-tire auf höchstem Niveau.

Gerhard Haderer wurde 1951 in Leon-ding/OÖ geboren. Nach der Fach-

schule für Gebrauchs- und Werbegra-fik in Linz arbeitete er als selbständiger Grafiker, Zeichner und Illustrator für Werbeagenturen, gestaltete Panorama-karten für die Tourismuswerbung und spezialisierte sich auf fotorealistische Darstellungen in allen Bereichen der Werbeillustration. 1984 verlässt ihn die Lust an dieser Tätigkeit und er wendet sich der satirischen Zeichnung zu. Nach einer bis dahin turbulenten Berufslaufbahn begann er 1985 seine Karriere als Karikaturist.

Seit 1991 erscheint regelmäßig „Haderers Wochenschau“ im deut-schen „stern“. Es folgen zahlreiche Ausstellungen und Bücher, 1997 das Comic-Projekt „Moff“. Seit 1985 lebt und arbeitet Gerhard Haderer in Linz.

Wir wünschen allen AKtion-Lesern viel Vergnügen.

Haderers Satire in der AKtion

Gerhard Haderer zeichnet für AKtion

Gerhard Haderer, Karikaturist

Leserforum

Haben auch Sie etwas zu sagen?Wir freuen uns auf Ihre Zuschrift:[email protected].

Verlosung unter allen Einsendern

Liebe Leser, wegen der vielen Zusendungen war es uns leider nicht möglich, alle erhaltenen Beiträge zu ver-öffent-lichen.

Den Aktivitäts- und Schlaf-Tracker „The One“ von fitbit im Wert von rund 100 Euro aus der letzten AKtion hat Klaus Amann aus Hörbranz gewonnen.

Wir gratulieren!

Die Ratgeber der AK für alle LebenslagenDie AK Vorarlberg hat für Sie diverse Broschüren und Ratgeber zusammengestellt. Die kleinen Helfer bieten schnelle Antworten zu Fragen in allen Bereichen des Le-bens, sei es zu arbeits-, sozial- oder konsumentenschutzrechtlichen Fragen. Die folgenden Broschüren zum Thema Arbeitsrecht wurden von der AK überarbeitet bezie-hungsweise neu herausgegeben. Sie liegen wie immer in den AK-Ge-schäftsstellen auf und können kostenlos per Telefon oder E-Mail bestellt werden. Außerdem stehen die Ratgeber als pdf-Datei auf der Homepage der AK Vorarlberg zum Download bereit.

Wie viel Urlaub steht mir zu? Darf der Chef meinen Urlaub bestimmen? Wann verfällt mein Resturlaub? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie in der Broschü-re „Urlaubsrecht“.

Es ist ein Unter-schied, ob man selbst kündigt oder gekündigt wird. Was Arbeitgeber und Arbeitnehmer dabei beachten müssen, erfahren Sie im Ratgeber „Kündigung“.

Ein vorzeitiger Austritt aus dem Arbeitsverhältnis kann fatale Folgen haben. Was Sie un-bedingt wissen und beachten sollten, finden Sie in der gleichnamigen Broschüre der AK Vorarlberg.

Telefon 050/258-8000, [email protected] Download: www.ak-vorarlberg.at unter „Service“

Page 3: Aktion Dezember 2013

DEZEMBER 2013 Politik 3

18 von 100 beklagen Leben ohne WürdeEin Fünftel der Österreicher hat Probleme, die Rechnungen zu be-zahlen, 18 Prozent fühlen sich nicht in der Lage, ein würdevolles Leben zu führen. Das ist das Ergebnis einer internationalen Vergleichsstu-die. Die Österreicher sind demnach relativ gut organisiert: 81 Prozent wissen genau, welche Rechnungen monatlich auf sie zukommen. Auch bilden zwei Drittel Reserven für unerwartete Ausgaben. 73 Prozent schränken sich zuerst beim Ausge-hen, 71 bei der Kleidung ein.

Verbesserungen für Leiharbeiter umsetzenDen Forderungen der Arbeitskräf-teüberlasser, die verbesserten gesetz-lichen Regelungen für Leiharbeiter wieder zurückzunehmen, erteilte die Arbeiterkammer eine klare Ab-sage. Im Gegenteil: Die Neuerun-gen des Arbeitskräfteüberlassungs-gesetzes müssten endlich in allen Betrieben konsequent umgesetzt werden.

Wahl des Unwortes des Jahres steht an „Arbeitszeitflexibilisierung“ hat Chancen, das Unwort des Jahres 2013 in Österreich zu werden. Es steht auf der offiziellen Kandidaten-liste der Forschungsstelle Öster-reichisches Deutsch der Universität Graz. Das Unwort, das Wort und Jugendwort des Jahres 2013 werden am 5. Dezember veröffentlicht. Bis 2. Dezember kann noch abge-stimmt werden.

Autobauer gibt Kostenvorteile weiterEs gibt aus Arbeitnehmersicht hin und wieder auch gute Nachrichten. Um den Stress zu mindern, dürfen die Porsche-Beschäftigten im Stammwerk in Stuttgart ab Dezem-ber eine Stunde weniger arbeiten – bei gleichem Lohn. Bei Porsche ist die Produktivität nämlich gestiegen.

48.000 Vorarlberger allein zuhauseDie Zahl der Einpersonenhaushalte steigt und steigt. 1971 lebte in 23 Prozent aller Vorarlberger Haus-halte nur eine Person, 40 Jahre später waren es schon 32 Prozent. Umgerechnet bedeutet das rund 48.000 Personen.

Kurz gemeldet ...qFür Kindergärten hat die Lan-desregierung kürzlich die Personal-kostenförderung verbessert. Sie können dadurch mit zusätzlichem Personal flexibel auf besondere Situationen wie zum Beispiel im Sprachförderbedarf reagieren und die Kinder dementsprechend besser betreuen. qDie Gewerkschaft setzte bei der Metaller-Lohnrunde ein weiteres Mal einen einheitlichen Lohn- und Gehaltsabschluss in allen sechs Fachverbänden durch: durchschnittlich plus 2,8 Prozent. qIm deutschen Einzelhandel dro-hen wegen des seit Monaten dau-ernden Tarifstreits im Einzelhandel Streiks im Weihnachtsgeschäft. qDie Zahl der Schichtarbeiter über 50 Jahre hat sich in Deutsch-land seit 2003 auf 1,3 Millionen verdoppelt. Der Anstieg ist nicht nur auf geburtenstarke Jahrgänge zurückzuführen, sondern auch auf die Ausweitung der Schichtarbeit im Dienstleistungssektor.

Zweifellos unflexibel und unbefriedi-gend sind die gesetzlichen Rahmen-bedingungen, nach Langzeitkran-kenständen wieder im Beruf Fuß zu fassen.

Arbeitsversuche nach Langzeitkran-kenständen – das wünschen sich Arbeitnehmer genauso wie Arbeitge-ber. Dagegen ist auch gar nichts einzu-wenden. Das „Wie“ macht allerdings den letztendlich großen Unterschied. AK-Präsident Hubert Hämmerle ist

überzeugt: „Das von uns geforderte Betriebliche Eingliederungsmanage-ment (BEM) hat gravierende Vorteile gegenüber dem vor allem von Arbeit-geberseite geforderten Teilzeitkranken-stand.“

Derzeit sind Beschäftigte in Öster-reich entweder arbeitsfähig oder im Krankenstand – dazwischen gibt es nichts. Und diese Situation ist für viele – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – oft nicht zufriedenstellend. Gerade nach Langzeitkrankenständen sind Arbeits-

versuche sinnvoll, so Hämmerle. Er verweist auch auf den gravierendsten Unterschied der diskutierten Modelle: „Wer bei einem Teilzeitkrankenstand auch nur 30 Prozent arbeitet, muss für diesen Zeitraum 100 Prozent Leis-tung bringen. Das schaffen viele aber nicht. Beim BEM hingegen erfolgen die Arbeitsversuche freiwillig innerhalb des Krankenstandes.“

Längerfristig erfolgreichDa vom Arbeitgeber keine Leistung in Form einer Bezahlung verlangt würde, müsste auch vom Arbeitnehmer keine bestimmte Arbeitsleistung erbracht werden. „Damit wäre es möglich, schonende Arbeitsversuche durchzu-führen und vor allem auch Menschen mit psychischen Erkrankungen länger-

fristig wieder in den normalen Arbeits-prozess einzugliedern“, sagt Hämmer-le. Darüber hinaus könnten solche von ärztlicher Seite begleiteten Versuche je-derzeit von Arbeitnehmer oder Arbeit-geber abgebrochen werden.

Weiterhin Diskussion über Umgang mit Langzeitkrankenständen – AK eindeutig für Betriebliches Eingliederungsmanagement

Schonende Versuche der „bessere Ansatz“

Schrittweise Rückkehr in den Beruf über BEM: Vorteile für beide Seiten.

Keine weitere Arbeitszeitflexibilisie-rung auf Kosten der Beschäftigten und das Drängen auf steuerliche Ent-lastung der Arbeitnehmer: Damit waren die großen Themen der letzten Vollversammlung vor der AK-Wahl abgesteckt.

Alle Fraktionen in der AK Vorarlberg erteilten der Forderung der Wirtschaft sowie bestimmter politischer Kreise eine klare Absage, die Normalarbeits-zeit auf zehn Stunden auszudehnen. AK-Präsident Hubert Hämmerle hatte in seinem Bericht vor Augen geführt, um welche Dimension es dabei geht: „Die Zahl der Überstunden ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. 2011 wurden über 300 Millionen Überstunden geleistet, davon aber fast 70 Millionen ohne Bezahlung oder Zeitausgleich. Wenn, wie gefordert, die neunte und zehnte Stunde nicht mehr als Überstunden zählen sollen, sondern zur Normalarbeitszeit, bedeu-tet das nichts anderes als eine drastische Lohnkürzung durch die Hintertür!“

Mittlerweile machen zwei Drittel der Beschäftigten Überstunden, die Österreicher gelten sogar als Über-stunden-Europameister. Vor diesem Hintergrund von mangelnder Flexibi-lität der heimischen Arbeitnehmer zu

reden, ist blanker Hohn, so AK-Präsi-dent Hubert Hämmerle.

Nicht nur, aber besonders für die Frauen, von denen überdurchschnitt-lich viele in Teilzeit beschäftigt sind, verheißen die angeblichen „Win-win-Situationen“ in Wahrheit eine Verschlechterung: Weitere Flexibili-sierung, zum Beispiel durch noch fle-xiblere Arbeit auf Abruf, sei eindeutig eine einseitige Belastung und abzuleh-nen.

Belegschaften „verbrennen“AK-Präsident Hubert Hämmerle warnte vor einem Dammbruch bei Aufweichen der Normalarbeitszeit. Wie lange sollen die Menschen am Ende denn „normal“ arbeiten – gar 14 oder 16 Stunden pro Tag? „In An-betracht der Demografie kann es doch nicht das Ansinnen der Betriebe sein, zum Preis eines kurzfristigen Kosten-vorteils ihre Belegschaften durch eine totale Arbeitszeitflexibilisierung zu ver-brennen.“

Bestehende Arbeitsplätze halten und neue schaffen, das werde nur mit fairen Spielregeln und nur zusammen mit der Arbeitnehmerseite gehen, be-tonte AK-Präsident Hubert Hämmer-le zu Befürchtungen der Wirtschaft, die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs

leide: „Neoliberale Turbo-Flexibilisie-rung wird es mit uns nicht geben!“

Kalte Progression kappenDie AK-Vollversammlung sprach sich einhellig für eine rasche steuerliche Entlastung der Arbeitnehmer aus. Vor allem die sogenannte kalte Progression müsse gekappt werden. Hämmerle: „Mehr Netto vom Brutto!“

Konstruktive Arbeit gelobtIm Hinblick auf die bevorstehende Arbeiterkammerwahl vom 27. Jänner bis 6. Februar 2014 klangen bei der letzten Vollversammlung der laufenden Periode ansatzweise Wahlkampftöne durch. Alle in der AK Vorarlberg ver-

tretenen Fraktionen zogen allerdings eine positive Bilanz der zurückliegen-den Zusammenarbeit und lobten das konstruktive Klima im Interesse der Vorarlberger Arbeitnehmer. Der weit-aus überwiegende Teil der Beschlüsse in Vorstand und Vollversammlung war in dieser Zeit denn auch einstimmig gefasst worden.

77,7 Prozent für AK-ServicesAK-Direktor Rainer Keckeis stellte das Budget der AK Vorarlberg für das kommende Jahr vor, das einstimmig verabschiedet wurde. Keckeis: „77,7 Prozent der Ausgaben fließen 2014 direkt ins Dienstleistungsangebot der Arbeiterkammer.“

Einladung zur Telefon-Sprechstunde.

Stark für Sie. www.ak-vorarlberg.at

Mit AK-Präsident Hubert Hämmerle.

26. November und 10. Dezember

von 14 bis 15 Uhr unter Telefon 050/258-6800

„Mit reda kond d’Lüt zemma“ ist das Motto von AK-Präsident Hubert Hämmerle. Nutzen Sie die Gelegenheit und machen Sie Ihre Fragen, Anliegen und Vorschläge zum Thema.

„Drastische Lohnkürzung durch die Hintertür!“

Die Österreicher sind bereits äußerst arbeitsflexibel. Die AK lehnt einseitige Flexibilisierungswünsche der Wirtschaft ab, denn immer mehr Beschäftigte „verbrennen“.

Abstimmung: www-oedt.kfunigraz.ac.at/oewort

Page 4: Aktion Dezember 2013

Schüler besuchen die AK Vorarlberg Wieder hatte die AK Feldkirch Besuch von vielen Schülern sowie deren Lehrern. Der Leiter der Lehrlings- und Jugendabteilung, Mag. Marcus Mayer, erläuterte ihnen die zahlreichen Serviceleis-tungen sowie den Aufbau und die Struktur der Arbeiterkammer.

„2 to 4 Benefiz Handball Event“Jetzt noch schnell zur Vorarlber-ger Handball-Lehrlingschallenge anmelden! Jährlich veranstaltet der Handballclub JCL BW Feldkirch – gesponsert von der AK Vorarlberg und der Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie – das „2 to 4 Bene-fiz Handball Event“ und unterstützt mit dem Erlös der Veranstaltung ein notleidendes Patenkind aus der Region. Gespielt wird am Freitag, den 29. November 2013, von circa 14 bis 17 Uhr in der Sporthalle Reichenfeld in Feldkirch. Die An-meldegebühr beträgt 250 Euro und wird zur Gänze gespendet.

4 Arbeit DEZEMBER 2013

Weihnachtsgeld

Lisa hat im Septem-ber ihre Lehre als Konditorin begon-nen und erkundigt sich nun bei der Lehrlings- und Jugendabteilung, ob auch sie Anspruch auf Auszahlung eines Weihnachts-geldes hat.Dabei erfährt sie Folgendes: Das Weihnachtsgeld gehört wie das Urlaubsgeld zu den sogenannten „Sonderzahlungen“. Diese sind gesetzlich nicht vorgeschrieben, sondern in den jeweiligen Bran-chenkollektivverträgen geregelt. Für Lisa gilt der Kollektivvertrag für die Konditoren. Dieser besagt, dass das Weihnachtsgeld grund-sätzlich in der Höhe einer monat-lichen Lehrlingsentschädigung und spätestens in der ersten Dezember-woche auszuzahlen ist. Da Lisa erst im September mit ihrer Lehre begonnen hat, steht ihr allerdings nur der aliquote Teil zu.Zu beachten ist aber, dass nicht alle Kollektivverträge ein Weih-nachtsgeld in voller Höhe einer monatlichen Lehrlingsentschädi-gung vorsehen. Es gibt auch Bran-chen, in denen deutlich weniger gezahlt wird. Auch der Auszah-lungszeitpunkt kann variieren. Für genauere Auskünfte steht die Lehr-lings- und Jugendabteilung aber jederzeit gern zur Verfügung.

Lehrlingstipp

Christine Raggl

Informationen und Beratung: www.akbasics.at

Die Ausbildungsstarthilfe des Aus-bildungszentrums Vorarlberg (AZV) soll lernleistungsschwächeren Ju-gendlichen den Einstieg in die Lehre erleichtern. AZV-Geschäftsführer Ar-min Hotz spricht im Interview über die neue Maßnahme von AMS und Land Vorarlberg.

Wie ist die Ausbildungsstarthilfe entstanden?Armin Hotz: Initiiert hat es Egon Blum (Anmerkung: Beiratsvorsitzen-der AZV und Ex-Regierungsbeauf-tragter für Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung). Weil er gesehen hat, dass viele Betriebe zwar gern einen Lehrling nehmen würden, aber der Ju-gendliche leistungsschwach ist. Viele Betriebe sagen dann: Das tun wir uns nicht an. Dann nehmen wir lieber kei-nen. Und genau dem wollen wir ent-gegenwirken und eine Hilfe geben.

Wie genau funktioniert das? Der Betrieb – aber auch der Lehrling – kann sich bei der Wirtschaftskammer melden und einen Antrag stellen. Es müssen Unternehmen sein, die schon Lehrlinge ausgebildet haben und den Jugendlichen trotz Lernleistungs-schwäche gern nehmen würden. Wir möchten insofern helfen, dass wir dem Lehrling erst einmal die Sozialkom-petenzen und eine Grundausbildung geben. Dann erst geht er zum Betrieb.

Was kostet das den Betrieb?Die Betriebe kostet das nichts. Der Lehrling ist bei uns angestellt, zu unse-ren Bedingungen. Die einzige Ver-pflichtung, die der Betrieb hat, ist, dass er – wenn nichts dagegen spricht – den Jugendlichen am Ende übernimmt.

Wie lange ist der Jugendliche in der Ausbildungsstarthilfe?Die Ausbildungsstarthilfe dauert in der Regel ein halbes Jahr. Am Ende setzen wir uns mit dem Lehrbetrieb wieder zusammen und dann wird entschie-den, ob er in seinen Betrieb geht oder nicht. Das sollte er in der Regel. Außer es gibt Gründe, die dagegen sprechen.

Was ist, wenn der Jugendliche nicht übernommen wird? Was macht das AZV mit ihm?Wenn der Betrieb sagt, er kann den Lehrling trotzdem nicht aufnehmen

oder unsere Ausbilder sagen, dass er noch nicht so weit ist, ist noch nichts kaputt. Der Jugendliche kann dann entweder ein weiteres halbes Jahr in der Ausbildungsstarthilfe bleiben oder er wird vom ÜAZ (Überbetriebliches Aus-bildungszentrum) übernommen und macht bei uns eine Lehre.

Was genau macht das AZV in der Aus-bildungsstarthilfe mit den Lehrlingen?

Am Anfang geht es immer um Sozial-kompetenz. Wir müssen sie da ab-holen, wo sie gerade sind und sie erst einmal auf den richtigen Weg brin-gen, ihnen beibringen, was der Sinn von dem Ganzen ist. Das ist vielen Jugendlichen nicht von Anfang an so gegeben. Wir haben ein eigenes Pro-gramm für Sozialkompetenztraining. Dort trainieren wir mit ihnen zum Beispiel, wie man mit Vorgesetzten umgeht, mit Kollegen, Religion, Ge-walt, Drogen. Das ist genau das, wo-für der Betrieb meistens keine Zeit hat.

Also fehlt es den Jugendlichen oft an Sozialkompetenz?Wir haben festgestellt, dass die fachli-chen Kompetenzen nicht so das Prob-lem sind. Wenn jemand etwas lernen möchte, dann lernt er es. Viel schwie-riger sind die anderen Sachen. Und genau da setzten wir an. Das ist genau das, wofür der normale Lehrbetrieb keine Zeit hat und sagt: Das kann ich mir nicht leisten. Wenn der Betrieb das Gefühl hat: Ok, die bringen ihn auf Schiene, und wenn er so weit ist, über-nehmen wir ihn, wäre allen geholfen.

Nimmt das AZV Lehrlinge aus jeder Branche auf?Nein, leider nicht. Im Moment bil-den wir nur Jugendliche in den Berei-chen Metall, Tischlerei, Malerei und Lagerlogistik aus. Sie machen in der Ausbildungsstarthilfe eine ganz nor-male Lehre, wie alle ÜAZ-Lehrlinge auch – außer der Bezahlung. Da wir von der öffentlichen Hand (AMS und Land Vorarlberg) finanziert werden, erhalten unsere Lehrlinge im 1. und 2. Lehrjahr nur 270 Euro netto, im 3. Lehrjahr 600 Euro netto. Das ist natürlich nicht vergleichbar mit der Lehrlingsentschädigung. Das ist der Haken dabei – aber gleichzeitig eine Motivation für unsere Lehrlinge, in ein reguläres Lehrverhältnis in der Wirtschaft zu wechseln, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Aber langfristig gesehen muss man sagen: Lieber so und dafür macht man eine gute Aus-bildung.

Ausbildungszentrum gibt Starthilfe für Lehreinstieg

AZV-Geschäftsführer Armin Hotz zur Ausbildungsstarthilfe: „Jugendlichen mangelt es oft an Sozialkompetenz“

AZV-Geschäftsführer Armin Hotz im Interview: „Betriebe, die gern einen Lehrling aufnehmen möchten, sich aber nicht sicher sind, ob der Jugendliche fit für die Lehre ist, können den angehenden Lehrling für die Ausbildungsstarthilfe anmelden.“

Ausbildungsstarthilfe

Manfred Gollob, Leitung ÜAZ Rankweil (Metallverarbeitung und Lagerlogistik) unter Telefon 05523/506 204 50 oder per E-Mail an: [email protected]

Markus Fleisch, Leitung ÜAZ Hohenems (Holzverarbeitung und Malerei) unter Telefon 05523/506 194 20 oder per E-Mail an: [email protected]

Nächster Start der Ausbildungs-starthilfe: Februar/März 2014

www.ausbildungszentrum- vorarlberg.at

Der QR-Code führt Sie direkt zur Homepage der Wirtschaftskammer, wo Sie den Antrag finden.

Die Lehrlinge der Firma Tecnoplast aus Höchst.

Die Schülerinnen vom Institut St. Josef zu Besuch in der AK in Feldkirch.

Infos und Anmeldung unter: www.handball-feldkirch.at oder [email protected]

Unsere Lehrlinge von heute sind unsere Fachkräfte von morgen. Ihre Ausbildung entscheidet, wie sich die Wirtschaft in Vorarlberg beziehungs-weise in Österreich entwickelt.

Mit der Auszeichnung „Ausgezeich-neter Lehrbetrieb“ möchten Landes-regierung, Arbeiter- und Wirtschafts-kammer bewusst machen, wie wichtig daher eine qualifizierte Lehrausbildung ist. Am 18. November überreichten Landeshauptmann Markus Wallner, AK-Präsident Hubert Hämmerle und WK-Präsident Manfred Rein 139 Be-trieben das Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ – 42 davon zum ersten Mal. Seit 1997 wurde diese Auszeich-

nung bereits an 349 Unternehmen ver-liehen und ist für drei Jahre gültig.

Vorarlberg hat die höchste Lehr-lingsquote Österreichs. Über die Hälfte der Schulabgänger entscheidet sich für eine Lehre. Insgesamt besuchten 2013 rund 7200 Schüler Landesberufsschu-len. Weitere 800 Lehrlinge werden in anderen Bundesländern unterrichtet.

Neben den Lehrbetrieben erhielten außerdem 67 Absolventen der „Akade-mie für Lehrlingsausbildung“ ihre Di-plome. „Der Einsatz und die ständige Weiterbildung der Lehrlingsausbilder ist ein ganz entscheidender Faktor, wenn es darum geht, den Fachkräfte-bedarf im Land in Zukunft abdecken zu können“, betont Hämmerle.

Vorarlberg hat nach wie vor höchste Lehrlingsquote Österreichs

139 „Ausgezeichnete Lehrbetriebe“ im Land

AK-Präsident Hubert Hämmerle überreichte das Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ an 139 Unternehmer im Land.

Page 5: Aktion Dezember 2013

DEZEMBER 2013 Arbeit 5

In Zusammenarbeit mit der Arbeits-gruppe „Strom -17 %“ gibt die AK Vorarlberg den Lesern der AKtion Tipps, wie sie in ihrem Haushalt bares Geld sparen.

Johann Wolfgang von Goethe hat sich mit so manchem Werk der Nachwelt erhalten, nichts hat sich unsere Gesell-schaft aber mehr zu Herzen genom-men, als seine letzten Worte: „Mehr Licht!“ soll er am Ende seines Lebens noch gesagt haben – und das haben wir heute wahrlich. Vielleicht über-treiben wir auch gerade etwas, denn überall glitzert und blinkt es in allen möglichen Farben. In den Vorgärten tummeln sich Lichterketten in kühlem Blau neben warmweißen Rentieren

und beim mehr oder minder staunen-den Beobachter entsteht doch häufig der Eindruck, dass hier die Quantität über die Qualität gesiegt hat.

Zeitschaltuhr für LichtzauberDoch bekanntlich macht auch Klein-vieh Mist. So ist der Stromverbrauch selbst bei den LED-Ketten nicht zu vernachlässigen, weil die Zeit, in der der Garten „brennt“, durchaus be-trächtlich ist. Bei 100 Watt, zwei Mo-naten und 16 Stunden pro Tag kom-men in Summe Stromkosten von rund 15 Euro zusammen. Eine Zeitschalt-uhr, die zwischen 23 Uhr und 5 Uhr den hellen Gartenzauber ausschaltet, „rentier“-t sich also allemal – im besten Sinn des Wortspiels.

Licht, aber überlegt!

Taubenschlag „Hotel Mama“

Junge Menschen leben, so sagen aktuelle Daten der Statistik Austria, immer länger zu-hause. Immerhin über 44 Prozent der 25-jährigen Männer und fast 30 Prozent der 25-jährigen Frauen sind Gäste im Hotel Mama. Vor 40 Jahren waren das bei den Männern noch 29 und bei den Frauen sogar nur elf Prozent, die noch nicht flügge waren. Sicher, die Aus-bildungszeiten haben sich für viele junge Menschen verlängert, die Wohnungs- und Lebenshal-tungskosten (vor allem aber die Ansprüche) sind gestiegen, und das Hotel Mama ist bequem und billig. Zudem sind heutige Eltern offen und tolerant – Lebensquali-tät und Lebensstil der Teens und Twens werden kaum einge-schränkt. Dieser Komfort führt dazu, dass einige Jahre nach dem Auszug die ersten – meist frisch geschieden –auch schon wieder gern zurück-kommen, vor allem der männli-che Nachwuchs. Immerhin knapp zehn Prozent der 39-jährigen Männer wohnen (wieder) bei den Eltern. Seltener, dann aber meist mit kleinen Kindern am Rock-zipfel, klopfen auch Töchter an. Was der zusätzliche Arbeitsauf-wand für die (auch nicht jünger werdenden) Mütter bedeutet, kann man sich vorstellen, zumal vielfach dann auch schon Be-treuungsaufgaben für die (Groß-)Elterngeneration anfallen. Nicht wenige Frauen und Mütter können sich den Zeitpunkt aus-rechnen, an dem (zurückkehren-de) Kinder und pflegebedürftige ältere Angehörige einander die Klinke in die Hand geben. Die Vorstellung vom geruhsamen Ruhestand gemeinsam mit dem vielleicht noch rüstigen Partner entwickelt sich für viele zuneh-mend zur Utopie.

Weiberkram

Univ.-Prof. Dr.Irene Dyk-Ploss

E-Mail: [email protected]

Der Autor

DI Hans-Jörg Mathis ist Bereichsleiter Strom bei den Stadtwerken Feldkirch und für Erzeugung und Verteilung zuständig. Er ist Mitglied des „-17%-Teams“.

Was andere Unternehmen von den Norddeutschen lernen können: Der neue Tarifvertrag der Verkehrsbetrie-be Hamburg-Holstein (VHH) orien-tiert sich an altersgerechten Arbeits-bedingungen.

Konkrete Förderung der Arbeitsfähig-keit, Entlastungstage, mehr Mitspra-che bei Arbeitsumfeld und Arbeitszeit – VHH-Personalprokurist Torsten Bö-kenheide und VHH Betriebsrat Tho-mas Scheel im AKtion-Interview über Kernpunkte des Tarifvertrags.

Worin liegt der große Unterschied zur bisherigen Praxis im Unternehmen?Torsten Bökenheide: Wir sind hoch trainiert als Troubleshooter. Bisher setzten wir dann Maßnahmen, wenn schon etwas passiert war, kümmerten uns um die acht Prozent, die Fehlzei-ten haben. Was wir jetzt machen, ist ein ganz anderers Prinzip. Wir schauen systematisch auf alle. Von den ande-ren 92 Prozent wollen wir wissen: Was macht ihr eigentlich, um da zu sein?

Die Antworten, die wir erhalten, sind wie ein Schatz. Davon leiten wir Maß-nahmen ab und betreiben nun aktiv Ressourcenpflege.

Diesen Dialog jährlich zu führen kostet Zeit und Geld. Torsten Bökenheide: Ein Betriebslei-ter hat etwa 100 Kundendienstleister, er hat somit 100 Gespräche zu führen. Das hört sich fürs Erste gigantisch an. Nehmen wir großzügig zwei Stunden für ein Gespräch – dann kostet ihn die-se Verpflichtung aus dem Tarifvertrag 200 von rund 1600 Arbeitsstunden im Jahr. Wir sind der Meinung, das ist überschaubar. Thomas Scheel: Da werden klare Fra-gen gestellt und das Feedback wird do-kumentiert und ausgewertet. Auch wir als Betriebsrat kriegen diese Protokolle, das ist optimal. Denn aus den Daten können wir einen Handlungskatalog ableiten, eine To-do-Liste.

Ein Novum ist, dass Mitarbeiter Urlaubsgeld in zusätzliche Urlaubs-tage umwandeln können.Thomas Scheel: Ja, jeder kann das für sich entscheiden.Torsten Bökenheide: Je nach Ein-kommen, kann ein Busfahrer bis zu sieben Tage mehr Urlaub nehmen. Die Beschäftigten haben Wahlmöglichkei-ten und können so Einfluss auf den Arbeitsplatz nehmen.

Was gab die Initialzündung für den neuen Tarifvertrag? Torsten Bökenheide: Auch wir haben gesehen, die Belegschaft wird älter, und wenn wir nichts machen, wird es nicht besser. Also schaut man, wo sind Ideen. Da waren wir ganz schnell bei Finnland: Dort gibt es wissenschaft-liche Ergebnisse und Dinge, die sind erprobt.Thomas Scheel: Als Betriebsrat ken-ne ich natürlich den Betrieb und sei-

ne Knotenpunkte. Als Ansatzpunkt kam vom Arbeitgeber das Modell vom „Haus der Arbeitsfähigkeit“ und sein Index, und gemeinsam haben wir deutlich erkannt: Eigentlich sind wir im untersten Stockwerk und wir müs-sen hochkommen. Beide Seiten haben das ernst genommen.

Was war beim VHH eigentlich vorher unternommen worden?Torsten Bökenheide: Wir gaben pro Jahr 400.000 Euro im Bereich der Verhaltens prävention, für Massagen, Rückenschulen, Nichtrauchersemina-re, Obst am Arbeitsplatz und so weiter aus. Das ist ganz schön zu haben, aber in der Wirtschaftlichkeit merkt man das nicht. Mit Verhaltens prävention erreicht man regelmäßig fünf bis zehn Prozent der Belegschaft, aber mit Maß-nahmen, die bei den Arbeitsbedingun-gen eingreifen, erreicht man sofort alle. Und da spielt die Musik!

Aktive Ressourcenpflege statt Troubleshooting im Betrieb

Vorbildliches Modell aus Hamburg: Der Tarifvertrag der Verkehrsbetriebe VHH stellt auf den demografischen Wandel ab

Betriebsrat Thomas Scheel (l.) und Personalprokurist Torsten Bökenheide erklären im AKtion-Gespräch das VHH-Modell.

Die AK informiert und hilft

Die „neuen“ Licht-Einheiten Ach, wie war es doch dereinst so einfach, als es noch Glühlampen gab! Da hatte man es mit 40ern, 60ern und 100ern und zweierlei Gewindesorten zu tun. Das war’s im Groben. Heute muss sich der Konsument mit vieler-lei neuen Eigenschaften und mit Begriffen wie Lumen, Candela und Kelvin herumschlagen. Was versteckt sich hinter diesen Begriffen?

Lumen (lm) … … ist die Einheit des Lichtstroms, gibt somit an, wie stark eine Lichtquelle ist und bildet für den Anwender das neue Maß zum Vergleich von Leuchtmitteln, die die Glühlampe ersetzen und wie diese rundherum strahlen. Zum Effizienzvergleich ergibt sich daraus vielfach Lumen pro Watt, also ein Maß, wieviel Licht aus der elektrischen Leistung erzeugt wird. Je höher dieser Wert ist, umso bes-ser für die Geldbörse: • Glühlampe: 8-15 lm/Watt• Energiesparlampe: 50-100 lm/Watt• LED: 50-100 lm/WattEin gutes Leuchtmittel sollte jedenfalls mehr als 70 Lu-men pro Watt bringen und dann auch nicht hinter einem Lampenschirm verschwinden, der die Hälfte an Licht wieder schluckt.

Candela (cd) …… ist die Einheit der Lichtstärke und wird dann ver-wendet, wenn Leuchtmittel vorwiegend in eine Richtung strahlen, also zum Beispiel bei Spots. Die Bewertung ist hier schwieriger, weil auch der Abstrahlwinkel eine Rolle spielt. Beim Produktvergleich sollte man also

unbedingt Lampen mit dem gleichen Abstrahlwinkel nebeneinander legen. Hilfreich ist hier auch das Energielabel. Inzwischen wird aber auf vielen Produkten auch zusätzlich der Lichtstrom (Lumen) angegeben.

Kelvin (K) …

… ist die Einheit für die Temperatur und beim Licht für die sogenannte „Farbtemperatur“. Hier geht es um die Färbung des weißen Lichtes. Gemütlich, mit mehr Rot-Anteil oder kühl mit höherem Blau-Anteil. We-sentlich ist es, beim Kauf darauf zu achten, dass nicht einfach „bunt“ gemischt, sondern bewusst für die rich-tige Anwendung ausgesucht wird. 4000 K (oder mehr) erhöht im Büro die Aufmerksamkeit, das Glas Rotwein schmeckt aber bei gemütlichen 2700 K jedenfalls besser. Eine Kerze hat beispielsweise eine Farbtemperatur von etwa 1500 K und für die normale Raumbeleuchtung im Haushalt macht man mit 2700 bis 3000 K sicher nichts falsch. In diesem Zusammenhang sei auch noch auf den Ra-Wert hingewiesen. Dieser Wert gibt Auskunft über die Farbwiedergabe, die das Licht ermöglicht. Für sehr gute Farbwiedergabe sollte dieser Wert jedenfalls über 80 liegen, bei höheren Ansprüchen (Farbvergleiche) über 90. Hier wäre am falschen Eck gespart, denn schlechte Farbwiedergabe schlägt aufs Gemüt.

LED-Leuchtmittel sind zwar in der Anschaffung teuer, aber das Einsparpotenzial liegt bei etwa 80 Prozent gegenüber der Glühlampe und die Beleuchtung macht etwa 10 Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt aus. Deshalb lässt sich viel sparen, wenn die teuren Leucht-mittel dort eingesetzt werden, wo sie häufig in Betrieb sind. Bevor man sich also zum Leuchtmittelkauf auf-macht, lohnt sich ein Gedanke zum Thema „Was brau-che ich wirklich?“ Das Anlegen von Leuchtmittellagern nach dem Motto „Im 10er-Pack günstiger!“ macht allein schon aufgrund der höheren Preise von LED und Co keinen Sinn mehr, die Vielzahl der Eigenschaften kommt nur noch erschwerend dazu.

Gerade bei der Beleuchtung für Weihnachten ist der Stromverbrauch beachtlich.

Generationen-Management

Die AK Vorarl-berg schildert in ihrem neuen Leitfaden zum Generationen- Management „Gute Arbeit für Frauen. Gute Arbeit für Männer.“ zahlreiche Beispiele aus der Praxis, wie jenes des VHH. Die Broschüre für Führungskräfte, Betriebsräte und Beauftragte in den Betrieben steht auch als Download bereit.

Telefon 050/258-8000, [email protected]

Page 6: Aktion Dezember 2013

6 AK-Wahl 2014 DEZEMBER 2013

AK-Präsident Hubert Hämmerle ÖAAB/FCG

Weiter mit ganzer Kraft für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-mer dieses Landes arbeiten – das war und ist für die ÖAAB/FCG-Fraktion die oberste Maxime und der wird sie auch in den kommenden fünf Jahren treu bleiben. Dafür steht auch unser AK-Präsident Hubert Hämmerle. Er ist ein Mann der Praxis und des Hausverstands. Er ist unangepasst und hat wiederholt bewiesen, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um die Interessen der arbei-tenden Menschen in diesem Land geht. Erinnert sei hier an Themen wie Konsumentenschutz für alle, den neuen Sozial-Kollektivvertrag, die Handy-Wucherrechnungen, gesetz-licher Mindestlohn oder die steuer-liche Entlastung für Arbeitnehmerin-nen und Arbeitnehmer.

Und es gibt weiterhin viel zu tun: So treten wir der von Wirt-schaftsseite geforderten zügellosen Flexibilisierung der Arbeitszeit, die in Wirklichkeit eine Lohnkürzung durch die Hintertür ist, ebenso ent-schieden entgegen wie einer weiteren Belastung der Beschäftigten. Für uns braucht es im Gegenteil eine spürba-re Entlastung damit den Menschen mehr Netto vom Brutto bleibt. Das

heißt für uns: Senkung der Lohnsteuer und Nutzung mögli-cher Spielräume bei den Lohnne-benkosten, denn es ist nicht gott-gewollt, dass der Wohnbauförde-rungsbeitrag oder der Familienlasten-ausgleichsfonds aus Löhnen und Ge-hältern gespeist sein muss.

Großen Handlungsbedarf gibt es bei den Pensionen. Diese gehören endlich harmonisiert, aber auch ein flexiblerer Pensionsantritt tut not. Präsident Hämmerle hat dazu schon vor mehr als zwei Jahren ein eigenes Reformmodell präsentiert, das einen flexiblen Pensionsantritt zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr möglich machen würde.

Ein weiteres zentrales Thema der ÖAAB/FCG-Fraktion ist die Bildung und dabei vor allem die duale Aus-bildung. Nachdem bereits die Demo-grafie dieser Ausbildungsform stark zusetzt, wurde in den letzten Jahren auch von Bundesseite viel kaputt ge-macht. Man denke nur an die sinn-lose Lehrlingskündigung, die Ent-sorgung des Blum-Bonus oder die Abschaffung der Qualitätsprüfung zur Mitte der Lehrzeit.

Manuela Auer - FSG

Arbeitsplätze sichern und die Arbeit-nehmerInnen nachhaltig steuerlich entlasten – das sind die zentralen An-liegen und Forderungen der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschaf-terInnen (FSG) für den AK-Wahl-kampf. Die angespannte Situation am Arbeitsmarkt erfordert zur Sicherung der Arbeitsplätze dringend ein Kon-junkturprogramm mit Investitionen in die Schulinfrastruktur, den Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten, Pflegeeinrichtungen und öffentlichen Verkehr sowie mehr Mittel für den gemeinnützigen Wohnbau, damit Wohnen nicht zum Luxus, sondern leistbar wird.

Zur Ankurbelung der Nach-frage und der Wirtschaft sind dar-über hinaus auch Maßnahmen zur Stärkung der Kaufkraft erforderlich. Dazu zählen: � die Abschaffung der kalten Progression, � ein Mindestlohn von 1.500 Euro,� faire Einkommen für Frauen sowie � eine deutliche und nachhaltige steuerliche Entlastung für die Arbeit-nehmerInnen, damit den Beschäftig-ten am Ende des Monats mehr zum Leben bleibt.

Dies ist auch eine Frage der Steuergerechtigkeit. Während immer

mehr Menschen unter der (zu) hohen Steuerlast leiden, werden private Millio-nenvermögen bei uns nur gering besteuert. Das ist ungerecht und muss geändert werden. Daher for-dert die FSG die Einführung einer Millionärssteuer. Auch ausufernden Managergehältern und der steuerli-chen Absetzbarkeit dieser Millionen-gagen muss ein Riegel vorgeschoben werden.

Ein für die Zukunft der jungen Menschen wie auch des Wirtschafts-standorts Vorarlberg zentraler Bereich ist die Bildung. Die FSG fordert da-her eine Bildungsoffensive auf allen Ebenen:� die Lehrausbildung muss qualitativ weiterentwickelt und die Lehr-lingskündigung zurückgenommen werden, � das Schulsystem muss grundlegend reformiert und die gemeinsame Schule endlich umgesetzt werden, um die Bildungschancen für alle zu verbessern. Die dafür erforderlichen Mittel sind gut und nachhaltig in die Zukunft investiert.

NBZ – Neue Bewegung für die Zu-kunft, Gelecek iÇin yeni hareket, novi pokret za buducnost

Die Neue Bewegung Zukunft steht für eine gute Zukunft Vorarlbergs, für alle Menschen, die Vorarlberg zu ihrer Heimat gewählt haben. Da-bei stützt sie sich auf die Leistungs-kraft und den Leistungswillen der Beschäftigten in der Vorarlberger Wirtschaft. Sie können die heutigen Probleme hier vor Ort gut lösen und wir wollen mithelfen und mitwir-ken.

Wir wollen in Gesellschaft, Poli-tik und Wirtschaft mehr Demokra-tie und mehr Mitbestimmung, denn nur motivierte Arbeitnehmer, wel-che gehört und gerecht behandelt werden, können ihr ganzes Leis-tungspotenzial einbringen. Daher ist es unsere Aufgabe, die Stimme je-ner Menschen zu sein, die für mehr Demokratie und Mitbestimmung steht, damit die Frauen und Männer an ihren Arbeitsplätzen auch ihre Ideen und Neuerungen einbringen können.

Wir fordern, dass Schulen und Kinderbetreuung die Kinder um-sorgen und fördern und besonders die Mütter in ihrer Doppelbelastung entlasten. Hier ist in Vorarlberg vie-len Defiziten entgegenzuwirken.

Hubert Hämmerle

Manuela Auer

Die Arbeiterkammer setzt sich für die Interessen der Arbeitnehmer ein. Bei der AK-Wahl 2014 entscheiden Sie, welches Gewicht die Stimme der Arbeitnehmer in Österreich in Zukunft haben soll.

Für mehr Demokratie und mehr Mitbestimmung

Arbeitsplätze sichern – Arbeitnehmer entlasten!

Mit Praxis und Hausverstand für Arbeitnehmer kämpfen

AK-Wahl: Bewegen Sie etwas mit Ihrer Stimme!

Die Mitglieder der Vollversammlung werden Anfang 2014 neu gewählt

Die Fraktionen stellen sich und ihre Interessen vor

Es ist wieder soweit: Nach fünf Jahren werden Anfang 2014 österreichweit wieder die Mitglieder der AK-Vollver-sammlung gewählt. In Vorarlberg fin-det die AK-Wahl vom 27. Jänner bis 6. Februar statt.

Beantworten wir die grundlegendste Frage zuerst: Warum sollten Sie wäh-len? Nun, zum einen, weil jede Stim-me zählt, und zum anderen, weil Sie entscheiden, welchen Themen sich die Arbeiterkammer und die Kammerräte verstärkt widmen sollen beziehungs-weise welches Gewicht die Stimme der Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-

mer – also Ihre Stimme – in Österreich in Zukunft haben soll und wie deut-lich sie ihre Interessen gegenüber der Regierung, den Arbeitgebern und der Gesellschaft zum Ausdruck bringen kann. In der Vollversammlung und in den einzelnen Ausschüssen bestimmen die Kammerräte die Politik der AK mit.

Die Zahl der Mitglieder der AK-Vollversammlungen – also der Kam-merräte – hängt von der Zahl der AK-Mitglieder im jeweiligen Bundesland ab. In Vorarlberg werden 70 Kammer-räte gewählt. Diese vertreten nicht nur in der zweimal jährlich einberufe-nen Vollversammlung der AK Vorarl-

berg die Interessen der Arbeitnehmer, sondern sind auch bei der Hauptver-sammlung der Bundesarbeitskammer (BAK) sowie in den Gremien der So-zialversicherungsträger (zum Beispiel Gebietskrankenkassen, Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt, Pensions-versicherungsanstalt und so weiter) vertreten. Welche Interessen die ein-zelnen Fraktionen verfolgen, haben die fünf Spitzenkandidaten unten kurz angeführt.

Aufnahme in die WählerlisteWer darf nun wählen? Wahlberechtigt sind sämtliche Arbeitnehmer im auf-rechten Dienstverhältnis (Stichtag ist der 4. November 2013), egal, welcher Staatsangehörigkeit, sowie jene, die nach einem arbeitslosenversicherungs-pflichtigen Beschäftigungsverhältnis arbeitslos sind. Arbeitnehmer mit mehreren aufrechten Arbeitsverhält-nissen sind nur einmal wahlberechtigt, und zwar aufgrund jenes Arbeitsver-hältnisses, in dem sie überwiegend be-schäftigt sind.

Lehrlinge, AK-Mitglieder in Ka-renz, im Präsenz- oder Zivildienst, ge-ringfügig Beschäftigte und Arbeitssu-chende sind ebenfalls wahlberechtigt. Sie müssen sich jedoch rechtzeitig in die Wählerliste eintragen. Der Antrag auf Aufnahme in die Wählerliste ist bis zum 8. Dezember 2013 zu stellen.

Nicht wählen dürfen: Beamte in der Hoheitsverwaltung, leitende An-gestellte und Ärzte.

Manipulation unmöglichSo, und wie funktioniert nun die AK-Wahl? Gewählt wird in Betriebsspren-geln und natürlich gibt es außerdem

die Möglichkeit der Briefwahl. Den Dienstnehmern werden ihre Wahl-unterlagen – persönlich adressiert – an die Firmenadresse oder direkt nach Hause zugesendet. So sollen auch die Wähler aus Klein- und Mittelbetrieben in abgelegeneren Ortschaften unkom-pliziert erreicht werden.

Der Mitarbeiter kann nun ent-scheiden, ob er die Wahlkarte mit der Betriebspost an die Hauptwahlkom-mission sendet oder ob er die Wahl-unterlagen mit nach Hause nimmt, dort ausfüllt und selbst zum Briefkas-ten bringt. Natürlich kann der Arbeit-nehmer auch in einem der öffentlichen Wahllokale seine Stimme abgeben.

Auch sind wieder zusätzlich zwei AK-Wahlbusse mit mobilen Briefkäs-ten im Unterland und Oberland für Sie unterwegs.

Eine doppelte Stimmabgabe ist je-doch ausgeschlossen. Denn: Wird per Briefwahl und noch einmal im Wahl-lokal gewählt, wird die zuvor ausge-füllte Wahlkarte ungeöffnet vernichtet – es zählt also nur die Stimme, die im Wahllokal abgegeben wurde. So ist es auch möglich, seine Stimmabgabe zu korrigieren.

Aufgaben des WahlbürosDie Aufgaben des Wahlbüros sind im Arbeiterkammergesetz (AKG) und der AK-Wahlordnung (AKWO) geregelt. Das Wahlbüro ist dafür verantwort-lich, dass die AK-Wahlen reibungslos und den rechtlichen Bestimmungen entsprechend ablaufen.

Die bis 18. November 2013 eingelangten Wahlvorschläge lauten:

Liste 1: AK-Präsident Hubert Hämmerle ÖAAB/FCGAuf den ersten drei Plätzen sind: 1. Hubert Hämmerle, 2. Jutta Gunz,3. Edgar Mayer

Liste 2: Manuela Auer - FSGAuf den ersten drei Plätzen sind: 1. Manuela Auer, 2. Werner Posch,3. Klaus Willi

Liste 3: NBZ – Neue Bewegung für die Zukunft, Gelecek iÇin yeni hareket, novi pokret za buducnostAuf den ersten drei Plätzen sind: 1. Adnan Dincer, 2. Fahrettin Yildiz, 3. Osman Güvenz

Liste 4: Freiheitliche + Parteifreie Arbeitnehmer – FAAuf den ersten drei Plätzen sind: 1. Melina Kloiber, 2. Michael Koschat, 3. Wolfgang Kofler

Liste 5: GEMEINSAM – Grüne und Unabhängige, BIRLIKTE – Yesiller ve Bagimiszlar, ZAJEDNO – Zeleni i nezavisniAuf den ersten drei Plätzen sind: 1. Sadettin Demir, 2. Annibe Riedmann, 3. Can Bozgül

Liste 6: Gewerkschaftlicher Linksblock - GLBAuf den ersten drei Plätzen sind : 1. Andreas Spechtenhauser, 2. Friedrich Gsellmann, 3. Andreas Hager Infos zur AK-Wahl 2014:

www.akwahl.info

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DEZEMBER 2013 AK-Wahl 2014 7

GEMEINSAM – Grüne und Un-abhängige, BIRLIKTE – Yesiller ve Bagimiszlar, ZAJEDNO – Zeleni i nezavisni

GEMEINSAM ist nicht nur der Name der – bislang – kleinsten Frak-tion in der AK-Vorarlberg. GEMEIN-SAM ist auch Programm und Praxis. Seit 20 Jahren arbeiten im Verein GEMEINSAM Menschen verschie-dener Herkunft, Frauen und Männer, gleichberechtigt zusammen und set-zen sich dafür ein, dass es in unserer Gesellschaft, am Arbeitsplatz und in den Gesetzbüchern ebenso ist. Mit wachsendem Erfolg: Wurden die GE-MEINSAM-Vorschläge anfangs noch meist abgelehnt, zeigt sich inzwischen, dass GEMEINSAM eine Vorreiter-rolle einnahm und einnimmt. Bereits 2006 hat GEMEINSAM beispielswei-se einen gesetzlichen Mindestlohn ge-fordert, was damals von allen anderen Fraktionen abgelehnt wurde. Inzwi-schen haben alle die GEMEINSAM-Position übernommen.

Ein wichtiges GEMEINSAM-An-liegen war stets die sozialrechtliche Gleichstellung aller Menschen, die in Vorarlberg leben. Die konsequente Arbeit trägt nun Früchte: Die AK hat die Forderung nach Gleichberechti-gung bei der Wohnbeihilfe – unabhän-gig von der Staatsbürgerschaft – über-

nommen und kürzlich konnte dieser GEMEIN-SAM-Vorschlag im Landtag eine Mehrheit finden.

Doch es gibt noch viel zu tun: GEMEINSAM wird sich auch künftig für die tatsäch-liche Gleichstellung von Frauen und Männern, für eine moderne Integra-tionspolitik, für eine deutliche Arbeits-zeitverkürzung und dafür einsetzen, dass die Folgen der Wirtschaftskrise nicht ausschließlich die Arbeitneh-mer/innen zu tragen haben, während Unternehmen und Spekulanten schon wieder satte Gewinne einstreifen.

Ganz nach dem Motto: Klein aber scharf!Geht es nach GEMEINSAM, soll die AK endlich auch in ökologischen Fragen vom Bremser zum Motor wer-den. Die Energiewende muss auch in der Arbeitswelt stattfinden. Die AK kann hier Bewusstsein schaffen, Be-triebsräte schulen und beispielsweise Betriebliches Mobilitätsmanagement unterstützen.

Freiheitliche + Parteifreie Arbeitnehmer – FA

Unsere neue Spitzenkandidatin Meli-na Kloiber hat sich mit ihrer jungen Mannschaft viel vorgenommen für den Einsatz für die Arbeitnehmer/Innen in unserem Land. Sie kennt deren Probleme und will sich ent-sprechend dafür einsetzen.

Das Leben wird immer teurer, die Mieten ziehen stetig an und die Arbeitsplätze werden immer weniger. Unsere Löhne steigen nur marginal gegenüber den Teuerungen und die schwarzen und roten Gewerkschafter sind nicht in der Lage, faire Löhne zu verhandeln, welche die Einkom-mensschere schließen würden. Zu-dem haben SPÖ und ÖVP mit der Rücknahme der Lehrlingsförderung und mit dem Zulassen der Lehrlings-kündigung Österreichs Jugend einen Bärendienst erwiesen.

Die Ausbildungszahlen sind er-schreckend und im Gegenzug wirbt diese Regierung im Ausland Fach-kräfte an. Österreichs Pensionen ver-lieren ständig an Wert, weil sie nicht entsprechend erhöht werden. Diesen Missständen gehört sofort ein Riegel vorgeschoben und wir Freiheitliche Arbeitnehmer wissen, wie es geht:� Einkommen zum Auskommen� Karriere mit Lehre

� leistbares Wohnen� Pensionen, die sich wieder lohnen

Alles ist in Ös-terreich finanzier-bar – auch ohne neue Steuern. „Unser Geld für unsere Leut“, und nicht für Speku-lanten, marode europäische Banken und EU-Länder. Die Bundesregie-rung sollte sich wieder fragen: „Was kann ich mit den Steuergeldern für mein Volk tun?“ Und nicht: „Wo kann ich noch Steuern erfinden, um unsere Auslandsausgaben zu finanzie-ren?“ Auch die in den meisten Bun-desländern „rot“ dominierte Arbeiter-kammer tut hier der Regierung nicht weh und es steht zu erwarten, dass dies so fortgeführt wird. Darum ist es auch in der Arbeiterkammer wichtig, dass die Freiheitlichen Arbeitnehmer mehr Mitsprache bekommen. Rote und schwarze Gewerkschafter sollen an den Freiheitlichen nicht mehr vor-beikommen, dann gibt es echte Dis-kussionen und Kontrolle, österreich-weit und in der AK Vorarlberg.

Arbeiten statt plakatierenDie Freiheitlichen Arbeitnehmer wer-den auf Wahlplakate verzichten.

Gute Kinder-förderung be-deutet für uns, dass jedes durch-schnittliche Vor-arlberger Kind die Mittelschul-reife erreichen können muss und soll. Dazu muss sichergestellt werden, dass das große Potenzial der-jenigen Kinder, die nicht über die Mittel für Nachhilfe und Privatschu-le verfügen, endlich auch so gefördert werden, wie es gute Eltern mit ihren eigenen Kindern tun würden. Dazu gehört, dass Schulen und Lehrstellen für alle Kinder zur Verfügung stehen.

Wir stehen dafür, dass die Men-schen in ihrem Zuhause eine Heimat haben. Das bedeutet, dass wir in der Arbeiterkammer hinwirken wollen, dass für die Vorarlberger Arbeitneh-mer genügend Wohnraum in einer Qualität zur Verfügung steht, damit sie dort eine Heimat und ein Zu-hause finden können. Dazu gehört, dass der Wohnraum für die Arbeit-nehmer aus ihrem Einkommen auch leistbar ist.

Melina KloiberAdnan Dincer Sadettin Demir

Die Arbeiterkammer setzt sich für die Interessen der Arbeitnehmer ein. Bei der AK-Wahl 2014 entscheiden Sie, welches Gewicht die Stimme der Arbeitnehmer in Österreich in Zukunft haben soll.

Für mehr Demokratie und mehr Mitbestimmung

Die FA fordert: „Unser Geld für unsere Leut“

Es gibt noch viel zu tun – packen wir es gemeinsam an

Die Mitglieder der Vollversammlung werden Anfang 2014 neu gewählt

Die Fraktionen stellen sich und ihre Interessen vor

Das Ergebnis der AK-Wahl 2009

Wahlberechtigt waren: 114.597 abgegebene Stimmen: 47.743davon gültig: 47.306Wahlbeteiligung: 41,66 Prozent

AK-Präsident Hubert Hämmerle ÖAAB|FCG

gültige Stimmen: 24.987in Prozent: 52,82Mandate: 38

Manuela Auer – FSG

gültige Stimmen: 13.793in Prozent: 29,16Mandate: 21

NBZ – Neue Bewegung für die Zukunft, Gelecek iÇin yeni hare-ket, novi pokret za buducnost

gültige Stimmen: 2874in Prozent: 6,08Mandate: 4

Freiheitliche + Parteifreie Arbeit-nehmer – FA

gültige Stimmen: 2829in Prozent: 5,98Mandate: 4

GEMEINSAM, Grüne und Un-abhängige – GEMEINSAM

gültige Stimmen: 2602in Prozent: 5,50Mandate: 3

Gewerkschaftlicher Linksblock – GLB

gültige Stimmen: 221in Prozent: 0,47Mandate: 0

Sie haben was zu sagen?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu einem Thema in dieser Ausgabe der AKtion per E-Mail an [email protected]. Wir freuen uns auf Ihre Zuschrift und verlosen unter allen Einsendungen einen Aktivitäts- und Schlaf-Tra-cker „The One“ von fitbit. Mit-machen lohnt sich.

Page 8: Aktion Dezember 2013

8 Konsumentenschutz DEZEMBER 2013

Heimliche Mengenreduktionen sind eine beliebte Methode von Herstel-lern, um Kostenerhöhungen indirekt auf den Konsumenten abzuwälzen. So auch bei Henkel.

Da stimmt doch etwas nicht, dachte sich eine aufmerksame Konsumentin, als sie zu Hause ihren Einkauf aus-packte. Die gerade gekaufte Schachtel mit den Spültabs Somat Perfect von Henkel war etwas schmaler als jene, die bereits im Schrank stand. Bei ge-nauerer Betrachtung stellte die Kundin fest: In der neu gekauften Packung sind 72 Tabs, die alte enthielt noch 80 Stück. Auch die Tabs selbst waren klei-ner als früher. (Vorher: 80 Stück zu 19 Gramm, neu: 72 Stück zu 17 Gramm).

Indirekte PreiserhöhungOb der Preis ebenfalls reduziert wurde, konnte die Konsumentin jedoch nicht sagen. Wir haben bei Henkel nachge-fragt und folgende Antwort erhalten:

„Die Kundin hat richtig erkannt, dass wir bei Somat Perfect im letz-ten Jahr eine Inhaltsreduktion von 80 auf 72 Tabs durchgeführt haben. Aufgrund von Steigerungen auf den internationalen Energie- und Roh-stoffmärkten, die unsere Herstellkos-ten erhöht haben, sowie des kontinu-ierlich zunehmenden Kostendrucks unserer Lieferanten standen wir vor der Wahl, den Teil der Kosten, den wir intern nicht mehr weiter auffan-gen konnten, an den Konsumenten direkt weiterzugeben, oder aber den Inhalt zu reduzieren. Wir haben uns in dem Fall für die indirekte Preis-erhöhung entschieden.

Alle Produkte von Henkel unterlie-gen strengsten Qualitätskontrollen und genauesten Qualitätsstandards. Bei der Auswahl unserer Rohstoffe wird beson-ders Wert auf deren Erneuerbarkeit, Nachhaltigkeit und auf deren Quali-tät gelegt. Nur ausreichend getestete und hochwertige Inhaltsstoffe und

Parfums werden in unseren Produkten verarbeitet. Als verantwortungsvolles Unternehmen fühlen wir uns unseren Kunden gegenüber verpflichtet, den hohen Qualitätslevel unserer Produkte beizubehalten beziehungsweise unsere Produkte ständig zu verbessern. Dies bedeutet auch, dass wir bestehende Formeln optimieren und so zum Bei-spiel bei Somat Perfect mit weniger Gewicht pro Tab die gleiche Leistung erzielen können. Dies schont Ressour-cen und damit unsere Umwelt.“

Wir finden: Wenn der Preis erhöht wird, sollte das dem Kunden gegen-über auch offen kommuniziert werden und nicht heimlich durch eine Reduk-tion der Produktmenge geschehen.

Mogelpackung: Weniger Inhalt zum gleichen Preis – AK fordert klare Kennzeichnung von versteckten Preiserhöhungen

Henkel hat heimlich seine Preise erhöht

Die neue Schachtel der Spültabs Somat Perfect ist schmaler und leichter als die alte. Kein Wunder: Sie enthält kleinere und weniger Tabs als früher – kostet aber gleich viel.

Mogelpackung entdeckt?

Die AKtion veröffentlicht in jeder Ausgabe die „Mogelpackung des Monats“. Helfen Sie mit, die Tricks der Hersteller aufzudecken: Schicken Sie ein Beweisfoto und eine kurze Beschreibung an AK Vorarlberg, Redaktion AKtion, Stichwort: Mogelpackung,Widnau 2-4, 6800 Feldkirch oder gern auch per E-Mail an [email protected].

LED-Lampen sind anderen weit überlegen, vor allem dank des geringen S t r o m v e r -brauchs und der langen Le-bensdauer.

Was die lichttech-nischen Eigen-schaften betrifft, sind allerdings Halogenglühlam-pen noch immer unerreicht. Das ist das Fazit der jüngsten Testreihe von Energie-sparlampen, die sich die kleinen Birnen vorgenom-men hat – also E14- Schraub-sockel, birnenförmiger Glas-körper, zwischen 230 und 400 Lumen, was in etwa der

Helligkeit von Glühbirnen zwi-schen 25 und 40 Watt ent-

spricht.Wichtiges Testkrite-

rium ist die Nutzlebens-dauer und hier schneiden LED-Lampen besser als ihre Konkurrenten ab:

Acht Modelle schafften die 6000-Stunden-Hürde. Nur die zwei Schluss-lichter (Sylvania und LightMe) blieben weit unter den Erwartungen.

Preise sinkenErfreulich ist, dass die LED-Lampen langsam in

einem Preisbereich landen, der auch für Durchschnittsver-

braucher interessant wird. Zumin-

dest trifft dies für den Testsieger zu, die Philips LED, die laut Anbieter um 10 Euro zu haben ist – deutlich billiger als alle anderen Marken-LEDs. Dass ausgerechnet diese Lampe ein Auslauf-produkt ist, trübt die Freude allerdings beträchtlich; über die Qualität des Nachfolgeproduktes (mit 250 Lumen), das zum Testzeitpunkt noch nicht er-hältlich war, kann noch keine zuverläs-sige Aussage getroffen werden.

Noch etwas spricht für LED-Lampen: Leuchtstoffbirnen brauchen eine lange Anlaufzeit und sind für be-stimmte Verwendungszwecke (etwa Gänge oder Treppen) schlicht ungeeig-net. LED-Lampen geben (wie Halo-gen) hingegen sofort volles Licht.

Probleme beim DimmenMit dem Dimmen stehen alle Spar-lampen auf Kriegsfuß. Bei den Leucht-stofflampen ist es ohnehin durchwegs unmöglich, aber auch bei den LED-Lampen ist die Wahrscheinlichkeit,

die Helligkeit variieren zu können, sehr gering. Nur bei der Hälfte der Testkandidaten ist es theoretisch mög-lich, allerdings mühsam, im Internet eine Liste herunterzuladen, um zu er-fahren, mit welchen Reglern sich die LED verträgt. Einzig Paulmann gibt diesen Hinweis freundlicherweise auf der Packung an. Daher die Empfeh-lung: Kaufen Sie nur einen Dimmer, der mit allen LED-Marken und -Mo-dellen funktioniert und lassen Sie sich dies im Zweifel beim Kauf schriftlich bestätigen.

Rechnung aufbewahrenTipp: Reklamieren lohnt sich. Unab-hängig von der Lampenart gilt: Heben Sie die Rechnung auf, um bei einem vorzeitigen Lampenausfall reklamieren zu können. Markenhersteller erweisen sich in solchen Fällen meist als kulant.

Mehr Licht als Schatten – LED-Lampen im VKI-Test

LED- oder Halogenglühlampen – beide haben ihre Vor- und Nachteile

Details und weitere VKI-Tests: www.konsument.at (kostenpflichtig)

Phishing-Mails erneut im UmlaufDie AK-Konsumentenschützer warnen: Derzeit sind wieder vermehrt sogenannte Phishing-Mails im Umlauf. Die Betroffenen werden im Glauben gelassen, die dubiose E-Mail stammt von einer Bank (zum Beispiel Erste Bank/Sparkasse). Dem Empfänger wird weisgemacht, dass sein Zugang zum Online-Konto bald abläuft und er, um es weiter nutzen zu können, seine Daten über einen Link bestätigen soll. Betroffenen wird geraten, keinesfalls diesem Link zu folgen oder Daten preiszu-geben! Grundsätzlich läuft ein Zu-gang zum Online-Banking nicht ab. Geben Sie daher keine vertrau-lichen Daten bekannt und löschen Sie dubiose E-Mails sofort.

T-Mobile: Unzulässige SMS-WerbungMittels SMS unterbreitete T-Mobile seinen Kunden kosten-pflichtige Zusatzangebote. Wer diese nicht haben wollte, musste sie extra abbestellen. Der Oberste Gerichtshof in Wien (OGH) ent-schied nun: „Hier handelt es sich um eine unzulässige und aggressive Werbung. Dem Kunden wird nämlich eine Vertragsänderung aufgedrängt, die er nicht akzeptiert hätte, wenn er nur eine Informa-tion über diese Änderungsmög-lichkeit erhalten hätte.“ Die AK Vorarlberg verlangt endlich die Einführung einer Möglichkeit zur Gewinnabschöpfung, um gegen solche Streuschäden vorzugehen. Das heißt: Der unrechtmäßig er-wirtschaftete Gewinn muss an den Bundeshaushalt ausgezahlt werden.

Lagebericht von VKI und AK präsentiertDer Verein für Konsumenteninfor-mation (VKI) und die AK haben den „Bericht zur Lage der Konsu-mentInnen 2011/2012“ erstellt. Der Zweijahresbericht zeigt einen breiten Überblick über die häufigs-ten Probleme der Konsumenten. Die fünf Top-Aufreger: Wohnen, unfaire Klauseln in Verträgen, Ärger mit gekaufter Ware, das Handy und Ärger mit Finanzdienstleistern.

LED-Lampen erzeugen Licht mit auf Chips be-festigten Dioden, die in eine Richtung abstrahlen.

Bericht zur Lage 2011/2012: bit.ly/konsumentenaufreger2012

Testergebnisse LED-Lampen (230 bis 400 Lumen, kleine Birnenform, E14-Schraubsockel) (bei gleicher Punktezahl Reihung alphabetisch)

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Testurteil Erreichte von

100 Prozentpunkten

Philips LED 2) EAN 8 718291 195627 10,– 2,13 sehr gut (80) ● ❍ ● 90 > 6.000 > 70.000 + + + + + + o

Paulmann LED Art.-Nr.: 28148 25,– 2,70 gut (76) ● ◗ ● 71 > 6.000 > 70.000 + + + + o

Ledon LED Lamp Dimmable Art.-Nr.: 25000643 22,20 3,20 gut (74) ● ◗ ● 60 > 6.000 > 70.000 + + + + +

Osram LED Superstar classic P25 Advanced EAN 4 008321 994158 30,– 3,12 gut (74) ● ◗ ● 61 > 6.000 > 70.000 + + + + + +

Samsung LED Classic P Art.-Nr.: SI-A8W041140EU 16,90 3,27 gut (74) ● ◗ ● 59 > 6.000 > 70.000 + + + + o

Megaman Dimmable LED Classic Art.-Nr.: MM21033 29,50 3,27 gut (72) ● ◗ ● 59 > 6.000 > 70.000 + + + + +

Toshiba LED E-core3) Art.-Nr.: LDGC0627FE4EUC 36,– 4,26 gut (70) ● ❍ ● 45 > 6.000 > 70.000 + + + + + +

Müller-Licht LED Art.-Nr.: 24550 11,– 2,84 gut (66) ● ❍ ● 68 > 6.000 > 70.000 + + + o +

LightMe LED Art.-Nr.: LM 85232 10,90 2,84 weniger zufriedenstellend (34) ● ❍ ● 68 1.390 > 70.000 + – + o

Sylvania Toledo Ball G453) EAN 5 410288 262970 27,60 3,05 nicht zufriedenstellend (14) ● ❍ ● 63 500 > 70.000 + + – – – – –

Zeichenerklärung: ● = ja ❍ = nein ◗ = eingeschränkt 1) 1 Million Lumenstunden entsprechen etwa der Lichtmenge, die eine herkömmliche 25-Watt-Glühlampe während 5.000 Brennstunden abgibt (typisch für 5 Jahre Nutzung). Deren Stromkosten würden dabei ca. 34 Euro betragen (Strompreis 19 Cent/kWh). 2) lt. Anbieter Produkt geändert, Restbestände im Handel 3) lt. Anbieter Auslaufprodukt, Restbestände im Handel Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –) Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: September 2013

Technische Angaben

Page 9: Aktion Dezember 2013

DEZEMBER 2013 Konsumentenschutz 9

Kleine Kinder lieben bunte Bälle. Sie tollen damit herum, nehmen sie in den Mund, saugen und lutschen da-ran. Leider sind die Produkte nicht immer kindersicher. In einem Test der AK Vorarlberg waren von 15 Spiel-bällen gerade einmal drei in punkto Produktsicherheit zufriedenstellend.

Zehn Bälle waren wegen gefährlicher Inhaltsstoffe nur bedingt empfehlens-wert und zwei Artikel fielen überhaupt durch. Sie enthielten krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwas-serstoffe (PAK).

Kinderspielzeug steht immer wie-der in der Kritik giftige Inhaltsstoffe zu enthalten. Waren es früher in der Regel die Phthalate, also so genann-te Weichmacher, die besorgte Eltern in Aufregung versetzten, so sind es heutzutage Phthalat-Ersatzstoffe, polyzyklische aromatische Kohlen-wasserstoffe (PAK), Nonylphenol und Organophosphate.

Ergebnisse wenig erfreulichDie Konsumentenberater der AK Vor-arlberg haben sich daher aufgemacht und in verschiedenen Vorarlberger Geschäften 15 Spielbälle eingekauft. Diese wurden zur Überprüfung an das Umweltbundesamt übergeben. Das Ergebnis der Analyse ist nicht wirklich erfreulich:� Lediglich drei Artikel (ein gelber Ball mit Entengesicht, ein roter Ball mit Schmetterlings- und Lillifee-Mo-tiv und ein blauer Ball mit Winnie-Puuh-Motiv erfüllten die Kriterien und waren in Bezug auf die Produkt-sicherheit zufriedenstellend.� Zwei Bälle (ein blauer Ball mit Feuerwehrauto und ein gelber Ball mit Hund) wiesen krebserregende PAK auf und wurden daher als nicht zufriedenstellend bewertet.� Die übrigen zehn Artikel zeigten ein erhöhtes Gefahrenpotenzial aufgrund gefährlicher Inhaltsstoffe und sind daher nur bedingt empfehlenswert.� Vier Bälle enthielten mehr als 0,1 Prozent eines Stoffes, der auf der Kan-didatenliste für sehr gefährliche Stoffe gelistet ist. Bei Anfrage von Konsu-

menten gilt hier eine Informations-pflicht bezüglich der Gefährlichkeit und sicheren Verwendung.

Nicht nachgewiesen werden konn-ten die bereits regulierten Phthalate. Stattdessen wurden jedoch die noch wenig bekannten Phthalat-Ersatz-stoffe (DEHA, TXIB, DINCH und DEHTP) in Konzentrationen von bis zu 62 Prozent festgestellt.

Händler in der PflichtGanz klar in der Pflicht sieht Dr. Karin Hinteregger, Leiterin der AK-Konsu-mentenberatung, die Händler, welche die Bälle vertreiben: „Der Handel ist dazu aufgerufen, bereits vor dem Ein-kauf von solchen Produkten abzu-klären, was für Stoffe darin enthalten sind. Dann würden problematische Artikel gar nicht erst in den Verkauf gelangen.“

Informationsrecht für KonsumentenDurch die Europäische Chemikalien-verordnung (REACH) haben Ver-

braucher die Möglichkeit, direkt beim Händler nachzufragen, ob ein Produkt mit „besonders besorgniserregenden Inhaltsstoffen“ belastet ist. Die Händ-ler müssen darüber innerhalb von 45 Tagen kostenlos Auskunft geben.

Eine so genannte „Kandidaten-liste“ enthält Stoffe, die beispielsweise krebserzeugend oder giftig sind, sich in der Nahrungskette anreichern und nur schwer abgebaut werden kön-nen. Jeder Stoff der Kandidatenliste unterliegt der Auskunftspflicht, wenn er in einem Erzeugnis in einer Kon-zentration von mehr als 0,1 Prozent enthalten ist. Die Liste wird laufend erweitert und kann direkt auf der Website der Europäischen Chemika-lienagentur abgerufen werden (siehe Link unten).

Der Informationsfluss über diese Stoffe bildet eine wichtige Voraus-setzung für den sicheren Umgang mit gefährlichen Produkten. Das funktio-niert aber nur, wenn der Handel sei-nen Auskunftspflichten nachkommt. Eine informierte Öffentlichkeit kann durch ihr Kaufverhalten bei den Herstellern der Erzeugnisse auch be-wirken, dass sie gefährliche Produkte vom Markt nehmen.

Auskunft auf AnfrageUm Auskunft darüber zu erhalten, ob ein Stoff aus der Kandidaten-liste in einem bestimmten Produkt enthalten ist, müssen Sie lediglich eine Anfrage stellen – das kann vor oder nach dem Kauf sein. Und zwar mündlich im Geschäft oder schrift-lich per Musterbrief (als Download auf der Webseite des REACH Help-desks verfügbar, siehe Link unten). Geben Sie den ausgefüllten Muster-brief einfach im Geschäft ab. Falls der Händler nicht Bescheid weiß, berufen Sie sich auf den Artikel 33 (2) der REACH-Verordnung.

Gefährliche Stoffe in bunten Bällen:Nur 3 von 15 waren zufriedenstellend

Krebserregende und andere giftige Stoffe sind nicht selten Bestandteil in Kinderspielzeug. Die AK-Konsumentenberatung fordert vom Handel mehr Verantwortungsbewusstsein und Kontrolle bei den Produkten.

Substanzen

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)Durch den Einsatz von Weichmacherölen und Rußen bei der Herstellung von Gummi oder Elastomeren können Produkte polyzyklische aromatische Wasserstoffe enthalten. Einige dieser PAK sind krebserregend. Der Verkauf von acht dieser PAK ist verboten und der Einsatz dieser PAK in Konsumen-tenprodukten wird durch eine europäische Verordnung demnächst ebenfalls beschränkt. Aufgrund von Marktanalysen ist bekannt, dass der Einsatz von PAK nicht notwendig und vermeidbar ist.

Nonylphenol4-Nonylphenol techn. ist toxisch, beeinflusst das Hormonsystem und steht im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen sowie das Kind im Mutterleib zu schädigen. Weiters verursacht Nonylphenol als Stoff oder in Gemischen schwere Verätzungen an der Haut und schwere Augenschäden. Für Wasser-organismen ist es äußerst schädlich.

TriphenylphosphatTriphenylphosphat ist schädlich für Wasserorganismen.

Phthalat-Ersatzstoffe (DEHA, TXIB, DINCH und DEHTP)Eine Reihe von Substanzen wird derzeit in großen Mengen eingesetzt, um jene Phthalate, für deren Verwendung in der EU aufgrund ihrer gefährlichen Eigenschaften bereits um Zulassung angesucht werden muss (DEHP, DBP, BBP), zu ersetzen. DEHA und TXIB sind zwei dieser Ersatzstoffe, die eben-falls gefährliche Eigenschaften für Gesundheit und Umwelt aufweisen. Für die Stoffe DINCH und DEHTP sind derzeit keine gefährlichen Eigenschaften bekannt. Es liegen derzeit auch keine Selbsteinstufungen der Industrie vor.

Die Kandidatenliste der Europäi-schen Chemikalienagentur: www.echa.europa.eu/web/guest/ candidate-list-table Musterbrief für Produktauskunft: bit.ly/reachhelpdesks

PayPass nennt sich die neue Kontakt-losfunktion, mit der Beträge bis zu 25 Euro bezahlt werden können – ohne Einstecken der Karte oder PIN-Ein-gabe. Im Laufe des Jahres haben die Banken begonnen, Bankomatkarten mit dieser NFC-Funktion (Near Field Communication) auszugeben.

Nur das Hinhalten der Bankomat-karte an das Terminal ist notwendig, um einfach und schnell zu bezahlen. Maximal fünf Buchungen ohne PIN-Eingabe sind möglich. Danach muss einmalig der PIN-Code eingegeben werden. Das kann durch eine Zah-lung an einer Kassa erfolgen oder auch durch eine Barabhebung an einem Bankomaten. Enthält eine Karte diese Kontaktlosfunktion, wird sie automa-tisch aktiviert, sobald die Karte einmal benutzt wird – also der PIN-Code ein-gegeben wird. Dr. Karin Hinteregger,

Leiterin der AK-Konsumentenbera-tung, erläutert: „Möchte ein Konsu-ment die PayPass-Funktion seiner Karte also nicht nutzen, muss er das in den meisten Fällen bei seiner Bank extra beantragen.“

PayPass bereits selbstverständlichDie AK-Konsumentenberatung hat sich diesbezüglich bei den Banken informiert:� Die BAWAG PSK gibt dem Kunden die Möglichkeit bei einer Neu-eröffnung eines Kontos oder einer Duplikatsbestellung zwischen einer Bankomatkarte mit oder ohne Pay-Pass-Funktion zu wählen. Sie verzich-tet auf eine flächendeckende Ausgabe von Maestro Bankomatkarten mit PayPass-Funktion. � Die UniCredit Bank Austria gibt Karten mit NFC-Funktion aus. Der Konsument kann diese Funktion von

sich aus nicht deaktivieren, hat aber die Möglichkeit auf diese NFC-Mög-lichkeit zu verzichten. In diesem Fall werde für den Kunden eine Karte ohne PayPass-Funktion bestellt. � Die Vorarlberger Landeshypothe-kenbank gibt nur noch Bankomatkar-ten mit der neuesten Chiptechnologie aus. Kunden, die diese Funktion ab-lehnen, erhalten die Möglichkeit zur Deaktivierung. Dazu müsse jedoch zuerst die Karte aktiviert werden und dann mittels eines Antragsformulars die manuelle Deaktivierung dieser Funktion bei Payment Services Aust-ria (PSA) beauftragt werden.� Auch die Sparkassen geben nurKarten mit dieser Funktion aus. Diese kann bei der Bank deaktiviert werden. � Auf ausdrücklichen Wunsch ist dies auch bei der Vorarlberger Volksbank möglich, die gleichfalls nur Karten mit der neuen Funktion ausgibt. Allerdings sei diese Funktion bei Jugendkarten erst gar nicht aktiviert und sei bei diesen eine Aktivierung nur auf ausdrücklichen Wunsch und schriftliche Anforderung durch den oder die Erziehungsberechtigten vorgesehen. Die anderen befragten

Banken haben keine besonderen Vor-schriften betreffend Jugendliche.

Bank haftetKarin Hinteregger erklärt: „Es fehlen zwar bisher Erfahrungen mit dieser neuen Zahlungsfunktion, aber für Konsumentenschützer ist klar, dass die Bank das mit der neuen Kartenfunk-tion verbundene Missbrauchsrisiko auch bei Verlust oder Diebstahl der Karte in voller Höhe zu tragen hat.“ Jedoch sprechen die Banken in ihren Internetauftritten die Haftungsfrage unterschiedlich an:� Die Raiffeisenbanken sprechen klar aus, dass für Schäden die kartenaus-gebende Bank haftet. � Die UniCredit Bank Austria gibt auch offen an, dass die Bank bei miss-bräuchlicher Verwendung der Karte für Schäden, die durch Kontaktlos-transaktionen entstehen, haften. � Die Vorarlberger Landeshypo-thekenbank hingegen gibt an, dass bei missbräuchlicher Verwendung im schlechtesten Fall ein Betrag von 125 Euro genutzt werden könne und das Risiko des Kunden, sofern keine Kartensperre erfolge, auf diesen Betrag

begrenzt sei. Bei einer Kartensperre trage die Hypo das volle Risiko bei missbräuchlicher Verwendung. � Die Vorarlberger Volksbank gibt an, dass das Risiko auf maximal 125 Euro begrenzt sei, nach einer Kartensperre auf 75 Euro. Das Restrisiko für eine etwaige missbräuchliche Verwendung der Karte übernehme sie. � Ähnlich die Sparkassen, wobei diese zumindest angeben, dass sie bei miss-bräuchlicher Verwendung der Karte haften.

AK hilft bei Problemen„Sollte es zu Problemen kommen, sind wir gern bereit, die Konsumenten zu vertreten. Generell sind nun auch die Konsumenten gefordert, ihre Konto-auszüge noch besser als bisher zu kon-trollieren. Sollten Sie von Ihnen nicht getätigte Abbuchungen entdecken, so ist die Bank verpflichtet, diese zu-rückzubuchen. Reklamieren Sie daher sofort bei ihrer Bank“, rät die Konsu-mentenberaterin.

AK-Konsumentenberater informieren über das neue kontaktlose Zahlen mit Bankomatkarte

PayPass-Funktion wirft einige Fragen auf

Unerfreuliche Ergebnisse im AK-Produkttest

AK-Konsumentenberatung: Telefon 050/258-3000 oder [email protected]

Page 10: Aktion Dezember 2013

10 Bildung DEZEMBER 2013

„Wissen fürs Leben“ feiert nächstes Jahr die 50. Veranstaltung im Festsaal der AK Vorarlberg in Feldkirch.

Am 14. Oktober 2010 fand der erste Vortrag in der Reihe „Wissen fürs Le-ben“ statt. Für die Moderation konnte Dr. Franz Köb gewonnen werden, der davor mehr als drei Jahrzehnte für den ORF Vorarlberg tätig war.

Die „Jungfernfahrt“ bestritt Köb damals mit Dr. Albert Lingg, Primar am Landeskrankenhaus Rankweil, mit einem Gespräch zum Thema „Wenn Stress krank macht“.

Fortsetzung im nächsten JahrRund 10.000 Besucher konnte die Rei-he in bisher 46 Einzelveranstaltungen anlocken, die mit einem breiten Mix an Themen im Festsaal der AK Vor-arlberg in Feldkirch verwöhnt wurden. Dabei gelang es immer wieder, renom-mierte Referenten aus den verschie-densten Fachrichtungen zu begeistern, sich dem Publikum zu stellen. Immer wieder können auch Gäste aus der Schweiz, Liechtenstein und Deutsch-land begrüßt werden.

„Wir konnten den Erfolg der Se-rie natürlich nicht vorhersehen und es waren am Anfang auch für uns sehr

viele unbekannte Faktoren in der ‚Wis-sen fürs Leben‘-Rechnung vorhanden. Umso mehr freuen wir uns über den ungebrochenen Zuspruch, den wir je-des Mal wieder erhalten. Es scheint, als hätten wir eine Lücke in der Vor-tragslandschaft im Ländle gefüllt und freuen uns schon auf die Fortsetzung im nächsten Jahr“, sagt Gerhard Ou-schan, der Bereichsleiter der AK-Bil-dungspolitik.

Verantwortlich für den großen Zuspruch ist sicher auch die Breite an Themen, die behandelt werden, es geht um die bestimmenden Aspekte des Lebens: Liebe, Angst, Leben, Tod, Philosophie, Psychologie, um nur eini-ge davon zu nennen.

Viele der Referenten erklären sich auch bereit, die Vorträge, Gespräche und Diskussionen einer noch breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stel-len. Fast alle Veranstaltungen sind als Videos auf dem YouTube-Channel der AK Vorarlberg abrufbar und stehen zu-dem auf der AK-Homepage als mp3-Tondatei zum Download bereit.

„Ich höre immer wieder von Besu-chern, dass sie nicht nur die Vortragen-den und deren Themen sehr schätzen, sondern auch von der Infrastruktur und der Präsentation der Vorträge,

zum Beispiel der Großbildprojektion im Saal, begeistert sind. Anfangs hatte ich bei der Bereitstellung der Videos auf YouTube so meine Bedenken, ob sich der relativ große Aufwand ren-tiert, aber es freut mich, dass ich damit so falsch lag. Die Nutzerdaten und die internationalen Rückmeldungen ha-ben mich inzwischen überzeugt, sehr viel wird im deutschsprachigen Raum geklickt, aber ich habe auch schon Mails aus Israel bekommen“, sagt Franz Köb stolz.

Mehr als 300.000 KlicksBei der Wiedergabe der Videos lie-gen Deutschland, Österreich und die Schweiz auf den ersten Plätzen, die internationale Liste setzt sich dann mit Italien, den USA und den Niederlan-den fort. Mehr als 300.000 Mal wurde der Videochannel bereits aufgerufen, ein großer Teil der Klicks geht dabei auf das „Wissen fürs Leben“-Konto. Fast 800 Abonnenten haben sich auf dem Videoportal der AK Vorarlberg angemeldet und wollen über Neuig-keiten informiert werden.

Die beiden Spitzenplätze mit den meisten Aufrufen teilen sich mit je-weils mehr als 30.000 Klicks Jürgen Stepien (Angst durchleben – Freude

gewinnen) und Hanne Seemann (Psy-chosomatische Störungen). Beide wer-den im nächsten Jahr die Wissen fürs Leben-Bühne wieder bereichern, See-mann wird die 50. Veranstaltung der Reihe im nächsten Zyklus (Jänner und Februar 2014) bestreiten.

Die Motivation ist bei Franz Köb keineswegs der Routine gewichen und er müsse auch nicht „händeringend nach Themen oder Vortragenden su-chen“, wie er sagt, vielmehr habe er meist ein Dutzend Themen zu viel auf der Liste. Diesbezüglich darf sich das Publikum also noch auf einiges freuen.

„Die Geschichte von ‚Wissen fürs Leben‘ ist noch nicht zu Ende geschrie-ben. Aus dem relativen Wagnis zu Be-ginn ist die Freude geworden, dass sich so viele Menschen dafür begeistern können. Dass es so vielen Menschen hilft, die kleinen und großen Klippen des Lebens zu umschiffen und bewusst in sich selbst hineinhören. Damit er-füllen wir als Arbeiterkammer auch einen wichtigen Auftrag in kultur- und bildungspolitischer Hinsicht“, sagt Gerhard Ouschan.

„Wissen fürs Leben“: „Feedback sogar aus Israel“

Intensiv Englisch III: Ganzheitlich lernenDie Strukturen der englischen Grammatik sind Ihnen klar, aber Sie wollen mehr Sicherheit, einen erweiterten Wortschatz und ein höheres Sprachniveau? Wir vermit-teln Ihnen sprachliche Kompetenz für Ihre beruflichen und privaten Anforderungen. Aufbauend auf den Intensivkursstufen I und II lernen Sie auch hier mit unserer ganzheit-lichen Lernmethode Ihr Englisch zu optimieren. Sie steigern Ihren Lernerfolg mit einer abwechslungs-reichen Abfolge von dynamischem Unterricht und spielerischen Ele-menten. So gelangen Sie zu einem sicheren, natürlichen Sprachfluss. Der Kurs startet am 10. Jänner 2014 um 18 Uhr im AK-Bildungs-center in Feldkirch.

Wie man sich Namen leichter merken kann„Jetzt habe ich ihn wieder verges-sen“, „Das ist mir peinlich!“ - Ken-nen Sie Menschen, die sich Namen auf Anhieb merken können? Sie fragen sich, warum ist das so, und was genau kann er/sie, was ich nicht kann? In diesem interaktiven Seminar lernen und erleben Sie Techniken und Methoden, um sich die Namen Ihrer Mitmenschen bes-ser merken zu können. Außerdem lüften wir das Rätsel, warum Men-schen mit gutem Namensgedächt-nis sympathischer, aufmerksamer und erfolgreicher sind als andere.

Grundlagenkurs: EDV Start up! Nach dem Besuch dieses Tageskur-ses besitzen Sie ein stabiles Funda-ment für Ihre weitere EDV-Karriere und weisen Grundkenntnisse und praktische Fertigkeiten im Umgang mit den Basisprogrammen Word, Excel, Outlook und Internet nach. Zudem besteht die Möglichkeit, Ihr Wissen mit der ECDL®-Base-Prüfung zu zertifizieren. Der Kurs findet am 20. Jänner 2014 um 8.30 Uhr im AK-Bildungscenter in Feldkirch statt.

Nightingale

Der Audioplayer Songbird – über den ich im Juli 2009 be-richtet habe – wird leider nicht mehr weiterentwickelt. Ich habe jedoch ein Nachfolgeprojekt mit dem Namen „Nightingale“ für diese Software gefunden. Nightingale ist Songbird ähnlich und Umsteigern dürfte es leicht fallen sich zurechtzufinden. Meinem Gefühl nach ist Nightin-gale etwas schneller als Songbird und wirkt auch weniger überladen. Auch Nightingale unterstützt Audioformate wie MP3, AAC, Ogg Vorbis, FLAC, Apple Lossless und WMA. Es können auch die Add-Ons (Zusatzprogramme) von Songbird installiert werden. Auch diese Software ist Open-Source und kann frei von der Homepage des Herstellers heruntergeladen und weitergegeben werden.

Computer-Tipp

Personen ohne Pflichtschulabschluss ab 18 Jahren können diesen im AK-Bildungscenter kostenlos nachholen.

Möglich wird das durch die finanzielle Stützung des Projektes durch das Land Vorarlberg und das Unterrichtsminis-terium. Da aber das Budget begrenzt ist, ist auch die Anzahl der Teilnehmer beschränkt. Interessierte melden sich deshalb so schnell wie möglich an.

Angesprochen werden Personen ab 18 Jahren, die keinen positiven Ab-schluss der achten Schulstufe haben

und diesen berufsbegleitend nachholen möchten. Außerdem Personen, welche die 4. Klasse Hauptschule in einzelnen Gegenständen negativ abgeschlossen haben und diese Fächer nun absolvieren wollen, um ein positives Gesamtzeugnis zu erhalten. Voraussetzung für die Teil-nahme am Vorbereitungslehrgang sind zudem grundlegende Deutschkennt-nisse.

Abschluss wichtig für beruflichen Erfolg

Pflichtschlabschluss jetzt kostenlos und berufsbegleitend im AK-Bildungscenter in Feldkirch nachholen

Download: getnightingale.com

Oliver Fink

Sprachen: Angelika Madlener, 050/258-4022, angelika. [email protected]

EDV: Regina Knecht, 050/258-4030, [email protected]

Persönlichkeitsentwicklung: Regina Knecht, 050/258-4030, [email protected]

Rund 10.000 Besucher lockte die Vortragsreihe „Wissen fürs Leben“ schon mit interessanten Vorträgen und Gesprächen in den Festsaal der AK Vorarlberg in Feldkirch.

Der Pflichtschulabschluss ebnet den Weg zur beruflichen Karriere.

„Wissen fürs Leben“-Vorträge zum Ansehen im Internet: www.youtube.com/akvorarlberg

Anmeldung und Beratung : AK-Bil-dungscenter, Telefon 050/258-4000, [email protected],

Page 11: Aktion Dezember 2013

DEZEMBER 2013 Bildung 11

AK-Präsident Hämmerle in der Ausrüsterei des Textilprofis TFE in Bludenz.

Neue AK-Studie „Endstation Bildungsabbruch? Zweite Chance Bildung. Lernwege für Niedrigqualifizierte in Vorarlberg.“ soll Lösungen aufzeigen

Rund 15.000 Personen in der Alters-gruppe von 15 bis 39 Jahren verfügen in Vorarlberg über keinen weiterfüh-renden Lehr- oder Schulabschluss. Viele dieser formal Niedrigqualifizier-ten besitzen aber berufspraktische Fä-higkeiten, die bis an das Niveau von Facharbeitern heranreichen können.

Diese Fähigkeiten sind aber oft formal nicht anerkannt, sodass ihr Potenzial für gezielte Weiterqualifikation un-genutzt bleibt. Die AK Vorarlberg hat im Rahmen ihres Schwerpunktthemas

„Niedrigqualifizie-rung“ Dr. Eva Hä-fele und Dr. Kurt Greussing mit einer Studie beauftragt, die die Lernwege für Niedrigqualifi-zierte in Vorarlberg aufzeigen soll.

Die vorliegen-de Studie macht

deutlich, dass die Übergänge zwischen angelernter Arbeit und Facharbeit im-mer breiter werden. „Kommunikation, Verständnis für Betriebsabläufe, Pro-blemlösungsbewusstsein und koope-rative Fähigkeiten sind nur einige der Kompetenzen, die auch im Bereich der niedrigqualifizierten Arbeit heute not-wendig sind und durchwegs verlangt werden“, bestätigt Studienautorin Dr. Eva Häfele.

Studie als konkrete GrundlageFast 30.000 Menschen gehen in Vorarl berg einer niedrigqualifizierten Tätigkeit nach, nämlich als Hilfskräfte, Anlage- und Maschinenbediener oder Montierer. Im Bundesländervergleich ist das mit 17 Prozent der unselbststän-dig Erwerbstätigen der dritthöchste Wert hinter Oberösterreich und Tirol.

„Mit dieser Studie haben wir Grundlagen geschaffen, mit denen konkret gearbeitet werden kann. Wir

ermutigen daher alle Beteiligten, an jenen Hebeln anzusetzen, die für sie sofort greifbar sind. Hier ist niemand ausgenommen: Eltern, Lehrer, Betrie-be, Betroffene und natürlich in erster Linie die Politik, die zeigen kann, dass sie gewillt ist, für die Zukunft die not-wendigen Weichen zu stellen und Re-formen auf Schiene zu bringen“, sagt AK-Präsident Hämmerle.

Ein Kompetenzort verschiedener Institutionen sei wegweisend, um ein Netzwerk für betriebliche und über-

betriebliche Höherqualifizierung von Niedrigqualifizierten herzustellen. Die Ergebnisse der Studie zeigen klar, dass es der Anwendung neuer Bildungsme-thoden bedarf, die Niedrigqualifizierte dort abholen, wo sie stehen und sie in ihrer Grundmotivation fördern.

Im Hinblick auf eine spätere Be-rufsorientierung ist ein kindgerech-ter Kontakt mit der Arbeitswelt be-reits während der Kindergarten- und Grundschulzeit sinnvoll und not-wendig. Hier geht es keineswegs, wie

Kritiker einwenden könnten, um eine Zurichtung der Kinder auf die Er-fordernisse der Erwerbswelt, sondern um das mitgestaltende Erleben von Arbeitswelten, wie es früher für Kinder in Handwerks- und Bauernfamilien selbstverständlich war.

Angebote schon im Kindergarten„Kinder setzen sich mit ihren Sinnen mit der Welt auseinander, daher ist ein Besuch in einer Tischlerei oder Bäcke-rei sinnvoller als Bilder einer Hobelma-schine an die Wand zu projizieren. Der Geruch von frisch gebackenem Brot oder das Berühren von glatt geschliffe-nem Holz bleibt tiefer im Bewusstsein, als dies Bilder vermitteln können“, so AK-Präsident Hämmerle. Im Bereich der Elementarpädagogik müssen al-tersgerechte Angebote geschaffen wer-den, die Kinder mit der praktischen Arbeitswelt in Berührung bringen und sie unmittelbar erlebbar machen.

Wichtig wäre auch, für alle Schu-len der Sekundarstufe 1 ein Pflicht-modul „Berufs- und Bildungswahl“ zu konzipieren, um frühzeitig die Mög-lichkeiten der weiteren Ausbildung aufzuzeigen. Weiters sind die Berufs-orientierungsangebote der 9. Schul-stufe auf die 7. und 8. Schulstufe aus-zuweiten ohne Ausklammerung der allgemeinbildenden höheren Schulen.

„Die Studie zeigt einmal mehr, wie wichtig die betriebliche Aus- und Wei-terbildung ist. Deshalb erachtet es die AK Vorarlberg als unentbehrlich, dass die Zielgruppe der Niedrigqualifizier-ten in den Fokus der Personalentwick-lung und der betrieblichen Weiterbil-dungsplanung rückt. Betriebe müssen sich angesichts dieser Zielgruppe nicht nur als Produktions-, sondern auch als Lernort verstehen“, so Hämmerle.

Die Gesellschaft verändert den genetischen Code

Immer mehr Menschen leiden an Übergewicht, Depressionen, Suchtkrankheiten. Viele stellen die Karriere an erste Stelle oder denken über künstliche Befruch-tung nach. Welche Auswirkungen hat dieser Lebensstil auf den Gen-Code der Menschheit – und letzt-lich auf den Verlauf der Evolution? Unsere heutigen Verhaltensweisen können schwerwiegende Folgen für die Zukunft haben. Folgen, die sogar tief in den menschlichen Bauplan, das Genom, eingreifen. Dr. Thomas Böhm, jahrelang in der medizinischen Grundlagen-forschung an vorderster Front der Krankheitsbekämpfung, betrachtet das Thema „genetische Evolution“ erstmals unter dem entscheidenden Gesichtspunkt: den konkreten Auswirkungen auf das menschliche Leben.

Thomas BöhmDie manipulierte Evolution

Braumüller-Verlag Wien, 336 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-99100-108-9, 22,90 Euro

Buchtipp

Der Bedarf an niedrigqualifizierten Arbeitskräften wird immer geringer, deshalb steht Weiterbildung gerade für ungelerntes Personal ganz oben auf der Prioritätenliste.

Ganz im Zeichen von Textilien und Werkstoffen stand der Arbeitnehmer-tag Bludenz von AK-Präsident Hu-bert Hämmerle.

Dieses Mal führte Hämmerle der Arbeitnehmertag nach Bludenz und Nüziders, wo er beim Stoffspezialisten TFE (Textiles for Europe) sowohl in

der Veredlung als auch in der Weberei zu Gast war.

Zudem besuchte er die Firma Getzner Werkstoffe und überzeugte sich dabei von der Produktvielfalt im Bereich Lärm- und Schwingungsisolie-rungen, mit der weltweit Kunden aus den verschiedensten Branchen versorgt werden.

AK-Präsident besucht im Rahmen eines Arbeitnehmertages Betriebe in Bludenz

Hubert Hämmerle bei TFE und Getzner

Niedrigqualifizierte: Zweite Chance durch Weiterbildung

Information: AK-Bibliothek, Telefon 050/258-4510, bibliothek@ak-vor arlberg.at, www.ak-vorarlberg.at/bibliothek

Hubert Hämmerle mit Mitarbeitern der Weberei der Firma TFE in Nenzing.

Hämmerle mit dem Betriebsratsteam und der Geschäftsführung von Getzner Werkstoffe.

Dr. Eva Häfele, Co-Autorin der Studie

Öffnungszeiten der AK-Bibliotheken Für die AK-Bibliotheken in Feldkirch und Bludenz gelten über Weihnachten und Neujahr geänderte Öffnungszeiten. Vom 20. bis 26. Dezember bleiben beide Bibliotheken geschlossen. Am 27. Dezember ist die AK-Bibliothek Feldkirch von 10 bis 18 Uhr und die AK-Bibliothek Bludenz von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Am 31. De-zember 2013 und 1. Jänner 2014 bleiben beide geschlossen und ab 2. Jänner gelten wieder die üblichen Öffnungszeiten.

Sprichcode: Literatur aus junger SichtInsgesamt winken den Teilnehmern beim zur Zeit größten deutsch-sprachigen Jugendpreis für Sprache und Fotografie „Sprichcode“ 6000 Euro Preisgeld. Bei der letzten Auflage wurden 6400 verschiedene Texte und Bilder eingesandt. Bis 28. Februar 2014 können Jugend-liche und junge Erwachsene in zwei Altersklassen teilnehmen: von 14 bis 17 Jahren und von 18 bis 25 Jahren. Thematisch werden beim Hauptbe-werb keinerlei Grenzen gesetzt, ob wahr oder erfunden auf maximal 15 Seiten dürfen sich die Teilnehmer mit ihren Texten verwirklichen. Bei Bildern beträgt die Obergrenze 50 Stück mit maximal einem MB Größe. Es können sowohl Bilder als auch Texte eingesandt werden. Die AK Vorarlberg als Projektpartner gibt zwei Vorgaben für den sepa-raten Sonderbewerb: „My Future“ wo es darum geht, wie die eigene Zukunft in beruflicher oder privater Hinsicht gesehen wird, und „sicher ist sicher“ beziehungsweise „no risk no fun“, wo sich alles rund um die Sicherheit dreht, in der man sich wiegt, oder das Risiko, welches man bereit ist, auf sich zu nehmen. Bei den Einsendungen kommt es auf eine eigenständige Darstellung ab-seits fertiger Muster an, auf authen-tisches Lebensgefühl, auf Aktualität, Ausdrucksstärke und Mut.

Information und Anmeldung: www.sprichcode.net

Alle Studien der AK Vorarlberg können im Internet herunter- geladen werden: www.ak-vorarlberg.at/studien

Page 12: Aktion Dezember 2013

12 Magazin DEZEMBER 2013

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Die Rubrik „Leserforum“ auf Seite 2 steht ganz im Zeichen Ihrer Meinung und Anregungen. Schreiben Sie uns zu einem der Themenbereiche Arbeit,

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einen Leserbrief und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kabellosen Aktivi-täts- und Schlaf-Tracker „The One“ von fitbit. Das Porto übernehmen wir, wenn Sie den Kupon links verwenden. Sie können uns aber auch eine E-Mail an [email protected] senden. Bitte beachten Sie: Anonyme Leser-briefe werden nicht veröffentlicht. Der Absender muss zumindest der Redak-tion bekannt sein.

Hier einige Themen aus dieser Ausgabe der AKtion, zu denen uns Ihre Meinung besonders interessiert: die Arbeitszeitflexibilisierung (Seite 3), die Energiespartipps (Seite 5), die AK-Wahl 2014 (Seiten 6 und 7), die Mogelpackung (Seite 8), der AK-Pro-dukttest (Seite 9) und die AK-Studie zur Niedrigqualifizierung (Seite 11).

Ihre Meinung, bitte!Ihre Zuschriften werden belohnt

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Erste Löschhilfe

In Vorarlberg kommt es nahezu jeden zweiten Tag zu einem Wohnungs-brand, der einen Feuerwehreinsatz bedingt. Jährlich sterben im Schnitt 2,3 Menschen bei Bränden in Gebäuden. Die Arbeits-stättenverordnung regelt, dass je nach Betriebsart geeignete Lösch-hilfen bereitzuhalten sind. Außer-dem müssen die Mitarbeiter über die Handhabung der Feuerlöscher unterrichtet sein. In den ersten 20 bis 30 Minuten einer Brandent-wicklung steigen die Temperaturen auf zirka 300 Grad. Während dieser Phase kann ein Entstehungsbrand mit Feuerlöschern wirksam be-kämpft werden. Danach kommt es zu einer spontanen Durchzündung des Raumes und zu einem Voll-brand. Handfeuerlöscher sind in dieser Phase nicht mehr wirksam.Was sind nun geeignete Feuerlö-scher? Die Europanorm 2 unter-scheidet vier Brandklassen:� Brandklasse A: Brände fester Stoffe wie Holz oder Papier� Brandklasse B: Brände flüssiger Stoffe wie Benzin, Öl, Alkohol, Lacke und so weiter� Brandklasse C: Brände von Gasen wie Erdgas, Acetylen oder Flüssiggas� Brandklasse D: Metallbrände wie Magnesium oder Aluminium� Brandklasse F: Fettbrände wie Speiseöl oder FrittierfetteAuf den Handfeuerlöschern sind die Brandklassen angeschrieben. Beispielsweise ist ein CO2 Löscher für Brände flüssiger Stoffe (Brand-klasse B) geeignet, ein Schaum-löscher für feste und flüssige Stoffe (Brandklassen A und B). Ein Lösch-einsatz will geübt sein. Führen sie in Ihrer Firma unter Fachanleitung Löschübungen durch. Sie werden erstaunt sein, wie schnell ein Hand-feuerlöscher leer ist. Einige Regeln:� Brand in Windrichtung angreifen� mehrere Löscher gleichzeitig einsetzen� bei Flüssigkeitsbränden Lösch-mittel fächerförmig über den Brand ausbreiten� benutzte Feuerlöscher neu befüllen lassen.Feuerlöscher müssen alle zwei Jahre auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden. Fachfirmen und auch Ortsfeuerwehren bieten diese Überprüfungen an.

Sicherheitstipp

Mag. Dr. Ro-bert Seeberger 05574/78601

Arbeitsinspektion Bregenz www.arbeitsinspektion.gv.at oder Vorarlberger Brandverhütungs-stelle: www.brandverhuetung.at

Neuerungen beim Entgelt für e-cardJeweils am 15. November eines Jahres wird vom Dienstgeber das Service-Entgelt für die e-card ein-gehoben. Bisher waren das jährlich 10 Euro. Für das Jahr 2014 werden Aufgrund der Neuerungen im So-zialversicherungs-Änderungsgesetz 10,30 Euro fällig. Die Einhebung der Gebühr für mitversicherte Angehörige entfällt. Personen, die mehr als ein sozialversicherungs-pflichtiges Dienstverhältnis haben, können die zu viel bezahlten Ent-gelte vom zuständigen Krankenver-sicherungsträger zurückfordern.

Nur 48 Prozent haben einen Betriebsrat Nur noch 48 Prozent der Beschäf-tigten in Österreich haben einen Betriebsrat in ihrem Unterneh-men. Vor zehn Jahren waren es noch 63 Prozent. Mitarbeiter in privaten Betrieben mit Vertretung sind zufriedener als ohne, wie aus dem aktuellen Arbeitsklimaindex zu lesen ist. 72 Prozent der Be-schäftigten sind mit ihren Rechten und mit der sozialen Einstellung des Betriebs zufrieden. 65 Pro-zent mit ihrem Einkommen. In Vorarlberg ist die Häufigkeit von Betriebsräten um 30 Prozent zu-rückgegangen.

Berufseinsteiger sind mit Job zufriedenÜber 70 Prozent der 16- bis 30-Jäh-rigen sind mit ihrem Job zufrieden, wie eine Umfrage der Allianz-Versi-cherung ergab. Mehr als die Hälfte kritisierte jedoch die Gehalts- und Entwicklungsperspektiven. Nur 46 Prozent sind mit ihrem Gehalt einverstanden, 39 Prozent mit ihren Aufstiegschancen.

Schon zum sechsten Mal unterstützt die AK Vorarlberg den Verein Sonnen-blume mit dem Verkauf von Keksaus-stechern. Helfen Sie mit!

Der Verein Sonnenblume unterstützt seit 1999 chronisch kranke Kinder und ihre Familien in Vorarlberg. „Jede Spende kommt direkt den betroffenen Familien zugute“, versichert Obfrau Manuela Ortner: „Für uns steht im Mittelpunkt, allen Kindern die Chan-ce zu geben, sich auf der Sonnenseite des Lebens zu entwickeln.“ Die AK Vorarlberg konnte in den vergange-nen Jahren bereits eine stolze Summe durch den Verkauf von Keksaustechern für den Verein sammeln. „Wir helfen gern“, freut sich AK-Präsident Hu-

bert Hämmerle. „Diese Familien sind oft auf die finanzielle Unterstützung anderer angewiesen und meist fehlt es am Geld. Operationen, Therapien oder auch das Nötigste im täglichen Leben – mit dem Kauf eines Keks-ausstechers kann jeder helfen, die Last dieser Kosten zu verringern.“

Ein Schweifstern fürs GlückWie jedes Jahr verkauft die AK Vorarl-

berg auch in diesem Jahr wieder einen Keksausstecher. Dieses Mal in der Form eines Schweifsterns. Sie werden für zwei Euro pro Stück in den kommen-den Wochen auf verschiedenen Weih-nachts- und Adventsmärkten im gan-zen Land sowie am 30. November und 7. Dezember im Messepark in Dorn-birn verkauft. Der Reinerlös kommt wie immer zur Gänze dem Verein Sonnenblume zugute.

Keksaustecher-Aktion: Hilfe für kranke Kinder

Kekse backen für einen guten Zweck: Sophia und die kleine Olivia haben Spaß mit den Ausstechern von der AK Vorarlberg.

Kalender 2014

Holen Sie sich wieder den prak-tischen Taschenkalender der AK Vorarlberg. Behalten Sie wichtige Termine im Auge und dokumen-tieren Sie Ihre Arbeitszeit. Auch zahlreiche Hin-weise finden Sie in dem Kalender, wie zum Beispiel Ter-mine von Märkten, Ausstellungen, Fes-tivals und anderen Veranstaltungen in Vorarlberg.

Telefon 050/258-8000,[email protected]

Mit dem Kauf eines Keksausstechers unterstützen Sie chronisch kranke Kinder und ihre Familien. Helfen Sie mit!

Verein Sonnenblume

Obfrau: Manuela OrtnerKontakt: Krankenhaus Dornbrin, Kinder- und Jugendheilkunde 1, Lustenauerstraße 4, 6850 Dorn-birn, Telefon 0664/4306335Internet: www.sonnenblume.or.at