Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad...

44
Aktuell 2/2014 Gemeindeinformationen. Erscheint halbjährlich. Ausgabe Nr. 39

Transcript of Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad...

Page 1: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014Gemeindeinformationen. Erscheint halbjährlich. Ausgabe Nr. 39

Page 2: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

2 Gemeinde Stansstad2 Gemeinde Stansstad

E D I T O R I A L

In Würde altwerden

IMPRESSUM«Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich in allen Haushaltungen.Herausgeberin: Politische Gemeinde Stansstad.Redaktionskommission:Willy Frank (wf), Präsident. Politische Gemeinde: Elvira Oggier (eo), Lisbeth Koch (lk). Schulgemeinde: Renato Stiz (rs), Willy Frank (wf). Katholische Kirchgemeinde: Arthur Salcher (as). Evangelisch-Refor-mierte Kirchgemeinde: Esther Hug (eh). Vereine: Christa Schaufel-berger (cs). Obbürgen: Daniela Gabriel (dg). Kehrsiten: Roland Hügi (rgi). Firmenporträts: Esther Hug (eh). Redaktion: Roland Hügi (rgi).Design: wave advertising agDruck:Brunner AG, Druck und Medien, KriensRedaktionsschluss:31. März 2015 (Frühlingsausgabe).Kontakt:[email protected] Informationen finden Sie auch unter www.stansstad.chÜber die Publikation eingesandter Artikel und Bilder entscheidet die Redaktionskommission.

Die Schweizerinnen und Schweizer werden immer äl-ter. Das zeigen die neusten Zahlen der OECD: Männer werden im Durchschnitt 81 Jahre alt, Frauen gar 85 Jahre. Die demografische Entwicklung führt zu einer Verdoppelung der über 65-Jährigen in den nächsten zwanzig Jahren. Wir dürfen uns also darauf freuen, auch nach der Pensionierung noch viele Lebensjahre vor uns zu haben. So schön diese Perspektive für die meisten Menschen ist, so gross sind die Herausforde-rungen, die damit für die Öffentlichkeit verbunden sind – auch für die Gemeinde Stansstad.

Über welche Infrastrukturen verfügen wir für betagte Menschen? Wo besteht Handlungsbedarf? Wie und wo kann mit anderen Gemeinden und Institutionen in Altersfragen zusammengearbeitet werden? Bereits seit vielen Jahren beschäftigt sich der Gemeinderat Stansstad mit diesen und weiteren Fragen. Schon fast als visionär möchte ich in diesem Zusammenhang die Alterssiedlung Riedsunnä bezeichnen, die bereits seit 26 Jahren rund 60 Frauen und Männern altersgerech-ten Wohnraum bietet – und die nächste Bauetappe wurde vor wenigen Tagen in Angriff genommen und dürfte 2016 fertiggestellt sein (Seite 08).

Doch es bleibt auch nachher noch vieles zu tun. Dies zeigte die gut besuchte Veranstaltung vom 28. Juni, wo zahlreiche Vorschläge zum Thema Altern in Stans-stad lebhaft diskutiert wurden (Seite 22). Deshalb will der Gemeinderat alles unternehmen, damit die Be-wohnerinnen und Bewohner von Stansstad innerhalb ihrer Wohngemeinde dank guter Rahmenbedingungen in Würde alt werden können. n

Laleh KiserSozialvorsteherin

Page 3: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 3

I N H A L T

04 Gemeinderat entscheidet bis Ende JahrWie soll die Gemeinde geführt werden?

08 Im Frühsommer 2016 folgt der EinzugDritte Bauetappe in der Alterssiedlung «Riedsunnä»

10 Abfallentsorgung: eine «suiberi» SacheBilanz nach Einführung der Sackgebühr

13 Was wollen die beiden Neuen?Zwei neue Landräte aus Stansstad

15 Das Dilemma mit den FremdsprachenFranzösisch an der Primar – oder doch nicht?

17 Neue Lehrkräfte in StansstadDrei neue Lehrpersonen an den Schulen

20 Manege frei für Kinderstars in StansstadSchule machte ganz auf Zirkus

21 Mager statt fett – die ORS macht’s vorWie ein Stück Wiese aufgewertet wurde

22 Gesund altern – aber wie genau?Veranstaltung zum Thema Alter

26 «Die Kirche nicht als Verein sehen»Diakon Arthur Salcher zieht Bilanz

29 Herzblut geht weiter an die TöchterRestaurant Rössli unter neuer Leitung

30 Ihnen geht stets ein neues Licht auf Stansstader Firma sorgt für Glanzlichter

34 Ein DDR-Meister sorgt für Erfolge Jürgen Träger trainiert den Seeclub

36 Voll ins Schwarze – seit 100 JahrenObbürger Feldschützen feiern

38 Frauen, die kräftig anpackenMüze feiert Jubiläum

Nummer 2/2014

20

12

14

Page 4: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

4 Gemeinde Stansstad

Gemeindeführung

Gemeinderat entscheidet bis Ende Jahr

G E M E I N D E

Im August hat sich die Gemeinde Stansstad von ihrem Ge-schäftsführer Stefan Seiler getrennt. Spätestens Ende 2014 wird der Gemeinderat über das neue Führungsmo-dell entscheiden.

Die Medienmitteilung vom 11. August kam für die Öffent-lichkeit überraschend. «Unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung sowie die operative Füh-rung der Gemeindeverwaltung» hätten zur Trennung von Stefan Seiler geführt, hielt der Gemeinderat damals fest. Stefan Seiler war rund acht Jahre lang Geschäftsführer in Stansstad und hat in dieser Zeit wertvolle Arbeit geleistet. Über die genauen Gründe der Trennung wurde damals Stillschweigen vereinbart. «Und dies gilt auch heute noch», hält Gemeindepräsident Beat Plüss gegenüber «Stansstad aktuell» fest.Er betont zugleich, dass es nach dem Abgang des Ge-schäftsführers zu keinem Vakuum gekommen sei. «Das Funktionieren der Gemeindeverwaltung Stansstad war zu jeder Zeit gewährleistet.» Zu verdanken ist dies in erster Li-nie dem kompetenten Personal. Zudem war Elvira Oggier, die seit Mitte August interimistisch als Gemeindeschrei-berin amtet, bereits vor dem Abgang von Stefan Seiler in praktisch alle wichtigen Geschäfte und Dossiers involviert. Schliesslich habe auch das Gemeinderatsgremium da und dort wieder gewisse operative Aufgaben übernommen – vor allem galt das für das Gemeindepräsidium.

Man habe von Anfang an grossen Wert darauf gelegt, dass die Bevölkerung vom Wechsel in der Gemeindeverwaltung möglichst wenig betroffen sei. Beat Plüss: «Unsere Kun-den, also die Einwohnerinnen und Einwohner von Stans-stad haben Anrecht auf einen guten Service, wenn sie mit einem Anliegen auf die Kanzlei kommen.» Und er sei über-zeugt, dass man diesen Service trotz der gewichtigen Va-kanz habe sicherstellen können.

Entscheid spätestens Ende JahrDoch wie geht es nun weiter an der Spitze der Gemeinde-kanzlei? Konkret will sich Gemeindepräsident Beat Plüss noch nicht festlegen, betont aber, dass man das Modell ei-ner Gemeindeführung, bei welcher der Gemeinderat vor al-lem strategische Aufgaben wahrnimmt, auch nach der Tren-nung von Stefan Seiler nicht als gescheitert erachte. «Der Gemeinderat wird nun bis Ende Jahr alle Fakten sichten und die Vor- und Nachteile verschiedener Führungsmodelle ge-geneinander abwägen.» Noch ist also nicht klar, ob auch künftig das bisherige Modell mit einer Geschäftsführung zum Tragen kommen wird, oder ob man wieder zum klassi-schen Gemeindeschreiber zurückkehre. Letzteres hiesse, dass sich der Gemeinderat vermehrt wieder operativen Auf-gaben widmen würde. Allerdings müsse man sich bewusst sein, dass es für ein Gemeinderatsgremium im Milizsystem immer komplexer und aufwendiger werde, operative Aufga-ben überhaupt noch wahrnehmen zu können. n rgi

Blick auf Stansstad; bis Ende Jahr entscheidet der Gemeinderat über das künftige Führungsmodell. Bild Christian Perret

Page 5: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 5

G E M E I N D E

Jugendkommission

Standortbestimmung und Ausblickterkunft im Oberstufenschulhaus realisiert werden könn-ten. Die Abklärungen werden zeigen, ob eine Investition sinnvoll ist und ein solches Projekt weiter verfolgt werden kann. Die Jugendkommission bittet Vereine oder Jugend-gruppen, die einen Raum suchen, sich direkt mit der Ju-gendanimation in Verbindung zu setzen.

Neue Mitglieder in der JugendkommissionAn dieser Stelle bedanken sich die Gemeinde Stansstad und die Jugendkommission herzlich bei den abtretenden Elena Strasser und Miriam Rotzetter für ihr grosses En-gagement in der Jugendkommission. Sie werden ersetzt durch Melina Süess und Jonathan Arnold. Die Kommission heisst die neuen Mitglieder herzlich willkommen und dankt allen bisherigen und engagierten Mitgliedern für ihr grosses Engagement. n red

Neu mit Doppelbesetzung

Milena Mischol (im Bild links) ist im August mit neuem Elan aus ihrem Mutterschaftsurlaub zurück-gekehrt. Die 80 Stellenprozente teilen sich Daisy Ku-liszkiewicz und Milena Mischol zu gleichen Teilen, wobei die Aufgaben neu verteilt wurden. Die Doppel-besetzung bietet die Möglichkeit, bestehende Ange-bote weiter zu differenzieren. So können beispiels-weise in Zukunft verschiedene Zielgruppen gleichzeitig angesprochen werden. Aktuell wird ge-prüft, ob neben dem Angebot für Jugendliche am Mittwochnachmittag im Jugendbüro, gleichzeitig der Kids Club für Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen im Jugi stattfinden soll.

Die Gemeinde Stansstad will für Kinder und Jugendliche attraktiv sein und deren Lebenswelt aktiv gestalten. Eine erste Bilanz der Jugendkommission zeigt: Man ist auf ei-nem guten Weg.

Im Oktober fand zum dritten Mal das von der Jugendkom-mission organisierte Vereinstreffen statt. Es richtet sich an Vereine, die aktiv Kinder- und Jugendförderung betreiben und hilft mit, Schnittstellen zwischen den Vereinen und der Jugendanimation aufzuzeigen. Schon mehrmals konn-ten so bestehende Synergien genutzt und interessierte Ju-gendliche an Vereine weiter vermittelt werden. Auch ge-lang eine punktuelle Zusammenarbeit mit dem Samariterverein, dem Segelclub, der Pfadi und dem Da-menturnverein. An einem dieser Treffen entstand zudem die Idee eines Vereinsbazars an der Stansstader Chilbi (siehe Seite 28). Das Beispiel zeigt, wie sinnvoll und frucht-bar der regelmässige Austausch ist. Der Jugendkommis-sion ist es deshalb ein Anliegen, Themen rund um die Kin-der- und Jugendförderung einmal im Jahr auszutauschen, Synergien zu nutzen und so die Kinder- und Jugendförde-rung in Stansstad weiterzuentwickeln.

Netzwerk Jugend ist aktivSeit rund einem Jahr ist in Stansstad das Netzwerk Jugend aktiv. In diesem sind unter anderem Schlüsselpersonen aus Gemeinde- und Schulverwaltung sowie weiterer Be-hörden vertreten. Die ersten Erfahrungen sind positiv und zeigen, dass durch die Kooperation und die gemeinsamen Absprachen die Zusammenarbeit aller zuständigen Stellen optimiert werden kann. Eine der beschlossenen Massnah-men ist die klare Kommunikation der Regeln im öffentli-chen Raum. Zudem setzte sich das Netzwerk Jugend für den Betrieb einer mobilen Bar am General-Guisan-Quai während der Sommermonate ein (siehe Seite 41), um den Quai zu beleben und die Anonymität aufzubrechen. Die Erfahrungen im ersten Jahr des Netzwerks Jugend werden nun ausgewertet und und es wird entschieden, ob und in welcher Form das Netzwerk weiter zusammen arbeiten soll.

Abklärungen zur ZivilschutzunterkunftSeit längerem sucht die Jugendkommission Räume für Ju-gendliche. Schon das Jugendkonzept 2009 wies auf dieses Bedürfnis hin. Auch haben die Erfahrungen der Jugendani-mation in den letzten Jahren gezeigt, dass es immer wie-der Jugendgruppen gibt, die einen Raum suchen. Die Ju-gendkommission klärt derzeit ab, wie gross das Bedürfnis nach solchen Räumen ist. Zudem werden Vorabklärungen getroffen, ob solche Räume allenfalls in der Zivilschutzun-

Page 6: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

6 Gemeinde Stansstad6 Gemeinde Stansstad

G E M E I N D E

1. April bis 31.Oktober 2014

ZivilstandsnachrichtenGeburten

Gael Arpagaus, 03.04.2014, Zielmatte 1, Stansstad

Jack Isenegger, 16.04.2014, Zielmatte 10, Stansstad

Marlon Odermatt, 22.04.2014, Oberschiltstrasse 2,Fürigen

Milena Abächerli, 01.05.2014, Moos 1, Obbürgen

Alessandro Durrer, 06.05.2014, Unter Sagi 1, Stansstad

Leonie Sandhaas, 09.05.2014, Rotzbergstrasse 28,Stansstad

Solin Ürper, 26.05.2014, Schützenmatte 16b, Stansstad

Finn Furrer, 11.06.2014, Harissen 4, Stansstad

Ariana Wäspi, 13.06.2014, Feld 7, Stansstad

Amelie Blum, 28.06.2014, Allmendstrasse 7, Stansstad

Enzo Vigo Ferreira, 01.07.2014, Ausserfeld 4, Stansstad

Nico Dällenbach, 09.07.2014, Widenrain 4, Obbürgen

Etienne Greutert, 16.07.2014, Rotzbergstrasse 18,Stansstad

Colin Müller, 31.07.2014, Kanalstrasse 11, Stansstad

Anic Sievers, 25.08.2014, Höhenweg 5, Fürigen

Lana Bucher, 27.08.2014, Kilchliried 2, Stansstad

Die Eltern von zwei Kindern wünschten keine Publikation.

Todesfälle

Anna Heller-Lauber, 15.05.1931, Stanserstrasse 1, Stans-stad

Yvonne Mathis-Jaeggi, 30.07.1949, Allmendstrasse 7, Stansstad

Hugo von Arx, 03.02.1929, Stansstad

Franz Müller, 02.04.1936, Zielmatte 21, Stansstad

Gottfried Mehner, 12.08.1931, Riedstrasse 9, Stansstad

Urs Kaspar, 28.08.1938, Widen 3, Kehrsiten

Dora Niederberger-Zwahlen, 12.03.1952, Kehrsitenstrasse 6, Stansstad

Bruno Sperandio, 12.06.1926, Allmendstrasse 2, Stansstad

Wilhelm Joller, 24.04.1933, Allmend 1, Obbürgen

Alice Betschart-Tanner, 17.08.1928, Stansstad

Otto Hermann, 24.01.1935, Bahnhofstrasse 19, Stansstad

Ella Wullschleger-Hauri, 08.06.1927, Stansstad

Peter Geistlich, 08.05.1927, Kehrsitenstrasse 19, Stansstad

Eduard Schaffner, 21.06.1942, Schwand 7, Kehrsiten

Paul Durrer, 28.09.1934, Zielmatte 3, Stansstad

Josef Strebel, 17.10.1930, Schützenmatte 6b, Stansstad

Alfred Blättler, 08.01.1938, Mattli 2, Kehrsiten

Karl Schwab, 16.08.1924, Mettlenstrasse 17, Fürigen

Peter Künzle, 28.10.1919, Etzmatt 8, Kehrsiten

Hans-Rudolf Schaffner, 21.06.1940, Stanserstrasse 23, Stansstad

Rolf Ehrat, 06.03.1956, Schiltweid 5, Fürigen

Page 7: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 7

G E M E I N D E

Jubilare

Viele hohe Geburtstage in der GemeindeZahlreiche Personen aus Stansstad konnten in den ver-gangenen Monaten einen hohen Geburtstag feiern. Der Gemeinderat Stansstad gratuliert ihnen allen von ganzem Herzen und wünscht ihnen alles Gute.

80 Jahre: Amalia Kämpfer-Techt, Ausserfeld 9, Stansstad. Hansruedi Rüetschi, Stansstad. Fritz Kämpfer, Ausserfeld 9, Stansstad. Dieter Kreil, Dorfstrasse 8, Stansstad. Robert Röösli, Zielmatte 14, Stansstad. Guido Hollenweger, Feld 3, Stansstad. Günter Schroth, Rotzbergstrasse 16, Stansstad. Luciano Poletti, Dorfstrasse 17, Stansstad.

85 Jahre: Karl Niederberger-Odermatt, Stägmatt 1, Obbür-gen. Oskar Bircher, Feld 3, Stansstad. Josef Halter, Schüt-

zenmatte 1c, Stansstad. Helmut Niese, Stanserstrasse 13, Stansstad. Gertrud Hobi, Unterschiltstrasse 11, Fürigen. Anton Peter, Dorfplatz 12, Stansstad. Oskar Christen, Kehr-sitenstrasse 8, Stansstad. Rosa Iseli-Sommer, Kehrsi-tenstrasse 8, Stansstad. Berta Dommann, Mühlebach 5, Stansstad.

97 Jahre: Theodor Joller-Bircher, Etschenried 1, Obbürgen.

Weitere Jubilare wünschten keine Publikation. n red

Personelles

Wechsel in der GemeindeverwaltungIn der Gemeindeverwaltung Stansstad ist es zu einem personellen Wechsel gekommen: Vivien Michel hat am 1. September die Aufgaben von Céline von Rotz übernom-men. Sie hat in der kantonalen Verwaltung eine neue Her-ausforderung angetreten.

Céline von Rotz trat im Sommer 2008 als Praktikantin ins Bauamt Stansstad ein. Im April 2010 wechselte sie als Sachbearbeiterin in den Bereich Soziales und Finanzen. Gleichzeitig absolvierte Céline von Rotz erfolgreich die Ausbildung zur Sachbearbeiterin Sozialwesen. Per Ende September hat sie nun die Gemeindeverwaltung Stans-stad verlassen und in der Finanzverwaltung des Kantons Nidwalden eine neue Stelle angetreten. Der Gemeinderat Stansstad dankt Céline von Rotz für ihre umsichtige und engagierte Mitarbeit und wünscht ihr beruflich sowie pri-vat viel Erfolg.

Breite AufgabenpaletteAls Nachfolgerin hat der Gemeinderat Stansstad Vivien Michel gewählt. Sie hat ihre kaufmännische Lehre bei der Gemeinde Stans absolviert und diese im Sommer 2014 er-folgreich abgeschlossen. Während ihrer Ausbildung hatte sie bereits verschiedentlich Einblicke in die beiden Berei-che Finanzen und Soziales. In der Gemeindeverwaltung Stansstad wartet ein breites Betätigungsfeld auf Vivien Michel. Unter anderem wird sie im Bereich Finanzen ver-schiedene Aufgaben wahrnehmen. Zudem wird die Perso-naladministration in ihren Verantwortungsbereich fallen. Im Bereich Soziales wird sie unter anderem in der wirt-

schaftlichen Sozialhilfe tätig sein sowie Aufgaben in der Alimentenbevorschussung, der Winterhilfe und im Einbür-gerungsbereich inne haben.

Der Gemeinderat wünscht Vivien Michel viel Freude und Erfüllung in ihrer neuen Herausforderung. n red

Vivien Michel hat am 1. September die Nachfolge von Céline von Rotz angetreten. Bild zvg

Page 8: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

8 Gemeinde Stansstad

G E M E I N D E

Riedunnä 3

Im Frühsommer 2016 folgt der EinzugLange Zeit ging es in die Tiefe, seit wenigen Tagen aber in die Höhe: Am 27. Oktober wurden die Bauarbeiten für die Alterssiedlung Riedsunnä 3 am Bahnhofplatz aufgenommen.

Wegen des schwierigen Untergrun-des und den daraus resultierenden Verzögerungen beim Bau der Tiefga-rage war der genaue Baustart für die neue Alterssiedlung längere Zeit of-fen. Doch vor wenigen Tagen wurden nun die Hochbauarbeiten an die Hand genommen. «Allerdings muss-ten wir aufgrund der Schwierigkeiten im Untergrund minimale statische Anpassungen vornehmen», erklärt Ar-chitekt und Stiftungsratsmitglied Hans Hugentobler gegenüber «Stans-stad aktuell». Er geht davon aus, dass bei normalen Witterungsverhältnis-sen die beiden Häuser Riedsunnä 3 A und B im Mai 2016 bezugsbereit sein werden.

Wohnungen sind äusserst begehrtNoch ist also von den Bauten prak-tisch nichts sichtbar, «dennoch sind die Wohnungen bereits äusserst be-gehrt», so Stiftungsratspräsident Karl Graf. «Für die 14 Wohneinheiten – zwölf Dreieinhalb-Zimmerwohnun-gen mit einer Nettofläche von 81.5 Quadratmetern und zwei Vierein-halb-Zimmerwohnungen mit einer Nettofläche von 120 Quadratmetern

– haben sich bereits über 20 Paare aus Stansstad beworben. Diese Situa-tion hat den Stiftungsrat der Stiftung Altersfürsorge Stansstad bewogen, zu prüfen, ob die 14 Wohnungen mit ei-nem weiteren Bau Riedsunnä C er-gänzt werden könnten. Karl Graf: «Im Moment laufen entsprechende Abklä-rungen für die Realisierung von zu-sätzlichen Wohnungen nördlich der beiden neuen Bauten, um möglichst einem Grossteil der Angemeldeten eine Wohnung anbieten zu können.» Angesichts der aktiven Alterspolitik in der Gemeinde (siehe auch Seite 22) macht dies sicher Sinn, werden doch die neuen Wohnungen durchwegs al-tersgerecht und rollstuhlgängig aus-gestaltet. «Ziel ist es, dass die Bewoh-

nerinnen und Bewohner die eigene Wohnung möglichst lange selbst-ständig nutzen können», so der Stif-tungsratspräsident.

Ein neues PostlokalInsgesamt dürfte der Neubau rund 6,8 Millionen Franken kosten. Nebst den Wohnungen und den üblichen Infrastrukturräumen im Erdgeschoss (Waschküche, Trockenraum, Keller, Veloraum etc.) wird ein kleines Ge-schäftslokal von 50 Quadratmetern und – im Verbindungstrakt – ein neues Postlokal gebaut. Die alte Post an der Bahnhofstrasse 19 wird auf-gehoben. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch die Nidwaldner Kantonalbank und durch Eigenmittel der Stiftung Altersfürsorge Stans-stad. Die politische Gemeinde Stans-stad hat an der Herbstgemeindever-sammlung 2012 für die Neubauten A + B auf 60 Jahre ein Baurecht zu ei-nem Baurechtszins von CHF 1.- pro Jahr genehmigt. Zudem zeichnet die politische Gemeinde für die Solidar-bürgschaft der Stiftung. n rgi

Die «Riedsunnä»-Leitung hat gewechseltIm Oktober erfolgte ein Wechsel an der Spitze der Alterssiedlung Ried-sunnä, in der heute 57 Personen leben. Seit der Eröffnung der Siedlung vor 26 Jahren wurde diese von Bernadette und Oskar Kumschick geleitet. Seit 23 Jahren wurden sie dabei von Trudy Wandeler unterstützt. Neu werden Monika Ulmann und ihr Lebenspartner André Mattli der «Riedsunnä» vor-stehen und das Stansstader Alterswerk in die Zukunft führen. «Wir über-nehmen gute Strukturen, die aus dem Bedarf der Bewohner entstanden sind und sich bewährt haben», sagte Monika Ulmann in einem Bericht der Neuen Nidwaldner Zeitung. «Es gibt denn auch vorerst keinerlei Grund für uns, etwas zu ändern.»

So wie auf dieser Visualisierung wird sich die neue Bauetappe der Alterssiedlung Riedsunnä ab 2016 präsentieren. Visualisierung Battagello und Hugentobler

Page 9: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 9

G E M E I N D E

Strandbad Stansstad

Die positiven Gedanken überwiegenDer vergangene Sommer bestand aus gefühlten 90 Prozent schlechtem Wetter. Doch Petra Zoller relativiert. Sie erlebte einen durchaus passablen Einstand als neue Leiterin des Strand-bades Stansstad.

Das Klimabulletin von Meteoschweiz für den Sommer 2014 lässt kaum Zweifel offen: «Nach einem heiss-tro-ckenen Beginn war der Sommer 2014 überwiegend zu kühl und sonnenarm und vor allem zur Sommermitte aus-gesprochen nass. Das Tessin erlebte regional den kühlsten Sommer seit über 25 Jahren sowie verbreitet den sonnenärmsten seit über 20 Jahren.» Nass, kühl sonnenarm – die miser-abelsten Voraussetzungen also für alle Gemeinden, die eine Badi betrei-ben. Wirklich?

«Bin keinesfalls enttäuscht»Petra Zoller, die im Frühjahr neu die Leitung des Strandbades Stansstad übernahm, zeichnet ein etwas diffe-renzierteres Bild der Badesaison, die Mitte September abgeschlossen wurde. «Zum einen hätte ich den Job auch übernommen selbst wenn ich gewusst hätte, dass das Wetter mehr schlecht als recht wird», führt sie ge-genüber «Stansstad aktuell» aus. «Zum andern wurden meine Hoff-nungen auf einen guten Einstand als Badileiterin keinesfalls enttäuscht.» Diese Aussage mag erstaunen. Doch Petra Zoller unterlegt sie umgehend mit Zahlen: Rund 30’000 Personen begehrten in der vergangenen Bade- saison Einlass ins Stansstader Strand-bad. Und diese Zahl darf sich ange-sichts der Umstände durchaus sehen lassen, auch wenn sie natürlich we-sentlich unter der Zahl von 2013 lag. Damals wurden mehr als 45’000 Ein-tritte gezählt, 2012 waren es 41’000.«Auf jeden Fall haben wir aus dem Sommer das Beste herausgeholt und trotz kalter und nasser Sommertage

hatte ich nie negative Gedanken», fasst Petra Zoller die Saison zusam-men. Und statt über die miesen Rah-menbedingungen zu jammern, erin-nert sie sich vor allem an die positiven Momente. So gab es keinen einzigen Tag, an dem niemand baden wollte. «Und diejenigen, die da waren, kamen in den Genuss, eine Art Privatpool zu haben», schmunzelt die Badileiterin. Auch sonst gab es jeden Tag Lichtbli-cke während der Saison. «Ich hatte ein tolles Team, sehr nette Gäste und wurde von Anfang an von allen akzep-tiert und herzlich aufgenommen. Eine Wertschätzung dieser Art ist nicht selbstverständlich und ich bin mega dankbar dafür.»

Keine ZwischenfälleKurz: «Verzweiflung oder gar Frustra-tion kam bei mir keine auf. Es ist nicht meine Art, und die Gäste haben so-was auch nicht verdient. Außerdem macht es eine Situation nicht besser, sondern nur schlechter.» Eine ge-sunde Einstellung, die mithilft, sich mit einem schlechten Sommer eini-germassen zu versöhnen. Versöhnlich stimmt sie auch, dass die Badesaison 2014 in Stansstad ohne Unfälle über die Bühne gehen konnte. Petra Zoller: «Dank meines motivierten Teams und

den verständnisvollen Badegästen gab es keine nennenswerten Zwi-schenfälle.»

Weiterhin als Leiterin tätigSeit kurzem steht fest, dass Petra Zol-ler auch in der kommenden Saison im Strandbad Stansstad zum Rechten schauen wird. Dies hat der Gemein-derat entschieden. «Ich bin dankbar für das große Vertrauen, das mir die Gemeindebehörden entgegenbrin-gen», kommentiert sie erfreut diesen Entscheid. n rgi

«Badi-Adi» neu im «Schützen»Mit dem Ende der Badesaison 2014 nahm auch der Leiter des Badi-Restaurants Abschied. Ad-rian Amstad – kurz Badi-Adi ge-nannt – hatte das Restaurant, (Pächter war sein Bruder Marco) während der vergangenen vier Jahre geführt. Im vergangenem Sommer hat er zusammen mit Bruder Marco das Restaurant Schützen in Stansstad übernom-men.

«SOS!», hätte man angesichts der sommerlichen Wetterkapriolen ab und und zu rufen wollen. Doch Badi-Leiterin Petra Zoller liess sich vom Wetter nicht entmutigen. Bild rgi

Page 10: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

10 Gemeinde Stansstad

G E M E I N D E

Sackgebühr

Abfallentsorgung: eine «suiberi» SacheSeit dem 1. Januar 2014 gilt im Kan-ton Nidwalden die verursacherge-rechte Gebühr für die Abfallentsor-gung. Seither kennt auch Stansstad den roten „Suibr“-Sack. Zeit, ein ers-tes Fazit zu ziehen.

Um die Meinungen, die Erfahrungen sowie die Bedürfnisse und Wünsche der Stansstader Bevölkerung abzuho-len, hat der Gemeinderat im Früh-sommer 2014 eine Umfrage lanciert. Rund 18 Prozent aller Stansstader Haushalte nahmen daran teil (470 Haushalte). «Die Rückmeldungen wa-ren mehrheitlich positiv und die Be-völkerung begrüsst das nun geltende und schweizweit bewährte System mit dem Gebührensack», zieht Ge-meinderat René Küchler ein Fazit.

Es halten sich IrrtümerRund um die Abfallentsorgung gibt es aber nach wie vor viele Irrtümer, die sich hartnäckig halten. «So denken noch immer zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, dass die Kehrichtentsor-gung früher kostenlos war und heute dafür bezahlt werden muss. Dem ist natürlich nicht so.» Die Entsorgung war nämlich schon immer kosten-pflichtig. Per 1. Januar 2014 wurde je-doch ein neues System bzw. ein neues Gebührenmodell eingeführt. Neben der weiterhin für alle Haushalte obli-gatorischen Grundgebühr – über diese werden unter anderem die Sammelstelle sowie Separatsamm-lungen finanziert – bezahlt der Verur-sacher via Sackgebühr nun aber je-weils den Kehricht, der von ihm tatsächlich zur Entsorgung anfällt. Und auch die aktuell weiterhin zwei-mal jährlich stattfindende Sperrgut-sammlung ist nicht «gratis» – sie wird ebenfalls über die Grundgebühr fi-nanziert.

Lenkungseffekt hat sich eingestellt«Mit Einführung des neuen Systems

hat sich erwartungsgemäss der Len-kungseffekt eingestellt», sagt René Küchler. Konkret ging die Menge des Hauskehrichts in den ersten sechs Monaten des Jahres um rund vierzig Prozent zurück. Allerdings ist es nicht so, dass die Stansstader Bevölkerung plötzlich viel weniger Abfall produ-ziert – viel mehr kam es zu Verlage-rungen. Während also im Kehricht-beutel weit weniger Abfall landet als früher, nehmen die Mengen an den Sammelstellen (gewollt) zu. Es wird mehr getrennt entsorgt: Papier, Kar-ton, Glas, Blech- und Aludosen, etc.

«Unsere Umfrage zeigt denn auch, dass die Anforderungen respektive die Wünsche bezüglich der Sammel-stelle zunehmen», so Küchler. Konkret wünschen sich die Stansstaderinnen und Stansstader auch weiterhin eine zentrale Sammelstelle mitten im Dorf. Eine Entsorgungsstelle an der Peripherie oder gar eine zentrale, kan-tonale Lösung (etwa gemeinsam mit dem Länderpark) kommt lediglich als Ergänzung in Frage. Auch soll die Sammelstelle im «Selbstbedie-nungs-Prinzip», möglichst rund um

die Uhr zur Verfügung stehen. Eine bediente Sammelstelle lehnte eine Mehrheit der Befragten ab.

Heutiger Standort nicht idealNachdem die bisherige Sammelstelle am Bahnhof aufgrund der dort ent-stehenden Überbauung (Riedsunnä 3) weichen musste, besteht beim Werkhof nun ein Provisorium. Dieser Standort – mitten im Dorf – ist aus verschiedenen Gründen nicht ideal. Der Gemeinderat erkennt den Hand-lungsbedarf und arbeitet intensiv an der Planung einer neuen Sammel-stelle. Allerdings fehlt aktuell noch der geeignete Standort. René Küchler: «Dies dürfte denn auch die grösste Herausforderung sein. Die Bevölke-rung wünscht sich einen zentralen Standort – die Anwohnerinnen und Anwohner hingegen stören sich be-rechtigterweise ob der so entstehen-den Immissionen.» Eine neue Sam-melstelle wird deshalb zwingend mit so genannten Unterflur-Systemen ausgerüstet werden müssen. Die so realisierbare Geräuschdämmung re-duziert die Immissionen gerade bei den Glas-Containern erheblich. Das

Kräftig entrümpeln: So lautete die Devise jeweils bei den Sperrgutsammlungen. Seit die Sackgebühr eingeführt wurde, fällt mehr Sperrgut an. Bild Bauamt Stansstad

Page 11: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 11

G E M E I N D E

Problem des entstehenden Auto-Ver-kehrs kann damit aber nicht gelöst werden. Hier bleibt lediglich das Ap-pellieren an jeden einzelnen.

Vermeiden statt entsorgen«Überhaupt beginnt die umweltge-rechte Entsorgung bei jedem Einzel-nen von uns und lange vor der eigent-lichen Abfallbeseitigung. Die beste Massnahme – auch um die Kosten für jeden Haushalt tief zu halten – ist nämlich die Vermeidung von Abfall», sagt René Küchler. Hier könne man bereits beim Einkaufen steuern, in-dem man beispielsweise statt vaku-umverpackter Ware vermehrt offenes Gemüse, Früchte, Fleisch etc. wähle. So reduziert sich auch ein aktuell grosses Problem vieler Haushalte.

Während nämlich zahlreiche Stoffe an der Entsorgungsstelle separat ge-sammelt und PET sowie Plastikfla-schen in den Geschäften (u.a. Sam-melstelle Länderpark) entsorgt werden können, gibt es für andere Plastikabfälle momentan (noch) keine Lösung.

Hier arbeiten die Gemeinden, der Keh-richtverwertungsverband Nidwalden (KVVNW) sowie Gewerbe und Handel eng zusammen. Laufend werden die Angebote geprüft und gegebenenfalls angepasst. René Küchler: «Hinsicht-lich Abfallentsorgung werden die Auf-gaben der Gemeinde Stansstad also künftig nicht einfacher. Gemeinderat und Verwaltung sind sich dieser Her-ausforderungen bewusst und entwi-ckeln für die Zukunft entsprechende Lösungen.» n rgi

Solarenergie

A2-Überdachung bald mit Photovoltaikanlage?Auf dem Dach der Lärmschutzgalerie in Stansstad liegt eine grosse Fläche brach. Diese soll nun für eine Photo-voltaikanlage genutzt werden. Das Bundesamt für Strassen als Grundei-gentümerin der Dachfläche hat ent-schieden, eine öffentliche Ausschrei-bung durchzuführen.

Bereits während des Baus der Lärm-schutzgalerie über der Autobahn A2 in Stansstad wurden Stimmen laut, die so entstehende (Dach-)Fläche zur Stromproduktion mittels Solarpanels zu nutzen. Verschiedene Stansstader-innen und Stansstader setzten sich für diese – eigentlich naheliegende – Idee ein. «Auch der Gemeinderat Stansstad war von Anfang an begeis-tert von diesem Vorhaben und setzte sich für eine schnelle Realisierung ein», sagt der zuständige Gemeinde-rat René Küchler. Gleichzeitig sei aber auch klar gewesen, dass die politische Gemeinde hier nicht als Investor auf-treten will und kann. «Doch wo im-mer möglich, vermittelt die Gemeinde und unterstützt das Projekt ideell.»

Beim EW Nidwalden angeklopftSo wurde der Gemeinderat Stansstad gemeinsam mit aktiven Bürgerinnen und Bürgern bei der Nidwaldner Re-gierung und dem Elektrizitätswerk Nidwalden (EWN) vorstellig. Sie ver-langten detaillierte Machbarkeitsprü-fungen. «Zwar arbeitete das EWN da-raufhin eine entsprechende Projektstudie aus – die Realisierung stand aber weiterhin in den Sternen», so René Küchler. Doch der Stansstader Gemeinderat liess nicht locker: Im Frühling 2014 wurde das Vorhaben erneut aufgenommen und diesmal von der Fachgruppe Energie intensiv bearbeitet. René Küchler: «Man prüfte weitere Details und nahm Kontakt mit möglichen Investoren respektive Betreibergesellschaften auf.» Die Ge-meinde Stansstad vermittelte und brachte die verschiedenen Akteure zusammen.

Das ASTRA wird aktivNachdem in mehreren Gesprächen diverse Fragen wiederum nicht ab-schliessend geklärt werden konnten,

hat das Bundesamt für Strassen AS-TRA als Grundeigentümerin der Dach-fläche nun entschieden, eine öffentli-che Ausschreibung durchzuführen. Mittels dieser Ausschreibung soll ein geeigneter Anbieter ausgewählt wer-den, der auf der A2-Überdachung ein Solar-Kraftwerk realisieren soll. «Der Gemeinderat Stansstad begrüsst grundsätzlich, dass damit immerhin ein Zeichen gesetzt wird und nach vielen Diskussionen nun endlich Ta-ten folgen», sagt René Küchler. Man hoffe nun seitens der Gemeindebe-hörden, dass diese Ausschreibung schnellstmöglich über die Bühne gehe und die Realisierung einer Pho-tovoltaikanlage nicht länger Zu-kunftsmusik bleibe. Gemeinsam mit der Fachgruppe Energie werde sich der Gemeinderat Stansstad weiterhin aktiv für dieses zukunftsweisende Projekt einsetzen. n rgi

Einen Standort für eine neue Sammelstelle (hier das Provisorium beim Werkhof) zu finden dürfte eine grosse Herausforderung werden.

Page 12: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

12 Gemeinde Stansstad12 Gemeinde Stansstad

G E M E I N D E

Bürgenstockbahn

Öffentliche Hand soll sich beteiligenDerzeit werden Verhandlungen geführt über die künftige öffentliche Erschliessung des Bürgenstocks. Ob die Bür-genstockbahn dabei eine Rolle spielt, ist noch offen. Doch was heisst dies für die Investoren? «Stansstad aktuell» hat nachgefragt.

Vor fast genau zwei Jahren fuhr zum letzten Mal eine Bahn von Kehrsiten zum damaligen Park Hotel des Bür-genstock Resorts. Seither steht die historische Standseil-bahn aus dem Jahr 1888 still. Medienberichte in der Lokal-presse zeigen, dass bezüglich einer Sanierung, vor allem aber bezüglich einer Finanzierung des laufenden Betriebes offenbar Welten aufeinander prallten und noch immer prallen. So wehrte sich zum Beispiel das Bundesamt für Kultur (BAK) lange gegen den Bau einer Metalltreppe ent-lang des Trassees sowie den Einbau von neuen Betonele-menten. Allerdings zog das BAK die entsprechenden An-träge im Sommer zurück. «Und in die Erarbeitung des Bauprojekts ist das BAK nicht mehr direkt involviert», sagte Christof Messner vom BAK auf Anfrage von «Stans-stad aktuell».

Öffentliche Hand soll zahlenAlles gut also, sollte man meinen. Doch die Nachfrage bei den Bürgenstock-Investoren zeigt ein etwas anderes Bild. «Zwar hat das Bundesamt für Kultur (BAK) seinen Wider-stand aufgegeben. Das heisst, dass das Trassee verscho-ben und die geplante Metalltreppe gebaut werden kann»,

sagte Ronald Joho, Mediensprecher des Bürgenstock Re-sort, gegenüber «Stansstad aktuell». Auch seien die Inves-toren gewillt, die Bahn originalgetreu wiederherzustellen. «Wobei hier zu bedenken ist, dass die Bahn nach mo-dernsten Sicherheitsbestimmungen gebaut werden und auch das Umfeld miteinbezogen werden muss: Trassee, Schutznetze, Podeste und Treppenanlagen.» Und das ist der springende Punkt: Da all die notwendigen Investitio-nen das Projekt massiv verteuern, ist für die Bürgen-stock-Investoren klar, dass sich auch die öffentliche Hand beteiligen soll.

«Das kann dauern»Auf die Frage, wann die Bauarbeiten an die Hand genom-men werden, sagte Ronald Joho denn auch: «Das kann dauern.» Denn erst wenn seitens der Behörden die Bür-genstock-Bahn offiziell dem öffentlichen Verkehr zugeord-net werde und so Beiträge der öffentlichen Hand flössen, werde man starten. Aber auch sonst ist Sand im Bahnge-triebe. Um die Sicherheit der Bahn zu gewährleisten, müssten nämlich auch Schutznetze installiert werden. Und auch hier sehe man sich mit rechtlichen Auseinan-dersetzungen konfrontiert, so Ronald Joho. Konkret gehe es um Verträge, die mit der Korporation der Stadt Luzern, der Waldbesitzerin, abgeschlossen werden müssten. Joho geht deshalb davon aus, dass mit dem Bau «frühestens im Frühling 2015 gestartet werden kann und die Sanierung je nach Wetter rund 18 Monate dauern wird.». Vorausset-zung sei allerdings – wie bereits erwähnt – dass die Bahn ins öffentliche Verkehrsnetz aufgenommen werde. Aller-dings seien die entsprechenden Verhandlungen bisher noch zu keinem Resultat gekommen. n rgi

Saubere AuslegeordnungBezüglich der künftigen Erschliessung des Bürgen-stocks ist für den Gemeinderat Stansstad klar, dass die heutige Busverbindung ab Bahnhof Stansstad auch weiterhin eine zentrale Rolle spielen muss, «nur schon, um die Erschliessung des Ortsteils Obbürgen sicherzustellen», so Gemeinderat Norbert Rohrer. Was die Bürgenstockbahn anbelange, gelte es, unter Ein-bezug aller beteiligten Parteien (Bürgenstock-Investo-ren, Kanton, Gemeinden Stansstad/Ennetbürgen) eine saubere Auslegeordnung sämtlicher Fakten zu ma-chen und dann die ÖV-Strategie für den Bürgenstock festzulegen. Erst dann werde man konkrete Aussagen machen können, inwiefern eine Beteiligung der öf-fentlichen Hand realistisch sei.

Über Generationen hinweg transportierte die Bürgenstockbahn Perso-nen von der Schiffstation in die Höhe. Im Moment ist jedoch nicht ge-klärt, wie die Zukunft genau aussehen wird. Bild zvg

Page 13: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 13

G E M E I N D E

Landrat

Was wollen die beiden Neuen?Bei den Landratswahlen von Ende März schafften mit dem CVP-Mann Norbert Rohrer und dem SP-Vertreter Dino Tsakmaklis zwei Neue den Sprung ins Nidwaldner Kan-tonsparlament.

Mit dem heute 19-järigen Dino Tsakmaklis schaffte im Frühjahr der jüngste aller Kandidierenden den Sprung in die Nidwaldner Kantonspolitik. Fast am anderen Ende der

Altersskala befindet sich der zweite neue Stansstader Landrat Norbert Rohrer. Nebst den beiden neu Gewählten werden folgende Frauen und Männer die Gemeinde Stansstad für die kommenden vier Jahre im Nidwaldner Landrat vertreten: Ruedi Waser, Lilian Lauterburg-Trösch (beide FDP), Dominic Starkl (Grüne) und René Mathis (SVP). Die beiden bisherigen Eva Keiser (CVP) und Rudolf Ammann (SVP) verfehlten eine Wiederwahl.

Norbert RohrerMit welchen Ambitionen neh-men Sie die Legislatur 14/18 in Angriff?Ich habe mir vorgenommen, nicht alle Geschäfte gleich in-tensiv zu bearbeiten. Das ist auch gar nicht möglich. Was mir jedoch aus verschiedenen Gründen wichtig erscheint,

das möchte ich mit der nötigen Gründlichkeit ange-hen.

Welche politischen Schwerpunkte stehen für Sie im Vordergrund?Da ich in der Finanzkommission und in der Kommis-sion für Bildung, Kultur und Volkswirtschaft mitar-beite, stehen im Moment Fragen des Budgets und des Haushaltgleichgewichtes sowie die Problematik des Fremdsprachenunterrichtes in der Volksschule im Vordergrund. Ganz allgemein interessieren mich die Themen Bildung und Kultur, Natur und Umwelt, Raumplanung und Bauen sowie Verkehr besonders.

Inwiefern ist Ihre politische Erfahrung als Gemeinde-rat ein Vorteil für Ihr Landratsmandat?Ohne Gemeindepolitik als Grundlage hätte ich gar nicht für den Landrat kandidiert. Im Gemeinderat ist mir so richtig bewusst geworden, welchen Einfluss sowohl die Bundes- wie auch die Kantonspolitik auf die Gemeinden ausüben. Mir ist es wichtig, die Anlie-gen unserer Gemeinde in den Landrat einzubringen. Dabei ist mir bewusst, dass dies nur ein Aspekt im Ganzen ist. Konflikte sind da nicht zu vermeiden. Mit einer ganzheitlichen Sichtweise will ich versuchen, tragfähige Lösungen zu finden.

Dino TsakmaklisMit welchen Ambitionen nehmen Sie die Legislatur 14/18 in Angriff?Meine Ambitionen sind rela-tiv einfach: Ich will möglichst viel Gutes tun, den Benach-teiligten helfen und auch ei-niges dabei lernen. Zudem will ich der Gemeinde Stans-

stad und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern wei-terhelfen.

Welche politischen Schwerpunkte stehen für Sie im Vordergrund?Ich sehe eine Hierarchisierung der politischen Themen als falsch an, da alle einen gewissen Einfluss auf ir-gendwen haben und sowieso irgendwo zusammen-hängen. Aber natürlich bin ich zum Beispiel in der Bil-dungs- oder Jugendpolitik besser bewandert, als in Versicherungsfragen. Konkret und auf die aktuellen Geschäfte bezogen liegt mein Augenmerk auf der Steuerpolitik zu Gunsten einiger weniger Privilegierter und der damit verbundenen brutalen Sparpolitik auf dem Buckel der Schwächsten und der Mittelschicht.

Sie sind mit 19 Jahren jüngster Landrat in Nidwalden. Sehen Sie dies eher als Vorteil oder als Nachteil und weshalb?Ich sehe es als einen Vorteil, da ich im Gegensatz zu vielen anderen keine privaten, geschäftlichen oder ideologischen Interessen befriedigen muss, sondern mich einfach auf menschliche Sachpolitik fokussieren kann. Man muss sich auch bewusst sein, dass man in diesem Amt sehr beschränkt agieren kann, dennoch werde ich versuchen mein möglichstes zu tun und bin auch stets für Anregungen und Probleme von al-len erreichbar.

Page 14: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

14 Gemeinde Stansstad

WAVE 2014

Stansstad stand total unter StromNach 2012 machte die Elektrofahr-zeug-Rallye «WAVE» (World Advan-ced Vehicle Expedition) am 7. Juni 2014 erneut in Stansstad Halt. 80 Fahrzeuge konnten auf dem Dorf-platz bestaunt werden.

«WAVE», die weltweit grösste Rallye für Elektrofahrzeuge, findet jährlich statt. 2014 führte sie während acht Tagen quer durch Zentral-Europa. Die letzte Etappe ging am Pfingst-Wo-chenende von Interlaken über Stans-stad zum Zielort Seebodenalp. Waren es 2012 noch rund 20 Fahrzeuge, machten in diesem Jahr gegen 80 Elektrofahrzeuge einen Halt in Stans-stad. Der Stansstader Dorfplatz glich für einige Stunden einem Auto-Salon der E-Fahrzeuge und bot dem interes-sierten Publikum einiges.

Auch alt Gemeinderat fuhr mitÜberhaupt war die WAVE 2014 für Stansstad etwas Besonderes. So liess es sich Gemeinderat René Küchler nicht nehmen, etwas «Elektroauto-luft» zu schnuppern. Als Teil des «mi-xed» Teams des Technoparks Luzern fuhr er im Renault Zoe von Murten über Interlaken bis nach Stansstad. Und alt Gemeinderat Werner von Rotz absolvierte gemeinsam mit seiner Frau Brigitta im nigelnagelneuen Tesla Modell S die gesamte Tour. Ihr Team «Red Sliders» wurde denn auch mit einem der verschiedenen Preise ausgezeichnet. Für die beiden war die Teilnahme an der Tour ein ganz be-sonderes Erlebnis. «Wir haben mit un-serem Tesla an der WAVE 1800 Kilo-meter zurückgelegt. Dies ohne jeglichen technischen Probleme», sagte Werner von Rotz gegenüber «Stansstad aktuell». «Es war ein gran-dioser Anlass – nicht Ferien sondern ein Mission, um den Leuten die Elekt-romobilität näher zu bringen, und das ist auch durchaus gelungen.» Jeden-falls machte Werner von Rotz überall

ein grosses Staunen in den Gesichter aus, wenn man über Leistung, Ver-brauch, Reichweite, Komfort usw. sprach. «Vor diesem Hintergrund sind wir möglicherweise auch an der WAVE 2015 wieder dabei.» Seit er und seine Frau mit dem Tesla Modell S un-terwegs sind, haben die beiden 21‘600 Kilometer zurückgelegt und dabei 4‘400 KWh Strom verbraucht. «Dies entspricht umgerechnet einer Benzinmenge von gerade mal 2.04 Li-tern auf 100 Kilometer.»

Absolut alltagstaugliche AutosEinmal mehr demonstrierte die WAVE also eindrücklich, wie alltagstauglich Elektroautos heute bereits sind. Und die breite Palette der in Stansstad aufgereihten Fahrzeuge machte auch klar, dass es mittlerweile fast für je-des Bedürfnis das passende Auto gibt.

Vom sparsamen Kleinwagen über den schnittigen Roadster bis hin zur Lu-xus-Limousine und zum grosszügigen Van. Die ebenfalls anwesenden «Exo-ten» – ein elektrifizierter Porsche Speedster, der «knufflige» VW Käfer, der aus Holland angereiste VW-(Love)Bus oder ein umgebauter Landrover – waren genauso Hingucker wie das neuste Werk von Tour-Organisator und Solar-Pionier Louis Palmer: Kurz vor Start der WAVE wurde der «Swit-zerland Explorer» fertiggestellt. Seit-her werden mit dem 16-plätzigen Elektrobus Touristen-Touren in der Zentralschweiz angeboten. n rgi

Egal,ob der schnittige Tesla von alt Gemeinderat Werner von Rotz (oben), der fast historische Porsche oder der VW-Bus: All diese Fahrzeuge fahren mit Elektroantrieb. Bilder zvg

G E M E I N D E

Page 15: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 15

G E M E I N D E

Infos aus dem Schulrat

Das Dilemma mit den FremdsprachenDas Thema Fremdsprachen beschäf-tigt den Schulrat Stansstad derzeit in-tensiv. Er sieht sich dabei mit zahlrei-chen Fragen konfrontiert.

Fremdsprachen: Der Regierungsrat des Kantons Nidwalden hat angekündigt, dem Parlament zu beantragen, das Frühfranzösisch in der Primarschule zu streichen und mit dem Unterricht auf der Oberstufe intensiviert zu starten. Der Schulrat Stansstad hält mehrheit-lich fest, dass eine Verschiebung aus Sicht vieler Kinder und Eltern durchaus Sinn machen kann. Leider löst diese auf den ersten Blick einfache Mass-nahme einige Fragen und Vorbehalte aus. Die heutige Lösung kam nach ei-nem langen staats- und bildungspoli-tischen Prozess zu Stande. Bei einem sofortigen Wechsel stünde der Kanton Nidwalden isoliert da. Aus Bern droht die Auflage, dass in der Primarschule eine Landessprache als

Fremdsprache gelehrt werden muss. Das hiesse, dass Englisch erst ab der Oberstufe gelernt würde, was eine grosse Mehrheit nicht begrüssen würde. Im Weiteren ist die Frage noch offen, auf Kosten welcher Fächer die zusätzlichen Französischlektionen auf der Orientierungsstufe ins Programm kämen. Es wird befürchtet, dass die in der Primarschule mit zwei Lektionen Französisch überforderten Schüler im siebten Schuljahr mit fünf Lektionen dasselbe Schicksal erleiden. Im Weite-ren ist ein obligatorischer Fremdspra-chenaufenthalt mit hohen Kosten ver-bunden und organisatorisch kaum zu bewerkstelligen. Er wäre bei vielen Ju-gendlichen, die dafür noch nicht reif sind, kaum durchsetzbar. Zudem wür-den in allen übrigen Fächern bis zu vier Wochen Unterricht ausfallen.Die Bildungsdirektoren der Inner-schweiz haben eine Untersuchung über den Fremdsprachenunterricht in

der Primarschule in Auftrag gegeben. Diese Ergebnisse liegen erst in ein bis zwei Jahren vor. Für den Schulrat Stansstad gibt es keine von allen ge-tragene und für alle Schülerinnen und Schüler optimale Lösung. Es braucht also einen Kompromiss.

Budget mit Mehraufwand : Das Bud-get 2015 der laufenden Rechnung weist bei Aufwendungen von CHF 8‘182‘240.- einen Mehraufwand von CHF 263‘680.- aus. Die kumulierten ausserordentlichen Abschreibungen der vergangenen Jahre werden neu als stille Reserven ausgewiesen. Sie betra-gen zurzeit CHF 8‘537‘000.-. Gemäss Finanzhaushaltsgesetz dürfen davon jährlich maximal zehn Prozent der Nettosteuereinnahmen der laufenden Rechnung gutgeschrieben werden. Für das Budget 2015 entspricht dies CHF 655‘000.-. Das per 1. Januar 2015 in Kraft tretende Finanzhaushaltgesetz führt dazu, dass die stillen Reserven offengelegt werden müssen. Das Ge-setz gibt auch eine Obergrenze für die jährlich mögliche Höhe der Auflösung vor. Die Veränderung der Rechnungsle-gungspraxis erschwert deshalb einen Vergleich mit den Vorjahren. Die neue Rechnungslegungspraxis erhöht den Aufwand im Budget 2015 um ca. CHF 750‘000.-. Der Personalaufwand ver-ringert sich infolge Schliessung einer Primarabteilung um ca. 2.1 Prozent. Details zum Budget finden sich in der Botschaft zur Gemeindeversammlung.

Musikschultarife: Der Schulrat verzich-tet mit Blick auf familien- und kinder-freundliche Rahmenbedingungen auf eine Erhöhung der Musikschultarife. Zusammen mit den günstigen Eltern-kosten für den Schulhort hofft er, ei-nen Beitrag für eine gut durchmischte Gemeindebevölkerung mit vielen jun-gen Familien zu leisten. Er sieht darin einen Beitrag zur Kompensation der in Stansstad hohen Mietkosten. n red

Viele tolle Abschlussarbeiten

Im Sommer haben 30 Jugendliche unsere Schule verlassen. Neben der Ab-schlussprüfung bearbeitete jede/r von ihnen ein selbst gewähltes Thema in einer Abschlussarbeit. Der Schulrat hat die besten dieser Arbeiten aus-gezeichnet und die Verfasser mit Preisen belohnt. Ausgezeichnet wurden:Michael Trösch (Song «Leaving Scars»; Simon Schüpfer (Fotobuch mit In-fos zu Mineralien/ Kristallen); Jennifer Odermatt (Mein selbst gemachter Sessel); Ella Kopp (Mein erster Kurzfilm, Rudersport).

Page 16: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

16 Gemeinde Stansstad

S C H U L E

Schuljahr 2014/2015

Die Klassen und die Lehrpersonen

Primarschule StansstadSchulhausleitung: Elena Cannabona-Bombarda

Schulrat: Bircher Yvonne, Kempter Anita, Blättler André, Erismann Stefan, Stiz Renato

Klasse Schülerzahl

Kindergarten b: Oswald Andrea 15Kindergarten c: Zehnder-Studer Nicole 141./2. a Primar: Müller Barbara 181./2. b Primar: Berger Manuela 203. Primar: Cesa Claudio 173./4. Primar: Amstad Armin 134. Primar: Prest-Egger Alexandra u. Micha 135. Primar: Gander Ernst 196. Primar: Kraut Max 21

Heilpädagoginnen: Kipfer Nicole, Odermatt-Illi Irène, Murer Yvonne, Schmid FranziskaFachlehrpersonen: Durrer-von Arx Brigitte, Feu-bli-Baumann Kathrin, Daucourt-Gossweiler Silvia, Bühlmann Esther, Stadler-Ineichen Ruth, Kopp-Schwerzmann ChristineRhythmik: Yoshikawa ErikaLogopädie: Kalbermatten AndreaReligion kath./ref.: Salcher Arthur, Zumbühl Hilde-gard, Kaiser Carmen, Triebold Veronica

Hauswart: Näf Jonny

Orientierungsschule StansstadSchulhausleitung: Fredy Meier

Schulrat: Blättler André, Bircher Yvonne, Stiz Renato

Klasse Schülerzahl

1. ORS A: Durrer Toni 181. ORS B: Henseler Marion 122. ORS A: von Wyl Urs 182. ORS B: Meier Markus 83. ORS A: Wymann Alexandra 163. ORS B: Meier Fredy 11

Fachlehrpersonen: Thurnherr-Niederberger Sonja, Träger Jürgen, Frank Willy, Kesseli Cyrill, Köppel-Ellena Fiorangela, Gander-Joller Luzia, Mattle Susanne, Feu-bli-Baumann KathrinHeilpädagogin: Küchler BrigitteReligion kath./ref.: Jungwirth Norbert, Hunziker Bar-bara

Hauswart: Näf Jonny

Schule ObbürgenSchulhausleitung: Alois Gabriel

Schulrat: Hermann Andy

Klasse Schülerzahl

Kindergarten: Nold Patrizia / Brun Antonia 121./2. Primar: Bircher Franziska 103./4. Primar: Rothenfluh Markus 115./6. Primar: Gabriel Alois 14

Heilpädagogin: Murer YvonneFachlehrpersonen: Durrer-von Arx Brigitte, Bucher Re-gulaRhythmik: Yoshikawa ErikaReligion: Bühlmann Daniel

Hauswart: Amstutz Toni

Schule KehrsitenSchulhausleitung: Elena Cannabona / Willy Frank

Schulrat: Müller Michael

Klasse Schülerzahl

Kindergarten: Spichtig Petra 51. - 4. Primar: Cannabona Elena 7Fachlehrperson: Schöpfer Eveline Rhythmik: Yoshikawa Erika

Hauswart: Eberle Paul

Page 17: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 17

S C H U L E

Mutationen

Neue Lehrkräfte in StansstadAn den Stansstader Schulen haben im neuen Schuljahr verschiedene neue Lehrpersonen sowie ein Lernender ihre Arbeit aufgenommen. «Stansstad aktuell» stellt sie hier kurz vor.

Markus Meier, ORS: Er unterrichtete in den letzten 16 Jahren auf der Sekun-darstufe im Kanton Luzern. Als Klas-senlehrer der 2. ORS B und als Fachleh-rer der 1. ORS begleitet er die Jugendlichen auf dem Weg ins Er-wachsenenleben und in die Berufs-welt. Dabei profitieren die Lernenden

von seiner langjährigen Berufs- und Lebenserfahrung als Klassenlehrer, als gelernter Tiefbauzeichner und als Vater von drei Kindern. Markus Meier wohnt mit seiner Familie in Stans.

Marion Henseler, ORS: Sie ist in Buochs aufgewachsen und absolvierte nach der Matura in Stans die Pädago-gische Hochschule in Luzern, welche sie mit dem Masterdiplom abschloss. Marion Henseler freut sich, im Hei-matdorf ihres Vaters die Aufgabe als Klassenlehrerin der 1. ORS B überneh-men zu können.

Patrizia Nold, Kindergarten Obbürgen: Aufgewachsen im Kanton Glarus, ab-solvierte sie nach der Fachmittelschule die Ausbildung zur Kindergartenlehr-person an der Pädagogischen Hoch-schule Graubünden. Patrizia Nold führt als Klassenlehrerin zusammen mit Antonia Brun den Kindergarten in Obbürgen.

Daniel Odermatt, Lernender Betriebs- unterhalt: Daniel ist in Stans aufge-wachsen und startete diesen Sommer bei der Schulgemeinde die dreijährige Ausbildung zum Fachmann Betriebs- unterhalt.

Ausserdem werden folgende Lehrpersonen in Jahresstell-vertretungen in Stansstad unterrichten: Fränzi Schmid, Teilpensum SHP (schulische Heilpädagogin) Primarschule StansstadPetra Spichtig, Teilpensum Kindergarten / Primarschule KehrsitenEsther Bühlmann, Teilpensum 1./2. Primarschule Stans-stad. n red

Die Jubilare an den Stansstader SchulenVerschiedene Lehrpersonen und Angestellte halten den Stanssta-der Schulen bereits seit vielen Jahren die Treue. Der Schulrat dankt folgenden Fachkräften für ihren Einsatz für die Gemeinde und die Stansstader Jugendli-chen: Alexandra Wymann, Orien-tierungsschule (30 Jahre), Max Kraut, Primarschule Stansstad, IT, Inge Oswald, Sekretariat (25 Jahre), Ruth Stadler, Kindergarten Stansstad (20 Jahre), Kathrin Feu-bli, Gestalten (15 Jahre), Lisbeth Näpflin, Hausdienst (10 Jahre).

Die Jubilare der Schulgemeinde Stansstad (von links): Inge Oswald, Alexandra Wymann, Max Kraut und Ruth Stadler. Bild zvg

Page 18: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

18 Gemeinde Stansstad

S C H U L E

Die Stansstader Schülerstatistik des Schuljahres 2014/2015 Kindergarten Primarschule ORS

Kehrsiten 5 7Obbürgen 12 35Stansstad 9 121 83Total 46 163 83Stans 0 (Werkschule)

Entwicklung 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 Kindergarten 48 51 52 53 51 54 46Primarschule 221 214 194 189 186 179 163Orientierungsschule 93 90 94 92 86 79 83Schüler in Stans 4 5 2 1 0 0 0Total 366 360 342 335 323 312 292

Schnellster Stansstader

So weit der lange Atem reicht ...Sie rannten, als gäbe es am Ziel ein iPhone abzuholen: Die Mädchen und Knaben, die am Lauf um den schnells-ten Stansstader oder die schnellste Stansstaderin teilnahmen.

Wie immer nahmen am Chilbiwo-chenende zahlreiche Kinder und auch Jugendliche um den Titel des schnellsten Stansstader teil. Hier ei-nige Bildimpressionen. Die Schnells-ten waren Leonie Süess (Jahrgang 1999, 9.19 Sekunden) und Navid Ker-ber (2003, 8.84). Weitere Bilder und alle Resultate der Finalläufe aufwww.schule-stansstad.ch. n red

Zahlreiche Stansstader Kinder und Jugendliche rannten am Chilbwochenende um den Titel des schnellsten Stansstaders. Als Sieger gingen letztlich Leonie Süess (Jahrgang 1999, 9.19 Se-kunden) und Navid Kerber (2003, 8.84) hervor (Bild oben). Bilder zvg

Page 19: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 19

S C H U L E

Schulgemeinde

Stansstader Schulrat in neuer Besetzung

Anita Kempter, Präsidentin (Stv. A. Hermann)Mühlebach 3, 6362 Stansstad 041 610 68 29, [email protected](Organisation und Führung des SR, Vertretung des SR nach Aussen, Personalwesen, Schulbetrieb)

Andy Hermann, Vizepräsident (Stv. S. Erismann) Etschenried 2, 6363 Obbürgen041 610 22 88, [email protected](Liegenschaftsverwaltung II, Bau- und Mietwesen, Bele-gungen, Controlling Schulanlagen Obbürgen + Kehrsiten, Verbindung Schule Obbürgen)

André Blättler (Stv. A. Kempter ) Feld 11, 6362 Stansstad041 611 07 08, [email protected](Finanzen, Finanzplan, Budget, Rechnung, Personen- und Sachversicherungen, Pädko-Mitglied)

Stefan Erismann (Stv. A. Hermann) Uertestrasse 2, 6362 Stansstad041 611 14 88, [email protected] (Liegenschaften I, Controlling Schulanlagen Stansstad, Bau- und Mietwesen, Netzwerk Jugend)

Yvonne Bircher (Stv. A. Blättler) Rotzbergstrasse 10, 6362 Stansstad, 041 610 96 78, [email protected](Bildung, Pädagogik, Leitung Pädko, Qualität: Controlling / Reflexion, Mitglied Jugendkommission)

Michael Müller (Stv. Y. Bircher) Stanserstrasse 4, 6362 Stansstad 041 310 31 92, [email protected] (Musikschule, Leitung MS-Kommission, Mitglied Kultur-kommission)

Renato Stiz (Stv. M. Müller) Rotzbergstrasse 23, 6362 Stansstad 079 124 44 94, [email protected] (Kommunikation, Leitung Belko, Homepage, Sport, Vereine, Anlässe, Schulhort, Stansstad Aktuell, Verbindung Schule Kehrsiten)

Willy Frank, SchulleiterAllmendstrasse 8, 6373 Ennetbürgen041 610 87 14, [email protected](Schulleitung, Vertretung Lehrerschaft im SR, Sekretariats-leitung)

Inge Oswald, SchulsekretariatObgassweg 2, 6374 Buochs 041 610 49 73, [email protected](Schulschreiberin, Sekretariatsarbeiten, Schulrat, Protokoll-führerin Schule, Belegungen, Musikschule)

Schulgemeinde StansstadDorfstrasse 7Postfach 2616362 Stansstad [email protected], www.schule-stansstad.ch

Der Schulrat Stansstad (von links nach rechts): Michael Müller, Stefan Erismann, Yvonne Bircher, Renato Stiz, Andy Hermann, Anita Kempter, André Blättler, Willy Frank. Bild zvg

Page 20: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

20 Gemeinde Stansstad20 Gemeinde Stansstad

S C H U L E

Schulzirkus

Manege frei für Kinderstars in StansstadDie gelbe Fahne, die im Wind über dem roten Zirkuszelt wehte, kündigte etwas Besonderes an: Clowns, Zauberer, Trapezartisten und sogar wilde Tiere standen im Mittel-punkt der Projektwoche in der Primarschule Stansstad.

Ein ehrgeiziges Ziel hatte die Schulhausleitung sich und den Schülern zur Aufgabe gestellt: Innert einer Woche wollte man eine Zirkusaufführung mit allem, was ein ech-ter Zirkus zu bieten hat, auf die Beine stellen. Dabei sollte neben dem Einstudieren von Darbietungen aller Art zu-sätzlich ein Blick hinter die schillernden Kulissen eines Zir-kus geworfen werden. So wollte man ein ideales Gleichge-wicht zwischen dem Training der kleinen Artisten und der Wissensvermittlung über die Realität des oft sehr harten Zirkusalltags finden.Wahrscheinlich ahnte keiner der Schüler am Montagmor-gen beim ehrfürchtigen Betreten des eigens auf dem Pau-senplatz aufgestellten Zirkuszeltes, dass am nächsten Wo-chenende diese Projektwoche mit einer rauschenden Gala viel zu früh zu Ende gehen würde.

Klassenstufen durchmischtBewusst hatten die Lehrerinnen und Lehrer die Artisten-gruppe mit Schülern aus verschiedenen Klassenstufen be-

setzt, um so den Zusammenhalt und den klassenübergrei-fenden Kontakt zu fördern, was bei allen Schülern breiten Zuspruch fand. Das Team des Zirkus Balloni stand jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung und begleitete die Vorberei-tungen der Aufführung sehr professionell. Wer nicht als Artist im Rampenlicht stehen wollte, fand hinter der Ma-nege ausreichend Gelegenheit, sein Engagement einzu-bringen. Selbst die Lehrer wurde in vielfältigen Funktionen in die Zirkusnummern mit einbezogen.Bei allen Beteiligten steigerten sich einerseits die Vor-freude und andererseits das Lampenfieber von Tag zu Tag. Und schliesslich war es soweit. Die erste von drei Vorfüh-rungen stand unmittelbar bevor. Viele Fragen standen im Raum: «Wird alles wie geplant funktionieren?» «Werden sich die kleinen Feuerschlucker nicht den Mund verbren-nen?» «Wird der Salto am Trapez gelingen und wird die Raubtiernummer ohne Unfall ablaufen?» All diese Fragen fanden in der zweistündigen Show, in der den Zuschauern ein Feuerwerk an tollen Zirkusnummern geboten wurde, eine durchwegs positive Antwort. Und selten konnte man im Zirkus Artisten bewundern, deren Augen vor Begeiste-rung derart strahlten, wie im bis auf den letzten Platz voll-besetzten Zirkuszelt in Stansstad. n red

Im Rahmen einer Projektwoche standen die Primarschülerinnen und Primarschüler aus Stansstad für einmal persönlich im Rampenlicht: In der Manege des Zirkus Balloni. Bild zvg

Page 21: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 21

S C H U L E

Schulhauswiese

Mager statt fett – die ORS macht’s vorDie Schulhausmatte neben dem Pau-senareal des ORS-Schulhauses be-stach bisher nicht durch eine ausge-prägte Biodiversivität. Doch dies wird sich schon bald ändern.

Gewöhnlicher Glatthafer, Trespe, Kammgras, Knaulgras, Schwingel, Hahnenfuss, Löwenzahn. Wem diese Pflanzennamen – ausser letzterer – nicht viel sagen, darf sich trösten. Sie sind Sinnbild dafür, was heutzutags auf unseren Wiesen so alles spriesst. Oder eben nicht mehr spriesst, müsste man eher sagen. Die erwähn-ten Arten sind nämlich allesamt Pflanzen, die vor allem auf Fettwiesen gedeihen, also auf Flächen, die über zu viele Nährstoffe verfügen. Lang-sam wachsende Pflanzen haben auf einer solchen Wiese keine Chance, je-mals zu gedeihen.

In dieser Form nutzlosAuch die Schulgemeinde Stansstad verfügte über eine solche «fette» Landfläche: 775 Quadratmeter, die an das Pausenareal des ORS-Schulhauses angrenzen. «Bereits seit längerem hat sich die Schule überlegt, wie die ent-sprechende Fläche ökologisch aufge-wertet werden könnte», sagt ORS-Lehrer Cyrill Kesseli. «Denn in der vorliegenden Form hat die Fläche für den Unterricht und die Schule eine geringe Bedeutung. Sie kann weder als Spielwiese genutzt noch zu Unter-richtszwecken in der Hauswirtschaft und/oder der Naturlehre verwendet werden.» 2012 beschloss deshalb der Schulrat, eine ökologische Aufwer-tung mit maximal CHF 40’000.- zu unterstützen.

Wiese wurde «ausgemagert»Im Winter/Frühling 2014 erfolgt nun in einer ersten Phase die so genannte Ausmagerung der Schulhausmatte. Cyrill Kesseli: «Zu diesem Zweck wurde die oberste Humusschicht mit

einer Dicke von rund 30 Zentimetern maschinell abgeschürft und weg-transportiert.» Anschliessend wurde die Fläche mit gebrochenem Schotter, Kies sowie Sand und einem geringen Humusanteil aufgefüllt. Gleichzeitig wurden Magerwiesensamen einge-

sät. «Parallel zu diesen Arbeiten wur-den ein Steinhaufen errichtet, Tro-ckensteinmauern angelegt, eine Altholzinsel geschaffen, eine wechsel-feuchte Grube ausgehoben und eine Kräuterspirale bepflanzt.» In einem zweiten Schritt werden zusammen mit den Schülerinnen und Schülern Beschriftungen und Informationsta-feln angebracht – denn schliesslich soll es ein Lehrgarten sein.Doch was genau verfolgt die Schule Stansstad mit dieser doch eher teu-ren Umgestaltung von 775 Quadrat-metern Wiesland? Cyrill Kesseli: «Un-ser Ziel ist es, die Schulhausmatte vermehrt in den Unterricht einzubin-den.» Unter anderem soll die neu ge-staltete Fläche der Anschauung sowie als Experimentierfeld dienen. Ausser-dem wird sie künftig vielfältige Beob-achtungsmöglichkeiten bieten. «Di-rekt vor dem Schulhaus können wir so den Schülerinnen und Schülern ver-schiedene Aspekte der Natur eins zu eins aufzeigen.»

Unterhalt im UnterrichtDie künftige Gestaltung der Schul-hausmatte darf keinen zu grossen Aufwand generieren. Deshalb sollen Unterhaltsarbeiten grösstenteils im Unterricht erledigt werden können. «Zudem ist vorgesehen, die neue Öko-Fläche mit weiteren Elementen wie z.B. mit Nisthilfen für Wildbienen etc. projektartig zu ergänzen.» Weiter soll die Matte durch kleinräumige Strukturierung unterschiedliche Ökosysteme beinhalten und so einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen Le-bensraum bieten. «Sie trägt so auch zu einem schönen und lebendigen Ortsbild bei.» n rgi

STEINAG unterstütztBezüglich der Kosten haben die Projektverantwortlichen ein Kostendach von CHF 83‘450.- fi-xiert. Nebst dem vom Schulrat Stansstad gesprochenen Betrag von CHF 40‘000.- fehlt also noch ein ansehnlicher Batzen, um das Vorhaben im vorgesehenen Rahmen zu Ende zu führen. Der fehlende Betrag von CHF 43‘450.- wird durch den Land-schafts- und Naturschutzfonds LNF STEINAG Rozloch AG getragen. Dieser gleicht die Differenz zwischen Projektkosten und dem Budget der Schulge-meinde Stansstad von CHF 40‘000.- aus – eine sehr erfreuli-che und schöne Geste der ansässigen Unternehmung.

Bei der Gestaltung der Magerwiese packten die Schüler kräftig an. Bild zvg

Page 22: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

22 Gemeinde Stansstad22 Gemeinde Stansstad

I M F O K U S

Stansstad

Gesund altern – aber wie genau?Seit rund zwei Jahren läuft das Projekt «gsund & zwäg is Alter in Stansstad». Am 28. Juni wurden Ideen vorgestellt, wie die Gemeinde dem Thema Alter begegnen kann.

Vor rund zwei Jahren hat sich die Gemeinde Stansstad des Themas Alter angenommen und gemeinsam mit der Pro Senectute Nidwalden das Projekt «gsund & zwäg is Alter in Stansstad» lanciert. An verschiedenen Veranstaltungen wurden seither Ideen zusammengetragen, wie die Ge-meinde die Rahmenbedingungen für die ältere Generation verbessern könnte. Seit Februar 2014 war eine Projekt-gruppe daran, gezielte Vorschläge und Massnahmen aus-zuarbeiten. Diese wurden am 28. Juni der Bevölkerung und den Medien vorgestellt. Die rund 50 anwesenden Perso-nen – fast durchwegs Seniorinnen und Senioren – hatten die Möglichkeit, die zehn vorgeschlagenen Projekte (siehe folgende Seite) zu Handen des Gemeinderates Stansstad zu priorisieren. Dabei schälten sich zwei klare Schwer-punkte heraus: die Themen «Pflegekonzept» und «bezahl-barer Wohnraum».

Engagement ist überlebenswichtigGegenüber «Stansstad aktuell» betonte François Höpflin-ger, Professor für Alters- und Generationenforschung der Universität Zürich, im Anschluss an die Veranstaltung, wie wichtig und sinnvoll das Engagement der Gemeinde Stansstad sei. «Gerade für mittelgrosse Gemeinden wird es überlebenswichtig, sich frühzeitig mit dem Thema Alter zu beschäftigen und die Rahmenbedingungen für die äl-tere Bevölkerung zu verbessern», so der Zürcher Professor. Als Grund nannte er die neue Pflegefinanzierung, welche die Gemeinden vermehrt in die – finanzielle – Pflicht nimmt. So gesehen habe Stansstad den richtigen Weg ein-geschlagen.

Und wie beurteilten die Besucherinnen und Besucher des Anlasses die Thematik? Hier einige Stimmen:

Nicola Bucher (67): Ich bin klar der Mei-nung, dass die öf-fentliche Hand in der Pflicht steht, gute Rahmenbedin-gungen für die äl-tere Generation zu schaffen. Die Steuer-

gelder müssen so eingesetzt werden, dass das Wohlbefin-den der Bevölkerung gewährleistet ist. Mit der Alterssied-lung Riedsunnä hat die Gemeinde schon mal eine gute

Basis geschaffen. Meine Vision ist die, dass die Riedsunnä II, die ja entsprechend konzipiert ist, nach und nach zu ei-nem Pflegeheim umgenutzt werden kann. Auf jeden Fall hoffe ich, dass die nun erarbeiteten Vorschläge nicht in der Schublade verschwinden werden.

Ruth Schmid (71, rechts): Zwar ist Stansstad mit der Ried-sunnä bezüglich Wohnen im Alter gut aufgestellt. Auf-grund von Erfahrungen aus meinem privaten Umfeld weiss ich aber, wie rasch die Pflegebedürftigkeit ab dem 80. Altersjahr zunehmen kann. Es ist deshalb wichtig, dass unsere Gemeinde über entsprechende Angebote verfügt. Dies ermöglicht es einerseits, dass pflegebedürftige Perso-nen auch im Alter in Stansstad wohnen können. Anderer-seits kann ein entsprechendes Pflegeangebot die Angehö-rigen von pflegebedürftigen Menschen entlasten.

Fredy Gosso (61): In meinen Augen ist es vordringlich, das Thema «Al-tern in Stansstad» nun anzupacken. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Thematik in unserer Ge-sellschaft nur zu oft verdrängt wird und notwendige Massnahmen nicht an die Hand genommen wer-

den. Die Überalterung geht im Eiltempo voran und es be-steht die Gefahr, dass Gemeinden dem Thema zu wenig Beachtung schenken. Für mich ist die Planung eines voll-wertigen Altersheims in Stansstad vordringlich. Und ich würde mich nicht dafür einsetzen, würde ich es nicht als realistisch erachten.

Franz Wyss (72): Zwar bin ich noch gesund und mobil. Dennoch er-achte ich das Engagement der Ge-meinde Stansstad für die ältere Ge-neration als sehr sinnvoll – kein Vergleich zur Gemeinde Kriens, wo ich bis vor vier Jahren wohnhaft war. Überhaupt bin ich überrascht, wie ich hier als Bürger ernst genommen werde. Das be-gann schon bei unserem Zuzug, als uns die Gemeinde mit freundlichen Worten willkommen geheissen hat. Auf je-dem Fall schaue ich dem Älterwerden in dieser schönen Gemeinde äusserst positiv entgegen. n rgi

Page 23: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 23

I M F O K U S

Massnahmen fürs Alter

Handlungsaufforderung an den Gemeinderat

Zu zehn «Alters»-Massnahmen konn-ten die Besucherinnen und Besucher des Infoanlasses im Sommer ihre Ein-schätzung abgeben. Die meisten der Vorschläge wurden als vordringlich erachtet. Hier eine Übersicht.

Besuchsdienst: Schaffung eines quali-fizierten Besuchsdienstes zur Gesund-heitsvorsorge im Alter. Dieser sollte au-torisiert sein, Kontakt mit älteren Menschen aufzunehmen, ihre Bedürf-nisse wahrzunehmen und falls not-wendig entsprechende Massnahmen zu ergreifen (Bewertung: dringend).

Bezahlbarer Wohnraum: Schaffung und Unterstützung von bezahlbarem Wohnraum. Überprüfung von mögli-chen Standorten, beispielsweise Um-nutzung des bestehenden Gemeinde-hauses sowie des Feuerwehrareals für bezahlbares Wohnen (dringend).

Verkehrssicherheit: Überprüfung der Verkehrssicherheit für ältere Men-schen als Fussgänger (Höhe Trottoirs, Fussgängerstreifen, rollator-/rollstuhl-gängiger Friedhof usw.) und Optimie-rung der Beleuchtungen (dringend).

Billetautomat: Aufstellen eines Billet- automaten beim Bahnhofkiosk. Ge-spräche mit der Zentralbahn aufneh-men (wünschenswert).

Fussgängerweg: Schaffung eines Fussgängerwegs Riedsunnä-Coop; Gespräche mit Landbesitzern Schüt-zenmatte und Schürmatte aufneh-men (dringend).

Pflegekonzept: Leicht und stark be-treuungs- und pflegebedürftige Men-schen sollten in der Gemeinde ent-sprechende Lebensmöglichkeiten erhalten. Das heisst, die Möglichkeit einer Pflegegruppe in der Riedsunnä sollte abgeklärt werden. Langfristig sollte die Planung eines vollwertigen Alters- und Pflegeheimes in Betracht gezogen werden (dringend).

Altersleitbild: Kurz- bis mittelfristig sollte ein Altersleitbild für die Ge-meinde Stansstad erarbeitet werden (dringend).

Garnhänki: Verhandlungen mit dem Kanton betreffend Neugestaltung der Garnhänki als Begegnungsort

(Schach, Boccia, kleines Bistro, Bänke usw.) (wünschenswert).

Altersbeauftragte: Schaffung einer qualifizierten Stelle, welche die Auf-gabe eines Altersbeauftragten hat und damit Schaffung eines Stütz-punktes als Anlauf-, Informations- und Koordinationsstelle. Diese orga-nisiert beispielsweise regelmässig Informationsveranstaltungen zu be-stimmten Themen (Gesundheit, Recht, Sicherheit usw.), ist Anlauf-stelle für einen qualifizierten Be-suchsdienst und greift allgemeine Themen rund ums Altern in Stans-stad auf (dringend).

Riedsunnä: Bessere Nutzung als Be-gegnungsraum, längere Öffnungszei-ten der Cafeteria, vermehrt integrie-rende Massnahmen innerhalb der Riedsunnä. Fördern von gemeinsa-men Aktivitäten. Informationen über allgemeine Anlässe, die ausserhalb der Riedsunnä stattfinden. Errichtung einer Ringleitung für hörbehinderte Menschen (dringend). n rgi

Interessiert lasen die Teilnehmenden die Vorschläge und bewerteten diese anschliessend mit Klebepunkten. Bild rgi

Page 24: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

24 Gemeinde Stansstad

I M F O K U S

Sozialvorsteherin Laleh Kiser

«Werden alle Vorschläge überprüfen»Für die Stansstader Gemeindebehör-den ist das Thema Alter und wie die Gemeinde damit umgehen soll eine grosse Herausforderung für die kom-menden Jahre. Seitens des Gemeinde-rates spielt Sozialvorsteherin Laleh Ki-ser eine zentrale Rolle. Ein Gespräch.

Laleh Kiser, die Gemeinde Stansstad möchte das Thema Alter aktiv ange-hen. Eine Arbeitsgruppe hat dazu ver-schiedene Vorschläge erarbeitet. Im Frühsommer trafen sich rund 50 Perso-nen, um diese Vorschläge (siehe Seite 22) zu Handen des Gemeinderates zu priorisieren. Welchen Eindruck hatten Sie vom Anlass, an dem engagiert dis-kutiert wurde?Laleh Kiser: Ich war begeistert von der Teilnahme und dem Engagement der Bevölkerung. Dies zeigt, dass wir ein wichtiges Thema angepackt haben, das einen grossen Teil der Bewohne-rinnen und Bewohner unserer Ge-meinde betrifft und ganz offensicht-lich auch interessiert.

Hat sich der Gemeinderat seither be-reits mit den Vorschlägen befasst?L.K.: Ja. Wir haben anlässlich einer Gemeinderatssitzung die Vorschläge zur Kenntnis genommen und das weitere Vorgehen definiert.

Wie lauten die ersten Beschlüsse?L.K.: Es wurde beschlossen eine ge-meinderätliche Arbeitsgruppe zu bil-den, welche die Vorschläge konkret angeht und bei Bedarf zusätzliche Personen (Fachleute, etc.) beizieht. Zu dieser Arbeitsgruppe gehören der Ge-meindevizepräsident Raymond Neu-mann, Gemeinderat Norbert Rohrer und ich selber. Zudem ist das Alters-leitbild – einer der Vorschläge, der als besonders wichtig erachtet wird – be-reits anlässlich der Gemeinde-rats-Klausur thematisiert worden. Ein entsprechender Auftrag an die Ar-beitsgruppe ist erteilt worden.

Inwiefern spielen bei den einzelnen Massnahmen eine rasche Umset-zungsmöglichkeit und finanzielle Überlegungen eine Rolle?L.K.: Bei den Themen, die keine finan-ziellen Konsequenzen mit sich brin-gen, können wir rasch handeln. Hier sind wir nicht an die Budgetvorgaben gebunden. Für finanzrelevante Vor-schläge müssen wir uns jedoch bis 2015 gedulden. Der Gemeinderat be-findet sich zurzeit in der Budgetphase für das kommende Jahr und hat für dieses Projekt bereits einen Budget-posten gebildet.

Hat der Gemeinderat auch eine Priori-tätenliste erstellt? Ist es letztlich also das Ziel, dass – über längere Frist gese-hen – alle Vorschläge umgesetzt wer-den sollen?L.K.: Der Gemeinderat wird sicher alle Vorschläge überprüfen, hat jedoch bis jetzt noch keine Prioritätenliste er-stellt. Es wäre deshalb verfrüht be-reits jetzt zu behaupten, es würden sämtliche Vorschläge umgesetzt.

Wann wird die Stansstader Bevölke-rung erstmals etwas von den beschlos-senen Massnahmen spüren?L.K.: Über die terminliche Umsetzung kann ich zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben machen, allerdings erwarte ich, dass innert Jahresfrist erste Mass-

nahmen realisiert sein werden. Auf je-den Fall werden wir die Bevölkerung auf dem Laufenden halten.

Als vordringlich wurde unter anderem das Thema Altersheim in Stansstad er-achtet. Inwiefern ist eine solche Forde-rung für den Gemeinderat überhaupt realistisch, auch angesichts der Finan-zen?L.K.: Wir nehmen sämtlich Vorschläge ernst. Deshalb wird auch das Thema Altersheim durch den Stansstader Gemeinderat eingehend überprüft. Es ist allerdings davon auszugehen, dass in diesem Punkt die finanzpolitischen Überlegungen eine grosse Rolle spie-len werden.

Wie könnten in diesem Bereich alter-native Finanzierungsvarianten ausse-hen?L.K.: Bezüglich einer alternativen Fi-nanzierung sind dem Gemeinderat von Gesetzes wegen die Hände ge-bunden. Der Bereich der Alterspflege ist durch die Bundesgesetzgebung (Krankenversicherungsgesetz) und dem bestimmenden Einfluss der Krankenkassen stark reglementiert. Was die Altersbetreuung angeht, so hat die Gemeinde Stansstad mit der Stiftung Altersfürsorge Stansstad (Riedsunnä) jedoch bereits eine fort-schrittliche Lösung.

Stansstad ist in der Alterspolitik sehr aktiv. Wie wichtig ist dabei die Rolle der kantonalen Pro Senectute?L.K.: Stansstad ist tatsächlich in der Alterspolitik sehr aktiv, sei dies mit der Erweiterung der Riedsunnä oder mit dem aktuellen Projekt «Gsund und Zwäg is Alter in Stansstad». Die Pro Senectute Nidwalden war und bleibt selbstverständlich auch weiter-hin die massgebende Organisation was Fragen des Alters und deren Um-setzung in diversen Aktivitäten be-trifft. n rgi

Laleh Kiser: «Ich war begeistert vom Engagement der Bevölkerung.»

Page 25: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 25

K I R C H E

Pfarrer Rüdiger Oppermann

Dank Weitsicht die Kirche mitgeprägtEnde Jahr geht Pfarrer Rüdiger Opper-mann in Pension. Hier die Würdigung von Jacques Dal Molin, Leiter des Pfarrkonvents, Pfarrer in Buochs.

«Ich gönne Pfarrer Rüdiger Opper-mann den Ruhestand. Gleichzeitig bedauere ich sein Weggehen. Vor über zehn Jahren knüpfte ich mit ihm erstmals Kontakt. Wir suchten einen Pfarrer für Stans. Ob ein Pfarr-kollege bereit wäre, nach 15 Jahren in der grossen Reformierten Berner Kirche seine Zelte abzubrechen und in der katholischen Zentralschweiz eine neue Herausforderung anzu-nehmen? Er war bereit dazu. Eine gute gemeinsame Zeit brach an. Rü-diger Oppermann prägte die Refor-mierte Kirche Nidwalden mit seiner

Weitsicht mit. Es war ihm stets ein Anliegen, die Kirche als Ganzes im Auge zu behalten. Unermüdlich hat er sich zusammen mit seiner Frau Maria für den Gemeindekreis Stans eingesetzt. Dabei ging es ihm immer um die Menschen, um Begegnun-gen, Gemeinschaft sowie das ge-

meinsame Unterwegssein als Ge-meinde.Vielen Menschen werden die Reisen in den Norden in Erinnerung bleiben oder seine Veranstaltungen in der Ka-puzinerkirche „Wort und Musik“. Gerne denke ich an die literarischen Projekte über die Dichter Rilke und Hesse. Da durfte ich mitwirken und von Rüdigers Kompetenz profitieren. Ich danke Rüdiger Oppermann für sein Engagement in unserem Kanton und wünsche ihm alles Gute für die kommende Zeit.» n

Kirchenchor Stansstad

Es geht neu auch ohne MitgliedschaftDer Stansstader Kirchenchor existiert bereits seit den 50er Jahren. Mit einer neuen Idee will er versuchen, Men-schen zum Mitsingen zu animieren.

Der Kirchenchor Stansstad existiert in der heutigen Form seit den 50er Jah-ren des letzten Jahrtausends. Damals wurde die Kapellgemeinde Stansstad zu einer Kirchgemeinde erhoben und der Chor half fortan mit, die kirchli-chen Anlässe musikalisch zu unter-malen. Zwar zählt der Chor heute in Vollbesetzung noch immer 26 Frauen und Männer – wobei die Männer-stimmen knapp vertreten sind. Doch wie so viele Vereine hat auch der Kir-chenchor Probleme, neue Mitglieder zu finden. Dazu Chor-Administrator Ruedy Bieri: «Unser Altersdurch-schnitt steigt und neue Mitglieder lassen sich nicht so einfach für das Singen begeistern.» Entmutigen las-sen aber will sich der Chor dadurch

nicht – «Resignation ist bei unserer singbegeisterten Gruppe auf jeden Fall nicht spürbar was sicher auch an unserem kompetenten und sehr mo-tivierten Dirigenten Peter Schmid liegt», so Bieri.

Die Zukunft anpackenDennoch hat sich der Chor überlegt, wie er seine Zukunft angehen will und allenfalls neue Sängerinnen und Sän-ger zum Mitmachen animieren kann. Ab kommendem Jahr wird sich der Chor auf die grösseren Feste wie Weih-nachten, Ostern , Pfingsten oder Chil-bisonntag konzentrieren. «An diesen Anlässen werden wir vor allem lateini-sche und deutsche Messen singen mit oder ohne Solisten und Orchesterbe-gleitung», sagt Ruedy Bieri. Der Probe-plan sowie die Auftrittsdaten werden fortan im Pfarrblatt sowie im Nidwald-ner Blitz publiziert. «So möchten wir uns für alle singbegeisterten Interes-

sentinnen und Interessenten öffnen, die bei unseren Auftritten projekt-weise teilnehmen möchten, ohne sich fix als Mitglied zu engagieren.» Mit diesem Konzept hofft der Kirchenchor, Menschen (jeglicher Konfession) anzu-sprechen, welche die wichtigsten An-lässe im Stansstader Kirchenjahr mu-sikalisch umrahmen möchten. n rgi

Proben im SingsaalDer Kirchenchor probt am Mitt-woch (ausser Schulferien) im Singsaal des Primarschulhauses. Interessierte melden sich bei Ruedy Bieri, Stans, Administrator, [email protected], Peter Schmid, Stans, Dirigent [email protected] oder Lucia Oertle, Vertreterin Kirchenrat,[email protected].

Geht Ende Jahr in Pension: Rüdiger Oppermann. Bild zvg

Page 26: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

26 Gemeinde Stansstad26 Gemeinde Stansstad

K I R C H E

Katholische Kirchgemeinde

«Die Kirche nicht als Verein sehen»

Vor 10 Jahren wurde Arthur Salcher in der römisch-katho-lischen Kirchgemeinde Stansstad als Gemeindeleiter ein-gesetzt. In einem Gespräch mit «Stansstad aktuell» blickt er auf eine erfüllte Zeit zurück.

Arthur Salcher, vor zehn Jahren begannen Sie in Stansstad als Gemeindeleiter. Was ist Ihnen von Ihrem ersten Tag in Er-innerung geblieben?Arthur Salcher: (schmunzelnd) In erster Linie der Um-stand, dass der damalige Pfarrer Stefan Zelger seine sie-ben Sachen noch gar nicht gepackt hatte. Er hatte wohl den Zügelaufwand ein bisschen unterschätzt. Immerhin hatte dies den Vorteil, dass er meine leer gewordenen Zü-gelkisten übernehmen konnte.

War es damals schwierig für Sie als Diakon, als erster Nicht-Pfarrer der katholischen Kirchgemeinde Stansstad vorzustehen?A.S.: Das kann ich mit gutem Gewissen verneinen. Zwar hatten gewisse Leute anfänglich etwas Mühe, dass kein geweihter Priester mehr da war. Aber es ging nicht lange, bis ich auch mit diesen Personen einen guten Draht hatte und sie wieder in die Kirche kamen. Dass ich in Stansstad gut aufgenommen wurde, lag sicherlich auch daran, dass der damalige Kirchenrat eine breit abgestützte Umfrage machte. Quintessenz war, dass man sich einen verheirate-

ten Gemeindeleiter mit Familie als Nachfolger des damali-gen Pfarrers wünschte.

Sie traten ihr Amt mit klaren Vorstellungen an. Unter ande-rem gaben Sie damals der Hoffnung Ausdruck, dass das Pfarrhaus ein offenes Haus werden soll und Sie den direkten Kontakt mit der Bevölkerung suchen möchten. Inwiefern hat sich dies erfüllt?A.S.:Diese Hoffnung hat sich durchaus erfüllt. Erleichtert wurde dies sicher auch durch den Umstand, dass damals das Pfarrhaus umgebaut wurde. Mein erster Arbeitsplatz war ein Container auf dem Kirchenplatz mit einer Sitzbank davor. Ich setzte mich damals bewusst auf diese Bank und kam so rasch ins Gespräch mit der Bevölkerung. Zudem war und ist es mir ein grosses Anliegen, die Menschen nach einem Gottesdienst persönlich zu verabschieden. Auch lasse ich mich gern aufhalten und bin da für die Leute. Dank meines Hundes, den ich seit fünf Jahren habe, bin ich auch viel im Freien unterwegs und komme so ins Gespräch mit Frauen und Männern aus Stansstad.

Auch wünschten Sie sich vor zehn Jahren, dass die Men-schen wieder mehr Zeit für die Stille oder das Gebet finden. Ist es nicht eher so, dass die Leute – auch in Stansstad – nicht mehr, sondern immer weniger Zeit haben?A.S.: Zwar sind die Gottesdienste heute schlechter be-

Arthur Salcher wirkt seit nunmehr zehn Jahren in Stansstad als Diakon und blickt auf eine gute Zeit zurück. Bild rgi

Page 27: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 27

K I R C H E

sucht als noch bei meinem Antritt – was ich sehr bedaure. Dies entspricht leider dem Zeitgeist. Ich stelle jedoch fest, dass recht viele Leute die Kirche während des Tages aufsu-chen, um einen Moment innezuhalten. Das zeigt mir, dass das Bedürfnis nach Stille durchaus da ist. Für die Stanssta-der Jugend ist weniger die Kirche selber wichtig, sondern eher die Kirchentreppe, auf der man sich oft trifft. Man muss es positiv sehen: Es ist schön, die Jungen zumindest an den Pforten zur Kirche zu sehen.

Es geht auch ohne Kirche, sagen sich immer mehr Leute. Nennen Sie mir doch Argumente, um diese Meinung zu wi-derlegen.A.S.: Ich meine, dass gerade in einer Zeit, in welcher der gesellschaftliche Trend immer mehr in Richtung Leistung und noch mehr Wohlstand geht, die Kirche einen wichti-gen Gegenpol setzen kann. Hier gelten diese gesellschaft-lichen Wert-Massstäbe nicht und alle sind willkommen – egal ob Banker oder Büezer. Ich bin mir bewusst, dass es die Kirche im Moment nicht einfach hat, und auch noch schwierige Jahre vor sich haben wird. Ich denke aber, dass diese «winterliche Zeit», um es bildlich zu sagen, ein Ende finden wird. Wichtig ist dabei, dass die Öffentlichkeit die Menschen, die sich in der Kirche engagieren, positiv wahr-nimmt. So erhält die Kirche ein Gesicht und der Entfrem-dung kann entgegengewirkt werden.

Welches waren die prägendsten Ereignisse in Ihren zehn Jahren als Diakon?A.S.: Ich denke mit Freude an die intensiv gelebte Öku-mene in Stansstad zurück. Aus dieser heraus entstanden auch die Seniorenferien, die der reformierte Pfarrer Mi-

chael Dietliker und ich gemeinsam durchführten. Mit ei-nem Schmunzeln denke ich auch daran zurück, wie man mir die Kapellgemeinde Kehrsiten damals sozusagen auf-brummte. «Jesses – immer über diese enge Strasse nach Kehrsiten fahren», war mein erster Gedanke. Heute habe ich mich daran gewöhnt – und Kehrsiten sowie seine Be-völkerung sind mir ans Herz gewachsen.

Ein Jahrzehnt ist nun also vorbei – wird Arthur Salcher auch in zehn Jahren noch in Stansstad wirken?A.S. : (ohne zu zögern) Ja. Ich finde es wichtig, dass eine Ortskirche ein Gesicht hat, das prägend wirkt. Kinder, die ich bei meinem Antritt getauft habe, sehe ich heute an der Erstkommunion wieder. So ergibt sich mit vielen Men-schen aus Stansstad eine Beziehung. Ich bin mir bewusst, dass die Kirche deswegen nicht voller wird. Aber ich stelle mir vor, dass zumindest eine lockere Verbindung entsteht, die vielleicht irgendwann einmal wieder tiefer werden wird.

Sie haben einen Wunsch an «Ihre» Kirchgemeinde. Wie lau-tet dieser?A.S.: Ich wünsche mir, dass die Menschen die Kirche nicht einfach wie einen Verein sehen, aus dem man austritt, wenn man das Vereinsangebot nicht mehr nutzt. Kirche baut auf Gemeinschaft und Solidarität auf. Zudem hat sie viele Angebote, die der Allgemeinheit nützen. Dies sollte man sich überlegen, bevor man vorschnell der Kirche den Rücken kehrt und keine Kirchensteuern mehr bezahlt. n

Interview Roland Hügi

Kehrsiten

Happiger Brocken für die KapellgemeindeDie Ufermauer des so genannten Lindenhauses in Kehrsi-ten muss saniert werden. Kosten: rund CHF 150’000.-.

Das Lindenhaus ist im Besitz der Kapellgemeinde und liegt idyllisch am See. Weniger idyllisch präsentiert sich die Si-tuation der Seemauer. Das Gemäuer ist dermassen mar-ode, dass im Garten bereits erste Absackungen festgestellt wurden. Aus diesem Grund muss die Mauer in diesem Winter von einer Spezialfirma saniert werden. «Für die Ka-pellgemeinde bedeutet dies einen happigen Investitions-brocken», sagt Kapellvögtin Monika Rebhan Blättler. Kon-kret sind CHF 150’000.- veranschlagt, um die Mauer wieder in einen ordentlichen Zustand zu versetzen. Damit die Sanierung überhaupt vorgenommen werden kann, müssen Bäume und Büsche im Garten gefällt werden. Al-lerdings werden nach der Sanierung Ersatzpflanzungen

vorgenommen. Die Gartenarbeiten werden nochmals mit CHF 30'000.- zu Buche schlagen. n rgi

Die Seemauer beim Lindenhaus muss saniert werden. Bild zvg

Page 28: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

28 Gemeinde Stansstad

K I R C H E

Chilbi Stansstad

Spannende Einblicke in das VereinslebenEgal ob Jugendanimation, Schach-klub, Seeclub oder Schützengesell-schaft: An der diesjährigen Stanssta-der Chilbi hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, diverse Vereine kennenzulernen.

Für einmal standen an der Stanssta-der Chilbi, dem Kirchweihfest, nicht nur die traditionelle Chilbischaukel und andere «klassische» Attraktionen im Mittelpunkt. Zahlreiche Stanssta-der Vereine nutzten den Chilbi-Be-trieb, um ihr Angebot einer breiten Bevölkerung bekannt zu machen. Bes-sere Rahmenbedingungen hätten sie sich dafür nicht wünschen können: Bei schönstem Spätsommerwetter fanden sich nämlich – quer durch alle Altersgruppen – zahlreiche Stanssta-derinnen und Stansstader rund ums Öki ein und liessen sich an den diver-sen Ständen informieren.

An einem davon wartete Paul Dönni, Präsident der Schiessgesellschaft Stansstad auf «Kundschaft». Lautlos konnte hier mit einem Sturmgewehr auf eine elektronische Scheibe gezielt und so das Schiessen in einem klassi-schen Schiessstand simuliert werden. «Wir haben für den heutigen Tag ei-gens eine Dokumentation aufberei-tet, um die verschiedenen Facetten unseres Sports aufzuzeigen», sagte Dönni. Wie alle anderen Vereine hoffe natürlich auch die SG Stansstad, dass man die eine oder andere Person zum Mitmachen im Verein oder für einen Jungschützenkurs animieren könne. Genau dies war nämlich das Ziel des von der Pfadi Stansstad initiierten An-lasses.

Nachfrage war grossDass sich das Engagement der Stansstader Vereine gelohnt hat, be-

weist das Fazit, das Christian Schweizer, Präsident des Seeclubs Stansstad, nach dem Anlass zog. Am Seeclub-Stand konnten sich interes-sierte Personen an einen Ruder-Ergo-meter setzen und fiktive 250 Meter zurücklegen. Als Belohnung gab es – wie an den anderen Ständen – ein Paket Gummibärchen. «Das Inter-esse war sehr groß. Alle 185 Ha-ribo-Päckli fanden Absatz. Kurz: Der Aufwand hat sich auf jeden Fall ge-lohnt, nicht zuletzt, weil es zu vielen neuen Kontakten und schönen Be-gegnungen kam.» Für den Seeclub ist deshalb klar, dass er sich wieder präsentieren würde, sollte an einer nächsten Chilbi die Möglichkeit dazu bestehen. n rgi

Volle Kraft voraus: Lisa Stocker und Nathalie Müller interessierten sich an der Stansstader Chilbi für das Angebot des Seeclubs und massen sich mit sichtlicher Freude am Ergometer. Bild rgi

Page 29: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 29

F I R M E N

«Rössli» Stansstad

Herzblut geht weiter an die TöchterEs gehört seit Generationen zum gas-tronomischen Inventar der Gemeinde Stansstad: Das «Rössli» am Dorfplatz. Vor kurzem haben Angela und Shila Christen den Betrieb von ihrem Vater Hans übernommen.

Mit den beiden Töchtern führt mitt-lerweile bereits die vierte Generation «Christen» den Gastrobetrieb im Dorfzentrum. Dies, nachdem Vater Hans (65) die Geschicke des «Rössli» seit 1982 geleitet hatte. Der mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnete Betrieb, der vor allem für seine Fisch-gerichte bekannt ist, ist für viele Stansstaderinnen und Stansstader der kulinarische Leuchtturm im Dorf. Und das soll auch in Zukunft so blei-ben. «Wir können auf ein bewährtes Konzept aufbauen und dürfen von unserem Vater einen gut geführten Betrieb übernehmen», sagt Angela Christen (30), die in Luzern die Hotel-fachschule absolviert hat. «Wir haben also keinen Grund, nun eine Kehrt-wende zu machen», ergänzt die ge-lernte Hotelfachfrau Shila Christen (24). Auf jeden Fall könnten sie sich beide voll und ganz mit dem Unter-nehmen identifizieren. Ein Satz, den Vater Hans gerne hört. «Ich bin froh und glücklich, dass mit meinen bei-den Töchtern die Familientradition nahtlos weitergeführt werden kann.» Eine nachvollziehbare Aussage, sind doch alle drei im Rössligebäude auf-gewachsen und waren von Kindsbei-nen an stets in den Gastrobetrieb in-tegriert.

Herzblut und EinsatzIm Gespräch mit Vater und Töchtern wird spürbar: Hier ist viel Engage-ment und vor allem Herzblut im Spiel. «Und das braucht es auch in einem Familienunternehmen, wo nach acht Stunden nicht bereits der Feierabend ruft», sagt Angela Christen, die seit rund zehn Jahren im Betrieb arbeitet.

«Jeder Gast soll bei uns das Gefühl haben, die «Rössli»-Crew sei einzig für ihn da.» Das Zuhören, wenn jemand erzählen will, gehört da genauso dazu, wie das Wissen darum, welche Erwartungen die Gäste haben. Es gibt denn auch nicht wenige von ihnen, die ihre Bestellung gar nicht mehr aufgeben müssen. «Da wissen wir schon zum Voraus, welchen Wein wir servieren und welchen Fisch wir in der Küche ordern müssen», sagt Shila Christen. So erhält der Gast schon fast ein wenig Heimat vermittelt und kann sich wie zu Hause fühlen. Viel-leicht liegt gerade hier der Erfolg des «Rössli» begründet – etwas, das viel-leicht nur noch in einem persönlich geführten Familienbetrieb überhaupt möglich ist, wo von früh morgens bis spät am Abend stets ein Familienmit-glied anwesend ist.

Eine eingespielte MannschaftDass im Gastrobetrieb am Dorfplatz immer alles rund läuft, ist nicht zu-letzt auf das eingespielte Team zu-rückzuführen. Nebst Hans Christen, Angela Christen, die vor allem die ad-ministrativen Fäden zieht aber auch im Service anzutreffen ist, und Shila

Christen, die in Service, Küche, sowie im Hotelbetrieb anpackt, arbeiten sie-ben weitere Personen im «Rössli». Speziell zu erwähnen sind hier vor al-lem die beiden Köche José Pereira und Toni Mechado. Sie stehen seit bald dreissig Jahren am Herd und sorgen damit für eine Kontinuität, wie sie wohl heute nur noch selten anzutref-fen ist. Doch bald schon wird damit Schluss sein. Doch – keine Angst – nur für zweieinhalb Monate. Denn immer im Winter ist das «Rössli» geschlos-sen. Genügend Zeit für die Familie Christen, sich auf Reisen zu erholen, aufzutanken und neue kulinarische Ideen zu sammeln.

Und weg war Vater HansDass Vater Hans das Restaurant zwar an seine Töchter übergeben hat, aber noch voll im Schuss ist, zeigte sich beim Besuch von «Stansstad aktuell»: Kaum war das Gespräch beendet, ver-schwand er in der «Rössli»-Küche, um hier sein Know-how einzubringen. Denn wer weiss schon besser um die Vorliebe der langjährigen Gäste als Ex-Patron Hans? n rgi

www.roessli-stansstad.ch

Hans Christen mit seinen Töchtern Angela (links) und Shila, die neu das «Rössli» führen . Bild rgi

Page 30: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

30 Gemeinde Stansstad

F I R M E N

nem Jahr gab die Beleuchtung den Geist auf, weil sie nicht wasserdicht war», blickt Andre Staub zurück. Der Elektroinstallateur reagierte mit ei-nem Schulterzucken und der Bemer-kung, dass auf dem Markt schlicht nichts besseres verfügbar sei.

Dann mach ich’s halt selberDamit war der Ehrgeiz von Andre Staub angestachelt. Er begann zu überlegen, wie das Problem zu lösen wäre, stand an die Drehbank und schon bald war der erste Prototyp hergestellt: Eine optisch schöne Gar-tenlampe, die Wind und Wetter trotzt und absolut wasserdicht ist. Elektro- und Gartenbau-Unternehmen, die ei-nige Lampen der ersten Produktions-serie erhielten, waren begeistert. Und die Marktlücke war entdeckt. Seither hat Andre Staub, der ursprünglich Au-tomechaniker erlernt hatte und sich laufend weiterbildete, kontinuierlich neue Produkte auf den Markt ge-

bracht. «Dazu nahm ich stets den Le-go-Baukasten als Vorbild», so Staub. Das heisst: Mit möglichst wenig ver-schiedenen Bauteilen eine breite Pa-lette von Produkten anbieten können.Wenn Andre Staub dieses Prinzip er-klärt und die einzelnen Produkte aus dem Angebot der Staub Designlight AG vorführt, staunt der Laie, wie ein-fach aber doch durchdacht die Lam-pen aufgebaut sind – und vor allem wie massiv. «Bei all unseren Produk-ten setzen wir ohne Kompromisse auf höchste Qualität», erklärt er.

Keine BilligprodukteAllerdings hat dies auch seinen Preis. Im Vergleich zu ähnlichen Fernost- Produkten (teilweise sind es Kopien von Staub), kostet eine Staub-Leuchte gut und gerne das Vierfache. Eine In-vestition die sich lohnt. Staub gibt für seine Produkte eine konkurrenzlose Garantie von sieben Jahren. Aber nicht nur die Qualität der Produkte,

Die Firma Staub Designlight AG um Firmengründer André Staub (vorne in der Mitte) sorgt im wahrsten Sinn des Wortes immer wieder für tolle Glanzlichter. Bild zvg

Die Staub Designlight AG reitet seit langem auf einer Erfolgswelle. Zu ver-danken ist dies in erster Linie ihrem unermüdlichen Inhaber Andre Staub und seinem ganzen Team. Wo andere verzagen, suchen sie stets nach einer Lösung – und finden sie auch.

Sie sind elegant, qualitativ hochwer-tig und langlebig: Die Designlampen, die an der unter Sagi 6 in Stansstad seit 2007 hergestellt werden. Damals startete Andre Staub mit einem Team von fünf Personen (heute sind es 20), nachdem er ein Jahr zuvor nach rund 20-jähriger Tätigkeit sein bisheriges Unternehmen, die Polytrona AG ver-kauft hatte.Doch die Geschichte der Lampen aus Stansstad geht noch weiter zurück: Vor 20 Jahren liess er sich bei seinem Haus in Fürigen eine Gartenbeleuch-tung für seinen asiatischen Garten in-stallieren. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. «Bereits nach ei-

Staub Designlight

Ihnen geht stets ein neues Licht auf

Page 31: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 31

F I R M E N

sondern auch der Kundenservice des Stansstader Unternehmens ist mass-geblich für den Erfolg verantwortlich. Die Antwort «geht nicht» gibt es bei der Staub Designlight AG nicht. Dies auch dank des langjährigen, zuverläs-sigen und innovativen Teams. Klare Zielvorgabe: Jeder machbare Kunden-wunsch wird erfüllt (siehe auch Kas-ten).

Nun ruft EuropaDie hochwertigen Staub-Beleuchtun-gen sind heute in der ganzen Schweiz aber auch im benachbarten Ausland anzutreffen. Aufgrund des Erfolges im In- und Ausland wurde die Produkti-onsfläche im vergangenen Sommer vergrössert. Auch das Verkaufsnetz wird jetzt ausgebaut. Ziel ist es, in ganz Europa neue Vertretungen auf-zubauen – «die ihre Kunden bei der Verwirklichung ihrer Lichtträume kompetent beraten und unterstüt-zen». Wer die Begeisterung von Andre Staub für seinen Beruf spürt, zweifelt keinen Augenblick daran, dass der Schritt über die Grenzen problemlos vollzogen wird.

Licht für Schwimmbad und ReservoirsDie neueste Entwicklung der Staub Designlight AG ist der «Poolstar», ein leistungsstarker LED-RGBW Scheinwerfer (mit unzähligen Lichtfarben) für Schwimmbäder. Bei Bedarf kann diese Lampe auch unter Wasser dank einem zum Pa-tent angemeldeten Stecker-System innert fünf Minuten ausgetauscht werden. Eine weitere Innovation bildet der neue «Gigaspot WA»,

eine Hochleistungs-LED Lampe für den Einsatz in den Wasser-Reservoirs von Gemeinden und Städten. Dort sind heute meistens Leuchtstoffröhren im Einsatz, die aufgrund der Feuchtigkeit in den Reservoir-Kammern viel-fach defekt sind und entsprechend hohe Wartungskosten verursachen. Bei einer privaten Grillparty wurde Andre Staub von einem Brunnenmeis-ter vor wenigen Monaten auf dieses Problem aufmerksam gemacht – er ruhte nicht, bis er eine Lösung gefunden hatte. Innert Kürze brachte sein Unternehmen eine hochwertige und absolut wasserdichte Lampe auf den Markt, die bereits bei den Wasserversorgungen in Sursee und Schenkon im Einsatz ist. Andre Staub ist überzeugt, dass er mit diesem Produkt eine grosse Marktlücke geschlossen hat. «Denn in der Schweiz gibt es über 3000 Wasserversorgungen, die in ihren Reservoirs vermutlich alle das glei-che Problem haben.» Vielleicht wird man bald schreiben können «hatten»; dank eines Produktes «Made in Stansstad».

Ein Blick in die Produktionsräume der Staub Designlight an der Unter Sagi

Biosuisse

Hohe Auszeichnung für Kehrsiter LandwirtGrosse Ehre für den Kehrsiter Bio-Landwirt Robi Zwyssig: Im Juni wurde ein Fruchtsaft aus seinem Sor-timent im gesamtschweizerischen Wettbewerb von Biosuisse mit der «Gourmet Knospe» ausgezeichnet.

Mit der «Gourmet Knospe» prämiert Biosuisse, die Vereinigung der Schwei-zer Biolandbau-Organisationen, all-jährlich Produkte, die qualitativ höchs-ten Ansprüchen genügen müssen. Eines davon ist der Fruchtsaft aus Kir-schen, Äpfeln und Birnen, der auf dem Hof Hohbüel in Kehrsiten produziert wird. Das Produkt wurde von der un-abhängigen Fachjury mit der Note 6 (hervorragend) beurteilt. Sehr zur Freude von Bio-Landwirt Robi Zwyssig,

der die in der Region wohl einmalige Saftmischung selber konzipiert hat.«Bei mir steht die Qualität und nicht Quantität im Vordergrund», erklärt Robi Zwyssig einen der Gründe für seinen Erfolg. «Reife, saubere Früchte von Hochstammobstbäumen, scho-nende Verarbeitung und gute Lage-rung sind dabei wichtig. Eine ausge-wogene Mischung der Säfte, bei der jede Frucht zur Geltung kommt, er-gibt letztlich den harmonischen Ge-schmack.» Die Auszeichnung sei An-sporn, auch in Zukunft hervorragende Bio-Produkte zu einem angemesse-nen Preis anzubieten. n rgi

www.biohof-kehrsiten.chwww.bio-suisse.ch

Ausgezeichnet: Der Kehrsiter Bio-Landwirt Robi Zwyssig. Bild zvg

Page 32: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

32 Gemeinde Stansstad

F I R M E N

50-Jahr-Jubiläum

Stansstad als zentrale DrehscheibeDer 19. Dezember 1964 war kalt, grau und verschneit – gleichwohl war es ein Freudentag: Erstmals fuhr ein Zug von Luzern direkt bis nach Engelberg. Die Zentralbahn feiert dieses Jubi-läum mit einem Jubiläumswochen-ende im Dezember.

Nach dem letztjährigen Jubiläum «125 Jahre Brünigstrecke» folgt nun dieses Jahr das Jubiläum «50 Jahre Luzern-Stans-Engelberg». Genau vor 50 Jahren, am 19. Dezember 1964, wurde das noch fehlende Teilstück zwischen Stansstad und Hergiswil für eine durchgehende Bahnstrecke von Luzern nach Engelberg feierlich einge-weiht: Die Achereggbrücke sowie der Loppertunnel. Damit erschloss sich für Nidwalden und Engelberg die grosse weite Welt, das Umsteigen in Stansstad aufs Schiff fiel somit weg. Die Reisezeit von Luzern ins Kloster-dorf verkürzte sich auf einen Schlag von fast zwei Stunden auf neu 59 Mi-nuten. Wahrlich ein grosser Meilen-stein für den Kanton Nidwalden, das Klosterdorf Engelberg – und natür-lich auch für Stansstad.

Grosses JubiläumswochenendeZum Jubiläum wartete die Zentral-bahn (zb) in diesem Sommer mit di-versen Jubiläumsangeboten auf. Doch der Höhepunkt steht erst noch bevor: Das Jubiläumswochenende vom 19. bis 21. Dezember 2014. «50-Jahre-Luzern-Stans-Engelberg» will gebührend gefeiert sein», sagt Peter Bircher, Leiter Marketing Ser-vices bei der zb. «Deshalb macht die Zentralbahn den eigentlichen Jubilä-umstag (Freitag, 19. Dezember 2014) gleich zu einem Jubiläumswochen-ende.» Vom Freitag, 19. Dezember 2014 bis Sonntag, 21. Dezember 2014 werden die Züge entsprechend ge-schmückt und die Fahrgäste im Zug mit verschiedenen Überraschungen

beglückt. Man darf sich also schon bald überraschen lassen.

Innehalten und vorwärts schauenZwar ist das 50-Jahr-Jubiläum für die Zentralbahn durchaus ein Anlass, um kurz innezuhalten und zurückzu-schauen. Noch mehr gilt es aber, in die Zukunft zu blicken, warten doch einige Herausforderungen auf die zb. «So stehen unter anderem in den kommenden Jahren die Tunnelsanie-rung im Lopper an und in Hergiswil der Doppelspurausbau», so Peter Bir-cher. Zudem rechne man in Zukunft bis zu einer Verdreifachung der Passa-gierzahl aufgrund der stark wachsen-den und prosperierenden Gebiete in Horw und Kriens. Es gelte, im «Pla-nungsdreieck» Rollmaterial, Infra-

struktur und Angebot gute Lösungen zu entwickeln und zum gegebenen Zeitpunkt umzusetzen. Peter Bircher: «Stansstad spielt dabei eine sehr wich-tige Rolle für die Zentralbahn. Hier ist der Hauptsitz der Firma sowie der Sitz einer Werkstatt (eine weitere befindet sich in Meiringen). Viele Arbeitsplätze sind in Stansstad angesiedelt, von hier aus werden viele Projekte geplant und auch umgesetzt.» n rgi

Weitere Infos finden Sie laufend unter www.zentralbahn.ch/luzernstansen-gelberg

Freude herrschte am 19. Dezember 1964 – auch wenn der Zug nach Engelberg we-gen einer Panne ste-hen blieb (oben, Bild Ch. Berger). Derweil warteten an den Bahnhöfen Scharen von Menschen auf die Komposition. Bild zvg

Page 33: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 33

F I R M E N

«Nautilus»

Bald nur noch ein Haufen Schrott

Adventsausstellung

Weihnachtlich geschmücktes Gewächshaus

Das Ende von «Nautilus» naht: Der grosse Schwimmbagger, welcher der-zeit beim Steinbruch Kehrsiten steht, wird verschrottet.

Während Jahrzehnten hat er Sand und Kies aus den Tiefen des Sees vor Stansstad geholt und seit Jahresbe-ginn steht er im Steinbruch Kehrsiten. Nun hat sich seine Besitzerin, die Hol-cim AG, entschlossen, den mächtigen Schwimmbagger «Nautilus» zu ver-schrotten. Zwar habe man auch einen Verkauf, eine Zwischennutzung als Tauchbasis sowie einen Weiterbetrieb des Baggers in Erwägung gezogen, sagte auf Anfrage Ingeborg Spillmann von der Holcim-Medienstelle. «Aller-dings ist ein Weiterbetrieb an eine Abbaubewilligung geknüpft und ein

entsprechendes Bewilligungsverfah-ren für einen Kiesabbau im Gewässer kann mehrere Jahre dauern.» Wäh-rend dieser Zeit hätte der Schwimm-bagger eingemottet werden müssen. «Und eine reibungslose Wiederauf-nahme des Betriebs nach einer der-massen langen Periode des Stillstands

wäre mehr als ungewiss gewesen.»

Abbruch erfolgt baldNach Abwägung aller Vor- und Nach-teile habe man sich letztlich für die Verschrottung entschieden. Dies stelle auch sicher, dass die Firma Hol-cim stets die Kontrolle über den Pro-zess und die korrekte und sichere Ent-sorgung des Schwimmbaggers habe. Unter anderem würden die einzelnen Komponenten im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens verwertet werden. «Und auch unsere hohen Anforderun-gen an die Arbeitssicherheit können so eingehalten werden.» Gemäss In-geborg Spillmann soll der Abbruch des Baggers noch in diesem Jahr, spä-testens aber im ersten Quartal 2015 erfolgen. n rgi

Wenige Wochen nur noch und die Weihnachtstage werden vor der Tür stehen. Sozusagen als Einstimmung auf die besinnlichen Tage wird am Wochenende vom 22. und 23. No-vember in Stansstad eine Advents-ausstellung stattfinden.

Auch wenn die gemeinsame Advents-ausstellung der Stansstader Ge-schäfte der Vergangenheit angehört, müssen Stansstaderinnen und Stans-stader dieses Jahr auf sinnliche Vor-weihnachtsmomente nicht verzich-ten. Verantwortlich dafür ist das Blumengeschäft Blättler («Blüemeli Walti»). Am 22. und 23. November wird es im alten Gewächshaus wiede-rum eine grosse Adventsausstellung unter dem Titel «Adventskalender» durchführen. «Es ist uns ein Anliegen, auch in unserem Dorf Vorfreude auf die kommenden Weihnachtstage auf-kommen zu lassen, und sich die Be-

völkerung in einem besinnlichen Am-biente treffen kann», sagt Pirmin Blättler, der das Unternehmen seit nunmehr vier Jahren leitet. So werden an der Ausstellung nicht nur weih-nachtlicher Blumenschmuck und De-korationsvorschläge zu entdecken sein. Auch für Speis und Trank wird gesorgt sein. Die Ausstellung ist am

Samstag von 18.00 bis 20.00 Uhr ge-öffnet und am Sonntag von 15.00 bis 19.00 Uhr. Wer bereits schon ein we-nig in Vorfreude schwelgen möchte, gelangt über die Website des Blumen-geschäfts Blättler zu den Impressionen der letztjährigen Ausstellung. n rgi

www.blumennidwalden.ch

Am 22. und 23. November herrscht im alten Gewächshaus der Gärtnerei Blättler Adventsatmo-sphäre. Bild zvg

Wird schon bald verschrottet: der Schwimm-bagger «Nautilus», der in Kehrsiten stationiert ist. Bild rgi

Page 34: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

34 Gemeinde Stansstad

P O R T R A I T

Jürgen Träger

Ein DDR-Meister sorgt für Erfolge Dass Jürgen Träger überhaupt seit bald einmal 20 Jahren den Seeclub Stansstad trainiert, geht auf einen Zufall zurück – zum Glück für die Stansstader Ruderinnen und Ruderer.

«Viel zu schnell!», ruft Jürgen Träger an diesem kalten Herbstmorgen über den See zu seinen Jungs. Diese versu-chen in ihrem Ruderboot an einem Steg anzulegen – was prompt miss-lingt. Also nochmals von vorne. Der Vierer mit Steuermann zieht einen weiten Bogen um eine Boje und nä-hert sich wieder dem Steg. Aus einer Distanz von rund 50 Metern verfolgt der Trainer des Seeclub Stansstad das Manöver, gibt erneut Anweisungen, gestikuliert. Wieder nichts – also wei-ter üben bis es passt.

Der Zufall spielte mitDass der bald 50-jährige Deutsche überhaupt in Stansstad «gelandet» ist und hier seine zweite Heimat ge-funden hat, basiert auf einem Zufall,

konkret einem Inserat, das Jürgen Trä-ger 1994 in der deutschen Ruderzei-tung entdeckte. Damals suchte der Seeclub Stansstad einen Trainer in ei-nem 20-Prozent-Pensum. Und da der in Sport und Biologie (und später noch in Mathe und Therapiesport) ausgebildete Gymnasiallehrer in sei-ner Heimat keinen Job fand, wagte er den Versuch. Für beide Seiten sollte sich dies letztlich als Erfolg heraus-stellen.

Von Kindheit an im RuderbootMit Jürgen Träger meldete sich näm-lich ein Mann in Stansstad, der von Kindsbeinen an mit dem Rudern auf-gewachsen war. Bereits sein Vater lei-tete einen Ruderverein. Kein Wunder, dass damals auch klein Jürgen schon bald im Ruderboot anzutreffen war. «Damals» das war in den siebziger Jahren in der ehemaligen DDR. Der Spitzensport wurde mit staatlichen Mitteln massiv gefördert. Doch für Jürgen Träger reichte es nicht ganz.

Allerdings nicht, weil er zu wenig gut gewesen wäre, wohl aber zu leicht für den professionellen Rudersport. «Nur die olympischen Sportarten wurden in der DDR ins national Förderpro-gramm aufgenommen», erinnert er sich. «Und da das Leichtgewichtru-dern erst wenige Jahre nach dem Mauerfall als olympische Sportart an-erkannt wurde, hatte unsereins keine Chance, von höchster Ebene gefördert zu werden.»

Einige DDR-MeistertitelAllerdings hindert dies Jürgen Träger nicht daran, stets von Neuem nach sportlichen Ehren zu streben. Meh-rere Mal durfte er sich in allen Boots-klassen – ausser im Skiff – als DDR-Meister feiern lassen (2000 kam noch ein Schweizermeister-Titel hinzu). International konnte er sich damit allerdings zu jener Zeit keine Lorbeeren holen. Also hiess es, parallel zum Sport eine fundierte Ausbildung zu machen, die er 1989 abschloss.

Jürgen Träger ist ein Glücksfall für die jungen Stansstader Ruderinnen und Ruderer. Bild rgi

Page 35: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 35

P O R T R A I T

Doch nach dem Mauerfall – gerade mal ein Jahr später – zeigte sich, dass sein Diplom nicht automatisch in ganz Deutschland anerkannt war. Also hiess es, weiter zu büffeln. 1993 dann war es so weit und Jürgen Trä-ger schloss seine Ausbildung ab – doch nun? Als Mann aus dem Osten Deutschlands merkte der bestens ausgebildete Sportler und Lehrer, dass es nicht so leicht war, im nunmehr of-fenen Land eine Anstellung zu finden. Doch zum Glück gab es die deutsche Ruderzeitung.

Ein, zwei Jahre bleiben«Ich probiere es doch einfach mal», lautete sein Motto, als er sich beim Seeclub Stansstad für den 20-Pro-zent-Trainerposten bewarb. Doch das kleine Pensum alleine reichte logi-scherweise nicht aus zum Leben. «Zum Glück konnte ich an den Schu-len von Stans und Stansstad noch ein kleines Pensum als Lehrer überneh-men» – und das bewog ihn, in die In-nerschweiz zu ziehen. «Ich bleibe mal ein oder zwei Jahre und dann schaue ich weiter», sagte ich mir 1995, als ich in Stansstad meine Aufgaben über-nahm. Aus den ein, zwei Jahren sind nun bald deren 20 geworden. Und noch immer ist Jürgen Träger mit Herz und Seele dabei; sowohl in sei-nem Beruf als Lehrer – er unterrichtet nebst Sport und Naturlehre auch Ma-thematik – als auch als Ruder-Trainer. Das bestätigt auch Seeclub Präsident Christian Schweizer. «Sein überzeu-gender Einsatz strahlt aus ins Dorfle-ben – er richtet sein Augenmerk nicht bloss auf den Spitzensport, sondern widmet sich mit ebenso viel Herzblut dem Breitensport.»

«Nehme mir für alle Zeit»«Es ist so: Ich versuche, mir für jede und jeden einzelnen in unserem Club Zeit zu nehmen», sagt Jürgen Träger, der sich selber als «relativ streng, leis-tungsorientiert, aber immer fair und offen» bezeichnet. Immer zu Saison-beginn macht der Seeclub-Trainer mit jedem einzelnen seiner Schützlinge

eine Auslegeordnung: «Was habe ich in der letzten Saison erreicht, was ist das Ziel in der neuen Saison – und was bin ich bereit, an Zeit dafür zu in-vestieren?», lauten die Fragestellun-gen an die jungen Sportlerinnen und Sportler. «Die Antworten bilden die Grundlage, dass ich die Ruderinnen und Ruderer individuell fördern kann», sagt Jürgen Träger. Und seine langjährige Erfahrung kommt ihm dabei zu gute. Nicht selten muss er nämlich allzu euphorische Zielsetzun-gen etwas zurückschrauben und

Immer wieder Spitzenränge erzielt

Jürgen Träger hat mit seinen jungen Sportlerinnen und Sportlern schon ei-nige tolle Resultate erzielt. Regelmässig erreichen «seine» Ruderinnen an den Schweizer Meisterschaften den Finaleinzug. Und nicht selten dürfen sie sich auch mit Medaillen auszeichnen lassen. Auch auf internationaler Ebene werden immer wieder Erfolge erzielt. Zuletzt an den Junioren-Welt-meisterschaften in Hamburg, wo ein von ihm trainiertes Boot den hervor-ragenden neunten Schlussrang erreichte. Und das alles mit einem – mitt-lerweile – 30-Prozent-Pensum? «Oh, das besteht nur auf dem Papier»,

schmunzelt Jürgen Träger. In Tat und Wahrheit investiert er viel mehr Zeit in seinen geliebten Sport, «denn ich bin nicht einer, der seine Arbeitsstun-den zählt, sondern gemeinsam mit den jungen Sportlerinnen und Sport-lern etwas erreichen will.» Und da sind ihm die 30 Prozent egal. Zum Glück für den Seeclub Stansstad. Und wie finden seine Schützlinge ihren Trainer? Stellvertretend Ella Kopp: «Cool – es macht Spass und Freude, Jür-gen Träger als Trainer haben zu dürfen.»

Tolle Leistung an der Junioren-WM 2014 in Hamburg: Deborah Hofer (SC Thun), Serafina Merloni, Flurina Christen (beide Seeclub Stansstad) und Louisa Geuke (SC Luzern, von links).Bild Tekla Feubli

seine Schützlinge auf den Boden der Realität holen. Was mitunter durch-aus hart sein kann. Doch je realisti-scher die Zielsetzung ist, desto grö-sser dann auch die Freude, das angestrebte Ziel auch erreichen zu können. «Denn nicht jeder kann schliesslich ein Weltmeister werden.» n rgi

Page 36: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

36 Gemeinde Stansstad

V E R E I N E

Feldschiessverein Obbürgen

Voll ins Schwarze – seit 100 JahrenDer Feldschiessverein Obbürgen ist dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Bewegte Vergangenheit, unsichere Zukunft – so könnte man seine Ge-schichte zusammenfassen.

Wenn es eines Beweises bedürfte, dass früher die administrativen Hür-den tiefer waren als heute: Die Ge-schichte des Feldschiessvereins Ob-bürgen wäre ein Paradebeispiel. Der Verein wurde am 8. Februar 1914 aus der Taufe gehoben. Und gerade mal drei Woche später fiel in Obbürgen mittags um 12 Uhr der erste Schuss. Das zeigen alte Protokolle. Dazwi-schen lag die Bestimmung des Schiess- platzes, dessen Besichtigung durch die kantonale Schiesskommission und letztlich die Bewilligung, dass in der Obbürger Lochmatt gefahrlos ge-schossen werden darf. Heute würde man das vermutlich wirkungsorien-tierte Verwaltung nennen. Damals entsprach das rasche Vorgehen wohl schlicht dem Zeitgeist, stand doch der erste Weltkrieg kurz bevor und das Schiesswesen genoss allerorten in der Schweiz grosse Akzeptanz.So auch in Obbürgen, wo der neue Verein schon bald zu einem festen Be-

standteil des Dorflebens wurde – und das Schiessen weniger als Lärm emp-funden wurde, sondern viel mehr als Sportart, welche die Menschen im Dorf zusammenbringt und Anlass zum Feiern gibt. «Über Generationen hinweg wurde denn auch immer wie-der geplant und die Schiessanlage wurde kontinuierlich erweitert», weiss der heutige Präsident Fredy Bar-mettler zu berichten. Die letzten Er-weiterungen gehen auf die Jahre 1955, als ein massives Schützenhaus (das alte wurde durch einen Sturm zerstört) erstellt wurde und 1959 zu-rück, als der neue Zeigerstand eröff-net wurde.

Sehr hoher StellenwertWelchen Stellenwert der Feldschiess-verein Obbürgen bis in die 80er-Jahre hatte, zeigt die Fahnenweihe vom 3. Mai 1970. «Der festliche Zug wurde von der Musikgesellschaft Stansstad angeführt, begleitet von verschiede-nen Fahnendelegationen und Ehren-damen», hält ein altes Protokoll dazu fest. Gegen 16 Uhr schloss der Präsi-dent Werner Imboden den offiziellen Teil. «Aber viele Festbegeisterte hiel-ten es noch zwölf Stunden länger

aus.» Ob sie dann noch ins Schwarze getroffen hätten, darüber schweigt sich die Festschrift aus.Nicht nur 1970 war ein prägendes Jahr, sondern auch 1987 – allerdings für die Feldschützen im negativen Sinn. Damals trat eine neue Lärm-schutzverordnung in Kraft. «Und diese bedeutete für unser Schützen-haus das Ende», so Fredy Barmettler. Zwar versuchten die Feldschützen – wie viele andere Schiessvereine in der Schweiz auch – das Schiessen in Ob-bürgen am Leben zu erhalten; aber letztlich vergeblich. Der letzte Schuss im Schiessstand Lochmatt fiel am 23. März 2002.

Es ist ruhig gewordenIm Gegensatz zur gesellschaftlichen Bedeutung, die der Verein in früheren Generationen genossen hatte, ist es heute ruhig geworden um die Obbür-ger Feldschützen. Zwar zählt der Ver-ein noch immer 25 Mitglieder. Doch Junge sind die Ausnahme. Einen der Gründe sieht Präsident Fredy Barmett-ler in den immer mehr Möglichkeiten, welche den Jugendlichen in ihrer Frei-zeit geboten werden. Party statt inten-siv gelebte Kameradschaft im Ver-einsleben – auch in Obbürgen. «Zudem spielt die ganze Entwicklung in der Schweizer Armee eine zentrale Rolle für Aufschwung und Niedergang innerhalb eines Schützenvereins.» Vor noch nicht allzu langer Zeit mussten Männer noch bis ins 50. Altersjahr Mi-litärdienst leisten, heute ist bereits im Alter von 30 Jahren «Feierabend». Da erstaunt es auch nicht weiter, dass Schützenvereine allgemein kaum noch Nachwuchs finden. «Ich akzep-tiere das», sagt Fredy Barmettler – wenngleich bei dieser Aussage ein lei-ses Bedauern mitschwingt. Gibt es denn also den Verein in 25 Jahren auch noch? Die Antwort bleibt offen. n rgi

Der Feldschiessverein Obbürgen kann 2014 sein 100-Jahr-Jubiläum feiern. Hier die Delegation, die vor wenigen Tagen am Schwand-Schiessen in Kehrsiten teilnahm. Bild rgi

Page 37: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 37

V E R E I N E

Mit ihrem Piratenschiff machte die Pfadi Schnitzturm im Sommer die Gegend um Rickenbach SZ unsicher. Bild zvg

Pfadi Schnitzturm

Stansstader Piraten auf hoher SeeIn Rickenbach im Kanton Schwyz schlug die Pfadi Schnitz-turm Stansstad heuer ihr Sommerlager auf. Als Piraten trotzte die tapfere Truppe jeder Gefahr auf hoher See.

In der ersten Woche wurde der Plan von der grossen Fahrt auf hoher See etwas verzögert. Durch den vielen Regen gab es nämlich hohen Wellengang und das rutschige und etwas dreckige Deck machten es fast unmöglich, sich dort aufzuhalten. Doch Wellengang hin, Dreck her: Es galt, die «Green Betty», das schöne Stansstader Pfadischiff, noch schöner und vor allem wetterfest zu machen. Ein Masten mit einer kleinen Aussichtsplattform stand dabei im Mit-telpunkt. Mit dem Showprogramm «Pfadi sucht den Su-per-Piraten» und einem tollen Abend unter dem Motto «Piggy vs. Gäms» organisierten die Venner zwei tolle Ven-nerabende. Doch trotz der Fahrt auf hoher See und dem vielen Regen hatten wir noch nicht die Möglichkeit uns im Wasser zu vergnügen. Erst als wir Samstag auf Land trafen und dieses zu erforschen begannen, fanden wir in Brun-nen ein Hallenbad, in dem wir uns herumtollten.

Heisse zweite WocheIn der zweiten Woche wurde das Wetter gut und die Sonne schien fast immer – ideales Wetter also für Piraten.

Die Kinder durften auf den Hajk – den traditionellen Auf-gabenparcours – und letztlich trafen sich alle in Schwyz, wo ein Dorfgame auf dem Programm stand. Nach einem langen Tag, bei dem die Pfader ihr Können bei den Prüfun-gen (alle haben bestanden!) zeigen konnten, folgte eine Nachtübung. Kaum hatte sich nämlich im warmen Zelt der Schlaf eingestellt, nahte das Unheil: «Piratenalarm – alle Mann und Frau an Deck – rettet die «Green Betty»!» Hart war der Kampf – und erfolgreich die Pfadi Schnitz-turm: «Green Betty» konnte verteidigt werden. Es war dies der letzte gefährliche Einsatz an Bord, denn schon bald folgten die traditionellen Taufen und vor allem das grosse Aufräumen.

Das Leitungsteam bedankt sich bei allen, die etwas zu die-sem tollen Lager beigetragen haben, sei es als Helfer oder Teilnehmer. Ein besonderer Dank geht an Thomas Bet-schart, Heiner Arnet, Marco Flüeler v/o Balu und Stefanie Lohberger v/o Nesi. Es waren zwei unvergessliche Wochen. Merci! n

Pfadi Stansstad

www.pfadi-stansstad.ch

Page 38: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

38 Gemeinde Stansstad

V E R E I N S P O R T R A I T

Mütterzentrum Sunneschyn

Frauen, die kräftig anpacken«Müze» – seit 15 Jahren steht dieser Begriff für ein sinnvolles Angebot für Familie und Kind in Stansstad. Eine wahre Erfolgsgeschichte.

Zwar feiert das Mütterzentrum Sun-neschyn dieses Jahr seinen 15. Ge-burtstag. Allerdings gehen die An-fänge des sinnvollen Angebotes für Familien und Kinder noch einige Jahre weiter zurück, genau genommen ins Jahr 1996. «Wohl gab es damals die Frauen- und Müttergemeinschaft (FMG)», blickt Claudia De Donno, die neue Müze-Präsidentin auf die frü-hesten Jahre zurück. Doch es fehlten Angebote für die jungen Mütter und deren Kinder.

Räume von der Kirche«Also packen wir das an», sagten sich fünf initiative Stansstader Mütter und eröffneten im Oktober 1996 das Mütterzentrum Sunneschyn. Die Kirchgemeinde stellte die Räume un-entgeltlich zur Verfügung. Grün-dungsmitglieder waren Gudrun Schenker, Irene Gander, Romy Frank,

Ursi Uhl und Nicoletta Daldon Segat. «Zu den ersten Angeboten gehörten das Kinderhüten fürs MuKi-Turnen, eine Cafeteria, ein Spielzimmer, eine Frauenbibliothek sowie Vorträge», so Claudia De Donno. In den folgenden Jahren kamen unter anderem der Mit-tagstisch, die Kleinkinderberatung so-wie der Kinderhort dazu.

Vereinsgründung im Jahr 1999Doch erst im Oktober 1999 wurde aus

dem losen Zusammenschluss der Mütter ein gemeinnütziger Verein – «und das Angebot wurde kontinuier-lich ausgebaut», so die aktuelle Präsi-dentin. Heute zählt das Mütterzentrum Sunneschyn, Verein für Eltern und Kind – so der vollstän-dige Name – zu den wohl aktivsten Vereinen in der Gemeinde. Das bele-gen nur schon die eindrücklichen Zahlen des vergangenen Vereinsjah-res (siehe Kasten) und ein Blick in das breite Angebot von Veranstaltungen, das auf dem Internet zu finden ist. Möglich wurde diese Entwicklung aber nur dank der Unterstützung von Kirche und Gemeinde sowie durch di-verse Sponsoren, die das Müze finan-ziell unterstützen.

Angebote für alle offenZwar ist das Müze heute ein Verein mit weit über 100 Mitgliedern. «Aller-dings stehen die Angebote – mit we-nigen Ausnahmen – allen Personen offen», sagt Claudia De Donno. Und mit «alle» sind nicht bloss Stanssta-derinnen und Stansstader gemeint. Denn das Müze ist das einzige Ange-bot dieser Art im ganzen Kanton. Die Anlässe werden denn auch von Perso-Gut besucht

Dass die Anlässe des Müze sehr gefragt sind, zeigen einige ein-drückliche Zahlen aus dem ver-gangenen Vereinsjahr:

120 Mitglieder zählt der Verein

1666 Arbeitsstunden wurden ge-leistet (135 davon ehrenamtlich)

1488 Kinder und 1008 Erwach-sene besuchten das Müze

784 Personen nahmen am Mit-tagstisch teil

219 Gespräche wurden im Rah-men der Elternberatung geführt.

Fünf initiative Frauen eröffneten 1996 das Mütterzentrum Sunneschyn. Bild Archiv Müze

Schon vor der offiziellen Vereinsgründung im Jahr 1999 wurden im Müze Kleinkinder bereut. Diese Knirpse hier (das Bild stammt aus dem Jahr 1998) dürften schon bald einmal 20 Jahre alt sein. Bild Archiv Müze

Page 39: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 39

V E R E I N S P O R T R A I T

nen aus ganz Nidwalden genutzt. In den 15 Vereinsjahren hat sich einiges gewandelt. «Kamen die Mitglieder anfänglich noch zahlreich in der Cafe-teria zusammen, zeigte sich schon bald, dass diese Art von Angebot nicht mehr gefragt ist», so Claudia De Donno.

Angebote laufend angepasstDie meisten Frauen sind heute nach ihrer Kinder-Mutter-Phase wieder ins Arbeitsleben integriert. «Entspre-chend mussten wir unsere Angebote immer wieder anpassen.» So wurde der wöchentliche Cafeteria-Treff ab-geschafft und durch einen monatli-chen Eltern-Kids-Treff ersetzt. «Zudem wurde bei den Mitgliedern eine Um-frage gestartet, um die genauen Be-dürfnisse in Erfahrung zu bringen.» Aus dieser umfangreichen Liste kön-nen wir nun immer wieder punktuelle Angebote auf die Beine stellen, die auf grossen Anklang stossen.» Eine Kinder-Fasnachtsdisco gehört heute ebenso ins Jahresprogramm wie Vor-träge sowie Geschichten- und Bas-tel-Nachmittage.Daneben gibt es die traditionellen «Dauerbrenner», die seit Jahr und Tag

Der VorstandSeit der Generalversammlung im Mai setzt sich der Müze-Vor-stand aus folgenden Personen zusammen: Claudia De Donno (Präsidentin), Belita Bark (Cafete-ria/Eltern-/Kidstreff), Angelika Schütz (Finanzen), Silvia Zurfluh (Werbung/MuKi-Musik), Daniela Christ (Mittagstisch), Marietta Walker (Aktuarin), Akiko Raufer (Kinderhort), Amela Vukalic (Krabbelgruppe).Sämtlich Informationen zum reichhaltigen Programm des Müze sowie die jeweiligen An-sprechpersonen finden sich auf der Website des Müze:www.mueze-stansstad.ch.

Vereine im InternetIn jeder Ausgabe von Stansstad aktuell wird jeweils ein Dorfverein kurz vorgestellt – in dieser Ausgabe das Mütterzentrum Sunneschyn. Alle An-gaben über die anderen Vereine in der Gemeinde Stansstad finden Sie auf der Gemeinde-Website: www.stansstad.ch/vereine.

Das Müze wird derzeit von Claudia De Donno präsidiert. Bild rgi

zahlreiche Besucherinnen und Besu-cher anziehen. Dazu gehören zum Beispiel der monatliche Mittagstisch, die Beratungsangebote oder der Kin-derhort. Besonderer Publikumsmag-net ist jeweils der einmal im Jahr stattfindende internationale Mittags-tisch. An diesem Anlass wird den An-wesenden ein vielfältiges Buffet mit Speisen aus aller Herren Länder prä-sentiert. Kein Wunder finden sich zu diesem einmaligen kulinarischen Er-lebnis jeweils weit über 100 Personen ein.

Vorstand – wer möchte gern?Mit einem grossen Problem schlägt sich aber – trotz seiner Erfolge – auch das Müze herum. Claudia De Donno: «Es wird immer schwieriger, Frauen – oder Männer – zu finden, die sich im Vorstand engagieren möchten.» Aller-dings sagt sie dies ohne jeglichen

Groll, sondern vielmehr mit einer ge-sunden Portion Realismus. «Denn», so die Präsidentin, «wir reagieren flexibel auf diese gesellschaftlich Entwick-lung. So ist es zum Beispiel möglich, innerhalb des Vereins eine fixe Auf-gabe zu übernehmen, ohne deshalb gleich im Vorstand mitarbeiten zu müssen. Ein Ansatz, der sich bis jetzt gut bewährt.» Auf jeden Fall finden sich unter den 120 Mitgliedern im-mer wieder solche, die sich bereit er-klären, anzupacken und etwas auf die Beine zu stellen. Genauso, wie es vor Jahren die fünf Gründungsmitglieder getan haben. n rgi

Page 40: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

40 Gemeinde Stansstad40 Gemeinde Stansstad

V E R S C H I E D E N E S

Kulturelle Höhepunkte

Mit der Kulturkommission verreisenBesucher des Kulturprogramms in Stansstad können sich Reisespesen und Hotelgebühren sparen. Denn sie erleben mit dem Kulturangebot in unserem Dorf regelmässig virtuelle Reisen durch die Schweiz und in an-dere Länder. Ein Rückblick.

Der Start im März brachte mit der Fotoausstellung «Inspired by True Events» von Silvan Bucher im wahrs-ten Sinne des Wortes «grosses Kino»: Grossartig fotografierte «Kinopla-kate», die das Vorstellungsvermögen des Betrachters stark beanspruchen und dafür eine faszinierende Welt voller Leidenschaften, Dramatik und Poesie anbieten. Auch wenn die Mo-tive aus Nidwalden stammen, könn-ten die meisten der von Christian Hug erzählten Begleit-Geschichten irgendwo auf der Welt spielen.

Eine Reise durch die ZeitDie nächste Reiseetappe im Mai und Juni brachte zwar kaum sichtbaren Raumgewinn, denn eine bodenstän-digere und stärker in ihrer Heimat verwurzelte Nidwaldnerin als Vreni Tscholitsch kann man sich kaum vor-stellen. Dafür nahm die Künstlerin in der Kunstausstellung «Wechselspiel» den aufmerksamen Besucher mit auf eine lange Reise durch die Generatio-nen und zeigte auf, dass man mit al-tem, verwitterten Holz, das jahrzehn-telang an Fassaden von alten Gebäuden hing, wunderbare «neue» Holztafeln schaffen kann, die durch ihre Farben, die sorgfältige Bearbei-tung und die witzig herausgearbei-tete Dreidimensionalität überra-schen.

Innerschweiz und NordafrikaAn der traditionellen Matinée an-fangs Juli in Kehrsiten wurden die Nidwaldner Grenzen mit dem Kon-zert der Gruppe «Belle Affaire» Rich-tung Nordafrika erweitert. Zwar fühlt

sich die vierköpfige Gruppe durchaus auch dem Innerschweizer Musik-schaffen verbunden, doch erweitert der Luzerner Bandleader Pirmin Setz das Repertoire mit Melodien und The-men aus Nordafrika, die er bei einer grossen Reise durch den Maghreb kennengelernt hat. Die Texte dazu komponiert und singt Kathrin Künzi. Das Resultat ist ein spannendes musi-kalisches Zusammengehen von Okzi-dent und Orient.

Eine spirituelle ReiseUm von Kehrsiten zur Sust in Stans-stad zu gelangen, muss man keine lange Reise zurücklegen. Wenn man aber Walter Merz auf dieser Strecke begleitet, wird eine weite Welt sicht-bar: Eine Welt, in der sich das bayri-

sche Dorf Eisenbuch mit dem Zen-Zentrum Daihizan Fumonji be-findet, wo Walter Merz beim japani-schen Abt Fumon Shōju Nakagawa den Zen-Buddhismus kennenlernte. In dieser Welt existiert auch das pro-venzalische Roussillon, wo der Künst-ler den farbigen Sand für seine gross-flächigen Bilder findet. Und zwischen den geografischen Polen in Ost und West lebt Walter Merz selbst, der vor einigen Jahren durch eine schwere Hirnkrankheit zur Malerei fand. In der Ausstellung «Schwer und leicht» prä-sentierte der Maler im September eine Reihe von «schweren» Sandbil-dern und «leichten» Papierzeichnun-gen.

Zwischen Paris und der SchweizDaniel Hartmann, Professor für fran-zösische Literatur in Paris, reist zwi-schen Paris und Luzern hin und her. Häufig tut er das für seinen Vater Werner Hartmann, der 1903 in Em-men geboren wurde und 1981 in der Schweiz verstarb. Den grösseren Teil seines Lebens verbrachte der Maler Werner Hartmann, der künstlerisch den «Peintres de la réalité poétique» nahe steht, in Paris und auf der Insel Porquerolles, wo viele seiner Land-schaftsbilder entstanden. Regelmäs-sig hielt er sich auch in der Schweiz auf, wo sich bis heute Spuren seines künstlerischen Schaffens finden. Da-niel Hartmann organisierte in der Sust im Oktober und November die Retrospektive «Farben und Klänge». Zum ersten Mal wurde in Stansstad auf die Bedeutung der Musik im Schaffen von Werner Hartmann hin-gewiesen. n

Rafael Schneuwly

KulturkalenderDie Kulturkommission wartet in den kommenden Monaten mit weiteren Veranstaltungen auf.

Maria Empfängnis, 8. Dezember 2014Adventskonzert in Obbürgen mit dem Schützenchor Stansstad.Pfarrkirche Obbürgen, 17.00 Uhr

2. Januar 2015 Neujahrsapéro in der Sust. Für die musikalische Umrah-mung sorgt die Musikgesell-schaft Stansstad

14. März bis 6. April 2015 Kunstausstellung in der Sust mit Bildern von Barbara Bernet, Horw LU

25. April bis 17. Mai 2015Kunstausstellung in der Sust mit Bildern von Peter Widmer, Neu-enkirch LU

Page 41: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 41

V E R S C H I E D E N E S

Gajah-Bar

Farbtupfer bleibt erhaltenMit seiner Gajah-Bar sorgte Urs Bu-cheli im Sommer am General-Gui-san-Quai für einen Farbtupfer. Ein An-gebot, das auf Anklang stiess – und auch 2015 anzutreffen sein wird.

Von A wie Aperol bis Z wie Zitronen-gras-Lassi, ob süss oder sauer: An der Gajah-Bar von Urs Bucheli fand sich während der Sommermonate für fast jeden Geschmack das passende Ge-tränk. «Mein Angebot kam bei den Gästen grundsätzlich gut an – auch wenn der eine oder die andere eine Auswahl von Glacen vermisste», sagt Urs Bucheli rückblickend. Dass der Sommer mehr nass denn sonnig war, nahm er gelassen zur Kenntnis: «Als ich die Bar im Mai eröffnete, hatte ich keinerlei Erwartungen und bin somit über die bescheidene Rentabilität nicht enttäuscht.» Es sei in jeder Be-ziehung eine bereichernde und erfül-lende Zeit gewesen, in der er viel Herzlichkeit erfahren habe.

Viele positive BegegnungenInsbesondere erwähnt Urs Bucheli ge-genüber «Stansstad aktuell» die zahl-reichen Begegnungen mit der Bevöl-kerung. «Die Reaktionen waren durchwegs positiv. Die Besucher emp-fanden die Gajah-Bar als eine gute Idee und mein Angebot am Quai wurde geschätzt.» Für viele Men-

schen sei die Bar auch zu einem Ort geworden, um sich mit anderen tref-fen zu können. «Es ist erstaunlich, was alles möglich wird wenn sich Men-schen etwas Raum und Zeit geben.» Nach dem «Versuchsjahr» 2014 wird man Urs Bucheli auch 2015 am Gene-ral-Guisan-Quai antreffen können. Er sagt dazu: «Es ist schön, zu spüren, dass die Gajah-Bar im Dorf und auch bei den Behörden als Bereicherung wahrgenommen wird, die einen Bei-trag zu einer entspannten Atmosphäre am General Guisan Quai leistet.» Er bedanke sich denn auch beim Ge-meinderat für das entgegengebrachte Vertrauen – und freue sich bereits jetzt auf viele gute Begegnungen mit bisherigen und auch neuen Gästen.Die Beobachtungen des Gajah-Bar-Be-treibers decken sich mit denjenigen des Gemeinderates Stansstad. Dazu Gemeinderätin Lisbeth Koch: «Mit der Bewilligung des neuen Angebotes ver-folgten wir die Absicht, am Gene-ral-Guisan-Quai einen bereichernden Treffpunkt für spontane Begegnungen zu schaffen.» Die guten Rückmeldun-gen aus der Bevölkerung hätten ge-zeigt, dass dieses Ziel erreicht worden sei. Zudem habe sich die Präsenz von Urs Bucheli am Quai positiv ausge-wirkt. Man könne ihm deshalb guten Gewissens auch für das kommende Jahr grünes Licht geben. n rgi

Auch 2015 wird Urs Bucheli mit seiner Gajah-Bar in Stansstad anzutreffen sein. Bild rgi

Durch den Sturm vom 21. Oktober wurde der 500’000 Franken teure Kran auf dem Bürgen-stock zerstört. Bild zvg

Bürgenstock

«Gonzalo» reisst Baukran umDas Sturmtief «Gonzalo» leistete am 21. Oktober ganze Arbeit: Auf dem Bürgenstock wurde ein Kran aus der Verankerung gerissen.

Gemäss den Schweizer Wetterdiens-ten fegte der Sturm «Gonzalo» mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 185 Stundenkilometern durch die Schweiz – und richtete an vielen Or-ten erhebliche Schäden an. Betroffen davon war auch die Baustelle des Bür-genstock-Resorts. Hier riss «Gonzalo» einen grossen Baukran aus seinem Fundament. Der umstürzende Kran richtete auf dem Areal immense Schäden an und Betonteile fielen gar bis nach Kehrsiten hinunter.

«Wie ein Zündholz»Gegenüber der Neuen Nidwaldner Zeitung führte Ronald Joho, Me-diensprecher des Bürgenstock-Resorts aus, der Kran sei «wie ein Zündholz geknickt worden». Aber nicht nur der Schrecken über den Unfall war gross, sondern auch der angerichtete Scha-den. Allein der zerstörte Kran hatte ei-nen Wert von rund einer halben Mil-lion Franken, und an den Gebäuden entstand ein Sachschaden von rund CHF 150’000.

Page 42: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

42 Gemeinde Stansstad

V E R S C H I E D E N E S

Kehrsitenstrasse

Die Gefahr von oben ist gebanntDie gefährliche Felspartie an der Fi-scheregg Richtung Kehrsiten ist weg. Die Arbeiten dauerten rund ein hal-bes Jahr und die Kosten beliefen sich auf 1.18 Millionen Franken.

17 Meter hoch und 720 Tonnen schwer. So mächtig war der Brocken, der im Bereich der Fischeregg Rich-tung Kehrsiten zwischen Ende April und Ende September abgebaut wurde. Damit dauerten die Arbeiten länger als ursprünglich vorgesehen. Für den Nidwaldner Regierungsrat Hans Wicki allerdings nichts Unge-wöhnliches. «Gerade bei einem Fels-abtrag wird immer erst nach Beginn der Arbeiten das genaue Ausmass er-sichtlich», sagte er gegenüber «Stans-stad aktuell». Im konkreten Fall zeigte sich rasch, dass nebst dem ursprüng-lich vorgesehenen Felsturm noch eine weitere, allerdings wesentlich klei-nere Felspartie abgetragen werden muss.

Stück für Stück für Stück ...Dies und der Umstand, dass die hun-derten von Tonnen Fels nicht mit ei-ner Sprengung, sondern Stück für Stück abgebaut wurden, verlängerten die vorgesehene Abbaudauer um ei-nige Wochen. Ein Umstand, welcher der Kehrsiter Gastroszene durchaus gelegen kam, war doch die ursprüng-liche Aufhebung der Baustelle für An-fang August – also mitten in der tou-ristischen Hochsaison – vorgesehen. Die notwendige Strassensperrung hätte denn auch zu erheblichen Ein-nahmeausfällen geführt. «Bereits im Frühsommer wurde deshalb – unab-hängig von den Zusatzarbeiten am Fels – entschieden, die Baustelle erst Ende September aufzuheben», so Hans Wicki.

Kostenrahmen eingehaltenGekostet haben die Felsarbeiten ge-mäss dem Nidwaldner Baudirektor

rund 1,18 Millionen Franken. «Trotz der Mehrarbeiten konnte also der Kostenrahmen eingehalten werden.» Mit der Entfernung der Felspartie «Fischeregg» ist nun die grösste Fels-sturzgefahr zwischen Stansstad und Kehrsiten gebannt. Gemäss Hans Wi-cki befinden sich entlang der Strasse nach Kehrsiten keine weiteren Fels-partien, die eine unmittelbare Gefähr-dung darstellen und umgehend ent-fernt oder gesichert werden müssten. Allerdings gebe es durchaus noch Stellen, wo eine Sanierung notwendig werde. Allerdings würden die entspre-chenden Arbeiten im Rahmen einer Gesamtkonzeption terminiert und ausgeführt. n rgi

Gut erkennbar: die breite Kluft im oberen Teil des Felsturms (Bild oben) wo gewisse Teile der Felswand nur noch dank einer Netzsicherung nicht in die Tiefe stürzten (mitte). Trotz der sehr engen Platzverhältnisse konnte ein Klein-bagger eingesetzt werden (Bild unten). Bilder Bauamt Nidwalden

Nur für Schwindelfreie: der Blick von oben auf die Baustelle.

Page 43: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

Aktuell 2/2014 43

V E R S C H I E D E N E S

Kurz und bündig24. Oktober: TheaterpremiereAuf der Bühne der Mehrzweckhalle findet die Première des Theaterstücks «Liebesgrüsse aus Mexiko» (Original-titel: «Airline Wassermann») statt. Das Lustspiel in drei Akten von Daniel Kaiser ist bereits die 25. Produktion des Theatervereins Stansstad. Der-nière ist am 15. November.

11. September: WildwestMitten auf einer Kreuzung werden in Stansstad zwei minderjährige Einbre-cher von der Kantonspolizei Nidwal-den geschnappt. Die beiden ausländi-schen Jugendlichen waren zuvor in Hergiswil in eine Wohnung eingebro-chen.

15. September: Geradeaus

Ein Lieferwagen fährt auf dem Nor-malstreifen der Autobahn A2 in Rich-tung Stans. Nach der Achereggbrücke, im Bereich der Autobahnausfahrt Stansstad hantiert der Neulenker am Autoradio. Dabei gerät er unbeabsich-tigt auf die Autobahnausfahrt und kollidierte heftig mit drei Signalpfos-ten, einem Elektrokasten und der Bö-schung. Für die Bergung des Lieferwa-gens muss die Stützpunktfeuerwehr Stans aufgeboten werden. (Bild Kapo Nidwalden)

21. September: Leiche im SeeIm Vierwaldstättersee vor Kehrsiten entdecken Fussgänger einen leblosen Körper. Die sofort ausgerückte Polizei kann die Leiche einer 36-jährigen Pro-stituierten aus Bulgarien bergen.

Trotz umfangreicher Ermittlungen ist das Tötungsdelikt bis Redaktions-schluss dieser Ausgabe noch nicht ge-klärt.

27. September: Segelklub feiertMit einem Galaabend feiert der Se-gelklub Stansstad sein 50-jähriges Be-stehen. Der Klub wurde 1964 aus der Taufe gehoben. Derzeit zählt der Ver-ein 185 Mitglieder.

23. August: Ab aufs WakeboardIm Rotzloch bei Stansstad findet zum zweiten Mal ein Wettbewerb im Rah-men der «Come & Ride-Tour» statt. Rund 40 Personen nehmen daran teil und zeigen mit ihren Wakeboards – gezogen von einem Motorboot – zahl-reiche verrückte Kunststücke. Bilder unter www.come-ride-tour.ch.

9. August: Rio ChurrascoUnter dem neuen Namen Rio Chur-rasco wird nach einer längeren Pause das ehemalige Restaurant Schützen in Stansstad wieder eröffnet. Das neue Lokal steht unter der Leitung der beiden Stansstader Brüder Marco und Adrian Amstad, die zuvor die «Krone» im Dorfzentrum geführt haben. Kern-stück des «Rio Churrasco» ist ein riesi-ger Grill mitten im Restaurant. Auf of-fenem Feuer werden hier die Fleischstücke vor den Augen der Gäste zubereitet.

28. Juli: Schlammige SacheDas Motocross-Rennen in Obbürgen hat kein Wetterglück. Am ersten Wettkampftag müssen die Rennen aufgrund der Witterungsverhältnisse gar abgebrochen werden. Am Sonn-tag hingegen können die Wettkämpfe in den verschiedenen Kategorien durchgeführt werden.

31. Juli: NationalfeiertagGastkanton am diesjährigen Stans-stader Nationalfeiertag ist Zug. Ein-mal mehr haben die Organisatoren alles unternommen, um dem Publi-kum möglichst viel bieten zu können. Aus kulinarischer Sicht sind dies unter

anderem Kirschen, Zuger Chriesi-würste und Zuger Kirschtorte. Höhe-punkt der Feier, an der rund 1000 Be-sucherinnen und Besucher teilnehmen, ist der Besuch des Zuger Kabarettisten Michael Elsener. Er tritt als nicht ganz alltäglicher 1.-Au-gust-Redner auf.

14. Juni: Blick hinter die KulissenRund 3500 Personen nehmen am Tag der offenen Tür einen Blick hinter die Kulissen der Grossbaustelle auf dem Bürgenstock. Bis 2017 werden dort insgesamt fast 500 Millionen Franken in das neue Resort investiert. In die-sem sollen dereinst 800 Betten zur Verfügung stehen und 1100 Arbeits-plätze geschaffen werden.

15. Mai: Umweltpreis

Der zweite Umweltpreis des WWF Unterwalden geht an die Amphibien-freunde Kehrsiten. Jahr für Jahr sor-gen diese dafür, dass Tausende Erd-kröten, die im Frühjahr von den Hängen des Bürgenstocks zum See wandern, heil über die Strasse kom-men. «Die Jury war beeindruckt von der Ausdauer und dem jahrelangen Einsatz zu Gunsten der Erdkröten», sagte Josef Blättler, Vorsitzender der Jury, bei der Preisverleihung in Grafen-ort. n rgi

Page 44: Aktuell 2/2014 · 2 Gemeinde Stansstad EDITORIAL In Würde alt werden IMPRESSUM «Stansstad aktuell», die Informationszeitschrift der Gemeinde Stansstad, erscheint zwei Mal jährlich

R U B R I K

Wichtige TelefonnummernDr. Marco Arpagaus 041 610 61 31Dr. Gottfried Glatting 041 610 22 77Dr. Daniel Flüeler 041 610 00 61Dr. Oliver Isepponi, Zahnarzt 041 610 66 55Kantonsspital Stans 041 618 18 18Kantonsspital Luzern 041 205 11 11Kinderspital Luzern 041 205 11 11Klinik St. Anna Luzern 041 208 32 32Rega 1414Tox-Zentrum (Gift-Info),dringende Fälle 145nicht dringende Fälle 044 251 66 66Spitex Nidwalden 041 618 20 50Sanitäts-Notruf 144Polizei-Notruf 117Feuerwehr-Notruf 118Gemeindeverwaltung 041 618 24 24Kulturkommission 041 618 24 24Schulsekretariat 041 610 49 73Kath. Pfarramt 041 610 32 84Ev.-ref. Pfarramt Stans 041 610 21 16Friedhofverwaltung 041 610 56 22Post Stansstad 058 454 75 19

Abstimmungen und Wahlen 2014/2015

25. November HerbstgemeindeversammlungenPolitische Gemeinde und Schulgemeinde

30. NovemberEidgenössische Abstimmungen

8. März 2015Eidgenössische Abstimmungen

28. Mai 2015FrühlingsgemeindeversammlungenPolitische Gemeinde und Schulgemeinde

Gemeindeverwaltung StansstadPostfach 463Achereggstrasse 16362 StansstadTel 041 618 24 24Fax 041 618 24 [email protected]