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Das Fachjournal 1 | 2017 NACHHALTIG BAUEN Nordwestschweiz Überzeugend: Wohnüberbauungen in Riehen und Oberrohrdorf Realistisch: Energiespeicher sind die Lösung Beispielhaft: Spannende Sanierungen/Aufstockungen in Sissach und Würenlingen Vorbildlich: Das Baselbieter Energiepaket Ein Produkt der Gerber Media, Zürich

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Das Fachjournal 1 | 2017

N A C H H A L T I G

BAUENNordwestschweiz

Überzeugend: Wohnüberbauungen in Riehen und Oberrohrdorf

Realistisch: Energiespeicher sind die Lösung

Beispielhaft: Spannende Sanierungen/Aufstockungen in Sissach und Würenlingen

Vorbildlich: Das Baselbieter Energiepaket

Ein Produkt der Gerber Media, Zürich

www.flumroc.ch

DACHCOM

Schweizer Steinwolle

Inhalt

Fachbeiträge

10 Sanieren, umnutzen, ersetzen – wie umgehen mit dem Bestand? René Mosbacher, Verein eco-bau

28 Baselbieter Energiepaket Sarah Früh, IWF AG, Liestal

31 Das Wärmepumpen-System-Modul Georges Guggenheim, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz

54 Wärmeversorgung mit Holz – Bivalente Anlage in Sins Michael Tibisch, Leiter Kommunikation Holzenergie Schweiz

58 Energiespeicher sind die Lösung, praktische Beispiele Julia Gremminger

Objektvorstellungen

4 MFH Aescherstrasse, Basel

14 Sanierung und Aufstockung EFH Sissach

23 Neubau regionale Musikschule Liestal

33 Wohnüberbauung Classic Riehen

37 Wohnüberbauung im Feld Oberrohrdorf

49 Sanierung und Aufstockung EFH Würenlingen

62 EFH Auenstein

70 EFH Nesselnbach

74 EFH Lommiswil

Rubriken

57 Redaktionelle Partner

80 Führende Unternehmen

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 1

Impressum

HerausgeberGerber MediaRütihofstrasse 9, 8049 ZürichTelefon 044 341 16 41www.gerbermedia.ch

Grafik / Layout click it AGSeetalstrasse 2, 5703 Seonwww.clickit.ch

DruckEffingerhof AG Storchengasse 15, 5201 Brugg www.effingerhof.ch

RedaktionGerber MediaAnita Bucher, Carmen Nagel Eschrichwww.gerbermedia.ch

GastautorenHeinz Tännler, Vorstandspräsident Verein Minergie, Finanzdirektor des Kantons ZugSarah Früh, IWF AG, LiestalJulia Gremminger, ThunGeorges Guggenheim, FWS Fachvereinigung Wärmepumpen SchweizRené Mosbacher, Verein eco-bauMichael Tibisch, Holzenergie Schweiz

FotosAtelier für FotografieRené Rötheli, 5400 Badenwww.rrphoto.ch

Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft)Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 ZürichNachdruck, auch auszugsweise, bedarf der aus drücklichen Genehmigung des Verlages.Einzelverkaufspreis: CHF 14.–Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.–

Titelbild: Wohnüberbauung im Feld, Oberrohrdorf Walker Architekten AG, Brugg

Helios SpitzenleistungenLüftungssysteme von Helios werden eingesetzt im Wohnungs-, Industrie- und

Gewerbebau sowie in allen Gebieten der Klima-, Wärme-, Kälte- und Trocknungstechnik.

Mit Leistungsbereichen von 90 m³/h bis 2,2 Mio. m³/h und Laufraddurchmessern

bis 7100 mm zählt die Helios Produktpalette zu den bedeutendsten in Europa.

Das neue Helios EcoVent Verso Laibungs-element – Ratz. Fatz. Unsichtbar.Der EcoVent Verso setzt seit seiner Marktein-führung Massstäbe im Bereich der dezentralen Wohnraumlüftung. Die Wärmerückgewinnung erfolgt im Reversierbetrieb, das heisst Zu- und Abluftphasen wechseln sich ab. In der Abluft-phase nimmt der Keramik-Wärmespeicher die Wärme der Raumluft auf und speichert diese. Im anschliessenden Zuluftbetrieb wird die frische Aussenluft durch den Keramikspei-cher geleitet und übernimmt dessen Wärme, so dass die frische Luft vorgewärmt in den Wohnraum strömt. Um möglichst wenig von der Lüftungsanlage zu sehen, hat Helios ein Laibungselement entwickelt, das die Aussen-fassaden-Blende geschickt verschwinden lässt. Das Element aus hochdämmendem EPP lenkt die Luft innerhalb des Wärmedämmverbunds-systems um 90° in die Fensterlaibung. Auf-grund der ausgeklügelten Konstruktion kann

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eine flexible Montage von rechts oder links, ohne Umbau oder Mehraufwand erfolgen. Darüber hinaus ist das EPP-Element mittels Säge oder Heissdraht beliebig kürzbar und kann mit geringstem Aufwand an die bauli-chen Gegebenheiten angepasst werden. Die Tatsache, dass sich das Element vollständig in die Dämmung integriert und ausser dem Gitter in der Fensterleiste kein Bauteil zu sehen ist, revolutioniert die dezentrale Lüftung im KWL-Bereich erneut.

Hochwertige Design-WandgitterDas edle Design-Gitter, das perfekt auf die Funktion des dezentralen Lüftungsgeräts ab-gestimmt ist, steht in drei Varianten zur Verfü-gung. Neben der Edelstahl-Variante und einer transparent beschichteten Ausführung für küstennahen Einsatz, ist das robuste Gitter auch in neutralem weiss erhältlich. ❰

Das Laibungselement wird vollständig in die Dämmung integriert. Zu sehen ist nur

das Design-Lüftungsgitter.

Das neue Helios EcoVent Verso Laibungselement verbindet geschickt höchste Designansprüche mit Funktionalität.

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2 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 3

Minergie setzt erneut den Standard für die Zukunft

herausgestellt. Minergie hat die Wahrnehmung von nachhaltigem Bauen und Energieeffizienz in der Bevölkerung entscheidend verändert. Der Standard hat von Anfang an auf höheren Komfort, besseren Werterhalt und Investitions-sicherheit gesetzt. Energieeffizienz war sozu-sagen als Bonus darin enthalten. Damit hat sich Minergie als starke, über die Landesgren-zen hinaus bekannte Marke etabliert. Der Mitteleinsatz über diese Marke ist hoch effizient, weil transparent und innovations-fördernd. Inzwischen leben rund eine halbe Million Menschen in Minergie-Häusern. Mehr als 43 000 Gebäude sind bereits nach Minergie zertifiziert. Die jährlich rund 3000 Bauherrin-nen und Bauherren, die bewusst nach Minergie bauen, bilden die Basis exakt dieser liberalen Umsetzung kantonaler und nationaler Energie-politik.Jetzt hat Minergie die drei Gebäudestandards Minergie, Minergie-P und Minergie-A umfas-send überarbeitet. Beim Innovations-Standard Minergie-A ist die Eigenproduktion sogar grös-ser als der Jahresenergiebedarf. Das Gebäude wird damit vom Konsumenten zum Energie-produzenten. Mit «MQS Bau» und «MQS Be-trieb» wurden zwei neue Produkte lanciert, welche gewährleisten, dass Gebäude nicht nur überdurchschnittlich gut geplant, sondern auch mängelfrei gebaut und hoch effizient be-trieben werden. Damit leisten sie einen wich-tigen Beitrag daran, die jährlichen Kosten der Baumängelbehebung von rund 1,6 Milliarden Franken zu reduzieren. Das freiwillige und gleichzeitig einfach umzu-setzende Erfolgsrezept bleibt. Minergiegebäude stehen auch weiterhin für Komfort, Effizienz und Werterhalt. Ich bin davon überzeugt, dass Minergie damit seine Rolle als Wegbereiter ei-ner nachhaltigen und energieeffizienten Bau-kultur in der Schweiz fortsetzt.

Heinz TännlerVorstandspräsident Verein MinergieFinanzdirektor des Kantons Zug

Das Streben nach hoher Energieeffizienz und tiefen CO2-Emissionen prägen die Politik der Kantone und des Bundes im Gebäudebereich. Vor dem Hintergrund der nationalen und inter-nationalen Klimapolitik wurden anspruchsvolle Ziele formuliert und mit den MuKEn 2014 an der Konferenz der Energiedirektoren verab-schiedet. Als ehemaliger Baudirektor des Kantons Zug ist mir bewusst, dass der Vorbildfunktion des Staates und einer gezielten Förderung von wegweisenden Projekten eine hohe Bedeutung zukommt. Als Finanzdirektor weiss ich aber auch, dass die vorhandenen Mittel knapp sind und in anderen Direktionen ebenfalls benötigt werden. Umso mehr plädiere ich als bürger-licher Regierungsrat für eine liberale Um-setzung. Alle beteiligten Parteien müssen an einem Strick ziehen. Es gilt, die vorhandenen Möglichkeiten auszuschöpfen, bevor mit neuen Regulierungen die Bürgerinnen und Bürger zu weiterer Sparsamkeit verpflichtet werden. Der freiwillige Standard Minergie hat sich dabei seit 1998 als ein tragendes Element in der Realisierung der Schweizer Energiepolitik

Editorial

MFH Aescherstrasse Basel

Über lange Zeit stand auf dieser Parzelle, der einzig unbebauten weit und breit, eine Tanne. Eine seltsam anmutende Lücke in einer sonst geschlossenen Häuserzeile. Immobilien Basel-Stadt konnte das Areal von privaten Eigentü-mern übernehmen und beschloss im Jahr 2009 hier ein Neubauprojekt mit nachhaltigem Vor-bildcharakter zu realisieren.

Sinnvolle QuartierverdichtungAcht Jahre später muss man schon genauer hinsehen um das junge Baujahr des zurück-haltend gestalteten Mehrfamilienhauses an der Aescherstrasse 12 zu erahnen. Das neue Wohnhaus gliedert sich gut in die Häuserzeile

Ein Musterbeispiel für städtische Nach-haltigkeitVon Anita Bucher

Im beliebten Basler Bachlettenquartier

ist ein nachhaltiges Mehrfamilienhaus ent-

standen, das Wohnraum für Menschen in

der zweiten Lebenshälfte bietet. Das Null-

energie haus ist ein Pilotprojekt von Immobi-

lien Basel-Stadt. Es dient als Musterbeispiel

für städtische Nachhaltigkeit und soll

aufzeigen, dass eine innovative energetische

Lösung auch wirtschaftlich interessant

sein kann.

4 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Fotos: Ruedi Walti, Basel

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 5

Minergie-A-ECO

ein und vermittelt zwischen den beiden Nach-barbauten aus den 50-er und 60-er Jahren. Bewusst wurden Kleinwohnungen mit Wohn-raum für ältere Menschen geschaffen. Denn im Bachlettenquartier gibt es viele Reihenein-familienhäuser oder Villen, welche für Men-schen in der zweiten Lebenshälfte eigentlich zu gross sind, oft aber mangels Alternative von ihren Bewohnern nicht aufgegeben werden. Dadurch fehlt wiederum Platz für Familien. Die sieben Alterswohnungen sind eine Antwort darauf und somit ein kleiner Beitrag zur Quar-tiersverdichtung.

Viele Ansprüche an die ArchitekturEntstanden ist ein angenehm anzusehender Baukörper, der weder zu sehr heraussticht, noch in der Masse verschwindet. Ein Ge bäude, das zeitgemäss ist und das trotzdem zwischen den verschiedenartigen Nachbarbauten aus den 50-er und 60-er Jahren vermitteln kann. Es ist das Resultat dreier zusammengeschlos-sener Architekturbüros, welche den ausge-schriebenen Wettbewerb gewannen und ent-sprechend viel Knowhow einfliessen liessen.

BauherrschaftEinwohnergemeinde Basel-Stadtp/a Immobilien Basel-StadtFischmarkt 104001 Baselwww.immobilienbs.ch

GeneralplanerOPQMB GeneralplanerOsolin & Plüss Architekten BSA AGquade architectsMoosmann Bitterli Architekten SIA STVMattenstrasse 16A4058 Basel

BauingenieurWMM Ingenieure AGFlorenz-Strasse 1d4142 Münchensteinwww.wmm.ch

Holzbau-IngenieurPirmin Jung IngenieureGrossweid 46026 Rainwww.pirminjung.ch

Energie und HaustechnikWaldhauser + Hermann AGFlorenz-Strasse 1d4142 Münchensteinwww.waldhauser- hermann.ch

Osolin&Plüss Architekten, Quade Architects und Moosmann Bitterli Architekten aus Basel zogen alle Register und schufen ein ästhe-tisch schönes, nachhaltiges Stadthaus. Der Erschliessungskern mit Lift und Treppenhaus besteht aus Beton, alles andere wurde im öko-logischen Holzbau konstruiert. Wo Holz drin ist, soll auch Holz drauf, sagten sich die Archi-tekten und warten mit einer in grauer Farbe gestrichenen Holzfassade auf.Dass das Gebäude trotz moderner Fassade nicht fehl am Platz wirkt, liegt daran dass es die städtische Architektur der Nachbarhäuser aufnimmt und fortführt, wie etwa deren Dach-Gauben oder Fensterbrüstungen. Eine subtile Farbfindung mit hellen Fensterbrüstungen und bordeaux-roten Fensterrahmen rundet das äussere Erscheinungsbild des Neubaus ab.

Nachhaltiges PionierprojektLast, but not least, ist der Neubau an der Aescher strasse ein energetisches Pilotprojekt. Er verfolgt die Zielsetzung der 2000-Watt-Ge-sellschaft und erreicht als erstes Projekt im Kanton Basel-Stadt die Kriterien der Label-

6 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

MFH Aescherstrasse Basel

Kombination Minergie-A-ECO. Das Wohnhaus ist mit hochwertigen Dämmmaterialien und Fenstern ausgestattet. Die Heizwärme bezieht es mittels Wärmepumpe und Erdsonde aus dem Erdreich. Mit der dachintegrierten Photo-voltaikanlage produziert es mindestens so viel Strom, wie seine Bewohner jährlich für die Wärmeproduktion verbrauchen und ist somit ein Nullenergiehaus.

Ein Monitoring überprüft die NachhaltigkeitMit reinen Berechnungen gibt sich Immobi-lien Basel-Stadt jedoch nicht zufrieden. Eine konsequente Auswertung der Pilotphase soll zum Erkenntnisgewinn für Theorie und Praxis beitragen. Die Ergebnisse davon werden später in weitere nachhaltige Bauprojekte einfliessen und auch interessierten Bauherren, Investo-ren oder Fachleuten zur Verfügung stehen. Zu diesem Zweck wurde die Projektentwicklung von Anfang an durch das Institut «Energie am Bau» der Fachhochschule Nordwestschweiz begleitet. Die Fachstelle wirkt aber auch in der Nach-kontrolle, während der Nutzungsphase, mit. Der tatsächlich gemessene Energieverbrauch wird mit den berechneten Werten aus der Planungsphase verglichen. Bei Abweichun-gen werden die Gründe dafür eruiert und der Betrieb der Haustechnik entsprechend opti-miert. Gegenwärtig werden die Daten des ers-ten Betriebsjahres ausgewertet. ❰

Minergie-A-ECO

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Angaben gemäss "Nachweis MINERGIE-A", in MJ/(m2a)

Energiefluss

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 7

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N A C H H A L T I G

BAUEN Berner Unternehmenspreis NEUE ENERGIE 2016Ein grosser Tag in der Geschichte der Wenger Fenster AG war der 22. Juni 2016. An diesem Tag wurde dem Unternehmen der Berner Un-ternehmerpreis NEUE ENERGIE 2016 verliehen. Die Firma überzeugte die Jury als Muster-KMU hinsichtlich Betrieb, Innovation und sozialer Nachhaltigkeit. Die funktionalen, energetisch hochwertigen und optisch perfekt integrierba-ren Fenstersysteme und Dachfenster für Solar-dächer sind die Kernkompetenz des Unterneh-mens. Ausserdem beeindruckte die Jury auch der verantwortungsvolle Umgang mit Energie im Betrieb, der im Leitbild der Unternehmung verankert ist. ❰

Das Fachjournal 2 | 2016

N A C H H A L T I G

BAUENBern | Solothurn

Anspruchsvoll: 2000-Watt-Areale am Beispiel der Siedlung Stöckacker Süd

Kultiviert: Nachhaltige Gastlichkeit im Saanenland

Wegweisend: Gesamtsanierung Überbauung Fröschmatt

Nachahmenswert: Mehrgenerationenhaus in Gunzgen

Ein Produkt der Gerber Media, Zürich

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Wenger Fenster AG – gut gerüstet für die Zukunft!

Die Wenger Fenster AG produziert in Wimmis und Blumenstein Fenster, Eingangstüren,

Schiebeelemente und Verglasungen sowie Dachfenster. Der verantwortungsvolle Umgang mit

Ressourcen ist im Leitbild der Unternehmung verankert und die Produktionsbetriebe sowie

die Fahrzeuge erfüllen die höchsten Anforderungen an Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit.

Bestes Energiesparfenster www.topten.chDas beste Energiesparfens-ter der Schweiz heisst Eiger Pollux 82 (topten.ch). Mit der Einführung der Energieetiket-te wurden die Wenger Haupt-produkte mit der höchsten Klasse A ausgezeichnet. Mit diesem Label lässt sich das

Energieverhalten von Fenstern erkennen und vergleichen. Neu werden auch die Energiege-winne durch die Sonneneinstrahlung mit be-rücksichtigt.

DachfensterAusserhalb von Standardlösungen oder in Ver-bindung mit In-Dach Photovoltaik Anlagen kommen Wenger Dachfenster zum Einsatz. Sie überzeugen mit flächenbündiger Ganzglasoptik und höchsten Wärmedämmwerten und eignen sich für verschiedenste Dachtypen. Mit dem Dachfenstersystem können Solardächer ohne technische Kompromisse mit schönem Design ausgestattet werden. Der grosse Erfolg mit den Dachfenstern und Dachverglasungen war Moti-vation genug, die Produktpalette in diesem Be-reich zu erweitern. Für Indachsysteme von zehn Photovoltaik-Herstellern werden Lösungen an-geboten. Auch individuelle Dachverglasungen für schützenswerte Objekte oder anspruchs-volle Neubauten sind beliebt.

Foto: BE Netz AG, Ebikon

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Das Fachjournal 2 | 2015

N A C H H A L T I G

BAUENOstschweiz

Energieagentur St.Gallen: Bindeglied zwischen Fachleuten und Konsumenten

Der Passivhaus-Pionier: Im Gespräch mit Architekt Pierre Honegger

Das Haus aus Stroh in Märstetten

Das Haus ohne Heizung in Rebstein

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Maximaler Komfort beiminimalem Energieverbrauch

Lü�ung: Hohe BehaglichkeitimWinter und im Sommer

Wen kümmert‘s was der Ölpreis macht?

Die Informations-Gemeinscha� Passivhaus Schweiz

ist ein Zusammenschluss von innovativen Unterneh-

men, die sich seit vielen Jahren mit dem nachhaltigen

Bauen beschä�igen. Weil der Passivhaus-Standard

sinnvoll, technologisch ausgerei� und wirtscha�lich

ist, setzt sich die IG Passivhaus für eine rasche Ver-

breitung dieser Technologie ein. Gleichzeitig garantie-

ren die Mitglieder dem Kunden das strikte Einhalten

der Richtlinien und beste Planungs- und Ausfüh-

rungsqualität.

Geschä�sstelle IG Passivhaus SchweizIrene Mischler

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Telefon: + 42 (0) 52 740 01 48E-Mail: [email protected]

12. November 2015Minergie-P/-A Basiskurs13. November 2015

Energieforum Schweiz

14. November 2015Bauherrenseminar

14./15 November 2015Intern. Tage des Passivhauses

weitere Infos unter:www.toft.ch

Passivhaustage Schweizvom 12. - 15. November 2015

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Das Fachjournal 3 | 2015

N A C H H A L T I G

BAUENZürich/Thurgau

Wegweisend: Minergie-ECO Wohnüberbauung Rautistrasse in Zürich

Zukunft: Gesund und ökologisch bauen lernen

Eindrucksvoll: Massivholzbau in Hombrechtikon

Beispielhaft: Minergie-A Wohnüberbauung in Mönchaltorf

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Das Fachjournal

N A C H H A L T I G

BAUENBern | Solothurn

Anspruchsvoll: 2000-Watt-Areale am Beispiel der Siedlung Stöckacker Süd

Kultiviert: Nachhaltige Gastlichkeit im Saanenland

Wegweisend: Gesamtsanierung Überbauung Fröschmatt

Nachahmenswert: Mehrgenerationenhaus in Gunzgen

Ein Produkt der Gerber Media, Zürich

Das Fachjournal 1 | 2016

N A C H H A L T I G

BAUENZentralschweiz

Standardisierung von Holzbauten: swisswoodhouse in Nebikon

Thermische Vernetzung von Gebäuden: Prof. Matthias Sulzer im Interview

Beispielhaft: Kindergarten Kerns im Standard Minergie-A

Nachhaltig sozial: Wohnhaus Rufi n Seeblick in Oberwil ZG

Ein Produkt der Gerber Media, Zürich

STIEBEL ELTRON AG

Die gute alte WärmepumpeViele ältere Wärmepumpen laufen über Jahre problemlos:

Sie sind solide gebaut und verrichten zuverlässig ihren Dienst. Dennoch kann es sich loh-

nen, frühzeitig einen Ersatz zu planen.

Was lange währt ...Eine Wärmepumpe hat eine relativ lange Lebensdauer: 15 bis 20 Jahre läuft sie bei regelmässiger Wartung meist tadellos. Mit zunehmendem Alter jedoch kann das Gerät Verschleisserscheinungen aufweisen, was Re-paraturen nötig macht. Und was dann? Wenn die Wärmepumpe mitten in der Heizperiode aussteigt, ist das sehr unangenehm: Bis das neue Gerät bestellt, geliefert und installiert ist, kann es dauern.

Kommt Zeit, kommt RatDa ist es doch besser, sich frühzeitig über ei-nen Austausch Gedanken zu machen. Ist die Wärmepumpe älter als 18 Jahre, lohnt sich ein Ersatz in jedem Fall. Denn die neueren Modelle bieten einige Vorteile: Durch moderne Tech-nologien erreichen sie eine wesentlich höhere Leistungszahl. Auch die Lautstärke kann durch die Modernisierung deutlich verringert wer-den. Zudem verfügen ältere Wärmepumpen vielfach noch über umweltschädliche Kälte-mittel, welche in der Schweiz mittlerweile ver-

boten wurden. Fortschrittliche Wärmepumpen hingegen enthalten ökologische Kältemittel und sie weisen einen weiteren wesentlichen Vorteil auf: Durch die moderne Technologie erreichen die neuen Wärmepumpen ganz-jährig eine hohe Effizienz, was zu geringeren Energiekosten führt. Bis zu einem Drittel der Betriebskosten lassen sich so einsparen. Die Anschaffungskosten sind zwar nicht unwe-sentlich, aber kalkulierbar. Ganz im Gegensatz zu unplanmässigen Reparaturausgaben.

Gut geplant ist halb geheiztWer einen Austausch im Frühling oder Som-mer ins Auge fasst, ist für die kommende Heizperiode gut gerüstet. In dieser Zeit lassen sich in Ruhe die Kosten durchrechnen, ein ge-eignetes Modell aussuchen und mittelfristig einen passenden Termin für Installation und Inbetriebnahme reservieren. Es macht also Sinn, sich auch bei der Heizungssanierung frühzeitig Gedanken zu machen. Denn nach dem Winter ist bekanntlich vor dem nächsten Winter. ❰

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RubriktitelFlumroc AG

Steinwolle für das Glas-HochhausDas höchste Gebäude in Pratteln trägt auch die Handschrift der Flumroc AG:

Das Flumser Unternehmen war für die Dämmung der Fassade des Ceres Tower zuständig

und stellte dafür speziell zugeschnittene Wärmedämm- und Brandschutzplatten

aus Steinwolle her.

Steinwolle – die VorteileSteinwolle ist ein Naturprodukt und eignet sich hervorragend für Dämmungen an und in Gebäuden aller Art. Die Vorteile von Stein-wolle auf einen Blick:

_ brennt nicht (Schmelztemperatur höher als 1000 Grad Celsius)_ Brandriegel ist nicht erforderlich_ hohe Schalldämmung_ Zulassung für Hochhäuser_ äusserst langlebig_ leicht zu verarbeiten_ formstabil

8 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Eine Visualisierung des Ceres Towers, wie ihn das atelier ww entworfen hat.

Noch rahmen die Gerüste den Ceres Tower in Pratteln ein. Vereinzelt spiegeln sich Glasflä-chen, wenn Sonnenstrahlen auf das neue Hoch-haus mit 82 Meter Höhe treffen. Das endgültige Aussehen des höchsten Gebäudes in Pratteln im Kanton Baselland lässt sich momentan je-doch nur erahnen. Der Turm steht mit einem «breiten Fuss» am Boden und erschlankt auf der Höhe der benachbarten Gebäude. Der Bau des Wohn- und Geschäftsgebäudes ist bereits weit vorangeschritten, der Innenausbau läuft auf Hochtouren. Das Zürcher Architekturbü-ro atelier ww hat die obersten 15 Geschosse als Mietwohnungen konzipiert, in den sieben darunterliegenden Etagen entstehen Büro-räumlichkeiten. In den drei Untergeschossen wird eine Tiefgarage mit rund 200 Parkplätzen realisiert. Gebaut wird nachhaltig nach Miner-gie-Standard. Direkt angrenzend an den Ceres Tower schliesst die langgestreckte, ebenfalls von atelier ww geplante Wohnüberbauung Ceres Living an, in der sich 136 Wohnungen in unterschiedlichen Grössen befinden. Im Okto-ber 2017 werden die ersten Mieter in den von der HRS Real Estate AG für den Immobilien-fonds der Credit Suisse AG erstellten Turm, einziehen, zu dessen Bau auch die Flumroc AG beigetragen hat.

«Die beste Lösung»«Die Flumroc AG war das einzige Unternehmen, das eine auf das Objekt zugeschnittene Lösung für die Fassade präsentiert hat», sagt Jürg Ryser, Projektleiter des Fassadenbauers Rytz AG. Obwohl der grössere Teil der Fassade des Ceres Towers aus Glas besteht, mussten doch etliche Teilbereiche gedämmt werden. Zudem gelten bei einem Hochhaus strenge Brand-schutzvorschriften. Hier punkten die Steinwoll-produkte der Flumroc AG besonders, denn: Steinwolle brennt nicht. Im Brandfall bleibt sie bei über 1000 Grad Celsius formstabil. Die hohe Schmelztemperatur hindert Flammen wir-

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Die Flumroc AG in KürzeFlumroc stellt seit über 60 Jahren in Flums (SG) vorwiegend aus Schweizer Gestein Stein-wollprodukte her. Über 230 Mitarbeitende stellen die Produktion und Auslieferung von hoch-wertigen Dämmprodukten für Wärmedämmung, vorbeugenden Brandschutz und Schall-schutz sicher.

Flumroc AGPostfach

8890 FlumsTel. 081 734 11 11Fax 081 734 12 13

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Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 9

kungsvoll an der Ausbreitung. Auch logistisch bringt der Bau eines Hochhauses besondere Herausforderungen mit. «Flumroc war sehr gut vorbereitet und hatte sich eingehend mit dem Projekt auseinandergesetzt», sagt Ryser. «Sie hatten einfach die beste Lösung.»

Auf die Fassade zugeschnittenAufgrund der strengen Brandschutzvorschrif-ten und der baulichen Gegebenheiten such-te Flumroc eine individuelle Lösung für die Fassadendämmung. Diese fanden die Flum-ser Spezialisten in Zusammenarbeit mit der Rytz AG, den Architekten und den zuständigen Brandschutzfachstellen. «Die Zusammenarbeit klappte hervorragend», lobt Jürg Ryser. «Flum-roc hat zum Beispiel die ganzen Brandschutz-abklärungen durchgeführt und dokumentiert. Das hat uns viel Arbeit erspart.» Die Lösung von Flumroc: ein zum Teil mehrlagiger Auf-bau der Brandschutzplatten FPI 700, FPI 100, Dämmplatte 3, MEGA und PARA. Alles in Spe-zialzuschnitten eigens für dieses Projekt – eine zusätzliche Herausforderung für den Fassaden-bauer und das Flumser Unternehmen. Teile der

Fensterelemente, insbesondere die Sturz- und Brüstungselemente, wurden mit der Dämmung separat in der Werkstatt des Fassadenbauers hergestellt. Die Pfeilerbereiche und die De-ckenstirnen hingegen wurden direkt auf der Baustelle gedämmt. Das brachte logistische Herausforderungen mit sich: Die speziell und auf unterschiedliche Masse zugeschnittenen Dämmplatten mussten an verschiedene Orte – nämlich auf die Baustelle und in die Werkstatt – geliefert werden. Damit die 17 unterschiedli-chen Zuschnitt-Typen für alle Beteiligten gut erkennbar waren, markierte Flumroc die Palet-ten und Pakete gut sichtbar mit Hilfe einer Spe-zialetikette. Die Zuschnitte für die Werkstatt-produktion der Rytz AG liess Flumroc einem Händler vor Ort zukommen, von wo sie nach Bedarf in die Werkstatt transportiert wurden. Das Material für die Baustelle lieferte Flumroc direkt in mehreren Etappen. Für diesen orga-nisatorischen und logistischen Kraftakt muss-te die Zusammenarbeit sowohl extern als auch intern reibungslos funktionieren. Projektleiter Jürg Ryser findet für die Arbeit von Flumroc nur ein Wort: «Tipptopp!» ❰

Die Aussenarbeiten am Ceres Tower sind praktisch abgeschlossen. Nun ist der Innenausbau an der Reihe.

Detailansicht der Dämmungsarbeiten an der Fassade.

Die speziell zugeschnittenen und sorgfältig beschrifteten Flumroc-Dämmplatten auf der Baustelle.

10 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Verein eco-bau

Sanieren, umnutzen, ersetzen – wie umgehen mit dem Bestand?

Was tun, wenn Gebäude in die Jahre kommen? Wie man diese Frage aus Sicht der Nach-

haltigkeit angehen kann, zeigte sich an einer Veranstaltung Ende März in Basel. Eingeladen

hatten der Verein eco-bau und das Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS).

Wenn ein Gebäude in die Jahre kommt, muss – sofern es nicht unter Schutz steht – oft ent-schieden werden, ob sich eine Sanierung noch lohnt oder ob es besser rückgebaut und durch einen Neubau ersetzt werden soll. Diese Fra-ge zu beantworten ist nicht ganz einfach. Es gilt einerseits den Zustand des Bauwerks zu beurteilen und andererseits wirtschaftliche Szenarien zu vergleichen. Anspruchsvoll wird es erst recht, wenn eine wirklich nachhaltige Lösung gefunden werden soll, die auch für die Gesellschaft und die Umwelt optimal ist. Dann spielen weitere Aspekte wie Nutzungsqualität, Logistik, graue Energie, Schadstoffemissionen oder Systemtrennung eine wichtige Rolle. Sie alle gilt es gegeneinander abzuwägen und mit der künftigen Nutzung in Einklang zu bringen.

Ende März veranstalteten der Verein eco-bau und das Netzwerk Nachhaltiges Bauen (NNBS) eine Fachtagung zu diesem Thema. Dort gab es Referate, die sich unter anderem um vier gebaute Beispiele aus dem Kanton Basel-Stadt drehten. Diese Objekte konnten am Nachmit-tag auch unter kundiger Führung besichtigt werden. Gekommen waren rund 250 Planer, Architekten, Investoren sowie Fachleute aus den Baubehörden.

Die Sicht des ImmobiliendienstleistersAls erster Referent erläuterte Daniel Grando, Mitglied der Geschäftsleitung Halter Immobi-lien, wie er als Immobiliendienstleister an das Thema herangeht. Seine Erfahrung ist, dass in der Planung grundsätzlich viel zu schnell auf bauliche Lösungen hingesteuert wird. Deshalb erarbeitet er für eine Bestandsliegenschaft zu-erst eine Strategie, auf der die Planung auf-bauen kann. Dabei geht er folgendermassen vor: Als Erstes werden die Potenziale abgeklärt, beispiels-weise hinsichtlich Kosten, Risiken, Erträgen, Wert und Ökologie. Danach werden Varianten erarbeitet. Je nach Liegenschaft können die vom «Weiterbetrieb» über «geringfügige Sa-nierung», «umfassende Sanierung mit Erwei-terung» bis zum Ersatzneubau reichen. Diese Varianten werden bewertet, und zwar unter Be-rücksichtigung des ganzen Lebenszyklus. Das fängt beim Grundstück und seinem Kontext an, führt über Aspekte wie Flächeneffizienz, Ener-gie, Ökologie bis zu den Lebenszykluskosten. Basierend auf dieser Bewertung wird eine Variante zur Weiterbearbeitung vorgeschlagen. Dieses Konzept lässt sich auf Einzelobjekte und auch auf ganze Portfolios anwenden. Wie das in der Praxis geht, zeigte Grando anhand der Chancen-Risiken-Analyse, die sein Unterneh-men für das Objekt Claridenstrasse in Zürich gemacht hat.

Bild: Kunstmuseum Basel Fotograf: Julian Salinas

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 11

Ersatz in anspruchsvollem UmfeldEmanuel Christ von Christ & Gantenbein AG liess die Gäste an den grundsätzlichen Überle-gungen teilhaben, die schliesslich zum Erwei-terungsbau des Kunstmuseums Basel führ-ten. Hier ging es ja darum, dem bestehenden Gebäude ein neues hinzuzufügen. Für Christ steht bei Erneuerungen jeglicher Art vor allem und immer das Verhältnis zum Kontext im Vordergrund – also Aspekte wie ar-chitektonische Autonomie, Abgrenzung, Har-monie etc. Der Kontext beim Kunstmuseum war anspruchsvoll. Einerseits galt es, dem bestehenden, hochwertigen Altbau Rechnung zu tragen, andererseits war das verfügbare, mehrfach gefaltete Grundstück alles andere als leicht zu bebauen. Der alte und der neue Bau sollten ja als Teil des gesamten «Systems Kunstmuseum» funktionieren und auch so wahrgenommen werden. Damit der Neubau nachhaltig werden konnte (gefordert war Minergie-P-Eco) mussten für verschiedene Probleme innovative Lösungen gefunden werden. Dazu gehört etwa die gere-gelte Tageslichtführung in den Oberlichtsälen. Durch die Geometrie der geneigten, sich nach unten öffnenden (1,68 m hohen) Wände der Oberlichtelemente ist der Anteil der Glasflä-chen erheblich reduziert. Dadurch verringert sich der Sonnenwärmeeintrag in die Räume auf ein Minimum. Die geneigten Wände der Oberlichtelemente erzeugen einen hohen Re-flexionsanteil, der einer gleichmässigen und qualitativ hochwertigen Lichtverteilung zugu-tekommt. Die Lichtschutzlamellen, die über der Glasebene im Kalten liegen, sind Tages-lichtabhängig geregelt. Diese Lösung redu-ziert nicht nur den Strombedarf für die Be-leuchtung, sondern auch den sommerlichen Wärmeeintrag und somit den Energiebedarf für die Kühlung.

Ersatz mit Gewinn für die AllgemeinheitGanz anders stellte sich die Aufgabe bei den Baloise Versicherungen, wie Philippe Fürsten-berger, Gesamtprojektleiter Baloise Park und Mitglied der Direktion, ausführte. Hier war der Ausgangspunkt ein ganzes Areal, unter ande-

Fachtagung eco-bau

rem mit einem 35-jährigen Hotel und einem 60-jährigen Bürogebäude. In seinem Beitrag zeigte er, wie bei der Beur-teilung des Bestands vorgegangen wurde. So-wohl beim Hotel als auch bei den Bürobauten war die Gebäudestruktur entscheidend dafür, dass sich die Basler Versicherungen für den Ersatz und gegen die Sanierung entschieden. Die Gebäude wären mit vertretbarem Aufwand nicht an die heutigen Anforderungen anzupas-sen gewesen. Hinzu kommt, dass die zu erwar-tende Rendite nach der Sanierung gesunken wäre – einerseits, weil sich die Mieterträge über den Lebenszyklus kaum hätten steigern lassen und andererseits, weil die Betriebskos-ten mit dem Alter steigen.Am Ende resultierte ein Bebauungsplan, in dem die Stadt den Bauherrn zum nachhal-tigen Bauen verpflichtete. Damit ging man in die Testplanung. Resultat ist ein Projekt mit drei grossen Gebäuden und – als schö-nem Nebeneffekt – einem neuen öffentlichen Platz. In Zahlen ausgedrückt: Nach Abschluss der letzten Bauphase werden 620 moderne Arbeits plätze für die Baloise Group, ein neues Businesshotel der gehobenen Sternekategorie sowie 15 000 m2 Büro- und Verkaufsflä-che an attraktiver Lage zur Ver-fügung stehen.

Sanieren und dabei Fläche gewinnenGegen den Ersatz und für die Sanierung entschied sich Syn-genta bei ihrem Bü-rogebäude Rosental, wie Johannes Kretz-schmar erläuterte. Er war bei der Gruner AG, Basel, für das Projekt ver-antwortlich. Ein wesentlicher Aspekt, der für die Sanierung sprach, war die graue Energie. Beim Umbau galt es, den Charakter der bestehen-den, markanten Gebäudegruppe zu erhalten und dabei ein modernes Bürolayout zu schaf-fen. Eine weitere wichtige Aufgabe war, die

Bei der Immobilienent-wicklung arbeitet Halter Immobilien mit einem Set von 8 Themen. Bild: Halter Immobilien

René Mosbacher ist bei eco-bau für die Kommuni-kation verantwortlich

12 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Verein eco-bau

Baulogistik und den Baulärm im intensiv ge-nutzten Umfeld in den Griff zu bekommen. Das Gebäude musste an die heutigen Normen (zum Beispiel für Brandschutz und Erdbebensicher-heit) angepasst, die bestehende Quartiertrafo-station ersetzt, das Mitarbeiterrestaurant im Innenhof des Ensembles erneuert werden. Am Ende sollte das Ganze nach Minergie-P-Eco zertifiziert werden. Was das Büro-Layout anbelangt: Durch Ver-schieben der Fassaden nach aussen konnte eine Fläche gewonnen werden, die etwa ei-

Fachtagung eco-bau

nem zusätzlichen Geschoss entspricht. Eher schwierig gestaltete sich die Raumakustik in den neuen, offenen Büroflächen. Lüftung, Heizung und Kühlung wurden in die Decke integriert. Die Umsetzung der Vorgaben von Minergie-P-Eco sei durchaus anspruchsvoll gewesen, konnte aber durch intensive Beglei-tung der Bauarbeiten gelöst werden.

Sanieren trotz 70er-Jahre BetonklotzAuch bei der Sanierung der Schulanlage Bäumlihof in Basel war die Gebäudestruktur ein Knackpunkt, erklärte Bernhard Gysin, Lei-ter Schulen beim Hochbauamt Kanton Basel-Stadt. Das Mitte der 1970er-Jahre gebaute Gymnasium entsprach weder den baulichen noch den schulischen Anforderungen von heute. Es war architektonisch nicht sonderlich wertvoll und teilweise in schlechtem Zustand. Insgesamt gab es also wenige Gründe, die Ge-bäude nicht zu ersetzen. Eine umfassende Zustandsanalyse zeigt dann doch, dass sich mit dem Bestehenden eine moderne Schulanlage realisieren liess. Für die Sanierung sprach auch, dass es im Umfeld der Schule gar nicht genug Platz für einen Neubau gab. Klar war, dass der Kanton seiner Vorbild-funktion gerecht werden und eine nachhaltige Lösung finden wollte. Als Vorgabe galt, dass die Anlage den Standard Minergie-P-Eco oder ein gleichwertiges Niveau erreichen sollte. Das bedeutete unter anderem: Die Energiekenn-zahl musste von 300 MJ/m2 auf 24,2 MJ/m2 gesenkt werden. Interessant waren die Randbemerkungen zur Zertifizierung: Zuerst wollte man aus Kos-tengründen eher darauf verzichten und nur «gleichwertig» bauen. Wegen der absehbaren Probleme bei der Qualitätssicherung und der Überprüfung der Resultate, entschloss man sich dann doch zu zertifizieren, zumindest nach Minergie-Eco. Das «P» wurde wegen der schwierig umzusetzenden Perimeterdämmung fallen gelassen. Zu erwähnen bleibt, dass die ganze Anlage im laufenden Betrieb umgebaut wurde.

Zuerst schauen, dann bauenDas Fazit aus der Veranstaltung könnte etwa so lauten: Nicht zu früh auf bauliche Lösun-gen hinarbeiten, sondern zuerst eine gründ-liche Auslegeordnung machen. Sie bildet die Grundlage dafür, die richtige Strategie für die Weiterentwicklung der jeweiligen Liegenschaf-ten zu finden. ❰

Bei der der Erweiterung zum Kunsthaus Basel galt es, einem anspruchsvollen Kontext Rechnung zu tragen. Einerseits musste dem bestehenden, hochwertigen Altbau (im Vordergrund) Rechnung getragen werden, andererseits war das verfügbare, mehrfach gefaltete Grundstück alles andere als leicht zu bebauen. Bild: Kunstmuseum Basel, Fotograf: Julian Salinas

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Baloise ParkStrategischen Weitblick beweisen

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-5

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1

Jahr

25

Jahr

-15

Jahr

45

Jahr

55

Liegenschaftswert (Substanz)

Betriebskosten zu Lasten Eigentümerin

Rendite

Mietertrag

1. Lebenszyklus Gebäude 2. Lebenszyklus Gebäude

Immer, wenn es um Investitionen im Zusammenhang mit bestehenden Gebäuden geht, ist strategischer Weitblick gefragt. Der kann beispielsweise zeigen, dass sich der Mietertrag von Geschäftsliegenschaften durch eine Sanierung gar nicht wesentlich erhöhen lässt, während die Betriebskosten aber steigen. Bild: Basler Versicherungen

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 13

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Sanierung und Aufstockung EFH in Sissach

sanierungsbedürftigen Tessiner Hauses umge-hend einstellte. Den übrigen Kaufinteressen-ten fehlte es an Phantasie sich auszumalen, welches Potenzial die Immobilie barg – und daher wurde das Objekt rasch der Familie zu-gesprochen. Zusammen mit Architekt Markus Oegerli von H - O wurde ein durchdachtes Sa-nierungskonzept erarbeitet.

Gut durchdachtDafür nahm sich das Team ein Jahr Zeit, wäh-rend dem verschiedenste Ansätze auf dem bestehenden Grundstück geprüft wurden: ein zusätzlicher Neubau, ein Anbau, eine Aufsto-ckung – letztendlich überzeugte die Idee, das bestehende Erdgeschoss exakt im Ursprung zu belassen und oben mit einem Neubau zu erwei-tern, kombiniert mit verschiedenen Terrassen und Freiräumen. Eine energetische Sanierung stand anfangs nicht im Fokus, doch während

Ein Traum in WeissVon Carmen Nagel Eschrich

Reinkommen und sich wohlfühlen –

so lebt es sich in diesem frisch sanierten

Einfamilienhaus im Tessiner Stil heute.

Was sein Standort in der Region Baselland

kaum bietet, ist das milde, südländische

Klima – doch nach der energetischen Sanie-

rung im Minergie-P-Standard könnte der

Wohnkomfort im strahlend weissen Heim

kaum besser sein.

Die nahezu einzige Bedingung, welche die vier-köpfige Familie an ihr künftiges Eigenheim stellte, war, dass es kein Neubau sein sollte. Ungewöhnlich, doch die Bauherrin bestätigt: «Ich muss reinkommen und mich wohlfühlen.» Ein Gefühl, das sich bei der Besichtigung des

14 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 15

Minergie-P

der Planung schien eine optimal gedämm-te Hülle die konsequente Weiterführung der generellen Modernisierungsmassnahmen zu sein: Nachhaltig und ökologisch wurde die Auf-stockung als atmungsaktiver, leichter Holzbau ausgeführt. Er ruht auf den bestehenden 30 cm starken Mauerwänden, die mit 22 cm Stein- wolle «warm eingepackt» wurden. Die ange-brachte Dämmung verbindet Alt und Neu; äus-serlich ist der Wechsel dank weissem Verputz zu einer strahlenden Wohnskulptur verschmol-zen. Sensibel wurden dabei die Fensterpropor-tionen des Neubaus an den Bestand angepasst.

Haus mit HerzIm Erdgeschoss sollte der Charme des Tessi-ner Hauses erhalten und bewahrt werden. Er

zeichnet sich durch seine sternförmige Ent-wicklung aus, die in der Küche ihren Ursprung nimmt; sie bildet das Herzstück, in das man unmittelbar vom Windfang aus gelangt. Von diesem Dreh- und Angelpunkt aus werden das Wohnzimmer mit gemütlicher Lounge und die Südterrasse, die Bibliothek und das Arbeits-zimmer erschlossen. Vorschläge, durch abge-brochene Wände den heute typisch modernen, offenen Ess-, Koch- und Wohnbereich zu ge-nerieren, lehnte die Bauherrin selbstbewusst ab: «Uns gefällt die Kleinteiligkeit und Gemüt-lichkeit des bestehenden Grundrisses, offene Räume bieten wenig Rückzug, man fühlt sich verloren.» Im Obergeschoss mündet die Trep-pe in einen offenen Raum, eine gemütliche Lounge mit Fenstern: Diese bildet eine Puffer-

vorher

16� Nachhaltig�Bauen�|�1�|�2017

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und�Begegnungszone�zum�gegenüberliegen-den�Mädchenzimmer.�Zur�Nordfassade�befin-det�sich�der�Elterntrakt.�Das�Schlafzimmer�mit�einer�Fläche�von�16�m²�gewinnt�durch�die�rund�30�m²�grosse�geniale�Dachterrasse�enorm�an�Weite;�ein�dazugehörendes�Bad�und�eine�An-kleide�runden�das�Gesamtbild�gelungen�ab.�

Urlaub zu HauseBei� der� Sanierung� im� Jahr� 1953� wurde� der�Bestand�sensibel�bewahrt.�Nach�der�Entker-nung�entschied�man�sich�bewusst�gegen�die�Begradigung�der�Wände�und�Öffnungen�–�er-staunlicherweise� ist� im� Erdgeschoss� kaum�ein� rechter� Winkel� zu� finden:� Die� leichten�Bögen�an�Durchgängen�und�Balkonen�sowie�die� «schiefen»� Wände� sind� zwar� nicht� deut-lich�sichtbar,�werden�aber� im�harmonischen�Wohnfluss� spürbar.� Die� gewählten� Materia-lien� unterstreichen� das� südländische� Flair,�

zum�Beispiel�der�robuste�Eichenboden�und�die�warmen,�natürlichen�Farben�für�Einbauten�und�Möbel.�Stolz�ist�die�Bauherrschaft�auch�auf�die�Instandsetzung� des� offenen� Kamins;� typisch�tessinerisch�wurden�im�Putz�Sonnenstrahlen�um�die�Öffnung�zum�Feuer�eingearbeitet.�Er�schafft�Behaglichkeit�und�spendet�besonders�in� der� Übergangszeit� Wärme.� Dringend� not-wendig�ist�diese�Wärmequelle�nicht,�denn�die�Minergie-P-Zeritfizierung� bezeugt� äusserst�geringen�Energieverbrauch.�«Ganz�einfach�war�das�nicht»,�berichtet�der�Architekt,�«trotz�der�Hourdisdecke� zwischen� Untergeschoss� und�Erdgeschoss�mussten�wir�die�geforderte�Luft-dichtigkeit�erreichen.»�Komfortlüftung,�Warm-wasserkollektoren�und�die�Photovoltaikanlage�runden�die�nachhaltige�Sanierung�ab,�ebenso�die�traumhaften�Aussenanlagen�mit�Pool,�Gar-tenpavillon�–�und�natürlich�der�typisch�helle,�südländische�Naturstein.�� ❰

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 17

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18 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Fitness und Wellness dank hocheffizienter Photovoltaik

Auf dem Empa-Campus in Dübendorf wurde letztes Jahr das modulare Forschungs- und

Innovationsgebäude «NEST» eröffnet. Im Frühsommer 2017 wird das bestehende Gebäude

durch einen weiteren Teil ergänzt. Der neue Bereich, eine Fitness- und Wellness-Oase, erhält

seine Energie von zwei Meyer-Burger-Solaranlagen sowie von den trainierenden Besuchern.

sowie von einer Vielzahl an Unternehmen und Verbänden. Ziel des breit abgestützten Pro-jektes ist es, eine Brücke zwischen Labor und Markt zu schlagen. NEST bietet Unternehmen die Chance, ihre ausgereiften, jedoch noch nicht marktgeprüften Produkte unter realen Bedingungen zu testen. Produkte können so bis zur Marktreife und ohne Risiko weiterent-wickelt werden. Der grundsätzliche Nutzen von NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) liegt folglich in einer Innovati-onsbeschleunigung.

100% erneuerbarZum Zeitpunkt der Eröffnung von NEST im Frühjahr letzten Jahres existierten neben dem Backbone bereits die ersten beiden Units: Die Unit «Meet2Create», eine innovative Arbeits-umgebung, und die Unit «Vision Wood», ein Wohnraum aus Holz. Im Frühsommer 2017 wird das Gebäude mit einer dritten Unit ergänzt. Die neue Unit «Solares Fitness & Wellness»

Das Forschungs- und Innovationsgebäude «NEST» ist ein viergeschossiges Gebäude mit einer Grundinfrastruktur, dem «Backbone», und mehreren unabhängigen, modularen Ge-bäudeteilen, den «Units». Die einzelnen Units dienen nicht nur als Raum für Wohnen, Büro und Freizeit, sondern auch als Forschungs-objekte. Getestet werden der Einsatz inno-vativer Technologien und Systeme in realer Nutzumgebung sowie moderne Wohn- und Arbeitsformen. Normalerweise bleiben Units jeweils zwischen fünf und zehn Jahren in Be-trieb, bevor sie rückgebaut werden, um einem neuen Forschungsprojekt Platz zu machen.

Eine einzigartige ChanceDas europaweit einzigartige Gebäude ist ein ge-meinsames Projekt von Wirtschaft, Forschung und öffentlicher Hand. Die Empa und die Eawag führen das Projekt. Finanzielle Unterstützung erhält es vom Bundesamt für Energie (BFE), vom Kanton Zürich, von der Stadt Dübendorf

Meyer Burger (Switzerland) AGQ

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NEST zum Zeitpunkt uder Eröffnung

(Quelle: Roman Keller)

Das Atrium des NEST (Quelle: Roman Keller)

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 19

Empa-Campus «NEST» Dübendorf

wird vom Schweizerisch-Liechtensteinischen Gebäudetechnikverband suissetec unterstützt und verfolgt das vorbildliche Ziel eines 100% erneuerbaren Betriebs. Um diesem Ziel ge-recht zu werden, braucht es eine hocheffiziente Solaranlage, die auf der begrenzten Fläche ein Maximum an Energie erzeugt. Die Projektlei-tung des Innovationsgebäudes entschied sich für eine Partnerschaft mit Meyer Burger, da die Hochleistungs-Solaranlagen des Schwei-zer Herstellers aus Thun diese Anforderung am besten erfüllen. Es werden deshalb zwei hocheffiziente Meyer-Burger-Solaranlagen in der Unit installiert.

Meyer Burger hoch zweiAuf dem Dach werden 58 Meyer-Burger-Mo-dule der neusten Generation installiert. Es handelt sich um bifaciale Glas-Glas-Module, die das Sonnenlicht auf der Vorder- wie auch auf der Rückseite in elektrische Energie um-wandeln. Bei den jeweils 60 Zellen pro Modul handelt es sich um Heterojunction-Zellen. Die bahnbrechende Heterojunction Technologie (HJT) von Meyer Burger verbindet die Vorteile der kristallinen mit denen der Dünnschicht-Zelltechnologie. Die Zellen im Modul werden mit der SmartWire Connection Technologie (SWCT) von Meyer Burger elektrisch verbun-den. Diese Draht-Zellverbindungstechnologie, die die konventionelle Busbar-Technologie ablöst, bringt viele Vorteile mit sich, insbe-sondere aber ihr filigranes Aussehen sowie eine Effizienzsteigerung. Die Unterkonstruk-tion gewisser Module auf dem Dach des Fit-nesszentrums wird mit einem Aluminiumblech bestückt, sodass die bifacialen Module die vom Blech reflektierte Strahlung nutzen. Bei den anderen Modulen reflektiert das Glasgranulat des Dachsubstrats die Sonnenstrahlen auf die Rückseite des Moduls. Im Betrieb wird sich zeigen, welche Variante gewinnbringender ist. Neben der Dachanlage wird eine weitere Meyer-Burger-Photovoltaikanlage installiert. Diese wird in die Fassade des Fitnesszentrums integriert. Die PV-Fassade besteht aus 15, im Markt sehr gefragten, jedoch erst limitiert er-hältlichen, MegaSlate®-Modulen in einer bi-

facialen Ausführung. Die gebäudeintegrierten MegaSlate®-Module sind mit 40 Zellen kleiner als die Dachmodule, weswegen sie sich sehr flexibel und passgenau in die Fassade integ-rieren lassen.

Nachhaltiges FitnessDank der Meyer-Burger-Solaranlage, einer Hochtemperatur-CO2-Wärmepumpe und den Gästen, die durch ihr Training auf den Gerä-ten Strom erzeugen, kann die Unit, über das Jahr gerechnet, ihren Energieverbrauch selbst decken. Mit dem regelmässigen Training im «Solares Fitness & Wellness» können die Gäste somit nicht nur nachhaltig ihrer Gesundheit Gutes tun, sie unterstützen gleichzeitig eine nachhaltige Gebäudeenergieversorgung. ❰

Visualisierung der Unit «Solares Fitness & Wellness» (Quelle: 3D3W)

Die Unit «Solares Fitness & Wellness» im Bau (Quelle: Empa)

20 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Eternit (Schweiz) AG

Viele Talente: Eternit-Platten im Innenraum

Gesamtsanierung Schulanlage Bäumlihof in Basel-Stadt

Das Herzstück des Ensembles bildet ein wuch-tiges Gebäude mit quadratischem Fussab-druck, drei Seitenarme greifen wie Tentakeln in alle Himmelsrichtungen. Die Schulanlage Bäumlihof besitzt nicht nur eine auffällige Grundform, sie ist auch die grösste in Basel-Stadt. 1972 errichtet wird sie derzeit umfas-send erneuert und bei laufendem Schulbetrieb bis 2018 an die aktuellen Bedürfnisse ange-passt.

Präzise EinfräsungenNeues Prunkstück der Anlage ist eine dreige-schossige Halle im Hauptbau. Von hier führen Passerellen in die drei Klassentrakte, hierhin kommen die Schüler und Lehrkräfte nach dem Unterricht, um Bibliothek, Aula, Mensa oder Lehrerzimmer aufzusuchen. Die Halle sollte ursprünglich mit einem Holzwerkstoff verklei-det werden, doch dann entschieden sich die Architekten für elfenbeinfarbige SWISSPEARL Platten. Es sind nämlich wahre Multitalente: robust, dauerhaft und zudem präzise perfo-rierbar. Fachkräfte der Eternit (Schweiz) AG im Werk Niederurnen fertigten die Perfora-tionskanten mit hochmodernen CNC-Schneid-maschinen in der gleichen hohen Qualität wie die Platten selbst.

Monolithische WirkungDie Perforierung besteht aus zahllosen, etwa armlangen Schlitzen mit abgerundeten Enden. Dahinter verstecken sich Mineralfaserplatten, welche der Raumakustik dienen. Die Perforie-rung erfüllt also neben einem optischen auch einen praktischen Nutzen. Ein weiterer Vor-teil der Faserzementplatten ist, dass sie aus einem Guss durchgefärbt und monolithisch sind. Nicht zuletzt sind sie in frei wählbaren Farben und mit verschiedenen Oberflächen erhältlich. Genau dies gefällt den Architekten von Enzmann Fischer aus Zürich: «Dank der

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 21

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changierenden Oberfläche wirken die Platten nicht ‹geschleckt› und harmonieren perfekt mit der Beton-Aussenfassade», sagt Philipp Fischer. Gleich mehrere Gründe sprachen also für die Wahl von Faserzementplatten der Eternit (Schweiz) AG. ❰

22 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

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Fenster mit WeitblickDas TOP-WIN Fenster des innovativen Schweizer Fenster bau unternehmens

aus Ebikon eröffnet mit seinem hohen Glasanteil einen unvergleichbaren Weitblick.

Die Überbauung Eden Lake Wilen mit MINERGIE-P® Standard zeigt eindrücklich,

dass die Fenster auch bei der Wärmedämmung restlos überzeugen.

Lichtdurchflutete Räume und einen ausser-gewöhnlichen Blick. Das bieten die TOP-WIN Fenster der Firma 1a hunkeler fenster AG. Ermöglicht werden diese Grosszügigkeit und die damit verbundene hohe Ästhetik durch die innovative und einzigartige Rahmenkons-

truktion. Dank Schweizer Spitzentechnologie liegen die Fensterflügel komplett hinter dem Rahmen. Überdies sind die Flügel- und Mittel-partien äusserst schmal und die Fensterfläche dadurch umso grösser.

Ideal für MINERGIE-P® StandardWeitblick bieten die Fenster auch punkto Wärme-dämmung. Durch den serienmässigen Einsatz eines hochwertigen Dreifachglases sowie dank dem Glasrandverbund aus Kunststoff wird das TOP-WIN Fenster auch höchsten Ansprüchen im Passivhausbau gerecht.Qualitätsmerkmale, welche für das Architek-turbüro Honegger aus Herdern ein wesentli-ches Argument für den Einsatz des TOP-WIN Fensters sind. «Ich bin immer wieder begeis-tert von der Qualität und der Einzigartigkeit der Produkte von 1a hunkeler fenster AG», sagt der zuständige Architekt Pierre Honegger und fügt hinzu: «Beim Projekt Eden Lake in Wilen hat insbesondere die Kombination der äus-serst eleganten Optik in Kombination mit dem grossen Beitrag zu einem minimalen Energie-verbrauch den Ausschlag gegeben.»Unterstrichen wird diese Aussage eindrücklich vom Resultat des am Objekt Eden Lake durch-geführten «Blower-Door-Tests». Der Test über - prüft die Dichtheit einer Gebäudehülle. Die für den MINERGIE-P® Standard geforderten Werte wurden um beeindruckende 66 Prozent unter-schritten. ❰

Die Überbauung Eden Lake Wilen wird dem MINERGIE-P® Standard gerecht. Dies entspricht dem internationalen Passivhaus Standard. Die hochwertigen Fenster von 1a hunkeler fenster AG tragen dazu bei, dass der vorgegebene Mindestwert deutlich unterschritten wird.

Pierre Honegger, Architekt der Überbauung

Eden Lake, setzt auf das TOP-WIN Fenster der

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Regionale Musikschule Liestal

Wo die Musik spieltVon Anita Bucher

In einem Neubau an der Kasernenstrasse 68

hat die regionale Musikschule ihr neues

Zuhause gefunden. Hier, wo ein reges

Kommen und Gehen, ein eifriges Üben und

Hantieren herrscht, gab es bei der kontrol-

lierten Lüftung und der Akustik besondere

Herausforderungen zu bewältigen.

Manchmal ist der Zufall ein Glücksfall. Dies-mal für die regionale Musikschule Liestal (rml). Eine zufällige Begegnung zwischen der Leitung der regionalen Musikschule Liestal und Architekt Andreas Scherer, des Büros Scherer Architekten in Liestal, brachte die zün-dende Idee. An der Kasernenstrasse 68 könnte

doch die Musikschule einziehen? Zwar hatten die ersten Arbeiten für einen künftigen Woh-nungsbau schon begonnen, das bisherige Ge-bäude war bereits abgerissen worden und der Aushub der Fundation schon gemacht. Aber der Bau passte vom Raumangebot her perfekt zu den Wünschen der Musikschule. Auch die Inves torenseite kam zur Überzeugung, hier an Stelle der geplanten Mietwohnungen die neue Heimat der rml entstehen zu lassen und mit ihr einen langfristigen Mietvertrag einzugehen. So hatte die Musikschule nach langem Verbleib in diversen Provisorien nun einen definitiven Standort gefunden.

Aus Wohnbau wird MusikschuleEine Nutzungsänderung des Neubaus wur-de eingeleitet. Die Fachplaner beugten sich nochmals über die Pläne, um die notwendigen Anpassungen für den Betrieb einer Musik-

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 23

Regionale Musikschule Liestal

24 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

BauherrschaftLIZI Immo AGSchneckelerstrasse 204414 Füllinsdorf

ArchitektScherer Architekten AGZirkelirain 154410 ListalTel. 061 922 03 78www.scherer-arch.ch

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Die Regionale Musikschule Liestal …

_ Ist die Schule für Musik, Tanz und Theater der neun Basellandschaftlichen Gemein-den des Zweckverbandes (Arisdorf, Fren-kendorf, Füllinsdorf, Hersberg, Lausen, Liestal, Lupsingen, Ramlinsburg, Sel-tisberg) und erfüllt den Bildungsauftrag nach kantonalem Bildungsgesetz.

_ Richtet sich mit 65 Lehrpersonen an ca. 1200 Kinder und Jugendliche im Alter von 3–20 Jahren mit Unterricht auf fast allen Instru menten sowie Tanz und Theater.

_ Bildet den Nachwuchs der Chöre, Or-chester und Musikvereine aus und schafft so die Grundlage für aktives, le-benslanges Musizieren.

_ Unterstützt und gestaltet das kulturelle und soziale Leben in den Gemeinden und der Region.

_ Bekommt mit dem neuen Zentrum ein ideales, modernes Zuhause, in dem das alles stattfinden kann – Win/Win für alle Beteiligten.

Website: www.rm-liestal.chE-Mail: [email protected]

schule vorzunehmen. Gleichzeitig musste das Gebäude so konzipiert werden, dass es zu ei-nem späteren Zeitpunkt trotzdem als Wohn-haus genutzt werden könnte. Anpassungen waren vor allem im Bereich der Haustechnik und der Akustik notwendig. Die Plug-In-Points für die haustechnische Versorgung wurden nutzungsneutral an strategisch idealen Orten platziert. Der Deckenbereich wurde für eine ideale Akustik angepasst und auch bei der Komfortlüftung (Helios Ventilatoren AG) muss-ten bezüglich Schallübertragung Anpassungen gemacht werden. Die Fassade ist mit dem perlitgefüllten Ein-steinmauerwerk Porotherm S8 (ZZ Wancor AG) in der Steinbreite 42,5 cm ausgeführt worden. Der Wandaufbau mit den monolithischen Stei-nen ist 100% mineralisch und baubiologisch. Die mit Wärmedämmung gefüllten Leicht-backsteine erfüllen sämtliche Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz sowie dem Raumklima und der Statik für die mehrge-schossige Musikschule. Immer mehr Bau-herren entscheiden sich für diese nachhaltig massive und innovative Bauweise.Die vorgesehenen Trennwände zwischen den Wohnungen wurden wie geplant ausgeführt. Lediglich innerhalb der geplanten Wohnein-heiten wurden die Grundrisse mit Leichtbau-wänden anders gestaltet. Die Befensterung des gesamten Gebäudes konnte beibehalten werden. Sie passt sowohl zur Musikschule als auch für eine spätere Wohnnutzung des Ge-bäudes.

Neubau schafft neuen DurchgangDer neue Baukörper wurde so in die durch den Abbruch entstandene Lücke des alten Öko-nomiegebäudes gesetzt, dass an der Haupt-strasse ein neuer Zugangsplatz entstand. Das Haus entwickelt sich in die Parzellentiefe und winkelt sich dann um das bestehende Gebäude der alten Senffabrik. Damit entstand ein neu-er Durchgangsweg auf dem bislang privaten Grundstück, was von den vielen Schülern und Passanten, welche von der Bushaltestelle auf der Hauptseite zum dahinter liegenden Quar-tier mit Schulhaus und Wohnüberbauung ge-langen wollen, sehr geschätzt wird. Gleichzeitig mit dem Neubau wurde der über 100 Jahre alte Altbau, welcher Wohnungen und eine Arztpraxis beinhaltet, moderat saniert. Ein alter Lagerraum im Sockelgeschoss wurde zu einem kleinen Übungs- und Konzertsaal für die Musikschule umgebaut.

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26 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Regionale Musikschule Liestal

Bewusst gestaltete der Architekt die Fassade des Neubaus in einem traditionellen Kellen-wurfputz. So wird die Zusammengehörigkeit von Altbau und Neubau über die Materialisie-rung der Aussenhaut subtil manifestiert.Lediglich die unbeheizten Erschliessungsbe-reiche wie Lift und Treppengänge für die ge-planten Wohnungszugänge wurden in Sicht-beton belassen. Auf Wunsch der Musikschule

wurden die ursprünglich offen geplanten Auf-gänge zusätzlich, nun als Zwischenklimaraum funktionierend, verglast.

Solaranlage mit Solartank bringt SpeicherwärmeDer Neubau überzeugt im Bereich der Ener-giebereitstellung durch seine Nachhaltigkeit. Eine Solaranlage auf dem Dach plus ein zwei-geschossiger Speichertank im Sockel geschoss versorgen beide Gebäude mit Brauchwarm-wasser und Heizwärme. Im Winter wird die Solarheizung durch eine zusätzliche Pellet-sheizung unterstützt, damit der notwendige Wärmebedarf abgedeckt werden kann. Mit einer sanften Sanierung und dem ener-getischen Zusammenschluss mit dem Neu-bau wurde also auch das über 100 Jahre al-ten Gebäude der alten Senffabrik mit einer CO2-neutralen Wärmeerzeugung ausgerüstet. Damit konnte ein Stück Geschichte erhalten und dennoch eine Brücke zur Nachhaltigkeit geschlagen werden. Im Neubau wiederum be-ginnt in diesen Wochen mit dem Einzug der Musikschule eine ganz neue Geschichte. ❰

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 27

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28 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Baselbieter Energiepaket

Mehr Komfort dank umfassender Sanierung

Wer sein Gebäude mit Unterstützung des Baselbieter Energiepakets umfassend

energetisch sanieren lässt, lebt anschliessend deutlich komfortabler. Das haben auch die

Bewohnerinnen und Bewohner der Liegenschaft Erlenstrasse 9 und 11 in Füllinsdorf erlebt.

Unter der Projektleitung von Andreas Bergamini (Berplan GmbH) wurde im vergangenen

Jahr das Gebäude umfassend saniert.

Ursprünglich hatten die Eigentümer lediglich eine Pinselsanierung vorgesehen. Nach der Beratung durch Andreas Bergamini und dem Vorliegen eines entsprechenden Sanierungs-konzepts wurde aber rasch klar: Hier ist eine energetische Sanierung zielführender. In der Folge wurde während neun Monaten (inklusive Winterpause) Hand angelegt: Das Dach wur-de vollständig saniert, ebenso die Wand gegen aussen, der Boden gegen aussen (Decke über dem Eingang) und der Boden gegen unbeheizt. Zudem wurden eine thermische Solaranlage,

Vakuum-Röhrenkollektoren an den Balkon-brüstungen, eine Photovoltaikanlage und eine kontrollierte Wohnungslüftung eingebaut. Ein-zig die Fenster waren von der Sanierung nicht betroffen. Diese stammen aus dem Jahr 2000. «Es wäre unverhältnismässig gewesen, diese vorzeitig auszutauschen», so Projektleiter Bergamini.Der energetische Effekt nach der Sanierung ist beeindruckend: «Dank der Dämmung sinkt der Energieverbrauch im Gebäude um 60 Pro-zent», sagt Andreas Bergamini. Die Röhren für die Komfortlüftungsanlage wurden unter der Decke installiert. Das System reguliert nicht nur den Energiehaushalt, sondern auch die Feuchtigkeit in den Räumen. «Alle rund an-derthalb bis zwei Stunden wird die Luft voll-ständig ausgetauscht – dabei wird sie vom System selber auf 17 Grad erwärmt», erklärt Bergamini. Dies garantiere, dass sich kein Schimmelpilz bilden könne, auch nicht in den Nasszellen. Schimmel sei in dem Gebäude vor der Sanierung durchaus ein Problem gewesen. Dieses leidige Thema gehöre nun der Vergan-genheit an, so der Projektleiter.Zudem profitieren die Eigentümer vom Ertrag der 60-Kilowatt-Photovoltaikanlage, deren über-

Fassadensanierung an der Erlenstrasse in Füllinsdorf.

Neue Komfortlüftung in der Liegenschaft Erlenstrasse 9 und 11

in Füllinsdorf.

Die neue Fassade mit Röhrenkollektoren und verglasten Balkonen.

Baselbieter Energiepaket

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 29

Neue Hülle für 150 Jahre altes HausDer Energiecoach und GEAK-Experte Heiner Plattner hat die ener-getische Sanierung des in den 1870er-Jahren erbauten Gebäudes in Gelterkinden von Anfang an begleitet. Die Liegenschaft besteht aus einem unterkellerten Wohnhaus und einem schon vor längerer Zeit zu Wohnzwecken umgebauten Ökonomieteil. «Bei Beginn der Sanierung waren die Fenster bereits ersetzt», sagt Plattner. Zusätzlich wurden noch die Fassade, die Kellerdecke und das Dach gedämmt. Da der Ersatz der Fenster noch nicht lange her war, galt das ganze Pro-jekt dennoch als Gesamtsanierung und hatte damit Anrecht auf den entsprechenden Bonus. «Beim Baselbieter Energiepaket wurde nach der damaligen Regelung von einer Gesamtsanierung geredet, wenn mindestens 90 Prozent der Gebäudehülle energetisch saniert wur-den», so Plattner. Dass Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer die Sanierung etappieren, komme öfters vor, sagt der Energiecoach. Dies geschehe nicht zuletzt auch aus steuerlichen Gründen.Bei der energetischen Sanierung von sehr alten Häusern bilden die für solche Gebäude typischen, aus Stein gehauenen Fenstergewände eine besondere Herausforderung. Sie verschwinden einfach unter der zusätzlichen Dämmschicht. Um den Charakter des Hauses zu bewah-ren, wurden bei dem Projekt in Gelterkinden die Fenster gewänder aus einem Zentimeter dicken Faserzement nachgebildet und an der Fassade auf der Dämmschicht montiert. «Auch der Falz für die Fensterläden wurde nicht vergessen», sagt Heiner Plattner. Diese Methode habe zwar ihren Preis, sei aber eine elegante Möglichkeit, um das ursprüngliche Erscheinungsbild des Hauses zu erhalten. Vom Energiepaket unterstützt wurde auch die thermische Solar-anlage auf dem Dach des fast 150 Jahre alten Gebäudes. Sie versorgt die Bewohner mit warmem Wasser und hilft mit, den CO2-Ausstoss zu senken.

So wirkt das Baselbieter EnergiepaketDas «Baselbieter Energiepaket» ist das kantonale Förderprogramm für Energie-effizienz und erneuerbare Energie im Gebäudebereich. Wer eine energetische Sanierung durchführt, kann dafür einen finanziellen Zustupf beantragen. Die Re-sultate sind beachtlich: Alleine von 2010 bis 2014 konnte der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch ohne Elek-trizität im Baselbiet von 3,4 Prozent auf mehr als 4,1 Prozent gesteigert werden. Der Anteil der erneuerbaren Energieträ-ger am Gesamtverbrauch stieg im selben Zeitraum von 11,8 Prozent auf 21,6 Prozent. Die von 2010 bis 2015 jährlich eingesparte Energie entspricht über 450 Bahnwagen, vollbeladen mit Heizöl, oder dem Energie- verbrauch von mehr als 9000 Einfamilien-häusern mit dem Baujahr 1970. Pro Jahr konnten mehr als 54 000 Tonnen CO2 ver-mieden werden. Die sanierte Gebäude-hüllenfläche entspricht der Fläche von 180 Fussballfeldern. Durch das Baselbieter Energiepaket wurden bislang Investitionen von gegen 690 Millionen Franken ausge-löst. www.energiepaket-bl.ch

Das ehemalige Bauernhaus in Gelterkinden vor (links) und nach der energetischen Gesamtsanierung. Der Charakter des Hauses bleibt auch nach der Sanierung erhalten.

Die thermische Solar anlage wird auf dem Dach installiert

schüssige Stromproduktion ins Netz einge-speist werden kann. Besonders gelungen ist laut Bergamini die Sanierung der Balkone: «Nach dem Einbau von verschiebbaren Glas-faltwänden können die Balkone nun auch im Winter benutzt werden.» Jetzt ist es im Sommer in den Wohnungen angenehm kühl, im Winter wohnlich warm. «Zudem sind auch die Lärmemissionen deutlich weniger wahr-nehmbar», sagt Bergamini. Zum verbesserten Komfort tragen auch die neuen, elektrischen Fensterstoren bei.Nach der Gesuchseingabe beim Baselbieter Energiepaket 2015 und der baldigen Bewilli-gung stand der Sanierung 2016 nichts mehr im Weg. Auch konnten die Arbeiten ausge-führt werden, ohne dass jemand aus den rund 20 Mietwohnungen vorübergehend ausziehen musste. Insgesamt kostete das Projekt rund 1,4 Millionen Franken – vom Baselbieter Energie - paket gab es etwas mehr als 60 000 Franken. Für Projektleiter Andreas Bergamini steht fest: «Es handelt sich um eine überaus gelungene Sanierung, die den Wohnkomfort deutlich ge-steigert hat.»

30 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Ölheizung im Betrieb massiv teurer als Wärmepumpe

Leider wird auch heute noch täglich behaup-tet, dass eine Ölheizung günstiger ist als eine Wärme pumpe. Bei genauerer Betrachtung hat diese Aussage aber keinen Bestand. Dank der sehr hohen Effizienz einer Wärmepumpe spart der Benutzer circa 70–80% an jährlichen Heiz- und Unterhaltskosten im Vergleich zu einer mo-dernen Ölheizung. Mit dieser Einsparung können die gesamten Mehrinvestitionen innert rund 10 Jahren amortisiert werden.Weiter muss berücksichtigt werden, dass der re-lativ günstige internationale Ölpreis in USD und Barrel ausgedrückt nicht das Preisniveau in der Schweiz repräsentiert. Die Steuern und Abgaben auf fossilen Brennstoffen inklusive den Handels-margen und Transportkosten machen einen Anteil von circa 57% des in der Schweiz bezahlten Öl-preises aus. Ab dem 1. Januar 2018 wird die C02-Abgabe um CHF 10.–/100 lt. ansteigen. Dadurch wird der internationale Markteinfluss von 43% auf noch 38% reduziert. Was hat das für Folgen?

_ Die Kosten für 100 Liter Öl werden aufgrund der Steuererhöhung, ohne Veränderung der übrigen Preiskomponenten, um 12,5% anstei-gen – also von aktuell CHF 80.– auf CHF 90.–.

_ Entscheidungen der Förderländer, bezüglich Produktionsmengen etc., haben nur noch einen marginalen Einfluss auf den hiesigen Preis.

_ Die Veränderungen des internationalen Ölmark-tes werden nur noch zu 38% den Schweizer Ölpreis bewegen. Ein Rückgang des heutigen Preises von USD 54.–/Barrel, um angenommen z. B. 20% auf circa USD 43.–/Barrel, würde den Preis in CHF nur noch um 7,6% bewegen, das heisst von CHF 90.– auf CHF 83.–/100 lt.

_ Mit stärkeren Preisrückgängen kann nicht ge-rechnet werden.

_ Erhöhungen der Preise am internationalen Markt werden aber umso stärker ins Gewicht fallen, da die Basisbelastung durch Steuern viel höher ist als in der Vergangenheit (Hebel effekt).

Ölpreis wird wieder steigenDieser Entwicklung kann auch nicht mit dem Ein-bau einer neuen Ölheizung begegnet werden. Bei einem 20-jährigen Kessel liegen die Einsparun-gen – dank neuer Technik – nur bei etwa 5%.

Installation und WartungDie Grünenwald AG plant, installiert und wartet seit 28 Jahren in der ganzen Schweiz Wärme-pumpensysteme. Die Fachleute des Unterneh-mens demontieren den alten Kessel und Öltank, installieren die gesamte neue Anlage inklusive sämtlicher Nebenarbeiten und übernimmt da-nach auch noch die Wartung der gesamten Hei-zungsanlage. So wissen die Nutzer auch immer, an wen sie sich zu wenden haben, wenn im Haus ein Problem mit der Heizung auftritt. Heute wer-den von dieser Firma in der ganzen Schweiz rund 10 000 Anlagen betreut.

Grünenwald AGLauetstrasse 39, 8112 OtelfingenTel. 043 243 53 53, www.gruenenwald-ag.ch

Vorteile Wärmepumpe_ Sehr tiefe Energie-

und Unterhalts-kosten (Tank reini-gen und Kaminfeger entfallen)

_ Steuervergünsti-gungen für erneuer-bare Energien

_ Gebäudewert-steigerung

_ Diverse Zinsver-günstigungen auf Darlehen und Kredite möglich

_ Teilweise Subventionen

_ Hohe Rendite auf dem eingesetzten Kapital

CO2-Abgabe CHF 22.–28%

Handel CHF 19.40

MWSt CHF 4.30

Brent CHF 34.3043%

Wärmepumpen

Einflussfaktoren Ölpreis am 5. April 2017

Beispiel Ersatz einer Ölheizung durch eine Wärmepumpe mit Erdwärmesonden: FrankenInvestition in die neue Wärmepumpenanlage ca. 40 000.–./. Investition in eine neue Ölheizung ca. 15 000.–Mehrinvestition ca. 25 000.–25% Steuereinsparung ca. 6 250.–wirtschaftliche Mehrinvestition in Wärmepumpe ca. 18 750.–Erfolg:

2000 lt. Öl zu Fr. 80.00/100 lt. 1 600.–Kaminfeger, Abgaskontrolle etc. 850.–Strom Brenner 150.–Total laufende Kosten für Ölheizung pro Jahr 2 600.–Stromverbrauch der Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 4,5 = 3780 kWh 566.–Unterhalt gem. AWP 150.–Total laufende Kosten für Wärmepumpe pro Jahr 716.–Jährliche Einsparung 1 884.–Rückzahlung innert ca. 10 Jahren was einer Verzinsung der wirtschaftlichen Mehrinvestition von 8,8% während 25 Jahren entspricht.

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Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 31

Wärmepumpen-System-Modul

Das Wärmepumpen-System-Modul: Grosse Vorteile für den Bauherrn

Wärmepumpen-Anlagen, welche ein Wärme-pumpen-System-Modul (WPSM) verwenden, arbeiten mit maximaler Energieeffizienz und höchstmöglicher Betriebssicherheit, was die ohnehin schon tiefen Betriebskosten bei Wär-mepumpen noch einmal senkt. Diese Ziele werden erreicht durch eine rigide Qualitäts-kontrolle und verbindlich festgelegte Abläufe und Prozesse von der Planung bis zur Inbe-triebnahme.

Das Label Wärmepumpen-System-Modul zeichnet sich durch die folgenden Eigenschaf-ten aus:_ Standardisierte Abläufe für die Planung, Ins-

tallation und Inbetriebnahme der WP-Anlage. Der Bauherr profitiert von der optimalen Zu-sammenarbeit zwischen allen an der Erstel-lung der Heizungsanlage Beteiligten.

_ Alle Komponenten des Heizsystems sind auf-einander abgestimmt und als Systeme durch neutrale Fachleute geprüft und zertifiziert. Die Module sind ausgereift und in der Praxis bewährt. Dies erhöht die Qualität und Be-triebssicherheit der Anlage.

_ Der Bauherr erhält eine umfassende Doku-mentation über die Berechnungen und Kom-ponenten der Anlage, welche es ihm auch nach Jahren noch ermöglicht, die Entstehung der Anlage nachzuvollziehen.

_ Der Bauherr erhält vom Heizungsinstallateur eine schriftliche Leistungsgarantie für seine Wärmepumpen-Anlage. Dieser dokumentiert damit seine Arbeit und bestätigt, dass alle Anforderungen des WPSM erfüllt sind.

_ Der Bauherr erhält nach der Inbetriebnah-me der WP-Anlage ein Anlagezertifikat. Die-ses wird durch eine neutrale Fachstelle nach Prüfung der vom Installateur eingereichten Dokumente erstellt. Zur Qualitätssicherung finden zudem bei rund 20% aller installierten Module Stichprobenkontrollen durch neutrale Fachleute statt.

Die Hauptbestandteile des WPSM. Sie führen zu maximaler Energieeffizienz bei tiefsten Betriebskosten

Die Wärmepumpe (WP) ist eine seit Jahr-zehnten erprobte und zuverlässige Heiz-Tech-nologie: Pro Jahr werden in der Schweiz ca. 20 000 Wärmepumpen verbaut. Rund 85% aller neu erstellten Einfamilienhäuser werden mit Wärmepumpen ausgerüstet, bei der Sanierung von Heizungsanlagen ersetzen immer mehr Wärmepumpen die bisherigen fossilen oder Elektroheizungen. Aufgrund ihrer hohen Ener-gieeffizienz und des Umstandes, dass Wärme-pumpen CO2-optimiert arbeiten, sind sie sehr umweltfreundlich.

Das Wärmepumpen-System-Modul: Höchste Qualität von der Planung bis zur InbetriebnahmeHersteller und Lieferanten von Wärmepumpen haben, zusammen mit den Fachverbänden der Heizungsbranche, das Label «Wärmepumpen-System-Modul» entwickelt und entsprechend zertifizierte Produkte am Markt eingeführt.

Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS

32 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS Wärmepumpen-System-Modul

_ Eine obligatorische Nachkontrolle durch den Kundendienst des WP-Lieferanten im 2. Be-triebsjahr optimiert noch einmal die Energie-effizienz aller zertifizierten Heizungsanlagen, unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bewohner der Liegenschaft.

Weitere Informationen zur Förderung von Wärmepumpenanlagen und zum Wärmepumpen-System-Modul finden sich auf den folgenden Webseiten:

www.dasgebaeudeprogramm.chwww.myclimate.org/de/klimaschutzprojekte/projekt/schweiz-energieeffizienz-7816/www.wp-systemmodul.chwww.fws.ch

Heizungsanlagen, welche ein WP-System-Modul verwenden sind tendenziell nicht teu-rer als herkömmliche WP-Anlagen. Geringe Mehrkosten entstehen durch die Nachkontrolle im 2. Betriebsjahr, welche aber eine geldwer-te Leistung darstellt. Zudem werden für das Anlagezertifikat, welches nach Prüfung der eingereichten Dokumente durch eine neutrale Fachstelle ausgestellt wird, CHF 245.–, zuzüg-lich MWST, in Rechnung gestellt. Dieses An-lagezertifikat ist Grundlage für die Ausrichtung der zugesicherten Förderbeiträge.

Der Einsatz eines Wärmepumpen-System-Moduls lohnt sich auch finanziellDie Verwendung des WP-System-Moduls in WP-Anlagen bis ca. 15 kW (Einfamilien- oder kleine Mehrfamilienhäuser) ist ab 2017 in den meisten Kantonen Voraussetzung, um kanto-nale Fördergelder zu erhalten. Die kantonalen Stellen werden nach der Einreichung des Anla-genzertifikates die zugesicherten Fördergelder auszahlen. Es ist daher wichtig, dass der Bau-herr schriftlich und ausdrücklich beim Instal-lateur seiner Wahl eine «WP-Anlage mit WP-System-Modul und Anlagezertifikat» bestellt.In denjenigen Kantonen, welche den Einsatz einer Wärmepumpe nicht finanziell fördern, springt myclimate ein und kann dort Förder-gelder sprechen.

Viele Installateure haben bereits eine umfas-sende Weiterbildung abgeschlossen. Sie sind auf der Webseite www.wp-systemmodul.ch gelistet. Da die Installation eines WP-System-Modul aber keine neuen Voraussetzungen an die handwerklichen Fähigkeiten des Installa-teurs enthält, kann grundsätzlich jeder erfah-rene Heizungs-Installationsbetrieb ein WP-System-Modul planen und installieren. ❰

Eine Heizung mit Wärmepumpen-System-Modul arbeitet mit höchstmöglicher Betriebssicherheit bei tiefsten Betriebskosten

Wohnüberbauung Classic Riehen

Nachhaltig Wohnen im ParkVon Anita Bucher

Classic Riehen ist eine Wohnüberbauung

mit rund 70 Wohnungen. Die neun Häuser

sind in Hanglage in einer Parkanlage

angeordnet. Sie sind ein schönes Beispiel

für hochwertige Verdichtung und Schutz des

bestehenden Baumbestandes. Denn ein

nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist

genauso wichtig wie Nachhaltigkeit

am Bau.

In Riehen ist die Welt ein bisschen grüner, das Dorf ein bisschen grösser und das Wohnen ein bisschen luxuriöser. Das zeigen die zahlrei-chen Villen und Parks im Dorf, das sich trotz über 20 000 Einwohnern ländlich und über-sichtlich gibt.Ein perfekter Ort zum Leben, das dachten sich auch die Investoren. Zusammen mit der Wal-ker Architekten AG realisierten sie auf einer Fläche von 16 000 m2 die Wohnüberbauung Classic Riehen.

Nachhaltiger Umgang mit BaulandAn bester Lage, wo bislang vier unbewohnte Häuser vor sich hin lotterten, sind also rund 70 neue Wohneinheiten entstanden. Auch das ein Beispiel für Nachhaltigkeit, dass die rare

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Wohnüberbauung Classic Riehen

Ressource Bauland entsprechend neu ge-nutzt wird und nun viel mehr Menschen neuen Wohnraum bietet. Kommt dazu, dass der öko-logische Fussabdruck jedes einzelnen Hauses so kleiner ist, als wenn in Regelbauweise ge-baut würde. Die neun Mehrfamilienhäuser sind eingebettet in die ehemals private Parkanlage der Villa Sa-cher. Ihre Anordnung scheint wie zufällig. Tat-sächlich orientieren sie sich aber am Verlauf der Höhenlinien hier am Hang und sind auch in der Höhe versetzt gebaut worden. Während es sich bei sechs Häusern um hoch-wertige Mietwohnungen handelt, befinden sich die restlichen drei im Stockwerkseigentum.

Alter Baumbestand weitgehend erhaltenNeubauten definieren oft eine ganze Umge-bung völlig neu, meistens auf Kosten der Na-tur. Bei Classic Riehen ist das anders. Da es sich um ein Baumschutzgebiet handelt, lag der Fokus von Anfang an darauf, möglichst viel des alten Baumbestandes zu erhalten. Die neun Häuser sind locker in die parkähnliche Um-gebung eingepasst. «Wie Schiffchen in einem Teich zwischen Seerosen», erklärt der verant-wortliche Architekt Christophe Steiner seine Vision. Die Gebäude sind in ihrem Volumen,

ihrer Form und ihrer Ausrichtung individuell auf den jeweiligen Mikrostandort ausgerichtet. Gleichzeitig versuchten die Planer möglichst grosszügige zusammenhängende Freiflächen zu erhalten. Durch die leichte Hanglage ist ein abwechslungsreiches und harmonisches Ge-samtbild entstanden, welches von einladenden Gehwegen durchzogen ist.

Unterhaltsarme FassadeDie Häuser wurden in Massivbauweise erstellt und besitzen unterhaltsarme hinterlüftete Fassaden aus Naturschiefer. Dieses zieht sich in Form von Bändern um jedes Gebäude. Der Schiefer betont die Hochwertigkeit der Bau-ten und verträgt sich gleichzeitig gut mit der Vegetation. «Schiefer ist nachhaltig und sinn-voll, weil er nicht wie verputzte Fassaden mit Fungiziden oder Pestiziden behandelt werden muss», erklärt Steiner. Zwischen den Schieferbändern liegen Fens-terbänder. Sie harmonieren in einem schönen Bronzeton zum Naturstein. Die Fassaden-Schichtung und die zurückversetzten Attika-geschosse durchbrechen die Massivität der Bauten und machen sie optisch leichter. Ins Gebäude integrierte Loggias lösen zudem die Gebäudeecken auf.

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Rubriktitel

Innen präsentieren sich die Wohnungen von Classic Riehen hell, offen und freundlich. So ist jede Wohnung zweiseitig orientiert und ver-fügt über zwei Balkone, wo die Morgen- bzw. Abendsonne genossen werden kann. Durch die einzigartige Platzierung eines jedes Gebäudes sind spannende Ausblicke entstanden, die aus jeder Wohnung anders wahrgenommen wer-den.

Energie aus nachhaltiger QuelleGeheizt wird entsprechend den Vorgaben der Gemeinde Riehen über das Fernwärmenetz von «erdwärmeriehen». Fast wäre dies noch ein Stolperstein geworden. Denn die Miner-gie-Stelle verlangte für die Zertifizierung der Bauten einen Nachweis, dass mindestens 50% der Fernwärme aus erneuerbarer Energie be-stehen würde. 2012 war das noch nicht der Fall. Zeitgleich zur Bauzeit von Classic Rie-hen optimierte aber der Fernwärmeverbund «erdwärmeriehen» seine Geothermie-Grund-lastzentrale und konnte damit die geforderten Zahlen erreichen. Die Minergie-Anerkennung war damit gerettet. ❰

ArchitektWalker Architekten AGNeumarkt 15201 BruggTel. 056 460 72 60www.walker.ch

Gesamtleitung / BauleitungS+B Baumanagement AGHohenrainstrasse 12D4133 PrattelnTel. 061 827 44 00www.s-b.swiss

BauingenieurWilhelm + Wahlen Bauingenieur AGKasinostrasse 155000 AarauTel. 062 837 10 10www.ww-aarau.ch

ElektroplanerBSK Baumann + Schaufel-berger Kaiseraugst AGThiersteinerallee 254053 BaselTel. 061 331 77 00www.bsk-ag.ch

HLKS-IngenieurAmstein + Walthert Basel AGHenric Petri-Strasse 154051 BaselTel. 061 365 90 10www.amstein-walthert.ch

LandschaftsarchitektTremp Landschafts-architektenKlingenstrasse 428005 ZürichTel. 044 242 75 25www.tremp-la.ch

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Die Herausforderung dabei ist, dass die Qua-lität der Dichte gewährleistet sein muss. Be-währte Instrumente dazu sind unter anderem Master- oder Gestaltungspläne. Mein Archi-tekturbüro bearbeitet zurzeit verschiedene Ge-staltungspläne und berät Gemeinden in Bezug auf die städtebauliche und die nachhaltige Ent-wicklung bestehender und geschützter Dorf-strukturen. Anspruchsvoll dabei ist, den Men-schen das Verständnis für verdichtetes Bauen in verschiedenen Kontexten näherzubringen. Dazu bedarf es intensiver Öffentlichkeitsarbeit.

In welche Richtung geht Ihrer Meinung nach das nachhaltige Bauen? Welche Zukunftsvi-sionen haben die Architekten, und welchen Herausforderungen müssen sie sich unter Berücksichtigung des effizienten Umgangs mit Ressourcen und Umweltaspekten stellen?Nebst den von Ihnen genannten Punkten wird es in Zukunft vermehrt darum gehen, dass der ganze Lebenszyklus eines Gebäudes in die Betrachtungen mit einbezogen werden muss: Wo baue ich (Städtebau/Ortsbild), wie baue ich (Typologie/Nutzungsflexibilität), welche Mate-rialien verwende ich (Ökologie), wie stelle ich den Unterhalt der gebauten Substanz sicher (Werterhalt), und wie baue ich das Gebäude am Ende seines Lebenszyklus zurück?

Wir bedanken uns und wünschen Ihnen und dem ganzen Team weiterhin viel Erfolg!

Redaktion «nachhaltig Bauen»: Herr Walker, vor Kurzem haben Sie das dreissigjährige Firmenjubiläum gefeiert. Sie beschäftigen heute über vierzig Mitarbeitende. Was sind die wichtigsten Faktoren dieser ausserge-wöhnlichen Erfolgsgeschichte?Meine Arbeit ist meine Berufung. Ich wusste bereits als Kind, dass ich Architekt werden wollte. Daher ist meine Freude und Schaffens-lust für das Bauen und der Dialog zwischen Mensch, Architektur und Umwelt ungebrochen. Weitere Erfolgsfaktoren meines Unternehmens sind: dem äusseren Wandel mit Offenheit und der Bereitschaft zur stetigen fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung zu begegnen, Gewinne in das Unternehmen zu reinvestieren, ein breites Produkteportfolio zu haben, ein ver-bindlicher Vertragspartner zu sein und einen hohen Qualitätsstandard in allen Bauphasen zu bieten.

In letzter Zeit taucht immer wieder – auch in Verbindung mit Bauten aus Ihrem Architek-turbüro – der Begriff «ökologischer Fuss-abdruck» auf. Können Sie unseren Lesern etwas genauer erklären, was damit gemeint ist, auch in Verbindung mit moderner Archi-tektur?Der ökologische Fussabdruck ist eine Gegen-überstellung von Ressourcenangebot und Res-sourcenverbrauch (in sogenannten «globalen Hektaren»). Gebäude und Infrastruktursyste-me machen über dreissig Prozent des globalen Ressourcenverbrauchs und vierzig Prozent des weltweiten Energieverbrauchs aus. In Verbin-dung zur Architektur heisst das, dass wir uns sowohl im Neubau wie auch im Altbau dazu verpflichten, energieeffizient und ressourcen-schonend zu bauen.

Als Antwort auf den zunehmenden Flächen-bedarf und die Zersiedelung gerät auch «ver-dichtetes Bauen» vermehrt in die Schlag-zeilen. Wie beurteilen Sie dieses Thema, genauer gefragt: Wo sehen Sie die Vorteile oder auch Nachteile?Verdichtetes Bauen hat den Vorteil, dass der Zersiedelung entgegengewirkt werden kann.

Norbert Walker, Inhaber und Geschäftsführer Walker Architekten AG, Brugg

Im Gespräch mit Norbert Walker

Wohnüberbauung Im Feld Oberrohrdorf

Städtisch wohnen auf dem LandeVon Anita Bucher

Oberrohrdorf hat ein neues Quartier. Mit

der Überbauung «im Feld» sind am Ortsrand

80 neue Wohneinheiten für Menschen aller

Altersstrukturen entstanden. Durch ihre

Nähe zu Baden und Zürich eignet sich die

Überbauung besonders für Pendler.

Der moderne Mensch lebt gerne grosszügig, offen und hell. Er ist viel unterwegs und wenn er daheim ist, geniesst er sein zeitgemässes pflegeleichtes Zuhause. Dazu wünscht man sich die Ruhe und Weite des Landes aber auch die Nähe zu einer guten Infrastruktur. Alles haben können, auf nichts verzichten müssen: Was die Werbung in den Medien überall zeigt, macht auch vor dem Wohnen nicht Halt. So ist die Überbauung im Feld das Resultat einer umfassenden Marktanalyse und einer ausge-klügelten Marketingstrategie.

«Im Feld» macht es möglichWettstein Bau AG und BOME Immobilien AG haben zusammen mit Walker Architekten AG

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38 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Wohnüberbauung Im Feld Oberrohrdorf

eine Wohnsiedlung realisiert, welche auf den heutigen Zeitgeist perfekt zugeschnitten ist. Modernes, individuelles Wohnen in einer reprä - sentativen Überbauung und das zu moderaten Preisen. Die sieben geknickten Baukörper bieten einen Mix aus Reiheneinfamilienhäusern, Attika- und Geschosswohnungen. Zwischen den Häuser-zeilen befinden sich im Wechsel, sich gegen-überliegende private Gartenhöfe und Erschlies-sungsanlagen. «Dort, wo sich die Baukörper relativ nahe kommen, sind die Erschliessungs-wege, die Zufahrt zur Tiefgarage, die Besucher- parkplätze und die Entsorgungscontainer, die Spiel- und Aufenthaltsbereiche angeordnet. Auf der anderen Seite, wo die geknickten Ge-bäude einen hofartigen Raum bilden, haben wir die Gärten angelegt», erklärt Architekt Thomas Zwahlen. So geniesst jedes Haus die bestmögliche Privatsphäre auf der einen Seite, während es auf der anderen Seite Anschluss an die Gemeinschaft bietet. Quer durch die Hauszeilen hindurch verbindet ein Fussweg das ganze Quartier.

Mauerschotten prägen die ArchitekturBei einer Überbauung dieser Grösse ist Mo-notonie eine grosse Gefahr, weiss Zwahlen. Mittels Mauerschotten grenzte er die verschie-denen Häuser voneinander ab und lockert so die Häuserzeilen auf. Auf zusätzlich mögliche Attikageschosse wurde bewusst verzichtet um die Überbauung entsprechend niedrig zu halten. Durch die leichte Hanglage mit 5–10% Gefälle sind die Häuser in der Höhe versetzt,

weil sonst das Erdgeschoss zu stark aus dem Boden ragen würde. Diese Höhensprünge in-nerhalb der Häuserzeile machen die Baukör-per leichter. Am meisten aber fällt wohl das Fassadenspiel auf. Holzlamellen wechseln mit Streckmetallen und Kunststoffgitter in Farbe und Material ohne dass eine Regelmässigkeit erkennbar wäre. Zufall? Wohl eher nicht.«Die Käufer der Reiheneinfamilienhäuser konnten ihre Fassade aus einem vorgegebe-nen Katalog selber auswählen», erzählt Zwah-len. «Diese Mitgestaltungsmöglichkeit wurde sehr geschätzt und rege wahrgenommen. Die Fassade ist für viele Menschen eine Identifika-tionsmöglichkeit mit dem eigenen Haus», weiss er.

Durchdacht geplant, individuell ausbaubarDie Wohnsiedlung «im Feld» wurde in zwei Bauetappen während insgesamt fast vier Jah-ren realisiert und 2016 komplett fertig gestellt. Unter den Bauten befindet sich eine Tiefgarage mit rund 130 Parkplätzen. Zwischen den Häu-sern gibt es nebst kleinen privaten Aussenräu-men auch einen Quartierplatz, Spielflächen, einen Tischtennistisch und einen Aussenplatz mit Pergola. Die Bewohner der Siedlung profitieren von grosszügigen Räumlichkeiten mit privaten pflegeleichten Aussenräumen einer perfekt geplanten Infrastruktur und individuellen optionalen Ausbaumöglichkeiten. Nebst der Vielfalt der Wohnungen, die von ein- bis drei-geschossig reichte, ein wichtiges Verkaufsar-gument. So konnten die Käufer im Frühstadion

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40 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Wohnüberbauung Im Feld Oberrohrdorf

BauherrschaftWettstein Bau AGEsprainstrasse 25442 FislisbachTel. 056 493 34 44www.wettstein-bau-ag.ch

BOSS Real Estate AGEsprainstrasse 25442 FislisbachTel. 056 565 34 90www.bossrealestate.ch

ArchitektWalker Architekten AGNeumarkt 15201 BruggTel. 056 460 72 60www.walker.ch

BauleitungHugo BinggeliWerkstrasse 15607 HägglingenTel 056 496 72 82

BauingenieurSchüpbach Ingenieure AGBrüggliacher 315452 OberrohrdorfTel. 056 496 61 04www.schuepbach-ing.ch

HLKS-IngenieurSERO GmbhVorderi Böde 65452 OberrohrdorfTel. 056 496 73 43www. sero.ch

BauphysikerMichael Wichser + Partner AGKriesbachstrasse 308600 DübendorfTel. 043 355 01 33www.wichser-partner.ch

LandschaftsarchitektNaef Landschafts- architekten GmbHStahlrain 65200 BruggTel. 056 442 04 11www.la-naef.ch

teilweise wählen, ob sie statt Sitzplatz lieber einen Wintergarten wünschen oder gar die Dachterrasse ausbauen wollen.

rundum im grünen BereichGrün ist die Farbe der Natur und damit auch der Nachhaltigkeit. Ein besonderes Augen-merk bei dieser hohen Siedlungsdichte lag deshalb auf der Umgebungsgestaltung. Die von Landschaftsarchitekt Felix Naef geplante Bepflanzung wird, wie bei Neubauten üblich, erst in ein paar Jahren in voller Blüte zu sehen sein. Charakteristisch ist aber der grüne Gür-tel um die ganze Siedlung. In jedem Garten-hof wurde zudem ein neuer Baum gepflanzt. Mischhecken grenzen die privaten Flächen von den öffentlichen ab.

Grün ist auch das Gewissen der Siedlung «im Feld». So ist die ganze Überbauung im Miner-gie-Standard erbaut. Erdsonden und Wärme-pumpen beliefern die Bewohner im Winter mit Heizwärme und die kontrollierte Lüftung transportiert die gute Landluft ganz automa-tisch mitten in die heimische Stube. Auch das ist praktisch hier in der städtisch anmutenden Siedlung mitten auf dem Lande: Man muss nicht mal mehr lüften. Das spart Zeit und Ener-gie und entspricht auch in diesem Punkt sehr dem was sich der moderne Mensch wünscht: Ein chices, aber pflegeleichtes Zuhause und dazu ein ökologisches Gewissen. Perfekt. ❰

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 41

STIEBEL ELTRON AG Publireportage

LWZ 504 – Ideale Lösung für den Neubau

Auf der Suche nach der passenden Heizlösung erhält man mit dem

Integralgerät die Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung gleich mit dazu.

Effizienz also auf der ganzen Linie.

Das MultitalentDas kompakte Lüftungsintegralsystem LWZ 504 bietet allen Wohnkomfort, der eines Energie-sparhauses würdig ist. Die Energie für woh-lige Raumtemperaturen und warmes Wasser zieht die Anlage aus der Aussenluft. Dass die Wärme im Haus bleibt, dafür sorgt das mo-derne Lüftungsmanagement. Eine angeneh-me, gesunde Atmosphäre und hohe Effizienz lassen sich so hervorragend miteinander ver-binden. Das Gerät vereint alle haustechnischen Funktionen in einem Gehäuse. Es übernimmt Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung mit Wärmerückgewinnung und Kühlung.

Intelligente TechnikAusserdem punktet die LWZ 504 mit innovati-ver Technik: Erstmals verrichtet ein inverter-geregelter Kompressor seinen Dienst in einem Komplettgerät. So kann die Leistung bei tiefen Aussentemperaturen, wenn eine hohe Verdich-terleistung gefragt ist, gesteigert werden. Das hat zur Folge, dass die LWZ 504 bei einer Aus-sentemperatur von –7 Grad (Vorlauf 35 Grad) eine Wärmeleistung von 8,34 kW zur Verfü-gung stellt. «Diese Anpassung an den ‹Ener-giehunger› des Hauses bedeutet eine klare Komfortverbesserung», erklärt Produktma-nager Oliver Joss. «Zudem ist dadurch, dass der Kompressor leistungsgeregelt arbeitet und daher nicht durchgängig seine volle Leistung abrufen muss, der Betrieb im Mittel natürlich auch effizienter. Wir gehen von einer 10 bis 15 Prozent höheren Effizienz aus als bei einer On-Off-Maschine.»

Fit für die ZukunftWeitere Vorteile sind der hohe Warmwasser-komfort dank des 235-Liter-Speichers sowie die Möglichkeit der Kombination mit einer thermischen Solaranlage oder einer Photo-voltaik-Anlage, um günstigen selbst erzeug-ten Strom direkt sinnvoll zu nutzen. Ausser-dem ist die Anbindung eines Internet Service Gateway (ISG) problemlos möglich. Damit wird die Bedienung, Einstellung und Überprüfung von Daten der Wärmepumpenanlage denkbar einfach und der Kunde erhält Zugang zu sei-ner persönlichen Servicewelt. Via PC, Laptop, Tablet oder Smartphone kann die Anlage ganz bequem gesteuert und optimiert werden. Das führt im Idealfall zu einem Einsparpotenzial von bis zu 40% der Energie im Privathaus-halt. Auch Wohnen wird so in Zukunft noch kom fortabler, energieeffizienter, sicherer und günstiger. ❰

Das Multitalent von STIEBEL ELTRON: LWZ 504

STIEBEL ELTRON AGIndustrie WestGass 85242 LupfigTelefon 056 464 05 00www.stiebel-eltron.ch

42 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Meyer Burger (Switzerland) AG

Die perfekte erneuerbare KombinationUrs und Tania Anderegg entschieden sich, trotz noch funktionierender Ölheizung,

auf eine erneuerbare Wärmeerzeugung umzusteigen. Den Umstieg ermöglichten ihnen

eine hocheffiziente Meyer-Burger-Photovoltaikanlage sowie eine Wärmepumpe

und ein Energiemanagementsystem von energy4me.

Urs und Tania Anderegg führen gemeinsam eine Baumschule in Langenthal. Die Nähe zur Natur ist für sie jedoch nicht nur ein Beruf, sondern eine Lebenseinstellung. Aus diesem Grund war ihnen die Ölheizung, mit der ihr Wohnhaus im oberaargauischen Obersteck-holz geheizt wurde, ein Dorn im Auge. Sie be-schlossen deshalb, ihre Emissionen erheblich zu senken, indem sie die fossile Wärmequelle durch eine Wärmepumpe ersetzten und diese erneuerbar mit eigens produziertem Solar-strom betreiben. Eine Entscheidung für die Umwelt und für mehr Unabhängigkeit.

Ein gebäudeintegriertes SolarkraftwerkIm Rahmen einer Dachsanierung wurde auf dem Einfamilienhaus auf der Südseite des Sat-teldachs eine gebäudeintegrierte Photovoltaik-anlage von Meyer Burger installiert. Auf einer Fläche von 79 m2 produziert die leistungsstar-

QU

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ke 11,8-kWp-MegaSlate®-Solaranlage jährlich rund 11 400 kWh. Das Besondere an der Anlage ist nicht nur ihr hoher Energieertrag, sondern auch ihre Ästhetik. Die schlichte Solaranlage ist vollflächig und homogen in die ganze Dach-seite integriert. Neben 63 Standardmodulen wurden neun kleinere, speziell für dieses Ge-bäude gefertigte, Module installiert. Auf diese Weise konnten die Module bündig mit dem Dachrand montiert werden.

Intelligente WärmepumpeUm mit Solarstrom Wärme zu erzeugen, wird bei Solarstrom-Überschuss die im Aussenbe-reich aufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe betrieben. Die durch Platzierung und Be-pflanzung geschickt versteckte Wärmepumpe wärmt tagsüber den Warmwasser- und den Heizwasserspeicher maximal auf. Die Wärme-pumpe empfängt vom Energiemanagement-

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 43

Technischer Fachbeitrag

system enerFACE Signale, damit zuerst das Brauchwarmwasser aufgeheizt wird. Sobald dieses seine Zieltemperatur erreicht hat, gibt die Wärmepumpe Wärme an den Heizungs-speicher ab. Wenn die Sonne weg ist, geht die Wärmepumpe in einen Minimalbetrieb über. Die hocheffiziente Wärmepumpe wurde nach der Inbetriebnahme mehrfach in ihrer Funk-tion optimiert, sodass sie nicht mehr Wärme produziert als nötig, aber genug, um die für Urs und Tania Anderegg optimalen Raumtem-peraturen zu erreichen.

«Es ist einfach ein gutes Gefühl, mit selbst produziertem Strom zu backen, zu waschen und über- wiegend zu heizen. Mit der jetzigen Lösung haben wir schon interessante per-Saldo-Werte und es liegt bestimmt noch mehr drin!»

Urs Anderegg

44 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Meyer Burger (Switzerland) AG Technischer Fachbeitrag

Energie messen und steuern Das Einfamilienhaus der Andereggs erreicht einen Solarstrom-Eigennutzungsgrad von rund 43%, ohne dass ein Stromspeicher zur Verfü-gung steht. Den optimierten Eigenverbrauch verdankt das Gebäude dem von energy4me entwickelten Energiemanagementsystem en-erFACE, welches die Energieflüsse äusserst clever lenkt. Mit enerFACE können nicht nur Energieproduktion und -verbrauch überwacht werden, es können auch alle Energieverbrau-cher wie bspw. Geschirrspüler, Waschma-schine oder Wärmepumpe, wie im Falle des Objektes in Obersteckholz, automatisch oder manuell angesteuert werden. Urs und Tania Anderegg sind nicht die einzigen, die von den Vorteilen von enerFACE überzeugt sind. Mittlerweile sind bereits 150 Exemplare der

planergie agBettenhausenstrasse 50, 3360 HerzogenbuchseeTel. 062 961 60 00, www.energy4me.ch

zweiten Generation des 2012 entwickelten Energiemanagementsystems in der Schweiz installiert. Die SuperlativeDer Dorn im Auge konnte mit dem Verschwin-den der Ölheizung behoben werden. Nun stre- ben Urs und Tania Anderegg nach dem Tüp-felchen auf dem i. Um den Solarstrom-Eigen-verbrauch noch weiter zu steigern, beschäfti-gen sie sich zurzeit mit einer Speicherlösung mittels Batterie oder Wasserstoff. energy4me führt zurzeit ein Wasserstoff-Pilotprojekt zur effizienten Speicherung von Solarstrom durch. Damit könnten auch Urs und Tania Anderegg in naher Zukunft eine noch grössere energe-tische Unabhängigkeit erreichen. Mit ihrem Entscheid, eine noch funktions-tüchtige Ölheizung auszubauen, haben Urs und Tania Anderegg bewiesen, dass sie über ein äusserst vorbildhaftes Verantwortungsbe-wusstsein gegenüber der Umwelt verfügen und ihre energetische Unabhängigkeit selbst in die Hand nehmen. Mit dem Entscheid, ihr Energie-system mit einer Speicherlösung zu ergänzen, beweisen sie, dass sie neben Umweltbewusst-sein auch Pioniergeist besitzen. ❰

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 45

I N N O V A T I O N E NInnovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen

Lehrgang gesund und nachhaltig BauenAbschluss BaubiologIn mit eidg. Fachausweis

BeschriebDie berufsbegleitende Weiter-bildung des Bildungszentrums Baubiologie führt mit insgesamt 10 Modulen in alle relevanten Bereiche des gesunden und nachhaltigen Bauens ein. Die Grundlage bildet das vernetzte Denken und Handeln, das über die einzelnen Fachgebiete und Berufsgattungen hinausgeht und diese miteinander verbindet. Die Teilnehmenden setzten das erworbene Wissen und die entspre-chenden Hilfsmittel gezielt ein, um ein Bauwerk bezgl. Nachhaltigkeit und Gesundheit optimal zu planen.

Der Lehrgang wird im modularen System angeboten und dient als Vorbereitung auf die eidg. Berufs-prüfung zum/zur BaubiologIn mit eidg. Fachausweis. Die Module können auch einzeln besucht wer-den. Einstieg jederzeit möglich.

Kursort: Zürich

Infoabende in Zürich: laufend

Informationen und Anmeldung: [email protected]

Zielgruppen:Architekten/-innen, Bauleiter/-innen, Handwerker/-innen, Fachplaner/-innenZeichner/-innen Fachrichtung Architektur

Kosten:Ganzer Kurs 7400.– Einzelne Module 880.– / 1290.–

Veranstalter:Bildungszentrum BaubiologieBinzstrasse 23, 8045 Zü[email protected]

http://www.baubio.ch/bildung/lehrgang/http://www.baubio.ch/bildung/berufspruefung-baubiologe/

Daten:

7./28.10./04.11.2017: Modul 1 – Hausbiographie und Biodiversität

25.11./16.12.2017: Modul 2 – Gesundheit

06./13./27.01.2018: Modul 3 – Materialwahl

10./24.02.2018: Modul 4 – Innenraum

10./31.03.2018: Modul 5 – Baubiologische Konsruktionen

14.04./05.05.2018: Modul 6 – Alternative Energiekonzepte

26.05./07.06.2018: Modul 7 – Wasserhaushalt und Elektrobiologie

30.06./21.07.2018: Modul 8 – Architektur

18.08/01.09.2018: Modul 9 – Nachhaltigkeit

15.09.2018: Modul 10 – Marketing

Der Firma SAGER ist es gelungen ihre bei-den wichtigsten Glaswolle Standard-Produkte SAGLAN (034) SBR und SAGLAN (034) SB 22 nochmals entscheidend zu verbessern. Die SAGLAN Sparrenrollen und Dämmplatten wer-den nur noch mit verbessertem Lambda-Wert von 0,034 W/mK produziert. Beide Produkte sind eco-1 zertifiziert und gemäss BBL beson-ders ökologisch was die Umweltbelastungs-punkte betrifft. Folgende Eigenschaften sind besonders erwähnenswert:

SAGLAN Standard-Produkte mit verbessertem Lambda-Wert – das Gute wird noch besser!

_ Hervorragender, deklarierter Lambda-Wert von 0,034 W/mK_ Universelle Einsatzmöglichkeiten_ Geringe Rohdichte = ideal zum Komprimieren _ Dicken bis 300 mm (Platten), bis 260 mm (Rollen)_ Ausgezeichneter Schallschutz_ Brennt nicht, Brandverhaltensgruppe RF1 (BKZ 6q.3 / RtF A1)_ Nachhaltige Produkte, eco-1 zertifiziert_ Hervorragendes Preis / Leistungsverhältnis

Weitere Infos und Zertifikatewww.sager.ch, Startseite SAGER, SAGLAN (034) SBR & SB 22

Sager AGDornhügelstrasse 10, CH-5724 DürrenäschTel. 062 767 87 87, Fax 062 767 87 [email protected], www.sager.ch

neu

46 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Saint-Gobain ISOVER AG

80 Jahre ISOVER-Glaswolle

Gelebte Nachhaltigkeit im BroyetalDie 80-jährige Firmengeschichte von Saint-Gobain ISOVER AG ist gekennzeichnet

von Kundennähe und Innovation.

Glas zu hauchdünnen Fäden gezogen und zu Textilien verarbeitet werden kann. Zweihundert Jahre später entsteht die Glasfaser. Im Zuge der Industrialisierung stieg der Bedarf an weichen, leichten und feuerfesten Dämmstoffen, um bei-spielsweise Maschinenrohre oder Stromkabel zu isolieren. Gesponnene Glasfasern erfüllten diese Anforderungen. In der Folge bildeten sich zu Be-ginn des 20. Jahrhunderts mehrere industrielle Verfahren zur Herstellung von Glaswolle heraus.Die VETROFLEX-Produkte aus Glaswolle ver-halfen der damaligen Glasfasern AG gar zur Marktführerschaft auf dem Schweizer Markt. Als revolutionäres Allround-Produkt für Dach und Wand wurde gegen Ende der 60er-Jahre der ROLLALU-Baufilz mit integrierter Dampfsperre in Form einer einseitigen Alu-Kraftpapier-Be-schichtung und längsseitigen Überlappungen für eine einfache und rasche Befestigung entwickelt. Die Lancierung erfolgte 1971. Eine weitere Inno-vation gelang ISOVER AG 1987 mit der gerollten Selbstklemmplatte UNIROLL für die Dämmung zwischen Sparren. Bis in die siebziger Jahre wurden Gebäude ins-gesamt nur spärlich gedämmt – beispielsweise mit einer nur wenige Zentimeter dicken Innen-dämmung. Gedämmt wurde in erster Linie mit dem Ziel, die Bauteile vor Kondenswasser zu schützen und Schimmelbildung in den Gebäuden zu vermeiden – der Feuchteschutz stand im Vor-

Moderne Dämmprodukte müssen unterschied-lichsten Ansprüchen genügen: Sie sollen Wär-me und Schall dämmen, vor Bränden schützen, möglichst wenig Raum beanspruchen und höchs-ten Qualitätsansprüchen genügen. Nicht zuletzt sollen sie schnell und angenehm zu verarbeiten sein, eine lange Lebensdauer aufweisen und durch ökologische Nachhaltigkeit überzeugen. Glaswolle verbindet diese Ansprüche optimal. Als Pionierin in der Herstellung und Verarbeitung von Glaswolle hat Saint-Gobain ISOVER AG deren technologische und ökologische Entwicklung in den letzten 80 Jahren geprägt. Begonnen hat alles zu Beginn des 18. Jahrhun-derts. Damals stellte der französische Naturwis-senschaftler René-Antoine Réaumur fest, dass

Die «Baumatten» von Hand genäht, gerollt und verpackt – 1946

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 47

dergrund. Auch eine energiesparende Bauweise gehörten dagegen lange Zeit nicht zu den Anfor-derungen. Die Ölkrise ab 1973 brachte ein Um-denken und verhalf der Gebäudedämmung zum Durchbruch: Die Dämmstärken nahmen stetig zu, und die Dämmstoffe verbesserten sich hin-sichtlich ihrer Wärmeleitfähigkeit. Heute gilt die Gebäudedämmung als das wichtigste Element energiesparender Gebäudekonzepte. Seit vielen Jahrzehnten wird Glaswolle ausserdem auch als äusserst leistungsfähiger Baustoff zum Schall- und Brandschutz verwendet.Saint-Gobain ISOVER AG blickt dieses Jahr auf eine bewegte, 80-jährige Firmengeschichte zu-rück. Doch etwas hatte über all diese Jahre Be-stand: wir streben stets danach, unsere innova-tiven Produkte zu verbessern. So ist es unseren Ingenieuren in Lucens über die vergangenen Jahrzehnte gelungen, die Wärmeleitfähigkeit der Glaswolle kontinuierlich zu senken, sodass die gleiche Dämmleistung mit geringerer Dicke er-reicht werden konnte. Im Hochbau bedeutet dies beispielsweise dünnere Wände und ein Gewinn an wertvollem Wohnraum. Und heute wie gestern wird stets weiter getüftelt und experimentiert. Ein zentrales Thema in den vergangenen Jah-ren war die Nachhaltigkeit. Auch hier muss sich Saint-Gobain ISOVER nicht verstecken: Die voll-ständig im Waadtländer Lucens hergestellten Produkte bestehen zu mehr als 80 Prozent aus Recycling-Glas, werden mit Strom aus Fluss-wasserkraftwerken und einem pflanzlichen Bin-demittel hergestellt. ❰

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Saint-Gobain ISOVER AGRoute de Payerne 1, 1522 LucensTel. 021 906 01 11, www.isover.ch

FACTSGegründet im Jahr 1937 in Henniez als «Glas-fasern AG» nimmt das Unternehmen 1940 die Produktion von Glaswolle in der 1939 gebauten Fabrik in Lucens auf, die zu Matten verarbeitet und für die thermische und akustische Däm-mung in Gebäuden und von Leitungen einge-setzt wird. Angetrieben durch das Ziel, filigra-nere und damit leistungsfähigere Glasfasern zu produzieren, entwickelt der Hauptsitz von Saint-Gobain Isover ein eigenes Faserziehver-fahren. An dieser Pionierleistung beteiligt ist auch die Schweizer Tochterfirma: Das Unter-nehmen testet das neue Verfahren als erstes Werk des Konzerns und stellt seine Produk tion 1961 vollumfänglich auf das leistungsstarke TEL-Verfahren um.Bereits 2009 wurde im Werk in Lucens ein Binde mittel auf Basis schnell nachwachsender, pflanzlicher Rohstoffe industriell getestet. Das so hergestellte Produktsortiment, mit der Be-zeichnung «Natura – by ISOVER» wird speziell für Anwendungen im Innenbereich benötigt. So garantieren die Produkte aus Lucens den Be-wohnern Wohngesundheit und Komfort.2016 wurde das in Lucens entwickelte Fassa-dendämmprodukt PB F 030 mit seiner revolu-tionär hohen Dämmleistung auf dem Schweizer Markt eingeführt.146 Mitarbeitende und 12 Lernende sind bei Saint-Gobain ISOVER AG angestellt.

Alle Informationen befinden sich auf www.isover.ch.

Auf der Baustelle: leichte Produkte mit starker Dämmleistung

Und heute: PB F 030 mit seinem revolutionären Lamda von 0,030.

48 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

www.holzbau-buehlmann.ch

Holzbau Bühlmann AG5237 Mönthal 056 284 14 17

Holzbau / Sanierungen / Bedachungen / Fassaden / Schreinerei

Der Spezialist wenn‘s um Holz geht

Holzbau | Sanierungen | Bedachungen | Fassaden | Schreinerei

www.holzbau-buehlmann.ch

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Holzbau | Sanierungen | Bedachungen | Fassaden | Schreinerei

Gesund und ökologisch Bauen fordert umfassende Kompetenz und Knowhow.

FACHKURS BAUBIOLOGIE

Modulare Weiterbildung BaubiologIn mit eidg. Fachausweis

Hausbiographie und Biodiversität Gesundes Innenraumklima Materialwahl / Ökobilanzen Wahrnehmungen im Innenraum Gesunde und nachhaltige KonstruktionenAlternative EnergiekonzepteWasserhaushalt und ElektrobiologieArchitekturSoziale und wirtschaftliche AspekteMarketeing

Ökologisch Planen und gesund Bauen kann gelernt werden. Das Bildungszentrum Baubiologie bietet Ihnen alles, was Sie dazu brauchen. Wir vermitteln die Grundlagen der Baubiologie in 10 Modulen:

Modul 1 Modul 2 Modul 3Modul 4 Modul 5Modul 6Modul 7Modul 8Modul 9Modul 10

Bildungszentrum Baubiologie I Binzstrasse 23 I 8045 Zürich Tel. 044 451 01 01 I www.bildungszentrumbaubio.ch

Einstieg jederzeit / Besuch einzelner Module möglich

ABSCHLUSSBaubiologIn mit eidgenössischen Fachausweis

ZIELPUBLIKUM ArchitektInnen, PlanerInnen, HandwerkerInnen, BauleiterInnen und -führerInnen, Bauherren, Immobilien-verwalterInnen, ZeichnerInnen Fachrichtung Architektur.

EnergiegeladenVon Carmen Nagel Eschrich

Rundum «aufgemöbelt» wurde ein

unscheinbares Einfamilienhaus aus dem

Jahr 1961, als es der Energiespezialist und

Architekt Jürg Steigmeier mit seiner Familie

übernahm. Die Wohnfläche wurde vergrös-

sert, die Fassaden thermisch optimiert, und

das neu gestaltete Dach mit einer Photo-

voltaikanlage erwirtschaftet heute reichlich

Strom – ein «Hauskraftwerk», quasi eine

überdimensionale «Batterie», speichert den

Energieüberschuss des Minergie-A-zertifi-

zierten Heims.

Über fünf Jahre lang suchte das Bauherren-paar, aus dem mittlerweile eine kleine Fa-milie wurde, nach einem Grundstück für ihr Eigenheim. Doch der Markt gab wenig her, schnell wurde die Suche auch auf bestehen-de Immobilien ausgeweitet – ein Entschluss, der mit Erfolg belohnt wurde: Das gemütliche Ein familienhaus aus dem Jahr 1961 liegt in einem gutbürgerlichen, gepflegten Wohnquar-tier, bestens besonnt am Rebhang. Hier gibt es noch reichlich Grün zwischen den Gebäu-den, die sich mit zurückhaltender Erscheinung grosszügig im Weinbauort verteilen.

Minergie-A

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 49

Sanierung/Aufstockung EFH Steigmeier, Würenlingen

vorher

Sanierung/Aufstockung EFH Steigmeier, Würenlingen

Aus Alt mach NeuAltes zu erhalten, gefiel dem Energieplaner Jürg Steigmeier und seinem Team der Steig-meier Akustik + Bauphysik GmbH ohnehin sehr gut, so lässt sich – im Vergleich zum Neubau – enorm viel graue Energie einsparen. «Ich woll-te dann einfach beweisen, dass auch aus ei-nem alten Haus etwas Tolles werden kann», beschreibt der Planer und Bauherr sein wei-teres Vorgehen. Das rund 8 � 12 m grosse Ge-bäude war gut besonnt und äusserst kompakt, daran sollte nichts geändert werden. Da jedoch der bestehende Platz für die vierköpfige Fami-lie etwas knapp war, bot ein Dachausbau die beste Lösung. Das alte Dach wurde abgeris-sen und auf den Aussenmauern ein leichter Holzriegelbau mit Kniestock errichtet. Zwei Dachgauben nach Südwesten bieten heute den beiden Kindern lichtdurchflutete Zimmer. Im weniger besonnten Bereich des Geschosses

50 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

liegen die Treppe und das Elternschlafzimmer sowie ein grosszügiges Familienbad.

Ein fast perfekter Bestand …Im Erdgeschoss wurden nur ein paar Wände entfernt, um dem Wunsch nach modernem, offenem Wohnen gerecht zu werden. Die be-stehenden Fensteröffnungen wurden leicht vergrössert, um die solaren Wärmegewinne zu maximieren und den Innenräumen noch mehr Tageslicht zukommen zu lassen. Heute profitieren die glücklichen Bewohner von einer gemütlichen Küche mit direktem Zugang zur überdachten Terrasse und einem Blick auf den Hauseingang. Das Herzstück bildet wohl der helle Wohn-Ess-Bereich mit seiner vorgela-gerten Westterrasse. Ein zusätzliches Zimmer auf dieser Etage wird beliebig als Spiel- und Gästezimmer genutzt. Auch im Untergeschoss wurde baulich nicht gravierend eingegriffen.

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 51

Minergie-A

Wie schon vor dem Umbau befinden sich hier im unbeheizten Bereich die Garage mit Haus-zugang, Technik- und Abstellräume.

… mit neuem, innovativem Energiekonzept!Das klingt nahezu perfekt, es fehlte jedoch deutlich an Dämmung: Die bestehenden Wän-de waren nur 25 cm stark und mit 8 cm Däm-mung versehen – daraus konnte nicht das Nullenergiehaus werden, das Jürg Steigmei-er vorschwebte. So wurde der Fussboden des Erdgeschosses mit 12 cm Mineralwolle von der Unterseite her gedämmt, also der Decke im Keller. Die Holzkonstruktion im neu errichteten Dachgeschoss wurde mit 240 mm Mineralwol-le grosszügig ausgedämmt. Zusätzlich vereint heute ein warmes Kleid aus 60 mm starken Holzfaserdämmplatten Alt und Neu; diese wurden an die bestehenden Mauern bis hoch zum Holzbau im neuen Dachgeschoss mon-

tiert. Die Schalung aus Weisstanne rundet das edle Erscheinungsbild ab. Familie Steigmeier entschied sich für eine Rhomboidschalung; da-bei greifen die einzelnen Bretter mit Nut und Feder ineinander.

Technik, die begeistertVon ansprechenden Lösungen im Detail zeugt auch die schlanke, unglaublich filigrane Blech abdeckung in Traufe und Ortgang – wie eine einzige Linie umrandet sie die Konturen des Hauses. Sie verbirgt minimalistisch den Über-gang zum Dach, wo Flachschiebeziegel ver-wendet wurden. Durch den äusserst flachen Ziegel scheint das Dach beinahe wie aus einem Guss, und die dominante «Fassade» des Steil-daches tritt in den Hintergrund. Auf der be-sonnten Dachfläche befindet sich die Photovol-taikanlage. Die Anlage ist für einen Ertrag von 6,84 kWhp jährlich dimensioniert. Mit diesem

52 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Sanierung/Aufstockung EFH Steigmeier, Würenlingen Minergie-A

Strom wird der Bedarf im Haus für LED-Be-leuchtung, energiesparende Haushaltsgeräte und die allgemeine Stromentnahme gedeckt. Wird an einem sonnigen Tag noch zusätzlich Energie produziert, so wird der Solarspeicher aufgeladen – erst wenn dieser voll ist, wird in das öffentliche Netz eingespeist. Doch das dauert eine Weile: Das «Hauskraftwerk» hat eine stolze Kapazität von 6,9 kWh und versorgt die Familie zuverlässig mit eigenem Strom, auch wenn die Sonne ein bis zwei Tage nicht scheint. Natürlich wird auch das Elektroauto davon gespeist – die Ladestation ist direkt im Haus! Das unterstreicht auch das Motto der Bauherrschaft: «mit 100% Sonnenenergie un-terwegs», unabhänig und kostengünstig!

Ein gelungenes GesamtpaketViel Energie ist ohnehin nicht notwendig, um für ein gutes Raumklima im 7-kW-Haus zu sorgen. Die eingebaute Komfortlüftung sorgt für allzeit frische Luft, dafür ist ein Helios-Lüf-tungsgerät mit Wärmerückgewinnung verant-wortlich. Mittels Fernwärme wird Brauch- und Heizwasser aufbereitet, die Fussbodenheizung schafft warme Räume in der kalten Jahres-zeit. Natürlich kann die Haustechnik praktisch über das Smartphone gesteuert werden. Diese energetische Sanierung mit Dachausbau kann sich sehen lassen: Jürg Steigmeier und sein Team haben es geschafft, das alte Gebäude in ein Nullenergiehaus zu verwandeln. Dem liegt ein gut durchdachtes Konzept zugrunde, das übergreifend Bereiche wie clevere Solararchi-tektur, nachhaltige Haustechnik bis hin zum ökonomischen Betrieb im Alltag verbindet. Ein Ergebnis, das überzeugt und das das Minergie-A-Label redlich verdient hat. Es vereint anspre-chende Architektur mit aktuellen Ansprüchen an Qualität und Komfort – die Sonne als kos-tenlose Energiequelle sorgt dabei grossteils für die energetische Unabhängigkeit. ❰

Bauherrschaft / GUJürg und Rahel SteigmeierRebbergstrasse 145303 Würenlingen

Architekt / PlanerSteigmeier Akustik + Bauphysik GmbHRütistrasse 3a5400 BadenTel. 056 225 10 30ww.steigmeier-ab.ch

BauingenieurZehnder & Partner Ingenieure AGOberstadtstrasse 10A5400 BadenTel. 056 210 92 66www.zehnderpartner.ch

Hauskraftwerk E3/DC: Das Hauskraftwerk mit Energiespeicher sorgt für eine hohe Unhabhängigkeit vom Stromnetz. Über das Energie-Management des E3/DC werden die Energie-flüsse optimiert, um einen hohen Eigenverbrauchs-anteil zu ermöglichen.

Fahren mit Solarenergie: Die Ladestation, welche mit dem Hauskraftwerk E3/DC gekoppelt ist, lädt das Elektrofahrzeug mit Solarenergie.

Alles unter Kontrolle: Über die Webbasierte

Visualisierung hat die Bauherrschaft jederzeit

den Überlick über den Energiefluss im Hause.

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 53

54 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Bivalente Holzfeuerung Überbauung Rossweid Sins AG

Zweikesselanlage ermöglicht ganzjährige Wärmeversorgung mit Holz

In der unterirdischen Heizzentrale der Überbauung Rossweid in Sins AG steht neben der

grossen Holzschnitzelfeuerung zusätzlich ein kleinerer Pelletkessel. Dieser ermöglicht

nicht nur die Warmwasseraufbereitung im Sommerbetrieb, sondern auch die Spitzenlast-

abdeckung während der Heizsaison. Damit produziert die Anlage das ganze Jahr über

erneuerbare Wärme – mit Holz aus den umliegenden Wäldern.

Forstbetrieb wird zum EnergieunternehmerAbsatzschwierigkeiten für Bau- und Industrie-holz spürten die öffentlichen und privaten Waldbesitzer im Aargauer Oberfreiamt nicht erst seit der Aufhebung der Euro-Untergren-ze im Januar 2015. Bereits Mitte der 1990er-Jahre beschloss die Ortsbürgergemeinde Auw, mit knapp 200 Hektaren eine grössere Waldbesitzerin der Region, sich über den we-nig rentablen Stammholzverkauf hinaus als Energie-Contractor zu engagieren und eige-ne Wärmenetze zu betreiben. In den darauf-folgenden Jahren wurden in Auw zwei Holz-

wärmeverbünde errichtet: Die Heizzentrale Grossäcker mit rund 180 Wohneinheiten und der angrenzenden Schule sowie eine weitere Anlage im Alters- und Pflegezentrum Maria-Bernarda-Heim. Zuständig für den Betrieb und die Instandhaltung der Wärmeverbünde ist der Forstbetrieb WALD kommunal +, dem zudem die Bereiche Wald, Bauamt, Holzhandel und Landschaftspflege unterstellt sind. Seit 2002 kümmert sich der Revierförster und Betriebs-leiter Stefan Staubli zusammen mit seinem Team auch um die Beförsterung der umliegen-den Gemeinden Abtwil, Oberrüti und Sins mit einer Gesamtfläche von 700 Hektaren Wald.

Dank bivalenter Lösung 100% erneuerbarAls sich 2004 die Realisierung der Grossüber-bauung Rossweid in der Nachbargemeinde Sins mit 120 Wohnungen und drei Gewerbe flächen abzeichnete, entschied sich die Ortsbürger-gemeinde ihre Dienstleistung als Wärme- versorger auch ausserhalb von Auw anzubie-ten. Obschon der Anschluss der geplanten Siedlung an das bestehende Gasnetz nahe-lag, vermochte Stefan Staubli die private Bau-herrschaft von einer mit Holz betriebenen Zweikesselanlage zu überzeugen. Neben dem stichhaltigen Argument eines lokal verfügba-ren Brennstoffs und der damit verbundenen regionalen Wertschöpfung war das Angebot für die Investoren auch wirtschaftlich interes-sant, weil die CO2-neutrale Wärmeversorgung für Heizung und Warmwasser ganzjährig mit erneuerbarer Energie gewährleistet werden kann. Bereits während der Planungsphase wurde das Netz erweitert, sodass mit dem kleineren 150 kW-Pelletkessel nicht nur der Sommerbetrieb, sondern auch eine Spitzen-lastabdeckung möglich ist. Er ergänzt die

Investition in die ZukunftDie Wohnüberbauung Rossweid verfügt über eine Holzschnitzel- sowie eine Pelletheizung, betrieben vom Wärmeverbund Auw. Holz ist als erneuerbarer Energieträger von einer CO2-Abgabe befreit, gleichzeitig erfüllt die moderne Anlage die Luftreinhalteverordnung (LRV) und zeichnet sich durch niedrige Schadstoffwerte aus. Mit der Holzenergienutzung bleibt das Geld in der Region, einheimische Arbeitsplätze werden unterstützt, können erhalten oder gar ausge-baut werden. www.auw.ch

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 55

Holzenergie Schweiz

550 kW leistungsstarke Vorschubrostfeuerung, die mit Waldhack-schnitzeln aus dem

eigenen Forstrevier betrieben wird. Weitere 30 kW Puffer bietet der 10 000 Liter fassende Speicher. An das Wärmenetz angeschlossen sind ausserdem das Gebäude der Kantonalbank Sins, das Restaurant Löwen sowie ein angrenzendes Mehrfamilienhaus. Noch ist aber nicht Schluss: Bei einer aktu-ellen Anschlussleistung von insgesamt 670 kW verfügt die Heizanlage über ausreichend Kapazität für eine Erweiterung.

5 Tipps zum PelletskaufTipp 1: Im späten Frühjahr Pellets kaufenTraditionell sind Holzpellets im späten Frühjahr am günstigsten. Pellets kaufen Sie am besten in den Monaten Mai oder Juni. Die Pelletbranche setzt in dieser Zeit verstärkt auf Anreize mit unter-schiedlichen Aktionen. Am teuersten sind Pellets zumeist im Januar und Februar.

Tipp 2: Kaufen Sie Qualitäts-PelletsLassen Sie sich nicht von Billigstangeboten locken. Ihre Pellethei-zung wird es Ihnen danken. Qualitäts-Pellets tragen zu einem stö-rungsfreien Betrieb Ihrer Pelletheizung bei. Kaufen Sie Pellets mit geringem Staubanteil, die eine gleichmässige Länge haben und in der Beschaffenheit glänzend und glatt sind und keine Risse auf-weisen.

Tipp 3: Beim Anbieter aus der Region kaufenKaufen Sie Holzpellets bei einem Anbieter aus Ihrer Region: Da-durch können Sie Anfahrtskosten sparen und erhalten Ihre Pellets zu einem günstigeren Preis. Der Transport ist bei den Pellets-Lie-feranten ein wesentlicher Kostenfaktor. Mit dem regionalen Kauf unterstützen Sie die Marktwirtschaft bei Ihnen vor Ort, sichern dadurch Arbeitsplätze und schonen die Umwelt.

Tipp 4: Frühzeitige BestellungBestellen Sie Ihre Pellets frühzeitig. In der kalten Jahreszeit kann es zu Lieferzeiten von bis zu zwei Wochen kommen. Wenn Sie Ihre Pellets erst kaufen, nachdem sie ausgegangen sind, müssen Sie eventuell länger auf Ihre Lieferung warten. Zudem sind kurzfristi-ge Lieferungen meistens mit höheren Kosten verbunden.

Tipp 5: Kaufen Sie gemeinsamHaben Sie Nachbarn die ebenfalls mit Holzpellets heizen? Falls ja, dann kaufen Sie gemeinsam. Die Transportkosten sind ein wesent-licher Faktor in der Kalkulation der Pellets-Lieferanten. Mit einer Sammelbestellung kann der Anbieter mehrere Kunden in einer Tour anfahren und damit Logistikkosten sparen.

550Vorschubrostfeuerung,

eigenen

56 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Bivalente Holzfeuerung Überbauung Rossweid Sins AG Holzenergie Schweiz

Kurzinformationen

Bauherrschaft Wärmeverbund Auw, 5644 Auw

Betrieb/Unterhalt WALD kommunal +, 5644 Auw

Einsatz Heizung und Warmwasser

Rossweid Sins 120 Wohnungen, 3 Gewerbeflächen Total ca. 520 kW

Erweiterung Restaurant Löwen Sins Kantonalbank Sins Mehrfamilienhaus Löwen Total ca. 150 kW

Brennstoff UTSR-550 / Waldhackschnitzel UTSL-150 / Pellets

Betriebsmedium Wasser

Kesseltyp Vorschubrostfeuerung UTSR-550.32 Unterschubfeuerung UTSL-150

In Betrieb seit August 2008

Über Holzenergie SchweizDer Branchenverband Holzenergie Schweiz betreibt seit bald vierzig Jahren einen professionellen Informations- und Beratungsdienst. Für den korrekten Betrieb Ihrer Holzheizung stehen zahlreiche Merkblätter und Broschüren zur Verfügung. Das Qualitätssiegel Holzenergie Schweiz für Holzheizungen sowie Holzfeuerstätten kennzeichnet Holzfeuerungen mit vorbildlichen Wirkungsgraden und Emissionswerten.

Mehr Infos unter www.holzenergie.ch

Autor Michael Tibisch Leiter Kommunikation, Holzenergie Schweiz

Heizungen machen Waldwirtschaft rentabelInzwischen betreibt WALD kommunal + auch in den beiden Oberfreiämter Gemeinden Ober-rüti und Mühlau je einen Wärmeverbund, die 2013 bzw. 2015 errichtet wurden. Sieben Per-sonen teilen sich den Pikettdienst, damit es zu keinen Ausfällen kommt und jederzeit Wärme geliefert werden kann. Über eine Logistikver-einbarung mit einem externen Forstunter-nehmen kümmern sie sich ebenso um die bedarfsgerechte Befüllung der Silos. Die Heiz-zentrale Rossweid benötigt pro Heizperiode rund 2000 m3 Schnitzel, dazu kommen durch-schnittlich 35 Tonnen Pellets für die Saison zwischen Mitte Mai und August. Zusammen mit den anderen vier Heizzentralen benötigen die Anlagen rund 7000 m3 Hackgut. Jedoch ist die nachhaltig nutzbare Holzmenge aus dem Zuwachs noch nicht ausgeschöpft, wie Stefan Staubli weiss: «Aus den 700 Hektaren Wald lassen sich jährlich 10 000 m3 Hackschnitzel generieren, es hat also noch Potenzial für ein bis zwei weitere Anlagen!» Für den Revier-förster geht es dabei nicht darum, den Wald an seine Kapazitätsgrenzen zu bringen. Für ihn steht die Bewirtschaftung und Pflege im Vor-dergrund, durch die der gesunde Wald seine Funktionen und gesellschaftlichen Leistungen überhaupt erbringen kann. Dass der Forst-betrieb als Wärmeversorger tätig ist, zeugt von nachhaltigem Unternehmertum, wovon viele in der Region profitieren: Die Waldeigen-tümer, die Arbeitnehmer, die Wärmebezüger, die Bevölkerung und nicht zuletzt – die Natur und der Wald selbst. ❰

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 57

Redaktionelle Partner

Stefan SchneebergerEnerconom AGKrummturmstrasse 114500 Solothurnwww.enerconom.ch

H-O Oegerli Markus Architekten SIA AGKatzenhubelweg 14600 Oltenwww.h-o.ch

Immobilien Basel-StadtFischmarkt 104001 Baselwww.immobilienbs.ch

Moosmann Bitterli Architekten SIA STVMattenstrasse 16A4058 Baselwww.moosmann-bitterli.ch

A. Müller + Partner Architekturbüro AGRoli BühlmannZugerstrasse 125620 Bremgartenwww.amueller-arch.ch

Scherer Architekten AGZirkelirain 154410 Liestalwww.scherer-arch.ch

Setz ArchitekturObermatt 335102 Rupperswilwww.setz-architektur.ch

Steigmeier Akustik + Bauphysik GmbHRütistrasse 3a5400 Badenwww.steigmeier-ab.ch

Walker Architekten AGNeumarkt 15201 Bruggwww.walker.ch

58 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

energy4me

Energiespeicher sind die LösungVon Julia Gremminger

Sinkende Vergütungen für das Einspeisen von Solarstrom ins Netz und die zeitliche

Differenz zwischen Solarstromproduktion und Bedarf sind Argumente, die Hausbesitzer

beim Entscheid für eine Photovoltaikanlage zögern lassen. Dabei gibt es heute

verschiedenste zahlbare Speichermöglichkeiten, dank welcher der Eigenverbrauch

von Solarstrom erheblich gesteigert werden kann.

betrieben wird. Der spezielle Energiemana-ger im Speicher ermöglicht es, Temperaturen von bis zu 90°C zu erreichen und so eine sehr grosse Energiemenge auf kleinstem Raum zu speichern. Aufgrund der hohen Temperaturen des Erdspeichers eignet sich dieser auch für schlecht isolierte Gebäude und Heizungen mit hohen Vorlauftemperaturen.Bei dem von energy4me entwickelten Erdspei-cher enerSAFE handelt es sich um eine Wei-terentwicklung eines Öltanks aus Kunststoff. So wurde aus Lowtech auf verblüffende Weise Hightech. Der Erdspeicher aus Kunststoff hat im Vergleich mit einem üblichen Stahltank

Die Familien Kessler und Borali besitzen bei-de ein Eigenheim mit einer Photovoltaikanlage aus höchsteffizienten monokristallinen Silizi-um-Solarzellen. Diese leistungsstarken Photo-voltaikanlagen produzieren im Jahr Tausende kWh Solarstrom. Die Solarstromproduktion auf dem Dach der Gebäude fällt jedoch zeitlich oft nicht mit dem Strombedarf im Haushalt zu-sammen. Dies haben auch die Hausbesitzer Kessler und Borali festgestellt. Deshalb setz-ten sich beide dasselbe Ziel: Steigerung ihres Solarstrom-Eigenverbrauchs mittels Speicher. Bei der Planung verliessen sie sich auf den-selben Energieprofi, die planergie ag, die un-ter dem Markennamen energy4me auftritt, in Herzogenbuchsee. Trotz allen Gemeinsam-keiten unterscheiden sich die anschliessend installierten Speicherlösungen ganz grund-sätzlich. Während sich Familie Kessler für ein innovatives Speicherkonzept auf Wasserba-sis entschied, setzte Familie Borali auf einen Batteriespeicher.

Modifizierter Öltank wird zum ErdspeicherIm Garten der Familie Kessler in Subingen im Kanton Solothurn befindet sich unter der Erde ein 12 000 Liter Wasser fassender Speicher. Dieser wird mit einer Wärmepumpe erwärmt, welche mit dem überschüssigen Solarstrom von der eigenen Photovoltaikanlage betrieben und vom Energiemanagementsystem ener-FACE gesteuert wird. Somit kann der über-schüssige Solarstrom in Form von Wärme im Erdspeicher gebunkert werden. Anschliessend wird davon in Form von Warm- bzw. Heizungs-wasser profitiert. Dank der grossen Menge Wasser können neblige oder bedeckte Tage überbrückt werden, sodass die Wärmepum-pe ausschliesslich bei Solarstromüberschuss

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 59

minimale Wärmeverluste. Letztlich ist er nur schon aufgrund seiner Unterbringung unter der Erde eine optimale Alternative zu her-kömmlichen oberirdischen Speichern, denn der Platz im Technikraum ist in neuen Gebäu-den meist beschränkt.

Massiv verbesserter WirkungsgradWenn draussen winterliche Temperaturen von null Grad und kühler herrschen, wird eine normale Luft-Wasser-Wärmepumpe sehr in-effizient, das heisst der Wirkungsgrad ver-schlechtert sich massiv. Dieses Problem kennt Familie Kessler nicht. Im Falle solcher Witte-rung durchströmt das Fluid der Wärmepumpe ein Register im untersten Teil des enerSAFE und entzieht diesem Wärme. Der unterste Teil des Erdspeichers wird so bis in die Vereisung ausgekühlt und die Wärmepumpe kann weiter-hin effizient funktionieren.

Technischer Fachbeitrag Energiespeicher

«Drei Fliegen mit einem Schlag: Dank der innovativen Lösung sind wir weg vom fossilen Heizen, wir können den überschüssigen Solarstrom speichern und haben mit einem vollen Speicher genug Wärme für eine ganze Woche. Mit diesem System können wir den Eigen - verbrauch unserer Photo voltaikanlage maximieren.»

Yves Kessler

planergie ag Bettenhausenstrasse 50 | 3360 Herzogenbuchsee

Tel. 062 961 60 00 | www.energy4me.ch

60 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Rubriktitel

Ein Batteriespeicher der besonderen ArtMit über 90 Jahren und einer weitsichtigen, den nächsten Generationen verpflichteten Haltung, entschied sich Giovanni Borali aus Sumiswald im Emmental als Ergänzung zur Photovoltaikanlage, eine Batterie des süd-

deutschen Herstellers ASD mit einer Kapazität von 12 kWh zu installieren. Das Besonde-re an diesem Lithium-Eisen-phosphat-Akku mit dem Pro-duktnamen ASD PACADU® ist, dass sich Zellen mit un-gleichem Wirkungsgrad ver-binden lassen, ohne dass die schwächste die Leistung der gesamten Batterie bestimmt. Der ASD PACADU® überwacht zudem jede einzelne Zelle und

deaktiviert die beschädigten. Somit wird ver-hindert, dass die gesamte Batterie aufgrund einer einzelnen zerstörten Zelle ihre Funkti-onstüchtigkeit verliert. Dank der Installation dieses innovativen Batteriespeichers konnte die Familie Borali ihren Solarstrom-Eigenver-brauch um 23% steigern. Spitzenlastoptimierung dank BatteriespeicherDie Batterie der Familie Borali ist die erste So-larstrombatterie in der Gemeinde Sumiswald. Sie ist aber nicht nur deswegen von Bedeutung für die Gemeinde. Energy4me hat die Batterie so ausgelegt, dass diese auch vom Elektrizi-tätswerk der Gemeinde angesteuert werden

energy4me

«Es macht mir grosse Freude und erfüllt mich mit Stolz, dass ich in meinem hohen Alter diese zukunftsträchtige Technologie erleben darf und wir so den selbst-produzierten sauberen Solarstrom zu 57% selber verbrauchen können.»

Giovanni Borali

könnte. Die Batterie könnte folglich in Zukunft ihren Beitrag zur Netzstabilisierung in Spitzen-zeiten leisten. Beide Speicherlösungen, der Erdspeicher in Subingen und der Batteriespeicher in Sumis-wald, wurden innerhalb weniger Tage instal-liert. Seither verhelfen sie ihren Besitzern dazu, den Solarstrom, den diese nicht zeit-gleich verbrauchen können, zu speichern. Diese und viele weitere erfolgreichen Beispiele zeigen, dass die Eigenverbrauchsoptimierung durch Speicher die Zukunft der erneuerbaren Energien sichern wird. ❰

Technischer Fachbeitrag Energiespeicher

Im Gespräch mit Markus Diener

energy4me: «Massgeschneiderte Lösungen aus einer Hand»

private und gewerbliche Liegenschaften an. Unser Produktportfolio umfasst Solarproduk-te für Solarstrom und Solarwärme, Strom- und Wärmespeicher, ein Energiemanagement-system für die Eigenverbrauchsoptimierung, Wärmepumpen, Holzschnitzelheizungen und Windturbinen.

Welche Produkte hat planergie selbst entwi-ckelt?Wir haben unser Energiemanagementsystem enerFACE selbst entwickelt. Dieses misst und visualisiert die Energieflüsse im Gebäude und erlaubt es dem Hausbesitzer, Geräte automa-tisch oder manuell anzusteuern. Mit Wetterda-ten und einer lernfähigen Software optimiert es zusätzlich den Energieverbrauch. Auch der Wasser-Wärmespeicher enerSAFE, der in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einer Wärmepumpe eine selbstversorgende Heizung erlaubt, wurde von uns selbst entwi-ckelt. Worin unterscheidet sich die planergie von anderen Unternehmen im Bereich der erneu-erbaren Energien?Wir unterscheiden uns primär in drei Punk-ten: Durch die breite Kompetenz können wir jedem Kunden – vom Einfamilienhaus bis zum grossen Gewerbebetrieb – die für ihn passen-de Energielösung anbieten. Wir planen, setzen um, überwachen und warten sämtliche Anla-gen, falls dies gewünscht ist. Weiter steigern wir mit unseren innovativen Eigenentwicklun-gen den Nutzen der selbstproduzierten Ener-gie. Zusätzlich können wir durch die stetige Weiterentwicklung dem Kunden Mehrwerte wie Energiesparen, effizienterer Einsatz der Energie und auch zukünftige Energiesysteme wie Elektromobilität etc. bieten.

Redaktion «nachhaltig Bauen»: Markus Die-ner, was hat Sie dazu bewogen, die planergie zu gründen?Ich wollte nicht mehr nur über Nachhaltigkeit reden, sondern sie leben und leben lassen. In den Medien und Politik wurde in dieser Zeit viel darüber gesprochen und geschrieben, aber sehr wenig wurde tatsächlich umgesetzt. Deshalb habe ich nach meinem MBA-Studium, durch welches ich das Rüstzeug für eine Un-ternehmensgründung und -führung erlangt habe, die planergie gegründet. Seit acht Jah-ren verfolgen wir nun erfolgreich das Ziel, un-seren Kunden Energielösungen anzubieten, die ihnen folgendes erlauben: _ mehr Freiheit und Unabhängigkeit _ Einklang mit der Natur_ gesunder Lebensraum heute und in Zukunft Welche Bereiche gehören zum Produktport-folio der planergie?Wir bieten ganzheitliche Energielösungen für

Geschäftsführer planergie ag

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 61

Das in Herzogenbuchsee ansässige Unternehmen für erneuerbare Energien planergie ag,

welches unter der Dachmarke energy4me auftritt, wurde 2009 vom Querdenker Markus

Diener gegründet. Seither hat sich energy4me etabliert und bietet heute eine breite Palette

an äusserst innovativen Produkten an.

EFH Familie Schlienger Auenstein

Spektakulär einfachVon Carmen Nagel Eschrich

Ihr Traumhaus malte sich die junge Familie

gerne besonders spannend und aufregend

aus: «Wir wollten keine 08/15-Lösung»,

bestätigt die Bauherrin. Im Gespräch und in

Zusammenarbeit mit Setz Architektur

entwickelte sich jedoch ein Grundriss, der

weniger durch seine reisserische Erschei-

nung als durch Energieeffizienz mit Plus-

energieertrag und individuellen Details

besticht – und dadurch zum einmaligen Heim

beitrug.

Den Wunsch nach einem Eigenheim hegte das Bauherrenpaar schon seit einiger Zeit, doch gab es verschiedene Lösungen: «Wir scheuten uns ein wenig, selbst zu bauen, und besichtig-ten anfangs fertige Häuser.» So richtig passte es nie, und immer häufiger rückte die Idee in den Vordergrund, am herrlich sonnigen Fami-liengrundstück selbst zu bauen. Gesagt, getan: Der unterstützende Planer sollte in der Nähe liegen – ein Blick ins Telefonbuch genügte, um mit Setz Architektur in Kontakt zu treten. Zusammen beschritten Architekten und Bau-herren die Planungsphase vom spektakulären Einfamilienhaus zum eleganten Plusenergie-haus.

Vom Standardhaus zum PlusenergiehausEs begann mit einem Entwurf, der den Vorga-ben des Baugesetzes hinsichtlich Gebäude-proportion und Dachform unterlag. Doch natürlich schafften es die Energiepioniere von Setz Architektur, mit einem kompakten Bau-

62 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Minergie-A

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 63

körper am sonnigen Südhang im Minergiestan-dard weit mehr herauszuholen – nicht ohne die Bauherrschaft darauf aufmerksam zu machen, dass mit etwas mehr Dämmung auch spielend der Standard Minergie-P erfüllt werden könn-te. Da der Bauherr als Elektroingenieur Wert auf Energieeffizienz legt, war von Beginn an Photovoltaik im Gespräch. «Dann können wir’s gleich richtig machen», entschied die Bauherr-schaft beherzt und erfüllte durch die Installa-tion einer 10,8-kWp-Photovoltaikanlage (rund 9700 kWh/Jahr) den Standard Minergie-A. Da-für wählte der Architekt ein System von Solrif, bei dem die PV-Module auf dem gesamten Süddach wie Dachschindeln wasserdicht ver-legt wurden und – erfreulich für den Geldbeu-tel – ohne Foliendach darunter auskommen.

Warmwasserspeicher als BatterieSo viel Strom braucht die dreiköpfige Familie jedoch nicht für den Eigengebrauch, «auch wenn wir am schönsten Sonnentag nur zum Kochen und Waschen zu Hause blieben und unsere Stromerträge bestaunten», erklärt die Bauherrin lachend. Leider ist die Speicherung

64 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

EFH Familie Schlienger Auenstein Minergie-A

von Strom in überdimensionalen Batterien noch sehr teuer. Wird der Strom vom eigenen Dach nicht selbst verbraucht, wandert er zu Billigpreisen ins öffentliche Netz – oder wird wie hier zur Warmwassererzeugung verwen-det: Bei Energieüberschuss wird das Wasser im Pufferspeicher mittels PV-Anlage elektrisch aufgeheizt – benötigt man also nachts oder an sonnenfreien Tagen Warmwasser, muss nicht die mit Strom betriebene Wärmepumpe bean-sprucht werden. Dies ist eine günstige Lösung der Stromspeicherung, sofern der Pufferspei-cher wie hier mit 800 l entsprechend gross dimensioniert wurde.

Gut leben im PassivhausVor dem Neubau lebte das Paar in einer schönen Dachwohnung: «Hier war es immer stickig. Kaum zu glauben, dass in einem Ge-bäude mit Baujahr 2008 derart schlechte Luft-qualität herrschte», beschreibt die Bauherrin ihre Erfahrungen. Im Eigenheim sollte die Si-tuation deutlich besser sein. Trotz Bedenken durch weitverbreitete Vorurteile, entschieden sich die beiden Allergiker für eine Komfort-lüftung – und haben es keinen Tag bereut. Die winddichte Aussenkonstruktion der 15 cm starken Mauer in Kombination mit einer 24 cm dicken Dämmung schafft zusätzlich her-vorragendes Wohnklima. Interessanterwei-se wird auch das gesamte Kellergeschoss in den Dämmperimeter eingebunden – ein durch

BauherrschaftFamilie Susanne und Peter SchliengerChilenacherweg 35105 Auenstein

Architekt / Bauleitung /Energie- und Lüftungs-planungSetz ArchitekturObermatt 335102 RupperswilTel. 062 889 22 60www.setz-architektur.ch

Haustechnik-PlanungPoly Team AGWildischachen 365200 BruggTel. 056 441 96 21www.polyteam.ch

ElektroingenieurELEKTRO H. FREI AGHauptstrasse 195105 AuensteinTel. 062 897 00 18www.elektrofrei.ch

und durch kompaktes Paket, das konsequent im gesamten Haus auf LED-Beleuchtung und sparsame Haushaltsgeräte setzt.

Heute schon an morgen gedachtMal ehrlich, möchte nicht jeder «Häuslebau-er» etwas Besonderes und Individuelles ha-ben? Fraglich bleibt, ob man es im vergoldeten Wasserhahn oder in einem dramatischen Ein-gangsfoyer findet. Oder liegt das Einfache und Gute in einem herrlich sonnendurchfluteten Wohnbereich wie diesem, in dem eine offene Küche zu gemeinsamen Stunden lädt? Davor lockt die Südterrasse, nach Westen bietet ein überdachter Bereich Schutz an windigen Ta-gen. Ein Büro im Erdgeschoss dient aktuell der Bauherrschaft als Arbeitsplatz – später könn-te es zu einem Schlafzimmer umfunktioniert werden, wenn das obere Stockwerk nicht mehr benutzt werden kann oder soll. Allerdings wur-de auch die Treppe breit genug dimensioniert, um bei Bedarf einen Treppenlift installieren zu können. Momentan befinden sich im Ober-geschoss die Schlafzimmer für Eltern und Kind. Oben angekommen, empfängt ein offener Vorplatz, der die Transparenz und Klarheit des gesamten Entwurfs widerspiegelt. Bei Interes-se kann dieses zukunftsweisende Objekt am 17. Juni 2017, dem Tag der offenen Tür, besich-tigt werden. ❰

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 65

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66 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

MFH Chrüzmatt Aesch

Symbiose von Holz- und Photovoltaik-FassadeMehrfamilienhaus Chrüzmatt in Aesch

Die mit PV-Modulen bestückte Westfassade des Mehrfamilienhauses Chrüzmatt in Aesch am Hallwilersee ist kaum von der übrigen Holzfassade zu unterscheiden. Durch neuartige Beschichtungstechnologien für Modulgläser, wie zum Beispiel dem kera-mischen Digitaldruck, ist es möglich die PV-Module so anzufertigen, dass eine ästhetische Holz-Lattenstruktur nachgeahmt wird.Bei Neubauten und Dachsanierungen ist es naheliegend die Solarstrommodule in das Dach zu integrieren. Dies ist nicht nur eine ästhe-tisch ansprechende Lösung, sondern auch preislich interessant, da die Dacheindeckung durch die Solarstromanlage ersetzt werden kann.Die vier Dachfenster von der Firma Wenger Fenster lassen sich ebenfalls perfekt in das System integrieren, wodurch eine homogene Fläche entsteht. Für die Gesamtlösung wurde das patentierte Montagesystem Indach SOLRIF XL von E. Schweizer AG ausgewählt.

Mit dem SOLRIF Energiedach können Solar-strom, Solarthermie und Dachfenster einheit-lich und gebäudeintegriert realisiert werden.Im Keller des Mehrfamilienhauses Chrüzmatt befinden sich drei Solarspeicher der Marke E3/DC mit einer Speicherkapazität von insge-samt 41,40 kWh.Alle Hauskraftwerke von E3/DC sind «All In One Systeme» und können als reine Strom-speicher (AC) wie auch als DC-Speicher und kombiniert (Hybrid) dreiphasig betrieben wer-den. Somit kann die Energie zusätzlich von ex-ternen Energieerzeugern, KWK und Elektro-fahrzeugen gespeichert werden. Die Systeme können auch als reines Inselnetz betrieben werden und arbeiten mit automobiler Technik zusammen.Durch die Vernetzungsmöglichkeiten der ein-gesetzten Produkte mit internem CAN-Bus und externen Bussystemen kann die Energie individuell und intelligent gemanaged und der Energieverbrauch reduziert und optimiert werden. Dank den Solarbatterien wird dafür gesorgt, dass ein Maximum des am Gebäude produzier-

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 67

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ten Stroms dezentral vor Ort gebraucht wird. Der Eigenverbrauchsanteil im Jahr 2016 be-trug bereits 75 Prozent der Gesamtproduktion. Zur Zeit sind 70 Prozent der Wohnungen ver-mietet, so dass mit einer weiteren Steigerung des Eigenverbrauchsanteils in Zukunft ge-rechnet werden kann. In der Garage steht eine Ladestationen für das hauseigene Elektro - auto zur allgemeinen Verfügung.Neben dem Netzanschluss haben die Besitzer des Restaurants Kreuz und des Mehrfamilien-hauses Chrüzmatt auch bei der Heizung zu-sammengespannt: Fortan heizt eine Pellethei-zung im Keller der Chrüzmatt beide Gebäude.Das Mehrfamilienhaus Chrüzmatt in Aesch steht für die Verbindung innovativer Energie-technik mit modernster Architektur. Es wurde mit der Realisierung des Projektes ein weite-rer Meilenstein in Richtung «Bauen mit der Energiewende» erreicht. ❰

68 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Meyer Burger (Switzerland) AG

Rundum auf der Sonnenseite

Während andere Solaranlagen letzten Winter unter einer Schneeschicht begraben waren und keine Elektrizität lieferten, surrten bei der Wyssacher Energietechnikfirma clevergie gmbh fleissig die Wechselrichter. Die Meyer Burger Solarmodule am Neubau sind nicht

auf dem Dach, sondern an den Fassaden montiert. «Wir produzierten massiv mehr Sonnenenergie als erwartet, da die weissen Schneeflächen das Sonnenlicht viel stärker reflektierten als errechnet», hält Lukas Meister, einer der drei Geschäftsführer der Firma

clevergie fest. Der Neubau mit der MegaSlate® Solarfassade im oberen Teil und der Verklei-dung aus Schweizer Lärchenholz im Erdge-schoss ist ein richtiger Hingucker geworden.

Regionale NachhaltigkeitDie Antriebsenergie für die zwei Elektroautos und die Luft-Wasser-Wärmepumpe werden be-reits heute zu 100% aus der Solarfassade ge-

wonnen. Dank intelligentem Lastmanagement und einer ausgeklügelten Verbrauchersteue-rung ist das Gebäude bilanzautark; und dies beinahe in Echtzeit. Ein Netzanschluss wurde trotzdem erstellt, für den Fall dass zukünftig noch mehr Elektrofahrzeuge dazu kommen. Der Neubau wurde strikt nach ökologischen und nachhaltigen Kriterien gebaut. Der Holz-bau ist aus einheimischem Holz und die Bo-denbeläge aus recyclierten Kabeln. Besonders ansprechend wirken die Empfangstheke und Wände im Büro. Sie sind aus Lehm geformt mit einer Abdeckung aus emmentaler Kirsch-baumholz. Der Lehm dazu stammt aus dem eigenen Aushub der Baugrube und sorgt für einen natürlichen Ausgleich der Feuchtigkeit und angenehmes Raumklima.

Selbstamortisierende GebäudehülleDie Idee der Solarfassade war bereits in die Planungsphase des Neubaus eingeflossen. Somit konnten die Abmessungen des Baus und die Anordnung der Fenster problemlos dem Solarmodulraster angepasst werden. Die

«Die Solarfassade liefert über Jahrzehnte jede Menge Energie, ist billiger als eine Glas-Metall-Fassade und kaum teurer als eine normale Verschindelung mit Eternit».

Lukas Meister

QU

ALI

TY

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 69

Meyer Burger (Switzerland) AGSchorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun)[email protected]

clevergie gmbhMöösli 307, 4954 WyssachenIndustriestrasse 14, 8836 [email protected], www.clevergie.ch

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MegaSlate® Solarfassade des Schweizer Tech-nologieunternehmens Meyer Burger bietet mit vier Standard- sowie individuell gefertigten Modulgrössen höchste Flexibilität an. Dank der guten Planung und Modulvielfalt konnte die Fassade auf allen vier Seiten kostengünstig mit Standardmodulen realisiert werden. Ge-genwärtig wird der Sonnenstrom in Batterien und einem Warmwasserspeicher gespeichert. Mit den Batterien kann der gesamte elektri-sche Energiebedarf für zwei Schlechtwetter-tage überbrückt werden. Im Winter wirkt die massive Betonkonstruktion zudem als opti-maler Wärmespeicher. Zusätzlich werden die Warmwasserspeicher als thermische Reserve für die Bodenheizung genutzt. Zukünftig wird allfälliger Energieüberschuss nicht mehr ins Stromnetz eingespeist, sondern in Gas um-gewandelt und gespeichert. Mit diesem Lang-zeitspeicher können auch saisonale Schwan-kungen ausgeglichen werden. Der neue Ge- schäftssitz dient nicht nur als Vorzeigeobjekt, sondern auch dazu, innovative Gebäude technik zu testen. ❰

EFH Familie Bühlmann Nesselnbach

Eine ehrlich gute HautVon Carmen Nagel Eschrich

Motiviert und gekonnt schuf Bauherr und

Architekt Roland Bühlmann für seine Familie

ein mustergültiges Heim: Hier blieb kaum

eine Fläche ungenützt – alles, was Sonne und

Natur hergeben, wird über verschiedene

Kollektoren in den Fassaden, im Boden und

im Dach gesammelt und für die Bewohner

nutzbar gemacht.

Gezielt suchte der Bauherr und Planer ein gut besonntes Grundstück – die Grundvorausset-zung für alle, die auf nachhaltige Energiequel-len setzen. Die sechsköpfige Familie entschied sich bewusst für eine Hanglage, um den Haus-zugang mit Schmutzschleuse über die Garage

im Untergeschoss organisieren zu können. Hier wurde auch eine Einliegerwohnung aus-geführt, um heranwachsenden Kindern oder eventuell pflegebedürftigen Eltern Platz bieten zu können. Zwischen der separaten Wohnein-heit und dem Hauswirtschafts- und Technikbe-reich liegt die Treppe, die in das Erdgeschoss führt. Sie endet in einem praktischen Windfang mit «Besucherhaustüre» und Gäste-WC. Von hier gelangt man zum Herzstück des Gebäu-des: Auf rund 60 m² lädt der L-förmige Wohn-, Ess- und Kochbereich mit grossen Fenster-flächen nach Süden zu gemeinsamen Stunden mit Familie und Freunden.

Vorausschauende GrundrisslösungenIm Obergeschoss reihen sich entlang der Süd-fassade vier identisch grosse Zimmer und bie-ten dem Nachwuchs gemütliche Rückzugs-

70 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 71

und Schlaforte. Auch wenn es etwas eng wird, so vermag das grosse Familienbad dennoch alle Bewohner gleichzeitig aufzunehmen. «Solange die Kinder klein sind, wohnen alle auf einer Etage», beschreibt der Bauherr die Situation. Doch besteht der Wunsch nach mehr Fläche, so kann auch der Dachraum fertig aus-gebaut werden – die Leitungen sind schon be-reit. «Wir wünschten uns ein funktionales und praktisches Familienhaus mit Flexibilität in Raumaufteilung und Nutzung – spielend wird es bei Bedarf zum Mehrgenerationenhaus», erläutert der Bauherr und Architekt.

Vorbildlich organisiert: Grundriss, Technik und FinanzenMit dem sonnigen Grundstück und der passen-den Planung rundete Roland Bühlmann das Bauvorhaben mit einem schlüssigen Energie-konzept ab: «Mir war von Anfang an klar, dass ich mein Wissen, das ich im Nachdiplomstudi-um Energie und Nachhaltigkeit erworben habe, am eigenen Objekt praktisch umsetzen will. Es sollte auch den Kriterien von Eco-Bau ent-sprechen, um gesundheitliches, ökologisches Wohnen sicherzustellen.» Mit diesen Ansprü-chen erklärt sich die kompakte Gebäudeform mit Satteldach und hellen und grosszügigen Räumen von selbst. Bei der Konstruktion ent-schied man sich für 15 cm starke, gemauerte Wände und 28 cm Dämmung. Der u-Wert mit 0,10 sorgt Sommer wie Winter für konstante Raumtemperaturen und äusserst geringen Energiebedarf – und damit verbunden sehr geringen Betriebskosten.

Am rechten Fleck gespartÖkonomie und Ökologie sollten im optimalen Verhältnis stehen, und deshalb bestätigt der Bauherr: «Wir setzten unsere Prioritäten auf die Gebäudehülle, die Technik und die Gebäu-degrösse, also eher unveränderbare Bauteile. Den Innenausbau gestalteten wir günstig, da diese Bauteile austauschbar sind und eine kürzere Lebensdauer haben; beispielsweise wählten wir für Küche und Sanitärapparate Secondhandware». In diesem Sinne wurden auch möglichst wenige Leitungen einbetoniert

Minergie-A

© Lehmann Bau & Energie

72 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

EFH Familie Bühlmann Nesselnbach Minergie-A

oder eingemauert, um das Gebäude kosten-günstig instand halten zu können. Die Fassade wurde hingegen nicht nur absolut winddicht und dank cleverer Grundrissaufteilung nach passiv-solaren Grundsätzen gestaltet, sie er-wirtschaftet auch noch Energie! Tatsächlich liegen unter der Putzschicht der sonnigen Fassadenbereiche eingebaute Thermokollek-toren. Das Fassadenregister wird übrigens un-abhängig von der Wärmepumpe betrieben: Die Wärme wird einfach von der Fassadenaussen-seite, also unter der Putzschicht, aufgefangen und auf die Innenseite der Wärmedämmung ins Mauerwerk übertragen. Praktischerweise funk tioniert das System auch umgekehrt und wird im Sommer zur Kühlung des südlichen Fassadenmauerwerks herangezogen. Auch unter der Bodenplatte befinden sich auf rund 140 m² Erd register, die Sommer wie Winter weitgehend konstant Bodentemperaturen auf-nehmen und zur Wärmepumpe transportieren.

Darf’s ein bisschen mehr sein …?Natürlich durfte bei dieser fortschrittlichen Überbauung eine Photovoltaikanlage nicht fehlen – die Paneele liegen wie Dachschindeln auf dem Schrägdach und bilden perfekt inte-griert und absolut ästhetisch die wasserfüh-rende Schicht. Wie allseits bekannt, wird es durch die dunkle Absorberfläche der Module darunter sehr warm – eine Tatsache, welche die meisten Betreiber nicht sonderlich freut, denn sie hemmt die Leistungsfähigkeit und Produktivität. Roland Bühlmann bleibt bei diesen Fakten ganz gelassen: Auch unter der Photovoltaikanlage liegen Thermoabsorber, die die hohen Wärmeerträge aufnehmen und seiner Haustechnikanlage zuführen; bei un-

BauherrschaftMarita und Roland BühlmannWidematte 45524 Nesselnbach

ArchitektA. Müller + PartnerRoland BühlmannZugerstrasse 125620 BremgartenTel. 056 618 77 66www.amueller-arch.ch

EnergiekonzeptLehmann Bau & EnergieSteinachermattweg 35033 Buchs AGTel. 056 611 11 12www.bauenergie.ch

Heizung Lüftung SanitärGrolimund AGLuzernerstrasse 35630 Muri AGTel. 056 664 22 11www.groli.ch

mittelbarem Bedarf wird die Wärme von der Wärmepumpe genutzt, ansonsten im Erdre-gister gespeichert – ein System, das sehr gut funktioniert und spielend den Heiz- und Warm-wasserbedarf deckt. Stolz, mit eigenen Händen mit angepackt zu haben, schliesst der Energie-planer und Bauherr: «Wer den Fokus auf eine wirtschaftliche Planung behält, muss nicht auf ein Minergie-A/P-Eco-Gebäude verzichten!» ❰

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Die MegaSlate® Solarfassade ermöglicht eine flexible Gestaltung von Fassadenverkleidungen und lässt sich perfekt in die Formensprache der Gebäude integrieren. Das System wird durch massgefertigte Spezialmodule ergänzt. Basierend auf dem erfolgreichen MegaSlate® Solardachsystem, garantiert die MegaSlate® Solarfassade bestes Preis-Leistungsverhältnis.

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EFH Familie Julia Max und Stefan Schneeberger Lommiswil

«Ein Vorbild sein für unsere Kinder»Von Anita Bucher

Wenn eine Architektin und ein Gebäude-

techniker ein eigenes Haus bauen, ist das

Ergebnis: Ein moderner Bau mit best-

möglicher Haustechnik. Ein Haus, das so

gut funktioniert, dass es nicht nur das

Minergie-A-Label trägt, es wurde auch vom

Schweizer Solarpreis ausgezeichnet.

74 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

«Mir ist wichtig, dass ich meinen Kindern spä-ter einmal erklären kann, in was für einem fortschrittlichen Haus sie wohnen», erzählt Stefan Schneeberger. Noch aber sind Mika und Kimo zu klein, um den Erklärungen ihres Vaters zu folgen. Erst später, wenn sie mal

zur Schule gehen, werden sie feststellen, dass das Haus ihrer Eltern keinen Kamin hat aus dem es im Winter raucht, wie das bei anderen Häusern der Fall ist. Vielleicht werden sie dann zum ersten Mal fragen, wie denn das mit der Heizung Zuhause funktioniert.

Energie aus Sonne und ErdreichVerantwortlich dafür ist das optimale Zusam-menspiel der gewählten Gebäudetechnik, das Fachgebiet von Ökologiespezialist Stefan Schneeberger, der für die gesamte Planung selber verantwortlich war. Die Sonnenenergie nutzt er gleich doppelt. Zum einen ist da die dachintegrierte Photovoltaikanlage, zum ande-ren sind es südlich die grossen Fensterflächen, welche die passive Sonnenenergie ideal auf-nehmen und an die Räume abgeben. Zur ak-

Minergie-P

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 75

Minergie-A

tiven Raumbeheizung gehören aber auch eine Erdsonden-Wärmepumpe und eine Komfort-lüftung mit Wärmerückgewinnung. Brillant ist auch seine Lösung für die Brauch-warmwasseraufbereitung, da er dafür die Ab-wärme von Kühlschrank und Kochherd nutzen kann. Diese wird nämlich in den Technikraum hinter der Küche geführt. Hier steht auch der Wärmepumpenboiler, der wiederum Energie aus dem Raum bezieht und damit das Wasser in seinem Innern aufheizt. Energie sparen ist ein Riesenthema im Hause von Stefan Schneeberger und Julia Max. Das Haus ist vollständig mit Best-in-Class-Haus-haltsgeräten und zu 95% mit Led-Leuchten ausgerüstet. 7500 Kilowattstunden Strom hat die Solaranlage auf dem Dach im ersten Be-triebsjahr produziert. 6500 haben das Haus und seine Bewohner verbraucht. Eine mehr als positive Bilanz!

Ästhetik versus Ökologie«Wir haben alles richtig gemacht», resümiert Schneeberger nach eineinhalb Jahren Wohnen. «Nur bei der Solaranlage hätten wir mehr herausholen können», ergänzt er dann. Hier kommt seine Partnerin ins Spiel. Julia Max ist Architektin. Ihr Haus hat sie selbst entworfen und auch die Bauleitung dafür selbst gemacht. Da es sich um einen Holzelementbau han-delt, konnte das zweigeschossige Haus innert vier Monaten Bauzeit fertiggestellt werden. Verwendet wurde ausschliesslich Holz aus

76 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Bauherrschaft Julia Max und Stefan SchneebergerSchützenmattstrasse 54514 Lommiswil

ArchitektE + P Architekten AGWeissensteinstrasse 24500 SolothurnTel. 032 625 81 10www.ep-architekten.ch

GebäudetechnikEnerconom AGKrummturmstrasse 11Tel. 032 625 04 25www.enerconom.ch

Schweizer Wäldern. Auch die Fassadeneinklei-dung kommt in Holz daher. Die vorvergraute Fichtenschalung wirkt modern, ist wetterbe-ständig und benötigt keine Unterhaltsarbeiten. Auf dem Dach kam es schliesslich zur Kom-promisslösung zwischen Schneeberger und Max: Eine komplette Dacheindeckung mit So-larplanels kam aus finanziellen Gründen nicht in Frage. So wählte die Architektin für die dach integrierte Solaranlage Panels aus, wel-che dieselbe Grösse hatten wie die passende Eterniteindeckung. Nicht die günstigste, aber bestimmt die ästhetisch schönste Lösung.

Ausgezeichnet vom Schweizer SolarpreisDas nachhaltige und CO2-neutrale Plusener-giehaus der Familie Schneeberger und Max wurde schliesslich im September 2015 mit ei-nem Diplom des Schweizer Solarpreises aus-gezeichnet. Dies bescherte dem Paar ein reges Medieninteresse und einigen Politikerbesuch aus Gemeinde und Kanton. Es scheint: Sie alle sind ein bisschen mit stolz darauf, dass dieses für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnete Haus in der kleinen solothurnischen Gemeinde Lom-miswil steht. Und natürlich darauf, dass es von Lommiswiler Einwohnern selbst geplant und umgesetzt wurde. Schneeberger und Max freuen sich ebenfalls über das rege Interesse, blicken aber in erster Linie nach vorne. «Wichtig ist, dass wir das, was wir glauben, unseren Kindern auch vor-leben.» Deshalb wird Schneeberger auch wei-terhin noch x-Mal aufstehen um einzugreifen, wenn er hört, dass Klein Mika wieder mit dem Wasserhahn spielt. Es wird noch eine Weile ge-hen, bis der Kleine versteht, was Energie und Ressourcen sparen bedeutet. ❰

EFH Familie Julia Max und Stefan Schneeberger Lommiswil Minergie-A

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 77

IG Passivhaus Mittelland

IG Passivhaus – mehr als eine Informationsgemeinschaft

Nach dem Vorbild der IG Passivhaus Ostschweiz gruppiert sich unter der initiativen

Leitung von Markus Oegerli eine starke Fraktion Mittelland. Ein ausgewogenes Netzwerk

von ausgesuchten Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Haustechnik und Handwerk

bietet damit alle Vorteile und Dienstleistungen zum Bauen im Passivhausstandard auch

im Mittelland. – Neue Mitglieder und Interessenten sind herzlich Willkommen!

Markus OegerliPräsident IG Passivhaus MittellandH - O Architekten SIA AGKatzenhubelweg 1, 4600 Olten, Tel. 062 213 96 97www.h-o.ch, www.igpassivhaus.ch

ARCHITEKTEN FH SIA 4500 SOLOTHURN

Unsere Mitglieder:

ZielsetzungenDabei verfolgt die IG-Passivhaus folgende Ziele: _ Förderung von Gebäuden, die mindestens dem

Minergie-P Standard entsprechen _ Maximaler Beitrag zur Absenkung des Ver-

brauchs nicht erneuerbarer Energien_ Ressourcenschonung durch minimale Energie-

und Materialflüsse in der Bau- und Betriebspha-se sowie beim Rückbau

_ Sicherstellung internationaler Kontakte für ei-nen Erfahrungs- und Wissensaustausch und zur Stärkung einer europäischen Passivhausbewe-gung

_ Aus- und Weiterbildung ihrer Mitglieder durch Kurse und aktiven Erfahrungsaustausch

VorteileImmer mehr Menschen entscheiden sich für den Passivhausstandard. Die Vorteile – ob bei Neubau-ten oder Sanierungen – sind offensichtlich:_ Tiefere Energiekosten (Selbstversorgung durch

PV-Anlagen)_ Platzsparende, unkomplizierte, wartungsfreund-

liche Haustechnik_ Maximaler Komfort, minimale Unterhaltskosten_ Grosse Planungs- und Investitionssicherheit_ Höhere Werterhaltung/Nachhaltigkeit_ Wichtiger Beitrag an unsere Klimaziele_ Geringeres Schadenrisiko

78 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Meyer Burger (Switzerland) AG

Das Bettmerhorn gehört mit Sonneneinstrah-lungswerten von 1700 kWh/m² zu den sonnigs-ten und ertragreichsten Gebieten der Schweiz. Die Testanlage auf dem Tunnelportal bei der Bergstation soll daher neue Rekordwerte er-reichen. An einem sonnigen Wintertag wurden bei den bifacialen Modulen, im Vergleich zu herkömmlicher Technologie, bereits Mehrer-träge von 55% gemessen. Die Daten der leis-tungsoptimierten Solaranlage werden mittels Monitoring überwacht und ausgewertet. Die vor Ort produzierte Sonnenenergie wird direkt ins Stromnetz der Bettmeralp Bahnen einge-speist und verbraucht.

Module produzieren beidseitig Energie«Die intelligente Kombination der bahn-brechenden Heterojunction-Zellbeschichtungs- und der SmartWire-Zellverbindungstechnologie ermöglicht deutlich gesteigerte Energieerträge im Vergleich zu herkömmlichen Photovoltaik-modulen», erklärt Dr. Patrick Hofer-Noser von Meyer Burger. Diese bifacialen Solarmodule produzieren sowohl über die Vorder- wie auch Rückseite des Moduls Elektrizität aus direk-ter und indirekter Sonneneinstrahlung. «Sie können so auch die Reflexionen im Schnee erfassen und weisen sich zusätzlich durch überragende Temperaturkoeffizienten und ein exzellentes Schwachlichtverhalten aus», so Hofer-Noser.

Neue Solartechnologie im hochalpinen Härtetest

Auf dem Bettmerhorn wurde neben der Bergstation eine Testanlage für neue Solartechnologie

auf über 2647 m ü. M. realisiert. Das Partnerschaftsprojekt der Bettmeralp Bahnen des

lokalen Energieversorgers EnBAG, der Solarentwicklungsfirma Gräss Engineering sowie des

Solartechnologie-Unternehmens Meyer Burger ermöglicht den Test der neuen Generation

von bifacialen Solarmodulen; dies unter höchster Sonneneinstrahlung und härtesten

Wettereinflüssen.

Nachhaltig Bauen | 1 | 2017 79

Bettmeralp

Kurze UmsetzungszeitVon der ersten gemeinsamen Idee zwischen der EnBAG und Meyer Burger bis zur Inbe-triebnahme der Anlage vergingen nur gerade

drei Monate. Die Gemeinde Bettmeralp setzte sich für die zügige Umsetzung des Tests ein. Die langjährige Erfahrung von Meyer Bur-ger mit dem MegaSlate® Alpin Solardachsystem und die Kompetenz von Gräss

Engineering mit soliden Unterkonstruktionen trugen wesentlich zur schnellen Realisierung der hochalpinen Testanlage bei. Der Betrieb der Anlage ist auf sechs Monate befristet.

Dieses Beispiel zeigt, dass sich Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien relativ schnell und einfach umsetzen lassen. Es braucht einzig innovative Ideen und motivierte Initianten. Solche Projekte ebnen den Weg, da-mit neue Solartechnologien eingesetzt und der Energiewandel vorangetrieben werden kann.

Traumhafte Bergwelt und einzigartige Technologie erlebenOb auf dem UNESCO Höhenweg vom Bettmer-horn aufs Eggishorn oder mit den Skiern im Pulverschnee mit Blick auf den imposanten Aletschgletscher unterwegs, die Testanlage kann begutachtet werden. ❰

Projektpartner:

«Als Gemeinde sind wir bestrebt, gute Rahmenbedingungen für inno vative Ideen zu bieten».

Gemeindepräsident Iwan Eyholzer

80 Nachhaltig Bauen | 1 | 2017

Führende Unternehmen für nachhaltiges Bauen und Modernisieren

Akustik und Bauphysik

Bildung Baubiologie

Steigmeier Akustik + Bauphysik GmbHRütistrasse 3a, 5400 Badenwww.steigmeier-ab.ch

Bildungszentrum BaubiologieBinzstrasse 23, 8045 Zürichwww.bildungszentrumbaubio.ch

Flumroc AGIndustriestrasse 8, 8890 Flumswww.flumroc.ch

STIEBEL ELTRON AGIndustrie West, Gass 8, 5242 Lupfigwww.stiebel-eltron.ch

Curau AGWeststrasse 15, 8570 Weinfeldenwww.curau.ch

ait Schweiz AGIndustriepark, 6246 Altishofenwww.ait-schweiz.ch

Siegrist-Service AGSchwarzhaar 13, 4665 Oftringenwww.siegrist-service.ch

Holzbau BühlmannLöffelgraben 77, 5237 Mönthalwww.holzbau-buehlmann.ch

Saint-Gobain ISOVER AGRoute de Payerne 1, 1522 Lucenswww.isover.ch

Grünenwald AGLauetstrasse 39, 8112 Otelfingenwww.gruenenwald.ch

Holzbau Bühlmann AG5237 Mönthal 056 284 14 17

Sager AGDornhügelstrasse 10, 5724 Dürrenäschwww.sager.ch

Dämmstoffe

Erneuerbare Energien / Wärmepumpen

Holzbau

Erneuerbare Energien/Photovoltaik

Erneuerbare Energien/Photovoltaik Heizung / Lüftung

Meyer Burger (Switzerland) AGSchorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun)www.meyerburger.com

planergie agBettenhausenstrasse 50 3360 Herzogenbuchseewww.energy4me.ch

von arx systems agGüterstrasse 6, 4622 Egerkingenwww.vonarxsystems.ch

Fassadenbekleidung/Solaranlagen

Fassadenisolation

Eternit (Schweiz) AG, 8867 Niederurnenwww.eternit.ch

Fixit AGIm Schachen 416, 5113 Holderbank www.fixit.ch

1a hunkeler fenster AG1a hunkeler holzbau AGBahnhofstrasse 20, 6030 Ebikonwww.1a-hunkeler.ch

Felix & Co AGLandstrasse 70, 5412 Gebenstorfwww.felix.swiss

ARIATHERM AGBizenenstrasse 21, 4132 Muttenz 1www.ariatherm.ch

ZZ Wancor AGEichwatt 1, 8105 Regensdorfwww.zzwancor.ch

Fenster- und Holzbau

Haus- und Energietechnik

Heitzmann AGGewerbering 5, 6105 Schachenwww.heitzmann.ch

Schmid AG energy solutionsHörnlistrasse 12, Postfach 428360 Eschlikonwww.schmid-energy.ch

Holzfeuerungen

Lufttechnik / Komfortlüftung

Lüftung und Klima

Mauerwerk aus Leichtbackstein

Zehnder Group Schweiz AGMoortalstrasse 3, 5722 Gränichenwww.zehnder-systems.ch

Helios Ventilatoren AGTannstrasse 4, 8112 Otelfingenwww.helios.ch

Die neue Generation wird erweitertDie aktuellste Innovation in Steinwolle von Flumroc, die Generation FUTURO, setzt neue Standards für natürliche und gesunde Baustoffe.

I N N O V A T I O N E NInnovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen

Flumroc AG, Postfach, 8890 FlumsTel. 081 734 11 11, Fax 081 734 12 13

[email protected], www.flumroc.ch

Flumroc-Dämmstoffe der Generation FUTURO erfüllen höchste Anforderungen an das gesunde und ökologische Bauen.

Flumroc hat neuartige Dämmplatten aus Stein-wolle auf den Markt gebracht. Bei der Herstel-lung dieser Dämmplatten wird ein Naturharz-Bindemittel aus überwiegend nachhaltigen Rohstoffen verwendet, dem kein Formaldehyd zugefügt wird. Nach zahlreichen Einsätzen auf der Baustelle zeigen sich die beteiligten Unternehmer von der Anwenderfreundlich-

FUTURO-Dämmprodukte eignen sich besonders für Anwendungen im Innenbereich bei Gebäuden mit strengen Auflagen bezüglich Raumluftbelastung.

keit der Generation FUTURO beeindruckt. Die Produkte wissen bei der Verarbeitung zu über-zeugen und punkten insbesondere bei Anwen-dungen im Innenbereich. Sie erfüllen höchste Ansprüche an das Raumklima und an Emissi-onen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Die Bewertung eco-1 beweist, dass die neuen Dämmplatten auch dort geeignet sind, wo besonders ökologische Materialien gefor-dert sind. Wie alle Flumroc-Produkte sind die FUTURO-Dämmplatten nicht brennbar und haben einen Schmelzpunkt von über 1000°C.

Weitere Produkte folgen diesen SommerZurzeit werden die Flumroc-Dämmplatten 1 und SOLO mit dem Naturharz-Bindemittel hergestellt. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, plant Flumroc die Entwicklung weiterer FUTURO-Produkte für Dämmlösungen im In-nen- und Aussenbereich. Dafür hat das Flum-ser Traditionsunternehmen im Jahr 2016 eine neue Bindemittel-Anlage in Betrieb genom-men, welche die Produktion der Dämmplatten der Generation FUTURO in grösseren Mengen ermöglicht und für weitere Produktinnovatio-nen genutzt werden kann. ❰

RubriktitelZehnder Group Schweiz AG

Neue Generation Zehnder ComfoBoxIntelligente Kombi-Lösung für Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung mit Copeland Invertertechnik

Mit der neuen Version seiner ComfoBox stellte Raumklimaspezialist Zehnder auf der Swiss-bau 2016 in Basel eine intelligente Kombina-tion aus komfortabler Raumlüftung und Sole/Wasser-Wärmepumpe vor. Die Wärmepumpe verfügt als erste Europas über Copeland In-vertertechnik. Das heisst, spezielle Scroll-Ver-

Technischer Fachbeitrag

dichter ermöglichen eine weit höhere Effizienz als konventionelle Systeme. Zudem minimie-ren hocheffiziente Zirkulationspumpen durch Drehzahlanpassung an die Heiz- oder Kühl-bedürfnisse den Energieverbrauch.Die neue Zehnder ComfoBox vereint die ge-samte Haustechnik für Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung in einem kompak-ten Gerät. Optimal abgestimmte Komponenten sorgen für hocheffizienten, reibungslosen und wartungsarmen Betrieb. Das System ist sehr geräuscharm und vibrationsfrei mit lediglich 42 dB Schallemission. Als All-in-One-Lösung einfach zu planen und schnell zu installieren auf einer Aufstellfläche von nur 0,5 m², kann es via Modbus in das Hausleitsystem integriert werden. Die Bedienung ist komfortabel über Touchscreen möglich.Die Zehnder ComfoBox eignet sich auch ideal für Niedrigenergie-Häuser. Das integrierte Lüftungsgerät Zehnder ComfoAir 550 SR ist mit Standardwärmetauscher erhältlich (bis zu 95% Wärmerückgewinnung) oder wahl-weise mit Enthalpietauscher, der neben ho-her Wärme rückgewinnung zusätzlich Feuchte aus der Abluft zurückgewinnt. Die Copeland Invertertechnik, europaweit erstmals in einer Wärme pumpe eingesetzt, ist dank spezieller Scroll-Verdichter weit effizienter als traditio-nelle Systeme: Permanent-Magnet-Motoren passen die Verdichter in einem weiten Leis-tungsbereich an die Heizbedürfnisse an. Die modulierende Sole-Wasser-Wärmepumpe bie-tet eine Heizleistung von 3–12 kW (B0/W35°C) bei einer Leistungszahl COP (B0/W35°C) von 4,6. Auch die Zirkulationspumpen der Energie-klasse A richten ihre Drehzahl nach den Heiz- oder Kühlbedürfnissen. Ein elektronisches Expansionsventil ermöglicht eine genauere Steuerung der Kühlmittelmenge, das verbes-sert die Anströmung des Verdampfers und so-mit die Effizienz. ❰

Als intelligente Kombi-Lösung vereint die neue Zehnder ComfoBox die gesamte notwendige Haustechnik für Heizen, Kühlen, Lüften und Warm-wasserbereitung. Die optimal aufeinander abgestimmten Kompo-nenten sorgen für die effiziente Funktion und einen reibungslosen, war-tungsarmen Betrieb.

Die neue Zehnder Comfo-Box verfügt über die erste Wärmepumpe in Europa mit Copeland Inverter-technik. Die Copeland Invertertechnik bietet mit ihren speziell entwickelten Scroll-Verdichtern eine weitaus höhere Effizienz als traditionelle Verdichter. Darüber hinaus passen die hocheffizienten Zirkulati-onspumpen ihre Drehzahl an die Heiz- oder Kühl-bedürfnisse an. So wird der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert.

Bilder: Zehnder Group Schweiz AG, Gränichen.

Zehnder Group Schweiz AGZugerstrasse 162, CH-8820 WädenswilTel. 043 833 20 20, [email protected]