Berufe der ICT: Branchenübliche ICT- und Organisations-Berufsbilder mit erforderlichen Kompetenzen...

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Berufe der ICT Branchenübliche ICT- und Organisations-Berufsbilder mit erforderlichen Kompetenzen und Ausbildungen

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Berufe der ICT Branchenübliche ICT- und Organisations-Berufsbilder mit erforderlichen Kompetenzen und Ausbildungen

Berufe der ICT, 9. Auflage 2017 1

1. Geleitwort von Bundesrat Johann Schneider-Ammann Von Null auf ein umfassendes Infor-matik-Ausbildungsangebot Berufe wandeln sich, passen sich neuen Gegebenheiten an und gelegentlich machen sie neuen Funktionen Platz, weil sich die Nachfrage völlig verändert hat. Entspre-chend entstehen neue Ausbildungs- und Arbeitsangebote, sogar neue Berufskatego-rien. Einmalig und beispielhaft möchte ich hier hervorstreichen, was im Bereich Infor-mations- und Kommunikationstechnologien abgelaufen ist: Innerhalb von wenigen Jahr-zehnten ist aus dem Schreibmaschinenme-chaniker ein Informatiker geworden und es entstand ein riesiges Angebot von Informa-tikberufen, das völlig neue Tätigkeitsberei-che abzudecken hat. Wohl keine andere Berufsgattung erlebte in so kurzer Zeit eine vergleichbare Entwicklung und baute das Angebot von Null auf branchenübergreifend aus. Eine rasch wachsende Gemeinschaft von Selfmade-Leuten bildete die erste Ge-neration von Informatikern. Diese «Spezia-listen» der ersten Stunde waren in anderen Berufen gross geworden und kamen über das Prinzip «learning by doing» zu einem völlig neuen Beruf. Solche Quereinsteiger gab es in Dienstleistungsunternehmen, in der Industrie und natürlich auch in der Ver-waltung. Inzwischen verfügt die grosse Mehrheit der Bevölkerung über Basiskennt-nisse in Informatik und nur eine verschwin-dend kleine Minderheit entzieht sich noch den Informationstechnologien. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl stehen in unserem Land mehr Computer im Einsatz als in je-dem andern europäischen Land. Mit den neuen Informations- und Kommunikations-technologien sind ebenfalls in kürzester Zeit vielfältige Ausbildungsangebote entwickelt worden: Teilweise noch junge Berufe wie Informatiker/in, Mediamatiker/in, Telemati-ker/in oder Detailhandelsangestellte/r Multi-media sowie branchenspezifische Weiterbil-dungsangebote sind zunehmend gefragt und beliebt. In der Berufsbildung und in der ter-tiären Bildung sind die Lehrgänge laufend den Bedürfnissen in Wissenschaft und Wirt-schaft angepasst worden und nicht mehr aus dem Ausbildungsangebot wegzuden-ken.

Den besten Überblick über das grosse An-gebot vermittelt zweifellos das Nachschla-gewerk, das Sie in den Händen halten: «Be-rufe der ICT – Informations- und Kommuni-kationstechnologien». Es informiert über die faszinierenden und spannenden Informatik-Karrieren. Mehr noch, das Handbuch von swissICT, dem führenden Branchenverband der Informations- und Kommunikationsbran-che, vermittelt den Stellenanbietern eine Übersicht darüber, was sie von den Informa-tikfachleuten je nach Aus- und Weiterbildung erwarten können. Das trägt zur Vereinheit-lichung der Berufsbilder bei.

Ohne ICT geht es heute nicht mehr. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir dafür sorgen, dass es genug gut ausgebildete Fachleute von hohem Niveau für die Informations- und Kommunikationstechnologien gibt. Gemein-sam mit der Branche wird mein Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) alles daran setzen, dass der Informa-tik-Bereich in der Schweiz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und ein attraktives Tätig-keitsfeld bleibt.

Johann N. Schneider-Ammann Bundesrat

2 Berufe der ICT, 9. Auflage 2017

2. Herausgeber

2.1 swissICT: Für Informatikerinnen und Informatiker, für die Informatik swissICT ist mit 3ʼ000 Mitgliedern der grösste Fachverband der ICT-Branche. Er verbindet als einziger Verband ICT-Anbieter, -Anwender und -Fachkräfte in der Schweiz, vertritt deren Interessen und enga-giert sich für die ICT-Branche. Der Verband in seiner heutigen Form entstand im Jahr 2000 durch die Fusion der beiden Wirtschafts-verbände «Schweizerische Vereinigung für Datenverarbeitung (SVD, gegründet 1968)» und dem «Wirtschaftsinformatik-Fachverband (WIF, gegründet 1955)». swissICT sorgt sich um das Image der Schweizer ICT-Branche, setzt sich für gute Rahmenbedingun-gen ein und fördert das Fach-Know-how seiner Mitglieder. Zu den Kernleistungen von swissICT zählen seit 1981 die jährliche Studie «Saläre der ICT» und seit 30 Jahren die Publikation des Standardwerks «Berufe der ICT». Zudem verleiht der Verband seit 2004 den Swiss ICT Award, die wichtigste Auszeichnung für innovative ICT-Projekte in der Schweiz. Hunderte von Experten engagieren sich bei swissICT in 18 Arbeits- und Fachgruppen für die Weiter-entwicklung der ICT und für ICT-Fachleute. Dieses grosse und breite Netzwerk befasst sich mit aktuel-len Themen wie z.B. ICT-Berufe, ICT-Saläre, Sourcing & Cloud, E-Learning, Digitalisierung, Social & Mobile, IT-Service-Management, User Experience und Lean, Agile, Scrum.

Werden Sie Mitglied und profitieren Sie Mit seinen Dienstleistungen und Rabatten ist swissICT für Firmen und Einzelmitglieder gleichermassen attraktiv. Es sind dies Benefits wie beispielsweise: Gratis-Abonnement des «Swiss IT Magazine» (Wert CHF 95.–/Jahr) Rabatte auf Veranstaltungen von swissICT, swissICT-Partnern und -Mitgliedern gratis Zugriff auf die Weiterbildungsdatenbank Zugang zum grossem Experten- und Firmen-Netzwerk von swissICT Möglichkeit zum Austausch von Fachwissen in Fach- und Arbeitsgruppen Spezialkonditionen beim Kauf von Fachpublikationen von swissICT: Salärstudie, Berufe der ICT,

IT-Modellverträge Möglichkeit zur Publikation von Fachartikeln weitere exklusive Mitglieder-Angebote (Inserate-Rabatte, spezielle Einladungen u.a.m.) Vergünstigungen für hochwertige ICT-Abschlüsse und -Weiterbildungen

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Mitgliederbeiträge Einzelmitglied: CHF 150.– Firmenmitglied: ab CHF 450.– Kombi-Mitglied (Ihr Arbeitgeber ist ebenfalls Mitglied): CHF 90.– Young Professional (bis zum vollendeten 25. Altersjahr): CHF 25.–

Detailinformationen: www.swissict.ch, [email protected]

Berufe der ICT, 9. Auflage 2017 3

2.2 Geleitwort von Dr. Thomas Flatt Sie wollen Eisenbahner oder Pilot werden? Sie wollen den Amazonas-Regenwald retten oder das Börsengeschehen verstehen? Oder würden Sie lieber Fussball-Match-Analysen verbessern? Vielleicht Roboter entwickeln oder mit Medikamenten gegen Krebs Leben retten? Wenn Sie diese Themen begeistern, dann können Sie in die Informatik, nein, dann müssen Sie in die Informatik. Denn weder Finanzdienstleister noch Naturschüt-zer oder Medikamentenhersteller können ohne Informatik auskommen. Speziell in der ICT kann man persönliche Interessen gut mit dem Beruflichen verbin-den und sieht zudem tief in eine Unterneh-mung hinein. Denn sinnvolle ICT-Lösungen basieren darauf, dass Informatiker ihre Ar-beitgeber oder Kunden sowie deren Bedürf-nisse und Prozesse richtig analysieren und wirklich verstehen. In jedem Wirtschaftszweig braucht es Infor-matiker aller Kompetenzstufen, und man muss dafür nicht ins Silicon Valley oder nach Indien auswandern, ICT-Fachleute braucht es im Wallis ebenso wie in Zürich oder Lugano. 210’800 Menschen arbeiten aktuell in der Schweizer ICT und es fehlen Tausen-de von qualifizierten Fachkräften. Studien zeigen, dass dies leider noch lange so blei-ben könnte. Diese Ausgangslage bietet jeder ICT-Fachkraft gute Chancen: vielfältige Per-spektiven, attraktive Arbeitsbedingungen sowie moderne Betriebskulturen mit flachen Hierarchien und viel Freiraum. Damit geht einher, dass Schweizer IT-Firmen seit Jahren als ausgezeichnete Ar-beitgeber beurteilt werden. Dies zeigt sich in den Untersuchungen des «Great Place to Work Institute» wie auch auf verschiedenen Arbeitgeberbewertungs-Plattformen. Gleichzeitig dürfen wir stolz sein, dass die Schweizer ICT seit Langem Herausragendes leistet, hierzulande wurden z.B. die Compu-termaus und das «World Wide Web» erfun-den sowie ein Drittel des Core von «Andro-id» entwickelt, dem führenden Betriebssys-tem von Smartphones. Und – lassen Sie sich dies auf der Zunge zergehen – der Schwei-zer Software-Export ist ökonomisch bedeu-tender als unsere Ausfuhr von Schokolade.

Diese Kurzanalyse zeigt: Die Schwei-zer ICT ist innova-tiv, erfolgreich und bietet ausgezeich-nete Perspektiven für Applikations-Entwickler, Netz-werk-Spezialisten, Business-Analys-ten, Projektleiter und viele andere Berufe, die in diesem Buch detailliert be-schrieben werden. Aber was zeichnet eigentlich eine ICT-Fach-kraft aus? Analytisches Talent, kommu-nikative Fähigkeiten und solide Aus- und Weiterbildungen stehen im Zentrum, dazu der Wille, höchste Schweizer Qualitäts-Standards zu erreichen. Studieren Sie «Berufe der ICT» also gründ-lich, das Buch beschreibt und standardisiert Dutzende von beruflichen Möglichkeiten in unterschiedlichen Branchen und zeigt auf, welche Fach- und Methodenkompetenzen dafür nötig sind. Aber ebenso wird klar, wel-ches Business-Wissen und welche Persön-lichkeitsmerkmale im Zentrum stehen. Was Sie für Ihre Berufswahl Informatiker/in erhalten? Neben allen faktischen Vorteilen erhalten Sie die Gewissheit, in einer Science-Fiction-Branche zu arbeiten und wesentlich für Wohlstand, Sicherheit und Lebensqualität in der Schweiz zu sorgen. Und das ist viel wert. Dr. Thomas Flatt Präsident swissICT

4 Berufe der ICT, 9. Auflage 2017

2.3 Buchautoren Für die 9. Auflage des Buches «Berufe der ICT» sind folgende Autoren verantwortlich:

Atzenweiler Peter, Specpage AG, Merlischachen

Bodenmann Walter, OIBB GmbH, Mellingen

Brodmann Paul A., CBA Computer Brainware Advisors AG, Adliswil

Fischer Felix, Stadt Zürich, Schutz & Rettung, Zürich

Groppo Giovanni, Stadt Zürich Organisation und Informatik (OIZ), Zürich

Josi Monika, AXAS AG, Basel

Jungk Sabine, KPT/CPT, Bern

Primavesi Marco, AXAS AG, Basel

Roth Marion, Emmi Schweiz AG, Ostermundigen

2.4 Mitwirkender Verband Das vorliegende Buch ist von der Arbeitsgruppe «Berufe der ICT» des Fachverbands swissICT in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Organisation und Management (SGO) und unter Mitwirkung vieler namhafter schweizerischer Unternehmen entstanden.

2.4.1 SGO, Schweizerische Gesellschaft für Organisation und Management Die Schweizerische Gesellschaft für Organisation und Management (SGO) wurde 1967 durch die Initiative verschiedener Organisationsleiter bedeutender schweizerischer Firmen und Verwaltungen als Verein mit Sitz in Zürich gegründet. Heute zählt die SGO über 1500 Mitglieder und hat über die ASIO (Associazione Svizzera Italiana d’Organizzazione e Management) und die ASO (Association Suisse d’Organisation et de Management) einen schweizweiten Wirkungsgrad mit zusammen über 2000 Mitgliedern. Organisation und Projektmanagement bilden seit Jahrzehnten das Rückgrat grosser Schweizer Konzerne und Verwaltungen und in zunehmendem Mass auch von kleinen und mittleren Unternehmen. Die Veränderung des Berufsbilds des «Organisators» und des «Projektleiters» hat an der Unverzichtbarkeit ihrer Aufgaben nichts geändert. In einer Zeit, in der die Arbeit auf Projektbasis immer wichtiger wird, sind Organisator/innen und Projektleiter/innen gefragte Fachkräfte. Die SGO widmet sich seit ihrer Gründung dem Wissen um Organisation und Management in allen Sprachregio-nen der Schweiz. Dabei ist sie auf allen Ebenen aktiv: in der Erforschung, Entwicklung und Verbrei-tung des Organisationswissens, in der Ausbildung und Diplomierung des Nachwuchses sowie in der Weiterbildung und im Erfahrungsaustausch für Fortgeschrittene. Durch das Zusammenspiel dieser Bereiche kann die SGO ein einzigartig breites Angebot offerieren. Detail-Informationen: www.sgo.ch

Berufe der ICT, 9. Auflage 2017 5

2.5 Unterstützende Unternehmen Bei der Entwicklung dieses Fachbuches habend viele Mitarbeitende von namhaften schweizerischen Unternehmen mitgewirkt. Unser Dank gilt den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der nachstehenden Unternehmen, die uns nicht nur kritisch begleiteten, sondern auch die Praxistauglichkeit des vorliegenden Fachbuches hinterfragten und zum Gelingen dieses Fachbuches beigetragen haben.

Unterstützende Unternehmen

achermann ict-services ag, Sempach Alte Kantonsschule Aarau (Informatikmittelschule) AMAS IT Suisse AG, Zürich Amax Solutions, Bern Amt für Informatik des Kantons Graubünden, Chur AXA Versicherungen AG, Winterthur AXAS AG, Basel Bedag Informatik AG BKW Energie AG, Bern Bundesamt für Informatik und Telekommunikation, Bern Bürgerspital Basel, Basel CBA Computer Brainware Advisors AG, Adliswil Cognizant Technology Solutions AG, Zürich Comerge AG, Zürich Datalizard AG, Dietikon Departement Finanzen und Ressourcen, Informatik Aargau, Aarau Die Schweizerische Post, Informationstechno-logie, Bern Edorex Informatik AG, Ostermundigen Emmi Schweiz AG, Luzern Ernst Sutter AG, Gossau Erziehungsdirektion Kt. Bern ETH Zürich Fachhochschule Nordwestschweiz get it services gmbh, Sursee Glenfis AG, Zürich green.ch AG HG COMMERCIALE, Zürich ICT Berufsbildung INEL-DATA AG, Sirnach InnoSolv AG, St. Gallen iRIX Software Engineering AG, Basel Itensis, Rorschach

itsbusiness AG, Bern KPT/CPT, Bern Landolt & Mächler Consultants GmbH, Hünenberg Mathys & Scheitlin AG, Bern Die Mobiliar Noser Engineering AG, Winterthur OIBB GmbH, Mellingen Organisation und Informatik Stadt Zürich (OIZ), Zürich Otto Fischer AG, Zürich PwC Raiffeisen Gruppe Safis Consulting AG, Zurich-Flughafen SBB AG, Bern Schutz & und Rettung Zürich, Zürich Schweizer Informatik Gesellschaft SI Schweizerische Bundesbahnen SBB AG, Bern Schweizerische Nationalbank, Bern Schweizerische Teletext AG, SWISS TXT, Biel Specpage AG, Merlischachen Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden, Herisau Stadtverwaltung Bern, Informatikdienste, Bern Starticket AG, Zürich Swiss Life Swissmedic, Schweizerisches Heilmittelinstitut, Bern Technische Berufsschule Zürich (TBZ) Trüb AG, Aarau Verein Modell F, Zürich Visana Services AG, Bern Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich, Zürich webstyle GmbH, Burgdorf Wistar Informatik AG, Köniz Zeix AG, Zürich

Berufe der ICT, 9. Auflage 2017 7

Inhaltsverzeichnis

Sponsoren

1. Geleitwort von Bundesrat Johann Schneider-Ammann .......................................... 1

2. Herausgeber ............................................................................................................... 2

2.1 swissICT: Für Informatikerinnen und Informatiker, für die Informatik ...................................... 2

2.2 Geleitwort von Dr. Thomas Flatt .............................................................................................. 3

2.3 Buchautoren ............................................................................................................................. 4

2.4 Mitwirkender Verband .............................................................................................................. 4

2.4.1 SGO, Schweizerische Gesellschaft für Organisation und Management ................................. 4

2.5 Unterstützende Unternehmen .................................................................................................. 5

3. Einleitung .................................................................................................................. 13

3.1 Zielsetzung und Verwendungszweck dieses Fachbuches .................................................... 13

3.2 Neuerungen und Änderungen in der 9. Auflage .................................................................... 13

3.3 Feminin – maskulin ................................................................................................................ 13

3.4 Von der Berufsbeschreibung zur Stellenbeschreibung ......................................................... 14

3.4.1 Struktur einer Stellenbeschreibung ........................................................................................ 14

3.5 Systematik der Berufsbeschreibungen .................................................................................. 15

3.5.1 Aufbau der linken Seite .......................................................................................................... 15

3.5.2 Aufbau der rechten Seite ....................................................................................................... 15

3.6 Kompetenzstufen ................................................................................................................... 16

3.6.1 Kompetenzstufen für Fachspezialisten (ohne Personalführung) ........................................... 16

3.6.1.1 Kompetenzstufe S1: Junior .................................................................................................... 16

3.6.1.2 Kompetenzstufe S2: Professional .......................................................................................... 16

3.6.1.3 Kompetenzstufe S3: Senior ................................................................................................... 16

3.6.1.4 Kompetenzstufe S4: Expert ................................................................................................... 16

3.6.1.5 Kompetenzstufe S5: Senior Expert ........................................................................................ 16

3.6.2 Kompetenzstufen mit Personalführung .................................................................................. 17

3.6.2.1 Kompetenzstufe M1: Unteres Management (z.B. Teamleiter) ............................................. 17

3.6.2.2 Kompetenzstufe M2: Mittleres Management (z.B. Abteilungsleiter) ..................................... 17

3.6.2.3 Kompetenzstufe M3: Höheres Management (z.B. Bereichsleiter) ........................................ 17

3.6.2.4 Kompetenzstufe M4: Oberes Management .......................................................................... 17

4. Berufsbeschreibungen ............................................................................................ 19

4.1 Berufsgruppen ....................................................................................................................... 19

4.1.1 Berufsgruppe: Planung, Steuerung und Beratung ................................................................. 19

4.1.2 Berufsgruppe: Design, Engineering, Bereitstellung und Implementierung ............................ 19

4.1.3 Berufsgruppe: Betrieb, Administration und Unterstützung .................................................... 19

4.1.4 Berufsgruppe: Projektmanagement ....................................................................................... 20

4.1.5 Berufsgruppe: Organisation .................................................................................................. 20

4.1.6 Häufigkeit der Berufe in den Berufsfeldern ICT und Organisation von 2013 bis 2016 .......... 21

4.2 Berufsübersicht/Berufsgruppen ............................................................................................. 22

4.3 Jobfamilien ............................................................................................................................. 23

4.4 Übersicht der ausgeschiedenen Berufe ................................................................................. 24 4.5 Beschreibungen der branchenüblichen ICT- und Organisationsberufe ............................... 24 4.6 Gesamtleitung: ICT oder ICT und Organisation .................................................................... 25

4.7 Gesamtleitung: Planung, Steuerung und Beratung (Plan) .................................................... 26

8 Berufe der ICT, 9. Auflage 2017

Inhaltsverzeichnis

4.8 Gesamtleitung: Design, Engineering, Bereitstellung und Implementierung (Build) ............... 27

4.9 Gesamtleitung: Betrieb, Administration und Unterstützung (Run) ......................................... 28

4.10 Gesamtleitung: Projektmanagement (PM) ............................................................................. 29

4.11 Gesamtleitung: Organisation (ORG) ...................................................................................... 30

4.12 ICT-Architekt .......................................................................................................................... 32

4.13 ICT-Auditor ............................................................................................................................. 34

4.14 ICT-Berater ............................................................................................................................. 36

4.15 ICT-Controller ......................................................................................................................... 38

4.16 ICT-Qualitätsmanager ............................................................................................................ 40

4.17 ICT-Sicherheitsbeauftragter ................................................................................................... 42

4.18 ICT-Sourcing-Manager ........................................................................................................... 44

4.19 Applikations-Entwickler .......................................................................................................... 46

4.20 Data Scientist ......................................................................................................................... 48

4.21 Datenbank-Spezialist ............................................................................................................. 50

4.22 ICT-Requirements-Engineer .................................................................................................. 52

4.23 ICT-Security-Spezialist ........................................................................................................... 54

4.24 ICT-System-Ingenieur ............................................................................................................ 56

4.25 ICT-Test-Ingenieur ................................................................................................................. 58

4.26 ICT-Testmanager ................................................................................................................... 60

4.27 Netzwerk-Spezialist ................................................................................................................ 62

4.28 Software-Ingenieur ................................................................................................................. 64

4.29 User-Experience-Architekt ..................................................................................................... 66

4.30 Wirtschaftsinformatiker ........................................................................................................... 68

4.31 Applikations-Manager............................................................................................................. 70

4.32 Datenbank-Administrator ....................................................................................................... 72

4.33 ICT-Change-Manager ............................................................................................................ 74

4.34 ICT-Helpdesk-Mitarbeiter ....................................................................................................... 76

4.35 ICT-Operator .......................................................................................................................... 78

4.36 ICT-Produktionsplaner ........................................................................................................... 80

4.37 ICT-Security-Operations-Manager ......................................................................................... 82

4.38 ICT-Service-Manager ............................................................................................................. 84

4.39 ICT-Supporter ......................................................................................................................... 86

4.40 ICT-System-Administrator ...................................................................................................... 88

4.41 ICT-System-Controller............................................................................................................ 90

4.42 ICT-System-Spezialist ............................................................................................................ 92

4.43 ICT-Techniker ......................................................................................................................... 94

4.44 Netzwerk-Administrator .......................................................................................................... 96

4.45 Projektmanagement-Officer ................................................................................................... 98

4.46 Projektleiter .......................................................................................................................... 100

4.47 Programm-Manager ............................................................................................................. 102

4.48 Business-Analyst .................................................................................................................. 104

4.49 Prozess-Manager ................................................................................................................. 106

4.50 Unternehmensorganisator .................................................................................................... 108

4.51 Organisations-Manager ........................................................................................................ 110

5. Ausgeschiedene Berufsbeschreibungen ............................................................. 113

5.1 Kriterien für das Aufführen von Berufsbeschreibungen ....................................................... 113

5.2 Webmaster ........................................................................................................................... 114

5.3 ICT-Kundenberater ............................................................................................................... 115

Berufe der ICT, 9. Auflage 2017 9

Inhaltsverzeichnis

5.4 ICT-Trainer ........................................................................................................................... 116

5.5 RZ-Planer ............................................................................................................................. 117

5.6 Netzwerk-Architekt ............................................................................................................... 118

5.7 ICT-Benutzer-Suporter ......................................................................................................... 119

5.8 Projektassistent .................................................................................................................... 120

5.9 Projektmanager .................................................................................................................... 121

5.10 Business-Analyst (alte Beschreibung) ................................................................................. 122

5.11 Business-Engineer ............................................................................................................... 123

5.12 Business-Architekt ............................................................................................................... 124

6. Definieren von Rollen ............................................................................................ 125

6.1 Einleitung ............................................................................................................................. 125

6.2 Von der Berufsbeschreibung zur Scrum-Rolle: Product Owner .......................................... 125

7. Aus- und Weiterbildung .......................................................................................... 127

7.1 Geleitwort von Josef Widmer ............................................................................................... 127

7.2 Der Arbeitsmarkt .................................................................................................................. 128

7.3 Ausbildungsmöglichkeiten von der Sekundärstufe II bis zur Weiterbildungsstufe .............. 129

7.4 Ausbildungsausrichtung auf der Tertiärstufe ....................................................................... 129

7.5 Das ICT-Bildungssystem in der Schweiz (vereinfacht) ........................................................ 130

7.6 Einstieg in die Informatik ...................................................................................................... 131

7.6.1 Quereinstieg in die ICT-Branche ......................................................................................... 131

7.7 Aufstieg und Spezialisierung ................................................................................................ 131

7.8 Die ICT-Berufsbildung im Überblick ..................................................................................... 132

7.8.1 Duales System ..................................................................................................................... 132

7.8.2 ICT-Grundbildung ................................................................................................................ 132

7.8.2.1 Informatikpraktiker/in mit eidgenössischem Berufsattest (EBA), bis 2018 .......................... 132

7.8.2.2 Lehre mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) ......................................................... 132

7.8.2.3 Lehre mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) und eidg. Berufsmaturität bzw. kaufmännischer Berufsmatura .................................................................................... 133

7.8.2.4 Validierungsverfahren .......................................................................................................... 133

7.8.3 Höhere Berufsbildung .......................................................................................................... 133

7.8.3.1 Eidgenössische Berufsprüfung (Eidg. Fachausweis) .......................................................... 133

7.8.3.2 Höhere Fachprüfung (Eidg. Diplom) .................................................................................... 133

7.8.3.3 Höhere Fachschulen (HF) .................................................................................................... 133

7.9 Berufliche Grundbildung in der ICT ..................................................................................... 134

7.9.1 Vollzeitschule ....................................................................................................................... 134

7.9.2 Berufsmaturität ..................................................................................................................... 134

7.9.3 Informatikpraktiker/in mit Eidg. Berufsattest (voraussichtlich bis 2018) .............................. 134

7.9.4 Eidg. Fähigkeitszeugnis (ICT-Berufslehre) .......................................................................... 135

7.9.4.1 ICT-Fachfrau/ICT-Fachmann EFZ (geplant ab 2018).......................................................... 135

7.9.4.2 Informatiker/in mit eidg. Fähigkeitszeugnis (Lehre) ............................................................. 135

a) Fachrichtung: Applikationsentwicklung ............................................................................ 136

b) Fachrichtung: Systemtechnik........................................................................................... 136

c) Fachrichtung: Betriebsinformatik ..................................................................................... 137

7.9.4.3 Mediamatiker/in mit eidg. Fähigkeitszeugnis (Lehre) .......................................................... 137

7.9.4.4 Telematiker/in mit eidg. Fähigkeitszeugnis (Lehre) ............................................................. 138

7.9.4.5 Interactive Media Designer mit eidg. Fähigkeitszeugnis (Lehre) ......................................... 138

7.9.5 Zusammenfassung der beruflichen Grundbildung ............................................................... 139

7.10 Höhere Berufsbildung (Tertiärstufe B) ................................................................................. 140

10 Berufe der ICT, 9. Auflage 2017

Inhaltsverzeichnis

7.10.1 Bedeutung der höheren Berufsbildung (Tertiärstufe B) ....................................................... 140

7.10.2 Markenzeichen «höhere Berufsbildung».............................................................................. 140

7.10.3 Eidg. Fachausweis (Tertiärstufe B) ...................................................................................... 141

7.10.3.1 ICT-Applikationsentwickler mit eidg. Fachausweis .............................................................. 142

7.10.3.2 ICT-System- und Netzwerktechniker/in mit eidg. Fachausweis ........................................... 142

7.10.3.3 Wirtschaftsinformatiker/in mit eidg. Fachausweis ................................................................ 142

7.10.3.4 Mediamatiker/in mit eidg. Fachausweis ............................................................................... 143

7.10.3.5 Telematik-Projektleiter/in mit eidg. Fachausweis ................................................................. 143

7.10.3.6 Spezialist/in in Unternehmensorganisation mit eidg. Fachausweis ..................................... 144

7.10.4 Eidg. Diplom (Tertiärstufe B) ................................................................................................ 145

7.10.4.1 ICT-Manager/in mit eidg. Diplom ......................................................................................... 145

7.10.4.2 ICT Security Expert mit eidg. Diplom (ab 2018) ................................................................... 147

7.10.4.3 Dipl. Telematiker/in ............................................................................................................... 147

7.10.4.4 Web Project Manager/in mit eidg. Diplom ............................................................................ 148

7.10.4.5 Expertin und Experte in Organisationsmanagement mit eidg. Diplom ................................ 149

7.10.5 Höhere Fachschulen (Tertiär B) ........................................................................................... 150

7.10.5.1 Rahmenlehrpläne für HF ...................................................................................................... 150

7.10.5.2 Ausbildung an höheren Fachschulen ................................................................................... 150

7.10.5.3 Lehrgänge an höheren Fachschulen ................................................................................... 151

7.10.5.4 Dipl. Techniker/in HF Informatik ........................................................................................... 151

7.10.5.5 Dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF ....................................................................................... 151

7.10.5.6 Dipl. Techniker/in HF Telekommunikation ........................................................................... 152

7.10.5.7 Dipl. Techniker/in HF Systemtechnik ................................................................................... 153

7.10.5.8 Dipl. Techniker/in HF Elektrotechnik .................................................................................... 153

7.11 Hochschulen ......................................................................................................................... 155

7.11.1 Fachhochschulen (Tertiärstufe A) ........................................................................................ 155

7.11.1.1 Norm-Studienabschlüsse ..................................................................................................... 155

7.11.1.2 Weiterbildungsangebote an Fachhochschulen ................................................................... 155

7.11.1.3 Informationshinweise über Fachhochschulen ...................................................................... 156

7.11.1.4 Angebote der Fachhochschule Nordwestschweiz (exemplarisches Beispiel für eine Fachhochschule) .................................................................................................................. 156

7.11.2 Universitäre Hochschulen: Universitäten, ETH (Tertiärstufe A) ........................................... 161

7.11.2.1 Präsenzuniversitäten in der Schweiz ................................................................................... 161

7.11.2.2 Universitäre Fernstudien ...................................................................................................... 161

7.11.2.3 Weiterbildungsprogramme ................................................................................................... 161

7.11.2.4 Das Informatikstudium an der ETH Zürich (exemplarisches Beispiel für eine universitäre Hochschule) .............................................................................................. 161

7.12 Berufsorientierte Weiterbildungen ........................................................................................ 164

7.12.1 Weiterbildungsangebote an Hochschulen ........................................................................... 164

7.12.2 Weiterbildungsangebote an höheren Fachschulen .............................................................. 164

7.12.3 Fachausbildung .................................................................................................................... 164

7.12.3.1 Zertifikat mit dem Fachtitel: Informatik Expertin/Experte [ab 2018] (exemplarisches Beispiel für ein Zertifikat) .......................................................................... 165

7.12.4 Informa: Das Verfahren zur Validierung von Bildungsleistungen für erfahrene Berufsleute in der ICT ..................................................................................... 168

7.13 Bologna-Deklaration (Überblick) .......................................................................................... 169

7.13.1 Norm-Studienabschlüsse ..................................................................................................... 169

7.13.1.1 Bachelor of Science (BSc), Bachelor of Arts (BA) ............................................................... 169

7.13.1.2 Master of Science (MSc), Master of Arts (MA) .................................................................... 169

7.13.2 Weiterbildungsprogramme ................................................................................................... 169

Berufe der ICT, 9. Auflage 2017 11

Inhaltsverzeichnis

7.13.2.1 Certificate of Advanced Studies (CAS) ................................................................................ 170

7.13.2.2 Diploma of Advanced Studies (DAS) ................................................................................... 170

7.13.2.3 Master of Advanced Studies (MAS) ..................................................................................... 170

7.13.2.4 MBA (Master of Business Administration) ........................................................................... 170

7.13.2.5 EMBA (Executive Master of Business Administration) ........................................................ 170

7.13.2.6 MBA/EBS MBA (Master of Business Administration) .......................................................... 170

7.13.2.7 Weiterbildungskurse ............................................................................................................ 170

8. Kompetenzenmodell .............................................................................................. 171

8.1 Einführung in das Kompetenzenmodell ............................................................................... 173

8.2 Kompetenzenübersicht ........................................................................................................ 174

8.3 Fach- und Methodenkompetenzen ...................................................................................... 175

8.3.1 Management der ICT ........................................................................................................... 175

8.3.2 Projektmanagement ............................................................................................................. 175

8.3.3 Risikomanagement .............................................................................................................. 175

8.3.4 Qualitätsmanagement .......................................................................................................... 175

8.3.5 Service Design ..................................................................................................................... 175

8.3.6 Architekturen ........................................................................................................................ 176

8.3.7 Methodenkompetenz ........................................................................................................... 176

8.3.8 Ergonomie und Usability ...................................................................................................... 176

8.3.9 Betriebswirtschaft der ICT .................................................................................................... 176

8.3.10 Organisation ......................................................................................................................... 176

8.3.11 Informationssicherheit .......................................................................................................... 177

8.3.12 Business- und Requirements Engineering .......................................................................... 177

8.3.13 Application Engineering ....................................................................................................... 177

8.3.14 Hardware Engineering ......................................................................................................... 178

8.3.15 Network Engineering ............................................................................................................ 178

8.3.16 Service Engineering ............................................................................................................. 178

8.3.17 Data Engineering/Data Management .................................................................................. 178

8.3.18 Technical Software Engineering .......................................................................................... 178

8.3.19 Application Operation ........................................................................................................... 178

8.3.20 Hardware Operation ............................................................................................................. 178

8.3.21 Network Operation ............................................................................................................... 179

8.3.22 ICT Service Operation ......................................................................................................... 179

8.4 Business-/stellenbezogene Kompetenzen ........................................................................... 180

8.4.1 Geschäfts-/Verwaltungs- und Steuerungsprozesse sowie Compliance .............................. 180

8.4.2 Firmen-Politik/-Kultur/-Organisation ..................................................................................... 180

8.4.3 Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge ............................................................................ 180

8.4.4 Wettbewerbssituation in der Tätigkeitsbranche ................................................................... 180

8.4.5 Veränderung des Geschäfts durch die ICT ......................................................................... 181

8.4.6 Beratung und Verkauf .......................................................................................................... 181

8.5 Persönliche Kompetenzen ................................................................................................... 182

8.5.1 Personalführung ................................................................................................................... 182

8.5.2 Kommunikation .................................................................................................................... 182

8.5.3 Selbstmanagement/Führen der eigenen Person ................................................................. 183

8.5.4 Soziale Kompetenzen .......................................................................................................... 184

8.5.5 Gestaltung und Problemlösung............................................................................................ 184

8.5.6 Umgang mit Komplexität ...................................................................................................... 185

8.5.7 Abstraktionsvermögen ......................................................................................................... 185

12 Berufe der ICT, 9. Auflage 2017

Inhaltsverzeichnis

9. Berufsbezeichnungen und deren Synonyme ....................................................... 187

9.1 Berufsbezeichnungen und deren Synonyme in alphabetischer Reihenfolge ...................... 187

9.2 Liste der Synonyme.............................................................................................................. 193

9.3 Berufsbezeichnungen und deren Synonyme in der Reihenfolge ihrer Berufs-Nr. ............... 199

10. Anhang .................................................................................................................... 205

10.1 Übersicht sämtlicher Berufsbeschreibungen mit Kennzeichnung neuer und ausgeschiedener Berufsbeschreibungen ...................................................................... 205

10.2 Orientierung an internationalen Werken und Standards ...................................................... 207

10.2.1 Einbezug des ITIL® Frameworks in das Buch «Berufe der ICT» ........................................ 207

10.2.2 Berufsbeschreibungen in Beziehung zum ITIL® Framework .............................................. 209

10.3 Stichwortverzeichnis............................................................................................................. 212

10.4 Buchautoren, Kurzporträts ................................................................................................... 217

Berufe der ICT, 9. Auflage 2017 13

Einleitung

Im Sinn einer leichteren Lesbarkeit schliesst die männliche Sprachform in dieser Publika-tion auch weibliche Personen ein. Selbstverständlich stehen alle aufgeführten Berufe gleichermassen beiden Geschlechtern offen.

3. Einleitung

3.1 Zielsetzung und Verwendungs-zweck dieses Fachbuches

Das Buch «Berufe der ICT» erscheint seit 1986 in regelmässigen Abständen von ca. 3–4 Jahren, seit 2010 auch in französischer Spra-che. Die Publikation enthält verständliche, vergleichbare und praktisch verwendbare Be-rufsbeschreibungen und Anforderungsprofile für Berufe in der Informations- und Kommuni-kationstechnologie sowie der Organisation. Das vorliegende Buch orientiert in den Berufs-feldern Informatik und Organisation auch über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Schweiz. Mit dem vorliegenden aktualisierten Fachbuch bietet swissICT eine wichtige Dienstleistung für seine Mitglieder sowie für die gesamte schwei-zerische Wirtschaft an. Zusammen mit der sich auf diese Berufsbeschreibungen abstützenden Salärumfragen von swissICT ist ein Standard geschaffen, der Garant für eine transparente Berufslandschaft ist. «Berufe der ICT» hat sich in Unternehmen und Verwaltungen, bei Arbeitnehmern, Stellensu-chenden, Berufsberatern, Stellenvermittlern, Ausbildungsverantwortlichen und Prüfungsor-ganisationen als allgemein anerkanntes Stan-dard-Nachschlagewerk etabliert und wird für die ICT-Branche in der Schweiz immer wichti-ger. Die Beschreibungen werden zunehmend auch für Ausbildungsmassnahmen und als Vorgabe für Prüfungskonzepte im Informatikbereich genutzt. Sie werden zudem vom Bundesamt für Statistik für die Erhebung des Produzenten-preisindex ICT verwendet. Die Beschreibungen sind bestimmt durch die Ausprägung des ICT-Einsatzes in der Wirt-schaft. Die Unternehmen können von einer einheitlichen Basis-Berufsbeschreibung profi-tieren, die innerbetriebliche Transparenz und ausserbetriebliche Vergleichbarkeit bringt. Für Personalabteilungen, Berufs-, Einstiegs- und Laufbahnberatungen enthält dieses Fach-werk sowohl verständliche, vergleichbare und praktisch verwendbare Berufsbeschreibungen als auch Informationen über Aus- und Weiter-

bildungsmöglichkeiten in der Schweiz. Stellt man auf Stelleninserate und Personalbe-rater ab, gibt es in der Informatik eine riesige Anzahl unterschiedlicher ICT-Berufe. In dieser Publikation haben sich die Autorinnen und Autoren lediglich auf die Beschreibung rele-vanter Berufe konzentriert, die in Informatik, Telekommunikation, Organisation und Pro-jektmanagement eine praktische Bedeutung haben. Viele der in dieser Publikation nicht

aufgeführten Berufe und Rollen lassen sich von den beschriebenen Stammberufen ablei-ten (siehe Beispiel auf Seite 125). Mit dem Kompetenzenmodell, unterteilt in Fach- und Methodenkompetenzen, Business-/ Stellenbezogenen Kompetenzen und Persön-lichen Kompetenzen, wird einem grossen Be-dürfnis der Ausbildenden entsprochen. Aus-serdem hilft es bei Berufs- und Laufbahnbera-tungen sowie bei Beurteilungen.

3.2 Neuerungen und Änderungen in der 9. Auflage

Die 9. Auflage von «Berufe der ICT» beinhaltet im Wesentlichen die folgenden wichtigen Neu-erungen: es wurden fünf neue Berufsbeschreibungen

erstellt. Zudem wurden alle Berufe der 8. Auflage 2013 überprüft und allenfalls an-gepasst

die Berufsbeschreibung Webmaster ist nicht mehr unter dem Register «Betrieb, Admi-nistration und Unterstützung (Run)» aufge-führt. Sie findet sich neu im Register «Aus-geschiedene Berufe» auf Seite 114

die Kapitel «Aus- und Weiterbildung» und «Orientierung an internationalen Werken und Standards» wurden stark überarbeitet

das Buch ist mit zusätzlichen Grafiken ange-reichert wie z.B. mit der Darstellung «Häufigkeit der Berufe in den Berufsfeldern ICT und Organisation in den Jahren 2013 bis 2016»

im Anhang (Übersicht sämtlicher Berufsbe-schreibungen mit Kennzeichnung neuer und ausgeschiedener Berufsbeschreibungen, Seite 205) finden Sie eine Übersicht mit sämtlichen Berufsbeschreibungen. Neue und ausgeschiedene Berufsbeschreibungen sind darin speziell gekennzeichnet

es wurde der Begriff Rolle, exemplarisch am Beispiel des Product Owners (Scrum-Rolle), hergeleitet und beschrieben

3.3 Feminin – maskulin

14 Berufe der ICT, 9. Auflage 2017

Einleitung

3.4 Von der Berufsbeschreibung zur Stellenbeschreibung

In einer Stellenbeschreibung werden die für die Stelleninhaberin und den Stelleninhaber ver-bindlichen Ziele, Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortlichkeiten und Beziehungen zu an-deren Stellen, Anforderungen (Skills) sowie die Eingliederung in die organisatorische Struktur der Unternehmung festgehalten. Aus den Berufsbeschreibungen dieses Buches mit den Angaben: Berufsbezeichnung Kurzbeschreibung der Tätigkeiten Hauptaufgaben Anforderungsprofil kann ein wesentlicher Teil einer Stellenbe-schreibung erstellt werden. Oft werden aber noch zusätzlich Anforde-rungsprofile und Beurteilungs- bzw. Bewer-tungskriterien aufgeführt. In den vorliegenden Berufsbeschreibungen fehlen demnach Anga-ben zu den Themen:

Arbeitspensum Organisatorische Eingliederung Stellvertretung Kompetenzen Verantwortung Verbindliche Ziele Informationsbeziehungen Zusammenarbeit mit anderen Stellen Mitarbeit in Ausschüssen und Arbeitsgrup-

pen Salärrahmen

Wird eine Berufsbeschreibung personifiziert und um die genannten zusätzlichen Anforde-rungen ergänzt, entsteht eine Stellenbeschrei-bung. Die Struktur einer möglichen Stellenbeschrei-bung ist auf der rechten Spalte dargestellt. Die aus den vorliegenden Berufsbeschreibungen für die Stellenbeschreibung verwendeten Teile sind darin kursiv aufgeführt. Der Detaillierungsgrad einer Stellenbeschrei-bung kann nur von der nutzenden Organisation selbst festgelegt werden. Eine zu ausführliche Detaillierung ist problema-tisch in der praktischen Anwendung. Wichtiger als ein tiefer Detaillierungsgrad ist das regel-mässige Nachführen der Stellenbeschreibun-gen (nur ein funktionierendes Mutationswesen stellt die Aktualisierung sicher). Reorganisationen, Änderungen bei Abläufen etc. machen eine mindestens jährliche Über-prüfung der Stellenbeschreibung notwendig.

3.4.1 Struktur einer Stellenbeschreibung

Stellenbezeichnung Bezeichnung, Name, Rang, Berufs-

bezeichnung Arbeitspensum

Organisatorische Eingliederung Übergeordnete Stelle Untergeordnete Stelle

Stellvertretung vertritt (aktiv) wird vertreten (passiv)

Ziele und Funktion der Stelle Generelle Ziele, die mit dieser Stelle

erreicht werden sollen Aufgaben

Zusammenfassende Kurzbeschreibung der Tätigkeiten

detaillierte Beschreibung der Haupt-aufgaben (Fachaufgaben)

Führungsaufgaben Spezialaufgaben, Einzelaufträge

Kompetenzen Anordnungs- und Weisungsbefugnisse Vertretungsbefugnisse Verfügungsbefugnisse

Informationsbeziehungen Informationsrechte Informationspflichten

Zusammenarbeit mit anderen Stellen Stellen und Art der Zusammenarbeit

Mitarbeit in Ausschüssen und Arbeits-gruppen innerbetriebliche Mandate ausserbetriebliche Mandate

Anforderungen an den Stelleninhaber

Anforderungsprofil (Hard Skills) Ausbildung, Weiterbildung, Berufs-erfahrung

charakterliche Eigenschaften (Soft Skills)

Unterschriftenregelung

Salärrahmen

Genehmigung Datum Erstellung Unterschrift Stelleninhaber und Vor-

gesetzter

Berufe der ICT, 9. Auflage 2017 15

Einleitung

3.5 Systematik der Berufsbeschrei-bungen

Alle Berufsbeschreibungen sind auf einer Dop-pelseite dargestellt und nach einem einheit-lichen Schema aufgebaut. Die linke und die rechte Seite der Berufsbeschreibungen bilden eine Einheit. Nur die Betrachtung beider Seiten der jeweiligen Berufsbeschreibung ermöglicht somit eine korrekte und umfassende Interpre-tation.

3.5.1 Aufbau der linken Seite Die linke Seite besteht aus den Rubriken: Berufsbezeichnung (deutsch und eng-

lisch) In der Wirtschaft gebräuchliche Bezeich-nung des Berufs in deutscher und engli-scher Sprache.

Kompetenzstufe Die Berufsbeschreibung gilt für die Kompe-tenzstufe «Senior» (siehe Unterkapitel 3.6).

Berufs-Nr. Die Berufs-Nr. ist willkürlich gewählt.

Synonyme Bezeichnungen Auf dem Stellenmarkt zu findende oder als Synonyme verwendete Berufsbezeichnun-gen.

Beschreibung der Tätigkeiten Kurzbeschreibung: Konzentrierte Zusam-

menfassung der Hauptaufgaben. Hauptaufgaben: Aufzählung der wichtigs-

ten Aufgaben resp. Tätigkeiten. Radarchart, Lifecyclephasen-Profil

Beziehung der Hauptaktivitäten der Berufs-beschreibungen mit den fünf ITIL-Lifecycle-phasen (siehe Anhang auf Seite 207).

3.5.2 Aufbau der rechten Seite

Die rechte Seite dokumentiert das Anforde-rungsprofil, d.h. die für die Berufsausübung normalerweise erforderliche Ausbildung, die notwendigen Fach- und Methodenkompeten-zen, Business-/stellenbezogene Kompetenzen und persönliche Kompetenzen. Die rechte Seite besteht aus den Rubriken:

Berufsbezeichnung (deutsch und eng-lisch) In der Wirtschaft gebräuchliche Bezeich-nung des Berufs in deutscher und engli-scher Sprache.

Kompetenzstufe Die Berufsbeschreibung gilt für die Kompe-tenzstufe «Senior» (siehe Unterkapitel 3.6).

Berufs-Nr. Ausbildung (Grundbildung, höhere Be-

rufsbildung, Hochschule) Hier ist die minimale Basisausbildung vor-gegeben, die für die Berufsausübung üb-licherweise erforderlich ist. Es ist unerheb-lich, wie der erforderliche Kenntnisstand er-reicht wurde.

Berufsnotwendige Kompetenzen Die berufsnotwendigen Kompetenzen sind im Kompetenzenmodell beschrieben (siehe Kapitel 8). Die berufsnotwendigen Anforderungen um-fassen die: Fach- und Methodenkompetenzen Business-/stellenbezogene Kompetenzen Persönliche Kompetenzen

SS = Service Strategy SD = Service Design ST = Service Transition SO = Service Operation CSI = Continual Service

Improvement

Ausbildung Berufslehre/ Höhere Berufsbildung Hochschule

Kompetenzbereiche

Persönliche Kompetenzen

Business-/stellenbezogene Kompetenzen

Fach- und Methodenkompetenzen

Management der ICT

Projektmanagement

ICT Service Operation ------- ICT Service

Geschäftsprozesse

Beratung und Verkauf

Personalführung -------

Englische Berufsbezeichnung Berufsbezeichnung Senior Nr.

Berufe der ICT, 9. Auflage 2017 Seite xx

Englische Berufsbezeichnung Berufsbezeichnung Senior Nr. Synonyme Bezeichnungen

- ……….... - ……..…..

Kurzbeschreibung

………………………………. Hauptaufgaben

• …………………………………….. • ……………………………………..

16 Berufe der ICT, 9. Auflage 2017

Einleitung

Taxonomie der berufsnotwendigen Kompe-tenzen Auf der rechten Seitenhälfte des Kompetenz-bereichs sind vier verschiedenen Anforde-rungs- resp. Qualifikationsstufen aufgeführt. 1. geringe Anforderungen bezüglich Wissen/

Erfahrung/Handlungskompetenz

2. erhöhte Anforderungen bezüglich Wissen/ Erfahrung/Handlungskompetenz

3. hohe Anforderungen bezüglich Wissen/ Erfahrung/Handlungskompetenz

4. sehr hohe Anforderungen bezüglich Wis-sen/Erfahrung/Handlungskompetenz

3.6 Kompetenzstufen Die Kompetenzstufen können nicht nur für das Überprüfen der Gehaltsstrukturen, sondern auch im Rahmen von Personalentwicklungen und bei Beförderungen verwendet werden.

Die jährlich durchgeführte Gehaltsanalyse von swissICT basiert auf den Berufsbeschreibun-gen dieses Buches. Die Kompetenzstufen werden hier deshalb analog wie bei der Ver-wendung der Salärumfrage definiert. Für die Gehaltsanalyse werden die Unter-schiede in Wissen, Erfahrung und Verantwor-tung berücksichtigt. Deshalb unterscheiden wir zwischen neun verschiedenen Kompetenzstu-fen, fünf ohne und vier mit Führungsfunk-tionen.

3.6.1 Kompetenzstufen für Fachspezialis-ten (ohne Personalführung)

In jedem Beruf gibt es Personen, die sich ein-arbeiten und noch nicht über grosse Praxis-erfahrung verfügen. Andere sind bereits aus-gewiesene Fachkräfte, die ihr Fachgebiet in Theorie und Praxis beherrschen; weitere sind sogar international als Experten anerkannt. Für Spezialistinnen/Spezialisten ohne Perso-nalführung gelten die folgenden fünf Kompe-tenzstufen: S1 Junior S2 Professional S3 Senior S4 Expert S5 Senior Expert Der Buchstabe S steht für Spezialist.

3.6.1.1 Kompetenzstufe S1: Junior abgeschlossene Ausbildung und erste

Kenntnisse des Fachgebiets keine oder erste Praxiserfahrung im Fach-

gebiet benötigt fachliche Begleitung

3.6.1.2 Kompetenzstufe S2: Professional gute Kenntnisse des Fachgebiets drei oder mehr Jahre Berufserfahrung im

Fachgebiet führt selbstständig Aufträge aus erkennt, wann fachliche Unterstützung im

eigenen oder benachbarten Fachgebieten beigezogen werden muss

Mitarbeit in Projekten

3.6.1.3 Kompetenzstufe S3: Senior vertiefte Kenntnisse im Fachgebiet sowie

Kenntnisse in benachbarten Fachgebieten fünf oder mehr Jahre Berufserfahrung im

Fachgebiet führt selbstständig Aufträge aus und kann

erfahrene Personen fachlich anleiten Fähigkeit zu fachlicher Projektleitung Fähigkeit zu konzeptioneller Tätigkeit, Bera-

tung und Lösung von anspruchsvollen Prob-lemen im Fachgebiet

kann innerhalb einer grösseren Firma als Kader eingestuft sein, ohne jedoch direkte Führungsverantwortung zu haben

3.6.1.4 Kompetenzstufe S4: Expert umfassende Kenntnisse im eigenen und in

benachbarten Fachgebieten Fähigkeit, Projektteams von Spezialisten

fachlich zu leiten und zu coachen (ohne Personalführung)

Fähigkeit zu konzeptioneller Tätigkeit, Bera-tung und Lösung von komplexen Problemen

kann innerhalb einer grösseren Firma als Kader oder Direktionsmitglied eingestuft sein, ohne jedoch direkte Führungsverant-wortung zu haben

3.6.1.5 Kompetenzstufe S5: Senior Expert wie Expert, aber mit folgenden zusätzlichen

Kenntnissen und Fähigkeiten: hat eine Fachreputation als Experte inner-

halb einer grösseren Firma; oder er gilt ex-tern als ausgewiesener Experte in seinem Fachgebiet, z.B. landesweit oder in seiner Branche

Fähigkeit zur Beratung und Problemlösung in sehr komplexen Fragestellungen

Im Buch «Berufe der ICT» sind die Berufs-beschreibungen für die Kompetenzstufe Senior (S3) definiert.

Berufe der ICT, 9. Auflage 2017 17

Einleitung

Fähigkeit, Vorlesungen zu halten oder Fachartikel zu schreiben; sein Wissen ent-spricht demjenigen eines Dozenten für die Weiterbildung von Senior Fachspezialisten (z.B. Fachhochschul- oder Hochschuldozent für ein Spezialgebiet)

wird innerhalb einer grösseren Firma als Kader oder Direktionsmitglied eingestuft, ohne jedoch direkte Führungsverantwortung zu haben

3.6.2 Kompetenzstufen mit Personal-führung

Es werden vier Führungskompetenzstufen M1 bis M4 unterschieden: M1 Unteres Management M2 Mittleres Management M3 Höheres Management M4 Oberes Management Der Buchstabe M steht für Management.

3.6.2.1 Kompetenzstufe M1: Unteres Management (z.B. Teamleiter)

nur direkte Personalführung (1 bis zu 10 Mitarbeiter)

3.6.2.2 Kompetenzstufe M2: Mittleres Management (z.B. Abteilungsleiter)

direkte und indirekte Personalführung (10 bis 30 Mitarbeiter)

führt mehrere Teamleiter/innen (M1)

3.6.2.3 Kompetenzstufe M3: Höheres Management (z.B. Bereichsleiter)

direkte und indirekte Personalführung (30 bis 100 Mitarbeiter)

Personalführung über zwei Führungsebenen führt mehrere Abteilungsleiter/innen (M2) oder: Person im oberen Management einer kleine-

ren (Informatik)Firma, die weniger als 30 Personen leitet und z.B. als Geschäftslei-tungsmitglied, Firmenteilhaber oder in einer vergleichbaren Funktion tätig ist

3.6.2.4 Kompetenzstufe M4: Oberes Management

direkte und indirekte Personalführung (über 100 Mitarbeiter)

Personalführung über mehrere Führungs-ebenen

führt mehrere Bereichsleiter/innen (M3)