Beschaffung Austria Sonderausgabe Geburtstagsfest 10 Jahre BBG

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M an soll die Feste feiern, wie sie fallen. Und ein zehnter Geburtstag gibt selbst einer sparsamen Organisation wie der BBG auch einen guten Grund dafür: Vor zehn Jahren wurde mit der Bundesbeschaffung der zentrale Einkaufsdienstleister des Bundes gegründet. Kunden, Lieferanten und BBG-Mitarbeiter wurden zum Geburtstagsfest eingeladen und tra- fen am Dienstag, dem 27. September 2011, um 18 Uhr zum Fest im ehr- würdigen Ambiente der Österrei- chischen Nationalbibliothek ein. Prominent am Eingang platziert zeigte das überdimensionale BBG- Sparschwein schon von weitem den über 350 Gästen den richtigen Weg zur Jubiläumsveranstaltung. Erfolgreich als Einkäufer der Republik Das gebotene Programm war ab- wechslungsreich: Zum Auftakt zeigte ein kurzer Film, wie die Ar- beit der BBG anfing. Kunden, Lie- feranten und Mitarbeiter der ersten Stunde erzählten Anekdoten aus der turbulenten Anfangsphase, die ja für alle Beteiligten absolutes Neuland darstellte. Franz Deninger, Einkaufs- bereichsleiter und einer der ersten Mitarbeiter, verglich die ersten Ar- beitsmonate mit der Pionierzeit im Wilden Westen: „Wir hatten einen gesetzlichen Auftrag, eine Idee und eine unglaubliche Auruchsstim- mung. Wir mussten unbekanntes Land erobern und in fest besetzte Gebiete eindringen. Für uns war es ein echtes Abenteuer.“ Auch die beiden Geschäftsführer blickten auf die Herausforderungen der letzten zehn Jahre zurück: „Es war sicherlich keine leichte Missi- on, auf die man die frisch gegrün- dete BBG vor zehn Jahren geschickt hatte“, meint Andreas Nemec. „Wir sollten quasi aus dem Nichts heraus eine zentrale Beschaffungsstelle für die öffentliche Hand auauen und das war für alle Beteiligten eine ge- waltige Herausforderung.“ Und Ge- schäftsführer Hannes Hofer er- gänzte im Rückblick: „Wir haben viel gelernt in diesen letzten zehn Jah- ren, aber das Wichtigste ist: Wenn man erfolgreich sein will, muss man vor allem zuhören können.“ Auch Finanzministerin Maria Fekter, die 2001 die Gründung der BBG im Par- lament mitbeschlossen hat, gratu- lierte herzlich: „Hunderte Millionen Euro konnten durch umsichtiges Be- schaffen, Kompetenz, Know-how und vor allem auch Weitsicht durch die BBG eingespart werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den näch- sten Jahren eine Milliarde Euro an Einsparungen schaffen, wenn sich wirklich die gesamte öffentliche Hand unserer Gesellschaft bedient.“ Unter dem Titel „Reformen, die wir uns sparen können“ diskutier- te eine hochkarätig besetzte Tal- krunde über die Verwaltungsreform. Grundtenor: Viele kleine Reformen in der internen Verwaltung sind vielleicht effektiver als die ohne- hin unrealistische große Staats- und Verwaltungsreform. Neben BBG- Geschäftsführer Andreas Nemec dis- kutierten Sodexo-Geschäftsführerin Gabriele Richter, BMI-Sektionschef Hermann Feiner, Gemeindebund- Generalsekretär Walter Leiss und T-Mobile-Vorstand Christian Kohl über Best-Practice-Beispiele. Auf die spannende Talkrunde folgte der erste, kulinarische Höhe- punkt – ein „Flying Buffet“, das die Gäste mit Spezialitäten aus der „Ge- nussregion Österreich“ verwöhnte. Von kalten Häppchen wie Blunz’n- Maki vom Tullnerfelder Schwein auf Apfelkren bis zu warmen Häpp- chen wie Ingwer-Crepe mit pi- kantem Wiener Biogemüse reichte die Palette der angebotenen Köst- lichkeiten. Alle Freunde von Archi- tektur, Kunst und Kultur konnten auch noch im Rahmen einer ge- führten „Entdeckungs- reise“ den beeindru- ckenden Prunksaal der Nationalbiblio- thek ansehen. Ein musikalischer Höhepunkt Nach diesen di- versen Genusser- lebnissen folgte eine ganz spezielle Über- raschung für die Oh- ren: Ein BBG-Chor stimmte zu verschie- denen Pop-Klassikern lauschige und humorvolle Geburts- tagsständchen an. Die Texte der Lieder wurden durch die kreative Ader des BBG- Juristen Markus Theiner auf die Leistungen der BBG umgeschrieben – so wurde aus Wolfgang Ambros’ be- kanntem Hit „Zwickt’s mi“ ein neu- er Song, der mit dem Titel „Klick mi“ auf den e-Shop der BBG anspielte, oder aus dem STS-Hit „Fürstenfeld“ der „Arbeitsgruppensitzungsblues“. Besonderen Mut bewiesen die bei- den BBG-Geschäftsführer, die als Zugabe einen „Ausschreibungsab- lauericht“ darboten, basierend auf Pirron und Knapps „Campingrund- reisebericht“. Danach wurde das Ge- burtstagsbuch präsentiert. Auf über 180 Seiten werden BBG-Kunden mit ihren BBG-Produkten gezeigt, z.B. Peter Prechtl vom Justizmini- sterium beim Anlegen einer elektro- nischen Fußfessel oder Annemarie Guth von der Stadtgemeinde Brau- nau, die auf einem Wä- schetrockner Platz nimmt. Ergänzend wurden die Kunden zu ihren Erfah- rungen mit der Bun- desbeschaf- fung befragt. „Ehr- lich gesagt beschämt uns das Ergebnis ein wenig, denn wir ha- ben weder etwas ge- kürzt, noch etwas ge- schönt“, berichtet BBG-Geschäftsführer Nemec. „Für uns ist es ein besonderes Dan- keschön an alle, die zur Erfolgsge- schichte der BBG beigetragen ha- ben.“ Den kulinarischen Abschluss des Festes bildete eine Schwein- chen-Torte. Dem BBG-Sparschwein nachgebildet versüßte die riesige Schokotorte den Gästen noch den Abend. Gerhard Franz Roth www.bbg.gv.at/10jahre Sonderausgabe | November 2011 Die Zeitung für den öffentlichen Einkauf. Ausgabe Nr. 16 im Innenteil. E-Tendering – Das Ende der Zettelwirtschaft? Die papierlose Abwicklung von öffentlichen Auftragsvergaben steht in Österreich erst am Anfang. Experten glauben aber, dass Einkäufe und Ausschreibungen erst in fünf Jahren ausschließlich elektronisch erfolgen werden. Sonderausgabe „10 Jahre BBG“: Ein Fest unter Freunden. 2011 wurde die Bundesbeschaffung zehn Jahre alt. Zu diesem Jubiläum lud der Einkaufsdienstleister Kunden, Lieferanten und seine Mitarbeiter ein, um am 27. September in der Österreichischen Nationalbibliothek ein Fest unter Freunden zu feiern.

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Beschaffung Austria - Sonderausgabe zum Geburtstagsfest der BBG anlässlich 10-Jahres-Jubiläum

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Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Und ein zehnter Geburtstag gibt

selbst einer sparsamen Organisation wie der BBG auch einen guten Grund dafür: Vor zehn Jahren wurde mit der Bundesbeschaffung der zentrale Einkaufsdienstleister des Bundes gegründet. Kunden, Lieferanten und BBG-Mitarbeiter wurden zum Geburtstagsfest eingeladen und tra-fen am Dienstag, dem 27. September 2011, um 18 Uhr zum Fest im ehr-würdigen Ambiente der Österrei-chischen Nationalbibliothek ein. Prominent am Eingang platziert zeigte das überdimensionale BBG-Sparschwein schon von weitem den über 350 Gästen den richtigen Weg zur Jubiläumsveranstaltung.

Erfolgreich als Einkäufer der RepublikDas gebotene Programm war ab-wechslungsreich: Zum Auftakt zeigte ein kurzer Film, wie die Ar-beit der BBG anfing. Kunden, Lie-feranten und Mitarbeiter der ersten Stunde erzählten Anekdoten aus der turbulenten Anfangsphase, die ja für alle Beteiligten absolutes Neuland darstellte. Franz Deninger, Einkaufs-bereichsleiter und einer der ersten Mitarbeiter, verglich die ersten Ar-beitsmonate mit der Pionierzeit im Wilden Westen: „Wir hatten einen gesetzlichen Auftrag, eine Idee und eine unglaubliche Aufbruchsstim-mung. Wir mussten unbekanntes Land erobern und in fest besetzte Gebiete eindringen. Für uns war es ein echtes Abenteuer.“

Auch die beiden Geschäftsführer blickten auf die Herausforderungen der letzten zehn Jahre zurück: „Es war sicherlich keine leichte Missi-on, auf die man die frisch gegrün-dete BBG vor zehn Jahren geschickt

hatte“, meint Andreas Nemec. „Wir sollten quasi aus dem Nichts heraus eine zentrale Beschaffungsstelle für die öffentliche Hand aufbauen und das war für alle Beteiligten eine ge-waltige Herausforderung.“ Und Ge-schäftsführer Hannes Hofer er-gänzte im Rückblick: „Wir haben viel gelernt in diesen letzten zehn Jah-ren, aber das Wichtigste ist: Wenn man erfolgreich sein will, muss man vor allem zuhören können.“ Auch Finanzministerin Maria Fekter, die 2001 die Gründung der BBG im Par-lament mitbeschlossen hat, gratu-lierte herzlich: „Hunderte Millionen Euro konnten durch umsichtiges Be-schaffen, Kompetenz, Know-how und vor allem auch Weitsicht durch die BBG eingespart werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den näch-sten Jahren eine Milliarde Euro an Einsparungen schaffen, wenn sich wirklich die gesamte öffentliche Hand unserer Gesellschaft bedient.“

Unter dem Titel „Reformen, die wir uns sparen können“ diskutier-te eine hochkarätig besetzte Tal-krunde über die Verwaltungsreform. Grundtenor: Viele kleine Reformen in der internen Verwaltung sind vielleicht effektiver als die ohne-hin unrealistische große Staats- und Verwaltungsreform. Neben BBG-Geschäftsführer Andreas Nemec dis-kutierten Sodexo-Geschäftsführerin Gabriele Richter, BMI-Sektionschef Hermann Feiner, Gemeindebund-Generalsekretär Walter Leiss und T-Mobile-Vorstand Christian Kohl über Best-Practice-Beispiele.

Auf die spannende Talkrunde folgte der erste, kulinarische Höhe-punkt – ein „Flying Buffet“, das die Gäste mit Spezialitäten aus der „Ge-nussregion Österreich“ verwöhnte. Von kalten Häppchen wie Blunz’n-Maki vom Tullnerfelder Schwein

auf Apfelkren bis zu warmen Häpp-chen wie Ingwer-Crepe mit pi-kantem Wiener Biogemüse reichte die Palette der angebotenen Köst-lichkeiten. Alle Freunde von Archi-tektur, Kunst und Kultur konnten auch noch im Rahmen einer ge-führten „Entdeckungs-reise“ den beeindru-ckenden Prunksaal der Nationalbiblio-thek ansehen.

Ein musikalischer Höhepunkt Nach diesen di-versen Genusser-lebnissen folgte eine ganz spezielle Über-raschung für die Oh-ren: Ein BBG-Chor stimmte zu verschie-denen Pop-Klassikern lauschige und humorvolle Geburts-tagsständchen an.

Die Texte der Lieder wurden durch die kreative Ader des BBG- Juristen Markus Theiner auf die Leistungen der BBG umgeschrieben – so wurde aus Wolfgang Ambros’ be-kanntem Hit „Zwickt’s mi“ ein neu-er Song, der mit dem Titel „Klick mi“ auf den e-Shop der BBG anspielte, oder aus dem STS-Hit „Fürstenfeld“ der „Arbeitsgruppensitzungsblues“. Besonderen Mut bewiesen die bei-den BBG-Geschäftsführer, die als Zugabe einen „Ausschreibungsab-laufbericht“ darboten, basierend auf Pirron und Knapps „Campingrund-reisebericht“. Danach wurde das Ge-burtstagsbuch präsentiert. Auf über 180 Seiten werden BBG-Kunden mit ihren BBG-Produkten gezeigt, z.B. Peter Prechtl vom Justizmini-sterium beim Anlegen einer elektro-nischen Fußfessel oder Annemarie Guth von der Stadtgemeinde Brau-

nau, die auf einem Wä-schetrockner Platz nimmt. Ergänzend wurden die Kunden zu ihren Erfah-rungen mit der Bun-desbeschaf-fung befragt. „Ehr-lich gesagt beschämt uns das Ergebnis ein wenig, denn wir ha-ben weder etwas ge-kürzt, noch etwas ge-schönt“, berichtet BBG- Geschäftsführer Nemec. „Für uns ist es ein besonderes Dan-keschön an alle, die zur Erfolgsge-schichte der BBG beigetragen ha-ben.“

Den kulinarischen Abschluss des Festes bildete eine Schwein-

chen-Torte. Dem BBG-Sparschwein nachgebildet versüßte die riesige Schokotorte den Gästen noch den Abend.

 Gerhard Franz Roth

www.bbg.gv.at/10jahreSonderausgabe | November 2011 Die Zeitung für den öffentlichen Einkauf.

Ausgabe Nr. 16im Innenteil.

E-Tendering – Das Ende der Zettelwirtschaft?Die papierlose Abwicklung von öffentlichen Auftragsvergaben steht in Österreich erst am Anfang. Experten glauben aber, dass Einkäufe und Ausschreibungen erst in fünf Jahren ausschließlich elektronisch erfolgen werden.

Sonderausgabe

„10 Jahre BBG“: Ein Fest unter Freunden.2011 wurde die Bundesbeschaffung zehn Jahre alt. Zu diesem Jubiläum lud der Einkaufsdienstleister Kunden, Lieferanten und seine Mitarbeiter ein, um am 27. September in der Österreichischen Nationalbibliothek ein Fest unter Freunden zu feiern.

2 | November 2011

Seitdem die Bundesbeschaf-fung 2001 gegründet wurde, werden durch den gebündel-

ten und standardisierten Einkauf Einsparungspotenziale über Be-hördengrenzen hinweg ausge-schöpft. „In den letzten zehn Jahren hat die BBG durch ihre er-folgreiche Tätigkeit der Republik, den Ländern und den Gemeinden insgesamt eine Milliarde Euro er-spart“, betonte Finanzministerin Maria Fekter bei der Pressekonfe-renz zum 10-Jahres-Jubiläum der BBG. Weil die Bundesbeschaffung durch den Einkauf für die öffent-liche Hand ein umfassendes Wis-sen über Abläufe und Optimie-rungspotenziale in der Verwaltung aufgebaut hat, forderte Fekter gleichzeitig alle öffentlichen Auf-traggeber dazu auf, in Zukunft bei Beschaffungen verstärkt auf die Verträge der BBG zurückzugreifen. Mit gutem Grund: „In den näch-sten drei Jahren ist es durchaus möglich, die jetzt schon erfreu-lichen Einsparungen auf eine Mil-liarde pro Jahr zu verfünffachen“, zeigt sich Fekter optimistisch. „Besonderer Dank für diese Leis-tungen gilt aber dabei den Mitar-beitern und den beiden Geschäfts-führern der BBG.“

18 Prozent Einsparungen bei 100 Prozent TransparenzDenn nicht nur Bundesdienst-stellen können von den professi-onellen Ausschreibungsverfahren in zwölf Produktfamilien profitie-ren. Auch immer mehr Drittkun-den – dazu zählen ausgegliederte

Gesellschaften des Bundes (z.B. Asfinag, Bundesforste, Bundesre-chenzentrum), Länder und Ge-meinden sowie Universitäten und der Gesundheitssektor – nutzen mittlerweile die BBG-Verträge für ihre Einkäufe. „Für öffentliche Auf-traggeber bringt die Zusammenar-beit mit der BBG eindeutig die bes-seren Einkaufskonditionen.

Unsere Kunden kaufen im Schnitt um 18 Prozent günstiger ein als über dezentrale Ausschrei-bungsabteilungen in den Dienststel-len“, schilderte BBG-Geschäftsfüh-rer Andreas Nemec den wichtigsten Vorteil einer gebündelten und stan-dardisierten Beschaffung. „Hin-zu kommen für die Auftragnehmer Fairness und Berechenbarkeit, Pla-nungssicherheit in der Abwicklung und geringere Kosten.“ Außerdem sind die über die BBG abgewickel-ten Aufträge „zu 100 Prozent trans-parent“, argumentierte Nemec vor den Medienvertretern: „Von der Ausschreibung bis zur Vergabe wird jeder Schritt dokumentiert. Abspra-chen und Bevorzugungen von Auf-tragnehmern sind damit ausge-schlossen.“

Die aktuellen Umsatzzahlen sprechen für sich: Im Jahr 2010 hat die BBG Einkäufe im Ausmaß von insgesamt 886 Millionen Euro ab-gewickelt, 2011 könnte erstmals die 900-Millionen-Euro-Grenze über-schritten werden. „Rund 95 Pro-zent der Aufträge entfallen auf ös-terreichische Firmen“, zitierte Andreas Nemec aus den Statistiken. „Wobei eine eigene KMU-Strategie dafür sorgt, dass drei Viertel der

Lieferanten aus dem Segment der Klein- und Mittelbetriebe stam-men.“ Zum Abschluss der Presse-konferenz präsentierte Nemec ei-nige signifikante Beispiele aus vier Beschaffungsgruppen, die das en-orme Einsparungspotenzial und die Bedeutung moderner Manage-mentmethoden im Einkauf der öf-fentlichen Hand eindrucksvoll be-legen.

Erfolgreiche Best-Practice-BeispieleSo betreiben Innenministeri-um, Finanzministerium, das Land Oberösterreich und das Arbeits-marktservice ein nach privatwirt-schaftlichen Kriterien optimiertes Fuhrparkmanagement.

Das Ergebnis: Über 4000 Fahr-zeuge verursachen samt Service, Wartung, An- und Verkauf von ge-brauchten Fahrzeugen nur noch die Hälfte der Kosten des amt-lichen Kilometergeldes. Gleichzei-tig konnten die Einsatzzeiten der

Dienstfahrzeuge deutlich reduziert werden, was auf die konsequente Modernisierung des Fuhrparks zu-rückzuführen ist.

Seit 2007 ermöglicht das On-line-Bookingtool e-Reisen öf-fentlichen Dienststellen die elektronische Buchung von Dienstreisen. Weil zum jeweils günstigsten Tarif 24 Stunden pro Tag gebucht werden kann, bringt das bei 10.000 Flugti-ckets pro Jahr jährliche Einspa-rungen in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Erfreulicher Nebeneffekt: Die preisgünstigen Economy-Tarife werden weitaus stärker als früher gebucht – und zwar bei 85 Prozent aller Reisen.

Auch die Beschaffung moder-ner Voice-over-IP-Telefone samt zentralen Servern für mehrere Mi-nisterien senkte die Telefonkosten um rund 40 Prozent. Die Anlagen sind für eine zukünftige effiziente Abwicklung von Videokonferenzen geeignet, die viele Dienstreisen überflüssig machen werden.

Effizient beschafft wird aber auch im Gesundheitsbereich: Der gemeinsame Einkauf medizi-nischer Gase hat der oberösterrei-chen Gespag, der Kärntner Kabeg und der steirischen Kages 65 Pro-zent der bisherigen Kosten erspart. Auch im Bereich enteraler Ernäh-rung verbuchte die BBG einen Er-folg: Minus 34 Prozent konnten ge-genüber den früheren Preisen für Krankenhausträger ausgehandelt werden.

 Gerhard Franz Roth

Pressekonferenz

„Unsere Verfahren sind zu 100 Prozent

transparent. Von der Ausschreibung

bis zur Vergabe wird jeder Schritt

dokumentiert.“Andreas Nemec

BBG-Geschäftsführer

„In den nächsten drei Jahren ist es möglich, die jetzt

schon erfreulichen Einsparungen auf eine Milliarde pro

Jahr zu verfünffachen.“Maria Fekter

Finanzministerin

Fekter: „Eine Milliarde Einsparung pro Jahr möglich“.Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentierten Finanzministerin Maria Fekter und BBG- Geschäftsführer Andreas Nemec am Vortag des 10-Jahres-Festes eine stolze Erfolgs bilanz. In kurzer Zeit könnten die Einsparungen auf eine Milliarde Euro pro Jahr verfünffacht werden.

November 2011 | 3Talkrunde

Die in der Runde präsen-tierten Projekte der BBG machen deutlich, dass zur

Entlastung der öffentlichen Haus-halte kein neues großes Reformpa-ket mit radikalem Systemumbau er-forderlich ist. Hermann Feiner, Leiter der Sektion Service und Kon-

trolle im Innenministerium, erzähl-te vor dem Hintergrund des 2008 abgeschlossenen Fuhrparkmanage-ment-Vertrages, wie die vielen klei-nen, aber richtig gesetzten Schritte die finanzielle Basis der öffent-lichen Verwaltung deutlich stärk-ten. „Die Zusammenarbeit steigerte die Effizienz enorm, nachdem War-tung, Verschleißreparaturen oder auch die Verwaltung der Dienst-fahrzeuge von einem externen Fuhrparkmanager übernommen wurden.“ Das Ergebnis von drei Jahren Zusammenarbeit sind insge-samt 4261 extern verwaltete Poli-zeifahrzeuge. Sektionschef Feiner, der sich mit dieser Entscheidung hochzufrieden zeigte, brachte den Nutzen auf den Punkt: „Das Ziel, dass wir uns im Jahr 2008 setzten, wurde vollständig erreicht, nämlich die Verjüngung der Fahrzeugflotte mit einer höheren Einsatzsicher-heit. Weiters wurden – und das war eine Schlüsselfrage für uns – die Kosten durch das zentrale Fuhr-parkmanagement massiv gesenkt.“

Gemeindebund-Generalsekre-tär Walter Leiss sah in den Schrit-ten „Gemeindezusammenlegung“ und „Nutzung von gemeinsamen Dienstleistern“ die Lösung für die Finanzprobleme der Gemeinden. Österreichs Kommunen sehen sich aufgrund der steigenden Ausgaben im Sozial- und Gesundheitsbereich und der vielerorts nachzuholenden Investitionen gewaltigen Heraus-forderungen gegenüber. Leiss sprach sich aber ganz klar gegen ei-ne zwangsweise Gemeindezusam-menlegung aus. „Ein von außen

verordnetes Zusammenschließen von Gemeinden, vielleicht auch noch verbunden mit Sanktionen, kann nicht funktionieren. Dieses Projekt kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Bevölkerung einge-bunden wird.“ Unabdingbar sei je-denfalls, dass die Gemeinden ver-stärkt zusammenarbeiten, etwa bei verwaltungsinternen Diensten, Gewerbeparks, Schul- und Kin-dergartenstandorten oder bei der Infrastruktur.

Kleine Einzelprojekte entlasten öffentlichen HaushaltEine wesentliche Entlastung für die angespannten Kommunalbud-gets ergibt sich für Leiss auch in der Zusammenarbeit mit der BBG, auf die immer mehr Gemeinden in Er-gänzung zu ihrem eigenen Beschaf-fungswesen und ihren lokalen Lie-feranten zurückgreifen. So können die Preisvorteile, die die BBG bietet, dazu „beitragen, dass die Gemein-

den ihren Bedarf kostengünstig und ohne eigenes Vergabeverfahren ab-decken“.

Gabriele Richter, Geschäftsfüh-rerin von Sodexo, freute sich beson-ders über das zehnjährige Jubiläum und meinte: „Zehn Jahre BBG heißt auch zehn Jahre Richter bei Sode-xo. Die Partnerschaft mit der BBG hat mir geholfen, Sodexo Schritt für Schritt weiter zu entwickeln.“ Die Vorteile dieser Partnerschaft lagen für Richter auf der Hand: „Mit Hilfe der sinnvollen Bündelung von ver-schiedenen Dienstleistungen durch die BBG haben wir einen Ansprech-partner, der die Aufgaben plant, or-ganisiert und auch durchführt. Da-mit unterstützt uns die BBG, die angebotene Qualität zu verbessern und Kosten einzusparen – und nicht zuletzt entlasten wir damit die Or-ganisation unserer Auftraggeber.“

Für T-Mobile-Vorstand Chri-stian Kohl ist die Arbeit der BBG der beste Beweis dafür, dass mit

vielen kleinen Projekten die inter-ne Verwaltung schlanker und effi-zienter gestaltet werden kann. „Die BBG hat in den letzten Jahren vor allem dazu beigetragen, dass sich der Wettbewerb im Mobilfunk-markt gehalten und vor allem ge-sund entwickelt hat“, sagte Kohl und wünschte sich für die Zukunft, dass „der eingeschlagene Weg der BBG noch lange fortgesetzt wird.“

BBG-Geschäftsführer Andreas Nemec will die Bundesbeschaffung als Vorbild für andere Bereiche se-hen. „In der Verwaltung der Verwal-tung liegt unglaublich viel Einspa-rungspotenzial. Gemeinsame interne Dienstleister für alle Gebietskörper-schaften könnten ganz wesentlich zur Sanierung der Budgets beitragen. Vielleicht kann man sich dann sogar Teile der großen Staats- und Verwal-tungsreform sparen, an die wir eh nicht mehr recht glauben können.“

 Elke Gruber-Schwarz

„Vertrauen Sie auf die große Verwaltungsreform oder auf kleine Schritte?“: Mit Moderator Matthias Strolz (3.v.r.) diskutierten fünf Experten über die große Wirkung von richtig gesetzten kleinen Schritten: BBG-Geschäftsführer Andreas Nemec, Sodexo-Geschäftsführerin Gabriele Richter, BMI-Sektionschef Hermann Feiner, Gemeindebund-Generalsekretär Walter Leiss und T-Mobile-Vorstand Christian Kohl (v.l.n.r.).

T-Mobile-Vorstand Christian Kohl hofft auf eine Fortsetzung des ein-geschlagenen Weges der BBG.

BBG-Geschäftsführer Andreas Nemec ortet in der öffentlichen Verwaltung noch jede Menge Einsparungspotenzial.

Moderator Matthias Strolz (li.) interviewt Gemeindebund- Generalsekretär Walter Leiss.

Sodexo-Geschäftsführerin Gabriele Richter und BMI-Sektions-chef Hermann Feiner diskutierten bei der Talkrunde.

„Qualität verbessern und Kosten einsparen“.„Reformen, die wir uns sparen können“ diskutierten Kunden und Lieferanten der Bundesbeschaffung mit BBG-Geschäftsführer Andreas Nemec. Die Gäste der Talkrunde waren sich einig: Viele kleine Schritte in die richtige Richtung können auch ans Ziel führen.

4 | November 2011 Impressionen

Impressionen vom Fest„10 Jahre BBG“.

Gerald Grossauer Ernst Grossauer GmbH, Melk„Wir versorgen die BBG-Kunden seit sechs Jahren mit Produkten für die Raum- und In-nenausstattung. Wir konnten durch den BBG-Vertrag unseren Geschäftsbereich erweitern und neue Kunden wie das Bundesheer oder den Verfassungsgerichtshof gewinnen. Ich wünsche der BBG, dass sie weiterhin wach-sam bleibt und nicht auf die KMU vergisst.“

Otmar Freidorfer Ulbel & Freidorfer GmbH & Co KG, Graz„Als IT-Lieferant sind wir Partner vieler großer und internationaler Hersteller wie Dell, Samsung, HP, IBM und Lenovo. Mitt-lerweile weiß selbst Samsung aus Korea, wer die BBG ist. Das ist für mich ein guter Indi-kator für ihre hohe Marktpräsenz im öffent-lichen Beschaffungswesen.“

Maximilian Auinger Mayr Schulmöbel, Scharnstein„Die BBG ist für mich ein fairer Partner mit klaren Richtlinien, die auch eingehalten wer-den. Unsere Produktpalette umfasst neben den Schülertischen und Schülersesseln die ge-samte Möblierung und Einrichtung für Phy-siksäle, Werkräume und für alle anderen Sonderunterrichtsräume in der Schule. Als langjähriger BBG-Lieferant können wir un-seren Geschäftsbereich daher sehr gut absi-chern.“

Arnolf Verhovnig, BMLVS, Wien„Ich arbeite mit der BBG schon seit 2001 partnerschaftlich zusammen und bin beim BMLVS für die Bereiche Verpflegung und Einrichtung verantwortlich. Bei Problemen hat sich die BBG bisher immer als fairer An-sprechpartner erwiesen. Wenn die BBG ihr derzeitiges Niveau hält, können wir jeden-falls alle sehr zufrieden sein.“

Georg Rebernig Umweltbundesamt, Wien„Wir beschaffen über die BBG derzeit Mö-bel, Fahrzeuge und Chemikalien: Es funktio-niert wirklich gut und wir ersparen uns viel Geld und Zeit. Trotzdem wäre es schön, wenn die BBG ökologische Kriterien bei ihren Aus-schreibungen noch stärker berücksichtigen würde. Beim Thema Nachhaltigkeit kann die BBG in Zukunft sicher noch einiges bewirken.“

Susanna Kirisits Akademie der Bildenden Künste, Wien„Ich freue mich als Nutznießer der BBG, dass ich mir dadurch viele eigene Ausschrei-bungen erspare und von den diversen Zu-schlägen profitieren kann – das ist wirklich eine echte Arbeitserleichterung! Wünschen würde ich mir, dass der e-Shop der BBG noch benutzerfreundlicher wird.“

November 2011 | 5Impressionen

Christian Kohl T-Mobile Austria, Wien„Die BBG bedeutet für mich gebündelte Ein-kaufsstärke, partnerschaftliche Zusammen-arbeit und rechtskonforme Vergabesicherheit besonders im österreichischen Telekommu-nikationsmarkt. Ich wünsche mir für die Zu-kunft von der BBG, dass wir auch weiterhin so gut kooperieren wie in den letzten Jahren.“

Emmerich Lakatha Comparex Austria GmbH, Wien„Durch ihre Ausschreibungskompetenz er-zeugt die BBG Rechtssicherheit für Liefe-ranten und Kunden. Wenn neue Kunden er-fahren, dass wir einen Vertrag mit der BBG haben, ist das immer ein großer Vorteil für unsere Firma.“

Helmut Sattler Neudoerfler Office Systems, Neudörfl„Die BBG ist für mich ein topmodernes Un-ternehmen, das mit seinen Lieferanten sehr professionell umgeht. Als Vertragspartner, Büromöbel-Hersteller und Komplettanbieter im Office-Bereich wünschen wir uns natür-lich noch eine ganz lange Partnerschaft mit der BBG."

Roland Ottillinger MAN Nutzfahrzeuge Vertrieb Süd AG, Leopoldsdorf„Die BBG ist für mich eine gute Plattform für den Behördenverkauf, auf der man sich be-wegen kann, um neue Geschäftsfelder zu er-schließen. Über die BBG können wir unse-re Kunden perfekt beraten, was sie für eine neue Beschaffung alles brauchen. Nur die Be-dienung des e-Shops fällt manchen Kunden nicht ganz leicht.“

Manfred Reichhold Würth Handelsges.m.b.H, Böheimkirchen„Als Komplettanbieter für Befestigungstech-nik orientieren wir uns an höchsten Produkt- und Qualitätsmaßstäben, um so über zufrie-dene Kunden zu wachsen. Genau aus diesem Grund ist die BBG ein wichtiger Partner, der mit seinem gebündelten Einkauf der öffent-lichen Hand Kosten erspart.“

Andreas Eschenauer Esch-Technik, St. Veit„Ich finde es toll, dass wir als kleines Fami-lienunternehmen seit über dreieinhalb Jah-ren BBG-Kunden mit innovativen Trakto-ren und anderen Nutzfahrzeugen für den Kommunal-, Land- und Forsteinsatz belie-fern können. Wir hoffen auch für die Zu-kunft, dass wir das umsetzen können, was in den BBG-Ausschreibungen geschrieben steht.“

Christian Hoffmann, AGES, Wien „Wir haben als Drittkunde bereits seit 2002 einen guten Kontakt zur BBG. Wir beziehen über die BBG-Verträge Energie und Büromö-bel, was uns viel Zeit und Arbeit abnimmt.“

Helmut Pauer, BMF, Wien„Um auch in Zukunft preisgünstig einkaufen zu können, muss sich die BBG so wie in den vergangenen zehn Jahren laufend weiterent-wickeln. Wir haben einen guten Draht zur Geschäftsführung und schätzen deshalb be-sonders den Info-Austausch und die Vernet-zung zwischen den einzelnen Ressorts.“

Ingrid Kotzler, Stadt Wien (MA 48), Wien„Nachhaltige Mobilität ist für mich ein wich-tiges Thema, bei dem man alle Bedarfe zen-tral bündeln kann. Die BBG hat bereits beim „Öko-Kauf-Projekt“ mit der MA 22 in Wien kooperiert und deshalb hoffe ich sehr darauf, dass sie eine nachhaltige Beschaffung auch in Zukunft fördern wird.“

Franz Lang Amt für Rüstung und Beschaffung im BMLVS, Wien„Ich bin schon seit der Gründung der BBG als Kunde aktiv und kaufe oft handelsübliche Bekleidung bzw. Schutzbekleidung für das BMLVS ein. Ich wünsche mir von der BBG eine noch genauere Marktbeobachtung, neue Marktkontakte und weiterhin offene Türen.“

6 | November 2011 Geburtstagsbuch

Exakt 131 Kunden, 70 Liefe-ranten, 49 Fotografen, 188 Seiten, 10 Jahre Historie, 89

Mitarbeiter, 886 Millionen Euro Be-schaffungsvolumen und 195 Millio-nen Euro Einsparungen in zwölf Produktfamilien: das sind die wich-tigsten Fakten zum Geburtstags-buch der Bundesbeschaffung.

Sechs Monate Buchproduktion Um Kunden mit Produkten zu zei-gen, die sie über die BBG-Verträge gekauft haben, und Lieferanten mit ihren Produkten zu zeigen, die sie über die Verträge der BBG zur Ver-fügung stellen, sind in ganz Öster-reich mehr als 800 Fotos entstan-den. Die besten von ihnen schafften es in die Jubiläumsausgabe des Tä-tigkeitsberichtes der BBG.

Mehr als ein halbes Jahr intensiver Arbeit ist in diesem Buch zu finden: von der Auswahl der Kunden mit spannenden Produkten, über die er-ste Kontaktaufnahme, die Fotogra-fensuche, die Terminfindung bis zu den grafischen Arbeiten und dem Druck.

Produktportfolio visualisiert„Für uns war es wichtig, in unserem Geburtstagsbuch unsere Kunden und Lieferanten in den Vordergrund zu rücken, denn ohne sie würde es keine Bundesbeschaffung geben“, erklärt BBG-Geschäftsführer An-dreas Nemec. „Außerdem kann man in dem Buch auch sehr schön die Bandbreite unserer Leistungen und unser umfangreiches Produktport-folio sehen.“ 

Ein Bilder-buch voll Zufriedenheit.Aus Anlass ihres Geburtstages präsentierte die Bundesbeschaffung das Buch „10 Jahre BBG“. In Bildern erzählt der Einkaufsdienstleister dabei seine Erfolgsgeschichte.

Gerlinde Rollinger von der Stadtgemeinde Kapfenberg beschaffte eine Transportkarre über die Verträge der Bundesbeschaffung.Renate Haas vom Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport nutzt die Matratzen-Verträge der BBG.

Alois Rosenberger vom Francisco-Josephinum Wieselburg ruft aus den Biowärme-Verträgen der BBG ab.

Christine Mayerhofer und die Schüler von der HBLW Neumarkt legen großen Wert auf Bio-Lebensmittel und kaufen bei der BBG u.a. Bio-Milch und Bio-Joghurt.

Das Geburtstagsbuch

Das Geburtstagsbuch können Sie unter bbg.gv.at/geburtstagsbuch online durchblättern oder kostenlos auf Papier anfordern. Schreiben Sie bitte ein E-Mail an [email protected].

November 2011 | 7Geburtstagsbuch

Kurt Leiner und Thomas Peserl vom Gebäude- und Baumanagement der Landes-hauptstadt Graz beschaffen Hygiene papier aus den Verträgen der BBG.

Peter Prechtl vom Bundesministerium für Justiz ließ von der BBG die elektronische Fußfessel ausschreiben.

Klaus Mähr von der Tourismus schule Bludenz beschaffte über die BBG eine neue Lehrküche.

Martin Percht von der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein beschafft Arbeitsschuhe aller Art über die BBG.

Peter Sittsam vom Land Salzburg ließ Auftausalz über die BBG ausschreiben.

8 | November 2011 Die Anfänge der BBG

Die ersten Gehversuche der BBG waren eine kolossale und ungeheuer spannende

Zeit“ , erinnert sich Anton Stoschka, Bereichsleiter für Personal und Fi-nanzen, der seit 2001 Teil des Teams ist. Da es bei der Entstehung der BBG noch keine eigenen Räumlich-keiten gab, hielten die Mitarbeiter der ersten Stunde ihre Beratungen laut Stoschka zunächst andernorts, u.a. im Finanzministerium ab, wo auch die ersten Bewerbungsge-spräche stattfanden.

Im Mai mietete man sich im sechsten Stock des „Produktenhofs“ in der Oberen Donaustraße ein. Auch hier war man ganz auf sich al-leine gestellt, gab es doch noch kei-nerlei Equipment. Die allerersten Büromöbel des neugeborenen Ein-kaufsdienstleisters stammten aus dem Privatbesitz der Mitarbeiter. Stoschka dazu: „Es herrschte wah-rer Pioniergeist, wir hatten keiner-lei Infrastruktur und mussten von Telefonapparaten über Stromlei-tungen bis hin zum Computernetz alles erst organisieren.“ Da die Zeit drängte, musste das Büro binnen eines Monats stehen, um mit 1. Juli 2001 den regulären Betrieb aufneh-men zu können. Acht Beschaffungs-gruppen wurden der Bundesbe-schaffung in einem ersten Schritt übertragen und schon kurz nach dem Bezug der Räumlichkeiten be-gannen erste Ausschreibungen.

Überzeugungsarbeit leistenJürgen Jonke, Einkaufsbereichslei-ter für Mobilität sowie IT & Tele-kommunikation, bestätigt die Auf-bruchsstimmung zum Zeitpunkt der Gründung. „Wir haben uns an-fangs regelrecht von Projekterfolg zu Projekterfolg gehangelt, denn sämtliche Kunden und Lieferanten glaubten nicht wirklich an das Kon-

zept der BBG“, so Jonke über den zunächst mühevollen Weg, sich „Stück für Stück Anerkennung“ zu erarbeiten.

Der spürbare Gegenwind zeigte sich in einer anfänglich geringen Akzeptanz bei den Ministerien. „Wir mussten ja mit den Beamten zusammenarbeiten, deren Zustän-digkeit bzw. Handlungsspielraum durch die Gründung der BBG be-schnitten wurde“, erklärt Jonke. „Auch die Bereitschaft zur Standar-disierung insbesondere über Res-sortgrenzen hinaus war anfänglich sehr gering.“ Jonke war die Innen-sicht der Verwaltung durchaus ver-traut, hatte er doch von 1995 bis 2001 im zentralen Einkauf des Ver-teidigungsministeriums gearbeitet. Seine Strategie in der Anfangsphase der BBG war es, auf Verständnis zu setzen und eine gemeinschaftliche Projektabwicklung in den Vorder-grund zu stellen. „Kooperation und Kompetenzbündelung aller Beteili-gten waren sicherlich der Schlüssel zum Erfolg“, so Jonke.

Franz Bauer, Einkäufer beim BMLVS, ist von Beginn Kunden der BBG: „Ich war natürlich skeptisch. Aber nachdem ich bei einer Bespre-chung war, habe ich den Rechen-stift gezückt und gerechnet – und das war es dann. Seitdem bin ich ein glühender Verfechter der BBG und vertrete dies bei allen möglichen und auch unmöglichen Anlässen.“

e-Shop als wichtiger Meilenstein„Neben den organisatorischen Din-gen musste intern wie extern grund-legende Aufbauarbeit geleistet werden. Die Kundenwünsche zu erfüllen und die strengen Rahmen-bedingungen des Vergabegesetzes einzuhalten, schaffte ein zusätz-liches Spannungsfeld für die Mit-arbeiter“, berichtet Anton Stoschka

über den anhaltenden Erfolgsdruck. Die BBG hielt dem Druck aber er-folgreich stand und bereits ein Jahr nach der Gründung übertrug ihr der Finanzminister weitere Be-schaffungsgruppen. Dass sich per-manente Weiterentwicklung und die Suche nach neuen Optimie-rungspotenzialen letztendlich aus-zahlen, zeigte sich bereits im Jahr 2003 an den ersten Feldversuchen einer webbasierten Einkaufslösung. 2006 war es dann endlich soweit: Die Kunden konnten nun erstmals katalogfähige Produkte und Dienst-leistungen einfach, schnell und ef-fizient über den e-Shop der BBG abrufen. 2006 wird es aber zuneh-mend eng – nicht für die BBG, son-dern für ihre Mitarbeiter. Die Bun-desbeschaffung übersiedelt in einen neuen Bürokomplex in den zweiten Wiener Gemeindebezirk.

Blick in die ZukunftWas wünschen sich Mitarbeiter, die die BBG von Anfang an getragen ha-ben, für die Zukunft? Anton Stosch-ka beantwortet diese Frage so: „Ich hoffe, dass die BBG ihre Erfolgssto-ry auch in den nächsten zehn Jah-ren fortsetzen kann. Trotz einer ge-wissen Sättigung im Bundesbereich gibt es bei den sogenannten Dritt-kunden noch ein riesiges Expansi-onspotenzial, um weitere Einspa-rungen im Sinne des Steuerzahlers zu ermöglichen.“ Auch Jürgen Jon-ke erwartet, dass die BBG ihre starke Marktposition als öffentlicher Ein-kaufsdienstleister in Zukunft noch weiter ausbaut: „Sie soll sich nicht mit den bisher erzielten Erfolgen zu-frieden geben, aktiver die Mitwir-kungspflicht der Bundeskunden ein-fordern und noch mehr öffentliche Einrichtungen ins Boot holen.“

 Harriett Keber

Wichtige Stationen der BBG-Erfolgsgeschichte

• Mai 2001: Die Bundesbeschaffung wird durch einen Notariatsakt gegründet. Als Geschäftsführer werden Andreas Nemec und Michael Ramprecht bestellt.

• August 2002: Die Bundesbeschaffung bekommt weitere Beschaffungsgruppen übertragen und hat somit in insgesamt 27 Beschaffungsgruppen Verträge zu errichten.

• Jänner 2006: Der e-Shop der BBG geht in den Vollbetrieb. Die Anzahl der elektronischen Produktkataloge wird kontinuierlich ausgeweitet.

• Juni 2006: Der Vertrag von Andreas Nemec als Geschäftsführer der BBG wird verlängert. Hannes Hofer komplettiert das neue Füh-rungsteam des Einkaufsdienstleisters.

• November 2006: BBG feiert ihr 5-jähriges Jubiläum mit der Messe „Nutzen.Leben“ im Austria Center Vienna.

• Oktober 2007: Im e-Shop sind über 5000 User registriert. Im Dezember wird die Rekordmarke von 30.000 Bestellungen über den Webshop erreicht.

• Jänner 2008: Die Bundesbeschaffung und die Wirtschaftskammer Österreich schließen eine Kooperationsvereinbarung ab, die die Teilnahme von Klein- und Mittelbetrieben an öffentlichen Aus-schreibungen steigern soll.

• September 2008: Die BBG will ihr gesammeltes Know-how im Einkauf auch an ihre Kunden weitergeben. Das BBG-Forum wird als fixe Veranstaltungsschiene gegründet.

• Oktober 2009: e-Reisen, das Online-Bookingtool der BBG, wird – wie schon 2006 – mit dem renommierten „Austrian Supply Excel-lence Award“ ausgezeichnet.

• November 2009: BBG belegt den 2. Platz beim „Europäischen E-Government-Award 2009“, der die innovativsten elektronischen Lösungen der öffentlichen Hand auszeichnet.

• April 2010: Das neue BBG-Portal geht in Vollbetrieb. Alle BBG- Applikationen wie e-Shop oder e-Reisen sind für die Kunden mit einem gemeinsamen Passwort zu erreichen.

• Juli 2010: Die BBG ist maßgeblich an der Erarbeitung des „Natio-nalen Aktionsplans für nachhaltige öffentliche Beschaffung“ beteiligt.

• November 2010: Das EU-Learning-Lab, ein internationales Netz-werk aus zentralen Einkaufsgesellschaften, ist zu Gast bei der BBG. Diskutiert werden die Pilotphase des EU-Projektes Peppol sowie der Status der Implementierung von E-Procurement.

• Juni 2011: Andreas Nemec und Hannes Hofer werden als Geschäfts-führer der BBG bestätigt.

• September 2011: Die BBG feiert ihren zehnten Geburtstag mit einem „Fest unter Freunden“ in der Österreichischen Nationalbibliothek.

2001: BBG-Geschäftsführer Andreas Nemec (Mitte) im Gespräch mit Ex-Finanz-staatssekretär Alfred Finz (re.) bei der Einweihungsfeier der neu gegründeten BBG.

Gemeinsam geht es leichter: Die BBG-Mitarbeiter der ersten Stunde bringen den kulinarischen Höhepunkt – die riesige Schweinchen-Geburtstagstorte – auf die Bühne.

Wenn aus Skepsis 886 Millionen Beschaffungsvolumen werden.Pioniergeist und Teamarbeit prägten die Gründung der Bundesbeschaffung im Jahr 2001. Mit einem kleinen, engagierten Team wurde das Unternehmen aus der Taufe gehoben und der erfolgreiche Einkaufsdienstleister für die öffentliche Verwaltung aufgebaut.