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29.9.2014 Alles nur geklaut? Der Whatchado-Klon. | buckmannbloggt. http://blog.buckmanngewinnt.ch/alles-nur-geklaut-der-whatchado-klon/ 1/10 Alles nur geklaut? Der Whatchado- Klon. Veröffentlicht am 28. September 2014 Ein Klon ist nach Wikipedia (unter anderem) der Nachbau eines Systems oder einer Software. Dass dabei nur nachgebaut wird, was bereits erfolgreich ist und auch für die Zukunft Erfolg verspricht, versteht sich von selbst. So gesehen müssten sich Ali Mahlodji und seine Whatchado-Mitstreiter in Wien freuen, dass ihr “Wikipedia der Lebensläufe” in der Schweiz nachgebaut wird. Ob sie es tun? Vielleicht liegt es am Wochentag – es ist Sonntag – wenn ich für einmal ausgerechnet die Bibel für meine Gedanken über Whatchado und seinen Schweizer Herausforderer Careerinsights heranziehe. Irgendwie logisch, denn: Wer über’s Klonen sinniert, ist bald einmal bei der Kirche. Diese ist (im wahrsten Sinne des Wortes) natürlich gegen das Klonen. Und ausserdem lautet doch eines der zehn Gebote: Du sollst nicht stehlen. Als wäre das nicht schon genug, denke ich auch noch an die Empfehlung von Frechmut-Galionsfigur Hans-Christoph Kürn, der empfiehlt, Wege zu gehen, die andere noch nicht gegangen sind. Und der für Vernetzung und Austausch eine “Geben ist seliger denn nehmen” Maxime “predigt”. Jetzt bin ich mal wieder schon vor dem eigentlichen Thema so richtig abgeschweift, ich bitte um Nachsicht. Legen wir also endlich los! buckmannbloggt. Der Blog von Jörg Buckmann rund um frische Personalgewinnung im öffentlichen Verkehr, in der Schweiz und überhaupt.

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Alles nur geklaut? Der Whatchado-Klon.Veröffentlicht am 28. September 2014

Ein Klon ist nach Wikipedia (unter anderem) der Nachbau eines Systems odereiner Software. Dass dabei nur nachgebaut wird, was bereits erfolgreich ist undauch für die Zukunft Erfolg verspricht, versteht sich von selbst. So gesehenmüssten sich Ali Mahlodji und seine Whatchado-Mitstreiter in Wien freuen, dassihr “Wikipedia der Lebensläufe” in der Schweiz nachgebaut wird. Ob sie es tun?

Vielleicht liegt es am Wochentag – es ist Sonntag – wenn ich für einmal ausgerechnetdie Bibel für meine Gedanken über Whatchado und seinen SchweizerHerausforderer Careerinsights heranziehe. Irgendwie logisch, denn: Wer über’s Klonensinniert, ist bald einmal bei der Kirche. Diese ist (im wahrsten Sinne des Wortes)natürlich gegen das Klonen. Und ausserdem lautet doch eines der zehn Gebote: Dusollst nicht stehlen. Als wäre das nicht schon genug, denke ich auch noch an dieEmpfehlung von Frechmut-Galionsfigur Hans-Christoph Kürn, der empfiehlt, Wege zugehen, die andere noch nicht gegangen sind. Und der für Vernetzung und Austauscheine “Geben ist seliger denn nehmen” Maxime “predigt”.

Jetzt bin ich mal wieder schon vor dem eigentlichen Thema so richtig abgeschweift, ichbitte um Nachsicht. Legen wir also endlich los!

buckmannbloggt.Der Blog von Jörg Buckmann rund um frische Personalgewinnung im öffentlichen Verkehr, in derSchweiz und überhaupt.

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… und was machst Du so?

Whatchado ist gewissermaßen die Berufsberatung 2.0. Und everybodys Darling dazu.Zuerst in Österreich erfolgreich, dann in Deutschland erobern die sympathischen Wienerjetzt auch noch die Schweiz. Whatchado rockt. Ihre Idee überzeugt, die Umsetzungebenso. Frisch, a bisserl frech und doch professionell. Berufswege auf eine zeitgemässeArt transparent zu machen, scheint den Zeitgeist zu treffen. Eine starke Idee. Neideroder Nachahmer sind da fast schon garantiert. Letzteres passiert Whatchado nunausgerechnet im kleinsten der drei deutschsprachigen Märkte. In der Schweiz machtsich ein Anbieter daran, es mit Whatchado aufzunehmen. So haben sich die Wienerihren Markteintritt in der Schweiz sicher nicht vorgestellt.

Kampf um die Verfilmung von Berufsgeschichten

In der friedlichen, kleinen Schweiz ist ein Kampf um die Verfilmung vonBerufsgeschichten ausgebrochen, wie die Zeitung “Der Bund” berichtet. MitCareerinsights.ch drängt ein zweiter Anbieter in den Markt. Pikant: Die Gründer liessensich offenbar als potenzielle Kunden von Whatchado ausführlich informieren – um dannselber mit einer Plattform anzutreten. “Der Bund” schreibt dazu:

In der Schweiz stehen nebst VBZ auch Microsoft und Ernst & Young auf derKundenliste. Letzten November sah es so aus, als käme die Notenstein-Privatbank alsKunde dazu. Kurz nachdem ein erster Medienbericht über das erfolgreicheösterreichische Portal im «Bund» und anderen Schweizer Zeitungen erschienen war,liess sich Notenstein-Direktionsmitglied Patrick Cettier das Whatchado-Konzept inZürich in allen Details erläutern und gab an, sich noch mit der Geschäftsleitungabzusprechen, ob Videointerviews mit den Notenstein-Mitarbeitern gemacht werdensollten.

«Konzept 1:1 kopiert»

Die Rückmeldung blieb aus. Anfang dieses Jahres war Cettier dann nicht mehr fürNotenstein tätig. Er hatte kurzerhand mit seinem Kollegen Mark Heiler dasUnternehmen Careerinsights gegründet, welches . . . «Jobinspirationen» mittelsVideointerviews anbietet. Seit Juni ist das Portal online, bereits sind 240 Videoporträtsrealisiert worden, die auf der Homepage grosszügig zu «1001 Inspirationen»aufgerundet wurden. Unternehmen wie Raiffeisen, SV Group oder TAG Heuer stehenauf der Kundenliste. Der Aufbau der Website und die Gestaltung der Videointerviewserinnern stark an das Whatchado-Portal, dessen Gründer Ali Mahlodji sagt: «Derangebliche Kunde hat 1:1 unser Konzept kopiert. Nun geben die beiden Banker es alsihre Idee aus und lassen sich als innovative Jungunternehmer feiern.»

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Alles Whatchado oder was?

Quelle: www.careerinsights.ch (Screenshot vom 27.9.2014)

Quelle: www.whatchado.com (Screenshot vom 27.9.2014)

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Quelle: www.careerinsights.ch (Screenshot vom 27.9.2014)

Quelle: www.whatchado.com (Screenshot vom 27.9.2014)

Ali Mahlodji: “Careerinsights erinnert mich stark an Whatchado.”

Die Careerinsights-Gründer räumen im Bund “eine Ähnlichkeit mit dem Portal derÖsterreicher” ein, wollen aber von einer Kopie nichts wissen. Ausserdem liege es in derNatur der Sache, dass sie ähnliche Fragen wie die Whatchado-Leute stellen. Ich habebei Ali Mahlodji nachgehakt, wie er das sieht. Vier Fragen habe ich ihm gestellt:

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Ich finde: Spicken ist erlaubt. Aber…

Meine Meinung dazu ist klar: Spicken ist erlaubt. Sich inspirieren lassen ist ebenfallserlaubt. Damit müssen Pioniere und Internetrocker wie Ali Mahlodji leben. Spicken imSinne meines Frechmuts kann man sehr wohl mit Stil und angereichert um eigene Ideenmachen, so wie es Bäcker Lange bewiesen hat. Hier aber liegt der Fall, zumindest imaktuellen Entwicklungsstand von Careerinsights, anders. Ich zitiere aus meineneinführenden Sonntagsgedanken: Du sollst nicht stehlen. Denn ganz einfach und dannerst noch reichlich plump eins zu eins abkupfern, das geht nicht. Finde ich.Sollte Careerinsights nicht in Kürze eine Hammerfunktion” nachschieben, welche dasPortal klar von Whatchado differenzieren sollte, dann ist es wirklich nichts mehr als …

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12 GEDANKEN ZU “ALLES NUR GEKLAUT? DER WHATCHADO-KLON.”

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Trotz der helvetischen Konkurrenz prognostiziere ich Ali Mahlodji und Whatchado einegute Chance auch im Schweizer Markt. Gar nicht in erster Linie deshalb, weil Whatchadofrischer und ausgereifter wirkt. Sondern vielmehr darum, weil bei Ali’s Truppe dieLeidenschaft für ihr wgidd-Projekt genau so stark spürbar ist wie ihre Überzeugung, dasRichtige zu tun. “We love what we do” ist kein leerer Slogan, sondern täglich vorgelebteund spürbare Maxime. Diese Energie wird kaum zu toppen sein.

Auf Wiederlesen

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein, Arbeitsmarkt, Employer Branding,Frechmut, Recruiting, Trends, Video und verschlagwortet mit Ali Mahlodji,Berufsvideo, Careerinsights, Karriere, Klon, Laufbahn, Österreich, Schweiz, Startup, Whatchado von Jörg Buckmann. Permanenter Link zum Eintrag[http://blog.buckmanngewinnt.ch/alles-nur-geklaut-der-whatchado-klon/] .

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Hennersagte am 28. September 2014 um 14:19 :

Sieht aus wie ein billiger Abklatsch. Was das Kopieren angeht, so ist das ja im

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Internet keine Seltenheit: Facebook -> StudiVZ, LinkedIn -> XIng, kununu ->Glassdoor, eBay –> abacho, amazon –> tausende anderer Online-Shops,Jobpilot -> x anderer Jobbörsen etc. pp. Was careerinsights definitiv fehlt, ist dieGeschichte. Und der Spirit des whatchado-Teams. Beides kann man nichtkopieren.

Jörg Buckmannsagte am 28. September 2014 um 14:26 :

Lieber Henner, danke für Deine Meinung. Genau so sehe ich das auch:Das Sichtbare ist kopierbar – der östereichisch-persische Spirit nicht.Gruss aus der Schweiz

Jörg

Ralf Tometscheksagte am 28. September 2014 um 15:36 :

Es ist ein freier Markt – das spürt man als first mover halt erst ein paar Jahrespäter. Insgesamt belebt Wettbewerb das Geschäft – die, die alles billiger habenwollen, will auch nicht jeder als Kunden. You can’t copy culture, whatchado istdie stärkere Marke.

Jörg Buckmannsagte am 28. September 2014 um 17:04 :

… denn Marken strahlen bekanntlich von innen… Habe ich mal in einemArtikel von Gastautor Ralf Tometschek gelesen.

Herzlichen Dank!

Jörg

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recrutainmentsagte am 28. September 2014 um 16:06 :

Hallo Jörg, ja, das hat schon Geschmäckle, aber das belebt den Markt… Auchwhatchado war nicht der erste, der “menschelnde Videos als Projektionsflächezur beruflichen Orientierung” gebracht hat. Sie haben es nur erstens sehr gutgemacht und zweitens (noch viel wichtiger) mit einer einmaligen eigenen Storyverwoben. Die ist es definitione aber auch nicht kopierbar. Von daher wäre ichaus whatchado-Sicht ganz entspannt.

Wir haben übrigens 2000 das erste spielerische Online-Assessment auf denMarkt gebracht – die Karrierejagd durchs Netz. 6 Wochen später starteteSiemens mit dem spielerischen Online-Assessment Challenge Unlimited. Wirhatten die Karrierejagd ein paar Monate vorher Siemens vorgestellt… Nun, dashat auch erst für etwas Irritation gesorgt. Am Ende war es das beste was unspassieren konnte, weil auf einmal das Thema “Online-Assessment” (noch dazu inKombination mit “Spiel” = Recrutainment) nicht mehr die spinnerte Idee einesHamburger DotCom Startups war, sondern auch ein Weltkonzern wie Siemensauf so etwas setzte. DAS hat Presse gegeben (und zwar vor allem für uns…).

Also, solange der Kopist nicht Konrad Kujau (ach ne, der kann nicht mehrkopieren) oder mit Nachnamen Samwer (DAS wäre dann in der Tat ein Problemfür die Wiener) heißt, würde ich sagen: was kratzt es die deutsche Eiche, wenn

die Sau sich an ihr reibt…

Grüße nach Züri (wo ich morgen mal wieder vorbeischauen werde…).Jo

Jörg Buckmannsagte am 28. September 2014 um 17:03 :

Danke für Deinen interessanten Querverweis, lieber Jo! Ganz herzlicheGrüsse aus Zürich

Jörg

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Lassesagte am 28. September 2014 um 20:40 :

Eine Idee ist schnell entwickelt, einzig Team und Umsetzung sorgen für denErfolg (oder man arbeitet im Rocket Internet-Umfeld, dann geht es ggf. auchnoch anders…)

Locker nehmen und den guten Weg einfach weiter gehen, whatchado!Konkurrenz belebt das Geschäft und lässt einen noch besser werden… Und

Pepsi wird auch nie den Coca Cola-Umsatz erreichen.

Amen (=> aber nur, weil’s Sonntag ist!)

Jörg Buckmannsagte am 28. September 2014 um 22:56 :

Danke für die “Absolution”, lieber Lasse.

Gruss aus Zürich

Jörg

Jörn Hendrik Astsagte am 28. September 2014 um 22:25 :

Es ist immer ein Kompliment an den erreichten Fortschritt, wenn andere daseigene Konzept kopieren. Trotzdem ist es nicht unnütz das du Jörg aus demHerzen der HR-Schweiz das Thema aufgreifst.

Ansonsten, die Schweiz ist nur eines von über 126 Ländern weltweit. (:

Jörg Buckmannsagte am 28. September 2014 um 22:57 :

Ja, schon, lieber Jörn. Aber natürlich das Wichtigste aller…

Gruss nach Berlin!

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Jörg

inaferbersagte am 29. September 2014 um 08:46 :

Wie spannend! Oft vergrößert Wettbewerb den Markt: Wenn mehrereMarktteilnehmer ein innovatives Angebot erklären, dann springen mehr Kundenauf und alle Anbieter profitieren. Dennoch sollte Watchado aufmerksam bleiben.Denn wenn die “second mover advantage” zuschlägt, dann hat der zweite Playerim Markt Vorteile. Er kann von den Erfahrungen des ersten Players profitieren,muss nicht eventuelle Fehler wiederholen, spart deswegen Zeit, manchmal auchGeld und kann bessere Produkte oder die gleichen Produkte billiger anbieten. –Ich hoffe, lieber Jörg, dass Du über Watchado und Careerinsights in denkommenden Wochen und Monaten noch berichten wirst. Lieben Gruß ausFrankfurt, Ina

Jörg Buckmannsagte am 29. September 2014 um 08:54 :

Vielen Dank für Deine treffenden Gedanken, liebe Ina. Ich bleibe dran,

versuche es zumindest…

Gruss nach HessenJörg