Chemieplus 2012/10

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10-2012 Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB www.chemieplus.ch www.marktspiegel.ch 4 Thema des Monats: Biozid-Hersteller in der Klemme 30 Bioanalytik: Proteinanalyse mit mörderischem Tempo 43 Abwasserreinigung: Kreislauf verinnerlichen Strukturaufklärung mittels LC-Q-TOF: www.institut-kuhlmann.de

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Chemieplus, Ausgabe 10/2012

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10-2012

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und BiotechnologieOffizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCVOffizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

www.chemieplus.chwww.marktspiegel.ch

4 Thema des Monats: Biozid-Hersteller in der Klemme

30 Bioanalytik: Proteinanalyse mit mörderischem Tempo

43 Abwasserreinigung: Kreislauf verinnerlichen

Strukturaufklärungmittels LC-Q-TOF: www.institut-kuhlmann.de

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ie Schweiz ist ein exzellenterStandort für Bildung und For-schung: Dies bestätigen zwei

internationale Ranglisten, die beide vorkurzem erschienen sind – die «QS WorldUniversity Rankings» sowie die «THEWorld University Rankings». Die ETH Zü-rich macht in beiden dieser jährlich er-scheinenden globalen Hochschul-Hitpara-den gegenüber dem Vorjahr Boden gut.Im QS kletterte die ETHZ um 5 Plätze aufRang 13, im THE um 3 Plätze auf Rang12. Damit festigt die eidgenössische Vor-zeige-Alma-Mater ihre Position als besteUniversität Kontinentaleuropas. In beidenRankings rangieren sieben Hochschulenaus der kleinen Schweiz unter den Top200. Die EPF Lausanne wird im QS aufRang 29 geführt undist neben der ETHZdie einzige kontinen-taleuropäische Hoch-schule in den Top30; im THE konnte sich die EPFL um 6Plätze auf Position 40 vorschieben.Freilich gibt es auch Stimmungsdämpfer:Im THE büssen die anderen fünf Schwei-zer Unis Plätze ein. Bemerkenswert istzudem, dass zunehmend asiatische Hoch-schulen zur internationale Spitze aufrü-cken und sogar in die Phalanx der immernoch alle Rankings anführenden angel-sächsischen Elite-Unis eindringen. Im QSrangieren bereits sieben chinesische Insti-tutionen und drei weitere aus Hongkong.Auch südkoreanische Universitäten klet-tern in den Rankings nach oben. Dasüberrascht nicht angesichts der massivenFördermittel, die gerade China und Koreaderzeit in ihre Hochschulbildung stecken.Dahinter steht kein «Humboldtsches» Bil-dungsideal, sondern wirtschaftspolitischePlanung. China will seinen Erfolgswegmit frappierender innerer Logik fortsetzen– vom weltgrössten Auftragsproduzentenüber den weltbesten Kopierer und Adap-tierer zum Weltklasse-Entwickler. Da

D

muss es wohl nachdenklich stimmen,wenn zur gleichen Zeit europäische Hoch-schulen (auch Schweizer) mit Budgetpla-fonierungen bzw. -kürzungen zu kämpfenhaben. Andererseits bringt es auch nichts,jede Rangliste, in der China nach oben

klettert – ausserModelleisenbahn-bau und Elvis-Par-odien betrifft diesderzeit so ziemlich

jeden Sektor – immer noch mit hellerAufregung zu quittieren. Der Aufstiegneuer Global Players verschärft nicht nurden Wettbewerb (z.B. den um die bestenKöpfe), sondern fördert tendenziell auchden Informationsaustauch. Dies gilt be-sonders auf wissenschaftlichem Gebiet,wie z.B. am ICCCS 2012, dem internatio-nalen Symposium für Reinraumtechnik,in Zürich deutlich wurde (Seite 13). Diegrosse Anzahl asiatischer Referenten ver-deutlichte, wie sehr Contamination Cont-rol global auf dem Vormarsch ist. Ande-rerseits konnten gerade auch SchweizerInstitute und Firmen ihre Innovationskraftauf diesem Gebiet dokumentieren. Daswird wohl auch der Fall sein, wenn dasICCCS 2014 in Korea stattfindet.

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04 THEMA DES MONATSBiozide: «Schwarzen Peter»für Europas Hersteller?Unter Bioziden versteht man bekanntlich ein kaum über-schaubares Sammelsurium chemischer Wirkstoffe und Pro-dukte für gewerbliche und häusliche Anwendungsfelder, diegeeignet sind, schädliche Mikroorganismen und Kleintierean der Ausbreitung zu hindern. Das MarktforschungsinstitutCeresana rechnet mit einem starkem Wachstum des globa-len Biozidmarktes auf 7,5 Milliarden US-Dollar im Jahr2019. Der grösste Absatzmarkt für Biozidprodukte bleibtdanach Nordamerika mit 42 Prozent des Umsatzes. Dochdie Weltregion Asien-Pazifik (ausgenommen Japan) holtstark auf und wird auf einen Weltmarktanteil von 24 Prozentkommen. Die europäischen Hersteller von keimtötendenWirkstoffen und Produkten stehen auf diesem insgesamtschwieriger werdenden Markt vor neuen Herausforderun-gen regulatorischer Art: Die Biozidprodukt-Verordnung derEU ist am 17. Juli 2012 in Kraft getreten und gilt ab 1. Sep-tember 2013.

1 Editorial 2 Titelseite 86 Impressum

THEMA DES MONATS 4 Europäische Biozid-Hersteller in der Klemme

MÄRKTE & AKTEURE 8 Nachrichten 12 Glosse

REINRAUMTECHNIK 13 Die Kontrolle wird lückenlos 17 Innovative Produkte aus modernen Reinräumen

CHEMIE 20 Biokompatible Membranen aus der Tube

ANALYTIK 22 Chemie plus Event bei CAMAG: Doping, DC und gute Gespräche 26 Transkriptom: scharfer Blick indes Dopings Kern

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30 ANALYTIKBioanalytik forciertEntwicklungstempoWerkstoffentwicklung und Compu-tertechnik gelten als zwei Extrema:Hinter einer echten Material-Innova-tion können Jahre der Entwicklungstecken, während ein doppelt soschneller Rechner wie der augen-blicklich schnellste in weniger als ei-nem Jahr auf dem Markt sein wird.Die Bioanalytik scheint sich rasch,aber sicher auf die Seite der Compu-tertechnik zu schlagen. Dennochbleiben dem Bio-Analytiker genü-gend ungelöste Aufgaben. Diese ver-mehren sich sogar tendenziell mit derVerbesserung der bestehenden Ver-fahren, insbesondere mit der Sen-kung von Nachweisgrenzen.

39 PHARMASerie – moderneImpfstoffeKrankheiten wie Tuberkulose, AIDSoder Malaria sind keineswegs be-siegt. Im Gegenteil: Bevölkerungs-wachstum, Globalisierung und zu-nehmende Mobilität fördern die Aus-breitung von ansteckenden Krank-heiten. Entsprechend dynamischwächst der Impfstoffmarkt. Vieleneue Wirkstoffe befinden sich in derPipeline der Pharmaunternehmen. Ineiner kleinen Serie berichtet «Chemieplus» in loser Folge über aktuelle Ent-wicklungen auf dem Gebiet der Impf-stoffe. In dieser Ausgabe beleuchtenwir den Kampf gegen die Tuberku-lose.

30 Protein-Analyse mit mörderischem Tempo

BIOTECHNOLOGIE 33 Hydrogenasen vor grosser «Karriere» in der Biotechnologie 35 Zellkultivierung massgeschneidert

PHARMA 39 Tuberkulose-Impfstoffe – viele Kandidaten in der Pipeline

UMWELT 43 Abwasserreinigung: Kreislauf verinnerlichen 47 Mehr als ein Aspirin gegen CO2-Überfluss

VERFAHRENSTECHNIK 48 Erhöhte Sicherheit dank Multiphysik-Simulation 51 Reinstmedien: Wasser und Gas für Life Sciences 55 Filtration: Arbeitssicherheit treibt die Entwicklung voran

FIRMENBERICHTE 58 Carbadas: AG 60 Sefar AG 61 IInstitut Kuhlmann GmbH 62 Krohne AG

PRODUKTE 63 Kompaktinfos zu Innovationen

SCV / FLB 70 Berichte aus den Verbänden

FORSCHUNGSWELTEN 81 Proteasen – weit mehr als müllentsorgende Proteinhäcksler

FILTRAT 83 Nachrichten

85 Kalender

BEZUGSQUELLEN 87 Wer liefert was?

SCHLUSSPUNKT 96 Cartoon, Firmenregister

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4 CHEMIE PLUS 10-2012 t h e m a d e s m o n a t s

nter Bioziden versteht man bekannt-lich ein kaum überschaubares Sam-

melsurium chemischer Wirkstoffe und Pro-dukte für gewerbliche und häusliche An-wendungsfelder, die geeignet sind, schädli-che Mikroorganismen und Kleintiere an derAusbreitung zu hindern. Die Palette reichtvon einfachen Chlorverbindungen für dieEntkeimung von Bade- und Trinkwasser,von (chlorfreier) Peressigsäure für die Des-

Uinfektion von Grossküchen und Geflügel-ställen oder Anlagen für die Lebensmittel-verarbeitung über die Verhütung der Schim-melbildung durch metall- oder schwefelor-ganische Zusätze in Anstrichfarben, Lackenoder Kunststoffen, Papier und Textilien biszu Insektiziden und Rattengift.

Europäische Märkte gesättigtDas Marktforschungsinstitut Ceresana hatvor Kurzem eine umfangreiche Studie über

die Entwicklung der weltweiten Biozid-märkte vorgelegt. Darin rechnen die Auto-ren für das Jahr 2019 mit einem globalenGesamtumsatz von etwa 7,5 Milliarden US-Dollar. Der grösste Absatzmarkt für Biozid-produkte bleibt danach Nordamerika mit42 Prozent des Umsatzes. Doch die Weltre-gion Asien-Pazifik (ausgenommen Japan)holt stark auf und wird auf einen Welt-marktanteil von 24 Prozent kommen. Dasgeschieht vorwiegend zulasten Westeuropas

MIKROBENKONTROLLE

Europäische Biozid-Hersteller in der KlemmeNoch vor der vollständigen Umsetzung der EU-Biozidprodukt-Richtlinie 98/8/EG haben EU-Parlament und Rat am22. Mai 2012 eine neue Biozidprodukt-Verordnung (Nr. 528/2012/EU) verabschiedet. Sie ist am 17. Juli 2012 in Kraftgetreten und gilt ab 1. September 2013. Damit stehen die europäischen Hersteller von keimtötenden Wirkstoffen undProdukten auf einem insgesamt schwieriger werdenden Markt vor neuen Herausforderungen.

E D G A R L . G Ä R T N E R

Die Wasserbehandlung gehört zu den Hauptanwendungsgebieten von Bioziden. (Bild: Keystone)

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und Nordamerikas, deren Märkte längst ge-sättigt sind. Hier erwarten die Marktforscherjedoch Veränderungen der Struktur derMärkte durch den Wechsel zwischen ver-schiedenen Produkttypen. Dabei spiele daswachsende Umwelt- und Gesundheitsbe-wusstsein sowie eine strengere Gesetzge-bung die treibende Rolle.Den höchsten Umsatz erzielten im vergan-genen Jahr die hauptsächlich in der Wasser-aufbereitung eingesetzten Halogenverbin-dungen, gefolgt von metallischen undschwefelorganischen Verbindungen. Mehrals 50 Prozent der in der EU in Verkehr ge-brachten Biozide sind Desinfektionsmittel.Neben den erwähnten Halogenverbindun-gen spielen hier Phenolabkömmlinge einegrosse Rolle. Ausser bekannten Chemiekon-zernen wie BASF, Lonza, Lanxess, Dow,Clariant, Akzo Nobel, Arkema, DegussaGoldschmidt, Solvay und der Hartmann-Gruppe mit der Bode Chemie finden sichunter den bedeutenden Herstellern auchausgesprochen mittelständische Firmen, dieder breiten Öffentlichkeit unbekannt blei-ben. Ihre Produkte werden oft nur in klei-nen Gebinden verkauft, Fertigwaren in win-zigen Spuren zugesetzt und sind dennochnicht leicht ersetzbar.

Teure und aufwendige RegistrierungUmso bedenklicher ist die Tatsache, dassdie hohen Anforderungen der Biozidpro-dukt-Richtlinie von 1998 – die auch in derSchweiz umgesetzt wurde – bereits zur Auf-gabe von Hunderten von Wirkstoffen ge-führt haben. Von 400 bewährten Insektizid-Wirkstoffen waren im Jahre 2006 nur 100notifiziert und von diesen war nicht be-kannt, wie viele den Registrierungsprozessüberstehen würden. Etwa die Hälfte allerBiozidprodukte wurde nicht mehr angebo-ten. Die hohen Kosten für die Registrierungvon Wirkstoffen in der Grössenordnung von3 bis 5 Millionen Euro je Stoff erschienenden Produzenten im Vergleich zu den damitauf dem Markt erzielbaren vergleichsweisegeringen Umsätzen als nicht vertretbar. Wo-bei man wissen muss, dass die Registrie-rungsunterlagen meist rund 50 000 Seitenumfassen und ihre Erstellung viereinhalbJahre in Anspruch nimmt. Einige mittelstän-dische Firmen sind ganz vom Markt ver-schwunden, weil sie durch die hohen Kos-ten für die Durchführung toxikologischerUntersuchungen in finanzielle Schieflage ge-rieten und dann samt der erworbenen Pro-duktzulassung von Trittbrettfahrern, dasheisst Wettbewerbern, die sich den Regist-

rierungsaufwand geschenkt hatten, über-nommen wurden. Durch den hohen finanzi-ellen Aufwand für die Registrierung habensich die Wirkstoffpreise um 10 bis 80 Pro-zent erhöht. Gleichzeitig wurde die Einfüh-rung neuer Wirkstoffe gestoppt.Da die Zahlen der Notifizierungen und Re-gistrierungen von Wirkstoffen weit hinterdem vorgegebenen Zeitplan zurückblieben,machten sich nicht nur Vertreter der Indus-trie, sondern u. a. auch Beamte der EU-Kommission schon vor Jahren für einekomplette Revision der Richtlinie 98/8EGstark. Die Beamten fürchteten, ihre Behör-den könnten bei einem Seuchenausbruchoder einer Schadinsektenplage eventuellnicht mehr ihren Aufgaben nachkommen,wenn die Industrie aus wirtschaftlichenGründen auf die Herstellung bewährter Des-infektionsmittel und Insektizide verzichtet.Denn um Resistenzen vorzubeugen, mussim Ernstfall immer eine grössere Auswahlvon Bekämpfungsmitteln mit unterschiedli-chen Wirkmechanismen zur Verfügung ste-hen.Hauptfehler der Richtlinie 98/8/EG warnach übereinstimmendem Urteil der Fach-leute deren vollständige Ausrichtung amModell der EU-Pflanzenschutzmittel-Richtli-nie 91/414/EG. Diese führte ein zweistufi-ges Zulassungsverfahren ein: Die zuständi-ge EU-Direktion prüft die registrierten Wirk-stoffe und erstellt eine Positivliste, die zumAnhang 1 der Richtlinie wird. Die Beurtei-lung und Zulassung der Produkte mit denWirkstoffen der Positivliste obliegt aber deneinzelnen Mitgliedsstaaten. Das führte zueinem Wust von Bürokratie. Doch die EU-Kommission liess in ihrem Vorschlag für ei-ne neue Biozidprodukte-Verordnung vom12. Juni 2009 vieles beim alten. Nach zwei-einhalb Jahren intensiver Verhandlungen ei-nigten sich Rat und Europäisches Parlamentschliesslich im November 2011 auf einenKompromiss ((http://eur-lex.europa.eu/Lex-UriServ/LexUrierv.do?uri=OJ:L:2012:167:0001:0123:DE:PDF). Das Europäische Parla-ment nahm diesen am 19. Januar 2012 inzweiter Lesung an.In einer am 13. Juli 2012 vorgelegten Be-wertung (https://www.vci.de/Downloads/PDF/Vorl%C3%A4ufige%20Bewertung%20der%20EU%20Biozid-Produkte-Verord-nung.pdf) zeigt sich der deutsche Chemie-verband VCI weiterhin insgesamt unzufrie-den mit den nun ausgehandelten Regelun-gen. Zwar seien die Verfahren der Wirk-stoffprüfung und Produktzulassung nunübersichtlicher als in der Richtlinie 1998

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6 CHEMIE PLUS 10-2012 t h e m a d e s m o n a t s

strukturiert und es sei nun unter bestimm-ten Voraussetzungen auch möglich, durchEinschaltung der Europäischen Chemika-lienagentur ECHA Produktzulassungen fürdie gesamte EU zu erlangen. Aber dafürwürden abschreckend hohe Gebühren ver-langt. Grundsätzlich bleibe es aber beimoben dargestellten zweistufigen Zulassungs-verfahren. Dabei stehe es nach wie vor inFrage, ob die kleineren EU-Mitgliedsstaatenüberhaupt über die dafür notwendigen Res-sourcen verfügen.Nach wie vor, so der VCI weiter, sei dieneue Biozidprodukte-Verordnung innovati-onsfeindlich. Zwar gebe es nun die Möglich-keit, ganze «Biozidproduktfamilien», d. h.identische Formulierungen, die unter ver-schiedenen Handelsnamen angeboten wer-den, zuzulassen und in bereits zugelasse-nen nachträglich kleinere Änderungen derprozentualen Wirkstoffzusammensetzungvorzunehmen oder einzelne Stoffe durchStoffe mit niedrigerem Risikopotenzial zuersetzen. Nach wie vor sei es aber nichtmöglich, bei einmal zugelassenen Kombi-Produkten Komponenten wegzulassen oderdurch mindestens gleich wirksame zu erset-zen. Das hindert die Hersteller, flexibel aufden Ausfall von Lieferanten, Marktverschie-bungen oder den Ausbruch von Seuchen zureagieren.Zwar gebe es im Kapitel V der VerordnungRegelungen für ein vereinfachtes zentralesZulassungsverfahren für Produkte, die nurWirkstoffe der Positivliste und keine «be-denklichen Stoffe» oder Nanomaterialienenthalten. Doch die Auswahl der in den An-hang 1 aufgenommenen Stoffe sei mehrnach politischen als nach wissenschaftli-chen Kriterien erfolgt. Noch politischer sei-en die Ausschlusskriterien nach Artikel 5und 10 der neuen Verordnung. Denn hierstehen inhärente Stoffeigenschaften undnicht realistische Risikobewertungen imVordergrund. Das betrifft vor allem Stoffemit krebserregenden Eigenschaften (CMR1A und 1B) und bioakkumulative Substan-zen, aber auch Stoffe, die vermutlich endo-krin wirksam sind. Die Verordnung schlies-se damit auch Stoffe, die lediglich unter po-litischem Verdacht stehen, vom Anhang 1aus, bemängelt der VCI. Erst zum 13. De-zember 2013 will die EU-Kommission klä-ren, was unter Stoffen mit endokrinschädi-genden Eigenschaften zu verstehen ist. DerVCI stört sich auch an der diskriminieren-den Sonderbehandlung, die die Verordnungfür Nanomaterialien vorsieht.Wie bereits im Ansatz die Richtlinie

98/8/EG fordert auch die neue Verordnungeine vergleichende Bewertung von Wirk-stoffen, um entscheiden zu können, welchedavon ersetzt werden sollen. Neu ist dabeidie breitere Einbeziehung von Risiko/Nut-zen-Abwägungen. Die Artikel 5 und 10 derVerordnung 528/2012 lassen den Zulas-sungsbehörden aber einen grossen Ermes-sensspielraum, der durch «Technische An-leitungen» eingegrenzt werden soll.

Ziel: weniger VersuchstiereImmerhin wurden die Datenanorderungenfür die Registrierungsunterlagen gegenüberdem Kommissionsentwurf etwas verein-facht, stellt der VCI fest. Die neue Biozid-Verordnung bringt die Unterscheidung zwi-schen einem obligatorischen «Kerndaten-satz» und einem «Zusatzdatensatz» ein, dendie Zulassungsbehörden bei Bedarf nachfor-dern können. Bei den Tierversuchen zurPrüfung der Reproduktionstoxizität vonWirkstoffen werden erweiterte Ein-Generati-onen-Tests als Alternative zu den her-kömmlichen Zwei-Generationen-Studien zu-gelassen. Dadurch können Versuchstiereund Kosten eingespart werden. Neue Be-stimmungen zum Datenschutz beim vorge-schriebenen Austausch von Wirbeltier-Ver-suchsdaten sollen dem Trittbrettfahrer-Prob-

lem vorbeugen. Ob das ausreicht, steht da-hin. Insgesamt, so der VCI, werde aber dieBelastung vor allem für kleine und mittlereUnternehmen nicht spürbar geringer, zumaldem nach wie vor riesigen Aufwand zurDatenerhebung kein Gewinn an Rechtssi-cherheit gegenüberstehe. Es fehlten pragma-tische Kriterien für die einheitliche Produkt-bewertung durch alle EU-Mitgliedsstaaten.

Enges KorsettNach Einschätzung führender Law Firms inBrüssel, die sich schon auf neue Mandantenund Aufträge freuen, gibt es keine zweiteEU-Regelung, die den betroffenen Firmenein so enges Korsett anlegt wie die neueBiozidprodukt-Verordnung. Damit sind dieeuropäischen Biozidhersteller im Kampf umdie Zukunftsmärkte in Asien schlecht gerüs-tet. Der VCI fürchtet überdies, dass es fürdie Unternehmen künftig noch schwierigerwird, die Herstellung kleinvolumiger Wirk-stoffe und Spezialprodukte fortzuführen.Viele kleine und mittlere Unternehmen wür-den die zusätzliche Belastung nicht tragenkönnen. ■

Während Biozide eingesetzt werden, um ge-wissen als schädlich definierten Mikroben denGaraus zu machen, sind Mikroben an andererStelle höchst erwünscht – und versprechengute Geschäfte, z. B. im biologischen Pflanzen-schutz. Die Agrarsparte des Chemie- undPharmakonzernsBayer hat nun angekündigt, das Geschäft mitbiologischem Pflanzenschutz auszubauen.«Wir sehen in dem Bereich ein sehr grossesPotenzial», sagte Sandra Peterson, Chefin desTeilkonzerns Crop Science in einem Interviewmit Dow Jones Newswires. Zuletzt hatte Bayerhier mit der Übernahme des US-Konzerns Ag-raQuest für 500 Millionen US-Dollar Schlagzei-len gemacht, der Pflanzenschutz auf Basis na-türlicher Mikroorganismen anbietet. Neun Pro-dukte hat das Unternehmen derzeit in der fort-geschrittenen Pipeline, dazu eine Reihe weite-rer im frühem Stadium der Entwicklung. Weite-re Zukäufe in dem Bereich seien möglich, sag-te Peterson. Aber auch an neuen Technologiensei Bayer interessiert. Den Markt sieht sie sichbis 2020 auf nahezu vier Milliarden US-Dollarverdreifachen. Dabei will Bayer eine «führendeMarktposition» erreichen, sagte sie, ohne wei-tere Details zu nennen. Ihrer Meinung nach

Gute Geschäfte mit «guten» Mikroben

wird Nachhaltigkeit – also weniger negativeEinflüsse auf Umwelt, Böden und Grundwas-ser – in der Landwirtschaft immer wichtiger,auch wenn der chemische Pflanzenschutz wei-ter dominieren wird. Letztendlich geht es vorallem darum, die Ernteerträge zu steigern. DieAckerflächen sind begrenzt und die Zahl derMenschen, die daraus ernährt werden müs-sen, steigt.Der Chemiekonzern BASF tätigt nach langerDurststrecke wieder einen grossen Zukauf imPflanzenschutzbereich – und setzt dabei eben-falls auf die «biologische Karte». Für umgerech-net 785 Millionen Euro übernehmen die Lud-wigshafener den Anbieter von biologischenSaatgutbehandlungsprodukten, Becker Under-wood von Norwest Equity Partners (NEP). Esist die grösste Akquisition in der Pflanzen-schutzsparte seit 2003. Mit einem Abschlussder Transaktion rechnet BASF Ende 2012. Ne-ben Technologien zur biologischen Saatgutbe-handlung stellt das Unternehmen auch Pig-mente und Polymere für die Saatgutbehand-lung her sowie Produkte für die Anwendungs-felder biologischer Pflanzenschutz, Gartenbau,Tierernährung und Landschaftsgestaltung.

(dj/chp)

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8 CHEMIE PLUS 10-2012 m ä r k t e u n d a k t e u r e

Der Aufsichtsrat der Bayer AGhat Werner Wenningwie erwartet zu seinem Vorsit-zenden gewählt. Wenning löstzum 1. Oktober den langjähri-

gen AR-Chef Manfred Schneider ab, teilte Bayermit. Schneider stand mehr als 10 Jahre an derSpitze des Gremiums. Davor war er mehr als 10Jahre Vorstandschef der Leverkusener. Wenningwar von 2002 bis 2010 Vorstandsvorsitzenderdes Pharma- und Chemiekonzerns. Aus Com-pliance-Gründen musste er zwei Jahre warten,bevor er in das Aufsichtsgremium gewählt wer-den durfte.

Am 1. Oktober hat Prof. Rei-mund Neugebauer seinAmt als Fraunhofer-Präsident inder Zentrale in München ange-treten. Er ist nun verantwortlichfür Europas grösste Organisationfür angewandte Forschung mit

mehr als 20000 Mitarbeitenden. 21 Jahre leite-te Neugebauer das Fraunhofer-Institut fürWerkzeugmaschinen und Umformtechnik IWUin Chemnitz.

Haron Sekkai, bisher VertriebsleiterDeutschland der Peter Huber Kältemaschinen-bau GmbH, übernimmt zum 1. Januar 2013auf eigenen Wunsch die neu geschaffene Stel-le des Sales Manager Schweiz. Vertriebsleiter

in Deutschland ist seit 1. Sep-tember 2012 Daniel Eble(37) (Bild). Eble arbeitete zuletztals International Sales Managerbei einem deutschen Temperier-gerätehersteller und verfügt ge-

mäss Angaben von Peter Huber Kältemaschi-nenbau über sehr gute Branchenkenntnisse.

BASF-Chef Kurt Bock rücktan die Spitze des europäischenChemieverbandes Cefic. DerManager ist auf der Mitglieder-versammlung in London mit so-fortiger Wirkung zum neuen Ver-bandspräsidenten gewählt wor-

den. Bock übernimmt das Amt von GiorgioSquinzi, Vorstandsvorsitzender der MapeiGruppe, der turnusgemäss nach zwei Jahrenaus dem Amt scheidet. Cefic mit Sitz in Brüs-sel vertritt 29000 europäische Chemieunter-nehmen mit rund 1,2 Millionen Beschäftigten.

persön l ich

Zitat des Monats«Die Stimmung in der Schweizist oft ernüchternd. Es herrscht

Wehklagen auf hohem Niveau.» Jörg Wolle, CEO der DKSH

Finanz und Wirtschaft, 29.9. 2012

Das Geschäft mit Saatgut gewinnt beim Chemie- und Pharmakonzern Bayer immer mehr an Bedeu-tung. Die Sparte Seeds – vormals BioScience – soll auch mittelfristig der Wachstumstreiber des Ag-rarchemiegeschäfts sein. Mit einem Umsatz von 820 Mio. EUR trägt der Bereich bislang zwar ledig-lich 10 Prozent zum Gesamtumsatz des Teilkon-zerns Bayer CropScience bei. Das soll sich än-dern. «Seeds wird ein immer wichtiger werden-der Teil von CropScience», sagte das für dasoperative Geschäft des Teilkonzerns verantwort-liche Vorstandsmitglied Lykele van der Broek imGespräch mit Dow Jones Newswires. Der welt-weite Markt für Saatgut ist attraktiv und wächstdeutlich dynamischer als der Markt mit Pflanzen-schutzmitteln. So lag das Wachstum im vergan-genen Jahr bei 14 Prozent – dieser Trend sollsich van der Broek zufolge auch im laufendenJahr fortsetzen. Die Nachfrage nach Saatgut seigross, so der Manager. Dabei sind vor allem dieersten fünf, sechs Monate die traditionell stärke-ren, wenn Pflanzzeit auf der Nordhalbkugel ist. Im ersten Halbjahr wuchs die Sparte Seeds um mehrals 20 Prozent auf über 700 Mio. EUR Umsatz. Wachstumstreiber für den Umsatz im laufenden Jahrsind unter anderem die hohen Preise, etwa für Mais in den USA in Folge der Dürre, sowie weiterwachsende Anbauflächen für gentechnisch veränderte Pflanzen, vor allem in Brasilien. Das Volumenfür Saatgut wird weltweit auf 26 Mrd. EUR geschätzt. Bayer ist derzeit die Nummer sechs der Bran-che mit einem Marktanteil von gut drei Prozent. Wichtige Konkurrenten sind u. a. Monsanto, Syn-genta, DuPont und Dow AgroSciences. www.bayer.com

Bayer «sät» zukünftiges Wachstum

Das Marktforschungsinstitut Ceresana erwartetin den nächsten Jahren ein weiteres Wachstumdes globalen Ammoniak-Marktes auf rund 102Mrd. USD im Jahr 2019. Ammoniak gehört zuden weltweit meist hergestellten Chemikalien.Durch seinen hohen Stickstoffanteil wird Ammo-niak hauptsächlich als Düngemittel selbst bzw.Ausgangsprodukt für die Herstellung weitererDüngemittel, wie Urea, oder Düngermischungenverwendet. Daneben wird Ammoniak in der In-dustrie, z. B. in der Kältetechnik, Reinigung, Tex-tilveredelung sowie zur Herstellung von verschie-denen chemischen Produkten eingesetzt. Stei-gende Bevölkerungszahlen in Entwicklungs- undSchwellenländern werden auch in Zukunft für ei-ne stetig wachsende Nachfrage von Nahrungs-mitteln sorgen. Vor allem die aus Ammoniak her-gestellten Stickstoffdüngemittel werden im Zugevon Flächenverlusten in der Landwirtschaft wei-ter an Bedeutung gewinnen. Aber auch in der In-dustrie wird nach überstandener Weltwirt-schaftskrise wieder vermehrt Ammoniak benö-tigt. Wichtigster Absatzmarkt für Ammoniak istlaut Ceresana Asien-Pazifik mit einem Anteil vonrund der Hälfte am weltweiten Verbrauch. Be-sonders bevölkerungsreiche Schwellenländerwie China und Indien werden auch zukünftig dieAmmoniak-Nachfrage dynamisch wachsen las-sen. Aber auch der Mittlere Osten weist über-durchschnittliche Wachstumsraten auf, da dortAnlagen für nachgelagerte Industrien, wie Harn-stoff, gebaut werden. www.ceresana.com

Ammoniak: Landwirt-schaft als Wachtumstreiber

Wenn 2014 die ersten Biosimilars (Nachahmer-produkte von biopharmazeutischen Medika-menten) auf dem US-Markt lanciert werden unddas enorme Potenzial in den Schwellenländernrealisiert wird, werden sich die Biosimilars bis2012 einen beträchtlichen Teil vom globalenBiopharmaziemarkt erobern. Dies sagt eineneue Studie des Marktforschungsinstituts GBIResearch voraus. In den USA, wo heute nochgar keine Biosimilars zugelassen sind, wird derMarkt für diese Nachahmerprodukte bis 2020sprunghaft auf 9 Mrd. USD anwachsen. In In-dien sollen sich die Biosimilar-Verkäufe von482 Mio. USD im Jahr 2011 auf 1,4 Mrd. USDim Jahr 2016 verdreifachen. In Indien sind be-reits mehr als 20 Biosimilar-Unternehmen mitschätzungsweise 55 Produkten aktiv, währenddie State Food and Drug Administration (SFDA)in China bis Ende 2011 rund 40 biopharmazeu-tische Produkte zugelassen hat, die Mehrheitdavon sind Biosimilars. Auch die koreanischeRegierung will die Produktion von Biosimilarsanheizen.Der gesamte Weltmarkt für Biopharmazeutikabetrug laut GBI Research 138 Mrd. USD in2011, erwartet wird ein Anstieg auf 320 Mrd.USD in 2020. Roche dominierte 2011 die Welt-produktion von Biopharmazeutika mit einem An-teil von 25 Prozent. Dahinter folgten John-son & Johnson mit 8,8 % und Boehringer Ingel-heim mit 8,5 % Anteil an der Weltproduktion.www.gbiresearch.com

Biosimilars: weltweiterBoom vorausgesagt

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Seit dem 24. September wird die Aktie des Spezialchemiekonzerns Lan-xess im deutschen Leitindex DAX geführt. Lanxess-VorstandsvorsitzenderAxel C. Heitmann (links im Bild) läutete zum Handelsauftakt die Börsen-glocke und wartete gemeinsam mit dem Finanzvorstand der DeutschenBörse AG, Gregor Pottmeyer, auf den Eröffnungskurs. Die Lanxess-Aktieeröffnete mit einem Kurs von 66,29 Euro. Lanxess erzielte 2011 einen Um-satz von 8,8 Milliarden Euro und beschäftigt aktuell rund 16900 Mitarbei-tende in 31 Ländern. Das Kerngeschäft von Lanxess bilden Entwicklung,Herstellung und Vertrieb von Kunststoffen, Kautschuken, Zwischenproduk-ten und Spezialchemikalien. Kürzlich hat die Konzernspitze neue Wachs-

tumsziele festgelegt: Lanxess erwartet, sein ursprünglich für 2015 festge-legtes Ziel von 1,4 Mrd. EUR EBITDA vor Sondereinflüssen (operativer Be-triebsgewinn) bereits im Jahr 2014 zu erreichen. Der mittelfristige Wachs-tumsplan sieht im Jahr 2018 ein EBITDA vor Sondereinflüssen von1,8 Mrd. EUR vor. Der Konzern sieht sich strategisch gut aufgestellt, umden eingeschlagenen Wachstumskurs fortzusetzen und somit ein Jahr frü-her als bisher geplant zu erreichen. www.lanxess.de

Lanxess-Aktie nun im DAX

Roche wurde zum vierten Mal inFolge zum weltweit nachhaltigs-ten Gesundheitsunternehmen imDow Jones Sustainability Index(DJSI) ernannt. Roche wird wei-terhin in den DJSI World undDJSI Europe Indizes geführt, wel-che die Leistung der weltweit füh-renden nachhaltigkeitsorientiertenUnternehmen auf der Grundlageihrer ökologischen, sozialen undwirtschaftlichen Entwicklung be-werten. Die Indizes dienen als

Benchmark für Investoren, die ihr Portfolio nach nachhaltigen Kriterien aus-richten wollen. «Die Position von Roche als nachhaltigstes Unternehmender Gesundheitsbranche ist das Ergebnis unserer Anstrengungen, das Ge-schäft so zu gestalten, dass alle unsere Stakeholder profitieren. Wir wer-den weiterhin an unseren Standorten vor Ort, mit Patienten und dem öf-fentlichen Gesundheitswesen zusammenarbeiten, um langfristigen Mehr-wert für die Gesellschaft zu schaffen», betonte Roche-CEO SeverinSchwan. Insbesondere habe Roche Ziele zur Diversität und zum Energie-sparen festgelegt, die in die Vergütungsstruktur des Roche-Managementsintegriert sind. «Auch starten wir neue Initiativen, um den Zugang zu unse-ren innovativen Medikamenten in Schwellenländern auszuweiten», soSchwan weiter. www.roche.com

Roche ist nachhaltigstesGesundheitsunternehmen

Page 12: Chemieplus 2012/10

1 0 CHEMIE PLUS 10-2012 m ä r k t e u n d a k t e u r e

Für mehr als 500, also zirka 40 Prozent der 1250 Angestellten, die beiMerck Serono in Genf ihre Stelle verlieren, eröffnen sich neue Perspektiven.260 der betroffenen Mitarbeiter hätten das Angebot akzeptiert, eine andereStelle innerhalb des Konzernverbunds anzutreten, teilte Merck Serono EndeSeptember mit, davon würden 160 an Schweizer Standorte und 90 an aus-ländische Standorte des Konzerns wechseln. 170 weitere Merck-Serono-Beschäftigte haben der Mitteilung zufolge neue Jobs ausserhalb des Kon-zerns gefunden, 16 davon im Rahmen des Programms für Unternehmens-gründungen von Merck Serono. Zudem gehen rund 80 Personen in Früh-pension. Merck-Serono hoffe, dass bis zum Ende des Jahres für die Mehr-heit der 1250 vom Sparprogramm Betroffenen eine Lösung gefunden sei,sagte Verwaltungsratspräsident Francois Naef. www.merckserono.com

Merck Serono: 430 vom Abbau Betroffene haben neue Jobs

Anton Paar Switzerland hat neu auch die Produkte der Pet-rotest GmbH im Programm. Anton Paar hatte den speziali-sierten Prüfgeräte-Hersteller Petrotest per 1. März 2012übernommen. Die Produktneuzugänge bedienen laut AntonPaar Switzerland viele verschiedene Branchen: u. a. Raffine-rien, Hersteller und Verarbeiter von Biokraftstoffen und Bitu-men sowie die chemische und die Nahrungsmittelindustrie.Das erweiterte Produktportfolio beinhaltet Prüfgeräte für:Entflammbarkeit, Destillation, Kraftstoffe, Penetration undTextur, Schmierstoffe sowie Bitumen und Wachse.www.anton-paar.com/Petrotest/161_Switzerland_de

Anton Paar Switzerland jetztauch mit Produkten von Petrotest

Zehn international forschende Arzneimittelhersteller wollen künftig gemein-sam die Entwicklung von Arzneien beschleunigen. Zu diesem Zweck sei ei-ne Non-Profit-Organisation gegründet worden, gab der PharmakonzernBoehringer Ingelheim bekannt. Die Gesellschaft soll dazu beitragen, neueMedikamente schneller zu entwickeln und Patienten zur Verfügung zu stel-len. Neben Boehringer Ingelheim zählen zu den GründungsmitgliedernPharmakonzerne wie Roche, Abbott, AstraZeneca, Bristol-Myers Squibb,Eli Lilly, GlaxoSmithKline, Johnson & Johnson, Pfizer, und Sanofi. DieTransCelerate BioPharma mit Sitz in Philadelphia/USA soll Lösungsvor-schläge erarbeiten, um die Entwicklung neuer Medikamente schneller undkosteneffizienter zu gestalten. Der Zusammenschluss sei offen für weitereMitglieder, hiess es. Die ersten fünf gemeinsamen Projekte sollen dieDurchführung klinischer Studien optimieren.www.boehringer-ingelheim.de

Pharmakonzerne drückengemeinsam auf Entwicklungstempo

Clariant hat eine Partnerschaftsvereinbarung mit EmeraldTechnology Ventures geschlossen. In enger Zusammenar-beit mit Emerald will der Schweizer Spezialchemiekonzernkünftig Möglichkeiten zur Investition in bzw. Kooperation mitTechnologieunternehmen ermitteln, die im Cleantech-Be-reich tätig sind. Treiber des raschen Wachstums des Clean-tech-Sektors sei der Bedarf an Spezialchemikalien wie neu-en Katalysatoren zur Verbesserung der Prozesseffizienz,fortschrittlichen Materialien zur Senkung des Energiever-brauchs und Materialien aus erneuerbaren Rohstoffen, aberauch nach neuen Technologien zur Energiespeicherung und-erzeugung, begründete Clariant die Kooperation. «Innova-tion ist bei Clariant ein wichtiger Motor für profitablesWachstum. Unsere Partnerschaft mit Emerald ist ein weite-rer Schritt in der Umsetzung dieser Strategie und ein wichti-ges Element unserer Ausrichtung auf nachhaltige Innovatio-nen in Cleantech-Märkten», sagte Christian Kohlpaintner,Mitglied des Executive Committee von Clariant.

Cleantech: Clariant kooperiertmit Emerald Technology Ventures

Die BASF investiert mehr als 200 Mio. EUR, um die Produktions- und For-mulierungskapazitäten zu erhöhen und weiter zu integrieren. Grund dafürist der kontinuierlich wachsende Bedarf an Fungiziden wie F 500 und Xe-mium. Die BASF erweitert mit der Investition Anlagen an den StandortenSchwarzheide und Ludwigshafen (D) sowie Sparks (Georgia/USA). Es han-delt sich um eine der grössten Investitionen des UnternehmensbereichsCrop Protection der BASF in den vergangenen Jahren. «Wir erwarten auchin Zukunft eine starke Nachfrage nach unserem Portfolio innovativer Lö-sungen. Darum haben wir zu Beginn des Jahres das Spitzenumsatzpoten-zial für unsere Pipeline auf 2,8 Milliarden Euro angehoben», so MarkusHeldt, Leiter des Unternehmensbereichs Crop Protection der BASF. «DieseInvestitionen werden uns dabei helfen, unsere betriebliche Effizienz undFlexibilität zu steigern». www.basf.com

Fungizide: BASF erweitert Kapazitäten

Per 1. Oktober hat Scott Thomson (Bild) als Senior Vi-ce President die Leitung der globalen GeschäftseinheitPharma Ingredients & Services der BASF übernom-men. Zeitgleich verlegt das Unternehmen den weltwei-ten Hauptsitz der Geschäftseinheit Pharma Ingredients& Services von Evionnaz (Schweiz) nach FlorhamPark/New Jersey. «Durch die Verlegung des Hauptsit-zes unserer globalen Geschäftseinheit in die USA stär-ken wir unsere Präsenz in einem der grössten und in-novativsten Märkte für Pharmaprodukte weltweit», so Walter Dissinger,President des Unternehmensbereichs Nutrition & Health der BASF. Nebender globalen Leitung der Einheit werden drei weitere Funktionen zur welt-weiten Steuerung des Geschäfts von der Schweiz in die USA verlegt. DerUmzug erfolge schrittweise innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten.Die Verlagerung habe keine Auswirkungen auf die regionalen Geschäfts-und Produktionseinheiten in Europa. Das gelte auch für die Produktion amStandort Evionnaz, teilte BASF weiter mit. Scott Thomson folgt auf MartinWidmann, der die Leitung der Einheit Fuel & Lubricant Solutions, Ludwigs-hafen, übernimmt. www.basf.com

BASF verlegt globale Leitung PharmaIngredients von Evionnaz in die USA

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Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer wartet mit einer zusätzlichen Ver-hütungsmethode auf. Der Konzern hat die EU-Zulassung für ein niedrigdosiertes Verhütungspflaster beantragt, das anders als andere Antikonzep-tiva nur einmal wöchentlich angewendet werden muss. «Ergebnisse ausder Marktforschung zeigen, dass immer mehr Frauen eine Verhütungsme-thode bevorzugen, die nicht täglich angewendet werden muss», so Flem-ming Ornskov von Bayer HealthCare Pharmaceuticals. Klinische Studienmit weltweit 4200 Frauen hätten die zuverlässige verhütende Wirkung unddas gute Nutzen-Risiko-Profil des Pflasters belegt. Das Verhütungspflasterwird einmal pro Woche entweder auf den Bauch, das Gesäss oder dieAussenseite der Oberarme geklebt und gibt kontinuierlich Hormone überden 7-tägigen Anwendungszeitraum ab. Die Hormonmenge entspricht inetwa der täglichen Einnahme einer Verhütungspille. www.bayer.com

Verhütung: Bayer beantragt EU-Zulassung für Pflaster

Lonza hat einen wichtigen Auftrag im Bereich seiner Spezialkompetenz An-tikörper-Konjugate erhalten: Die Neurosciences Inc. plant die zukünftigeEntwicklung und Produktion des Antikörper-Wirkstoff-Konjugates CONJU-MAB-A an Lonza zu vergeben, wie Lonza vorbehältlich einer endgültigenVereinbarung mitteilte. Das Schweizer Life Sciences-Unternehmen wird daspräklinische Studienmaterial, zunächst fokussiert auf die altersbedingteMakuladegeneration (AMD) mit Anwendungspotenzial für Alzheimer-Er-krankungen, für die Optimierung und Auswahl von Intellect’s Antikörper-Wirkstoff-Konjugates CONJUMAB-A liefern. AMD ist die häufigste Ursachefür Sehbehinderung und Erblindung bei über 55-Jährigen. Intellect Neuro-sciences ist ein in der Forschung und Entwicklung von krankheitsmodifizie-renden Therapeutika zur Behandlung von Proteinopathien tätiges biophar-mazeutisches Unternehmen. Lonza gab in den vergangenen Wochen ver-schiedene weitere neue Projekte bekannt. Für das Biopharmazieunterneh-men Celladon Corporation übernimmt Lonza die Herstellung von MYDI-CAR (AAV1/SERCA2a) in cGMP-Qualität für den Einsatz in zukünftigen kli-nischen Studien. Sollte Celladon die kommerzielle Herstellung von MYDI-CAR beabsichtigen, werde ein Liefervertrag für kommerzielle Mengen desPräparats vereinbart. MYDICAR ist eine genetische Enzymersatztherapie,die darauf abzielt, die SERCA2a-Konzentration der Patienten wiederherzu-stellen. SERCA2a steuert den Kalziumstoffwechsel und die Kontraktilitätder Herzzellen. Bei Herzinsuffizienz im späten Stadium ist die SERCA2a-Konzentration verringert. www.lonza.com

Lonza zieht neue Projekte «an Land»

Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Chemiebranche haben in einem ge-meinsamen Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel vor unkalkulier-baren Folgen der Energiewende für den Industriestandort Deutschland ge-warnt. «Verliert die Chemie in Deutschland ihre Wettbewerbsfähigkeit, stehtnicht nur der Produktions- und Forschungsstandort auf dem Spiel, son-dern das Industrienetzwerk insgesamt wird in Mitleidenschaft gezogen»,heisst es in dem Brief an die Kanzlerin. Unterzeichnet haben ihn Klaus En-gel, Chef des Verbands der Chemieindustrie (VCI), der Vorsitzende derChemiegewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, und Eggert Voscherau,Chef des Chemie-Arbeitgeberverbandes BAVC. Engel, Vassiliadis und Vo-scherau treibt die Sorge wegen kräftig steigender Strompreise um. Für dieChemiebranche, die für den absolut höchsten Energiebedarf aller Bran-chen in Deutschland steht, geht es um viel. Jede Preiserhöhung beimStrom um einen Cent je Kilowattstunde erhöht die Produktionskosten fürdie Chemieunternehmen Branchenangaben zufolge um 500 Millionen Europro Jahr. Der Brief liegt dem deutschen «Handelsblatt» vor.

Deutsche Chemie warnt Merkel vorFolgen der Energiewende

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1 2 CHEMIE PLUS 10-2012 m ä r k t e u n d a k t e u r e

«SAGEN SIE, WERTER DOKTOR, was istdas denn nun schon wieder? Ist das gute alte ‹Spielohne Grenzen› wieder aus der Mottenkiste der Eu-rovisionssender geholt worden? Warum gehen er-wachsene Männer mit Wasserpistolen aufeinanderlos?», wollte ich von meinem promovierten Vorla-

genvorleger wissen, der bekanntermassen den ge-heimsten aller Geheimdienste leitet. Ein Geheim-dienst, der, wie mir der gute Dr. Haettenschweilerversichert, anders als zahlreiche deutsche Pendantskeinerlei V-Männer auf seiner Gehaltsliste hat.«Die Lage ist etwas unübersichtlich, Herr Hagen-Rundkorn. Seit Sie der japanischen Regierung überIhren Mittelsmann zwei Ihrer drei Inseln verkauft ha-ben, nutzen die Volksrepublik und Taiwan die Situa-tion, um von ihren innenpolitischen Umwälzungenabzulenken. Heute Morgen durchnässen sich eineDelegation taiwanesischer Fischer, eine Abteilung ar-beitsloser Textilarbeiter aus der Provinz Fuxian undKomparsen eines japanischen Weltkriegsfilms. Wennmeine Informationen korrekt sind, werden die Textil-arbeiter gegen 14 Uhr von Grundschullehrern ausGuangzhou abgelöst, während die japanische Marinedie Komparsen schon gegen 15 Uhr abholt, um einpaar Überstunden abzubauen.»

All diese Daten las mein geopolitisch versierterAssistent von einem höchst interessanten StückKunststoff ab. Hauchdünn, flexibel und allem An-schein nach transparent.

«Sagen Sie, mein Bester, was ist dieses – ichnenne es mal Datenblatt?», fragte ich Haetten-schweiler und deutete auf das logofreie Ding.«Ach, in vielleicht fünf, spätestens aber acht Jah-ren laufen alle Wichtigtuer und Trendsklaven da-mit rum. So sieht die Zukunft der Tablet-Computeraus. Und ein paar der wichtigsten Rohstoffe dafürgibt es hier auf dieser winzigen Insel. Allerdingsnur ein paar Eimer voll.»

«Aber diese paar Eimer lassen sich die Herrenganz gut bezahlen. Und was ist mit dem Öl unddem Gas, das hier angeblich in rauen Mengen la-gert, lieber Doktor?»

«Ja, das gibt es auch. Aber das Öl würde geradeeinmal reichen, um all die Fregatten für einen See-

krieg und all die Patrouillenboote zu betanken, diein den Jahren danach zu Hunderten hier kreuzenmüssten. Aber wie ich schon sagte, das Säbelras-seln war ja auch nur als Ablenkung gedacht.Wenn so eine kommunistische Partei, die China indas kapitalistischste Land verwandelt hat, das es

je gegeben hat, beim Führungswechsel die nichtmehr so ganz zufriedenen Massen geschlossen hin-ter sich haben will, geht doch nichts über nationa-listischen Wahn. Und da ist Japan traditionell derFeind der Wahl. Da muss man die Leute nichtzweimal bitten. Einfach mal den Stadtwerken ei-nen Nachmittag freigeben und schon brennt dasjapanische Automobilwerk.»

«Das wirkt alles so echt, Haettenschweiler», zeig-te ich mich leicht besorgt, obwohl ich es ja hätte bes-ser wissen müssen. «Nun, Herr Hagen-Rundkorn,wie ich schon sagte, so ganz glücklich sind die Leutenicht, und nichts baut aufgestaute Unzufriedenheitso gut ab wie nachmittägliches Brandschatzen beimErzfeind. Aber ich denke, wir sollten die HerrenZhang und Nakamura nicht länger warten lassen.»

«Ach ja, die Verträge mit China und Japan,hätte ich beinahe vergessen. Sind die Unterhändlerauch mit Wasserpistolen am Strand?» «Wo denkenSie hin, Herr Hagen-Rundkorn. Die beiden habengemeinsam ein Dampfbad genommen und spielengerade eine Partie Tischtennis.» Haettenschweilersteckte sich einen Finger ins Ohr. «Ich korrigieremich, bei Satzgleichstand haben sich die beidenauf ein Unentschieden verständigt und haben mei-nen Kollegen informiert, dass der Leiter der chine-sischen Zollbehörde ihnen empfohlen hat, unbe-dingt Cappuccino mit Croissant zu probieren.»

«Die beiden verstehen sich prächtig, oder, Haet-tenschweiler?» «Beste Freunde.» «Und warum darfdie Welt nichts von der gemeinsamen Verwaltungder Senkaku Inseln erfahren?» «Ach, dieser Streitist so vielseitig einsetzbar, obgleich manchmalschwer kontrollierbar. Wenn es ihn nicht gäbe,müssten die Herren in Peking, Taipeh und Tokyoihn erfinden, Herr Hagen-Rundkorn.»

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Page 15: Chemieplus 2012/10

e nach Industriezweig und Art desProzesses können unterschiedliche

Kontaminationsformen schädlichen Einflussauf Produkte haben. Laut einer Studie desFraunhofer Instituts für Produktionstechnikund Automatisierung (IPA) stellen Partikelmit Grössen im Submikrometer-Bereich dasgrösste Problem bei der sauberen Herstel-lung dar, gefolgt von molekularer Kontami-nation (Ausgasung), elektrostatischer Entla-dung und mikrobiologischer Kontamination.Aufgrund der besonderen Herausforderunghinsichtlich Partikel- und molekularer Kon-tamination bleibe die Halbleiterindustrie dertechnologisch und wirtschaftlich führendeAnwendungsbereich der Reinheitstechnolo-gien. Dies stellte Udo Gommel vom Fraun-hofer-IPA in seinem Einführungsvortrag amInternational Symposium on ContaminationControl ICCCS 2012 fest, das vom 3. bis 7.September 2012 an der ETH Zürich statt-fand. Die Halbleiterindustrie ist indes nichtder einzige starke Treiber der Reinheitstech-nologien; in drei Fallstudien beleuchteteGommel speziell die AnwendungsbereicheLife Sciences-Industrien, Raumfahrt undAutomobilindustrie.Im Life Sciences-Bereich geht der Trend zu«massgeschneiderten», auf den «Kunden»zugeschnittene Therapien. Für hocheffizien-

J

te Krebstherapien werden z. B. massge-schneiderte Zytostatika – Medikamente,welche die Zellteilung verhindern – benö-tigt. Der Life Sciences-Zweig Medizinaltech-

nik, der bereits ein weltweites Umsatzvolu-men von rund 200 Milliarden Euro gene-riert, wird Prognosen zufolge jährlich umweitere 2 bis 3 Prozent zulegen. Weil medi-

I N TE R N A TI O N A L S Y M P O S I U M O N C O N TA M I N A TI O N C O N TR O L , I C C C S 2 0 1 2

Die Kontrolle wird lückenlosDie Halbleiterindustrie ist wohl immer noch der wichtigste, aber längst nicht mehr der einzige technologische undwirtschaftliche Treiber der Reinheitstechnologien. In den Life Sciences verbessern innovative Systeme unter anderemdie Kontrolle der mikrobiologischen Kontamination. Über die neuesten Entwicklungen und Trends in allen Teilbereichender Reinraumtechnik diskutierten kürzlich Experten aus aller Welt am ICCCS 2012 in Zürich.

R A L F M A YE R

ICCCS-Organisator: Hans Zingre, Präsident von SwissCCS, begrüsste die Teilnehmer des internationalenSymposiums. (Bilder: Lea Hildebrand)

r e i n r a u m t e c h n i k CHEMIE PLUS 10-2012 1 3

Page 16: Chemieplus 2012/10

zintechnische Geräte (Apparate, Implantate,Instrumente usw.) häufig in direkten Kon-takt mit menschlichem Gewebe kommen,verdienen die Infektionsrisiken durch Mi-

kroorganismen höchste Aufmerksamkeit.Dass man diese Risiken trotz vielfältiger Ge-setzesvorschriften längst nicht im Griff hat,zeigt laut Gommel u. a. die Zunahme von

Spitalinfektionen: Allein in deutschen Spitä-lern werden jährlich zirka 500000 nosoko-miale Infektionen festgestellt, davon endenrund 1000 tödlich. Immer häufiger müssenmedizintechnische Geräte aus dem Verkehrgezogen werden; von 2001 bis 2011 veran-lasste die US-amerikanische Behörde FDAin diesem Bereich 243 Rückrufaktionen, wo-bei in 64 Fällen Reinheitsprobleme denGrund lieferten. Aufgrund von Entzündun-gen und Abwehrreaktionen, z. B. in Zusam-menhang mit Implantaten, entstehen alleinden deutschen Kostenträgern Nachbehand-lungskosten von rund 7 Milliarden Euro proJahr.Die Reinheitskontrolle hinkt diesen Ent-wicklungen zurzeit hinterher. Unter ande-rem kritisiert Gommel, dass Reinigungs-und Sterilisationsmethoden lediglich mitqualitativen Verfahren wie etwa visuellerInspektion validiert werden. Dieser qualita-tive Ansatz habe häufig allein die Überein-stimmung mit standardisierten Prozessenim Blick. Der Fraunhofer-Forscher empfiehltin diesem Zusammenhang, «über den Tel-lerrand» hinauszudenken. Neue Messtech-

Diskussionen und «Networking» im Foyer des Maschinenlaboratoriums der ETH Zürich.

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Page 17: Chemieplus 2012/10

niken ermöglichten neue Ansätze, um quantitative Reinheitsprüfun-gen in Bezug auf kritische Kontaminationen einzuführen. So sei esheute möglich, biotische und abiotische Partikel sowie Dünnfilm-Kontaminationen auch auf komplex gestalteten Oberflächen quanti-tativ zu messen.

Messtechnische InnovationenEtablierte und neue Monitoring-Methoden waren denn auch Gegen-stand zahlreicher Vorträge am ICCCS 2012, das in Vorträgen, Sessi-ons und Workshops den gesamten thematischen Rahmen der Kon-timinationskontrolle, vom Anlagendesign über Standardisierung,Messtechnik, Life Sciences, Forschung & Entwicklung, Filtration bishin u.a. zum Spezialthema Nanotechnologie abdeckte. Dabei erwie-sen sich die Schweizer ICCCS-Organisatoren, der VerbandSwissCCS und das Institut für Quantenelektronik der ETH Zürich,nicht nur als gute Gastgeber der aus aller Welt angereisten Rein-raumtechnik-Experten –, vielmehr wurde am Symposium auchdeutlich, dass Schweizer Forschungseinrichtungen und Firmen ex-zellente Beiträge zur Weiterentwicklung der Reinraumtechnik lie-fern. So stellte etwa Beat Glauser von der MBV AG, Stäfa, einekomplett neue Methode zur kontinuierlichen Messung der biologi-schen Luftkontamination in Isolatoren und RABS-Systemen (Res-tricted Access Barriers Systems) vor. Üblicherweise werden Mikro-organismen in der Luft heute in zwei Stufen gemessen: Ein aktiverProbensammelkopf sammelt die Teilchen ein; in einem zweitenSchritt werden die gesammelten Mikroben in einer Agar-Schale kul-tiviert und ausgewertet. Der Nachteil dieses Vorgehens liegt lautGlauser darin, dass dem Sammelkopf nur eine begrenzte Zeit von10 Minuten für einen Sammelvorgang zur Verfügung steht. Diekontinuierliche Überwachung eines längeren Prozesses, wie er inIsolatoren und RABS häufiger stattfindet, ist durch eine solche «Mo-mentaufnahme« kaum möglich. Man behilft sich mit der Aufstel-lung zusätzlicher Agar-Schalen, die mehrere Stunden lang «passiv»Luftkeime einsammeln, deren Sammeleffizienz aber äusserst gering

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Cleanzone vor dem StartBis zum Stichtag 1. September hat die Reinraum-Akademie Bewer-bungsunterlagen für den erstmals ausgeschriebenen «CleanroomAward» entgegengenommen. Unter den knapp 20 Einsendungen vonFirmen und Einzelpersonen aus Deutschland, den Niederlanden, Bel-gien, Schweden, Grossbritannien und der Schweiz hat die Fachjury nunfünf Finalisten ausgewählt:■ die Palas GmbH mit einem Referenz Aerosol System zum Kalibrieren

von Partikelzählern■ die TU Graz mit ihrem Universitätslehrgang Reinraumtechnik■ die AAF-Lufttechnik GmbH mit einer neuen Generation der

Filtertechnik■ die Technology of Sense B.V. aus dem niederländischen Groningen

mit einem System zur Überwachung von Partikelablagerungen■ die Colandis GmbH mit ihrem Projekt, Kunst in den Reinraum zu

bringen.Den Gewinner des «Cleanroom Award» ermitteln die Besucher derCleanzone, der internationalen Fachmesse für Reinraumtechnologie,die erstmals am 24. und 25. Oktober 2012 in Frankfurt am Main statt-findet. An der Cleanzone treffen sich Entscheider aus den BereichenChemie, Medizin, Pharma, Lebensmittel, Nano-, Optik- und Lasertech-nologie, Mikroelektronik, Automobil, Luft- und Raumfahrttechnik: DieFachmesse mit Kongress ist der neue Termin für alle Unternehmen undBranchen, die Reinräume bereits einsetzen oder jetzt planen, dies zutun. www.cleanzone.messefrankfurt.com

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Page 18: Chemieplus 2012/10

ist. Die aktive Sammelzeit kann dadurch er-höht werden, dass man das Totalvolumenfraktioniert, also mehrere kleinere Probenüber regelmässige Zeitintervalle hinweg ein-sammelt (Sequential Sampling = SQS). Ei-ne lückenlose Prozessüberwachung kannaber auch dieses Verfahren nicht leisten.

Kontinuierliche Messung von LuftkeimenDie MBV AG hingegen führt nun eine Me-thode ein, die laut Glauser eine kontinuierli-che Probensammlung über 4 Stunden hin-weg ermöglicht, ohne dass sich die Sammel-effizienz gegenüber der klassischen Metho-de verringert.Die aktive Sammlung von Luftkeimen er-folgt nach dem Impaktionsprinzip, das sichdie Trägheit der Luftpartikel zunutze macht:Passiert der Luftstrom eine Verengung (inForm einer perforierten Platte am Kopf desMessgeräts, so wird er beschleunigt. Wäh-rend die Luftmoleküle nach dem Engpassdie Richtung ändern können, fliegen dieLuftkeime geradeaus weiter. Sie prallen aufdie Agarschale unterhalb des Sammelkopfsund dringen in das Nährmedium ein. Daseingesammelte Volumen berechnet sichnach der einfachen Formel:

Volumen = Flussrate x Zeit

Je kleiner der verengte Bereich (AEngpass),desto mehr Geschwindigkeit muss die Luftbei der Passage (vEngpass) aufnehmen, womitungefähr auch die Aufprallgeschwindigkeitan der Agaroberfläche beschrieben wird.

vEngpass= Flussrate/AEngpass � vAufprall

Die Aufprallgeschwindigkeit definiert dieSammeleffizienz. Je höher die Aufprallge-

schwindigkeit, desto weniger Masse ist nö-tig, um die zum Einfangen benötigte Träg-heitskriterien zu erfüllen. Dies wiederum er-weitert das Grössenspektrum der eingesam-melten Partikel.Bei dem neuen Messsystem sollte die Sam-melzeit erhöht werden, ohne die Sammelef-fizienz (Aufprallgeschwindigkeit) zu verrin-gern, sodass die Ergebnisse mit den Resulta-ten aus klassischen Messungen mit kurzenSammelzeiten vergleichbar sind. Gemässobiger Formel bleibt die Aufprallgeschwin-digkeit unverändert, wenn die Flussrate unddie Enpass-Fläche um den gleichen Faktorverringert werden. Je geringer die Flussrateist, desto länger dauert die Sammlung/Mes-sung eines bestimmten Volumens.

Umgebungsluft Die Reduktion der Engpass-Fläche erfolgtdurch eine Verringerung der Anzahl Perfo-rationslöcher. Damit wird aber auch be-wirkt, dass die Luftströme nur einen extremkleinen Teil der Agaroberfläche direkt kon-taktieren. Dies würde zu einem übermässi-gen Wasserverlust unter den Luftströmenführen, und die Überlebensrate der Mikro-organismen würde an diesen Sammelstellenabnehmen. Als Lösung für dieses Problemlässt MBV in ihrem neuen Messgerät dasAgargefäss rotieren. Auf diese Weise er-zeugt jedes der entlang des Radius positio-nierten Löcher auf der Agarplatte einenRing anstatt eines einzelnen Punktes. DieBerührungsfläche für den Luftstrom wirdsomit drastisch erhöht. In dem neuen Gerätunterstützt ein neu entwickelter Sammel-kopf die Rotation des Agargefässes.Beat Glauser stellte in Zürich eine Ver-gleichsstudie vor, in der jeweils die gleicheMenge Umgebungsluft eingesammelt und

auf Luftkeime untersucht wurde – erstensmit einem herkömmlichen Messgerät(10 Minuten Sammelzeit), zweitens perSQS-Verfahren mit dem gleichen Messgerät,und drittens mit dem neu entwickeltenMessgerät (unterschiedlich lange Sammel-zeiten bis zu 4 Stunden). Ergebnis: In denkontinuierlichen Messungen mit bis zu2000 l Luftvolumen und Sammelzeiten biszu 4 Stunden wurde die gleiche Sammeleffi-zienz erzielt wie beim heute üblichen Mess-verfahren. Anders ausgedrückt: Die konti-nuierliche Messung mit aktiver Sammlungder Luftkeime funktioniert gut.

Laserplatten im ReinraumEin weiteres Beispiel für einen innovativenmesstechnischen Ansatz beschrieb GordonFarquharson von der britischen Firma Criti-cal Systems Ltd. Das von ihm vorgestellteneue System erzeugt im Reinraum «Platten»aus Laserlicht (laser sheets). Luftpartikelstreuen das Laserlicht. Eine Spezialkameranimmt das gestreute Licht auf. Das ange-schlossene Bildverarbeitungssystem zeigtdie Luftpartikel als weisse Punkte in der re-alen Laborumgebung an. Laut Farquharsoneignet sich das Laserplatten-System dafür,Kontaminationsereignisse oder auch denLuftstrom im Reinraum zu visualisieren.Und – wohl die interessanteste Applikation:Mit dieser Technologie lassen sich in Echt-zeit Partikel zählen, wenn sie kritische Be-reiche in einem Reinraum passieren.Das Internationale Symposium der Interna-tional Confederation of Contamination Con-trol (ICCCS) wird im Zwei-Jahres-Rythmusausgetragen. Das nächste Symposium findet2014 in Südkorea statt. ■

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Mit einem weltweiten Umsatz von 138 Mil-larden US-Dollar (2011) decken Biopharma-zeutika bereits heute einen bedeutendenTeil des gesamten Pharmamarktes ab; inden nächsten Jahren werden weitere zwei-stellige Wachstumsraten in diesem Segmenterwartet. Die biopharmazeutische Produk-tion, an die höchste Sterilisationsansprüchegestellt werden, ist aufwendig. Häufige An-lagen-Umrüstungen sind verbunden mitkomplexen Reinigungs- und Wartungspro-zessen. Zunehmend werden daher kosten-und zeitsparende Single-use-Technologien,die zudem das Risiko von Kreuzkontamina-tionen reduzieren, zu einer valablen Alter-native für biopharmazeutische Produzentenund Entwickler.Der Trend geht zu möglichst komplettenSystemen, in denen ausser dem Bioreaktorsämtliche Komponenten und Armaturendem Einweg-Prinzip folgen. Um sichere, re-produzierbare Prozesse zu realisieren, soll-ten zukünftige Single-use-Anlagen weitge-hend automatisierbar sein. Diesem Anwen-derwunsch trägt der Komponenten- undSystemhersteller GEMÜ nun mit einer Neu-entwicklung Rechnung – dem weltweit ers-ten Single-use-Membranventil . «Wir habendieses neue Produkt gemeinsam mit Kun-den entwickelt», erklärt Berndt Haidt, LeiterKey-Account Management der GEMÜ Grup-pe. Das neue Einwegventil soll weltweit inForschungs-, Pilot- und Produktionsanlagenzum Einsatz kommen. Ein entscheidenderVorteil des neuen Single-use-Membranven-tils liegt laut Haidt darin, dass der Ventilkör-per nach jedem Einsatz von dem (mehrfachverwendbaren) pneumatischen Antrieb ge-trennt werden kann. Dabei verhindert eineSollbruchstelle die Mehrfachbenutzung desVentilkörpers. Eine auf dem Ventilkörperverschweisste Membran trennt das Betriebs-medium hermetisch von der Umgebung ab.Schnell und sichere Ventilwechsel sind so

kein Problem. Wichtig für biopharmazeuti-sche Prozesse: Die aus innovativen Kunst-stoffen hergestellten Ventilkörper sind gam-ma-sterilisierbar. Der Prozess wird über denpneumatisch gesteuerten Ventilantrieb gere-gelt, und bei Bedarf kann der Antrieb auchRückmeldungen an die Anlagenüberwa-chung senden. So steigert das Single-useDisposable Valve (SUDV) von GEMÜ die Re-gelbarkeit und Dokumentierbarkeit pharma-zeutischer Prozesse und vereinfacht letzt-endlich deren Validierung.

Anspruchsvolles ReinraumkonzeptProduziert wird das neue Single-use-Mem-branventil im neuen Reinraumwerk derGEMÜ-Gruppe im luzernischen Emmen. Mitdem am 21. September 2012 feierlich eröff-neten neuen Fertigungswerk hat GEMÜSchweiz seine Kapazitäten für die Herstel-lung von Medizinaltechnik-Produkten ausKunststoff markant erhöht. Ausserdem wer-den an dem neuen Standort die High-Puri-ty-Produkte der Gruppe gefertigt. Dies sindVentile, Messgeräte, Verbindungselemente

und Systemlösungen, die für das CriticalFluid Management, u. a. in den BereichenPharmazie, Bio- und Gentechnologie, Mikro-elektronik und in der Halbleiterherstellungzum Einsatz kommen. Die High-Purity-Pro-dukte werden in Emmen unter Reinraumbe-dingungen gespritzt, gereinigt, montiert, ge-prüft und verpackt. Als Werkstoffe kommenhochreine Spezialkunststoffe wie PFA (Per-

N E U E S G E M Ü - R E I N R A U M WE R K I N E M M E N

Innovative Produkte aushochmodernen ReinräumenEiner der grössten Reinräume der Schweiz ist jetzt im Kanton Luzern in Betrieb gegangen: In ihrem neuen Reinraumwerkin Emmen produziert die GEMÜ-Gruppe medizinaltechnische Geräte aus Kunststoff sowie hochreine Ventil-, Mess- undRegelsysteme. Einen Schwerpunkt bildet die Produktion der innovativen Einweg-Ventile von GEMÜ, die dem Trend zuSingle-Use-Technologien in der Biopharmazie neue Impulse geben dürfte.

R A L F M A YE R

Das GEMÜ-Fertigungswerk in Emmen umfasst eine Reinraumfläche von 3200 Quadratmetern.

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fluoralkoxyalkan) und PVDF (Polyvinyliden-fluorid) sowie hochreines PP (Polypropylen)zum Einsatz.In ihrem neuen Werk haben GEMÜ Schweizund die insgesamt 77 am Bau beteiligtenFirmen ein höchst anspruchsvolles Gebäu-de- und Reinraumkonzept umgesetzt, fürdas am bestehenden Schweizer GEMÜ-Standort in Rotkreuz ZG weder der nötigePlatz noch die gebäudetechnischen Voraus-setzungen gegeben waren.

Zeichen stehen auf Wachstum«Die Reinraumbranche ist ein Industrie-zweig mit Zukunft», lautete der Tenor beider feierlichen Werkseröffnung am 21. Sep-tember, und der Bau in Emmen stehe fürdie neusten Trends in dieser Zukunftsbran-che. Der Reinraumgedanke sei im gesamtenGebäude umgesetzt worden, betonte Mi-chael Waser, Leiter Betrieb/Infrastrukturvon GEMÜ Schweiz –, angefangen von ei-ner speziellen Schleusentechnik für die

Lastwagen-Abfertigung, über sämtliche Ar-beitsbereiche und Werkzonen, bis hin zureigentlichen Reinraumproduktion. Selbstver-ständlich werden alle Mitarbeiter dem Rein-raumkonzept entsprechend geschult. GEMÜbeschäftigt in Emmen derzeit 50 Mitarbei-tende, die von Rotkreuz an den neuenStandort zügelten.Aktuell sind erst rund 40 Prozent der mögli-chen Kapazität in Emmen ausgebaut. Dasist so geplant, denn die GEMÜ-Verantwortli-

Sämtliche Bereiche, wie etwa das Lager, sind nach dem Clean-Production-Prinzipausgeführt und in den Gesamtablauf integriert.

High-Purity-Komponenten wie dieses Ventil gehören zu den Produktionsschwer-punkten im neuen GEMÜ-Werk.

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chen rechnen in den Segmenten Medizinal-technik und High-Purity mit weiteremWachstum. Aufgrund seiner vielfältigen Ei-genschaften und seiner hohen Leistungsfä-higkeit bevorzugen viele Anbieter von Medi-zinprodukten inzwischen Kunststoff, im Ge-gensatz zum ursprünglich in der Branchegebräuchlichen Metall. «Wir fördern diesenTrend durch innovative Produkte sowieeiner moderne Produktion», sagt AndréSchüpfer, Geschäftsführer GEMÜ Schweiz.Ein Gang durch die Fertigung lässt erahnen,dass hier noch reichlich Platz für Expan-sion vorhanden ist: Allein der Hygienebe-reich für Spritzgiess- und Montagetechnikerstreckt sich über 2500 Quadratmeter,rund 1800 Quadratmeter sind für die Spritz-giesstechnik Reinraum ISO 8 (in operation)klassifiziert, weitere 1000 Quadratmeter mitebenfalls Reinraum ISO 8 (in operation) fürdie Montagetechnik reserviert. Überdieskann dieser Bereich lokal auf Reinraum-klasse ISO 6 erhöht werden.Insgesamt 23 Spritzgiessmaschinen mit ei-ner Schliesskraft von 35 bis 300 Tonnenwarten hier auf ihren Einsatz. Das Leis-

tungsspektrum umfasst die Fertigung vonMedizintechnik-Produkten, die Single-useDisposable Valve-Fertigung sowie die High-Purity-Fertigung, und schliesslich die Rein-raum-Montage von Baugruppen oder End-produkten und die Verpackung nach Kun-denanforderung. Dafür steht eine umfang-reiche Ausrüstung auf dem neusten techni-schen Stand zur Verfügung. Ein lückenlosesQualitätsmanagement, etwa mit Tests durchunabhängige Prüflabors und Anwender,stellen die gleichbleibende und reproduzier-bare Qualität sicher. «In allen Bereichen ha-ben wir eine hochqualifizierte Belegschaftim Einsatz», sagt Waser. «Und natürlich er-füllen wir alle erforderlichen Validierungenund Zertifizierungen, die unsere derzeitigenund zukünftigen Produkte vorweisen müs-sen.»

Präzise und flexibelSystemlösungen in Kunststoff sind das Spe-zialgebiet von GEMÜ Schweiz, Reinraum-qualität steht bei den Produkten an ersterStelle. Ventile wie Messgeräte werden wei-testgehend automatisch produziert, mon-

tiert und versandfertig konfektioniert. Sowerden Kontaminationsrisiken von vornehe-rein ausgeschlossen und die internationalenStandards – insbesondere SEMI Doc. 57-0301– erfüllt. Soll auf Wunsch manuell montiertwerden, seien auch hier speziell ausgebilde-te Mitarbeiter im Einsatz, hiess es bei GE-MÜ in Emmen. Zum Heizen wird die Tech-nik der Wärmerückgewinnung genutzt.Auch Wärmepumpen sind im Einsatz. «Da-mit sind wir in Emmen auch energetisch aufdem neuesten Stand», betont Waser.Das neue Fertigungswerk erlaube es demUnternehmen, noch flexibler auf die Kun-denbedürfnisse zu reagieren. Wegen derkurzen Entfernung von lediglich zirka 15Autominuten sei zudem ein schneller Aus-tausch zwischen den beiden SchweizerStandorten gewährleistet.Das deutsche Familienunternehmen GEMÜbeschäftigt weltweit rund 1300 Mitarbeiter,davon rund 150 in der Schweiz. Im kom-menden Jahr feiert das Unternehmen, dasals Pionier für Kunststoff-Ventile startete,sein 50-Jahre-Jubiläum. ■

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ontaktlinsenträger wissen es: Aufder Oberfläche ihrer Haftschalen la-

gern sich Eiweisse ab, und ohne entspre-chende Vorkehrungen würden sich auf ihrauch schnell Bakterien ansiedeln. Die Fol-gen können dramatisch sein: Entzündungender Bindehaut sind dabei noch die harmlo-seren. Doch solche Probleme beschränkensich längst nicht nur auf Kontaktlinsen.Überall dort, wo die Biologie auf Oberflä-chen trifft, passiert das, und schnell entste-hen auf ihnen stabile Filme, sogenannteBiofilme, die schliesslich eine ganze Anzahlunterschiedlichster Organismen beherber-gen können, die sich gegenseitig vor Angrif-fen von aussen schützen und denen deshalbnur noch mit immer drastischeren Mittelnbeizukommen ist. Den Hygiene-Fachärztenin Spitälern – so denn vorhanden – bereitetdies zunehmend Kopfzerbrechen. Denn nurwenige Oberflächenmaterialien in der Medi-zin und der Medizintechnik sind in der La-ge, von sich aus eine solche Besiedelung zuverhindern oder wenigstens einzudämmen.

PEG hält Oberflächen sauberAuch im Bereich der Endoprothesen kanndies zur Katastrophe führen, und Stent-Trä-ger leben mit dieser latenten Angst davor.Denn wenn in die Stents, die kleinen Pro-thesen, die ihre verengten Herzkranzgefässeweiten und offen halten sollen, sich biologi-sches Material anhaftet und Zellen einwach-

Ksen, sind sie schnell wieder wirkungslos,und neuerliche Operationen dann unaus-weichlich.Aber auch im Bereich der Analytik und derSensorik braucht es biokompatible Oberflä-chen, weil dort die Adsorption von Eiweiss-körpern und anderen Makromolekülen dieMessergebnisse schnell verfälschen würde.Deshalb wird fieberhaft nach Lösungen ge-sucht. Im Bereich organischer Polymere istspeziell Polyethylenglykol (PEG) bekanntdafür, dass eine Oberfläche aus dieser Sub-stanz Proteine abstösst und Bakterien da-von abhält, an ihr anzuhaften.

PEGs für SAMsDiese Eigenschaft wollte man sich am Insti-tut für Angewandte Physikalische Chemieder Uni Heidelberg zunutze machen. Langeschon arbeitet man dort, im Arbeitskreisvon Prof. Dr. Michael Zharnikov, mit ausselbstorganisierenden Monolagen bestehen-den Oberflächenfilmen und Membranen(SAM; self-assembled monolayer). Diesenun mit einer zusätzlichen Schicht PEG zu«veredeln», war die Aufgabe von NikolausMeyerbröker. Gleichzeitig sollte er heraus-finden, welches PEG die besten Abstos-sungsreaktionen zeigen würde.Zielsetzung war, für die Transmissionselek-tronenmikroskopie (TEM) eine Trägerfoliezu entwickeln, die mit den zu untersuchen-den Proteinen so wenig wechselwirkt, dasseine Änderung ihrer Tertiärstruktur ausge-

schlossen werden kann. Gleichzeitig durfteauch die neue Folie selbst die Messungnicht beeinflussen, sollte also für die Elek-tronen so gut wie unsichtbar sein. Das setz-te voraus, dass sie einerseits extrem dünnund trotzdem widerstandsfähig und reiss-fest sein musste, und dass andererseits kei-ne schweren Elemente im Polymer vorhan-den sein durften, weil diese die elektronen-mi-kroskopische Aufnahmen verfälschenwürden.

Biphenyl-Teppich auf GoldDie Aufgabe wurde von ihm Schritt fürSchritt so gelöst: Als Basis für den Aufbauder Membran diente ihm eine Goldoberflä-che, die er direkt auf einen polierten Silizi-umwafer aufdampfte. Diese Oberfläche ver-brachte er für 72 Stunden in eine verdünnteLösung von 4’-Nitro-1,1’-biphenyl-4-thiol(NBPT). Dabei verknüpfen sich die Biphe-nyle über ihre Thiolgruppe stabil mit derGoldoberfläche – dicht an dicht wie einTeppichflor.Schon diese Anordnung stellt einen dichtgepackten Oberflächenfilm dar, der abernur zusammen mit seiner Unterlage stabilist; ablösen von seinem Träger könnte mandiesen Film deshalb nicht, ohne ihn dabeizu zerstören.Mit einem Trick gelingt es aber, diesen Filmzu stabilisieren: In einer Vakuumatmosphä-re wird er mit Elektronen beschossen. Dabeivernetzen die Biphenyle, die wie Achter ne-

N E U E TR Ä G E R - M E M B R A N E N F Ü R TR A N S M I S S I O N S E L E K TR O N E N M I K R O S K O P I E

Biokompatible Membranen aus der TubePolyethylenglykol in der Oberfläche neuartiger Träger-Membranen für die Transmissionselektronenmikroskopie soll dieAbbildung von Makromolekülen und Zellen deutlich verbessern, weil die Substanz Proteinadsorption und damit einestrukturverändernde Denaturierung weitgehend verhindert.

J O A C H I M S TU B E N R A U C H

Membranen aus der Tube: DieReaktion funktioniert so einfach wieein Zweikomponenten-Kleber aufEpoxid-Basis. Dabei wird eineZweikomponenten-Lösungmultifunktioneller PEG-Oligomereauf ein Sub-strat aufgebracht.

(Bild: APC Heidelberg, Meyerbröker)

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beneinander auf der Goldoberfläche stehen,zu einer stabilen dreidimensionalen Poly-merstruktur.Dieser Film kann jetzt von der Oberflächeabgelöst werden und als freistehende Mem-bran fungieren. Der Elektronenbeschusszeigt neben der Vernetzung auch einenzweiten Effekt: Die endständigen Nitrogrup-pen wandeln sich in Aminofunktionen um.Diese reaktiven Kopfgruppen reagieren an-schliessend mit einer endständigen Epoxy-gruppe im PEG-Molekül. Diese Reaktionwar dann besonders erfolgreich, wenn Mey-erbröker die PEG-Lösung mittels einer Rota-tionsbeschichtung (spin-coating) auf die Bi-phenyloberfläche aufbrachte und sie mehre-re Stunden auf 70 Grad Celsius erwärmte.Nach dem Entfernen von überschüssigemPEG war die erwünschte Oberfläche fertig-gestellt.Um schliesslich die freistehende Membranzu erhalten, erwies es sich als vorteilhaft,wenn vorher in einer zweiten Rotationsbe-schichtung Polymethylmethacrylat (PMMA)auf die PEG-Schicht aufgetragen wurde.Taucht man nun das Ganze vorsichtig inWasser, löst sich die Goldschicht problem-los vom Wafer. Lässt man schliesslich diesePMMA/PEGx-ABPT/Au-Formation auf einealkalische Thiosulfatlösung aufschwimmen,die Eisenionen als mildes Ätzmittel enthält,löst sich die Goldlage vom Polymerfilm ab.In einem letzten Schritt wird der Film miteinem Träger abgefischt und mit Acetonvom PMMA befreit.In dieser Form konnten die HeidelbergerForscher die Membran auf das Objektgittereines TEM-Gerätes aufbringen.Entsprechende Untersuchungen konntenschnell zeigen, dass die Proteinresistenz der

Membran ab einer Molmasse von 2000Gramm komplett ausgeprägt ist. Das ent-spricht etwa 45 Ethylenglykol-Einheiten.Die weiteren Ergebnisse der Arbeit bewie-sen, dass der Einsatz dieser neuen Membra-nen in transmissionselektronenmikroskopi-schen Studien zu einer deutlichen Verbesse-rung führen würde, was die Auflösung unddie Verlässlichkeit der Aussagen über dieStruktur der biologischen Untersuchungsob-jekte betrifft.

Filme aus der TubeZudem könnten mit dieser Membran be-filmte Grids in absehbarer Zeit kommerziellzur Verfügung gestellt werden. «Die relativeinfache Präparation liesse es aber auch zu,die PEGylierten und PMMA-geschützten

Goldfilme als solche anzubieten», sagt Mey-erbröker. «Für die Membranherstellung sinddann nur noch verbreitete Laborchemika-lien (KJ, Jod, Aceton und Methanol) und et-was handwerkliches Geschick notwendig.»Um damit aber Oberflächen biokompatibelzu machen, etwa Kontaktlinsen, wird wohlein anderer Membrantypus erfolgverspre-chender sein, ein ultradünnes PEG-Hydro-gel, das ebenso wie die ABPT-PEG-Mem-bran ab einer Dicke von 20 nm freistehend,aber wesentlich einfacher herzustellen ist,ganz ohne Ultrahochvakuum. Meyerbröker:«Die Reaktion funktioniert so einfach wieein Zweikomponenten-Kleber auf Epoxid-Basis: Eine Zweikomponenten-Lösung mul-tifunktioneller PEG-Oligomere wird auf einSubstrat aufgebracht. Fertig.» ■

Die neue PEG-Membran auf einem Trägergitter.Elektronenmikroskopische Aufnahme.

(Bild: APC, Uni Heidelberg.

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ie rund 50 Teilnehmenden erwarteteein abwechslungsreiches Programm,

wobei es die Akteure verstanden, jedemProgrammpunkt seine eigenen, ganz spe-ziellen Akzente zu verleihen.

Referenzstandards für sensibe AnwendungenMario Pasquier gab einen kurzen Einblickin die Aktivitäten der Lipomed AG. Dasnoch junge, komplett unabhängige Unter-nehmen mit Hauptsitz in Arlesheim BLsteht auf zwei Standbeinen: Zum einen ent-wickelt, produziert und vermarktet die Li-pomed AG Pharmazeutika, wobei der Fokusauf Nischenprodukten zur Behandlung sel-tener Krankheiten liegt. Zum anderen hatsich Lipomed auf Herstellung und Vertriebvon gebrauchsfertigen Referenz-Standardsspezialisiert. Die in Arlesheim produziertenStandards werden an Analytiklabors rundum den Globus geliefert, der Vertrieb erfolgtüber eigene Tochtergesellschaften inDeutschland, Österreich und den USA, bzw.über ein weltweites Netz von Vertriebspart-nern. Wie Mario Pasquier, Vizepräsidentder Lipomed AG, erklärte, ist das Unterneh-men derzeit in rund 50 Ländern tätig. Refe-renzstandards sind hochgradig reine, kali-bierte Substanzen; sie dienen dem Analyti-ker als «Vergleichsmaterial» beispielsweise

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bei der Identifikation unbekannter Probenoder bei der Überprüfung der Reinheit oderQualität von Produkten. Die qualitätivhochwertiger Referenzstandards von Lipo-med kommen z. B. beim therapeutischenWirkstoff-Monitoring sowie in sensiblen Be-reichen wie der forensischen und klinischenToxikologie sowie der forensischen Drogen-analytik zum Einsatz.Das Lipomed Referenzstandard-Sortimentumfasst denn auch eine Reihe von Sub-

stanzklassen, die man auch aus der «Gift-und Drogenküche» kennt, wie z.B. Alkohol,Amphetamine, Barbiturate, Cannabinoide,Kokain, Halluzinogene, Opiate und Sterio-de. Ebenso stellt Lipomed deuterierte Analo-ga dieser Substanzen sowie Metabolite, wiez.B. Glucuronide und Sulfate, zur Verfü-gung. Abnehmer der Referenzstandards(Lösungen und Pulver) aus Arlesheim sindu.a. Polizeilabors, Zolllabors, gerichtsmedi-zinische Institute, FBI-Labors, aber z.B.

« C H E M I E P L U S » - F E I E R A B E N D - E VE N T B E I C A M A G I N M U T TE N Z

Doping, DC und gute GesprächeDie ebenso spannenden wie informativen Vorträge sowie rege Diskussionen prägten den «Chemie plus»-Feierabend-Event, der am 29. August bei Gastgeber CAMAG in Muttenz stattfand. Referenten wie der Schweizer Doping-Experte HansHoppeler würzten den schmackhaften Informationsmix zudem mit einer wohldosierten Prise Humor.

R A L F M A YE R

Prof. Dr. Hans Hoppeler beschrieb das «Dilemma des Dopings».

Spannende Vorträge: Die Teilnehmenden des «Chemie plus»-Feierabend-Eventserwartete ein abwechslungsreiches Programm.

Podiumsdiskussion mit (v. l.): Prof. Dr. Hans Hoppeler, Mario Pasquier, VizepräsidentLipomed AG, und Ralf Mayer, Chefredaktor «Chemie plus».

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auch die pharmazeutische Industrie sowieAuftragsforschungsinstitute. Pasquier zufol-ge hat sich Lipomed in den genannten Be-reichen als führender Lieferant von Refe-renzstandards etabliert. Auf Basis des vor-handenen Know-hows nimmt die Firmanun weitere Applikationen und Kunden-gruppen ins Visier. Man strebe den Einstiegin die Doping-Analytik an, sagte Pasquier.Was dieses Vorhaben anbetrifft, so fand derLipomed-Manager am «Chemie plus»-Feier-abend-Event einen geeigneten Ansprech-partner – in der Person von Prof. Dr. HansHoppeler.

Was ist Doping?Der Mediziner Hans Hoppeler ist Abtei-lungsleiter am Institut für Anatomie derUniversität Bern und darüber hinaus einerder erfahrensten Anti-Doping-Experten derSchweiz, der u.a. durch seine Publikationenzum Doping-Thema auch internationalesRenommee erlangte. Hoppeler präsidiertedie frühere Fachkommission für Dopingbe-kämpfung von Swiss Olympics, heute ist erals Mitglied der Disziplinarkammer u.a. fürdie angemessene Bestrafung von Doping-sündern verantwortlich. In seinem ebensoinformativen wie unterhaltsamen Vortragsowie in der anschliessenden Podiumsdis-kussion machte Hoppeler klar, dass das aufden ersten Blick einfach strukturierte Do-pingthema so einfach nicht ist. Schon dieDefinition, wann ein Fall von verbotenemDoping vorliegt, hält Fallstricke bereit. Sogilt bereits der Versuch, eine verbotene Sub-stanz einzunehmen oder deren blosser Be-sitz als Doping. Mitunter kann ein Sportler

sogar bestraft werden, wenn das Doping-mittel gar nicht in seinen Besitz gelangt. Ei-nen solchen Fall hatte kürzlich die Diszipli-narkammer zu behandeln: Der SchweizerZoll hatte Anabolika und weitere Substan-zen in beträchtlichen Mengen abgefangen,sodass die Produkte gar nicht erst an dieAdressaten, zwei Schweizer Sportler, ausge-liefert werden konnten. Die «Dopingsünderin spe» wurden gemäss Reglement mit Sper-ren belegt. «Nach unserem SchweizerRechtsempfinden geht das fast ein wenig zuweit», gab Hoppeler zu bedenken.Schon in den Anfängen des modernenSports versprachen sich Athleten Vorteiledurch die Einnahme u.a. von Arsen, Strych-nin, Opiaten, Alkohol, Kokain, Cannabis,manche liessen sich auch hypnotisieren. Die«sportliche Karriere» der Stimulanzien (Am-phetamine, Ephedrine etc.) begann in den1930er-Jahren, und 1958 wurden die erstenanabolen Wirkstoffe (Dianabol, Testosteronetc.) bei Sportlern entdeckt. Später wurdedas Arsenal der Dopingsubstanzen sukzes-sive durch Diuretika, Betablocker sowiePeptidhormone (Wachstumshormon, Eryth-ropoetin (EPO), Insulin etc. erweitert.Das IOC schloss lange Zeit die Augen vordem pharmazeutischen Aufrüsten derOlympioniken. Aufgerüttelt wurden dieOlympia-Funktionäre schliesslich durch tra-gische Ereignisse wie etwa den Tod des dä-nischen Velofahrers Knut Jensen, der imTeam-Wettbewerb bei den OlympischenSpielen 1960 in Rom u.a. an einer ÜberdosisAmphetamin verstarb. 1967 benannte dasIOC die Medizinische Kommission, die anden Winterspielen 1968 in Grenoble und

den Sommerspielen 1968 in Mexiko erst-mals Dopingkontrollen durchführte. Späterübertrug das IOC diese Kompetenzen an dieWorld Anti-Doping Agency (WADA). Hop-peler stand und steht diesem «Outsourcing»der Verantwortung kritisch gegenüber. InMuttenz erzählte er von einer Diskusssion,die er mit dem IOC-Präsidenten JacquesRogge führte. «Ich fragte ihn, warum derIOC kein Radsport-Moratorium einführe, al-so die Radwettbewerbe von den nächstenSpielen ausschliesse, was eine naheliegendeMassnahme wäre.» Rogge habe geantwor-tet, das IOC kümmere sich um den Sport,ums Doping kümmere sich WADA.Dass sich die Anzahl positiver Dopingtestsan Olympischen Spielen stets im magereneinstelligen Bereich bewegt – 1980 in Mos-kau gab es keinen einzigen Überführten –hat laut Prof. Hoppeler politische Gründe:«Zahlreiche Länder haben ein Interesse dar-an, dass ihre Athleten nicht erwischt wer-den», so der Experte.Die verbreitete Ansicht, dass Dopingkontrol-len generell keinen Effekt hätten, stimmeaber nachweislich nicht. Beispiel Kugelstos-sen: Hoppeler zeigte eine Grafik, die für denZeitraum von 1956 bis 1998 die drei bestenKugelstoss-Resultate pro Jahr aufzeichnet.Demnach stiegen die Leistungen seit derEinführung von Dianabol als Dopingmittelim Jahr 1967 steil an. Mit der Einführungvon Wettkampfkontrollen 1976 flachte dieLeistungssteigerungskurve deutlich ab, undnach der Implementierung von Trainings-kontrollen 1992 wurden die Kugelstossersukzessive «schwächer».

Sportliches und ethisches DilemmaDas Hauptdilemma liegt laut Hoppeler dar-in, dass Doping in ausdauer- und kraftge-prägten Sportarten tatsächlich die LeistungBereichsleiter Dr. Eike Reich gab Einblick in die Tätigkeit des CAMAG-Labors.

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fördern kann – und zwar messbar. BeispielEigenblutdoping: Bereits Anfang der 90er-Jahre führte Hoppelers Team an der UniBern Retransfusionsexperimente durch. Be-standteil der Studie (die nicht in Zusam-menhang mit Doping stand), waren Leis-tungsmessungen, vor und nachdem denProbanten rote Blutkörperchen aus Eigen-blut zugeführt wurden. Ergebnis u. a.: EinenTag nach der Retransfusion von zwei Ein-heiten Blut nahm die maximale Leistung im30-Minuten-Ergometer-Test um durch-schnittlich 7,6 % (!) zu. Weitere Punkte des«Doping-Dilemmas» gemäss Hoppeler: Inmanchen Sportarten – z.B. im Radfahren –ist Doping seit Langem etabliert, zudem las-sen sich nicht alle Betrugsarten nachweisen.Ausserdem ist das Risiko des Dopings oftdeutlich geringer als die konstitutiven Risi-ken in manchen Sportarten – die fatalen Un-fälle im Strassenradfahren oder im Skisportlegen davon Zeugnis ab. Gesundheitsgefähr-dung ist also nicht per se ein gutes Argu-ment gegen Doping, auch wenn die WADAsie als eines von drei Kriterien für die Auf-nahme von Substanzen in die Dopinglisteaufführt.Immer wiederkehrenden Bestrebungen, Do-ping unter ärztlicher Kontrolle freizugeben,erteilt Professor Hoppeler indes eine klareAbsage, u. a. deshalb, weil eine Liberalisie-rung stark reguliert werden müsste. Somüssten Wirkungen und Nebenwirkungenidentifiziert, geeignete Dosen festgelegt wer-den; die dafür erforderlichen Experimentewürden wohl nirgendwo auf der Welt ge-nehmigt. Doping sei mit den in unserer libe-ralen Gesellschaft geltenden ethischen Prin-zipien nicht vereinbar, sagt der Medizinpro-

fessor. Wende ein Athlet Doping an, zwingeer seinen Konkurrenten quasi dazu, auch zudopen und beeinträchtige damit seine Ent-scheidungsfreiheit. Doping führe also in ein«ethisches Dilemma».Prof. Hans Hoppler vermittelte am Feier-abend-Event alles andere als das Bild eines«verbissenen» Dopingfahnders. Seinen Hu-mor stellte er noch einmal am Schluss derPodiumsdiskussion unter Beweis. Auf dieFrage, ob er den vielen Hobby-Bodybuildernin unseren Fitnesscentern raten würde, billi-ge Anabolika aus China zu bestellen, oderob sie doch lieber auf die zertifizierten Ori-ginalprodukte zurückgreifen sollten, meinteHoppeler: «Wenn ich dopen wollte, würdeich darauf achten, dass das Präparat min-destens für den veterinärmedizinischen Ein-satz zugelassen ist.»

CAMAG: weltweit führender Lieferant vonProblemlösungenDie nächsten Programmpunkte am «Chemieplus»-Feierabend-Event bestritt der Gastge-ber CAMAG. Marcel Hug, Leiter Sa-les & Marketing, charakterisierte CAMAG alstypisches Schweizer KMU, das weltweit ineinem Nischenmarkt tätig ist. Das 1958 ge-gründete Muttenzer Unternehmen gilt heuteals unbestrittener Weltmarktführer in derPlanar Chromatographie. CAMAG entwi-ckelt und produziert hochwertige Geräteund Software für die instrumentelle Dünn-schicht-Chromatographie (DC; engl.:TLC = Thin Layer Chromatography) bezie-hungsweise die High Performance TLC(HPTLC). Seine weltweite Sonderstellunghat sich das CAMAG-Team nicht nur als in-novativer Instrumentenhersteller, sondern

auch als Vermittler von hochspezialisiertemExpertenwissen erworben. «Unsere Kundennehmen uns als Lieferant von Problemlö-sungen wahr», betonte Marcel Hug. Im CA-MAG-Labor werden Methoden kundenspe-zifisch weiterentwickelt und auf die jeweili-gen Applikationen zugeschnitten. CAMAGgehört zu den ganz wenigen Unternehmenweltweit, die das komplette Gerätespektrumfür DC/HPTLC anbieten – von der Proben-vorbereitung, über die Chromatogramm-Ent-wicklung und Derivatisierung, bis hin zurAuswertung und Dokumentation etwa viaTLC-Visualizer, TLC Scanner oder TLC-MS-Interface. Natürlich umfasst das Sortimentauch DC-Platten und weiteres Zubehör.Die Stärken der Dünnschicht-Chromatogra-phie kommen überall dort zum Tragen, woschnelle Analysen und hohe Trennleistun-gen bei gleichzeitig geringem apparativemAufwand und niedrigem Substanzbedarf ge-fragt sind. Entsprechend vielseitig sind dieEinsatzgebiete der DC/HPTLC-Systeme vonCAMAG. Sie reichen von klinischen An-wendungen (Wirkstoff-Screening,Dopingkontrolle usw.) über Lebens- undFuttermittel, Pharma (Qualitätskontrolle,Stabilitätstests usw.), Kosmetik bis hin zuAnwendungen in der Industrie, Forensikund Umweltanalytik. Zu einem interessan-ten und lukrativen Markt hat sich gemässHug auch das relativ neu erschlossene Ein-satzgebiet «Heilpflanzen» entwickelt, nichtzuletzt aufgrund des auch im Westen zu-nehmenden Interesses an der traditionellenchinesischen Medizin.Die rund 60 CAMAG-Mitarbeiter in Muttenzproduzieren und verkaufen zirka 1700 Ge-räte und Instrumente pro Jahr, davon gehenrund 95 Prozent in den Export. Der welt-weite Vertrieb erfolgt über Vertretungen inrund 70 Ländern. In Berlin und Willming-ton (USA) betreibt CAMAG eigene Tochter-gesellschaften, die ihre Kunden unter ande-rem mit Service, Beratung und Labordienst-leistungen unterstützen.

Neue CAMAG-Kompetenz: DBSMit dem Einstieg in die DBS-Analytik hatsich der Weltmarktführer für Dünnschicht-Chromatographie nun ein zukunftsträchti-ges zweites Standbein geschaffen. DBS stehtfür Dried Blood Spot, auf Deutsch «getrock-nete Blutflecken». Die vor rund 40 Jahreneingeführte DBS-Technik ermöglicht mini-malinvasive Blutentnahmen – ein kleinerBluttropfen aus der Fingerkuppe des Pro-banden reicht für die Analyse. Zudem las-sen sich die kleinen DBS-Karten weitaus

Führung durch den CAMAG-Produktionsbetrieb.

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einfacher transportieren und lagern als flüs-sige Blutproben. Die Analyse der DBS-Kar-ten war bisher aber relativ aufwendig. Dieswird sich nun dank einer Neuentwicklungvon CAMAG entscheidend ändern: DBS-MS500 ist ein vollautomatisches Autosampler-System, mit dem bis zu 500 DBS-Karten ge-handhabt und an die LC-MS-Analytik ge-koppelt werden können (siehe Textkasten).Unter fachkundiger Leitung wurden die Be-sucher anschliessend durch das CAMAG-Labor sowie die Bereiche Produktion undLogistik geführt. Die Spezialisten im CA-MAG-Labor arbeiten unter anderem an dermethodischen Standardisierung der HPTLCund erforschen neue Anwendungsgebiete.Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Aus-und Weiterbildung – «inhouse» und welt-weit vor Ort, wie Bereichsleiter Dr. EikeReich erläuterte. Zudem führt das CAMAG-

Labor Analysen im Kundenauftrag durch.Forschung & Entwicklung (F & E) wird beiCAMAG gross geschrieben. Zehn F & E-Spe-zialisten unter der Leitung von Dr. MatthiasLoppacher arbeiten entweder an internenProjekten, oder sie bringen ihr Know-howin Kollaborationsprojekte ein, die CAMAGgemeinsam mit Partnern aus Hochschule,Pharmaindustrie, Kliniken, usw. durchführt.Exemplarisch für ein internes Projekt skiz-zierte Loppacher die einzelnen Schritte derEntwicklung des Dokumentationsgeräts TLCVisualizer von CAMAG (siehe «Che-mie plus» 9/2012, S. 67).Den abschliessenden Apéro nutzten die Teil-nehmer des Feierabend-Events dazu, die inden Vorträgen eröffneten spannenden The-men weiter zu diskutieren. Nicht zu kurzkam der allgemeine Gedankenaustausch unddie Pflege des «leiblichen Wohls». ■

DBS-MS 500 revolutioniert Dried BloodSpots AnalytikBei der Entwicklung von pharmazeutischenWirkstoffen ist das Screening einer grossenAnzahl von Blutgruppen obligatorisch. In denvergangenen Jahren hat die Anwendung vonDried Blood Spots (DBS) an Bedeutung ge-wonnen. Die Hauptvorteile von DBS gegen-über flüssigen Proben liegen im reduziertenBlutvolumen und im vereinfachten Transport.Für DBS-Analysen werden typischerweise 15µl der Blutprobe auf Filterpapier (DBS-Karten)übertragen und getrocknet. Die Karten werdenanschliessend an das Labor geliefert, wo sie inder Regel im Massenspektrometer (MS) analy-siert werden. Vor der MS-Analyse müssen die Blutproben von der DBS-Karte extrahiert werden.Die Extraktion der Proben von einer grossen Anzahl von DBS-Karten konnte bisher nicht automa-tisiert werden, weshalb zahlreiche Arbeitsschritte manuell ausgeführt werden mussten. Diesmachte die DBS-Analyse kosten- und zeitaufwendig. Mit DBS-MS 500 hat CAMAG nun ein Sys-tem zur vollautomatischen Extraktion von DBS-Proben entwickelt, das direkt mit MS oderLC/MS-Systemen gekoppelt werden kann. Die bisherigen Nachteile der DBS-Analytik werden so-mit aufgehoben, womit DBS-MS 500 diesem Verfahren zu einem weiteren entscheidendenDurchbruch verhelfen könnte.Die wichtigsten Merkmale des neuen, vollautomatischen Analysesystems DBS-MS 500 sind:■ Vollständig automatisierte Handhabung von bis zu 500 DBS-Karten■ Optische DBS-Spot-Positionierung und -Identifizierung einschliesslich Barcode-Lese-Modul

(OCR-Modul)■ Zuverlässige Waschstation eliminiert Verschleppung■ Optionale Anwendung für internen Standard (ISA-Modul): Sprayen des Internen Standards auf

gewünschte Spots auf der DBS-Karte■ Einfache Integration zu LC-MS-Systemen.

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ie kann aus einem durchschnittli-chen Gelegenheitssportler ein

Muskelpaket werden, das an einen sorgfäl-tig rasierten Silberrücken erinnert? Wo dochdie Anzahl der Muskelfasern in allen Säuge-tieren zum Zeitpunkt der Geburt unverän-derbar feststeht. «This makes the vitami-nes», hatte Ben Johnson noch acht Tage vorden Olympischen Spielen in Seoul erklärt,war danach einen Fabelweltrekord gelaufen– der ihm noch während der Spiele wiederaberkannt wurde. Denn die Chemiker inden Labors der Dopingwächter wissen esbesser: Hormone, vor allem Sexualhormonesind es, die aus jeder Muskelfaser ein wah-res Kraftbündel machen. Genau wie die in-zwischen unzähligen pharmazeutischenSubstanzen, die wie das Original an denHormonrezeptoren andocken und dieselbeKaskade von Reaktionen in Gang setzenkönnen. Der Trick dabei ist folgender: DieFaser wird mit zusätzlichen Zellkernen aus-gestattet, was die Produktion von Proteinen

W

ankurbelt und so die einzelne Muskelfaserverstärkt und wachsen lässt. Diese Kernewerden von sogenannten Satellitenzellenbereitgestellt, die unter der Regie der Hor-mone mit der Muskelfaser fusionieren.Zusätzlich greifen diese Hormone in dasGleichgewicht des Knochenwachstums ein,das von Osteoklasten und Osteoplasten auf-recht erhalten wird; Zellen, die in der Kno-

chenmatrix leben und diese durch ständigenAb- und Aufbau «am Leben erhalten»: DieSexualhormone treiben dabei die Knochenabbauenden Osteoklasten in den Selbstmord(Adoptose), und gleichzeitig verhindern siediesen durchaus natürlichen Vorgang bei denOsteoplasten – mit dem Resultat, dass dieKnochenmatrix zunimmt. Ein dritter Angriffkomplettiert schliesslich den Reigen der posi-

RNA-ANALYTIK

Transkriptom: scharfer Blick in des Dopings KernAn der Dopingfront bewegt sich etwas. Die Seite der Sünder rüstet zwar weiterhin munter auf, und die Seite derAufdecker (mehr oder weniger munter) nach. Aber die Transkriptom-Analytik hat offensichtlich das Zeug dazu, denKontrolleuren in Zukunft ein matchentscheidendes Instrument an die Hand zu geben – egal, mit welchen neuen MittelnDoper aufmarschieren werden.

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Die Messwerte vor und nach einer Hormonbehandlung lassen sich durch eine Hauptkomponenten-Analyse(PCA), links im Bild, und einer Hierarchischen Clusteranalyse (HCA), rechts im Bild, deutlich voneinander trennen.Die Sterne repräsentieren die Messwerte der behandelten Tiere. (Bild: TUM)

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tiven Effekte solcher Hormongaben. Er zielt auf das Fettgewebe, woer das Gleichgewicht zwischen Einlagerung von Lipiden und derenAbbau weit in Richtung Lipolyse und der sich anschliessenden Ver-stoffwechselung in der sogenannten ss-Oxidation verschiebt.

Doping-Analytik unter Druck«Da die Verfahren zur illegalen Steigerung körperlicher Leistung im-mer abenteuerlicher werden, wird man mit der herkömmlichenNachweismethode bestimmter Stoffe viele Missbrauchsfälle nichtaufdecken können», weiss Dr. Irmgard Riedmaier vom Zentralinsti-tut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung (Ziel) der Techni-schen Universität München.Deshalb sollte ein ganz neuer Ansatz gefunden werden. An ihrem In-stitut hat man sich dabei dem Transkriptom zugewendet, jener «Mo-mentaufnahme» der Gesamtheit der RNA-Moleküle, die im Kern je-der Körperzelle beim Abschreiben (Transkription) der DNA entsteht.Und nur, weil in den einzelnen Zellen immer nur ein Teil und zu-dem ganz unterschiedliche Stücke von der überall gleichen Erbsubs-tanz abgeschrieben werden, können Körperzellen ihre so völlig un-terschiedlichen Aufgaben erledigen, können überhaupt komplexeOrganismen entstehen.

Gewebespezifische TranskriptomeUnterschiedliche Gewebe haben deshalb ihr jeweils ganz spezifi-sches Transkriptom. Und nicht nur das: Auch ein krankes Gewebe –zum Beispiel ein vom Krebs befallenes – hat ein vom gesunden Ge-webe deutlich unterscheidbares Transkriptom. Und ein mit Arznei-mitteln behandeltes wieder ein anderes. Dabei interessiert in diesemZusammenhang zunächst nur die Boten-RNA (messenger RNA,mRNA), denn sie ist der kodierende Teil des Transkriptoms, jenerTeil also, der allein die Bauanweisung für die unzähligen Proteineträgt, die einen Körper aufbauen und ihn funktionieren lassen.Die nicht kodierenden Anteile wurden deshalb von Riedmaier vor-her abgetrennt: Das sind die Transfer-RNA (tRNA – sie transportiertwährend der Proteinsynthese die einzelnen Aminosäuren zu den Ri-bosomen), die ribosomale RNA (rRNA – sie ist zusammen mit denribosomalen Proteinen Bestandteil der Ribosomen) sowie die erstviel später entdeckten microRNA.Bevor Riedmaier aber diese mRNA analysieren konnte, musste sie ineinem ersten Schritt mithilfe einer reversen Transkriptase in DNAumgeschrieben werden. Sie wird komplementäre DNA (cDNA, com-plementary DNA) genannt und besteht aus einigen Tausend Genenganz unterschiedlicher Länge. Nur diese DNA ist in der Lage, Dop-pelstränge auszubilden; nur sie kann deshalb in Hybridisierungsver-suchen ihre Existenz in einer unbekannten Probelösung preisgeben –dem Standardverfahren der DNA-Analytik. Zudem kann nur DNA ineiner Polymerase-Kettenreaktion (PCR, poly chain reaction) verviel-fältigt werden – dem zweiten Standardverfahren der DNA-Analytik.

Auch Biochips finden nur das BekannteEin gängiger, sich daran anschliessender Analyseschritt wäre jetztdie Benutzung eines sogenannten Biochips. Auf seiner Oberflächekönnen bis zu 100 000 bekannte (!) Gene in einzelnen Quadrantenverankert sein. Diese Microarray-Technologie kann dementspre-chend bis zu 100 000 Gene in einer Probe detektieren. Ein im Expe-riment zugesetzter Fluoreszenzfarbstoff leuchtet dann unter Laser-licht dort auf, wo ein cDNA-Stück aus der Probe sein Gegenstückauf dem Chip gefunden hat. Dieses Verfahren ist schnell und relativbillig, hat aber zwei entscheidende Nachteile: die Nachweisgrenzen

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sind nicht optimal ausgereizt, und gefundenkann nur werden, was einen Gegenpart aufdem Chip hat. Neue, in der Literatur nochnicht beschriebene Veränderungen im Tran-skriptom könnten so unentdeckt bleiben.Diese auf Hybridisierung basierende Metho-de hätte also ein ähnliches Dilemma wie dieherkömmliche Dopinganalytik: Sie kannzwar bekannte Dopingmittel «mit scharfemBlick» aufspüren. Für neue Dopingmittel istsie dagegen so gut wie blind.Deshalb wendeten die Forscher am Lehrstuhlfür Physiologie, der nach dem überraschen-den Tod von Prof. Dr. Dr. Heinrich H. D. Mey-er im April dieses Jahres jetzt kommissarischvon Prof. Dr. Michael W. Pfaffl geleitet wird,sich einer auf der Sequenzierung basieren-den Methode zu: die RNA-Sequenzierung,kurz RNA-Seq. Sie kursiert auch unter demerhellenderen Namen «Gesamt-Skriptom-Schrotschuss-Sequenzierung». Die komplettecDNA wird dabei sequenziert, das heisst,die Abfolge ihrer Bausteine bestimmt.

Analytik im BlitzlichtgewitterDas gelingt heute zum Beispiel mit der so-genannten Pyro-Sequenzierung. Man schautdabei quasi (einem Pyrotechniker bei) derSynthese von DNA-Doppelsträngen zu, beider ein Feuerwerk von Lichtblitzen – «liveund in Farbe» – den Einbau der verschiede-nen Nucleotid-Bausteine begleitet – an vie-len Syntheseorten gleichzeitig. SBS, «se-quenzing by synthesis», nennt die Forscher-Community dieses Verfahren.Die Abfolge dieser Lichtblitze wandelt einHochleistungscomputer in eine Abfolge vonGenbausteinen um, und eine genauso leis-tungsfähige Software legt dieses Puzzle ausetwa 22 Millionen Teilen schliesslich wiederzu den ursprünglich im Transkriptom vor-handenen Genen zusammen.Wieso 22 Millionen Teile, wo doch das Ge-samtgenom eines Menschen nur um die30000 Gene aufweist, von denen die einzel-nen Gewebe nur Teile transkribieren? Weilselbst diese Hochleistungs-«DNA-Sequenzie-rung der 2. (bzw. nächsten) Generation»nur an kleinen DNA-Schnipseln nahezu feh-lerfrei arbeitet. Die Münchener haben des-halb vor der Sequenzierung die cDNA inkleinere Teile zerschnitten.

Hochleistungsrechner an BordKein Forscher hätte dieses Puzzle jemalswieder in Handarbeit zusammenfügen kön-nen. Zumindest nicht zu Lebzeiten. Auchein PC, selbst ein guter, könnte das nicht.Nur die neue Sequenzer-Generation, ausge-

stattet mit wahren «Rechenzentren», kanndas. Geräte dieses Typs könnten heute inacht Tagen das komplette menschliche Ge-nom sequenzieren. Für das «Humangenom-projekt» war das vor zwanzig Jahren nochein ehrgeiziges Unterfangen, das nur gelin-gen konnte, weil der komplette Sachver-stand der gesamten Menschheit daran gear-beitet hatte: Und 1000 Forscher aus 40 Län-dern hatten dreizehn Jahre lang alle Händevoll zu tun.Und schon drängt ein Analyseverfahren der3. Generation auf den Markt, das verspricht,den Bauplan eines Menschen in 15 Minutenzu knacken. Nanoporen-DNA-Sequenzie-rung: die DNA in der Probe wandert durchdie Pore einer Membran. Gemessen wird dieFliessgeschwindigkeit, die abhängig vomNukleotid-Baustein sein soll, der sich geradedurch dieses Nadelöhr zwängt.Nur wegen dieser unglaublichen Fortschrittekönnen solche Verfahren heute für eine zeit-nahe Doping-Analytik überhaupt erst in Be-tracht gezogen werden. Denn erst postumaberkannte Titel würden dann wohl auchdiese Handvoll Sportler nicht mehr vom Be-trügen abhalten, die die Schande einerÜberführung nicht ertragen könnten.Aus dem Wust der Gene des Transkriptomskonnte Riedmaier nach mehreren Verifizie-rungsschritten schliesslich 20 auswählen,deren Transkription nach Hormongabe imVerhältnis zu der Transkription der Gene inden unbehandelten Tieren deutlich verän-dert war: hoch oder herunter reguliert.Und wieder war es die computergestützteMathematik, die diesen Messwerten Ver-nunft und Anschaulichkeit einhauchenmusste. Eine Hauptkomponentenanalyse(principal component analysis, PCA) brach-te schliesslich durch aussagekräftige Linear-kombinationen der ursprünglich unüber-sichtlich vielen Variablen Ordnung in dieDatensätze. Das erfreuliche Ergebnis: DieGesamtheit der Messwerte, die aus der Hor-monbehandlung resultierten, unterschiedensich deutlich von denen der nicht behandel-ten Tiere.Ein zweites Näherungsverfahren bewährtesich ebenfalls: die Hierarchische Clusterana-lyse (HCA). Dabei zeichnen sich Cluster ab,die aus Objekten bestehen, die zueinandereine geringere Distanz oder höhere Ähnlich-keit aufweisen als zu den Objekten andererCluster (siehe Abbildung).Diese erfreulichen Ergebnisse, die Riedmaierund ihre Mitarbeiter zunächst aus dem Le-bergewebe von Rindern gewonnen hatten,erwiesen sich dann als noch erfreulicher, als

sie feststellten, dass sich diese Analytikauch problemlos auf Schweine ausdehnenliess. Zudem zeigten sie sich unabhängigvon der untersuchten Rasse.Zwar wurden die vorliegenden Ergebnissein der Leber der Tiere gemessen, aber Hor-monrezeptoren sitzen in fast allen Kernenvon Körperzellen. Deshalb kann auch dasTranskriptom eines Vaginalabstrichs oderdas von Haarwurzeln genauso aussagekräf-tige Ergebnisse liefern.«Findet man solche Biomarker auch in Kör-perflüssigkeiten wie Blut oder Urin, wäreauch hier der nächste Schritt zu testen, obsich diese auch auf andere Spezies und amEnde auch auf den Menschen übertragenlassen», steckt Riedmaier den Fahrplan fürdie nächsten Forschungen ab.

Wichtig ist, was ein Mittel machtDass bei dieser Analytik nicht das Doping-mittel selbst gemessen wird, sondern das,was es im Körper anrichtet, ist in der Do-ping-Analytik übrigens nicht ganz neu.«Schon jetzt werden physiologische Parame-ter, wie zum Beispiel der Hämatokrit oderdie zelluläre Zusammensetzung im Blut,nach Abweichungen vom «Normalzustand»untersucht, um mögliche Dopingfälle aufzu-decken», erklärt Riedmaier.Diese Wendung hin zur Wirkung und wegvon der Substanz scheint der vielverspre-chende Weg in die Zukunft zu sein. Dennlängst haben die Wissenschaftler im Lagerder Dopingsünder damit begonnen, einenCocktail aus vielen Anabolika zu mixen, de-ren einzelne Komponenten selbst im bestenMassenspektrometer nicht mehr eindeutignachzuweisen sind, deren Gesamtwirkungaber sehr wohl ausreichen würde, dennächsten legendären Weltrekord noch legen-därer zu machen. Das Transkriptom könnteman damit aber nicht überlisten!Neben der Transkriptomik wird man sichaber auch aus den beiden anderen «omik-Technologien» bedienen können: der Proteo-mik und der Metabolomik. Denn auch dasProteom – die Gesamtheit der synthetisier-ten Proteine eines Gewebes – und das Meta-bolom – die Gesamtheit der Zwischen- undAbbauprodukte – zeigen unter dem Einflussvon pharmazeutischen Wirkstoffen messba-re Veränderungen.Noch ist den Dopern also der Kampf ange-sagt. Und die zügige Nachrüstung mit derTranskriptom-Analytik würde beweisen,dass man es damit ernst meint. ■

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# CHEMIE PLUS 10-2012 2 9

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amentlich die personalisierte Medi-zin verlangt nach einer schnelleren

Quantifizierung von durch Polymeraseket-tenreaktion (PCR) gewonnenen Nukleinsäu-ren, einschliesslich DNA. Gemäss dem klas-sischen Verfahren werden zunächst die zuanalysierenden Nukleinsäuren per PCR ver-vielfältigt. Anschliessend trennt man das soerhaltene Gemisch gelelektrophoretisch auf,extrahiert die einzelnen «Flecken» undnimmt erst dann die quantitative Bestim-mung der (vervielfältigten) Nukleinsäurenvor. Protein-Analyse mit mehr Tempo bietetdie quantitative PCR in Echtzeit (qPCR).Dabei führt man, bereits während die PCRdurchlaufen wird («in Echtzeit»), die Quan-tifizierung durch. Als Mass dienen dabeiFluoreszenzsignale, die man in der Phaseder optimalen Reaktionsbedingungen amEnde eines Laufs (sog. exponentielle Phase)erhalten kann. Dafür werden sogenannteTaqman-Sonden eingesetzt; bei der Neu-strang-Synthese fluoreszieren sie, und die-ses zur Produktmenge im Reaktionsgefässproportionale Signal wird detektiert.Wie beim klassischen Verfahren kommt esauch bei qPCR-Systemen für die optimaleAmplifikation auf schnelles Heizen undKühlen bei möglichst guter Temperaturkon-stanz an. Aktuelle Systeme verbinden dieseEigenschaften sogar noch mit einer Verrin-gerung des Reagenzienverbrauchs, etwadurch eine extrem dünnwandige Ausfüh-rung der PCR-Platten. Solche Geräte müssenheutzutage auch in keiner massiven Aus-führung daherkommen, sondern könnenelegante und platzsparende persönlicheTischgeräte für einen Mitarbeiter darstellen(z. B. PikoReal, Thermo Fisher Scientific,Wohlen, www.ch.fishersci.com), quasi wieein Laptop. Wie dieser lässt sich ein qPCR-System auch ausserhalb des Labors einset-zen. Soweit nötig und erfolgsversprechendnutzt es die Kripo bei der Suche nach dem

N

Mörder direkt am Tatort, oder der Arzt gehtdamit während des Krankenbesuchs denersten Schritt zur personalisierten Medizin –bis hin zur persönlichen Medikamentierung.Kompakte Systeme punkten heute überdiesmit extrem geringen Reaktionsvolumina; siekönnen problemlos auf bis zu 5 Mikroliterreduziert werden (z.B. qTower, Analytik Je-na, www.analytik-jena.de). BestimmteTischgeräte (z.B. Mastercycler nexus gradi-ent, Eppendorf, www.eppendorf.ch) lassensich bei Bedarf auf die doppelte und dreifa-che Leistung erweitern, wobei als Ergän-zung ein bzw. zwei kostengünstigere «abge-speckte» Versionen ohne Steuerventil aus-reichen (Mastercycler nexus eco). Könner-schaft zeigt sich darüber hinaus noch an an-derer Stelle: Die flexible Geräteabdeckung

passt sich automatisch an PCR-Gefässe mitunterschiedlicher Höhe an – ohne Abstrichebei der temperaturgenauen Beheizung.Zum Gesamt-System gehört neben der Am-plifikationseinheit natürlich auch ein opti-sches System, geeigneterweise mit mehre-ren Kanalausgängen für Multiplexverfahrenmit den häufigsten Standard-Farbstoffen.Dabei können gleich mehrere PCR-Assaysin einem einzigen Gefäss kombiniert wer-den, um nebeneinander gleich mehrere Ziel-sequenzen ermitteln zu können. Zum Bei-spiel können mit einem solchen Verfahrenmehrere bekannte Krankheitserreger gleich-zeitig bestimmt werden. Darüber hinaussind zum Nachweis von doppelsträngigerDNA über einen separaten Kanalausganggegebenenfalls Experimente mit einem in-

B I O A N A L Y TI K A U F U N TE R S C H I E D L I C H E N E B E N E N

Protein-Analyse mitmörderischem TempoWerkstoffentwicklung und Computertechnik gelten als zwei Extrema: Hinter einer echten Material-Innovation könnenJahre der Entwicklung stecken, während ein doppelt so schneller Rechner wie der augenblicklich schnellste inweniger als einem Jahr auf dem Markt sein wird. Die Bioanalytik scheint sich rasch, aber sicher auf die Seite derComputertechnik zu schlagen.

C H R I S T I A N E H R E N S B E R G E R

Deutliche Erweiterung des Anwendungsbereichs mit einem neuen Reagenzien-Kit, das DNA-Analysen bis zu12 000 Basenpaaren ermöglicht (DNA-12 000 Kit, Shimadzu) (Bild: Shimadzu)

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terkalierenden Farbstoff in speziell für dieqPCR ausgelegter Form möglich (z. B. 10-fach konzentrierte DNA-freie SYBR Green-Färbelösung, AppliChem, Vertrieb in derSchweiz: Axon Lab AG, www.axonlab.ch).

Kleine Gel-Elektrophorese – grösseresAnwendungsgebietNeben dem Tempo hält der Trend zu minia-turisierten Analyseverfahren unvermindertan, etwa in der klassischen Gel-Elektropho-rese. Rasch zur Hand und ebenso leicht an-gewendet – das ist die Antwortauf die Aufgabenstellungen desAlltags. Ein Beispiel aus der Do-ping-Analytik, einem derSchwerpunktthemen der Bran-chenmesse Analytica im vergan-genen Frühjahr in München:Ein Sportler hat eine Urin- oderBlutprobe abgegeben, man istsich aber nicht sicher, ob siewirklich von ihm stammt. DieseFragestellung lässt sich mit ei-nem mikrochipbasierten Elek-trophorese-System zur DNA-/RNA-Analyse schnell vorneh-men. Das läuft heutzutage miteinem Tischgerät vollständigautomatisiert ab (z. B. MCE-202MultiNA, Shimadzu, www.shi-madzu.ch). Wer nicht nur eineeinzige, sondern viele Probenzu vermessen hat, kommt durchbis zu vier parallel arbeitende,wiederverwendbare Quarz-Mik-rochips auf Trennzeiten bis hin-unter zu 75 Sekunden pro Pro-be. In einem einzigen Lauf las-sen sich bis zu 120 Analysezyk-len unterbringen. Die automati-sche Injektion kontrolliert dabei,dass stets nur winzigste Proben-mengen (Minimum: 2 μl) einge-setzt werden. Entsprechendniedrig ist der Verbrauch an Re-agenzien, ein wesentlicher Fak-tor für die Kosten. Sie liegenlaut Herstellerangaben sogar un-ter denjenigen für eine Agaro-se-Gel-Elektro-phorese.Nun sind Schnelligkeit und Kos-tenreduktion eine Seite der Me-daille; aktuell erweitern neueReagenzien-Kits (z. B. DNA-12000, Shimadzu) die Anwen-dungsgebiete von miniaturisier-ten Gel-Elektrophorese-Chips.Insbesondere werden nun Be-

stimmungen von bis zu 12 000 Basenpaarenmöglich. Dadurch lassen sich miniaturisiertAnalysen im Bereich von zirkulärer dop-pelsträngiger DNA-Moleküle (Plasmidanaly-tik) sowie von grösseren PCR-Produktenund längeren Restriktionsfragmenten durch-führen. Zu einem effizienten Arbeitsablaufträgt, unabhängig vom verwendeten Rea-genzien-Kit, generell die komplette Automa-tisierung der manuellen Arbeitsschritte fürVorbereitung, Trennung, Nachweis und Da-tenaufbereitung bei.

Manual liquid handling – immer noch eineganze Menge von HandTrotz aller Automatisierung bestimmen ma-nuelle Umfüll-, Dosier- und Transportvor-gänge nach wie vor weite Teile des Alltagsim Bioanalytik-Labor. Dabei werden zurzeiteinige grundlegende klassische Fragestellun-gen neu beantwortet. Ein Beispiel stellenFüssigkeitsreste in der Pipettenspitze dar.Denn gerade bei biologischen Proben, die et-wa Detergentien wie Triton X-100, SDS,Tween etc. enthalten, beschleicht manchen

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zuweilen ein etwas unsicheres Gefühl: Adhä-rieren nicht doch noch winzige Tropfen oderFilme, die man nur mit blossem Auge nichterkennen kann? Eine Lösung bieten jetzt Pi-pettenspitzen mit extrem flüssigkeitsabwei-senden Eigenschaften. Diese «Ultrahydro-phobie» verdankt sich keiner zusätzlichenBeschichtung, die das Risiko der Verunreini-gung von Proben bergen könnte; stattdessenwird das Polypropylen von Pipetten- (oderauch von Filter-)Spitzen selbst einer paten-tierten Oberflächenbehandlung unterworfen.Tests mit intensiv gefärbten und daher gutsichtbaren Farbstoffen zeigen: Hier bleibtnichts hängen. Interessant für den Einsatzim Laboralltag sind darüber hinaus die hoheChemikalienbeständigkeit der innovativenBeschichtung und die Autoklavierbarkeit bei121°C in 20 Minuten. Die ultrahydrophobenPipettenspitzen sind sowohl unsteril in ver-schiedenen palettierten Verpackungsvarian-ten (Tip-Box N oder Tip-Stack-Nachfüllsys-tem, Brand GmbH + Co KG, www.brand.de)oder steril («BIO-CERT») erhältlich.Ungute Gefühle kann darüber hinaus im La-boralltag die folgende Frage auslösen: Istmeine Pipette wirklich dicht? Es sind schät-zungsweise mehr als 95 Prozent aller Unge-wissheiten, die mit Pipetten-Undichtigkeitenin Zusammenhang stehen, und weit über80 Prozent der zur Reparatur eingesandtenPipetten sind undicht und liegen ausserhalbder Volumentoleranz – obwohl sie nichttropfen. Darum müssen Luftpolsterpipettenim Rahmen der Prüfmittelüberwachung ge-mäss ISO 8655 in regelmässigen Abständenkalibriert werden. Kalibrierzertifikate gebenjedoch nur die Ergebnisse zum Prüfzeit-

punkt wieder. Kritisch sind die Zeiträumezwischen diesen Kalibrierungen, da Undich-tigkeiten zu jedem Zeitpunkt auftreten kön-nen – zum Beispiel durch Beschädigungenan der Dichtung, am Kolben oder am Spit-zenaufnahmekonus. Wer es täglich genauwissen möchte, misst jetzt seine Einkanal-und Mehrkanal-Pipetten mit und ohne Spit-ze, dynamisch oder statisch durch.Neue Prüfgeräte erleichtern die Arbeit (z.B.PLT unit, Brand GmbH + Co KG): Innerhalbweniger Sekunden wird der Pipettenschaftgeprüft, und zwar mit Pipettenspitze undohne. Dabei ziehen zwei Pumpen Vakuum.Gemessen wird die Leckrate, wobei derDruckabfall als Mass fungiert. Die Ergebnis-se beider Messungen (mit und ohne Spitze)werden auf ihre Vereinbarkeit bzw. Plausi-bilität hin verglichen. Im Test-Gerät sind dieToleranzen gemäss ISO 8655 für handelsüb-liche Einkanal- und Mehrkanal-Pipetten im

Volumenbereich 1 Mikroliter bis 10 Milliliterbereits hinterlegt. Die zeitraubende Alterna-tive zu diesem Verfahren heisst: Auswie-gen. In verschiedenen Fällen konnten mitdem Zwei-Pumpen-Verfahren sogar die Re-kali-brierungsintervalle verlängert und da-durch Kosten gespart werden. Es verstehtsich freilich von selbst, dass dies unter Be-rücksichtigung der laboreigenen SOP und inAbstimmung mit der zuständigen Behördeerfolgen muss.

Bioanalytik zwischenMikro- und Makro-WeltDie vorstehenden Zeilen haben einmalmehr gezeigt: Es ist der Bereich der Spuren-analytik und der Miniaturisierung, in demsich der Bio-Analytiker zu Hause fühlt. Zwi-schen den Resultaten in dieser «Mikro-Welt»und den Auswirkungen in der «Makro-Welt» liegen oft lange Wege und Zeitspan-nen – doch eine Analyse kann sich auch un-mittelbar und dabei lebensrettend auswir-ken. Forscher des ISAS (Leibniz-Institut füranalytische Wissenschaften, Dortmund) ar-beiten zum Beispiel zurzeit im Rahmen ei-nes EU-Projekts mit der Bezeichnung «Dog-gies» an einer Strategie zur Suche nachMenschen in Containern – eine Aufgaben-stellung, die man gar nicht ernst genug neh-men kann.Es ist ja kaum zu glauben, aber immer wie-der finden sich zusammengepferchte Perso-nen in Behältnissen, die eigentlich fürFracht bestimmt sind. Die ISAS-Wissen-schaftler um Dr. Wolfgang Vautz forschennun an einem tragbaren Gerät, mit dem sichdurch Luftproben-Entnahme und nachfol-gende Analyse ermitteln lässt, ob sich Men-schen in einem Frachtcontainer befinden.Man hat dazu bereits ein für Atemluft typi-sches Gemisch von elf Substanzen identifi-ziert. Die künftigen «Container-Spürhunde»sollen es mithilfe der Ionenmobilitätsspek-trometrie (IMS) erkennen können. Die For-schergruppe arbeitet aber noch an der Fra-gestellung, wie sie ein solches Atemluft-Test-Gemisch sicher von Gasen zum Schutzbzw. zur Frischhaltung von Waren unter-scheiden können.So bleiben dem Bio-Analytiker genügendungelöste Aufgaben. Sie vermehren sich so-gar tendentiell mit der Verbesserung der be-stehenden Verfahren, insbesondere mit derSenkung von Nachweisgrenzen. Da ist esein Muss, die Fortschritte von Automatisie-rung und Miniaturisierung im Blick zu be-halten und aktuelle Chancen im Laboralltagauszuschöpfen. ■Neu auf der Analytica: das Live Lab zur Dopingkontrolle. (Bild: C. Ehrensberger)

Da bleibt nichts hängen: ultrahydrophobe Pipetten-spitzen. (Bild: BRAND)

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oderne chemische Katalysatorenzeichnen sich durch hohe Reakti-

ons-, Chemo-, Regio- und Stereospezifitätenaus. Sie binden reversibel an Ausgangsver-bindungen und Reaktionszwischenprodukteund setzen deren Aktivierungsenergie her-ab. Manche Reaktionen werden dadurcherst möglich, andere werden so schnell,dass sie unter milderen Bedingungen ablau-fen. Urheber der Katalyse ist die Natur: Inlebenden Zellen werden biochemische Re-aktionen von an Effizienz nicht zu übertref-fenden Biokatalysatoren, den aus Amino-säuren bestehenden Enzymen, katalysiert.Wer klima- und energierelevan-te Themen wie die Reduzierungvon Treibhausgasen, die effizi-ente Nutzung von Erdgas oderdie klimaverträgliche Gewin-nung von Wasserstoff anpackenwill, kommt um die Katalysenicht herum. Weshalb im Rah-men der Exzellenzinitiative desBundes und der Länder zur För-derung von Wissenschaft undForschung an deutschen Hoch-schulen am ForschungsstandortBerlin 2008 der interdisziplinä-re Forschungsverbund UniCat(Unifying Concepts in Cataly-sis) geschlossen wurde. Der Ex-zellenzcluster ist so erfolgreich,dass er ab Herbst 2012 nocheinmal fünf Jahre gefördertwird.250 Wissenschaftler der Techni-schen Universität Berlin, derFreien Universität Berlin, derHumboldt-Universität zu Berlin,der Universität Potsdam, desFritz-Haber-Instituts und desMax-Planck-Instituts für Kollo-id- und Grenzflächenforschungsuchen und entwickeln hier ge-

Mmeinsam neue Wege zur katalytischen Akti-vierung von Methan, Kohlendioxid undWasserstoff. Dass Biokatalysefachleute, Ex-perten der chemischen Katalyse, Theoretikerund Verfahrenstechniker zusammenspan-nen, um voneinander zu lernen und sich ge-genseitig zu inspirieren, ist der DeutschenForschungsgemeinschaft (DFG) und demWissenschaftsrat ein zweites Mal über30 Millionen Euro Fördermittel wert.

Suche nach allgemein gültigenkatalytischen Prinzipien«Ein vordergründiges Anliegen von UniCatist es, Synergien zwischen biologischer und

chemischer Katalyse aufzuzeigen und nachallgemein gültigen katalytischen Prinzipienzu suchen», unterstreicht Dr. Oliver Lenzdie Besonderheit des Exzellenzclusters. Mik-robiologe Lenz ist Gruppenleiter am Institutfür Biologie und Mikrobiologie der Hum-boldt-Universität und zusammen mit Prof.Bärbel Friedrich als Hydrogenase-Expertebei UniCat gefragt. Hydrogenasen sind re-doxaktive Metalloenzyme, die bei allen Pro-karyoten (Bakterien, Archaeen) sowie beiniederen Eukaryoten (Grünalgen, Protozoen,Pilze) vorkommen, allerdings nicht bei hö-heren Pflanzen und Tieren. In Abwesenheitvon Sauerstoff können Hyrogenasen im

Rahmen des Abbaus über-schüssiger zellulärer Redukti-onskraft Elektronen auf Proto-nen übertragen und molekula-ren Wasserstoff (H2) generie-ren. Umgekehrt können sie inbestimmten Situationen mole-kularen Wasserstoff als alterna-tive Energiequelle zugänglichmachen, indem sie die Rückre-aktion katalysieren, bei der H2

in zwei Elektronen und zweiProtonen gespalten wird. Mitdiesen interessanten Eigen-schaften bestehen für Hydroge-nasen gute Aussichten, in derBiotechnologie Karriere zu ma-chen. Schliesslich soll Wasser-stoff, dessen Herstellung der-zeit noch aufwendig, teuer undnicht CO2-neutral ist, in Zu-kunft zunehmend als Energie-träger genutzt werden.Nicht alle Hydrogenasen sindallerdings gleichermassen gutfür biotechnologische Anwen-dungen geeignet. Von den dreibekannten Arten haben [Fe]-Hydrogenasen mit nur einemEisen-Ion als Cofaktor den

BIOKATALYSE

Hydrogenasen vor grosser «Karriere»in der BiotechnologieAn der Humboldt-Universität zu Berlin erforschen Mikrobiologen sauerstofftolerante Hydrogenasen, cofaktorhaltigeMetalloenzyme, die die Synthese und Spaltung von Wasserstoff katalysieren. Die im Rahmen des ExzellenzclustersUniCat interdisziplinär geführte Forschung zielt auf die biotechnologische Produktion von Wasserstoff und eineAnwendung in enzymatischen Brennstoffzellen.

B E A TE P E I S E L E R - S U T TE R

Dr. Oliver Lenz von der Humboldt-Universität zu Berlin ist Experte für Hydrogenasen.Die Enzyme könnten u. a. in Brennstoffzellen eingesetzt werden.

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Nachteil der Lichtempfindlichkeit. [FeFe]-Hydrogenasen mit zwei Eisen-Ionen im ka-talytischen Zentrum sind extrem sauerstoff-empfindlich. Nur [NiFe]-Hydrogenasen sindleidlich sauerstoffresistent; statt von Sauer-stoff irreversibel vergiftet zu werden, tritt le-diglich eine Hemmung ihrer Aktivität ein.[NiFe]-Hydrogenasen bestehen aus zweiUntereinheiten; die grosse Untereinheit be-herbergt das katalytisch aktive Nickel-Ei-sen-Metallzentrum sowie hydrophobe Gas-kanäle für den Transport von Wasserstoff,zur kleinen Untereinheit gehören eine Reiheinteressanter elektronenleitender Eisen-Schwefel-Cluster.

Sauerstoffresistente Katalysatoren aus demKnallgas-Bakterium«In dem als Knallgas-Bakterium bekanntenBodenbakterium und ModellorganismusRalstonia eutropha kommen sogar dreiwirklich sauerstofftolerante [NiFe]-Hydroge-nasen vor. Die regulatorische Hydrogenase(RH) fungiert als Wasserstoff-Sensor. Wennin ökologischen Nischen molekularer Was-serstoff auftritt, z.B. durch mikrobielle Gä-rung oder den Austritt aus dem Erdinneren,veranlasst die RH die Produktion der mem-brangebundenen Hydrogenase MBH undder löslichen Hydrogenase SH. Die MBHsitzt in der Zellplasmamembran und dientder Energiegewinnung. Die SH befindet sichim Zellplasma und kann zur Energiegewin-nung wie zur Entsorgung überschüssigerReduktionsäquivalente herangezogen wer-den. Wir konzentrieren unsere Forschungauf diese sauerstofftoleranten [NiFe]-Hydro-genasen aus R. eutropha», nennt Lenz denFokus seiner Forschung.Fernziel der Berliner Mikrobiologen ist es,sauerstoffresistente [NiFe]-Hydrogenasenzur Wasserstoffproduktion einzusetzen, wo-bei die nötigen Elektronen aus der Aufspal-tung von Wasser bezogen werden sollen,wie es der sauerstoffproduzierende Photo-syntheseprozess mit seinen beiden in Reihegeschalteten Photosystemen I und II be-werkstelligen kann. Dass die Idee funktio-niert, konnte bereits 2009 gezeigt werden.Lenz, Friedrich & Co hatten in R. eutrophaein Fusionsprotein aus MBH und der PsaE-Untereinheit des Multiproteinkomplexes Fo-tosystem I produziert, isoliert und mit demRest von PS I zusammengebracht. Das re-sultierende Konstrukt war auf eine Gold-elektrode aufgebracht worden, die im Expe-riment PS II ersetzt und anstelle dessenElektronen über den chemischen Elektro-nentransporter Phenazinmethosulfat (PMS)

auf PS I überträgt. Bei Einstrahlung vonLicht in geeigneter Wellenlänge gelangentatsächlich Elektronen durch PS I zur Hy-drogenase und durch diese auf Protonen,wodurch nachweislich molekularer Wasser-stoff entsteht. «Normalerweise werden diebei der Photosynthese nötigen Protonen undElektronen von PS II zur Verfügung gestellt,durch die lichtgetriebene Oxidation vonWasser zu Sauerstoff. Um den komplettenPhotosyntheseprozess nutzen zu können,wollen wir die genetischen Baupläne fürHydrogenase und weitere in deren Reifungs-prozess eingebundene Proteine nun auf einphotosynthesebefähigtes Cyanobakteriumübertragen, ein risikoreiches Langzeitpro-jekt, das noch ganz am Anfang steht», resü-miert Lenz den Stand der Dinge.Sauerstofftolerante [NiFe]-Hydrogenasenkönnten auch zur Erzeugung elektrischerEnergie beitragen, als Bestandteil der Anodein enzymatischen Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzellen, wo sie die Oxidation vonmolekularem Wasserstoff katalysieren sol-len. Auch diese Idee funktioniert, wie dieBerliner Mikrobiologen in Zusammenarbeitmit Fraser Armstrong, Professor am Institutfür Anorganische Chemie der UniversitätOxford, zeigen konnten. Gemeinsam wurdeeine Brennstoffzelle mit zwei Grafitelektro-den realisiert. Die wasserstoffumspülte Ano-de wurde mit Hydrogenase beschichtet, wel-che die Oxidation von H2 katalysiert, diesauerstoffumspülte Kathode wurde mit demKupferenzym Laccase beschichtet, welchesSauerstoff (O2) reduziert. Zwischen den bei-den Elektroden baut sich im Verlauf der ka-talytischen Umsetzung von H2 und O2 eineSpannung auf. Werden sie durch einen Lei-ter verbunden, fliesst ein elektrischer Strom.Das gelingt auch mit Platinelektroden, dieallerdings sehr viel teurer sind als Grafit,welches unbegrenzt zur Verfügung steht. Al-lerdings gibt es Probleme mit der Langzeit-stabilität der Enzyme, weshalb nun auf gan-ze Zellen umgestiegen werden soll, die aufden Elektroden stabile Biofilme ausbildenkönnen.Echten Grund zur Zuversicht gibt, dass dieBerliner Grundlagenforscher dem Verständ-nis der Sauerstofftoleranz ihrer Ausnahme-Hydrogenasen gerade ein gutes Stück nähergekommen sind. Ende 2011 veröffentlichtensie im Fachmagazin «Nature» die Kristall-struktur der membrangebundenen Hydroge-nase MBH aus R. eutropha und förderten inihrer Publikation Überraschungen zutage,die nicht nur der Hydrogenase-Szene neuenInput liefern, sondern auch für die Kollegen

aus dem Bereich der chemischen Katalyseund der molekularen Elektronik interessantsind. Die grösste Überraschung bot die klei-ne Untereinheit des Enzyms mit ihren dreiunterschiedlichen elektronenleitenden Eisen-Schwefel-Clustern. Der dem katalytischenNickel-Eisen-Zentrum in der grossen Unter-einheit am nächsten gelegene [4Fe-3S]-Clus-ter aus vier Eisen- und drei Schwefelatomenzeigt eine ganz aussergewöhnliche, in derNature-Publikation zum allerersten Mal do-kumentierte Struktur, deren elektronischeEigenschaften und Funktion sich massgeb-lich von denjenigen des [4Fe-4S]-Würfelsunterscheiden, welcher sich bei Hydrogena-sen normalerweise in dieser Position befin-det.Die Berliner Experten konnten nachweisen,dass der neuartige [4Fe-3S]-Cluster entschei-dend zur Sauerstofftoleranz der MBH bei-trägt. Seine verzerrte Konformation wirddurch Koordination mit sechs Cysteinrestenaus der kleinen Untereinheit stabilisiert, vondenen zwei nur bei sauerstofftoleranten Hy-drogenasen vorkommen.

Sauerstoffreduktion führt ohne«Zwischenlandung» zu Wasser«Sauerstofftoleranz impliziert, dass Sauer-stoff am katalytischen Zentrum komplett re-duktiv eliminiert werden kann. Dazu müs-sen vier Elektronen und vier Protonen zurVerfügung stehen. Der neuartige Clusterscheint tatsächlich die besondere Fähigkeitzu besitzen, zwei Elektronen auf einmaltransportieren zu können. Inzwischen konn-ten wir auch zeigen, dass die Reduktion vonSauerstoff direkt zu Wasser führt und nichtüber reaktive sauerstoffhaltige und damitenzymschädigende Zwischenverbindungenabläuft, wie dies bei sauerstoffsensiblen Hy-drogenasen der Fall ist», berichtet Lenz. Pas-senderweise enthüllte die Kristallstrukturauch wassergefüllte Hohlräume, die das ka-talytische Zentrum mit der Enzymoberflä-che verbinden und vermutlich der Abfuhrvon Wasser dienen. Es sieht alles danachaus, als ob sauerstofftolerante Hydrogena-sen einen geringen Energieverlust in Kaufnähmen und ein paar ihrer Elektronen fürdie Entgiftung von Sauerstoff Elektronen op-ferten.Als nächstes wollen die Berliner Hydrogena-se-Experten die Biosynthese des neuartigenClusters unter die Lupe nehmen; ausserdemstehen diejenigen Proteine auf ihrer Check-liste, die dabei helfen, den Cluster «in Formzu bringen». ■

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ellkulturen, die Produktionsorganis-men der Biotechnologie für moderne

Wirkstoffe, werden mehrheitlich in volumi-nösen Edelstahltanks kultiviert. Diese An-zucht ist mit einem beträchtlichen Aufwandan Arbeit und Kosten und dem Risiko derKontaminationen verbunden. Eine attrak-tive Alternative sind Einweg-Bioreaktoren:Sie sind leicht zu handhaben, rasch instal-liert und brauchen weder Sterilisations-noch Reinigungsverfahren.

Ausbildungsstätte für clevereZellkultivierungPioniere auf diesem Gebiet sind Regine undDieter Eibl, Autoren international beachteterWerke zur Single-use Technology und Do-zenten an der ZHAW Wädenswil. Seit 1998,als der erste Einweg-Bioreaktor im Liter-Massstab auf den Markt gebracht wurde,bringen sie ihr Know-how ein, um die«plastic bags» in die Industrie zu transferie-ren. In Kursen zur «Single-use technology»und «Upstreaming in mammalian cell-basedprotein expression» bilden sie Fachleute fürFirmen und Einzelpersonen aus, massge-schneidert auf ihre jeweiligen Prozesse. Zu

Z ihren Kunden zählen international tätigeFirmen wie Hoffmann-La Roche, SartoriusStedim Biotech, Merck Millipore und Crucellsowie NT Pharma.Ein Novum in der Wädenswiler Ausbildungist die diesen August durchgeführte «Sum-mer school» für Zellexpansion und Protein-expression, eine Einführung in Standard undEinweg-Bioreaktoren am Institut für Biotech-nologie. Studierende aus sechs europäischenLändern trafen sich während drei Wochen,um mit Vorträgen über neueste Zellkultivie-rungstechniken ihr Wissen zu erweitern. ImLabor vertieften sie ihr Grundlagenwissenmit praktischen Arbeiten wie der Massenver-mehrung von Insektenzellen in Einweg-Bio-reaktoren, produzierten Immunglobulin Gmit Pflanzenzellen und stellten das Modell-protein SEAP mit CHO-Zellen in gerührten,wellendurchmischten und orbital geschüttel-ten Bioreaktoren her. Im Brennpunkt stan-den Upstream-Konzepte in Entwicklungs-und Produktionsverfahren für Bio- und Zell-Therapeutika. Dazu gehören beispielsweisedie Expansion von mesenchymalen Stamm-zellen in Einweg-Bioreaktoren, transienteProteinexpressionen mit CHO-Zellen (Chine-

S U M M E R S C H O O L A N D E R Z H AW WÄ D E N S W I L

ZellkultivierungmassgeschneidertForschende und Studierende aus sechs Ländern trafen sich im August 2012am Institut für Biotechnologie der ZHAW in Wädenswil. Eingeladen hatten dieProfessoren Regine und Dieter Eibl der Bioverfahrens- und Zellkulturtechnik,um in die Zellexpansion und Proteinexpression in Standard- und Einweg-Bioreaktoren einzuführen. Auf dem Programm standen Expertenreferate,praktische Übungen und eigene Erfahrungen im Kultivierungsprozess.

Teilnehmer der Summer school imLabor: Teil der praktischen Arbeitensind das Erfassen und Diskutierender generierten Resultate der Expe-rimente.

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se Hamster Ovary) sowie Produktionen mitInsektenzellen und dem BEVS (Baculovirus-Expres-sions-Vektor-System). Einen intensi-ven Gedankenaustausch mit Biotech-Exper-ten erlaubten Workshops zur Einweg-Tech-nologie mit Unterstützung von Single-use-Systemherstellern sowie zu chemisch defi-nierten minimalen Kulturmedien mit den be-treffenden Produzenten. Ein weiteres High-light war der Besuch der Bioengineering AGin Wald, die einer der führenden Anbietervon Zellkul-tur-Bioreaktoren aus Stahl ist.

Schulterschluss mit den HerstellernDie Hersteller sind im Kurs ein wichtigesBindeglied zur Fachhochschule. Referentenaus der Industrie gaben an der Summerschool Einblick in die aktuelle Marktsitua-tion. Laut Dr. Thorsten Peuker von SartoriusStedim Biotech wird die Single-use-Techno-logie in den kommenden Jahren überdurch-schnittlich zulegen, da sich die modulareProduktion an die Nachfrage anpassen lässt.Ein Beispiel dafür ist die Grippe, die allepaar Jahre epidemisch auftaucht, da sich

bis zu 10% der Bevölkerung mit dem Influ-enza-Virus infizieren. Mit Single-use-Tech-nologie sind rasch grosse Mengen Impfstoffproduzierbar, um die akute Nachfrage zudecken. Wird die Herstellung biologischer

Medikamente und Vakzine flexibel, adap-tierbar, skalierbar und wirtschaftlich, lassensie sich gezielt in jenen Ländern produzie-ren, in denen sie dann auch schnell benötigtwerden. Ein rasanter Aufschwung der Bio-

Ein Besuch bei Bioengineering AG gab Einblick in Design und Herstellung von Zellkultur-Bioreaktorenaus Stahl. Beim Schweissen bewiesen Teilnehmende praktisches Geschick.

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3 6 CHEMIE PLUS 10-2012 b i o t e c h n o l o g i e

Page 39: Chemieplus 2012/10

technologie zeigt sich in Nationen wie Bra-silien, Russland, Indien, China und der Tür-kei. «Im Bereich Medien-/Pufferansatz istdie Technologie schon etabliert, der Marktwächst um rund 10 % pro Jahr», so der VicePresident Integrated Solutions. «Ein enor-mes Potenzial sehen wir bei Bioreaktoren,Membran-Adsorbern, Crossflow- und Virus-filtration, wo wir jährliche Wachstumsratenvon 20% erwarten.»Jens Kubischik, Disposable Systems Mana-ger bei Pall Life Sciences, äusserte sich zurZukunft automatisierter Single-use-Systemefür die Aufarbeitung. Aus seiner Sicht be-deutet der Gebrauch von Einweg-Systemenbislang überwiegend ein rein manuell ge-steuertes Arbeiten, bei dem der Anwendermassiven Einfluss auf die Funktionalität die-ser Anlagen hat. «Da zukünftig davon aus-zugehen ist, dass sich der Einsatz von Ein-weg-Systemen stärker in Richtung GMP-Herstellung von Pharmazeutika verschiebt,gilt es diesen Einfluss zu reduzieren, um da-raus resultierende Risiken für die Sicherheitvon Produkt, Prozess und Anwender zu mi-nimieren. Über eine automatisierte Steue-rung von Einweg-Systemen lässt sich diesesZiel zuverlässig erreichen.»Neben tierischen Zellen stehen auch photo-trophe Pflanzenzellen und Mikroalgen imBrennpunkt der INFORS HT. Letztere sindin Zukunft bedeutend in der Nahrungsmit-tel- und der Biodiesel-Produktion, könnenden rapid wachsenden Bedarf an diesenRessourcen nachhaltig decken. «Zur optima-len Entfaltung des Potenzials von Mikroal-gen braucht es Systeme für effizientesScreening und verlässliche Prozessentwick-lung», so Marketing Manager Daniel Egger.Um nach den produktivsten Algenstämmenzu suchen, eignen sich flexible Kultivie-rungssysteme wie ein beleuchteter Inkubati-onsschüttler. Ein neu entwickelter gerührterBioreaktor simuliert sogar Sonnentage undNachtzeiten. Seine Flachbettvariante lässtsich relativ einfach auf ein grösseres Pro-duktionssystem übertragen. «Die Herstel-lung in Flachbettreaktoren ist geeignet, dadiese wenig Platz beanspruchen, am effizi-entesten produzieren und eine gute Energie-bilanz aufweisen.»

Single-use clever einsetzenFür viele Zeitgenossen haftet der Single-use-Technologie ein negativer Wegwerf-As-pekt an. Die GE Healthcare, ein weltweitführender Anbieter von Single-use-Techno-logien für die Biopharmazeutische Industrie,erarbeitete zusammen mit GE Global Re-

search und Biopharm Service Ltd. eine Um-weltstudie, bei der auch Anwender – unteranderem Merck Serono und Genentech –mitarbeiteten. Dabei verglichen sie die Um-welteinflüsse der Produktion monoklonalerAntikörper (mAbs) mit Single-use und kon-ventioneller Prozesstechnologie*. Die For-scher evaluierten den Antikörper-Produkti-onsprozess mit einer Batch-Grösse von 100,500 und 2000 L. «Die Resultate zeigen, dassder Wechsel von traditioneller auf Single-use-Technologie den kumulierten Energie-aufwand, das Treibhauspotenzial und dieWasserverbrauchsraten wesentlich senkenkann», bilanziert Sebastian Rothe, ProductSpecialist GE Healthcare. «Ebenso reduzie-ren oder erübrigen sich grosse Mengen vonDampf, Prozesswasser und Reinigungs-chemikalien.»An der Single-use-Technologie wird in Zu-kunft in Zellkulturprozessen kein Weg mehrvorbeiführen. Dank dem Wegfall von Reini-gung und Sterilisation verkürzt sich die Pro-duktionszeit. Darüber hinaus reduzierensich die Zeiten für die Prozessentwicklungund Markteinführung des Produktes, waseinen entscheidenden Vorteil für Pharmafir-men haben kann. Da immer mehr Medika-menten-Kandidaten biotechnologisch pro-duziert werden, sind optimierte Prozessenötig. Es geht darum, höchste Qualität zugewährleisten und die Wertschöpfung zuoptimieren. Dank Einwegkomponenten ent-fallen Reinigungsprozesse, ohne Einschrän-kung von Produktqualität und Verfahrenssi-cherheit. Ebenso erübrigt sich deren Validie-rung, was Zeit und erhebliche Kosten ein-spart.Die Professoren Regine und Dieter Eibl set-zen voll auf den adäquaten Einsatz derSingle-use-Technologie für klein- und mit-telvolumige Hochpreisprodukte. Deshalbplanen sie die Biotech 2013, eine internatio-nale Konferenz, wo sich Experten über ihreErfahrungen austauschen, ihre Netzwerkeausbauen und zukünftige Forschungsstrate-gien besprechen. Daneben wird das ThemaAusbildung dann wieder ganz oben auf derPrioritätenliste stehen. ■

*BioPharm INTERNATIONAL, Volume 24,Number 11, November 2011

ORIGINALPUBLIKATION

Artikel zur Verfügung gestellt vonZHAW Wädenswil, www.ibt.zhaw.ch

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Verdammt, die Sicht wird immer schlechter. Zum Glück kenne ich die Strecke wie meine Hosentasche. Gleich hier rechts kommtder

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amStrassenrand. Aber warum bewegt es sich ? Gott, das ist gar kein

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ig.IchversuchedieKontrolleübermeinAutozugewinnen,umnichtineinenBaumzurasen. Im

letztenMom

ent trete ichmit aller Kraft

aufs Bremspedal. Die Räder quietschen, das Auto bleibt stehen. Ja W

irklich ! Was für ein Spass, m

it der Vielfältigkeit eines Inserates zu experimentieren.

1. RECHTEN UND LINKEN DAUMEN AUFSETZEN2. TEXT LESEN3. NICHT LOSLASSEN

Die Nacht ist noch jung. Der Nebel so dicht, dass er mein Scheinwerferlicht verschluckt. In den drei

Jahren habe ich noch nie so dichten Nebel erlebt, und ich fahre die Strecke täglich. Trotzdem presche

ich jetzt mit hohem Tempo über die Strasse. Warum bin immer ich der letzte, der das Büro verlässt ?

Etwa wegen der Bemerkung, die ich neulich über Monsieur Montaigne gemacht habe ? Aber bitte, er

sieht ja wirklich wie ein Flusskrebs aus.

Inserate bewegen.

Dieses Inserat macht Werbung für Werbung in Zeitungen und Zeitschriften. Der Verband SCHWEIZER MEDIENschreibt dazu jedes Jahr einen Wettbewerb für junge Kreative aus. Dabei siegte auch diese Arbeit – kreiert wurdesie von Gaël Tran und David Moret, Werbeagentur Euro RSCG, Genf. www.das-kann-nur-ein-inserat.ch

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n Tuberkulose erkranken Menschenseit Urzeiten. Wie Fossilfunde be-

weisen, tritt die Erkrankung schon seit mehrals einer halben Million Jahre auf. Ob reichoder arm, ob jung oder alt – jeder kann er-kranken. Infizierte verbreiten die Tuberkulo-sebakterien beim Husten, Spucken oderSprechen: Mycobacterium tuberculosis(Mtb, Abb. 2)) wird durch Tröpfchen vonMensch zu Mensch übertragen. Zumeistwerden die Bakterien bereits in den Bron-chien oder Lungenbläschen abgetötet odermechanisch durch die Bewegung der Flim-merhärchen aus dem Brochialsystem zumRachen hin entfernt. Ist es dennoch zu einerInfektion gekommen, können 90 % derMenschen den Tuberkuloseausbruch durchdie eigene Immunantwort verhindern, so-dass sie keine Symptome zeigen.

Latent oder aktivGelangen Mykobakterien in die Lunge, tref-fen sie in den Lungenbläschen auf die vor-

Aderste Verteidigungslinie – die unspezifischeAbwehr. Hierzu gehören Makrophagen unddendritische Zellen. Sie phagozytieren dieeingedrungenen Mykobakterien, können die-se aber nicht abtöten: Infizierte Makropha-gen und dendritische Zellen hindern die in-trazellulären Mykobakterien lediglich an ei-ner weiteren Ausbreitung im Wirtsorganis-mus. Vereinnahmtes Material zerlegen sie inantigene Peptide. Gebunden an Moleküle desHaupt-Histokompatibilitätskomplexes (MHC),werden die Fragmente auf der Zelloberflächedendritischer Zellen präsentiert. Hierdurchwerden T-Zellen – Mitglieder der spezifi-schen zellulären Abwehr – gezielt aufmerk-sam gemacht. T-Zellen tragen spezifische Re-zeptormoleküle, die es jedem von ihnen er-lauben, eine andere Peptid-MHC-Kombina-tion zu erkennen. Die durch die Erkennungaktivierten T-Zellen teilen und differenzierensich. T-Killerzellen (durch den CD8-Rezeptorgekennzeichnet) zerstören die kranke Zelledirekt; T-Helferzellen (mit CD4-Rezeptor) se-zernieren lösliche Botenstoffe (Zytokine) und

mobilisieren zusätzliche Immunzellen. Auchdie Makrophagen schütten Zytokine aus (be-sonders Interleukin-12 und Interleukin-18),die eine schützende Helfer-T-Zell-Antwort(TH1) initiieren. So fördern die Makropha-gen die Aktivierung einer spezifischen zellu-lären Immunantwort [1].Diese immunologischen Reaktionen ge-währleisten ein dynamisches Gleichgewichtzwischen Erreger und Wirtsorganismus. ImNormalfall ist das Immunsystem äusserst ef-fektiv – schliesslich bleiben 90 % aller In-fektionen mit Mtb klinisch unauffällig.Und so existiert Mycobacterium tuberculosisin zwei Zuständen: in einer latenten (ruhen-den) und einer aktiven Form. Bei der laten-ten Form unterdrückt das körpereigene Im-munsystem die Vermehrung des Bakteriumsund verhindert die Zerstörung des infizier-ten Gewebes. Die Patienten zeigen keineSymptome und sind auch nicht ansteckend.Die Erkrankung ist auf einen primären In-fektionsherd mit zugehörigen Lymphknotenbeschränkt. Der Patient entwickelt aber An-

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Tuberkulose-Impfstoffe – vieleKandidaten in der PipelineUnter den Infektionskrankheiten fordert die Tuberkulose nach AIDS die meisten Todesopfer. Weltweit sind rund20 Millionen Menschen betroffen, jährlich kommen etwa 8 Millionen Neuerkrankungen hinzu (Abb. 1). Eine ernstzu nehmende Schwierigkeit stellt die zunehmende Resistenzentwicklung gegen Antituberkulotika dar [1]*. Eine wirksameImpfung ist daher von hoher Bedeutung. Pharmafirmen und Forschungsinstitute melden eine gut gefüllte Pipeline.Derzeit befinden sich zwölf Impfstoffe in der klinischen Entwicklung.

C L A U D I A B O R C H A R D - TU C H

Abb. 1: In den in Rottönen hervorgehobenen Ländern treten 80 % aller Tuberkulose-Erkrankungen weltweit auf. (Bilder: Wikipedia)

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tikörper gegen bakterielle Strukturen und istsomit spezifisch sensibilisiert.Bei Menschen mit aktiver Tuberkulose un-terläuft der Erreger dagegen die Abwehr desImmunsystems, vermehrt sich stark undverbreitet sich im Körper, wobei er verschie-dene Organe befällt. Als primär aerobesBakterium bevorzugt Mtb ein sauerstoffge-sättigtes Milieu, was seine besondere Affini-tät zur Lunge erklärt. Etwa 75% der Patien-ten mit aktiver Tuberkulose leiden an einerLungentuberkulose. Durch die Zerstörungvon Lungengewebe entwickelt der Erkrank-te Symptome wie Brustschmerzen und star-ken, teils blutigen Husten. Doch auch ande-re Organe sind gefährdet. Eine aktive Lun-gentuberkulose kann praktisch jede Körper-region erfassen. Besonders bei Kindern kön-nen die Bakterien in das zentrale Nerven-system eindringen und eine Hirnhautent-zündung auslösen.Der Tuberkulinhauttest (PPD-Test) kannnicht zwischen latenter und aktiver Tuber-kulose unterscheiden.

Gefährliche FlexibilitätBereits im Jahr 1946 entwickelte der ameri-kanische Mikrobiologe Selman WaksmanStreptomycin das erste wirksame Antibioti-kum gegen die Tuberkulose. Auf WaksmansEntdeckung folgten in den 1950er-Jahrenmehrere neue Antibiotika, die zusätzlich zudem relativ schwach wirksamen Streptomy-cin gegeben wurden. In den 1970er-Jahren

glaubten einige Experten bereits, dass dieTuberkulose ausgerottet sei. In Wahrheitwaren die schlimmsten Epidemien erst imKommen, unter anderem begünstigt durchden rasch zunehmenden internationalenReiseverkehr.Die heutige Standardtherapie wurde bereitsin den 1960er-Jahren eingeführt. Sie um-fasst fünf Medikamente, die zumeist nochaus den 1950er-Jahren stammen: Nebendem Streptomycin sind es Isoniazid, Rifam-picin und Ethambutol. Patienten, die sich andas verschriebene Behandlungsschema hal-ten, müssen insgesamt etwa 130 Medika-mentendosen einnehmen. Diese Medika-mentenkombination ist gegen die aktive Tu-berkulose nur wirksam, wenn die Erregerkeine Resistenzen entwickeln und der Pati-ent die sechs- bis neunmonatige Therapievollständig absolviert.Nachdem sich jahrzehntelang nichts in derTuberkulose-Therapie getan hat, geht esvorwärts. In Phase-III-Studien mit Tuberku-lose-Patienten befinden sich die AntibiotikaMoxifloxacin und Gatifloxacin sowie derneue Wirkstoff Delamanid. Fünf weitere bis-lang neuartige Substanzen sind in Phase II,darunter das Diarylchinolin Bedaquilin unddas Oxazolidinon Sutezolid. Getestet wer-den auch neue Wirkstoffkombinationen, diedie Therapie verkürzen und Resistenzenbesser in den Griff bekommen sollen [2].Ein möglicherweise noch effektiverer Wegim Kampf gegen die Tuberkulose ist, ihre

Entstehung oder Reaktivierung zu verhin-dern – durch eine wirksame Immunisierung.

Umstrittene BCG-ImpfungÜber die Effektivität des zurzeit eingesetz-ten Impfstoffs Mycobacterium bovis BCG(Bacille Calmette Guérin) sind sich die Wis-senschaftler nicht einig. Sicher erscheintnur, dass eine BCG-Impfung im frühen Kin-desalter die gefürchteten schlimmen Verläu-fe einer tuberkulösen Meningitis und Miliar-tuberkulose verhindert [3].In der Schweiz wird die BCG-Impfung nurnoch bei Neugeborenen und Kindern untereinem Jahr empfohlen, deren Eltern ausLändern mit hoher Tuberkuloseprävalenz(z.B. Afrika, Asien, Südamerika, Osteuropaoder Portugal) stammen und die möglicher-weise definitiv oder vorübergehend in dieseLänder mit erhöhtem Infektionsrisiko zu-rückkehren werden [4].Die BCG-Impfung bietet keinen ausreichen-den Schutz vor Lungentuberkulose beim er-wachsenen Patienten. Darüber hinaus hatsie nicht zu einem Rückgang der Tuberkulo-se geführt, obwohl sie mit mehr 100 Millio-nen Applikationen pro Jahr die am weites-ten verbreitete Impfung überhaupt ist [5].

Neue Impfstoffe im TestlaufIm letzten Jahrzehnt hat die Tuberkulose-Impfstoff-Forschung deutliche Fortschritte er-zielt. Zwischen 2000 und 2010 ist es gelun-gen, zahlreiche Impfstoffkandidaten zu ent-

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Serie: Moderne ImpfstoffeKrankheiten wie Tuberkulose, AIDS oder Malaria sind kei-neswegs besiegt. Im Gegenteil: Bevölkerungswachstum,Globalisierung und zunehmende Mobilität fördern die Aus-breitung von ansteckenden Krankheiten, wobei auch bis-her regional begrenzte Infektionen wie etwa das Dengue-fieber weltweit auf dem Vormarsch sind. Der Kampf gegendie Erreger hat also erst begonnen. Entsprechend dyna-misch wächst der Impfstoffmarkt: Zwischen 2009 und2010, legte der globale Markt für Vakzine um fast 15 %(25,3 Milliarden US-Dollar) zu , bis 2017 soll er Prognosenzufolge auf 56,7 Milliarden Dollar anwachsen. Viele neueWirkstoffe befinden sich in der Pipeline der Pharmaunter-nehmen. In einer kleinen Serie berichtet «Chemie plus» inloser Folge über aktuelle Entwicklungen auf dem Gebietder Impfstoffe. Abb. 2: Mykobacterium-tuberculosis-Kultur.

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wickeln, von denen sich zwölf in verschiede-nen Stadien der klinischen Prüfung befinden[6]. Bisher zielten Impfstoffe darauf ab, dieProduktion von Antikörpern zu aktivieren,die extrazelluläre Erreger abtöten. Da sichMykobakterien aber zumeist intrazellulär inMakrophagen und Dendriten aufhalten, wer-den sie von diesen Antikörpern nicht er-reicht. Neue Impfstoffe zielen darauf ab, dieAntigenpräsentation zu verbessern und sodie zelluläre Immunabwehr zu aktivieren.Zurzeit werden sogenannte Prime-Boost-Schemata befürwortet [5]. Hierbei wird alsErstes eine Komponente (Prime) verab-reicht, die aus dem konventionellen BCG-Impfstoff oder einem neuen rekombinanten

BCG-Impfstoff besteht. Es folgt die Gabe ei-nes Spaltimpfstoffs (Boost), der durch Frag-mentierung gewonnene Mtb-Antigene ent-hält. In Tierexperimenten konnte nachge-wiesen werden, dass so die stärkste Immun-antwort erzielt werden kann.Zehn der neuen Impfstoffkandidaten zielenauf die präexpositionelle Prävention der In-fektion ab. Ist der Patient noch nicht in Kon-takt zu dem Erreger gekommen, muss derImpfstoff («Präexpositionsvakzine») Antige-ne enthalten, die von Mtb bereits in derFrühphase der Infektion sezerniert werden,z. B. die mykobakteriellen ProteinantigeneESAT («early secretory antigenic target»)oder Ag85 (Antigen-85-Komplex). WährendESAT-6, Molekulargewicht 6000, nur bei Mtbvorkommt, stellt Ag85 ein gemeinsames An-tigen von Mycobacterium bovis BCG undMycobacterium tuberculosis dar.Während der Latenzphase wäre ein solcherImpfstoff jedoch wirkungslos, da dann einanderes Antigenrepertoire vorhanden ist. Einnach der Infektion verabreichter Impfstoff(«Postexpositionsvakzine») muss Antigeneenthalten, die von persistierenden Mtb pro-duziert werden, z.B. HspX, und so vor einerReaktivierung schützen. Eine Kombinationaus frühen Antigenen in einer Präexposi-tionsvakzine und späten Antigenen in einerPostexpositionsvakzine könnte sowohl vorKindertuberkulose als auch vor einer Reakti-vierung im Erwachsenenalter schützen.Von den zehn Kandidaten für eine Präexpo-sitionsvakzine sind sieben Spaltimpfstoffe,bei denen verschiedene tuberkulosespezifi-sche Antigene mit einem Adjuvans versehenin den Körper eingebracht werden oder dortmithilfe eines viralen Vektors exprimiertwerden. Bei den anderen drei Kandidatenhandelt es sich um rekombinante BCG-Konstrukte, die als Ersatz für die herkömm-liche BCG-Vakzine infrage kommen [6].

Wirkverstärkung durch AdjuvanzienAdjuvanzien steigern die immunologischeWirkung. Es wird angenommen, dass sieden stärksten Effekt über die Aktivierungvon Rezeptoren erzielen, mit denen dendri-tische Zellen Bakterien erkennen [7]. Eine

Phase 1 Phase 2 Phase 2b Phase 3AdAg85A M72 in AS01 MVA85A/AERAS-485 Mycobacterium indicus pranii

Hybrid-1 in CAF01 VPM1002 AERAS-402/Crucell Ad35

H56 in IC31 Hybrid-1 in IC31

Hyvac 4/AERAS-404 in IC31 RUTI

Tab. 1: Tuberkulose-Impfstoffkandidaten

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wichtige Rolle spielen die sogenannten Toll-like-Rezeptoren (TLR), die auf der Zellober-fläche dendritischer Zellen exprimiert wer-den. Sie erkennen bestimmte Bestandteilevon Bakterien, wodurch eine intrazelluläreSignalkaskade ausgelöst wird, die zur un-spezifischen Abwehr der Krankheitserregerführt. Mindestens drei Vertreter der Toll-like-Rezeptoren sind an dem Wechselspielzwischen dendritischen Zellen und Myko-bakterien beteiligt: TLR-2 und TLR-4 erken-nen Zellbestandteile und verschiedene Lipo-proteine. TLR-9 interagiert mit Cytosin-Gua-nin-Dinukleotiden der mykobakteriellenDNA [1].Die Aufklärung jener Mechanismen bedeu-tete für die Impfstoffentwickler, dass sie de-finierte Adjuvanzien einzeln oder in Kombi-nation einsetzen können, um selektiv be-stimmte TLRs anzusteuern. Für die Tuber-kuloseimpfstoffe erwiesen sich u. a. AS01,IC31 und CAF01 als geeignet. AS01 ist eineliposomale Formulierung mit immunstimu-latorischen Zusätzen (Monophosphoryl-Li-pid A und Quillaja-Saponin-Fraktion 21).IC31 enthält ein Oligodeoxynukleotid, dasvor allem TLR-9 aktiviert. Wichtigster Be-standteil von CAF01 ist ein synthetischesGlykolipid (Trehalose-Dibehenat), das inkationisches Dimethyldioctadecylammoni-umbromid eingebettet ist. Auch CAF01 akti-viert u.a. TLR-9 [8].Zu den adjuvantierten Proteinen zählenM72, Hybrid-1, Hyvac 4/AERAS-404 undH56. M72 besteht aus den Mtb-Antigenen32 und 39 und wird mit AS01 adjuvantiert.Adjuvanzien von Hybrid-1 sind AS01 oderCAF01. Hyvac 4/AERAS-404 und H56 wer-den mit IC31 adjuvantiert [6]. Hybrid-1 istein Fusionsprotein, das aus den Mtb-Antige-nen ESAT-6 und Ag85B besteht. HYVAC 4/AERAS-404 enthält die Mtb-Antigene Ag85B

and TB10.4 und H56 die Mtb-AntigeneAg85B, ESAT-6 und Rv2660.

Viral-vektorisierte AntigeneMithilfe viraler Vektoren können gezielt be-stimmte Antigene des Tuberkuloseerregersexprimiert werden. Durch Deletion von Tei-len des Virusgenoms und Insertion des ge-wünschten Gens wird das Virus replikati-onsdefizient, kann aber in der Zelle das ge-wünschte Genprodukt exprimieren. Ver-schiedene Forschergruppen entwickeltenImpfstoffe auf der Basis von Adenoviren(AdAg85A, AERAS-402) (Tabelle 1), linea-ren, doppelsträngigen DNA-Viren mit einem36-kb-Genom. Bei AREAS-402 exprimiertdas replikationsdefiziente Adenovirus 35 dieMtb-Antigene 85A, 85B und TB10.4, beiAdAg85A exprimiert Adenovirus 5 das Anti-gen 85A.Ein rekombinantes Vakziniavirus Ankara,das Ag85 exprimiert (MVA85A/AERAS-485),wird bereits in der klinischen Phase IIb ge-testet (also an gesunden Nichtinfizierten zurBestimmung der geeigneten Therapiedosis)[6].

Rekombinante BCG-KonstrukteRekombinante BCG-Impfstoffe kommen alsErsatz für die herkömmliche BCG-Vakzineinfrage. Bei den Lebendimpfstoffen wirddiese Strategie zurzeit bevorzugt. Ein inno-vativer Lebendimpfstoff muss besser schüt-zen als BCG und möglichst sicher sein. Sokann BCG mit Mtb-spezifischen Antigenenbestückt werden, die dem Impfstoff fehlenoder von ihm ungenügend exprimiert wer-den. Ein Beispiel ist AERAS-402/CrucellAd35, bei dem drei Mtb-Antigene überexpri-miert sind – 85A, 85B und Rv3407.Am Max-Planck-Institut für Infektionsbiolo-gie (MPI) in Berlin wurde der Lebendimpf-

stoff VPM1002 entwickelt. In das Genomvon BCG wurde ein Gen von Listeria mono-cytogenes integriert, das für das Protein Lis-teriolysin kodiert. Der zugrundeliegendeMechanismus dieses Impfstoffs ist die mem-branperforierende Aktivität von Listerioly-sin, das infizierte Wirtszellen in den Zelltod(Apoptose) treibt. Ausserdem wurde dasBCG-Gen für Urease C inaktiviert. DiesesEnzym neutralisiert das umgebende Milieu.Sein Fehlen erlaubt daher eine Ansäuerung,die für die Aktivität von Listeriolysin opti-mal ist. Aufgrund dieser Manipulationenführte VPM1002 in präklinischen Studien zueiner stärkeren Aktivierung des Immunsys-tems. VPM1002 wird derzeit in einer Phase-II-Studie an südafrikanischen Neugeborenengetestet. Bislang gab es gemäss MPI keineNebenwirkungen [9].Weitere Impfstoffkandidaten stehen kurz vorihrem Eintritt in die klinische Prüfung, dar-unter auch postexpositionelle Impfstoffe fürMenschen mit latenter Tuberkuloseinfektion.Zu ihnen zählen RUTI, welches aus fragmen-tierten Tuberkelzellen besteht, oder Myco-bacterium indicus pranii, eine Mykobakte-rienart ohne pathogenetische Wirksamkeit.Für die Zukunft streben die Wissenschaftleran, einen Impfstoff zu entwickeln, der dievollständige Eradikation eines im Körperpersistierenden Mtb induzieren kann. DiePrüfung neuer Kandidaten kann durch dieEntwicklung von Biomarkern, die den klini-schen Endpunkt (also den Ausbruch der Tu-berkulose) vorhersagen, beschleunigt wer-den [10]. ■

Die Literaturliste zu diesem Artikelnsenden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu:[email protected]

*ORIGINALPUBLIKATIONEN

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u m w e l t CHEMIE PLUS 10-2012 4 3

ie Industrie nutzt weltweit fast einViertel des verfügbaren Wassers, vor

allem als Kühl-, Löse- und Reinigungsmittel.Dieser Verbrauch schwankt je nach Indust-rialisierungsgrad und von Branche zu Bran-che. Als Daumenregel gilt: Pro US-DollarWarenwert stecken nach Angaben der Ver-einigung Deutscher Gewässerschutz e. V. inIndustrieprodukten aus den USA 100 Liter,aus Westeuropa ca. 50 Liter und aus demasiatischen Raum ca. 20 Liter tatsächlichverbrauchtes Wasser zur Produktion («Wa-ter Footprint»; «Virtuelles Wasser»).Um diesen Abwässern effizient auf den Leibzu rücken, sind innovative Verfahren undProzesse im Bereich der Prozess- und Ab-wasserbehandlung nötig. Zunehmend wer-den energetische Fragestellungen in Rich-tung «Carbon Footprint» der Anlagen überden gesamten Lebenszyklus zu wichtigenArgumenten bei der Auftragsvergabe,

Integriertes Wasser-ManagementEine Produktionsanlage, die kein Wasserabführen muss, dürfte eine der konsequen-testen Umsetzungen für einen ressourcen-schonenden Umgang mit Abwasser sein.Ein Beispiel hierfür ist das Projekt der nie-derländischen Evides Industriewasser B.V.(www.evides.com) in China: Dort wird imtrockenen Norden eine Demonstrationsanla-ge für die Aufbereitung von Abwasser zuhochwertigem Industrieprozesswasser ge-baut. Die Anlage wird Teil eines Prozess-wasserkreislaufs sein, in den das gereinigteWasser immer wieder zurückgeführt wer-den kann. Die hoch konzentrierte Schad-stofffracht wird zum Feststoff eingedampftund entsorgt. Hintergrund ist die in der Re-gion begrenzte Verfügbarkeit von Süsswas-ser sowie fehlende Vorfluter für das Einlei-ten von Abwässern.Dieses Projekt ist sicher eines der konse-quentesten bei der Behandlung von Abwäs-sern im Kreislauf, aber keineswegs das ein-zige, wie die nachfolgenden Beispiele zei-gen. Eine besondere Rolle dabei spielt dieMembrantechnologie. Biologische Mem-

D

branreaktoren, auch als Membranbioreakto-ren (MBR) bezeichnet, werden beispielswei-se in der Wasserrückgewinnung sowohl aufkommunaler als auch industrieller Ebeneeingesetzt. Siemens passt solche an die Ge-gebenheiten bzw. Branchen an. So wurdendie Petro-MBR-Anlagen speziell für den Ein-satz in Raffinerien und die Behandlung vonölhaltigem Abwasser ausgelegt. Diese kom-binieren verschiedene biologische Aufberei-tungsprozesse mit einem integriertenTauchmembransystem. Erprobt wird die Pe-tro- MBR-Anlage derzeit gemeinsam vonSiemens Water Technologies (www.wa-ter.siemens.com) mit Centroprojekt do Bra-sil S/A in der brasilianischen Raffinerie Pre-sidente Getulio Vargas (Repar), Araucaria,Bundesstaat Paraná. Die Raffinerie ist eineder grössten Industrieanlagen Südbrasiliensund verarbeitet täglich rund 31 MillionenLiter Rohöl. Das Projekt umfasst die Instal-lation von API-Öl-Wasser- und DissolvedAir Flotation (DAF)-Abscheidern, Walnut-Shell-Filtern und einem Petro-MBR-System.Stündlich können rund 450 KubikmeterWasser vorbehandelt und als Kesselspeise-wasser wiederverwendet werden. In der pri-

mären Stufe scheiden drei API (AmericanPetro-leum Institute)-Abscheiderstränge biszu80 Prozent des Öls aus dem Raffineriepro-zesswasser und dem gesammeltem Regen-wasser ab. In der sekundären Stufe entfer-nen zwei DAF-Stränge mithilfe von Chemi-kalien weiteres Öl aus dem Abwasser desAPI-Abscheiders. Die tertiäre Stufe der Öl-Wasser-Abscheidung setzt sich aus vierWalnut-Shell-Filtersträngen zusammen, diezusätzliche ölige Schadstoffe aus dem Was-ser entfernen. Im abschliessenden Schrittder tertiären Reinigung werden organischeStoffe abgeschieden. Dies erfolgt unmittel-bar vor der Abwasserschönung beziehungs-weise -wiederverwendung mithilfe des Pe-tro-MBR-Systems. Mit seinen zwei biologi-schen und vier Membran-Strängen bildet esden Kern der Vorbehandlung.

Flexibel in der AnwendungHeutige Abwassersysteme beinhalten dieunterschiedlichsten Verfahren. EnviroChe-mie (www.envirochemie.com) entwickeltmodulare Abwasserbehandlungssysteme,mit denen verschiedene Reinigungsstufen

ABWASSERTECHNIK

Kreislauf verinnerlichenDer Trend in der industriellen Wassertechnik geht verstärkt in Richtung ganzheitlicher Systembetrachtungen: Ziel ist es,die Prozesswässer im Kreis zu führen und Wertstoffe wieder zu gewinnen. Darüber hinaus steht die Energieeffizienz imFokus. Der Weg dorthin verlangt jedoch viel Know-how und intelligentes Equipment.

S A B I N E A L I C K E

Membranbioreaktoren kombinieren verschiedene biologische Behandlungsverfahren, hier eine spezielle Lösungfür die Wiederverwendung von Abwasser in einer der grössten Raffinerien Brasiliens. (Bild: Siemens)

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einfach miteinander kombiniertwerden können. Diese reichenvon der Flotation und Memb-ranfiltration mit biologischerReinigung bis zu Envi-Modulenmit Filtrationen und Recycling.Im Vergleich zu konventionellerAnlagenbauweise sind solcheAnlagenlösungen wesentlichschneller und mit weniger Auf-wand zu realisieren. Sie lassensich leichter an veränderlicheBetriebsbedingungen der Kun-den anpassen. Bei Bedarf kön-nen sie auch an andere Be-triebsstätte versetzt werden. DieEnvi-Modul-Abwasser- und-Prozesswasser-Behandlungs-stufen sind fertig vormontiert.In diesem Frühjahr wurdenzwei Anlagen für Prozesswasserund Abwasser, die bei der Ener-gieerzeugung anfallen, nach Af-rika und nach Pakistan ausgelie-fert. Die modularen Anlagen er-zeugen Prozesswasser als Kes-selspeisewasser und reinigendas bei der dezentralen Energie-erzeugung anfallende Abwasservon Mineralölen und Schwermetallen.Die eingesetzten Verfahren basieren aufSplit-O-Mat-Trennanlagen, Lugan-Druckent-spannungsflotationstechnik sowie der Envo-pur-Membrantrenntechnik. Eine Behand-lungs- und Recyclinganlage für Prozessab-wasser aus der Kosmetikindustrie wurde imMärz in Shanghai in Betrieb gesetzt. Die ausfünf grossen Einzelmodulen bestehende En-vi-Modul-Anlage besteht aus einer che-misch-physikalischen, einer biologischenund einer membrantechnischen Stufe auf derBasis unserer Biomar-, Flomar- und Envo-pur-Prozesstechnik. Die gesamte Anlagen-technik wurde in klimatisierte Module einge-baut und werksgeprüft in Shanghai aufge-stellt. Die Modulanlage enthält auch ein Mo-dul zur kompletten Prozesssteuerung undein kleines Betriebslabor. Kundenseitig wur-den nach Enviro-Chemie-Vorgaben Grossbe-

hälter für die Abwassersammlung und Ab-wasserbelebung errichtet. Die Anlage hat ei-ne Stundenleistung von 10000 bis 20000 Li-tern. Auch hier wird ein Teil des behandel-ten Abwassers nach vollstufiger Reinigungfür Betriebszwecke wieder genutzt.

Dünger aus AbwasserEbenfalls hochinteressant ist das Gemein-schaftsprojekt der Eawag (www.eawag.ch)und der Kläranlage Kloten/Opfikon. Dabeiwird das technische Verfahren der Stick-stoffstrippung erstmals in der Schweiz involltechnischem Massstab erprobt, um ausAbwasser wertvollen Stickstoff zurückzuge-winnen und zu einem Dünger für die Land-wirtschaft zu verarbeiten. Bei der Strippungwerden flüchtige Bestandteile in Flüssigkei-ten (in diesem Fall Stickstoff) mithilfe vonLuft ausgetrieben. Rund 90 Prozent des

Stickstoffs können auf dieseWeise aus dem Faulwasser derKläranlage Kloten/Opfikon ent-fernt werden. Da der Nährstoffnicht ungenutzt in die Luft ver-pufft, sondern als Dünger wie-derverwendet werden kann,lässt sich der Stoffkreislauf teil-weise schliessen. Das trägt zurSchonung der Ressource Stick-stoff bei und vermindert derenproblematische Anreicherung inder Umwelt. Das Verfahren ent-lastet die konventionelle Stick-stoffeliminierung auf der Klär-anlage und hilft, Energie zusparen. Zudem ist der Verkaufdes anfallenden Flüssigdüngerswirtschaftlich interessant.Besonders innovativ an diesemProjekt ist, dass vor der Entfer-nung des Stickstoffs CO2 ausdem Abwasser abgeschiedenwird – ebenfalls mithilfe einerStrippung. Damit erhöht sichder pH-Wert des Abwassers,und der Klärwärter muss nurnoch rund die Hälfte an Laugezuführen, welche die Abtren-

nung des Stickstoffs normalerweise benö-tigt. Das spart wiederum Ressourcen sowieEnergie und steigert die Wirtschaftlichkeit.Diese Vorbehandlung wurde von der Eawagneu entwickelt.Erste Versuche zeigen, dass sich mit derAnlage auch separat gesammelter Urin mit-behandeln lässt. Neben Stickstoff enthältUrin wertvollen Phosphor, der mit einemseparaten Verfahren ebenfalls rezykliert undals Dünger vermarktet werden könnte.Phosphor ist ein zunehmend knapper wer-dender Rohstoff. Dessen Wiederverwertungsowie die getrennte Sammlung von Urinwerden daher in Zukunft an Bedeutung ge-winnen.

Eigeninitiative lohnt sichSeit über vier Jahren ist der Integrated Mi-xing & Membran Separation (IM-MS)-Reak-

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Seit über vier Jahren ist der Integrated Mixing & Membran Separation(IM-MS)-Reaktor zur anaeroben Reinigung organisch belasteter Abwässer beimFaserhersteller Lenzing AG im Einsatz. (Bild. Lenzing)

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tor zur anaeroben Reinigung organisch be-lasteter Abwässer beim Faserhersteller Len-zing AG (www.lenzing.com) im Einsatz.Seither läuft die von Lenzing gemeinsammit der Lenzing Technik GmbH entwickelteAnlage nicht nur mit unerreichter Abbau-leistung und extrem niedrigen Energiekos-ten – sondern vor allem seit 52 Monaten oh-ne Unterbrechung. Der Hintergrund: Vornunmehr ca. zehn Jahren war die LenzingAG damit konfrontiert, dass durch die emit-tierte Sulfatfracht die Produktionshöhe nichtmehr weiter gesteigert werden konnte. Oh-ne zusätzliche Massnahmen zur Sulfatent-fernung aus dem Abwasser war kein weite-rer Ausbau der Faserproduktion möglich.Deshalb mussten zusätzlich zum aerobenAbbau der Abwässer eine Gipsfällung undin weiterer Folge eine anaerobe Abwasser-behandlung zur Sulfatreduktion installiertwerden. Damals waren die am Markt vor-handenen Technologien der hohen Sulfat-Belastung der Abwässer nicht gewachsen.Daher setzte das Unternehmen auf Eigenini-tiative. Das Tochterunternehmen LenzingTechnik entwickelte ein neues Verfahrensamt Anlagenbau, das mittlerweile zum Pa-tent angemeldet wurde. Um den ganz spezi-ellen Anforderungen der Faserproduktiongerecht zu werden, mussten die Grenzender konventionellen anaeroben Technologiewesentlich erweitert werden. Galt bisher ei-ne Pelletsbildung der Bakterien als Grund-voraussetzung zur Aktivierung des Abbau-prozesses bei konventionellen Technolo-gien, so setzt Lenzing Technik dieses unge-schriebene Gesetz der anaerobischen Ab-

wasserbehandlung nunmehr ausser Kraft.Bei dem Verfahren ist die Bildung von Pel-lets nicht zwingend erforderlich, sondernfunktioniert auch mit Flocken bildendenBakterien uneingeschränkt. Tatsächlichkonnte durch weitere Prozessoptimierungendie Abbauleistung gegenüber konventionel-len IC-Reaktoren sogar um 40 bis 50 % er-höht und der Energieverbrauch gleichzeitigenorm reduziert werden.

Intelligente Steuerung von MembrananlagenDie Auslegung und Konzeption einer Was-seraufbereitungsanlage mit Membrantech-nologie orientiert sich in erster Linie an denAnforderungen des Anlagenbetreibers hin-sichtlich Wasserqualität und -quantität. Impraktischen Betrieb sind aber weitere As-pekte wie Ressourcen- und Betriebskosten-einsparungen sowie eine hohe Verfügbar-keit der Anlage für den Betreiber interes-sant. Eine Optimierung der Anlagenfahrwei-se bzw. eine Anpassung an veränderte Be-dingungen ist zwar durch den Anlagenbe-treiber manuell möglich, erfordert abernicht nur eine regelmässige Beobachtungder Wasser- und Betriebsparameter, son-dern setzt vor allem eine umfassende Erfah-rung des Anlagenführers hinsichtlich Aus-wertung und richtiger Interpretation dieserParameter voraus. An diesen Punkt setztVoice, das von Mainsite Technologies(www.mainsite-technologies.de) entwickeltwurde. Voice steht für «Virtual Opera-tor – Intelligent Control Equipment» und istein der Anlagen-SPS übergeordnetes Steue-rungskonzept. Wichtigstes Unterschei-

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dungsmerkmal zu herkömmlichen Prozess-steuerungen (SPS) ist, dass Voice sowohlWasser- als auch Anlagenparameter nichtnur ständig überwacht, sondern auch verar-beitet und in die Regelkreise der Anlagen-steuerung einbindet. Über einen speziellentwickelten Algorithmus wird zu jedemZeitpunkt der optimale Anlagenbetrieb er-mittelt. Die Anlagenanpassung erfolgt, in-dem Voice selbstständig z. B. Dosier- undReinigungsparameter adaptiert. So werdenzum Beispiel bei gleichbleibender Rohwas-serqualität und unter Beibehaltung der ge-forderten Filtratmenge und -qualität dieSpül- und Reinigungsprozesse der Membra-nen automatisch und kontinuierlich ange-

passt, bis ein Optimum aus Chemikalienver-brauch, Wasserverbrauch und Membran-standzeit (Lebensdauer) erreicht ist. Derdauerhafte Einsatz von Voice zur Steuerungvon Umkehrosmose- sowie Ultra- und Na-nofiltrationsanlagen führt deshalb, selbstbei wechselnden Anforderungen, zu einersich selbst optimierenden Fahrweise.

AusblickDie Beispiele zeigen, welch grosses Poten-zial bei der Entwicklung neuer Verfahren inder Abwassertechnik vorliegt. Dass dieseVerfahren in der Praxis funktionieren, istvielen Komponenten geschuldet. So gehö-ren eine moderne Instrumentierung und

entsprechende Analysegeräte ebenso dazuwie Hilfsmittel (Flockungshilfsmittel). Sobietet beispielsweise die Ballauf Abwasser-Technik AG (www.ballauf.ch) eine voll-ständige Produktepalette zur chemischen,physikalisch-chemischen und biochemi-schen Abwasserbehandlung an. Die grosseAnzahl verschiedener Flockungshilfsmitttelvon nicht-ionogenen, anionischen und kat-ionischen Produkten, mit verschiedenen La-dungsdichten und Molekulargewichten, er-möglicht für jedes spezifische Problem dieoptimale Flockung. Allerdings werden auchhier nur optimale Ergebnisse erzielt, wenndie Produkte genau auf die Situation ange-passt sind. ■

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ossil gefeuerte Kraftwerke emittierenaufgrund der Verbrennung von Kohle

und Erdgas grosse Mengen des KlimagasesKohlendioxid. Zur Erreichung der Klima-schutzziele hat Alstom daher in den vergan-genen Jahren neue Technologien zur Ab-scheidung und Speicherung von CO2 ausKraftwerksabgasen entwickelt. Diese basie-ren auf dem sogenannten CCS-Verfahren(Carbon Capture and Storage), welches eineReduktion von CO2-Emissionen um mindes-tens 90 Prozent erlaubt.Wie Dr. Andreas Brautsch, Direktor desR & D-Programms der Mannheimer AlstomPower Systems GmbH, anlässlich einestechnischen Workshops des Unternehmensbetonte, habe in den vergangenen Jahrender Fokus der Reduktion von CO2-Emissio-nen stets bei Kohlekraftwerken gelegen, daderen spezifische Emissionen den grösstenEinzelanteil der globalen Emissionen vonüber 30 GtCO2/a hätten. «Allerdings hat sichdas Bild durch genaue Analysen in den ver-gangen Jahren geschärft, sodass nun auchdie CO2-Emissionen von Gaskraftwerkenund einer Reihe von industriellen Anlagen,insbesondere im Bereich der Zement-, Öl-und Gas- sowie der Eisen- und Stahlproduk-tion vermehrt im Blickpunkt stehen», ver-deutlichte Brautsch. Um eine nachhaltigeReduktion des CO2-Gehalts in der Atmo-sphäre zu erzielen, sei eine Reduktion die-ser Emissionen durchaus empfehlenswert.

FDabei geht es nicht um «Peanuts», denn derCO2-Ausstoss industrieller Anlagen liegtweltweit zurzeit bei 7,7 GtCO2/a gegenüber9,6 GtCO2/a bei den Kraftwerken.Die grössten CO2-Emittenten im Bereich in-dustrieller Anlagen sind die Hersteller vonEisen bzw. Stahl und Zement. Speziell imBereich der Zementindustrie eruiert Alstomim Rahmen einer Feldstudie die dort vor-handenen Potenziale. Eine bis ins Jahr 2050reichende Roadmap sieht vor, dass die mitjährlich 2,34 Gigatonnen berechneten Emis-sionen durch Bündel von Massnahmenlangfristig auf 1,55 gesenkt werden können.Dazu gehört der Einsatz des CCS-Verfahrensebenso wie verbesserte Möglichkeiten zurEnergieeinsparung, der Einsatz alternativerBrennstoffe oder die Substitution von Kraft-stoffen oder Klinkern.

Kohlendioxid als vielseitiger ChemierohstoffBesonders faszinierend sind Konzepte, Koh-lendioxid nicht als «Abfall», sondern alsChemierohstoff zu betrachten. Wirklich«neu» ist diese Idee allerdings nicht, dennim Prinzip kann die CO2-Chemie bereits aufeine 150 -jährige Tradition zurückblicken. Sowerden jährlich einige Tausend Tonnen Sali-zylsäure, dem Grundstoff für Aspirin, ausCO2 und Phenol gewonnen. Als wirksameCO2-Senke ist dieses Verfahren wegen derbegrenzten Mengen allerdings nicht geeig-net. Um weitaus grössere Dimensionen gehtes bei der Synthese des wichtigen Dünge-

mittels Harnstoff aus CO2 und Ammoniak.Gegenwärtig werden weltweit rund 1,5 Me-gatonnen des Düngemittels produziert.Marktanalysen zufolge gibt es aber einenweltweit steigenden Bedarf auf bis zu 15Megatonnen Harnstoff pro Jahr. Auch dieVerwendung von CO2 zur Herstellung vonKraftstoffzusätzen wie Methanol oder Dime-thylcarbonat ist Gegenstand laufender Un-tersuchungen.Dazu gehört auch eine Wiederbelebung desFischer-Tropsch-Verfahrens. «Dabei könntelangfristig ein CO2-neutraler Kreislauf überBiomassefeuerung und Wasserelektrolyseaus überschüssigem Strom aus erneuerba-ren Energiequellen aufgebaut werden», er-läutert Brautsch. Der aus der Elektrolyse ge-wonnene Wasserstoff könnte so der Synthe-segasproduktion zugeführt und der Sauer-stoff für eine Oxy-Feuerung genutzt werden.Eine weitere interessante Möglichkeit derCO2-Nutzung liefert die exotherme Reaktionvon CO2 mit Wasserstoff zu Methan in Ge-genwart von Ruthenium- oder Nickelkataly-satoren. Der besondere Charme dieses Kon-zepts besteht darin, Wasserstoff als chemi-schen Speicher für Strom aus regenerierba-ren Quellen zu verwenden. Nach Angabenvon Alstom existieren allein in den 25 EU-Staaten Gasnetze mit einer Länge von insge-samt 1,8 Millionen Kilometer sowie diverseGasspeicher, die zur zuverlässigen undnachhaltigen Energieversorgung genutztwerden könnten. ■

A B S C H E I D U N G U N D N U T Z U N G VO N K O H L E N D I O X I D

Mehr als ein Aspirin gegenCO2-ÜberflussIn den vergangenen Jahren hat Alstom Technologien zur Reduktion von CO2-Emissionen entwickelt, die sich nicht nur aufKohlekraftwerke, sondern auch auf andere industrielle Anlagen anwenden lassen. Darüber hinaus hat das Unternehmeneine Reihe von chemischen Prozessen identifiziert, in denen CO2 als Rohstoff zum Einsatz gelangen könnte.

R O L F F R O B Ö S E

Die Stahlindustrie zählt zu den weltweit grössten industriellen CO2-Emittenten. (Bild: Wikipedia)

u m w e l t CHEMIE PLUS 10-2012 4 7

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eflon, weitläufig bekannt als Anti-haftbeschichtung, trägt die chemische

Bezeichnung PTFE (Polytetrafluorethylen).Seit seiner Entdeckung im Jahr 1938 durchDr. Roy J. Plunkett hat diese mittlerweileomnipräsente Substanz die Kunststoffindus-trie revolutioniert und zu einem eigenen In-dustriezweig mit einem jährlichen Umsatzvon mehreren Milliarden Dollar geführt. Dadie Substanz ungiftig und biologisch inertist sowie hervorragende Beständigkeit ge-genüber Chemikalien, organischen Lösungs-mitteln, Säuren und Laugen aufweist, wirdsie in Rohrleitungen und Ventilen bei derVerarbeitung aggressiver Chemikalien undSubstanzen eingesetzt.

Gefährliche HerstellungSo nützlich PTFE auch ist, so gefährlichkann der Polymerisationsprozess sein, beidem TFE-Gas in diesen Feststoff umgewan-delt wird. Das TFE-Gas ist nicht nur hoch-entzündlich, sondern es gehört darüber hin-aus zu der kleinen Gruppe chemisch insta-biler Gase, die zu einer exothermen Reak-tion fähig sind, ohne dafür ein Oxidations-

T

mittel, wie etwa Luftsauerstoff, zu benöti-gen. Sogar im Produktionsprozess kann un-ter bestimmten Bedingungen – in der Regel,wenn die lokale Temperatur 500 Kelvin er-reicht – eine exotherme Dimerisierung vonTFE-Gas in Gang gesetzt werden. Dies führt

zu einer Selbsterhitzung der Gasphase undkann unter Umständen eine explosive Zer-fallsreaktion auslösen.PlasticsEurope ist ein Verband europäischerKunststofferzeuger, der seinen Mitgliedernzu mehr Wissen darüber verhelfen möchte,wie die Sicherheit in PTFE-Produktionsanla-gen erhöht und zukünftige Unfälle vermie-den werden können. Über mehrere Jahrehinweg hat der Verband daher die experi-mentelle Erforschung und die Entwicklungmathematischer Modelle der Selbsterhit-zung von TFE bei der BAM Bundesanstaltfür Materialforschung und -prüfung in Ber-lin gefördert. Das in diesem Forschungspro-jekt mit COMSOL «Multiphysics» entwickel-te Modell ist das bislang einzige, mit demdieses spezielle Phänomen mittels einesCFD-Verfahrens untersucht werden kann.Üblich war es bisher, physikalische Testsmit kleinen Autoklaven durchzuführen, umdie minimale Zündtemperatur für den Zer-fall (Minimum Ignition Temperature of De-composition – MITD) zu bestimmen. DieMITD ist abhängig vom Ausgangsdruck undvon der Behältergeometrie (Abb. 1). Es sinddaher eine ganze Reihe von Untersuchun-gen bei verschiedenen Druck- und Volu-

TEFLON-PRODUKTION

Erhöhte Sicherheit dankMultiphysik-SimulationTeflon – einer der nützlichsten Kunststoffe, die jemals entdeckt wurden – ist mit einem komplexen Herstellungs-prozess verbunden, der aufgrund der besonderen Eigenschaften des Ausgangsstoffes spezieller sicherheitstechnischerAnforderungen bedarf. COMSOL «Multiphysics» unterstützt Verfahrenstechniker bereits in der Auslegung derProduktionsanlagen bei der Identifizierung von Gefahrenquellen.

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Abb 1: Schnittansicht des 3-dm3-Behälters, der im Ex-periment zur Bestimmung der minimalen Zündtempe-ratur für den Zerfall (Minimum Ignition Temperature ofDecomposition (MITD)) verwendet wurde.

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men-Bedingungen erforderlich, um die Er-gebnisse universell zu nutzen und dazwi-schen interpolieren zu können. Leider wares bisher nicht möglich, diese Tests in grös-seren Dimensionen mit den in der Industrieverwendeten Autoklaven durchzuführen, dadie erforderliche Gasmenge und der Auf-wand zu hoch waren.Diese Einschränkungen liessen den Wunschnach einem numerischen Modell wachsen,welches das Verhalten der untersuchtenPhänomene in grossen Autoklaven vorher-sagen kann. Das dafür entwickelte Modelldiente der Simulation des Selbsterhitzungs-prozesses von TFE sowie der Bestimmungder MITD für TFE bei erhöhten Anfangsdrü-cken. Diese Untersuchung wird es ermögli-chen, die kritischen Zustände aufzudecken,welche für eine Selbstzündung von TFE ver-antwortlich sind.

Bestimmung von SchlüsselreaktionenEine besondere Herausforderung bei derModellentwicklung war die Ermittlung einespassenden Mechanismus der chemischenReaktion. Bisher lag das Augenmerk derForscher auf einer einzelnen Reaktion, dieZersetzungsreaktion, bei der zwei TFE-Mo-leküle zu einem grösseren Molekül reagie-ren. Diese Hauptreaktion setzt Energie inForm von Wärme frei und kann zu einemunkontrollierbaren Zustand führen, sobalddie Temperatur einen kritischen Level er-reicht. Schnell wurde jedoch deutlich, dassein Modell mit allein dieser Hauptreaktionnur eine sehr schlechte Korrelation zu denexperimentellen Ergebnissen aufweist. Fürdie Modellierung der gesamten Zersetzungs-reaktion war es daher wichtig, die zahlrei-chen anderen Reaktionen zu berücksichti-gen, die gleichzeitig mit der Dimerisierungbei erhöhten Temperaturen einsetzen.Nach intensiven Studien konnten die For-scher die vielen Reaktionen identifizieren,die in der erhitzten Gasphase stattfinden.Welche davon für die Selbsterwärmung ver-antwortlich sind, die bis zur Explosion füh-ren kann, war jedoch noch unbekannt. Andiesem Punkt setzte COMSOL und insbe-sondere das Chemical Reaction EngineeringModule (CREM) an: Zahlreiche möglicher-weise wichtige Reaktionen konnte die Soft-

ware sehr einfach darstellen, sodass sichinsgesamt sechs Reaktionen herauskristalli-sierten, die für ein genaues Modell erforder-lich sind. Alle anderen blieben für diesespezielle Studie unberücksichtigt, da siesich erst über der Selbstzündungstempera-tur ereignen und damit erst stattfinden,wenn sich das System bereits in einem un-kontrollierbaren Zustand befindet.Für die erste Simulation wurde angenom-men, dass die Reaktion in einer kontrollier-ten Umgebung mit einem ideal durchmisch-ten System, ohne Berücksichtigung lokalerVerteilungen, stattfindet. Verglichen mit denexperimentellen Daten zeigten die Ergebnis-se insgesamt niedrigere Werte für die MITD,sodass man sich mit den Werten auf derkonservativen Seite befand. Des Weiterenkonnte im Versuch kein signifikanter Ein-fluss der Nebenreaktionen festgestellt wer-den, sofern die primäre reversible Dimeri-sierungsreaktion nicht ebenso berücksich-tigt wurde. Ursache hierfür ist höchstwahr-scheinlich das Fehlen von lokalen Tempera-turunterschieden, die durch das REL nichtberechnet werden können. Um diese räum-liche Auflösung zu realisieren, war derSchritt zu COMSOL-Multiphysics die logi-sche Konsequenz.

Ein komplexeres ModellJetzt wurden auch Strömungseffekte und lo-kale Temperaturänderungen mit einbezo-gen, um Hot Spots eingrenzen zu können,welche die unerwünschte Reaktion initiie-ren. Ebenso konnte der Einfluss externerMittel bestimmt werden, der die Reaktor-wände auf konstanter Temperatur hielt. Indiesem komplexeren Modell wurden dreiphysikalische Anwendungsmodi von COM-SOL Multiphysics verwendet:■ Der Anwendungsmodus «nicht isotherme

Strömung», der die freie Konvektion, be-dingt durch die unterschiedlichen Dichtenaufgrund der exothermen Dimerisierungs-reaktion, beschreibt.

■ Der Anwendungsmodus «Konvektion undWärmeleitung» zur Definition der Wärme-übertragung aufgrund der erweiterten Re-aktionsmöglichkeiten mit den sechs unter-suchten Reaktionen.

■ Der Anwendungsmodus «Konvektion undDiffusion» zur Darstellung der Massenbi-lanz in Zusammenhang mit der Reak-tionskinetik.

Abb 2 zeigt die Geometrie des Modells so-wie einige Ergebnisse. Eine lokale Erhitzungist im oberen Bereich des Behälters deutlich

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5 0 CHEMIE PLUS 10-2012 v e r f a h r e n s t e c h n i k

erkennbar. Dies ist auf den Auftriebseffektdurch die lokalen Temperaturunterschiedezurückzuführen, die durch die Wärme derDimerisierungsreaktion entstehen. Ebensogibt es mehrere kleine Abwärtsströmungen,die sich im oberen Bereich bilden und zuden Wänden verlaufen, wo sie sich dannauflösen. In der Tat zeigte sich, dass ob-wohl die Wände zu Beginn des Prozessesdie heissesten Regionen und den Ursprungder Dimerisierungsreaktionen darstellten,sie dann jedoch eine kühlende Funktionübernahmen, sobald sich das heisse, dichteGas in den oberen Bereich bewegte. DieserKühleffekt der Wände verursacht Turbulen-zen im Gas und führt zu einer kontinuierli-chen Speisung von noch nicht umgesetztemTFE aus dem unteren Bereich des Behälterszum oberen Reaktionsbereich. Neben demDruck ist die Dimerisierungsreaktion auchsehr stark von der Temperatur abhängig,sodass in der aufgeheizten Region ein be-

schleunigter Prozess stattfindet. Zur Validie-rung des Modells wurden experimentell ge-messene und simulierte Werte der MITDmiteinander verglichen, und es konnte einegute Übereinstimmung festgestellt werden(Abb. 3).

Reaktoren im industriellen MassstabDerzeit finden eine Reihe von Validierungs-tests unter der Verwendung von Reaktorenim industriellen Massstab statt. Hier werdendie enormen Vorteile und zahlreichen Ein-satzmöglichkeiten eines validierten Modellssichtbar: Die Unternehmen können bei ei-nem gegebenen Reaktor bestimmen, ob einespezifische Temperatur und Druckeinstel-lung ein Sicherheitsrisiko darstellt, und denProzess entsprechend anpassen. Anlagen-bauer können das Modell dazu verwenden,um zu entscheiden, ob und wie sie ihre Pro-zessbedingungen verändern müssen. Dar-über hinaus können mit einem funktionie-

renden Modell zusätzliche Aspekte, wie diegeometrische Abhängigkeit der Selbstzün-dungstemperatur, untersucht werden.Schliesslich können erzwungene Konvek-tion, verschiedene Rohrdurchmesser, unter-schiedliche Strömungsmodelle und Behäl-terorientierungen ebenso untersucht werdenwie die Effekte interner Widerstände. Mit-hilfe der multiphysikalischen Simulationkann so die Sicherheit im Herstellungspro-zess von Kunststoffen erheblich erhöht wer-den. ■

Dr. Fabio Ferrero und Martin Beckmann-Kluge,BAM Bundesanstalt für Materialforschung und-prüfung, BerlinTom Spoormaker, Du Pont De Nemours (Ne-derland) B.V.

*ZU DEN AUTOREN

Artikel zur Verfügung gestellt von:COMSOL Multiphysics GmbH,CH-8005 Zürich, www.ch.comsol.com

HINWEIS

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Abb. 2: Simulierte Temperatur (K) – links – und Geschwindigkeitsfeld(m/s) – rechts – in einem 3-dm³-Behälter. Nach 21 Sekunden bildetesich eine lokale Erhitzung im oberen Bereich.

Abb. 3: Der direkte Vergleich der MITD für einen 3-dm3-Behälter bei verschiedenen Temperaturenzeigt die gute Übereinstimmung der Temperaturen zwischen Versuch und Simulation über einengrossen Bereich.

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einstmedien werden in zunehmen-dem Umfang für unterschiedlichste

Produktionszwecke sowie zur Spülung vonFormteilen eingesetzt. Sie kommen inReinsttechnologien wie z. B. in der Elektro-nik, der Solartechnik, der Mikromechanikund vergleichbaren Branchen vor.

I. ReinstwasserReinstwasser ist hoch gereinigtes Wasser,das keinerlei Verunreinigungen enthält.Denn für die Herstellung von medizinischenProdukten, Lebensmitteln oder Computer-chips ist ein niedriger Salzgehalt und dieAbwesenheit von Schmutzpartikeln uner-lässlich. Deshalb muss das Trinkwasser ineinem aufwändigen Verfahren gereinigtwerden. Das Erzielen der richtigen Wasser-qualität hängt von der Auswahl der richti-gen Aufbereitungstechnologien ab. Einepräzise arbeitende Online-Messtechnik, wel-che die Qualität des Wassers misst undüberwacht, besteht aus einem Leitfähig-keitssensor. Neben der Erzeugung sindnoch weitere Aspekte des Reinwassers zubeachten: Auch die Überwachung der Qua-lität, das Speichern von Wasser und dieWartung der Anlage sind wichtig, um si-cherzustellen, dass stets die richtige Was-serqualität zur Verfügung steht.Die Reinheit der Medien «Wasser und Gase»bestimmt in vielen Branchen die Qualitätvon Prozessen und Produkten, z. B. in derWaferproduktion, in der Pharmaindustrieoder bei der Herstellung von Lebensmitteln.Für eine breite Palette von Anwendungenwird Wasser in unterschiedlicher Qualitätbenötigt.

RSpezialisierte Firmen stellen Wasser mit ge-nau definierten Qualitäten in unterschiedli-chen Gebindegrössen gebrauchsfertig zurVerfügung. Ein Beispiel sind die «PremierKlerwater-WFI Sterile Quality Water» vonShield Medicare (www.shiedmedica-re.com), einer Division von Ecolab. Das ste-rile, sporenfreie Wasser, das in 5-Liter-Ka-nistern sowie in 1-Liter-Sprayflaschen er-hältlich ist, kann u. a. in Reinräumen zurBeseitigung von Rückständen oder zur Ver-dünnung von sterilen Biozid-Konzentrateneingesetzt werden.Ziel der Wasseraufbereitung ist es, Wasser-qualitäten herzustellen, die die Anforderun-gen der jeweiligen Verfahren und Geräte er-füllen (Tabelle 1). Als Ausgangswasserdient i. d. R. Trinkwasser.Letztlich sind die Benutzer von Analysege-räten für die Validierung ihrer chemischenVerfahren und das aufbereitete Wasser ver-antwortlich, damit jederzeit eindeutige undwiederholbare Ergebnisse gewährleistetsind. International anerkannte Wasser-Qua-litätsstandards definieren die unterschiedli-chen Typen der Wasserqualität – von Typ Ibis Typ III (Tabelle 2).

Anforderungen an Systeme zur Herstellungvon PharmawasserDie Qualitätsstandards für Pharmawasserstellen hohe Anforderungen an die Wasser-anlagen. Dabei ist eine Vielzahl von natio-nalen und internationalen Vorschriften undRegelwerken anzuwenden. Denn Wasseran-lagen unterliegen bei Inspektionen einerstrengen Kontrolle, die vorgeschriebenenGrenzwerte dürfen nicht überschritten wer-den. Im Pharmabereich ist die Pharmawas-

ser-Qualität durch das Europäische Arznei-buch Ph. Eur. und das Amerikanische Arz-neibuch USP geregelt. Besonders für diePharmaindustrie und die Biotechnologiewerden voll entsalztes Wasser (VE-Wasser),Pharmawasser (PW) sowie «Highly PurifiedWater» (HPW) oder gar WFI («Water for In-jection», vollends entmineralisiertes Reinst-wasser) zunehmend zur Standardanforde-rung. Medizinprodukte mit erhöhten Anfor-derungen an die Aufbereitung erfordern ei-ne höherwertige Wasserqualität (Tabelle 3).

ReinstwasseraufbereitungReinstwasser wird in Laboranwendungen,aber auch in der Prozessindustrie sowie zurSpülung (CIP-Reinigung) von Formteilenbenötigt. Eine Kompaktanlage zur automati-schen Herstellung von Reinstwasser um-fasst Vordruckpumpe, Rückspülfilter, Ent-härter, Umkehrosmose, Elektrodeionisation(EDI) und Membranentgasung. Reinstwas-ser für technische und klinische Anwendun-gen wird meist durch die Aufbereitung vonTrinkwasser gewonnen. Bei der Aufberei-tung des Trinkwassers ist zu beachten, dassdie Qualität des Rohwassers stark schwan-ken kann. Viele der Verunreinigungen kön-nen negative Auswirkungen auf Applikatio-nen im biotechnologischen Bereich haben,indem sie mit anderen Substanzen inter-agieren. Daher sind Trinkwasseranalysen,die Spezifikation der Reinwasserqualitätund definierte Betriebs- und Wartungskrite-rien notwendig. Je genauer die Vorgabensind, desto besser kann die Wasseraufberei-tungsanlage den Bedürfnissen angepasstwerden.

a.) VorreinigungEine effektive Vorreinigung ist für moderneAufbereitungsanlagen der wichtigste Schrittdes Aufbereitungsprozesses. Die Vorreini-gungsanlage enthält Sieb-, Mikro- und Ultra-filter zum Entfernen von Verschmutzungen.Für die Ultrafiltration werden Polysulfon-Hohlfasermembranen eingesetzt. Nach die-ser Reinigungsstufe werden weitere Verfah-

RE INSTMED IEN

Wasser und Gas für Life SciencesReinstmedien in ihren verschiedenen Qualitäten sind wichtige Bestandteile des Produktionsprozesses in derChemie-, Pharma-, Kosmetik-, Lebensmittel-, Solar-, Diagnose- und Medizintechnikindustrie. Die Versorgungs-und Verteilsysteme für Reinstwasser und -gase unterliegen bei behördlichen Inspektionen einer strengen Kontrolle.Hier werden Aufbereitungstechnologien für die Wasservorbehandlung und Systeme für Reinstmedien vorgestellt.

A N N E T TE V. K I E C K E B U S C H - G Ü C K

Tabelle 1: Verschiedene Reinheitsgrade des Wassers

Leitfähigkeit (in µS/cm)Brauch-/Rohwasser 300 – 800

Teilentsalztes Wasser 20

Reinwasser (VE-Wasser) ca. 2 – 10

Reinstwasser 0,055 – 1

v e r f a h r e n s t e c h n i k CHEMIE PLUS 10-2012 5 1

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ren wie Ozonbehandlung, um Pestizide undHerbizide zu oxidieren, Aktivkohlefilter, umorganisches Material zurückzuhalten undeine Reinigungsstufe mit Chlor, um Bakte-rien abzutöten, eingesetzt. In einem Enthär-ter werden Metallionen, wie Ca2+, Mg2+

und Fe2+ aus dem Wasser entfernt.In der Pharmaindustrie ist der Schutz vonReinstwasser vor Wiederverkeimung im La-gertank ein wichtiges Anliegen. Ozon ist ei-nes der stärksten Oxidationsmittel über-haupt und ist hervorragend geeignet für dieDesinfektion und Sanitisierung von Reinst-wasser. Es wird durch katalytische Elektro-lyse hergestellt. Mikroorganismen werdenohne Bildung schädlicher und giftiger Ne-benprodukte direkt oxidativ durch Ozonzerstört, sodass Keimzahlen von unter 1KBE/100 ml erreicht werden.Die Behandlung von Pharmawasser mit

UV-Strahlen ergänzt die Dekontaminationmit Ozon in Bereichen, in denen Ozon nichteingesetzt werden kann. UV-Licht hat aberkeine langfristige Wirkung.Die eigentliche Reinstwasserproduktion er-fordert eine kontinuierliche Rezirkulationund einen konstanten Wasserfluss, derdurch ein Pumpensystem mit Druckregelungerreicht wird. Die Leitfähigkeit des Wasserswird am Speisewasser-Einlass und beim Pro-duktwasser (Wasser-Auslass) gemessen. DerTOC-Gehalt (total organic carbon = gesamterorganisch gebundener Kohlenstoff) wirddurch einen speziellen TOC-Monitor über-wacht. Der tatsächliche Reinigungsprozesshängt von der eingesetzten Technologie ab.Die wässrigen Verunreinigungen, anorgani-sche, organische, mikrobiologische oder Par-tikel-Verunreinigungen werden bei dieserVorbehandlung um mehr als 95% reduziert.

b.) UmkehrosmoseDas häufigste Verfahren zur Herstellungvon Reinstwasser ist eine Kombination vonUmkehrosmose und Ionenaustauscher, sel-tener die Destillation. Selbst in destilliertemWasser sind noch zahlreiche Fremdstoffeals Ionen enthalten. Beide Verfahren wer-den daher mit weiteren Reinigungsverfah-ren wie Ionentauscher, Ultrafiltration, Pho-tooxidation, Entgasungsverfahren (Vakuum-entgasung, Membranentgasung), Entkei-mung durch UV-Bestrahlung und elektro-chemischer Oxidation kombiniert.Das Prinzip der Osmose ist bekannt: Zweiunterschiedlich salzhaltige Flüssigkeitenwerden ihren Salzgehalt angleichen, wennsie über eine semipermeable Membran ge-trennt zueinander gebracht werden. Auf dersalzhaltigeren Seite steigt dabei der Druckso lange, bis der Prozess zum Stehen

Tabelle 3 : Wasserqualitäten im Pharmabereich

Leitfähigkeit(µS/cm)

TOC (ppb C) Aerobe Keime(KBE/100ml)

Anwendungsgebiete

Purified Water PW (Ph. EUR 5.0 und USP 27) <4.3 <500 <100 Herstellung höherwertiger Reinheitsklassen, Spülwasser

Highly Purified Water HPW (Ph. EUR 5.0 ) <1.1 <500 <10 Verwendung: SpülwasserHerstellung: Umkehrosmose, Ultrafiltration, Destillation

Water for Injections WFI (Ph. EUR 5.0 und USP 27) <1.1 <500 <10 Herstellung: Destillation

Vergleich von PW (aqua purificata), HPW und WFI gemäss Ph. Eu. – ausserdem werden nach Ph. Eu. Grenzwerte für Schwermetalle, Nitrate undEndotoxine definiert.

Reinheitsgraddes Wassers

Leitfähigkeit(µS/cm)

TOC (ppb) Bakterien (KBE/100 ml) Endotoxine (EU/ml) Anwendungsgebiete

Typ 1+ 0.055 <5 <1 <0.03 GF-AAS, Spurenanalyse

Typ 1Reinstwasser

0.1 <10 <10 <0.03 HPLC, GC, AAS, ICP-MS, Säugetierzellkulturen, Zellkulturen,Gewebekulturen

Typ 2+ 0.55 <50 <10 NZ Allgemeine Laboranwendungen, mit höheren anorganischenReinheitsanforderungen

Typ 2 1 <50 <100 NZ Einspeisung in Reinstwassersysteme des Typs 1, Einspeisung inLaborgeräte, pH-Lösungen, Puffer, Immuntests

Typ 3 5 <200 <1000 NZ Reinheitsgrad für nicht kritische Arbeiten, z. B. Waschen vonGlasgefässen, Wasserbäder, Autoklaven, die Versorgung vonDesinfektionsgeräten und Klimakammern

Reinheitsgraddes Wassers

Leitfähigkeit: Wi-derstand (M�-cm)

TOC (ppb) Bakterien (KBE/100 ml) Endotoxin (EU/ml) Anwendungen

Typ 1+ 18.2 <5 <1 <0.03 GF-AAS, Spurenanalyse

Typ 1Reinstwasser

>18 <10 <10 <0.03 HPLC, GC, AAS, ICP-MS, Säugetierzellkulturen, Zellkulturen,Gewebekulturen

Typ 2+ >10 <50 <10 NZ Allgemeine Laboranwendungen, mit höheren anorganischenReinheitsanforderungen

Typ 2 >1 <50 <100 NZ Einspeisung in Reinstwassersysteme des Typs 1, Einspeisung inLaborgeräte, pH-Lösungen, Puffer, Immuntests

Typ 3 >0.05 <200 <1000 NZ Reinheitsgrad für nicht kritische Arbeiten, z. B. Waschen vonGlasgefässen, Wasserbäder, Autoklaven, die Versorgung vonDesinfektionsgeräten und Klimakammern

Tabelle 2:Typen der Wasserqualität von reinem Wasser für industrielle und Laboranwendungen

5 2 CHEMIE PLUS 10-2012 v e r f a h r e n s t e c h n i k

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kommt (osmotischer Druck). Bei der Um-kehrosmose wird das Prinzip umgekehrt(Abb. 1): Wasser, das salzhaltig ist, wirdunter Druck durch eine Membran gepresst.Dabei kehrt sich die Fliessrichtung um. DasWasser strömt über die Membran in daszweite Kompartiment, die Salze bleiben zu-rück und konzentrieren sich auf. Der erfor-derliche Druck steigt, je salzhaltiger dasWasser wird. Mit der Umkehrosmose er-reicht man eine ausgezeichnete Abtrennungvon Salzen, Partikeln und anderen Inhalts-stoffen.

c.) IonenaustauscherUm die für Reinstwasser geforderte Leitfä-higkeit zu erreichen, werden weitere Stufenwie Ionenaustauscher oder Elektrodenioni-sation (EDI) nachgeschaltet. Mithilfe von Io-nenaustauscherharzen werden geladeneTeilchen effizient aus dem Wasser entfernt,indem sie diese gegen H+ und OH– austau-schen. Solche Komplettsysteme integrierenalle Reinigungselemente in einem Gerät. Als

ein relativ neues Verfahren hat sich dieElektrodeionisation (EDI) bewährt. Sie kom-biniert Ionenaustauscherharze und eine io-nenselektive Membran mit Gleichstrom. Ineinem konstanten elektrischen Feld werdenIonenverunreinigungen kontinuierlich in dieKonzentratkammern transportiert und ent-fernt. Das Anlegen des elektrischen Feldesbewirkt zusätzlich die Spaltung des Wassersin Wasserstoff- und Hydroxidionen, die dasIonenaustauscherharz kontinuierlich rege-nerieren. Dadurch ist es möglich, mit EDI-Systemen eine Leitfähigkeit von unter0. μS/cm zu erreichen.

d.) DestillationDestillation ist ein Trennverfahren, umschwer verdampfbare Stoffe abzutrennen(Abb. 2). Durch die Verdampfung könnendem Wasser Verunreinigungen entzogenwerden, indem sie im Destillat zurückgehal-ten werden, während der Wasserdampf ent-weicht. Er wird abgekühlt und wird als ge-reinigtes Kondensat gespeichert. Im Prinzipkönnen durch Destillation die meisten Artenvon Verunreinigungen aus dem Wasser ent-fernt werden. Die Destillation ist am wirk-samsten, wenn sie bei vorbehandeltemWasser angewendet wird, um die Bildungvon Niederschlag und das Verschleppenvon Verunreinigungen zu reduzieren.Bei der Aufbereitung des Wassers habensich in den letzten Jahren solche Membran-verfahren in der Industrie durchgesetzt. Die-ser Trend dürfte auch in Zukunft anhalten.

Online-Überwachung des ReinstwassersMit einer kontinuierlichen Messung der Pa-rameter kann die Qualität des Wassers zu-verlässig kontrolliert werden. Im Reinstwas-serbereich sind anorganische Salze und ge-löste organische Verbindungen die wichtigs-ten Verunreinigungen. Sie beeinträchtigendie meisten Laboranwendungen und solltendaher unbedingt online in Laborwassersys-temen überwacht werden. Die wichtigstenund schnellsten Online-Techniken sind dieLeitfähigkeits- und die TOC-Messung.Zur Messung der Reinheit wird die elektri-sche Leitfähigkeit in S bestimmt. Wasser-stoff- und Hydroxylionen entstehen durchdie geringfügige natürliche Dissoziation vonWasser. Diese Wasserstoff- und Hydroxylio-nen führen in Reinstwasser zu einer spezifi-schen Leitfähigkeit von 0,055 μS/cm bei25ºC. Bei stark ionisierten Salzlösungen istdie Leitfähigkeit proportional zur Salzkon-zentration in der Lösung. Widerstand undLeitfähigkeit können rasch und einfach mit

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Abb. 1: Prinzip der Umkehrosmose.

v e r f a h r e n s t e c h n i k CHEMIE PLUS 10-2012 5 3

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einer Online-Leitfähigkeitsmesszelle (Sen-sor), oftmals auch mit Funktion zur Tempe-raturkompensation, gemessen werden. Einsolches Gerät ist z.B. der JUMO dTRANSCR 02 Mehrkanal-Messuumformer/Reglerfür Leitfähigkeit, TDS, Widerstand, Einheits-signale und Temperatur.TOC-Analyse: Reinstwasser müssen wäh-rend der gesamten Aufbereitung auf organi-sche Unreinheiten überwacht werden. ImGegensatz zur Analytik für Trinkwasser sindbei der Aufbereitung von Reinstwasser nurwenige Parameter für die Beurteilung einesWassers von Bedeutung. Die TOC-Messtech-nik ist Bestandteil vieler Regelwerke überReinstwasser, so werden z.B. TOC-Werte inArzneibüchern (USP, Ph. Eur.), in DIN- undASTM-Normen angegeben. Ein TOC-Analy-sator ist ein Sensor zur Bestimmung des Ge-samtgehalts an organischem Kohlenstoff(Total Organic Carbon). Die Messung erfor-dert keine Reagenzien und Chemikalien. DasMessprinzip funktioniert nach dem Prinzipder UV-Oxidation (Abb. 3).

Lagerung und Verteilung von ReinstwasserDie Lagerung und Verteilung sind heikle Be-reiche des Reinstwassersystems, bei denenes darum geht, das Wasser möglichst ohneQualitätseinbusse zum Verbraucher zu brin-gen. Dabei sind insbesondere Bakterien,aber auch Additive aus Leitungen und demVerpackungsmaterial, potenzielle Quellenvon Verunreinigungen. Um solche Problemezu vermeiden, sind ein gut durchdachtesDesign und angemessene Wartungsverfah-ren für Druck und Spülfrequenz erforder-lich. Die Konstruktionsmaterialien spielenebenfalls eine entscheidende Rolle. Metall-rohre, abgesehen von Edelstahl, sollte mannicht einsetzen. Auch Leitungen aus hoch-reinen Kunststoffen sind mit Bedacht auszu-

wählen, da einige Kunststoffe Füllstoffe undAdditive enthalten.

II. GaseReinstgase werden unter anderem als Trä-ger-, Mess- und Referenzgase verwendet, inder Medizin z. B. als Atem- oder Narkose-gas. Zahllose Industrien, wie Pharma-, Pa-pier-, Biotech-, Elektronikindustrie, Luft-fahrt, Labors etc. benötigen Helium, Argon,Stickstoff, Wasserstoff sowie andere Gaseund Gasgemische von hoher Reinheit.Sauerstoff, Stickstoff sowie Helium und Ar-gon werden durch die Zerlegung der Luft inihre Bestandteile gewonnen. Das dafür ange-wendete kryogene Verfahren wurde vor über100 Jahren von Carl von Linde entwickeltund nach ihm benannt. Dabei wird die Luftvon Wasserdampf, Staub und Kohlendioxidbefreit, komprimiert und dann auf extremniedrige Temperaturen abgekühlt und letzt-lich verflüssigt. Anschliessend wird sie durchRektifikation in ihre Bestandteile zerlegt.Um die Qualität der Gase von der Quelle biszur Anwendung sicherzustellen, sind hoch-wertige Armaturen für deren Einsatz entwi-ckelt worden. Die Anforderungen an dieGasqualität sind durch die jeweilige Anwen-dung bestimmt.Heute werden verschiedene physikalischeVerfahren zur Trennung und Reinigung vonLuftgasen verwendet:■ Trennung: durch Membranen■ Adsorption: Verschiedene Luftbestandteile

werden mittels eines Spezialmaterials ad-sorbiert, d.h. gebunden, während andereungehindert durchfliessen.

Zur Benennung der Produktqualität einesGases hat sich allgemein eine Punktnotationfür die Reinheitsklasse durchgesetzt, die dieZahl der Neunen der in Prozent angegebe-nen Gase-Reinheit bis zur ersten von neunverschiedenen Dezimalstellen angibt. So be-deutet z.B. für die Produktqualität von Heli-um: Helium 6.0: Reinheit >99.9999%. DieSumme der spezifizierten Fremdanteile istkleiner als 1 ppmMan kennt zwei Lieferformen für Gase. Beider mobilen Gasversorgung werden einzel-ne Flaschen und Druckminderer direkt inden Arbeitsbereich angeliefert. Mit einerzentralen Gasversorgung werden die Fla-schen oder Flaschenbündel aus dem Ar-beitsbereich entfernt und in einem eigenenBereich zusammengefasst. Da die Gasfla-schen nicht am Arbeitsplatz stehen, ist die-se Form der Entnahme sicherer. Umschalt-stationen ermöglichen eine kontinuierlicheGasversorgung ohne Unterbruch.

Kontaminationsquellen für Reinstanwendun-gen sind durch eine konsequente richtigeAuslegung der Anlage und sorgfältigen Ins-tallationen weitgehend vermeidbar, wenndie Innenseite der Leitungen und Reinstgas-bauteile eine Elektropolitur aufweisen, dieDichtwerkstoffe je nach chemischen Anfor-derungen gewählt werden und das gesamteEntnahme-Versorgungssystem gut spülbarist, mit Vermeidung von Toträumen.In Zukunft wird durch moderne Steuerungs-systeme auch der Automatisierungsgrad beider Verwendung von Reinstgasversorgungs-systemen zunehmen. ■

Abb. 4: Reinstgasabfüllstand bei Messer AG/Lenzburg.Nur in Flaschen mit einwandfreien inneren Oberflächenund durch eine korrosionsfreie glatte Oberfläche derLeitungen können die strengen Spezifikationen für dieReinstgase eingehalten werden.

«Qualitätssichernde Reinheit – Reinstwasseran-wendungen in der Getränkeindustrie», Geträn-keindustrie 11/2011E. Herbig, M. Reutz und R. Braitmayer:«Reinstwasser für die ICP-Massenspektrome-trie», GIT 724-725, 2011C. Devaux: «Reinstwasser für die Chromatogra-phie», GIT 33-35. 2011

ORIGINALPUBLIKATIONEN

Abb. 3: Der Sensor 5000TOC von Thornton/MettlerToledo gewährleistet eine kontinuierliche Überwachungder TOC-Werte für Reinstwasser in der Pharma-industrie und in der Halbleiterindustrie.

5 4 CHEMIE PLUS 10-2012 v e r f a h r e n s t e c h n i k

Page 57: Chemieplus 2012/10

ie Anschwemmfiltration stellt einsehr altes Verfahren dar und lässt

sich dabei anschaulich in etwa so erklären:«Beispiel Lebensmittelproduktion: Sie habenzehn Tonnen rohes Speiseöl mit Wachs- undSchleimstoffen – und dazu dieAufgabe: Reinigen Sie das Öl!Vielleicht denken Sie zunächst anein simples Salatsieb, aber dasfunktioniert hier nicht. Denn fürdie feinen Schmutzpartikel ist esschlicht zu grob, zum anderenwürde es während der Filtrationsicher sehr schnell verstopfen.Daher belegt man das Sieb zuvorbesser mit einer Filterhilfsmittel-schicht», erläutert Dr. EberhardGerdes, J. Rettenmaier & Söhne(JRS), Rosenberg (D).Man gibt dazu zunächst ein fa-serhaltiges Gemisch auf und er-hält so eine Stützstruktur in Formeines dünnen Films. Der Vorteil:Das Sieb ist vor rascher Verblo-ckung und vor bleibender Verun-reinigung geschützt. Das Filter-hilfsmittel kann aber auch, stattdirekt auf das Filter, in die zu reinigendeFlüssigkeit gegeben werden. Dann bildetsich die Filmschicht nach und nach, bleibtüber eine längere Zeit offen und durch-strömbar, und das Filtrat fliesst schnellerhindurch. Als Faustregel kann man sichmerken: Auf ein Teil «Schmutz» sollte einTeil Filterhilfsmittel kommen.Freilich stellt die Anschwemmfiltration mitFilterhilfsmitteln nicht die einzige Möglich-keit dar, industrielle Flüssigkeiten zu reini-gen. Gängig sind unter anderem Filterpa-pier, Filtergewebe und, als Alternativverfah-ren, auch die Membranfiltration. Ein gene-reller Vorteil der Anschwemmfiltration be-steht allerdings in ihrer Dynamik und Flexi-

D bilität. Die Steuermöglichkeiten durch Vari-ierung des Anteils an Filterhilfsmitteln sindenorm. Dabei können organische Fasern,wie zum Beispiel Cellulose, einen weiterenPluspunkt für sich geltend machen: Die ein-

gesetzte Menge bleibt im Vergleich zu mine-ralischen Filterhilfsmitteln deutlich geringer,da die Nasskuchendichte, also die Einsatz-menge für eine bestimmte Schichtdicke, beiorganischen Fasern deutlich niedriger liegt.Unterm Strich kommt so das gleiche Volu-men an Filterhilfsmitteln im Falle der orga-nischen Fasern auf 30 bis 50 Prozent weni-ger Masse, was im Klartext bedeutet: weni-ger Abfall. Noch dazu lassen sich organi-sche Fasern unter Energiegewinnung nahe-zu vollständig verbrennen. So liegt derAscheanteil im Falle von Cellulose bei nur0,2 Prozent. Im Filterhilfsmittel angereicher-te Wertstoffe gewinnt man damit vollständigzurück – gelungene Kreislaufwirtschaft.

1000 Euro am Tag gespartWirtschaftlich noch interessanter wird derEinsatz organischer Filterhilfsmittel, wenndie anfallenden Filterkuchen über Brikettier-pressen weiter verdichtet werden. Dabei las-

sen sich nicht nur werthaltigeFlüssigkeiten weitestgehend zu-rückgewinnen, es schrumpfenauch die zu entsorgende Abfall-mengen. Damit sind insgesamtviel kleinere Abfall-Volumina zubewegen als im Falle von anorga-nischen Filterhilfsmitteln, wasbeim Einsatz einer einzigen Bri-kettierstation durchaus zu Einspa-rungen von 1000 Euro oder mehram Tag führen kann (Automobil-industrie).An Grenzen stösst das System al-lerdings in punkto thermische Be-lastbarkeit. Cellulose etwa hält inder Regel höchstens 200 °C aus.Auch stark oxidierende Chemika-lien und Säuren, die organischeFasern abbauen, sind eine «Kon-traindikation». Der optimale Ar-beitsbereich der Anschwemmfil-

tration liegt bei abzufiltrierenden Partikelnbis zu wenigen Mikrometern Durchmesser.Bei gröberen Verunreinigungen reichenmeist herkömmliche Filter («Prinzip Salat-sieb»), während bei noch feineren Partikelnmeist eher Membranverfahren zum Zugekommen.Das Prinzip der Anschwemmfiltrationkommt auf breiter Basis zur Anwendung,zum Beispiel in vielen Brauereien, bei derFruchtsaft- oder bei der Weinherstellung. Ei-ne weitere Paradedisziplin stellt die Biotech-nologie dar. Nach einer Fermentation folgthier üblicherweise die Abtrennung der Bio-masse durch Filtration. Die Verwendung or-ganischer Fasern ermöglicht dabei nicht nur

F I L TR A TI O N – I N N O VA TI VE O R G A N I S C H E F A S E R N

Arbeitssicherheit treibt dieEntwicklung voranGesunderhaltung der Mitarbeiter, Wunsch nach sauberen Ökobilanzen, Vereinfachung von chemischen Synthesen zuEintopf-Reaktionen – ganz unterschiedliche Triebkräfte wirken in der Filtertechnik zugunsten der Anschwemmfiltrationunter Verwendung von organischen Fasern. Die in den vergangenen Jahren erschlossenen Anwendungsfelder sindzahlreich wie die Sterne am Himmel und das zuweilen notwendige Reengineering einer bestehenden Anlage weitauseinfacher, als man denkt.

C H R I S T I A N E H R E N S B E R G E R

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Der Trend bei organischen Filterhilfsmitteln: immer feinere Cellulose-Fasern.(Bild: JRS)

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eine besonders effektive Separation. Diedreidimensionale Netzwerkstruktur der Fa-sern entfaltet auch eine Art «Drainage-Wir-kung», die es den Prozessflüssigkeiten er-laubt, rasch und in hohen Ausbeuten ausden Filterkuchen hinauszudringen. Das be-deutet weniger Produktverlust, was beson-ders bei Prozessen mit wertvollen Biopro-dukten, wie zum Beispiel Vitaminen, inter-essant wird. Kein Tropfen zu viel geht hierverloren.Ähnliche Vorteile ergeben sich in der Metall-verarbeitung, etwa überall dort, wo bei un-terschiedlichsten Verarbeitungsschritten (wie

beispielsweise Fräsen, Bohren oder Honen)teure Kühlschmierstoffe zum Einsatz gelan-gen. In ihnen reichern sich während des Be-triebs feine Metallspäne an. Zur Reinigungentfernt man sie mithilfe der Anschwemmfil-tration, wobei das Filtrat immer wieder ver-wendet werden kann. In vielen Anlagen wer-den dazu noch immer anorganische Filter-hilfsmittel wie Kieselgur oder Perlite verwen-det. Aus Arbeitsschutzgründen ist dies je-doch mehr und mehr umstritten, weil vor al-lem Kieselgur lungengängiges Cristobalit ent-hält, einen potenziellen Krebserreger. Dar-über hinaus schliesst sich der Wertstoffkreis-

lauf nicht vollständig, weil der Filterkuchen,ein fest-flüssiger Brei mit Reststoffen undKieselgur/Perlite, sich letztlich meist nur de-ponieren lässt. Organische Filterhilfsmittelenthalten dagegen kein Cristobalit, der Filter-kuchen ist kompostierbar und lässt sich invielen Anwendungsfällen sogar als Tierfutterverwerten. Alternativ kann auch eine Ver-brennung vorgenommen werden, wobei sichim Beispiel der Metallverarbeitung hochwer-tige Wertstoffe wie Wolframcarbid-Späne zu-rückgewinnen lassen.Ähnliche Vorteile hat einer der weltgrösstenHersteller von Injektionsnadeln festgestellt:

Damit der Patient den Einstichder Spritze als weniger schmerz-haft empfindet, müssen bei derEndbearbeitung scharfe Kanten,Rauigkeiten und Splitter entferntwerden. Die bei diesem soge-nannten Entgraten eingesetzteKühl-/Schmiermittel-Suspensionenthält winzige Keramik-Kügel-chen, die man abfiltrieren und –bei Verwendung von organi-schem Filterhilfsmittel – nachVerbrennung aus dem Filterku-chen zurückgewinnen kann.Dieses Prinzip der Wertstoffrück-gewinnung stellt einen generel-len Vorteil bei organischen Filter-hilfsmitteln dar – dazu ein weite-res Beispiel, diesmal aus demBereich der Ölraffination: Für dieMargarineherstellung wird unteranderem eine Fetthärtung mitWasserstoff am Nickelhydrid-Ka-talysator vorgenommen. Wirddies über eine Anschwemmfiltra-tion mit organischen Filterhilfs-mitteln realisiert, so lassen sichdie eingesetzten Katalysatorendurch Verbrennen zurückgewin-nen.Ein eher exotisch anmutendesBeispiel betrifft die Goldgewin-nung in nordamerikanischen Mi-nen: Zunächst wird das dort ab-gebaute Gestein gemahlen undanschliessend das Gold mit Blau-säure ausgelaugt, wobei esgleichzeitig oxidiert wird (Cya-nidlaugerei). Als Zwischenergeb-nis erhält man im Wesentlicheneine Lösung mit [Au(CN)2] Ani-onen und Gesteinsresten. Diesewerden abfiltriert und übrigbleibt eine glasklare Lösung. Ausdieser wird das Gold mit Zink

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Page 59: Chemieplus 2012/10

unter Reduktion ausgefällt. Das Edelmetallsetzt sich aber nicht am Boden ab, sonderndie feinen Partikel werden mittels An-schwemmfiltration herausgeholt. Hier inte-ressiert also ausnahmsweise einmal nichthauptsächlich das Filtrat, sondern das, wasansonsten meist der Abfall ist: der Filterku-chen. Er wird in einem Hordenofen gesintertund anschliessend im Lichtbogenofen einge-schmolzen.Beim Einsatz konventioneller mineralischerFilterhilfsmittel wird der Hordenofen bei600 °C betrieben, wobei der Durchlauf einerCharge etwa 24 Stunden in Anspruch nimmt– eine energieintensive Angelegenheit. Dabeiverbleibt eine zu entsorgende Schlacke, dienoch dazu einen geringen nicht-rückgewinn-baren Goldanteil enthält. Bei Cellulose alsFilterhilfsmittel lässt sich die Flüssigkeit vielleichter austreiben. Man braucht deshalb fürdas Sintern im Hordenofen wesentlich weni-ger Energie, benötigt auch nur die Hälfte derZeit und hat weitaus geringere Gold-Verlustezu beklagen. Im vorliegenden Fall erzielt derBetreiber der Mine nach Umstellung auf or-ganische Filtermittel hohe sechsstellige US-Dollar-Einsparungen.Die Potenziale organischer Filterhilfsmittelin der Anschwemmfiltration sind enorm.Vor allem Arbeitssicherheit und Ökologiesprechen dafür, sie in der betrieblichen Pra-xis auszuschöpfen. Verstärkt wird dieserTrend durch die Vereinfachung von Synthe-se-Prozessen in der Chemieindustrie inRichtung Eintopf-Reaktionen. Denn die ver-bleibende «Brühe» muss besonders intensivgereinigt werden; dabei spielen organischeFilterhilfsmittel ihre Stärken als Kombi-Pro-dukt zusammen mit Aktivkohle oder Ionen-austauscherharzen aus. Bewährt hat sichein solches Aktivkohle-Faser-Gemisch schonlange für die Zucker-Filtration zur Gewin-nung von weissem Zucker. Ein wesentlicherVorteil des Kombi-Produkts: deutlich höhereAusbeuten und zugleich deutlich schnelle-res Abtrennen.Da fragt man sich: Warum sind organischeFilterhilfsmittel nicht schon längst Standardin der grossindustriellen Anwendung? DerGrund mag vor allem in der Historie der An-schwemmfiltration liegen, die vor gut 100Jahren mit Kieselgur als Filterhilfe begann.Konsequenterweise sind deshalb bis heutenoch immer die meisten Anlagen primär aufmineralische Filterhilfsmittel ausgelegt. Da-her wird bei einer Umstellung meist ein Re-engineering nötig. Über den Austausch desFilterhilfsmittels hinaus schliesst das aucheine Anlagenoptimierung auf das neue, or-

ganische Filterhilfsmittel ein. Eine wichtigeAufgabe stellt dabei meist die Dosierung derCellulose dar, denn sie ist weniger rieselfä-hig als Kieselgur oder Perlite. Darumbraucht man als wesentliche zusätzlicheKomponente oft eine entsprechende Aus-tragshilfe – im Grunde keine grosse Sache.

1000 Typen von FasernBei der Vielfalt möglicher Anwendungenüberrascht es nicht, dass es fast ebenso vie-le unterschiedliche Typen von organischenFilterhilfsmitteln gibt. Sie zu designen undherzustellen bedarf des Know-hows auszwei Bereichen: aus der Mahltechnik undaus der organischen Faserherstellung. Sostammt ein Grossteil der am Weltmarkt ver-fügbaren Filterhilfsmittel von einem Unter-nehmen, das unter anderem mikrokristalli-ne Cellulose als Exzipient für die Direkt-Tab-lettierung von Aspirin, lebensmittelechteCellulose zur Ballaststoff-Anreicherung ver-schiedenster Lebensmittel oder Cellulose-Sprengmittel für Spülmaschinen-Tabs zu sei-nem Portfolio zählt. Dazu gehören des Wei-teren ein Bitumengranulat mit hohem Faser-anteil für stark beanspruchte Asphaltdeck-schichten von Flugzeugrollbahnen oder For-mel-1-Rennbahnen oder ultrafeine Cellulosefür druckfarbensparende Papier-Deckschich-ten (sogenannter oberster Papier-Strich).Den Rohstoff dieser ultrafeinen Cellulose(«UFC») gewinnt man klassisch aus natürli-chem, unbehandeltem Holz. Dieses wird zu-nächst entrindet und dann einem intensivenchemischen Kochprozess unterworfen, ge-folgt von ausgiebiger Wäsche und Blei-chung. Die mit konventioneller Mahltechniknicht zugänglichen, jetzt aber mit aktuellenVerfahren erzielbaren Feinheiten verdankensich unter anderem einem fein aufeinanderabgestimmten Zusammenspiel von Zerklei-nerungstechnologie und Klassierung. Dr.Gerdes fasst das Ergebnis so zusammen:«Bei der Feinheit der Vermahlung schaffenwir als Einzige Partikelgrössen von unter10 Mikrometern – zum Beispiel als ultrafei-ne Cellulose für die Papierindustrie.» Überdie Feinheit hinaus können Formgebungender Fasern eine wichtige Rolle spielen: zumBeispiel Fasern mit granulierter Strukturoder mit starker Fibrillierung bzw. Auf-spleissung für vliesartige Strukturen. So bie-tet Rettenmaier heute mehr als 1000 ver-schiedene Cellulose-Typen für noch mehrAnwendungen und insbesondere für die Op-timierung der Anschwemmfiltration an. ■

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Page 60: Chemieplus 2012/10

5 8 CHEMIE PLUS 10-2012 f i r m e n b e r i c h t e

ALPHAGAZ ist unserReinstgaseprogramm für Laboranwendun-gen. Alle Gase der Qualitätsstufe ALPHA-GAZ 1 erlauben kostengünstige Analysenim Bereich % bis ppm. Vor allem Routine-analysen werden dadurch sehr wirtschaft-lich. Die Qualitätsstufe ALPHAGAZ 2 er-möglicht Analysen im Bereich ppm bis ppbund eignet sich besonders für Analysever-fahren, welche hochreine Gase verlangen.Zu diesen Programmen gehören hochwerti-ge Installationen und Armaturen, welche fürden Erhalt der Gasqualität von der Versor-gung bis hin zur Anwendung («Point ofUse») unerlässlich sind.Eine Laborgasversorgung muss anwender-freundlich, zuverlässig, sicher, wirtschaft-lich und optimal auf die Kundenbedürfnissezugeschnitten sein. Diese enthält u. a.:■ Entspannungselemente, wie Druckminde-

rer oder Entspannungsmodule■ Leitungselemente, wie Rohre und Ab-

sperrventile■ Sicherheitselemente, wie z. B. Sicherheits-

ventile oder Berstscheiben.Quellen von Verunreinigungen können be-reits nach dem Flaschenausgang oder beimReduzierventil entstehen, falls ungeeignete

Installationen verwendet werden. WeitereKontaminationsquellen sind: Rohrinnenober-flächen, Verbindungen (fix oder lösbar), Ar-maturen, Toträume sowie stehendes Gas.Ziel ist es, das Gas in der geforderten Quali-tät und in der richtigen Menge und Druck

zum «Point of Use» zu bringen. Die meist-verwendeten Materialien sind Edelstahloder Messing für die Regler und Leitungensowie «Nylon» oder «KEL-F» für die Dich-tungen. Die Dichtigkeit ist nicht nur gegeninnen, sondern auch nach aussen zu ge-

C A R B A G A S A G

Reinstgasinstallationen fürs LaborGase und Gasgemische der Firma Carbagas AG werden schweizweit in Labors als Träger-, Mess- und Referenzgaseverwendet. Hochwertige Armaturen und Installationen sind für diese Anwendungen unerlässlich. Einfluss und Wichtigkeitder Installationen werden aber meist unterschätzt. Carbagas ist der schweizweit führende Anbieter von Gasen für dieIndustrie und das Gesundheitswesen. Carbagas gehört zum Weltmarktführer «Air Liquide».

Dr. Mauro Schindler*

Das Reinstgaseprogramm ALPHAGAZ ist speziell für Laboranwendungen konzipiert. (Bild: Air Liquide)

Spülen einer Rohrleitung mit Stickstoff.

Page 61: Chemieplus 2012/10

f i r m e n b e r i c h t e CHEMIE PLUS 10-2012 5 9

währleisten, was vor allem bei toxischenGasen von hoher Wichtigkeit ist.Bei der Wahl der Installationen sind folgen-de Faktoren zu beachten:Erstens, die Art des Gases – ist es z. B. kor-rosiv oder entzündlich? Bei Kohlenmonoxid(CO) und Acetylen ist besondere Vorsichtgeboten; das gesamte Installationsmaterialist dementsprechend anzupassen. Bei Ace-tylen darf kein Kupfer und bei CO keinChrom verwendet werden, da sonst Explosi-onsgefahr besteht, weil das Gas mit demMaterial reagieren kann. Das Material dergesamten Installation muss also dem Gasgegenüber inert sein.Zweitens, die Wahl der Dichtungen undLeitungen, da die Materialien unterschiedli-che Permeabilitäten haben. PVC ist zumBeispiel durchlässiger für Stickstoff als Poly-amid (siehe Tabelle).Drittens, die Wahl der Regler: Je nach gefor-derter Druckstabilität können ein- oderzweistufige Regler verwendet werden. Dich-tungen müssen ebenfalls inert gegenüberden Gasen sein.

Schlussendlich muss das Versorgungssys-tem als Ganzes betrachtet werden: Für dieVersorgung von industriellen technischenGasqualitäten können hartgelötete oder ver-schraubte Kupferleitungen und Armaturenaus Messing verwendet werden. Für Reinst-gase mit Qualitäten bis maximal N50 (AL-PHAGAZ 1) müssen spezialgereinigte Kup-fer- oder besser Edelstahl-Rohrleitungen(z. B. «Finetron») verwendet werden. Diesesollten orbitalverschweisst oder mittelsDoppelklemmringverschraubungen verbun-den sein. Gasqualitäten über N50(>99.999 %, z. B. ALPHAGAZ 2) erfordernTIG-verschweisste, spezialgereinigte Edel-stahlarmaturen (z. B. «Ultron») mit VCR-Verschraubungen. Ultrahochreine Gase er-fordern zudem noch elektropolierte Innen-oberflächen mit einer sehr tiefen definiertenRauheit (Ra �0.18).Zur Inertisierung und Spülung der gesamtenInstallation vor der Inbetriebnahme sowiebei Flaschen- oder Versorgungswechsel soll-te ein dementsprechendes System mit Venti-len und Anschlüssen eingeplant werden. Ziel

des Spülvorganges ist es, Luft, Luftfeuchtig-keit und andere Restgase aus dem Reinstgas-system zu entfernen (siehe Grafik).Alle von uns verkauften Armaturen erfüllenmindestens die internationalen Sicherheits-standards und -normen, meistens aber diestrengeren «Air Liquide»-Standards. UnsereSpezialisten beraten Sie gerne von der Pla-nung bis zur Realisierung Ihrer Versor-gungsanlagen. ■

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6 0 CHEMIE PLUS 10-2012 f i r m e n b e r i c h t e

Horizontale Bandfiltersind die meist gebrauchten Vakuumfilter inder Industrie dank den vielen, leicht anpass-baren Einsatzmöglichkeiten, der Anwen-dung für korrosive Schlämme und der Eig-nung für grosse Durchsatzmengen von fei-nen, sich rasch absetzenden Schlämmen.Als führender Hersteller von Filterbändernwar Sefar AG in der Lage, die Filtrationsei-genschaften wie folgt zu verbessern: Alle 20Jahre konnte die Anzahl der Poren pro cm2

ungefähr verdoppelt werden (siehe Grafik).Dies führte zu einer raschen Filterkuchen-bildung, einer effizienteren Kuchenwa-schung und einem verbesserten Kuchenab-wurf.Um Bänder mit einer hohen Porosität undgleichzeitig überlegenen Laufeigenschaftenherzustellen, wurde von einer einlagigenauf eine zweilagige Konstruktion (Doppella-gengewebe / «Double Layer Weave») umge-stellt mit folgenden Eigenschaften:

Die obere Lage ist verantwortlich für die Fil-tration und hält die Partikel an der Filter-oberfläche. Die untere Lage ist verantwort-lich für die Drainage und die Festigkeit desFilterbandes. Kunden bestätigen, dass danksolchen Konstruktionen die Lebensdauer,verglichen mit einlagigen Geweben sich ver-doppelt oder gar verdreifacht.Eine bessere Filtration dank einer höherenPorosität, bessere Kuchenwaschung undKuchenabwurf kombiniert mit erhöhter Le-bensdauer der Filterbänder hilft den Kun-den, Kosten zu reduzieren und ihre Konkur-renzfähigkeit zu verbessern. ■

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f i r m e n b e r i c h t e CHEMIE PLUS 10-2012 6 1

Institut Kuhlmann – Analytik nach Mass!Selbstverständlich erfüllt das Institut Kuhl-mann alle Anforderungen nach GMP, istGLP- und ISO 17025 zertifiziert und hat eineErlaubnis nach § 3 des Betäubungsmittelge-setzes zum Umgang mit Betäubungsmitteln.Im Bereich der pharmazeutischen Analytikprüfen wir Rohstoffe und Fertigarzneimittelnach den aktuellen Arzneibüchern sowiegemäss ihren Spezifikationen und Prüfvor-schriften.

Im Rahmen der Qualitätskontrolle von Arz-neimitteln führen wir Freigabeuntersuchun-gen sowie ICH-konforme Stabilitätsstudiendurch. Zur Prüfung von Lager- und On-going-Stabilität besitzen wir überwachte Kli-maschränke.Als eines von wenigen Laboratorien könnenwir Ihnen die Aminosäuren-Analytik ge-mäss den Vorgaben des Europäischen Arz-neibuches, Kapitel 2.2.56, anbieten. DiePrüfung von Rohstoffen und Fertigarznei-mitteln auf «Elemental impurities» erfolgtbei uns gemäss den Vorgaben der EMEAGuideline und der USP mittels ICP-MS.Zellkulturmedien, Nährlösungen sowie Vita-minpräparate untersuchen wir auf ihren Ge-

halt an Vitaminen und sonstigen relevantenInhaltsstoffen (Mineralstoffe/Spurenelemen-te, Fettsäuren sowie Mono-, Di- und Oligo-saccharide).Darüber hinaus bieten wir Ihnen die voll-ständige Identifizierung unbekannter Sub-stanzen mit anschliessender Strukturaufklä-rung an: Die Bestimmung der relativen Mo-lekülmasse und der empirischen Summen-formel erfolgt dabei mittels LC-Q-TOF miteiner Massengenauigkeit von < 2 milli mass

units. Nach Isolierung und Aufreinigung derunbekannten Verbindungen folgt die Struk-turaufklärung mittels Mikro-NMR-Spektro-skopie unter Verwendung eines AMX 600NMR-Spektrometers.Die Identifizierung von Substanzen ist auchein bedeutender Punkt bei der Analytik vonStoffen, die aus Verpackungen migrieren.Abhängig vom Herstellungsprozess kann essich dabei um Bestandteile der Druckfar-ben, insbesondere Fotoinitiatoren und Acry-latmonomere, sowie um Bestandteile derverwendeten Kunststoffe handeln. Bei denVerpackungen von Arzneimitteln ist daherdie Bestimmung der sogenannten «Extract-ables» und «Leachables» aus den Primär-

packmitteln von grosser Bedeutung. UnterBerücksichtigung der regulatorischen Vorga-ben konzipieren wir Migrationsstudien mitrealitätsnahen Bedingungen unter Verwen-dung standardisierter Migrationszellen. Un-ter Anwendung fortschrittlichster massen-spektrometrischer Analysenverfahren sindwir in der Lage, aus der Migrationslösungdie verschiedenen Kontaminanten mit hoherSelektivität und Empfindlichkeit zu bestim-men.Das Dienstleistungsspektrum unseres Insti-tutes umfasst weiterhin die Bestimmungvon Arzneimittelrückständen in Trinkwas-ser.In Deutschland sind etwa 3000 Wirkstoffein über 9000 Präparaten im human- und ve-terinärmedizinischen Bereich zugelassen.Die Verordnungsmengen für einzelne Arz-neimittel betragen mehrere 100 Tonnen proJahr. Nach Aufnahme und Metabolismus imKörper gelangen die Wirkstoffe ins Abwas-ser. In der Kläranlage findet teilweise keinwesentlicher Abbau oder Rückhalt über Ab-sorption statt. Auf diesem Weg können die-se Stoffe ins Trinkwasser gelangen.Relevante Wirkstoffe aus den Pharmaka-gruppen der Antibiotika, ss-Blocker, Antiepi-leptika, Analgetika/Antirheumatika, Zyto-statika, Lipidsenker, Kontrazeptiva undRöntgenkontrastmittel bestimmen wir fürSie mit modernster Labortechnik routine-mässig.Die Auswahl der relevanten Wirkstoffe er-folgt nach Anwendungsmenge, biologischerAbbaubarkeit und Langlebigkeit in der Um-welt.Weitere interessante Informationen findenSie auf unserer Website. Schreiben Sie unseine E-Mail oder rufen Sie uns einfach an. ■

Institut Kuhlmann GmbHAnalytik-Zentrum LudwigshafenD-67071 LudwigshafenTelefon +49 621 669 449 [email protected]

I N S TI TU T K U H L M A N N G M B H

Ihre Analytik-Spezialisten im PharmabereichDas Institut Kuhlmann wurde 1970 als unabhängiges Auftragslabor gegründet. Unsere Stärke ist die Bearbeitung vonspeziellen kundenspezifischen Fragestellungen unter Einsatz modernster Analysenverfahren, beispielsweise desQuadrupol Time-Of-Flight-Systems (LC-Q-TOF). Dabei entwickeln und validieren wir ständig neue Analysenmethodenoder passen vorhandene an Kundenwünsche an.

Firmensitz der Institut Kuhlmann GmbH in Ludwigshafen.

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6 2 CHEMIE PLUS 10-2012 f i r m e n b e r i c h t e

Über eine Messung der Dampftemperaturim Vor- und im Rücklauf in Kombinationmit einer Durchflussmessung und einemRechenwerk kann zudem der Energiever-brauch eines Anlagenteils oder eines Pro-zesses errechnet werden.

Konkrete MessaufgabeMessaufgabe ist die Messung der Dampf-temperatur in Rohrleitungen mit NennweiteDN 200, die als Transportleitungen in dieAnlagenteile führen. Sie führen Mitteldruck-dampf mit 26 bar bei 226°C. Die eingesetz-ten Thermometer müssen bei Strömungsge-schwindigkeit bis 30 m/s im Bereich 100 …300 °C eine genaue und schnelle Tempera-

turmessung ermöglichen. Die Rohrleitungensind grösstenteils vollständig isoliert, an denMessstellen muss das Halsrohr des Thermo-meters durch die Isolation nach aussen ge-führt oder ausgenistet werden. Zur Mini-mierung der laufenden Kosten wird einwartungs- und störungsfreier Betrieb ver-langt.

Realisierung der MessungIn der Anlage wurden insgesamt über50 Einschweiss-WiderstandsthermometerOPTITEMP TRA T30 (Form F) mit Tempe-raturtransmitter OPTITEMP TT 50 C einge-setzt. Der Transmitter ist im Kopf des Ther-mometers integriert (Kopf-Transmitter).

NutzenbetrachtungDie Prozessbedingungen stellenhohe Anforderungen an mechani-sche Festigkeit der Thermometer.Die OPTITEMP TRA T30 gewähr-leisten eine sichere und zuverläs-sige Messung der Dampftempera-tur an den Messstellen. Um diegeforderte Genauigkeit zu erfül-len, wurden Widerstandsthermo-meter anstelle von Thermoele-menten ausgewählt. Aufgrunddes hohen Drucks und der Strö-mungsgeschwindigkeit wurdenEinschweissthermometer in derForm F eingesetzt. Das Risiko desSchutzrohrbruches durch wirbel-ablösungsbedingte Vibrationen istbei dieser Bauform gering. DerSchutzrohr-Werkstoff Stahl1.4571 ist unter den gegebenenEinsatzbedingungen beständig bis400°C, Einschweissmuffen zurMontage in Rohrleitungen wur-den mitgeliefert. Die Thermome-ter sind besonders robust für ei-nen störungsfreien Betrieb ausge-legt. Eine Wartung ist nicht erfor-derlich.

Verwendetes ProduktOPTITEMP TRA T30 Einschweiss-Thermo-meter mit OPTITEMP TT 50 C Kopf-Tempe-raturtransmitter:■ Speziell für Dampfmessungen ausgelegt■ Hält hohen Fliessgeschwindigkeiten stand■ Einschweissschutzhülse mit besonderer

Festigkeit in verschiedenen Werkstoffen■ Optional mit HART-fähigem Temperatur-

messumformer lieferbar. ■

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A P P L I K A TI O N : TE M P E R A TU R M E S S U N G I N D A M P F L E I TU N G E N I N E I N E R C H E M I E A N L A G E

Zuverlässige Messung trotz hohermechanischer BelastungenIn einer Chemieanlage wird Prozessdampf zum Heizen von Prozessen sowie als Wärmeträger eingesetzt. Der Dampfwird zentral erzeugt und über grosse Rohrleitungen in die verschiedenen Anlagenteile transportiert und weiter verteilt.Zur Sicherung der vom Dampf abhängigen Prozesse und Produktionen wird die Dampftemperatur an zahlreichenPunkten im Netz gemessen.

Die Dampftemperatur wird an zahlreichen Punkten im Netz gemessen.

OPTITEMP TRA T30Einschweiss-Thermometer mitOPTITEMP TT 50 CKopf-Temperatur-transmitter.

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p r o d u k t e CHEMIE PLUS 10-2012 6 3

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> Die Weltneuheit von RECHNER: Derneue kapazitive EasyMount-Sensor bietetdem Anwender einige Vorteile. Er istschmal und hat einen Durchmesser vonnur 30 mm. Der Schaltabstand wird miteinem mitgelieferten Magneten program-miert. Dafür wird die bewährte Easy-Teach-Philosophie von Rechner ange-wandt. Das bedeutet: Das Einzige, wasman zur Programmierung tun muss, istden Magneten an den EasyTeach Spot zu halten, bis die gewünschte Op-tion zur Verfügung steht und den Magneten entfernen. Das ist alles!Der Sensor hat keine beweglichen Teile. Die elektronischen Teile des Sen-sors sind in Polyamid eingebettet und damit ist er absolut wasserdicht(IP68). Der Name EasyMount weist schon darauf hin, dass der Sensor ein-fach zu montieren ist. Montage mittels eines Kabelbinders oder durch Auf-schnappen auf eine Standardprofilschiene zum Beispiel. Weitere Optionenbieten eine Reihe von verschiedenen Adaptern.Der kapazitive EasyMount-Sensor ist für 10 … 35 V DC Speisespannungausgelegt, mit NPN, PNP, Schliesser- oder Öffner-Ausgangsfunktion. Undfür diejenigen, die ein Fernabgleich des Schaltabstandes bevorzugen, gibtes die Version EasyTeach by wire. Kapazitive EasyMount-Sensoren vonRECHNER vereinfachen die Füllstandskontrolle von Flüssigkeiten undSchüttgütern tatsächlich.

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> Im Wachstumsmarkt Medizintechnik kühlen vonLAUDA hergestellte Umlaufkühler den Patientenund garantieren sichere Operationen am offenenHerzen. Rotationsverdampfer, Röntgengeräte,Druckmaschinen, Spritzgiessanlagen und Laser-bearbeitungsgeräte werden mit LAUDA industriel-len Umlaufkühler zuverlässig und kostengünstiggekühlt. Ob in der Materialprüfung, Biotechnolo-gie und der Kühlung von Laborgeräten und Pro-duktionsanlagen, die 37 verschiedenen TypenWK/WKL-Umlaufkühler mit dem Temperaturbe-reich von –30°C bis 40°C und Kälteleistungenvon 230 W bis 13 Kilowatt werden überall dorteingesetzt, wo anfallende Betriebswärme abgeführt werden muss. Die fürden Dauerbetrieb konzipierten LAUDA Umlaufkühler «Classic Edition», wer-den mit drei Jahren Garantie geliefert. Durch zahlreiche Innovationen undpermanente Investitionen baut LAUDA seine hervorragende Marktstellungnachhaltig aus und wächst im Hauptmarkt Europa ebenso wie in Übersee.Die IG Instrumenten-Gesellschaft AG ist seit 40 Jahren Schweizer Vertretervom gesamten LAUDA-Produktprogramm und bietet den Kunden Beratungbei der Ausarbeitung der besten Lösung sowie Unterstützung bei der Instal-lation und der Inbetriebnahme von LAUDA-Geräten. Ausserdem stehen mitden Stützpunkten in Zürich, Basel, Bern und Genf Techniker bereit, umsämtliche Wartungs- und Reparaturarbeiten vorzunehmen.

LAUDA Umlaufkühler «Classic Edition» neu mit3 Jahren Garantie

IG Instrumenten-Gesellschaft AGCH-8045 ZürichTelefon 044 456 33 [email protected], www.igz.ch

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6 4 CHEMIE PLUS 10-2012 p r o d u k t e

> Beim naro-Projekt derETH Zürich entwickeln Inge-nieure Unterwasser-Robotermit Flossenantrieb. Aktuell istdas zweite naro-(NauticalRobot)-Projekt im Gange. Imersten Projekt wurde ein Ro-boter in Fischform entwi-ckelt, im aktuellen Projekt naro-tartaruga einer in Form einer Schildkröte. Dernaro-tartaruga soll einen dreidimensionalen Flossenantrieb im Sinne eines bio-inspirierten Fortbewegungskonzepts mit einer Reihe von Sensoren für selbst-ständige Unterwassermissionen aufweisen. naro-tartaruga wird erste direkteMessungen zum Energieverbrauch eines Flossenantriebs in Robotern liefern.Eine Spezialität dabei ist der 3D-Mechanismus. Alle Antriebe, drei für jede Flos-se, befinden sich in demselben wasserdichten Körper, dennoch bewegen siedie Flossenachsen unabhängig voneinander. Normale Systeme verwendendazu serielle Antriebssysteme. Das erfordert mehrere abgedichtete Körper, diemit Kabeln verbunden sind. Und das wiederum erhöht den Energieverbrauchund das Leckage-Risiko. Ein weiteres Ziel des naro-tartaruga-Projekts ist dieEntwicklung der selbstständigen Unterwassernavigation. Der Roboter bieteteine Plattform für die Verwendung verschiedener Sensoren mit verschiedenenAufgaben. Symmetrische und klar definierte mechanische Schnittstellen anKopf und Schwanz erlauben den Austausch von Modulen für die zukünftigeForschung an der Unterwasserreichweite.Kubo Tech AG wurde als Dichtungsspezialist eingeladen, das Dichtungs-konzept für das Projekt zu erstellen. Wir haben das Projektteam bereitsseit der Planungsphase beraten und das Projekt mit der Lieferung aller fürdie Prototypen notwendigen Dichtungen gesponsert. Infos zum naro-tarta-ruga-Projekt: www.naro.ethz.ch

naro-tartaruga

Kubo Tech AGCH-8307 EffretikonTelefon 052 354 18 [email protected]; www.kubo.ch

> Reaktoren und andere Behälter, in denenÜber- oder Unterdruck erzeugt wird, müs-sen mit speziellen Sicherheitselementen vorunzulässig grossen Druckänderungen ge-schützt werden, um eine Explosion bzw. Im-plosion zu verhindern. Für derartige Sicher-heitsanwendungen sind die Metall- undGraphitberstscheiben der Techema AG, Biel-Benken, besonders geeignet. DieAufgabe einer Berstscheibe ist es, im Falle einer unzulässigen Druckänderunganzuzeigen, bevor der Reaktor oder der Behälter, in dem ein Druckgefälle er-zeugt wird, beschädigt wird. Je nach Anwendung und Medium, das im Behäl-ter transportiert, gelagert oder im Reaktor hergestellt wird, kommen unter-schiedliche Berstscheiben-Werkstoffe zum Einsatz, z. B. Metallberstscheibenaus 316 SS, Nickel, Monel, Inconel oder Hastelloy. Graphitberstscheiben sindgegen die meisten handelsüblichen flüssigen oder gasförmigen Medien be-ständig; für die wenigen Ausnahmen gibt es Graphitscheiben mit Beschichtun-gen aus Teflon oder mit anderen beständigen Oberflächen. Einsatzgebiete fin-den sich in der chemischen und pharmazeutischen Industrie und z. B. auch inder Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Für Anwendungen, bei denen es aufhöchste Hygiene ankommt, werden sogenannte Sterilberstscheiben einge-setzt. Alle Graphit- und Metallberstscheiben von Techema entsprechen denwichtigsten Industrienormen ISO, EN, TÜV, BSI, TRB/AD und ASME, die inEuropa, den USA und in Asien gültig sind.

Berstscheiben – eine zuverlässige undpreisgünstige Sicherheitslösung

Techema AGCH-4105 Biel-BenkenTelefon 061 381 45 [email protected]; www.techema.ch

> Das neue LCMS-8040 Triple-Quadru-pol-Massenspektrometer kombiniert ver-besserte Ionenoptiken und Kollisionszel-lentechnik mit Technologien für eine ultra-schnelle Messung. Das erweitert die An-wendungsfelder für hoch empfindliche Analysen mit hohem Durchsatz undgesenkten Nachweisgrenzen. Die Ionenoptik (UF-Lens) des LCMS-8040integriert zwei Multi-pole RF Ion Guides mit der UFsweeper-II-Kollisionszel-lentechnik und erhöht damit die Empfindlichkeit bei den verschiedenenMessmodi, wie zum Beispiel dem Multiple Reaction Monitoring (MRM).Eine gegenüber dem LCMS-8030 fünffach erhöhte Empfindlichkeit (Reser-pin, S/N) wurde durch verbesserte Ionenfokussierung und Minimierung desIonenverlusts zwischen den Multi-pole-Linsen erreicht. Die schnelle Scan-Geschwindigkeit von 15000 u/s und der schnellste Polaritätswechsel von15 msec – beide bereits vom LCMS-8030 bekannt – ermöglichen es, dieLC/MS/MS-Anwendungsgebiete zu erweitern. Für Nutzer des LCMS-8030ist ein Upgrade-Kit erhältlich, wodurch die Sensitivität das Niveau desLCMS-8040 erreicht. Mit der UFsweeper-II-Kollisionszelltechnik erreichtdas LCMS-8040 Übergangsgeschwindigkeiten von bis zu 555 MRMs proSekunde. UFSweeper II zeichnet sich durch einen schnellen und effizientenIonentransport aus, der die Empfindlichkeit erhält und Crosstalk unter-drückt, sogar für Ultrafast- oder zeitgleiche Multikomponentenanalysen.

Hoher Durchsatz, höhere Empfindlichkeit –weltweit schnellstes Tandem-LCMS/MS-System

Shimadzu Schweiz GmbHCH-4153 ReinachTelefon 061 717 93 [email protected]; www.shimadzu.ch

> Leistungsfähig und flexibel: KNF NeubergerAG, der Spezialist für Pumpen und Systeme,hat mit dem SC 950 ein Vakuumpumpsystementwickelt, das sämtliche Ansprüche zu erfül-len vermag. Die Fernbedienung sorgt zusätz-lich für Komfort und vereinfacht den Arbeits-prozess enorm. Das SC 950 zeichnet sichdurch eine hohe pneumatische Leistung aus,entsprechend kurz sind die Prozesszeiten. Esfördert bis zu 50 Liter pro Minute (3 m3/Stun-de) und erreicht ein Endvakuum von < 2 mbarabsolut. Die exzellente Regelgenauigkeit, deräusserst niedrige Schallpegel und sehr geringe Vibrationen sind weitereEigenschaften des Vakuumpumpsystems, welche die Fachwelt begeistern.Mehr Platz auf dem Labortisch: Dank kompakter Bauweise und einerFunk-Fernbedienung lässt sich das Vakuumpumpsystem SC 950 in Labor-möbeln unterbringen oder in einem Laborabzug platzieren – und dies ohnelästige und optisch störende Kabelführung! Via Hand-Terminal, das draht-los mit dem Vakuumpumpsystem kommuniziert, werden die gewünschtenProzessparameter eingegeben und die ablaufenden Prozesse kontrolliert.Vier Betriebsmodi stehen zur Auswahl: Abpumpen, Druckregelung, Auto-matik – das System sucht selbstständig den Dampfdruck der Probe – so-wie eine individuelle Druckfunktion. Bei dieser regelt das SC 950 alles nachdem Druckprofil, das der Benutzer definiert hat. Selbstverständlich lässtsich der Prozess am Hand-Terminal je nach Bedarf auch manuell steuern.Und damit nicht genug: Der Nutzer kann alle Funktionen über eine mitge-lieferte «Windows»-Software via PC regeln.

Das clevere Vakuumpumpsystem SC 950

KNF Neuberger AGPumpen + SystemeCH-8362 BalterswilTelefon +41 (0)71 971 14 [email protected]; www.knf.ch

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FüllstandsmesstechnikVibrationsmelder von PTL Hermann

für Schüttgüter

Drehflügelmelder

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> Die neue Generation von AS-iSafety at Work Sicherheitsmo-nitoren von ifm electronic decktein breites Anwendungsspekt-rum ab. Überall dort, wo es aufdezentral verteilte Sicherheits-technik ankommt, lassen sichdie AS-i-Sicherheitsmonitoreeinsetzen. In der Fördertechnik,dem Sondermaschinen- undHandlingbereich und in der Le-bensmittelindustrie wird aufdiese sicherheitsrelevantenBaugruppen zurückgegriffen.Der AS-i-SicherheitsmonitorAC041S überwacht die zu übertragenden Code-Sequenzen im AS-i-Netz-werk. Bei Abweichungen im Telegramm oder bei Zeitüberschreitungenbringt er die Anlage in einen sicheren Zustand. Das Gerät besitzt zwei si-chere Halbleiterausgänge lokal sowie sechs ansteuerbare Ausgänge imFeld. Er verarbeitet bis zu vier sichere Eingänge oder acht Standard- Ein-/Ausgänge lokal. Der AS-i-Sicherheitsmonitor ist an beliebiger Stelle imAS-i-System platzierbar. Mehrere Sicherheitsmonitore können an einemAS-i-Master betrieben werden. Daher ist eine Gruppenbildung zur Auswer-tung des sicheren AS-i-Slaves problemlos möglich. Es können die von denSicherheitsrelais bekannten Funktionen wie NOT-HALT, Stopp-Kategorien0 oder 1, Zweihandbedienung oder Zustimmschalter über die Softwareprogrammiert werden. Ein AS-i-Sicherheitsmonitor ersetzt somit viele her-kömmliche Sicherheitsrelais. Durch diese Erweiterung von «Safety atWork» lassen sich sichere und nicht sichere E/A-Signale über denselbenAS-i-Bus übertragen. Die sicherheitstechnische Erweiterung ist voll ab-wärtskompatibel und kann auch an bestehenden Anlagen nachgerüstetwerden. Alle Master, Netzteile und Buskomponenten sind weiterhin ver-wendbar.

Sicherheit leicht gemacht:AS-i-Sicherheitsmonitor mit USB-Schnittstelle

ifm electronic agCH-4624 HärkingenTelefon 0800 88 80 [email protected]/ch

> Mit der neuen Clever-Level Serie LBFS/LFFSpräsentiert Baumer ei-nen Füllstandschalter,der als echter «Allroun-der» zahlreiche Vorteilebietet und mehr als nureine Alternative zur her-kömmlichen Schwing-gabel-Technologie dar-stellt. Der CleverLevelist einerseits für nahezualle Medien, z. B. Flüs-sigkeiten, Granulaten, aber auch elektrostatische Medien, einsetzbar. Ande-rerseits ist er unempfindlich gegen Anhaftungen oder Schäume, die bei an-deren Technologien zu Fehlschaltungen führen können. Baumer setzt beimCleverLevel die Frequenzhubtechnologie ein. Diese Methode nutzt die Tat-sache, dass jedes Material, unabhängig von seiner Konsistenz, eine medi-umsspezifische Dielektrizität hat, also eine bestimmte Durchlässigkeit fürelektrische Felder. Innovation zeigt sich nicht nur in der Technologie, son-dern auch in der kosten- und zeiteffizienten Handhabung. Das voreingestell-te Produkt arbeitet mit 90 Prozent aller typischen Medien ohne jede weitereParametrisierung. Die Visualisierung des Schaltzustands am Schalter selbsterfolgt durch helle blaue LEDs, die eine Sichtbarkeit von bis zu 360 Gradbieten. Das Einsatzpotenzial der CleverLevel Serie ist angesichts dieser Ei-genschaften sehr breit und für den Anwender entsprechend vorteilhaft, las-sen sich mit dem Füllstandschalter doch zahlreiche unterschiedliche Aufga-ben im industriellen und hygienischen Umfeld lösen. Präzise und mit einerReaktionszeit von weniger als 100 ms detektiert der CleverLevel zuverlässigFüllstände in Tanks oder Rohren und schützt etwa Pumpen vor Trockenlauf.Daneben ist er auch in der Lage, verschiedene Medien zu unterscheiden.Die Differenzierung von z. B. Wasser und Öl ist damit mit demselben Gerätmöglich wie etwa die Detektion von verbliebenen Reinigungsmitteln in flüssi-gen Lebensmitteln.

CleverLevel Serie: Allround-Füllstandsschalterersetzt die Schwinggabel

Baumer Electric AGCH-8500 FrauenfeldTelefon 052 728 13 [email protected], www.baumer.com

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6 6 CHEMIE PLUS 10-2012 p r o d u k t e

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> Der neue Langzeit-Datenlogger Alme-mo 2470 hat eine Farbsegmentanzeigemit heller, weisser Beleuchtung. Sowie ei-ne übersichtliche Darstellung von Mess-und Programmierwerten in 5 verschiede-nen Farben und eine Alarmanzeige mit ro-tem Hintergrund. Die einfache Bedienungist über 7 Tasten konfigurierbar. Es stehendie Messfunktionen für Max-Min-Werte,Messwertdämpfung, Nullsetzung undFühlerabgleich zur Verfügung. Grenzwerte sowie die Sensorkorrektur kön-nen programmiert werden. Für die Datenloggerfunktion stehen eine Echt-zeituhr sowie ein Sleep-Mode für Langzeitaufzeichnung zur Verfügung. Derinterne Messwertspeicher hat eine Kapazität bis 100000 Messwerte. Mitder SD-Karte sind bis 30 Millionen Messwerte möglich. Die Stromversor-gung erfolgt über 3 MiMh-Mignon-Akkus. Die Akkuladung erfolgt mittelsNetzadapter im Gerät. Der hochauflösende AD-Wandler 24 Bit erlaubt 10Messungen/sec bei über 65 Standard-Messbereichen. Die Unterstützungaller Almemostecker, auch mit Sonderlinearisierung, ist gewährleistet. AlleFunktionen sind bequem über die gelieferte Software programmierbar.

Universalgerät zur Grenzwertüberwachung

Interstar AGCH-6330 ChamTelefon 041 741 84 [email protected]

> Die indirekte Untersuchung der Schaum-stabilität über die Änderung des Flüssigkeits-gehalts mit dem Leitfähigkeitsmodul PA4550ist bei metastabilen Schäumen besonderszeiteffizient. Und sie erlaubt die Korrelationmit weiteren Schaumeigenschaften.Dem Zerfall eines Schaums geht das Ablau-fen der Flüssigkeit aus den Schaumlamellen – die Drainage – voraus. AusGeschwindigkeit und Ausmass der Drainage kann in der Regel auf die Sta-bilität des Schaums in Relation zu anderen Proben geschlossen werden.Das erspart das Warten auf den tatsächlichen, oft sehr langsamen Zerfall.Das Modul PA4550 für den Dynamic Foam Analyzer DFA100 von Krüssmisst den Flüssigkeitsgehalt des Schaums über dessen Leitfähigkeit aufsieben Ebenen der Schaumsäule, sodass die Drainage zeit- und höhenab-hängig verfolgt wird. Aufgeschäumt wird reproduzierbar durch geregeltenGasfluss über eine Fritte. Die Software nimmt Messkurven für alle Elektro-den unabhängig voneinander auf und gibt die maximale Feuchtigkeit inProzent sowie die Halbwertzeit für jede Messhöhe an. Neuartig ist auch diesehr bequeme Handhabung der Elektroden. Diese sind auf zwei Leistenangeordnet, die in Sekundenschnelle in die Standardmesssäule desDFA100 eingesetzt und angeschlossen werden können. Bei der Feuchte-bestimmung wird die standardgemässe optische Schaumhöhenmessungsimultan durchgeführt.

Schaum unter Strom – Messung desFlüssigkeitsgehalts von Schäumen

Krüss GmbH, Wissenschaftliche LaborgeräteD-22453 HamburgTelefon +49 (0)40 51 44 01 - [email protected]; www.kruss.de

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Kompetenzpartner Fachpartner Scannen. Code MOVE! eingeben. Gratis Ticket drucken.www.packmove.ch/onlineshop

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> Mit den PRESTO A80, W80, A80t undW80t stellt Julabo weitere Geräte dergänzlich neu entwickelten PRESTO-Fami-lie vor. Sie vereinen hohe Effizienz und un-übertroffene Leistungskraft für moderneLabors und Industrieanlagen, egal, ob fürdie Reaktortemperierung, für Material-stresstests oder für die Temperatursimula-tion. Die Geräte decken einen Arbeitstem-peraturbereich von – 80 °C bis + 250 °Cab, bieten 1,2 kW Kälteleistung, sind ro-bust und arbeiten zuverlässig selbst bei erhöhten Raumtemperaturen bis+ 40 °C. Die Heizleistung vom A 80 und W 80 beträgt 1,8 kW. Die GeräteA80t und W80t heizen mit fast doppelt so viel Heizleistung (3,4 kW) nochrasanter. Hocheffiziente Komponenten in allen Geräten sorgen dafür, dassexo- und endotherme Reaktionen extrem schnell kompensiert werden. Dieleistungsstarken, wartungsfreien Pumpen liefern bis zu 1,7 bar und fördernbis zu 40 l/min. Sie garantieren hohe Durchflussraten bei gleichbleibendemDruck und können Viskositätsänderungen des Temperiermediums dyna-misch ausgleichen. Die benötigte Pumpenleistung ist entweder über vierStufen oder über einen vorgegebenen Druckwert einstellbar. Besondersangenehm fällt bei den neuen PRESTO die interaktive Benutzerführungüber den integrierten 5,7"-Farb-Industrie-Touchscreen auf. Klare und über-sichtliche Anzeige von Werten und Graphen, alle wichtigen Informationenauf einem Blick, ausführliche und leicht verständliche Warn- und Hilfetexte– dies sind nur einige der Vorteile, die die intuitive PRESTO-Bedienung perTouchscreen-Funktion dem Anwender bietet. Die neuen PRESTO sind be-sonders platzsparend durch ihr raumoptimiertes Design.

Thermodynamik in Perfektion:Die PRESTO-Familie wächst weiter

Julabo Labortechnik GmbHD-77960 SeelbachTelefon +49 (0)78 23 / 51-0 [email protected]; www.julabo.de

> Die Thematik «Lean Management» rückt beiProduktions- und Logistikfachleuten immer stär-ker in den Vordergrund. Ziel ist alle Aktivitäteninnerhalb einer Wertschöpfungskette aufeinan-der abzustimmen, um jede Art von Verschwen-dung zu «eliminieren». Die optimale Lösung hier-für kommt aus dem Hause Werma: das neueAndonCONTROL für Signalsäulen! Bei Expertenfür Lean Management ist der japanische Begriff«Andon» schon lange bekannt. Dieser steht füreine gut sichtbar angebrachte Leuchte, die einauftretendes Problem signalisiert und zum so-fortigen Handeln auffordert. Nach demselbenPrinzip arbeitet auch AndonCONTROL. Durch das Aufleuchten einer Sig-nalleuchte bzw. Ertönen eines Signaltons wird dem jeweiligen Ansprech-partner gezeigt, dass er sofort reagieren muss. Signalisierung perKnopfdruck: Jeder Arbeitsplatz, der mit AndonCONTROL ausgestattetist, ermöglicht per Knopfdruck zu definieren, mit welchem Problem mankonfrontiert ist. Mitteilungen, die über das neuartige Signalgerät gemeldetwerden, können dabei ganz unterschiedlicher Art sein: Neben anstehen-dem Materialnachschub oder Qualitätsmangel kann man auch gezielt Per-sonen zur Unterstützung rufen. Eine intelligente Elektronik erlaubt bis zuacht verschiedene Zustände mittels vier Taster gezielt anzusteuern. PerFunk alles im Blick: Auch wenn der Sichtkontakt zu den einzelnen Mon-tageplätzen nicht gegeben ist: Mittels der Kombination von AndonCON-TROL und WIN (Wireless Information Network) kann man sich zentral perFunk einen Überblick über die Zustände von bis zu 50 Arbeitsplätzengleichzeitig verschaffen. Eine anwenderfreundliche WIN-Software erlaubtdarüber hinaus Auswertungen zur Produktivität und Ertragsfähigkeit.

Mit AndonCONTROL zur Lean Production

Werma Signaltechnik, Niederlassung Neuhausen am Rhf.CH-8212 Neuhausen am RheinfallTelefon 052 674 00 [email protected]; www.werma.ch

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6 8 CHEMIE PLUS 10-2012 p r o d u k t e

> Mess- und Kalibriertechniker müssenimmer mehr Messgeräte mit sich führen.Aufgrund der zunehmenden Präzision derSignalgebertechnologie steigt die Nach-frage nach immer präziseren und stabile-ren Messungen und auch nach Messge-räten, die eine Automatisierung der Ver-fahren ermöglichen und dem Benutzer beider Arbeit als Wegweiser dienen. Darüberhinaus versuchen Unternehmen die Ge-samtsystemkosten ihrer Messgeräte zu senken, indem Sie mehrere einzel-ne Messgeräte durch moderne Multifunktionsgeräte ersetzen. Der neuehoch entwickelte, dokumentierende Feldkalibrator MC6 von Beamex istdie Antwort auf diese neuen Anforderungen. Mit ihm lassen sich Druck,Temperatur und verschiedene elektrische Signale kalibrieren. Der MC6 bie-tet zudem volle Unterstützung für HART-, FOUNDATION-Feldbus- undProfibus-PA-Geräte. Wirklich einzigartig wird der MC6 durch seine vielfälti-ge Verwendbarkeit und Bedienungsfreundlichkeit. So ist er mit einem 5,7Zoll grossen Touchscreen samt mehrsprachigem User-Interface ausgestat-tet. Dank dem robusten, staub- und wasserdichten IP65-Gehäuse sowieseinem ergonomischen Design und geringen Gewicht ist er ein idealesMessgerät für den Einsatz im Feld und in verschiedenen Industrieberei-chen, wie in der Pharma-, Energie-, Erdöl- und Erdgas-, Lebensmittel- undGetränkeindustrie, in der Dienstleistungsbranche sowie in der petrochemi-schen und chemischen Industrie. Der MC6 ist ein Multifunktionsgerät mitfünf verschiedenen Betriebsfunktionen: Messung, Kalibrierung, Dokumen-tierung, Datalogging (Datenerfassung) und Feldbus-Kommunikation. Dar-über hinaus kommuniziert der MC6 mit der «Beamex»-CMX-Kalibriersoft-ware. Dies ermöglicht eine vollautomatische Kalibrierung und Dokumentie-rung ganz ohne Papier.

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> Chromatographische Methoden wie GC, LC, HPLC oder DC kommen infast jedem Analytiklabor zur Anwendung. Die Auswahl an hochwertigen In-strumenten, Verbrauchsmaterial und vielfältigem Zubehör rund um dieseSchlüsseltechnologie der Analytik ist ausserordentlich gross. Einem wach-senden Kundenbedürfnis folgend, hat der Schweizer LaborfachhändlerFAUST Laborbedarf AG nun einen neuenKatalog ausschliesslich mit Produkten fürdie Chromatographie herausgegeben. DerKatalog umfasst zirka 5000 Artikel nam-hafter Hersteller und ist in folgende Kapitelaufgeteilt:■ Gefässe■ Spritzen■ Probenvorbereitung■ Chromatographie-Säulen■ DünnschichtchromatographieDem ersten Kaptitel vorangestellt ist einumfassender alphabetischer Index: Rund300 Stichwörter führen den Anwender ge-zielt zu den von ihm benötigten Informati-onen. In kompakten Übersichtsartikeln, Tabellen und Grafiken erhält derLeser darüber hinaus nützliche Informationen und Tipps zu Themen wie«Welche Vials zu welchem Autosampler?» oder «Grundlagen der SPE».

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p r o d u k t e CHEMIE PLUS 10-2012 6 9

> Mehr Schutz. Mehr Sicherheit. MICROGARD stelltseine neuen flüssigkeits- und partikeldichten PAPR-Vollschutzanzüge vor. Kompromisslosen Schutz bietendie Overalls durch die Kombination mit einem gebläse-unterstützten Atemschutz. Die flüssigkeitsdichtenPAPR-Vollschutzanzüge wurden passend für die Atem-schutzgebläse Sundström SR500/EX, Scott ProflowSC/EX und das Malina Clean Chemical 2F entwickeltund zertifiziert. Je nach Einsatzzweck stehen die PAPRAnzüge in drei bewährten Barrierematerialien – MICRO-CHEM 2500, MICROCHEM 3000 und MICROCHEM4000 – zur Verfügung. Mit einem PAPR-Schutzoverall steigen durch den mini-malen Überdruck, der in einem solchen Anzug herrscht, die Schutzwirkungund der Tragekomfort enorm an, zusätzlich wird auch das Atemschutzgebläsenicht kontaminiert. Allen PAPR-Anzügen gemein ist die hochwertige Detailver-arbeitung. Doppelte Ärmelüberwürfe und die neuen Microgard-Handschuha-dapter ermöglichen eine schnelle, sichere Verbindung zwischen Anzug undChemikalien-schutz-Handschuh. Der luftdurchlässige SMS-Halskragen ge-währleistet einen ausreichenden Luftstrom in der Kopfhaube und erlaubtgleichzeitig, überschüssige Luft in den Körperbereich zu strömen. So ist eineoptimale Zirkulation garantiert. An Haube und Anzugrückseite wurden Auslass-ventile installiert. Sie regulieren den Luftdruck, minimieren die CO2-Konzentra-tion und sorgen für einen Druckausgleich. Bei unerwarteter Luftnot ist dasschnelle Ablegen des Anzugs durch den integrierten Notausstieg gewähr-leistet. Auch in voller Montur kann sich der Träger frei und uneingeschränktbewegen. Ein weiterer Pluspunkt ist das grosse Panoramavisier.

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> Sempermed und HUBERLAB. freuen sich überdie neu beschlossene Zusammenarbeit für denLaborbereich und die Industrie. Semperit ist welt-weit einer der grössten Produzenten von hoch-wertigen Einmalhandschuhen und bietet Schutz-handschuhe für viele Anwendungsbereiche. Durchdie Partnerschaft mit HUBERLAB. werden neueBereiche erschlossen und Synergien genutzt. Die«Semperguard»-Einwegschutzhandschuhe zeich-nen sich durch guten Tragekomfort und Griffsicherheit aus. Sie eignen sichsowohl für den gewerblichen Gebrauch in Industrie, Labor und Pharmabe-reich, Lebensmittelbereich als auch für den individuellen Allround-Einsatzim Haushalt. Die erste Wahl im Labor ist der «Semperguard Nitrile Xpert»-Chemikalienschutzhandschuh für komplexe Risiken. «Semperguard NitrileXpert» bietet durch seine höhere Wandstärke den besten Schutz im Sem-perguard-Einmalhandschuh-Portfolio und wird besonders gern von Exper-ten im Arbeitsschutz und Pharmabereich eingesetzt. Im Arbeitsschutzpunktet der «Semperguard Xpert» durch seine hohe Belastbarkeit und derguten Beständigkeit gegen Öle und Fette. Im Bereich Pharma & Labor bie-tet er eine sehr gute Beständigkeit gegen eine Vielzahl von Chemikalien(siehe Chemikalienbeständigkeitsliste unter www.huberlab.ch). Das haut-freundliche Nitrilmaterial ist sehr belastbar und ist zudem frei von Phthala-ten/Weichmachern und allergenen Latexproteinen. Auch die Sempergu-ard-Latex-Handschuhe, der Nitril- Handschuh «Comfort» und nicht zu ver-gessen der «Semperguard Nitrile Xtra lite» im praktischen «Big Pack»t.

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7 0 SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

1946 wurde die Firma in Ettingen, Baselland, gegründet.Die Geschäftstätigkeit in den ersten 20 Jahren bestandaus Metallbau und Haushaltemaillierungen.1966 entwickelte man in Zusammenarbeit mit der BaslerChemie ein hochsäurefestes Email und applizierte es aufkleine Apparate und Rohrleitungsteile. Das Geschäftkonnte dann auf Deutschland und das europäische Aus-land ausgeweitet werden.Die Estrella AG ist nach dem neusten Stand der Technikausgerüstet:■ Programmgesteuerte Drehautomaten mit Roboter-

ladegeräte■ Bohrautomaten■ Schweissautomaten■ Fülldrahtschweiss-Halbautomaten■ UP-Schweissanlage■ Rundwalzmaschine für Bleche bis 30 mm Dicke und

4000 mm Breite■ Aushalsmaschine bis NW 600 und Blechstärke bis

30 mm■ Koordinaten-Brennschneidemaschine mit 4 Brennern■ Schweisskantenbearbeitungsmaschinen■ SägeautomatenDie zwei Emaillierwerke sind vollständig getrennt:Drei Öfen mit 200 bis 400 kW installierter Leistung. Hierwerden Rohre bis 3 m Länge, Fittings, Armaturen undKleinteile emailliert

Ein Kammerofen mit 2000 kW Leistung erlaubt Teile bis4500 mm Höhe zu emaillieren.

Besammlung: ESTRELLA AG Brühlmattweg 20 4107 Ettingen Mittwoch, den 5. Dezember 2012, um 14.45 UhrAnschliessend begeben wir uns zuFuss zum «Weinlädeli beim Restau-rant Rebstock». Mit der Degustati-on diverser einheimischer Weinewerden wir den Abend ausklingenlassen.

Kosten: CHF 20.–Nähere Infos unter: http://www.estrella.ch/ie/ger/ http://www.urbanthuering.ch/

Anmeldeschluss: Montag, den 26. November 2012Andreas SchläpferRiehenring 1894058 BaselTel. 061 534 22 38GSM 078 697 70 71E-Mail: [email protected]

SEKTION NORDWESTSCHWEIZ

Besuch bei Estrella, Ettingen, und anschliessenderDegustation von einheimischen Weinenbei Urban Thüring Weinbau und Eigenkelterei

PräsidentPatrick MerkoferBreiten 5, CH-5082 KaistenMobile 079 688 08 [email protected]

Mitglied beim SCVFormular aufwww.cp-technologe.choder Mail [email protected]

Infostelle SCVSchweizerischer Chemie- undPharmaberufe VerbandPostfach 509, CH-4005 BaselMobile 079 688 08 [email protected] 40-18140-5

Alle Adressen Zentralvorstandwww.cp-technologe.ch

Höhere FachprüfungChemietechnologewww.hfpc.chSiegfried Ltd., Daniel MüllerUntere Brühlstrasse 44800 ZofingenTelefon 062 746 19 [email protected]

Nächste TermineNovartis Campus20. Oktober 2012, 13.30 UhrNur 20 Plätze stehen uns zurVerfügungVeranstalter: SCV Fricktal

Besuch bei Actelion in Allschwilund anschliessende Visite bei derWeinmesse in Basel2. November 2012SCV NordwestschweizBesammlung:

Freitag, den 2. November 2012 um15.45 Uhr,Dauer: 2 StundenAnmeldung:Andreas Schläpfer via Mail:[email protected]

Klausur Zentralvorstand3. November 2012, 10–17 Uhr,Inzlingen (D)

Zentralvorstands-Sitzung14. November 2012, 17 Uhr,PanGas, Muttenz

Alle Terminewww.cp-technologe.ch

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7 1SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

er berufsbegleitende Lehrgangdipl. Chemietechnologe/-techno-

login HFP dauert zweieinhalb Jahre. In16 Modulen mit insgesamt rund 750Lektionen erwerben und vertiefen dieStudierenden Fach-, Methoden- und So-zialkompetenzen. Dazu gehören Che-mie, Prozesstechnik, betriebswirtschaftli-che Kenntnisse, Qualitäts- und Umwelt-management, Projektmanagement undMitarbeiterführung.

Vorteile für beide Seiten

Von dieser anspruchsvollen, vielseitigenund praxisnahen Weiterbildung profitie-ren nicht nur die Arbeitgeber. Auch fürdie Absolventinnen und Absolventen istsie sehr attraktiv, da sie ihnen neue be-rufliche Chancen eröffnet. Sie könnenmehr Verantwortung übernehmen, Mit-arbeitende führen und als Fachexpertenin verschiedenen Projekten mitwirken.Andere Einsatzgebiete sind Gesundheits-schutz und Qualitätsmanagement; auchadministrative Tätigkeiten in der Pro-duktionsplanung sind möglich. Die brei-te Ausbildung in Methoden- und Füh-rungskompetenz befähigt sie zudem,selbstständig Projekte zu leiten. All diessind gute Gründe dafür, dass dipl. Che-mietechnologen und -technologinnenHFP auf dem Arbeitsmarkt gut positio-niert und in der Industrie sehr gefragtsind – unabhängig von der Grösse desBetriebes. Sie sprechen die Sprache derBetriebsmitarbeitenden, sind aber dankihrem erweiterten Wissen in Chemie,Biologie und Technik auch in der Lage,mit dem Betriebsleiter auf Fachebenezielführend zu kommunizieren.

Voraussetzungen

Wer die Höhere Fachprüfung zum/zurdipl. Chemietechnologen/-technologinHFP erlangen will, muss eine abge-schlossene Lehre als Chemie- und Phar-matechnologe EFZ, Chemikant oder ei-ne gleichwertige Ausbildung mitbringen.Der Lehrgang baut auf einer solidenpraktischen und theoretischen Grundbil-dung auf.

D

Eidgenössisch anerkannt

Die Ausbildung schliesst mit der Höhe-ren Fachprüfung (HFP) ab. Der Schwei-zerische Chemie- und PharmaberufeVerband (SCV), eine sozialpartnerschaft-liche Organisation der Arbeitswelt(OdA), ist als Begründer und Eigner die-ser Ausbildung verantwortlich für dieQualität der Ausbildung. Das Bundes-amt für Berufsbildung und Technologie(BBT) verleiht den gesetzlich geschütz-ten Titel: «diplomierter Chemietechno-loge HFP, diplomierte Chemietechnolo-gin HFP».

Es lohnt sich

Statistische und ökonomische Untersu-chungen haben ergeben, dass sich derWeg zu einer Höheren Fachprüfung(HFP) lohnt. Die Ausbildungskostenwerden durch eine verbesserte Positio-nierung im Arbeitsmarkt in wenigen Jah-ren nachhaltig wettgemacht. Der be-rufsbegleitende Charakter der Ausbil-dung erfordert keine Einkommensein-bussen während der Ausbildung. Weiterist die Gruppe der Berufsleute mit Höhe-rer Fachprüfung (HFP) am wenigstenvon der Arbeitslosigkeit betroffen.

Weiterbildung bei aprentas

Gemeinsam mit dem SchweizerischenChemie- und Pharmaberufe Verband(SCV) bietet der Ausbildungsverbundaprentas als einzige Institution diesenLehrgang an, welcher die Teilnehmen-den auf die Höhere Fachprüfung alsdipl. Chemietechnologe / dipl. Chemie-technologin vorbereitet. 2003 startetendie ersten Chemikanten mit diesemLehrgang. Seither hat aprentas dieseWeiterbildung, welche schon zu vielenerfolgreichen Abschlüssen geführt hat,wiederholt angeboten. Im August 2013beginnt der nächste Lehrgang; Anmel-dungen sind ab sofort möglich.Informationen zur Weiterbildung dipl.Chemietechnologe / dipl. Chemietechno-login finden Sie unter:

www.aprentas.com/weiterbildungwww.hfcp.ch

www.cp-technologe.ch

ZENTRALVORSTAND

Dipl. Chemietechnologinnen und -technologen HFP tragen wesentlich zu einem reibungslosenProduktionsablauf bei. Als versierte Praktikerinnen und Praktiker sind sie ein ideales Bindegliedzwischen Betriebsleitung und den Mitarbeitenden.

Anerkannte Weiterbildung für Produktionsfachleute

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7 2 SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

um ersten Mal in der Vereinsge-schichte wurde der Familientag in

der Alba nicht an einem Samstag, son-dern an einem Freitag ins Abendpro-gramm genommen. Dies wurde an derletzten Generalversammlung mehrheit-lich so beschlossen und nun umgesetzt.Der Einladung folgten dann auch nichtweniger als 30 Vereins- und Familien-mitglieder.Orlando war schon zeitlich vor Ort, umalles vorzubereiten. Als sich dann gegen17.45 Uhr der Platz vor und in der Hüttemehr und mehr füllte, wurde der Grilldurch Orlando angezündet.

Unser Kassier war dann auch bereit, dieverantwortungsvolle Aufgabe des Gril-leurs zu übernehmen. Es stellte sichschon bald heraus, dass er nicht nur gutmit Zahlen umgehen kann. Auch alsGrill- und Feuermeister, Familienvater,Kamerad und als Putzteufel bewies erviel Geschicklichkeit.Auch Melanie setzte sich wunderbar einund hat alles unternommen, die anwe-senden Mitglieder und ihre Familien sorichtig zu verwöhnen. Als dann so ge-gen 18.30 Uhr alle angemeldeten Perso-nen vor Ort waren, wurde das Buffet er-öffnet. Das Fleisch wurde nun saftig undschmackhaft durch Michael angebra-ten, und es verbreitete sich ein wunder-barer Geschmack in der klaren Herbst-luft.Damit Michael auch seinen Gaumenverwöhnen konnte, löste ich ihn dannzu vorgerückter Stunde ab. Hierbei habe

Z ich anschliessend die noch restlichenFleischstücke bis zu Unkenntlichkeit ge-braten. Doch zum Glück hatten sichpraktisch alle schon auf das Dessert um-gestellt.Im Anschluss daran wurde die traditio-nelle Männerrunde einberufen. Hierbeibereitete Orlando das braune hochpro-zentige Getränk in kleinen Gläsern vor.Die Gläser wurden dann auch so schnellals möglich geleert. Medizin wird imähnlichen Verfahren eingenommen,man will ja schliesslich gesund bleiben.Dann wurde den weiblichen Gästen einKaffee serviert und das Dessertbuffet er-

öffnet. Auch hier wurden die schmack-haften Süssigkeiten in gemütlicher Run-de genüsslich eingenommen.Zu später Stunde leerten sich die Tische

immer mehr und mehr. Dann so zirkaum 23.00 Uhr wurde durch die restli-chen anwesenden Vorstandsmitgliederdie gute Stube wieder auf Vordermanngebracht. Auch dieser Prozess gingdurch die tatkräftige Unterstützung allersehr zügig voran.So konnten wir kurz darauf die Fenster-läden schliessen und die Türe verriegeln.Im Namen der Vereinigung bedanke ichmich herzlichst für die Unterstützung al-ler Mitglieder und Familien sowie derVorstandsmitglieder. Dadurch wurdedieses Fest wieder ein voller Erfolg.Somit ging der 14. September 2012 alserster Familientag an einem Freitag-abend zu Ende, und wir freuen uns aufdie Fortführung dieses traditionellen An-lasses. Der Schreiber

Fredy Salzmann

SEKTION OBERWALLIS

SCV Sektion Oberwallis: Familientag 2012

Ehemalige Präsidenten unter sich: v.l.n.r. Horst Johner, Dodi Schmidhalter, Kurt Eyer.

«Alti Zwätschga».

«Dessert Buffet».

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7 3SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

reundlich wurden wir vom Junior-chef Dubler empfangen. Gleich er-

klärte er uns, was unter einer Betriebs-besichtigung und einer Besuchsführungzu verstehen ist. Eine Betriebsbesichti-gung findet ohne Führer statt, eine Be-suchsführung greift auf den Luxus einererfahrenen Person zurück. Weil der Or-

ganisator dieser Besichtigung ein paarMinuten danach (aber noch vor demvereinbarten Termin) eintraf und nachdem Beginn der Besuchsführung fragte,bekam dieser sogar eine Extralektion.So vorbereitet, betraten wir die Manu-faktur. Manufaktur? War das nicht ein-mal vor langer Zeit alles in Handarbeit inkleinen Betrieben?Tatsächlich: Hühnereiweiss, Glucose-sirup, Geliermittel, alles von Hand abge-wogen und nach Erfahrung durch lang-jährige Mitarbeiter bei einer bestimmtenTemperatur gerührt, bis der Zucker-schaum so stabil war, dass er mit einerHand (einem Arm) in die Form gebendeMaschine transportiert werden konnte.

F Dort wurde dann der Rie-senberg in kleine Portionenaufgeteilt. Auf Waffeln fuh-ren dann die Schaumhäuf-chen mittels eines Förder-bandes zur Schokoladendu-sche. Abkühlen, verpacken,fertig.

Eine Qualitätskont-rolle fand natürlichauch statt. Immerwieder wurde dasGewicht vor undnach dem Schoko-bad, die Grösse undder Durchmesserdurch einen Mitar-beiter kontrolliert.Sofern alles in Ord-nung ist, werden die Mohrenköpfe vonHand in Alufolie verpackt und ebensovon Hand in Transportkartons abge-packt. Zu erwähnen bleibt noch, dass imSommer 50000 und im Winter 70000Mohrenköpfe abgegeben werden.

Als wir den Betrieb verliessen, standschon eine lange Schlange von Personenvor dem Haus, um sich für die folgendeWoche mit den beliebten Mohrenköp-fen einzudecken.

Im Internet wird beschrieben, dass einMohrenkopf von 36 g 62 0kJ (151 kcal)enthält und bei idealer Temperatur von16 °C und 55 % Luftfeuchte 2 Monatehaltbar ist. Nach 6 Monaten werden dieMohrenköpfe zäh, sind aber noch ge-niessbar. Tiefgekühlt sind Mohrenköpfefast unbegrenzt haltbar.Meist, so wie in meinem Fall, überste-hen sie nicht einmal den Weg nachHause. Sie sind, jedenfalls frisch genos-sen, einfach zu lecker. ■

Daniel Giebson

Weitere Informationen für Interessierte:www.dubler.net

SEKTION FRICKTAL

Besichtigung der Firma DUBLER Mohrenkopffabrik durch die SCV Sektion Fricktal,6. September, morgens kurz vor 10.00 Uhr.

Schoggichöpf

Leckere Füllmasse.

Schoggichöpf ohne Schoggi.

Fleissige Dubler-Mitarbeiter bei der Arbeit.

Kein Solarium: So werden Schoggichöpf gebräunt.

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7 4 SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

ies war das Resümee unseres letz-ten Besuches bei Zweifel Chips in

Spreitenbach.In der Werbung wird eindrücklich dar-gestellt, was Mitarbeiter bei ZweifelChips alles ertragen und erleiden müs-sen, um die besten Chips der Schweizherzustellen.Ende Juli wollten wir sehen, ob diesauch im Olympiajahr so abläuft. Beim

D letzten Besuch vor 2 Jahren waren wiram Nachmittag anwesend. Nun wolltenwir sehen, was die Mitarbeiter morgensfür Aufgaben haben.So trafen sich diesmal aussergewöhnlichviele Interessierte zu einer Besichtigung.Diese begann mit einem Einleitungsfilmüber die Firma. Die in der Schweiz be-kannten Werbefilme folgten. Anschlies-send begaben wir uns auf einen geführ-

ten Rundgang: Kartoffellager mit Kar-toffeln von Schweizer Bauern, waschenund aussortieren von Fremdstoffen derKartoffeln, schneiden, In-Prozess-Kon-trolle, frittieren, verpacken. Alles wurdegenauestens erklärt. Selbstverständlichdurften Chips während des Rundgangsprobiert werden. (Natürlich pur ohne dieGewürzmischung.) Erklärt wurde auch,dass die Mitarbeiter alle zwei Stundenihren Wirkungsbereich gegen einen an-deren austauschen. So soll verhindertwerden, dass die Arbeit zu eintönigwird.Nach dem Rundgang war die allgemei-ne Meinung, dass auch weiterhin allesgetan wird für die besten Chips. DiesesJahr gab es sogar eine neue Ge-schmacksrichtung zu verköstigen: «Brat-wurstgeschmack» auf Chips. Genau dasRichtige vor dem 1. August!Die Probepäckli sind beim Schreiben die-ses Berichts leider schon aufgegessen.Deshalb fehlen bei diesem Bericht auchdie Unterbrechungen vom letzten Mal.Das macht aber nichts, so bleibt wenigs-tens diesmal die Tastatur von Krümelnverschont.

Daniel Giebson

Weitere Informationen für Interessierte:www.zweifel.ch

31. Juli 2012, morgens um 08.30 Uhr. Tatort: Zweifel Chips Fabrik, Besichtigung durch die SCV Sektion Fricktal

Chips, Chips, Chips ...SEKTION FRICKTAL

Die versammelte Besuchermannschaft.

11-2011

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie

Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

www.chemieplus.ch

www.marktspiegel.ch

4 Thema des Monats: Chemieparks und Industriestandorte

26 Märkte und Akteure: REACh im «Stresstest»

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12-2011

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie

Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

www.chemieplus.chwww.marktspiegel.ch 4 Thema des Monats: Chemiedistribution & Logistik

26 Verfahrenstechnik: Perfekt verteilt – Dispergier-Trends

62 Forschungswelten: Membranbiochemie öffnet Türen

chemie plus vermitteltaus der Praxis, für die Praxis.

www.chemieplus.ch

Page 77: Chemieplus 2012/10

7 5FACHVERBAND LABORBERUFE

FachverbandLaborberufe FLBPostfach 22698022 Zürich

Ihr Ansprechpartner fürdie Berufe Chemie-,Biologie- und Textillabo-rant/-in

Wir vertreten für unsereMitglieder die Interessenin beruflichen, wirt-schaftlichen und sozialenBelangen.

LaborpersonalverbandBern, Postfach3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

Charlotte RothenbühlerCo-Präsidium ZentralvorstandSektion BernLaborpersonalverband Bern LVBPostfach 7055, 3001 BernTelefon 031 301 77 [email protected]

Patrick KathrinerSektion LuzernFeld 16362 [email protected]

Jonel BradjanSektion SchaffhausenSunnebüehlweg 28240 ThayngenTelefon 052 649 29 [email protected]

Simone SchärerCo-Präsidium ZentralvorstandSektion ZürichZürcher Laborpersonalverband ZLVUnt. Schwandstrasse 678805 RichterswilTelefon 043 244 71 [email protected]

Verbandsbüro/Administration

Fachverband Laborberufe FLBVerbandssekretariatPostfach 22698022 ZürichTelefon 043 244 71 89(Simone Schärer)

Brigitte KamberKassierinWachterweg 38057 ZürichTelefon 044 362 31 [email protected]

Andreas GruberWebmasterBahnhofmatte 343312 FraubrunnenTelefon P 031 992 00 50Natel 079 215 38 [email protected]

Charlotte RothenbühlerRedaktorin «CHemie plus»Obere Lindenstrasse 83176 NeueneggTelefon 031 301 77 92Natel 077 419 34 [email protected]

Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufs-und Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet!

www.laborberufe.ch

Von besonderem Interesse warder Vortrag von Professor Dr.

Hans Hoppeler zur Doping-Problematik.Nicht weniger interessant war die an-schliessende Podiumsdiskussion, geleitetvon Ralf Mayer, Chefredaktor unsererZeitschrift «Chemie plus». Gleichzeitigbot sich die Gelegenheit, den Referen-ten Fragen zu stellen. Ein wichtiger As-pekt des Events ist die Kontaktförde-rung.Vorgängig wurde ein TLC-Seminar inMuttenz und ein Workshop an der UniBasel durchgeführt.Der Workshop an der Uni Basel wardem Thema «Dried blood spots (DBS)analyses» gewidmet. Blutanalysen sindin der Medizin nicht wegzudenken. InSpitälern fallen täglich beträchtlicheMengen an Analysen an. Blutanalysen

sind Basisuntersuchungen, die Informa-tionen zum Gesundheitszustand geben.Bluttests können lebensrettende Infor-mationen liefern oder als Verlaufskon-trolle bei schweren Erkrankungen die-nen.

Der Umgang mit einer heiklen Materiewie Blut erfordert grosse Sorgfalt. DieBlutentnahme, deren Weiterverarbei-tung, der Versand in ein Dienstleistungs-labor und die Handhabung der Rück-stellmuster sind schwierig. So ist es nichterstaunlich, dass nach einer Lösung die-ser Probleme gesucht wurde. Bereits vor40 Jahren begann die Entwicklung vonDried Blood Spots Sampling. DieseTechnik ist eine tolle Alternative zu derEntnahme von flüssigen Proben. Es er-fordert ein kleineres Blutvolumen von

nur einigen Tropfen Blut des Fingers,und ist zudem wesentlich weniger inva-siv als die intravenöse Blutentnahme.Dies ermöglicht eine nahezu stressfreieBlutentnahme und fördert die Akzep-tanz bei Mensch und Tier. Auch sind derTransport und die Lagerung der Probenviel einfacher, da DBS-Proben im Ge-gensatz zu Flüssigblut nicht gekühltwerden müssen. Der klassische Weg zurHerstellung der DBS-Proben für dieAnalyse ist die manuelle Verarbeitung.Es gibt eine Reihe von Schritten, welchedie Probe durchlaufen muss. Zuerst wirdeine kleine Scheibe des DBS-Filterpapiersausgeschnitten und zu dem Extraktions-lösungsmittel transferiert. Dann wird dieLösung geschüttelt und zentrifugiert.Am Ende wird die Lösung in eine Am-pulle transferiert und in das LC-MS-Ge-

Am 29. August wurde das zweite «Chemie plus»-Feierabend-Event bei CAMAG Muttenz durchgeführt.

«Chemie plus»-Feierabend - Event bei CAMAG

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7 6FACHVERBAND LABORBERUFE

rät injiziert. Dieser ganze Prozess ist sehrfehleranfällig, zeit- und arbeitsintensiv.Wie sieht der Weg zu dem abschliessen-den Ergebnis mit dem neuen CAMAGDBS-MS 500 System aus? Dr. Magdale-na Swiderska erklärte uns am Morgendie theoretischen Details zu dem Gerät.Anschliessend durften wir im Labor allesin der Praxis miterleben.

Zuerst werden die DBS-Karten in einemRack gesammelt. Alle weiteren Arbeits-schritte werden vom vollautomatischenDBS-Extraktionssystem übernommen. Esgibt eine breite Palette von Anwen-dungsmöglichkeiten. Sollen alle oder nurein Spot extrahiert werden? Das speziel-le Robotersystem erfasst die Karte undidentifiziert die Daten mit einer digitalen

Kamera. Erst wenn alle Parameter über-prüft sind, startet das Gerät mit der Ex-traktion. Das Extrakt wird in einemnächsten Schritt in die Säule des LC-MSinjiziert. Nach der automatischen Reini-gung aller Teile, die mit der DBS-Karte inBerührung kamen, erfasst der Roboterdie Karte und bringt sie in die Ausgangs-position zurück. Das vollautomatisierteSystem stellt eine grosse Arbeitserleich-terung dar, vor allem bei einer grossenAnzahl von Blutanalysen, wie sie in Spi-tälern anfallen.Wie ein verbessertes Ergebnis der Dünn-schicht-Chromatograhie erreicht werdenkann, erfuhren wir am Nachmittag impraktischen Teil der DC-Analytik.Die vollautomatischen Geräte erleichterndie Probenauftragung durch genaue Po-sitionierung der Platten, die Chromato-gramm-Entwicklung, die qualitative undquantitative Auswertung und die Doku-mentation.Einige Punkte gilt es zu berücksichtigen:Anhand von Beispielen wurde aufge-zeigt, wie sich die Umgebungsfeuchtig-keit, die Kammersättigung und das Auf-tragen der Proben – punktförmig oderstrichartig – auf die Auswertung aus-wirkt. Angepasst werden muss auch dieaufzutragende Probenmenge, ansonstenbesteht die Gefahr, dass die Stoffe nichtsauber getrennt werden.

Viele nützliche Hinweise wurden unsvermittelt, um ein befriedigendes, repro-duzierbares, quantitatives und qualitati-ves Ergebnis zu erhalten. ■

Charlotte RothenbühlerCAMAG DBS-MS 500 Features of-workflow.

CAMAG DBS MS 500.

Page 79: Chemieplus 2012/10

7 7FACHVERBAND LABORBERUFE

Als Erstes herzlichen Dank anGerhard Bürki, Geschäftsführer

der JHCO Elastic AG, für den nettenEmpfang und dafür, dass er mir die In-terviews ermöglichte. Lieben Dank andie beiden Lernenden, Seherzada Ponje-vic und Hendrik Trinkler, die sich bereiterklärten, ihren Beruf «TextiltechnologeEFZ Fachrichtung Verarbeitung» vorzu-stellen.Ein Rückblick in die Firmengeschichteentschlüsselt uns den FirmennamenJHCO Elastic AG. Die Familie J. Hollen-weger gründete im Jahr 1876 in Zürichdie Firma J. Hollenweger & Cie. Im Jahre1892 verlegten sie die Firma nach Zofin-gen, den heutigen Standort. Aufgrundder sich rasch ändernden Situation derdamaligen Textilbranche erfolgte 1963die Umwandlung in eine AG und 1974fand eine Umbenennung in JHCO Elas-tic AG, Zofingen statt.In den folgenden Jahren wurden ver-schiedene Firmen übernommen:1983: Bally Tex AG (Elastic-Bandweberei

der Bally Schuhfabrik AG)

1987: Elastic-Bandweberei GradmannTextil AG

1989: Elastic-Bandweberei der Kundt +Co AG

1996: Elastic-Bandweberei E.Schneeber-ger AG

Eine Neustrukturierung wurde im Jahr2006 notwendig, die Tochtergesellschaf-ten wurden in die JHCO Elastic AG inte-griert. Ein Jahr später übernahm GerhardBürki die Geschäftsleitung der JHCOElastic AG. Die Textilbranchen in derSchweiz waren starker Konkurrenz ausdem Ausland ausgesetzt. Innovative Lö-sungen und Veränderungen drängtensich auf. Gerhard Bürki suchte verschie-dene Nischenprodukte und baute aufdiesen erfolgreich auf.Heute bietet die Firma 25 Mitarbeitern /Mitarbeiterinnen einen Arbeitsplatz.Ausbildungsplätze bestehen in den Be-rufen:■ Kauffrau / Kaufmann■ Textiltechnologin / Textiltechnologe■ AnlehreGerhard Bürki arbeitet in der Kommissi-

on für Ausbildungsfragen und Nach-wuchsförderung. Es liegt ihm sehr amHerzen, dass junge Leute nach derSchulzeit einen Ausbildungsplatz ent-sprechend ihrer Fähigkeiten finden.Während des Rundgangs mit Herrn Bür-ki durch die Produktion lernte ich fol-gende Abteilungen kennen:■ Rohwarenlager■ Zettlerei / Schärerei■ Weberei, Galon & Flechterei■ Appretur & Färberei■ Qualitätskontrolle■ Aufschlägerei■ KonfektionDie meisten Abteilungen durchlaufen dielernenden Textiltechnologinnen / -tech-nologen EFZ während der dreijährigenAusbildung. Sie sind damit gut gerüstetfür ihre berufliche Zukunft.Das breite Sortiment der JHCO ElasticAG kann in Hauptgruppen aufgeteiltwerden:Textile elastische und unelastische Bän-der für:■ DOB und HAKA■ Technik■ Berufsbekleidung■ Accessoires■ Tag- und Nachtwäsche.Die Vielfalt an elastischen Bändern wieauch deren Qualität ist beträchtlich.Kein Vergleich zu früher als beim alltäg-lichen Gebrauch nur Gummibänder ver-schiedener Breiten bekannt waren unddiese nach einiger Zeit ihre Elastizitätverloren. Zu wählen gab es nur farblichweiss oder schwarz.Heute ist der Begriff weit gefächert unddie Qualität vorzüglich. VerschiedeneVeredlungsverfahren ermöglichen dieHerstellung von Spezialprodukten. Mandenke an den Bereich Tag- und Nacht-wäsche, Sportbekleidung, Arbeitsschutzund andere. Diese Artikel sind heute inder Industrie wie auch im Alltag nichtmehr wegzudenken. Sicher allen be-kannt ist das Kinderspiel GUMMI-TWIST. Der Name stammt von dem be-nutzten Spielgerät (Hosengummi) unddem Modetanz (Twist).Sämtliche Arten von elastischen und un-elastischen Bändern werden bei JHCOElastic AG hergestellt, einige Beispielesind:■ Einzugselastik■ Knopflochelastik

AARGAUISCHER LABORPERSONALVERBAND

Interview bei JHCO Elastic AG in Zofingen

In der Weberei.

Appretieren.

Page 80: Chemieplus 2012/10

7 8FACHVERBAND LABORBERUFE

■ Bundelastik■ Velourelastik■ Hosenträger und Gurtbänder■ Elastische Kordeln und Litzen■ Elastische Spitzen■ Elastische Einfassbänder.Obige Artikel sind auch alle unelastischerhältlich.Bis es soweit ist, dass ein Elastikbandjeglicher Art und Farbe entsteht, brauchtes zahlreiche sorgfältig durchgeführteArbeitsschritte. Die gewebten, farbigenModebänder sind aus einer Vielfalt vonRohmaterialien wie Gummi, Elastome-ren, Natur- und Synthetikfasern kombi-niert hergestellt. Fertigprodukte sindvorwiegend Hosenträger, Gürtel undSchlüsselanhänger in diversen ge-wünschten Längen, Farben und Mus-tern. Ebenso gehört die Herstellung vonMiederwaren und diversen technischenArtikeln dazu. Ein wichtiger Faktor istauch die fortlaufende Qualitätskontrolleund selbstverständlich eine nochmaligeEndkontrolle. Geliefert wird die Wareauf Spulen, Scheibenrollen oder inSchachteln gelegt. Alle Formen werdenjeweils den Kundenwünschen entspre-chend verpackt und versandt.

Interview bei JHCO Elastic AG in

Zofingen mit Seherzada Ponjevic

und Hendrik Trinkler

Die beiden Lernenden im 3. Lehrjahrstellen uns den Beruf «Textiltechnologe/-technologin EFZ Fachrichtung Verarbei-tung» vor. Sie freuen sich, eine interes-sante, abwechslungsreiche Lehre absol-vieren zu dürfen und geniessen die an-genehme Firmenkultur bei JHCO ElasticAG und schätzen es, integriert zu sein.Dies merkt man sogleich, wenn man ih-

ren lebhaften Erzählungen aus dem All-tag im Ausbildungsbetrieb und der Be-rufsschule folgt.Dass Seherzada Ponjevic und HendrikTrinkler diese Berufsausbildung gewählthaben, war für beide eher ein Zufall. DerBeruf «Textiltechnologinnen/-technolo-gen EFZ Fachrichtung Verarbeitung»war ihnen während der obligatorischenSchulzeit unbekannt. Beide suchtennach einer Berufsausbildung, in der Viel-seitigkeit und manuelles Geschick ge-fragt sind.Seherzada Ponjevic liebte schon früh dasArbeiten mit Textilien. Von all denHandarbeiten mit Textilmaterialien be-vorzugte sie das Nähen. Mit den Grund-kenntnissen von Textilien macht Hand-arbeiten jetzt vermehrt Spass. Als es zurBerufswahl kam, schnupperte sie in eini-gen Berufsfeldern. Zu dieser Zeit be-stand kein konkreter Berufswunsch. Sielas das Inserat von JHCO Elastic AG inder Zeitung und bewarb sich für dieSchnupperlehrtage. Anschliessend standfür sie fest, Textiltechnologin EFZ ent-sprach ihren Berufsvorstellungen.Hendrik Trinkler wollte zuerst den Berufdes Kochs erlernen. Es wurde ihm baldbewusst, dass Hobbykochen und Berufs-koch ein entscheidender Unterschied ist.Er absolvierte Schnupperlehren in diver-sen Berufsfeldern. Sein Vater machte ihnaufmerksam auf den Beruf «Textiltech-nologe EFZ». Er zögerte nicht lange undabsolvierte eine Schnupperlehre beiJHCO Elastic AG. Die vielseitigen Tätig-keiten haben sein Interesse für die Aus-bildung «Textiltechnologe EFZ» ge-weckt.Beide bewarben sich gleichzeitig um ei-nen Ausbildungsplatz bei JHCO Elastic

AG und freuten sich über die Zusage füreinen Lehrvertrag. Sie schätzten es, eineabwechslungsreiche Ausbildungsstellegefunden zu haben.Textiltechnologe/-technologinnen EFZ,Fachrichtung Verarbeitung besuchen dieBerufsschule der Schweizerischen Textil-fachschule in Zürich. Dies während zweiTagen pro Woche. Zusätzlich werdenfachspezifische Kenntnisse in WattwilSG erworben.

Ermöglicht werden während des spezifi-schen Fachunterrichts auch Besichtigun-gen in Fremdfirmen. Hier wird den Teil-nehmern theoretisch alles erklärt. Bei ei-nem Rundgang durch die Produktionwird die Theorie anschaulich in der Pra-xis erläutert, und Fragen werden beant-wortet. Dies gibt einen Einblick in die di-versen Möglichkeiten der ArbeitsfelderTextiltechnologe/-technologin EFZ. Diebeiden Lernenden werden in fast allenAbteilungen der JHCO Elastic AG einge-führt. Damit ist sichergestellt, dass sie

Fertige Schlüsselanhänger.

Fleissige Hände in der Weberei.

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7 9FACHVERBAND LABORBERUFE

die vielseitigen Aufgaben im Bereich derProduktion kennen, die Verantwortungder Produktionsüberwachung überneh-men können und die fachgerechte Be-hebung von textilmaterialbedingten Stö-rungen erlernen.Die momentanen Haupttätigkeiten derbeiden Lernenden sind die Bedienungund Einstellung der Maschinen, dieÜberwachung des Produktionsprozes-ses. Die technische Einstellung für all diediversen Bänder mit Muster erfordernviel Geduld, Exaktheit und eine ruhigeHand. Das Einrichten einer Webmaschi-ne (Artikelwechsel) beinhaltet von derReinigung der Maschine über das Einzie-hen bis zum Anweben sämtliche Ar-beitsschritte.Nach einer Nullserie von einigen MeternBand erfolgt eine genaue Kontrolle. Diekleinste Einheit von Artikeln benötigen50 Kettfäden. Dies kann sich steigern biszu 1000 Kettfäden.Wenn der Aufgabenbereich vorerst alsklein erscheint, ist dies eine Täuschung.Die Vielfältigkeit an Mustern, Materia-lien, Farben und Breiten ist gross. Nebstden Standardmodellen verlangen Kun-den immer Neues – neue Muster, mo-disch aktuelle Farben, und gleichzeitigerscheinen auf dem Markt neue Materi-alien. Somit bleibt die Arbeitstätigkeit in-teressant.Da ist es nicht überraschend, dass fürbeide Lernende das Einrichten der Pro-

duktionsanlagen eine der bevorzugtenArbeiten ist. Um gewisse Feinarbeitenzufriedenstellend zu erledigen, ist Kon-zentration gefragt. Je nach Musterungsind weitere besondere Kenntnisse zuerlernen. Liegen anschliessend die ferti-gen Bänder in der gewünschten Breitemit sauberem Rand und perfektemMuster vor, kann man berechtigterweisestolz sein: Dies ist mein Werk, an demsich die Kunden erfreuen dürfen.Reinigung, Unterhalt und Wartung derMaschinen ist ein wichtiger Bestandteil,jedoch nicht jedermanns Sache!Seherzada Ponjevic macht sich zum jet-zigen Zeitpunkt noch keine grossen Ge-danken bezüglich Weiterbildung. Erststrebt sie an, eine gute Abschlussprü-fung zu absolvieren. Lange im Voraus zuplanen, ist nicht ihr Ding. Das erspart ihrEnttäuschungen, falls Vorhaben nichtnach Wunsch gelingen. Sie liebt Sponta-nität.Hendrik Trinkler will sich weiterbilden,hat aber noch keine genauen Vorstel-lungen, in welche Richtung dies erfolgensoll. Eventuell kann dies eine zweiteAusbildung bedeuten. Gerne würde erMenschen mit Behinderungen eine Stüt-ze sein, ihnen den Alltag erleichtern undals Ansprechpartner für sie da sein. Ein-planen muss er jedenfalls den Militär-dienst.Seherzada Ponjevic liebt in ihrer Freizeitdie Kontaktpflege mit Kolleginnen und

der Familie. Am liebsten mag sie, spon-tan ein Treffen mit Kolleginnen zu orga-nisieren. Zu Hause hilft sie gerne mal mitund kocht für die Angehörigen oder be-aufsichtigt ihren kleinen Neffen. DerKontakt mit Mitmenschen ist ihr wichtig.Hendrik Trinkler liebt Bewegung, amliebsten in der Natur. Lange hat er regel-mässig Basketball gespielt und Krafttrai-ning gemacht. Während der Ausbildunghat er die beiden Hobbys zurückgestellt.Die Kontaktpflege mit Kollegen bedeu-tet ihm viel.Er lebt nach dem Motto: «Lebe dein Le-ben, denn das Leben ist nicht ewig.»Mit diesem Leitspruch verbringt er seineFreizeit mit Beschäftigungen, die ihmzum jeweiligen Zeitpunkt Spass machen.Noch steht den beiden Lernenden fastein Jahr Ausbildung bevor.Die Abschlussprüfung besteht aus einempraktischen Teil im Betrieb und der theo-retischen LAP an der Berufsschule. DiePrüfung im Betrieb wird von zwei Exper-ten begleitet und beurteilt und die ent-sprechenden Fragen nach Fachkenntnis-sen gestellt.Wir danken den beiden Lernenden Se-herzada Ponjevic und Hendrik Trinklerherzlich für das interessante, lebhafteGespräch und wünschen den beidenweiterhin viel Freude an der Ausbildung.Wir wünschen ihnen Erfolg auch für ihrespäteren Tätigkeiten. ■

Charlotte Rothenbühler

Fachverband für LaborberufePostfach 2269 – 8022 Zürich

Qualifikationsverfahren für Laboranten/in EFZ stehen vor der Tür.Der Fachverband für Laborberufe wünscht schon heute allen viel Erfolg zum bevorstehenden Qualifikationsverfahren.

Der Fachverband für Laborberufe wünscht allen Lernenden

viel Freude und Erfolg während der Ausbildung.

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8 0FACHVERBAND LABORBERUFE

Festschrift 10 Jahre Verein wblb

Der Kanton Zürich hat seit 1917die längste Tradition der Berufs-

bildung im Laborbereich. Die ZürcherSektion des Schweizerischen Laborper-sonalverbandes (SLV) (1963 ca. 100Mitglieder) wünschte in den fünfzigerund zu Beginn der sechziger Jahre einehöhere Fachprüfung (HFP) und unter-nahm an verschiedenen Orten Vorstössezur Erreichung dieses Ziels. Eine Stär-kung des jungen Berufs der Laboran-tin / des Laboranten war das Ziel. Auf-stiegsmöglichkeiten sollten geschaffen,grundlegende Kompetenzen sollten ge-fördert, Rechtsverbindlichkeit durch denBund garantiert und der Praxisbezugvon unteren und mittleren Kadern solltehöher sein – Ideen, welche heute nachwie vor aktuell sind.Das Nein kam aus Basel. Die Sektionbeider Basel des Schweizerischen Labor-personalverbandes (1963 ca. 900 Mit-glieder) lehnte 1962 dieses Projekt ab.In Basel gab es, wie an anderen damali-gen Gewerbeschulen auch, Weiterbil-dungskurse für Laborantinnen und La-boranten. Im Gegensatz zu anderenSchulen mit manchmal etwas zufälligemAngebot führte die allgemeine Gewer-beschule Basel (AGS) ein systematisches

und reichhaltiges Angebot an Fachkur-sen, welche die Teilnehmenden in einemBildungsbüchlein testieren liessen. Refe-renten waren ausgewiesene Fachleuteaus den Grossfirmen, von der AGS odervon der Universität. Das damalige Ange-bot erinnert an das heutige Modulsys-tem mit seinen vielen Wahlfächern.Die Sektion beider Basel wehrte sich mitden Argumenten, dass sie keine Ausbil-dung für Möchtegern-Chemiker mittra-gen wolle und sagte Standesdünkel vor-aus. Laboranten und Laborantinnen sol-len mit fachbezogenen Kursen die theo-retischen Kenntnisse für ihre spezialisier-te Tätigkeit am Arbeitsplatz vertiefen.Dieser Meinung waren auch BaslerGrossfirmen, welche zudem ergänzendeIn-House-Kurse im Weiterbildungsbe-reich anboten, um Mitarbeiter zu bin-den. Offenbar gelang dies so vorzüglich,dass betroffene Mitarbeiter im Verbandgegen die HFP-Lösung votierten.Obwohl in Basel die Weiterbildung gutverankert war, wurden Grenzen spürbar.Das System erwies sich der beruflichenMobilität abträglich und der Ruf nachbreit gebildeten Generalisten wurdeauch in Basel lauter. Der Druck der an-deren Sektionen des SLV sorgte dafür,

dass sich auch Basler Arbeitnehmer dieHFP wünschten. Die Grossfirmen be-gannen, mit internen Cheflaboranten-kursen eigene Lösungen auf den Wegzu bringen und konkurrenzierten damitdie Kurse der AGS immer mehr. 1967gab der SLV eine Studie zum Thema hö-here Fachprüfung in Auftrag. Die offen-bar differenzierte Analyse der beauftrag-ten Arbeitsgruppe zeigte dem SLV dieVorteile der HFP zum Beispiel gegen-über einem Abendtechnikum (heute hö-here Fachschule) auf. Der grössere Pra-xisbezug war wohl das entscheidendeMoment.Ein erster Entwurf für ein Reglemententstand. Die Expertise von René Flücki-ger von der AGS war bei der Erarbeitungdes Fächerkanons und der Lerninhaltegefragt.Nach zähem internem Ringen und Dis-kussionen mit dem BIGA (heute BBT) inBern konnte das Reglement 1972 inKraft treten. Der offizielle Titel hiess eid-genössisch diplomierter Chemielabo-rant / eidgenössisch diplomierte Chemie-laborantin sowie eidgenössisch diplo-mierter Biologielaborant / eidgenössischdiplomierte Biologielaborantin.

Urban Kuster

VEREIN WEITERBILDUNG LABORBERUFE (WBLB)

Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement hat am 29. Januar 1942 den Beruf des Laboranten / derLaborantin erstmals reglementiert. Sofort ging die Diskussion über die Weiterbildung und über die Frageeiner höheren Fachprüfung los. Die erste HFP-Pilotklasse nahm 1972 in Basel den Unterricht desvorbereitenden Kurses auf.

Teil 2: Situation der Laborberufe 1942 bis 1972

Das Bezugsquellenregister gibt Ihnen auf diese Fragen Antwort.

Wer? Was? Wo?www.chemieplus.ch

Page 83: Chemieplus 2012/10

f o r s c h u n g s w e l t e n CHEMIE PLUS 10-2012 8 1

Das Erbgut (Genom) enthält die Informationzum Bau von Proteinen und gibt damit Aus-kunft über das funktionelle Potenzial – denGenotyp – einer Zelle, eines Gewebes odereines Organismus. Wer sich allerdings fürdessen tatsächlichen Ist-Zustand inklusivekrankhafter Veränderungen – den soge-nannten Phänotyp – interessiert, legt seinAugenmerk auf die aktuelle Proteinausstat-tung, das Proteom. Ein zelluläres Proteomumfasst 10 000 bis 100 000 Proteine, ist da-bei allerdings ständigen Veränderungen un-terworfen. Es ist nicht nur vom Zelltyp unddessen Differenzierungs- und Entwicklungs-stadium abhängig, sondern auch von inne-ren und äusseren Faktoren, die die Produk-tion der Proteine regulieren. Ausserdemwerden reife Proteine und deren unreifeVorstufe auf interne und externe Stimuli hinenzymatisch katalysierten Veränderungenunterworfen – posttranslationalen Modifika-tionen, die so heissen, weil sie erst nach der

eigentlichen Proteinsynthese, der Transla-tion, stattfinden.Beispiele sind das Anhängen von Zucker-,Lipid- und Phosphatresten. Aber nicht im-mer werden den Proteinen anorganischeoder organische Molekülreste angehängt.Proteinen – langkettigen Molekülen auspeptidisch, d. h. über Amidbindungen ver-knüpften Aminosäuren mit einer freienCarboxylgruppe (C-Terminus) am einenund einer freien Aminogruppe (N-Termi-nus) am anderen Ende – können auch ein-zelne Aminosäuren oder ganze Kettenstü-cke (Peptide) abgeschnitten werden.Diese Aufgabe übernehmen Protein-Schnei-deenzyme (Proteasen, auch Peptidasen,Proteinasen oder proteolytische Enzyme ge-nannt). Endoproteasen katalysieren die Hy-drolyse ketteninterner Bindungen und set-zen Peptide frei, Exoproteasen bauen Prote-inketten von deren Enden her ab, unter ein-maliger oder wiederholter Abspaltung vonein bis drei Aminosäuren.

Der Biologe Oliver Schilling, Emmy-Noet-her-Stipendiat und Nachwuchsgruppenleiteram Institut für Molekulare Medizin undZellforschung der Universität Frei-burg/Brsg., gehört zu denjenigen Proteom-forschern, die sich speziell für das von Pro-teasen verantwortete dynamische posttrans-lationale Proteomgeschehen interessieren,Stichwort «Degradomics».

Fünf Klassen von Proteasen«Das menschliche Genom umfasst ca. 560Protease-Baupläne. Jedes Protein wird spä-testens dann einer Proteolyse unterworfen,wenn es abgebaut werden muss, weil esüberflüssig geworden oder defekt ist. Protea-sen sind aber mehr als müllentsorgende Pro-teinhäcksler, tatsächlich sind sie in jedenphysiologischen und pathologischen Vor-gang involviert», resümiert Proteasefach-mann Schilling und verweist auf das zwei-bändige Standardwerk «Handbook of Proteo-lytic Enzymes». Es unterteilt Proteasen nachmechanistischen Kriterien in fünf Klassen,anhand von Aminosäuren oder Metallen, dieim aktiven Zentrum der Enzyme den nukleo-philen Angriff von Wasser an das Kohlen-stoffatom der peptidischen Bindungen unddamit deren Hydrolyse unterstützen. Wichti-ge Enzyme der Blutgerinnungskaskade gehö-ren beispielsweise zu den Serinproteasen.Cysteinproteasen, die meist ein breites Sub-stratspektrum aufweisen, werden z. B. zurMobilisierung von Speicherproteinen undzum Abbau exogener Proteine in zellulärenVerdauungsorganellen, den sogenannten Ly-sosomen, herangezogen. Threoninproteasenspielen beim Abbau Ubiquitin-markierter en-dogener Proteine, dem sogenannten Protea-som-Weg und Bestandteil der Proteinquali-tätskontrolle, eine wichtige Rolle.Ein bekanntes Beispiel für eine Aspartatpro-tease ist die HIV-Protease, ein Enzym, dasdie Proteine des HI-Virus in ihre funktionelleForm überführt und Angriffspunkt für phar-

PROTEOMIK

Proteasen – weit mehr als müll-entsorgende ProteinhäckslerUnter dem Schlagwort «Degradomics» nehmen Biologen an der Universität Freiburg/Breisgau die vonProtein-Schneideenzymen (Proteasen) verantwortete Dynamik im Proteininventar von Zellen unter die Lupe.Im besonderen Fokus stehen Proteasen, die in die Versorgung von Tumoren und die Entstehung entzündlicherKrankheiten eingebunden sind.

B E A TE P E I S E L E R - S U T TE R

Protease-Experten: Dr. Oliver Schilling (hinten) und sein Team. (Bilder: Peiseler-Sutter)

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8 2 CHEMIE PLUS 9-2011 f o r s c h u n g s w e l t e n

mazeutische Anti-HIV-Medikamente, soge-nannte Proteasehemmer, ist. Und Metallo-proteasen weisen in ihrem aktiven Zentrumein Aminosäure-gebundenes Metallion, meistZink, auf; sie sind z.B. in die Metastasierungund entzündliche Prozesse involviert. Schil-ling möchte ein bisschen abrücken vom star-ren Kastendenken in Protease-Klassen. «Fürdie Zelle zählt letztendlich nur, dass ge-schnitten wird und weniger wie dies vonstat-tengeht. Mehr Austausch auf dem Gebiet tä-te gut», findet der Biologe und hat zusam-men mit Kollegen bei der Deutschen For-schungsgemeinschaft DFG einen Antrag ein-gereicht, der die fachübergreifende Förde-rung der Proteolyseforschung zum Ziel hat.Viele Proteasen werden als inaktive Vorstu-fen hergestellt und müssen anschliessendzuerst selbst durch eine spezifische Proteoly-se von einer Protease aktiviert werden. DieBlutgerinnungskaskade ist ein Paradebeispielfür einen Signalweg, der Proteasen brauchtund gleichzeitig generiert. Analysen, die dieräumliche und zeitliche Verteilung von Pro-teasen in Zellen und Zellkompartimentenunter Berücksichtigung der entsprechendenSubstrate – das Degradom – erfassen, liefernz.B. Einblick in den Aufbau und das Zusam-menspiel proteolytischer Systeme und klärenZusammenhänge zwischen Genotyp undPhänotyp. Schillings 7-köpfige Arbeitsgruppeist ausserdem in diverse Projekte involviert,bei denen es darum geht, Proteasen als Bio-marker für die Diagnose von Krankheiten,zum Monitoring von Therapieerfolgen undals neue Zielstellen für die Entwicklungpharmazeutischer Wirkstoffe zu etablieren.Seine Institutskollegen PD Thomas Reinhe-ckel und Prof. Christoph Peters unterstützt erz.B. bei der Erforschung der In-vivo-Funktio-nen von Proteasen und der Rolle spezifischerProteasen bei der Metastasierung von Tumo-ren. Die Arbeitsgruppe interessiert sich be-sonders für die Proteolyse in der Mikroum-gebung von Tumoren und kollaboriert hierbeispielsweise mit der Tumorpathologin Sil-ke Lassmann, ebenfalls Professorin an derUniversität Freiburg. Zusammen mit der For-schungsgruppe von Dieter Jenne, Privatdo-zent am Max-Planck-Institut für Neurobiolo-gie in Martinsried, nimmt Schillings Gruppeeine beim Menschen erst kürzlich entdeckteProtease, die neutrophile Serinprotease 4(NSP4), unter die Lupe. Neutrophile Serin-proteasen gehören zu denjenigen Enzymenund Proteinen, mit denen bestimmte weisseBlutzellen – neutrophile Granulozyten, kurzNeutrophile – als Teil der angeborenen Im-munität unspezifisch gegen Pathogene vor-

gehen. Obwohl NSP4 den drei bereits be-kannten neutrophilen Serinproteasen struk-turell ähnlich ist, erkennt das Enzym andereSub-strate als diese. Es zerschneidet Protei-ne, die an einer bestimmten Stelle die Ami-nosäure Arginin tragen; Signalstoffe, vermu-ten die Wissenschaftler und gehen dem der-zeit im Tiermodell nach. Sollte NSP4 wie an-genommen bei entzündlichen Erkrankungenwie chronischer Arthritis eine Rolle spielen,täte sich hier wiederum eine neue spezifi-sche Zielstelle zur Entwicklung pharmazeuti-scher Wirkstoffe auf.

Überzeugter MethodenentwicklerSolche spannenden Entdeckungen sind engan die langwierige Entwicklung leistungs-starker Degradomics-Methoden gekoppelt;eine Tatsache, die Oliver Schilling zumüberzeugten Methodenentwickler macht.Zusammen mit Christopher Overall, Profes-sor an der University of British Columbia inVancouver, ist er Urheber von Methodenwie PICS (Proteomic Identification of Pro-teases Cleavage Sites), einem Verfahren,das es erlaubt, spezifische Substrate vonProteasen zu ermitteln, deren Substrate bis-her noch nicht bekannt sind.Bei einer anderen Methode, dem sogenann-ten C-Terminomics, geht es darum, umfas-sende Einsicht in die posttranslationale pro-teolytische Modifizierung der C-Termini ei-nes Proteoms zu erlangen. Und TAILS (Ter-minal Amine Isotopic Labelling of Substra-tes) ist eine Technik, nach der sich die N-Enden originärer Proteine von den durchProtease-Angriffe neu entstandenen N-En-den unterscheiden lassen. Um die entspre-

chenden methodischen Protokolle entwer-fen zu können, muss sich Schilling mit derVerwendung spezifischer Proteasen zurHerstellung von Peptidsammlungen aus bio-logischen Proben auskennen, die Markie-rung oder Inaktivierung freier End- und Sei-tengruppen durch chemische Schutzgrup-pen beherrschen, neue Möglichkeiten zurTrennung von Proteinen und Peptiden ent-wickeln, massenspektrometrische Untersu-chungen, Datenbankrecherchen und bioin-formatische Analysen ausführen und inter-pretieren. Schilling weiss, wie er Proteasen,die es nicht zu kaufen gibt, ab ihren geneti-schen Bauplänen von Modellorganismenherstellen lassen kann, kennt sich mit derHerunterregulierung der Proteaseproduktionmittels RNA-Interferenz aus und nutztKnock-out-Tiermodelle, denen bestimmteProteasen komplett fehlen.«Aber», sagt der Experte, der für seine Pio-nierforschung 2011 vom Europäischen For-schungsrat (European Research Council,ERC) mit einem 5-Jahres-ERC-Starting-Grantüber insgesamt 1,5 Millionen Euro ausge-stattet wurde, «Methodenansätze machennur Sinn, wenn eine konkrete, definierteFragestellung dahinter steckt. Zum Beispielfragen wir, wie sich das Schnittstellenmus-ter eines Proteoms verändert, wenn eine be-stimmte Protease aktiv bzw. inaktiv ist.Oder wir wollen wissen, welche N- und C-Termini zu einem bestimmten Zeitpunktunter definierten Bedingungen in einer Zelleoder einem Gewebe vorliegen und in wel-chem Zusammenhang dieses Muster miteinem pathologischen Vorgang steht.» ■

Die Protein-Schneideenzyme (Proteasen) liefern u. a. Stoff für umfangreiche Handbücher.

Page 85: Chemieplus 2012/10

f i l t r a t CHEMIE PLUS 9-2011 8 3

Ein wichtiger Bestandteil von Zahnpasten sind Abrasivstoffe (Silizium- oderAluminiumoxid), die den Zahnbelag mechanisch entfernen. Diese Schmir-gelwirkung sollte nicht zu stark ausfallen. Ein Mass für die Abrasivität einerPaste ist der RDA-Wert (radioactive dentin abrasion), der über eine Span-ne von 30 bis über 200 reicht und in einem aufwendigen Verfahren ermit-telt wird. Hierbei bürsten die Tester radioaktiv markierte Dentinproben undbestimmen das abradierte Material anschliessend aus der resultierendenStrahlungsintensität der Zahnpasta-Wasser-Mischung. Eine alternative Me-thode zu diesem umstrittenen Verfahren haben Forscher vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM in Halle gewählt. «Mit unserem Ansatzkönnen wir realistische Abriebsraten bestimmen und die Wechselwirkungzwischen der Bürste, dem Zahnschmelz und der Zahnpasta charakterisie-ren. Zudem sind unsere Tests weniger aufwendig als RDA-Tests», sagt Dr.Andreas Kiesow vom IWM. Mit mikrotribologischen Experimenten ist esdem Team gelungen, den Abrieb verschiedener Zahnpasten in mikroskopi-scher Grössenskala zu bestimmen und die Reibwerte zu messen.Für ihre Experimente verwendeten sie humane Zähne sowie verschiedeneZahnpasten. Diese verdünnten sie mit Wasser und Speichel. Die Reib- undVerschleisstests wurden jeweils mit einer einzelnen Borste – die Expertennennen sie Monofilament – durchgeführt, die in tribologische Spezialgerä-te, einen Mikrotribometer und einen Nanoindenter, eingespannt und so-wohl in geradlinigen als auch in kreisenden Bewegungen, im letzteren Fallbis zu 8000-mal, über die Probe gezogen wurden. Danach wurde unteranderem die Tiefe der entstehenden Reibspur auf dem Zahn mit hoch-empfindlichen Instrumenten vermessen. www.fraunhofer.de

Zahnpasta-Check:neues Verfahren für Abrasivitätstests

Ihre mikrotribologischen Analysen der Wechselwirkungen zwischen Zahnbürsten,Zahncremes und der Zahnoberfläche wollen die Forscher künftig durch praxisnaheTests mit einer eigens entwickelten Zahnputzmaschine ergänzen. Rechts unten:Reib- und Verschleisstests mit einzelnen Borsten. (Bild: Fraunhofer IWM)

Elektronische Zungen sind in der Lage, gelöste Stoffe zu erkennen. Fran-zösische Forscher präsentieren in der Zeitschrift «Angewandte Chemie»nun einen neuen, besonders einfachen Ansatz für eine elektronische Zun-ge, die Proteine differenzieren soll. Bei elektronischen Nasen oder Zungenwird mit einer Anordnung verschiedener «Rezeptoren» gearbeitet, an diedie gesuchte Verbindung verschieden stark bindet. Die Rezeptoren sind fürmehrere Zielmoleküle empfindlich. Die kombinierte Antwort aller Rezepto-ren ergibt ein spezifisches Muster für jede der gesuchten Verbindungen.Da keiner der Rezeptoren hochspezifisch sein muss, lassen sie sich we-sentlich rascher und einfa-cher entwickeln. Eine Grup-pe um Yanxia Hou, DavidBonnaffé und Thierry Li-vache will den Aufwand fürDesign und Herstellungelektronischer Zungen nunweiter reduzieren. Ihre Re-zeptoren entstehen aus Mi-schungen weniger moleku-larer Bausteine mit unter-schiedlichen physikochemi-schen Eigenschaften. Ein-zelne Tröpfchen mit ver-schiedenen Konzentrationsverhältnissen der Bausteine werden direkt aufdie Goldoberfläche eines Detektors aufgetragen. In einem Selbstorganisa-tionsprozess entstehen daraus die Rezeptoren in Form winziger Pünktchenmolekularer Monoschichten mit unterschiedlicher Zusammensetzung. AlsDetektionsmethode wählten die Forscher die Oberflächenplasmonen-Re-sonanzspektroskopie: Die gemessenen Elektronen-Schwingungen (Plas-monen) ändern sich, wenn Moleküle an die Rezeptoren auf dem Detektoradsorbieren.

Elektronische Zunge im schlichtenDesign

Merck Millipore, die Life-Science-Sparte von Merck, und das Institut fürBioverfahrenstechnik und Pharmazeutische Technolgie (IBPT) der Techni-schen Hochschule Mittelhessen werden bei der Entwicklung von verbes-serten Bioreaktorprozessen und Erntestrategien zur Expansion vonStammzellen zusammenarbeiten. Prof. Peter Czermak leitet das Projektseitens des IBPT. Das Kooperationsprojekt wird sich gemäss Communi-qué auf die Entwicklung von Separationstechnologien konzentrieren. Diesewerden benötigt, um Mikrocarrier und jegliche Partikel von Stammzellen-produkten, die im Einweg-Bioreaktor «Mobius CellReady» gewachsensind, zu entfernen. Ziel des Projekts ist es, skalierbare Geräte, Validie-rungsmethoden und begleitende Protokolle für die Abtrennung von gros-sen Stammzellenkulturen im Einweg-Bioreaktor zu entwickeln. So sollenEnzyme und Techniken für eine höhere Effizienz und Ergiebigkeit bei derStammzellengewinnung sowie eine Reihe an Parametern zur Verfahrens-kontrolle und für «Quality by Design» identifiziert werden. «Weil Stammzel-lenprodukte noch durch klinische Studien geprüft werden, brauchen wir ei-nen effizienten und kosteneffektiven ‹large-scale› Prozess», erklärt RobertShaw, Commercial Director bei Merck-Millipores-Stammzellen-Initiative.«Mit Professor Czermaks Expertise in der Prozesscharakterisierung, -kon-trolle und bezüglich Erntestrategien können wir die Technologien vorantrei-ben, die für eine kommerzielle Aufbereitung von Stammzellen benötigt wer-den.» www.merckmillipore.com\stemcells

Bioreaktorprozesse bei Expansionvon Stammzellen verbessern

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8 4 CHEMIE PLUS 9-2011 f i l t r a t

Auch dieses Jahr führt Büchi Labortechnik wieder das beliebte Anwender-treffen in Basel durch, bei dem die Teilnehmer hilfreiche Informationen imUmgang mit den unterschiedlichen Laborgeräten erhalten. Am diesjährigenBüchi-Anwendertreffen erhalten die Teilnehmer mittels kurzen Workshopsund Vorträgen wichtige Tipps und Tricks, die ihnen das tägliche Arbeitenmit Verdampfersystemen, Chromatographiesystemen oder bei der Pro-benvorbereitung und Analytik erleichtern und dabei die Arbeitssicherheiterhöhen. Während der Workshops werden die Arbeitsschritte an installier-ten Geräten vorgeführt und von den Büchi-Spezialisten im Detail erklärt.Das Seminar richtet sich an Interessenten aus der Analytik, Forschung undEntwicklung, an Mitarbeitern aus Synthese- und Kilolaboratorien, Analy-senlaboratorien, Forschungsinstituten und Universitäten. Die Veranstaltungist kostenlos und findet statt am 30. Oktober 2012, 13.00 bis 17.00 Uhr,

im Hotel Victoria in Basel.

Kontakt:Büchi Labortechnik AG, Gerhard SchönenbergerMeierseggstr. 40, CH-9230 FlawilTelefon +41 71 394 65 [email protected], www.buchi.ch

Büchi Labortechnik: Anwendertreffen in Basel

In Seminaren pflegt Büchi regelmässig den Kontakt mit Kunden und Anwendern.(Bild: A.v. Kieckebusch-Gück)

Das europäische Verbundforschungsvorhaben P-REX soll die Entwicklungder Anlagentechnik zur Rückgewinnung von Phosphor aus Abwasser vor-antreiben. Europa ist zu 90% von importiertem Rohphosphat abhängig.Deutschland importiert jährlich 120 Tausend Tonnen dieses Pflanzennähr-stoffs in Form von Mineraldünger. Gleichzeitig sind 70 000 Tonnen Phos-phor im Abwasserstrom enthalten und werden meist nicht genutzt. Ein ge-zieltes Recycling dieses Stoffs aus Abwasser könnte in Deutschland bis zu60% des Bedarfs decken. Zahlreiche Verfahren wurden bereits in Pilotvor-haben entwickelt, allerdings kam bisher kaum ein Verfahren in grosstechni-schem Massstab zur Anwendung. Dies liegt laut Andreas Hartmann, Ge-schäftsführer des Kompetenzzentrums Wasser Berlin, vor allem daran,dass in der bisherigen Forschung der Fokus zu einseitig auf die Phosphor-ausbeute, aber zu wenig auf die Praktikabilität von Verfahren gelegt wurde.Die vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin geleitete europäische For-schungsinitiative P-REX ist angetreten, die Entwicklung von effiziententechnischen Lösungen des Phosphor-Recyclings zu beschleunigen. DasProjekt bearbeiten 15 Partner aus sieben europäischen Ländern, daruntersind neun mittelständische Unternehmen. Das Projektvolumen beträgt4,4 Mio. EUR über 3 Jahre Projektdauer; die EU-Förderung beträgt2,9 Mio. EUR. www.kompetenz-wasser.de

Phospor aus Abwasser:Effiziente Verfahren gesucht

Statine, die als Cholesterinsenker «Karriere» machten, wirken möglicherwei-se auch gegen die Bildung neuer Lymphgefässe und könnten daher für denEinsatz in der Krebsmedizin interessant werden. Diese unerwartete Entde-ckung haben Forschende des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaftender ETH Zürich gemacht. Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen, die bei Tu-moren die Metastasen-Bildung hemmen, fanden sie Hinweise darauf, dassauch eine altbekannte Wirkstoffgruppe hierbei wirken könnte: die Statine.Wegen ihrer cholesterinsenkenden Wirkung gehören Statine zu den weltweitmeistverwendeten Medikamenten überhaupt. Wissenschaftler aus derGruppe unter der Leitung von Prof. Michael Detmar machten diese Ent-deckung mit einem neuen Zellkultursystem, mit dem sie untersuchen konn-ten, ob Wirkstoffe das Wachstum von Lymphgefässen beeinflussen. DasWachstum von Lymphgefässen ist daran beteiligt, dass sich bei Krebspati-enten Metastasen bilden. Zudem spielt es eine Rolle bei Organtransplantati-onen, weil es beeinflusst, ob ein transplantiertes Organ vom Immunsystemdes Empfängers abgestossen wird. Für ihr Testsystem beschichteten dieForschenden winzige Kügelchen aus einem Naturkunststoff mit Lymphge-fässwand-Zellen aus menschlicher Haut und gossen diese in ein Gel. Wur-den die Lymphgefässwand-Zellen in diesem System mit wachstumsfördern-den Botenstoffen stimuliert, begannen sie, Aussprossungen zu bilden, ausdenen neue Lymphgefässe entstehen. Ein Screening mit über 1000 Subs-tanzen förderte rund 30 Stoffe zutage, die das Lymphgefässwachstumhemmen. Die hemmende Wirkung von Statinen bestätigten die Forscher an-schliessend in Versuchen an Mäusen. www.ethz.ch

Cholesterinsenker hemmenLymphgefässwachstum

Die richtige «Verpackung» der DNA im Zellkern entscheidet darüber, ob diegenetische Information sicher verstaut ist oder aktiv abgelesen werdenkann. Regensburger und Münchner Wissenschaftler haben jetzt gezeigt,dass kleine RNA-Moleküle die verpackte DNA gezielt zugänglich machenund so das Ablesen bzw. Abschreiben der DNA ermöglichen. Der extremdünne und empfindliche DNA-Faden ist an Proteine gebunden, die dasMolekül geschützt und kompakt in dem 100000-fach kleineren Zellkernunterbringen. Die verpackte DNA, die auch als Chromatin (DNA-Protein-Komplex) bezeichnet wird, ist dabei wie die Perlen einer Kette auf Millionenvon aneinander gereihten kleinen Proteinspulen aufgewickelt. Die Perlen-kette liegt demnach nicht ausgestreckt vor, sondern ist mehrfach gewun-den. Das auf diese Weise stark verdichtete Chromatin schützt die DNA, je-doch wird diese gleichzeitig unzugänglich für das Auslesen der enthaltenenErbinformation. Entsprechend muss die Zelle Mechanismen besitzen, umdie jeweils benötigte Information zu finden und die entsprechende DNA-Region gezielt auszupacken. Zwei Arbeitsgruppen von Prof. Dr. GernotLängst (Uni Regensburg) und Prof. Dr. Axel Imhof (LMU München) konn-ten bei der Fruchtfliege Drosophila einen neuen Mechanismus identifizie-ren, bei dem snoRNA-Moleküle an das Chromatin binden und die DNA-Verpackung gezielt öffnen. Auf diese Weise ermöglichen sie das Auslesender Erbinformation. snoRNAs sind kleine RNA-Moleküle, die in grosserZahl im Zellkern vorkommen, aber bislang von der Forschung mit anderenAufgaben in der Zelle in Verbindung gebracht wurden. Wie es zu fehlerhaf-ten Freilegungen der DNA-Verpackung und damit zur Degeneration vonZellen kommen kann, ist eine der zentralen Fragestellungen der Entwick-lungsbiologie und der Tumormedizin. www.uni-regensburg.de

RNA-Moleküle «packen aus»Die in den Zellen enthaltenen DNA-Moleküle (blau) und RNA-Moleküle(grün) wurden mit spezifischen Farb-stoffen markiert. In der Kontrolle siehtman die unbehandelten Zellen (obereReihe), deren Genom (DNA) in Anwe-senheit von RNA eine gleichmässigverteilte und aufgelockerte Strukturim Zellkern aufweist. Nach Entfer-nung der RNA (untere Reihe) aggre-giert die DNA zu inaktiven und un-gleichmässig verteilten Verpackungs-strukturen. (Bild: Uni Regenburg)

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KALENDER22.–24. Oktober

Downstream Bioprocessing ExpandedBed Adsorption in the Downstreamprocessing of bioproducts (174/12),Bremen, Leiung: Prof. Dr. Marcelo Fernán-dez-LahoreVeranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.Telefon +49 69 7917-364/[email protected], www.gdch.de/fortbil-dung

23. – 24. Oktober 2012HPLC-MS in der Spurenanalytik, Dü-bendorf, Referent: Prof. Dr. Michael OehmeVeranstalter:Division Analytische Chemie der SCGEawag, Verena SchmidÜberlandstrasse 133CH-8600 DübendorfTelefon 058 765 52 [email protected]/da

25. Oktober 2012Paperless Lab Forum 2012, Basel31. Okt 2012Organisation:Vialis Paperless Lab Solutions AG,Paul PlanjeKesselweg 40CH-4410 LiestalTelefon 061 813 01 [email protected]

30.–31. Oktober 2012Seminar: Die Arbeitsvorbereitung inder Instandhaltung (2-tägig) MannheimVeranstalter:ISGATEC GmbHAm Exerxierplatz 1AD-68167 MannheimTelefon +49 (0)621 [email protected]

31. Oktober 2012Kurs: Methodenentwicklung in der GCSchlierenVeranstalter:Brechbühler AGSteinwiesenstrasse 3CH-8952 SchlierenTelefon 044 732 31 [email protected]

5.–6. November 2012Elementspurenanalytik - Analytischeund rechtliche Grundlagen Lebensmit-tel, Bedarfsgegenstände, kosmetischeMittel (360/12), ErlangenLeitung: Dr. Peter FecherVeranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.(Adresse siehe links oben)

8. November 2012Grundlagen und Anwendungen in derNah-Infrarot (NIR) Spektrometrie Flawil, Referenten: Eszter Trenka,Dr. Jochen KnechtDivision Analytische Chemie der SCGEawag, Verena SchmidÜberlandstrasse 133CH-8600 DübendorfTelefon 058 765 52 [email protected]

12. / 13. November 2012PETnology Europe 2012: Nachhaltig-keit, Marktrelevanz, Networking andBusiness, NürnbergVeranstalter:PETnology/tecPET GmbHPostfach 120 42993026 RegensburgTelefon +49 941 870 23 74Fax +49 941 870 23 73www.petnology.com

12./13. November 2012Einführung in die Betriebswirtschafts-lehre für Chemiker (900/12), FrankfurtLeitung: Dr. Uwe KehrelVeranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.(Adresse siehe links oben)

15. November 2012Nachhaltigkeitsbewertungen mithilfeder Ökoeffizienz-Analyse, SEEBALAN-CE und AgBalance. Ganzheitliche Be-wertung von Produkten und Verfahrenfür Forschung und Entwicklung, Pro-duktion und Marketing (159/12), Frank-furt, Leitung: Dr. Peter SalingVeranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.(Adresse siehe links oben)

19.–23. November 2012Ausbildung zum FOUNDATION fieldbusCertified Technical Specialist Reinach (CH)Veranstalter:Endress+Hauser MesstechnikGmbH+Co. KGColmarer Strasse 6D-79576 Weil am RheinTelefon +49 (0)7621 9 75 01Fax +49 (0)7621 9 75 55 [email protected]

27. November 2012Patente – vom Laborjournal zum Pa-tentamt. Wie beschreibe ich meine Er-findung «patentgerecht»? (992/12),Frankfurt, Leitung: Dr. Klaus SchweitzerVeranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.(Adresse siehe links oben)

28.–29. November 2012Bioraffinerie – Stand und Perspektivender stofflichen Nutzung nachwach-sender Rohstoffe (167/12), Frankfurt,Leitung: Prof. Dr. Wladimir ReschetilowskiVeranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.(Adresse siehe links oben)

20.–21. November 2012Fachseminar Applikationen und Lö-sungen in der modernen pH-Mess-technik, Gerlingen (D)Veranstalter:Endress+Hauser MesstechnikGmbH+Co. KG(Adresse: Siehe oben)

11.–12. Dezember 2012Technologie-Training WirelessHART,ReinachVeranstalter:Endress+Hauser MesstechnikGmbH+Co. KG(Adresse siehe links)

5.–7. Februar 2013Lounges 2013, KarlsruheThemen: Reinraum- & Gebäudetechnik,Bekleidung & Verbrauchsmaterialien,Hygiene & Reinigung, Wasser & Reinst-medien, Materialien & OberflächenOrganisation:Inspire GmbHAm Falltor 35D-64625 BensheimTelefon +49 (0) 6251 70 60 [email protected]

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Veranstalter: MCH Messe Schweiz (Basel) AG | Ilmac | CH-4005 Basel | [email protected]

24. bis 27. September 2013 | Messe Basel | www.ilmac.ch

Jetzt Teilnahme sichern:Wählen Sie Ihren Stand direktauf dem Hallenplan aus.www.ilmac.ch/hallenplan

Möchten Sie im KALENDER auf eine Veranstaltung hinweisen? Einsendungen mit den nötigen Angaben an: [email protected] Termine finden Sie unter: www.chemieplus.ch/agenda

f i l t r a t CHEMIE PLUS 10-2012 8 5

Page 88: Chemieplus 2012/10

Wissenschaftler aus Marburg und Stuttgart ha-ben herausgefunden, wie sich krankmachendePilze in den Schleimhäuten ihrer Wirte einnisten– und wie sie die Oberflächen medizinischer Ge-räte verpesten. Die Forscher veränderten dieStruktur von Proteinen, die dafür verantwortlichsind, dass sich die Pilzzellen am Wirtsgewebeanheften; minimale Veränderungen reichen aus,um die Bindungspartner zu wechseln, berichtendie Forscher um Professor Dr. Lars-Oliver Essenund Professor Dr. Hans-Ulrich Mösch in derWissenschaftszeitschrift PNAS. Die Autoren hof-fen, dass ihre Ergebnisse zu neuen Medikamen-ten führen, mit denen sich die Einnistung der Pil-ze verhindern lässt. Damit sich der Hefepilz Can-dida in die Schleimhaut einnisten kann, interagie-ren die Anheftungsproteine des Pilzes mit ganz

bestimmten Zuckermolekülen wie Laktose oderGalaktose, die auf der Oberfläche von Wirts-epithelien oder Schleimhäuten verankert sind.Die Stuttgarter Koautoren um Dr. Steffen Ruppvom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- undBioverfahrenstechnik IGB untersuchten dies mit-hilfe von Schleimhautmodellen direkt im Rea-genzglas. Wie die Proteinstruktur im Detail aus-sieht, analysierten die Marburger Wissenschaft-ler und ihre Kollegen am Beispiel des AdhäsinsEPA1. Für die Wahl des richtigen Bindungspart-ners sind drei schleifenförmige Abschnitte desProteins verantwortlich, die eine Tasche bilden,in die das Zuckermolekül genau passt – kleinsteAbweichungen in der Schleifenstruktur bewirken,dass andere Zuckermoleküle gebunden werden.www.uni-marburg.de

Infektiöse Pilze: Die Schleife macht den Unterschied

Röntgenkristallstruktur von EPA1-Adhesin (links) und die Bindungstasche für Oberflächenmerkmale des Wirtes(rechts). Bezeichnet sind die Schleifen L1, L2, L3, CBL1 und CBL2 (orangerot, hellblau), die an der Anheftung andie Zuckerstrukturen des Wirtes (gelbe und blaue Ringe) beteiligt sind. (Bild: Philipps-Universität / AG Essen)

Autisten leiden an einer tiefgreifenden Entwick-lungsstörung des Gehirns, die sich in der frühenKindheit ausprägt. Forschende am Biozentrumder Universität Basel haben nun eine spezifischeFehlfunktion in neuronalen Schaltkreisen identifi-ziert, die durch eine autistische Störung hervor-gerufen wird. Ein zentraler Risikofaktor für dieEntstehung von Autismus sind zahlreiche Mutati-onen in über 300 Genen, u. a. im Gen Neuroli-gin-3, welches zur Bildung von Synapsen, denKontaktstellen zwischen Nervenzellen, beiträgt.Mäuse, denen das Gen für Neuroligin-3 fehlt,entwickeln Verhaltensmuster, die wichtige As-pekte von Autismus widerspiegeln. In Kooperati-

on mit Roche konnten nun die Forschungsgrup-pen der Professoren Peter Scheiffele und KasparVogt vom Biozentrum bei diesen Modellmäusenerstmalig einen Defekt in der synaptischen Sig-nalübertragung identifizieren, der die Funktionund Plastizität neuronaler Schaltkreise stört(Bild). Diese negativen Auswirkungen gehen mitder verstärkten Produktion eines spezifischenneuronalen Glutamat-Rezeptors einher, der dieSignalübertragung zwischen Neuronen modu-liert. Ein Zuviel dieses Rezeptors verhindert dieAnpassung der synaptischen Signalübertragungbei Lernprozessen und stört damit langfristig dieEntwicklung und Funktion des Gehirns.Von herausragender Bedeutung ist die Erkennt-nis, dass die gestörte Entwicklung der neurona-len Schaltkreise im Gehirn reversibel ist. Dennnachdem die Forschenden die Bildung von Neu-roligin-3 in den Mäusen wieder angeschaltet hat-ten, drosselten die Nervenzellen die Produktiondes Glutamat-Rezeptors auf ein normales Ni-veau und die für Autismus typischen strukturel-len Defekte im Gehirn verschwanden. Daherkönnten diese Glutamat-Rezeptoren ein geeig-neter pharmakologischer Angriffspunkt sein, umdie Entwicklungsstörung Autismus aufzuhaltenoder sogar rückgängig zu machen. www.unibas.ch

Autismus: Störung neuronaler Schaltkreise ist reversibel Schweizer Fachzeitschrift

der ChemieberufeOffizielles Organdes Schweizerischen Chemie-und Pharmaberufe Verbandes SCVOffizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLBISSN 1019-155021. Jahrgang, 41. Jahrgang Labor Flashwww.chemieplus.ch

Druckauflage 14 000 Expl.Verkaufte Auflage 1 772 Expl.Zielversand 10 092 Expl.Ausgezeichnet mit dem Zertifikat«Schweizer Qualitätszeitschrift QFZ»des Verbandes Schweizer Presse

KontaktAlle Mitarbeiter erreichen Sie [email protected]

HerausgeberinAZ Fachverlage AGNeumattstrasse 1, CH-5001 AarauTelefon +41 (0)58 200 56 50Telefax +41 (0)58 200 56 51Geschäftsführer Dietrich BergLeiterin Zeitschriften Ratna Irzan

RedaktionChemie plus, Neumattstrasse 1, PostfachCH-5001 Aarau, Telefon +41 (0)58 200 56 88Telefax +41 (0)58 200 56 61

ChefredaktorRalf Mayer, Telefon +41 (0)58 200 56 [email protected]

Redaktion SCV, FLBPatrick Merkofer (SCV), Charlotte Rothenbühler (FLB)

Ständige MitarbeiterDr. Claudia Borchard-Tuch, Adalbert Budzinski,Dr. Christian W. Ehrensberger, Dr. Rolf undGabriele Froböse, Edgar Gärtner, Raphael Hegglin,Annette von Kiekebusch-Gück, Anke Müller,Dr. Beate Peiseler-Sutter, Joachim Stubenrauch

CopyrightMit der Annahme von Manuskripten durch dieRedaktion und der Autor-Honorierung durch denVerlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbeson-dere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentli-chung der entsprechenden Beiträge in anderenverlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabevon Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text-und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keineGewähr. Produkte und Firmenberichte sind kosten-pflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht ge-stattet.

Leiter WerbemarktJürg Rykart, Telefon +41 (0)58 200 56 04

AnzeigenThomas Kolbeck, Telefon +41 (0)58 200 56 31Telefax +41 (0)58 200 56 61Anzeigentarif unter www.chemieplus.ch

Anzeigen-AdministrationCorinne Dätwyler, Telefon +41 (0)58 200 56 16Leiter Lesermarkt/Online Valentin Kälin

[email protected], Telefon +41 (0)58 200 56 93Preise Abonnement Inland CHF 98.–Abonnement Ausland EUR 69.–Einzelpreis CHF 12.–/EUR 9.–Studenten/Lehrlinge CHF 49.–Erscheint 10x jährlich

Layout Ursula Urech

Druck Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen

Ein Produkt der

Verleger: Peter WannerCEO: Christoph Bauerwww.azmedien.ch

Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB:AZ Anzeiger AG,AZ Fachverlage AG,AZ Management Services AG,AZ Regionalfernsehen AG,AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG,AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AGDietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungs-druck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-SchildVertriebs GmbH, Weiss Medien AG

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8 6 CHEMIE PLUS 10-2012 f i l t r a t

Page 89: Chemieplus 2012/10

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Page 90: Chemieplus 2012/10

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4600 Olten, [email protected] Fax +41 62 207 10 11

BR UTSCHRÄNKE/CO 2-BRUTSCHRÄNKE

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

CHEMIE- UND B IOSENSOREN

BTC Speciality Chemical Distribution GmbH

Klybeckstrasse 141 Tel. +41 44 781 94 14 / 94 17

4057 Basel Fax +41 44 781 94 12

[email protected] www.btc-europe.com

C-Cit AG, Center for Chemical Information Technology

Einsiedlerstrasse 29 Tel. +41 43 477 85 55

8820 Wädenswil Fax +41 43 477 85 57

[email protected] www.c-cit.ch

CHEMIEPUMPEN

Sterling Fluid Systems (Schweiz) AG

Schweizerbildstrasse 25 Tel. 052 644 06 66

8207 Schaffhausen Fax 052 644 06 16

www.sterling.ch [email protected]

CHROMATOGRAPHIE

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

CHROMATOGRAPHIE-SÄULEN

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

SEBIO GmbH

Geissbrunnenweg 14 Tel. +41 61 971 83 44

4452 Itingen Fax +41 61 971 83 45

[email protected] www.sebio.ch

CHROMATOGRAPHIE-SYSTEME

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

LabSolution GmbH

Bünenmattweg 24 Tel. 061 843 94 80

4148 Pfeffingen Fax 061 843 94 81

[email protected] www.labsolution.ch

DAMPFARMATUREN

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen

Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00

8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

DETONATIONSSICHERUNGEN

GmbHrostfrei, für brennbare Gase + Dämpfe

Schaer Hitech GmbH

Hermannstrasse 7 CH-8400 Winterthur

Tel. +41 (0)52 212 01 15 Fax +41 (0)52 212 15 78

[email protected] www.schaer-hitech.ch

8 8 CHEMIE PLUS 10-2012 b e z u g s q u e l l e n

Page 91: Chemieplus 2012/10

DISPERGIERER

KINEMATICA AG

Labor- und Industrie-Dispergierer

Luzernerstrasse 147a Tel. 041 259 65 65

6014 Luzern/Littau Fax 041 259 65 75

kinematica.ch [email protected]

DOSIERANLAGEN

K-Tron (Schweiz) GmbH

Lenzhardweg 43/45 Tel. +41 62 885 71 71

5702 Niederlenz, Fax +41 62 885 71 80, www.ktron.com

DOSIERGERÄTE

Schenck Process GmbH

Pallaswiesenstrasse 100 Tel. +49 61 51-15 31 11 19

D-64293 Darmstadt Fax +49 61 51-15 31 20 72

[email protected] www.schenckprocess.com

DOSIERPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

DOSIERPUMPEN

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

ProMinent, Dosiertechnik AG

Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11

8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73

[email protected] www.prominent.ch

Standort Basel:

Techema AG

Gewerbestrasse 6 Tel. +41 61 381 45 09

4105 Biel-Benken Fax +41 61 382 07 55

[email protected] www.techema.ch

ROTOTEC AG

Luzernstrasse 224c Tel. +41 31 838 40 00

3078 Richigen www.rototec.ch

DOSIERTECHNIK

Alltech Dosieranlagen GmbH

Abwasserreinigungsanlagen für die Industrie

Rudolf-Diesel-Str. 2 www.alltech-dosieranlagen.de

D-76356 Weingarten [email protected]

Tel. +49-7244-70260 Fax +49-7244-702650

DREHKOLBENPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

DR UCKLUFT-MEMBRANPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

DR UCKREDUZIERVENTILE

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

DURCHFLUSSMESSER

Krohne AG

Mess- und Regeltechnik Tel. +41 61 638 30 30

[email protected] www.krohne.com

DÜSEN

Düsen-Schlick GmbH, Allerfeinste Düsentechnologie

Hutstrasse 4 Tel. +49 9565/9481-0

D-96253 Untersiemau/Coburg Fax +49 9565/2870

[email protected] www.duesen-schlick.de

SSCO Spraying Systems AG

Eichenstrasse 6, 8808 Pfäffikon Tel. +41 55 410 10 60

Fax +41 55 410 39 30, [email protected] www.ssco.ch

ELEKTROTECHNISCHE UND OPTISCHE SENSOREN

Hamilton Bonaduz AG

Via Crusch 8 Tel. +41 81 660 60 60

7402 Bonaduz Fax +41 81 660 60 70

[email protected] www.hamiltoncompany.com

EXPLOSIONSSCHUTZ

INCOM Explosionsschutz AG

Rötzmattweg 105 4600 Olten

Tel. +41 62 207 10 10 Fax +41 62 207 10 11

[email protected] www.incom-ag.com

R. STAHL Schweiz AG

Explosionsschutz

Brüelstrasse 26 Tel. +41 61 855 40 60

4312 Magden Fax +41 61 855 40 80

[email protected] www.stahl-schweiz.ch

EX-GESCHÜTZTE INDUSTRIESAUGER

VIA AG, Engineering

Mühlemattstrasse 32 Tel. +41 61 313 26 25

4112 Bättwil-Flüh Fax +41 61 313 26 52

[email protected] www.viaag.ch

EXPLOSIONSSCHUTZ, EX-GERÄTE (ATEX)

BARTEC Engineering + Services AG

Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27

6330 Cham Fax +41 41 747 27 28

[email protected] www.bartec.ch

Parkem AG MotionControl

Täfernstrasse 37 Tel. 056 493 38 83

5405 Baden-Dättwil Fax 056 493 42 10

[email protected] www.parkem.ch/atex

FARBMESSUNG (FLÜSSIGKEITEN)

Sigrist-Photometer AG

6373 Ennetbürgen Tel. +41 41 624 54 54

[email protected] www.photometer.com

Tintometer AG

Hauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 29

5212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 21

[email protected] www.tintometer.ch

FESTPHASENEXTRAKTION

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

F IBEROPTIK-SCHAUGLASLEUCHTEN

Max Müller AG

4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92

Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 99

[email protected] www.maxmuellerag.com

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 10-2012 8 9

Page 92: Chemieplus 2012/10

F ILTER

3M (Schweiz) AG, 3M Purification/Ligacon

8317 Tagelswangen Tel. +41 52 354 20 00

[email protected] www.3m-filtration.ch

SF-Filter AG

8184 Bachenbülach Tel. +41 44 864 10 68

www.sf-filter.com Fax +41 44 864 14 58

Sefil tec Separation- und Filtertechnik Engineering

Langmattstrasse 10 Tel. +41 43 411 44 77

8182 Hochfelden Fax +41 43 411 44 78

[email protected] www.sefiltec.com

F ILTERHILFSMITTEL

Schneider Umwelttechnik AG

8472 Winterthur Seuzach Tel. +41 52 235 24 24

[email protected] www.sut.ch

F ILTERMEDIEN

SEFAR AG

9410 Heiden

www.sefar.com Tel. +41 71 898 57 00

F ILTERPAPIERE

SEBIO GmbH

Geissbrunnenweg 14 Tel. +41 61 971 83 44

4452 Itingen Fax +41 61 971 83 45

[email protected] www.sebio.ch

F ILTERTECHNIK

Filter Spares Service by INFOLABEL AG

Grossrietstrasse 7 [email protected]

8606 Nänikon www.filterspares.ch

F ILTRATIONSSYSTEME

DrM, Dr. Müller AG

Fundabac®-Filter Tel. +41 44 921 21 21

8708 Männedorf www.drm.ch

FLANSCHE NACH DIN, EN UND ANSI

ANGENSTEIN AG

Hauptstrasse 190 Tel. +41 61 756 11 11

4147 Aesch Fax +41 61 756 11 01

www.angenstein.ch [email protected]

FLAMMENSPERREN

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

FLAMMENSPERREN DEFLAGRATION

GmbHrostfrei, für brennbare Gase + Dämpfe

Schaer Hitech GmbH

Hermannstrasse 7 CH-8400 Winterthur

Tel. +41 (0)52 212 01 15 Fax +41 (0)52 212 15 78

[email protected] www.schaer-hitech.ch

FLÜSSIGKEITS-MEMBRANPUMPEN

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

FT- IR

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

FÜLLSTAND

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AG

Aquasant mesure technique SA

4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00

[email protected] www.aquasant-mt.com

Krohne AG

Mess- und Regeltechnik Tel. +41 61 638 30 30

[email protected] www.krohne.com

GABELSTAPLER EX-GESCHÜTZT

HKS Fördertechnik AG

Gabelstapler Explosionsgeschützt

Tel. +41 52 305 47 47 www.hks-hyster.ch

Stapler. Lösungen. Für Sie.

GASE/GASVERSORGUNG

Carbagas AG

Hofgut Tel. +41 31 950 50 50

3073 Gümligen Fax +41 31 950 50 51

[email protected] www.carbagas.ch

GASGEMISCHE, SPEZ IALGASE

Messer Schweiz AG

Seonerstrasse 75 Tel. +41 62 886 41 41

5600 Lenzburg Fax +41 62 886 41 00

[email protected] www.messer.ch

GASMESS- UND WARNGERÄTE

CONTREC AG

Riedstrasse 6 Tel. +41 44 746 32 20

8953 Dietikon Fax +41 44 746 32 29

[email protected] www.contrec.ch

GASVERBRENNUNGSANLAGEN (FACKELN)

GmbHVerbrennung von Überschuss + Abgas

Schaer Hitech GmbH

Hermannstrasse 7 CH-8400 Winterthur

Tel. +41 (0)52 212 01 15 Fax +41 (0)52 212 15 78

[email protected] www.schaer-hitech.ch

GASVERDICHTER

GmbHBiogas, technische und chemische Gase

Schaer Hitech GmbH

Hermannstrasse 7 CH-8400 Winterthur

Tel. +41 (0)52 212 01 15 Fax +41 (0)52 212 15 78

[email protected] www.schaer-hitech.ch

GC-MS/GASCHROMATOGRAPHIE

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

LabSolution GmbH

Bünenmattweg 24 Tel. 061 843 94 80

4148 Pfeffingen Fax 061 843 94 81

[email protected] www.labsolution.ch

GC-MS/GASCHROMATOGRAPHIE

SHIMADZU Schweiz GmbH

Römerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 33

4153 Reinach Fax +41 61 717 93 30

[email protected] www.shimadzu.ch

9 0 CHEMIE PLUS 10-2012 b e z u g s q u e l l e n

Page 93: Chemieplus 2012/10

GFK-ROHRE UND BEHÄLTER

HUBER Kunststoffwerk AG

Gewerbestr. 3, Postfach 16 Tel. 056 266 40 80

5426 Lengnau Fax 056 266 40 81

[email protected] www.huber-lengnau.ch

HOCHDRUCKTECHNIK

OLAER (SCHWEIZ) AG

Bonnstrasse 3 Tel. +41 26 492 70 00

3186 Düdingen Fax +41 26 492 70 70

[email protected] www.olaer.ch

Engineering, Verkauf und Service von Produkten und

Systemen für das Speichern, Kühlen und Filtrieren von

Flüssigkeiten und Gasen

HOCHDRUCKPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

HPLC- & UHPLC-ANLAGEN

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

HPLC-ANLAGEN- UND ZUBEHÖR

KNAUER

Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270

D-14163 Berlin www.knauer.net

CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

LabSolution GmbH

Bünenmattweg 24 Tel. 061 843 94 80

4148 Pfeffingen Fax 061 843 94 81

[email protected] www.labsolution.ch

HPLC- UND UHPLC-ANLAGEN

SHIMADZU Schweiz GmbH

Römerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 33

4153 Reinach Fax +41 61 717 93 30

[email protected] www.shimadzu.ch

INFRAROT-SPEKTROMETER

Bruker Optics GmbH

8117 Fällanden ZH Tel. 044 825 95 39

[email protected] www.brukeroptics.com

INFRAROT-STRAHLER

Abecon AG

Friesenbergstrasse 108 Tel. +41 44 451 14 00

8055 Zürich Fax +41 44 451 20 22

[email protected] www.abecon.chw

INKUBATOREN

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

INSTR UMENTELLE ANALYTIK

Rigaku Europe SE

Groß-Berliner Damm 151 Tel. +49 (0)30-6264035-0

D-12467 Berlin Fax +49 (0)30-6264035-10

[email protected] www.rigaku.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH

Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109

D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210

[email protected] www.spectro.com

IONENAUSTAUSCHER

Schneider Umwelttechnik AG

8472 Winterthur Seuzach Tel. +41 52 235 24 24

[email protected] www.sut.ch

KOMPRESSOREN 100% ÖLFREI

Atlas Copco (Schweiz) AG

Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02

2557 Studen Fax +41 32 374 12 97

[email protected] www.atlascopco.ch

Kaeser Kompressoren AG

Grossäckerstrasse 15 Tel. +41 44 871 63 63

8105 Regensdorf Fax +41 44 871 63 90

[email protected] www.kaeser.com

KONDENSABLEITER

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

KORRSIONS-/EROSIONS-/D IFFUSIONS- PRÜFGERÄTE

Rudolf Wechsler

Gartenstrasse 5 Tel. +41 61 312 09 49

4127 Birsfelden BL Fax +41 61 312 09 34

KUNSTSTOFFAPPARATEBAU

ANGENSTEIN AG

Hauptstrasse 190 Tel. +41 61 756 11 11

4147 Aesch Fax +41 61 756 11 01

www.angenstein.ch [email protected]

KUNSTSTOFFARTIKEL

Huber & Co. AG

Kägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 77

4153 Reinach Fax +41 61 711 93 42

[email protected] www.huberlab.ch

HUBER.committed to science

KYROTECHNIK

Carbagas AG

Hofgut Tel. +41 31 950 50 50

3073 Gümligen Fax +41 31 950 50 51

[email protected] www.carbagas.ch

LABORBAU/-E INRICHTUNGEN

Hügli-Labortec AG

Laboreinrichtungen + Labormesstechnik

Hauptstrasse 2 Tel. +41 71 311 27 41

9030 Abtwil/SG Fax +41 71 311 41 13

[email protected] www.hugli-labortec.ch

LABORGERÄTE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 10-2012 9 1

Page 94: Chemieplus 2012/10

Huber & Co. AG

Kägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 77

4153 Reinach Fax +41 61 711 93 42

[email protected] www.huberlab.ch

HUBER.committed to science

LABORGLAS/PRÄZIS IONS- UND STANDARDGLASROHRE

Glastechnik Rahm

4132 Muttenz Tel. +41 61 461 07 77

[email protected] www.glastechnikrahm.ch

SCHOTT Schweiz AG

St.-Josefen-Strasse 20 Tel. +41 71 274 42 14

9001 St.Gallen Fax +41 71 274 42 43

[email protected] www.schott.com/schweiz

LC/MS

SHIMADZU Schweiz GmbH

Römerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 33

4153 Reinach Fax +41 61 717 93 30

[email protected] www.shimadzu.ch

LEBENSMITTELSCHMIERSTOFFE

BRUNOX AG

High-Tec Allrounder für die Lebensmittelindustrie, NSF H1

Tunnelstrasse 6 Tel. +41 55 285 80 80

8732 Neuhaus/SG Fax +41 55 285 80 81

MAGNETPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

MANAGEMENTBERATUNG

QS Engineering AG

4106 Therwil Tel. +41 61 722 04 00

[email protected] www.qs-engineering.ch

MASSENSPEKTROMETER

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

MATERIALANALYSE

Rigaku Europe SE

Groß-Berliner Damm 151 Tel. +49 (0)30-6264035-0

D-12467 Berlin Fax +49 (0)30-6264035-10

[email protected] www.rigaku.com

MATERIALANALYSE

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH

Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109

D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210

[email protected] www.spectro.com

MATERIALPRÜFMASCHINEN

TesT KG

Bösch 63, Fax +41 41 785 60 15 Tel. +41 41 785 60 10

6331 Hünenberg, [email protected] www.test-ag.ch

MESS- UND REGELTECHNIK

ProMinent, Dosiertechnik AG

Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11

8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73

[email protected] www.prominent.ch

MIKROTITERPLATTEN- INSTRUMENTE

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

NMR

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

OE-SPEKTROMETER

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH

Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109

D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210

[email protected] www.spectro.com

ÖKOTOXIKOLOGIE

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering

Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92

8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22

[email protected] www.bmgeng.ch

OSMOMETER

KNAUER

Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270

D-14163 Berlin www.knauer.net

CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

PHOTOMETER

Sigrist-Photometer AG

6373 Ennetbürgen Tel. +41 41 624 54 54

[email protected] www.photometer.com

Tintometer AG

Hauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 29

5212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 21

[email protected] www.tintometer.ch

PIPETTEN

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

PLATINARTIKEL

Johnson Matthey & Brandenberger AG

Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50

8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20

[email protected] www.johnson-matthey.ch

POLARIMETER

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

PROBEN-AUFBEWAHRUNG

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

9 2 CHEMIE PLUS 10-2012 b e z u g s q u e l l e n

Page 95: Chemieplus 2012/10

PROZESS-ANALyT IK

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AG

Aquasant mesure technique SA

4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00

[email protected] www.aquasant-mt.com

prOzESSAUTOmATIOn

JAG Jakob AG, Prozesstechnik

Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30

2555 Brügg www.jag.ch

prüfSySTEmE

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH

Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109

D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210

[email protected] www.spectro.com

pUmpEn

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

GRUNDFOS Pumpen AG

Bruggacherstrasse 10

8117 Fällanden Tel. 044 806 81 11

GRUNDFOS Pumpen AG

Industrie Nord

6105 Schachen Tel. 041 499 61 20

HILGE Steril- und Prozesspumpen: hohe Hygienestandards,

robust, servicefreundlich - echte HILGE Qualität eben.

Invent Armaturen AG

PUMPEN VENTILE ARBEITSSICHERHEIT

4310 Rheinfelden Tel. +41 61 833 70 70

www.invent-armaturen.ch Fax +41 61 833 70 91

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

ROTOTEC AG

Luzernstrasse 224c Tel. +41 31 83840 00

3078 Richigen www.rototec.ch

schubag AG

Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik

Frauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 21

8266 Steckborn www.schubag.ch

TECHEMA AG

4105 Biel-Benken Tel. +41 61 381 45 09

[email protected] www.techema.ch

pUTzTExTIL IEn

Delta Zofingen AG

Untere Brühlstrass 10 Tel. +41 62 746 04 04

4800 Zofingen Fax +41 62 746 04 09

[email protected] www.delta-zofingen.ch

pyrOLySE

GmbHVersuchs- und Pilotanlagen

Schaer Hitech GmbH

Hermannstrasse 7 CH-8400 Winterthur

Tel. +41 (0)52 212 01 15 Fax +41 (0)52 212 15 78

[email protected] www.schaer-hitech.ch

qUALIf Iz IErUnG/vAL Id IErUnG

QS Engineering AG

4106 Therwil Tel. +41 61 722 04 00

[email protected] www.qs-engineering.ch

rEInrAUmTECHnIk

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

rEInSTwASSEr

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

rOHrLEITUnGSBAU

BWB Engineering AG

Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung

Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden

Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

rOHSTOffE

Bayer (Schweiz) AG, MaterialScience

Grubenstrasse 6 Tel. +41 44 465 81 11

8045 Zürich Fax +41 44 462 07 54

[email protected] www.bayer.ch

rüHrEn, rüTTELn, SCHüTTELn,

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

SAUGfördErGEräTE/vAkUUmfördErGEräTE

VIA AG, Engineering

Mühlemattstrasse 32 Tel. +41 61 313 26 25

4112 Bättwil-Flüh Fax +41 61 313 26 52

[email protected] www.viaag.ch

SCHAUGLASArmATUrEn

Max Müller AG

4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92

Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 99

[email protected] www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASLEUCHTEn

Max Müller AG

4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92

Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 99

[email protected] www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASArmATUrEn Und -LEUCHTEn

ANGENSTEIN AG

Hauptstrasse 190 Tel. +41 61 756 11 11

4147 Aesch Fax +41 61 756 11 01

www.angenstein.ch [email protected]

SCHEIBEnwISCHEr für SCHAUGLäSEr

Max Müller AG

4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92

Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 99

[email protected] www.maxmuellerag.com

SCHüTTELAppArATE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 10-2012 9 3

Page 96: Chemieplus 2012/10

SCHÜTTELWASSERBÄDER

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

SCHLAUCHQUETSCHPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

ROTOTEC AG

Luzernstrasse 224c Tel. +41 31 83840 00

3078 Richigen www.rototec.ch

SELBSTANSAUGENDE ZENTRIFUGALP.

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

SIEBANLAGEN/S IEBMASCHINEN

VIA AG, Engineering

Mühlemattstrasse 32 Tel. +41 61 313 26 25

4112 Bättwil-Flüh Fax +41 61 313 26 52

[email protected] www.viaag.ch

SCHÜTTGUT

JAG Jakob AG, Prozesstechnik

Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30

2555 Brügg www.jag.ch

SELBSTKLEBE-ET IKETTEN

Kern-Etiketten AG

Grubenstrasse 4 Tel. +41 43 455 60 30

8902 Urdorf Fax +41 43 455 60 33

[email protected] www.kernetiketten.ch

SFC/SFE

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

SICHERHEITSVENTILE

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

S

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen

Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00

8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

SIEBMASCHINEN

GKM Siebtechnik GmbH

Felix Wankel Str. 11 Tel. +49-7263-40972-0

D-74915 Waibstadt Fax +49-7263-40972-29

www.gkm-net.de [email protected]

SOFTWARE

Shiftconnector – interaktives SchichtbucheschbachIT GmbH Tel. +49 (0)77 61 5 59 59-0

www.shiftconnector.com [email protected]

SPEKTROPHOTOMETER

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH

Römerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 33

4153 Reinach Fax +41 61 717 93 30

[email protected] www.shimadzu.ch

Tintometer AG

Hauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 29

5212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 21

[email protected] www.tintometer.ch

STATISCHE MISCHER

Verfahrenstechnik

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH

Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88

[email protected] www.striko.de

STELLVENTILE

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen

Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00

8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

STERILVERBINDUNGSTECHNIK

ARTA Armaturen- und Tankgerätebau GmbH & Co. KG

Postfach 1248 Tel. +49 6432 914740

D-65571 Diez/Lahn Fax +49 6432 914712

[email protected] www.arta-gmbh.de

TIEFKÜHLTRUHEN UND -SCHRÄNKE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

TRENNSCHICHTMESSGERÄTE

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AG

Aquasant mesure technique SA

4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00

[email protected] www.aquasant-mt.com

TOC

SHIMADZU Schweiz GmbH

Römerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 33

4153 Reinach Fax +41 61 717 93 30

[email protected] www.shimadzu.ch

TRÜBUNGSMESSUNG

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AG

Aquasant mesure technique SA

4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00

[email protected] www.aquasant-mt.com

9 4 CHEMIE PLUS 10-2012 b e z u g s q u e l l e n

Page 97: Chemieplus 2012/10

Sigrist-Photometer AG

6373 Ennetbürgen Tel. +41 41 624 54 54

[email protected] www.photometer.com

Tintometer AG

Hauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 29

5212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 21

[email protected] www.tintometer.ch

UMWELTANALYTIK

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH

Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109

D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210

[email protected] www.spectro.com

UV-STRAHLER UND KLEBSTOFFE

Abecon AG

Friesenbergstrasse 108 Tel. +41 44 451 14 00

8055 Zürich Fax +41 44 451 20 22

[email protected] www.abecon.ch

VAKUUMPUMPEN

MLT AG Labortechnik

Im Obstgarten 10 Tel. +41 44 822 31 71

8602 Wangen Fax +41 44 822 31 72

[email protected] www.mlt.chverpackungen

Sterling Fluid Systems (Schweiz) AG

Schweizerbildstrasse 25 Tel. 052 644 06 66

8207 Schaffhausen Fax 052 644 06 16

www.sterling.ch [email protected]

VAKUUMREGLER

MLT AG Labortechnik

Im Obstgarten 10 Tel. +41 44 822 31 71

8602 Wangen Fax +41 44 822 31 72

[email protected] www.mlt.chverpackungen

VENTILATOREN

Abecon AG

Friesenbergstrasse 108 Tel. +41 44 451 14 00

8055 Zürich Fax +41 44 451 20 22

[email protected] www.abecon.ch

VERBRAUCHSMATERIAL

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

VOLL-LEERMELDER

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AG

Aquasant mesure technique SA

4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00

[email protected] www.aquasant-mt.com

WÄRMEKAMMERN

Will & Hahnenstein GmbH

Talbahnstrasse Tel. +49 (0)2744 9317 00

D-57562 Herdorf Fax +49 (0)2744 9317 17

[email protected] www.will-hahnenstein.de

WASSERANALYTIK

CONTREC AG

Riedstrasse 6 Tel. +41 44 746 32 20

8953 Dietikon Fax +41 44 746 32 29

[email protected] www.contrec.ch

Tintometer AG

Hauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 29

5212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 21

[email protected] www.tintometer.ch

WASSERBÄDER

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

WASSERDESTILL IERAPPARATE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

WASSERSTRAHLTECHNIK

WATERJET AG

Mittelstrasse 8, [email protected] Tel. +41 62 919 42 82

4912 Aarwangen Fax +41 62 919 42 83

X-RAY D IFFRACTION (XRD) PRODUCTS

Rigaku Europe SE

Groß-Berliner Damm 151 Tel. +49 (0)30-6264035-0

D-12467 Berlin Fax +49 (0)30-6264035-10

[email protected] www.rigaku.com

X-RAY FLUORESCENCE (XRF) SPECTROMETERS

Rigaku Europe SE

Groß-Berliner Damm 151 Tel. +49 (0)30-6264035-0

D-12467 Berlin Fax +49 (0)30-6264035-10

[email protected] www.rigaku.com

ZELL- UND GEWEBEKULTUR-ARTIKEL

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

Huber & Co. AG

Kägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 77

4153 Reinach Fax +41 61 711 93 42

[email protected] www.huberlab.ch

HUBER.committed to science

ZENTRIFUGEN

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

ZAHNRADPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

ZERTIF IZ IERUNG

QS Zürich AG

8050 Zürich Tel. +41 44 350 46 65

[email protected] www.quality-service.ch

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 10-2012 9 5

Page 98: Chemieplus 2012/10

9 6 CHEMIE PLUS 10-2012 s c h l u s s p u n k t

CA

RTO

ON

«Unser Laborroboter ist inzwischen unverzichtbar. Aber in letzter Zeit macht er zu oft Kaffeepause undsurft im Internet!!» Zeichnung: Klavinius

AAdolf Kühner AG 63ALMATECHNIK AG 40Analytik Jena AG 31André Ramseyer AG 42Angenstein AG 12Aquasant Messtechnik AG 13AZ Fachverlage AG 85

BBallauf Abwasser-Technik AG 16Baumer Electric AG 65Brechbühler AG US 4BÜCHI Labortechnik AG 18

CCamag Chemie-Erzeugnisse 35CARBAGAS AG 58Carl Roth GmbH & Co. KG 53Coaching+Communication 63CSF Wunderle GmbH 45Currenta GmbH & Co. OHG 56

EEndress+Hauser Metso AG 27

FFAULHABER MINIMOTOR SA 2FAUST Laborbedarf AG

1, 41, 68

GGrundfos Pumpen AG 19

HHAVER & BOECKER OHG 49Heidolph InstrumentsGmbH & Co. KG 7Huber & Co. AG 21, 69

Iifm electronic ag 65IG Instrumenten-GesellschaftAG 63, 66Institut Kuhlmann GmbH

Titelseite, 5, 61Interstar AG 66, 69

JJULABO Labortechnik GmbH 67

KKNF Neuberger AG 64KROHNE AG 62KRÜSS GmbH 66KSB Zürich AG 36Kubo Tech AG 64Kunststoff Verband Schweiz 50

LLAB DISCOUNT AG

10, 16, 65, 68, 83MMBE AG 65MCH Messe Schweiz AG 67MesagoMessemanagement GmbH 59Messe Düsseldorf GmbH 15MICROCARDDeutschland GmbH 69

OOmni Ray AG 63

PPaliwoda AG 41Pepperl + Fuchs AG 57Peter Huber 25Phoenix MecanoKomponenten AG US 3Portmann Instruments AG 69Precisa Gravimetrics AG 14ProMinent Dosiertechnik AG 68

RRaiffeisen Schweiz 11Ruschke und Partner GmbH 46

SSawa Pumpentechnik AG 66Sebio GmbH 17Sefar AG 60Semadeni AG 60Shimadzu Schweiz GmbH 64SPECTROAnalytical Instruments GmbH 26SUVA, Schweiz. US 2

TTECHEMA AG 48, 64Thermo Fisher Scientific 29TRACOMME AG 44

UUFAG Laboratorien AG 3Uni-Geräte GmbH 9

VVaudaux-Eppendorf AG 49Verband SCHWEIZER MEDIEN 38VTU Engineering GmbH 37

WWERMA Signaltechnik 67

ZZimmerli Messtechnik AG 69

Inserate/Produkteinfos/Firmenberichte

AAbbott 10Agra Quest 6Akzo Nobel 5Alstom 47Analytik Jena 30Anton Paar Switzerland 10Aplichem 31Arkema 5Astra Zeneca 10Axon Lab 31

BBallauf Abwasser-Technik 46BASF 9, 5Bayer 8, 11Bioengineering 36Bode Chemie 5Boehringer Ingelheim 8, 10Brand 14Bristol-Myers Squibb 10Büchi Labortechnik AG 84

CCamag 22Clariant 5, 10Comsol Multiphysics 48Critical Systems 16

DDegussa Goldschmidt 5

EEcolab 51Eli Lilly 10Emerald Technology Ventures 10Envirochemie 43Eppendorf 30Evides 43

GGEMÜ 17Glaxo Smith Kline 10

JJ. Rettenmaier + Söhne 55Johnson & Johnson 8, 10Jumo 54

LLanxess 5, 9Lenzing Technik 45Lipomed 22Lonza 5, 11

MMainsite Technologies 45MBV AG Mikrobiologie und Bioanalytik 15Merck 10, 83Messer Schweiz 54Mettler-Toledo GmbH 54

PPeter Huber Kältemaschinenbau 8, 9Pfizer 10

RRoche 8, 10

SSanofi 10Siemens Water Technologies 43Shimadzu 13Solvay 5

TThermo Fisher 30

VVeolia Water Systems 54

Redaktionellerwähnte Firmen

Page 99: Chemieplus 2012/10

Phoenix MecanoKomponenten AG

Hofwisenstrasse 6Postfach 132CH-8260 Stein am Rhein

Telefon +41 (0)52 742 75 00Telefax +41 (0)52 742 75 90e-mail: [email protected]

www.phoenix-mecano.ch

®B

LO

CA

NP

rofi

lmo

nta

ge

sy

ste

me

RO

SE

Ge

use

Polyester-Gehäuse

Edelstahl-Gehäuse

Aluminium-Gehäuse

Page 100: Chemieplus 2012/10

NMR

HPLC &UHPLC

GC & GC/MSConsumables

AFMSpectroscopy

[email protected], www.brechbuehler.ch

Filter

Testkits

GlasswareYarra

Samples

Consumables?

Hanna

Columns

Safety