Der Arbeitsplatz (04.03.2011)

5
Studio für Hörbuchaufnahmen Die richtige Ansprechposition Mein Weg zur richtigen Ansprechposition Status quo Entwicklungsstadium 8 Blaupause Studio für Hörbuchproduktionen Beispiel eines Aufnahmeplatzes (Fotoserie) Homepage Peter Eder Verlag Entwicklungsstadium 3 Beispiel eines Aufnahmeplatzes für professionelle Lesungen. Das Herz, ein Sprecher-Mikrofon von AKG, Neumann, Microtech Gefell oder Brauner. Vor dem Mikrofon, ein Pop-Schutz. Beides montiert auf einem Mikrostativ. Ein zweites Mikrostativ für den Textübertrag Der Text montiert auf einer Notenklemme. Ein in der Neige verstellbarer Tisch. Ein Aussprache-Wörterbuch. Ein elektronisches Wörterbuch mit Aussprache-Funktion: Englisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und der große Brockhaus in einem. Vorne, hinten, links und rechts schallabsorbierende Wände.

Transcript of Der Arbeitsplatz (04.03.2011)

Page 1: Der Arbeitsplatz (04.03.2011)

Studio für Hörbuchaufnahmen

Die richtige Ansprechposition Mein Weg zur richtigen Ansprechposition Status quo – Entwicklungsstadium 8

Blaupause – Studio für Hörbuchproduktionen Beispiel eines Aufnahmeplatzes (Fotoserie) Homepage – Peter Eder Verlag

Entwicklungsstadium 3

Beispiel eines Aufnahmeplatzes für professionelle Lesungen.

Das Herz, ein Sprecher-Mikrofon von AKG, Neumann, Microtech Gefell oder Brauner.

Vor dem Mikrofon, ein Pop-Schutz.

Beides montiert auf einem Mikrostativ.

Ein zweites Mikrostativ für den Textübertrag

Der Text montiert auf einer Notenklemme.

Ein in der Neige verstellbarer Tisch.

Ein Aussprache-Wörterbuch.

Ein elektronisches Wörterbuch mit Aussprache-Funktion: Englisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und der große Brockhaus in einem.

Vorne, hinten, links und rechts schallabsorbierende Wände.

Page 2: Der Arbeitsplatz (04.03.2011)

Status quo – Entwicklungsstadium 8

Einige Diskussionen in speziellen Foren nötigten mich, mein Akustikkonzept nochmals zu

überdenken. Ein Eigenbau kam wegen Platzmangel nicht in Frage – da blieben nur noch teure

Kaufabsorber. Acht davon montierte ich in U-Form um das Mikrofon; vor dem Mikro ist nach wie

vor ein herkömmlicher Pyramidenschaum (auf einer angeschrägten Glasplatte) montiert; hinter

dem Mikro habe ich einen 180 cm hohen, 6 cm tiefen und 120 cm breiten Absorberkasten.

Im Vergleich zu normalen

Pyramidenschaum fällt als Erstes der

große Preisunterschied auf. Der höhere

Preis der Bassabsorber kommt von der

viel größeren Dichte dieser Bauteile

(langwellige Bass-Frequenzen). Schwierig

zu schlucken!

Zur Bewertung: Eine Verbesserung der

Raumakustik gibt es, doch nur für feine

Ohren; die Vorhänge tragen schon sehr

viel Last. Ist der Sprecherplatz nur zum

Einsprechen eines Textes gedacht

(Hauptaufnahme im Studio) so braucht

man keine teuren Bassabsorber – wird auf

Studio getrimmt, wird natürlich fleißig

weiter investiert.

Dann gäbe es noch die Möglichkeit einer

Eigenkonstruktion. Eine Holz-Umrahmung

(Bettgestell, Bettkasten) wird mit

Dämmstoff (Mineralwolle) angefüllt und mit

einem Tuch bespannt. Einige dieser ca. 15

centimeter dicken Bassabsorber würden

hinter dem Mikrofon positioniert; denn nur

dort machen sie Sinn: Ein Mikro, in

Nierenposition, zeichnet nur in Richtung

Sprecher auf. Im Frontbereich muss man

sich nur um Reflexionen kümmern

(schräge Glassplatte, …). Bauanleitungen

gibt es reichlich im Netz.

Signalweg Preamp (Signalweg Mindprint Envoice MKII)

Page 3: Der Arbeitsplatz (04.03.2011)

Die richtige Ansprechposition

Ein hochempfindliches Mikro ist ähnlich geartet wie die eine oder andere oberflächliche

pedantische Frau. „ES“ verzeiht nicht den geringsten Fehler! Daher sollte mit allen nur

denkbaren Kniffen gearbeitet werden, um diesen Vulkan, gar nicht erst zum Ausbruch zu

bringen.

Zunächst muss eine gute Entfernung

gefunden werden. 15 bis 30 Zentimeter.

Am besten nimmt man sich die Kopfhörer

seines Vertrauens und spricht sein

Mikrofon auf Entfernung und

Einsprechrichtung in die richtige Position.

Professionelle Sprecher arbeiten auch bei

der Aufnahme mit Kopfhörern. Wie? –

siehe Schema oben oder

„Technikvergleich Hörbuch“.

Die Einsprechrichtung sollte nicht direkt

ins Mikro … in die Membran verlaufen.

Dann treten nämlich vermehrt Popplaute

auf. Wenn man am Mikro (Membran)

vorbei spricht (oben, unten, rechts und

links) wird dadurch die Lautstärke nicht

geringer – extrem empfindliche Mikros –,

nur der Mundausstoß wird besser geleitet

und die heiklen Luftzüge besser

kompensiert. Unten habe ich ein paar

„YouTube“ Videos beigefügt, um auch die

Phantasielosen zu bedienen – ab und zu

bin ja auch ich sehr denkfaul.

Einsprechrichtung (oben, unten, rechts und links)

Mikrofontechniken Beispiel: Neumann U87 Beispiel: RODE NT1, E-MU 0404

Page 4: Der Arbeitsplatz (04.03.2011)

Mein Weg zur richtigen Ansprechposition

Ich habe sehr lange herumexperimentiert, um die für mich richtige Einsprechrichtung zu finden.

Die extrem empfindliche große Membran eines Kondensatormikrofons gibt dem Sprecher nur

einen kleinen Korridor. Ohne einen guten Kopfhörerverstärker hätte es gar nicht geklappt! –

Jeder sollte seinen eigenen Kopf haben und seine eigene Ansprechposition finden. Der von mir

beschriebene Weg ist nur ein Beispiel.

Ein simples 25 cm langes Holzstück hilft mir,

immer die gleiche Position zu finden. Für die

Höhe des mit der Membran nach unten

hängenden Mikros, nehme ich das Holzstück

und halte es etwas unterhalb des rechten

Auges (dieses Schema) möglichst waagrecht

in Richtung Membran. So wird die Höhe des

Mikros, und natürlich auch die der

Sitzgelegenheit, festgelegt. Dies muss man

nur einmal ordentlich machen, später reicht

eine kurze Kontrolle.

Jetzt setz od. stellt man sich vor seinen Arbeitsplatz. Das Mikro ist etwas rechts und das Skript

etwas links positioniert; wobei beim Sprechen der Kopf zum Mikro gerichtet ist. Das Mikro wird

nach vorne geneigt so das die Membran (die ja oberhalb des Mundes verweilt) direkt zum Mund

ausgerichtet ist. Die durch das Holzstück festgelegte Entfernung zur Kapsel variiert je nach Inhalt

des Textes; bei leisen Passagen geht man näher, bei lauten weiter weg. Beim Einpegeln des

Preamps wird die Aufnahmelautstärke möglichst an den Inhalt des Textes adaptiert.

Es kann und soll experimentiert werden. Zum Beispiel wird die gleiche Positionierung, wenn man

von unten kommt (Kapsel, vom Kinn zum Mund), bei einigen Sprechern nasal klingen – usw. Für

mich ist die oben Beschriebene, aktuell, die am besten denkbare. Ohne Live-Monitoring

(Kopfhörerpreamp-Kopfhörer) ist die Aufnahme mit einem hochempfindlichen Mikrofon

annähernd unmöglich!