Der handelsimmobilien report nr 164

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Liebe Leser, in den vergangenen 20 Jahren hat sich im Einzelhandel viel verändert. Das betrifft nicht nur die aktuellen Umwälzungen, die die technischen Möglichkeiten des Internethandels bewirken. Es sind noch viele andere Versatzstücke des Wandels, die das Konsumentenverhalten und damit auch den Einzelhandel verändert haben. Ablesen lassen sich diese Verän- derungen an der Entwicklung - im schlimmsten Fall an der Verödung - von Klein- und Mittelstädten sowie von Stadtteillagen. Zu diesen Veränderungen gehört zum einen die Verlängerung der La- denöffnungszeiten bis 22 Uhr an Werktagen. Davon haben die Cities der großen Städte profitiert. Denn heute lohnt es sich am Samstag zum Ein- kaufsbummel in die Nachbarstadt mit attraktivem Modeangebot und/oder Shopping-Center zu fahren. Als die Geschäfte an Werktagen um 18.30 Uhr und samstags um 14 Uhr schließen mussten, war der zeitliche Spiel- raum für solche Ausflüge begrenzt. Vor allem für die Werktätigen, die am Samstag ausschlafen wollten. Es blieb nur der „lange Samstag“ ein- mal im Monat mit Öffnungszeiten bis 16 Uhr, um größere Besorgungen in der Nachbarstadt zu erledigen oder um ein Möbelhaus zu besuchen. Der Einkauf konzentrierte sich auf den (Lebensmittel)Kauf vor Ort. Gerade die kleineren Städte und die Stadtteillagen bekommen das zu spü- ren. Doch es ist nicht allein die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten, die diese - im Immobilien-Jargon „B-Städte oder B-Standorte“ genannten Lagen - unter Druck setzt. Forciert wird die Entwicklung, die primär das Bekleidungssegment, nicht den Lebensmittelhandel betrifft, durch das Wegsterben“ des selbstständigen Mode-Händlers, was die Beklei- dungshersteller schon sehr lange beklagen, da sie damit ihre Absatzkanä- le verlieren. Auch deshalb betreiben viele Hersteller eigene Filialnetze. Viele dieser selbstständigen Kaufleute haben aber nicht nur wegen der Konkurrenz durch die Filialketten aufgegeben. Häufig war der fehlende Nachfolger Grund für die Geschäftsschließung. Und gerade in den kleine- ren Städten mit weniger als 50 000 Einwohnern sicherten die Kaufleute die Versorgung. In den großen Städten haben die Filialisten den selbst- ständigen Modehändler ersetzt, doch die Kleinstädte mit 20 000 bis 30 000 Einwohnern haben sie nicht auf dem Radar, obwohl auch diese Städte für ihr Umland interessant sind. So muss denn so mancher Bürger- meister einer deutschen Kleinstadt mit Entsetzen feststellen, dass sich die Bürger vor Ort nicht mehr mit Bekleidung eindecken können. Besonders gravierend ist das Problem bei Herren-Oberbekleidung. Aus Sicht der Städte stellt sich die wichtige Frage, wer die Lücke in den Kleinstädten schließen soll, wenn die gängigen Modefilialisten den Weg nicht hierher finden? Das ist ein Problem, das die Kommunalpolitiker in vielen deutschen Städten - mit Hilfe von Experten - lö- sen müssen. Die Eigentümer der leer stehenden Ge- schäftsimmobilien können es nicht alleine. Denn meist ist ein Gesamt-Konzept für die komplette Innenstadt notwendig, um eine Belebung zu realisieren. Nr. 163 vom 24.01.2014 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369 Editorial 1 Investmentmarkt Retail: „Sehr beehrte Anlageobjekte für Institutionelle“ 2 Das Interview mit Stephan Jung, Vor- standschef des GCSC über Präferen- zen, Perspektiven und Internethandel 6 Emerging Trends in Europa: Bessere Fremdkapitalversorgung erwartet 9 Herausforderungen für Handelsimmo- bilien: Die Ansprüche sind gigantisch 11 Thalia: Das gedruckte Buch bleibt als Geschenk sehr beliebt 14 Stadtbild Köln: Auch auf das Engage- ment der Bürger kommt es an 15 Metro Group: Substanzielle Neuaus- richtung auf die Stamm-Märkte 16 Bevölkerungsstrukturen: Die meisten Kinder leben im ländlichen Raum 18 Impressum 18 Inhaltsverzeichnis Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin Partner des HandelsimmobilienReport Ihr direkter Weg zu uns!

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Alles zum Einzelhandelsimmobilienmarkt. Cities & Center & Development.

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Liebe Leser,

in den vergangenen 20 Jahren hat sich im Einzelhandel viel verändert. Das betrifft nicht nur die aktuellen Umwälzungen, die die technischen Möglichkeiten des Internethandels bewirken. Es sind noch viele andere Versatzstücke des Wandels, die das Konsumentenverhalten und damit auch den Einzelhandel verändert haben. Ablesen lassen sich diese Verän-derungen an der Entwicklung - im schlimmsten Fall an der Verödung - von Klein- und Mittelstädten sowie von Stadtteillagen.

Zu diesen Veränderungen gehört zum einen die Verlängerung der La-denöffnungszeiten bis 22 Uhr an Werktagen. Davon haben die Cities der großen Städte profitiert. Denn heute lohnt es sich am Samstag zum Ein-kaufsbummel in die Nachbarstadt mit attraktivem Modeangebot und/oder Shopping-Center zu fahren. Als die Geschäfte an Werktagen um 18.30 Uhr und samstags um 14 Uhr schließen mussten, war der zeitliche Spiel-raum für solche Ausflüge begrenzt. Vor allem für die Werktätigen, die am Samstag ausschlafen wollten. Es blieb nur der „lange Samstag“ ein-mal im Monat mit Öffnungszeiten bis 16 Uhr, um größere Besorgungen in der Nachbarstadt zu erledigen oder um ein Möbelhaus zu besuchen. Der Einkauf konzentrierte sich auf den (Lebensmittel)Kauf vor Ort.

Gerade die kleineren Städte und die Stadtteillagen bekommen das zu spü-ren. Doch es ist nicht allein die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten, die diese - im Immobilien-Jargon „B-Städte oder B-Standorte“ genannten Lagen - unter Druck setzt. Forciert wird die Entwicklung, die primär das Bekleidungssegment, nicht den Lebensmittelhandel betrifft, durch das „Wegsterben“ des selbstständigen Mode-Händlers, was die Beklei-dungshersteller schon sehr lange beklagen, da sie damit ihre Absatzkanä-le verlieren. Auch deshalb betreiben viele Hersteller eigene Filialnetze.

Viele dieser selbstständigen Kaufleute haben aber nicht nur wegen der Konkurrenz durch die Filialketten aufgegeben. Häufig war der fehlende Nachfolger Grund für die Geschäftsschließung. Und gerade in den kleine-ren Städten mit weniger als 50 000 Einwohnern sicherten die Kaufleute die Versorgung. In den großen Städten haben die Filialisten den selbst-ständigen Modehändler ersetzt, doch die Kleinstädte mit 20 000 bis 30 000 Einwohnern haben sie nicht auf dem Radar, obwohl auch diese Städte für ihr Umland interessant sind. So muss denn so mancher Bürger-meister einer deutschen Kleinstadt mit Entsetzen feststellen, dass sich die Bürger vor Ort nicht mehr mit Bekleidung eindecken können. Besonders gravierend ist das Problem bei Herren-Oberbekleidung.

Aus Sicht der Städte stellt sich die wichtige Frage, wer die Lücke in den Kleinstädten schließen soll, wenn die gängigen Modefilialisten den Weg nicht hierher finden? Das ist ein Problem, das die Kommunalpolitiker in

vielen deutschen Städten - mit Hilfe von Experten - lö-sen müssen. Die Eigentümer der leer stehenden Ge-schäftsimmobilien können es nicht alleine. Denn meist ist ein Gesamt-Konzept für die komplette Innenstadt notwendig, um eine Belebung zu realisieren.

Nr. 163 vom 24.01.2014

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Editorial 1

Investmentmarkt Retail: „Sehr beehrte Anlageobjekte für Institutionelle“

2

Das Interview mit Stephan Jung, Vor-standschef des GCSC über Präferen-zen, Perspektiven und Internethandel

6

Emerging Trends in Europa: Bessere Fremdkapitalversorgung erwartet

9

Herausforderungen für Handelsimmo-bilien: Die Ansprüche sind gigantisch

11

Thalia: Das gedruckte Buch bleibt als Geschenk sehr beliebt

14

Stadtbild Köln: Auch auf das Engage-ment der Bürger kommt es an

15

Metro Group: Substanzielle Neuaus-richtung auf die Stamm-Märkte

16

Bevölkerungsstrukturen: Die meisten Kinder leben im ländlichen Raum

18

Impressum 18

Inhaltsverzeichnis

Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Partner des HandelsimmobilienReport

Ihr direkter Weg zu uns!

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vom 24.01.14

Cities & Center & Developments

Investmentmarkt Retail Deutschland

„Ein sehr begehrtes Anlageobjekt für Institutionelle“ Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die Nachfrage nach deutschen Handelsimmobilien wird 2014 nicht versiegen. Nach-dem diese Anlageklasse in der Vergangenheit von hiesigen Investoren eher kritisch - als zu risikoreich - betrachtet wurde, hat sich das Blatt inzwischen gewendet. Internati-onale Anleger kamen 2013 auch deshalb weniger zum Zuge, weil deutsche Investoren schneller waren.

„Die Dynamik am Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien wird auch 2014 recht hoch bleiben“, ist Jan Linsin, Head of Research bei CBRE Deutschland, überzeugt. Dafür sprechen aus seiner Sicht die guten gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten und die stabile Entwicklung im deutschen Einzelhandel, der sich in der Tat seit der Fi-nanzmarktkrise als stabilisierender Faktor erwiesen hat. Mit Blick auf einige große Deals, die kurz vor dem Abschluss stehen, erwartet Ignaz Trombello, Head of Invest-ment bei Colliers International Deutschland, auch ein lebhaftes 1. Quartal 2014. Da sich die aktuellen Rahmenbedingungen nicht signifikant ändern dürften, wird das Im-mobilienklima in diesem Jahr wahrscheinlich freundlich bleiben.

In einem lebhaften Handelsimmobilienjahr 2013 war erneut das 4. Quartal mit einem Transaktionsvolumen, das CBRE mit 2,6 Mrd. Euro bezifferte, die stärkste Phase. Bei den Investitionsvolumina für das Gesamtjahr weichen die Zahlen der Immobilien-dienstleister aber erheblich voneinander ab, je nachdem, welcher Anlageklasse sie die Mischobjekte zugerechnet haben. Savills hat mit 9,96 Mrd. Euro das höchste Volumen für Handelsimmobilien errechnet. Das war 1% mehr als die 9,86 Mrd. Euro 2012. Et-was niedriger liegen BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) mit 8,86 Mrd. Euro (+14%) und CBRE mit etwas über 8,6 Mrd. Euro, 2% oder 166 Mio. Euro weniger als 2012.

Deutlich niedriger liegen Colliers International Deutschland und Jones Lang LaSalle (JLL) mit einem Volumen von 7,7 Mrd. Euro. Die Angaben für die Investments in Bü-roimmobilien variieren entsprechend zwischen 14,7 Mrd. Euro bei Colliers Internatio-nal und Jones Lang LaSalle sowie 13,27 Mrd. Euro bei Savills.

Auch beim Gesamttransaktionsvolumen für den deutschen Gewerbeimmobilien-markt 2013 weichen die Zahlen voneinander ab. Savills berechnete einen Betrag von 30,4 Mrd. Euro, an dem Handelsimmobilien demnach einen Anteil von 33% erreich-ten. Einig waren sich Colliers International und Jones Lang LaSalle, die beide ein Vo-lumen von 30,7 Mrd. Euro errechnet haben. Kein Zweifel besteht jedoch daran, dass sich das Segment Handelsimmobilien als zweitstärkste Anlageklasse mit weitem Ab-

Sieger des Europäischen Innovationspreis Handel Im Rahmen des Neujahrs-empfangs der deutschen Handelsimmobilienwirt-schaft in Frankfurt. wurde zum 2. Mal der Europäi-sche Innovationspreis Handel verliehen. In der Kategorie Innenstadt hol-ten sich die Stadt Hanau und der Projektentwickler HBB aus Hamburg den Sieg. Sie haben sich über einen Europäischen Wett-bewerb gefunden und ar-beiten heute am Stadtum-bau von Hanau. Das Be-sondere: Bei der Konzepti-on des Forum Hanau wa-ren die Bewohner an der Erarbeitung der Wunschlis-te beteiligt. Daraus sei mehr als ein Shopping-Center-Projekt geworden, lobt die Jury. In der Katego-rie Handel siegte der als Online-Händler von 3 Stu-denten in Passau gegrün-

dete Müsli-Anbieter My-Muesli. Dies ist sicher auch eine Handreichung der Handelsimmobilien-branche an den Internet-Händler, der mit der Eröff-nung von 10 klassischen Läden auch zeigt, dass der direkte Kontakt zum Kun-den selbst in der Internet-welt sehr wichtig ist. Der Preis in der Kategorie Nachwuchs ging an die Redaktionsgemeinschaft von Tobias Appelt und Dr. David Huth, die mit ihrem selbstbewussten und fri-schen Still überzeugten. Die Stipendiaten werden sich 2014 mit innovativen Konzepten der Handelsim-mobilienszene befassen und im German Council Magazin berichten.

Auszeichnung

Großprojekt „Kö-Bogen“ in der Düsseldorfer City Bild: Developer

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stand vor anderen Segmenten wie Lager/Logistik, Mischobjekte und „Sonstige“ etab-liert hat. Und daran dürfte sich mit Blick auf die Bedeutung von Handelsimmobilien für den Einzelhandel und für die Innenstädte auch nichts ändern.

Nachdem Retail Assets nach der Finanzmarktkrise laut Savills von Investoren präfe-riert wurden, die einen stabilen und konjunkturunabhängigen Cashflow suchten, be-grenzte 2013 das fehlende Angebot an Core-Objekten die ungebrochen hohe Nachfra-ge: „Deutsche Einzelhandelsimmobilien sind weiterhin ein sehr begehrtes Anlageob-jekt vor allem für institutionelle Investoren“, bestätigt CBRE-Marktforscher Linsin. Das gilt aus Sicht von Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment bei CBRE Deutschland, gerade für Investoren aus dem nicht-europäischen Ausland, die Interesse an großen Transaktionen im Core-Bereich, aber auch an Non-Core-Portfolien haben.

Besonders die positiven Nachrichten vom deutschen Arbeitsmarkt sind eine gute Ba-sis für den hiesigen Einzelhandel. Denn kaum etwas stärkt das Vertrauen der Verbrau-cher mehr als ein sicherer Arbeitsplatz. Wichtig ist deshalb jedoch, dass die neue Bun-desregierung einen Weg findet, die Kostenexplosion bei der EEG-Umlage einzudäm-men und dass die geplante Pkw-Maut nicht zu einer Mehrbelastung der Bürger wird.

Mit einem Volumen von 3,6 Mrd. Euro und einem Anteil von 41% waren Shopping-Center erneut die stärkste Anlageklasse. Das waren laut CBRE 520 Mio. Euro oder 17% mehr als im Vorjahr. Und es hätte noch viel mehr sein können, wenn das Angebot an neuen Core-Objekten nicht so knapp wäre. Die Entwicklung wird künftig davon abhängen, ob das Geschäft mit attraktiven Revitalisierungsobjekten ins Laufen kommt. Denn dieser Markt hat das größere Volumen.

Köln: Die Deka Immobi-lien GmbH hat sich das Einkaufszentrum „Neumarkt Galerie“ in Köln kaufvertraglich gesi-chert. Verkäufer ist eine durch das irisch-deutsche Immobilienunternehmen Signature Capital gema-nagte Objektgesellschaft. Der Kaufpreis beträgt rd. 295 Mio. Euro. Das Gebäu-de in zentraler Citylage wird derzeit saniert. Die Sanierung soll 2014 been-det sein. Das Center wird in den Offenen Immobilien-fonds Deka-Immobilien Europa eingebracht. 86% der Fläche sind vermietet. Hauptmieter sind Primark, der Klinikbetreiber PAN Klinik und die Mayersche Buchhandlung.

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Auch im Segment Geschäftshäuser in innerstädtischen Top-Lagen gab es 2013 einige interessante Großdeals wie den Kö-Bogen in Düsseldorf, einem der seltenen innerstäd-tischen Neubauprojekte im dreistelligen Millionen-Bereich oder die Hofstatt in Mün-chen, ein Revitalisierungsprojekt in zentraler Innenstadtlage. Mit einem Volumen von knapp 2,5 Mrd. Euro und einem Anteil von 29% am Gesamtmarkt mit Retail Assets rangierte diese Anlage-Klasse auf dem 2. Platz. 2012 lag das Investitionsvolumen al-lerdings noch um 9% höher.

In das Segment Fachmärkte und Fachmarktzentren, dem Experten wie Hubert A. Sevening, National Director Retail Investment bei JLL, bereits im vergangenen Herbst eine gute Perspektive konzediert hatten, wurden 2,4 Mrd. Euro investiert. Das

war ein Anteil von 28% am Gesamt-markt und ein deut-licher Anstieg ge-genüber 2012, als rund 1,8 Mrd. Euro (JLL) in dieses Seg-ment flossen.

Und das Interesse der Investoren dürf-te 2014 hoch blei-ben, insbesondere bei Objekten, die auf die Nahversor-gung - sprich: Le-bensmittel - ausge-richtet sind. Denn nach der Finanz-

marktkrise zeigte sich erneut, dass die Nachfrage nach Lebensmitteln relativ konjunk-turresistent ist, da die Menschen ihren Grundbedarf decken müssen.

Beflügelt wird dieses Marktsegment in Deutschland zudem durch die Expansionspläne der großen Lebensmittelkonzerne wie etwa der Rewe, die insbesondere in den großen Städten noch weiße Flecken und damit die Chance zur Nachverdichtung des Filialnet-zes sieht. Und auch die Drogerie-Ketten sind unverändert expansiv. Hinzu kommt, dass viele Fachmärkte und Fachmarktzentren in den 1980er-Jahren entwickelt wurden und die Eigentümer wie etwa die Metro Group bei Fachmärkten und Fachmarktzentren die Chance sieht, den Wert durch Revitalisierungen, Refurbishments, Erweiterungen und Neuvermietungen zu steigern und anschließend zu verkaufen.

Das große Interesse der Investoren bietet dafür einen günstigen Markt und die langen Mietverträge der Ankermieter aus dem Lebensmittelhandel von 15 Jahren plus Verlän-gerungsoptionen den notwendigen Anreiz. Hinzu kommt, dass die Insolvenz von Prak-tiker und Max Bahr einige größere und viele kleinere Transaktionen auslöste. So er-warb der Wettbewerber Hagebau 16 Standorte und Bauhaus 24 Baumarktimmobilien.

Viele Deals entfielen gemäß der gängigen Core-Definition auf die Metropolen - allen voran Berlin mit 1,1 Mrd. Euro (CBRE). Das war allerdings 9% weniger war als 2012. Zu den Transkationen gehörten Shopping-Center wie die Hallen am Borsigturm, der Tempelhofer Hafen, die Gropius-Passagen, das Forum Steglitz und das Geschäfts-haus N° 195 Kudamm. JLL errechnete ein Volumen von 899 Mio. Euro. In Hamburg waren es u.a. der Verkauf des Alsterhauses an die Signa Holding und des Saturn-Marktes an der Mönckebergstraße, der das Volumen laut CBRE auf 550 Mio. und laut JLL auf 589 Mio. Euro trieb. In Düsseldorf trug vor allem der Verkauf des Kö-Bogens an Art-Invest Real Estate Funds GmbH dazu bei, dass ein Volumen von 500 Mio. Euro (JLL: 489 Mio. Euro) erreicht wurde, nach 30 Mio. Euro 2012. In Frankfurt er-

GCSC und EHI bündeln ihre Kompetenzen Der German Council of Shopping Centers

(GCSC) und das EHI Re-tail Institute wollen ihre Kompetenz bündeln und enger zusammenarbeiten. Für diese beiden Institutio-nen in Deutschland, die den Markt für Shopping-Center mit Fachpublikatio-nen, Studien und Veran-staltungen begleiten, ist das ein logischer Schritt. So soll am 15. und 16. Mai in Düsseldorf erstmals das Deutsche Shopping-Center Forum veranstaltet werden. „Die Zusammenle-gung unserer Branchenver-anstaltungen sichert eine hohe Qualität und schont den Terminkalender der Teilnehmer“, erklärt Marco Atzberger, Geschäftslei-tung im EHI. „Die bewähr-ten German-Council-Foren werden zum Teil gebün-delt, in der neuen Veran-staltung fortgeführt und um aktuelle Forschungsergeb-nisse ergänzt", berichtet Rüdiger Pleus, Vorstand des GCSC.

Bochum: Der Projektent-wickler Centrum aus Düs-seldorf baut das Sinn-Leffers-Haus in Bochum, Kortumstraße 79 um. Sinn-Leffers wird bis Mitte Mai schließen. Im Frühsommer wird neben Sinn-Leffers auch ein Vodafone Flag-ship-Store auf 200 qm er-öffnen. Der Mietvertrag mit Vodafone wurde von Com-fort vermittelt.

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Durchschnitt

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warb ein von der IVG Institutional Funds GmbH gemanagter Spezialfonds das One Goethe Plaza sowie die Immobilie Zeil 94 und die RFR Holding übernahm die Zeil-galerie. So kommt CBRE hier auf ein Volumen von etwa 480 Mio. Euro. Allerdings kommt noch die Übernahme der 80%igen Beteiligung der Allianz am Skyline Plaza hinzu. In München, kamen die Investoren dagegen kaum zum Zuge. Hier wurden laut CBRE nur 376 Mio. Euro (JLL: 330 Mio. Euro) investiert.

Summa summarum entfällt laut CBRE etwa ein Drittel der Transaktionen mit Handels-immobilien auf die Metropolen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass etwa zwei Drittel auf kleinere Städte entfallen, die insbesondere bei den nahversorgungsori-entierten Fachmarkt-Produkten eine große Rolle spielen.

Dass die hohe Nachfrage bei den Renditen Wirkung zeigt, liegt auf der Hand. So hat die durchschnittliche Rendite bei guten Centern die Marke von 5% durchbrochen und liegt laut JLL bei 4,7% (Büro: 4,67%). CBRE sieht sie bei 4,6% und ermittelte bei Ein-kaufszentren an B-Standorten 5,40% - 20 Basispunkte weniger als im Vorquartal. Bei Geschäftshäusern in Metropolen liegen die Werte zwischen 4,2 und 4,4%. BNPPRE beziffert die Renditen für Fachmärkte mit 6,5% und Fachmarktzentren mit 6%.

Dass das von Ausländern investierte Volumen gegenüber 2012 um 50% auf 2,2 Mrd. Euro gesunken ist, begründen die Experten damit, dass insbesondere in den Regional- und B-Standorten die Konkurrenz durch die eigenkapitalstarken deutschen Investoren Wirkung zeigt, wie Poppinga berichtet. Am aktivsten waren 2013 Offene Immobilien-Publikums- und -Spezialfonds mit 2,8 Mrd. Euro, vor Versicherungen und Pensi-onskassen (knapp 1,4 Mrd. Euro). Auf Asset- und Fondsmanager sowie Privatinves-toren entfielen jeweils rund 11%.

Peine: Henderson Global Investors und Palmira Capital Partners haben von Redevco für den Im-mobilien-Spezialfonds Hen-derson German Logistics Fund (HGLOF) eine Distri-butionsimmobilie mit fast 60 000 qm Mietfläche in Peine erworben. Neben der Bestandsimmobilie ist eine Erweiterung im Bau. Lang-fristiger Mieter ist die C&A Mode GmbH & Co. KG. Die Anlage verfügt über 85 Tore und Verladerampen sowie 299 Pkw-Stellplätze. Der Erwerb ist die 8. Akqui-sition für den HGLOF, die Henderson seit Dezember 2012 zusammen mit Palmi-ra getätigt hat. Sie deckt insbesondere das Logistik-segment Einzelhandel im Portfolio ab.

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Handelsimmobilie braucht Handelswissen.

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Das Interview

Der Online-Handel wird nicht mehr unbedingt als Feind des stationären Einzelhandels verstanden Gespräch mit Stephan Jung, Vorstandsvorsitzender des German Council of Shop-ping Centers (GCSC) über veränderte Investoren-Präferenzen, die Perspektiven im Jahr 2014 und die Bedeutung des Online-Handels.

Handelsimmobilien Report: Wenn Sie auf das Handelsimmobilien-Jahr 2013 zurückblicken. Was war das Charakteristische im Vergleich zu frühe-ren Jahren?

Stephan Jung: Der Blick auf das Jahr 2013 ist geprägt von einer positiven Konsumstimmung der Deutschen und einem erneut moderaten Umsatzan-stieg im Handel. Das führt zu einer lebhaften Ex-pansionsneigung nationaler und internationaler Händler. Die deutlichste Veränderung war die Er-kenntnis, dass die Pipeline von neuen Handelspro-jekten abnahm, was zu einer Verknappung des An-gebots führte und Investoren zwang, ihre Ankaufs-kriterien für Handelsimmobilien zu überarbeiten.

HIR: Sie haben die Zeit vor der Boomphase 2006/07 erlebt, den Immobilien-Hype, der endlich auch das Thema Handelsimmobi-lien in den Fokus rückte und die Phase nach der Finanzmarktkrise. Wie hat sich das Verhalten der Investoren geändert?

Jung: Investoren setzen zunehmend auf die Robustheit der Handelsimmobilie und An-teile von rund 40% aller Gewerbetransaktionen belegen, dass diese Asset-Klasse stark nachgefragt ist. Dabei stehen neben den klassischen Shopping-Centern zusätzlich Fachmarktzentren und Geschäftshäuser auf der Akquisitionsliste.

Immenser Wettbewerb in den 1A-Lagen der Metropolen HIR: Wo liegt für Investoren das größte Potenzial auf dem deutschen Markt?

Jung: Potenziale finden sich besonders bei der Renovierung von Bestandscentern und hier in dem Segment „value-add“: bei dem ein oder anderen Objekt spürt man, dass das tägliche Kümmern um die Handelsimmobilie nicht konsequent stattfindet. Hier können Investoren, die ein aktives und diszipliniertes Asset-Management anwenden, Werte heben, indem sie Leerstände abbauen, Mietverträge frühzeitig verlängern und Neben-kosten senken.

HIR: Wie groß ist das Interesse ausländischer Handelsmarken am deutschen Markt und welche Lagen werden präferiert? Highstreet oder Shopping-Center?

Die Shopping-Center-Pipeline wird kleiner Jung: Wenn ich mit ausländischen Marken spreche, dann wünscht sich die Mehrzahl zunächst einen Laden in Best-Lage der High Street in den TOP-5 Städten. Die Realität wird hier aber geprägt von einem immensen Wettbewerb, steigenden Mieten und der Zunahme von Key-Money-Zahlungen. Hier bieten Shopping-Center oft erhebliche Vorteile, so dass die meisten Marken beide Standorte in Erwägung ziehen.

HIR: Der Shopping-Center-Markt ist in Deutschland fast leer gefegt. Was rechtfertigt das große Vertrauen der Investoren in neue Shopping-Center - trotz Online-Handel?

Jung: Es ist richtig, dass die Pipeline neuer Shopping-Center kleiner wird. Dabei ist

Durch „Nordlicht“ steigt MEC-Portfolio auf 40

Die MEC Metro-ECE Cen-termanagement GmbH & Co. KG ist weiter auf Wachstumskurs. Das Düsseldorfer Unternehmen hat Mitte Dezember das Center-, Property- und Ver-mietungsmanagement für das 44 000 qm große Einkaufszentrum „Nordlicht“ in Kiel über-nommen. Auftraggeber ist die AErium Finance Ltd. Seit November managt die MEC zudem für Hender-son Global Investors den „Nordpark Dreieich" und für die Württembergischen Lebensversicherung das „Indupark Center Dort-mund“. Mit diesen 3 neuen Standorten erweitert sich das Portfolio der MEC auf bundesweit 40 Center. Das „Nordlicht“ (Foto) wurde im

November 2012 eröffnet und befindet sich in der Kieler 1-A-Lage Holsten-straße. Es wurde auf dem Gelände des ehemaligen Karstadt-Hauses in rund 15 Monaten neu gebaut. Auf einer Mietfläche von gut 20 000 qm und 4 Etagen verteilen sich 13 Mieter, u. a. Saturn, C&A, Karstadt Sport, Reno, dm-drogerie markt und Rewe. Den Besuchern stehen knapp 700 Parkplätze zur Verfügung. „Das Nordlicht ist vielen Kielern noch kein Begriff. Wir freuen uns, dass Aerium uns das Ver-trauen schenkt, diesen Standort zu etablieren“, sagt der COO der MEC, Christian Schröder.

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Cities & Center & Developments

das Investoreninteresse ungebrochen hoch, konzentriert sich aber zunehmend auf Be-standscenter und sogar auf Center mit Renovierungsbedarf. Der Online-Handel wird zunehmend als Baustein unter den Vertriebskanälen verstanden und nicht mehr als „Feind des stationären Handels“. Online suchen und stationär abholen bringt zusätzli-che Kunden in die Läden.

Immer mehr Onlinehändler erkennen die Notwendigkeit, einen Laden zu eröffnen, schauen Sie sich Google, Ebay, Zalando oder MyMüsli an. Diese neuen Mietinteres-senten für Ladenflächen sind den Vermietern aufs herzlichste willkommen und bringen zusätzliche Abwechslung in die Fußgängerzonen und Center.

HIR: Viele Shopping-Center in Deutschland sind in die Jahre gekommen und treffen nun auf die Herausforderungen durch den Online-Handel. Wie groß ist das Interesse der Investoren – und vor allem der finanzierenden Banken – hier zu investieren?

Großes Interesse auch an Turnaround-Kandidaten Jung: Investoren und Banken denken hier ziemlich deckungsgleich: es besteht großes Interesse, auch in „Turnaround-Kandidaten“ zu investieren, wenn die Story und der Return stimmen. Ich sprach jüngst mit einigen Bankvorständen, die ihr Engagement in Shopping-Center 2014 mindestens halten, besser noch ausweiten wollen.

HIR: Wie viel Bedarf an neuen Shopping-Centern gibt es in Deutschland noch? Wie sieht es mit kleinen Städten aus?

Jung: Es dürfte schwer fallen, in Deutschland einen weißen Fleck für eine Mega Mall zu finden, die bedeutenden Standorte sind besetzt und die grüne Wiese scheidet aus. Die Aufgabe der nächsten Jahre besteht mancherorts darin, individuell und maßvoll Investitionen und Entwicklungen dort zuzulassen, wo Städte Kraft und Identifikation verloren haben.

Hier kann auch ein Shopping-Center Innovationsmotor sein. Blicken wir z.B. auf Ha-nau, dann sehen wir, dass die Stadt neues Selbstbewusstsein aus dem Stadtumbau be-zieht. Die Auszeichnung durch die internationale Jury des Europäischen Innovations-preises Handel beweist eindrucksvoll, dass Stadt und Investor im Einklang agieren.

Interesse am „value add“-Bereich könnte 2014 wachsen HIR: Wenn Sie auf das Jahr 2014 blicken, die Schuldenkrise in Europa hat sich etwas abgeflacht. Die Handelsimmobilien haben endlich auch in Deutschland ihren gebüh-renden Platz gefunden. Was erwarten Sie im laufenden Jahr auf dem deutschen Invest-mentmarkt für Gewerbeimmobilien?

Jung: Meine persönliche Erwartung für den Investmentmarkt ist, dass das Volumen mit Gewerbeimmobilien von 2013 mindestens erreicht wird und wieder über 30,0 Mrd. Euro liegen wird. Investoren weiten ihren Aktionsradius aus und beschäftigen sich – auch mangels Core-Objekten – zunehmend mit dem „value add“- Bereich. Portfolio-käufe werden attraktiv bleiben, wenn es sich um homogene Bestände handelt. Wer ein buntes Allerlei anbietet, der muss mit Abschlägen rechnen.

HIR: Welchen Stellenwert messen Sie dem Shopping-Center in der Einkaufswelt der Zukunft bei?

Jung: Die Einkaufswelt der Zukunft muss dem Kunden Erlebnis, Überraschung und Service bieten, wenn man die Sackgasse des Preiskampfs vermeiden will. Der Kunde wünscht sich einen Treffpunkt, wo er nach seiner Vorstellung „Qualitätszeit“ verbrin-gen kann: W-Lan, Kaffee und Sitzgelegenheiten stehen weit oben im Ranking des Konsumenten. Das Shopping-Center hat alle Chancen, besser als andere Vertriebsfor-men zu „performen“ und seinen Marktanteil zu sichern bzw. auszubauen.

HIR: Herr Jung, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Hahn-Gruppe wirbt 40% mehr Eigenkapital ein Die Hahn-Gruppe hat 2013 rd. 123 Mio. Euro Eigenkapital bei institutio-nellen und privaten Investo-ren eingeworben. Gemes-sen am Vorjahr mit 88 Mio. Euro ist das ein Plus von rd. 40%. Dabei erhöhte sich das Zeichnungsvolu-men von institutionellen Kunden um rd. 62% auf 97 Mio. Euro (i.Vj. 60 Mio. Eu-ro). Die institutionellen Zeichnungen bezogen sich auf den mit der LRI Invest S.A. verwalteten HAHN FCP-FIS-German Retail Fund. Im Privatkundenge-schäft lag das Eigenkapital mit 26 Mio. Euro in etwa auf Vorjahresniveau (28 Mio. Euro). Den größten Anteil am Platzierungser-gebnis hatte der Pluswert-fonds 161, der rd. 20 Mio. Euro Eigenkapital in ein

Shopping- und Entertain-ment-Center in Friedrichs-hafen investierte. Im Zuge der Umsetzung der 2013 in Kraft getretenen AIFM-Richtlinie für alternative Investmentfonds (AIF) hat die Hahn-Gruppe im Sep-tember 2013 eine eigene Kapitalverwaltungsgesell-schaft gegründet. Der Zu-lassungsantrag liege der BaFin vor und sei in Bear-beitung. Die Hahn-Gruppe plant noch im 1. Quartal einen Spezial-AIF für pro-fessionelle Anleger. Der 1. regulierten Publikums-AIF ist für Mitte 2014 geplant.

Unternehmens-News

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Handelsimmobilien Report Nr.163

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Studie: Emerging Trends in Europa

Experten erwarten bessere Fremdkapitalversorgung

Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die lange Niedrigzinsphase und die Schwierigkei-ten in den Ländern an der Peripherie der Euro-Zone zeigen zu Beginn des Jahres 2014 Wirkung. Denn da sich viele Investoren gemäß der Core-Definition auf die wenigen Immobilienmärkte fo-kussiert haben, die ins Raster passten, ist die Mehr-heit (60%) der 500 für die PwC-/ULI-Studie be-fragten europäischen Immobilien-Experten der An-sicht, dass die „Top-Immobilien in Städten wie London, Paris, München und weiteren deutschen Großstädten“ inzwischen überbewertet seien.

Die Studie ergab aber auch, dass die Experten aus-gesprochen optimistisch auf das Jahr 2014 schauen. Auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 5 (hervorragend) würden die Befragten die Ertrags-perspektiven für neue Investments mit 3,58 Punkten bewerten, nach 2,9 Punkten im Vorjahr, heißt es in der Studie von PwC/ULI „Emerging Trends in Real Estate Europe 2014“. Das ist der höchste Wert seit 2006, als er erstmals erhoben wurde. Der Wert belegt, dass sich der Optimismus in der Branche auf breiter Front durchsetzt.

Zu den größten Problemen gehört für 70% der Be-fragten, dass die guten Top-Objekte nur noch schwer zu finden sind, was nicht verwundert, wenn angesichts der niedrigen Zinsen viele in Immobilien investieren, andererseits das Interesse der Eigentü-mer, ihre Objekte zu verkaufen, angesichts der niedrigen Zinsen gering ist.

Positiv für das Immobilienjahr 2014 ist auch - nach langen Jahren der Klagen über die Knappheit von Fremdkapital - dass sich nach Erfahrung vieler der befragten Immobilienexperten auch die Fremdka-pitalversorgung voraussichtlich verbessern wird und Investments leichter zu finanzieren sein wer-den. So rechnet etwa die Hälfte der Befragten da-mit, dass die Geschäfts- und Hypothekenbanken ihre Kreditfinanzierungen ausdehnen werden. Da-bei gehen die Experten aber davon aus, dass die Institute bei der Wahl der Kreditnehmer genau prü-fen werden. Die Beleihungsquoten werden zwi-schen 50 und 65% gesehen.

Die Mischung aus wachsendem Optimismus, eine bessere Kreditversorgung und die Knappheit bei den gesuchten Core-Objekten, die zudem immer teurer werden, führt zwangsläufig dazu, dass die

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Cities & Center & Developments

Anleger über den Tellerrand schauen müssen, wenn sie ihr Geld in Immobilien anlegen wollen. Ergo würden sie sich auch stärker nach Objekten mit stabilem Cash-flow in 1B-Lagen in Randgebieten der Metropolen oder in mittelgroßen Städten umschauen, oder sich auf eigene Projektentwicklungen konzentrieren, wie Jochen Brücken, Part-ner für den Bereich Real Estate bei PwC Deutschland berichtet. Die schnelle Erho-lung der Immobilienmärkte in Irland und in Spanien sind für ihn zudem ein Indiz für die wachsende Risikobereitschaft der Anleger.

Großes Interesse an kleineren deutschen Städten Bereits im Jahr 2013 zeigte sich, dass bei Handelsimmobilien auch die Krisenländer Spanien und Italien wieder in den Fokus der Anleger rückten. Hier sind die Transakti-onsvolumina zuletzt stark gestiegen. Zudem ist bei Retail Assets ohnehin die Fokussie-rung auf die Top-Lagen in den großen Metropolen nicht zwingend. Auch in kleineren Städten gibt es gute Anlageobjekte, da z.B. gute SB-Warenhäuser oder Fachmarktzent-ren für die Nahversorgung in der Regel eine gute Umsatzentwicklungen aufweisen.

Laut BNP Paribas Real Estate wurde auch außerhalb der „Big 6“ ein großer Invest-mentumsatz erzielt. Großstädte mit 250 000 Einwohnern und Städte mit 100 000 bis

250 000 Einwohnern konn-ten ihre Vorjahresvolumina mit 1,33 Mrd. resp. 619 Mio. Euro halten, während in kleinere Städte 1,4 Mrd. Euro (+19%) flossen.

Insgesamt erwarten drei Viertel der für die Studie befragten Experten, dass Fonds, Versicherungen und andere Investoren 2014 mehr Geld in Immobi-lien investieren werden. Da-bei sind über die Hälfte der

Marktteilnehmer überzeugt, dass die Geschäftsaussichten in Deutschland in diesem Jahr besser sein werden als 2013. Sie sehen vor allem München als „Top-Standort für langfristig orientierte, eigenkapitalstarke Investments in Bestandsimmobilien“ - auch wenn das Gros die Top-Anlageobjekte gleichzeitig als überbewertet ansehen.

Mieten und Immobilienpreise werden weiter steigen Der Shooting-Star in der Gunst der Investoren ist indessen die irische Hauptstadt Dub-lin, die sich innerhalb eines Jahres vom 20. auf den 2. Platz hinter München geschoben hat. Das zeigt einerseits, wie sehr sich die Einschätzung der Investoren gewandelt hat. Andererseits finden sich mit Städten wie Hamburg (auf Platz 3) und Berlin (auf 4) - bezogen auf Bestandsimmobilien - recht stabile Städte in der Top-10-Liste, in die es auch Frankfurt wieder geschafft hat. Mit Blick auf das Segment „Wohnimmobilien“ ist bei diesen Metropolen jedoch zu bedenken, dass die Preise bereits recht hoch sind. Und auch bei Handelsimmobilien werden sinkende Renditen registriert.

Wenn es um „neue Investments“ geht, sieht die Reihenfolge der präferierten europäi-schen Städte anders aus. Hier steht Dublin auf Platz 1, vor Hamburg, Berlin und Istan-bul. Die relativ schlechte Platzierung von München auf 7 in dieser Kategorie ist nach den Worten von ULI-Germany-Geschäftsführerin Claudia C. Gotz darauf zurück-zuführen, dass die Stadt in punkto Flächen für Neubauten an eine Grenze gestoßen ist.

Das hohe Interesse der Investoren an Immobilien wird in den präferierten Märkten zu weiter steigenden Mieten und Immobilienpreisen führen. Das gilt aus Sicht der Exper-ten vor allem für Dublin, aber auch für Städte wie München, Berlin und Hamburg.

Haltermann kauft Hertie-Immobilie Itzehoe Die Haltermann Immobi-lien GmbH & Co. KG hat am 12. Januar 2014 die ehemalige Hertie-Immobilie in der Breiten Straße in Itzehoe mit ca. 10 000 qm Brutto-Geschossfläche erworben. Die CR Investment Mana-gement GmbH hat den Verkäufer bei der Transak-tion beraten. Damit hat CR Investment nunmehr 15 Kaufhaus-Immobilien aus dem ehemaligen „Mercatoria“-Portfolio ver-kaufen können. Weitere 17 Objekte aus dem Portfolio stehen noch zur Verwer-tung an. Mit dem Kauf des im Jahr 1959 erbauten Ge-schäftsgebäudes möchte Sven Haltermann, ge-schäftsführender Gesell-schafter der Haltermann Immobilien GmbH & Co. KG und der Behrens & Hal-termann GmbH & Co. KG, in Itzehoe ein zweites Modehaus etablieren.

Hamburg-Bergedorf: Das Konzept für casual-sportive Mode, Cecil, wird im Früh-jahr einen neuen Laden mit 160 qm in Hamburg-Bergedorf, Sachsentor 69 eröffnen. Die Hamburger Niederlassung der IKP Im-mobiliengruppe hat den Mietvertrag zwischen ei-nem Cecil-Partner und ei-ner privaten Grundstücks-gemeinschaft vermittelt. Vormieter war ein Reform-haus. Gemeinsam mit der Schwestermarke Street One gehört Cecil zu einer bestens aufgestellten Mar-kenfamilie unter dem Dach der CBR-Holding. Mit 12 Kollektionen pro Jahr ist Cecil nach eigenen Anga-ben eine der schnellsten Modemarken in Europa.

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Herausforderungen für Handelsimmobilien

Die Ansprüche der vielen Interessenten sind gigantisch Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin "Handelsimmobilien Report"

Schon seit vielen Jahren beklagt der Einzelhandel das Problem, dass die Verkaufsflä-che immer weiter wächst, obwohl der Umsatz nicht im gleichen Maße Schritt halten kann. Das bedeutet mehr Wettbewerbsdruck und sinkende Flächenleistungen - also Umsatz je qm. Im Jahr 2012, als Folge der Insolvenz der Drogerie-Marktkette Schle-cker und der Schließung zahlreicher Filialen ist die Verkaufsfläche hierzulande erst-mals zurück gegangen. Auch die Insolvenz von Praktiker und die Aufgabe unrentabler Standorte dürfte dazu führen, dass in punkto Verkaufsfläche weiter Druck aus dem Markt genommen wird.

Der größte Druck auf das Thema Flächenexpansion entsteht jetzt jedoch durch den wachsenden Online-Handel, wodurch ein Teil des Einzelhandelsumsatzes in den neu-en Vertriebskanal verlagert wird. Der Aufbau einer Multichannel-Strategie mit Online-Shop und stationärem Geschäft führt zwangsläufig dazu, dass über Verkaufsflächen-verkleinerungen nachgedacht wird, schon um die Mieten zu senken, oder durch neue Sortimente weiteren Umsatz zu generieren. Daran arbeitet beispielsweise auch die Buchkette Thalia im Zuge ihrer Umstrukturierung.

„Die Welt ändert und dreht sich immer weiter“, konstatiert auch Andreas Link, Ex-perte für Handelsimmobilien und bis zum Jahresende 2013 Projects Director bei der Metro Properties GmbH & Co KG in seinem Vortrag „Herausforderungen an Han-delsimmobilien“ bei der Veranstaltung des immpresseclubs in Berlin. Als Immobi-

Hamburg: Das Joint Ven-ture zwischen einem Fonds von Morgan Stanley Real Estate Investing und der Redos Real Estate hat das Einzelhandelsportfolio Christie erworben, das 4. gemeinsam erworbene Einzelhandelsportfolio in Deutschland. Konkret han-delt es sich um 4 hybride Center, die jeweils die do-minierenden Zentren an ihren Standorten im Raum Berlin und Dresden sind. Das Portfolio hat laut Un-ternehmen attraktive Wert-steigerungspotenziale. Das Portfolio entspreche der Strategie, Objekte mit Re-positionierungsbedarf, aber gutem Cash-flow zu kau-fen. Redos Real Estate übernimmt das Asset-Management.

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lien-Tochter der Düsseldorfer Metro Group managt Metro Properties in über 30 Län-dern eines der weltweit internationalsten Handelsimmobilien-Portfolien. Zu den ver-walteten Objekten zählen Warenhäuser, SB-Warenhäuser, Shopping-Center, Fach-marktzentren und Großmärkte von Metro Cash & Carry.

Insbesondere die Märkte der Tochter Real, von denen viele zur 1. Generation der gro-ßen SB-Warenhäuser gehören, müssen in den nächsten Jahren an die neuen Marktan-forderungen angepasst werden. Zwei erfolgreiche Beispiele dafür aus der jüngeren Vergangenheit sind das Indupark Center (Foto) in Dortmund und das Kurpfalz Cen-ter in Mannheim, die in ein Fachmarktzentrum resp. eine hybride Mall mit Lebensmit-tel-Anker (u.a. Real) und weiteren Sortimenten wie Mode und Schuhe umgewandelt

und inzwischen an eine Versicherung verkauft wurden.

Die SB-Warenhäuser der 1. Generation bo-ten neben Lebensmit-teln noch große Non-food-Sortimente aus dem Heimwerker- und Elektro-Bereich. Sie hatten nicht selten Flächen von 15 000 bis 20 000 qm. Da

den Generalisten mit den spezialisierten Fachmarktanbietern wie den Baumärkten oder den Elektrofachmärkten eine neue Konkurrenz mit breiterem und tieferem Sortiment erwachsen ist, konzentrieren sich viele SB-Warenhaus-Betreiber heute vielfach auf ein breites und tiefes Lebensmittel-Sortiment in Verbindung mit einem ausgesuchten Non-food-Angebot. Die gängige Größe dieser SB-Warenhäuser der jüngeren Generation liegt heute bei 3 000 bis 5 000 qm.

Hinzu kommt, dass viele der Real-SB-Warenhäuser aus den 1980er-Jahren stammen und auch deshalb der Modernisierung bedürfen. Und nach dem Verkauf der internatio-nalen Real-Filialen an die französische Auchan hatte der Vorstandsvorsitzende der Metro Group, Olaf Koch, angekündigt, dass sich das Unternehmen nun verstärkt auf die Neuausrichtung von Real Deutschland konzentrieren werde. Neben dem Handels-konzept gehören dazu auch die Immobilien.

Ermittlung der Standort-Qualität im Scoring-Verfahren Mit Blick auf die Neuausrichtung der Filialen ermittelt Metro Properties dabei im Rah-men eines Scoring-Verfahrens die Qualität eines Standorts nach den Kriterien „Marktattraktivität“, „Standortattraktivität“ und „relativer Wettbewerbsvor-teil“. Die Marktattraktivität wird dabei anhand von Kriterien wie sozioökonomische Rahmenbedingungen, Systemwettbewerb, Infrastruktur-Daten und Umfeld ermittelt, wobei der Ist-Zustand und die prognostizierten Daten gegenüber gestellt werden.

Bei der Standortattraktivität und dem relativen Wettbewerbsvorteil der betreffenden Handelsimmobilie werden Themen wie Lagequalität und Umfeld, Architektur und Technik, Gebäudekonzeption und Parkangebot auf Grundlage der aktuellen und der prognostizierten Daten geprüft. Die Daten werden gewichtet und nach A-, B-, und C-Einschätzung „geratet“. Dabei zeigt sich, dass die Platzhirsche - das müssen nicht die schönsten Immobilien sein - erfolgreich sind, weil sie sich im Umfeld gut behaupten können und von vielen Kunden geschätzt werden.

Mit Blick auf die Tatsache, dass eine Handelsimmobilie nicht nur - wie die Büroimmo-bilie - dem Mieter und seinen Mitarbeitern gefallen muss, sondern vor allem den Kon-sumenten, führt Metro Properties umfangreiche Befragungen bei Mietern und Kun-

HBB präsentierte erste Ideen für Theresienhöhe Die HBB GmbH aus Ham-burg hat die jüngste Be-zirksausschusssitzung ge-nutzt, um dem Ausschuss und der Öffentlichkeit das Unternehmen näher vorzu-stellen. Auch soll die Gele-genheit dazu genutzt wer-den, bereits wenige Wo-chen nach dem Erwerb des ehemaligen Einrichtungs-hauses XXXLutz die ersten Konzeptideen für das ge-plante Einkaufsquartier Theresienhöhe zu präsen-tieren und in einen Dialog einzutreten. „Es ist uns wichtig, die Beteiligten vor Ort bereits so früh wie möglich in den Ideenfin-dungsprozess für das Ge-samtkonzept einzubinden, um so zu einer Planung zu gelangen, die bestmöglich auf den Standort zuge-schnitten ist und die Struk-turen im Umfeld optimal fördert und stärkt.“, sagte Harald Ortner, Geschäfts-führer der HBB GmbH.

München/Freiburg: Die Catella Real Estate AG Kapitalanlagegesellschaft hat im Dezember 2013 für das Sondervermögen „Immo-Spezial – Wirt-schaftsregion Süd-deutschland“ in Nürnberg ein neu erbautes und rd. 7 000 qm großes Fach-marktzentrum im Ortsteil Boxdorf erworben. Verkäu-fer ist die FMZ Nürnberg GmbH, ein Joint Venture aus MK Wohn- und Ge-werbebau GmbH, IM Quadrat GmbH und Wal-ker & Co. Immobilien GmbH. Mieter sind u.a. Rewe, dm, Fressnapf, Dä-nisches Bettenlager, ein Friseur und eine Apotheke.

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Eine Veranstaltung von

Der Top-Jahreskongress für Handel und Immobilienwirtschaft in Deutschland

+ Retail Real Estate Expo 2014 – Die Fachausstellung für Handel und Immobilienwirtschaft

+ paralleles Gastronomieimmobilien-Forum am 2. Kongresstag

Dienstag, 25. und Mittwoch, 26. Februar 2014 | S-Forum im Finanzkaufhaus der Stadtsparkasse Düsseldorf

Handelsimmobilien- Gipfel 2014

6. Deutscher

The Retail Real Estate Summit

Es referieren und diskutieren u. a.:

Handelsimmobilien zwischen Glitter und Discount

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DIE TOP-THEMEN DES KONGRESSES:

• Einzelhandelsimmobilienmarkt 2014 – Wie entwickeln sich die Märkte?• Handelsimmobilie 2014 – Nach wie vor der Liebling deutscher und internationaler Investoren?• Global Retail – Wie entwickeln sich die Märkte europaweit? Welche Märkte sind für Händler und Immobilieninvestoren besonders interessant?• Future Retail Concepts – Die Zukunft der Handelskonzepte• Dauerbrenner Multichannel: Sie fragen – ein Expertenpanel antwortet

• Gastronomiekonzepte steigern die Aufenthaltsqualität: Wer sind die richtigen Gastronomen?• Revitalisierung von Handelsimmobilien – Nicht nur die Hertiestädte marschieren voran• Lebensmittler im Wettbewerb um Standorte und Konzepte• Vom Warenhaus zum Shoppingcenter – Hat das deutsche Warenhaus noch eine Chance?+ Abendveranstaltung Besichtigung des Kö-Bogens mit anschließendem gemeinsamen Networking-Event in der Sansibar by Breuninger

Benjamin Brüser Gründer und Geschäftsführer, Diehl & Brüser Handelskonzepte GmbH

Coen Duetz Geschäftsführer, GANT Germany Duetz Fashion GmbH

Ralph Edele Country Manager Germany, Aesop

Michael Frese Property Executive Germany and Austria, Primark Mode Ltd & Co KG

Karin-Brigitte Göbel Mitglied des Vorstandes, Stadtsparkasse Düsseldorf

Carsten Mainz Leiter Standort entwicklung/Mitglieder betreuung, INTERSPORT Deutschland eG

Martin Mörl Geschäftsführer, Prelios Deutschland GmbH

Stefan Mühling Geschäftsführer, die developer Projektentwicklung GmbH

Jörg Ritter International Director, Management Board Germany/Retail, Jones Lang LaSalle GmbH

Stephan von Bülow Geschäftsführer, Eugen Block Holding GmbH & Co. KG

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den durch, um die Mieterzufriedenheit und die Kundenwünsche zu ermitteln. Das gilt primär bei Shopping-Centern und Fachmarktzentren mit mehreren Mietern. Relevante Themen für die Mieter sind das Image des Centers, Center-Management, Vermie-tungs-Management, Facility- und Baumanagement sowie die Mietvertragsverwaltung.

Bei den Kunden stehen Themen wie die Übersichtlichkeit eines Centers, die Attrakti-vität des Mietermix, die gute Erreichbarkeit und die Frage, ob es genügend Parkplätze gibt, im Vordergrund. Hinzu kommen Themen wie die Atmosphäre, die Freundlichkeit der Mitarbeiter, ob Werbung und Dekoration ansprechend sind, das Gastronomie-Angebot ankommt, das Preisniveau angemessen ist und die Aktionen im Center inte-ressant sind. „Die Wunschliste, die eine Handelsimmobilie erfüllen muss, ist gigan-tisch“, so Andreas Link. Handelsimmobilien stehen zwischen den Ansprüchen der Kunden, der Mieter, der Dienstleister, der Eigentümer, der Banken/Finanzierer sowie der Kommunen und der jeweiligen Länder. Und schließlich müssen sie auch eine stadt-planerische Rolle erfüllen und der Nahversorgung der Bevölkerung dienen. Das macht die Revitalisierung einer Handelsimmobilie zu einem sehr komplexen Prozess.

Buchkette Thalia

Das gedruckte Buch bleibt als Geschenk sehr beliebt Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin "Handelsimmobilien Report"

Die Buchkette Thalia ist nach Mitteilung des Unternehmens gut ins 1. Quartal des Ge-schäftsjahres 2013/14, das mit dem Weihnachtsgeschäft zusammenfällt, gestartet: Das Unternehmen verzeichne „insgesamt rund 7% vergleichbares Umsatzwachstum gegen-über Vorjahr“, heißt es. Dabei hätten sich sowohl die Erlöse in den stationären Buch-märkten als auch der Online-Umsatz gemessen am Vorjahreszeitraum positiv entwi-ckelt. Konkrete Umsatzzahlen wollte Thalia auf Anfrage nicht nennen.

Legt man jedoch zu Grunde, dass die Buch-Tochter des Hagener Douglas-Konzerns, der sich im Laufe des Vorjahres von der Börse zurück gezogen hat, im 1. Quartal 2012/13 einen Umsatz von 313 Mio. Euro erzielt hat - nach 321,2 Mio. Euro 2011/12 -, dann errechnet sich bei dem ge-nannten Umsatz-wachstum für Thalia (Foto) ein Plus von knapp 22 Mio. Euro auf 335 Mio. Euro. Vorausgese tz t , das Unternehmen hat in der Zwischenzeit noch keine Filialen geschlossen, die Fläche also im Wesentli-chen unverändert geblieben ist. Bei der letzten Bilanz-Pressekonferenz im Januar 2013 hatte Douglas-Chef Henning Kreke angekündigt, dass Thalia im Zuge der Umstruk-turierung etwa 15 Filialen schließen werde. Ende des Geschäftsjahres 2011/12 (30.9.) betrieb die Buchkette im In- und Ausland 296 Filialen. In der jüngsten Pressemittei-lung wird die Filialzahl noch mit knapp 300 beziffert.

Im Zuge der geplanten Schließung von Filialen dürfte der Gesamtumsatz von Thalia, der im Geschäftsjahr 2011/12 noch bei 915 Mio. Euro lag, jedoch erst einmal sinken.

Nachdem Thalia durch den dramatischen Wandel, den der dynamisch wachsende Onli-ne-Handel in der Buchbranche ausgelöst hatte, stark unter Druck und u.a. durch außer-planmäßige Abschreibungen in die Verlustzone geraten war, setzt das Unternehmen im Zuge der Umstrukturierung seinerseits nun auf den Ausbau des Online-Handels. Viele Händler hätten nicht schnell genug auf das Internet reagiert, hatte Kreke bei der letzten

Immofinanz erweitert Stop.Shop.-Portfolio Die Immofinanz Group treibt die Expansion ihrer Fachmarktkette Stop Shop voran: Ende Dezember wurden 5 Gewerbeparks - 4 in Slowenien und einer in Tschechien - erworben. Der Kaufpreis beträgt ins-gesamt rd. 26 Mio. Euro. Im Laufe des 1. Halbjahres 2014 sollen die voll vermie-teten Märkte einem Rebranding unterzogen werden. Verkäufer ist ein Fonds von Pramerica Real Estate Investors. Das slo-wenische Fachmarkt-Portfolio der Immofinanz umfasst damit 6 Standorte. Beim Kauf in Tschechien handelt es sich um einen neuwertigen Gewerbepark in Kladno, einer ca. 30 km nordwestlich von Prag ge-legenen Stadt mit 70 000 Einwohnern. Verkäufer ist die Strasser Immobilien Gruppe. In Tschechien wächst die Marke Stop.Shop damit auf 10 Filialen. Auch in Polen ex-pandiert die Immofinanz Group mit ihrer Fachmarkt-kette: Im November 2013 wurde ein Objekt eröffnet, im 1. Halbjahr 2014 soll ein weiterer Markt folgen. Insgesamt sind in Polen noch 10 Objekte geplant.

Köln: Rewe wird voraus-sichtlich im Frühjahr 2015 mit seinem Supermarkt-Konzept in den Kölner Bauhaus-Standort am Sa-lierring 47-53 einziehen. Neben Lebensmitteln auf rd. 2 300 qm Verkaufsflä-che stehen etwa 50 Park-plätze zur Verfügung. Ver-mieter ist ein institutioneller Eigentümer. Jones Lang LaSalle vermittelte.

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Bilanzpresse-Konferenz rückblickend eingeräumt. Das gelte auch für Douglas. Der Anteil des Online-Umsatzes im Thalia-Buchgeschäft lag im Januar 2013 noch bei 15%. Er soll aber kontinuierlich ausgebaut werden.

Dass gedruckte Bücher aber auch im Internet-Zeitalter immer noch zu den häufigsten Weihnachtsgeschenken gehören, ist für die Buchkette eine günstige Voraussetzung, um den Turnaround zu schaffen. Auch die Verzahnung von „online“ und „stationärem Handel“ ist im Buchgeschäft wichtig und deshalb für die künftige Entwicklung von Thalia durchaus von Vorteil.

Zudem sei das elektronische Lesegerät „eReader tolino shine“ sowohl im Laden wie auch bei den Online-Bestellern der Topseller des Weihnachtsgeschäfts gewesen, be-richtet das Unternehmen weiter. Der Umsatz mit eBooks sei um 80% gestiegen. Dar-über hinaus waren neben Büchern auch DVDs, Musik-CDs und Spielwaren sehr ge-fragt. Im Zuge der Umstrukturierung hatte Thalia beschlossen, in den großen Buch-handlungen auf etwa 20% der Fläche Zusatzsortimente anzubieten.

Stadtgesellschaft und Stadtbild in Köln

Auch auf das Engagement der Bürger kommt es an Julie Edelmann-Veith, Unternehmensberaterin Köln/Düsseldorf

In Köln, der viertgrößten Stadt Deutschlands, steht das Thema „Städtisches Erschei-nungsbild“ seit November des vergangenen Jahres wieder ganz oben auf der Agenda der Stadtgesellschaft.

Als „Stadt ohne Haltung“ hatte Paul Bauwens-Adenauer damals die Rheinmetropole im „Kölner Stadtanzeiger“ bezeichnet. Auf einem Spaziergang mit den Redakteuren durch die Innenstadt hatte er mit Hinweis auf die Bausünden und zahllose, das Stadtbild verschandelnde Nachlässig-keiten offene Kritik am Erscheinungsbild seiner Heimatstadt geübt. Ein Vorgang, der ein ungeheures Echo auslöste, denn Bauwens-Adenauer ist nicht nur einer der bedeutendsten Unternehmer der Stadt, sondern auch deren IHK-Präsident.

Die Leserbriefe, mit denen die Tageszeitung geradezu überschüttet wurde, waren in ihrer überwältigenden Mehrheit zustimmend. Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters reagierte dagegen "not

amused" und warf Bauwens-Adenauer via Zeitungs-Interview Arroganz, Beleidigung der Bürger und Rufschädigung vor.

Auf dem IHK-Neujahrsempfang, der mit rund 500 hochrangigen Gästen aus Wirt-schaft und Politik zu den unbestrittenen Höhepunkten des gesellschaftlichen Lebens der Rheinmetropole zählt, unterstrich Bauwens-Adenauer in seiner Ansprache seine Kritik und regte erneut die Einrichtung einer Stadtkonferenz sowie einer Experten-Taskforce für den öffentlichen Raum an. Er lud den anwesenden Oberbürgermeister darüber hinaus zu einem gemeinsamen Stadtspaziergang ein, dem dieser – wie man später hörte – im persönlichen Gespräch zugestimmt habe.

Köln ist nach der Definition der Bürger ein „Jeföhl“ Kernpunkt bleibt die Aussage, dass Köln eine „Stadt ohne Haltung“ ist. Dass ein Groß-teil der Bürger den Worten des IHK-Präsidenten zustimmte, ist übrigens eine bemer-kenswerte Tatsache. Denn seit jeher hatte man oft den Eindruck, dass Kritik im selbst-verliebten Köln als überflüssig und Nest beschmutzend angesehen wird.

In der Definition der Bewohner ist Köln zunächst weniger ein urbaner Ort, als vielmehr ein „Jeföhl“ (hochdeutsch: ein Gefühl). Dass dies verdammt gut sein muss, zeigt der ungebrochene Zuzug, den die Stadt zu verzeichnen hat. Die bauliche Realität muss

Wilhelmshaven: Die Ac-rest Property Group GmbH, Berlin, hat für den Eigentümer der Wilhelms-

havener NordseePassage den Mietvertrag mit dem Parkplatzbetreiber Conti-park Parkgaragen GmbH langfristig verlängert. Nach dem ebenfalls von Acrest abgeschlossenen Mietver-trag mit Adler Modemärk-te vor wenigen Wochen unterstützt die Verlänge-rung von Contipark die nachhaltige Marktpositio-nierung des Einkaufszent-rums. Der Branchenmix aus regionalen Geschäften und namhaften Anbietern wie C&A, H&M und Ross-mann wird weiter optimiert. Die NordseePassage in der Bahnhofstraße 10 hat rd. 35 000 qm Gesamtfläche und ca. 600 Stellplätzen. Die Immobilie gehört zum „Treveria Silo E Portfolio“, das seit Eröffnung des In-solvenzverfahrens Anfang 2013 durch Insolvenzver-walter Ottmar Hermann und Hatfield Philips be-treut und optimiert wird.

Frankfurt/M: Eine private Käufergemeinschaft hat ein Wohn- und Geschäftshaus in der Karlsruher Straße in Frankfurt mit 550 qm Ge-samtnutzfläche erworben. Der Altbau bietet neben 7 Wohnungen 2 Gewerbeein-heiten mit ca. 92 qm. Ver-käufer ist eine Erbenge-meinschaft. Engel & Völ-kers Commercial Frankfurt vermittelte.

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man dann anscheinend nicht so eng sehen. Oder wie sonst ist die zunehmende Ver-wahrlosung an etlichen Stellen zu erklären? Beispielsweise am seit Jahren vor sich hin gammelnden Rudolfplatz in zentraler Lage, den die Stadt jetzt allmählich angehen will. Aus der Bevölkerung kam kein nennenswerter Druck zur Veränderung. Sie duldet den Zustand - hier wie an vielen anderen Stellen. Vielleicht schlägt die „kölsche Tugend“ der Toleranz zu oft in Gleichgültigkeit um, getreu dem Motto: „Et es wie et es“.

Natürlich wird ein Stadtbild maßgeblich von Politik und Verwaltung beeinflusst, und auch von der finanziellen Ausstattung. Nicht zuletzt aber spielen das Engagement und die „Haltung“ der Bürger eine entscheidende Rolle: ihre klare Vorstellung davon, wie eine Stadt aussehen und was sie verkörpern soll, und die Bereitschaft, sich dafür einzu-setzen. Bleibt zu hoffen, dass die Worte des IHK-Präsidenten auch in diesem Sinne eine nachhaltige Wirkung zeigen.

Metro Group

Substanzielle Neuausrichtung auf die Stamm-Märkte Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin "Handelsimmobilien Report"

Nachdem die Düsseldorfer Metro Group 2013 ein Rumpfgeschäftsjahr ohne Weih-nachtsgeschäft eingelegt hat, um das Geschäftsjahr umzustellen, ist der Blick auf das 1. Quartal, das auch das wichtige Weihnachtsgeschäft des Jahres 2013 beinhaltet, be-sonders interessant. Der Konzernumsatz erhöhte sich demnach portfolio- und wäh-rungsbereinigt um 1,1%. Das Weihnachtsgeschäft war aber eher verhalten.

Ohne Berücksichtigung der Wechselkurseffekte in Osteuropa und Asien sowie der Abgabe von Real International in Russland, Rumänien und der Ukraine gingen die Erlöse dagegen um 3,3% auf 18,7 Mrd. Euro zurück, nach 19,4 Mrd. Euro im Vorjah-

reszeitraum. Hier zeigen sich in den Quartalszahlen auch die Folgen des hohen Euro-Wechselkurses.

Die Schließung von 2 neuen Cash & Carry-Märkten in Ägypten, einem politisch nicht einfachen Markt, und die Auf-gabe der Pläne, mit Media Markt im großen Stil in China zu expandieren, zeigt bereits die Neuausrichtung des Han-delskonzerns, der seine Wachs-

tumschancen weniger in der Expansion in neuen Märkten als vielmehr in der substan-ziellen Neuausrichtung des Sparten-Geschäfts in den Stamm-Märkten sucht.

Die Tochter Media-Saturn, die als Reaktion auf den wachsenden Internet-Handel selbst ihr Online-Geschäft forciert ausbaut und mit gezielten Investitionen z.B. ihr Preisniveau senkt, musste im 1. Quartal 2013/14 per Saldo einen leichten Umsatzrück-gang von nominal 0,7% auf rund 6,6 Mrd. Euro hinnehmen. In der jeweiligen Währung erzielte die Sparte ein leichtes Plus von 0,3%.

Zudem weist die Metro Group im Quartalsbericht darauf hin, dass die Vorlage aus dem Vorjahreszeitraum sehr hoch war. Als wichtigen Beleg für die Fortschritte, die die Tochter im Zuge der Umstrukturierung bereits gemacht hat, sieht Metro-Chef Olaf Koch, dass Media-Saturn den Online-Umsatz um mehr als 40% steigern konnte. Dazu trugen die Multichannel-Strategie und der Erfolg des Online-Anbieters Redcoon bei.

Regional betrachtet konnte Media-Saturn laut Quartalsbericht in Westeuropa leicht

Stoll, Drews und Feikert scheiden bei Estama aus Es kam mit einem Pauken-schlag. In einem Schreiben an die „Lieben Geschäfts-partnerinnen“ und die „lieben Geschäftspartner“ teilten Lars Drewes, Jörn Feikert und Thorsten Stoll mit, dass sie Estama ver-lassen werden, „da es un-terschiedliche Auffassun-gen mit unseren Gesell-schaftern zur weiteren stra-tegischen Ausrichtung des Unternehmens gibt“. Am längsten bleibt noch Thors-ten Stoll an Bord. Er geht erst Mitte März. Die ande-ren gehen schon Mitte Ja-nuar. Wer das Unterneh-men danach weiter führt, darüber hat Estama auf schriftliche Anfrage keine Auskunft gegeben. Über-haupt hüllt sich das Unter-nehmen, das bis vor weni-gen Jahren vor allem durch seine starke Expansion auf sich aufmerksam gemacht hatte, derzeit in Schweigen. Stoll, Drewes und Feikert kündigen dagegen an, dass sie sich im Juli mit ihren neuen Funktionen bei den Geschäftspartnern melden wollen und jederzeit für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen.

Berlin/Frankfurt: Die Pa-mera Real Estate Part-ners GmbH (PREP) hat im Auftrag von 2 Family Of-fices ein Büro- und Ge-schäftshaus in Berlin und eine Büroimmobilie in Frankfurt/M. im Gesamt-wert von 22 Mio. Euro er-worben. Das vollständig vermietete Berliner Objekt befindet sich in sehr guter Lage am Kurfürstendamm 201 und umfasst rd 2 700 qm. Davon entfallen circa 80% auf Büro- und 20% auf Einzelhandelsflächen.

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Cities & Center & Developments

zulegen, flächenbereinigt blieb der Wert in etwa auf Vorjahresniveau. Als besonders erfreulich bezeichnet das Unternehmen die Entwicklung in Spanien und in den Nie-derlanden. In Osteuropa gingen die Erlöse flächenbereinigt dagegen zurück. Zweistel-lige Erlöszuwächse erzielte die Sparte jedoch in Ungarn und in der Türkei.

Dass im Deutschlandgeschäft der SB-Warenhaus-Tochter Real die Erlöse um 2,2% (flächenbereinigt: 2,0%) auf 2,6 Mrd. Euro gesunken sind, führt die Metro Group auf den Wettbewerb durch die Discounter, das bereits hohe Vorjahresniveau und Preissen-kungen im Lebensmittelbereich zurück. Bei der Warenhaus-Sparte Galeria Kaufhof, für die das Weihnachtsgeschäft besonders wichtig ist, begrenzte die milde Witterung das Geschäft mit der Bekleidung. Insgesamt stieg der Umsatz um 0,6% auf 1 Mrd. Eu-

ro, mit kälteren Temperaturen im Dezember wäre das Mode-geschäft laut Metro wahr-scheinlich besser verlaufen.

Im Cash & Carry-Geschäft, der wichtigsten Sparte der Metro Group, lässt sich der anstehende Strukturwandel bereits an den regionalen Er-gebnissen ablesen. In den „Emerging Markets“, wo die Tochter vor allem Großhan-delsfunktion für viele Unter-nehmen übernimmt, dazu ge-hören die Regionen Osteuropa

mit Russland und Polen sowie Südosteuropa mit der Türkei und die Länder Asiens und Afrikas, ist der flächenbereinigte Umsatz im 1. Quartal gestiegen. In Deutschland und in den Ländern Westeuropas, wo sich der Selbstbedienungsgroßhandel stärker auf neue Kundengruppen wie die Gastronomie und das Lebensmittelhandwerk ausrichten will, ging der Umsatz flächenbereinigt zurück.

Belieferungsgeschäft mit zweistelliger Rate gewachsen Insgesamt stieg der Umsatz der Sparte flächenbereinigt und in lokaler Währung - also ohne Wechselkurseffekte - laut Quartalsbericht jedoch um 0,9%. Die Metro Group wertet das durchaus als vielversprechendes Zeichen. Besonders im Lebensmittelbe-reich sieht sie Erfolge: „Während die vielfältigen Aktivitäten im Zusammenhang mit Umbauten, Sortimentsbereinigungen und neuen Produkten in Deutschland erste positi-ve Auswirkungen zeigten, wiesen Spanien und Italien sogar leichte Umsatzzuwächse aus“, heißt es im Bericht.

Zur Umstrukturierung des Metro-Selbstbedienungsgroßhandels gehört auch der Auf-bau eines Zustellgroßhandels etwa für Kunden aus der Gastronomie. Laut Quartalsbe-richt ist der Umsatz im Belieferungsgeschäft mit zweistelliger Rate gewachsen. Ohne Berücksichtigung der Bereinigungen ging der Umsatz der Cash & Carry-Sparte um 1,2% von 8,6 auf 8,5 Mrd. Euro zurück.

„Wir sind in einem weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld insgesamt so-lide in das neue Geschäftsjahr gestartet“, stellt Metro-Chef Koch fest. Dass der Kon-zernumsatz nicht stärker gewachsen ist, führt er auf das insgesamt „verhaltene Weih-nachtsgeschäft“ zurück. „Dennoch liegen wir sowohl bei der flächenbereinigten Um-satzentwicklung als auch beim währungs- und portfoliobereinigten Umsatzwachstum im Rahmen unserer Prognose“, so Koch, der auch überzeugt ist, dass die eingeleitete Neuausrichtung im 1. Quartal des neuen Geschäftsjahres 2013/14, das am 30.9.2014 endet, bei der Umsatzentwicklung zu einer Trendwende geführt hat. Diesen Weg will das Unternehmen im Interesse seiner Kunden und Anteilseigner fortsetzen.

Rosenthal/Österreich: Die Warburg - Henderson Kapitalanlagegesellschaft für Immobilien mbH, Hamburg, hat das österrei-chische Fachmarktzentrum „Rosental“ in Rosental an der Krainach in der Nähe von Graz für rd. 18 Mio. Euro erworben. Es ist der 8. Kauf für den Warburg - Henderson Österreich Fonds Nr. 2. Das voll ver-mietete Objekt mit knapp 10 100 qm wurde 2002 erbaut und erst 2013 um 3 Einheiten und rd. 1 900 qm erweitert. Es bietet 339 Parkplätze. Ankermieter sind der Lebensmittelhänd-ler Billa, die Modeanbieter C&A, New Yorker, Charles Vögele und Hervis Sport sowie der Drogeriemarkt dm. Der Kauf wurde von Henderson Global Inves-tors Immobilien Austria GmbH, Wien, als exklusi-ver Asset Manager für den Fonds begleitet. Verkäufer ist ein österreichischer Pro-jektentwickler.

Bonn/ Hamburg: Immobi-lienWerte Hamburg erteilt der BauGrund Immobi-lien-Management GmbH das Property Management Mandat für den Immobilien-fonds Stadtquartier Frei-burg. Die Verwaltung der „Westarkaden“ begann am 1. Januar 2014. Immobi-lienWerte Hamburg und die BauGrund starten mit die-sem Projekt ihre partner-schaftliche Zusammenar-beit. Zu den Mietern der Gewerbeflächen zählen Rewe, dm, Fressnapf und denn´s Biomarkt. Im Zuge des Mandats hat die Bau-Grund eine Niederlassung in Freiburg eröffnet, die vom bundesweiten Netz-werk der Baugrund und der Mutter Aareal Bank unter-stützt werden soll.

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Umsatzwachstum in Italien Foto: Metro Group

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GfK Bevölkerungsstrukturen

Die meisten Kinder leben im ländlichen Raum Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die allgemeine Handels-Weisheit „All retail is local“ gilt auch, wenn es um die Frage geht, wie sich die Bevölkerung im Umfeld eines Geschäfts zusammensetzt. Sind es viele „junge Familien mit Kindern“, oder „ältere Ehepaare ohne Kinder“ oder „Single-Haushalte“, die etwa im Lebensmittelhandel eher kleine Gebinde und Fertigprodukte einkaufen? Beim Feintuning des Angebots spielt das eine Rolle. Und auch bei der Fra-ge, wo es sich lohnt, für bestimmte Produkte zu werben - und wo nicht.

Wie die Studie „Bevölkerungsstrukturdaten 2013“ von GfK Geomarketing zeigt, sind die Strukturen in Deutschland mit Blick auf Ein-Personen-Haushalte, Mehrper-sonen-Haushalte ohne Kinder und Mehrpersonen-Haushalte mit Kindern regional sehr unterschiedlich. Während etwa der Anteil der Single-Haushalte an der Gesamtbe-

völkerung im Bundesdurch-schnitt bei 40% liegt, ist die Konzentration mit 55,7% im Stadtkreis Regensburg besonders hoch. Generell stellt GfK Geomarketing fest, dass sich Single-Haushalte am häufigsten in großen Städten und Univer-sitätsstädten ansiedeln. Am unteren Ende der Skala be-findet sich der Landkreis

Cloppenburg, der mit 23,1% den niedrigste Anteil an Ein-Personen-Haushalten hat.

Im Umkehrschluss ist der Anteil der Mehr-Personen-Haushalte ohne Kinder mit 39,7% im Landkreis Cloppenburg am höchsten. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 31,5% - und damit unter dem Anteil der Single-Haushalte. Es verwundert auch nicht, dass es im Stadtkreis Regensburg die wenigsten Mehrpersonen-Haushalte (20,9%) gibt.

Betrachtet man die Zahl der „Haushalte mit Kindern“ - der Anteil liegt mit durch-schnittlich 28,9% am niedrigsten - dann bildet der Landkreis Landshut mit 39,2% den Spitzenwert der Skala ab und der Stadtkreis Berlin mit 21,2% den niedrigsten Wert. Kurz: In Berlin sind Haushalte mit Kindern unterrepräsentiert. Und wenn im Zu-ge des Wohnimmobilien-Booms die Bundeshauptstadt weiterhin im Fokus der Investo-ren bleibt und die Mieten weiter steigen, dann wird sich das auch nicht ändern.

Mit Blick auf das Thema Mieten und Enge in den Städten ist naturgemäß der Anteil der Haushalte mit Kindern in ländlichen Regionen oft besonders hoch - so, wie es die Singles eher in die Großstädte zieht. Laut GfK Studie stehen dabei hinter dem bayeri-sche Landkreis Landshut als Nummer 1 mit Kelheim und Straubing-Bogen zwei wei-tere bayerische Kreise ganz oben in der Rangliste.

Wie stark der demographische Wandel voranschreitet, zeigen die folgenden Zahlen: Die Altersgruppe der über 60-Jährigen bilden mit einem Anteil von durchschnittlich 35,3% die stärkste Haushaltsgruppe und in Chemnitz ist ihr Anteil mit 43,8% am höchsten. Die Gruppe der 40- bis 50jährigen Haushalte folgt mit 20,2% auf Platz 2, vor der Gruppe der 50- bis 60-Jährigen mit 18,2%. Deutlich niedriger liegt der Wert in der Gruppe der 30- bis 40-Jährigen mit 14,5%. Ihr Anteil ist mit 20,5% im Stadtkreis München besonders hoch. Die meisten Haushalte, die unter 30 Jahre alt sind, finden sich mit 22% in Leipzig, der Bundesdurchschnitt liegt bei nur 11,7%. Besonders weni-ge junge Haushalte finden sich im Landkreis Lüchow-Dannenberg mit nur 6,7%.

Dresden: Das italienische Restaurantkonzept L`Osteria eröffent ein Re-staurant mit rd. 650 qm auf 2 Ebenen in Dresden. Comfort vermittelte. Das Geschäftshaus, Wilsdruffer Straße 14-16, befindet sich auf der Achse zwischen der Toplage Prager Straße / Altmarkt und der histori-schen Altstadt, an der Frauenkirche. Weiterer Mieter im Objekt ist der Herrenausstatter Hirmer für große Größen. Vermie-ter und Eigentümer der Immobilie ist die Hirmer Immobilien GmbH & Co. KG. Die Eröffnung ist für den Sommer 2014 geplant. Das erste Restaurant eröff-nete L`Osteria im Jahr 1999 in Nürnberg.

Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: [email protected] Herausgeber: Werner Rohmert

Korrespondentin Köln: Christine Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz). Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage

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Viele junge Haushalte in München Foto: JLL

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