Der Handelsimmobilien Report Nr 153

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Liebe Leser, zwei Nachrichten sorgten in der vergangenen Woche für Aufmerk- samkeit. Zum einen wird berichtet, dass der Versender Otto Group über eine Minderheitsbeteiligung an der Schuhhandelskette Görtz verhandeln soll. Zum andern wurde bekannt, dass sich der Eigentümer der Modekette Bestseller, der Däne Anders Holch Povlsen, mit 10% am Online-Schuhhändler Zalando beteiligt hat. Auch wenn Otto und Görtz zu dem Thema noch nichts sagen, eine Kooperation beider Part- ner wäre betriebswirtschaftlich sicherlich sinnvoll. Interessant bei beiden Nachrichten ist aber, dass die Diskussionen über Online-Handel und Multichannel nun auch auf Unternehmens- ebene angekommen ist: „Click meets Brick“ könnte man diese Ver- bindungen auf „Neudeutsch“ nennen. Denn mit Blick auf die Erkennt- nis, dass der Einzelhandel mehrgleisig – also stationär und online – fahren muss, um seine Kundschaft zu halten oder auszuweiten, stellt sich die Frage, wie das wirtschaftliche bewerkstelligt werden kann? Denn bei gleichbleibendem Gewinn müssen zwei grundverschiedene Vertriebswege aufgebaut werden. Das gilt nicht nur für den stationä- ren Handel, der einen Versandhandel aufbauen muss, sondern auch für die Online-Händler, die reale Anlaufpunkte in den Fußgängerzo- nen schaffen (müssen). Das kann ein Unternehmen im wettbewerbsin- tensiven deutschen Einzelhandel an finanzielle Grenzen bringen. So ist es nur naheliegend, dass sich der stationäre Händler über die Kooperation mit einem großen Versender Zugang zur Versandinfra- struktur verschafft. Das gab es bereits vor dem Internet-Boom, etwa mit der Verbindung zwischen Otto und Obi. Und eine Verbindung Otto Group/Görtz hätte sicher gute Chancen, Zalando Paroli zu bieten. Aber auch für die reinen Online-Händler könnte der direkte Zugang zu einem eng geknüpften Filialnetz manches Problem lösen helfen. Denn die virtuelle Welt der Internethändler mündet irgendwann un- ausweichlich in der realen Welt des Einzelhandels. Nämlich dann, wenn die Jung-Kundschaft im Online-Shop genauso einkauft, wie im Geschäft, wo man unterschiedliche Modelle und Größen in der Kabi- ne anprobieren kann. Gekauft wird, was passt und gefällt. Der Rest wird zurück gehängt. Der Händler hat dadurch keine Zusatzkosten. Doch wenn die Kunden die gleichen Mengen online bestellen und den größten Teil zurückschicken, wird es für den Online-Händler teuer. Die Ware muss in Empfang genommen und neu verpackt werden. Das ist arbeitsintensiv. Dass dies ein Problem ist, lässt sich daran ablesen, dass Amazon Kunden, die überdurchschnittlich viel bestellen und viel zurückschicken, die Konten ge- sperrt hat. Denn wenn es stimmt, das jede Retoure 20 Euro kostet, dann wird dieses Kaufverhalten zum Verlustgeschäft. Nr. 153 vom 23.08.2013 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369 Editorial 1 Shopping-Center-Pipeline: Deutliche Zeichen der Erholung in Europa 2 CEE-Staaten: Konzentrationsprozesse trotz Entwicklungseuphorie 5 Mfi AG: Unibail-Rodamco hat in Deutschland langfristige Pläne 8 Das Interview: Mit mfi-Co-CEO Michel Dessolain: Wir müssen heute ein einzigartiges Erlebnis bieten 12 Sonae Sierra: Risikostreuung durch regionale Diversifizierung 14 Deutsche EuroShop: Anteilsverkauf von Center in Polen vor Abschluss 16 Hahn-Gruppe: Vorstand bekräftigt positiven Ausblick für 2013 17 Re-Urbanisierung (IV): Nahversorgung in der Altstadt von Regensburg 18 Frequenzzählung: Westenhellweg und Kaufingerstraße vorn 19 Impressum 21 Inhaltsverzeichnis Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin Partner des Handelsimmobilien Report Ihr direkter Weg zu uns!

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Cities, Center und Development zum Markt der Einzelhandelsimmobilien.

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Page 1: Der Handelsimmobilien Report Nr 153

Liebe Leser,

zwei Nachrichten sorgten in der vergangenen Woche für Aufmerk-samkeit. Zum einen wird berichtet, dass der Versender Otto Group über eine Minderheitsbeteiligung an der Schuhhandelskette Görtz verhandeln soll. Zum andern wurde bekannt, dass sich der Eigentümer der Modekette Bestseller, der Däne Anders Holch Povlsen, mit 10% am Online-Schuhhändler Zalando beteiligt hat. Auch wenn Otto und Görtz zu dem Thema noch nichts sagen, eine Kooperation beider Part-ner wäre betriebswirtschaftlich sicherlich sinnvoll.

Interessant bei beiden Nachrichten ist aber, dass die Diskussionen über Online-Handel und Multichannel nun auch auf Unternehmens-ebene angekommen ist: „Click meets Brick“ könnte man diese Ver-bindungen auf „Neudeutsch“ nennen. Denn mit Blick auf die Erkennt-nis, dass der Einzelhandel mehrgleisig – also stationär und online – fahren muss, um seine Kundschaft zu halten oder auszuweiten, stellt sich die Frage, wie das wirtschaftliche bewerkstelligt werden kann?

Denn bei gleichbleibendem Gewinn müssen zwei grundverschiedene Vertriebswege aufgebaut werden. Das gilt nicht nur für den stationä-ren Handel, der einen Versandhandel aufbauen muss, sondern auch für die Online-Händler, die reale Anlaufpunkte in den Fußgängerzo-nen schaffen (müssen). Das kann ein Unternehmen im wettbewerbsin-tensiven deutschen Einzelhandel an finanzielle Grenzen bringen.

So ist es nur naheliegend, dass sich der stationäre Händler über die Kooperation mit einem großen Versender Zugang zur Versandinfra-struktur verschafft. Das gab es bereits vor dem Internet-Boom, etwa mit der Verbindung zwischen Otto und Obi. Und eine Verbindung Otto Group/Görtz hätte sicher gute Chancen, Zalando Paroli zu bieten.

Aber auch für die reinen Online-Händler könnte der direkte Zugang zu einem eng geknüpften Filialnetz manches Problem lösen helfen. Denn die virtuelle Welt der Internethändler mündet irgendwann un-ausweichlich in der realen Welt des Einzelhandels. Nämlich dann, wenn die Jung-Kundschaft im Online-Shop genauso einkauft, wie im Geschäft, wo man unterschiedliche Modelle und Größen in der Kabi-ne anprobieren kann. Gekauft wird, was passt und gefällt. Der Rest wird zurück gehängt. Der Händler hat dadurch keine Zusatzkosten.

Doch wenn die Kunden die gleichen Mengen online bestellen und den größten Teil zurückschicken, wird es für den Online-Händler teuer. Die Ware muss in Empfang genommen und neu verpackt werden. Das ist arbeitsintensiv. Dass dies ein Problem ist, lässt sich daran ablesen,

dass Amazon Kunden, die überdurchschnittlich viel bestellen und viel zurückschicken, die Konten ge-sperrt hat. Denn wenn es stimmt, das jede Retoure 20 Euro kostet, dann wird dieses Kaufverhalten zum Verlustgeschäft.

Nr. 153 vom 23.08.2013

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Editorial 1

Shopping-Center-Pipeline: Deutliche Zeichen der Erholung in Europa

2

CEE-Staaten: Konzentrationsprozesse trotz Entwicklungseuphorie

5

Mfi AG: Unibail-Rodamco hat in Deutschland langfristige Pläne

8

Das Interview: Mit mfi-Co-CEO Michel Dessolain: Wir müssen heute ein einzigartiges Erlebnis bieten

12

Sonae Sierra: Risikostreuung durch regionale Diversifizierung

14

Deutsche EuroShop: Anteilsverkauf von Center in Polen vor Abschluss

16

Hahn-Gruppe: Vorstand bekräftigt positiven Ausblick für 2013

17

Re-Urbanisierung (IV): Nahversorgung in der Altstadt von Regensburg

18

Frequenzzählung: Westenhellweg und Kaufingerstraße vorn

19

Impressum 21

Inhaltsverzeichnis

Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Partner des Handelsimmobilien Report

Ihr direkter Weg zu uns!

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Handelsimmobilien Report Nr. 153

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vom 23.08.2018

Cities & Center & Developments

Shopping-Center-Pipeline

Deutliche Zeichen für eine Erholung in Europa Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die europäische Shopping-Center-Pipeline hat 2013 einen Rekordwert erreicht. Das zeigt, dass sich insbesondere in den „Emerging Markets“ die Lage seit Ausbruch der Finanzmarktkrise wieder etwas beruhigt hat. Neben Ländern wie die Türkei und Russ-land rückt auch die Ukraine in den Blick der Handelsimmobilien-Industrie. Aber auch in den Ländern Westeuropas wird fleißig entwickelt.

Wer ein attraktives Einzelhandelsangebot will, braucht dafür die passenden modernen Verkaufsflächen. Selbst in vielen deutschen Klein- und Mittelstädten sind die Geschäf-te oft nicht mehr zeitgemäß und zu klein. Noch mehr fehlen die passenden Verkaufsflä-chen in den schnell wachsenden Städten der südwesteuropäischen „Emerging Mar-kets“ und in Mittel- und Osteuropa, wo sich der Einzelhandel in der Staatsplanwirt-schaft nicht entwickeln konnte.

Der schnellste Weg, die Lücken zu schließen sind großflächige Shopping-Center, die mit ihrem Branchenmix gleich ein neues Stadtzentrum bieten. Das erklärt, warum die Center-Pipeline für die nächsten 3 Jahre gut gefüllt ist und vor allem in den Wachs-tumsmärkten viel gebaut wird. Nach Feststellung des Immobiliendienstleisters CBRE sind in Europa aktuell Shopping-Center „mit einer noch nie erreichten Gesamtfläche von 11,9 Mio. qm im Bau“. Das ist gemessen an der Pipeline des Jahres 2012 mit 7,2 Mio. qm ein Anstieg von 50%.

Dass sich die Projekte nicht gleichmäßig über die Länder Mittel- und Osteuropas (CEE-Staaten) verteilen, wie vor Ausbruch der Finanzmarktkrise 2008, zeigt, dass die Entwicklung in den früheren Hoffnungsmärkten inzwischen sehr unterschiedlich ver-läuft. An der Spitze der Rangliste, die der Immobiliendienstleister CBRE über die ak-tuelle Shopping-Center- Pipeline in Europa erstellt hat, finden sich nicht ohne Grund die Türkei und Russland.

Das Land am Bosporus hat sich relativ schnell von der Finanzmarktkrise erholt, hat eine schnell wachsende junge Bevölkerung, der Einzelhandel verzeichnete ein Umsatz-wachstum von 7,59% und das Land gehört mit einer Pro-Kopf-Verkaufsflächenausstattung von „nur“ 0,63 qm europaweit zu den Schlusslichtern, wie die Studie über die Schlüsseldaten des europäischen Einzelhandels von GfK-Geomarketing feststellte. Allerdings ist auch die Inflationsrate in der Türkei beacht-lich und der durchschnittliche Umsatz je qm ist mit 2 960 Euro eher moderat.

Mit insgesamt 3,7 Mio. qm Centerfläche führt die Türkei die Rangliste derzeit unange-fochten an. Dabei entstehen allein in der schnell wachsenden Metropole Istanbul, in der in wenigen Jahren ganze Stadtteile neu errichtet werden, allein 37 Einkaufszentren.

Geschäftsbetrieb von Max Bahr gesichert Die vorläufigen Insolvenz-verwalter der Max-Bahr-Baumärkte, Jens-Sören Schröder (für die 78 Be-standsmärkte) und Rechts-anwalt Christopher Sea-gon (für die 54 umgeflagg-ten ehemaligen Praktiker- Märkte), haben sich mit Lieferanten, Warenkredit-versicherer und andere Kreditgebern über die Fi-nanzierung der Warenbe-lieferung geeinigt. Die ers-ten Bestellungen sind von Max Bahr bereits ausge-führt worden. Grundlage dieser Einigung ist ein Mas-sekredit. Einzelheiten wur-den nicht genannt. „Der Geschäftsbetrieb von Max Bahr ist somit stabilisiert. Das ist eine wichtige Vor-aussetzung für einen er-folgreichen Investorenpro-

zess“, so Schröder und Seagon. Inzwischen haben demnach verschiedene strategische Investoren und Finanzinvestoren Interesse an einer Übernahme der Max-Bahr-Baumärkte und auch an vielen Praktiker-Baumärkten bekundet. Zu-vor hatte Seagon in glei-cher Weise den Geschäfts-betrieb von Praktiker gesi-chert.

Unternehmens News

Gut gefüllte Pipeline in Moskau Fotolia

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Cities & Center & Developments

Deshalb geht CBRE davon aus, dass die Türkei – mit Blick auf die künftigen Eröffnun-gen - vorerst der stärkste Markt im europäischen Raum bleiben wird.

In welcher Größenordnung hier Center entwickelt werden, zeigen die beiden Beispiele, des Axis Eyüp AVM mit 150 000 qm und das Yeni Istanbul mit 137 684 qm. Von den 1,5 Mio. qm Center-Flächen, die 2013 bereits fertig gestellt wurden, entfallen laut CBRE allein 60% auf die Türkei.

Welche Dynamik der russische Einzelhandel zuletzt entwickelt hat, zeigen die Zahlen der GfK-Geomarketing-Studie in beeindruckender Weise. Der Einzelhandelsumsatz wuchs um 9,94%. Mit einem Gesamtumsatz von 453 Mrd. Euro steht Russland euro-paweit an der Spitze vor Frankreich (418 Mrd. Euro) und Deutschland (410 Mrd. Euro) und mit einem qm-Umsatz von 4 771 Euro steht das Land europaweit auf Rang 12, weit vor Deutschland mit 3 470 Euro. Dabei rangiert Russland in punkto Flächen-ausstattung mit 0,66 qm am Ende der Rangliste, nur noch unterboten von der Türkei und Bulgarien mit je 0,63 qm sowie Rumänien mit 0,62 qm.

In Russland sind laut CBRE derzeit 2,88 Mio. qm im Bau. Das ist Platz 2 der Ranglis-te. Allerdings konzentrieren sich die Projektenwicklungen auch hier primär auf die gro-ßen Städte Moskau, St. Petersburg, Samara, Nischni Nowgorod und Jekaterin-burg. Vor allem in Moskau sollen in den nächsten 2 bis 3 Jahren 1,4 Mio. qm Ver-kaufsfläche neu auf den Markt kommen.

Jenseits der Euro-Krise und der Rezession in Euroland ist es in diesen Ländern nach Einschätzung von Karsten Burbach, Head of Retail bei CBRE Deutschland, die wachsende Mittelschicht, die Urbanisierung und vor allem die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Handelskonzepten, die die Entwicklungsdynamik bei Shopping-

Lebensmittelstudie in Leipzig läuft an 70 Studenten der Wirt-schaftsgeographie an der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg haben mit der Cima Beratung + Management GmbH vom 5. bis 17. August vor vielen Lebensmittelgeschäften im Stadtgebiet von Leipzig über 5 000 Passanten be-fragt. Nahezu alle Unter-nehmen aus der Branche haben der Befragung zuge-stimmt und sind an den Ergebnissen interessiert. Die Ergebnisse fließen in eine Masterarbeit zur Ent-wicklung des Lebensmittel-einzelhandels ein. Aus dem Käuferverhalten sollen Aus-sagen über die Lebensmit-telversorgung getroffen

werden.

Sonstiges

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Centern in Emerging Markets beflügeln: „Diese Handelskonzepte haben zum großen Teil Flächenanforderungen, denen der vorhandene Bestand in qualitativer und quantita-tiver Hinsicht nicht gerecht wird“, so Burbach.

Die Ukraine folgt mit 789 888 qm auf dem 3. Platz. Diese neuen Flächen machen laut CBRE 38% der im Land bereits bestehenden Shopping-Center-Fläche aus, erhöhen den Bestand in den nächsten Jahren also beträchtlich. Diese Wachstumsbestrebungen sind für den International Council of Shopping Centers (ICSC) Europe Grund ge-nug, das Augenmerk auf das Land zu richten und eine ICSC Lenkungsgruppe (Steering Group) Ukraine zu etablieren, mit dem Ziel, die wachsende Handelsimmobilien-Industrie zu unterstützen.

Außerdem unterstützt der ICSC eine Stadtentwicklungsausstellung am 14./15. Oktober im Palats Sportu in Kiew und möchte sich dafür einsetzen, dass die weltweite Organi-

sation auch in der Ukraine bekannt wird und Fuß fasst.

Auch in Polen, wo die Pro-Kopf-Ausstattung mit Verkaufsfläche bei 0,86 qm – also unter dem westeuropäi-schen Durchschnitt liegt – werden aktu-ell 750 467 qm neu gebaut. Selbst in Italien ist die Pro-jektpipeline trotz Schuldenkrise und

niedrigem Verbrauchervertrauen mit 665 779 qm noch gut gefüllt. Laut CBRE flaut die Bautätigkeit hier aber ab. Denn die Fertigstellung neuer Objekte verlangsamt sich und es gab im 1. Halbjahr 2013 kaum Neueröffnungen.

In Frankreich, wo die Verkaufsflächenausstattung bereits bei 1,21 qm pro Kopf liegt, sind laut CBRE noch 648 200 qm Shopping-Center-Fläche im Bau. Ein durchschnittli-cher qm-Umsatz von 5 432 Euro – das ist europaweit Platz 7 - zeigt indessen, dass eine gewisse Flächenausweitung für den französischen Einzelhandelsmarkt noch verkraftbar ist. In Spanien werden noch 469 000 qm gebaut, allerdings sind im 1. Halbjahr 2013 nur 38 000 qm neu auf den Markt gekommen. Im 2. Halbjahr werden nochmals 138 000 qm erwartet. Die Verkaufsflächenausstattung liegt in Spanien bei 1,10 qm pro Kopf, der qm-Umsatz mit 3 682 Euro im Mittelfeld.

Neuentwicklungen brauchen heute mehr Zeit In Deutschland, wo die Verkaufsflächenausstattung mit 1,44 qm pro Kopf - Platz 4 hinter Österreich, den Niederlanden und der Schweiz – sehr hoch ist, zeigt der durch-schnittliche qm-Umsatz von 3 470 Euro, dass der Wettbewerbsdruck groß und der Spielraum für Flächenausweitungen eng ist. Laut CBRE sind auch nur 118 600 qm im Bau, obwohl die Center-Dichte im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich ist. Hierzulande liegt der Schwerpunkt auf der Revitalisierung alter Einkaufszentren.

Auch wenn der Bau neuer Center in den nächsten 3 Jahren an Dynamik gewinnt, so stellt CBRE doch fest, das sich die Bedingungen gegenüber der Boomphase 2006/07 verändert haben. Projektentwicklungen benötigen bis zur Fertigstellung mehr Zeit.

Im Vorjahr wurden europaweit 100 Einkaufszentren mit einer Gesamtfläche von 3,44 Mio. qm eröffnet, 9% davon waren Erweiterungen bestehender Zentren. Neben der

GRR REM erwirbt die 15. Immobilie für ihren Fonds Die GRR Real Estate Ma-nagement GmbH (GRR REM) hat für ihren GRR German Retail Fund No.1 von der Ten Brinke-

Gruppe für rd. 10,6 Mio. Euro ein Nahversorgungs-zentrum mit 4 970 qm im nordrhein-westfälischen Alsdorf, in der Eschweiler Straße erworben, das Ende August 2013 eröffnen wird. Alsdorf hat rd. 45 000 Ein-wohner und befindet sich etwa 15 km nordöstlich von Aachen, unweit des Drei-länderecks Deutschland-Belgien-Niederlande. Mie-ter sind Edeka, dm, Aldi und eine Apotheke, die Laufzeit der Mietverträge beträgt 12 bis 15 Jahren. Das Zentrum bietet 180 Parkplätze. Der GRR Ger-man Retail Fund No.1 in-vestiert in Einzelhandelsim-mobilien mit Schwerpunkt Basic Retail – sprich: Ver-sorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs. Der An-teil des Lebensmitteleinzel-handels an den Mietein-nahmen soll bei ca 70% liegen. Der Fonds hat Ei-genkapitalzusagen deut-scher institutioneller Inves-toren von mehr als 100 Mio. Euro. Das Spezialson-dervermögen nach dem deutschen Investmentge-setz soll im Zeitraum von 2 bis 3 Jahren auf 300 Mio. Euro wachsen. Der Fonds investiert in Objekte mit einem Volumen von 3 bis 15 Mio. Euro. Namhafte Ankermieter aus dem Le-bensmitteleinzelhandel sind ein Muss.

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Shopping-Center-Fläche im Bau in qm1. Türkei 3.664.944 qm 12. Bulgarien 160.100 qm

2. Russland 2.884.992 qm 13. Tschech. Rep. 157.800 qm

3. Ukraine 789.888 qm 14. Deutschland 118.600 qm

4. Polen 750. 467 qm 15. Österreich 117.600 qm

5. Italien 665.779 qm 16. Schweden 100.000 qm

6. Frankreich 648.200 qm 17. Schweiz 96.200 qm

7. Spanien 476.216 qm 18. Kroatien 88.430 qm

8. Niederlande 302.500 qm 19. Dänemark 72.000 qm

9. Rumänien 246.255 qm 20. Slowakei 55.000 qm

10. GB 210.937 qm 21. Portugal 22.198 qm

11. Finnland 176.500 qm 22. Griechenland 12.200 qm

Quelle: CBRE

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Cities & Center & Developments

Türkei war damals noch Spanien der Markt mit den meisten Fertigstellungen. So befin-den sich hier auch die beiden bedeutendsten Shopping-Center-Eröffnungen 2012: Zum einen die Megamall in der Türkei und zum andern das spanische Puerto Venecia, bei dem es sich um den Ausbau eines bestehenden Retail Parks handelt.

Shopping-Center-Markt Mittel- und Osteuropa

Konzentrationsprozesse trotz Entwicklungseuphorie Leif Krägenau, Senior Consultant bei GfK GeoMarketing

Als sicherer Hafen für Investitionen in (Einzelhandels-)Immobilien bleibt Deutschland beliebt und solange das niedrige Zinsniveau stabil ist, werden auch die niedrigen An-fangs-renditen weiter akzeptiert und Core-Immobilien Mangelware bleiben. Zu den Investitions-Alternativen mit höheren Anfangsrenditen gehören Objekte oder Projekte in den CEE-Staaten (Mittel- und Osteuropa). Aber wie sieht die Situation dort aus? Dazu einige Streiflichter, die die Lage beschreiben.

Auf Grund seiner insgesamt soliden Wirtschaftsperspektiven ist der Immobilienmarkt in Polen inzwischen international strukturiert. Auch die sinkenden Anfangsrenditen zeigen, dass das Land inzwischen als stabile Alternative akzeptiert wird. Vor diesem Hintergrund differenziert sich der Einzel-handel und mit ihm die Einzelhandelsimmo-bilienszene immer stärker aus und bei einzelnen Objekten sollte die Zukunftsfähigkeit sehr genau überprüft werden.

Denn in manchen regionalen Märkten ist bereits zu erkennen, dass eine weitere Ver-

Bielefeld: Das Computer- und Videospiel Unterneh-men GameStop kommt nach Bielefeld. Das ameri-kanische Unternehmen öffnet voraussichtlich noch in diesem Sommer in der Bahnhofstraße 34. Vormie-ter des ca. 60 qm großen Geschäftes war Engbers. Lührmann Osnabrück vermittelte die Neuvermie-tung. GameStop ist mit über 250 Filialen, in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Toch-tergesellschaft der Ga-meStop Inc., der weltgröß-ten Einzelhandelskette für Computer- und Videospiele mit über 6.500 Stores in 15 Ländern. GameStop be-schäftigt weltweit über 45 000 Mitarbeiter.

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dichtung des Marktes zuerst die Shopping-Center resp. Einzelhandelslagen mit funktio-nalen Mängeln oder suboptimalen Standorten trifft. Einige der in den 1990er-Jahren in Stadtrandlage erbauten Center werden das künftig spüren. Positiv ist jedoch an-zumerken, dass in den Fokus vieler Entwickler inzwischen auch die kleineren Städte Polens gerückt sind. Hier werden vielerorts attraktive Fachmarktstandorte als „hybride Malls“ entwickelt und dabei Fehler der früheren Jahre vermieden.

Dass Polen im Fokus der großen internationalen Player steht, zeigen aber vor allem Transaktionen wie die Übernahme des Silesia City Center in Kattowitz durch ein Investo-renkonsortium unter Führung der Allianz, der Kauf des Manufaktura in Lodz durch Union Investment oder der Galeria Dominikanska in Breslau durch den Investor und Center-Manager Atrium.

Weitere Großprojekte sind noch im Bau bzw. in der Vorbereitung. Dazu gehören die Gale-ria Katowicka in Kattowitz des spanischen Outlet-Spezialisten Neinver und das Poznan City Center der ungarischen TriGranit-Gruppe, die beide jeweils am Hauptbahnhof

entstehen sowie das Lacina, das die französische Apsys-Gruppe gleichfalls in Poznan entwickelt und das von Mayland refurbished und erweiterte Centrum Wzgorze in Gdynia. Viel Bewegung bei den Projektentwicklern ist auch in Russland zu beobach-ten, auch wenn sich die etwas konservativere Anlageklientel hier noch eher abwartend zeigt. Getrieben von einem starken Wachstum im Einzelhandel, das die hohe Inflati-onsrate im Land noch deutlich übertrifft, ist eine Vielzahl von Projekten in der Pipeli-ne. Neben den „üblichen“ Projekten in der angesagten Metropole Moskau wie der Reu-tov Park, das Vodny Shopping-Center oder die Promenade Shopping sind auch in weiteren russischen Städten wie etwa in Saratov die TAU Gallery in der Umsetzung. Russland bleibt also ein spannendes und ein nachgefragtes Pflaster.

Fokussierung auf gute Lagen und führende Center Spannend ist auch die Frage, wie sich Kroatien nach dem Beitritt zur EU entwickeln wird? Denn nachdem auf- Grund der Rezession, des Flächenüberangebots und der schwachen Nachfrage in den vergangenen Jahren Centerprojekte eher verschoben oder ganz abgesagt wurden, hofft man im Rahmen der Zugehörigkeit zur EU nun auf Infra-strukturprojekte und ab 2014 – als Folge daraus – auf weitere positive wirtschaftliche Impulse. Mit Blick darauf ist die Frequenz in den führenden Shopping-Centern dem Vernehmen nach schon wieder deutlich gestiegen, während die schwächeren Markt--Teilnehmer davon nicht profitieren können.

Hier schließt sich auch der Kreis zu Polen: Sowohl in den stabilen - aber übersättigten - als auch in den eher schwächeren Märkten sind derzeit Konzentrationsprozesse auf die guten Lagen bzw. die führenden Shopping-Center zu beobachten, während sich bereits kleinere Unzulänglichkeiten im Konzept oder ein suboptimaler Standort negativ auswirken bzw. das Objekt angreifbar machen.

In Rumänien wird dies derzeit in verschiedenen Centern aus der Entwicklungsphase zwischen 2005 und 2008 sichtbar. Hier stehen teilweise ganze Centerbereiche plötzlich leer. Nicht zuletzt die damals ausgehandelten Sonderkündigungsrechte einiger Mieter, die mancher Entwickler in der damaligen Euphorie akzeptiert hatte, schlagen nun durch. Eine sehr präzise und ehrliche Prüfung der Markt- und Standortbedingung ist insofern auch all jenen anzuraten, die sich auf Neuland begeben wie etwa in Mazedo-nien oder anderen Ländern, deren Potenzial noch schwer einzuschätzen ist.

Solingen: Der Hofgarten Solingen, ein Joint-Venture-Projekt von Sonae Sierra und MAB Develop-ment, hat einen weiteren Meilenstein in der Vermie-tung erreicht. Das Projekt hat 6 neue Mietverträge abgeschlossen. Neu im Hofgarten Solingen sind die Einzelhändler Tom Tailor, TK Maxx, Roland Schuhe, Biber Apotheke, Jomar und Bozkurt sowie die Gastro-Anbieter Yellow River und La Luna. Dadurch steigt die Belegungsrate des neuen innerstädtischen Centers auf über 80% der vermiet-baren Gesamtfläche (Gross Lettable Area/GLA). Für weitere rd. 10% der Fläche sind die Verhandlungen im fortgeschrittenen Stadium. Am 24. Oktober 2013 wird

das neue Einkaufszentrum in Solingen seine Türen öffnen und mit 75 bekann-ten Marken das innerstädti-sche Handels- und Service-angebot stärken.

München: Die Only Sto-res Germany GmbH hat sich einen Mietvertrag für einen Laden in München, Neuhauser Straße 5, mit 600 qm Fläche gesichert. Vermieter ist die Inka Ar-cade GmbH & Co. KG. Comfort München vermittelte den Mietvertrag. Only Stores Germany ist eine Tochter des dänischen Textileinzelhandelskon-zerns Bestseller, eines der größten Bekleidungsunter-nehmen Europas.

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Cities & Center & Developments

Mfi – management für immobilien AG

Unibail-Rodamco hat in Deutschland langfristige Pläne Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Der Shopping-Center-Entwickler mfi AG hat in den vergangenen 3 Jahren einen gro-ßen Wandlungsprozess durchlaufen: Vom Essener Familienunternehmen zum Bestand-teil von Europas größtem, börsennotierten Immobilien-Unternehmen Unibail- Rodam-co mit Sitz in Paris und Shopping-Centern ein 12 Ländern Europas. Die Frage ist: Welchen Kurs steuern mfi und Unibail-Rodamco auf dem deutschen Markt?

Seit Ausbruch der Finanzmarktkrise im Herbst 2008 ist für die Immobilienbranche die Finanzierung das zentrale Thema. Das bekam die mfi – managment für immobilien

AG 2009 zu spüren, als der Entwickler für das ambitio-nierte Shopping-Center-Projekt „Höfe am Brühl“ in Leipzig einen Investor suchen musste – und schließlich in der Eurohypo fand. Die Refinanzierung von 170 Mio. Euro 4 Jahre später zu je einem Drittel durch die Deut-sche Hypothekenbank, die Deutsche Pfandbriefbank und die Helaba war dagegen kein Problem mehr.

„Über die Finanzierung unseres Wachstums müssen wir uns keine Sorgen machen“, konstatiert denn auch Karl Reinitzhuber (Foto: mfi), der als Co-CEO seit April 2013 mit seinem französischen Kollegen Michel Dessolain in Essen die Geschicke des Center-Spezialisten leitet. Mit dem französisch-niederländischen Shopping-Center-Spezialisten Unibail-Rodamco im Rücken, hat sich die Lage der mfi seit 2009 grundlegende geändert.

Mit 82 Shopping-Centern im Bestand, einem Portfolio im Wert von 30,5 Mrd. Euro (Stand: 1. Halbjahr 2013) und einer Shopping-Center-Pipeline im Volumen von rund 7 Mrd. Euro ist der am Euro Stoxx 50 notierte REIT Europas größtes börsennotiertes Immobilien-Unternehmen. Die Bonität lässt sich laut Reinitzhuber auch daran ablesen, dass Unibail-Rodamco im Juni eine Unternehmensanleihe im Gesamtvolumen von 700 Mio. Euro zu einem Zins von nur 2,5% am Markt platzieren konnte. Nach Unterneh-mensangaben war die Anleihe 1,6fach überzeichnet.

Nachdem der französisch-niederländische REIT und Shopping-Center-Spezialist mit Sitz in Paris im Juni 2012 vom damaligen Mehrheitsgesellschafter Perella Weinberg Real Estate Fund I (PWREF) eine maßgebliche Beteiligung an der mfi erworben hat, nimmt ein Jahr später die neue mfi-Strategie Konturen an. „Durch die Partnerschaft mit Unibail-Rodamco ist das Geschäft klar defi-niert worden“, so Reinitzhuber. Der Fokus liegt auf dominanten attraktiven Shopping-Centern ab 40 000 qm bzw. mit 35 000 qm plus Gastronomie-Fläche. Weitere Kriterien für Übernah-me-Objekte sind 6 Mio. Besucher pro Jahr und 400 000 Menschen im Einzugsgebiet.

Laut Reinutzhuber erfüllen alle 6 Shopping-Center, die die mfi im Bestand hält, diese Kriterien. Das gilt besonders für den Ruhr Park in Bochum mit seinen über 100 000 qm, an dem sich Unibail-Rodamco 2012 im Zuge der mfi-Beteiligung gleich selbst mit 50% beteiligt hatte. Und auch die Gropius Passagen in Berlin sowie das Paunsdorf Center bei Leipzig gehören in diese Kategorie. Auch wenn das Gros der deutschen Shopping-Center kleiner ist und im Zuge der Ausrichtung auf den Standort Innenstadt neue Center kleiner werden, so sieht Reinitzhuber in der Größenklasse mit mehr als

Berlin: Die Deka Immobi-lien GmbH hat von der deutschen Objektgesell-schaft HAVIKA Lofthaus-Development GmbH Gruppe die Büro- und Ein-zelhandelsimmobilie „Edisonhöfe“ in Berlin gekauft. Die Immobilie geht in den Bestand des Offe-nen Immobilien-Publikumsfonds WestIn-vest ImmoValue über, der sich nur an institutionelle Investoren richtet. Die Ge-samtmietfläche des aus insgesamt 6 miteinander verbundenen Einzelgebäu-den bestehenden Ge-schäftshauses beträgt rd. 27 500 qm. Davon entfallen rd. 22 000 qm auf Büroflä-chen, 2 900 qm auf Einzel-handels-, Gastronomie-, Ausstellungsflächen und 1 300 qm auf Lager- und 1 000 qm auf Wohnflächen. Das vollständig vermietete Gebäudeensemble setzt sich aus den ursprüngli-chen Industriegebäuden „Fabrikhöfe“ und dem 2012 fertig gestellten Gebäude-teil „Torhaus“ zusammen. Benannt nach der ersten Glühlampenfabrik „Deutsche Edison Gesell-schaft“ ist das Geschäfts-haus durch Bauteile aus dem Jahr 1880 historisch geprägt.

Braunschweig: Ein Pro-jektierer aus Hannover hat ein Büro- und Geschäfts-haus mit einer Gesamtnutz-fläche von 6 000 qm in Braunschweig erworben. Die Immobilie in der „Neue Straße 20“ verfügt über 4 500 qm Büro- und 1 500 qm Einzelhandelsfläche. Verkäufer ist die Fortress Germany Asset Manage-ment GmbH. Beratend und vermittelnd tätig war Engel & Völkers Commercial Braunschweig.

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100 000 qm hierzulande doch etwa 20 Objekte, die interessant sind. Und da Unibail-Rodamco in Deutschland auf eine langfristige und nachhaltige Strategie setzt, bringt das Unternehmen die Geduld mit, auf die richtige Gelegenheit zu warten. „Man muss geduldig sein“, so Reinitzhuber. Dass es sich bei den großen Einkaufszentren durch-weg um alte Objekte handelt, zeigt, dass der französisch-niederländische Konzern in Deutschland mit der mfi auch auf das Thema Revitalisierung setzt – meist unter einem Leitthema. Beim offenen Ruhr Park ist es mit Blick auf die Bezeichnung „Park“ die Neugestaltung mit viel Grün mit Blumen und Bäumen. Beim Paunsdorf Center steht das Thema Event, Sport und Erlebnis im Vordergrund.

Auch die von der mfi selbst entwickelten Center wie die Pasing Arcaden, die Höfe am Brühl und die Gera Arcaden, die das Unternehmen jetzt im Bestand hält, erfüllen laut Reinitzhuber die Anforderungen. Das gilt auch für die aktuellen Neuentwicklung Mönchengladbach Arcaden und Osnabrück Arcaden, die mfi gleichfalls in den Be-stand nehmen wird. Nur die Recklinghausen Arcaden unterschreiten mit 27 700 qm die Norm. Hier hatte die Normenkontroll-Klage einer Nachbarstadt den Spielraum bei der Verkaufsfläche eingegrenzt.

Das Beispiel Mönchengladbach Arcaden in der gleichnamigen Mittelstadt mit knapp 258 000 Einwohnern zeigt laut Reinitzhuber, wo die mfi – außerhalb der großen Shop-ping-Metropolen – noch Chancen sieht. Aus seiner Sicht gibt es noch etwa 30 Städte in dieser Kategorie, in denen noch größere Einkaufszentren entwickelt werden könnten. Denn die 1. Säule, auf der die mfi-Strategie ruht, ist „starkes Wachstum durch Projekt-entwicklung“. Auch hier ist das „Suchraster“ nach den Worten des mfi-CEOs langfris-tig ausgerichtet: „Es muss wirtschaftlich passen.“ Das Unternehmen will auf mittlere

Neue Food-Lounge in Königsbau Passagen In den Königsbau Passa-gen Stuttgart wurde nach 6 Monaten Umbauarbeiten eine neue Food Lounge eröffnet. Das von der ECE geführte Center hat damit eine neue kulinarische Att-raktion, die in ihrer Vielfalt einzigartig in Stuttgarts Mitte ist. Auf 1 200 qm kön-nen die Gäste zwischen 13 verschiedenen Gastrono-mie-Angeboten und Gerich-ten aus aller Welt wählen. Die ECE hat mit dem Ge-neralunternehmer Züblin einen echten Food Court realisiert: Der Sitz- und Essbereich ist in der Mitte der Lounge platziert und nicht an die einzelnen An-bieter gebunden.

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Sicht bei den Projekten einen zweistelligen IRR (Internal Rate of Return) Erreichen. Die 2. Säule bildet die „Revitalisierung der älteren mfi-Bestandsobjekte“, die an die Ansprüche der heutigen Center-Generation angepasst werden müssen. Das heißt, mehr Aufenthaltsqualität, mehr Erlebnis und mehr Gastronomie. Hier hat Unibail-Rodamco ein neues Konzept mit dem Namen „The Dining Experience“ entwickelt, das mehr Raum für Restaurants der unterschiedlichen Kategorien vorsieht. Bei neuen Einkaufs-zentren wie den Mönchengladbach Arcaden stehen – als Kontrapunkt zum nüchternen Online-Kauf - Emotionen und Erlebnis ohnehin im Mittelpunkt.

Bei Neuentwicklungen setzt mfi laut Reinitzhuber auf die umfangreichen Befragun-gen von Kunden und Nicht-Kunden auch im Rahmen von Fokus-Gruppen durch ein

Marktforschungsunterneh-men, um die Wünsche der künftigen Besucher zu er-mitteln. Die Umfrage für die Mönchengladbach Ar-caden ergab beispielsweise, dass sich die Kunden im Center zu Hause fühlen wollen. Mit Farben, Geräu-schen, Architektur, Gastro-nomie und Events sollen die 5 Sinne der Besucher angesprochen werden.

Die 3. Säule der mfi-Strategie ist die Arbeit mit den 20 Shopping-Centern, die mfi im Auftrag Dritter ma-nagt und vermietet – das Drittgeschäft. Zu den Eigentümern gehören der kanadische Pensionsfonds Ivanhoe Cambridge, Union Investment, der US-Pensionsfonds für Lehrer TIAA CREF und die Commerz Real. Hier geht es darum, das Wertsteige-rungs-Potenzial der Center zu heben. Mfi hat aber auch Interesse daran, sich als Koo-perations- oder Beteiligungspartner zu engagieren. Wichtig ist aus Reinitzhubers Sicht vor allem, dass die mfi heute mit fast 30 Shopping-Centern „under Management“ eine Größe erreicht hat, die ihr bei den Mietern größeres Gewicht verleiht.

Wichtige gesellschaftsrechtliche Weichenstellung Durch den Verbund mit Unibail-Rodamco haben die Essener zudem besseren Zugang zu internationalen „Premium-Mietern“. Hilfreich ist dabei, dass für internationale Han-delsmarken Deutschland derzeit der angesagte Zielmarkt ist, wie Untersuchungen des Immobiliendienstleisters CBRE ergaben.

Last not least geht es bei der 4. Säule der mfi-Strategie darum, die internen Prozesse an die professionellen Strukturen von Unibail-Rodamco anzugleichen. Dass die Zusam-menführung von Unternehmen mit so unterschiedlichen Kulturen – hier das Familien-unternehmen, dort der börsennotierte französisch geprägte REIT – nicht ohne Rei-bungsverluste abläuft, lässt sich an den Veränderungen im mfi-Vorstand ablesen. So dürfte das Korsett für Ex-Vorstandschef Matthias Böning unter Ägide des Großkon-zerns zu eng geworden sein. Im April hatte er sein Amt niedergelegt. Das gleiche dürf-te für mfi-Vermietungs-Vorstand Marcus Hüttermann gelten.

Eine wichtige gesellschaftsrechtliche Weichenstellung steht im kommenden Jahr an. Denn zum 1. Juli 2014 hat der Mitgesellschafter Perella Weinberg Real Estate Fund I (PWREF) die Option, die restliche Beteiligung von 49% an der mfi Holding zu ei-nem festgesetzten Preis an Unibail Rodamco zu veräußern. Zur Erinnerung: Im Som-mer 2010 hatte der PWREF über Kapitalerhöhungen die Mehrheit an der mfi AG über-nommen und im Juni 2012 eine 51%ige Beteiligung an der mfi-Holding, die wiederum

ECE managt künftig den Park Vera in Ankara Die Hamburger ECE wird das Management und die Vermietung des im Bau befindlichen Park Vera Shopping-Center in Anka-ra übernehmen. Der Bau des Park Vera begann im Jahr 2012. Auf 4 Ebenen wird das Shopping-Center auf einer Mietfläche von 40 000 qm ca. 100 Fachge-schäften sowie einen Food-Court mit zahlreichen Ca-fés und Restaurants Platz bieten. Die Eröffnung ist im Frühjahr 2014 geplant. Das Center bietet außerdem 2 500 Parkplätze. Der In-vestor ist die Gesellschaft Baskent A.S. Die Eigentü-mer von Baskent A.S. sind als Teilhaber der A1 Grup auch Investoren des Acity Shopping-Centers, dessen Management die ECE kürz-

lich gleichfalls übernom-men hat.

Essen: Eine Privatperson hat von einer weiteren Pri-vatperson ein Wohn- und Geschäftshaus in der Bar-thel-Bruyn-Straße in Es-sen-Holsterhausen mit ei-ner Gesamtnutzfläche von ca. 675 qm erworben. Da-von entfallen 370 qm auf Gewerbeflächen. Engel & Völkers Commercial Essen vermittelte

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Revitalisierungsprojekt Ruhr Park Bild: mfi AG

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90,4% an mfi direkt hält, an Unibail-Rodamco weiter verkauft. Perella kann seine mfi-Beteiligung auch an Dritte verkaufen. Derzeit hält Unibail Rodmaco an der mfi direkt mit 47% den größten Anteil, PWREF hält 45% und der mfi-Gründer Roger Weiss die restlichen 8%.

Das Interview

„Wir müssen heute ein einzigartiges Erlebnis bieten“ Gespräch mit Michel Dessolain, CO-CEO der mfi – management für Immobilien AG über die Allianz zwischen Unibail-Rodamco und dem Essener Shopping-Center-Spezialisten sowie die Perspektiven in Deutschland.

Handelsimmobilien Report: Was kann die mfi AG von französi-schen Shopping-Centern lernen?

Michel Dessolain: Unibail-Rodamco ist als pan-europäisches Un-ternehmen in 12 Ländern aktiv - von Spanien über Skandinavien und Österreich bis nach Polen. Aber es ist auch wahr, dass wir in Frankreich mehr als 50% unseres Ergebnisses erzielen. Die Struktur des Shopping-Center-Marktes ist in Frankreich sehr breit und reicht von kleineren Objekten bis zu Top-Einkaufszentren in den guten Lagen der größten französischen Städte. Unibail-Rodamco ist auf die zweite Shopping-Center-Kategorie fokussiert.

Denn es ist von elementarer Bedeutung, sich auf Einkaufszentren zu konzentrieren, die großes Potenzial haben.

Mit Blick auf den aktuellen Strukturwandel ist es nun wichtig, zu verstehen, wie sich die Konsumgewohnheiten verändert haben. Shopping-Center müssen sich zu Plätzen entwickeln, an denen es nicht darum geht, den Bedarf der Kunden zu decken, sondern Wünsche zu erfüllen. Innovation und Differenzierung sind der Schlüssel zum Erfolg, die Schaffung eines denkwürdigen und vergnüglichen Einkaufserlebnisses für die Be-sucher. Überall in Europa arbeitet Unibail-Rodamco hart daran, dies zu erreichen durch das Ambiente seiner Malls, die Qualität des Branchenmix, die Events und den Service für die Kunden.

HIR: Wie ist die Lage auf dem französischen Markt. Nach der jüngsten Untersuchung von GfK ist das Verbrauchervertrauen in Frankreich nicht gut.

Dessolain: Wir leben in herausfordernden Zeiten, nicht nur für Frankreich, sondern für ganz Europa. In Frankreich beeinflusst die schwache Entwicklung des BIP in Verbin-dung mit der wachsenden Arbeitslosigkeit, die 2013 einen Rekordwert erreichte, das Verbrauchervertrauen. Gleichwohl sind nach Erkenntnis des nationalen statistischen Amtes INSEE erste positive Anzeichen für eine Erholung zu erkennen. Das Verbrau-chervertrauen in Frankreich hat sich im Juli verbessert.

HIR: Wie können sich Unternehmen dem Negativ-Trend entziehen?

Dessolain: Mit der richtigen Strategie kann sich ein Unternehmen von solchen nationa-len Trends abkoppeln. Die Konsumenten geben weiterhin Geld aus, sind aber an-spruchsvoller und die richtige Strategie besteht heute darin, ihre Erwartungen noch zu übertreffen. Trotz der makroökonomischen Herausforderungen und der ungünstigen Wetterbedingungen im Frühjahr lagen die Einzelhandelsumsätze der Mieter in Unibail-Rodamco-Shopping-Centern bislang über dem Durchschnitt des französischen Einzel-handels. Das zeigt, dass es auch unter schwierigen Bedingungen Chancen gibt. Wichtig ist es aber, den Kunden ein einzigartiges Erlebnis zu bieten.

HIR: Welche Chancen sieht Unibail-Rodamco in Deutschland? Welche Rolle spielt das Land in der Unternehmensstrategie?

Wechsel bei der MEC Center-Management Die MEC Metro-ECE Cen-termanagement GmbH & Co. KG hat zum 1. August

2 Führungs-positionen aus den ei-genen Rei-hen neu be-setzt. So übernimmt Falk Deck-stein (35), die Leitung

der Vermietungsabteilung bei der MEC. Der gebürtige Baden-Württemberger ist kurz nach der Unterneh-mensgründung im Dezem-ber 2011 von der ECE zur MEC gestoßen. Zuletzt betreute er als Leasing-Manager bundesweit 11 Center und war u. a. für die erfolgreiche Vermietung des Ostsee Park Rostock und des Indupark Center Dortmund verantwortlich. Deckstein war zuvor bei der AXA Versicherung AG und beim Maklerunterneh-men Lutz-Finanz GmbH & Co. KG, von 2001 bis 2008

als Partner und Mitgesell-schafter. 2009 kam er zur ECE. Pe-ter Otting (51) wird neu-er Center-Manager für das Indupark

Center Dortmund, Mercator Center Duisburg sowie des Kronenberg Center in Es-sen, das im Herbst dieses Jahres eröffnet wird. Otting war zuletzt Center-Manager im Stern Center Sindelfingen und im Suma Center München. Von 1998 bis 2011 war er u.a.für die ITG Düsseldorf, die Secur und die SEC Multi Deve-lopment tätig. Im Jahr 2011 kam er als Center-Manager zur MEC.

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Dessolain: Es ist kein Geheimnis: Deutschland ist einer der attraktivsten Märkte in Europa. Die starken Fundamentaldaten werden dafür sorgen, dass die Gehälter und die Konsumausgaben weiter steigen und - ironischerweise - hat Deutschland europaweit die geringste Shopping-Center-Dichte. Die Gründe für Unibail-Rodamco, in diesen Markt zu gehen, sind damit klar. Der nächste Schritt bestand darin, die richtige Gele-genheit – das ist die Partnerschaft mit der mfi – zu finden. Für Unibail-Rodamco ist das eine der signifikantesten Transaktionen und ein Grundstein der Wachstumsstrategie.

HIR: Worin genau bestehen die Vorteile?

Mit dieser wichtigen Transaktion gewinnt Unibail-Rodamco Zugang zu mehr als 500 talentierten Profis und durch die Übernahme bestehender Shopping-Center sowie wei-terer Projektentwicklungen in Westdeutschland gewinnt das Unternehmen einen beach-tlichen Anteil am gesamtdeutschen Markt. Die 20 Shopping-Center, die mfi für Dritte managt, sind eine weitere wichtige Wachstumsquelle.

Die Übernahme der mfi wird dazu beitragen, das bereits beachtliche Shopping-Center-Porfolio der Gruppe in Europa zu diversifizieren und zu stärken. Die mfi wird von un-serem Know-how und unseren wegweisenden Innovationen wie das 4-Star-Label, die markanten Ladenfronten, unser Gastronomiekonzept The Dining Experience und die Kontakte zu internationalen Premium-Einzehändlern profitieren.

HIR: Wie sieht Unibail-Rodmaco den europäischen Shopping-Center-Markt? Wo gibt es noch Chancen?

Hagen: Die Mode-Kette Hennes & Mauritz hat ih-ren Mietvertrag in der Vol-me Galerie in Hagen nach Mitteilung der SEB Asset-management vorzeitig bis zum Jahr 2022 verlängert. In diesem Zusammenhang vergrößert die Modekette ihre Verkaufsfläche auf 2 400 qm. Der Vertrag be-inhaltet zudem die Option auf eine Verlängerung um insgesamt 20 Jahre. Zu-dem feierte der Schuhan-bieter Jumex seine Eröff-nung auf 580 qm. Der Miet-vertrag läuft über 5 Jahre. Die Revitalisierung der Vol-me Galerie beginnt im Herbst 2013. Abriss und Neubau der benachbarten ehemaligen Horten-Filiale soll 2015 beginnen.

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Handelsimmobilie braucht Handelswissen.

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Dessolain: Unibail-Rodamco ist opportunistisch eingestellt. Unser Ziel ist es, zum richtigen Zeitpunkt in die richtigen Märkte zu investieren. Deutschland war eine wichtige Transaktion für die Gruppe. Wir sind in den meisten Regionen, in denen wir aktiv sind, Marktführer und investieren nur in Top-Immobilien an Top-Standorten.

Sonae Sierra

Risikostreuung durch regionale Diversifizierung Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Der portugiesische Shopping-Center-Spezialist Sonae Sierra erzielte im 1. Halbjahr 2013 einen Nettogewinn von 29,5 Mio. Euro, 7% weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund für den Rückgang ist der Ver-kauf der Münster Arkaden in Deutschland sowie die Beteili-gungen an 3 nicht-strategischen Einkaufszentren in Brasilien im Rahmen einer „Kapitalrückgewinnungsstrategie“. Bei sei-ner Strategie der regionalen Diversifizierung sieht CEO Fer-nando Guedes de Oliveira weitere Fortschritte.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging nach Unternehmensangaben in den ersten 6 Mo-naten um 2% auf 56,4 Mio. Euro zurück. Dass unter dem Strich ein Verlust von 4,6 Mio. Euro stand, ist auf die Anpas-sung der Marktwerte bei europäischen Shopping-Centern des

Sonae-Sierra-Portfolios – insbesondere in den Krisenländern Portugal und Spanien - zurück zuführen. Sonae Sierra hält weltweit 48 Shopping-Center im Bestand.

Die Wertanpassung schlug mit einem Betrag von -37,6 Mio. Euro zu Buche. Bei einem Immobilienunternehmen, das nach den IAS/IFRS bilanziert, ist diese Ermittlung des „Fair Value“, also des aktuellen Marktwerts, jedoch nur eine buchhalterische Größe, da sie nur ertragswirksam würde, wenn die Immobilien tatsächlich verkauft würden. Gleichwohl ist der Wert ein Indiz für das Risiko, das für den Shopping-Center-Spezialisten auf den südeuropäischen Märkten besteht. Einen starken regionalen Aus-gleich hat Sonae Sierra seit 2000 mit der Expansion im wachstumsstarken brasiliani-schen Markt geschaffen. Auch wenn die Wertsteigerungen in Brasilien die Schwäche auf den europäischen Märkten nicht ganz kompensieren konnte.

Weiterer Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts Im Zuge seiner Diversifizierungsstrategie setzt das Unternehmen zudem auf den Aus-bau des Dienstleistungsgeschäfts u.a. in den nordafrikanischen Wachstumsmärkten Marokko und Algerien sowie in Kolumbien. So wurden im 1. Halbjahr 2013 insge-samt 21 neue Verträge im Wert von 4,7 Mio. Euro abgeschlossen, davon 11 im Bereich Shopping-Center-Entwicklung und 10 Verwaltungs- und/oder Leasingverträge, insbe-sondere in Nordafrika. Ein weiterer wichtiger Markt für Sonae Sierra ist Deutschland. Hier wird im Oktober der Hofgarten Solingen eröffnet.

Dass sich die Rezession in Portugal und Spanien sowie die harten Sparmaßnahmen der Regierungen auch auf die Einzelhandelsumsätze der Mieter in den von Sonae Sierra gemanagten Shopping-Centern niedergeschlagen haben, liegt auf der Hand. Die Erlöse gingen laut Halbjahresbericht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,5% zurück. Der Rückgang fiel aber geringer aus als der durchschnittliche Erlösrückgang in den meisten südeuropäischen Ländern. Dagegen stiegen die Umsätze der Mieter in den bra-silianischen Centern in lokaler Währung um 4,2%.

Fernando Guedes de Oliveira, CEO von Sonae Sierra, ist überzeugt, dass mit dieser Strategie der regionalen Diversifizierung ein nachhaltiger Weg gefunden wurde, die

Hamburg/Wachtberg: Henderson Global Inves-tors hat aus dem Portfolio eines für institutionelle In-vestoren verwalteten Im-mobilienfonds 2 Objekte veräußert. Dabei handelt es sich zum einen um eine Einzelhandels- und Wohn-immobilie in Hamburg mit einer Mietfläche von knapp 3 400 qm im Stadtteil Jen-feld. Die Immobilie besteht aus einem Einzelhandels-markt, der von Netto ge-nutzt wird und einem zwei-ten Gebäudeteil mit Einzel-handelsflächen sowie 24 Wohnungen. Käufer ist die Alstertreu Immobilienge-sellschaft mbH aus Ham-burg. Das Fachmarktzent-rum in Wachtberg (11 700 qm) wurde an einen Fonds der Hahn-Gruppe verkauft.

„Wir haben mit den Veräu-ßerungen jeweils einen attraktiven Exit für unsere Investoren realisiert“, erläu-tert Timothy Horrocks, Head of Germany bei Henderson Global Inves-tors (Property).

Krefeld: Eine Privatperson hat ein Wohn- und Ge-schäftshaus in der Rhein-straße in der Krefelder In-nenstadt an der Ecke zur Königstraße, Höhe Ostwall von einer Privatperson er-worben. Engels & Völkers Krefeld vermittelte.

F. G. de Oliveira

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Risiken für das Unternehmen weiter zu begrenzen bzw. auszugleichen. Gleichzeitig will Sonae Sierra alles daran setzen, den Wert seiner Shopping-Center in den südeuro-päischen Märkten weiter zu steigern. Dazu gehört es auch, interessante neue Handels-marken für die Center zu gewinnen.

Für das portugiesische Center AlgarveShopping konnten nach Unternehmensangaben etwa C&A sowie H&M als neue Mieter gewonnen werden. Beide sind erstmals an der Algarve vertreten. Ein weiterer Lichtblick ist, dass sich die Entwicklung in Portugal und Spanien laut Sonae Sierra seit Ende 2012 leicht verbessert hat. Im 2. Quartal ermit-telte die europäische Statistikbehörde Eurostat für Portugal sogar ein Wirtschafts-wachstum (BIP) von 1,1%. Neben dem Hofgarten Solingen plant Sonae Sierra im 4. Quartal 2013 noch die Eröffnung des Passeio das Águas Shopping in Goiânia im bra-silianischen Bundesstaat Goiás mit 277 Geschäften auf 80 000 qm.

Deutsche EuroShop AG

Anteilsverkauf von Center in Polen vor Abschluss HIR DÜSSELDORF. Die Übernahme des Herold-Centers in Norderstedt im Vorjahr sowie die Erhöhung der Beteiligung an der Altmarkt Galerie in Dresden Ende April auf 100% haben nach den Worten von Vorstandssprecher Claus-Matthias Böge ganz wesentlich dazu beigetragen, dass der börsennotierte Shopping-Center-Investor Deut-sche EuroShop AG im 1. Halbjahr 2013 den Umsatz um 14% auf 88,8 Mio. Euro, das Nettobetriebsergebnis um 16% auf 80,2 Mio. Euro und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 15 % auf 77,2 Mio. Euro steigern konnte.

Auf dieser Grundlage hält der Vorstand an seiner Ergebnis-Prognose für das Gesamt-jahr 2013 fest und stellt den Aktionären für dieses Jahr eine Dividende von mindes-tens 1,20 Euro in Aussicht. Für das Gesamtjahr 2013 erwartet der Vorstand einen Umsatz von 170 bis 173 Mio. Euro. Dass dieser Wert unter dem Vorjahresumsatz liegt, hatte die Deutsche Euroshop bereits bei frühe-rer Gelegenheit mit der Umstellung der Bilanzie-

rung von „Gemeinschaftsunternehmen“ auf „At-equity“ begründet. Unter vergleichba-ren Bedingungen soll der Umsatz 2013 demnach um 9% und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 13% auf 148 Mio. - 151 Mio. Euro steigen. Beim Vorsteuerer-gebnis wird ein Plus von 18% auf 112 - 115 Mio. Euro erwartet. Zur weiteren Ergeb-nissteigerung dürfte in diesem Jahr auch der Verkauf der 33,33%igen Beteiligung am polnischen Einkaufszentrum Galeria Dominikanska in Breslau beitragen. Vorstands-sprecher Böge rechnet in den kommenden Wochen mit dem endgültigen Abschluss der Transaktion. Nach den Übernahmen des Vorjahres betreibt die Deutsche EuroShop derzeit 20 Shopping-Center in Deutschland, Österreich, Polen und Ungarn

Im 1. Halbjahr konnte das Unternehmen sein Ergebnis vor Steuern (Ebt) und vor Be-wertung um 11% auf 54,6 Mio. Euro steigern. Das Konzernergebnis stieg um 28% von 32,6 Mio. auf 41,8 Mio. Euro und das Ergebnis je Aktie von 0,63 auf 0,77 Euro. Die EPRA Earnings je Aktie, d.h. das um Bewertungseffekte bereinigte Ergebnis, stieg nach Unternehmensangaben von 0,65 auf 0,83 Euro je Aktie.

Bonn: Eine Familie aus Bonn hat von einem priva-ter Kapitalanleger aus

Aschaffenburg ein Ge-schäftshaus in der Bonner Fußgängerzone, Sernstra-ße 22, gekauft. City Jung Immobilien Essen hat den Deal vermittelt. wurde nachstehendes Geschäfts-haus verkauft. Die Flächen im Erdgeschoss beträgt ca. 95 qm zzgl. Nebenflächen in den oberen Etagen. In dem Geschäftshaus befin-det sich derzeit der Einzel-handelsmieter „phantasie“, der Wohnaccessoires und Geschenkartikel anbietet. Die Nettomieteinnahmen werden mit 60 000 Euro pro Jahr beziffert.

ICSC ruft neues Forum ins Leben

Der International Council of Shopping Centers (ICSC) will in diesem Herbst ein neues Forum ins Leben rufen. Ziel ist es, Experten aus dem Be-reich Shopping Centre Re-search und Experten aus dem Bereich Retail Asset Management zusammen-zubringen, um über die Zukunft der Shopping-Center-Industrie zu disku-tieren. Das „Retail Strat-egy und Trend Forum” wird erstmals am 28./29. November in Prag stattfin-den und wird sich mit den Werten in einer sich weiter entwickelten Einzelhan-delswelt befassen.

Herold-Center in Norderstedt Foto: ECE

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Hahn-Gruppe

Vorstand bekräftigt seinen positiven Ausblick für 2013 Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Für das Gesamtjahr 2013 hält Michael Hahn, Vorstandsvorsitzender der HAHN-Immobilien-Beteiligungs AG in Bergisch Gladbach an seiner Gewinnprognose fest: Das Ergebnis nach Steuern erwartet er in einer Bandbreite zwischen 2 und 3 Mio. Eu-ro. Voraussetzung für diese Jahresprognose ist, „dass die weiteren Schritte bei der Umsetzung der AIFM-Richtlinie für uns planmäßig verlaufen“, so Hahn.

Die Umsetzung der AIFM-Richtlinie für die Emittenten von Fondsprodukten greift seit 22. Juli und verspricht aus Sicht des Hahn-Chefs „einen verbesserten Anleger-schutz und mehr Produkttransparenz für Privatanleger“. Hahn begrüßt, dass sich die Beteiligungsmodelle für Privatkunden mit der AIFM-Richtlinie „den von uns ebenfalls

gemanagten institutionellen Fondspro-dukten annähern“. Derzeit arbeitet die Hahn-Gruppe daran, die neuen, noch nicht vollständig fixierten Rahmenbe-dingungen umzusetzen. Das Unterneh-men hat sich auf das Asset-Management von großflächigen Ein-zelhandelsimmobilien spezialisiert und bringt die Erfahrung aus über 170 emit-tierten Immobilienfonds und institutio-nellen Fondsprodukten mit. Mit Blick auf die Zukunft geht der Vorstand der Hahn-Gruppe davon aus, dass die

Nachfrage nach indirekten Immobilieninvestments stabil bleiben wird.

Mit seiner Spezialisierung auf Fachmärkte und Fachmarktzentren, die bei Investoren sehr gefragt sind, sieht sich das Unternehmen gut positioniert. „Darüber hinaus“, so Michael Hahn bei Vorlage der Halbjahreszahlen 2013, lautet „die oberste Aufgaben-stellung, ein gutes Investment auszuwählen und dieses wertmaximierend zu managen“.

Laut Halbjahresbericht haben sich die wesentlichen wirtschaftlichen Kenngrößen ver-bessert. So wurden bis Ende Juni 2013 bei institutionellen und privaten Investoren Zeichnungsaufträge über 109 Mio. Euro Eigenkapital eingeworben - nach 88 Mio. Euro im Gesamtjahr 2012. Nach Einschätzung von Thomas Kuhlmann, Mitglied des Vorstands, der HAHN-Immobilien-Beteiligungs AG, sind die Rahmenbedingungen für Investments in Handelsimmobilien weiterhin günstig. Die Nachfrage nach Invest-mentprodukten der Hahn-Gruppe sei sehr stabil. Bei institutionellen Kunden wurden im 1. Halbjahr rund 97 Mio. Euro Eigenkapital für den HAHN FCP-FIS-German Re-tail Fund, der nun 360 Mio. Euro Eigenkapitalzusagen hat, eingeworben.

Weiteres Fachmarktzentrum im 3. Quartal erworben Das gesteckte Ziel von 300 Mio. Euro wurde damit übertroffen und laut Hahn-Gruppe werden keine neuen Zeichner mehr aufgenommen. Für den Fonds wurden zuletzt 2 SB-Warenhäuser in Hagen und Ennepetal und ein Fachmarktzentrum in Gevelsberg erworben. Investitionsvolumen: rd. 40 Mio. Euro. Damit erhöhte sich das Immobilien-portfolio des HAHN FCP zum 30. Juni auf rund 440 Mio. Euro.

Im Juli wurde zudem ein Fachmarktzentrum in Wachtberg mit 11 700 qm Mietfläche und den langfristigen Ankermietern Edeka, Aldi und Drogerie Müller erworben. Das Objekt wurde 2004 erbaut und 2 Jahre später vergrößert. Das Brutto-Teilfondsvermögen steigt damit auf rund 500 Mio. Euro.

Dunstheimer zum Fellow der RICS ernannt Der Berufsverband der RICS – Royal Institution of Chartered Surveyors

Deutschland ernennt Ger-hard L. Dunstheimer (44) zum Fel-low der RICS (FRICS) eh-renhalber. Dunstheimer

ist Deputy CEO der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG in Hamburg, für die er nach seiner Tätigkeit als Unter-nehmensberater seit 1998 in verschiedenen Funktio-nen tätig ist. Die ECE ge-hört zu den führenden Shopping-Center-Spezialisten in Europa. Dunstheimer ist zudem u.a. Vice Chairman des ULI Germany und Kuratoriums-mitglied beim Deutsch-Russischen Forum e.V. Die RICS zeichnet in be-sonderen Fällen und unter Einhaltung strenger Krite-rien herausragende Per-sönlichkeiten über die „Eminent Route“ zum Fel-low aus, wenn diese einen wesentlichen Beitrag zur Professionalisierung der Immobilienwirtschaft geleis-tet haben. Dunstheimer kann sich nach eigenen Angaben vor allem mit dem kompromisslosen Verfol-gen von hohen ethischen Standards durch die RICS identifizieren.

Leipzig: Backwerk hat in der Nikolaistraße 57 - 59 in Leipzig 190 qm Verkaufs-fläche im Erd- und OG zzgl. 63 qm Nebenfläche gemie-tet. Backwerk wird die Räu-me für die 5. Filiale in Leip-zig vor der Eröffnung um-fassend renovieren. Com-fort Leipzig vermittelte.

Fachmarktzentrum Wachtberg Foto: Hahn

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Page 18: Der Handelsimmobilien Report Nr 153

Handelsimmobilien Report Nr. 153

Seite 18

vom 23.08.2018

Cities & Center & Developments

Im Privatkundengeschäft wurden rund 12 Mio. Euro Eigenkapital für 3 Fonds einge-worben. Der vollständig platzierte PWF 162 investierte bei einem Gesamtinvestitions-volumen von 12,5 Mio. Euro rund 5,2 Mio. Euro Eigenkapital in ein Fachmarktzent-rum in Bad Hersfeld. Zu Beginn des 2. Halbjahrs wurde der Vertrieb des Pluswert-fonds 161 aufgenommen. Der Publikumsfonds beteiligt sich am Bodensee-Center, ei-nem Shopping- und Entertainment-Center in Friedrichshafen. Der PWF 161 weist ein Investitionsvolumen von 39,4 Mio. Euro auf. Das von der Hahn-Gruppe betreute Im-mobilienvermögen stieg von 2,3 Mrd. Euro (Ende 2012) auf 2,35 Mrd. Euro Ende Juni 2013. Die Vermietungsquote im Portfolio beläuft sich auf 99,0%.

Das Konzernergebnis aus der Veräußerung und Vermittlung von Immobilien stieg im 1. Halbjahr von 0,71 Mio. auf 1,96 Mio. Euro, nachdem das Fachmarktzentrum Bad Hersfeld als geschlossener Fonds vollständig abgewickelt und das Itter-Karree in Hil-den ergebniswirksam veräußert wurde. Der Rohertrag stieg um 31,1% auf 7,71 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich von 0,23 Mio. auf 1,53 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern stieg von -0,56 Mio. auf -0,14 Mio. Euro.

Re-Urbanisierung (IV): – Lebensmittelhandel in Regensburg

Gestern geschlossen, heute wieder geöffnet Dipl.-Geogr. Markus Wotruba,

Leiter Standortforschung BBE Handelsberatung GmbH

Dass eine gute Nahversorgung im Stadtzentrum heute nicht nur in Millionenstädten wie München zu finden ist, sondern auch in kleineren Großstädten, zeigt das Beispiel Regensburg. Die Stadt hat ihre Altstadt in den Jahren 1984, 1987, 1994 und ab 2000 sogar jährlich kartiert und verfügt damit über eine ausgezeichnete Grundlage für das Monitoring der Verkaufsflächenentwicklung im Zentrum.

Dabei zeigt der Blick auf die Zahlen, dass in der Altstadt zwischen 1984 und 1994 no-minal rund 7 400 qm an Lebensmit-telhandelsfläche weggefallen sind. Bereinigt man diese Zahlen um ein kleines SB-Warenhaus, das sich an einem Standort am Rande der Alt-stadt befand, der von der Verkehrs-anbindung und der Lage her für diesen Betriebstyp ungeeignet war und der wegen seiner Randlage nie einen entscheidenden Versorgungs-beitrag für die Altstadt leisten konn-

te, dann fällt der Verkaufsflächenrückgang mit rund 2 400 qm deutlich geringer aus.

Zwischen 1994 und 2012 verschwanden allerdings weitere 870 qm Lebensmittelver-kaufsfläche vom Markt. Auch hier wirkten wieder einige Sonderfaktoren. Ein Selbstbe-dienungs-Markt mit 60 qm war gerade einmal ein halbes Jahr lang in Betrieb, bevor er wieder geschlossen wurde. Das spricht für eine falsche Einschätzung über die Qualität des Standortes. Ein zweiter Markt, ein Discounter, in einem komplett umgebauten Wohn- und Geschäftshaus wurde im Jahr 2012 durch einen Bio-Markt ersetzt.

Gleichzeitig siedelten sich zwischen 1998 und 2000 zwei Discounter mit 800 bzw. 470 qm Fläche neu in der Altstadt an. Per Saldo ergibt sich daraus in der Regensburger City in diesem Zeitraum ein Flächenzuwachs von 700 qm. Interessant ist, dass gegen Ende des Betrachtungszeitraums von 1994 bis 2012 das Tempo bei der Eröffnung neuer Le-bensmittelverkaufsflächen zugenommen hat.

So wurde im Jahr 2009 eine Markthalle mit Bio-Markt und insgesamt rund 1 100 qm

Sonae Sierra für Jahresbericht nominiert Sonae Sierra ist einer der 5 Finalisten in der Katego-rie „Jahresbericht" der Digital Communication Awards 2013, die die inno-vativsten Projekte und Kampagnen im Bereich der digitalen Kommunikation küren. Die Auszeichnungen vergibt die Quadriga Hochschule Berlin. Aus mehr als 550 Projekten ist der Bericht „Umwelt, Wirt-schaft und Soziales 2012" von Sonae Sierra ausgewählt worden. Es ist der 9. Nachhaltigkeitsbe-richt des Unternehmens. Die Bekanntgabe der Ge-winner und die Preisverlei-hung finden am 20. Sep-tember statt. Mit dem Jah-resbericht „Umwelt, Wirt-schaft und Soziales" gibt Sonae Sierra Auskunft über die Gesamtleistung des Unternehmens und legt gleichzeitig in den Berei-chen Umwelt und Soziales die weiteren Ziele fest. Der Bericht wurde in Überein-stimmung mit Level A+ der Global Reporting Initiati-ve (GRI) erstellt.

Velbert: Die Acrest Pro-perty Group hat durch den Umbau eines Geschäfts-hauses in der Fußgänger-zone von Velbert, Friedrich-straße 153-155, die C&A Mode GmbH & Co. KG für eine Laufzeit von 10 Jahren als neuen Mieter gewinnen können. Das Geschäft mit 1 700 qm im EG und 200 qm im 2. OG wurde bereits im März eröffnet. Der bis-herige alleinige Mieter Woolworth hat seine Ver-kaufsfläche in das Unterge-schoss verlegt. Im 1. und 2. OG befinden sich Lager und Personalräume. C&A war bereits zuvor in der Friedrichstraße vertreten.

Palais Karmeliten mit Rewe-Markt

Visualisierung: Auer + Weber

Sonstiges

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zusätzlich eröffnet. Bereits im Bau oder in der Planung sind 2 Lebensmittelmärkte mit insgesamt 1 900 qm. Die Eröffnungen sind 2014 bzw. 2016 geplant. Eines der beiden Projekte ist ein Rewe-Supermarkt im Erdgeschoss des Palais Karmeliten am Re-gensburger Dom. Berücksichtigt man weiterhin, dass im gleichen Zeitraum am Rande der Altstadt ein Discounter, der später als Bio-Markt genutzt wurde, mit ca. 500 qm Verkaufsfläche und ein neues Einkaufszentrum mit mehreren Lebensmittelanbietern, darunter auch ein Kaufland-SB-Warenhaus mit etwa 5 000 qm neu entstanden sind, dann hat sich die Versorgungsqualität noch einmal deutlich verbessert.

Fazit: Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Rückzug der Lebensmittelfilia-listen aus der Regensburger Innenstadt in den 1980er- und 90er-Jahren ein Thema war. Seit Ende der 1990er-Jahre wurden Verkaufsflächen, die vom Markt verschwanden, zunächst nur durch neue Flächen kompensiert. Seit 2009 sind jedoch deutliche Flä-chenzuwächse zu verzeichnen und auch für die Zukunft ist abzusehen, dass sich die Verkaufsflächenausstattung mit Lebensmitteln in der Altstadt weiter verbessern wird.

Gleichzeitig konnten am Rande der Altstadt, noch im Bereich der City, weitere Flächen realisiert werden. Somit haben die Bewohner der Altstadt heute vom Lebensmittel-handwerk wie Bäcker und Metzger über den SB-Laden, Supermärkte und Discounter bis zum SB-Warenhaus die freie Auswahl zwischen Betreibern und Betriebstypen.

Lesen Sie im nächsten Teil der Serie: Der Möbelhandel entdeckt die Reurbanisie-rung: Großflächen näher am Kunden.

Hamborner REIT AG

Vorstand erwartet deutlich höhere Mieterträge HIR DUISBURG: Die Hamborner REIT AG konnte ihre Miet- und Pachterlöse in den ersten 6 Monaten dieses Jahres um rd. 22% auf 22,2 Mio. Euro steigern. Zu die-ser Erhöhung haben nach dem Halbjahresbericht des Duisburger Unternehmens im Wesentlichen Mieterlöse aus Immobilienzugängen des Jahres 2012 sowie des 1. Halb-jahres 2013 beigetragen.

Für das Gesamtjahr 2013 strebt der Vorstand ein Wachstum der Mieterträge um rund 20% an und plant, den FFO (Fund from Operations) um 20 bis 25% zu steigern. Die Finanzsituation der Gesellschaft ist nach eigenen Angaben unverändert gut: So beträgt

die REIT-Eigenkapitalquote 51,9% und der Loan to Va-lue (LTV) 43,8%.

Die Leerstandsquote beträgt 3,7%. Die Erhöhung ge-genüber Vorjahr (1,7%) resultiert insbesondere aus den zuletzt erworbenen neu gebauten Immobilien in Mün-chen und Berlin, die bei Eigentumsübergang noch nicht vollständig vermietet waren. Für diese mittlerweile na-hezu vollständig vermieteten Leerstandsflächen wurden allerdings mit dem Verkäufer mehrjährige Mietgaran-tien vereinbart. Bei Berücksichtigung diese Vereinba-rungen lag die Leerstandsquote zum 30.6. bei 2,4%.

Hamborner hat im 1. Halbjahr 2013 ein Betriebsergeb-nis in Höhe von rund 11,0 Mio. Euro (Vorjahr: 8,9 Mio. Euro) erzielt und ein Periodenergebnis von 5,5 Mio.

Euro, das damit um 49% über Vorjahresniveau (3,8 Mo. Euro) lag. Der Portfolio-Wert ist auf 674 Mio. Euro gestiegen. Der FFO, als wesentliche Steuerungsgröße der Gesell-schaft, erreichte nach den ersten 6 Monaten 12,4 Mio. Euro, das sind 27% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Fachgeschäft für 3D-Druck in Oldenburg Deutschlands 1. Fachge-schäft für 3D-Drucker, 3D-Scanner und Zubehör „iGo3D.com“ wird am 7. September in Oldenburg auf 130 qm eröffnet. Der im Mai 2013 online gestartete Fachhändler zeigt im City Center Oldenburg 3D-Druck zum Anfassen und Ausprobieren. „Erstmals ist ein breites Sortiment zum Thema 3D-Druck im Einzel-handel erhältlich, sodass Kunden die Faszination des 3D-Drucks hautnah erleben können“, sagt Ge-schäftsführer Tobias Red-lin. Mit Michael Sorkin hat er iGo3D.com gegründet, um das Trendthema Priva-ter-3D-Druck in Deutsch-land zu fördern. Als führen-der Reseller bietet iGo3D.com online und offli-ne ein breites Spektrum aktueller 3D-Drucker und 3D-Scanner inkl. Verbrauchsmaterial, Soft-ware und Zubehör an.

Minden: QR-Codes im Stadtpflaster Was es zuerst nur am Strand von Rio gab, wird bald auch in Deutschland zu sehen sein: In Minden können Smartphone-Nutzer mitttels QR-Codes im Pflaster der Fußgängerzo-ne vielfältige Informationen zu Historie, Kultur, Touris-mus und Veranstaltungen abrufen. Mit den neuen QR-Codes im Stadtpflaster erhofft sich die Stadt Min-den weiteres überregiona-les Interesse für sein inter-nationales EU Tourismus-projekt „Geschichte neu erleben in NRW-Minden 2011-2014“.

Unternehmens News

Objekt in Osnabrück

Stadt News

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Passanten-Zählung

Westenhellweg und Kaufingerstraße an der Spitze Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Kaufinger Straße in München? Oder Schildergasse in Köln? Oder etwa doch die Zeil in Frankfurt? Oder womöglich die Königsstraße in Stuttgart? All das sind Namen, die alljährlich genannt werden, wenn es um die Beantwortung der Frage geht, in welcher Top-Einkaufsmeile in Deutschland die höchste Frequenz ist – sprich: wo im Zählzeit-raum die meisten Menschen durchlaufen? Dass die unterschiedlichen Maklerunterneh-men unterschiedliche Spitzenreiter ermitteln, liegt an Unwägbarkeiten wie Wetterbe-dingungen, besondere Veranstaltungen oder Baustellen, die zweifellos Düsseldorfs Schadowstraße derzeit stark belasten.

Da die Passanten-Frequenz wichtige Beurteilungskriterien wie Zentralität, Kaufkraft und Spitzenmieten ergänzt und aus Sicht von Dirk Wi-chert, Leiter Einzelhan-delsvermietung Deutsch-land bei Jones Lang La-Salle (JLL), zum schlüssi-gen Gesamtbild einer Ein-kaufsmeile beiträgt, sind die Zählungen für die Makler-häuser sehr wichtig.

In diesem Jahr hat der Im-mobiliendienstleister Jones

Lang LaSalle jedoch keine der oben aufgeführten Einkaufsmeilen als Straße mit der höchsten Frequenz erfasst, sondern erstmals den Westenhellweg im Shootingstar des Ruhrgebiets, in Dortmund, als Nummer eins gekürt: Mit 12 950 Besuchern pro Stunde in Spitzenzeiten. Laut JLL wird die Erhebung seit 1999 jährlich durchgeführt. Gezählt wurden 2013 insgesamt rund 655 000 Passanten in 170 Top-Einkaufsstraßen.

Der Westenhellweg steht zum ersten Mal auf dem Spitzenplatz, beim Immobilien-dienstleister BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) findet sich die Dortmunder Meile dagegen mit 8 810 Passanten auf Platz 8. Er hat vielmehr Münchens Kaufingerstraße mit 13 490 Passanten auf der Spitzenposition erfasst, vor der Schildergasse in Köln (12 110) und der Frankfurter Zeil (11 818). Bei Jones Lang LaSalle findet sich dage-gen die Neuhauser Straße, die Verlängerung der Kaufinger Straße, auf Platz 2 mit 11 920 Passanten und die Schildergasse mit 11 910 auf Platz 3.

Dortmund wird als Einkaufsstadt immer beliebter Botschaft der Zählungen ist vor allem, dass die Makler offenbar nicht zur gleichen Zeit gezählt haben. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass die Frequenzzählungen ein interes-santer Wettbewerb ist, bei dem ein Spitzenreiter gekürt wird. Die unterschiedlichen Ergebnisse zeigen aber auch, dass es nicht auf die absoluten Zahlen des Spitzenreiters ankommt, sondern darauf, welche Städte sich regelmäßig unter den Top 10 befinden.

Denn dass gerade zu einer bestimmten Uhrzeit in der Neuhauser Straße in München 10 Passanten mehr gezählt werden als in der Kölner Schildergasse besagt soweit nur eins: Dass beide Meilen bei den Kunden offenbar sehr begehrt sind. Und auch die Spitzen-position des Westenhellwegs in diesem Jahr zeigt vor allem, dass Dortmund als Ein-kaufsstadt stetig an Bedeutung gewinnt und interessant für den Einzelhandel ist. Dieser Trend zeichnet sich bereits seit geraumer Zeit ab.

Dass sich die Top-Lagen der angesagten Shopping-Metropolen immer wieder auf den

Berlin: Der deutschland-weit 1. Konzeptshop der American Sportswear Mar-ke Gant Rugger wird im Bikini Berlin eröffnet. Au-ßerdem gibt hier das italie-nische Schuhlabel Bagatt sein Hauptstadt-Debüt. Gant Rugger mietet im Erdgeschoss 200 qm. Heu-te steht die Marke für eine moderne Interpretation amerikanischer Sports-wear. Bagatt ist ab Frühjahr 2014 in Berlin vertreten. Das Sortiment umfasst Da-men- und Herrenschuhe sowie Handtaschen und wird im Erdgeschoss auf 100 qm präsentiert. Die Produkte von Bagatt zeich-nen sich durch hohe Quali-tät, erstklassige Verarbei-tung und edles Design aus und werden ausschließlich in Italien produziert.

Roermond: Im August sind zwei renommierte deutsche Designermarken in das McArthurGlen Designer Outlet Roermond gezogen und ergänzen den Desig-ner- und Markenmix. So eröffnete Marc Cain am 8. August auf 200 qm für seine Marken Marc Cain Collections und Marc Cain Sports sowie passende Schuhe und Accessoires. MCM eröffnete am 12. Au-gust für 6 Monate einen Pop-Up Store. Das deut-sche Luxus-Label mit Fo-kus auf hochwertige Leder-waren, insbesondere Ta-schen und Schuhe, gehört bei internationalen Stars und Kunden zum exklusi-ven Statussymbol. Die 1976 gegründete Münchner Marke ist besonders für traditionelle und elegante Accessoires bekannt. Bis zum Frühjahr 2014 können die Besucher die Lederwa-renkollektionen auf 105 qm erkunden.

Foto: Jones Lang LaSalle

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unterschiedlichen Plätzen finden, vervollständigt das Bild: JLL führt die „stark verbes-serte Flinger Straße in Düsseldorf“ (11 790) und die Kaufingerstraße in München (10 980) auf den Plätzen 4 und 5. Die Zeil findet sich mit 10 965 Passanten auf Rang 6, die Berliner Schlossstraße als Aufsteiger des Jahres mit (10 225) auf 7, gefolgt von der Hamburger Mönckebergstraße mit 9 855 auf 8, die Georgstraße in Hannover (9 850) auf 9 und die Stuttgarter Königstraße (9 380) auf 10.

BNPPRE führt noch die Kölner Hohe Straße mit 11 032 Passanten auf Rang 4. An-sonsten finden sich die üblichen Top-10-Kandidaten auf unterschiedlichen Rängen wieder. So konstatiert denn auch Christoph Scharf, Bereichsleiter Retail-Vermietung von BNP Paribas Real Estate, dass die konkrete Rangliste auch die

„Tagesform“ widerspiegele: „Wenn sich Straßen aber über längere Zeiträume immer in der Spitzengruppe halten, ist dies schon ein klares Indiz für die Attraktivität und damit ein wertvoller Hinweis für Ein-zelhändler und Mieter.“ Inte-ressant ist aber der Blick auf die kleineren Städte, die zu-letzt stärker in den Fokus der Marktteilnehmer gerückt sind: In der Gruppe der Städte mit 250 000 bis 500 000 Ein-

wohner steht laut JLL die Kirchgasse in Wiesbaden mit 8 370 Passanten auf dem 1. Platz und bundesweit noch auf Rang 15. Die Ludgeristraße in Münster (6 825) folgt auf Platz 2 und steht bundesweit auf dem 22. Rang, fast gleichauf mit der Remigius-straße in Bonn (6 795) und Platz 23, vor den Mannheimer Planken mit 6 300 und auf bundesweit Rang 26. Die Bielefelder Bahnhofstraße ist mit 6 265 hier die Nummer 5.

Auch in der Kategorie Städte mit 100 000 bis 250 000 Einwohnern hat JLL gezählt und die meisten Besucher in der Kaiser-Joseph-Straße in Freiburg mit 5 790 Passanten pro Stunde ermittelt. Bundesweit ist das Platz 29. Auf Platz 2 steht die Simeonstraße in Trier (5 610 Passanten) und bundesweit Platz 32 vor der Ulmer Hirschstraße (5 395 Passanten und bundesweit Platz 35), der Bahnhofstraße in Saarbrücken (5 150) und der Heidelberger Hauptstraße (5 100 Passanten).

Königsallee unter den Luxusmeilen Top Spitzenreiter in der „Kategorie unter 100 000 Einwohner“ ist der Seltersweg in Gie-ßen (5 125 Passanten und bundesweit Rang 42), gefolgt von der Holm in Flensburg (4 170 Passanten), dem Grünen Markt in Bamberg (3 210), der Louisenstraße in Bad Homburg (3 160) und der Ludwigstraße resp. der Theresienstraße in Passau (3 090).

Unter den Luxusmeilen ist die Düsseldorfer Königsallee (4 965) Spitzenreiter vor dem Neuen Wall in Hamburg (3 025), der Stuttgarter Stiftstraße (2 455), der Münchner Ma-ximilianstraße (2 160) und der Goethestraße in Frankfurt/M. (1 075).

Dass im Vorjahr noch 690 000 Passanten gezählt wurden, 2013 aber nur 655 000 und diese Zahl unter dem Mittelwert der vergangenen 5 Jahre liegt, deckt sich laut JLL-Vermietungsleiter Wichner „durchaus mit Stimmen aus dem Handel, die trotz anhal-tend guter Konsumnachfrage leicht rückläufige Frequenzen in ihren Shops beobach-ten“. Die Euro-Krise sorge für unsichere Rahmenbedingungen. Erfreulich für den Ein-zelhandel: „Bislang schlägt sich dies aber nicht in rückläufigen Handelsumsätzen oder einer abnehmenden Flächennachfrage nieder“, so Wichner.

Hamburg-Barmbek: Die interdisziplinäre Sozietät Erkens Gerow Schmitz Zeiss (EGSZ), Düsseldorf, hat die Projektgesellschaft für die Entwicklung des ehemaligen Hertie-Hauses in Hamburg-Barmbek für die Development Partner AG strukturiert und konzi-piert. Development Partner will anstelle des ehemali-gen Hertie-Hauses am Barmbeker Bahnhof, das seit August 2009 leer steht, ein modernes Geschäfts-haus mit rd. 10 000 qm Einzelhandelsfläche errich-ten. Mit der Fertigstellung wird für Ende 2015 gerech-net. EGSZ berät die Deve-lopment Partner sowie an-dere namhafte Projektent-wickler seit vielen Jahren.

Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: [email protected] Herausgeber: Werner Rohmert

Korrespondentin Köln: Christine Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz). Bankverbindung: auf Anfrage

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