Der Handelsimmobilien Report Nr. 142

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Liebe Leser, aus dem Thema Entwicklung des Realeinkommens in Deutschland ließe sich eine Fortsetzungsserie machen, die immer wieder neue ernüch- ternde Erkenntnisse hervor bringt, je nachdem, wie weit der Betrach- tungszeitraum gesteckt wird: Beim Vergleich mit dem Jahr 2000 zeigt sich, dass das reale Einkommen trotz Zuwächse im Zuge der günstigen Konjunktur im vergangenen Jahr immer noch um 2% niedriger liegt als vor 12 Jahren. Vergleicht man das Realeinkommen mit dem Jahr 1991, dann liegt der heutige Wert bereits um 5% unter dem damaligen durch- schnittlichen Realeinkommen. Das erklärt, warum immer häufiger darüber geklagt wird, dass die Schere zwischen Arm und Reich hierzulande immer weiter auseinanderklafft und das Thema „soziale Gerechtigkeit“ in den Diskussionen so breiten Raum einnimmt. Verschärft wird das Problem für den Durchschnittsbürger seit 1991 durch steigende Abgaben wie etwa die Einführung des Solidaritäts- zuschlags Mitte der 1990er-Jahre zur Finanzierung des Aufbaus Ost. Zwar war der Zuschlag zeitlich befristet, doch steht zu befürchten, dass auch er das „ewige Leben“ hat, wie viele andere Finanzierungsinstru- mente, etwa die Sektsteuer zur Finanzierung der Flotte im 1. Weltkrieg. Mit einem gut dotierten Staatshaushalt lässt sich halt leichter populäre Politik machen als mit leeren Kassen. Und auch die Beiträge zu Krankenkassen und Krankenversicherungen sind im Zuge der Wiedervereinigung zum Ende des vergangenen Jahr- hunderts drastisch gestiegen und haben das verfügbare Einkommen ge- schmälert. Die Belastungen durch den steigenden Anteil älterer Men- schen im Zuge des demographischen Wandels verschärfen das Problem weiter. Dass der Spielraum für Ausgaben im Einzelhandel und vieles mehr damit immer enger wird, lässt sich leicht ausrechnen. Dass diese Entwicklung in Deutschland aber auch auf europäischer Ebe- ne Sprengstoff in sich birgt, zeigt die Tatsache, dass die EZB ihre Studie über die Vermögensverteilung in den 17 Euro-Ländern bislang zu- rückhält. Eine frühere Studie der Credit Suisse auf Grundlage von Ana- lysen und Schätzungen von Forschern der Universität Oxford, über die die FAZ jüngst berichtete, zeigte, dass die Italiener ein höheres Durch- schnittsvermögen haben als die Deutschen, die im ESM (Europäischen Stabilitätsmechanismus) aber mit dem höchsten Anteil haften, was zu- sätzliche Belastungen bedeutet. Der Spielraum resp. die Wachstumsperspektiven für die hiesige Konsum- güterbranche und die Binnenkonjunktur bleibt damit eng bemessen. Mit Blick auf das große Interesse internationaler Investoren am deutschen Markt für Handelsimmobilien, das jetzt Befragungen zur Mipim in Can- nes bestätigten, und auf die Expansionspläne internatio- naler Handelsmarken in Deutschland wird klar, dass der Wettbewerbsdruck zunehmen wird. Das dürfte auch nicht ohne Folgen für die Innenstädte und die Vielfalt des Einzelhandelsangebots bleiben. Nr. 142 vom 22.03.2013 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369 Editorial 1 Mipim 2013: Marktteilnehmer erwarten weitere Markterholung 2 Globale Perspektiven: Expansion der Händler stabilisiert den Markt 5 Standortvergleich: Straubing sticht München beim Pro-Kopf-Umsatz aus 7 Das Interview mit Harald Ortner, Geschäftsführer HBB über das Potenzial der Mittelstädte 10 Rewe Group: Neuausrichtung von Penny trägt erste Früchte 12 ECE Fonds: Auf der Suche nach Wertsteigerungspotenzial in Dänemark 15 Sonae Sierra: Fokussierung auf die Wachstumsmärkte der Zukunft 16 Shopping-Center Markt: Allianz gründet Joint Venture mit SES Spar 17 Metro Group: Der Kunde rückt in den Mittelpunkt der Strategie 18 Impressum 19 Inhaltsverzeichnis Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin Partner des HandelsimmobilienReport Ihr direkter Weg zu uns!

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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Handelsimmobilienmarkt.

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Liebe Leser,

aus dem Thema Entwicklung des Realeinkommens in Deutschland ließe sich eine Fortsetzungsserie machen, die immer wieder neue ernüch-ternde Erkenntnisse hervor bringt, je nachdem, wie weit der Betrach-tungszeitraum gesteckt wird: Beim Vergleich mit dem Jahr 2000 zeigt sich, dass das reale Einkommen trotz Zuwächse im Zuge der günstigen Konjunktur im vergangenen Jahr immer noch um 2% niedriger liegt als vor 12 Jahren. Vergleicht man das Realeinkommen mit dem Jahr 1991, dann liegt der heutige Wert bereits um 5% unter dem damaligen durch-schnittlichen Realeinkommen.

Das erklärt, warum immer häufiger darüber geklagt wird, dass die Schere zwischen Arm und Reich hierzulande immer weiter auseinanderklafft und das Thema „soziale Gerechtigkeit“ in den Diskussionen so breiten Raum einnimmt. Verschärft wird das Problem für den Durchschnittsbürger seit 1991 durch steigende Abgaben wie etwa die Einführung des Solidaritäts-zuschlags Mitte der 1990er-Jahre zur Finanzierung des Aufbaus Ost. Zwar war der Zuschlag zeitlich befristet, doch steht zu befürchten, dass auch er das „ewige Leben“ hat, wie viele andere Finanzierungsinstru-mente, etwa die Sektsteuer zur Finanzierung der Flotte im 1. Weltkrieg. Mit einem gut dotierten Staatshaushalt lässt sich halt leichter populäre Politik machen als mit leeren Kassen.

Und auch die Beiträge zu Krankenkassen und Krankenversicherungen sind im Zuge der Wiedervereinigung zum Ende des vergangenen Jahr-hunderts drastisch gestiegen und haben das verfügbare Einkommen ge-schmälert. Die Belastungen durch den steigenden Anteil älterer Men-schen im Zuge des demographischen Wandels verschärfen das Problem weiter. Dass der Spielraum für Ausgaben im Einzelhandel und vieles mehr damit immer enger wird, lässt sich leicht ausrechnen.

Dass diese Entwicklung in Deutschland aber auch auf europäischer Ebe-ne Sprengstoff in sich birgt, zeigt die Tatsache, dass die EZB ihre Studie über die Vermögensverteilung in den 17 Euro-Ländern bislang zu-rückhält. Eine frühere Studie der Credit Suisse auf Grundlage von Ana-lysen und Schätzungen von Forschern der Universität Oxford, über die die FAZ jüngst berichtete, zeigte, dass die Italiener ein höheres Durch-schnittsvermögen haben als die Deutschen, die im ESM (Europäischen Stabilitätsmechanismus) aber mit dem höchsten Anteil haften, was zu-sätzliche Belastungen bedeutet.

Der Spielraum resp. die Wachstumsperspektiven für die hiesige Konsum-güterbranche und die Binnenkonjunktur bleibt damit eng bemessen. Mit Blick auf das große Interesse internationaler Investoren am deutschen Markt für Handelsimmobilien, das jetzt Befragungen zur Mipim in Can-

nes bestätigten, und auf die Expansionspläne internatio-naler Handelsmarken in Deutschland wird klar, dass der Wettbewerbsdruck zunehmen wird. Das dürfte auch nicht ohne Folgen für die Innenstädte und die Vielfalt des Einzelhandelsangebots bleiben.

Nr. 142 vom 22.03.2013

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Editorial 1

Mipim 2013: Marktteilnehmer erwarten weitere Markterholung

2

Globale Perspektiven: Expansion der Händler stabilisiert den Markt

5

Standortvergleich: Straubing sticht München beim Pro-Kopf-Umsatz aus

7

Das Interview mit Harald Ortner, Geschäftsführer HBB über das Potenzial der Mittelstädte

10

Rewe Group: Neuausrichtung von Penny trägt erste Früchte

12

ECE Fonds: Auf der Suche nach Wertsteigerungspotenzial in Dänemark

15

Sonae Sierra: Fokussierung auf die Wachstumsmärkte der Zukunft

16

Shopping-Center Markt: Allianz gründet Joint Venture mit SES Spar

17

Metro Group: Der Kunde rückt in den Mittelpunkt der Strategie

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Impressum 19

Inhaltsverzeichnis

Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Partner des HandelsimmobilienReport

Ihr direkter Weg zu uns!

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Mipim 2013

Marktteilnehmer rechnen mit weiterer Markterholung Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Deutschland steht als Zielmarkt sehr hoch im Kurs. Dabei befinden sich die Investoren, die offenbar unter großem Anlagedruck stehen, im Zwiespalt zwischen Sicherheitsden-ken und mehr Risikobereitschaft, wie sich auf der Mipim 2013 in Cannes zeigte. Der Aussteller Reed Midem zählte etwa 20 000 Teilnehmer.

EZB-Präsident Mario Draghi hat den europäischen Immobilienmarkt mit zwei Maß-nahmen maßgeblich beeinflusst. Mit seiner Ankündigung, den Euro mit allen Mitteln verteidigen zu wollen, hat er den Märkten die Sorge genommen, die Euro-Zone könnte auseinanderbrechen. Das hat die Stimmung auf dem Immobilienmarkt Ende 2012 ins Positive gedreht. Selbst die unklare politische Lage nach der Wahl in Italien hat die Stimmung nicht nachhaltig getrübt. Bleibt nur die Unsicherheit über Zypern.

Gleichzeitig hält der EZB-Präsident mit seiner großzügigen Geldspritze an die europäi-schen Kreditinstitute das Zinsniveau niedrig. Das kann Investments beflügeln, anderer-seits wird es für institutionelle Anleger immer schwieriger, rentable Anlagen zu finden. Diese Gemengelage macht das Immobilieninvestment in stabilen Ländern wie Deutschland attraktiv.

Der Anlagedruck bei den Investoren ist erheblich So war die Stimmung bei der Internationalen Immobilienmesse Mipim in Cannes vom 12. - 15. März von der Zuversicht geprägt, dass sich der Markt im Verlaufe des Jahres 2013 weiter erholen und stabilisieren wird. Der Präsident des ZIA (Zentraler Immobilien Ausschuss), Andreas Mattner, zeigte sich überzeugt, dass die Immobi-lienwirtschaft in der deutschen Volkswirtschaft Stabilitätsanker bleiben wird – auch wenn Deutschland in diesem Jahr nicht mehr Ehrenland der Mipim war. Dieser Stab wurde 2013 an die Türkei weiter gereicht. Das Land am Bosporus gehört im „Großraum Europa“ derzeit zu den angesagten Destinationen der Shopping-Center-Industrie und des Einzelhandels.

Spürbar war in den Messehallen des Palais des Festivals in Cannes nach den Worten von Curth-C. Flatow, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Flatow Advisory Partners GmbH (FAP) der unerwartet hohe Anlagedruck bei den internatio-nalen Finanzinvestoren: „Wir hatten zwar damit gerechnet, dass viel Kapital unterwegs ist, das attraktive Renditen sucht“, so der Experte. Überraschend war für ihn dennoch, dass gerade auch in Deutschland stark nach Anlagechancen gesucht wird: allen voran von Versicherungen und Versorgungswerken, Pensionskassen sowie Kreditfonds und

Zwei Preise für die ECE, ein Preis für die IVG

Dass Deutschland aktuell ein begehrter Immobilien-markt ist, lässt sich auch an den Mipim-Awards des Jahres 2013 ablesen. Drei Mal räumten deutsche Pro-jekte die begehrten Preise ab. Dabei dominierten Han-delsimmobilien bzw. Misch-objekte mit maßgeblichem Handelsanteil. So erhielten die ECE, Strabag Real Estate und Bayerische Hausbau für das Milaneo in Stuttgart den ersten Preis in der Kategorie als „Best Futura Mega Pro-ject“. Und auch in der Ka-tegorie „Best Shopping Center“ konnte sich die ECE mit dem Marmara Park in Istanbul gegen in-ternationale Konkurrenz aus Südkorea, Japan und Singapur durchgesetzt. Wie wichtig die Preise für den Chef der ECE, Alexander Otto sind, ist seinen Wor-ten zu entnehmen: „Was für eine wunderbare MI-PIM! Das ist eine tolle Aus-zeichnung für den Marmara Park (Foto) und das Mila-neo und eine Bestätigung für die Qualität unserer

Arbeit:“ Von seinen beiden Projekten ist Otto über-zeugt, doch mit gleich 2 Preisen hatte er nicht gerechnet. Sein Dank ging vor allem an die Architekten, die mit ihrer innovativen Architektur ganz maßgeblich am Erfolg beteiligt sind. Auch die IVG Immobilien AG konnte feiern: Für ihr Projekt „The Squaire“ erhielt sie den Preis in der Kategorie „Best Office and Busi-ness Development“.

Mipim-Awards

Mipim-Award (v.l): Thomas Hohwieler (Geschäftsführer Strabag Real Estate), Gerhard Dunstheimer (Geschäftsführer ECE), Alexander Otto, Vors. der ECE-Geschäftsführung

Foto: ECE

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Private Equity Fonds aus dem angelsächsischen Raum. Aber auch bei Interessenten aus dem arabischen und asiatischen Raum sei das Interesse größer als in den vergangenen Jahren, so Flatow.

In den vergangenen 3 Jahren entfielen laut Jones Lang LaSalle (JLL) etwa 40% des deutschen Transaktionsvolumens mit Gewerbeimmobilien auf internationale Investo-ren. Und bei dieser Anlegergruppe standen Handelsimmobilien mit einem Anteil von 50% des Anlagevolumens ganz oben auf der Präferenzliste, vor Logistik-Immobilien (45%) und Büros (30%).

„Für deutsche Immobilien gibt es eine Art Sondernachfrage, insbesondere der Durst nach Handelsimmobilien ist ungebrochen“, bestätigt Joachim Stumpf, Geschäftsfüh-rer BBE Handelsberatung und IPH Handelsimmobilien. „Sogar Investoren aus Län-dern und Regionen, die nach der Krise fast gar nicht mehr in Deutschland aktiv waren, wie beispielsweise Franzosen und Skandinavier, sind wieder da.“

So ergab auch die Befragung von 360 Investoren für den „Real Estate Investor Inten-tions Survey“, den der Immobiliendienstleister CBRE auf der Mipim vorstellte, dass es an der Spitze der attraktivsten Zielmärkte 2013 in Europa einen Platztausch gegeben hat. Deutschland steht mit seinen guten Fundamentaldaten mit weitem Abstand auf Platz 1 vor Großbritannien, wo vor allem der Standort London als attraktiv und si-cher eingestuft wird. Auch für internationale Handelskonzepte, die auf dem europäi-schen Markt Fuß fassen möchten, gilt London nach Erkenntnis des Immobilien-dienstleisters Savills als bevorzugter Ausgangsmarkt.

Laut CBRE-Umfrage ist für die meisten Investoren (43%) derzeit Westeuropa die att-

Norden: Henderson Glo-bal Investors hat für sei-nen Henderson German Retail Income Fund (HGRIF) das Fachmarkt-zentrum „Norder Tor“ im ostfriesischen Norden, nördlich von Emden, erwor-ben. Verkäufer ist die orts-ansässige Norder Tor GmbH & Co. KG, die das Objekt im März vergange-nen Jahres fertig gestellt hat. Der Kaufpreis beträgt 23 Mio. Euro. Das Zentrum befindet sich in der Nähe des Hauptbahnhofs, am Eingang der Fußgängerzo-ne und bietet 12 675 qm Mietfläche und 400 Park-plätze auf dem Dach. Die Verkaufsflächen sind zu rd. 95% vermietet. Hauptmie-ter sind Kaufland, Aldi und Rossmann.

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raktivste Zielregion, vor Asien, Nord-Amerika sowie die Region Mittel- und Osteu-ropa (CEE). In der CEE-Region tut sich aus Sicht der Investoren vor allem der polni-sche Markt hervor. Polen sei für die meisten Investoren in der Region mit 10% der attraktivste Investitionsmarkt, der sogar Frankreich, Spanien und Skandinavien (jeweils 5 – 6%) übertreffe, stellen die CBRE-Experten fest.

Ein kleiner Lichtblick ist, dass Spanien in der Gunst der Investoren gegenüber 2012 wieder gestiegen ist. Und dass Dublin in der Städteliste hinter Warschau (5) auf Platz 6 rangiert, werten die Experten als Hinweis darauf, dass Irland dabei ist, seine ökono-mischen Schwierigkeiten zu überwinden. Deutschland ist in der Rangliste der belieb-testen Städte unter den Top 10 gleich mit 4 Städten vertreten. München findet sich

hinter London auf dem 2. Platz, vor Berlin auf Rang 3 und Paris auf 4. Hamburg steht auf Platz 7 und Frank-furt/M. auf 8.

Die Indizien für eine steigen-de Risikobereitschaft unter den Investoren, die Jones Lang LaSalle mit Blick auf den deutschen Shopping-Center-Markt ausgemacht hat, werden durch die Befra-gung von CBRE über die Anlagestrategie für 2013 bestätigt. Die Antworten

spiegeln aber ein widersprüchliches Bild. So ist zwar das Interesse an Core-Immobilien (53% der Nennungen) gegenüber 2012 gestiegen, gleichzeitig ist aber auch mit jeweils 40% der Nennungen das Interesse an guten „Sekundär-Objekten“ genauso wie das In-teresse an „opportunistischen/Value add Immobilien“ gewachsen. Dagegen ist das Inte-resse an „distressed“ (notleidenden) Immobilien mit 22% der Nennungen gemessen an 2012 gleich geblieben.

Mit Blick auf den deutschen Investmentmarkt für Handelsimmobilien ist die wachsen-de Risikobereitschaft der Investoren eine günstige Voraussetzung. Denn der Revitali-sierungsbedarf ist nicht nur bei Shopping-Centern, sondern auch bei Fachmärkten und Fachmarktzentren an guten, gelernten Einkaufsstandorten groß. Nach Einschätzung von Anke Kaukars-Haverkamp, Leiterin Shopping Center Investment Deutsch-land bei JLL bietet nach mehreren Jahren absoluter Konzentration auf Spitzenobjekte zu Spitzenpreisen die Ausweitung des Investitionsprofils attraktive Chancen. Denn die Ausrichtung auf Core-Shopping-Center oder Top-Warenhäuser wie das KaDeWe und Galeries Lafayette in großen Metropolen hat die Preise steigen und die Renditen sinken lassen. Bei Shopping-Centern sind sie laut Kaukars-Haverkamp im Schnitt von 5 auf 4,75% gesunken. Bei nur leicht höherem Risiko könnten aus ihrer Sicht jedoch deutlich bessere Renditen erzielt werden.

So bestätigt auch IPH-Geschäftsführer Stumpf, dass vielen langfristig orientierten Investoren die Preise für Core-Immobilien inzwischen viel zu hoch sind, sodass sie sich zunehmend in den so genannten B-Städten nach geeigneten Anlageobjekten um-schauten. Anders als in den Boomjahren 2006/07 sei aber kein wildes Einkaufen um jeden Preis zu beobachten.

Bei der Auswahl der B-Städte rät Stumpf jedoch, sich nicht nur auf wenige einfache Auswahlkriterien wie Einwohnerzahl und Zentralitätskennziffer zu verlassen. Vielmehr sei es wichtig, genau zu prüfen, beispielsweise, ob eine sehr hohe Zentralität durch ein großes Möbelhaus oder ein Shopping-Center zustande komme? Oder wie attraktiv die

Itter Karree in Hilden wurde eröffnet Am 21. März wurde das Itter Karree am innerstäd-tischen Warrington Platz in Hilden eröffnet. Das neue Einkaufszentrum wurde in 12 Monaten Bauzeit aus einem leer stehenden Kaufhaus entwickelt. Neuer Eigentümer ist seit März

2012 die Hahn Fonds In-vest GmbH, die das Ob-jekt von der Aachener Grundvermögen erwor-ben hatte. Das ehemalige Hertie-Haus bietet eine Fläche von 6 500 qm. Ins-gesamt 17 Mio. Euro ein-schließlich Kaufpreis hat die Hahn-Gruppe in die Revitalisierung des ehema-ligen Kaufhauses investie-ren. Arrondiert wird die städtebauliche Maßnah-men durch die Aktionsge-meinschaft Zentrum War-rington Platz, in der sich rund 80 Einzelhändler, Dienstleister und Immobi-lieneigentümer vom War-rington Platz, der Bis-marckpassage, der Heili-genstraße, der Schulstraße und dem Arxlerhof, zusam-mengeschlossen haben. Wichtige Mieter sind Sa-turn, Kaiser‘s und Adler Modemärkte.

Augsburg: Die Brax Store GmbH & KG hat am Mo-ritzplatz 4 in Augsburg 550 qm auf gemietet. Vormieter war die Schuhkette Leiser. Die Eröffnung ist im Früh-jahr/Sommer 2013 geplant. Comfort vermittelte.

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Zielmärkte 2013

Quelle: CBRE

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Innenstadt ist und ob die wesentlichen Textilanbieter als Magneten präsent seien und wie groß die Entfernung zu den Konkurrenzstädten ist – und vieles mehr.

Beim Blick auf die Entwicklung im Jahresverlauf 2013 betont der Immobilien-dienstleister Cushman & Wakefield, dass die Investoren ihr Vertrauen in die stabilen deutschen Immobilienmärkte bestätigt haben: „Wir gehen davon aus, dass das Invest-mentvolumen 2013 trotz der anhaltenden Unsicherheiten rund um die europäische Schuldenkrise über dem guten Ergebnis des Jahres 2012 liegen wird.“

Globale Marktperspektiven

Expansion der Händler stabilisiert Marktentwicklung Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Auf den internationalen Immobilienmärkten macht sich nach einem Jahr Euro- und Schuldenkrise in Europa und den USA 2013 wieder mehr Zuversicht breit. Insbesonde-re die Dynamik im 4. Quartal des Vorjahres machen die Experten von Jones Lang La-Salle in ihrem Quartalsbericht „Global Market Perspektive“ verantwortlich für den wachsenden Appetit der Investoren auf Gewerbeimmobilien. Im Segment Handelsim-mobilien werde das Interesse der internationalen Einzelhändler an den „emerging markets“ mit Städten wie Istanbul, Moskau und Beijing die Entwicklung und die Mie-ten vorantreiben.

Nachdem das globale Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien im Vorjahr 443 Mrd. $ erreichte, hält Jones Lang LaSalle (JLL) 2013 einen erneuten Anstieg um

Hamburg: Der Düsseldor-fer Projektentwickler De-velopment Partner AG hat sich ein neues Projekt in Hamburg-Barmbek gesi-chert. Das Unternehmen entwickelt das ehemalige Hertie-Haus am Barmbe-ker Bahnhof an der Ecke Drosselstraße und Fuhls-büttler Straße, das seit Au-gust des Jahres 2009 leer steht. Nach Abriss und Neubau der Immobilie durch Development Partner entsteht ein modernes Ge-schäftshaus mit rund 10 000 qm Einzelhandels-fläche. Mit der Fertigstel-lung wird für Ende 2015 gerechnet. Projektvolumen: rd. 50 Mio. Euro. Der Neu-bau wird nach den Plänen des Architektenbüros Bie-ling Architekten gebaut.

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10 - 15% für möglich. Denn die Weltwirtschaft zeige zu Beginn des Jahres 2013 wie-der mehr Bewegung und die makroökonomischen Risiken scheinen sich zu verziehen. Doch die unterschiedlichen Handelsimmobilienmärkte der Welt zeigen in diesem Um-feld ein sehr heterogenes Bild - zwischen den Wachstumsmärkten des Ostens, ein-schließlich Osteuropa, einem US-Markt, der eine leichte Verbesserung verzeichnet und Europa, das immer noch schwer an der Schuldenkrise, steigender Arbeitslosigkeit und einem schwachen Verbrauchervertrauen trägt.

In diesem Umfeld sucht der internationale Einzelhandel, der immer auf der Suche nach neuen Expansionsmöglichkeiten ist, nach den verbliebenen vielversprechenden

Märkten und treibt damit auch die Mietentwicklung an. Aus Sicht der Experten von Jones Lang LaSalle bleibt die Nachfrage des Einzelhandels nach neuen Flächen im asiatisch-pazifischen Raum recht stark, obwohl sich der Ein-zelhandelsumsatz weltweit leicht abgeschwächt hat. Zu den Zielmärkten gehört China, wo sich – mit Aus-nahme von Hongkong –

die Mieten Quartal für Quartal um rd.4% erhöhen. Das gilt beispielweise für Beijing.

Stabile Mieten registrieren die Marktexperten zudem in Indien, Singapur und Austra-lien. Positive Wachstumsraten sehen sie Russland, der Türkei und den meisten Län-dern Mittel- und Osteuropas. Hier konzentrieren sich die internationalen Einzelhänd-ler auf die Metropolen, allerdings sind die gesuchten, modernen Einzelhandelsflächen rar. Hohe Nachfrage bei knappem Angebot führt laut JLL-Quartalsbericht zu stabilen bis steigenden Mieten in den Top-Einkaufsstraßen. In Istanbul wurden Mietsteigerun-gen von 14,3% registriert, in Moskau von 10% - und weitere Preissteigerungen werden für Moskau, London und die großen deutschen Städte erwartet.

In Westeuropa stehen Revitalisierungen im Vordergrund Auch bei den Shopping-Center-Entwicklern richtet sich der Schwerpunkt laut Studie auf Russland, die Türkei und Deutschland mit der Aussicht auf gesunde Wachstumsra-ten bei den Mieten. Wie die Experten von Jones Lang LaSalle betonen, war der Be-reich „Top-Einzelhandelsimmobilien“ das einzige Segment in Europa, das im 4. Quartal 2012 steigende Kapitalwerte verzeichnen konnte

In den von der Schuldenkrise belasteten westeuropäischen Märkten bleibt die Lage dagegen moderat und belastet die gesamteuropäischen Zahlen. So ging der Einzelhan-delsumsatz in der EU um 0,4% zurück, bei einem Umsatzzuwachs von 1,5% in Deutschland. Insgesamt sieht Jones Lang LaSalle die Einzelhandelsumsätze in der EU 2013 auf Vorjahresniveau mit einem moderaten Ausblick für die westeuropäischen Länder. Auch die Entwicklung neuer Shopping-Center sei begrenzt. Vielmehr steht das Thema Revitalisierung im Vordergrund. Und B-Lagen werden in Europa weiter an Bedeutung verlieren, da die Nachfrage gering ist.

In den USA ist die Leerstandsquote zum Ende des Jahres 2012 laut Studie auf durch-schnittlich 6,8% gesunken, nachdem etwa 5,5 Mio. qm Einzelhandelsfläche vom Markt aufgenommen wurden. Damit wurden die 4,2 Mio. qm Verkaufsflächen, die neu auf den Markt gekommen sind, mehr als kompensiert. Allerdings sind die Mieten im Vor-jahr von Quartal zu Quartal um 0,3% gesunken. Einzelne herausragende Märkte wie die Top-Lagen in Miami, New York City, Houston und San Francisco verzeichnen

7. Bundeskongress am 17. Und 18. Juni Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt-entwicklung (BMVBS) ver-anstaltet gemeinsam mit der Bauministerkonferenz der Länder, dem Deut-schen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, den 7. Bundeskongress Natio-nale Stadtentwicklungs-politik am 17. und 18. Ju-ni 2013 in Mannheim und Ludwigshafen. Mit dem Blick auf die „Wirtschaft als städtische Energie" werden in einem zweitägigen Pro-gramm aktuelle stadtent-wicklungspolitische The-men mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Pla-nung, Wirtschaft, Wissen-schaft und Zivilgesellschaft diskutiert. Im Rahmen der internationalen Konferenz „Städtische Energien/Urban Energies" wurde im Herbst 2012 das Memorandum „Städtische Energien – Zu-kunftsaufgaben der Städte" verabschiedet. Es fordert alle Verantwortlichen und alle Handelnden in Städten, Regionen, Staaten und Organisationen auf, eigen-verantwortlich Programme und Projekte für eine nach-haltige Stadtentwicklung auf den Weg zu bringen. Der 7. Bundeskongress greift die Inhalte des Me-morandums auf.

Düsseldorf: Ein institutio-neller Käufer hat ein Wohn- und Geschäftshaus in der Charlottenstraße in Düssel-dorf-Stadtmitte erworben. Das 1956 erbaute Objekt hat 24 Wohneinheiten (ca. 1 326 qm) und eine Gewer-beeinheit (ca. 75 qm). Ver-käufer war eine Privatper-son. Engel & Völkers Düs-seldorf vermittelte.

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Stabile Flächennachfrage auf dem chinesischen Markt

Foto: ICSC

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nach Beobachtung der JLL-Experten die Trendwende von fallenden zu steigenden Marktmieten bei abnehmenden Leerstandsquoten.

In Dubai wird derweil die „Mall of the World“ entwickelt, die laut Jones Lang LaSal-le das größte Shopping-Center der Welt werden könnte. Ansonsten ist auf dem Einzel-handelsmarkt von Dubai eine heterogene Entwicklung zu beobachten. So gibt es neben einer begrenzten Zahl von Shopping-Centern mit guter „Performance“ auch einige, in denen die Mietentwicklung im besten Fall „stabil“ ist.

Standortvergleich Mittelstädte/Metropolen

Straubing sticht München beim Pro-Kopf-Umsatz Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die große Bedeutung von Städten wie München, Berlin und Hamburg für Kunden und Einzelhandel ist unbestritten. Das Angebot an Marken und Handelskonzepten ist nir-gends in Deutschland größer. Und auch die Frequenz ist erheblich. Doch die Spitzen-reiter in der Rangliste mit dem höchsten Einzelhandelsumsatz pro Kopf und der höchs-ten Einzelhandelszentralität sind in der Provinz zu finden.

In Ländern wie Großbritannien und Frankreich richtet sich der Fokus der internationa-len Einzelhändler und Investoren auf die Hauptstädte London und Paris. Davon unter-scheidet sich Deutschland – nicht zuletzt durch die 40 Jahre lange Teilung. Als geteilte Stadt konnte Berlin nicht an den Glamour und die Bedeutung der Vorkriegsjahre an-knüpfen. Erst seit der Vereinigung 1990 holt die Stadt wieder auf. Hinzu kommt die

Düsseldorf: Eine von der Arminius Funds Manage-ment S.à r.l. gemanagte Gesellschaft hat in Zusam-menarbeit mit der corealis Commercial Real Estate Flächen über 2 125 qm im „Upper Kö“ in Düsseldorf an 2 neue Mieter vermittelt. So mietet die plug and work GmbH 1 125 qm auf 2 Etagen des 17-stöckigen Gebäudes. Zudem wird ein Einzelhandelsunternehmen 1 000 qm im Erdgeschoss beziehen. Das „Upper Kö“ ist eines von 3 Objekten, deren Eigentümer von Ar-minius Funds Management S.à r.l. verwaltet werden. Die Objekte wurden zu-sammen mit 25 weiteren Immobilien in deutschen Metropolen in den Jahren 2011/2012 erworben.

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föderale Struktur Deutschlands. So gibt es in Deutschland viele bedeutende Städte, die für den Einzelhandel viel Potenzial bieten.

Berlin, das mit seinen teilungsbedingten Brachen in innerstädtischen Top-Lagen noch Raum für neue Projekte bietet, ist derzeit das begehrteste Expansionsziel des Einzel-

handels. Bayerns Metropole Mün-chen ist aber in Deutschland die teuerste Stadt. Hamburg ist für viele internatio-nale Einzelhänd-ler ein begehrter Testmarkt und

ein Eintrittstor auf den deutschen Markt. Mit 3,5 Mio. Einwohnern wird – in absoluten Zahlen gemessen – laut GfK Geomarketing der meiste Einzelhandelsumsatz (17,91 Mrd. Euro) in Berlin erzielt. Das sind 4,35% des gesamten deutschen Einzelhandels-umsatzes. Auf den Rängen folgen Hamburg mit knapp 1,8 Mio. Einwohnern und 11,01 Mrd. Euro Umsatz vor München mit knapp 1,4 Mio. Einwohnern und 10,38 Mrd. Euro Umsatz sowie Köln mit 1,017 Mio. Menschen und 6,97 Mrd. Euro Umsatz.

Der Zahlenvergleich zeigt, dass München in Relation zur Bevölkerung unter den Metropolen den meisten Einzelhandelsumsatz auf sich vereinigt. Das erklärt, wa-rum die Bayernmetropole in punkto Miete deutschlandweit mit über 300 Euro je qm an der Spitze rangiert - auch wenn Berlin weiter aufholen dürfte. In beiden Städten spielt nach Feststellung der BBE Handelsberatung bei der Umsatzentwicklung auch der Tourismus eine wichtige Rolle.

Insgesamt erzielten die 15 größten deutschen Stadtkreise inkl. des Landkreises Hanno-ver 21,4% des gesamten stationären Einzelhandelsumsatzes in Deutschland (ohne Online-Umsatz), den GfK Geomarketing mit 410,1 Mrd. Euro beziffert. Das belegt die Attraktivität der großen deutschen Städte im Allgemeinen. In der Liste finden sich hin-ter Köln auf Rang 4 der Landkreis Hannover auf 5, vor den Stadtkreisen Frankfurt/M., Düsseldorf, Stuttgart, Nürnberg, Essen, Bremen, Dortmund, der Landkreis Reckling-hausen, die Städteregion Aachen und der Stadtkreis Dresden.

„An diesen Standorten kann der Einzelhandel mit einer hohen Nachfrage, aber zugleich auch einer hohen Konkurrenz rechnen“, heißt es in der Studie GfK Einzelhandelsum-satz 2013: „Mit ihrem milliardenschweren Umsatzpotenzial sind die deutschen Metro-polen für den filialisierten Handel als Standorte un-verzichtbar, auch zur Si-cherung der Markenprä-senz.“ Die Studie von GfK Geomarketing weist die regionalen, stationä-ren Einzelhandelsumsät-ze für alle Kreise und Ge-meinden mit mehr als 10 000 Einwohnern aus. Dabei zeigt der Zahlenvergleich, dass viele Mittel- und Klein-städte als Handelsstandorte an Bedeutung gewinnen.

Das gilt besonders für Mittelstädte mit einem großen ländlichen Umland, deren Ein-zelhandelsangebote für die Bewohner in den kleineren Nachbargemeinden die einzige attraktive Einkaufsmöglichkeit bietet. Die absolute Kaufkraft solcher Städte mit Ver-sorgungsfunktion übersteigt das Volumen der jeweiligen Stadt bei weitem und bietet

Leipzig: Die Elektronik-Eldorado GmbH, Anbieter für hochwertige Unterhal-tungselektronik mietet in dem markanten, 1994 er-richteten Büro- und Ge-schäftshauskomplex in der Goldschmidtstraße 30,

Ecke Stephanstraße 4 zum 1. April rd. 100 qm Einzel-handelsfläche gemietet. Es handelt sich um eine Unter-nehmensneugründung. Vermieter des Objektes ist die Bauplan-Grundbesitz GmbH & Co. KG. Aenge-velt Leipzig vermittelte.

Hamburg: Die Hilfsorgani-sation Oxfam eröffnet ei-nen weiteren Shop in der Bahrenfelder Straße 124-130 in Hamburg. Vermieter ist eine Privatperson. En-gel & Völkers Commerci-al Hamburg hat den Miet-vertrag vermittelt.

Stilkerich wechselt zu Jones Lang Lasalle Jones Lang LaSalle erwei-tert sein Münchner Einzel-handelsvermietungs-Team. Alexandra Stilkerich (32) Diplom-Marketingwirtin und Immobilienfachwirtin,

hat im März ihre Tätigkeit als Senior Consultant aufgenom-men. Stilke-rich war zuvor

4 Jahre als Einzelhandels-maklerin für die Comfort München GmbH tätig und hat sich dort schwerpunkt-mäßig mit den Bundeslän-dern Bayern und Baden Württemberg befasst.

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Personalien

Erfolgreiche Einzelhandels-Metropolen

Stadt-/Landkreis Einwohner Umsatz/Einw. € Umsatz-Index*)

1. Berlin 3,5 Mio. 5.115 101,6

2. Hamburg 1,798 Mio. 6.123 121,6

3. München 1,378 Mio. 7.529 149,5

4. Köln 1.02 Mio. 6.851 136,1

5. LK Hannover 1,135 Mio. 5.801 115,2

*) Einze lhandels-Umsatz-Index; Quelle: GfK Einzelhandelsum satz

Erfolgreiche Mittelstädte Deutschlands

Stadtkreis Einwohner Umsatz/Einw. € Umsatz-Index*)

1. Straubing 44.724 11.155 221,5

2. Passau 50.548 10.893 216,3

3. Weiden i.Opf 41.954 10.690 212,3

4. Schweinfurt 53.247 10.230 203,2

5. Rosenheim 61.512 9.972 198

*) Einzelhandels-Umsatz-Index; Quelle: GfK Einzelhandelsum satz

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Cities & Center & Developments

ein beachtliches Umsatz-Potenzial. So finden sich im Ranking von GfK Geomarketing über den Umsatz je Einwohner nicht Berlin, Hamburg oder München ganz oben, son-dern die Stadtkreise Straubing, Passau und Weiden i. d. Oberpfalz. Hier sind die rechnerischen Pro-Kopf-Umsätze mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurch-schnitt. Ablesen lässt sich das u.a. am Einzelhandelsumsatz pro Kopf und am Index des Einzelhandelsumsatzes, der in Straubing bei 221,5 liegt, in Passau bei 216,3, in Weiden bei 212,3 und in Schweinfurt bei 203,2.

An diese Werte reichen die Metropolen nicht heran. In Berlin liegt der „Index des Ein-zelhandelsumsatzes“ mit 101,6 knapp über dem Bundesdurchschnitt, und der Pro-Kopf-Einzelhandelsumsatz beträgt in Berlin „nur“ 5 115 Euro. In Straubing ist er mit 11 155 Euro mehr als doppelt so hoch. Auch der Vergleich der Mittelstädte Passau und Weiden mit den Metropolen, fällt zugunsten der kleineren Städte aus.

Unter den Metropolen steht der Stadtkreis München in punkto Einzelhandel pro Kopf mit 7 529 Euro an der Spitze vor dem Stadtkreis Düsseldorf mit 7 233 Euro, dem Stadtkreis Nürnberg mit 6 956 Euro und Köln mit 6 851 Euro. Dagegen bringt es der Stadtkreis Würzburg (rd. 133 000 Einwohner), als Nummer 10 unter den Mittelstädten immer noch auf einen Einzelhandelsumsatz pro Kopf von 9 294 Euro, der Index des Einzelhandelsumsatzes liegt bei 184,6 und damit immer noch über dem Wert des Stadtkreises München, der unter den Metropolen mit 149,5 den höchsten Index des Einzelhandelsumsatzes bietet.

Mit Blick auf die Tatsache, dass der deutsche Einzelhandel verglichen mit anderen eu-ropäischen Ländern noch eine hohe Stabilität aufweiset, der stationäre Handel in 2013 aber nur moderat um 0,5% auf 412,1 Mrd. Euro steigen wird, sieht GfK Einzelhan-

Heilbronn: Die IPH Han-delsimmobilien GmbH konnte 2 neue Mietverträge über eine komplett neu ausgebaute Etage mit knapp 360 qm im Büroturm des Theaterforums K3 (24 300 qm) in Heilbronn abschließen. Neben der Rechtsanwaltskanzlei GHA (Gass, Herrmann, Andress) hat die deutschlandweit vertretene und auf Insol-venzverfahren spezialisier-te Pluta Rechtsanwalts GmbH die neuen Büroräu-me bezogen. Das 2001 errichtete Theaterforum K3 (K3 steht für Kaufen, Kino und Kultur) befindet sich in der Heilbronner Innenstadt und bildet für die nördlichen Stadtteile das Eingangstor zur Fußgängerzone. Neben der Einkaufspassage bietet das K3 einen Büroturm.

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delsexperte Oliver Giehsel für die Branche noch lukrative Expansionschancen in den Mittelstädten. Zumal der stationäre Handel im Wettbewerb mit dem Online-Handel Konzepte finden muss, mit denen er sein Profil schärfen kann. „Dabei ist es entschei-dend, mit der Ladenpräsenz am richtigen Standort zu sein“, so Giehsel, „d.h. den Or-ten, die die Verbraucher zum Einkaufen gerne und zahlreich aufsuchen.“ Das biete dem Einzelhandel auch 2013 attraktive Standorte.

Das Interview

In den Mittelstädten bevorzugen die Investoren „reine Einzelhandelsobjekte“ Gespräch mit Harald Ortner, Geschäftsführer der HBB GmbH in Hamburg,

über das Potenzial deutscher Mittelstädte und das Interesse der Investoren und des Einzelhandels an diesen Standorten.

Handelsimmobilien Report: Es wird in der Handelsimmobi-lien-Branche viel diskutiert über die Mittelstädte als Investiti-onsstandorte, da die Angebote in den großen Städten knapp und zu teuer sind. Die HBB ist spezialisiert auf die kleineren Städte. Wie schätzen Sie den Bedarf und die Chancen ein?

Harald Ortner: Aus unserer Sicht waren Mittelstädte schon immer attraktive Investitionsstandorte und werden es auch in Zukunft bleiben. Insgesamt spüren wir auf Endinvestorenseite

eine verstärkte Nachfrage nach Objekten in Mittelstädten. Auch viele Mieter - wenn auch nicht alle - haben erkannt, dass es dort viele zu erschließende Potenziale gibt.

HIR: Gibt es von Seiten der Kommunen besondere Präferenzen für bestimmte Objek-te? Z.B. Shopping-Center, Geschäftshäuser, Fachmarktzentren?

Ortner: Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Jeder Standort braucht das passende Produkt. Selbstverständlich ist z.B. bei einem Geschäftshaus in der Regel weniger Überzeugungsarbeit vor Ort notwendig, als bei einer Fachmarktentwicklung oder gar einer Shopping-Center-Ansiedlung. Aber diese Überzeugungsarbeit hilft auch uns, die Entwicklung in allen erforderlichen Parametern abzuprüfen und sie gehört zu unserem Geschäft dazu. Wir machen sie auch im Übrigen gerne.

HIR: Wie sieht der Einzelhandel den Trend? Wie groß ist das Interesse auch in die kleineren Städte zu gehen? Und vor allem: Wie groß muss eine Mittelstadt noch sein, damit sie interessant ist? Da gibt es ja sicher branchenmäßige Unterschiede.

Ortner: Dies hängt von vielen Faktoren ab. In der Regel werden Standorte ab ca. 25 000 Einwohner im Kern und einem entsprechenden Einzugsgebiet für eine Vielzahl von Einzelhändlern interessant. Klar gibt es auch manche, die Standorte erst ab 100 000 Einwohnern im Kern machen, die riskieren aber, die entsprechenden poten-ziellen Kunden vor Ort langfristig vollständig an den Onlinehandel zu verlieren.

HIR: Und wie groß ist das Interesse der Investoren?

Ortner: Wir stellen insgesamt fest, dass das Interesse zunimmt. Die hohen Preise, die bereits seit einiger Zeit in den deutschen Großstädten verlangt werden, haben bei vielen Investoren zu einem Umdenken geführt. Zwar bieten Investitionen in den Großstädten vermeintlich mehr Sicherheit, dies geht aber aufgrund der zu zahlenden Kaufpreise stark zu Lasten der Rendite. Wir können durchaus einen Trend erkennen, dass unsere Entwicklungen in Mittelstädten im zunehmenden Maße von Investoren nachgefragt werden. Immer mehr Investoren haben die Attraktivität von Investments in Mittelstäd-ten erkannt und fragen entsprechende Objekte nach. In vielen Mittelstädten lässt sich noch eine vernünftige Rendite zu einem adäquaten Risiko erzielen.

Hertie-Häuser in Kamen und Cuxhaven verkauft Die CR Investment Mana-gement GmbH, hat die ehemaligen Hertie-Kaufhäuser in Cuxhaven und Kamen verkauft. Ent-

sprechende Ausbietungs-garantien wurden nunmehr in Kaufverträge umgewan-delt. Hertie in Cuxhaven bietet eine Bruttogeschoss-fläche von 10 252 qm. Käu-fer ist die Lührs Immobi-lienverwaltungsgesell-schaft mbH aus Stade. Die Immobilie in Kamen (Bruttogeschossfläche: 12 572 qm) wurde an die Neue Mitte Kamen GmbH aus Schwerte verkauft. Laut Sebastian Mogos-Lindemann, Projektleiter der CR Investment Mana-gement GmbH, gewinnt der Verkaufsprozess an Dyna-mik. Seit Übernahme des Mandates durch CR Mitte 2012 sei es gelungen, die Objekte in Cuxhaven, Hu-sum, Kamen, Peine, Stade und Meschede zu veräu-ßern. CR Investment Ma-nagement ist mit über 100 Mitarbeitern in 5 Ländern vertreten.

Iserlohn: Das Modeunter-nehmen Liberty eröffnet im Sommer 2013 seinen La-den in der Wermingser Straße 13 in Iserlohn. Lührmann Osnabrück vermittelte die Neuvermie-tung. Der 1953 gegründete Anbieter für Damenmode verfolgt in punkto Mode eine klare Linie, dazu gehö-ren u.a. wöchentlich wech-selnde Kollektionen, die nur in den Liberty-Shops zu erwerben sind.

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HIR: Gibt es bei Neuentwicklungen in Mittelstädten - verglichen mit Großstädten - Besonderheiten, die zu berücksichtigen sind?

Ortner: Aufgrund der höheren Nachfrage von Käufern sind natürlich Objekte in Groß-städten im Hinblick auf den Exit gängiger und Endinvestoren akzeptieren eher, wenn mal etwas nicht zu 100% im Hinblick auf Konzeption oder Nutzungsarten passt. Bei Objekten in Mittelstädten müssen wir viel genauer darauf achten, wie ein Objekt konzi-piert ist, welche Mieter und Nutzungsarten vorgesehen sind. Wir haben festgestellt, dass am liebsten reine Handelsobjekte nachgefragt werden. Sobald noch ein etwas hö-herer Anteil Büro oder gar Wohnen dazu kommt, wird es im Exit sehr schwierig. Die-sen Punkt sollten Kommunen daher bei Vergabeverfahren im Blick haben. Allzu häu-fig werden wir bei solchen Verfahren noch mit Wünschen nach Wohnen oder Büro Nutzungsbausteinen konfrontiert.

HIR: In manchen Regionen wird die Bevölkerung in den nächsten Jahren schrumpfen. Wie stellt die HBB sicher, dass sie das richtige Objekt am richtigen Ort baut?

Ortner: Sicherlich werden wir Standorte mit einem deutlichen Minus in der demogra-fischen Entwicklung nur noch in Ausnahmefällen machen. Die Demografie ist aber nur eines von vielen Kriterien, die wir im Vorfeld sorgfältig abprüfen und abwägen bevor wir eine Investitionsentscheidung treffen.

HIR: Welche Rolle spielt das Thema Finanzierung bei Investments in Mittelstädten?

Ortner: Bei der Finanzierung von Projektentwicklungen in Mittelstädten hatten wir bislang noch keine Probleme. Das liegt sicherlich zum einen daran, dass die HBB bis-lang sehr erfolgreich unterwegs ist. Wir machen aber auch alle unsere Hausaufgaben

Düsseldorf: Der internatio-nale Möbeldesigner Habi-tat hat im Büro- und Ge-schäftshaus in der Immer-mannstraße 7“ in Düssel-dorf einen Mietvertragsab-schluss über rd. 940 qm Einzelhandelsfläche im EG und 1. OG sowie für rd. 120 qm Bürofläche in einem der oberen Etagen abgeschlos-sen. Die Habitat Deutsch-land GmbH mietet ab 1. September 2013. Seinen bisherigen Standort in den Schadow Arkaden gibt der Möbelanbieter auf. Vermie-ter des 1963 errichteten Gebäudes in der Immer-mannstraße mit rd. 2 175 qm Mietfläche sowie einer Tiefgarage mit 14 Stellplät-zen ist die BHG Berg Kempe GbR, Düsseldorf. Aengevelt vermittelte.

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ECE

Unschlagbar in Ungarn

Am Mittwoch haben wir in der ungarischen Hauptstadt unser neues Shopping-Center Árkád Örs vezér tere II eröffnet. Es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Center Árkád I und bildet mit ihm zusammen ab sofort Ungarns Shopping-Standort der Superlative: Willkommen auf 68.000 m² Mietfläche und in 200 Shops, Restaurants und Cafés. Damit bilden die Árkád I und II die größte Handelsfläche des Landes. www.ece.de

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hinsichtlich sorgfältiger Markt- und Standortortanalyse und insbesondere Vorvermie-tungsquote bevor wir an die Banken herantreten, sodass wir gut vorbereitet sind und bei der Finanzierung deshalb keine Überraschung erleben.

HIR: Sie haben vor zwei Jahren den Bereich Center-Management und Vermietung aufgebaut. Zuletzt haben Sie die Sparte um Herrn Hutmacher verstärkt. Welche weite-ren Pläne haben Sie für diesen Bereich?

Ortner: In diesem Bereich haben wir noch einiges vor. Die Centermanagement-Sparte hatten wir vor 2 Jahren aufgebaut, um das Centermanagement unserer neuen Objekte selbst zu machen. Das erste Objekt war die „Neue Mitte“ in Ingelheim und im März 2012 kam das City Center Langenhagen (CCL) dazu und wurde auf Anhieb im „Shoppingcenter Performance Report 2012“ der Immobilienzeitung von den Mietern deutschlandweit auf den 6. Platz gewählt. Das hat uns sehr gefreut und darin bestätigt, dass wir mit dem Aufbau einer Centermanagement-Tochter auf dem richtigen Weg sind. Ende dieses Jahres werden unsere Einkaufspassage in Troisdorf und Anfang 2015 unsere neuen Center „Forum Hanau“ und „Forum Gummersbach“ eröffnen. Auch das Management dieser Objekte wird die HBB übernehmen.

Wir gehen 2013 von einem stabilen Umfeld aus Grundsätzlich möchten wir in Zukunft verstärkt das Augenmerk darauf richten, wie wir das Marketing der Center noch weiter in Richtung „Social Media“ und Internet aus-richten und auch den Handel nach besten Kräften dabei unterstützen sich den Heraus-forderungen aus dem E-Commerce zu stellen.

HIR: Wie schätzen Sie den Handelsimmobilien-Markt 2013 ein?

Ortner: Aus unserer Sicht bewegen wir uns auch 2013 in einem sehr stabilen Umfeld. Auch wenn die einen oder anderen Mieter aufgrund der Konkurrenz aus dem Internet oder auch der demografischen Entwicklung in vielen Städten bei Ihrer Expansion vor-sichtiger geworden sind, so gibt es auch viele andere Einzelhändler, die nach wie vor ihre Expansion vorantreiben und für sich noch viele weiße Flecken auf der Karte iden-tifiziert haben, die es gilt zu besetzen. Das heißt für uns, dass wir auch 2013 da sein werden, wo unsere Mieter hinwollen, um viele neue attraktive Entwicklungen anzu-schieben und zu verwirklichen.

Rewe Group

Neuausrichtung bei Penny trägt erste Früchte Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die Kölner Rewe Group hat ihren Umsatz nach vorläufigen Zahlen 2012 um 2,7% auf 49,7 Mrd. Euro gesteigert. Darin sind auch die Erlöse der selbstständigen Rewe-Kaufleute enthalten, die um 6,6% auf 10,6 Mrd. Euro zulegten. Vor allem aber wuchs das operative Ergebnis vor Einmalbelastungen (Ebita) um 35,6% auf 501,2 Mio. Eu-ro. Die Herausforderung wird 2013 darin bestehen, das hohe Wachstum bei den Su-permärkten zu halten und die Umstrukturierung bei Penny voranzubringen – aus eige-ner Kraft. Denn große, konjunkturelle Impulse sind nicht zu erwarten.

„Unser Discount-Geschäft ist international auf einem sehr kräftigen Wachstumskurs“, konstatiert Alain Caparros, Vorstandschef der Rewe Group, in Köln bei Vorlage der vorläufigen Zahlen für 2012. „Das zeigt: Wir können Discount“, bekräftigte er mit Blick auf Penny Deutschland, die sich in der Umstrukturierung befindet. 2011 war der Discounter in die Verlustzone gerutscht.

Inzwischen setzt Rewe - wie bei den Supermärkten - auch bei den Penny-Discountern auf „Einkaufsqualität“, breitere Gänge, neue Regale, ein neues Ladenkonzept und neue Optik. Nach den Worten von Finanzvorstand Christian Mielsch wurden im Vorjahr

Ungarn: Die Immofinanz Group hat im Retail-Segment in Ungarn mit H&M einen neuen Groß-mieter gewonnen und 2

langfristige Neuvermietun-gen abgeschlossen: H&M ist auf rd. 3 000 qm Nutzflä-che in 2 ungarischen Stop.Shop.-Fachmärkten präsent. Sowohl am Stand-ort Budapest Obuda (1 650 qm) als auch in Erd (1 419 qm) umfasst die Anmietung 2 Etagen. Beide H&M Shops werden noch im März eröffnet. Weitere H&M Filialen im ungari-schen Stop.Shop.-Portfolio sind bis Herbst 2014 ge-plant. „Trotz der herausfor-dernden Marktlage in Un-garn punkten wir im Neu-vermietungsgeschäft - das spricht für die Attraktivität des Retailkonzepts Stop.Shop. und das profes-sionelle Asset Manage-ment", findet Eduard Ze-hetner, CEO der Immofi-nanz Group. Stop.Shop ist seit 10 Jahren in der CEE-Region aktiv.

Düsseldorf: Die Unityka-bel GmbH hat über die Spezialisten von Aenge-velt im Wohn– und Ge-schäftshaus „Kölner Straße 281“ in Düsseldorf-Oberbilk rd. 90 qm Einzelhandelsflä-che gemietet. Als Vertriebs-partner von Unitymedia bietet Unitykabel hier um-fangreiche Telekommuni-kations- und Service-Angebote sowie Beratun-gen an. Es handelt sich hierbei um eine Neugrün-dung. Vermieter ist ein Pri-vatinvestor.

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600 Filialen auf das neue Penny-Konzept umgestellt und die neuen Dachmarken „Penny“, „today“ und „Mühlenhof“ eingeführt. Per Saldo wurden zudem 141 Märkte aufgegeben, wie Vorstand Jan Kunath berichtete. Dabei handelte es sich meist um Flächen, die im Zuge auslaufender Mietverträge aufgegeben wurden. Das ist laut Ku-nath aber kein typisches Penny-Phänomen. Auch bei den Wettbewerbern würden per Saldo Flächen aufgegeben. Penny betreibt in Deutschland 2 250 Märkte.

Dass Penny Deutschland seinen Umsatz 2012 um 1,7% auf 6,8 Mrd. Euro steigern konnte und auch auf vergleichbarer Fläche ein Plus von 3,5% verzeichnete, wertet der Rewe-Vorstand als Bestätigung für den eingeschlagenen Sanierungsweg. 2015 soll Penny Deutschland nach Caparros Worten den Turnaround abschließen.

Vor diesem Hintergrund erklärte der Rewe-Chef auf die Frage, ob es für die Penny-Flächen eventuell einen „Plan B“ gebe, entschieden: „Es gibt keine Alternativen, wir müssen es schaffen!“ Dass der Turnaround gelingt, dafür dürften auch die Erfolge bei Penny International sprechen. Denn in den 6 Ländern (Italien, Österreich, Ungarn, Tschechien, Rumänien und Bulgarien), in denen der Discounter vertreten ist, konnte er den Umsatz im Vorjahr um 6,2% auf etwa 3,9 Mrd. Euro steigern. „Diese Entwicklung ist vor allem auch angesichts der negativen Währungseffekte in Tschechien, Ungarn und Rumänien sehr erfreulich“, findet Finanzvorstand Mielsch. Die negativen Wäh-rungseffekte schlugen mit -1,5% zu Buche.

Besonders erfreulich verlief mit +12% das Discount-Geschäft in Italien, wo die Märkte auf das für italienische Kunden konzipierte „Ambiente-Konzept“ umgestellt wurden - mit hochwertiger Ladengestaltung, Marktplatzcharakter und Frische. „Denn trotz ge-stiegener Preissensibilität legen die Kunden in Italien großen Wert auf ein Einkaufser-

Köln: Der traditionsreiche Kölner Herrenausstatter Ralph Ebinghaus GmbH zieht voraussichtlich im Sommer 2013 von seinem derzeitigen Standort in der Breite Straße 1 in Köln in die nahe gelegene Glo-ckengasse 2a um. Der neue Store bietet auf 3 Ebenen rd. 420 qm Ge-samtfläche. Vermieter ist ein Privateigentümer. Jo-nes Lang LaSalle hat die Vermietung beratend be-gleitet. Ralph Ebinghaus ist seit 1975 die erste Adresse für hochwertigste italieni-sche Herrenmode in Köln. Nach eigener Auskunft bie-tet das Unternehmen, für jeden Anlass das richtige Outfit, sei es für Business, für Freizeit oder für Abend-veranstaltungen.

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Handelsimmobilie braucht Handelswissen.

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lebnis“, so Mielsch. Auch bei den Discountern setzt Rewe auf regionale Besonderhei-ten und nimmt etwa 50% nationaler Produkte ins Sortiment.

Bei Penny Deutschland wird die Umstellung der Läden auf das neue Konzept nach Ca-parros Worten 2013 noch-mals beschleunigt. 700 Märk-te sollen umgebaut werden. Dass diese Umstrukturierung das Ergebnis bis zum erfolg-reichen Turnaround 2015 noch belasten wird, ist laut Caparros allen Verantwortli-chen im Aufsichtsrat, im Vorstand und in der Ge-schäftsleitung von Penny Deutschland klar: „Doch wir spüren jetzt im zweiten Jahr auf diesem Weg, dass die Neuausrichtung Früchte trägt und von den Kunden sehr gut angenommen wird.“

Die erfolgreichste Sparte im Rewe-Konzern war auch 2012 wieder das Supermarkt-Geschäft in Deutschland und international. Mit einem Umsatzwachstum von 5,9% (flächenbereinigt: 4,5%) profilierten sich die deutschen Supermärkte als Wachstums-treiber des Konzerns. Insgesamt legte die Rewe-Sparte „Vollsortiment National“ mit Rewe, den toom Verbrauchermärkten, dem neuen Convenience-Konzept für die in-nerstädtische Lage Rewe to go und das Biomarkt- und Frische-Konzept Temma um 5% auf 15,9 Mrd. Euro zu.

Bei den toom Verbrauchermärkten, die2012 mit 0,4% nur moderat wuchsen, plant Rewe einen umfassenden Relaunch unter dem Dach von Rewe. Die beiden neuen Pilot-märkte in Darmstadt und Egelsbach sollen im 2. Halbjahr 2013 eröffnet werden. Im Segment Großfläche bereiten vor allem die Nonfood-Sortimente Probleme durch die Konkurrenz der Fachhändler und des Online-Handels. Bei Rewe to go, die bislang 3 Filialen in Köln, Düsseldorf und Dortmund betreibt, soll die Zahl bis 2014 auf 10 er-höht werden. „Wir sind zufrieden mit der bisherigen Entwicklung und sehen die Zu-kunftschancen in Deutschland positiv“, so Mielsch.

Bei Rewe Vollsortiment International wuchs der Umsatz um 2% von 8,9 Mrd. auf 9 Mrd. Euro. In Österreich lagen die Töchter Billa, Adeg und Merkur mit 3,4% über

dem Branchendurch-schnitt (1,9%). Be-sonders beeindru-ckend war die Ent-wicklung in Russ-land, wo der Umsatz bedingt durch die Akquise von 12 Ci-ty-Stores der Enka-Gruppe um 29,4% zulegte, aber auch flächenbereinigt noch bei 12,7% lag.

Schwächen zeigte dagegen Italien. Hier sank der Umsatz nicht zuletzt durch den Ver-kauf von 59 Märkten im Süden des Landes um 19,9% auf 793 Mio. Euro. Die verblie-benen 142 Märkte legten flächenbereinigt noch um 1,3% zu.

Dagegen zeigten die Länder Mittel- und Osteuropas mit Bulgarien, Rumänien, Russ-land, der Slowakei, Tschechien, der Ukraine und Kroatien mit einem Umsatzwachstum von 6,8% auf 2,6 Mrd. Euro einen beachtlichen Aufwärtstrend.

GMA: Bayern hat viele attraktive Mittelstädte Die Diskussion um attrakti-ve Mittelstädte in Deutsch-land dreht sich weiter. Jetzt hat die GMA (Gesellschaft für Markt- und Absatzfor-schung) eine Untersuchung über 105 Mittelstädte mit 50 000 – 100 000 Einwoh-nern vorgelegt. Die GMA hat die Städte nach 11 Hauptkriterien analysiert und bewertend gewichtet. Zu den Kriterien gehören die Einwohner im Stadtge-biet, deren Entwicklung und eine Einwohnerprogno-se, die Zahl der Einwohner im Radius von 15 Fahrmi-nuten, sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigte, die Arbeitslosenquote, die Mie-te in den 1A-Lagen, Ver-kaufsflächenausstattung pro Einwohner, Kaufkraft- und Zentralitätskennziffer sowie der Saldo aus Arbeit-nehmern, die in eine Stadt einpendeln und solche, die auspendeln (Pendlersaldo). Auf Position 1 ermittelte GMA die bayerische Stadt Aschaffenburg vor den bayerischen Städten Landshut, Rosenheim und Bamberg. Baden-Württemberg ist mit den Städten Ludwigsburg, Of-fenburg, Sindelfingen und Göppingen in den Top 10 vertreten.

Köln: Der kalifornische Streetwear- und Fashion-Anbieter Vans eröffnet im Sommer seinen ersten Shop in Köln in der Hohe Straße 68-82. Vans hat insgesamt rd. 300 qm an-gemietet. Vormieter war bis Ende letzten Jahres der Systemgastronom Nord-see, Vermieter ist ein Fami-ly Office. Bei der Anmie-tung waren CBRE und IKP beratend tätig.

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Rewe-Vorstände A. Caparros (r), Ch. Mielsch (l)

Foto: Rewe

Rewe Group vorläufige Zahlen 2012

2012 2011 Veränd.

Gesamtumsatz*) 49,7 Mrd. € 48,4 Mrd. € 2,70%

Konzernumsatz 41,6 Mrd. € 40,3 Mrd. € 3,10%

selbst. Kaufleute 10,6 Mrd. € 9,9 Mrd. € 6,60%

Vollsort. National 15,92 Mrd. € 15,16 Mrd. € 5,00%

Vollsor. Internat. 9,04 Mrd. € 8,86 Mrd. € 2,00%

Discounter Internat. 3,9 Mrd. € 3,67 Mrd. € 6,20%

Discounter National. 6,8 Mrd. € 6,7 Mrd. € 1,70%

Ebitda 1,19 Mrd. € 943 Mio. €

Ebita 501,2 Mio. € 369,5 Mio. € 35,60%

Marktbericht

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Cities & Center & Developments

Weniger erfreulich war dagegen die Geschäftsentwicklung bei der Unterhaltungselekt-ronik-Kette Pro-Markt, die, wie ihre Wettbewerber, unter der wachsenden Online-Konkurrenz leidet. Laut Caparros ist Rewe in diesem Segment von der Dynamik des Online-Handels überrascht worden. Frühere Studien hätten für den Online-Handel niedrigere Wachstumsraten prognostiziert. Nach Schließung von 13 Pro-Markt-Filialen ging der Umsatz um 15,5% zurück. Das Weihnachtsgeschäft war nach den Worten von Rewe-Vorstand Frank Wiemer enttäuschend. Derzeit wird überprüft, wie die statio-nären Märkte optimiert werden können, eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen.

Für 2013 ist Rewe-Chef Caparros „zurückhaltend optimistisch“. Bei Rewe Deutschland bestehe die Herausforderung darin, das hohe Wachstumsniveau zu halten und für Penny werde 2013 beim Turnaround das entscheidende Jahr. Der Weg zurück in die Profitabilität sei zur Hälfte beschritten. Dass die Rewe-Supermärkte und Penny in den ersten beiden Monaten ein Umsatzplus von 5% erzielt haben, wertet der Rewe-Chef als gutes Fundament. Um das hohe Wachstum in den vergangenen 3 Jahren mit jeweils gut 4% bei den Supermärkten auf vergleichbarer Fläche zu halten, will das Un-ternehmen im In- und Ausland in die Modernisierung des Filialnetzes, die Frischeleis-tung, die Optimierung der Sortimente und die Preiswahrnehmung investieren. Dafür sind 1,5 Mrd. Euro geplant.

ECE European Prime Shopping Center Fund

Auf der Suche nach Wertsteigerungspotenzial Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Der ECE European Prime Shopping Center Fund hat in Odense das zweitgrößte Shop-ping-Center Dänemarks erworben. Damit betritt die Hamburger ECE erstmals skandi-navischen Boden.

Unter dem Eindruck der schwierigen Finanzierungsbedingungen – insbesondere für Revitalisierungsobjekte – hatte der Shopping-Center-Spezialist ECE im Sommer 2011 den ECE European Prime Shopping Center Fund aufgelegt, um die Lücke zu schließen. Denn die Revitalisierung von westeuropäischen Shopping-Centern, die der Revitalisierung und Neuausrichtung bedürfen, bildet in den kommenden Jahren das größte Geschäftsfeld der Branche.

Gemanagt wird der ECE-Fonds durch die ECE Real Estate Partners, die u.a. bei in-stitutionellen Investoren wie internationalen Staatsfonds, Pensionskassen und Versi-

cherungen 775,5 Mio. Euro eingesammelt hat. Das entspricht einem Bruttonanlagevermögen von etwa 2 Mrd. Euro. Der geplante Leverage liegt bei mit 50 bis 60% und das Renditeziel (IIR) bei 12%

Nach dem Start mit revitalisierungsbedürftigen Ob-jekten wie dem Stern Center in Potsdam und dem Linden Center in Berlin hat der ECE European Pri-me Shopping-Center Fund nun erstmals den Schritt nach Skandinavien gemacht und im dänischen Odense das Rosengardcentret (Foto: ECE) über-nommen. Verkäufer sind Privatinvestoren. Der Kauf-preis wurde nicht genannt. Nicht nur für den Fonds, der zunächst den Fokus auf Deutschland, Österreich,

Ungarn, Polen und Südeuropa gerichtet hat, ist das Engagement in dem Nordland neu, auch die ECE selbst betritt in Odense erstmals skandinavischen Boden. Gemäß dem strategischen Ansatz des ECE-Fonds bietet das Rosengardcentret noch Wertsteige-rungspotenzial. Wie Volker Kraft, Managing Partner von ECE Real Estate Partners, berichtet, ist diese Übernahme bisher die größte des Fonds. Immerhin ist das Rosen-

Berlin: Die Internos GmbH, Frankfurt hat für

ihren Einzelhandelsfonds GRP ein Single-Tenant-Objekt in Berlin (Rödernallee 118a) an die Supermarktkette Kaiser's Tengelmann GmbH, eine Tochter der Tengelmann-Unternehmensgruppe, ver-mietet. Das Geschäft im Bezirk Reinickendorf hat eine Mietfläche von 2 400 qm und 96 Parkplätze z.T. in einer Tiefgarage. Der Mietvertrag beginnt am 01. Januar 2014 und hat eine Vertragslaufzeit von 10 Jahren. Bis zum 31.12.2013 ist Edeka noch Mieter der Immobilie. Der Supermarkt Kaiser's be-treibt die Filiale in der Rö-dernallee jedoch bereits seit 1985 als Untermieter von Edeka.

Lübeck: Der SB-Bäcker Back-Factory hat ein neu-es Ladenlokal in bester Lage von Lübeck in der Breiten Straße 48 gemietet. Die Hamburger Niederlas-sung der IKP Immobilien-gruppe hat den Mietvertrag zwischen Back-Factory und einem privaten Eigentürmer vermittelt. Der neue Shop wird zum Sommer 2013 eröffnet und wurde zuvor von Street One genutzt. Er verfügt über eine Gesamt-fläche von ca. 280 qm. Back-Factory ist eine im Jahr 2002 gegründete Tochter der Großbäckerei Harry-Brot GmbH und mit seinen knapp 130 Standor-ten der Marktführer der Backwarengastronomie in Deutschland.

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Cities & Center & Developments

gardcentret mit seinen 100 000 qm das zweitgrößte Center Dänemarks. „Der Kauf ist für uns besonders interessant, da wir ein erstklassiges Shopping-Center mit Wertsteige-rungspotenzial erwerben und wir eine noch größere Diversifikation unseres Portfolios erreichen“, erläutert Kraft. Die skandinavischen Märkte stehen derzeit hoch in der Gunst der Investoren. Beim Rosengardcentret, das 1971 eröffnet wurde, sieht Kraft noch Modernisierungs- und Restrukturierungspotenzial in punkto Flächenzuschnitt, Branchen- und Mietermix. Zu den bekannten Ankermietern gehören u.a. Fotex, H&M, Toys R Us, Bolia, New Yorker, Deichmann, ein Sony Store, Tommy Hilfi-ger und ein Nike Store. Im Einzugsgebiet leben 500 000 Menschen. Das Center bietet seine 3 000 Parkplätze kostenlos an und gehört mit jährlich 7,5 Millionen Besuchern laut ECE zu den populärsten Einkaufszentren in Dänemark.

Die Hamburger haben das Management und die Vermietung des Centers zum 15. März übernommen. Aus Sicht von ECE-Chef Alexander Otto bietet die Verbindung von lokaler Expertise mit dem internationalen Know-how der ECE ein gutes Fundament, um das Einkaufserlebnis im Rosengardcentret zu steigern. Im Wettbewerb mit dem Online-Handel setzt die Center-Industrie vor allem auf Erlebnisqualität, um eine attrak-tive Alternative zur nüchternen Internet-Welt zu bieten.

Sonae Sierra

Fokussierung auf die Wachstumsmärkte der Zukunft Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Der Shopping-Center-Spezialist Sonae Sierra setzt auf die wachstumsstarken Märkte in Brasilien und Nordafrika, um einen Ausgleich für das Geschäft in Südeuropa zu schaffen. Während sich die direkt beeinflussbaren Größen 2012 positiv entwickelten, belasteten Marktwertanpassungen das Ergebnis.

Sonae Sierra baut weiter. Aktuell sind 3 Einkaufszentren in der Bauphase. Die Investi-tionssumme beziffert das Unternehmen bei Vorlage der Bilanzzahlen für 2012 mit 375 Mio. Euro, die Eröffnungen sind noch 2013 geplant. Zu den Neubauprojekten gehört der Hofgarten in Solingen (Bild: Sonae Sierra) mit 29 000 qm Mietfläche), den Sonae Sierra in einem Joint Venture mit der MAB Development entwickelt. Das Objekt hat soeben Richtfest gefeiert und wird Ende des Jahres eröffnet. Die Investitionssumme

beträgt 120 Mio. Euro.

In Brasilien, im Bun-desstaat Paraná, wird im April der Boule-vard Londrina (47 800 qm Mietflä-che) eröffnet und im Oktober das Passeio das Agua Shopping

im Bundesstaat Goias. Mit 78 000 qm Mietfläche wird das Center laut Sonae Sierra das größte und modernste der Region sein. Die portugiesische Sonae Sierra gehört mit 47 Shopping-Centern im Bestand zu den führenden Center-Spezialisten Europas.

Seit einigen Jahren hat der Entwickler und Bestandshalter seine Angebots-Palette um Dienstleistungen für Dritte ausgeweitet. So konnten im Vorjahr 27 neue Dienstleis-tungsverträge, darunter 15 für Entwicklungen und 12 für Property- sowie Vermietungs-aufgaben, im Gesamtwert von 9 Mio. Euro abgeschlossen werden.

Zur Erschließung des algerischen Marktes hat Sonae Sierra Anfang 2012 zusammen mit einem einheimischen Unternehmen die Dienstleistungsgesellschaft für Einkaufs-zentren Sierra Cevital gegründet und 7 Dienstleistungsverträge geschlossen. In Ma-

Neumünster: Grünes Licht für Holsten-Galerie Der Stadtrat von Neu-münster hat am Mittwoch-abend grünes Licht für die Holsten-Galerie im Sager-viertel gegeben. Die ECE

Projektmanagement und die Hanseatische Betreu-ungs- und Beteiligungs-gesellschaft mbH (HBB) können das Projekt damit realisieren. 22 Ratsmitglie-der sprachen sich für das Projekt aus, 20 dagegen. Die Holsten-Galerie soll in zentraler Innenstadtlage zwischen dem Bahnhof und dem Großflecken entste-hen. Auf rd. 22 800 qm Verkaufsfläche sind für die knapp 200 000 Menschen im Einzugsgebiet rund 80 Shops geplant. Das Investi-tionsvolumen beträgt rd. 145 Mio. Euro, es werden etwa 700 Arbeitsplätze ent-stehen. Baustart könnte Ende 2013 / Anfang 2014 sein, die Fertigstellung ist für 2015 geplant.

Neunkirchen am Brand: Die Sontowski & Partner Group eröffnet nach 6 Mo-naten Bauzeit das neue Fachmarktzentrum in Neunkirchen am Brand. Auf einer Grundstücksfläche von knapp 7 000 qm finden die Einwohner der Stadt und der umliegenden Ge-meinden attraktive Ein-kaufsmöglichkeiten in den Bereichen Drogerie, Schu-he und Textil. Zu den Mie-tern gehören dm Drogerie-markt, AWG Mode-Center und Deichmann.

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Stadt News

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Cities & Center & Developments

rokko wurden 9 Dienstleistungsverträge abgeschlossen, 3 beziehen sich auf die Ent-wicklung von Shopping-Centern in Casablanca. Auch in Rumänien hat Sonae Sierra seine Präsenz mit einem Joint-Venture ausgebaut. Partner bei der Entwicklung des Park Lake in Bukarest ist Caelum Development.

Bei seiner Expansion setzt CEO Fernando Guedes de Oliveira auf die Strategie der Kapitalrückgewinnung. Konkret: Um die Finanzierung neuer Objekte sicher zu stellen, hat sich das Unternehmen 2012 von den Münster-Arkaden und von der Beteiligung an 3 strategisch nicht so bedeutende Center in Brasilien getrennt.

Unter dem Strich konnte das Unternehmen auf Grund der stabilen Vermietungsquote von 96%, den Mieteinnahmen und den Center-Neueröffnungen das Ebitda um 3% auf 116,3 Mio. Euro steigern. Auch der direkte Gewinn stieg um 2% auf 62,6 Mio. Euro. Allerdings zeigten die Krise in den Ländern Südeuropas und Wertberichtigungen in Griechenland Wirkung. Wertberichtigungen, Risikovorsorge und Marktwertanpassun-gen drückten das Ergebnis ins Minus, sodass unter dem Strich ein Nettoverlust von 45,9 Mio. Euro stand. 2011 waren die Wertberichtigungen noch deutlich niedriger aus-gefallen, sodass ein Gewinn von rund 9,75 Mio. Euro blieb.

Für Sonae-Sierra-Chef Oliveira zeigen der Anstieg des Ebidta und des direkten Ergeb-nisses von +2% auf 62,6 Mio. Euro, dass sich die direkt beeinflussbaren Größen positiv entwickelt haben. Dazu haben u.a. auch die Senkung der Kosten und die Steigerung der Effizienz beigetragen. Die Abwertung des Portfolios in den Ländern Italien, Spanien, Portugal und Griechenland konnte das Unternehmen dagegen nicht direkt beeinflussen. Zu berücksichtigen ist zudem, dass die Wertansätze nur Momentaufnahmen (Fair Va-lue) darstellen, und sie im Zuge der Markterholung in den Ländern wieder steigen wer-den – es sich hier nur um buchhalterische und nicht reale Verluste handelt.

Oliveira ist beim Blick in die Zukunft zuversichtlich, dass durch das erfolgreiche Enga-gement in Brasilien und weiteren aufstrebenden Märkten die Risiken in Südeuropa ab-gefedert werden können.

Shopping-Center-Markt

Allianz gründet Joint-Venture mit der SES Spar Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Versicherungen als Investoren und Kapitalgeber sind derzeit sehr gefragt. Unter den deutschen Versicherungskonzernen ist insbesondere die Münchener Allianz sehr aktiv. Nachdem sich der Konzern Ende August mehrheitlich (mit 80%) am Frankfurter Skyli-ne Plaza beteiligen wird, lässt nun die Immobilien-Tochter Allianz Real Estate GmbH aufhorchen: Mit ihrem Gemeinschaftsprojekt mit dem österreichischen Shopping-Center-Spezialisten SES Spar European Shopping Centers.

Zum 1. Juli 2013, so die Pläne, wollen die Partner ein Joint-Venture gründen, in das 7 Shopping-Center der SES eingebracht werden. Dazu werden laut SES jeweils ein Cen-

ter in Wien, Villach und Innsbruck gehö-ren, sowie die Center in Laibach, Celje (Foto: SES) und 2 der 3 Shopping-Center im italieni-schen Padua. Als

Immobilientochter des österreichischen Handelskonzerns Spar managt die SES 26 Shopping-Center in Österreich, Tschechien, Ungarn, Slowenien und Italien. Ein Teil dieser Center, darunter auch die ausgewählten 7 Einkaufszentren , befinden sich im

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Erlangen: Die beliebte Drogeriemarkt-Kette dm hält voraussichtlich im Juni Einzug in Erlangens Haupt-straße 21-23 und wird dort auf einer Gesamtfläche von 800 qm seine Pforten öff-nen. Neben den Filialen in den Erlangen Arcaden und der geplanten Filiale in der Nürnberger Straße 24-26 ist dies bereits die 3. dm-Niederlassung in Erlangens Innenstadt. Vormieter sind Ihr Platz und Vodafone. Lührmann München ver-mittelte.

Berlin: Ein Family Office aus Nordrhein-Westfalen hat von einem internationa-len Privatinvestor für einen siebenstelligen Euro-Betrag einen langfristig vermiete-ten, modernen Fachmarkt (rd. 1 900 qm Mietfläche) in Berlin-Hellersdorf gekauft. Aengevelt Berlin vermittel-te. Die Bruttoanfangsrendi-te wird mit über 8% bezif-fert. Für Dipl.-Bauingenieur Thomas Mahler, Fachbe-rater von Aengevelt bestä-tigt der Erwerb die wach-sende Nachfrage nach die-ser Asset-Klasse.

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Eigentum der SES-/Spar-Gruppe. Der künftige Partner Allianz Real Estate wird sich als Eigenkapitalpartner mit 50% an dem Portfolio beteiligen. Die SES wird damit ihre Finanzierungsbasis erweitern und sieht für sich die Möglichkeit, ihre Expansion zu forcieren. In Zeiten schwieriger Finanzierungsbedingungen sind das wichtige Vor-aussetzungen für einen Entwickler.. Die SES übernimmt das Center- und Asset-Management der 7 Einkaufszentren. Der Vorsitzende der SES-Geschäftsführung, Marcus Wild, sieht die Partnerschaft mit diesem „strategischen Premium-Partner“ als Auszeichnung für die Arbeit seines Unternehmens als Center-Entwickler.

Dass die Allianz hier ein langfristiges Engagement anstrebt, ist den Worten von Charles Pridgeon, Chief Investment Officer der Allianz Real Estate, zu entnehmen, wenn er betont: „Mit SES als einem der marktführenden Shopping-Center-Betreiber haben wir einen starken langfristigen Partner gefunden.“

2012 will der SES-Chef weiter expandieren und bestehende Center erweitern. Dafür biete die Zusammenarbeit mit der Allianz gute Voraussetzungen. Das geplante Joint-Venture muss von den Wettbewerbsbehörden noch genehmigt werden.

Metro Group

Vorstand rückt den Kunden in den Fokus der Strategie Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die Düsseldorfer Metro Group steht vor einer kompletten Neuausrichtung ihrer Stra-tegie. Nach den Worten von Metro-Chef Olaf Koch will sich der Handelskonzern künf-tig stärker an der Frage ausrichten, ob die verschiedenen Vertriebskonzepte - Cash & Carry, Media Saturn, Real und Kaufhof – für „den Kunden relevant“ sind? Der Ver-kauf rückt stärker in den Blickpunkt der Strategie.

Diese Ausrichtung am „Customer Value“ ist eine Zeitenwende für den Konzern, der in den Jahren seiner Entstehung zunächst auf Wachstum durch Unternehmensübernahmen

und später durch Filialeröffnungen in neu-en Märkten gesetzt hatte – immer mit dem Fokus auf Bündelung und Stärkung der Nachfragemacht, um günstige Einkaufs-konditionen zu erzielen.

Nachdem jedoch Metro Cash & Carry mit seinem Grundkonzept, dem Selbstbe-dienungsgroßhandel, in Westeuropa an Grenzen stößt und der Online-Handel mit seiner großen Preistransparenz in der Un-terhaltungselektronik die Sparte Media

Saturn massiv unter Druck setzt, konzentriert sich die Metro Group gezielt auf die Verkaufsstrategie und die Attraktivität des Point of Sale – der Geschäfte vor Ort.

In der Sparte Cash & Carry bedeutet das in den westeuropäischen Großmärkten die Erweiterung der innovativen Gründungsidee, die in der Übertragung des Selbstbedie-nungsprinzips auf den Großhandel bestand – im Gegensatz zum Zustellgroßhandel. Insbesondere Kleinbetriebe wie Händler, Kioske und Gastronomen kauften bei Metro selbst ein und nahmen die Ware gleich mit.

Inzwischen stellt in Westeuropa aber vor allem die Gastronomie die Kernkundschaft und für sie ist der Zustellgroßhandel eine wichtige Service-Leistung. So macht Metro Cash & Carry, wie Koch bei Vorlage des Jahresabschlusses 2012 in Düsseldorf erläu-terte, mittlerweile über 2 Mrd. Euro mit dem Zustellgroßhandel. In den neuen Märkten Mittel- und Osteuropas sowie Asiens und Afrikas erfüllen die Cash & Carry-Märkte

Melzer wird neuer Staples-Geschäftsführer Michael Melzer (44) ist neuer Geschäftsführer der Büromarktkette Staples (Deutschland) GmbH mit Sitz in Hamburg. Ab sofort verantwortet der studierte BWL- und Marketing-Experte die Führung und strategische Weiterentwick-lung des Retail- und Online-Geschäfts. Der Multi-Channel-Spezialist startete seine Karriere bei Tchibo, wo er 14 Jahre in verschiedenen Füh-rungspositionen im Han-delsmarketing, Vertrieb, New Business und der Un-ternehmensstrategie tä-tig war. Zuvor leitete Melzer als Geschäftsführer dreiein-halb Jahre lang die Online-Bereiche von Karstadt und Karstadt-Sport. Melzer soll bei Staples durch die Weiterentwicklung und Um-setzung der Multi-Channel-Strategie neue Wachs-tumschancen realisieren. Staples betreibt in Deutsch-land 58 Filialen und ist weltweit der größte Anbie-ter für Büroartikel und einer der führenden Anbieter von Bürolösungen.

Jones Lang LaSalle stärkt Vermietung in Leipzig Daniela Henke (40) Dip-lom-Architektin, verstärkt das Leipziger Vermietungs-Team von Jones Lang LaSalle. Sie unterstützt in ihrer neuen Funktion die Bereiche Einzelhandels- und Bürovermietung. Hen-ke arbeitete zuletzt in der Büro- und Einzelhandels-vermietung der Aengevelt Immobilien in Dresden. Zuvor war sie u.a. für die DB Immobilien GmbH und die Blumenauer Immobi-lien GmbH tätig.

Personalien

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Foto: Metro

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dagegen noch stärker die Funktion als Großhändler für kleinere Einzelhändler und bie-tet eine entsprechend andere Sortimentsausrichtung.

Zudem wurde der Anteil der Eigenmarken, die dem Handel höhere Spannen bieten, inzwischen auf über 5 Mrd. Euro erhöht. In Osteuropa setzt Metro Cash & Carry auch auf Franchising. Hier gibt es inzwischen 4 000 Franchise-Märkte.

Bei Media Saturn war der Druck durch den Online-Handel am Ebit vor Sonderfaktoren abzulesen, das von 542 Mio. (2011) auf 326 Mio. Euro im Vorjahr sank. Mit einem ganzen Bündel an Maßnah-men versucht der Vorstand den Trend nun umzukehren. Dass der

Umsatz im 4. Quartal 2012 um 3% gestiegen ist, wertet Koch als Durchbruch. Im Ein-zelnen geht es für Media Saturn darum, ein „Spitzensortiment zu Spitzenpreisen“ zu bieten und das mit Werbung zu unterlegen. Auch das Online-Geschäft wird ausgebaut. Der Umsatz beläuft sich hier auf 800 Mio. Euro. Laut Koch holen 50% der Online-Kunden ihre bestellte Ware in den Märkten ab.

Mit besserem Kundenservice und dem Ausbau der Eigenmarken auch in dieser Sparte will Metro seine Fachmärkte attraktiv halten. Zudem wurde 2012 mit der nationalen Beschaffung der Waren begonnen, um durch die Bündelung des Einkaufs bessere Kon-ditionen zu erzielen.

Bei der SB-Warenhaus-Tochter Real steht die stärkere Ausrichtung der Filialen auf die regionalen Märkte im Vordergrund. Deshalb sollen die Marktleiter mehr Gestaltungs-

spielraum erhalten und von unnötiger Bürokratie befreit werden. Mit ihren 311 Filialen in Deutschland sieht Koch bei der Tochter noch viel Potenzial. Nach dem Verkauf von Real International an Auchan gab der Metro-Chef bei der Bi-lanz-Presse-Konferenz ein klares Be-kenntnis zugunsten von Real Deutsch-land ab: „Wir werden in die Zukunft des SB-Warenhaus-Geschäfts investieren.“

Sehr zufrieden zeigte sich der Metro-Vorstand auch mit der Entwicklung von Galeria Kaufhof, die ein hervorragendes Ergebnis vorgelegt und Marktanteile gewonnen habe. Doch auch wenn ein Verkauf derzeit nicht akut ist, so machte Koch doch deutlich, dass der Kaufhof nicht Teil des Zukunftsportfolios ist.

In der Immobilien-Sparte Metro Properties profitierte der Konzern vom Verkauf von 43 Metro Cash & Carry-Märkten in Frankreich, die in einen geschlossenen Fonds ein-gebracht worden waren. Der Netto-Ergebnis-Beitrag belief sich auf 195 Mio. Euro. 2013 soll ein weiteres Paket aus 43 französischen C & C-Märkten in einen geschlosse-nen Fonds eingebracht werden.

2012 war nach den Worten von Finanzvorstand Mark Frese für alle Handelsunter-nehmen auf Grund des makroökonomischen Umfelds weltweit ein herausforderndes Jahr. Der schwierigen Entwicklung in Südeuropa standen bei Metro eine positive Ent-wicklung in Mittel- und Osteuropa sowie der stabile Trend in Asien gegenüber. 2013, das als Rumpfgeschäftsjahr bereits Ende September enden wird, will der Vorstand sei-ne Politik der nachhaltigen Umsatz- und Ergebnissteigerung durch die Ausrichtung auf „Mehrwert für den Kunden“ fortsetzen. Da das Weihnachtsgeschäft im Geschäftsjahr 2013 fehlt, wird das absolute Ergebnis moderat ausfallen.

München: Das Möbelbau-system USM Haller eröff-net einen neuen Flag-shipstore in München. Der neue Store am Wittelsba-cher Platz 1 bietet rund 600 qm Verkaufsfläche. Die Eröffnung ist für den 21. März geplant. Vermieter der Immobilie ist ein Privat-eigentümer. Jones Lang LaSalle hat die Vermietung beratend begleitet und ver-mittelt. Die Ursprünge des USM Möbelbausystems Haller liegen in der Archi-tektur. In Zusammenarbeit entwickelten der Ingenieur Paul Schärer und der Ar-chitekt Fritz Haller vor mehr als 40 Jahren aus architektonischen Struktu-ren ein Möbelsystem, das Eleganz und technische Perfektion verbindet.

Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: [email protected] Herausgeber: Werner Rohmert

Korrespondentin Köln: Christine Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz). Bankverbindung: Auf Nachfrage

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

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Impressum

Metro Group

2011 2012 %

Umsatz 65,9 Mrd. € 66,7 Mrd. € 1,2

Deutschland 25,5 Mrd. € 25,6Mrd. € 0,6

Ebit*) 2,37 Mrd. € 1,98 Mrd. € -16,7

Ebt*) 1,73 Mrd. € 1,41 Mrd. €

*) Vor Sonderfaktoren

Metro Group - Ebit nach Sparten*)2011 2012

Cash & Carry 1,15 Mrd. € 947 Mio. €

Media Saturn 542 Mio. € 326 Mio. €

Real 134 Mio. € 102 Mio. €

Kaufhof 121 Mio. € 136 Mio. €

Metro Properties 643 Mio. € 652 Mio. €

*) vor Sonderfaktoren