Der handelsimmobilien report nr 20

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Liebe Leser, die 20. Mapic fand in diesem Jahr in einem Umfeld statt, das der Ju- biläums-Ausgabe der Messe durchaus angemessen war: Nicht nur der deutsche sondern auch der europäische Investmentmarkt für Retail Assets zeigt sich in guter Verfassung, so dass in diesem Jahr alte Re- kordwerte wieder in greifbare Nähe rücken. Dass die Investoren dabei bislang vor allem auf Eigenkapital setzen, lässt die Hoffnung aufkom- men, dass trotz Anlagedruck der alte Leichtsinn noch nicht auf breiter Front in den Markt für Handelsimmobilien zurück gekehrt ist. Erfreulich für die Euro-Zone ist, dass sich auch der spanische Invest- mentmarkt allmählich von der Immobilien- und Schulden-Krise zu erholen beginnt. Entscheidend für die Zukunft des Landes wird es aber sein, ob der Aufschwung an Breite gewinnt und den Arbeits- markt nachhaltig erreicht. Dass laut GfK das Verbrauchervertrauen, die Haushaltsaugaben und die Umsätze in den größten Shopping- Centern gestiegen sind, ist zumindest ein guter Anfang. Auf dem weltweiten Vermietungsmarkt hat sich die Fifth Avenue in New York ihren Spitzenplatz als teuerste Einkaufsstraße der Welt zu- rück geholt. Dies ist eines der Indizien dafür, dass sich der US- Einzelhandelsmarkt wieder zurück meldet. Die Veranstalter der Mapic haben dem Rechnung getragen: Die USA waren in diesem Jahr „Country of Honor“ - Ehren-Gastland. In den Blickpunkt der globalen Investoren rückt nach Beobachtung der BBE Handelsberatung aber auch China immer mehr - auch wenn Hongkong seinen Platz als teu- erste Einkaufsstadt zunächst verloren hat. In Deutschland füllt die Vergangenheitsbewältigung um Karstadt resp. um die Verurteilung seines ehemaligen Top-Managers Thomas Middelhoff die Schlagzielen. Das unerwartet harte Urteil und die strenge Haltung des Gerichts mit Blick auf die vorläufige Inhaftierung wegen Fluchtgefahr, zeigt, dass die Zeiten, in denen Prominente mehr Nachsicht erwarten konnten als Normalbürger, vorbei sind. Der Fall taugt aber nicht als Beleg dafür, dass Top-Manager für Fehl- verhalten stärker zur Rechenschaft gezogen werden (können). Fest- schriften für den Top-Manager eines anderen Unternehmens oder Flü- ge im Privat-Jet zur Aufsichtsratssitzung der New York Times auf Kosten von Karstadt sind leicht einzuordnende Verfehlungen. Doch die vielen teuren Fehlentscheidungen und Fehlinvestitionen auch frü- herer Manager und Großaktionäre von Karstadt, Aktionismus aus falsch verstandenem Ehrgeiz und eine fragwürdige Shareholder- Value-Politik zulasten der Unternehmenssubstanz, waren es, die Karstadt Milliarden gekostet und in den Ruin getrieben haben. Solche Verfehlungen werden aber wohl niemals gerichtlich geahndet werden (können). Nr. 185 vom 28.11.2014 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369 Editorial 1 Mapic: Weihnachtsstimmung auf dem europäischen Investmentmarkt 2 Das Interview: Mit Klaus Striebich, Vorsitzender des GCSC-Vorstands 6 Einzelhandelskonjunktur: Die Rah- menbedingungen stimmen 10 Hahn-Gruppe: Zulassung für Publi- kums-AIF Ende 2014 erwartet 12 Deutsche Euro Shop AG: Bestandshal- ter bestätigt Prognosen für 2014 14 Mittelstand im Internet-Zeitalter: Nähe als Wettbewerbsvorteil 15 Investmentmarkt Spanien: Zarte An- zeichen der Erholung 18 Himmlischer Service: ECE hilft Kun- den und Händlern bei den Geschenken 20 Impressum 20 Inhaltsverzeichnis Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin Partner des Handelsimmobilien Report Ihr direkter Weg zu uns!

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Cities, Center und Entwicklungen im Einzelhandelsimmobilienbereich.

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Liebe Leser,

die 20. Mapic fand in diesem Jahr in einem Umfeld statt, das der Ju-biläums-Ausgabe der Messe durchaus angemessen war: Nicht nur der deutsche sondern auch der europäische Investmentmarkt für Retail Assets zeigt sich in guter Verfassung, so dass in diesem Jahr alte Re-kordwerte wieder in greifbare Nähe rücken. Dass die Investoren dabei bislang vor allem auf Eigenkapital setzen, lässt die Hoffnung aufkom-men, dass trotz Anlagedruck der alte Leichtsinn noch nicht auf breiter Front in den Markt für Handelsimmobilien zurück gekehrt ist.

Erfreulich für die Euro-Zone ist, dass sich auch der spanische Invest-mentmarkt allmählich von der Immobilien- und Schulden-Krise zu erholen beginnt. Entscheidend für die Zukunft des Landes wird es aber sein, ob der Aufschwung an Breite gewinnt und den Arbeits-markt nachhaltig erreicht. Dass laut GfK das Verbrauchervertrauen, die Haushaltsaugaben und die Umsätze in den größten Shopping-Centern gestiegen sind, ist zumindest ein guter Anfang.

Auf dem weltweiten Vermietungsmarkt hat sich die Fifth Avenue in New York ihren Spitzenplatz als teuerste Einkaufsstraße der Welt zu-rück geholt. Dies ist eines der Indizien dafür, dass sich der US-Einzelhandelsmarkt wieder zurück meldet. Die Veranstalter der Mapic haben dem Rechnung getragen: Die USA waren in diesem Jahr „Country of Honor“ - Ehren-Gastland. In den Blickpunkt der globalen Investoren rückt nach Beobachtung der BBE Handelsberatung aber auch China immer mehr - auch wenn Hongkong seinen Platz als teu-erste Einkaufsstadt zunächst verloren hat.

In Deutschland füllt die Vergangenheitsbewältigung um Karstadt resp. um die Verurteilung seines ehemaligen Top-Managers Thomas Middelhoff die Schlagzielen. Das unerwartet harte Urteil und die strenge Haltung des Gerichts mit Blick auf die vorläufige Inhaftierung wegen Fluchtgefahr, zeigt, dass die Zeiten, in denen Prominente mehr Nachsicht erwarten konnten als Normalbürger, vorbei sind.

Der Fall taugt aber nicht als Beleg dafür, dass Top-Manager für Fehl-verhalten stärker zur Rechenschaft gezogen werden (können). Fest-schriften für den Top-Manager eines anderen Unternehmens oder Flü-ge im Privat-Jet zur Aufsichtsratssitzung der New York Times auf Kosten von Karstadt sind leicht einzuordnende Verfehlungen. Doch die vielen teuren Fehlentscheidungen und Fehlinvestitionen auch frü-herer Manager und Großaktionäre von Karstadt, Aktionismus aus falsch verstandenem Ehrgeiz und eine fragwürdige Shareholder-

Value-Politik zulasten der Unternehmenssubstanz, waren es, die Karstadt Milliarden gekostet und in den Ruin getrieben haben. Solche Verfehlungen werden aber wohl niemals gerichtlich geahndet werden (können).

Nr. 185 vom 28.11.2014

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Editorial 1

Mapic: Weihnachtsstimmung auf dem europäischen Investmentmarkt

2

Das Interview: Mit Klaus Striebich, Vorsitzender des GCSC-Vorstands

6

Einzelhandelskonjunktur: Die Rah-menbedingungen stimmen

10

Hahn-Gruppe: Zulassung für Publi-kums-AIF Ende 2014 erwartet

12

Deutsche Euro Shop AG: Bestandshal-ter bestätigt Prognosen für 2014

14

Mittelstand im Internet-Zeitalter: Nähe als Wettbewerbsvorteil

15

Investmentmarkt Spanien: Zarte An-zeichen der Erholung

18

Himmlischer Service: ECE hilft Kun-den und Händlern bei den Geschenken

20

Impressum 20

Inhaltsverzeichnis

Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Partner des Handelsimmobilien Report

Ihr direkter Weg zu uns!

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Cities & Center & Developments

Mapic Nachlese

Hohe Weihnachtsstimmung auf dem Investmentmarkt Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die Stimmung bei der 20. Mapic im Palais des Festivals in Cannes war dem Jubiläum angemessen. Innovationen, Internationalisierung und das Vertrauen darauf, dass sich der Einzelhandel weiter erholt, waren laut Messeveranstalter Reed Midem die vor-herrschenden Themen. Den Hintergrund für diese gute Stimmung bei sonnigem Wetter bilden weltweit steigende Mieten und eine rekordverdächtige Entwicklung auf dem eu-ropäischen Investmentmarkt für Retail Assets.

Insgesamt kamen gut 8 400 Besucher, darunter 2 400 Einzelhändler, aus 75 Ländern. Das war ein „Großfamilien-Treffen der Handelsimmobilienbranche bei insgesamt ruhi-ger, aber sehr guter Atmosphäre“, berichtet Sebastian Müller, Head of Real Estate Consulting bei GfK Geomarketing, nach dessen „gefühltem“ Eindruck etwas weni-ger los war als in den Vorjahren und weniger Händler, dafür mehr Investment Compa-nies vor Ort waren. „Die Gespräche waren angenehm und zielführend.“

Von einer auffallenden „Termindisziplin“ der Gesprächspartner an seinem Stand be-richtet auch Klaus Striebich, Geschäftsführer Vermietung bei der ECE, der mit der Messe zufrieden war. „Das hat geholfen, die Masse an Terminen besser zu bewälti-gen“. Alle wichtigen Player (Mieter und Betreiber) - auch aus Übersee und Asien - sei-en vor Ort gewesen, und das Interesse der Retailer an (sehr) guten Projekten unvermin-dert hoch. Insgesamt registrierte Striebich eine neue Ernsthaftigkeit und Arbeitsdiszip-lin: Von der typischen „Crazyness“, die in der Branche sonst vorherrsche, sei nichts mehr zu spüren gewesen. Vermisst hat er diesmal aber die Neueindrücke früherer Jahre mit 2 bis 3 Highlights oder Leuchttürmen.

Dass die Einzelhändler hierzulande in Expansionslaune sind und auch viele ausländi-sche Konzepte wie Primark, Maisons du Monde und der Mapic-Award-Gewinner Uniqlo ihr Filialnetz in Deutschland ausweiten wollen, bestätigt auch Angelus Bern-reuther, Leiter Standortforschung bei der BBE Handelsberatung. Auch die Invest-mentlaune ist nach seiner Feststellung „super“: Gefragt seien Retailparks und Fach-

Klépierre will Corio übernehmen Im europäischen Center-Markt bahnt sich ein gro-ßer Zusammenschluss an. Konkret möchte der französische Shopping-Center-Bestandshalter Klépierre im Rahmen eines Aktientausches das niederländische Immobi-lien-Schwergewicht Corio übernehmen. Mit einem Immobilienportfolio im Gesamtwert von 21 Mrd. Euro und insgesamt 182 Shopping-Centern im Be-stand wäre das neue Un-ternehmen - gemessen am Bestand - die Nummer 2 im europäischen Shop-ping-Center-Markt, hinter dem gleichfall franzö-sisch-niederländischen Shopping-Center-Spezialist Unibail Ro-damco. Durch die Über-nahme von Corio, die in Deutschland mit einer eigenen Tochter vertreten ist, würde Klépierre auch der Schritt auf den aktuell sehr gefragten deutschen Markt schaffen. Klépierre hat derzeit ein Immobi-lien-Portfolio im Wert von 16,5 Mrd. Euro. Großakti-onäre sind mit einem An-teil von 21,7% die Bank BNP Paribas und vor allem die US-amerikanische Simon Property Group mit 29,4%. Sie ist der größte börsennotierte Shopping-Center-Betreiber in den USA. Drahtzieher hinter dem Deal ist David Si-mon, Chairman von Klépierre. Aber auch der Großaktionär von Corio, APG sowie die BNP Pari-bas unterstützen die Transaktion.

Unternehmens News

Das französische Qwartz erhielt als „innovativstes“ Shopping-Center den Mapic-Award

Bild: Reed Midem

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märkte - aber auch mehr „Value add-Objekte“. Dabei empfiehlt Bernreuther den deut-schen Markt zu sondieren, um die Rahmenbedingungen mit Blick auf Demographie, Wettbewerb und baurechtliche Möglichkeiten richtig einzuschätzen.

Insgesamt ist Michael Rodda, Head of EMEA Retail Capital Markets bei Cushman & Wakefield (C&W) beim Blick auf das 4. Quartal überzeugt, dass der europäische Investmentmarkt für Handelsimmobilien die „beste Weihnachtszeit seit 2007“ erleben wird. Am Ende erwartet der Immobiliendienstleister ein Transaktionsvolumen von 52,5 Mrd. Euro. Andere Schätzungen liegen bei rund 50 Mrd. Euro. Nach den ersten 3 Quartalen wurde ein Transaktionsvolumen von 33 Mrd. Euro erreicht.

Das wachsende Interesse der Investoren registriert auch Jan Linsin, Head of EMEA Research bei CBRE Deutschland: „Wir hatten in diesem Jahr ein gutes Investitions-klima für europäische Einzelhandelsimmobilien und der Investorenpool ist stark ge-wachsen, was sich in den gestiegenen Kapitalbewegungen und den kontinuierlich gro-ßen Käufen innerhalb dieses Sektors zeigt.“ Neben dem Rekordhoch auf dem Invest-mentmarkt sieht Linsin aber auch sinkende Renditen: Für die 28 EU-Länder hat CBRE im laufenden Quartal einen spürbaren Rückgang um 11 Basispunkte für Highstreet-Immobilien auf durchschnittlich 4,42% und um 13 Basispunkte für Shopping-Center auf durchschnittlich 5,28% registriert. Das reicht an die Werte vom 3. Quartal 2007 (4,41%) und dem 2. Quartal 2008 (5,13%) heran.

Einer der Gründe dafür dürfte sein, dass das Flächenangebot zwar steigt, der Markt

Neuwied: Die irische Im-mobilieninvestor Green-man Investments hat das Rhein-Wied-Center an der Breslauer Straße in Neuwied bei Koblenz erworben. Die Akquisition erfolgte im Rahmen eines Share Deals; der Kauf-preis beläuft sich auf rd. 20,12 Mio. Euro. Das Fachmarktzentrum wird in den Einzelhandelsimmo-bilienfonds Greenman Retail eingebracht. Das „Rhein-Wied-Center“ wur-de im Sommer 2014 nach umfangreichen Umbau-maßnahmen eines ehe-maligen Praktiker-Marktes und der Erweite-rung durch einen Neubau mit 8 800 qm neu eröffnet.

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aber vom knappen Angebot an guten Verkaufsflächen gebremst wird, wie C&W schätzt. Der große Anlagedruck, der Mangel an Core-Objekten, die steigenden Preise und die Suche nach vernünftigen Renditen lassen die Investoren nach neuen Märkten Ausschau halten. So rückt Zentraleuropa wieder in den Fokus und Irland, Öster-reich und die Niederlande waren -relativ betrachtet - zuletzt die 3 größten Gewinner.

Das beeindruckendste Comeback hat nach Ansicht der Experten aber Spanien mit einer Verdreifachung seines Marktanteils in den vergangen 18 Monaten geschafft.

Aus Sicht von David Hutchings, Head of EMEA Investment Strategy bei C&W war der europäische

Investmentmarkt selten in einer stärkerer Verfassung, auch wenn in einigen Regionen Europas der Konsum noch schwach ist. Seit Sommer beobachtet C&W-Manager Rod-da, dass mehr Immobilien vor allem mit Wertsteigerungspotenzial für den Verkauf vor-bereitet werden und Investoren Interesse an Objekten haben, bei denen sie Potenzial sehen. Wichtiger aber ist: Rodda erwartet auch viele Qualitäts-Objekte und innerstädti-sche Geschäftshäuser. Befeuert wird der Markt durch den Banken-Stress-Test der EZB, wodurch mehr Objekte auf den Markt kommen und die lockere Geldpolitik der Noten-bank. Das gilt besonders mit Blick auf 2015.

Viele Investoren arbeiten mit geringem Fremdkapitalanteil

Dabei beobachtet John Welham, Head of European Retail Investment bei CBRE, dass ein Großteil der Investoren mit einem sehr geringen Fremdkapitalanteil operiert: Allerdings stellt er auch fest, „dass die Beleihungswerte allmählich ansteigen“. Und so erwartet er, dass das für europäische Retail Assets investierte Kapital das Niveau von 2007 bald übersteigen wird, wodurch der Renditedruck weiter ansteige.

Während der europäische Investmentmarkt für Retail Assets in Hochstimmung ist, dis-kutierten die Einzelhändler auf der Mapic über attraktive Strategien für den Wettbe-werb mit dem Online-Handel. In der Diskussionsrunde mit dem Titel „Back to the fu-ture“ konstatiert Moderatorin Jayne Rafter, dass sich der Handel mit immer größerer Geschwindigkeit verändere und komplexer werde. Der Erfolgsfaktor sei früher „Lage, Lage, Lage“ gewesen, doch in Zukunft werde sich der Handel signifikant von den heu-tigen Erwartungen unterscheiden. Die Ansprüche an den Erlebniskauf steigen.

Laut Jayne Rafter muss der Einzelhandel das Angebot auf seine Zielgruppe zuschnei-den, statt, wie in den 1980er-Jahren, auf ein Massen-Sortiment und die Loyalität der Kunden zu setzen. Einzelhändler müssen innovativ und schnell sein und vor allem über den Tellerrand schauen, stellten die Experten unter Moderation von Stephan Jung, Director Shopping Center Investment bei Savills, in der Diskussionsrunde  „The Omnichannel Retail Revolution: How Tech Titans Change The Century Old Retail Bu-

Vapiano gewinnt Mapic Award 2014 Am 20. November wur-den während der Gala-Veranstaltung in Cannes die begehrten Mapic Awards 2014 vergeben. Von deutscher Seite konnte die Gastronomie-Kette Vapiano den Preis in der Kategorie „Best Food & Beverage Retail Concept“ gewinnen. Den Preis als bestes Mode- und Schuh-Konzept ge-wann die japanische Mode-Kette Uniqlo und der beste „Neue Einzel-händler“ ist der französi-sche Lebensmittelhändler Causses. In der Katego-rie „Best Retail Global Expansion“ setzte sich die italienische Kiko Mila-no durch. Innovativstes Shopping-Center war

nach Ansicht der Jury das Qwartz in Frankreich, das beste revitalisierte Ein-kaufszentrum das Arma-da Development Project in Ankara von Mimarlik/Ozturk, das beste Factory Outlet Center die Fa-shion Outlets of Chica-go von RTKL Associa-tes und das beste Städte-bau-Projekt Les Terras-ses du Port von Ham-merson. Den „Special Jury Award Retail“ ge-wann die britische Mode-Kette New Look und den „Special Jury Award Pro-ject“ das Beaugrenelle in Frankreich von Apsys.

Auszeichnung

Gute Stimmung und gutes Wetter in Cannes Foto: Reed Midem

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siness“ fest. Wichtige Stichworte sind: Entwicklung einer Omnichannel-Strategie, zu lernen, wie man neue Kunden anziehen und halten kann, wie man die Kundendaten richtig lesen und Konsumentenverhalten voraussagen kann.

„Retailtainment“ als Schlüsselwort der Messe und Antwort auf eCommerce muss aus Bernreuthers Sicht für den deutschen Markt aber speziell definiert werden. So ist er skeptisch, dass die reine Integration von Freizeiteinrichtungen in Deutschland mit Blick auf die dezentral gewachsenen Einzelhandelsstrukturen der Weg zum Erfolg ist. Eher seien gute Gastronomie-Konzepte für mehr Aufenthaltsqualität wichtig verweist er auf die Unterschiede zu Spanien, Italien Großbritannien oder Frankreich.

Dass die Upper Fifth Avenue in New York als teuerste Einkaufsstraße der Welt die Causeway Bay in Hongkong vom Spitzenplatz verdrängen konnte, ist auch ein Sym-bol dafür, dass sich der US-Markt erholt und die chinesische Wirtschaft etwas an Fahrt verliert. Konkret wurde in der Fifth Avenue nach der Studie „Main Streets across the World“ von C&W in der Spitze eine Quadratmeter-Miete von 2 485 Euro/Monat (+13,3%) gezahlt, während die Spitzenmiete in der Causeweay Bay um 6,8% auf 1 942 Euro sank. Gleichwohl bleibt China weiter im Fokus, wie Bernreuther betont. Insge-samt verbuchte der amerikanische Kontinent mit 5,8 % das stärkste Wachstum im Spit-zensegment. Mit einem Plus von 6% auf 1 104 Euro verteidigte die Champs Elysées ihren 3. Platz vor London mit 863 Euro. Der C&W-Report analysiert die teuersten Einkaufsstraßen von 330 Einkaufsmetropolen in 65 Ländern.

Leipzig: Ein internationa-les Family Office hat für rd. 2 Mio. Euro oder 1 894 Euro je qm das repräsen-tative, denkmalgeschütz-ten Wohn- und Geschäfts-haus „Karl-Liebknecht-Straße 57“ in der Leipzi-ger Südvorstadt an einen britischen Investor ver-kauft, der die voll vermie-tete Immobilie als langfris-tige Kapitalanlage erwor-ben hat. Insgesamt um-fasst das gepflegte, 1890 errichtete Objekt 10 hoch-wertig ausgestattete Wohn- und 2 Gewerbe-einheiten mit einer Ge-samtmietfläche von rd. 1 108 qm. Aengevelt ver-mittelte die Transaktion in Leipzig.

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Weitere europäische Städte in der Rangliste sind Mailand auf 6, Zürich auf 9 und Moskau auf 10. Deutsche Städte finden sich nicht unter den Top 10. Weltweit sind die Mieten in Top-Einkaufslagen laut Report „zwischen Oktober 2013 und September 2014 um durchschnittlich 2,4%“ gestiegen. Die Erholungsphase setzte sich damit etwas langsamer fort als im Vorjahr und die Mietpreissteigerungen fielen etwas moderater aus als im Vorjahr. Dennoch stiegen in 277 der 330 analysierten Standorten die Spit-zenmieten oder bewegten sich zumindest seitwärts.

Den Schlüssel für weiteres Wachstum sieht Martin Mahmuti, Senior Investment Analyst bei C&W, in „dem Trend großer Einzelhandelsmarken, das Flagship-Store-Konzept neu zu definieren und mit Ladengestaltung, Angebot und Service zu experi-mentieren“. Dabei bleiben Top-Lagen in gefragten Metropolen begehrt, da sie der Mar-kenpräsenz und der Schärfung des Markenprofils dienen.

Das Interview

Der Händler muss alle 5 Sinne der Kunden erreichen Gespräch mit Klaus Striebich, Vorstandsvorsitzender des German Council of Shopping Centers (GCSC) über die Rolle des Verbands, die Herausforderungen für die Branche im konjunkturellen Umfeld und das Einkaufen von Morgen.

Handelsimmobilien Report: Herr Striebich, Gratulation zu Ihrer Wahl zum Vorsitzenden des GCSC-Vorstands! Die Ver-bandslandschaft in der Handels- und Immobilien-Szene wird geprägt vom Handelsverband Deutschland (HDE) auf der einen und vom Zentralem Immobilien Ausschuss (ZIA) auf der anderen Seite. Wo würden Sie den GCSC einordnen?

Striebich: Herzlichen Dank für die Glückwünsche. Für mich ist die Wahl zum Vorsitzenden des GCSC e.V. Freude und Verpflichtung zugleich. Mit über 750 Mitgliedsunternehmen

aus Handel und Immobilienwirtschaft repräsentieren wir einen bedeutenden Teil der Immobilienwirtschaft in Deutschland. Unser Schwerpunkt lag und liegt auf der fachli-chen Ebene. Hier geht es vor allem darum, für aktuelle Themen und Fragestellungen Lösungen zu finden. Das prägt auch unser Selbstverständnis in den Verbänden HDE und ZIA, in denen wir aktive Mitglieder sind.

HIR: Die Verbandsbezeichnung „German Council of Shopping Centers“ zeigt zu-nächst die Verbundenheit mit den Einkaufszentren. Wie würden Sie die Aufgaben des Verbands darüber hinaus mit Blick auf andere Segmente definieren?

Striebich: Die Namensgebung hat einen historischen Hintergrund und stammt aus der Zeit, als Einkaufszentren/Shopping-Center noch nicht die Bekanntheit und Bedeutung für Bürger und Städte hatten. Inzwischen haben die Center-Branche und mit ihr der Verband als Vertretung für Immobilienwirtschaft und Einzelhandel an Bedeutung ge-wonnen, sodass auch andere „Klassen“ der Handelsimmobilienbranche und die gesam-te Wertschöpfungskette dem GCSC beigetreten sind. Die gewachsene Verbundenheit zum „Shopping-Center“ besteht aber weiter. Zusätzlich behandeln wir jetzt aber auch weitergehende Themenfelder - im Wesentlichen alles, was mit „Retail und Real Estate“

McArthurGlen und Sonae Sierra bauen DOC in Spanien Der Shopping-Center-Spezialist Sonae Sierra und der FOC-Spezialist McArthurGlen haben

eine Vereinbarung zur Entwicklung eines Desig-ner Outlet Centers (DOC) im südspanischen Málaga unterzeichnet. Das Inves-titionsvolumen beträgt 115 Mio. Euro. Das DOC mit insgesamt 30 000 qm Mietfläche wird das erste in Südspanien sein. Das Center im Village-Stil wird in 2 Phasen entwickelt: Zur 1. Phase gehören 17 000 qm GLA, die 2017 eröffnet werden sollen. Der 2. Abschnitt umfasst 13 000 qm. Die Bauarbeiten sollen im 2. Halbjahr 2015 begin-nen. Damit betritt die McArthurGlen Group erstmals den spanischen Markt. Zurzeit umfasst das Portfolio der Gruppe 20 Designer Outlets in der Nähe von wichtigen touristischen Zielen in 8 europäischen Ländern: Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechen-land, Großbritannien, Italien, Niederlande und Österreich. Für So-nae Sierra ist dieses wichtige Projekt Teil der Wachstumsstrategie, um seine Präsenz auf dem spanischen Markt weiter zu stärken.

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HERBST 2015

FRÜH-JAHR 2015

HERBST 2015

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K in Lautern, Kaiserslautern

Öfter mal was NeuesGleich viermal kann die ECE im nächsten Jahr große Eröffnung feiern. Mit erstklassigen Geschäften, persönlichem Service und einem vielfältigem Gastronomieangebot werden das K in Lautern in Kaiserslautern, der Marstall in Ludwigsburg, das Aquis Plaza in Aachen und die Holsten-Galerie in Neumünster schon bald ihre Besucher begeistern. Jedes der Center ist ein Unikat mit individueller Architektur, gelungener städtischer Einbindung sowie einem maß geschneiderten Branchen- und Mietermix. Die Arbeiten vor Ort gehen jetzt in die heiße Phase – nur noch wenige der attraktiven Mietflächen sind verfügbar. Zahlreiche weitere Shopping-Center an Standorten in ganz Europa befinden sich bereits im Bau oder in Planung.

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zu tun hat. Etwas stolz sind wir aber schon, dass der Name „GCSC - German Council of Shopping-Centers“ in den vergangenen 20 Jahren zur echten Marke geworden ist.

HIR: Welche kurzfristigen Aufgaben haben Sie sich für das erste Jahr gestellt?

Striebich: Kurzfristiger Aktionismus war und ist nicht der Stil des GCSC. Wir wollen in der neuen Zusammensetzung des Vorstands die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre fortsetzen. Es liegt aber auf der Hand, dass bei dem rasanten Veränderungstempo

in unserer Branche auch neue Themen entstehen. Im Fokus unserer Aktivitäten bleibt aber die fachliche Weiterentwicklung der Sachthemen. Ein Schwer-punkt sind die vielfältigen Infor-mations-, Austausch- und Wei-terbildungsangebote für unsere Mitglieder und - selbstverständ-lich - die Förderung und Unter-stützung unseres Nachwuchses durch „NextGen“-Aktivitäten.

HIR: Deutsche Handelsimmobi-lien stehen stark im Fokus der Investoren. Welche Chancen bietet das für den Markt und welche Risiken sind damit verbunden?

Striebich: Chancen und Risiken liegen hier in der Tat nahe beieinander. Dabei gilt: Wenn eine Branche wie die unsere besonders im Blickpunkt steht, dann lässt sich auch mehr bewegen und man kann mehr Inhalte und Innovationen initiieren, die die Branche voranbringen. Dagegen kann das Risiko einer Überhitzung aber auch zu einer direkten und sehr schnellen Umkehr führen. Zuletzt haben wir mit der Entwicklung aber alle ganz gut gelebt - auch wenn die Anforderungen jedes Jahr steigen.

HIR: Gerade haben einige Indikatoren wie das ifo Geschäftsklima und das Herbstgut-achten der Wirtschaftsforschungsinstitute eine leichte Abkühlung angekündigt. Wie sehen Sie die Handelsimmobilien-Branche mittelfristig in diesem Umfeld?

Striebich: Zunächst unterliegt auch unsere Branche den Konjunkturzyklen, wobei sich die Auswirkungen meist zeitverzögert abbilden. Grundsätzlich gilt aber auch, dass die Handelsimmobilienbranche traditionell nicht so schnell reagieren kann. Handelsimmo-bilien stehen zudem aufgrund ihrer hohen Bewirtschaftungsprofessionalität und der guten Entwicklung auch in schwierigen Zeiten relativ gut da. Das hat die Entwicklung nach der Krise gezeigt. Insofern dürfen wir auch mittelfristig von einer guten Nachfra-ge sowohl auf dem Investorenmarkt als auch auf dem Vermietungsmarkt ausgehen.

HIR: Der Online-Handel stellt die Branche vor neue Herausforderungen. Wirkt sich das auch auf die Expansionsfreude der Händler z.B. in Shopping-Centern aus? Gibt es Verunsicherung oder andere Anforderungen?

Striebich: Aus der anfänglichen Unsicherheit wie sich das Online-Business auf den stationären Handel auswirkt, ist mittlerweile eine anhaltende Phase der Chancen ge-worden. Das Shopping-Center als Raum der persönlichen Kommunikation und der Be-gegnung - wie das früher auf den Marktplätzen der Städte schon praktiziert wurde -

Callhoff stärkt die Dürener DI-Gruppe Die Deutsche Immobi-lien Gruppe (DI-Gruppe) verstärkt auch ihre Pro-jektentwicklung von Handels- und Hotelimmo-

bilien. Dafür konnte das Dürener Un-ternehmen Klaus-Martin Call-hoff gewin-nen, der die-

ses Geschäftsfeld, das auch Shopping-Center, Fachmarktzentren und Geschäftshäuser umfasst, als Head of Project De-velopment verantwortet. Der 47jährige, der zuletzt Geschäftsführer Projekt-entwicklung der mfi De-velopment GmbH war, kann auf mehr als 20 Jah-re Erfahrung als Entwick-ler und Manager vor allem von Shopping-Centern der mfi-Gruppe zurückbli-cken. Laut Helmut Jagd-feld, Geschäftsführer der DVI Deutsche Ver-waltungsgesellschaft für Immobilien mbH will sich das Unternehmen mit der Expertise von Callhoff im Bereich Projektent-wicklung breiter aufstel-len. Im Fokus der DI-Gruppe stehen vor allem die Mittelstädte, die gro-ßes Potenzial haben.

Hamburg: Das italieni-sche Restaurant Porti- cello mit 175 qm wurde Anfang November in der Kajen 12 im Hambur-ger Zentrum eröffnet. Vermieter ist ein institu-tioneller Investor. Engel & Völkers Commercial vermittelte.

Personalien

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GCSC-Vorstand v.l: Trojansky, Ch. Hager, Striebich

Foto: KD Busch

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wird hoch geschätzt. Erfolgreiche Handelskonzepte ope-rieren auf allen Kanälen erfolgreich und verknüpfen die Absatzkanäle professionell. Es gibt also nur eine bedingte Substitution von „online und offline“. Viele neue Konzep-te sind mittlerweile am Markt erschienen, die ihren Ur-sprung online haben und den Weg in den stationären Han-del gefunden haben. Erfolgreiche stationäre Händler, die nur offline arbeiten, gibt es so gut wie keine. Per Saldo ist die Entwicklung also positiv, wenngleich auch noch viele Fragen zu beantworten sind.

HIR: Die Mapic sieht in der Strategie des „Retailtainment“ die Antwort der Shopping-Center auf die Online-Konkurrenz. Was bieten moderne deutsche Shopping-Center heute als „Retailtainment“?

Striebich: Es gibt mittlerweile viele Begrifflichkeiten dafür, wobei alle irgendwie das gleiche meinen mögen. Letztendlich gilt es zu begreifen, dass der Händler von der klassischen Distribution, dem „Verteilen“ von Waren oder Dienstleistungen, heute weit entfernt ist: Das Augenmerk muss darauf liegen, möglichst alle 5 Sinne des Kunden zu erreichen - gepaart mit den sozialen Bedürfnissen zum persönlichen Austausch, zum Treffen oder einfach nur, die Zeit angenehm zu verbringen. Es geht nicht um ir-gendwelche neuen "Entertainment"-Konzepte oder Ange-bote, sondern darum, das „Zeitbudget“ des Kunden zu erreichen. Konzepte, die im Laden etwa Mehrfachnutzun-gen als Mehrwert für den Kunden anbieten - z.B. Kauf von Mode und eine Cafébar - zielen darauf ab.

HIR: Zuletzt hat sich gezeigt, dass sich insbesondere Modefilialisten zunehmend für kleinere Städte interessie-ren. Angesichts der oft überalterten Immobilien werden hier auch Chancen für Shopping-Center und Geschäfts-häuser gesehen. Wie beurteilen Sie das Potenzial?

Striebich: Dies ist immer im Zusammenhang mit Mobili-tät und Convenience zu sehen. Auf der einen Seite sind die Kunden heute zu jeder Zeit in alle Richtungen unter-wegs und nahezu perfekt informiert, auf der anderen Seite möchte jeder Kunden ganz bequem alle Produkte oder Dienstleistungen am liebsten möglichst „nahe um den Kirchturm herum“ erreichen und erlangen. Man kann bei einer Expansion in kleinere Städte also durchaus Potenzia-le heben. Und warum sollte der Bewohner einer kleineren Stadt auf Angebote einer größeren Stadt verzichten müs-sen? Die Einzelhändler haben darauf mit angepassten Sor-timenten oder Größenformaten reagiert. Zahlreiche Bei-spiele zeigen dies bereits heute gut. Wenn man diesen Ex-

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pansionswillen mit guten und hervorragend gemanagten Immobilien begleiten möch-te, wären Shopping-Center und Geschäftshäuser die richtigen Partner.

HIR: Shopping-Center entstehen heute vorwiegend in den Innenstädten. Welche Probleme bringt das für die Entwickler mit sich?

Striebich: Neben den politischen Diskussionen über neue Entwicklungen gibt es si-cherlich zwei wesentliche Themenkomplexe, denen sich die Entwickler stellen müs-sen. Die dicht bebauten und besiedelten Innenstädte sind deutlich komplizierter in ihrer Handhabung, wenn es darum geht, an geeignete Grundstücke zu kommen. Viele kleinteilige Grundstücke oder Grundstücksrechte und deren heutige Nutzung bean-spruchen viel Zeit bei der Aufbereitung und gestalten den Grundstückserwerb sehr komplex. Zeitgleich führt das unweigerlich zu hohen Grundstückseinstiegspreisen, wodurch es gleich zu Beginn schwer wird, die Wirtschaftlichkeit zu sichern.

Trotzdem ist die Entwicklung von Shopping-Centern gerade in innerstädtischen Ent-wicklungsgebieten hervorragend und richtig. Denn es kombiniert Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Shopping ideal, gepaart mit guter Erreichbarkeit und guter Infrastruktur. Es ist auch unbestritten, dass Shopping-Center-Entwicklungen in einer Innenstadt immer als Investitionsmotor für die unmittelbare Nachbarschaft fungieren. Und da-von profitiert die ganze Stadt zusätzlich.

HDE setzt Prognose für 2014 nach oben

Die konjunkturellen Rahmenbedingungen stimmen HIR DÜSSELDORF: Der Einzelhandel stand hierzulande meistens nicht auf der Sonnenseite, wenn es um die Teilhabe am konjunkturellen Aufschwung ging. Doch seit der Finanzmarktkrise zeigt sich die Branche relativ stabil und antizyklisch. So setzt jetzt auch der Handelsverband Deutschland HDE die Prognose für 2014 herauf, während der ifo-Geschäftsklima-Index zunächst einmal eine deutliche Verschnauf-pause beim Wachstum der deutschen Wirtschaft signalisiert.

Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft hob der jüngst wiedergewählte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser die Um-satzerwartung für 2014 um 0,3 Prozentpunkte auf 1,8% an. Bis zum vergangenen Sep-tember war der Spitzenver-band noch von einem nomina-len Wachstum von 1,5% (real +0,5%) auf 456,8 Mrd. Euro ausgegangen. Der Online-Handel soll demnach um 17% auf 39 Mrd. Euro wachsen. Im

wichtigen Weihnachtsgeschäft, das sich von Anfang November bis Anfang Januar erstreckt, erwartet der Verband ein Plus von 1,2% auf 85 Mrd. Euro. Dabei erzielt der Online-Handel allein 10 Mrd. Euro Weihnachtsumsatz. Im Schnitt wollen die Bun-desbürger mit 447 Euro pro Kopf etwa 50 Euro mehr für Weihnachtsgeschenke aus-geben als 2013, wie eine aktuellen Verbraucherumfrage in Kooperation mit der

ECE Türkiye gewinnt 2 weitere Aufträge Die ECE Türkiye wird 2016 das Management von 2 weiteren Shopping-Centern in Istanbul und Bursa übernehmen: des

Axis Istanbul Shopping Center & Office (Foto) und des Sur Yapi Marka Shopping Center & Re-sidence. Projektpartner ist das 1992 gegründete erfahrene türkische Unter-nehmen Sur Yapi. Die ECE ist für Management, Konzeptoptimierung und Vermietung zuständig. Der Bau des Mischobjekts Axis Istanbul im stark wachsenden Stadtteil Ey-üp hat bereits begonnen. Das Center wird in der 1. Phase 40 000 qm Mietflä-che und in der 2. Baupha-se weitere 20 000 qm ha-ben. Zudem gibt es 195 Büros. Die Eröffnung ist im Frühjahr 2016 geplant. Die Investitionssumme beträgt ca. 439 Mio. Euro. Sur Yapi und die türkische Hayat Holding sind die Investoren des Projektes. Das Sur Yapi Marka ent-steht im stark wachsen-den Wohnbezirk der türki-schen Stadt Bursa und-bietet ca. 65 000 qm Miet-fläche. Die Eröffnung ist für den Winter 2016 ge-plant Die Gesamtinvestiti-onssumme des multifunk-tionalen Komplexes be-trägt 467 Mio. Euro.

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Hochschule für Oekonomie & Management ergab. Grund für den aktuellen Optimis-mus im Einzelhandel ist ein Umsatzwachstum von nominal 2,9% und real von 2,3% bis Ende September. Sanktjohanser fasst die Lage denn auch in kurzen Worten zusammen: „Die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen.“ Dazu gehören die hohe Er-werbstätigkeit in Deutschland, denn nichts dämpft die Konsumfreude so sehr wie die Sorge um den Arbeitsplatz. Hinzu kommen hohe Lohnsteigerungen, die niedrige Inflati-onsrate und die günstigen Zinsen, die größere Anschaffungen auf Kredit begünstigen. Somit sieht sich der Binnenhandel als verlässliche Stütze der Konjunktur in einem Um-feld, das sich geopolitisch eintrübt. Die Bundesbürger lassen sich davon bislang aber nicht negativ beeinflussen.

Welches Gewicht das Weihnachtsgeschäft generell für den Einzelhandel hat, zeigen folgende Zahlen des HDE: Danach liegen die Umsätze in den Monaten November und Dezember über alle Sortimente hinweg um rund 15% über dem Jahresdurchschnitt. Der Online-Handel erzielt ein Viertel seines Jahresumsatzes in dieser Zeit. Das gilt auch für alle Branchen, deren Produkte als Weihnachtsgeschenke geeignet sind - allen voran Spielwaren, aber auch Uhren und Schmuck sowie Parfüm und Bücher.

Der Trend zur Online-Bestellung und der demografische Wandel beschleunigen laut HDE den Strukturwandel bereits sichtbar: „Besonders in einfachen und mittleren Lagen gehen die Besucherfrequenzen deutlich zurück.“ Hier gilt es nicht nur für den Handel, sondern auch für Städte gegen zu steuern. So mahnt Sanktjohanser: „Die Kommunen und Gemeinden müssen Zentren und Innenstädte attraktiv und vital halten.“

Berlin: Der französische Sportartikelspezialist De-cathlon eröffnet im Früh-jahr 2015 seine 1. Filiale in Berlin, in den Rathaus Passagen am Alexander-platz. Der Vermieter, die WBM Wohnungsbauge-sellschaft Berlin-Mitte mbH setzt bewusst auf Decathlon als Ankermie-ter für Sportartikel, denn der Händler ist am Alex auf rd 6 000 qm der einzi-ge Anbieter mit einem großen Sportsortiment zu fairen Preisen. Für De-cathlon ist der Standort in den Rathaus Passagen in Berlin nach Essen, Chem-nitz und Mannheim die 4. Innenstadtfiliale und die 24. Filiale in Deutschland.

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Deshalb lässt aus Sicht des HDE-Präsidenten die Gewerbesteuer in ihrer aktuellen Form keinen fairen Wettbewerb zwischen den Vertriebskanälen (stationär und online) zu. Denn beim stationären Einzelhandel werden die Mieten anteilig auf die Erträge ange-rechnet, was im Extremfall dazu führen kann, dass der Einzelhändler Gewerbesteuer zahlen muss, obwohl er Verluste schreibt. Die Probleme hat der Online-Händler nicht. Auch die fixierten Ladenöffnungszeiten begrenzen den Händler vor Ort im Wettbewerb mit dem Online-Handel. Damit die kleinen und mittleren Unternehmen den Investitions-bedarf, den die Digitalisierung mit sich bringt, auch decken können, fordert Sanktjohan-ser von der Politik die Entlastung der Unternehmen. Die große Koalition habe mit ihren Gesetzen bislang die falschen Weichen gestellt.

Hahn-Immobilien-Beteiligungs AG

Zulassung für Publikums-AIF Ende 2014 erwartet Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin "Handelsimmobilien Report"

Der Vorstands-Chef der Hahn-Gruppe, Michael Hahn, ist zuversichtlich, dass sich das Konzernergebnis am Jahresende 2014 deutlich im positiven Bereich bewegen wird. Er erwartet das Ergebnis gemäß Gewinnprognose bei etwa 2,2 Mio. Euro. Anlass für die vorsichtigere Jahresprognose ist die Entscheidung, den Vertriebsstart für den neuen Publikums-AIF ins neue Jahr zu verschieben, wodurch die für das 4. Quartal geplanten Erlöse im Neugeschäft etwas niedriger ausfallen. Der 2014 neu aufgelegte Spezial-AIF HAHN Primus Retail Fund für institutionelle Anleger plant dagegen bereits die Aufnah-me weiterer Immobilien.

Grund für die Verzögerung sind laut Vorstandschef Michael Hahn „die komplexeren Regulierungsauflagen für Pub-likums-AIF“, die einen länge-ren Konzeptions- und Zulas-sungszeitraum erfordern wür-den. Die Zulassung des neuen Publikums-AIF wird jetzt für die letzten Wochen dieses Jah-res erwartet. Dadurch ver-schiebt sich der im 4. Quartal geplante Start der Vermarktung auf die ersten Wochen des Jah-

res 2015. Hahn geht aber davon aus, dass die sich neu abzeichnenden positiven Ergeb-nisbeiträge den Rückgang aus dem verschobenen Start des Publikums-AIF zum Teil kompensieren werden.

Dagegen wird der Spezial-AIF HAHN Primus Retail Fund für institutionelle Anleger zum einen im 4. Quartal die mehrheitlichen Gesellschaftsanteile an 2 ehemaligen Hahn-Pluswertfonds mit SB-Warenhäusern in Husum und Heide übernehmen. Zum andern hat sich der Fonds in einem Forward Deal ein Fachmarktzentrum in Hessen gesichert. Der Übergang soll im 1. Halbjahr 2015 erfolgen. Im Auftrag des HAHN FCP wurde zudem ein Fachmarktzentrum in Erding (Foto: Hahn) veräußert.

Die Transaktionen und umfangreiche Vermietungsaktivitäten im 3. Quartal führten laut

Pamera Cornerstone baut Retail aus Simon Lauinger (38) ver-stärkt den Bereich Einzel-handelsimmobilien von Pamera Cornerstone Real Estate Advisers Der Diplom-Kaufmann

und Immobi-lienökonom (IRE|BS) wechselt von Bilfinger Real Estate Asset Ma-nagement,

wo er als Senior Consul-tant im Bereich Transakti-on & Investment tätig war, in die Münchener Nieder-lassung des Unterneh-mens. Er hat über 10 Jah-re Expertise im Einzelhan-dels-Segment. Frühere Stationen waren u. a. Sontowski & Partner, GRR Real Estate Mana-gement und S&P Deve-lopment GmbH. Bei Pa-mera Cornerstone wird er künftig die Akquisition, das Asset Management und den Verkauf von Ein-zelhandelsimmobilien und Portfolios verantworten.

Stuttgart: Das Fashionla-bel Reserved hat in Stutt-garts Top-Lage Königstra-ße 5 einen 3 900 qm gro-ßen Store gemietet. Lühr-mann vermittelte. Reser-ved wird den Standort Mitte 2015 übernehmen. Die Mode-Kette ist Teil der LPP-Gruppe aus Danzig. Das Unterneh-men gehört zu den dyna-mischsten europäischen Modefilialisten und be-treibt über 1 500 Filialen mit 5 verschiedenen For-maten in 13 Ländern.

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Hahn-Bericht zu einem Anstieg der Asset-Management-Erlöse. In den ersten 9 Mona-ten 2014 stiegen die Erlöse um 9,2% von 7,47 Mio. auf 8,16 Mio. Euro: „Auf Jahressicht waren insbesondere die nachhaltig höheren Provisionseinnahmen aus dem Fonds-Management für diesen Anstieg verantwortlich“, heißt es im Bericht. Andererseits führ-ten die höheren Rechts- und Beratungsaufwendungen zu einem Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 6,8% auf 4,79 Mio. Euro.

Die fehlenden Platzierungen im Privatkundengeschäft in den ersten 9 Monaten ließen die Umsatzerlöse aus dem Verkauf und der Vermittlung von Immobilienobjekten auf 3,33 Mio. Euro sinken - nach 31,77 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis nach Steuern betrug -0,97 Mio. Euro, nach -0,12 Mio. Euro in den ersten 3 Quartalen 2013. Das Ergebnis je Aktie lag damit bei -0,07 Euro (i. Vj: -0,01 Euro). Die Eigenkapi-talquote lag mit 34,3% Ende September leicht unter dem Wert zum Jahresende 2013 mit 35,1%, während sich die Bilanzsumme leicht von 92,7 Mio. Euro am Jahresende auf 93,7 Mio. Euro verbesserte. Laut Quartalsbericht erhöhte sich der Ergebnisanteil an „assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ um 15% auf 1,92 Mio. Eu-ro. Motor der Entwicklung war das RREBO-Joint Venture mitt einem Portfolioaus 16 „Value add-Immobilien (Investitionsvolumen: 137 Mio. Euro), das die Hahn-Gruppe 2012 mit einer deutschen Immobiliengesellschaft gegründet hatte.

Das Fundament der Geschäftsentwicklung 2014 bildet das Rekordvolumen von 160 Mio. Euro bei den Zeichnungszusagen in der ersten Jahreshälfte für die neu aufgelegten insti-

München: Die Bayeri-sche Hausbau hat den Reger Hof mit rd. 10 500 qm Büro- und 2 800 qm Einzelhandelsfläche an den Immobilienfonds Real I.S. Grundvermögen ver-kauft. Der Verkäufer wur-de von CBRE beraten. Das Büro- und Einzelhan-delsgebäude in der Münchner Au, das Ende 2012 fertig gestellt wurde, ist bis auf eine Büroein-heit von rund 300 qm und somit zu 97% vermietet. Im 1. bis zum 6. Oberge-schoss befinden sich die Büroräume. Zu den Ein-zelhandelsmietern im Erd-geschoss gehören Ross-mann, Tengelmann und die Landbäckerei Ihle.

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tutionellen Investmentvermögen. In der 2. Jahreshälfte stehen Immobilientransaktionen und Mietvermittlungen im Mittelpunkt des Geschäfts. Nachdem die Vermietungsleistung in den ersten 3 Quartalen etwa 80 000 qm erreichte, wird das hohe Vorjahresniveau laut Hahn-Immobilien-Beteiligungs AG nach aktuellem Stand den Rekordwert des Vorjahres von 169 000 qm übertreffen. Beim Blick auf die weitere Strategie stellt Hahn-Vorstand Thomas Kuhlmann, fest, dass nach den umfangreichen Kapitalzusagen zu Jahresbeginn in den nächsten Quartalen der Schwerpunkt darauf liegt, die Transaktionstätigkeit am Investmentmarkt weiter zu intensivieren: „Dabei gehen wir unverändert selektiv vor, um unseren Investoren auch beim derzeitigen Nachfrageüberhang den Erwerb nachhaltig renditestarker Handelsimmobilien zu ermöglichen“, verspricht er. Denn die Nachfrage nach Fachmarktimmobilien ist derzeit sehr hoch.

Deutsche Euro Shop AG

Shopping-Center-Bestandshalter bestätigt Prognose HIR DÜSSELDORF: Die vollständige Übernahme der Altmarkt Galerie in Dresden prägt die Geschäftsentwicklung der Deutsche Euro Shop AG in Hamburg 2014 ganz maßgeblich. Aber auch das operative Geschäft läuft laut Quartalsbericht recht rund.

Konkret kann Vorstandssprecher Claus-Matthias Böge berichten, dass die „vergleichbaren Mieteinnahmen“ in den ersten 9 Monaten um 2,2% gestiegen sind. Dass

der Umsatz in diesem Zeitraum aber um 8% von 138,2 Mio. Euro auf 149,7 Mio. Euro ge-stiegen ist und sich das Netto-betriebsergebnis (NOI) um 9% auf 136,0 Mio. Euro und das Ergebnis vor Zinsen und Steu-ern (Ebit) um 10% von 120,5 Mio. auf 132,3 Mio. Euro an-stieg, ist - neben der Senkung

der Kosten - auf die vollständige Konsolidierung der Altmarkt Galerie (Foto: Altmarkt Galerie) zurückzuführen. Sie gehört seit 1. Mai 2013 komplett der Deutschen Euro Shop AG (DES) und wird jetzt voll konsolidiert.

Bereinigt um den Verkauf des Anteils, den die DES an der Galeria Dominikanska im polnischen Breslau hielt, im 3. Quartal 2013, stieg das Konzernergebnis um 14% auf 69,5 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie entspricht damit 1,29 Euro. Die Funds from Operations (FFO) verbesserten sich um 10% von 1,48 auf 1,64 Euro je Anteilsschein.

Auf der Grundlage dieses stabilen Geschäftsmodells ist Vorstandssprecher Böge zuver-sichtlich, dass die bisherigen Prognosen für 2014 auch erreichbar sind. Der Umsatz wird in einem Korridor von 198 Mio. bis 201 Mio. Euro erwartet, das Ebit zwischen 174 Mio. und 177 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern (Ebt) zwischen 120 Mio. und 123 Mio. Eu-ro und die Funds from Opertaions zwischen 2,14 und 2,18 Euro gesehen. Dabei stützt sich der börsennotierte Bestandshalter von Shopping-Centern auf geringe Mietaußenstän-de, unverändert niedrige Abschreibungen auf Mietforderungen, einen Mix aus rund 2 350 Mietpartnern sowie einen Vermietungsstand von fast 100%.

Größtes Stadtprojekt nach der Hafen City Auftakt für ein neues Stadtquartier mitten in Altona: Hamburgs 1.

Bürgermeister Olaf Scholz setzte am 18. No-vember 2014 gemeinsam mit ECE-Chef Alexander Otto, Joachim Wieland, CEO von aurelis Real Estate, Tim Behrendt, von Behrendt Woh-nungsbau sowie Michael Börner-Kleindienst von Harmonia Immobilien, den 1. Spatenstich für die „Mitte Altona“ – Ham-burgs größtes Stadtent-wicklungsprojekt nach der HafenCity. Auf dem ehe-maligen Bahngelände planen die Projektpartner im 1. Bauabschnitt zu-nächst rd. 1 600 Wohnun-gen sowie Gewerbe- und Einzelhandelsflächen, die besonders in den ehema-ligen Güterhallen angesie-delt werden. Realisiert wird der sogenannte „Drittelmix“, bestehend aus gefördertem und frei finanziertem Wohnungs-bau sowie Eigentumswoh-nungen. Die Planungen für das autoreduzierte Quartier sehen zudem einen Mobilitätsberater, eine Stadtteilschule, Kitas sowie Quartiersplätze vor. Als besonderes Highlight entsteht in der Großstadt ein Park mit Wasserflä-chen und Ruhezonen.

Stadt News

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Mit dieser Verteilung auf eine große Zahl von Mietern bieten Shopping-Center eine deutlich größere Risikostreuung als Büroimmobilien. Die Aktionäre partizipieren 2014 durch eine Erhöhung der Dividende von 5 Cent je Anteilsschein auf 1,30 Euro am Ge-schäftserfolg des Unternehmens.

Mittelstand im Internet-Zeitalter

Der Wettbewerbsvorteil liegt in der Nähe zum Kunden Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die Herausforderungen durch den Online-Handel, gleichfalls mit einer Multichannel-Strategie zu arbeiten, kombiniert mit dem demographischen Wandel und der wachsen-den Konkurrenz durch die Geschäfte der Markenhersteller (Vertikalisierung), setzen auch bislang erfolgreiche Facheinzelhändler und ihre Konzepte unter den Druck, sich zu verändern. Beispielsweise selbst eine Multichannel-Strategie aufzubauen, was für den Fachhandel ein gewaltiger Kraftakt ist. Die Branche bringt im Wettbewerb mit den Großen aber auch Vorteile beim Zustellservice mit.

Unterstützung findet etwa der bayerische Facheinzelhandel bei seinem Weg in die Zu-kunft durch die Rid Stiftung, die zu ihrem 25. Jubiläum im Jahr 2013 einen Innovati-onswettbewerb ausgeschrieben hatte. In diesem Kontext waren Unternehmen ein Jahr lang bei ihren Innovationsprojekten begleitet und die Gewinner ausgezeichnet worden.

Telfs/Österreich: Die Warburg - Henderson KAG, Hamburg, hat das Fachmarktzentrum Telfs-park veräußert. Das Ob-jekt befindet sich in Telfs, etwa 20 Minuten westlich von Innsbruck im Tiroler Oberland und gehörte seit Januar 2009 zum Portfolio des Immobilien-Spezialfonds Warburg - Henderson Österreich Fonds Nr. 1. Käufer der Immobilie mit rd. 9 430 qm Mietfläche ist ein eu-ropäischer Investor. Der Kaufpreis beträgt 18,5 Mio. Euro. Die Transakti-on erfolgte im Rahmen der planmäßigen Desin-vestition des Warburg - Henderson Österreich Fonds Nr. 1.

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Grundsätzlich gilt dabei für den Facheinzelhandel: Zwar hat auch der mittelständische Handel das Zeug, innovativ zu sein, doch bedeutet dies, dass der Unternehmer mehr Zeit für die Weiterentwicklung des Unternehmens aufbringen und der/die Betreiber(in) ein verändertes Selbstverständnis für ihre Rolle und Aufgaben entwickeln muss. Das gilt auch für die Mitarbeiter.

Mit dem Buch „Innovationsmanagement im Handel“ von den Herausgebern Klaus Gutknecht, Dirk Funck und Joachim Stumpf hat die Rid Stiftung „die außerordentli-

che Bedeutung des In-novationsmanagements für den mittelständi-schen Fachhandel ins Blickfeld“ gerückt. Aus Sicht der Herausgeber und Autoren kann der mittelständische Einzel-händler im Preis- und Größenwettbewerb für sich meist nur seine Att-

ribute Qualität und Service in die Waagschale werfen - Eigenschaften, die aber von vielen Kunden immer noch sehr geschätzt werden.

Auch bei der Multichannel-Strategie resp. dem damit verbundenen Lieferservice konzedieren die Autoren Franziska Nosbüsch und Klaus Gutknecht dem Facheinzel-händler im Wettbewerb mit den Großen durchaus Vorteile: Beispielsweise seine räum-liche Nähe zum Kunden beim Lieferservice. Das gilt besonders beim „Same Day Deli-very“, das im Zuge des Internet-Handels an Bedeutung gewinnt. Dabei steht „Same Day Delivery“ für die kurzfristige Lieferung auf lokaler Ebene aus dem Online-Shop zum Kunden, der wiederum zwischen der sofortigen Lieferung oder der Lieferung zu einem Wunschzeitpunkt wählen kann.

Lieferservice als wichtiger Bestandteil von Multichannel

Aus Sicht der Autoren schätzen es immer mehr Konsumenten, die Produkte nicht mehr eigens im Geschäft abholen zu müssen (Click & Collect), sondern nach Hause geliefert zu bekommen. So ist der Lieferservice aus ihrer Sicht „einer der wichtigsten Leistungs-faktoren für E-Commerce- bzw. Multichannel- Unternehmen“. Hier kann der Mittel-ständler vor Ort eine neue Waschmaschine innerhalb weniger Stunden zum Kunden in der Nähe bringen. - und so seinen Vorteil gegenüber den Online-Händlern ausspielen, deren Zentrallager sich womöglich in weiter Entfernung befindet.

Weitere Beispiele sind für Nosbüsch/Gutknecht die Blumenhändlerin oder der Buch-händler vor Ort, die Blumensträuße oder als Geschenk verpackte Bücher in relativ kur-zer Zeit im Stadtgebiet zustellen können. Damit können sich beide gegenüber den On-line-Anbietern mit ihren Zentrallagern in großer Distanz profilieren. Eigene Zustell-fahrzeuge und Personal sind dabei für die Profilierung als Multichannel-Anbieter von zusätzlichem Nutzen. Die Kehrseite ist allerdings: Wenn die Liefermengen zu gering sind, dann ist dieser Service nicht wirtschaftlich anzubieten.

Als Alternative bieten entsprechende Dienstleister die Möglichkeit zur schnellen regio-

Unibail Rodamco entwickelt auf Mallorca Neues auf der Mapic: Unibail-Rodamco hat auf der Messe in Cannes sein neues Projekt in Palma de Mallorca – das “Palma Springs” - vorgestellt. Das 70 000 qm große Shopping-Center im Playa de Palma District soll im Herbst 2016 eröffnen und einen neuen Standard für Shopping-und Freizeit auf den Balearen setzen. Das Palma Springs befindet sich etwa 6 Minuten von der Innenstadt von Palma de Mallorca entfernt. Uni-bail Rodamco erwartet, dass das Center nach der Eröffnung jährlich 10 Mio.

Besucher anlockt. Das Investitionsvolumen be-trägt 225 Mio. Euro.

Leipzig: Hunkemöller hat mehr als 200 qm Shopfläche in der Dresd-ner Innenstadt gemietet. Im Einzelhandelskomplex in der Prager Straße 3c wird das Dessous-Unternehmen Anfang nächsten Jahres einen weiteren Laden eröffnen. Derzeitiger Mieter ist eine Apotheke. Der Eigentü-mer der Immobilie ist eine Privatperson. BNPPRE vermittelte.

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nalen Lieferung zu attraktiven Kosten – „vorausgesetzt, die entsprechenden Schnittstel-len und Prozesse werden geschaffen“, wie die Autoren schreiben. Denn mit diesem schnellen Liefer-Service wird vielfach das Argument gegen den Online-Handel, dass Güter nicht sofort verfügbar seien, entkräftet. Für Multichannel-Händler bietet der Servi-ce beachtliches Innovationspotenzial - aber auch für den Liefer-Service.

Tatsächlich steckt der schnelle Lieferservice aber noch in den Kinderschuhen. Nur bei 2,8% der Multichannel-Händler ist Same Day Delivery Bestandteil ihres Online-Shops. Die Hamburger ECE hat Same Day delivery jüngst in ihren Shopping-Centern in Stutt-gart, Essen und Frankfurt/M eingeführt. Laut Nosbüsch/Gutknecht planen aber mehr als 30% der Multichannel-Händler die Einführung der taggleichen Lieferung oder haben zumindest Interesse daran.

Mit einem Anteil von 92,3% entfällt immer noch der weitaus größte Teil der  Zustellung auf den Standard-Paketversand mit 2 bis 3 Tagen Lieferzeit. Die Liefe-rung bereits am nächsten Tag bie-ten 25,3% der Multichannel-Händler an. Bei 17,8% der Anbieter ist der Versanddienstleister aus-wählbar und bei 12,1% der Tag der Lieferung. Ein Zeitfenster für Stun-den bieten bislang nur 3,2% der befragten Multichannel-Händler.

Dass gerade der Lebensmittelhan-del, der ansonsten noch eher wenig

vom Online-Geschäft bedrängt wird, die meiste Erfahrung mit Same Day Delivery hat, liegt in der Natur des Sortiments. Lebensmittel werden meist kurzfristig benötigt und viele Produkte sind leicht verderblich. An zweiter Stelle folgt „Consumer Electronics“.

Kurierbroker koordinieren das „Same Day Delivery“

Spieler auf Seiten der Dienstleister sind beim Same Day Delivery die „reinen Logistik-dienstleister“, sogenannte „Kurierbroker“ und Unternehmen, die „ihren eigenen Liefer-dienst“ entwickeln. Wie die Umsetzung funktionieren kann, zeigen die Autoren Nos-büsch/Gutknecht beispielhaft am Münchner Kurierbroker „tiramizoo“. Das 2010 ge-gründete Start-up-Unternehmen bietet ein „Plug-in“, das in die Web-Shops integriert wird und eine Kurierplattform, die Wunschzeitpunkt-Lieferungen an die Kuriere vermit-telt. Zu den Kooperationspartnern im Handel gehören Cyberport, Media Saturn und Loden Frey. Neben München ist tiramizoo in18 Städten - darunter Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt und Hannover - mit 1 200 angeschlossenen Kurieren vertreten.

Über die tiramizoo-App werden nicht nur die Routen optimiert, sondern auch Leerfahr-ten der Kuriere vermieden. Denn das Unternehmen hat sich auf die Optimierung von innerstädtischen Kurierfahrten spezialisiert. „Mit Hilfe einer Software können Bestell-aufträge von Privatkunden, Kaufhäusern und Online-Shops wie von einem Zwischen-händler effizient an Kuriere und Einzelfahrer über eine App vermittelt werden“, schrei-ben die Autoren in ihrem Artikel. Je nach Strecke und Paketgröße liegen die Zustellge-bühren bei 4,99 und 17 Euro.

Düsseldorf: Die Burger-Restaurantkette Hans im Glück hat eine Gastrono-

miefläche an der Hammer Straße 38 im Düsseldorfer Medien Hafen mit einer Mietfläche von rd. 300 qm und großer Außengastro-nomie gemietet. Das Re-staurant wurde Mitte No-vember eröffnet. Reuland Retail-Service vermittel-te. Vormieter war das Re-staurant Breuer’s. Reu-land konnte 2013 bereits die vegetarische Restau-rantkette “sattgrün“ an die Ecke Brückenstraße/Hammer Straße vermit-teln. Hans im Glück ist ein junges Burger-Konzept mit 27 Standorten in Deutschland. Mindestens 2 weitere Restaurants sind noch bis Ende 2015 geplant. Hans im Glück setzt auf Frische, Qualität und Natürlichkeit

Berlin: Bereits seit 2008 wissen die Münchner Brotexperten, dass auch Berliner die ökologischen Brot- und Backwaren aus Bayern schätzen. In Kür-ze eröffnet der inzwischen 12. Berliner Brotladen der Hofpfisterei. Dafür wurden zum 1. Februar 2015 ca.55 qm Ladenfläche in der Carl-Schurz-Straße 33 gemietet. Engel & Völ-kers Commercial in Berlin vermittelte.

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Viel Erfahrung mit Same Day Delivery Foto: Rewe

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Investmentmarkt Spanien

Zarte Anzeichen der Erholung - Heterogener Markt Manuel Jahn, Head of Real Estate Consulting bei GfK

In dem als „Eurokrisenland“ verrufenen Spanien hat sich der wirtschaftliche Ausblick in den vergangenen Monaten spürbar verbessert. Die fünftgrößte Volkswirtschaft der EU lockt insbesondere Investoren von Shopping-Centern mit Renditen, die derzeit in

stark nachgefragten Märkten wie Deutschland, Polen, Großbritanni-en oder den skandinavischen Ländern nicht erzielbar sind.

Investoren sehen in Spanien derzeit wieder mehr Chancen als Risi-ken: Überwiegend internationale Investoren nutzen - nicht zuletzt aufgrund attraktiver Renditeerwartungen - die Möglichkeit zum Kauf. Das Investmentvolumen hat daher im ersten Halbjahr 2014 stark zu-genommen. Standortexperten von GfK haben jüngst rund 40 Ein-kaufszentren in allen Regionen des Landes inspiziert und einen um-

fassenden Eindruck von der aktuellen Retail- und Centerlandschaft gewinnen können.

Nach dem starken wirtschaftlichen Einbruch in Spanien durch die Euro-Krise hat sich der wirtschaftliche Ausblick deutlich verbessert. Auch das Konsumentenvertrauen und die Haushaltsausgaben nehmen wieder zu, wie die jüngste GfK-Studie zum europäi-schen Konsumklima belegt. Im 1. Halbjahr 2014 sind auch die Umsätze in den größten Shopping-Centern des Landes - nach jahrelangem Abwärtstrend - wieder gestiegen.

Folgerichtig nimmt auch die Expansion der Einzelhändler auf der iberischen Halbinsel wieder Fahrt auf: Nach einer Phase der Kontraktion sind derzeit in vielen Shopping-Centern Neueröffnungen nationaler und internationaler Einzelhändler zu beobachten. Entsprechend schauen auch die Investoren wieder verstärkt auf den spanischen Handel-simmobilien-Markt.

Das Investitionsvolumen hat folglich stark angezogen und sich laut Savills im 1. Halb-jahr 2014 - gemessen am Vorjahreszeitraum nahezu verdreifacht – auf 2,4 Mrd. Euro. Etwa die Hälfte der gedrehten Objekte sind Han-delsimmobilien. Gut gema-nagte und weitgehend ver-mietete Shopping-Center mit regionaler bzw. überregiona-ler Ausstrahlung bieten Net-toanfangsrenditen zwi-schen 6,5 und 8% und sind damit für chancenorientierte, aber dennoch risikobewusste Investorengruppen sehr interessant. Da die Kennzahl „Nettoanfangsrendite“ typischerweise keine Abzüge für das in Spanien höhere Mietaus-fallwagnis sowie durch Leerstand ungedeckte Nebenkostenumlagen beinhaltet, ist aller-dings ein kritischer Blick auf den Jahres-Reinertrag unverzichtbar.

Torsten C. Wesch neuer Redos- Geschäftsführer Torsten C. Wesch (50) wird zum 1. Januar 2015 neuer Geschäftsführer bei Redos Institutional. Un-ter seiner Führung soll dieser Bereich bei Redos ausgebaut werden. Wesch blickt auf rd. 25 Jahre Erfahrung in der Immobilienwirtschaft in Führungspositionen zu-rück. Zuletzt war er bei der ECE als Projektmana-ger und zwischen 2008 und 2011 Geschäftsführer bei der Patrizia Gewerbe-Invest KAG. Mit dem Redos Einzelhandel Deutschland hat das Un-ternehmen jüngst einen neuen Immobilien-Spezial-AIF aufgelegt, der sich an institutionelle Investo-ren mit langfristigem Anla-gehorizont wie Pensions-kassen, Versorgungswer-ke, Banken und Versiche-rungen richtet. Wesch tritt die Nachfolge von Holger Eickhoff an, der das Un-ternehmen auf eigenen Wunsch verlässt. Er wird Partner in einem neu ge-gründeten Hamburger Immobilienunternehmen.

Dresden: Ein lokaler Projektentwickler hat ein Wohn- und Geschäfts-haus in verkehrsgünstiger Lage in der Pennricher Straße in Dresden-Cotta erworben. Die teilsanierte Immobilie aus dem Bau-jahr 1900 hat eine Ge-samtfläche von 638 qm und bietet 4 Wohnungen (208 qm) und 7 Gewerbe-einheiten (430 qm). Engel & Völkers Commercial Dresden vermittelte.

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Puerto Venecia in Saragossa Foto: GfK

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Zu den aktivsten Akteuren der vergangenen beiden Jahre gehören erwartungsgemäß Private Equity Opportunisten wie KKR, Brazilian Private und Orion, aber auch langfristig auf Wertentwicklung setzende Investment Manager wie Green Oak, Gru-po Lar oder Canada Pension Plan.

Aktuell ist eine ganze Reihe von spanischen Shopping-Centern auf dem Markt. Bei dem großen Angebot und den hohen Renditeversprechen gilt es jedoch, den Überblick über Chancen und Risiken zu bewahren, denn nicht jedes Shopping-Center ist sein Geld wert. Ein gründlicher Blick ist nötig, um Fehlinvestitionen zu vermeiden. Nahe-

zu alle Investoren setzen in dieser Marktphase auf günstige Einstiegs-preise, was hohe Erwartungen an die Wertentwicklung stellt.

Ob diese aber tatsächlich erzielt werden kann, hängt im Wesentli-chen von der Lage-, der Wettbe-werbssituation und nicht zuletzt von der Konzeption und der Konsumen-tengunst ab. Unsere jüngsten Ein-drücke legen die Vermutung nahe, dass es eine starke Polarisierung zwischen weiterhin gut funktionie-

renden Centern auf der einen Seite und nachhaltig problematischen Anlagen auf der anderen gibt. Mit „Durchschnittswerten“ kommt man in Spanien nicht weit. Diese Beobachtung wird noch verschärft durch die starken regionalen Unterschiede bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Regionale Marktsättigung und Flop-Konzepte

Während Top-Shopping-Center wie La Maquinista (Barcelona), La Gavia (Madrid) oder Parqesur (Leganes) mit ihrer marktbeherrschenden Stellung vergleichsweise gut durch die Krise gekommen sind, ist Größe allein dennoch kein Erfolgsgarant für lang-fristig stabile Mieterträge. Dies belegen etwa die Center Plaza Norte 2 (Madrid) und Gran Via 2 (Barcelona), die noch immer einen erheblichen Leerstand als Folge der Krise aufweisen und bisher nicht zu alter Stärke zurückfinden konnten.

Im Übrigen lohnt sich auch bei ausgewählten High-Street-Lagen ein genauerer Blick. Etwa in Madrid in die Calle Serrano: Entlang der Luxus-Meile gab es zahlreiche Neueröffnung von Luxus Label Stores (u.a. Louis Vuitton). Die „konsumigere“ Calle Goya hat dagegen etwas verloren. In Barcelona stellten wir fest, dass der Prachtboule-vard der katalonischen Hauptstadt, die Passeig de Gracia, stark gefragt ist.

Wichtig für die Beurteilung des Marktes ist auch die genaue Kenntnis des Wettbe-werbs. So ist die fehlende Kenntnis etwa dem Gran Casa (Zaragossa) zum Verhäng-nis geworden: Durch die Eröffnung des Puerto Venecia im Jahr 2012 hat Gran Casa mittlerweile mit hohen Leerstandsraten zu kämpfen. Der Ankermieter Media Markt hat seine Fläche halbiert, viele Mieter sind umgezogen.

Noch immer stehen viele Center in großen Teilen leer (z.B. Plaza Imperial, Saragossa)

Glasgow: Land Securi-ties, die größte britische Immobiliengesellschaft, hat 3 große Gastronomie-Marken und 3 Modemar-ken für ihre Erweiterung

der Buchanan Galleries in Glasgow gewonnen. Dazu gehören das führen-de Luxus-Restaurant D&D London and Living Ventures Group, Su-perdry und Mango, die in diese neue Einzelhan-dels- und Gastronomie-Destination ziehen wollen. Für Land Securities, die gerade vor einem Monat das Shopping-Center zu 100% übernommen hat, ist das eine erfreuliche Nachricht. Die Kette für Luxus-Restaurants in Metropolen und Hotels, D&D, hatte den Mietver-trag schon 3 Jahre vor der Eröffnung unterzeichnet, um sich in eine einzigarti-ge Fläche mit Ausblick auf die Buchanan Street von Glasgow zu sichern.

Hamburg: Die Walter CMP GmbH & Co. KG, ein Komplettversorger (Dienstleister und Produk-te) im Gesundheitswesen hat in der Jarrestraße 2 in Hamburg-Winterhude ei-ne Ladenfläche mit 230 qm gemietet. Die Eröff-nung ist für Dezember 2014 geplant. Engel & Völkers Commercial Hamburg vermittelt.

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Calle Serrano in Madrid Foto: GfK

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Handelsimmobilien Report Nr.185

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und es finden sich reichlich Dead Malls (u.a. Modoo, Oviedo) mit völlig gescheiterten Nutzungskonzepten. Andere wiederum bieten aus unserer Sicht ein gutes Upside-Potenzial, z.B. das durch seine gute Lage charakterisierte Glories in Barcelona.

Fazit: Spanien ist ein spannender, sehr heterogener Markt, in dem mit einem differen-zierten, kenntnisreichen Blick die Spreu vom Weizen getrennt und ein attraktives Chan-cenpotenzial identifiziert werden kann. Dieser geübte Blick auf das konkrete Objekt ist allerdings auch bitter nötig, um Anleger wie auch Einzelhändler vor Fehlinvestitionen im Kaufrausch zu bewahren. Die Anzeichen der Erholung der spanischen Realwirtschaft sind noch zart und Sie wissen ja: Ein Spanier macht noch keinen Sommer.

„Himmlischer Service“ für Weihnachtseinkäufe

ECE hilft Händlern und Kunden bei den Geschenken HIR DÜSSELDORF. Eigentlich könnten Weihnachtseinkäufe in weihnachtlich deko-rierten Shopping-Centern und Einkaufsstraßen bei Musik, Glühwein und dem Duft ge-brannter Mandeln die reine Freude sein. Doch eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Hamburger ECE hat gezeigt, was die weihnachtliche Kauflaune trübt.

Die Meisten (55%) finden die Geschäfte zu voll, 43% wissen nicht, was sie schenken sollen, 26% finden keinen Parkplatz, 24% haben zu wenig Zeit und 19% wollen keine Geschenke ein-packen müssen. Konkret fehlt etwa der Hälfte der Männer oft die Geschenkidee und 27% wollen auch keine Geschenke einpacken. Bei den Frauen ist der Anteil der Ratlosen mit 37% niedriger - anderer-seits sind für 58% von ihnen schön verpackte Ge-schenke wichtig. Unter den 18- bis 29-Jährigen liegt die Ratlosigkeit in puncto Weihnachtsge-schenke bei 60%.

Dass eine beim Deutschen Handelskongress vorge-stellte Studie zeigt, dass die Kunden vom Händler vor Ort mehr Service erwarten, eröffnet der Bran-che aus Sicht der ECE im Wettbewerb mit dem

Online-Handel die Chance, sich damit zu profilieren. Als Center-Betreiber will das Hamburger Unternehmen in 18 Centern in Deutschland, Polen und Ungarn einen „Himmlischen Service“ bieten. Laut Alexander Otto, CEO der ECE, will das Unter-nehmen den Handel so bei der Beratung unterstützen. Und auch den Besuchern soll nach den Worten von Joanna Fisher, Geschäftsführerin Center-Management, das Leben in der Vorweihnachtszeit erleichtert werden.

Im Einzelnen haben Trendscouts in allen Shops der Center Weihnachtsgeschenke für alle Zielgruppen gesucht. Mit Hilfe von iPads, auf denen alle Geschenkideen gesammelt sind, beraten sie die Besucher. Zudem werden die Geschenkideen an großen Wänden präsentiert. In den meisten Centern können die Geschenke auch aufwändig verpackt wer-den. Zudem gibt es noch viele weitere Dienstleistungen, darunter den Weihnachts-Pagen (Foto: ECE), der schwere Tüten zum Auto trägt. Nach der Weihnachtszeit will die ECE auswerten, ob die einzelnen Angebote angenommen wurden.

Zwickau: Das spanische Modelabel Desigual hat in der Zwickauer Innen-stadt einen rd. 240 qm großen Store in der Inne-ren Plauenschen Straße 27 gemietet. Die Eröff-nung ist im Dezember 2014 geplant. Vermieter ist ein Privatinvestor. BNP Paribas Real Estate vermittelte. Das 1984 vom Schweizer Thomas Meyer gegründete Mode-unternehmen Desigual mit Sitz in Barcelona bie-tet Mode für Frauen, Män-ner und Kinder sowie Schuhe und Accessoires. Das Label ist in 72 Län-dern vertreten und ver-zeichnet ein permanentes Umsatzwachstum.

Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: [email protected] Herausgeber: Werner Rohmert

Korrespondentin Köln: Christine Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250

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