DerTreasurer · gen kostet uns zwar eine geringfü - gig höhere Marge. Unterm Strich erzielen wir...

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Ausgabe 15 | 9. August 2012 Der Treasurer www.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de Inhalt Nachrichten für die Finanzabteilung Investoren von Preps 2005-1 haben schon lange auf den 6. August 2012 hingefiebert. Am wichtigsten Zahltag haben Anleger rund 220 Millionen Euro an Zinsen und Til- gung erhalten, wie Der Treasurer erfahren hat. Die Transaktion, die die Schweizer Capital Efficiency Group (CEG) vor sieben Jahren ge- meinsam mit der HypoVereinsbank aufgelegt hat, umfasste ursprüng- lich einen Genussrechts-Pool mit einem Volumen von 313 Millionen Euro. 51 Unternehmen aus Deutschland und Österreich nah- men teil. Wie andere Mezzanine- Programme auch kämpfte Preps 2005-1 mit vorzeitigen Insolvenzen und Betrugsfällen. Das prominen- teste Beispiel ist der bayerische Plüschtierhersteller Nici, bei dem 2006 ein massiver Betrug mit an- schließender Insolvenz ans Tages- licht gekommen war. Allen Unkenrufen zum Trotz haben nach Ablauf der sieben Jahre die meisten Unternehmen das ausste- hende Kapital jetzt zurückbezahlt. Glimpflich davongekommen sind deswegen die Investoren der gera- teten Tranchen Class A1 und Class A2. Trotz mehrerer Ratingherabstu- fungen haben sie die eingesetzten 235 Millionen Euro nebst Zinsen vollständig zurückerhalten. Bangen müssen hingegen Anleger der Class Preps 2005-1 wird zurückbezahlt Zwei Unternehmen kämpfen noch um die Rückzahlung der Genussrechte Mehr als jeder zweite deutsche Treasurer konnte sich 2011 über ei- ne Gehaltserhö- hung freuen. Im Durchschnitt be- kamen die Spe- zialisten 5,1 Pro- zent mehr als im Vorjahr auf das Konto. Das hat eine Umfrage von Robert Half unter rund 60 deutschen Treasurern er- geben, die im Januar und Februar dieses Jahres durchgeführt wurde. Die Gehaltssteigerungen sind deut- lich höher als bei der vorherigen Umfrage der Personalberatung. Im Krisenjahr 2009 haben rund 10 Prozent weniger eine Gehaltserhö- hung von durchschnittlich 4 Pro- zent erhalten. „Der Treasurer-Markt ist im Moment sehr eng, das An- gebot an passenden Mitarbeitern ist nach wie vor nicht so groß“, sagt Sven Hennige, Managing Director Central Europe bei Robert Half. „Die Firmen wollen ihre Treasury- Mitarbeiter auf jeden Fall halten.“ Dabei sei ein höheres Gehalt ein guter Anreiz. Variable Bestandteile nehmen laut Hennige zudem einen immer größeren Anteil ein. 60 Pro- zent der Treasurer haben der Um- frage zufolge 2011 einen variablen Gehaltsanteil von durchschnittlich 16 Prozent des Jahreseinkommens erhalten, 2009 lag er noch bei nur 11 Prozent. Bei den Zusatzleistungen gab es allerdings einige Verschiebungen. Die vermögenswirksamen Leistun- gen sind vom ersten auf den letzten Platz gerutscht. Flexible Arbeitszei- ten können nach wie vor mehr als die Hälfte der Befragten in An- spruch neh- men. Immer mehr nutzen auch ein Firmenhandy oder einen Firmenlaptop (vgl. S. 8). „Die Nachfrage in Deutschland nach Mitarbeitern im Finanz- bereich ist so hoch wie schon seit Jahren nicht mehr“, sagt Hennige. >> FORTSETZUNG AUF SEITE 8 Schwäbische Treasurer verdienen mehr Variabler Anteil an der Gesamtvergütung nimmt zu Forum: >> FORTSETZUNG AUF SEITE 3 11. Oktober 2012, München Roundtable ERFAHRUNGSAUSTAUSCH FÜR DIE FINANZABTEILUNG Weitere Informationen unter www.dertreasurer.de/roundtables VERANSTALTER MITVERANSTALTER ANZEIGE Stolperstein Iran Die US-Behörden gehen hart gegen Sanktionsverstöße vor. Standard Chartered muss um seine Existenz bangen. 2 Top Finanzierung Alfried Bührdel, CFO von Ströer, refinanziert 500 Millionen Euro zwei Jahre vor Laufzeitende. 3 Annington will refinanzieren Die Deutsche Annington wählt einen ungewöhnlichen Weg, um eine Einigung mit den Gläubigern zu erzielen. 4 IT-Kenntnisse gefragt Wer sich im Treasury positio- nieren möchte, sollte sich in IT-Dingen auskennen – ob als Treasurer oder Berater. 5 Shell zieht Cash ab Der Ölkonzern zieht Mittel aus der Euro-Zone ab. Daim- ler und BASF halten ihre Anlagestrategie aber stabil. 6 Köpfe im Treasury Dr. Johannes Lattwein, Leiter des Bereiches Corporate Finance und Treasury bei Porsche, über den neuen Schuldschein. 8 Abgänge bei DC Advisory Geschäftsführer verlassen die Corporate-Finance-Beratung in Frankfurt. 9 Währungsregime im Wandel Wohin entwickelt sich das Weltwährungssystem? De- loitte zeigt Szenarien auf. 10 Nord-Süd-Gefälle beim Gehalt der Treasurer (Angaben in Euro) Quelle: Robert Half Baden-Württemberg 81.468 64.166 91.105 Bayern Hamburg 58.958 Nordrhein-Westfalen 55.000 Berlin

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Ausgabe 15 | 9. August 2012

DerTreasurerwww.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de

Inhalt

Nachrichten für die Finanzabteilung

Investoren von Preps 2005-1 habenschon lange auf den 6. August 2012hingefiebert. Am wichtigsten Zahltag haben Anleger rund 220Millionen Euro an Zinsen und Til-gung erhalten, wie Der Treasurererfahren hat. Die Transaktion, diedie Schweizer Capital EfficiencyGroup (CEG) vor sieben Jahren ge-meinsam mit der HypoVereinsbankaufgelegt hat, umfasste ursprüng-lich einen Genussrechts-Pool miteinem Volumen von 313 MillionenEuro. 51 Unternehmen ausDeutschland und Österreich nah-men teil. Wie andere Mezzanine-Programme auch kämpfte Preps2005-1 mit vorzeitigen Insolvenzenund Betrugsfällen. Das prominen-teste Beispiel ist der bayerischePlüschtierhersteller Nici, bei dem2006 ein massiver Betrug mit an-schließender Insolvenz ans Tages-licht gekommen war.

Allen Unkenrufen zum Trotz habennach Ablauf der sieben Jahre diemeisten Unternehmen das ausste-hende Kapital jetzt zurückbezahlt.Glimpflich davongekommen sinddeswegen die Investoren der gera-teten Tranchen Class A1 und Class

A2. Trotz mehrerer Ratingherabstu-fungen haben sie die eingesetzten235 Millionen Euro nebst Zinsenvollständig zurückerhalten. Bangenmüssen hingegen Anleger der Class

Preps 2005-1 wird zurückbezahltZwei Unternehmen kämpfen noch um die Rückzahlung der Genussrechte

Mehr als jederzweite deutscheTreasurer konntesich 2011 über ei-ne Gehaltserhö-hung freuen. ImDurchschnitt be-kamen die Spe-zialisten 5,1 Pro-zent mehr als imVorjahr auf das Konto. Das hat eineUmfrage von Robert Half unterrund 60 deutschen Treasurern er -geben, die im Januar und Februardieses Jahres durchgeführt wurde.Die Gehaltssteigerungen sind deut-lich höher als bei der vorherigenUmfrage der Personalberatung. ImKrisenjahr 2009 haben rund 10Prozent weniger eine Gehaltserhö-hung von durchschnittlich 4 Pro-zent erhalten. „Der Treasurer-Markt

ist im Moment sehr eng, das An -gebot an passenden Mitarbeitern istnach wie vor nicht so groß“, sagtSven Hennige, Managing DirectorCentral Europe bei Robert Half.„Die Firmen wollen ihre Treasury-Mitarbeiter auf jeden Fall halten.“Dabei sei ein höheres Gehalt einguter Anreiz. Variable Bestandteilenehmen laut Hennige zudem einenimmer größeren Anteil ein. 60 Pro-zent der Treasurer haben der Um-

frage zufolge 2011 einen variablenGehaltsanteil von durchschnittlich16 Prozent des Jahreseinkommenserhalten, 2009 lag er noch bei nur11 Prozent.

Bei den Zusatzleistungen gab esallerdings einige Verschiebungen.Die vermögenswirksamen Leistun-gen sind vom ersten auf den letztenPlatz gerutscht. Flexible Arbeitszei-ten können nach wie vor mehr alsdie Hälfte der Befragten in An-spruch neh-men. Immermehr nutzen auch ein Firmenhandyoder einen Firmenlaptop (vgl. S. 8).

„Die Nachfrage in Deutschlandnach Mitarbeitern im Finanz -bereich ist so hoch wie schon seitJahren nicht mehr“, sagt Hennige.

>> FOR T S E T ZUNG AU F S E I T E 8

Schwäbische Treasurer verdienen mehrVariabler Anteil an der Gesamtvergütung nimmt zu

Forum:

>> FOR T S E T ZUNG AU F S E I T E 3

11. Oktober 2012, München

RoundtableERFAHRUNGSAUSTAUSCH FÜR DIE

FINANZABTEILUNGWeitere Informationen unterwww.dertreasurer.de/roundtables

VERANSTALTER MITVERANSTALTER

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Stolperstein IranDie US-Behörden gehen hartgegen Sanktionsverstöße vor.Standard Chartered muss umseine Existenz bangen. 2

Top FinanzierungAlfried Bührdel, CFO vonStröer, refinanziert 500 Millionen Euro zwei Jahre vor Laufzeitende. 3

Annington will refinanzierenDie Deutsche Anningtonwählt einen ungewöhnlichenWeg, um eine Einigung mitden Gläubigern zu erzielen. 4

IT-Kenntnisse gefragtWer sich im Treasury positio-nieren möchte, sollte sich in IT-Dingen auskennen – obals Treasurer oder Berater. 5

Shell zieht Cash abDer Ölkonzern zieht Mittelaus der Euro-Zone ab. Daim-ler und BASF halten ihre Anlagestrategie aber stabil. 6

Köpfe im Treasury

Dr. Johannes Lattwein, Leiterdes Bereiches Corporate Finance und Treasury bei Porsche, über den neuenSchuldschein. 8

Abgänge bei DC AdvisoryGeschäftsführer verlassen dieCorporate- Finance-Beratungin Frankfurt. 9

Währungsregime im WandelWohin entwickelt sich dasWeltwährungssystem? De-loitte zeigt Szenarien auf. 10

Nord-Süd-Gefälle beim Gehalt der Treasurer (Angaben in Euro)

Quelle: Robert Half

Baden-Württemberg

81.468

64.166

91.105

Bayern

Hamburg

58.958Nordrhein-Westfalen

55.000Berlin

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Die vermutetenVerstöße gegendie Iran-Sanktio-nen haben fürStandard Charte-red dramatischeFolgen: Der Bör-

senkurs rauschte in die Tiefe, derRuf leidet enorm, und amschlimmsten wiegt der möglicheVerlust des US-Geschäfts.

Denn nichts Geringeres habendie US-Behörden angedroht – undwenn man Standard Charteredglauben darf, dann liegen diesendrastischen Strafen Zahlungen übergerade einmal 14 Millionen US-Dollar zugrunde. So hoch ist Anga-ben der Bank zufolge das Volumenan Zahlungen mit dem Iran, dienicht nach den Ausnahmeregelnfür sogenannte U-Turn-Geschäftegetätigt wurden. Mehr als 99,9 Pro-zent aller Zahlungen seien diesenRegeln gefolgt, die als Ausnahmenzugelassen waren, um Zahlungenfür Öllieferungen in US-Dollar

durch die Einschaltung von Dritt-banken zu ermöglichen.

Die Vorwürfe des New YorkState Department of Financial Ser-vices klingen freilich härter: Von60.000 geheimen Transaktionenmit einem Volumen von mindes-tens 250 Milliarden Dollar ist dortdie Rede. Für die Bank hätte diesdann Hunderte Millionen an Gebühr bedeutet. Dass Verstöße gegen Iran-Sanktionen hart best-raft werden, mussten in der Ver-gangenheit schon mehrere Bank-häuser erfahren.

Wegen eines Verstoßes gar dendirekten Zugang zum US-Markt zuverlieren wäre für die StandardChartered Bank eine Katastrophe –insbesondere wenn es wegen Ge-schäften über 14 Millionen Dollarpassiert. Wer als Unternehmen aufTransaktionen mit Hochrisikolän-dern angewiesen ist, wird zuneh-mend größere Schwierigkeiten beider Suche nach Bankpartnern ha-ben. sar

News

2 | Zahlungsverkehr & Cash ManagementAusgabe 15 | 9. August 2012

DerTreasurer

BW-Bank holt PortfolioDie BW-Bank übernimmt vonWestLB-Nachfolgerin Porti-gon das gesamte Kartenport-folio und die Abwicklung derPayback Maestro Karte. Derübernommene Bestand um-fasst 450.000 Karten. DieBank gibt bereits seit 2002die Payback Visa Kreditkarte heraus. Der Übergang vonPortigon zur BW-Bank soll bisEnde September 2012 abge-schlossen sein.

EU greift Visa anDie EU-Kommission hat Visavorgeworfen, die Interban-kengebühren bei Kreditkar-tenzahlungen behindertenden Wettbewerb. Visa kannzu den Vorwürfen schriftlichStellung nehmen. Kommt dieKommission zu der Überzeu-gung, Visa verstoße gegenWettbewerbsrecht, kann sieGeldbußen bis zu 10% desJahresumsatzes verhängen.

Stolperstein IranKommentar: Die brisanten Geschäfte von Standard Chartered

Swift launchtAlliance Lite 2Bis 2015 will der Finanznachrich-tendienst Swift in Deutschlandmehr als 1.000 Firmenkunden andas Swift-Netz angebunden haben.Dabei soll die jetzt weltweit einge-führte Anschlussmöglichkeit Alli-ance Lite 2 helfen. Sie läuft auf ge-hosteter Basis, eine Installation vonSoft- oder Hardwarekomponentenim Unternehmen ist daher nichtnotwendig. Zudem verspricht SwiftKunden den Anschluss „auf einfa-che, sichere und kostengünstigeWeise“.

Besonders der Kostenaspektdürfte für viele Unternehmen ent-scheidend sein. Denn Alliance Lite2 soll insbesondere kleinere Unter-nehmen zur Nutzung des Netz-werks motivieren. Es unterstützt alle Swift-Nachrichtenformate und -standards sowie den automatisier-ten und manuellen Austausch vonNachrichten und Dateien. Zudemsoll Alliance Lite 2 Zugang zu wei-teren Services, auch von Drittan-bietern, schaffen. sar

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News

3 | Finanzen & BilanzenAusgabe 15 | 9. August 2012

DerTreasurer

S&P stuft erneut 15 Bankenin Italien herunterDie konjunkturelle Flaute inItalien macht S&P pessimisti-scher für die Banken des Landes. Die Ratingagenturstufte erneut 15 Finanzhäu-ser herunter. Die Rezessionwerde in Italien länger wütenals bisher gedacht, begründe-te die Agentur diesen Schritt. Es seien vor allem kleinereInstitute davon betroffen.

Heberer bringt Anleihe nichtvollständig unterDie Wiener Feinbäckerei He-berer konnte ihre Unterneh-mensanleihe, für die sie seitAugust vergangenen Jahresmit Handzetteln in ihren Fi-lialen geworben hatte, nichtvollständig am Markt platzie-ren. Im vergangenen Augusthatte die Bäckerei angekün-digt, in Eigenregie eine un -geratete Anleihe mit einemEmissionsvolumen von bis zu 12 Mio. Euro begeben zuwollen. Nun konnte das Unternehmen lediglich einGesamtvolumen von 8,5 Mio.Euro am Markt unterbringen.Heberer zeigt sich dennochzufrieden und spricht von einem „vollen Erfolg”.

S&P stuft Schaeffler hochGute Nachrichten füe Schaeffler: S&P gibt demKonzern eine bessere Boni-tätsnote. Die Ratingagenturbewertet den Automobilzu-lieferer nun mit B+ anstatt

wie bisher mit B. Der Ausblickist stabil. Das Unternehmenaus Herzogenaurach habe die Refinanzierung über knapp 8 Mrd. Euro erfolgreich ab -geschlossen, begründet dieAgentur diesen Schritt. Zudem gehe sie von einerweiteren starken operativenPerformance des Automobil-zulieferers aus.

B, die von Moody’s inzwischen nurnoch mit Caa3 bewertet wird. Sieerhalten zunächst nur rund 96 Pro-zent der Zinsen und des Kapitalszurück. Zwei Portfoliounterneh-men, die namentlich nicht bekanntsind, kämpfen noch um die Refi-nanzierung. Zahlen sie wie ange-kündigt in den nächsten Monaten,dann sollten beim nächsten Zah-lungstermin (Februar 2013) dieausstehenden Gelder an die Class Büberwiesen werden können. In ei-nem weiteren Fall hoffen die Initia-toren um die CEG nach eigenenAngaben noch auf einen positivenErlös durch den Verkauf des Ge-nussrechts eines kriselnden Unter-nehmens. Investitionen in die gera-teten Tranchen waren besondersfür diejenigen Investoren ertrag-reich, die am Sekundärmarkt einge-stiegen sind.

Schlechter sieht es für dieZeichner der ungerateten JuniorNote aus, die zu Beginn 31 Millio-nen Euro umfasste. Getroffen ha-ben die Unternehmensinsolvenzenund Zahlungsausfälle besondersdiese Investorenklasse: Von den in-vestierten 31 Millionen Euro habensie über die Laufzeit gerade einmal4,6 Millionen Euro zurückerhalten.Damit schlägt sich Preps 2005-1deutlich schlechter als die bereitsausgelaufenen Transaktionen Preps2004-1 und 2004-2, bei denen dieZeichner der Hochrisikotranche im-merhin noch – eine wenn auchkleine – positive Rendite erzielten.

Im August stehen weitere Mez-zanine-Programme zur Rückzah-lung an: Heat Mezzanine 1-2005,(HSBC Trinkaus) und Gemit (DZBank und Buchanan). mad

<< FOR T S E T ZUNG VON S E I T E 1

Preps 2005-1 wirdzurückbezahlt

Der Kölner Außenwerber Ströer hatseine Konzernfinanzierung neu geordnet. Mit dem neuen Finan -zierungspaket über 500 MillionenEuro refinanzierte CFO AlfriedBührdel eine bestehende syndizier-te Kreditvereinbarung zwei Jahrevor Laufzeitende. „Mit der neuenF i n a n z i e r u n gverschaffen wiruns Planungssi-cherheit und Ru-he. Wir wolltendamit eventuel-len Turbulenzenauf den Finanz-märkten aus demWeg gehen“, sagtder Finanzchef gegenüber DerTreasurer.

Das Finanzierungspaket läuftüber fünf Jahre und wurde von ei-nem internationalen Bankenkon-sortium bereitgestellt. Commerz-bank, Crédit Agricole, Bawag, ING,JP Morgan und SEB sind jetzt be-teiligt. Die neue Finanzierungs-struktur setzt sich aus einem end-

fälligen Darlehen über 275 Millio-nen Euro und einer flexibel nutzba-ren Kreditlinie in Höhe von 225Millionen Euro zusammen. „DieVerbesserung der Kreditbedingun-gen kostet uns zwar eine geringfü-gig höhere Marge. Unterm Stricherzielen wir aber immer noch einen

Zinsvorteil, dersich ab 2013 po-sitiv auf unserZinsergebnis undden Cashflowauswirken wird“,ist sich Bührdelsicher.Rund zwei

Jahre Vorlauf hatStröer gebraucht, um die neue Fi-nanzierung zu vereinbaren. Zwarbestand laut Bührdel kein unmittel-barer Handlungsdruck, da die bis-herigen Kreditverträge noch bisMitte 2014 liefen, trotzdem wollteer dem Unternehmen größere Flexi-bilität verschaffen. „Zum Beispielkönnen wir später einmal eine An-leihe platzieren.“ akm

Top-FinanzierungAußenwerber Ströer schnürt Refinanzierungspaket über 500 Millionen Euro

Ströer-CFO Alfried Bührdel refinanziert.

Strö

er

Pfeifer hat seine Kreditfinanzierun-gen neu strukturiert. Die auf Seil-, Hebe- und Bautechnik spezialisier-te Unternehmensgruppe benötigteeine flexible und stabile Kombina-tion aus Betriebsmittelkredit undWachstumsfinanzierung, heißt es ineiner Mitteilung. Die neue Kreditfa-zilität über einen mittleren zwei-stelligen Millionenbetrag bestehtnun aus zwei Finanzierungstran-chen mit einer Gesamtlaufzeit vonbis zu fünf Jahren.

Sie beinhaltet sowohl Tilgungs-darlehen zur Refinanzierung derbestehenden Finanzverbindlichkei-ten als auch revolvierende Baustei-ne zur Sicherung des mittelfristigenBetriebsmittelbedarfs, heißt es wei-ter. „Mit dieser Maßnahme habenwir die Pfeifer-Gruppe flexibel undkostenoptimiert refinanziert“, er-klärt Gerhard Pfeifer, Geschäftsfüh-rer und Gesellschafter der Pfeifer-Gruppe. „Die Firmengruppe ist soli-de refinanziert und kann nun wei-

ter an ihren Wachstumszielen arbeiten.“ Die Gruppe aus Memmin-gen setzt sich aus zahlreichen Unternehmen zusammen und er-witschaftet mit rund 1.200 Mitar-beitern derzeit rund 220 MillionenEuro. Ihre Hauptunternehmen sinddie Pfeifer Holding, Pfeifer Seil-und Hebetechnik, Pfeifer DrakoDrahtseilwerk und Pfeifer Interna-tional. sap

Konsortialkredit für PfeiferFirmengruppe strukturiert Kredit finanzierung neu

+++ S&P bestätigt „AA-“-Rating für Euler Hermes +++ Volkswagen setzt Pricing seines dreijährigen 200-Mio.-Sterling-Bonds in einer Bandbreitevon 115 bis 120 Bsp über Gilt fest +++ Moody's bestätigt Baa1-Rating vonSüdzucker und ändert Ausblick von stabil auf positiv +++ Moody's setztAusblick des Aa1-Ratings der Deutschen Bahn von stabil auf negativ undfolgt damit der Ausblicksänderung der Bonitätsnote von Deutschland. Auchder Ausblick des Aa3-Ratings der DFS Deutsche Flugsicherung wird deshalbvon stabil auf negativ gesetzt +++ Solarwatt kündigt die Restrukturierungihrer Schulden über 90 Mio. Euro an +++ CentrO schließt Refinanzierung ab,Kreditvolumen betrug rund 650 Mio. Euro +++ Fitch bestätigt Bertelsmann-Rating mit BBB+, Ausblick stabil +++ GSG Finanzierung: Stillhaltevereinba-rung verlängert +++

FinanzierungstickerSchaeffler bekommt ein Upgrade.

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4 | Finanzen & BilanzenAusgabe 15 | 9. August 2012

DerTreasurer

Praktiker weist Finanzie-rungsvorschlag zurückDer angeschlagene Bau-marktkonzern Praktiker weisteinen Vorschlag seines Groß-aktionärs zur Finanzierungdes Konzernumbaus zurück.Der Vorschlag der Wiener Pri-vatbank Semper Constantiaist laut Praktiker-CEO KayHafner nicht ausreichend undbietet nicht die notwendigeSicherheit. Die Baumarktkettehält stattdessen an der ge-planten Finanzierung fest. Beieinem Finanzierungsbedarfvon insgesamt rund 210 Mio.Euro weist das vorgeschlage-ne Konzept laut Praktiker ei-ne Lücke von mindestens 60Mio. Euro auf. Zudem man-gele es teilweise an verbindli-chen Zusagen von Investoren.Auch seien verschiedene Ein-zelelemente des Angebotsrechtlich nicht umsetzbar,hieß es in der Mitteilung desSDAX-Konzerns.

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Die Deutsche Annington wählt ei-nen ungewöhnlichen Weg, um eineEinigung mit den Gläubigern zu er-zielen. Das sogenannte „Scheme-of-Arrangement“, ein Vergleichs-verfahren nach englischem Recht,wird herangezogen, um Europasgrößte CMBS-Transaktion zu re-strukturieren. DieImmobilienver-briefung „Grand“wurde Mitte 2006initiiert und istneben bilateralenKrediten diemaßgebliche Re-finanzierungsquelle der BochumerImmobiliengesellschaft.

Zurzeit beläuft sich ihr Volu-men noch auf 4,3 Milliarden Euro. Sie auf einmal zu refinanzieren erwies sich aber als unmöglich.Jetzt will der Eigentümer Terra Fir-ma, die Private-Equity-Gesellschaftvon Guy Hands, frisches Eigenka-pital in Höhe von rund 504 Millio-nen Euro injizieren.

Die Umschuldung wird in mehrerenSchritten erfolgen. In den nächstenfünf Jahren soll das Fremdkapitalweitgehend zurückgeführt werden.Im ersten Jahr immerhin 1,24 Milli-arden Euro, unter anderem dankdes Kapitals von Terra Firma, imzweiten 700 Millionen Euro und im

dritten und vier-ten Jahr jeweils650 MillionenEuro. 32 Prozentder Gläubiger ha-ben zugesagt, 75Prozent werdenbis zum Jahres-

ende 2012 aber angestrebt. Zu denGläubigern, die mitziehen wollen,gehören JP Morgan Chase, der As-setmanager Pimco, die BayernLB,die ING Investment Management,die LBBW und Standard Life In-vestments. Die offene Frage bleibt:Werden die meisten Gläubiger zu-stimmen, die Laufzeiten zu verlän-gern? Bis zum Jahresende soll Klar-heit herrschen. mad

Annington will refinanzierenAnschlusslösung für Europas größten CMBS-Deal in Sicht

Finanzierung derLieferkette

Seit Jahren versuchen Anbieter,Supply-Chain-Finance-Programmean den Kunden zu bringen. Richtigerfolgreich sind sie damit erst, seitdas Thema im Zuge der Finanzkrisein den Fokus gerückt ist. Bei vielengroßen Firmen gibt es nun Spezia-listen für Working Capital Manage-ment, die direkt an den CFO berich-ten, sagt Markus Wohlgeschaffen,Head of Global Trade Finance &Services der UniCredit, im Inter-view mit FINANCE-TV. In kleinerenFirmen gebe oft der Geschäftsfüh-rer den Anstoß für ein Supply-Chain-Finance-Programm.

Wohlgeschaffen vermutet, dassdie Anzahl an Partnern, mit deneneine Firma bei diesen Projekten zu-sammenarbeitet, tendenziell zu-nehmen wird. Dabei sei nicht nurdie Risikotragfähigkeit der finan-zierenden Partner entscheidend:„Wir sehen es oft, dass Unterneh-men große Programme bewusst aufmehrere Partner verteilen, um Ab-hängigkeiten zu vermeiden.“ sar

Bis Ende 2012 soll Klarheitheit herrschen.

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News

5 | Software & ITAusgabe 15 | 9. August 2012

DerTreasurer

EugH: Weiterverkauf vonSoftwarelizenzen

Der europäische Gerichtshof(EuGH) hat entschieden, dassder Weiterverkauf von gebrauchten Softwarelizen-zen unter bestimmten Voraussetzungen legal ist. EinRückschlag für Oracle: DerSoftwaregigant wollte denWeiterverkauf von Lizenzendurch den Anbieter Usedsoftstoppen.

Noske Kaeser mit neuemTreasury-SystemZukünftig wird Noske Kaeser,ein Hamburger Zulieferer derSchifffahrtsindustrie, in denBereichen Treasury- und Liquiditätsplanung mit Softwaremodulen von Technosis arbeiten.

IT-Wissen als KarriereboosterUnternehmen und Berater fordern Spezialkenntnisse

Immer mehr werden IT-Kenntnissezum Erfolgsfaktor, will man sich imBereich Treasury positionieren. Dasgilt sowohl für Positionen im Corporate Treasury als auch in derberatenden Zunft. In der halbjährli-chen Auswertung der Stellenanzei-gen im Bereich Treasury ist dasThema Software/IT in den vergan-genen Jahren immer weiter in denVordergrund gerückt. „Für die Ar-beit in Unternehmen ist es wichtigzu wissen, wie man ein IT-Projektgenau durchführt“, sagt RudolfSchlett, der früher selbst Treasury-Softwareanbieter wie Trema gelei-tet hat und mittlerweile Personal-berater ist. Dabei müssen die Trea-surer im Rahmen des Beauty Con-tests, ggf. gemeinsam mit Beratern,die Anforderungen an Systeme de-finieren. Bei der Implementierungund dem laufenden Betrieb bleibtder Treasurer eine Art Schnittstellezwischen Unternehmen und Anbie-ter. Auch bei Treasury-Beratern istdas IT-Know-how gefragt. „Die Big

Four, aber auch eine Vielzahl wei-terer Beratungsgesellschaften, su-chen massiv nach Verstärkung imBereich Treasury, sowohl strate-gisch-fachlich wie IT-nah“, sagtSchlett. Bei den Beratern steht stär-ker als im Unternehmens-Treasurydie intime Kenntnis eines spezifi-schen Systems im Vordergrund.Hier mache sich ebenfalls bemerk-bar, dass Unternehmen wie TMS-Hersteller den „Professional Ser-vice“ plus Support an Berater aus-lagern. „Viele müssen sich momen-tan stärker auf die Entwicklungund das Testing fokussieren, da sieunter hohem Druck stehen, einegute Qualität zu liefern.“

Besonders im Fokus stehe der-zeit der Zahlungsverkehr. „Wie seitetwa zwei Jahren beherrschen The-men zu E-Banking, Zahlungsver-kehr und Sepa die Diskussion umFunktionen in Treasury Manage-ment Systemen“, sagt Schlett.Electronic Bank Account (Ebam)werde sich hier einreihen. mad

IMPRESSUM

RedaktionMarkus Dentz (mad, verantwortlich), AndreasKnoch (ank), Anne-Kathrin Meves (akm), SabinePaulus (sap), Sabine Reifenberger (sar), Marc-Christian Ollrog (mco), Armin Häberle (arh)

VerlagHerausgeber: FINANCIAL GATES GmbHGeschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach60326 Frankfurt am MainMainzer Landstraße 199HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am MainTelefon: (069) 75 91-32 52Telefax: (069) 75 91-32 24E-Mail: [email protected]: www.derTreasurer.de

Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlosErscheinungsweise: zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)

Objektleitung: Sylvia DaunTelefon: (069) 75 91-14 82Telefax: (069) 75 91-24 95

Verantwortlich für Anzeigen: Sylvia Daun

Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES

Mitherausgeber: BELLIN GmbH, BNP Paribas,cogon AG, Commerzbank AG, Deutsche Bank,ecofinance – a Reval Company, HSBC Trinkaus &Burkhardt AG, PricewaterhouseCoopers AG, SEBAG, treasury executives 53° gmbh

Partner: Deutsche Börse Group Capital MarketsAcademy, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG,TRINITY Management Systems GmbH, UniCreditBank AG

Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlagund Redaktion keine Gewähr.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen.

iStock/Thinkstock/Getty Images

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Die Exporte von Brasilien nach China werden in den nächsten 15 Jahren voraussichtlich um 125 % steigen.* Der direkte Handel zwischen den Schwellenländern treibt den Welthandel an.

Was bedeutet dies für Sie und wie kann Ihr Unternehmen am besten von dieser Entwicklung profitieren? Die HSBC verfügt in vielen Emerging Markets über Trade and Supply Chain-Teams. Wir sprechen die Sprache, kennen die Kultur und unterstützen Ihr Geschäft vor Ort.

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Die Zukunft beginnt heute. HSBC.

Schon bald geht der Handel neue Wege.

* Sektorabhängige Abweichungen möglich – Quelle: „Delta Economics 2012“.

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News

6 | Asset ManagementAusgabe 15 | 9. August 2012

DerTreasurer

Pergovacz stößt zu J.P. Mor-gan Asset ManagementAb Anfang August hat J.P.Morgan Asset Managementmit dem Zugang von PeterPergovacz den Vertrieb imBereich institutionelle Geld-marktfonds unter der Leitungvon Sven Lorenz weiter aus-gebaut. Pergovacz berät in-stitutionelle Kunden ausDeutschland und Österreich.Der 34-Jährige steht bereitsseit Juli 2010 in Frankfurt inDiensten der Bank.

HSBC befördert WeberHSBC Global Asset Manage-ment hat Heiner Weber zumHead of Institutional Sales,Europe Middle East and Afri-ca (EMEA) ernannt. Weber,der bereits seit Januar 1995bei HSBC tätig ist, behält sei-ne derzeitige Position alsMitglied der Geschäftsfüh-rung der HSBC Global AssetManagement (Deutschland).

Der britisch-niederländische Öl-konzern Royal Dutch Shell zieht 15Milliarden Euro Cash aus Europa ab– offenbar aus Angst vor einer wei-teren Zuspitzung der Euro-Krise.Finanzvorstand Simon Henry kün-digte gegenüber der Londoner Ta-geszeitung The Times an, der Kon-zern wolle die genannteBarsumme lieber in US-Treasuries bzw. bei US-Banken anlegen. Dabeihandelt es sich um dengrößten Teil der Liquidi-tätsreserven. Shell sehesich gezwungen, sein Ex-posure in den am schwers-ten von der Schuldenkrisebetroffenen Ländern der Euro-Zonezurückzufahren, hieß es. Geschäftein den Peripheriestaaten könntennun anders bepreist werden. Henrysagte: „Wir haben unsere Bereit-schaft, Kreditrisiken in Europa zuübernehmen, verändert. Die Krisehat unsere Bereitschaft, Kredit zugewähren, beeinflusst.“ Einen Teil

des Geldes muss der Konzern indeszur Finanzierung des laufendenGeschäfts in den Tochtergesell-schaften belassen.

Damit würde die Euro-Krise imTreasury eine weitere Stufe errei-chen. Bislang haben Treasurer undCFOs schon den jeweiligen Kontra-

hentenrisiken der Banken eine hoheBedeutung beigemessen und ihrGeld zu möglichst sicheren Ge-schäftspartnern transferiert. In Er-innerung ist hier noch immer dieangebliche Verlagerung von 500Millionen Cash durch Siemens vonder Société Générale zur EZB. Derweitgehende Abzug liquider Reser-

ven aus der gesamten Währungszo-ne wäre indes eine erhebliche Eska-lation und wird den Euro weiter be-lasten. Von dieser Publikation be-fragte Auslandsbanken sahen eineverstärkte Suche nach Opportunitä-ten, konnten hingegen keinenTrend zu Dollar-Deposits bei kurz-

fristigen Anlagen bestäti-gen. Bislang sieht es alsonicht nach einer großenKapitalflucht aus dem Euroaus. Sprecher von Daimlerund BASF sagten demHandelsblatt, ihre Anlage-strategien nicht wegen derEuro-Krise ändern zu wol-len. Die britischen Konzer-

ne Vodafone und Glaxo Smith Kli-ne gaben jedoch laut F.A.Z. an,täglich Geld aus Griechenland undanderen Krisenländern abzuziehen.Die schwedische Securitas und dieniederländische ING-Gruppe habenvor allem Sorge um ihr Geld inSpanien und reduzieren laut DowJones ihr Engagement. mco

Shell zieht Cash aus Euro-Zone abDer Ölmulti fürchtet eine Zuspitzung der Euro-Krise / Andere verändern Anlagestrategie nicht

Die nächste Stufe der Euro-Krise: Der Ölkonzern misstraut der Euro-Zone.

Shell

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7 | Der Treasurer | Ausgabe 15 | 9. August 2012 ANZEIGE

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Personalien

8 | Personen & PositionenAusgabe 15 | 9. August 2012

DerTreasurer

Barclays verstärkt sein globa-les Trade & Working CapitalTeam. Die Bank ernennt Eugenio Cavenaghi zum

Direktor fürdas Tradeund Wor-king CapitalProduct Ma-nagement in

Europa. Er wird in Frankfurttätig sein. Cavenaghi kommtvon der UniCredit, wo er alsGlobal Head of Trade ProductDevelopment and Sales Faci-litation tätig war. Davor warer bei der Deutschen Bank inder Trade und Cash Divisiontätig.

Thomas Toepfer ist ab 1. September neuer Finanzchef bei Kion. Er löstCFO Harald Pinger ab, der denGabelstaplerhersteller nach

vier Jahrenauf eigenenWunsch hinzum 31. August ver-lässt. Der

52-jährige Pinger hatte inden Krisenjahren 2009 und2010 die Restrukturierungund Finanzierung des Gabel-staplerherstellers begleitet.Mit Toepfer holt Kion einenFinanzfachmann aus den eigenen Reihen in die Füh-rungsetage. Er ist bereits seitJuni 2011 CFO und Arbeitsdi-rektor der zur Gruppe ge -hörenden Still GmbH. Nach-folger von Toepfer als CFO beiStill wird der Vice PresidentControlling der Still GruppeNikolaus Michelsen.

Die Züricher Unic-Gruppeholt mit Patrick Haertsch ihren ersten Finanzvorstandan Bord. Für Unic ist Haertsch ein alter Bekannter. Er war bereits von 2005 bis2008 CFO der Unic AG mitSitz im schweizerischen Bern.Haertsch arbeitete in Laufeseiner Karriere bei verschie-denen Internetdienstleistern.Zuletzt war er Head of Finan-ce des ModeunternehmensTally Weijl.

Veranstaltungskalender

Datum Titel Ort04.-05.09. Factoring Summit 2012 Frankfurt am Main06.09. Treasury Symposium Dortmund06.09. Swiss Treasury Summit 2012 Zug, Schweiz06.-07.09. 11. IFRS Kongress 2012 Berlin07.-08.09. Grundlagen des deutschen Steuerrechts für Treasurer Frankfurt am Main

Porsche knüpft mit der Platzierungeines Schuldscheindarlehens über500 Millionen Euro an den Erfolgvon 2011 an. Vor einem Jahr hatteder Autobauer bereits einen 500Millionen Euro schweren Schuld-schein platziert, damals noch mitTreasurer Frank Müller. Jetzt ge-lang es seinem Nachfolger Dr. Jo-hannes Lattwein, mit dem neuenSchuldschein auch neue Investorenanzusprechen und eine deutlicheÜberzeichnung zu erzielen. Mitdem Erlös soll eine US-Hybridan-leihe mit einem Nominalvolumenvon 1 Milliarde US-Dollar und ei-nem Hochzinskupon von 7,2 Pro-zent refinanziert werden. Der neueSchuldschein konnte günstiger ar-rangiert werden. Lattwein rechnetmit jährlichen Zinseinsparungen imzweistelligen Millionenbereich.

Er plante zunächst ein Volumenvon nur 200 Millionen Euro mit derLBBW und UniCredit als Arrangeu-re. „Wir hatten auf eine Überzeich-nung gehofft, waren aber dochüberrascht, wie stark diese ausfiel“,sagt Lattwein. Sogar die intern fest-gesetzte Zeichnungsobergrenzevon 500 Millionen Euro wurde umeinen Betrag im zweistelligen Pro-zentbereich übertroffen. Ebenfallsüberrascht hat das Interesse neuerInvestoren. Neben Volksbanken,Sparkassen, Landes- und Privat-banken beteiligten sich erstmaligauch Vermögensverwalter, insbe-sondere aus dem kirchlichen Be-reich, an der Auktion. „Daran sehenwir, dass auch diese vermehrt unterDruck geraten, nach attraktiven, ri-sikoadäquaten Anlagemöglichkei-ten zu suchen“, sagt Lattwein.

Trotz europäischer Staatsschul-denkrise bleibt er vorsichtig opti-mistisch. Der Platzierungserfolgzeige auch, dass es bei Unterneh-men aus den Kernländern der Euro-Zone noch keine negativen Auswir-

kungen auf die primären Refinan-zierungsmärkte gebe. „Doch daraufdürfen wir uns nicht verlassen,sondern müssen in unserer Finan-zierungsstrategie flexibel bleibenund eine ausreichende Liquiditäts-

reserve vorhalten.“ Der Erfolg be-stätigt die Wahl des Instruments,das mit zwei Laufzeiten und zweiVerzinsungsmodellen breit ausge-staltet ist. Porsche hatte auch eineAnleihe geprüft, sich aber aufgrundder guten Erfahrungen für denSchuldschein entschieden. „Unshaben die klassischen Argumenteüberzeugt“, sagt der Treasurer. Sosei der Schuldschein flexibler undder Aufwand im Vergleich zu einerAnleihe geringer. „Das Startvolu-men von 200 Millionen Euro wärefür einen Bond angesichts des da-mit verbundenen Aufwandes über-dimensioniert gewesen“, sagt Latt-wein, der in seiner Doppelfunktionbei der Porsche Automobil HoldingSE bereits mehrere Milliardenplat-zierungen begleitet hat. Jetzt siehter der Integration von Porsche inden VW-Konzern mit Spannungentgegen. „Die Zusammenarbeitmit VW wird uns neue Finanzie-rungs- und Handlungsmöglichkei-ten eröffnen“, ist er sich sicher. akm

Porsche begibt SchuldscheinDr. Johannes Lattwein, Leiter des Bereiches Corporate Financeund Treasury, nutzt das günstige Kapitalmarktumfeld

Barc

lays

Kion

Dr. Johannes Lattwein ist seit Mai BereichsleiterCorporate Finance und Treasury bei der PorscheAG. In Personalunion leitet er die finanzwirt-schaftliche Konzernplanung bei der Porsche SE.

Porsch

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Deshalb bestünde derzeit wieder dieMöglichkeit, dass sich die Gehalts-vorstellungen wie 2007 und 2008hochschaukeln – darin könnte aucheine Gefahr liegen. „Jeder Bewerbersollte sich richtig einschätzen undnicht zu viel verlangen“, rät Henni-ge. „Das kommt sonst in einer mög-lichen Krise wie ein Boomerangzurück, und man gehört zu den ers-ten, die gehen müssen.“

Auch zwischen den Geschlech-tern gibt es deutliche Unterschiede:Männer verdienen im Durchschnitt82.792 Euro, Frauen nur 66.411 Eu-ro. Hinzu kommt, dass Männerdurchschnittlich zwei Stunden proWoche länger arbeiten. Diese Diffe-renzen liegen vor allem daran, dassmehr Männer als Frauen Führungs-positionen bekleiden. „Sind Frauenin einer Führungsrolle, dann erhal-ten sie aber das gleiche Gehalt wieMänner“, betont Hennige.

Wie bei anderen Berufsgruppenauch gibt es ein sehr starkes Nord-Süd-Gefälle: In Baden-Württem-berg verdienen Treasurer im

Schnitt mehr als 91.000 Euro, inBerlin müssen sie sich mit lediglich55.000 Euro zufriedengeben. „InHamburg und in Nordrhein-West-falen werden die Gehälter in denkommenden Jahren überdurch-schnittlich steigen“, prognostiziertHennige. Der Grund: steigende Le-benshaltungskosten, die besondersin Hamburg zu spüren seien. sap

<< FOR T S E T ZUNG VON S E I T E 1

Schwäbische Treasu-rer verdienen mehr

Zusatzleistungen (in Prozent)

2007 2009 2011Vermögenswirksame

Leistungen 47 67 32Flexible Arbeitszeiten 53 58 56Weiterbildung k.A. 33 35Weihnachts-/Urlaubsgeld 47 25 k.A.Firmenhandy k.A. 25 40Bonus 59 25 33Firmenlaptop k.A. 25 44Betriebsrente 59 k.A. 35

Quelle: Robert Half

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News

9 | Personen & PositionenAusgabe 15 | 9. August 2012

DerTreasurer

Puma verliert FinanzchefBauer

Puma trenntsich zumJahresendevon Finanz-chef undCOO Klaus

Bauer (Foto). Der 57-Jährigehat sich laut Puma aus„Gründen der persönlichenLebensplanung“ zu diesemSchritt entschlossen. Bauerarbeitet bereits seit 1979 fürden Sportartikelhersteller undwurde 2005 zum Vorstands-mitglied ernannt. Im August2009 wurde Bauer COO undübernahm damit gleichzeitigdie Funktionen des ausge-schiedenen CFO Dieter Bock.Bauers Nachfolger soll nunMichael Lämmermann werden, der aktuell den Ge-schäftsbereich Finanzen lei-tet. Der 50-jährige Lämmer-mann wird wieder offiziell die Bezeichnung CFO tragen.

Mehrere Geschäftsführer werden inKürze die Corporate-Finance- Beratung DC Advisory Partners inFrankfurt verlassen, hat Der Trea-surer aus Finanzkreisen erfahren.Das gilt offenbar besonders für denBereich Debt Advisory/Restructu-ring, den GerdBieding seit 2003als Geschäftsfüh-rer leitet. Im ver-gangenen Jahrwurden zudemNorbert Schmitzund Johannes E.Schmittat zu Ge-schäftsführern des Bereichs er-nannt, die jetzt ebenfalls vor demAbsprung stehen sollen. Das Teamhatte in der Vergangenheit unteranderem die Restrukturierungenvon Emag, Neumayer Tekfor undJost sowie neue Finanzierungenbei Buy-out-Unternehmen wie Teufel und Westfalia begleitet.Auch in der M&A-Beratung von DCAdvisory Partners seien Geschäfts-

führer auf dem Absprung, hieß esaus Finanzkreisen. Das Corporate-Finance-Haus hat auf Anfrage bis-her keinen Kommentar abgegeben.

Der Hintergrund der Abgängedürfte wohl die Fusion mit DaiwaSecurities, einer japanischen In-

vestmentbank,sein. 2009 hattendie Japaner dieCorporate-Finan-ce-Akt ivi tätender damaligenClose BrothersGmbH übernom-men, seit Mai

2010 firmiert die Beratung unterdem neuen Namen. Damals veräu-ßerten mehrere deutsche Partnerihre Minderheitsanteile. Zunächstgalt für die Geschäftsführer eineArt Lock-up-Periode, also eineÜbergangsfrist, in der sie das Un-ternehmen nicht verlassen konn-ten, ohne finanzielle Nachteile inKauf nehmen zu müssen. DieseFrist ist jetzt abgelaufen. mad

Abgänge bei DC AdvisoryGeschäftsführer verlassen die Corporate-Finance-Beratung

AktuelleStellenangebote:

Andreae-Noris Zahnsucht Abteilungsleiter Treasury (m/w)

Open Grid Europesucht Referent Corporate Finance/

Treasury (m/w)

Groz-Beckertsucht Treasury Manager (m/w)

Home Shopping Europesucht Prozessmanager/in Finanzen

Schörghuber Corporate Financesucht Sachbearbeiter Treasury (m/w)

Zalandosucht Sachbearbeiter (m/w) Finance/

Treasury

Hamburger Hochbahn AGsucht Sachbearbeiter (m/w) Finanzen

und Treasury

Hapag-Lloydsucht SAP Inhouse Consultant (m/w)

Schwerpunkt Treasury/Finance Analytics

Gerd Bieding verlässt die Frankfurter Boutique.

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Neuigkeiten aus Finanzwelt undWirtschaft für Finanzchefs

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News

10 | RisikomanagementAusgabe 15 | 9. August 2012

DerTreasurer

Schwächere Zahlungsmoraldurch Euro-KriseDie Schuldenkrise in Europaund das nachlassendeWachstum in China wirkensich zunehmend negativ aufdie Zahlungsmoral deutscherUnternehmen aus, meldetD&B. Der D&B-Zahlungsindexging im Juli den zweiten Monat in Folge zurück.

Frankreich führt Finanz-transaktionssteuer einFrankreich hat als erstes EU-Land eine Finanztransak-tionssteuer eingeführt. Derfranzösische Finanzminister

lobt die Steuer als wichtigenSchritt. Experten befürchtenaber, dass Hedgingkosten, zum Beispiel für Optionen,deutlich steigen könnten. (vgl. Der Treasurer 11-2012).

Der Euro ist unter Druck, die USAstehen vor einem „fiskalischenKliff“, und der Renminbi ist längstHandelswährung vieler Schwellen-länder. Doch wohin entwickelt sichdas Weltwährungssystem? „Klar ist,dass das System sich an einemScheideweg be-findet“, sagt Ale-xander Börsch,Leiter ResearchDeutschland beiDeloitte, im Talkmit FINANCE-TV.

Drei Szena-rien sollten Treasurer und CFOs imBlick haben: Sollten die fiskalpoli-tischen Probleme in Europa undden USA nicht gelöst, sonderndurch Abschottungsversuche nureingedämmt werden, könnte De-loitte-Studien zufolge eine nach-haltige Reduktion des globalen Gü-terhandels und eine Re-Regionali-sierung von Wirtschafts- und Wäh-rungsräumen folgen, mit negativenAuswirkungen für die deutsche Ex-

portwirtschaft. Bestehen die politi-schen Probleme in Europa fort,droht ein Scheitern oder eine Mar-ginalisierung der Euro-Zone mithöheren Finanzierungskosten fürUnternehmen. Löst Europa seineProbleme, die USA aber nicht,

könnte eine Wäh-rungswelt derzwei Geschwin-digkeiten entste-hen, mit dem Eu-ro als Anker derlangsam wach-senden Industrie-

nationen und dem Renminbi alsLeitwährung der Emerging Mar-kets.

Verlässt man jedoch diese Ex-treme, sieht Börsch ein multipola-res Währungssystem auch alsChance. „Neue Währungssystemestellen meist nur eine überfällige fi-nanzwirtschaftliche Anpassung anrealwirtschaftliche Kräfteverhält-nisse dar. Das ist an sich begrü-ßenswert.“ arh

Multipolare WährungsweltDiese Szenarien sollten Treasurer im Blick behalten

Drogerie-Müllertrifft starker Franke

Bei der Drogeriemarktkette Müllerist das operative Ergebnis einge-brochen. Mit dafür verantwortlichwaren offenbar Währungsverluste:Laut einem Bericht der Lebens -mittel Zeitung weist der Abschlussvon Müller für das Geschäftsjahr2010/2011 aus, dass Währungsabsi-cherungsgeschäfte auf den Schwei-zer Franken für Buchverluste von86,8 Millionen Euro sorgten. Trotzeines Umsatzplus von 10,3 Prozentauf 2,65 Milliarden Euro betrageder Jahresüberschuss nur noch 1,7Millionen Euro. Der starke Schwei-zer Franken ist dem Eigentümer derDrogeriekette aus Ulm, Erwin Müller, demnach zum Verhängnisgeworden. Denn laut dem Pressebe-richt soll Müller mit derivativen Fi-nanzmarktinstrumenten gegen denSchweizer Franken gewettet haben.Außerdem habe der Unternehmereinen Teil seiner Immobilienkreditein Schweizer Franken abgeschlos-sen, womit ebenfalls höhere Kostenverbunden sein sollten. akm

iStock/Thinkstock/Getty Images

Alexander Börsch in FINANCE-TV

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