DIAGNOSE 2/2007

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01/05 DIAGNOSE DIAGNOSE 2/2007 Das Magazin von Ärzte ohne Grenzen Österreich www.aerzte-ohne-grenzen.at 2/2007 Côte d’Ivoire: Medizinische Hilfe für malariakranke Kinder Kongo Brazzaville: Malaria-Vorbeugung und -Behandlung Sierra Leone: Studie zur Wirksamkeit von Medikamenten Information bringt Unterstützung BEDROHUNG MALARIA DER KAMPF GEGEN EINE HEILBARE KRANKHEIT Espen Rasmussen/MSF Gesamtkosten dieser Informationszeitschrift: 50 Cent (inkl. Produktion und Porto) Sponsoring-Post GZ02Z0304985 Verlagspostamt 1020 Wien

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Bedrohung Malaria - Der Kampf gegen eine heilbare Krankheit

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01/05DIAGNOSE

DIAGNOSE 2/2007Das Magazin von Ärzte ohne Grenzen Österreichwww.aerzte-ohne-grenzen.at

2/2007

Côte d’Ivoire:Medizinische Hilfe fürmalariakranke Kinder

Kongo Brazzaville: Malaria-Vorbeugungund -Behandlung

Sierra Leone: Studie zur Wirksamkeitvon Medikamenten

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Gesamtkosten dieser Informationszeitschrift: 50 Cent (inkl. Produktion und Porto)Sponsoring-PostGZ02Z0304985Verlagspostamt 1020 Wien

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Aktuell:Einsatzländer von Ärzte ohne Grenzen

➋➊➌

Freiwillige aus Österreich derzeit auf EinsatzEinsatzländer von Ärzte ohne GrenzenCôte d’Ivoire: In dem westafrikanischen Land betreibt Ärzte

ohne Grenzen das einzige Krankenhaus in einem Bezirk mit rund

1,5 Millionen Menschen und behandelt Kinder mit schwerer Malaria.

Kongo Brazzaville: Ärzte ohne Grenzen setzt mit Gesundheits-

erziehung und mit der Verteilung von imprägnierten Moskito netzen

auch auf Vorbeugung von Malaria.

Sierra Leone: Im Rahmen eines riesigen Hilfsprogramms führt

Ärzte ohne Grenzen auch eine Studie an 1.000 Kindern durch,

mit der die Wirksamkeit eines Malaria-Medikaments bei Kindern

verschiedener Altersgruppen getestet wird.

➊ Gerhard Köstl ist Kinderarzt in Leoben. Aufseinem Einsatz in Côte d’Ivoire betreute er in derKinderabteilung des Kran-kenhauses in Man vieleKinder, die an schwererMalaria litten.

Behandlung von Malaria: Jedes Jahr sterben über eine Million Menschen an Malaria, obwohl die Krankheit großteils vermeidbarund heilbar ist. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen behandeln weltweit rund 1,7 Millionen Patienten pro Jahr.

➋ Tanja Zils ist Ärztin in Wien. Bei ihrem Einsatzin Kongo Brazzaville erlebtesie immer wieder, wie wenigdie Menschen über die Mög-lichkeiten einer Vermeidungvon Malaria wissen.

➌ Petra Haderer ist MTAund Human-Resources- Beauftragte im Wiener Bürovon Ärzte ohne Grenzen. In der Provinz Bo in SierraLeone testet sie derzeit dieWirksamkeit einer Malaria-Therapie bei Kindern.

Editorial:

Malaria-Behandlungmöglich machenDer Tod von Hunderttausenden Kindern pro Jahrkönnte vermieden werden, wenn die wirksamen Malaria-Medikamente für die Betroffenen endlichverfügbar und leistbar wären.

Malaria ist heilbar. Bekommen die Erkrankten recht-zeitig die richtige Therapie, sinkt das verhängnisvolle

Fieber innerhalb weniger Tage. Trotzdem sterben Jahr fürJahr mehr als eine Million Menschen an der Tropenkrank-heit, die Mehrzahl davon Kinder und schwangere Frauenim subsaharischen Afrika. Eine erschreckende Bilanz.

Es ist kein Geheimnis, dass das Sterben verhindert werden könnte, weil Malaria eine weitgehend vermeidbare,diagnostizierbare und heilbare Krankheit ist. Ärzte ohneGrenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) behandelt Jahr fürJahr rund 1,7 Millionen Malaria-Patienten, großteils mitgutem Erfolg. Unsere Teams verwenden dazu die Arte misi-nin-basierten Kombinations therapien (ACTs), die im Jahr2001 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur be-vorzugten Behandlungsform erklärt wurden. Gleichzeitigsetzen wir uns in vielen Ländern für die bessere Verfügbarkeit dieser wirksamen Therapien ein. Trotzdem:In vielen unserer Einsatzländer sind ACTs außerhalb der MSF-Programme kaum erhältlich oder für die Patientennicht leistbar. Malaria-Patienten werden weiterhin mit Chloroquin behandelt, das aufgrund weit verbreiteter Re-sistenzen längst nicht mehr wirkt.

Im Jahr 2000 versprachen WHO, Unicef und Weltbank,die Zahl der Malaria-Toten im Laufe von zehn Jahren zuhalbieren. Dieses Ziel ist längst außer Reichweite gerückt.Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Malaria, Tuber ku-lose und Aids ist chronisch unterfinanziert, der öster reichi-sche Beitrag ist mit rund einer Million Euro besonders be-scheiden und geringer als der des EntwicklungslandesUganda. Zum Vergleich: Schweden hat mittlerweile rund213 Millionen US-Dollar eingezahlt. Ohne den politischenWillen der Geberländer werden auch weiterhin nicht alle die Behandlung bekommen, die sie zum Überlebenbrauchen.

Dr. Reinhard Dörflinger

Thema

Malaria:

Ärzte ohne Grenzen

bekämpft Malaria in fast

allen Hilfsprogrammen und

setzt sich für die Verwendung

neuer Medikamente ein … 4Interview:

Der deutsche Arzt Tido von

Schön-Angerer über die

Markteinführung einer patien-

tenfreundlichen Therapie … 7Bericht:

Die MTA Petra Haderer be-

richtet über ihren Einsatz in

Sierra Leone … 8Hintergrund:

Malaria: Übertragung, Prä -

vention und Therapie … 10Jahresbericht 2006: Das

Jahr im Rückblick … 12Einsatzgebiete:

Derzeit aus Österreich

im Einsatz. Somalia.

Novartis-Petition ... 13

Spenden:

Aussendungen an Spender

sichern die Finanzierung von

Einsätzen … 14

IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber:Ärzte ohne Grenzen, Taborstraße 10, 1020 Wien Postfach 240, Tel. 01/409 72 76, Fax 01/409 72 76-40 E-Mail: [email protected], DVR-Nr.: 0778737, ZVR-Zahl: 517860631 Spendenkonto: PSK 930 40 950 Spender-Service: Tel. 0800 246 292 Chefredaktion: Mag. Irene Jancsy Mitarbeiter: Dr. Reinhard Dörflinger, Mag. Eva Hosp, Petra Haderer, Mag. Elisabeth Nyanda,Mag. Herbert Ofner, Andreas PlöckingerGraphisches Konzept, Gestaltung, Produktion: buero8 Druck: Berger, Horn Papier: EuroBulk Volumenpapier Erscheinu ngsweise: viermal jährlich Auflage: 86.000 Stück

www.aerzte-ohne-grenzen.at/petition

INHALT:

Dr. Reinhard DörflingerPräsident von Ärzte ohne Grenzen Österreich

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Der Tod eines Kindes durch Ma-laria ist in weiten Teilen Afrikastraurige Normalität. Erschre-

ckend auch, dass die heilbare Krankheitmit wirkungslosen Präparaten behandeltwird. So erlebte es etwa Betty Acayo, einevierfache Mutter aus dem Norden Ugan-das. Die Frau gab ihre Geschichte einerMitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen zuProtokoll, während sie Hilfe für ihr ein-einhalbjähriges Kind suchte: „Ich habemeine Tochter hergebracht, weil es ihrsehr schlecht geht. Sie hat Durchfall undhohes Fieber. Nachdem sie drei Tage ge-fiebert hatte, habe ich sie in die öffent li-che Klinik gebracht. Dort fragten siemich nach ihren Symptomen und gaben

mir Medikamente und Vitamine. Ich gabihr die Mittel, aber ihr Zustand verbes-serte sich nicht. Deswegen brachte ich siehierher.“

In der von Ärzte ohne Grenzen /Médecins Sans Frontières (MSF) betriebe-nen Klinik wird bei dem Mädchen Mala-ria diagnostiziert. Sie erhält eine auf demWirkstoff Artemisinin basierende Kom-binationstherapie und sollte innerhalbvon drei Tagen geheilt sein. Die wenigs -ten Malaria-Kranken haben so viel Glückwie Bettys kleine Tochter. 500 MillionenMenschen pro Jahr werden durch denStich der weiblichen Anopheles-Mückemit Plasmodium-Parasiten infiziert, 90Prozent davon im subsaharischen Afrika.Die meisten dieser Betroffenen habenkeinen Zugang zu neuen, wirksamen

Malaria-Medikamenten und zu einer ver-lässlichen Diagnostik.

Malaria tötet Jahr für Jahr weit übereine Million Menschen, drei Vierteldavon sind Kinder in Afrika. Alle 30 Sekunden stirbt ein Kind an der Tropen-krankheit, und Kinder, die überleben, leiden oft den Rest ihres Lebens an denneurologischen Folgeschäden. Auchschwangere Frauen sind besonders ge-fährdet, Malaria ist weltweit für 30 Pro-zent der Müttersterblichkeit verantwort-lich. So sind auch die gesellschaftlichenund wirtschaftlichen Folgen der Krank-heit verheerend: Die Patienten und Patientinnen sind ans Bett gefesselt, können ihrer Arbeit nicht nachgehen,

DAS STERBEN WÄRE VERMEIDBARMalaria: Jahr für Jahr tötet Malaria über eine Million Menschen. Ärzte ohne Grenzen bekämpft die Krankheit in fast allen Hilfsprogrammen – und setzt sich in den betroffenen Ländern für die Verwendung neuer,wirksamer Medikamente ein.

die Belastung der Familien ist enorm.Das Sterben wäre weitgehend ver-

meidbar. Wird rechtzeitig wirksame medizinische Hilfe geleistet, ist Malariagut heilbar. Ärzte ohne Grenzen beweistdas in fast allen Hilfsprogrammen in tro-pischen Gebieten: Insgesamt behandelndie Mitarbeiter der Organisation Jahr fürJahr rund 1,7 Millionen Malaria-Patien-ten. Egal ob der Schwerpunkt des Pro-jekts bei Mutter-Kind-Gesundheit, beider Bekämpfung von HIV/Aids oder derHilfe für Vertriebene liegt – immer wirdauch Malaria getestet und behandelt, oftfinden auch Aufklärung über Vorkeh-rungsmaßnahmen und Verteilung im-prägnierter Moskitonetze statt.

„Wir konnten neun von zehn Malaria-Kindern gut helfen“, berichtet der steiri-sche Kinderarzt Gerhard Köstl, der imver gangenen Jahr im westafrikanischenCôte d’Ivoire auf Einsatz war. In der StadtMan arbeitete er in der Kinderabteilungdes Krankenhauses – das einzige in einemBezirk mit rund 1,5 Millionen Menschen.60 bis 65 Prozent aller stationären Auf-nahmen von Kindern erfolgten wegenschwerer Malaria. Leichtere Fälle wurdenambulant betreut. „Viele Kinder litten alsFolge der Malaria an schwerer Anämie“,erzählt Köstl, „in diesen Fällen baten wir

Eltern oder Verwandte um eine Blutspende– die wir natürlich vorher testeten.“

Zugang verbessernDramatisch verlaufen meist Fälle von zerebraler Malaria, die oft neurologischeSchäden, spastische Lähmungen, Gehör-schäden oder andere schwere Behinderun-gen hinterlässt. Der steirische Kinderarztlernte bei seinem Einsatz die Bedeutungeiner gut funktionierenden Logistik schät-zen: „Uns standen auch Medikamente

Malaria-Patienten im Südsudan: In fast allen Hilfs-programmen von Ärzte ohne Grenzen in tropischen Gebieten wird auch Malaria getestet und behandelt.

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Ärzte ohne Grenzen behandelt seit 1985Malaria — mittlerweile in über 40 Ländern inAfrika, Asien und Lateinamerika.

THEMA:Malaria

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Gerhard Köstl auf Einsatz in Côte d’Ivoire: Rund 60 Prozent der stationären Aufnahmen von Kindern imKrankenhaus Man erfolgten wegen schwerer Malaria.

und Materialien für intensiv medi zi ni- sche Versorgung der Kinder zur Ver fü-gung, so konnten wir auch bei vielenschweren Fällen noch etwas erreichen.“Aber wie in fast allen Einsatz gebietenvon Ärzte ohne Grenzen gibt es auch inCôte d’Ivoire viele Schwellen auf demWeg ins Krankenhaus. Oft suchen dieBetroffenen zunächst Hilfe beim traditionellen Heiler oder kaufen Medi-kamente am Markt, für viele ist die An-reise zum Spital teuer, beschwerlich undlang. So hat Köstl auch die Erinnerungan Mütter mit nach Hause gebracht, dienach stunden- oder tagelangem Fuß-marsch das Krankenhaus erreichten, umfestzustellen, dass ihr Kind im Tragetuchschon gestorben war.

Das Problem an der Behandlung vonMalaria ist, dass sich gegen herkömmli-che Präparate zunehmend Resistenzenentwickelt haben. Das 1934 entwickelteChloroquin galt einige Zeit als idealesMalaria-Präparat, billig und leicht zu verabreichen – heute ist es weitgehendwirkungslos. Auch die Resistenzen gegenneuere Präparate, wie etwa Fansidar,

verbreiten sich galoppierend. NeuereKombinationstherapien auf Basis vonArtemisinin (ACTs) gelten heute als diebestmögliche Behandlungsform. DerenVorteile sind wissenschaftlich nach gewie-sen und weitgehend bekannt: ACTshaben weniger Nebenwirkungen, sindleicht einzunehmen und wirken schnell.2001 erklärte die Weltgesundheitsorgani-sation (WHO) ACTs zur bevorzugtenForm der Malaria-Therapie. 2004 kün-digte der zur Bekämpfung von Malaria,Tuber kulose und Aids eingerichtete„Global Fund“ an, keine Malaria-Behand-lungsprogramme mehr zu subventio nie-ren, die erwiesenermaßen nicht funktio-nieren. Heute haben 41 von 54 afrikani-schen Staaten ihr Malaria-Behandlungs-

protokoll offiziell auf ACT umgestellt. Trotzdem haben viele Betroffene nach

wie vor keinen Zugang zu den wirksamenTherapien. Schätzungen zufolge bräuch-ten weltweit 300 bis 500 Millionen Mala-ria-Patienten eine Behandlung. Doch imJahr 2006 wurden weltweit für wenigerals 90 Millionen ACT-Behandlungszy-klen Medikamente gekauft. „Viele Patien-ten, die anderswo Hilfe gesucht hatten,bekamen nur Chloroquin“, erzählt dieÄrztin Tanja Zils von ihren Erfahrungenin Kongo Brazzaville, „obwohl diese The-rapie den meisten nicht mehr hilft.“

Malaria vorbeugenÄrzte ohne Grenzen behandelt Malariaseit 1985 in mittlerweile über 40 Ländern

THEMA:Malaria

Mobile Hilfe: In Sumpfgebieten verbreitet sich die Tropenkrankheit besonders rasch.

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Tuberkulose-Behandlung: Neben Malaria und HIV/Aidswill der Globale Fonds auch TB bekämpfen.

Gebrochene VersprechenIm Jahr 2000 verpflichteten sich die achtführenden Industriestaaten beim G-8-Gipfelim japanischen Okinawa zur weltweitenBekämpfung von HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose. Als Ziel festgelegt wurde unteranderem die Reduktion der Tuberkulose-Toten um fünfzig Prozent bis zum Jahr 2010.Ehrgeizige Pläne – die seither nur verwässertwurden. Der Globale Fonds, der 2002 aufAnregung der UNO zur Bekämpfung der dreiKrankheiten eingerichtet wurde, leidet unterchronischem Geldmangel. Viele Staatenkommen ihren finanziellen Zusagen nichtoder nur zögerlich nach. Der Beitrag derösterreichischen Regierung zu dem Fonds istbesonders bescheiden: Die Bundesregierunghat 2002 eine Million Euro gezahlt und denFonds seither nicht weiter unterstützt.

Bisherige Zahlungen einiger Staaten an den GlobalenFonds im Vergleich (in Millionen US-Dollar):

Österreich 1,076 (1 Million Euro)

Uganda 1,5

Nigeria 9

Luxemburg 10,5

Irland 76,7

Schweden 213,4

Deutschland 345,9

Ärzte ohne Grenzen hat die G-8-Regierungenwiederholt aufgefordert, im Kampf gegen dieverheerenden Infektionskrank heiten endlichkonkrete Schritte zu setzen.

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in Afrika, Asien und Lateinamerika.Gleichzeitig setzt sich die Organisationseit 2001 in vielen Einsatzgebieten fürdie Aufnahme der wirksamen Therapiein die nationalen Behandlungsprotokolleein. Dies passiert zwar auch in zuneh-mendem Maße, dennoch sind die Arte- misinin-Präparate in vielen afrika nischenLändern nach wie vor nur gegen hoheGebühren in privaten Apotheken erhält-lich – für die wenigen Menschen, die sichMedikamente leisten können.

Auch Tanja Zils machte bei ihremEinsatz die Erfahrung, dass die meistenMalaria-Patienten mit der richtigen Be-handlung innerhalb kurzer Zeit geheiltwerden können. Gleichzeitig sei Malariaimmer auch ein wichtiges Thema bei derGesundheitserziehung gewesen. DieMenschen hätten größtenteils wenig Information über die Möglichkeiten, die Infektion zu vermeiden. Ärzte ohneGrenzen unterstützt auch die Vorbeu-gung: „Schwangere und Kinder unterfünf Jahren bekamen von uns auch im-prägnierte Moskitonetze mit auf denWeg“, berichtet Zils.

Auch Betty Acayo in Nord-Ugandawird ein solches Moskitonetz bekom-men. Für sie und ihr krankes Baby wardie MSF-Klinik die letzte Hoffnung:„Erst hier wurde mein Kind gründlichuntersucht“, erzählt sie. „Jetzt habe ichandere Tabletten für meine Tochter. Ichbin glücklich, weil sie wieder gesund werden wird.“

Vor kurzem wurde das neue Malaria-Kombinationspräparat„ASAQ“ entwickelt. Was ist dasBesondere daran?ASAQ ist das erste Präparat, das vonDNDi, einer unabhängigen und nichtgewinnorientierten Initiative zur Ent-wicklung von Medikamenten, auf denMarkt gebracht wurde. Es handelt sichum ein Kombinationsmedikament aufBasis des Wirkstoffs Artemisinin, einsogenanntes ACT-Präparat. Es ist preis-werter als andere ACTs, patienten-freundlich und effizient. Die Kombina-tion der beiden Wirkstoffe Artesunatund Amodiaquin in einer Tablette be-deutet eine enorme Verbesserung: Somüssen beispielsweise Kinder statt viernur noch eine Pille täglich nehmen. Dasvereinfacht die Therapie. Dadurch, dassnicht nur einer der Wirkstoffe einge-nommen wird, verringert sich auch dasRisiko, dass sich Resistenzen bilden.Die Tabletten kosten mit 0,5 US-Dollarfür Kinder unter fünf Jahren und mitunter einem US-Dollar für Erwachsenefast die Hälfte weniger als die getrenn-ten Tabletten. Das Präparat ist nicht patentiert worden, denn es soll so weitwie möglich den Patienten zukommen.Viele Menschen sterben nach wievor an Malaria. Warum?Die meisten Menschen in Entwick-lungsländern können sich die moder-nen ACT-Präparate nicht leisten undbenutzen daher weiter alte Wirkstoffeauf Chloroquin-Basis. Diese sind meistwirkungslos, da der Malaria-Erreger dagegen resistent ist. Wie kann die Forschung und Entwicklung für vernachlässigteKrankheiten angekurbelt werden?Die Tropenkrankheiten sind in den ver-gangenen Jahrzehnten insgesamt ex-trem vernachlässigt worden – das Inter-esse der Pharmafirmen war nach Ende

der Kolonialzeit rapide gesunken, weil dieMärkte in den Entwicklungsländernnicht entsprechend interessant sind.Daher hat Ärzte ohne Grenzen gemeinsammit vier anderen renommierten For-schungs- und Gesundheitsinstitutionen2003 in Genf eine neue Non-Profit-Orga-nisation zur Medikamentenforschung insLeben gerufen: die „Drugs for NeglectedDiseases Initiative“, kurz DNDi. Damitist ein wichtiges Signal gesetzt worden:Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt,

wirksame Arzneimittel gegen vernachläs-sigte Krankheiten wie die Schlafkrank-heit, Leishmaniose, Chagas und Malariazu entwickeln. Unter diesen Krankheitenleiden fast ausschließlich Menschen in är-meren Ländern.

Derzeit findet Forschung und Ent-wicklung nicht da statt, wo der größte Be-darf ist, sondern da, wo die interessantes-ten Märkte sind. Allerdings hat DNDimit der Entwicklung von ASAQ jetzt ein-deutig gezeigt, dass Arzneimittel entwick-lung auch außerhalb der Pharma indus-trie möglich ist – genau das wurde ja bis-her bezweifelt.

„Die meisten Menschen in Entwick-lungsländern können sich die modernen ACT-Präparate nicht leisten.“ Tido von Schön-Angerer

„Es müsste noch viele Initiativen geben“Interview: Tido von Schön-Angerer, Arzt und Leiter der Medikamenten-Kampagne ACCESS von Ärzte ohne Grenzen, begrüßt die Markteinfüh -rung eines patientenfreundlichen Malaria-Präparats.

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Seit einigen Wochen bin ich nunschon in Bo, einer dichtbevölker-ten Provinz im Süden von Sierra

Leone. Schön langsam bin ich ganz ange-kommen und habe mich an meinen All-tag und auch an die tropischen Tempera-turen gewöhnt: Es dampft, die Erde istrot, die Sonne ohne Erbarmen. Bald beginnt die Regenzeit, und es schüttetimmer öfter. Die Menschen hier sagen, so wasche der Regen den Staub von derSonne, damit sie dann mit voller Kraftloslegen und unsere Köpfe und Sinnenoch mehr zum Kochen bringen kann.

Ärzte ohne Grenzen /Médecins SansFrontières (MSF) betreibt hier ein riesigesProjekt, das viele verschiedene Bereicheumfasst: ein Ernährungszentrum, dieMutter-Kind-Gesundheit und vor allemdie Behandlung von Malaria, die hier vorallem für Kleinkinder eine große Bedro-hung ist. Meine konkrete Aufgabe: Ge-meinsam mit meinem kleinen Teamführe ich eine Studie durch, die klärensoll, ob das Malaria-Medikament, das wir verwenden, bei Kindern unter zweiJahren anders wirkt als bei Kindern zwischen zwei und fünf Jahren.

Wir arbeiten in einem von MSF ge-gründeten und betriebenen Spital mitzirka 300 Betten. In diesem ist auchmein sehr gut ausgestattetes Labor ange-

siedelt. Daneben unterstützten wir hierfünf nationale Kliniken, die alle im Um-kreis von Flüchtlingslagern liegen. Men-schen aus dem benachbarten Liberia hat-ten hier Zuflucht gesucht, mittlerweilekehren sie langsam wieder in ihre Heimatzurück. Unsere Teams gehen auch hin-aus in die Dörfer, um kleine Gesund-heitsstationen mit Medikamenten undimprägnierten Moskitonet-zen zu versorgen, um lokale

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zuschulen und, nicht zuletzt, um die Bevöl-kerung über Malaria aufzuklären. Wir er-reichen damit sehr viele Menschen, undunser Angebot wird bereitwillig aufge-nommen. Allein in den fünf Klinikenwerden 25.000 Patienten pro Monat vonMSF mit Medikamenten versorgt. DieHilfe funktioniert: Natürlich mit Pro ble-men hier und da, aber sie funktioniert!Das ist unglaublich schön zu sehen. Undes motiviert uns alle weiterzumachen.

Und wir müssen weitermachen, denndie Kinder-Sterblichkeitsrate ist in SierraLeone noch immer dramatisch hoch:Rund 290 von 1.000 Kindern sterben vor ihrem fünften Geburtstag, viele anMalaria. Trotz des neu eingeführten therapeutischen Kombinationspräparats,das wir gratis zur Verfügung stellen,überleben vor allem von den Kindern biszwei Jahren einige die Krankheit nicht.

Sollte sich bei unserer Studie heraus-stellen, dass das eingesetzte Malaria- Medikament für Kinder unter zwei weni-ger wirksam ist, müsste das Therapiepro-gramm entscheidend verändert werden –es hängt also einiges vom Ergebnis ab.Ich habe in den ersten Wochen alles soweit eingerichtet, dass wir mit der Studiestarten konnten. Ich habe das Labor aufeinen enormen Patientenstrom vorberei-

Freetown

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L i b e r i aAtlantischer Ozean

Sierra LeoneFläche: 71. 740 km2

Einwohner: 5,5 Millionen Hauptstadt: FreetownLebenserwartung: 42 JahreKindersterblichkeit: von 1.000 sterben

290 vor ihrem 5. GeburtstagArzt pro Einwohner: 3 pro 100.000

Die Provinz Bo im Süden von Sierra Leone: Hier betreibt Ärzte ohne Grenzen ein umfang rei-

ches Hilfsprogramm. Ein Schwerpunkt ist die Behandlung von Malaria, die vor allem

für Kleinkinder eine große Gefahr darstellt. Rechts: Petra Haderer mit ihren kleinen Patienten

THEMA:Malaria

Petra Haderer ist ausgebil-dete MTA und Human-Re-sources-Verantwortliche beiÄrzte ohne Grenzen in Wien.Ihr zweiter Einsatz führte sieAnfang des Jahres nachSierra Leone.

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DIE HILFE FUNKTIONIERTSierra Leone: Die MTA Petra Haderer untersucht derzeit im Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in der südlichen Provinz Bo die Wirksamkeit neuer Malaria-Medikamente bei Kleinkindern.

tet und für die ausreichende Qualität der Malaria-Mikroskopie gesorgt. Nichtganz leicht unter diesen Verhältnissen: Schimmelpilze wachsen überall, dieStromversorgung ist unzuverlässig undviele Widrigkeiten mehr.

Wenn die Mütter ihre fiebernden Kin-der bringen, wird zunächst mit einemBlutstropfen der Paracheck, der Malaria-Schnelltest, gemacht. Ist dieser positiv,beginnt sofort die Behandlung. Ist er ne-gativ, machen wir trotzdem einen Blut- ausstrich – denn der Paracheck weist nureine Art der Malaria nach, andere Krank-heitstypen können nur durch komplizier- t ere Tests im Labor festgestellt werden.

Kinder mit einem positiven Malaria-Test werden zunächst von der Ärztinuntersucht. Im Labor messen wir denHämoglobinwert, um eine mögliche Anä-mie, eine häufige Auswirkung der Mala-ria, festzustellen. Gemeinsam mit meinemTeam zähle ich die Parasitendichte imBlutausstrich. Das Kind bekommt seineMedikamente und die Mutter als Dankfür die Mitarbeit an der Studie etwas Reis.

Zwei Tage später machen wir die ersteFolgeuntersuchung im Labor. Das istimmer wieder beeindruckend: Unter demMikroskop ist im Blut oft kein einzigerParasit mehr zu sehen. Und das Kind,das Tage zuvor noch schwer gefieberthatte, ist vergnügt und winkt der Ärztinzu (mir seltener, weil ich diejenige bin,die ihnen das Blut abnimmt und daher

weniger beliebt ist).So sehen wir pro Tag derzeit 30 bis 40

Kinder, viele davon nehmen wir in un-sere Studie auf. Wir wissen noch nicht,was passiert, wenn bald die Regenzeit be-ginnt: Die Malaria-Fälle werden sich be-stimmt häufen, andererseits wird derWeg zum Krankenhaus für die Mütter,die meist zu Fuß aus den Dörfern imUmkreis von zehn Kilometern kommen,noch beschwerlicher. Wir sind jedenfallsauf einen größeren Zulauf vorbereitet.Insgesamt 1.000 Kinder sollte die Studieumfassen.

Was alles Übrige angeht, fühle ichmich sehr wohl. Das Team ist wirklichnett. Wir sind mehr als zwanzig sehrunterschiedliche Persönlichkeiten ausaller Herren und Damen Länder, die ge-meinsam an einem Ziel arbeiten: Das er-gibt eine enorme Dynamik. Und SierraLeone mit seinen Menschen ist wunder-bar! Wir fühlen uns willkommen undkönnen uns völlig frei bewegen. Christenund Moslems leben recht zufrieden mit-einander, heiraten sogar untereinander,und dann heißt ein Sohn eben Abrahamund sein Bruder Mohammed.

Aber es gibt auch Bilder, die an dieZeiten des schrecklichen Bürgerkriegeserinnern: Menschen mit amputiertenArmen, Menschen, die in armseligstenHütten leben, Menschen, die einfach allesverloren haben und denen die Mittel feh-len, sich wieder etwas Neues aufzubauen,geschweige denn sich medizinische Hilfezu leisten, die – außer bei MSF – nur

gegen unerschwingliche Gebühren zu be-kommen ist. Die Menschen haben seltenScheu, vom Krieg zu erzählen, aber es istkein Groll mehr da. Alle sitzen an einemTisch, und jeder weiß um den anderen –auf welcher „Seite“ er war, was er tat odergezwungen wurde zu tun. Man lässt esgut sein. Es ist vorbei. Viele ehemaligeKindersoldaten haben heute einen Job als Motorrad-Taxler. Es gibt viele davon,und sie werden gern genutzt.

Sierra Leone ist ein ganz besondererOrt. Es fühlt sich gut an, hier zu sein undein bisschen etwas für die Menschen hiertun zu können. Und wenn ich sehe, wasMSF hier alles leistet, weiß ich wieder,warum ich unsere Organisation so schätze.

Petra Haderer am Mikroskop: Das MSF-Spital in Boverfügt über ein gut ausgestattetes Labor.

Ärzte ohne Grenzenin Sierra Leone

Einsatzbeginn: 1986Internationale Mitarbeiter: 45Nationale Mitarbeiter: 567Schwerpunkte: M Basisgesundheitsversorgung

M Hilfe für Flüchtlinge aus Liberia

M Malaria-Programm

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TÖDLICHE MALARIAMalaria ist heilbar: Trotzdem sterben Jahr für Jahr über eine Million Menschen an der

Tropenkrankheit, die Hälfte davon sind Kinder unter fünf Jahren. Neue, wirksame Medikamente sind den Patienten in vielen Ländern der Welt noch immer nicht zugänglich.

HINTERGRUND

Die KrankheitMalaria wird durch Parasiten der Gattung Plasmodium hervorgerufen unddurch den Stich der weiblichen Anopheles-Mücke übertragen. Für den Menschen sind vier Erreger dieser Gattung gefährlich, der bedrohlichste ist dasPlasmodium falciparum. Dieses ist vor allem im subsaharischen Afrika verbreitet und überträgt eine besonders gefährliche Form der Malaria.

Krankheitsverlauf und SymptomeNach dem Stich einer infizierten Mücke wandern die Krankheits erre-ger in die Leber, wo sie sich vermehren und Leberzellen zerstören. Inder Folge gelangen die Parasiten wieder in den Blutkreislauf und be-

fallen und zerstören rote Blutkörperchen. Die Folge ist akute Blutarmut (Anämie).

Sieben bis 15 Tage nach dem Stich treten die ersten Symptome auf:Fieber, Schüttelfrost, Gelenk- und Kopfschmerzen, Erbrechen,

Krämpfe — schwere Malaria führt bis zum Koma. Es kann auch zur Zerstörung von Organgewebe kommen,

die Milz vergrößert sich krankhaft. Dramatisch verlaufen meist Fällevon zerebraler Malaria, die oft neurologische Schäden hinterlässt.

➜ Jährlich 500 Millionen Malaria-Fälle weltweit

➜ 90 Prozent im subsaharischen Afrika

➜ Die Hälfte davon Kinder unter 5 Jahren

➜ Knapp 90 Millionen Patienten weltweiterhielten 2006 wirksame Medikamente

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Ärzte ohne Grenzenund MalariaÄrzte ohne Grenzen behandelt Malaria in fast allen Hilfsprogrammenin tropischen Gebieten — insgesamt in rund 40 Ländern. Im Jahr 2006haben die MSF-Teams weltweit etwa 1,7 Millionen Malaria-Patientenmit Artesunat / Amodiaquin behandelt — einem modernen Kombina-tionspräparat auf Basis des Wirkstoffs Artemisinin (ACT). Gleichzeitigsetzt sich die Organistion seit 2001 in vielen Einsatzländern für dieAufnahme dieser wirksamen Therapieformen in die nationalen Be-handlungsprotokolle ein.

Therapie Die herkömmliche Behandlung gegen Malaria erfolgt mit Chloroquin — doch

dieser Wirkstoff hat in den meisten betroffenen Gebieten durch Resistenzenseine Wirkung völlig verloren. Dennoch werden weltweit Millionen Menschen

weiterhin mit Chloroquin behandelt. Ein vielversprechendes Mittel gegen Malaria sind die auf Artemisinin basieren-den Kombinationstherapien (ACTs). Sie müssen über einen längeren Zeitraumverabreicht werden. Die derzeitigen Kosten der ACTs sind ein Haupthindernis

auf dem Weg zu größerer Verfügbarkeit.

Vorsorge bei Reisen: Bei Reisen in tropische Gebiete sind Vorkehrungen gegen Malaria unbedingt zuempfehlen. Auskunft über die geeignete Form der Prophylaxe für ein bestimmtes Reiseland geben Reise- und Tropenmediziner.

PräventionDie beste Möglichkeit, gegen Malaria vorzubeugen, ist der individuelle Schutz gegen die in der Zeit der Dämmerung besonders häufig auftretenden Mückenstiche.Kleidung, die den ganzen Körper bedeckt,sowie imprägnierte Moskitonetze sind einfache und wirksame Maßnahmen.

DiagnostikDie vom Immunsystem gebildeten Antikörperlassen sich mikroskopisch im Blut nachwei-sen. Mittels Paracheck, einem zuverlässigenSchnelltest, lässt sich innerhalb von nur 15 Minuten feststellen, ob eine Infektion mitMalaria falciparum vorliegt. Dazu genügt einBlutstropfen des Patienten, der durch einenkleinen Stich in die Fingerspitze gewonnenwird. Eine rechtzeitige Diagnose ist wichtig,um die Entwicklung der schweren Malaria-Form, die tödlich enden kann, zu vermeiden.

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Einsatz in Kenia: Ernährungshilfe und

Behandlung von Aids-Kranken

AUS DEN EINSATZGEBIETEN

Unabhängig geprüftSpendengütesiegel: So wird die jährliche Bilanz von Ärzte ohne Grenzen

erstellt und geprüft.

Ärzte ohne Grenzen bilanziert in Österreich gemäß dem Vereinsgesetz 2002 für große Vereine und wendet die gemeinsam von KPMG und Médecins Sans Frontières entwickelten „MSF International Accounting Standards“ an. Mit der unabhängigen Abschlussprüfung wurde die Firma BDO Auxilia Treuhand GmbH

betraut. Diese prüfte auch die Voraussetzungen für das Österreichische Spenden gü-tesiegel, das Ärzte ohne Grenzen seit dessen Einführung 2001 trägt.

Mittelherkunft (Erträge): Euro in %Allgemeine Spenden, Beiträge, Erbschaften 10.051.344,49 94,5Institutionelle Gelder 494.386,00 4,6Sonstiges 90.668,71 0,9Einnahmen gesamt 10.636.399,20 100,0

Mittelverwendung (Aufwendungen): Euro in %Beteiligung an Hilfseinsätzen 8.883.367,12 75,4Vorbereitung der Einsätze 628.116,56 5,3Witnessing 319.769,07 2,7Aufwendungen für Hilfseinsätze 9.831.252,75 83,4Öffentlichkeitsarbeit in Österreich 86.011,46 0,7Spendenbeschaffung und Spenderinformation 977.326,51 8,3Gewinnung neuer Spender und Sponsoren 297.513,98 2,5Infrastruktur, Finanzwesen, Administration 592.585,51 5,1Aufwendungen für Aktivitäten in Österreich 1.953.437,47 16,6Aufwendungen gesamt 11.784.690,22 100,0Auflösung Rücklagen, u. a. Notfall-Fonds -1.148.291,02

2006 IM RÜCKBLICKJahresbericht: Im Gegensatz zum Jahr 2005, das geprägt war von denAuswirkungen des Tsunami in Südostasien, der Hungersnot in Niger unddem Erdbeben in Pakistan, scheint das vergangene Jahr 2006 auf den erstenBlick sehr ruhig gewesen zu sein. Der Schein trügt.

Der kurze Krieg im Libanon wareine der wenigen humanitärenKrisen, die in den österreichi-

scher Medien für Schlagzeilen gesorgthaben. Die Wahlen im Kongo verliefenweitgehend ruhig. Die Ernährungskata-strophe in Niger hat sich nicht im Aus-maß des Vorjahres wiederholt.

Also ein ruhiges Jahr für eine Not-hilfe-Organisation? Keineswegs. Die Krisen waren nur medial weniger prä-

sent. Im wahrsten Sinne des Wortes „abseits der Kameras“ waren die Teamsvon Ärzte ohne Grenzen /Médecins SansFrontières (MSF) für Millionen Men-schen die letzte Hoffnung. Für Flücht-linge in Darfur und Kolumbien, Cholera-und Malaria-Patienten in Angola undBurma, hungernde Kinder in Niger undÄthiopien, Aids-Kranke in Guatemala,Kenia und Simbabwe.

Das sind nur einige Beispiele aus dem

soeben veröffentlichten Jahresbericht2006 von Ärzte ohne Grenzen Österreich.125 Mal entsandte die Organisation frei-willige Helfer von Österreich aus in einKrisengebiet. Mit 8,9 Millionen Euro ausÖsterreich wurden im vergangenen JahrHilfseinsätze in 29 Ländern finanziellunterstützt. In beiden Fällen mehr Hilfeals je zuvor – Hilfe, die dringend not wen-dig war.

2006 war auch hier in Österreich kei-neswegs ein leichtes Jahr. Die dramati-schen Bilder nach dem Tsunami ließen2005 die Spenden in zuvor nie gekannteHöhen schnellen. Viele Spender halfenmehr denn je. 2006 gingen die Spendenhingegen stark zurück. Manche Spenderbeklagten sich über „Spendenüberforde-rung“ oder hatten gar den Eindruck, Hilf-s organisationen wie Ärzte ohne Grenzenhätten nun ohnedies genug Geld erhal-ten. Ein Blick in den Jahresbericht zeigthingegen: Millionen Menschen brauchenauch weiterhin Hilfe – unabhängigdavon, wie spektakulär eine Notsituationist.

Ein herzliches Dankeschön an alle Spenderinnen, Spender und Freiwilligen!

Jahresbericht 2006

Wollen Sie Genaueresüber unsereHilfseinsätze und unsere Finanz geba-rung wissen? FordernSie den kostenlosen

Jahresbericht 2006 an bei: Ärzte ohne Grenzen, Taborstraße 10, 1020 Wien.Tel. 0800 246 292 (gebührenfrei), E-Mail: [email protected]. Web-Download: www.aerzte-ohne-grenzen.at/bilanz

„ Ärzte ohne Grenzen ist höchst besorgt, da nach dem Wiederaufflammen der Kämpfe in Mogadischu die Lage im

Land völlig unberechenbar geworden ist. Sie schränkt unsereMöglichkeiten zur schnellen Intervention massiv ein.

Falls die jetzige Situation andauert, könnte schon bald eine sehrernsthafte humanitäre Krise entstehen.“

Hugues Robert ist der Leiter der Noteinsätze von Ärzte ohne Grenzen in Genf.Derzeit im Einsatz:Margareta Ahrer, Myanmar (Burma)Wien, med.-techn. AnalytikerinAhmed Al Sarraf, SudanNeunkirchen (NÖ), ArztCem Angeli, TschadWien, AdministratorGurbanjemal Atakova, Sierra LeoneWien, ÄrztinTonka Eibs, IndienWien, PsychologinBrice Faucon, IndienWaidhofen/Ybbs (NÖ), Logistiker Rudolf Fertschnig, KirgisistanVandans (VB), med.-techn. AnalytikerBertrand Gosset, Dem. Rep. KongoWien, AdministratorPetra Haderer, Sierra LeoneWaldkirchen (OÖ), med.-techn. AnalytikerinOndrej Horvath, Sudan

Prag (CZ), LogistikerTherezie Hurychova, KolumbienLitomysl (CZ), KrankenschwesterMaria Kantilli, KolumbienKirchdorf (OÖ), KrankenschwesterKatarina Karaszova, UgandaNové Zámky (SK), PsychologinOliver Kier, LiberiaLüsen/Prainz Bozen (I), LogistikerBirgit Kistenich, SudanWien, Ärztin Michael Kratzer, Sierra LeoneWien, ArztVeronika Kreer, NepalSt. Veit im Pongau (S), KrankenschwesterAngelika Krenn, Kongo BrazzavilleInnsbruck (T), KrankenschwesterLeopold Kröll, UsbekistanWien, PsychotherapeutMarion Lassager, KirgisistanWien, AdministratorinAndreas Papp, IrakWaidhofen/Ybbs (NÖ), AdministratorMarcin Pietraskiewicz, MyanmarGdansk (PL), ArztAndrea Riedel, MyanmarDrobollach (KTN), ÄrztinBernhard Rinnhofer, SomaliaNeunkirchen (NÖ), LogistikerIrena Rusnokova, ÄthiopienBratislava (SK), ÄrztinBarbara Scheibenreif, ÄthiopienTernitz (NÖ), LogistikerinZuzana Sebikova, PakistanBratislava (SK), GynäkologinMaria Steinbauer, SudanEggwald (St), Psychologin Ingrid Strasser, Sri LankaWien, KrankenschwesterMario Thaler, PakistanImst (T), AdministratorTanja Thurn, LiberiaKrieglach (St), med.-techn. AnalytikerinEva Vyoral-Prock, UgandaPaasdorf (NÖ), HebammeFriedrich Weber, ÄthiopienNeumarkt im Mühlkreis (OÖ), Arzt Waltraud Wernhart, Zentralafrikanische RepublikWien, med.-techn. Analytikerin

Erklärung:Name, Einsatzland; Geburts- bzw. Wohnort ([Bundes]land), Beruf

Die Lage der somalischen Zivilbevöl-kerung hat sich im Laufe der ver-

gangenen Monate dramatisch zugespitzt.Aufgrund der schlechten sanitären Be-dingungen kommt es immer wieder zumAusbruch von Cholera: Innerhalb einesMonats hat Ärzte ohne Grenzen mehr als800 Cholera-Patienten aufgenommen, 40 Prozent davon Kinder. Die Situationdroht sich zu verschlimmern, da die Betroffenen aufgrund der anhaltendenGewalt die Behandlungszentren nur sehr schwer erreichen, und Ärzte ohneGrenzen infolge der prekären Sicherheits-situation nicht in der Lage ist, die Hilfeent sprechend auszuweiten.

Nach den jüngsten Kämpfen versu-chen die Menschen, aus Mogadischu inandere Landesteile zu flüchten – so etwain die Regionen Lower Shabelle, Hiiranund Bay. Dort fehlen Gesundheitsein-richtungen und Unterkünfte. An denStellen, an denen sich die Vertriebenenaufhalten, gibt es keine Latrinen und

GEWALT UND CHOLERASomalia: Die instabile Sicherheitslage rund um Mogadischu behindert die dringend benötigten Hilfeleistungen.

Vertriebene in Somalia: Dort, wo sie sich aufhalten, gibt eskeine Latrinen und selten Wasserversorgung.

selten Wasserversorgung. Die meistenMenschen flüchteten ohne Nahrung, einemassive Verschlechterung der Ernäh-rungssituation ist zu befürchten. Auf-grund der schlechten Sicherheitslagehaben viele Hilfsorganisationen ihre Tätigkeit reduziert. Ärzte ohne Grenzenruft alle Konflikt parteien dazu auf, diehumanitäre Arbeit zu respektieren.

PatentstreitPetition: Durch die Klage des PharmakonzernsNovartis ist der indische Generikamarkt, die„Apotheke der Armen“, in Gefahr.

In den kommenden Wochen wird in Indien eine für Entwick-lungsländer wichtige Entscheidung gefällt – jene über denZugang zum indischen Generikamarkt. Dem PharmakonzernNovartis wurde die Patentierung eines Medikaments in Indienverwehrt, der Konzern hat dagegen Klage erhoben. Ein Er-folg hätte schwerwiegende Folgen für den Generikamarkt,Medikamente würden teurer und damit für viele Menschen

unerschwinglich. Denn Indien ist eines der wenigen Entwicklungsländer, die über genügend Kapa-zitäten verfügen, um lebensnotwendige Medikamente zu produzieren und günstig zu verkaufen. 50Prozent der in Entwicklungsländern und 80 Prozent der von Ärzte ohne Grenzen verwendeten Me-dikamente gegen HIV/Aids werden in Indien hergestellt. Ärzte ohne Grenzen hat eine Online-Unter-schriftenkampagne gestartet, mit der Novartis zur Niederlegung der Klage aufgefordert wird. Bisherhaben rund 400.000 Menschen weltweit die Petition unterzeichnet. www.msf.at/petition.

Kampagne gegen Novartis: Patientensind wichtiger als Patente.

DIAGNOSE 2/2007 13

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Ärzte ohne Grenzen informiert alleSpenderinnen und Spender re-gelmäßig über aktuelle Einsätze

und bittet gleichzeitig um Spenden. Oftwerden wir gefragt, ob wir nicht durchweniger Aussendungen Kosten sparenkönnten. Unsere Antwort: Das wäre amfalschen Ort gespart.

Selbstverständlich gibt Ärzte ohneGrenzen so wenig wie möglich fürAussendungen aus. Die Kosten für dieeinzelne Zusendung sind weitaus gerin-ger, als viele vermuten: So kostet dieseZeitschrift DIAGNOSE inklusiveDruck, Briefpapier, Kuvert, Porto undVersand nur knapp 50 Cent. Ein Infor-mationsschreiben mit Zahlschein, Brief

und einem kurzen Bericht sogar nurrund 35 Cent. Schicken wir hingegen nureinen Zahlschein allein, kommt der vielgünstigere Zeitungstarif nicht zur An-wendung, und allein das Porto würde 55Cent betragen. Zusätzliche Beilagen wieWeltkarten oder Kalender werden meistvon Sponsoren bezahlt.

Informationsaussendungen erfüllenzwei wichtige Aufgaben: Zu Recht wollenviele Spender wissen, was wir mit denSpenden machen. Und sie bringenUnterstützung, daher bedeuten wenigerZusendungen oft auch weniger Spendenfür die Hilfseinsätze. Ganz nach demMotto „Aus dem Briefkasten – aus demSinn“.

Kinder in Kenia: Spenden sichern medizinische Hilfe für Kinder.

SPENDEN, PARTNER,KOOPERATIONEN

INFORMATION SICHERT SPENDENZusendungen: Regelmäßige Aussendungen an Spender sichern die Finanzierung der Einsätze. Jeder investierte Euro bringt durchschnittlich neun Euro an Spenden.

So informieren wir unsere SpenderJe nach individuellem Wunsch erhaltenSpenderinnen und Spender entweder unservierteljährliches Magazin DIAGNOSE oderkürzere Informationsschreiben zu einem jeweils aktuellen Thema. Außerdem könnenalle Spender unseren regelmäßigen News-letter per E-Mail beziehen – die kostengüns -tigste Variante der Spenderinformation.Darüber hinaus gibt es natürlich noch aus-führlicheres Informationsmaterial wie denJahresbericht oder den internationalen Activity Report. Individuelle Wünsche nachmehr oder weniger Information werdenselbstverständlich gerne berücksichtigt.

Ärzte ohne Grenzen Spenderservice:Taborstraße 10, 1020 Wien Tel.: 0800 246 292 (gebührenfrei)Fax: 01/409 72 76-42E-Mail:[email protected]/spendenSpendenkonto: PSK 930 40 950, BLZ 60.000

Werden Sie selbst aktiv!Spenden-Initiativen: Es gibt viele Wege, wie Sie dieEinsätze von Ärzte ohne Grenzen unterstützen können.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer Benefizveranstaltung? Eine andere Möglichkeit ist, anlässlich eines Geburtstages oder eines Todesfalles aufGeschenke oder Blumen zu verzichten und stattdessen um Spenden für Ärzteohne Grenzen zu bitten. Wenn Sie sich für die Menschen in unseren Hilfspro-grammen engagieren wollen, bieten wir Ihnen Ratgeber, Service und Hilfe stel-lung an. Was auch immer Sie planen – bitte kontaktieren Sie uns so früh wie möglich. Nur so können Sie unseren Service optimal nutzen. Weitere Infor-mationen finden Sie in unserem kostenlosen Folder „Werden Sie selbst aktiv!“oder direkt auf unserer Website unter www.aerzte-ohne-grenzen.at/service.

Ratgeber:

Zukunft schenken mit einem Vermächtnis

Fordern Sie den Rat geber kostenlos und unverbindlich an! Kontaktieren Sie Elisabeth Meyer, Tel.: 01/409 72 76-13, E-Mail: elisabeth.meyer@ aerzte-ohne-grenzen.atNun auch im Web: www.aerzte-ohne-grenzen.at/testament

14 DIAGNOSE 2/2007

Run for Lives

Läuferinnen und Läufer im Einsatz für MenschenlebenPeter Rietveld, Ultra-Runner und erfahrener Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen,lief auch in diesem Jahr wieder 25 Marathons in 25 Tagen, um Spenden für die Ein-sätze von Ärzte ohne Grenzen zu sammeln. Unter dem Motto „Laufen und Spendensammeln“ legte er über 1.100 Kilometer zurück. Und er motivierte Hunderte zumMitlaufen oder Spenden. In seinem Web-Tagebuch lesen Sie mehr über all die enga-gierten Menschen, die ihn auf einem Teil seiner Strecke begleiteten, zum Essen ein lu-den oder mit einer Übernachtungsmöglichkeit unterstützten. Noch ist der Run forLives nicht vorbei. Sie können bis 30. Juni mitmachen. Jeder Kilometer und jederdafür gespendete Euro bedeuten konkrete Hilfe für die Einsätze von Ärzte ohne Grenzen. Alle Informationen unter www.run-for-lives.at

Bereits mehrfach hat Microsoft mit kostenlosen Software-Lizenzen die Arbeit vonÄrzte ohne Grenzen unterstützt. Zuletzt im Frühjahr 2007 in einem Wert von55.000 Euro. „Microsofts Unterstützung hilft uns nicht nur, effizienter zu arbei-ten. Wir können auch in großem Maße Verwaltungskosten einsparen. Geld, dasdamit zusätzlich für unsere Patienten zur Verfügung steht“, bedankte sich Ärzteohne Grenzen-Geschäftsführer Franz Neunteufl. www.microsoft.at

Neue SoftwareMicrosoft stattet Wiener Büro aus

Im vergangenen Jahr haben fünf Tropenmediziner des SMZ süd (Kaiser-Franz-Josef-Spital) eine neue Anlaufstelle für Tropenreisende geschaffen. Unmittelbarnach Gründung der Gruppenpraxis begannen sie auch die Arbeit von Ärzte ohneGrenzen zu unterstützen. Alle freiwilligen Helferinnen und Helfer der Organisationwerden vor ihren Einsätzen zu stark reduzierten Tarifen medizinisch betreut undberaten, um das Krankheitsrisiko während eines Einsatzes zu vermindern. Solltetrotz aller Vorkehrungen aber jemand krank von seinem Einsatz zurückkommen,stehen ihm die Behandlung in den bewährten Strukturen des SMZ süd zur Verfü-gung. Wir danken dem Team des Tropenzentrums rund um Primarius Dr. Wenischsehr herzlich für diese großzügige Unterstützung und die gute Zusammenarbeit! www.tropenzentrum.at

Serie: Wirkungsvoll spendenImmer öfter fragen uns Spender, wie sie einfachund kostengünstig spenden können. Im Rahmendieser Serie beantworten wir die häufigsten Fragen.

Teil 2: Zahlschein-SpendenDer Zahlschein (auch Erlagschein genannt) istnach wie vor die beliebteste Art zu spenden.Wobei er immer öfter in seiner modernen Form,dem Internet-Banking, verwendet wird. Ärzteohne Grenzen erhält mehr als die Hälfte derSpenden direkt oder indirekt über versandteZahlscheine.Bareinzahlung: Nur noch wenige Menschengehen zur Bank und zahlen einen Zahlschein barein. Alle unsere Zahlscheine tragen die Bezeich-nung „Spende“, wodurch keine Spesen anfallendürften. Wenn doch, dann gehen Sie einfach zueiner anderen Bank.Überweisung: Die gängigste Form ist, den Zahl-schein der Bank zur Überweisung vom eigenenKonto an Ärzte ohne Grenzen zu geben. Die Spesen hängen von Ihren Kontokonditionen ab.Viele Konten haben Überweisungen pauschal inkludiert, wodurch sie kostenfrei sind.Internet-Banking: Banken haben dafür ver-schiedene Namen (Elba, Netbanking, Online-Banking etc.), sie funktionieren aber fast allegleich. Es ist die moderne Form der Überwei-sung, bequem von zu Hause über das Internet.Fast immer ist es spesenfrei. Wichtig: Sie er-leichtern Ärzte ohne Grenzen die Administrationund helfen Kosten zu sparen, wenn Sie bei derInternet-Überweisung im Feld „Kundendaten“(nicht im Feld „Verwendungszweck“) den zwölf-stelligen Code eingeben, der auf jedem Zahl-schein auf gedruckt ist.Unsere Empfehlung: Spenden per Zahlschein isteinfach. Die Kosten hängen von Ihren persönli-chen Kontokonditionen ab. Sie haben allerdingsimmer einen gewissen Zeitaufwand damit. Nocheinfacher geht das Spenden per Abbuchungs-auftrag, den wir in der letzten Ausgabe der DIAGNOSE beschrieben haben.

Für Rückfragen steht Ihnen unser Spender-Service gerne zur Verfügung: 0800 246 292(gebührenfrei) oder [email protected]

Unter dem Titel „Musik ohne Grenzen“ veranstaltet AIMS – American Institute of Musical Studies in Graz am 2. August zum siebten Mal ein Benefizkonzert für Ärzte ohne Grenzen. Dargeboten werden Arien und Ensembles aus W. A. Mozarts „Zauberflöte“ und aus Giuseppe Verdis „La Traviata“. 2. August, 20 Uhr, Stefaniensaal, Grazer Congress. www.aimsgraz.at

„Musik ohne Grenzen“AIMS-Benefizkonzert in Graz

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DIAGNOSE 2/2007 15

Peter Rietveld: Sponsoren für gelaufene Kilometer gesucht

Gesundheits-CheckTropenzentrum unterstützt Helferinnen und Helfer

RUN FORLIVES

Wir schweigen nicht zu 2 Millionen Flüchtlingen in Darfur

In Darfur findet eine kaum beachtete humanitäre Katastrophe statt. Millionen Frauen, Männer und Kinder sind auf der Flucht vor Krieg und Gewalt. Nicht freiwillig, um sich irgendwelche Vorteile zu sichern, sondern einzig und allein, um ihr Leben zu retten.

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen tut, was sie kann. Sie bietet den Menschen in den Flüchtlingslagern medizinische Betreuung und versorgt sie mit dem Notwendigsten. Aber sie tut noch mehr: sie bringt die humanitäre Katastrophe wieder ins Bewusstsein.

Wir schweigen nicht. Wir sprechen darüber. Und bitte, tun Sie das auch!

spenden-sms: 0664-660 1000Wir danken unserem Partner www.aerzte-ohne-grenzen.at

Dr. Peter Grohr

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