Die Annektierung von Rachels Grab (nach Jerusalem) : Geschichten hinter der Mauer

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Die Annektierung von Rachels Grab (nach Jerusalem): Geschichten hinter der Mauer

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Die Annektierung von Rachels Grab (nach Jerusalem) : Geschichten hinter der Mauer. Rachels Grab in Bethlehem war Jahrhunderte lang Pilgerstätte. - PowerPoint PPT Presentation

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Die Annektierung von Rachels Grab (nach Jerusalem): Geschichten hinter der Mauer

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Rachels Grab in Bethlehem war Jahrhunderte lang Pilgerstätte.

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Am Grab vorbei verläuft die alte biblische Straße, die Jerusalem mit Bethlehem ( und Hebron) verband. Sie wurde Jahrhunderte lang auch von den christlichen Patriarchen bei der Weihnachts-prozession benützt. Nun ist sie durch die Mauer abgetrennt.

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Seit 2001 wurde das Grab zu einem vom Militär schwer bewachten Bereich.

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Jüdische religiöse Siedler machten ihre Pläne bekannt: sie wollen eine neue Siedlung mit 400 Wohnungen um Rachels Grab bauen.

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Mehrere Mauern wurden rund um das Grab gebaut, um Platz für die neue Siedlung zu machen. Eine neue Zufahrtsstraße zum Grab (nur) für jüdische Siedler wurde gebaut. Obwohl das Grab und seine Umgebung auf dem Land der Stadt Bethlehem in der Westbank liegen, hat die israelische Regierung dieses Land offiziell annektiert und es als Teil des von Israel kontrollierten Ost-Jerusalem erklärt. (September 2006)

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Diese Annexion hat die meisten Familien, die in der Nachbarschaft von Rachels Grab lebten, gezwungen, wegzuziehen. Aber einige können es sich nicht leisten, wegzuziehen und sind gezwungen, dort zu bleiben.

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Hier sind einige ihrer Geschichten …

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Claire’s Geschichte

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Claire Anastas ist 38 Jahre alt, katholisch, Mutter von 4 Kindern.

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Claires Großfamilie zog 2000 in das 3-stöckige Haus ein. Claire eröffnete einen Laden für Haushaltswaren und ihr Mann Johnny, ein Mechaniker, eröffnete im Erdgeschoss eine Werkstatt. Ihr Leben war in dieser geschäftigen und wohlhabenden Wohngegend Bethlehems sorgenfrei.

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Mit der zunehmenden Militarisierung rund um Rachels Grab 2001 spürte die Familie die Auswirkungen der Angst in der Gemein-de. Claire war sehr traurig, als keiner der Schulkameraden zur Geburtstagsfeier ihres Sohnes kam.

Nun sind sie hinter der Mauer wie in einer Falle und fühlen sich sehr isoliert. „Meine Familie fühlt sich hinter der Mauer sehr allein. Wir kommen uns vor, als wären wir lebendig begraben worden“

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Der Mauerbau begann um Weihnachten 2005. 6 Monate später war die Mauer dort fertig. „Am Tag, an dem die Betonplatten aufge-richtet wurden, und die Kinder aus der Schule kamen und aus dem Fenster schauten, weinten sie.“

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Claires Haus steht hier in der Mitte des Bildes und ist von drei Seiten von Mauern umgeben (weisse Betondecke).

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Jedes Fenster schaut nur auf die Mauer.

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Die Familie war gezwungen, ihren Laden zu schließen und kämpft nun mit großen Schulden. Sie haben kein Geld, um woanders ein Haus zu kaufen. Sie erhielten von der israelischen Verwaltung auch keinen Schadenersatz.

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Claire sagt, ihre Kinder seien deprimiert und streiten sich nun Vielerlei. Sie haben nirgendwo einen sicheren Ort zum Spielen. Also müssen sie im Haus beleiben, lernen oder fernsehen.

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„Wir beten zu Gott, dass er uns helfe. Das allein gibt uns Hoffnung. Ich denke, Gott wird uns nicht verlassen.“

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Khalil’s Geschichte

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Khalid ist ein 63 jähriger Christ . Seine Familie lebte seit Jahrhunderten in Bethlehem. Ihm gehört seit 40 Jahren ein kleiner Lebensmittelladen in der Nähe von Rachels Grab.

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Khalil hatte mit dem Laden einen ausreichenden Verdienst. Er hatte aber keine herkömmliche Schulausbildung. Also musste er hart arbeiten, um seiner Familie einen einigermaßen guten Lebensstandard zu ermöglichen.

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Vor 5 Jahren fragte die israelische Verwaltung an, ob er sein Land verkaufe. Er lehnte das ab. Daraufhin wurde ihm mitgeteilt, dass sein Land aus Sicherheitsgründen enteignet werde. Sie boten ihm weniger als 100 $ im Jahr als Entschädigung an. Für ihn war das eine Beleidigung und er verweigerte auch dieses.

Dann erhielt er die Nachricht, dass auf seinem Land die Mauer gebaut werde. Er nahm einen Anwalt, der zwei Petitionen einreichte, mit denen er eine Veränderung des Mauerverlaufs beantragte. Er verlor. Khalil kann sich weitere rechtliche Schritte nicht leisten. Dies ist zu teuer.

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Jeden Tag öffnet Khalil seinen Laden für 4-5 Kunden, die weiter zu ihm kommen. Aber meistens ist er allein. Er fürchtet, wenn er seinen Laden zuschließt, dann wird ihm der Laden auch noch von der Armee weggenommen werden.

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Eine israelische Flagge weht von einer Wohnung über seinem Laden, in die schon Siedler eingezogen sind.

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Die letzte Lücke in der Mauer wurde nun mit einem Tor verschlossen. Khalil wurde ein Passierschein verweigert, mit dem er zu seinem Landbesitz hätte kommen können.

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Yusuf’s Geschichte

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Yussuf Awda Massar ist ein 56 jähriger Christ. Vater von 9 Kindern. Seine Familie hat seit 400 Jahren in Bethlehem gelebt.

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Jussuf hat 32 Jahre lang ein Restaurant besessen. Es war ein blühendes Geschäft, das zehn Leute beschäftigte. Er verdiente so gut, dass seine Kinder eine gute Ausbildung bekommen konnten.

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2002 wurde er auf dem Weg zu seinem Restaurant von einem israelischen Soldaten ins Bein geschossen. Die Verletzung und die zunehmende Militarisierung der Umgebung zwangen ihn, sein Restaurant zu schließen. Aber im letzten Jahr öffnete er es wieder, weil er so viele Schulden hatte, dass er arbeiten musste, um wenigstens ein kleines Einkommen zu haben. .

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Ein Wachturm überragt sein Restaurant. Die rechtlichen Schritte beim israelischen Gerichtshof brachten keine Erfolge. Die Last von steigenden Schulden lässt ihn für die Zukunft pessimistisch sein.

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Bassem’s Geschichte

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Bassem Khouri ist Architekt, der seit 1980 im Bethlehemer Raum lebt und arbeitet. In den letzten 5 Jahren hat sich seine Arbeit um 80% verringert.. Trotz dieser Schwierigkeiten weigert sich Bassem, sein Büro zu verlassen: „Hier habe ich mich beruflich eingerichtet. Ich habe ein Recht hier zu sein. Ich werde nicht aufgeben.“

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Die Mauer verläuft in der Mitte von Bassems Straße. Die meisten Nachbarn sind schon weggezogen – nach Europa oder Amerika.

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Die Mauer umgibt auch sein Haus.

Seine Familie hat Angst in den Garten zu gehen, weil die Soldaten vom benachbarten besetzten Haus aus Steine werfen und ihnen Schimpfwörter zuschreien.

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Bassems Tochter wurde schon vor dem Haus verhaftet, weil sie keinen Ausweis bei sich hatte.

Er meint, dass die Kirchen im Ausland die Gemeinde in Bethlehem mehr unterstützen sollten.

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Auswanderung der Christen

• zwischen 1922 - 47 betrug die Anzahl der Christen zwischen 18 und 20 % der palästinensischen Bevölkerung.

• Jetzt sind es nur mehr 1,6%• Wenn diese Abwanderung so weiter geht, wird

die einheimische palästinensische christliche Bevölkerung innerhalb einer Generation nicht mehr da sein - schätzen palästinensische und westliche Wissenschaftler.

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www.openbethlehem.org

Was können wir tun?• Lobbyarbeit organisieren gegenüber unseren

Regierungen• ….und bei unsern Kirchen• Bethlehem besuchen und dort auch übernachten

und wohnen !!!• Kirchliche Gruppenreisen organisieren • Die palästinensische Wirtschaft unterstützen,

Hotels, Gaststätten, Olivenholzschnitzereien, usw.• Sich der Organisation „Open Bethlehem“

anschließen und sie unterstützen(dt. ellen rohlfs)