Die Briefmarke 04/2011

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Neue Sondermarke: 20 Jahre Kunsthaus Wien 4.11 59. Jahrgang April 2011 Einzelpreis EUR 3,50 Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S Post und Philatelie in Österreich BRIEF - MARKE DIE Foto: Thomas Rieger 14. bis 17. April: Die „Alpe Adria“ in Opatija Jubiläum: 50 Jahre bemannte Raumfahrt

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Österreichische Fachzeitschrift für Post und Philatelie. Info und Zeitschriftenbezug: Verband Österreichischer Philatelistenvereine +43(1)5876469

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2.10

58. JahrgangFebruar 2010

Einzelpreis EUR 3,50

Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien,

GZ: 02 Z 031235 S

Neue Sondermarke:20 Jahre Kunsthaus Wien

4.11

59. JahrgangApril 2011

Einzelpreis EUR 3,50

Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien,

GZ: 02 Z 031235 SPost und Philatelie in Österreich

BRIEF-MARKE

DIE

Foto

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Rie

ger

14. bis 17. April: Die „Alpe Adria“ in Opatija

Jubiläum: 50 Jahre bemannte Raumfahrt

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EDITORIAL

3DIE BRIEFMARKE 4.11

Genug gefroren In den vergangenen Monaten habe ich nicht nur einmal die Stichworte Klimawandel und Erderwärmung ernsthaft hinterfragt. Wo, Teufel noch einmal, werden denn die Temperaturen gemessen, die zu derlei Prophezeiungen führen? Jedenfalls da, so viel steht fest, wo ich die letzte Zeit nicht war – denn mir war immer nur kalt. Zwei kurze Sonnengastspiele in vier Monaten sind mir eindeutig zu wenig. Ich, mittlerweile im energetischen Reservebereich funktionierend, verlange entschieden mehr. In der Hoffnung, dass sich die warme Jahreszeit nun endlich als die Stärkere erweist, darf ich Ihnen die Frühjahrskollektion 2011, sprich das Programm der vorliegenden Ausgabe, vorstellen.

Thema Ostern, klar. Dr. Wolfgang Regal geht zum Beispiel den Geheimnissen rund um eines der berühmtesten Gemälde der Welt auf den Grund – Leonardo da Vincis „Letztes Abendmahl“. Philatelistisch aufbereitet, versteht sich. Herbert Judmaier schließt sich dem aktuellen Thema an und zeigt unter dem Titel „Nicht nur Lämmchen und bunte Eier“ historische Ansichtskarten mit, sagen wir, „überraschenden“ Motiven. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Jubiläum „50 Jahre bemannte Raumfahrt“, dem ja auch eine neue Sondermarke gewidmet ist und das wir mit den entsprechenden Hintergrund­informationen angereichert haben. Nach diesem intergalaktischen Ausflug bewegen wir uns wieder zurück auf unseren Stammplaneten, genauer gesagt in den 14. Wiener Gemeindebezirk: Reisen Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit Fritz Sturzeis in dessen liebenswürdige Heimatsammlung und entdecken Sie Neues und Unbekanntes aus vergleichsweise nächster Nähe. Die WIPA indes hält einige wirklich attraktive Angebote für Sie bereit; da könnte, apropos, auch für Heimat­ und Motivsammler manch Interessantes dabei sein. Und, last but not least, hat die Post im ALBUM wieder ihre News zusammengestellt und präsentiert darin die neuen Sonder­ und Dauermarken. Dies und vieles Weitere mehr finden Sie in diesem Heft, dessen Lektüre ich Ihnen – hoffentlich „wärmstens“, siehe oben – empfehlen darf.

Thomas Rieger Chefredakteur ALBUM Chefredakteur STAMP!

Einem Teil dieser Ausgabe liegt ein interessanter Prospekt der Firma WALBUSCH – Bequeme Herren-Mode bei. Sollte diese Beilage in Ihrer Ausgabe fehlen, können Sie diese selbstver­ständlich unter der österreichischen Telefonnummer 05574 / 415 kostenlos anfordern.

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6 DIE BRIEFMARKE 4.11 DIE BRIEFMARKE 4.11

THEMA DES MONATS

Von der Erde ins All: 50 Jahre bemannte Raumfahrt

Mit dem ersten Flug von Juri Gagarin, der mit dem Raumschiff „Wostok“ einmal die Erde umkreiste, begann am 12. April 1961 das Zeitalter der bemannten Raumfahrt. Vorangegangen war ein Technologie-Wettlauf zwischen Ost und West, der im Klima des „Kalten Krieges“ zu einem politisch-ideologischen werden sollte.

Technik und ihre zivil-militärische AmbivalenzAm 3. Oktober 1942 erfolgte vom Versuchsgelände Peenemünde der erfolgreiche Start der Ra­kete Aggregat 4 (A­4), dem Urahn aller Fern­ und Weltraumraketen. Die Pioniere der deutschen Raketentechnologie hatten sich mit der Finanzkraft des Militärs verbündet, um ihre Entwicklungen

voranzutreiben. Das soll nicht unerwähnt bleiben. Ebenso wenig darf man aber außer Acht lassen, dass die Siegermächte, denen der deutsche Technologievorsprung bewusst war, nach Beendigung des II. Weltkrieges alles daran setzten, nicht nur Geräte und Blaupausen, sondern auch das Wissen der handelnden Personen zu „rekrutieren“. NS­Belastung spielte bei der Auswahl faktisch keine Rolle, entscheidend war die fachliche Qualifikation.

Elitenjagd und WissenstransferDie Sowjetunion brachte mehrere hundert deutsche Raketenforscher 1946 auf die Insel Gorodomlja im Seligersee. Dort durften sie im „goldenen Käfig“ für die Sowjetunion die deutsche Rakete A­4 optimieren, die am 4. Oktober 1957 als russische R­7 den ersten künstlichen Satelliten ins Weltall trug. Die Amerikaner waren noch schneller: Unter dem Decknamen „Operation Paperclip“ wurden bereits im Sommer 1945 die ersten deutschen Wissen­schaftler in die USA gebracht. Der Name leitet sich von den Büroklammern ab, mit denen die Akten von „interessanten“ Technikern gekennzeichnet waren. Die Peenemünder Gruppe unter der Führung von Dr. Wernher von Braun folgte zu Jahresbeginn 1946 und kam zunächst nach Fort Bliss, White Sands, New Mexico, um dort im Auftrag der US­Army an der Weiterentwick­lung der amerikanischen Raketentechnik zu arbeiten.

Der Wettlauf ins AllWährend in den Vereinigten Staaten – aufgeteilt auf die drei Teilstreitkräfte Army, Navy und Air Force – Raketenforschung an unterschiedlichen Orten mit unterschiedlicher Zielsetzung betrieben wurde, bündelte die Sowjetunion ihre Anstrengungen in einem zentralen Forschungszentrum unter der Lei­tung von Sergej Pawlowitsch Koroljow. Amerika glaubte sich eines Technologievorsprunges sicher, als Präsident Ei­senhower anlässlich des Geophysikalischen Jahres (1.7.1957–31.12.1958) verkünden ließ, dass die USA als nationalen Beitrag einen Erdsatelliten in Auftrag geben werden. In Zeiten des Kalten Krieges war dies natürlich eine Herausforderung an die Sowjetunion, die vier Tage später verlautbarte, eben­falls einen Satelliten starten zu wollen. Die UdSSR gewann das Wettrennen. Am 4. Oktober 1957 brachten die Russen Sputnik für 57 Tage in eine Umlauf­bahn um die Erde, ehe er in der Erdatmosphäre verglühte, während der erste amerikanische Satellitenstart mit einer von der Navy entwickelten Vanguard­Rakete im Dezember 1957 fehlschlug. Das führte letztendlich in den USA zur Trennung militärischer Raketenforschung von der zivilen Raumfahrt, die 1958 in der NASA unter Leitung Wernher von Brauns konzentriert wurde.

Am 12.4.1961 war zum Raumflug von Juri Gagarin nur in Kiew ein Sonderstempel im Ein­satz. Echt gelaufene Einschreibebriefe zählen zu den großen Raritäten der Astrophilatelie.

Am 13.4.1961 gab es in Moskau Briefmarken und Sonderstempel.

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DIE BRIEFMARKE 4.11 7DIE BRIEFMARKE 4.11

Der menschliche Griff nach den SternenDer nächste entscheidende Schritt erfolgte am 12. April 1961, als Juri Gagarin mit der Wostok 1 als erster Mensch die Erde umkreiste und damit die Tür zu einer völlig neuen Welt öffnete: den Kosmos. Auch wenn diese erste bemannte Mis­sion nur ein bescheidener Anfang war, hatte man gezeigt, dass der Mensch prinzipiell das Weltall bereisen kann. Weitere Schritte waren nur noch eine Frage des technischen Fortschritts.

Aus Anlass des 50. Jahrestages des ersten be­mannten Raumfluges öffnet am 12.4.2011 ein Sonderpostamt im Zeiss Planetarium Wien seine Pforten. Adresse: 1020 Wien, Oswald Thomas Platz 1 (Prater, direkt vor dem Rie­senrad). Um 17 Uhr findet die Präsentation der Briefmarke „50 Jahre bemannte Raumfahrt“ für geladene Gäste statt.

Jaromir Matejka Susanne Streichsbier

MARKENWAHL

Karte mit Sonderstempel der Gmünder Welt­raumfreunde „5 Jahre Mensch im Weltraum“ und Unterschrift von Juri Gagarin.

LINDNER Falzlos-Gesellschaft mbH · Rottweiler Straße 38 · D-72355 Schömberg · Telefon: +49 (0) 74 27/70 10 · www.lindner-original.de

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Die Wostok­Rakete basierte auf der weltweit ersten atomaren Langstreckenwaffe, der R­7.

Modell der runden Wostok­Kapsel Gagarins und Titows mit angeschlossener Oberstufe.

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8 DIE BRIEFMARKE 4.11 DIE BRIEFMARKE 4.11

THEMA DES MONATS

Sternenflieger„Pojechali“ – Los geht's!Dieser Ausruf läutet am Morgen des 12. April 1961 das Zeitalter der bemannten Raumfahrt ein. Der 27-jährige Militärpilot Juri Gagarin schreit das Wort ins Mikrofon, als die Triebwerke seiner modifi­zierten R­7 Rakete zünden. Eigentlich hat man diesen stärksten Träger der Welt entwickelt, um im Kriegsfall Atombomben in die USA zu schießen. Doch nun ruht eine 2,3 Meter weite Hohlkugel an seiner Spitze: konzipiert, um Spionagekameras zu schützen. Sergej Koroljow, das geheime Genie der roten Raumfahrt, macht mit diesen Stahlkapseln aber auch einen langgehegten Traum wahr: den Aufbruch des Menschen ins All.

Das Dröhnen der mächtigen Rakete lässt den kasachischen Startkomplex Tjura Tam, später “Bai­konur” genannt, erbeben. Die Beschleunigung presst Juri in den Sitz. Wenig später blickt er auf Sibirien hinab, überschießt es in östlicher Richtung; viel schneller, als je ein Mensch zuvor. Die Nachrichtenagentur TASS schickt die Sensationsmeldung hinaus: „Am 12. April 1961 wurde in der Sowjetunion das erste bemannte Raumschiff der Welt, Wostok, auf eine Umlaufbahn um die Erde gebracht. Pilot des Raumschiffes Wostok ist der Bürger der Union der Sozialistischen Sowjetrepu­bliken, der Flieger Major Juri Alexejewitsch Gagarin.“

Erst dreieinhalb Jahre ist es her, dass Koroljow mit dem 58 cm kleinen Sputnik für Aufsehen sorgte – dem ersten aller Satelliten. Gagarins Flug macht es noch deutlicher: Sowjetische Raketen kön­nen schon jeden Ort der Erde erreichen, selbst mit schweren Lasten. Damit bieten sie den über­

legenen US­Bombern Paroli. Genau dafür hat Stalin die Raketenforschung ab 1947 vorantreiben lassen. Sein Nachfolger Niki­ta Chruschtschow erntet jetzt die Früchte. Der kennt seit dem Sputnik­Triumph frei­lich auch den propagandistischen Wert der Raumfahrt und will damit die Leistungsfä­higkeit des Sowjetsystems unterstreichen.

In 108 Minuten um die ganze WeltMit dem Brennschluss der Rakete wird Ga­garin schwerelos – ein Zustand, den man auf Erden zuvor nur wenige Sekunden lang simulieren konnte. Niemand ist sicher, ob Juris Körper ohne vertraute Schwere funk­tioniert, ob seine Organe weiter arbeiten, seine Augen noch scharf sehen. Daher fliegt das Wostok-Schiff ohne sein Zutun.

Der Passagier beschreibt die Welt aus 300 km Höhe, während er über Nordamerika und den Atlantik hetzt.

Philatelie im Dienste der Propagandapolitik des Ostblocks: Jede Mission ins All wurde mehrfach auf Briefmarken dokumentiert.Reihe eins: Die erste bemannte Mission in triumphaler Darstellung, daneben Wostok­Rakete und Kapsel (mit Oberstufe) realistischer gezeichnet. Reihe zwei: Portraits des ersten Kosmonauten Juri Gagarin.Reihe drei: Gagarin vor dem Start mit Sergej Koroljow und nach geglückter Fallschirmlandung.Reihe vier: German Titow, mit der Wostok­2 der vierte Mensch im All und der zweite im Erdorbit.

Mit dem Start des legendären Satelliten

Sputnik begann die Ära des Raumflugs.

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DIE BRIEFMARKE 4.11 9DIE BRIEFMARKE 4.11

THEMA DES MONATS

BriefmarkenAuktion 6. – 7. April 2011

Besichtigung ab 30. MärzPalais Dorotheum, Dorotheergasse 17, 1010 Wien

Experten: Tel. +43-1-515 60-297, -299, -295, [email protected]

Deutschland Block Nr. 2 (NOTHILFEBLOCK) *, Rufpreis € 600

Doch sein Abenteuer währt nur kurz. Noch vor Erreichen Afrikas zündet programmgemäß das Bremstriebwerk und holt die Wostok (russ. „Osten“) aus dem Orbit. Die Erdatmosphäre soll das rasende Gefährt wieder abbremsen, fast 28.000 km/h wett machen. Die übel erhitzte Luft glüht rundherum rot auf. Zum Glück hält der aufgebrachte Hitzeschutz.In 7.000 Metern Flughöhe wird der Kosmonautensitz heraus katapultiert. Juri geht am Fallschirm nieder und beobachtet den Einschlag der 2,5 Tonnen schweren Kapsel in die russische Erde. Er fragt verdutzte Bauern nach dem nächsten Telefon. 108 Minuten Flug lassen ihn zum Helden der Sowjetunion werden. Nicht nur Sowjetbürger jubeln. Der sympathische Gagarin macht auch bei seinen vielen Auslands­reisen beste Figur. Juri träumt bereits vom Mondflug. Er ahnt nicht, dass ihn der Kreml keinem Risiko mehr aussetzen will. Ins All kommt das Idol nie mehr. Am 27. März 1968 wird der erste Raumfahrer der Geschichte beim Übungsflug mit einem MIG-Jet abstürzen.

Wettlauf der SystemeDie Erdumkreisung Gagarins verweist die westliche Konkurrenz abermals auf Platz zwei, obwohl den USA 1960 mehrere herausragende Weltraumpremieren geglückt sind: die ersten Nachrich­tensatelliten, der erste Wettersatellit, der erste Navigationssatellit. Doch für die bemannten Flüge wählt man dort, der schwächeren Raketen wegen, eine zeitraubende Doppelstrategie. Die Mercu­ry­Kapseln sollen zunächst nur ballistisch hochgeschossen werden, um nach 15 Minuten wieder zu wassern: bloß 500 km von der Startrampe entfernt. Erst später will man sich in die Erdum­laufbahn selbst vorwagen. Seit zwei Jahren stehen die US­Astronauten bereits im Rampenlicht. Sie sind Heroen, noch bevor sie ihre Kapseln geflogen haben. Mit 1,8 m Durchmesser sind die US­Raumschiffe äußerst knapp bemessen. Man steigt nicht ein, man zieht sie an – so witzeln die Astronauten.Eine umgebaute Redstone Wernher von Brauns, entwickelt als atomwaffentragende Mittelstre­ckenrakete, jagt am 5. Mai 1961 mit der ersten bemannten Mercury davon. Dem Navy­Piloten Alan Shepard gönnt man nicht einmal ein Fenster. Nur durch das Sehrohr macht er das Farbenspiel vor Floridas Küste aus. Er erreicht eine Höhe von 187 km und ist für fünf Minuten schwerelos. Dann geht es wieder abwärts. 20 Tage später schwört Präsident John F. Kennedy die Nation auf einen bemannten Mondflug ein, um die Sowjetunion wenig­stens langfristig zu schlagen. Die NASA erhält ein klares Ziel, von dem auch Alan Shepard profitiert: Er wird 1971 über den Mondboden spazieren.Im Juli 1961 wiederholt Korea­Veteran Vergil Grissom den Kurzflug Shepards in der zweiten Mercury. Weil sich die Luke nach der Wasserung vorschnell öffnet, ertrinkt er beinahe. Jah­re später steht eine zweisitzige Gemini­Kapsel unter seinem Kommando. Der Bodentest des nagelneuen Apollo­Schiffs en­det 1967 aber in einem Flammeninferno. Grissom wird zu den drei Opfern zählen.Doch noch ist das Premierenjahr der Raumfahrer nicht zu En­de. Am 6. August 1961 toppt Moskau alles mit einer 25­stün­digen Reise ins All. An Bord der Wostok­2 harrt der Militärpilot German Titow aus. Die Amerikaner werden die Erdumlaufbahn nicht vor 1962 erreichen: Dann pilotiert John Glenn die dritte bemannte Mercury. Nach dem Ende des Kalten Krieges arbeiten die einstigen großen Gegner friedlich zusammen. Heute betreiben über ein Dutzend Nationen gemeinsam die Internationale Raumstation ISS – eine kleine UNO im Weltall.

Christian Pinter

Christian Pinter arbeitet als Wissenschaftsjournalist, spezialisiert auf Astronomie und Raumfahrt. Sein Buch „Helden des Himmels“ ist im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.

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APRIL 2011 ALBUM XIII

*) Gefälligkeitsabstempelungen – wenn nicht anders angegeben – nur bei der Zentralen Stempelstelle­Philatelie, Fleischmarkt 19, 1010 Wien.**) v-Stempel: Seit 1. Juli 2007 sind jene Sonderstempel (ausgenommen Ersttag­Sonderstempel), die bei den Sonderpostämtern anlässlich von philatelistischen

Veranstaltungen (Werbeschauen, Philatelistischer Salon, Austria Cup, Ausstellungen Rang I, II und III) verwendet werden, mit dem Kennbuchstaben „v“ versehen.

4.4.201110­16 Uhr

Sonderpostamt und Philatelie tag „Jahrhundert­stempel 4411“

Christkindlwirt, Christkindlweg 6, 4411Christkindl

Österreichische Post AG, Philatelie

Hannes Margreiter35 mmOT­Stempel mit Text

bis spätestens 18.4.2011

Philatelie Region West Martina Prinz Tel. 057767 24884

8.4.201110­19 Uhr

Ersttag der Sondermarke „20 Jahre Kunsthaus Wien“

Kunsthaus Wien, Untere Weiß ­gerber straße 13, 1030 Wien

Österreichische Post AG, Philatelie

Prof. Adolf Tuma37 x 41 mmKunsthaus Wien

bis spätestens 22.4.2011 Ersttag-Zusatzstempel

Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600

9.4.201110­19 Uhr

Kunsthaus Wien „Open House“

Kunsthaus Wien, Untere Weiß ­gerber straße 13, 1030 Wien

Kunsthaus Wien GmbH, Untere Weißgerber ­ straße 13, 1030 Wien

Prof. Adolf Tuma40 x 36 mmSchriftzug

bis spätestens 23.4.2011

Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600

11.4.201110­18 Uhr

Ersttag der Sondermarke „Café Hawelka“

Philatelie Shop, Fleischmarkt 19, 1010 Wien

Österreichische Post AG, Philatelie

Michael Rosenfeld33 x 41 mmSchriftzug

bis spätestens 25.4.2011 Ersttag-Zusatzstempel

Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600

12.4.201111­17 Uhr

Ersttag der Sondermarke „50 Jahre bemannte Raumfahrt“

Zeiss Planetarium Wien, Oswald Thomas Platz 1, 1020 Wien

Österreichische Post AG, Philatelie, in Kooperation mit Gmündner Weltraumfreunde

Alfred Gugerell40 mmJuri Gagarin in seinem Raumanzug

bis spätestens 26.4.2011 Ersttag-Zusatzstempel

Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600

16.4.201110­16.30 Uhr

Ersttag der Sondermarke „Nieder­ österreichische Landes aus­stellung 2011“

Hotel „Altes Kloster“, Fabriksplatz 1a, 2410 Hainburg

Österreichische Post AG, Philatelie

Irmgard Paul49 x 28 mmHeidentor

bis spätestens 30.4.2011 Ersttag-Zusatzstempel

Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600

16.4.2011 9.30­17 Uhr17.4.2011 9.30­15 Uhr

Briefmarken­Messe und NUMISMATA 2011

Congress Center der Reed Messe Wien, Messeplatz 1, 1020 Wien

Erich Modes und Bernward Schubert

Hannes Margreiter40 x 40 mm Marke und Münze

bis spätestens 30.4.2011

Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600

30.4.20119­13 Uhr

50 Jahre BSV Waidhofen/ Thaya

Stadtmuseum, Moritz Schadek­gasse 4, 3830 Waidhofen/Thaya

Verein der Briefmarken­sammler Waidhofen/Thaya, Schwaben gasse 26, 3830 Waidhofen/Thaya

Eva Maria Schweighart38 x 39 mmPinsel zeichnung zum Thema „Die Thaya“

bis spätestens 14.5..2011

Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600

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30.4.201116­20 Uhr

1700. Jahrestag des Toleranzediktes der Kaiser von Carnuntum

Areal des Archäologi schen Parks Carnun tum, Besucher zentrum, Haupt straße 1, 2404 Petronell­Carnuntum

Art Carnuntum, Verein für Kunst Geschichte Theater Kultur, 2404 Petronell­Carnuntum

Piero Bordin40 mmSchriftzug

bis spätestens 14.5..2011

Philatelie Region Ost Martin Luksch Tel. 057767 33600

SONDERSTEMPELDatum Zeit Anlass Standort Veranstalter

Entwerfer Darstellung

Gefälligkeits- abstempelung *) Rückfragen **) Abbildung

Die POSTÄMTER­CHRONIK erscheint aus redaktionellen Gründen erst wieder in der Ausgabe 5.11.