Die Ära Werner Neugebauer - IG Metall€¦ · 1984, Werner Neugebauer ist Be-vollmächtigter der...

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Die Ära Werner Neugebauer 22 JAHRE BEZIRKSLEITER IN BAYERN Seit 1988 war Werner Neugebauer Bezirksleiter der IG Metall in Bayern. In diese Periode fallen wesentliche tarif- und betriebspolitische Ereignisse in Bayern und der ganzen Republik. Von der endgültigen Durchsetzung der 35-Stunden-Woche und deren Verteidigung, über die Streiks für Sozialtarifverträge bis zur Einführung von Era. Eine (unvollständige) Chronik. 60. Bezirkskonferenz der IG Metall Bayern: Werner Neugebauer nimmt Abschied. Fotos: Werner Bachmeier Sonderregelungen sind befristet nur dann möglich, wenn nach- weisbar Arbeitsplätze akut gefähr- det sind. Das Fazit: Die 35 Stunden sind nach wie vor Regel- arbeitszeit. Der Bayern-Streik 1995. Bayern ist 1995 der Pilotbezirk für die Ta- rifauseinandersetzung. 88,36 Pro- zent der bayerischen IG Metall-Mitglieder stimmen für den Streik. Die IG Metall Bayern hatte ein völlig neues, ausgeklügel- tes Streikkonzept entwickelt, das die »kalte Aussperrung« verhin- derte. Nach zweiwöchigem Streik stimmt der Verband der Bayeri- schen Metall- und Elektroindus- trie (VBM) einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,6 Pro- zent zu. Das bayerische Ergebnis wird bundesweit übernommen. Nach dem verlorenen bayerischen Tarifstreik von1954 war dieser Er- folg geradezu die Befreiung von ei- nem Trauma. Beschäftigungssicherung: das Beispiel FAG. Die große Wälzla- gerkrise 1992/1993 kostete mehr als 10 000 Arbeitsplätze. Wenige Jahre später war wieder Feuer auf dem Dach: Die FAG in Schweinfurt schwächelte, es drohten Entlassun- gen. Mit Hilfe eines Beschäfti- gungsbündnisses gelang es der IG Metall und dem Gesamtbetriebsrat, der Geschäftsleitung wichtige Zu- geständnisse (Beschäftigungs- und Standortsicherung) abzuringen. Ein erheblich erweitertes Informa- tionsrecht des Betriebsrats er- möglichte zudem rechtzeitige Verhandlungen auf Augenhöhe. Das Beschäftigungsbündnis wurde später durch ein weitergehendes »Bündnis zur Beschäftigung und Innovation« ersetzt. Das Wiener Memorandum. Be- triebsverlagerungen in den Ost- block, Dumpinglöhne für Arbeitsmigranten im Westen, die Versuche westlicher Investoren in den östlichen Nachbarländern ge- werkschaftsfreie Zonen zu errich- ten: Die Antwort darauf war im Jahr 2000 das Wiener Memoran- dum – die Vereinbarung über eine Kooperation der Metallgewerk- schaften aus Bayern, Österreich, der Slowakischen Republik, der Tschechischen Republik und Un- garn. Diese Zusammenarbeit ist zwischenzeitlich sehr eng gewor- Die 35-Stunden-Woche. Im Mai 1984, Werner Neugebauer ist Be- vollmächtigter der IG Metall in Landshut, beginnt der sieben- wöchige Streik für die 35-Stun- den-Woche. Abgeschlossen ist die Einführung erst elf Jahre später, 1995. 2004 beginnt eine große Of- fensive der Unternehmer zur Ver- längerung der Arbeitszeit. Mitten in einer Konjunkturflaute wollen die Arbeitgeber die 40-Stunden- Woche wieder einführen. Ihnen ist jedes Mittel recht – auch das der Erpressung: Wenn die Ar- beitszeit nicht verlängert wird, werden die Arbeitsplätze ins Aus- land verlagert. Werner Neugebau- er zieht die Verhandlungen über betriebliche Abweichungen auf die bezirkliche Ebene, um eine einheitliche Politik durchsetzen: 28 | metallzeitung 8 | 2010

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Die Ära Werner Neugebauer22 JAHREBEZIRKSLEITERIN BAYERN

Seit 1988 war Werner Neugebauer Bezirksleiter der IG Metall in Bayern. In diese Periode fallenwesentliche tarif- und betriebspolitische Ereignisse in Bayern und der ganzen Republik. Von derendgültigen Durchsetzung der 35-Stunden-Woche und deren Verteidigung, über die Streiks fürSozialtarifverträge bis zur Einführung von Era. Eine (unvollständige) Chronik.

60. Bezirkskonferenz der IG Metall Bayern: Werner Neugebauer nimmt Abschied.Fotos: Werner Bachmeier

Sonderregelungen sind befristetnur dann möglich, wenn nach-weisbar Arbeitsplätze akut gefähr-det sind. Das Fazit: Die 35Stunden sind nach wie vor Regel-arbeitszeit.

Der Bayern-Streik 1995. Bayernist 1995 der Pilotbezirk für die Ta-rifauseinandersetzung. 88,36 Pro-zent der bayerischen IGMetall-Mitglieder stimmen fürden Streik. Die IG Metall Bayernhatte ein völlig neues, ausgeklügel-tes Streikkonzept entwickelt, dasdie »kalte Aussperrung« verhin-derte. Nach zweiwöchigem Streikstimmt der Verband der Bayeri-schen Metall- und Elektroindus-trie (VBM) einer Erhöhung derLöhne und Gehälter um 4,6 Pro-zent zu. Das bayerische Ergebnis

wird bundesweit übernommen.Nach dem verlorenen bayerischenTarifstreik von1954 war dieser Er-folg geradezu die Befreiung von ei-nem Trauma.

Beschäftigungssicherung: dasBeispiel FAG. Die große Wälzla-gerkrise 1992/1993 kostete mehr als10 000 Arbeitsplätze. Wenige Jahrespäter war wieder Feuer auf demDach: Die FAG in Schweinfurtschwächelte, es drohten Entlassun-gen. Mit Hilfe eines Beschäfti-gungsbündnisses gelang es der IGMetall und dem Gesamtbetriebsrat,der Geschäftsleitung wichtige Zu-geständnisse (Beschäftigungs- undStandortsicherung) abzuringen.Ein erheblich erweitertes Informa-tionsrecht des Betriebsrats er-möglichte zudem rechtzeitige

Verhandlungen auf Augenhöhe.Das Beschäftigungsbündnis wurdespäter durch ein weitergehendes»Bündnis zur Beschäftigung undInnovation« ersetzt.

Das Wiener Memorandum. Be-triebsverlagerungen in den Ost-block, Dumpinglöhne fürArbeitsmigranten im Westen, dieVersuche westlicher Investoren inden östlichen Nachbarländern ge-werkschaftsfreie Zonen zu errich-ten: Die Antwort darauf war imJahr 2000 das Wiener Memoran-dum – die Vereinbarung über eineKooperation der Metallgewerk-schaften aus Bayern, Österreich,der Slowakischen Republik, derTschechischen Republik und Un-garn. Diese Zusammenarbeit istzwischenzeitlich sehr eng gewor-

Die 35-Stunden-Woche. Im Mai1984, Werner Neugebauer ist Be-vollmächtigter der IG Metall inLandshut, beginnt der sieben-wöchige Streik für die 35-Stun-den-Woche. Abgeschlossen ist dieEinführung erst elf Jahre später,1995. 2004 beginnt eine große Of-fensive der Unternehmer zur Ver-längerung der Arbeitszeit. Mittenin einer Konjunkturflaute wollendie Arbeitgeber die 40-Stunden-Woche wieder einführen. Ihnenist jedes Mittel recht – auch dasder Erpressung: Wenn die Ar-beitszeit nicht verlängert wird,werden die Arbeitsplätze ins Aus-land verlagert. Werner Neugebau-er zieht die Verhandlungen überbetriebliche Abweichungen aufdie bezirkliche Ebene, um eineeinheitliche Politik durchsetzen:

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Bayern

Zarges beschäftigt rund 1800 Mit-arbeiter in fünf Ländern. Produ-ziert werden unter anderem 500verschiedene Leitertypen undTransportboxen. Die Firma wech-selte in den letzten Jahren mehr-fach den Besitzer mit den bekann-ten Folgen: Um die Investoren zubefriedigen, wurde Geld aus derFirma gezogen. Dringend not-wendige Investitionen dagegenblieben auf der Strecke. Jetzt holtedie Geschäftsleitung die ganzdicke Keule heraus: Der StandortPeiting (bei Weilheim) soll plattgemacht werden.

Mittels eines Gutachtens ver-sucht die Firmenleitung zu bele-gen, dass im Zweigwerk in Un-garn wesentlich günstigerproduziert werde. Allerdings ver-glich man nur die Lohnkosten,die dort natürlich niedriger sind.

Der Peitinger Betriebs-ratsvorsitzende Werner Bäumler:»Jeder Betriebswirtschaftsstudentim ersten Semester weiß, dassauch die Produktivität und an-dere Kriterien eine Rolle spielen.«Dieses Arbeitgebergutachtenwurde nun vom Berater des Be-triebsrats analysiert. Gemeinsam

mit dem Berater erarbeiten Be-triebsrat und IG Metall ein alter-natives Standortkonzept.

In der Vergangenheit hattedie Geschäftsleitung immer wie-der versucht, Peiting schlecht zurechnen. So wurden die Kostenfür Nacharbeiten an Produktenaus Ungarn dem Peitinger Werkaufgebrummt. Als es eine Rück-rufaktion für Zargesleitern gab,war das Peitinger Werk dafür ver-antwortlich, obwohl die Leiternin Ungarn produziert worden wa-ren. Auch da wurden die Kostendem Peitinger Betrieb auferlegt.

Werner Bäumler: »Durch die Po-litik der Firmenleitung wird Stückfür Stück der gute Ruf von Zar-ges-Produkten ruiniert.« Er habebereits von Peitinger Bürgerngehört, dass sie sich überlegenwürden, Zargesprodukte zu kau-fen, wenn es um eine neue Boxfür den Wohnwagen oder eine or-dentliche Leiter ginge.

Der Weilheimer Zarges-Be-triebsratsvorsitzende Peter Wolfsekundiert: »Was jetzt passiert,hat ganz sicher negative Auswir-kungen auf den MarkennamenZarges.«

FRAGWÜRDIGESGUTACHTEN

140 Kolleginnen und Kollgen von Zarges in Peiting sollenihren Arbeitsplatz verlieren, weil die Firma die Produktionnach Ungarn verlagern will. Für die Region wäre das einharter Schlag. Doch es rührt sich Widerstand.

Zarges: Firmenleitung will Kahlschlag

Spontanaktion: Firmenchef Frank Haberstroh (links) auf dem Weg zu einerBesprechung mit dem Peitinger Gemeinderat

den, ein gelungenes Beispielfür die Solidarität unter denMetallgewerkschaften.

Der AEG-Streik. Am 20. Ja-nuar 2006 trat die AEG-Beleg-schaft in Nürnberg in denunbefristeten Streik. 96,35Prozent der IG Metall-Mit-glieder hatten sich dafür aus-gesprochen. Die AEG-MutterElectrolux hatte verkündet,das Nürnberger Werk zuschließen und die gesamteProduktion nach Polen auszu-lagern, obwohl das Werkschwarze Zahlen schrieb.Trotz eines 46-tägigen Streiks,der bundesweites Aufsehenerregte, konnte die Beleg-schaft die Schließung nichtverhindern, wohl aber einenSozialtarifvertrag erkämpfen,dessen materieller Inhalt sei-nesgleichen sucht.

Das Jahrhundertwerk: Era.Die Aufhebung der über hun-dert Jahre alten Spaltung vonArbeitern und Angestelltenwurde nach langwierigen Ver-handlungen durch den Era-Abschluss 2004 endlichbeendet. Heute ist Era in denallermeisten Betrieben Rea-lität. Werner Neugebauer be-zeichnete Era als ein»Jahrhundertwerk«, das dasTarifteam der IG Metall unterder Leitung von Richard Polz-macher und Sibylle Wankelvollbracht habe.

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IG Metall Bezirk BayernElisenstraße 3a80335 MünchenTelefon: 089 - 53 29 49-0Fax: 089 - 53 29 49 38E-Mail:[email protected]:

www.igmetall-bayern.deVerantwortlich:jürgen WechslerRedaktion:Hans-Otto Wiebus

Tag der IG Metall in IngolstadtDie IG Metall Ingolstadt feiertihren 60. Geburtstag: Bei einemFest vor dem Gewerkschaftshausund in der Innenstadt informier-

ten die Metallerinnen und Metal-ler über die Entwicklung der Ge-werkschaftsbewegung in Ingol-stadt, aber auch über aktuelleProbleme. Der Erste Bevollmäch-tigte Johann Horn (siehe Fotolinks) bei der Eröffnung: »Wirprotestieren gegen das Sparpaketder Bundesregierung, das die Las-ten der Krise den Opfern statt denVerursachern aufbürdet.«

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AmbergNEWSTICKER

IG Metall Ambergn Kurzarbeit... weiter rückläufig, von 20Betrieben (3000 Kurzarbei-ter) im Mai sind aktuellnoch vier bis fünf Betriebebetroffen.n Neue AzubisRund 350 junge Menschenbeginnen im September ihreAusbildung. Im Vergleich zu2008: Minus 20 Prozent!n Grammer AGERA-Einführung zum ver-einbarten Stichtag 1. Okto-ber 2010n AntikriegstagVeranstaltung am 1. Septem-ber in Sulzbach-Rosenberg.

In einzelnen Betrieben konntenhinsichtlich der Leiharbeit Erfolgedurch Tarifverträge/Betriebsver-einbarungen erzielt werden. Soauch bei der Luitpoldhütte inAm-berg.

ROLLENWECHSEL – was wäre wenn?Amtseigentümer kann man kritisieren, das geht schnell. Konkrete Verbesserungsvorschläge muss man ja nicht unbedingt machen,weil man ja gar nicht im Amt ist. Was wäre, wenn man Bundeskanzler wäre? Wie würde dann die erste Amtshandlung aussehen?

Heute befragenwir HelgaSchwitzer, Ge-schäftsführen-des Vorstands-mitglied der IGMetall anläss-

lich ihres Besuches in Amberg.Meine erste Amtshandlung als...... Bundeskanzlerin wäre:Themen wie Gleichheit und Ge-

rechtigkeit im Regierungspro-gramm oben ansiedeln – Gleich-heit der Chancen insbesondere inder Bildung, Gleichheit der Ge-schlechter, verteilungspolitischeGerechtigkeit würden Leitlinienfür soziale Reformen, damit unse-re Gesellschaft solidarischer undunser Land menschlicher wird.... Betriebsrätin im Betrieb wäre:Ich würde eine Betriebsvereinba-

rung anstoßen, die jede Form derDiskriminierung – insbesondereder Lohndiskriminierung vonFrauen – unterbindet.... als Päpstin wäre:Ich würde die evolutionäre Kraft,die es ermöglicht hat, dass eineFrau Oberhaupt der katholischenKirche werden kann, aufnehmen.Als erstes würde ich sie dazu nut-zen, katholischen Seelsorgern ein

Genau hingeschaut …Schöner Urlaub … selbstverständlich?

30 Arbeitstage Urlaub (6Wochen)garantiert der Tarifvertrag der IGMetall. Das Gesetz sieht 24 Tage(ab18 Jahren) vor– aberder Sams-tag wird als Arbeitstag gezählt!

Auch das »Urlaubsgeld« istim Tarifvertrag geregelt: Lohnund Gehalt wird weitergezahltund dazu aufgestockt auf das 1,5

fache des durchschnittlichen Ar-beitsverdienstes! Das dies nichtselbstverständlich ist, wissen ge-nau die, die im Zuge einer Be-schäftigungssicherung auf Teileihres Urlaubsgeldes verzichtenmüssen. Sicherung von Arbeits-plätzen geht vor – ohne ArbeitkeinUrlaub!Also bitte denUrlaub

BETRIEBsames REGIONALGLEICHE ARBEIT? –GLEICHES GELD!

Das ist fair. Dafür setzen wir uns ein!Abschluss von Regelungen zur Leiharbeitim Bereich der IG Metall Amberg gelungen

genießen und wissen: Tarifver-träge wurden und werden durchMitglieder erkämpft undnicht ausFreundlichkeit verschenkt. Nochnicht … n

Die nächste Lokalseite ausAmberg erscheint in dermetallzeitung Oktober2010

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IG Metall AmbergSchrannenplatz 492224 AmbergTelefon 09621 - 4931-0Fax 09621 - 4931-50E-Mail:[email protected]

Internet:www.amberg.igmetall.de

Redaktion: Joachim Bender(verantwortlich), Sabrina Feige,Anja Bremstahler, RamonaGuttenberger

Leben in Partnerschaft zu ermög-lichen, damit sie darin Sexualitätausleben und so viel Lebenserfah-rung gewinnen können, dass siesich auch kompetent um die See-len anderer sorgen können.... als Mann wäre:Ich würde diesen Rollenwechselsofort rückgängig machen, weilichmich inmeiner Haut und Rol-le als Frau sehr wohl fühle. n

Warum setztensich die Be-triebsräte derLuitpoldhüttefür die Leihar-beit ein?

Josef Wiesgickl; Betriebsratsvor-sitzender der Luitpoldhütte:

Leiharbeit sollte im Grundgedan-ken zur Abdeckung vonAuftrags-spitzen dienen. Teilweise wurdenLeiharbeiter jedoch zum dauer-haften Ersatz von Stammbeleg-schaft missbraucht. Deswegenwurde in einer Betriebsvereinba-rung folgendes geregelt:

Gleiches Entgelt für ver-gleichbare Arbeit ab dem erstenTag und nach 16 Wochen Einsatzin der Luitpoldhütte ein Angebotauf einenArbeitsplatz! Neben 411Stammbeschäftigten arbeiten beiuns mittlerweile wieder rund 60Leihkräfte, die ersten könnenbaldmit einem Arbeitsplatzangebotrechnen.

Die Betriebsräte bei BHS Corru-gated und Hamm trafen ähnlicheVereinbarungen. Bei Siemens gibtes aufgrund einer Gesamtbe-triebsvereinbarung schrittweisemehr Geld – ab dem 16. Einsatz-monat gleiches Entgelt. Nach 18Monaten: Übernahmeangebot!

Bei Novem, Constantia undCuramik regelt ein Tarifvertragdie Leiharbeitsbedingungen. BeiConstantia und Curamik gilt abdemerstenTag »GleichesGeld fürgleiche Arbeit« sowie später einÜbernahmeangebot. 50 Leihar-beitskräfte haben bereits schonein Jobangebot erhalten. Wennschon Leiharbeit, dann fair! n

Interview

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AschaffenburgTERMINE

Infoabende zum Sparpa-ket im September 2010n 8. September, 17 Uhrin Aschaffenburg, IG MetallSitzungssaaln 9. September, 17 Uhrin Lohr amMain, IG MetallBildungsstätte.Thema »Zukunftsinvestition:Bildung, Beschäftigung, Ar-beit«n 16. September, 17 UhrLohr amMain, ParkhotelLeiss, Jahnstr. 2n 20. September, 17 Uhrin Aschaffenburg, IG MetallSitzungssaalThema »Generationsgerech-tigkeit: Rente mit 67 und mit16 keinen Ausbildungsplatz«

SEMINARE

n 9. September,im Seminarzentrum Rück-ersbachJAV-Wahlvorstandsschulungn 13./14. September,im Heimathenhof, Heimbu-chenthalSeminar für erstmals gewähl-te Betriebsräte »Basic 2«Anmeldungen für beide Se-minare nimmt die SQGgGmbH, Tel:06021-3865121, entgegen.n 24. September, 15 UhrSeniorentreffen Lohr,Küferstube

Mit staatlichen Finanzhilfen undBürgschaften wurden Banken ge-rettet, der Finanzkreislauf inGanggehalten und somit die Vernich-tung von Vermögen und Unter-nehmen verhindert. Ohne staatli-che Hilfe hätten Aktionäre undVermögende ihre Guthaben ver-loren. Viele Beschäftigte habendagegen für die Krise mit Verlustihrer Arbeit und Einkommens-verluste bezahlt. Zudem sollen dieArbeitnehmerhaushalte jetzt dieHauptlasten der Haushaltskonso-lidierung tragen.

Umverteilungspolitik. DieseUmverteilungspolitik der von derBundesregierung beschlossenenKürzungen bei Arbeitslosen, Fa-milien und der Arbeitsmarktpoli-tik lehnt die IGMetall Aschaffen-burg ab. Wir drängen auf dieKorrektur dieser Beschlüsse. Aus-gewogen, fair und gerecht geht an-ders! Wir brauchen eine Stärkungder Binnennachfrage durch dieEntlastung niedriger und mittle-rer Einkommen, um die erstenZeichen des Aufschwungs zu un-terstützen. Wir brauchen eine Fi-nanztransaktionssteuer auf alleninternationalen Geldgeschäften.Es darf nicht sein, dass namenloseSpekulanten mit unserer Existenz

spielen dürfen. Wir fordern eineRegulierungder Leiharbeit –Glei-ches Geld für gleiche Arbeit! DasKonzept der Bundesregierung zurGesundheitsreform ist inakzepta-bel. Mit den Vorschlägen werdendie Versicherten weiter belastetund die Arbeitgeber bleiben beiKostensteigerungen künftig au-ßen vor. Wir brauchen eine ge-rechte solidarische Bürgerversi-cherung und nicht den Einstieg indie Kopfpauschale.

Als Arbeitnehmerinnen undArbeitnehmer mischen wir unsein, bevor andere entscheiden.Die IG Metall-Vertrauensleuteund Betriebsräte informieren imBetrieb über die Planungen derBundesregierung undunsereVor-schläge.Alle Interessierten sind zuunseren Informationsabenden

(siehe Termine links) über dieHintergründe zum geplantenUmbau unseres Sozialstaats will-kommen. Mit unserer Unter-schriftenaktion fordern wir dieregionalenBundestagsabgeordne-ten auf, sich für einen sozialen So-zialstaat zu entscheiden.

Im September werden wirmit Aktionsständen in den Regio-nen für unsere Positionenwerben.Betriebliche Aktionen sind inVorbereitung. Zum zentralen Ak-tionstag ruft die IG Metall am 13.November nach Nürnberg auf.Wir rechnen mit einer hohen Be-teiligung aus der Region Unter-main und Lohr. Alle Beschäftigewerden aufgefordert, sich an un-seren Aktionen und Aktivitätenzu beteiligen –Gemeinsam für einGutes Leben! n

Leybold Optics in AlzenauOutsourcing verhindert-Produktion bleibt in Alzenau

Wir berichteten in der letztenAusgabe der metallzeitung überLeybold Optics in Alzenau. DieGeschäftsleitung plante dort denAbbau von 100 Arbeitsplätzen.Am 14. Juni konnte zwischen Be-triebsrat und Geschäftsführungein Verhandlungsergebnis erzieltwerden. Neben Interessenaus-gleich und Sozialplan wurde eineneue Betriebsvereinbarung über

Kurzarbeit ausgehandelt. Stattdem geplanten Abbau von 100Stellen werden durch den Interes-senausgleich über Kurzarbeit, Al-tersteilzeit und Versetzungen be-triebsbedingte Kündigungenweitestgehend verhindert. Imgünstigsten Fall, werden bis zu 60Arbeitsplätze gehalten. Der Sozi-alplan regelt für den Fall des Aus-scheidens aus dem Unternehmen

Sparpaket – Einmischen!BEVOR ANDEREENTSCHEIDEN

Die Beschlüsse der Bundesregierung zum Sparpaket, das Konzeptzur Gesundheitsreform sprechen eine deutliche Sprache

Zusammenhalten und einmischen – bevor andere entscheiden

eineAbfindung von einemBrutto-entgelt pro Beschäftigungsjahr.Die gute Nachricht ist, dass Pro-duktion und alle wichtigen Funk-tionen amStandort inAlzenau er-halten bleiben. Die Zukunft vonLeybold Optics ist damit in Alze-nau gesichert. Der Betriebsratkonnte zusammenmit der IGMe-tall die wichtigsten Forderungenmit diesem Ergebnis realisieren. n

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IG Metall AschaffenburgHaselmühlweg 163741 AschaffenburgTelefon: 06021-8642-0Fax: 06021-8642-12E-Mail:[email protected]

Internet:www.igmetall-aschaffen

burg.deRedaktion:Matthias Gebhardt(verantwortlich),Beate Schultes

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AugsburgLITERATUR

Im BiergartenAuch dieses Jahr gibt es einLiterarisches Sommerver-gnügen im Biergarten Drei-Könniginnen Augsburg.Veranstaltet wird die Reihevon der Buchhandlung amObstmarkt. Dort ist auchder Vorverkauf. Die Termi-ne: 1. August, 8. und 15. Au-gust, jeweils 19. Uhr. DerEinlass erfolgt ab 17 Uhr.Das Angebot: Eine kleineGeschichte der Rhetorik, einAnton-Tschechow-Abendund ein nachdenklich-ver-gnüglicher Oskar-Maria-Graf-Abend. Das Sommer-vergnügen wird bei jederWetterlage angeboten.

ABSCHIED

Wir sagen DankeWerner Neugebauer, ehe-maliger Bezirksleiter der IGMetall Bayern, wurde auf derBezirkskonferenz im Juni inBad Gögging verabschiedet.Die »Augsburger« brachtenein Erinnerungsfoto an dieTarifrunde 2007 mit.

Die neue Amtszeit beginntAUFGABEN UNDSCHWERPUNKTE

Von März bis Mai 2010 waren die regelmäßigen Betriebsrats-wahlen. Unter dem Motto »Erfolgreiche Betriebsratswahlen2010« hatte die IG Metall Augsburg jetzt zu einem Empfang füralle neu- und wiedergewählten Betriebsräte eingeladen.

Zu dem Empfang im Atrium derHandwerkskammer Schwabenwaren rund 150 Betriebsräte ge-kommen, darunter viele Neuge-wählte. Die Grußworte sprachenSiegfried Kalkbrenner, Stellvertre-tender Hauptgeschäftsführer derKammer, und der Zweite Bürger-meister der Stadt Augsburg Her-mann Weber. Im Mittelpunktstand die Bewertung der Betriebs-ratswahl 2010. Christiane de San-tana, Zweite Bevollmächtigte undverantwortlich für die Wahlen inder IG Metall Augsburg: »DieWahlen sind in den Betrieben mitgroßerKreativität organisiertwor-den. Es gab viele gelungene Aktio-nen, um auf die Wahlen und sich

als Kandidat aufmerksam zu ma-chen.« Die Schwerpunkte derneuenAmtsperiode erläuterte Jür-gen Kerner, Erster Bevollmächtig-ter. Wichtige Aufgaben seien, wei-terhin Wege aus der Krise zufinden und Leiharbeit zu regeln.Auch müssten Betriebsräte die

Unternehmen zumehr Innovationauf allen Ebenen drängen. MitdemEmpfangwollte die IGMetallAugsburg »die Neuen« begrüßen.Er stellt aber auch eine wertvolleEintrittskarte in ein Netzwerk mitvielen Kontakten dar, sagte Chris-tiane de Santana. ■

Christiane de Santana, ZweiteBevollmächtigte, Werner Neu-gebauer, Jürger Kerner, ErsterBevollmächtigter (von links)

Diskutiert wurde nicht nur im Saal. Es waren zahlreiche Organisationen dabei,die Betriebsräte bei ihrer Arbeit unterstützen: ACE, Berufsgenossenschaft , DGBBildungswerk, DGB Rechtsschutz, EWR Consult , imu Institut Augsburg, Lohn-steuerberatung, Metallrente und PTG.

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IG Metall AugsburgAm Katzenstadel 3486152 AugsburgTelefon 08 21 – 720 89-0Fax 08 21 – 720 89-0E-Mail:[email protected]

Internet:www.igmetall-augsburg.de

Redaktion:Jürgen Kerner (verantwortlich),Jochen Eger

ZUM AUGUST

Erholsame ZeitWir wünschen allen Mitglie-dern und ihren Familienan-gehörigen eine entspannteSommer- und Urlaubszeit.Dank der IG Metall gibt es30 Tage Urlaub und ein »Ur-laubsgeld«. Die IG Metall-Geschäftsstelle ist selbstver-ständlich auch im Augustdurchgehend geöffnet.

Zu Gast bei Kollegen im BetriebGeschäftsstelle Augsburg besuchte Premium AEROTEC.

Die Berufsschultour der IGMetallJugend inAugsburg hat Tradition.Jedes Jahr sind die Mitglieder desOrtsjugendausschusses an denverschiedenen Berufsschulen inAugsburg und Nordschwaben zuGast. Jüngste Station war die Be-rufsschule in Lauingen.

Wesentlicher Bestandteil derAktion ist die Gestaltung einer So-

zialkundestunde im Unterricht.Mit einer Präsentation über dieAufgaben der IG Metall erfolgt je-weilsderEinstieg indieDiskussion.StefanWolf, zuständiger Jugendse-kretär: »Natürlich stellen wir The-men wie die Übernahme nach derAusbildung oder die tariflichenLeistungen für Azubis in den Mit-telpunkt.« In jeder Metall- und

Der diesjährige Betriebsausflugführte die IGMetall-Beschäftigtenzu Premium AEROTEC, ehemalsEADS, in Haunstetten. BerndHerbich, Betriebsratsvorsitzender,und Sebastian Kunzendorf, seinStellvertreter, stellten den Augs-burger Standort vor. Nach einer

Präsentation im Betriebsratsbüroging es durch die verschiedenenBereiche und Werksteile. Beimgemeinsamen Mittagessen mitBetriebsräten in der Kantine wur-den offene Fragen beantwortetund die gewonnenen Eindrückevertieft. ■

Elektroklasse wurde eine Doppel-stunde abgehalten. Parallel zumUnterricht gab es im neu errichte-ten Pausenhof in Lauingen einenInformationsstand. »Die Resonanzwar wirklich groß«, sagt StefanWolf. Viele Schüler, auch aus ande-ren Berufsklassen, und vor allemdie Lehrer waren interessiert anMaterial und Gesprächen. ■

Berufsschultour macht Station in LauingenGewerkschaftliche Information stößt bei Schülern und Lehrern auf großes Interesse.

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ErlangenTERMINE

Antikriegstag 1. SeptemberDer DGB Erlangen plantauch für den kommendenAntikriegstag eine friedens-politische Veranstaltung am1. September um 18 Uhr imIG Metall-Saal. Als Gast-Re-ferent ist der einzige Inhabereines Friedens- und Konflikt-polititischen Lehrstuhls aneiner Universität in Bayern,Professor Weller, angefragt.

3. Delegiertenversamm-lung am 16. September mitJürgenWechslerDer neue bayerische IG Me-tall-Bezirksleiter JürgenWechsler stattet der Verwal-tungsstelle Erlangen am 16.September einen Antrittsbe-such ab. Über seine Vorstel-lungen im Rahmen seinerneuen Aufgabe berichtet ermit anschließender Diskussi-on in der dritten Delegierten-versammlung am 16. Sep-tember im IG Metall- Saal.

110 JAHRE DABEI

UND JETZT:

Gemeinsam für einenKurswechsel in denverdienten U R L A U B

Siemens ist stur bei EDM und SISSIEMENS BEWEGTSICH NICHT

Seit mehr als einem Jahr stehen die Beschäftigten bei EDM und SISvor einer ungewissen Zukunft. Schnelle Ausgliederungen und(Teil)-Verkäufe konnten zwar verhindert werden, eine vernünftigeZukunftsregelung verhinderte Siemens aber bis zum Redaktions-schluss durch ein Beharren auf Maximalpositionen.

Seit Ende letzten Jahres hat dieEDM-Belegschaft in Erlangen miteiner Vielzahl von Aktionen für ei-ne Zukunft der EDM bei Siemensgekämpft. Ein Verkauf an dasEDM-Management konnte ver-hindert werden, die Umsetzungdes Siemens-Plans deutlich verzö-gert werden. Dennoch soll dieEDM ohne Not für eine aktivePortfolio-Politik geopfert werden.Die Forderungen bleiben:

Die EDM muss mindestensvier Jahre zu 100 Prozent bei Sie-mens bleiben. Mit der Basis des Er-gänzungstarifvertrags muss eineStandort- und Beschäftigungssi-cherung verbunden sein. Für denFall des späteren Verkaufs müssen

die Mitbestimmungsrechteausgebaut werden.

Ähnliches gilt für Sie-mens SIS. Nach über 21 Mon-tagsspaziergängen gab es inder ersten Tarifverhand-lungsrunde keine Bewegungauf Seiten der Arbeitgeber.Das führte zu einer verstärk-ten Beteiligung der SIS-Be-legschaft an den Aktionen.Sowohl der 20. als auch der21. Montagsspaziergang wa-ren in Erlangen mit jeweilsdeutlich über 200 Teilnehmerinnenund Teilnehmern überdurch-schnittlich gut besucht. Nach lan-gem Zögern kam erstmals auch derErlanger Oberbürgermeister zur

Protestkundgebung und erklärtesich solidarisch mit den SIS- Be-schäftigten. Er zeigte kein Ver-ständnis für die Blockadehaltungder Siemens-Geschäftsführung. n

Für zusammen 110 Jahre IG Me-tall-Mitgliedschaft wurde dasEhepaar Dirian geehrt.

Es hatte etwas gedauert, aber zum 21. Mon-tagsspaziergang zeigt sich Oberbürgermeis-ter Dr. Balleis überrascht und enttäuscht,dass es noch keine Lösung mit einer Siche-rung der Arbeitsplätze bei der SIS gegebenhat. Rechts IG Metall-VertrauenskörperleiterHorst Steindl

Die Erlanger Seniorinnen- und Seniorengruppe: von links: Peter Breitenherd,Gerlinde Popp, Peter Römer (Vorsitzender), Ingrid Hirsch, Georg Seitz, IrmgardSalzinger, Helmut Schäfer und Manfried Symaneck (ehemaliger Vorsitzender)

Impressum

IG Metall Erlangen

Friedrichstraße 7

91054 Erlangen

Telefon 0 91 31 – 88 38 0

Fax 0 91 31 – 88 38 22

Redaktion: Wolfgang Niclas

(verantwortlich), Silvia Heid

Die Seniorengruppe der IG MetallErlangen blickt auf eine erfolgrei-che und abwechslungsreiche 40-jährige Vergangenheit zurück.

Herausragende Ereignisse waren:eine Teilnahme an der 1.Mai-Feier 1973 in Wien,eine Fahrt nach Wladimir(Partnerstadt von Erlangen)im Jahre 1988,

die Gründung der Partner-schaft 1989 mit denKolleginnen und Kollegenaus Jena,die Rahmenvereinbarung 2004mit den Jenensern unter derSchirmherrschaft der Partner-städte Erlangen und Jena, die20-jährige Seniorenpartner-schaft Erlangen/Jena begleitetmit einer Ausstellung.

Gefeiert wurde das zum 20. Jah-restag des Mauerfalls am Tag derDeutschen Einheit in Probstzella,parallel zu den Feierlichkeiten derPartnerstädte Erlangen und Jena.

Dazu veranstaltet die IG MetallErlangen in ihrem Saal einenEmpfang am:

15. September 2010 um 11 Uhr

Dazu laden wir alle Seniorinnenund Senioren recht herzlich ein.Zur besseren Planung meldeteuch bitte in der Verwaltungs-stelle an. n

40 Jahre Erlanger SeniorenarbeitDie IG Metall-Senioren feiern ihr 40-jähriges Jubiläum.

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Ingolstadt

Impressum

IG Metall IngolstadtParadeplatz 985049 IngolstadtTelefon 0841 934090Fax 0841 9340999E-Mail:[email protected]

Internet:www.igmetall-ingolstadt.deRedaktion:Johann Horn(verantwortlich),Ursula EnzenbergerAnja Brecht

60 Jahre – SolidaritätUnter diesem Motto feierte am 10. Juli 2010 die IG Metall Ingolstadt ihr 60-jähriges Jubiläum mit 13 Aktionszelten und Livemusik inder Ingolstädter Fußgängerzone. Neben verschiedenen Aktionen – wie Ballwurf, Gummibärenschleuder, Puzzel-Legen, Kreuzworträt-sel, Autogrammstunde von Fußballern und Eishockeyspielern – zeigten Metallerinnen und Metaller aus den Betrieben der Region In-golstadt historische und aktuelle Bilder zu dem, was aus ihrer Hände Arbeit entstand und entsteht. Am Aktionszelt der Verwaltungs-stelle konnten Interessierte ihrer Vorstellung für gutes Leben auf einem Banner verewigen. Das Transparent wird bei der Abschluss-veranstaltung am 4. Dezember dieses Jahres im Stadttheater gezeigt.

Johann Horn, Erster Bevollmächtigter derIG Metall Ingolstadt, bei der Eröffnungs-rede mit einem Aufruf des DGB aus demJahre 1923, überreicht durch ein Mitglied

Aktionszelt der Fa. Schaeffler Tech-nologies GmbH & Co.KG

Aktionszelt der Fa. Conti Temic mi-croelectronic GmbH Ingolstadt

Kinder an der Gummibärenschleuderdes Aktionszeltes der Fa. Wacker Neu-son SE

Jugend in Aktion

Dr.Werner Widuckel, Personalvorstand der Audi AG , am Aktionszelt der Ver-waltungsstelle beim Verewigen seiner Idee für ein gutes Leben

Jürgen Wechsler, neuer Bezirksleiterder IG Metall Bayern am Aktionszeltder Fa. Cummings Generator Technolo-gies Germany GmbH

Aktionszelt der Fa. Osram mit Passan-ten beim Lösen des Kreuzworträtsels

Dr. Ursula Engelen-Kefer, ehemalige stellvertretende DGB-Vorsitzende, im Ge-spräch mit Funktionären am Aktionszelt der Audi AG

Aktion Gemeinsam für ein gutes Lebenam Aktionszelt der Verwaltungsstelle

Aktionszelt der Fa. EADS DeutschlandGmbH

Die Handwerker wiesen an ihrem Akti-onszelt auf die Wichtigkeit des Tarif-vertrages hin

Aktionszelt der Fa. Rieter GmbH mitBallwurfWünsche der Jugend für die Zukunft

30 | metallzeitung 8 | 2010

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30 | metallzeitung 8 | 2010

Landshut

Jubilarfeier im Ergoldinger BürgersaalFÜR 60, 50, 40 UND25 JAHRE TREUE GEEHRT

Die IG Metall ehrte am 27. Juni 2010 im Bürgersaal in Ergolding ihre Mitgliederaus den Bereichen und Nebenstellen Arnstorf, Eggenfelden, Freising, Landau,Landshut, Mainburg, Marklkofen, Moosburg, Rottenburg, Schierling, Taufkirchenund Vilsbiburg für 25, 40, 50 und 60 Treue und Verbundenheit zur IG Metall.

Das Festprogrammbegann um 10Uhr mit einem Sektempfang undder Begrüßung durch den ErstenBevollmächtigten, Robert Gras-hei. Die Zweite Bevollmächtigteder IGMetall Landshut, Birgit vonGarrel, hielt die Festrede zur Eh-rung der Jubilare.

Sie ging zunächst auf die ak-tuelle politische Situation ein. Sieskizzierte, wie Jahre der Deregu-lierung und zügelloser Globalisie-rung dazu führten, dassKosten imallgemeinen und speziell die Per-sonalkosten in den Betrieben ex-trem gesenkt wurden. Langfristi-ge Unternehmensentwicklungenwurden der kurzfristigen Profit-maximierung unddamit der kurz-fristigenWertsteigerung geopfert.Sie kritisierte: »Es wurde nichtmehr sinnvoll investiert, es wurdenur noch gezockt und das nichtnur mit verdientem – treffender:den Arbeitnehmern abgezocktem– Geld, nein großteils auch nochmit geliehenem Geld.« »Der

Crash« , sagte vonGarrel, »war fürklar Denkende eine logische Kon-sequenz verantwortungslosenHandelns.«

Die Zweite Bevollmächtigteaus Landshut betonte: »Die durchdie Finanzkrise verursachteWirt-schaftskrise haben aktiveGewerk-schafter und Betriebsräte mit er-folgreichen Methoden desKrisenmanagements wie Kurzar-beit, Umweltprämie sowie demTarifabschluss ›Zukunft inArbeit‹gemeistert.«

Hart ging sie mit der Regie-rung ins Gericht: »Profiteure derDeregulierung undPrivatisierung– die Verursacher, oder andersausgedrückt: die Gauner – müss-ten bestraft werden. Das Mindes-te aber wäre die Beteiligung anden Kosten der Finanzkrise. Aberda wird nur diskutiert – getanwird nichts. Und jetzt passiert dasUnverschämte: Die neoliberalenVersager melden sich zurück.«

Das Sparpaket der Bundesre-gierung kritisierte von Garrel aufsSchärfste: »DieKürzungsbeschlüs-sederKoalition sindungerecht. Siesindnicht geeignet, dieKrise zube-kämpfen.« Auf Arbeitslose, Fami-lien und Beschäftigte im öffent-lichenDienstwird einGroßteil derKosten der Finanzmarktkrise ab-geladen. »DieseBeschlüsse sind so-zial unausgewogen und verletzenzutiefst das Gerechtigkeitsempfin-

den der Menschen«, empörte sichvon Garrel.

Aus Sicht der IG Metall musses einen grundlegenden Politik-wechsel geben. Birgit von Garrelsprach sich für eine Politik aus, diefür dieMehrheit derMenschen ge-machtwird. »DieMenschenhabendie Nase gestrichen voll von denneoliberalen Verheißungen, des-halb müssen, wollen und werdenwiruns gegendiesePolitikwehren.DieseAuseinandersetzungmüssenwirmit langemAtem führen,« sag-te von Garrel.

Eine Zuspitzung von IG Me-tall-Aktivitäten kündigte sie fürden Herbst an und forderte alleAnwesenden auf, sich aktiv zu be-teiligen. Dann wurde es festlich.Birgit von Garrel bedankte sich

bei den Jubilaren für ihre jahr-zehntelange Treue zur IG Metallund sprach ihnen ihren Respektund ihre Hochachtung aus.

Sie stellte heraus, dass die Ju-bilare – jede und jeder Einzelne –dazu beigetragen haben, für bes-sere Lebensbedingungen, aberauch für den gebotenen Respektgegenüber den Arbeitenden zukämpfen.

Im Rückblick auf die jeweili-gen Eintrittsjahre der Jubilare1950, 1960, 1970 und 1985 erin-nerte sie vor der Ehrung an einigepolitische, gewerkschaftliche undgesellschaftliche Ereignisse.

Für das leibliche Wohl warmit einem Mittagessen gesorgtund Ausklang fand die Jubilarfei-er bei Kaffee und Kuchen. ■

Die geehrten Kollegen für 60 Jahre Mitgliedschaft in der IG Metall

Die geehrten Kolleginnen und Kollegen für 25 Jahre Mitgliedschaft

Die geehrten Kolleginnen und Kollegen für 40 Jahre Mitgliedschaft

Die geehrten Kolleginnen und Kollegen für 50 Jahre Mitgliedschaft

Impressum

IG Metall LandshutAm Banngraben 1684030 LandshutTelefon 08 71 – 1 43 40-0

Redaktion: Robert Grashei(verantwortlich), RudiGallenberger

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30 | metallzeitung 8 | 2010

München

SCHÖNE FERIEN

Einen schönen Urlaub......und eine gute Erholungwünscht die IG MetallMünchen allenihren Mit-gliedernund ihrenAngehörigen.

MITGLIEDER

SommerwerbeaktionWer bis zum 14. September2010 ein Neumitglied fürdie IG Metall Münchenwirbt, nimmt an der Verlo-sung von attraktiven Preisenteil. Mehr unter:www.igmetall-muenchen.de

Betriebsratsarbeit unter erschwerten Bedingungen

Bildungsmesse mit Detlef WetzelBETRIEBSRÄTEINFORMIERT

Am 1. Juli 2010 lud die IG Metall die neugewählten Betriebsräte ins Gewerkschaftshaus.Dort konnten sie sich über die Weiterbildungsmöglichkeiten informieren. Der ZweiteVorsitzende der IG Metall Detlef Wetzel sprach über die aktuellen Herausforderungenfür Betriebsräte.

Die Vertrauensleutekonferenz hatam 8. Juli 2010 einstimmig neunMitglieder für den Betriebsräte-und Vertrauensleute-Ausschuss(BRVK-Ausschuss) der IG MetallMünchen nachgewählt. DieserAusschuss koordiniert die be-triebspolitischeArbeit der IGMe-tall München. Neu im Gremiumsind Jürgen Dorn (MAN Nutz-fahrzeuge), Christine Engleitner(BMW AG), Karl-Erich Hoell(KMW), Kerstin Kuhfahl (MAN

Nutzfahrzeuge), Carsten Riedl(NSN), Georg Rohrmaier (F.X.Meiller), Christian Steiner (AR-RI), Metin Top (MTU) und Lud-wig Bachl (Jugendmandat).

Aus demGremiumwaren zu-vor Thomas Stefan, AthanassiosKrikis, DominiqueMohabeer, RalfBergschneider, Stefan Nietsch,Werner Schneider, Monika MerlundDieterKubischausgeschieden.

Wir bedanken uns bei ihnenfür die Arbeit und wünschen den

Der Betriebsrat der Firma HansLeistner ist seit November 2009im Amt. Der Arbeitgeber er-schwert ihmaber seither erheblichdie Arbeit. So wurde ihm nach-träglich der Computer entzogen.Versetzungen von Betriebsrätenwerden einfach ohne Mitsprache-rechte vorgenommen. Der Ver-such, an Schulungen teilzuneh-men, wurde vom Arbeitgeber

verhindert. Zu Gesprächen ist dieGeschäftsleitung auch nicht be-reit. Zwischenzeitlich sieht sichder Betriebsrat auch einemAmts-enthebungsverfahren gegenüber.

Ein solcher Zustand ist für dieBeschäftigten unerträglich. Wirlassen den Betriebsrat deshalb beider Durchsetzung der Arbeitneh-merrechte nicht allein, sondernunterstützen ihn dabei. ■

neuenMitgliedern alles Gute. Die150 anwesenden Vertrauensleutekonnten nach derKonferenz nochein rundum gelungenes Sommer-fest genießen. ■

FachlicheWeiterqualifizierung istein wichtiges Standbein für eineerfolgreiche Betriebsratsarbeit.Das betonten die Referentinnenund Referenten auf der Bildungs-messe am 1. Juli 2010 imGewerk-schaftshaus, zu der trotz tropi-scher Temperaturen mehr als 100Betriebsräte kamen. Horst Lisch-ka, der Erste Bevollmächtigte derIG Metall München, stellte denErfolg der IG Metall bei den Be-triebsratswahlen dar. So sind nachderzeitigem Stand von den 1400Betriebsratsmitgliedern in rund

190 Münchner Betrieben etwatausend Metallerinnen und Me-taller. Damit konnte der Anteilauf knapp 70 Prozent erhöht wer-den. Die Wahlbeteiligung stiegvon 62 auf 72 Prozent.

Der zweite Vorsitzende derIGMetall Detlef Wetzel skizzierteHerausforderungen für Betriebs-räte und Beschäftigte. Ein beson-deres Problem stellt die Leiharbeitdar, die jetzt in der Phase des Auf-schwungs verstärkt genutzt wirdund vielerorts reguläre Beschäfti-gung ersetzt. Zum anderen sind

dieChancen jungerMenschen amArbeitsmarkt schlecht, die um dieÜbernahme nach der Ausbildungkämpfen müssen und oft in pre-kären Beschäftigungsverhältnis-sen feststecken. Aber auch die Si-cherung von Arbeitsplätzen wird

weiterhin ein Schwerpunkt derBetriebsratsarbeit sein. Dafürbrauchen Betriebsräte zum eineneine gute Ausbildung, zum ande-ren aber auch gut organisierte Be-legschaften zur Durchsetzung ih-rer Positionen. ■

Münchner Ausschuss für Betriebsräte und VertrauensleuteEinstimmige Nachwahl auf der Vertrauensleutekonferenz

Verabschiedung der ausgeschiedenenMitglieder

Großer Ansturm, nicht nur beim Mittagessen

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IG Metall München

Schwanthalerstraße 64

80336 München

Telefon 0 89 – 5 14 11-0

Fax 0 89 – 5 14 11-50

E-Mail:

[email protected]

Internet:

www.igmetall-muenchen.deRedaktion:

Horst Lischka (verantwortlich),

Martin Heigl

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30 | metallzeitung 8 | 2010

NürnbergTERMINE

Senioren aktiv15. Juli

Vorsorge Patientenverfü-gung (Planung).

FAIRleihen17. September

Aktion »Gleiche Arbeit –Gleiches Geld« ab 11 Uhrvoraussichtlich am Jakobs-markt in Nürnberg.

Vormerken13. November

Bayernweite Aktion gegendie Rente ab 67 in Nürn-berg.Jeder, der glaubt, die Renteab 67 ist unzumutbar unddie Regierung hat nur ein gi-gantisches Rentensenkungs-programm aufgelegt, ist auf-gerufen, am 13. November2010 mit der IG Metall unddem DGB in Nürnberg amKornmarkt zu demonstrie-ren.Zu diesem Zeitpunkt ist dasProgramm Rente mit 67 zuüberprüfen (Revisionsklau-sel) und die Regierung wirdsicher nicht ohne Druck derWähler das Konzept verän-dern.

Also kommt alle zum Korn-markt.

Gegen die Rente ab 67undGegen die Rente ab 70 –das will nämlich die EUdurchsetzen.

Aktiv in die ZukunftNEUESFÜHRUNGSTEAM

Am 30. Juni hat die Delegiertenversammlung in Nürnberg An-dreas Weidemann und Rudi Lutz als Bevollmächtigte der Ver-waltungsstelle Nürnberg gewählt.

Die Delegiertenversammlung derIGMetall Nürnberg hat am30. Ju-ni 2010 mit großer Mehrheit An-dreas Weidemann und Rudi Lutzals neue Bevollmächtigte der IGMetall Nürnberg gewählt.

Nachfolge für JürgenWechslerDamit tritt Andreas Weidemann,der bisherige Zweite Bevollmäch-tigte, die Nachfolge von JürgenWechsler als Erster Bevollmäch-tigter an. Rudi Lutz folgt Weide-mann als Zweiter Bevollmächtig-ter der IG Metall Nürnberg.JürgenWechsler ist ab 1. Juli 2010zum Bezirksleiter in Bayern beru-fen (wir berichteten).

Weichen gestellt»Mit der Wahl von Andreas Wei-demann und Rudi Lutz sind dieWeichen für die Zukunft der IGMetall Nürnberg gestellt«, stelltWechsler zufrieden fest undwünscht den Gewählten den glei-chen Rückhalt aus den Beleg-schaften der Nürnberger Metall-

und Elektroindustrie, wie er ihnselbst erfahren hat. Wechsler istüberzeugt, dass Nürnberg auch inZukunft industrielles Zentrumder Metall- und Elektroindustriebleibt und weiterhin über diemeisten streikfähigen Betriebe inBayern verfügen kann.

Kontinuität undWandel»Die erfolgreiche Arbeit der ver-gangenen Jahre werden wir fort-

setzen«, führt Weidemann in sei-nerAntrittsrede aus. Nachwie vorhabe die IGMetall den Anspruch,die Interessen aller Arbeitnehmerim Organisationsbereich zu ver-treten. Dies habe sich in dem her-vorragenden Abschneiden der IGMetall bei denBetriebswahlen be-stätigt. Bevorstehende Aufgabe istdie Auseinandersetzung mit derSozial- und vor allem Sparpolitikder Regierung, die auf Dauerdurch Ausweitung prekärer Be-schäftigungsverhältnisse und ein-seitiger Belastung derer, die schonnichts mehr haben, den Sozial-staat gefährdet. Weidemann kün-digt ab SeptemberAktionen gegenLeiharbeit und weiteren Sozialab-bau an.

Spricht man Weidemann aufVeränderungen an, nennt er neueAkzente in der Industriepolitik.Energie und Verkehr bleibenKernkompetenz in der Region.Aber wir werden verstärkt aufElektromobilität und alternativeEnergiepolitik setzen müssen. ■

Rudi Lutz, Zweiter Bevollmächtigter

Andreas Weidemann während der An-trittsrede zur Zukunft der IG MetallNürnberg

Impressum

IG Metall NürnbergKornmarkt 5–790402 NürnbergTelefon 09 11–23 33-0

Redaktion:Andreas Weidemann (verant-wortlich), Harry Schreyer

Andreas Weidemann ist 45 Jahrealt und seit 1993 bei der IGMetallin Nürnberg beschäftigt. Vorherwar der gelernte Maschinen-schlosser Jugendvertreter und Be-triebsrat bei der Firma Flender inBocholt. Nachdem er in Dort-munddie Sozialakademie besuchthatte, trat er 1992 in den Dienstder IGMetall undwurde zunächstin den neuen Bundesländern ein-gesetzt. Seit Februar 2008 war erZweiter Bevollmächtigter der IGMetall in Nürnberg.

Mit Rudi Lutz hat Weide-mann gemeinsam, dass beide alsJugendsekretäre in Nürnberg an-

gefangen haben. Rudi Lutz ist 51Jahre alt, hat Karosseriebauer ge-lernt und 1988 in diesemBeruf dieMeisterprüfung abgelegt. AuchLutz war Jugendvertreter und Be-triebsrat, bis er im Januar 1989hauptamtlich bei der IG MetallNürnberg anfing.

Die IG Metall kann nur er-folgreich bleiben,wenn sie dieHe-rausforderungen der Zukunft ak-tiv mitgestaltet. Dazu gehört,weiter erfolgreich neueMitgliederzu gewinnen. »Aktive Mitgliederund Funktionäre sind die Voraus-setzung für eine starke Gewerk-schaft«, sagt Weidemann und will

die Anzahl der streikfähigen Be-triebe ausbauen. »Wirmüssen Al-ternativen zur aktuellen Politikaufzeigen«, meint Lutz und freutsich darauf, die Menschen für ih-re eigene Sache zu mobilisieren –und das heißt: Mitglied der IGMetall zu werden. ■

Das neue FührungsteamKurz vorgestellt: Andreas Weidemann und Rudi Lutz

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Regensburg

Betriebsrätemesse war ein voller ErfolgPROGRAMMÜBERZEUGTE

Der 3. Bürgermeister der Stadt Regensburg Joachim Wolbergs und DGB-Regionsvorsit-zender Regensburg Christian Dietl garantierten eine ringsum erfolgreiche Veranstaltung.

Im Kulturspeicher in Regensburgstartete gleich eine doppelte Pre-miere. Sowohl Matthias Jena, alsfrischgebackenerDGB-Landesbe-zirksvorsitzender von Bayern, alsauch die erstmals durchgeführteBetriebsrätemesse überzeugtendie Besucher. Voll ins Schwarzetrafen die Organisatoren bei derAuswahl derKooperationspartnerund Themen bei der erstmals an-gebotenen Messe. Ein interessan-

ter Querschnitt von Themen undSachvorträgen wie kompetenteAnsprechpartner an den Ständenweckten das Interesse der Besu-cher. Zahlreiche Besucher nah-men reichlich die Möglichkeitwahr, sich zu informieren, Mei-nungen auszutauschen und Kon-takte herzustellen. Die KritischeAkademie in Inzell, das DGB-Bil-dungswerk oder die Technologie-und Innovationsberatung für Be-triebsräte TIBAY waren ebensopräsent wie die Abteilung Bildungbeim Vorstand, die DGB Rechts-schutz GmbH oder Arbeitskreiseund Ausschüsse aus der Verwal-tungsstelle. Die Ausstellungen anden Ständen zeigten die großeThemenpalette, mit der heute Be-triebsräte in den Betrieben kon-frontiert werden.

Das machten auch die Aussa-gen von Matthias Jena deutlich,der gelebte Mitbestimmung inden Betrieben, die Kurzarbeit, die

Leiharbeit und die Finanz- undWirtschaftskrise in den Mittel-punkt seiner Rede stellte. OhneBetriebsräte und Gewerkschaftenwären die Interessen der Arbeit-nehmer dabei unter die Räder ge-kommen.

Für den Herbst kündigte derDGB-Chef von Bayern einen hei-ßenHerbst undProteste gegen dasSparpaket der Regierung an. Erhielt der Bundesregierung vor, aufKosten der Schwachen den Haus-halt zu sanieren.

Der Erste Bevollmächtigte derVerwaltungsstelle Regensburg Jür-gen Scholz betonte, dass die abge-laufene Betriebsratswahl wiedersehr erfolgreich für die IG Metall

gelaufen ist. Im Bereich unsererVerwaltungsstelle waren bis zurMesse rund zweiDrittel derBetrie-be mit 46000 Beschäftigten ausge-wertet. Gewählt wurden in diesenBetrieben 646 Betriebsratsmitglie-der, die zu über 83 Prozent der IGMetall angehören. Gerhard Pirner,als Zweiter Bevollmächtigter in derVerwaltungsstelle für Bildung zu-ständig,machte alsOrganisatorderVeranstaltungaufdie regionaleBil-dungsarbeit aufmerksam, die jedesJahr durch ein herausragendesAn-gebot besticht.Ohnedas großeEn-gagement unserer ehrenamtlichenReferenten und Bildungsberater indenBetriebenwärediesesAngebotnicht möglich. ■

Freundlich und kompetent: Kolleginnen der Verwaltungsstelle

Gedränge an den InfoständenInteressierte Besucher

Jürgen Scholz (Zweiter von rechts) am Stand der DGB-Rechtsstelle

Der DGB-LandesbezirksvorsitzendeBayerns Matthias Jena (links) mit demErsten Bevollmächtigten Jürgen Scholz

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IG Metall RegensburgRichard-Wagner-Straße 293055 RegensburgTelefon 09 41 – 6 03 96-0Fax 09 41 – 6 03 96-19

Redaktion: Jürgen Scholz(verantwortlich), WernerHasenbank

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30 | metallzeitung 8 | 2010

Schweinfurt

Jens Öser ist neuer Zweiter BevollmächtigterDas Führungsteam der Verwaltungsstelle ist mit der Wahl wieder komplett.

Erfolg: Elektromobilität in Bad NeustadtDIE RHÖNSTEHT AUF

Die Auseinandersetzung um die Zukunft von Siemens lässt jetztauch die Staatsregierung handeln.

Bei der Verabschiedung von Wer-nerNeugebauer inBadGöggingam26. Juni haben sich die KolleginnenundKollegenderVerwaltungsstelleSchweinfurt mit einem für diesenAnlass entworfenen T-Shirt beiWerner Neugebauer für die geleis-

tete Arbeit bedankt. »Wir wolltendurch die T-Shirts allen Anwesen-den, vor allem aber Werner zeigen,wie dankbarwir ihm für sein jahre-langes Engagement sind«, sagte Pe-ter Kippes, Erster Bevollmächtigterder IGMetall Schweinfurt. ■

Die Delegierten-versammlung derIG Metall Verwal-tungsstelle hat JensÖser jetzt zumZweiten Bevoll-mächtigten ge-wählt. Mit der Neuwahl ist dasFührungsteam der Verwaltungs-stelle wieder komplett.

Jens Öser wechselte vor zweiJahren, nach knapp 20-jähriger Be-triebszugehörigkeit, von Schaefflerzur IGMetall. Sein gewerkschaftli-ches Engagement begann mit der

Berufsausbildung 1988 bei FAGKugelfischer. Als Jugendvertreter,Betriebsrat, Vertrauenskörperleiterund durch langjährige Bildungsre-ferententätigkeit erwarb er die Vo-raussetzungen für die Funktion ei-nesGewerkschaftssekretärs.Nebender Betriebsbetreuung von Sie-mens, BSH, Gardner Denver, Ber-ner, Texpa, Weißenberger, BoschRexroth, Elso, Fränkische Rohr-werkeundRegiolux sind ihminderVerwaltungsstelle die SachgebieteBildung, Arbeits- und Gesund-heitsschutz undderBundesmonta-

getarifvertrag zugeordnet. Bei ei-nemFernstudienkursder IGMetallqualifizierte sich Jens von August2009 bis Mai 2010 erfolgreich imBereich des Individualarbeits-rechts. Die letzten fünfMonate sei-ner Tätigkeit waren stark von derAuseinandersetzung »Siemensia-ner wehren sich – Die Rhön stehtauf« beeinflusst. Für die Zukunfts-fähigkeit der Rhön sieht Jens Öserauch in den nächsten Jahren nochverstärkten Handlungsbedarf.

Die erfolgreiche Entwicklungder Verwaltungsstelle in den ver-

gangenen Jahrenmöchte ermit Pe-ter Kippes und allen ehrenamtli-chen Funktionsträgern fortsetzen.

Die Nachwahl war durch denWeggang von Klaus Ernst not-wendig geworden. ■

Ein weiterer Schritt für die Zu-kunftsfähigkeit von Rhön Grab-feld: Bad Neustadt wird erstebayerische Modellstadt für Elek-tromobilität.

Der vom bayerischen Kabi-nett getroffene Beschluss, BadNeustadt zur ersten bayerischenModellstadt für Elektromobilitätzu machen und ein Technologie-Transferzentrum in Zusammen-arbeit mit der Fachhochschule(FH) Schweinfurt-Würzburg auf-zubauen, ist aus Sicht der IGMetall ein weiterer positiver Zwi-schenschritt in der Auseinander-setzung »Siemensianer wehren

sich – die Rhön steht auf«, um dieZukunftsaussichten der Region zusichern.

Nachdem im Interessenaus-gleich auf der betrieblichen Seiteeine deutliche Reduzierung desursprünglich geplanten Personal-abbaus und eine Zukunftsper-spektive durch ein neues Produktfür Windkraft erreicht werdenkonnte, wurde jetzt die politischeUnterstützung während der Sie-mens-Auseinandersetzung mitersten, konkreten politischen Be-schlüssen untermauert.

Das ist ein weiterer Erfolg dermonatelang andauernden Protes-

te, die von der IGMetall und wei-teren Bündnispartnern organi-siert wurden. Durch diesegemeinsamen Aktionen wurdedie Problematik der Region weitüber dieGrenzen vonRhönGrab-feld bekannt.

Jetzt gilt es für die Unterneh-men der Region, FH und Siemensgemeinsam, diese politische Ent-scheidung zur »Modellstadt fürElektromobilität« in einem Ge-samtkonzept bis zum Herbst mitLeben zu erfüllen.

Wir werden alle vereinbartenÜberprüfungszeitpunkte des Inte-ressenausgleichs für eine öffentli-

che Bilanz nutzen. Verständli-cherweise besteht nach wie vorUnsicherheit bei den Kolleginnenund Kollegen, die in den Verlage-rungsbereichen beschäftigt sind.

Die gemeinsame Auseinan-dersetzung umdie Zukunftsfähig-keit von Rhön Grabfeld geht des-halb aus Sicht der IG Metallweiter.

Betriebsbetreuer Jens Öserbekräftigt: »Es bleibt dabei: ›Sie-mensianerwehren sich – die Rhönsteht auf‹«. Die aktuelle Entwick-lung gibt aber mittlerweile mehrAnlass zum Optimismus als zumPessimismus. ■

Danke, Werner NeugebauerSchweinfurter »Fan-Club« war zur Verabschiedung in Bad Gögging.

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IG Metall SchweinfurtManggasse 7–997421 SchweinfurtTelefon 097 21 – 209 60Fax 097 21 – 20 96 14E-Mail:[email protected]

Internet:www.igmetall-schweinfurt.de

Redaktion:Peter Kippes (verantwortlich)

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Passau

vonBetriebsräten erwünscht sind.Neben einem umfangreichen An-gebot an Materialien der IG Me-tall (z.B. eine kleine Handlungs-hilfe für Betriebsräte) gab es aucheinen Stand des DGB Bildungs-werk Niederbayern, der von Bar-bara Widder mitbetreut wurde.

Nach einem Schlusswortdurch Horst Jonietz endete dieVeranstaltung. Jetzt können dieHerausforderungen in denBetrie-ben mit einem klaren Blick ange-packt werden. n

Karl Eichberger

Fast einhundert Personen sindderEinladung gefolgt und konntensich für einen von vierWorkshopsentscheiden, umeinen erstenEin-blick zu bekommen, welche Ge-staltungsmöglichkeiten ein Be-triebsrat hat.

Nach einer kurzen Begrü-ßung durch Heinz Hausner, demErsten Bevollmächtigten der IGMetall Passau, sowie Edwin Ur-mann, Regionsvorsitzender desDGB Donau-Wald und DieterStuka, Betriebsseelsorger derKAB, erläuterte Hermann Hauer,Rechtssekretär der DGB Rechts-schutz GmbH Passau, wie dieZusammenarbeit mit dem DGBRechtsschutz abläuft.

Im Workshop »Gute Arbeit«wurde den neugewählten Be-triebsräten gezeigt, welche Mög-lichkeiten sie imArbeits- undGe-sundheitsschutz haben. Denkurzen Überblick lieferte Werner

Kneuer, Fachsekretär der IG Me-tall Passau. Die Notwendigkeit,dass die Betriebsräte hier aktivwerden, ergab sich in der Diskus-sion mit den Workshop-Teilneh-mern. Es gibt einiges zu tun, pa-cken wir es an.

Horst Jonietz, Bildungsmana-ger des DGB Bildungswerk Bay-ern, wurde mit Fragen zur Bil-dungsarbeit und denMöglichkeiten der Qualifizierungvon Betriebsräten in seinemWorkshop »Qualifizierung imBe-triebsrat« gelöchert. Spannendwar für dieTeilnehmer, dass sie alsgewählte Betriebsräte die Mög-lichkeit nach dem Betriebsverfas-sungsgesetz haben, auf ein Semi-nar zu gehen – auch wenn derArbeitgeber sich sträubt.

»Erfolgreiche Betriebsratsar-beit« war der Titel des drittenWorkshops, den Heinz Hausner,Erster Bevollmächtigter der IG

Metall Passau, anleitete. Fragenzur Geschäftsordnung und Spiel-regeln im Betriebsratsgremiumwurden hier erörtert und geklärt.

Der vierte Workshop behan-delte die Junge Generation. KarlEichberger, Fachsekretär der IGMetall Passau, stellte verschiedeneThemengebiete dar, um die sichdie Betriebsräte auch kümmernkönnen, bzw. sollen. Familien-freundlichkeit im Unternehmenoder Regelungen zur Leiharbeit,alles Themen die vorwiegendauch von der Jungen Generation

Betriebsrätekonferenz 2010JETZT GEHT´S LOS Unter dem Motto »Jetzt geht´s los – mit starken Betriebsräten die Herausforderungen

meistern« lud die IG Metall Passau am 29. Juni 2010 zu einer Betriebsrätekonferenzfür neugewählte Betriebsräte ein.

Aufmerksame Zuhörer bei der Betriebsrätekonferenz

Impressum

IG Metall PassauGrünaustraße 3194032 PassauTelefon 0851–56099-0Fax 0851–56099-30E-Mail:[email protected]

Internet:www.passau.igmetall.de

Redaktion:Heinz Hausner(verantwortlich)

Die IG Metall Passauwünscht einen schönenUrlaub!

Die Arbeitsgruppe »Erfolgreiche Betriebsratsar-beit« mit Heinz Hausner, Erster Bevollmächtigter

Workshop »Qualifizierung im Betriebsrat« mit HorstJonietz, DGB Bildungswerk Bayern

Mit »Gute Arbeit« befasste sich die Gruppe umWerner Kneuer, Fachsekretär der IG Metall Passau.

»Junge Generation« war das Thema bei Karl Eichberger, Fachsekretär derIG Metall Passau.

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