Die Wirtschaft 03|14

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Das Magazin für Bayreuth und die Region Die Wirtschaft Porzellanfabrik Walküre seit 115 Jahren im Geschäft Seite 4 Viele Millionen Euro: Die Uni als Wirtschaftsfaktor Seite 22 Dostler ist einer der großen deutschen Holzhändler Seite 8 #01.2014

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Das Magazin für Bayreuth und die Region

Die Wirtschaft

Porzellanfabrik Walküre seit 115 Jahren im GeschäftSeite 4

Viele Millionen Euro: Die Uni als Wirtschaftsfaktor Seite 22

Dostler ist einer der großen deutschen Holzhändler Seite 8

#01.2014

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Die Wirtschaft

Inhaltsverzeichnis

Die Porzellanfabrik Walkürebehauptet sich seit 115 Jahren Seite 4

Vitrulan startet nachschwierigem Jahr wieder durch Seite 6

Dostler gehört in Deutschlandzu den großen Holzhändlern Seite 8

Sandler-Vorstand Ulrich Hornfeck:Manager und gläubiger Christ Seite 10

Deka-Chefvolkswirt Ulrich Katertraut dem Dax noch einiges zu Seite 13

So hilft die Logistik Agentur Oberfrankender Branche in der Region Seite 18

Masche für Masche ein Erfolg:Myboshi, Häkel-Ideen aus Hof Seite 20

Wirtschaftsfaktor Uni: Stadt und Regionprofitieren von vielen Millionen Seite 22

Kleine Klopfer: Kober istMarktführer bei Partyfläschchen Seite 24

IMPRESSUMSonderveröffentlichung: Die Wirtschaft

Nordbayerischer Kurier GmbH & Co.

Zeitungsverlag KG, Theodor-Schmidt-

Straße 17, 95448 Bayreuth

V.i.S.d.P.: Joachim Braun

Redaktion: Stefan Schreibelmayer;

Gestaltung: Matthias Schäfer;

Titelfoto: Ronald Wittek; Verantworlich

für Anzeigen: Michael RümmeleSeite 20 Seite 26 Seite 28

HBK Metallbau:Flexibilität als Erfolgsrezept Seite 26

Keiner fertigt in Europa mehrMarzipanfiguren als Funsch Seite 28

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Spezialisierung als ChanceDie Erste Bayreuther Porzellanfabrik Walküre behauptet sich als Produzent für Hotels und Gastronomie

E s ist eine schwierige Branche,daraus macht Wolfgang Meyerkeinen Hehl. Doch die Erste Bay-

reuther Porzellanfabrik Walküre, die erzusammen mit seinem Bruder Sieg-mund und seinen Eltern führt, hat dentiefen Strukturwandel überstanden undbehauptet sich seit nunmehr 115 Jah-ren. Was ist das Geheimnis des Unter-nehmens, das seit jeher am Grünen Hü-gel zu Füßen des Festspielhauses behei-matet ist? „Das gibt es nicht“, sagt Mey-er, aber: „Als kleinerer Mittelständlersind wir flexibel und wendig, könnenauf Kundenwünsche ganz anders ein-gehen als ein Großer und auch Nischenbesetzen. Außerdem sind wir nicht zah-lengetrieben, schon gar nicht nach Quar-talen. Wir denken in Generationen. Dafallen Entscheidungen anders aus.“ Bes-ser? Meyer lacht: „Für unser Unterneh-men besser.“ Weil man auf den immervolatileren Markt besser reagieren kann.

Walküre hat sich vor allem auf Profi-geschirr für Gastronomie und Hotelleriespezialisiert. Von der kleinen Espresso-tasse bis zur großen Servierplatte sindmehr als 1000 Artikel zu haben. Unddie wiederum in bis zu 40 verschiede-nen Farben und Dekors. „Da ist für je-den das Richtige dabei“, glaubt Meyer.

Fast ebenso vielfältig sind die Kun-den. Von der Ausstattung eines kleinenBüros mit eigenem Logo auf Tellern undTassen bis zur Bestückung eines großenHotels und dann fünfstelliger Stückzahl

ist bei den Aufträgen alles möglich. DasEndkundengeschäft spielt da eine eherkleine Rolle, läuft über wenige Fach-händler sowie einen eigenen Online-shop. Konkrete Zahlen will Meyer nichtnennen, aber dass pro Jahr Hundert-tausende Einzelteile das Werksgeländeverlassen, soviel verrät er schon.

Fast dieHälfte geht ins Ausland, vor al-lem in den EU-Raum. Die Niederlandeund Österreich sind starke Standbeine,aber auch in Asien sind die Produkteaus Bayreuth gefragt – in Taiwan undSüdkorea etwa. Das Geschäft mit Lu-xushotels unter anderem in der arabi-schenWelt hat sich dagegen nicht wie er-hofft entwickelt. „Die zahlen auch nichtmehr jeden Preis“, umschreibt Meyer dieTatsache, dass auch das Geschäft mitden Scheichs heute „sehr preisgetrie-ben“ ist. Und auf Preiskämpfe kann sichein Unternehmen dieser Größe mit rund120Mitarbeiternnichteinlassen. „Dagibt

„Als kleinererMittelständler sindwir flexibel und

wendig.“

Wolfgang Meyer,Walküre-Mitgeschäftsführer

Bis zu 1200 Grad heiß sind die Öfen, in denen das Walküre-Porzellan gebrannt wird. Fotos: Wittek

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es immer einen, der es noch billigermacht“, sagt Meyer. Das sei vor allemim Massenmarkt so, der von Importenaus Fernost beherrscht wird.

Solche Produkte kommen aus Fabri-ken mit einem hohen Automatisie-rungsgrad. Auch bei Walküre sind na-türlich Maschinen im Einsatz, dennochverlangt das hochwertige Sortiment ei-nen nennenswerten Personalaufwand –mit den entsprechenden Kosten. „Es gibteinfach Dinge, die kann eine Maschineentweder gar nicht oder nicht so gutwie ein Mensch“, sagt Meyer. Das akku-rate Aufbringen der Farbe auf eine Tas-se zum Beispiel gehört dazu. Hinzu kom-men die hohen Energiekosten, alleinschon wegen der bis zu 1200 Grad hei-ßen Brennöfen. Was wiederum bedeu-tet: „Allerweltsware kann man inDeutschland nicht herstellen und damitauch Geld verdienen.“ Bei Walkürenimmt man für sich in Anspruch, genaudiese Allerweltsware nicht zu produzie-ren. Stattdessen setze man auf moder-nes und dennoch zeitloses Design, soMeyer: „Nichts, was im nächsten Jahrschonüberholt ist.UnserGeschirr kommtin Hotels ja viele Jahre auf den Tischund muss auch entsprechend langenachzukaufen sein.“ Und dann sagt Mey-er mit sichtlichem Stolz: „Unsere Clas-sic-Serie gibt es seit über 100 Jahren.“

Ein gutes Beispiel, wie sich Traditionund Moderne verbinden lassen, ist dieKarlsbader Kaffeemaschine, die welt-weit nur bei Walküre produziert wirdund somit zu einem Alleinstellungs-merkmal der Bayreuther geworden ist.Der Clou ist – vereinfacht ausgedrückt –der Filter aus Porzellan mit einem pa-

tentierten, superfeinen Sieb. Kaffee-liebhaber aus der ganzen Welt, die be-reit sind, für besondere Bohnen auch ei-nen besonderen Preis zu zahlen, reißensich darum. Weil Porzellan ge-schmacksneutral ist, sagtMeyer,undweildas Sieb im Gegensatz zu FilterpapierÖle und Fette als Geschmacksträger un-gehindert passieren lässt. Die Kaffee-

maschine, die es in einer traditionellen,etwas verschnörkelten Version gibt, undin einer geradlinig-modernen, liefert lautMeyer mittlerweile einen nennenswer-ten Erlösbeitrag, „auch wenn sie nichtunser Haupt-Umsatzbringer ist“. DieKunden sind unter anderem große Kaf-feeröstereien, die die Maschine zum Ver-kosten nutzen, Coffee-Shops und Sze-nelokale, aber auch Privatleute, die sichetwas Besonderes gönnen wollen. „Dasist ein Prestigeobjekt, mit dem wir zei-gen können, was wir drauf haben unddas sich auch noch gut verkaufen lässt.“

Das besondere Filtersieb hat übrigensbislang niemand kopieren können, soanspruchsvoll ist seine Herstellung. Da-mit ist es eine Ausnahme, denn Plagiatesind nach wie vor ein großes Problemfür Markenhersteller. „Es gibt zwar wei-ter die plumpe 1:1-Kopie. Mittlerweilewird aber auch vieles leicht abgewan-delt nachgemacht“, klagt Meyer. Gegenso etwas sei es dann schwer vorzuge-hen. Zwei bis fünf solcher Fälle gibt esbei Walküre im Schnitt pro Jahr. Und essind nicht mehr nur die fast schon sprich-wörtlichenChinesen, dieNeuigkeitenaufMessen fotografieren und kurz daraufselber auf den Markt bringen. „Heutesind es oft auch hiesige Importeure, diegut gehende Produkte in Fernost kopie-ren und herstellen lassen“, weiß Meyer.Da ist es dann schon ein gutes Gefühl,wenn die Behörden ein ganzes Lager mitPlagiaten ausräumen und diese dannvernichten, wie es kürzlich bei einemHolländer der Fall war, derWalküre-Por-zellan hatte kopieren lassen. Schließlichist die Branche auch so schon schwieriggenug. Stefan Schreibelmayer

Bei anspruchsvollen Stücken ist vielHandarbeit gefragt – beim Farbauftragetwa.

Herr der Teller: Walküre-Mitgeschäfts-führer Wolfgang Meyer.

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Peter Cordts wirkt ernster alssonst. „Das hinterlässt schonSpuren“, sagt er und meint die

schmerzhafte Neujustierung des Markt-schorgaster Glasgarnherstellers Vitru-lan. 22 von 280 Beschäftigten musstengehen. Geschäftseinbruch, rote Zahlen,Entlassungen. Der GeschäftsführendeGesellschafter, der seit 2008 die Hol-

ding Vitrulan International steuerte,kehrte zurück ins operative Geschäft alsVorsitzender der Geschäftsführung derVitrulan Textile Glass, die Wand- undDeckenbeläge aus gewebten Glasgar-nen herstellt. Was war geschehen?

Vitrulan hatte seine Industriekundenverprellt, weil es „mit relativ starker Ag-gressivität“ eine Eigenmarke für den

Großhandel forcierte. „Die Altkundendachten, die Vitrulaner wollen weg vonuns“, sagt Cordts. Mittlerweile konntedie Kundschaft besänftigt werden, auchder Chef war viel unterwegs. „Das Ver-trauen ist zurück“, sagt Cordts. Die Um-satzdelle 2013 bleibt, der nicht uner-hebliche Verlust des letzten Jahres auch.Ein Geschäftsführer und ein Vertriebs-leiter mussten gehen. Um über zwölfProzent war der Umsatz im letzten Jahreingebrochen.

Hinterher ist man immer klüger. „Manredet ungern über Fehler, aber ja, es warein Fehler“, sagt Cordts. Er habe sichwohldamals zu schnell aus dem Tagesge-schäft zurückgezogen. Jetzt ist er wiedermittendrin. „Ich bin tiefer eingebundenund besser informiert.“ Einige Jahre willder 56 Jahre alte Alleingesellschafter nunwieder an der Front in vorderster Liniemitmischen. Einen neuen Vertriebsge-schäftsführer hat er eingestellt, das Mar-keting wurde verstärkt.

Das Geschäft ist schwierig. HarterWettbewerb, schlechtere Preise als frü-her, teure Rohstoffe, hohe Energieprei-se. „Das muss alles bezahlt werden.“ DenWarnschuss vor den Bug hat Cordts ge-nutzt, um das gesamte Unternehmen ge-nauer zu durchleuchten. „Wir haben al-le Zahlen mal umgedreht.“ Vitrulan seischlanker geworden, es werde nun ef-fektiver gearbeitet. Dieses Jahr soll derUmsatz wieder leicht zulegen, Gewinnesind eingeplant. Und Investitionen fürdie veränderten Geschmacksrichtungender Kunden. Die wollen immer häufigerglatte Wandbeläge, keine leicht struk-turierten wie bei gewebten Glasgarnen.Einige Millionen Euro muss Cordts inneue Anlagen, die Vliese aus Glasfasernherstellen können, investieren. „Wennder Trend kippt, dann werden wir wie-der mehr weben.“ Nicht immer war Vi-trulan so nahe amMarkt. „Wir haben ge-dacht, wir wissen schon, was die Märktebrauchen, aber zu wenig auf unsere Ver-triebsleute in den Märkten gehört.“Diese flexible Flächenheizung ist eines der Vitrulanprodukte für die Wand. Foto: red

„Es kann auch mal nach unten gehen“Vitrulan in Marktschorgast hat ein schweres Jahr hinter sich und will nun neu durchstarten

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Das letzte Jahr hat dem Unternehmergezeigt: „Es kann auch mal nach untengehen. Da macht man sich schon Ge-danken.“ Cordts ist sich aber sicher, dasser rechtzeitig reagiert hat. „Ich habenichtso langegewartet,bisesnichtmehrgeht.“Die Belegschaft habe gut mitgezogen.Dies sei auch der einzige Weg, der er-folgreich sein könne, denn: „GegenWindmühlen zu arbeiten, das wäreschwierig.“

Er sei ein Mensch, der Anderen im-mer wieder eine Chance geben möchte,sagt Cordts. Aber man dürfe nicht zu lan-ge zuschauen, „das hab’ ich gelernt“. Nunseien die wichtigsten Dinge erledigt. „Ichhabe ein gutes Gefühl.“ Roland Töpfer

INFO

Vitrulan produziert am Stammsitz inMarktschorgast Wand- und Decken-beläge aus gewebten Glasgarnen.Am Zweitsitz in Haselbach in Thürin-gen werden technische Textilien zumBauen, Verstärken, Isolieren und Ab-dichten hergestellt. Das Unternehmenhat rund 380 Beschäftigte, davon gut250 in Marktschorgast. Der Umsatzin der Gruppe lag 2011 bei knapp69 Millionen Euro. Neuere Angabenmacht das Unternehmen nicht.Außer, dass es 2013 einen nicht uner-heblichen Verlust gab. 22 Mitarbeitermussten deshalb gehen. töpPeter Cordts

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Holz hält haltDostler gehört bundesweit zu den großen Holz-Händlern – 15 Millionen Euro Umsatz

D ie Geschichte des Unternehmens HolzlandDostler ist so ungewöhnlich wie typisch fürUnternehmen, die in der Zeit kurz nach

demKrieg gegründet wurden. Dass Dostler heute ei-ner der 50 größten unter den 600 Holz-HändlerDeutschlands ist, dass Dostler heute noch ein fami-liengeführtes Unternehmen ist, das liegt in der Um-triebigkeit und am Weitblick „des Weidener Kauf-mannsGottfriedDostler“.SeinEnkelMichaelDostler(46), seit 1997 im Unternehmen sowie seit 2009 In-haber und Geschäftsführer, kennt jedes wichtigeDatum der Geschichte der Holz-Handlung, schließ-lich ist es auch seineGeschichte.Undmit seinemOpaverbindet ihn mehr als nur das Geschäft: „Von ihmhabe ich wahrscheinlich meine Leidenschaft für dieBerge und für Südtirol geerbt.“ DennGottfried Dost-ler, der 1903 zur Welt kam, war nach dem Krieg füreinige Jahre „Bergführer am Ortler. Und Mitte der50er Jahre dachte er, er müsse sich etwas suchen,was er auch mit 60 oder 70 Jahren noch machenkann“. Dostler suchte, Dostler fand – das Dampfsä-gewerk in Bayreuth, gegründet 1908 an demOrt, andem heute das Unternehmen Dostler immer nochseinen Sitz hat – an der Justus-Liebig-Straße, an derKreuzung, die der Volksmund „die Dostler-Kreu-zung“nennt.

Das Dampfsägewerk war ursprünglich genossen-schaftlichorganisiert:DieZimmerleuteausBayreuthund Umgebung kamen mit ihren Stämmen, ließensie sägenundnahmen siewiedermit. „MeinGroßva-ter hat die Verwaltung übernommen, daraus ent-

standen Produktion und Handel“, sagt MichaelDostler. Die Auftragsbücher sind voll nach demKrieg: „Eswurde javiel gebaut.Und fürdieZimmererwar es praktischer: Sie mussten nur noch angeben,was siewann brauchten.“ Siemussten nichtmehr ih-reeigenenStämmemitbringen.Dostlerwächst,dochGottfried Dostler und sein Sohn Hermann, der 1962mit 22 Jahren ins Unternehmen einsteigt, denkenimmer an den Blick über den Tellerrand hinaus.Denn in den 60er und 70er Jahren wird der Preis-druck speziell durch hochmoderne Sägewerke inSchweden größer. Nut- und Feder-Bretter über-schwemmendenMarkt,Holzpaneele kommendazu,die Sägewerke in Deutschland müssen kämpfen, dieerste Do-it-yourself-Welle schwappt durchs Land.„Nach und nach haben die beiden denHandelsanteilerhöht“, sagt Dostler. So entstand 1979 das charak-teristische Gebäude mit der sonderbaren Dachform:„Wirwaren im Prinzip – zeitgleichmit der BHG – dererste kleine Baumarkt in Bayreuth. Märkte in demSinngabesdamalsbeiuns janochnicht.“ ImgleichenJahr stirbt derGroßvater, der „das Endedes Baus un-bedingtnochmiterlebenwollte“,wieDostler sagt.

1986 ist endgültig Schluss mit dem Dampfsäge-werk, „da war es gut, dass wir bereits ein zweitesStandbein hatten. Aber alles aus der Profession he-raus. Wir konnten nun sowohl den Handwerkern alsauch den Privatleuten etwas bieten“. Und: Dostlersperrt sich nicht gegen Zusammenarbeit. „Mein Vaterhat in den 80er Jahren die Holzland GmbH, die ihreZentrale in Düsseldorf hat, mit anderen Holz-Händ-

An der Justus-Liebig- und Lud-wig-Thoma-Straßeliegt das Geländedes HolzlandesDostler. GottfriedDostler kaufteMitte der 50erJahre das 1908gegründeteDampfsägewerk –heute ist Dostlereines der 50 größ-ten großen Holz-unternehmenin Deutschland.Fotos: Waha (2),

Freiberger

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lern zusammen gegründet, eine Einkaufskooperati-on, anderenAngebotman sich alsHändler vorOrt be-teiligen kann.“ Unter den rund 200 Mitgliedsbetrie-bengehörtDostlermit seinemJahresumsatz von rund15MillionenEuro undden insgesamt 50Mitarbeiternzu „den rund 20Größten“ – ohne jedoch die familiäreTraditionausdemBlickzuverlieren.

1986, als das Sägewerk geschlossen wurde, gab es„schon eine kleinewirtschaftliche Delle, dafür ging esin den 90ern durch die gute Baukonjunktur stark auf-wärts. Damals sind auch all unsere Gebäude hier ent-standen. Das war durchaus am Limit dessen, was wirfinanzieren konnten“. Der nächste „schlagartige Ein-bruch kam 2000 mit dem Börsencrash. Das dauertegutdrei Jahre, bis sichwieder alles erholt hatte. IndenvergangenenzehnJahren ist dieKonjunktur ja stabil“,sagt Dostler. Heute werde zwar nicht mehr so viel ge-baut – dafür mehr mit Holz. Gut für das BayreutherUnternehmen, das aktuell wieder investiert: Für rundeine halbe Million Euro wird eine 800 Quadratmetergroße Halle gebaut, dort, wo einst das Dampfsäge-werk stand. Lagerfläche, sagt Dostler, sei das A undOin der Branche. Deshalb hat das Unternehmen auchrund9000Quadratmeter Lagerfläche auf dem18 000QuadratmetergroßenGrundstückgeschaffen.

Stabil ist seit vielen Jahren auchdieVerteilungdesUmsatzes: „EinDrittelmachenwirmitPrivatkunden,zwei Drittel mit den Handwerkern.“ Wobei in denvergangenen vier, fünf Jahren eine neue Tendenzfeststellbar sei: Die Privatleute suchen sich zwar ger-neaus,wassie für ihrHausoder ihreWohnunghabenwollen – verlegen dann aber den Boden lieber dochnicht selber. Obwohl die Produkte immer kunden-freundlicher geworden sind in der jüngeren Vergan-genheit.Dostler riechtdenTrend frühzeitigundbauteinNetzwerkvonSubunternehmernauf. „Sokönnenwir den Kunden gleich einen Handwerker empfeh-len, der ihnen den Boden, die Tür oder das Fenster

einbaut. Die Gruppe der Handwerker wächst. EineprimafunktionierendeSymbiose“, findetDostler.

Bergfreund Michael Dostler sieht in den nächstenJahren keinen Berg von Problemen auf sich und dasUnternehmen zukommen, eher eineWanderungmitguter Aussicht auf einem breiten Plateau: „Von derPerspektive her sollte es so weitergehen. Vor der Zu-kunft ist mir nicht bange. Vor allem, so lange dasZinsniveau so bleibt wie derzeit. Da investieren dieLeute ihr Geld lieber in bleibendeWerte. Cocooningist ja der Trend der Zeit, das Wohnen schöner ma-chen,umsich indeneigenenWändennochwohlerzufühlen.“UndHolz ist diesemWohlfühlgefühl ja nichtzwingendabträglich. EricWaha

Die neue Halle istinzwischen so gutwie fertig.

Michael Dostlerin seinen Ausstel-lungsräumen.

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Die Wirtschaft

Gute Gewinne,abstoßende Gier

Sandler-Vorstand Ulrich Hornfeck über Wirtschaft und Kirche, Glaube und Profit

Gibt es sie, die zwei Welten? Die Welt der Wirt-schaft, die Welt der Kirche? Nein, sagt Ulrich Horn-feck. Beides sei weltlich, beides werde von Men-schen gemacht. Hornfeck kennt Wirtschaft und Kir-che. Er ist Vorstand für Marketing und Vertriebbeim Vliesstoffhersteller Sandler AG in Schwar-zenbach/Saale, einem Unternehmen mit knapp 600Beschäftigten und über 240 Millionen Euro Um-satz. Und er ist gläubiger Christ, Mitglied der Lan-dessynode, Sprecher des Arbeitskreises Evangeli-scher Unternehmer für Franken und die Oberpfalz.Die Kirche, sagt er, steht auf dem Fundament JesusChristus, aber sie wird gebaut von den Menschen.Ja, das führe schon immer wieder zu Desillusio-nen. Aber man brauche die Kirche, weil MenschenSozialwesen sind. Wie Hornfeck selbst auch. „Im

stillen Kämmerlein würde mir vieles fehlen. Es gehtnicht ohne Miteinander.“

Manager werden von Zahlen getrieben, müssenProfit machen. Aber was sind gute Gewinne, wasist abstoßende Gier? Für Hornfeck ist entschei-dend: Was mache ich mit dem Profit? Es sei völligin Ordnung, wenn die Gewinne ins Unternehmenfließen, um dieses weiter voranzubringen.

Kann die Kirche von der Wirtschaft lernen? Ja,meint Hornfeck. Wenn es um Personalführung, Un-ternehmensführungoderUnternehmenskulturgeht.Oder um Strukturen und Organisation. „Aber siemuss ihren eigenen Markenkern einbringen.“ Kir-che will Menschen zu Jesus führen, sagt Hornfeck.„Das ist ihre Kernkompetenz.“ Doch einen durch-gehenden Strategieansatz dafür habe sie nicht. Der

Selbst gemalt:Manager UlrichHornfeck vor ei-nem Bild des Pfer-dekopfnebels imOrion. „Das alleshält Gott zusam-men“, sagt er.Foto: Töpfer

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Manager moniert, dass die Kirche häufig nur re-agiere, zu wenig eigene Themen setze. Kirche sei,was Strategie angehe, nur mittelmäßig. Im Kern ge-he es um das, was Antoine de Saint-Exupery so aus-drückte: Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann leh-re die Männer die Sehnsucht nach demweiten, end-losen Meer. „Doch in einem Beamtenapparat, dawird es schwierig, die Strategie rüberzubringen.“Kirche braucht Leitung, fordert Hornfeck. „Die ver-misse ich schon zum großen Teil.“

Kann dieWirtschaft nicht auch von der Kirche ler-nen? „Von der Kirche wenig, vom Glauben viel.“Wie gehe ich mit Menschen um? Wie agiere ich amMarkt? „Manchmal sitze ich hier und überlege mir:Was würde Jesus tun?“

Dem hohen moralisch-religiösen Anspruch wirddie Praxis längst nicht immer gerecht, gibt Horn-feck zu. „Ich werde immer wieder zum Sünder, des-halb brauche ich Vergebung.“ Beispiel Sonntagsar-beit. Sandler produziert auch an Feiertagen. Es gehtnicht anders, sagt Hornfeck und nennt die hohenEnergiepreise als Grund. Man müsse möglichstgleichmäßig Energie abnehmen, und am Sonntagsei Energie noch am günstigsten. „Das macht übersJahr Millionenbeträge aus.“ Vor drei Jahren rückteHornfeck mit 40 in den Vorstand auf. Seine christ-liche Prägung bekam er in jungen Jahren. In Nailaist er „sehr christlich und behütet aufgewachsen.“Er engagiert sich im Christlichen Jugendbund Bay-ern. Pfarrer und Prediger werden Leitfiguren sei-ner Jugend, „zu denen man Vertrauen haben konn-te“. Hornfeck studiert Chemie in Bayreuth, schreibt

seine Doktorarbeit. Mit 28 geht er zu Sandler nachSchwarzenbach. „Ich wollte nie in einen Konzern,wo ich ein Rädchen von vielen bin.“ Mit seinerFrau lebt er auch heute in Naila.

In Hornfecks Büro hängt ein Bild vom Pferde-kopfnebel, eine 1500 Lichtjahre entfernte riesigeDunkelwolke im Sternbild Orion. Er hat es selbst ge-malt. „Wie unheimlich groß doch alles ist“, sagt er.„Das alles hält Gott zusammen.“ Roland Töpfer

„Manchmal sitze ich hier und überlege mir:Was würde Jesus tun?“

Ulrich Hornfeck,Vorstand beim Vliesstoffhersteller Sandler

und gläubiger Christ

Ulrich Hornfeck (43) ist Vorstand derSandler AG in Schwarzenbach/Saale, Mitgliedder Landessynode und Sprecher des Arbeits-kreises Evangelischer Unternehmer (AEU) fürFranken/Oberpfalz. Hornfeck ist verheiratetund lebt in Naila. töp

Auf großen Rollen wird der Vliesstoff bei Sandler zurAuslieferung fertig gemacht. Foto: Sandler

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Anlagetipps: Die Aktienkultur in Deutschland – 25 Jahre DAX

Der Dax – eine Erfolgsgeschichte

1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2006 2008 2010 20122004

Tagesdaten, indexiert: 31.12.1987= 1000; Stand: 29.11.2013Quellen: Reuters EcoWin, DekaBankHinweis: Die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft.

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DEUTSCHER AKTIENINDEX (DAX):HÖCHSTSTÄNDE ZUM 25. GEBURTSTAG

GolfkriegRezessionin Europa

erste Leitzins-erhöhung der Fed

Krisen in Asienund Russland

Börsengang von Infineon –Höhepunkt der Dotcom-Blase

Terroranschläge am11. September 2001

kräftige Expansion derWeltwirtschaft – „Gold-löckchen-Wirtschaft“

globaleRezession/Finanzmarktkrise

Lehman-Pleite

DAX erreicht neueHöchststände

Euro-Staats-schuldenkrise

DerRückblickDer Deutsche Aktienindex Dax spiegelt die Entwick-lung der 30 größten und umsatzstärksten an derFrankfurter Wertpapierbörse gelisteten Unterneh-menwider. Das Licht derWelt erblickte der Dax zwarerst am 1. Juli 1988. Er wurde jedoch für den Jahres-anfang zurückgerechnet und für den 31. Dezember1987 auf 1000 Indexpunkte normiert. Wer hätte da-mals gedacht, dass sich der Dax innerhalb eines Vier-teljahrhunderts verneunfachen würde? Zum Teil er-hebliche Schwankungen im Kursverlauf waren ins-besondere seit dem Jahr 2000 dabei. Aus heutigerSicht darf man dennoch konstatieren, dass etwas ausdem Deutschen Aktienindex geworden ist. Wir wün-schendemDaxallesGute fürdienächsten25Jahre.

DieGegenwart> Die Aktienkultur in Deutschland hat im interna-tionalen Vergleich noch Potenzial. Gemäß demdeutschen Aktieninstitut in Frankfurt/Main gab esEnde 2012 gut 8,8 Millionen Personen in Deutsch-landdieAktienbesitzerwaren.> Aktie=Realkapital =Sachwertanlage imbestenSinne.Die Aktie ist alsWertpapieranlage erwägens-wert, wenn man Sorgen um Geldentwertung durchInflation indenBlicknimmt.

DerAusblickKann der Dax bei dem derzeit hohen Stand nochzulegen?> Die Bewertung im historischen Vergleich ist zwarnicht mehr günstig, aber allein moderate Gewinn-perspektiven der Unternehmen bei anhaltend niedri-genNotenbankzinsenbietenweiteresKurspotenzial.> Der relative Vergleich von Dividendenrenditenmit der Rendite von Anleihen unterstützt die Aus-sichtenaufweitereKurssteigerungen,wennauchmitSchwankungen.

Grundsätzlich gilt bei allen Wertpapieren: Sie bergengroße Chancen, kapitalmarktbedingte Wertschwan-kungenkönnen jedochnichtausgeschlossenwerden.

„An der Börse istalles möglich, auch das

Gegenteil.“André Kostolany (1906 – 1999),ungarischer Börsenexperte

Die Anlagetippsentstehen in engerZusammenarbeitmit der SparkasseBayreuth.

Der Daxim Rückblick:Betrachtet manden deutschenLeitindex über die25 Jahre seinesBestehens, gab eszwar immer wiederauch Rückschlä-ge, wer aber einenlangen Atem hat,profitiert.

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„Wir halten 10 000 Punktefür realistisch“

Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater über Dax und Dollar, Zinsen und Konjunktur

D ie Wirtschaft läuft wieder rund. Alles inButter? Wie geht es weiter an den Börsen.Sind steigende Zinsen schon in Sicht? Wir

sprachen mit Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Frank-furter Dekabank.

Die Wirtschaft nimmt Fahrt auf. Wird 2014 ein gu-tes Jahr?Ulrich Kater: Wir starten von einer günstigen Aus-gangsposition: Die Rezession ist vorbei, viele Un-ternehmen sind optimistisch und wollen investie-ren. Auch die Konsumentenstimmung ist gut, dieWirtschaft wird stärker. Damit können wir nichtauf einmal aus allen Problemen in Europa heraus-wachsen, aber es hilft. Allerdings hatten sich eineReihe von Marktteilnehmern zu Beginn des Jahresnoch mehr versprochen. Die werden gerade ein we-nig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt,wie man an der aktuellen Entwicklung an den Ak-tienmärkten sieht.

Alles in Butter?Kater: Nein, unsere großen Krisen aus den ver-gangenen Jahren sind zwar gezähmt, aber nochnicht gelöst. Nach wie vor müssen in vielen Eckender europäischen Volkswirtschaften Schulden ab-gebaut werden. Und der Euro ist zwar auf die nächs-

Ulrich Kater istChef-Volkswirt derDekabank unddamit anerkannterFinanzexperte.Fotos: red, dpa

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Die Wirtschaft

ten Jahre wieder fit gemacht worden, aber er ist im-mer noch nicht langstreckentauglich.

Welche Risiken gibt es?Kater: Aktuell wird die Lage in den aufstrebendenVolkswirtschaften wie China oder Indien disku-tiert. Wir rechnen zwar nicht mit der Wiederho-lung der Finanzkrise, aber das geringere Wachs-tum in diesen Ländern drückt auf die Stimmungund belastet die Märkte.

Die Große Koalition verteilt neue Wohltaten. Kön-nen wir uns die leisten?Kater: Die Wirtschaftspläne der Regierung bestäti-gen einen alten Grundsatz der Wirtschaftspolitik:Wenn es etwas zu verteilen gibt, wird verteilt. DieRücklagen der Rentenversicherung sowie die zu er-wartenden höheren Steuereinnahmen werden überdie nächsten Jahre ausgegeben und sogar nochmehr. Wenn wir uns das leisten wollen, und wenndieWirtschaft nicht so gut läuft, wie gegenwärtig er-wartet, müssen höhere Steuern her, denn weitereVerschuldung ist kaum mehr möglich.

Die Rechnung wird also später serviert?Kater:Wenn die Wirtschaft kräftig wächst, kann einTeil der neuen Ausgaben aus höheren Steuerein-nahmen bezahlt werden. Die neuen Leistungen derRentenversicherung aber können in einigen Jahrennicht mehr aus den Rücklagen genommen werden,sondern werden dann zu höheren Beiträgen oderSteuerzuschüssen zur Rentenversicherung führen.

Die Inflation liegt weit unter zwei Prozent. Ein Er-folg, oder?Kater: Ja, die von vielen erwarteten hohen Inflati-onsraten sind bislang ausgeblieben. Im Gegenteil:Die Inflation in Euroland ist zurzeit sogar zuschwach. Zu wenig Inflation oder gar Deflation istauch nicht gut.

Droht denn Deflation? Droht Europa die japani-sche Krankheit?Kater: In Südeuropa drohen tatsächlich Entwick-lungen wie in Japan: ein ungesundes Bankensys-tem und daher fortgesetzte Wachstumsschwäche.Allerdings tun einige südeuropäische Länder für ih-re Standortbedingungen mehr als dies in Japan inden letzten Jahren passiert ist. Und daneben be-steht Europa ja nicht nur aus Problemländern. Vie-le europäische Regionen sind gut in Form, daherrechne ich insgesamt für die Eurozone auch nichtmit einer Deflation à la Japan.

Die Zinsen bleiben niedrig?Kater: Ja, die Europäische Zentralbank denkt der-

zeit mehr über weitere expansivere Maßnahmennach als über höhere Zinsen. Einlagezinsen werdendaher so niedrig bleiben wie bisher. Im Kapital-marktbereich oder bei den Bauzinsen könnte esganz leichte Steigerungen geben.

Wie lange bleiben die Zinsen noch niedrig?Kater: Die hohen Schuldenlasten von Konsumen-ten, Staaten und Banken müssen erst abschmelzen,bevor an ein deutlich höheres Zinsniveau zu den-ken ist. Das wird noch einige Jahre dauern.

Schwellenländer als Crash-Vorboten für die Börse?Kater: In den aufstrebenden Ländern müssen dieGeschäftsmodelle weiterentwickelt werden. Nichtmehr nur der Aufbau weiterer Industrieprodukti-on, sondern die Entwicklung einer höherwertigenProduktion, der Aufbau eines soliden Finanzsys-temsunddieAufrechterhaltungwirtschaftlicherundmakroökonomischer Stabilität stehen jetzt im Vor-dergrund. Das werden einige Länder besser schaf-fen als andere. Mit einer tiefgreifenden Krise in al-len Ländern rechne ich allerdings nicht.

Wo steht der Dax am Jahresende?Kater:Wir erleben gerade eine Korrektur nach star-ken Kursanstiegen in den letztenMonaten. Das wird

„Die hohen Schuldenlastenvon Konsumenten,

Staaten und Banken müssenerst abschmelzen bevor an

ein deutlich höheresZinsniveau zu denken ist.“

Ulrich Kater,Chefvolkswirt der Dekabank

Ulrich Kater,Jahrgang 1964,ist seit 2004Chefvolkswirtder Dekabank,der Fondsgesell-schaft der Spar-kassen. Katerstudierte Volks-wirtschaft in Göt-tingen und Kölnund promovierte1995 in Köln. DieDekabank zähltmit einem ver-walteten Vermö-gen von über 160Milliarden Euround 3800 Mitar-beitern zu dengroßen deut-schen Fondsge-sellschaften.1956 wurde dieDeka als Kapital-gesellschaft ge-gründet, 1999wurde die Deka-bank gegründet.Der Finanzkon-zern mit Sitz inFrankfurt hatStützpunkte inLuxemburg undin der Schweiz.Eigentümer sindzu 100 Prozentdie Sparkassen.töp

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Die Wirtschaft

noch eine Weile lang weiter gehen. Das Funda-ment der Aktienmärkte sind jedoch die Unterneh-mensgewinne und die halten sich gut. Mit weiter-hin niedrigen Zinsen und einer guten Dividenden-rendite halten wir für die Aktienmärkte 10 000Punkte am Jahresende für realistisch.

Und der Euro?Kater: Die USA haben die Finanzkrise angerührt,die US-Wirtschaftspolitik weiß aber auch, wie mansiewieder auslöffelt. DieUS-Wirtschaft ist in der Kri-senaufarbeitung weiter. Das wird den Dollar ge-genüber dem Euro leicht stärken.

Banken werden schärfer kontrolliert. Reicht das?Kater: Die großen Banken werden nicht mehr vonnationalen Aufsichtsbehörden, sondern nach neu-en schärferen Regeln durch die Europäische Zent-ralbank kontrolliert. Das ist eine positive Entwick-lung. Zurzeit geht es allerdings immer noch mehrdarum, Altlasten zu beseitigen, als neue Fehlent-wicklungen zu vermeiden.

Die Finanzkrise ist kaum noch präsent. Gefahr ge-bannt?Kater: Die unmittelbaren Gefahren sind abge-wehrt worden, weil die Zentralbanken gezeigt ha-ben, dass sie in der Lage sind, mit ihren Instru-menten Wirtschaft und Finanzsystem zu stabili-sieren. Jetzt liegt der Ball aber wieder bei den Re-gierungen, den Finanzministerien, den Regulie-rern und nicht zuletzt bei den Banken selber, dieseStabilisierung dauerhaft zu machen. Zentralban-ken können nur Symptome kurieren, Krankheitenwie etwa die Verschuldungssucht müssen woan-ders behandelt werden.

Sie haben 50 000 Euro übrig. Sparbrief, Aktien, An-leihen, Immobilie oder doch lieber ein neues Autound eine Weltreise?

Kater: Wenn diese Summe für eine lange Zeit zu-rückgelegt werden soll, dann gehört mindestensdie Hälfte davon in Aktienfonds, etwa zu gleichenTeilen aus Europa und den USA. Eine Investitionin Emerging-Markets-Aktien halte ich gegenwär-tig noch für etwas zu früh. Generell würde ich al-lerdings nicht alles jetzt investieren, sondern infünf Schritten alle zwei Monate eine weitere Posi-tion aufbauen. Den Rest würde ich zu gleichen Tei-len in einem weltweiten Immobilienfonds und ineinem Fonds für hochverzinsliche Anleihen anle-gen. Weltreisen sind natürlich auch schön, sie zäh-len aber zum Konsum und nicht zur Ersparnis. DieEntscheidung zwischen diesen beiden kann einemkein Experte abnehmen.

Das Gespräch führte Roland Töpfer

Weltreise odersparen? Eine Ent-scheidung, die ei-nem kein Experteabnehmen kann,sagt Ulrich Kater.

15#01.2014

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„Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein…“ sang Cornelia Froboess 1951. Mit diesem Lied setzte die Sängerin den Startschuss für die Bademoden. Die Industrie entdeckte diesen Geschäftszweig in den 60er Jahren als Wirtschaftsfaktor.

Seit der Firmengründung im Jahr 1947 in Untersteinach bei Bay-reuth hat sich einiges getan. Be-

gonnen hat die Firma Riedl mit der Her-stellung von Kniewärmern, Leibbinden und Unterwäsche. 1954 fertigte sie in der damaligen Strickerei die Stutzen für die legendäre deutsche Fußballnational-

mannschaft, die „Helden von Bern“. Die Zeitreise brachte danach Badeanzüge mit geometrischen Mustern über wilde Mieder- und Rüschenhosenkombinatio-nen oder Tankinis im Pünktchen-Look hervor. Nach mehr als sechs Jahrzehnten kann man sagen: Es gab nichts, was es nicht gab. Doch so bunt und vielfältig ging es nicht immer zu. Noch Anfang der 30er Jahre schrieb die Badepolizeiverordnung genau vor, wie Badebekleidung auszu-sehen hatte. Heutzutage gibt es immer wieder neue Trends, trotzdem ist eines maßgebend: Individualität ist Trumpf und auch der Erfolg der Adolf Riedl GmbH & Co. KG.

Das zukunftsorientierte Unternehmen bietet aktuell ca. 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze. Seit 1963 sind die Leitung, Verwaltung, Kreation, Vertrieb und Logistik und ein Teil der Produktion in Bayreuth in der Ottostraße angesiedelt. Damit bekennt sich die Adolf Riedl GmbH & Co. KG auch zum Standort Deutschland und vor allem zur Stadt Bayreuth. Aber auch in einem eigenen Werk in der Ukraine werden die Bademoden genäht. Lohnbetriebe in Ungarn, Slowenien und China erhalten ebenfalls Aufträge. Insgesamt fertigt das Unternehmen rund zwei Millionen Teile pro Jahr.

Für die Entwicklung der Kollektion sind mehrere Kreativ-Teams zuständig. Mit den Marken SUNFLAIR®, OLYMPIA®, OPERA® und SUNMARIN® zählt das Un-ternehmen zu den führenden europäi-schen Herstellern von Bademoden.

„Mit diesem Angebot decken wir die ganze Bandbreite ab, jedoch fahren wir eine unbedingte Qualitäts-Strategie“, er-klärt der geschäftsführende Gesellschaf-ter Jens Friemann.

Und diese Unternehmenspolitik hat sich bewährt. 2012 wurde SUNFLAIR®

bereits zum dritten Mal in Folge mit dem Award „Sterne der Wäsche“ von der Fachzeitschrift SOUS prämiert. Die Aus-zeichnung basiert auf einer Umfrage bei 500 Fachhändlern. Sie beurteilten, dass sich die Marke SUNFLAIR® aufgrund von Passform, Qualität und Preis am besten verkauft hatte. Das Ergebnis für 2013 ist noch offen.

Die Verantwortlichen der Adolf Riedl GmbH & Co. KG wissen aber auch: „In einem schlechten Sommer, gehen die Menschen einfach weniger baden. Es gibt

Faktoren, die wir nicht beeinflussen kön-nen. Dagegen setzen wir Individualität“, so Jens Friemann.

Was ist das Erfolgrezept des Unterneh-mens? Die Geschäftsleitung ist sich einig „Wir arbeiten mit regionalen Partnern zu-sammen, von der Werbeagentur über die Logistik bis zum Finanzdienstleister. Die Sparkasse deckt alle Wünsche ab und kann unsere Bedürfnisse umsetzen. Besonders schätzen wir die kurzen Wege und die Part-nerschaft, die sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat.“ Die beiden Geschäftsführer Jens Friemann und Jens Ehrhardt loben die Verlässlichkeit und Bodenständigkeit ihrer regionalen Partner.

Der Vorstandsvorsitzende der Spar-kasse Bayreuth, Wolfgang Hetz, ist stolz darauf, dass Unternehmen wie die Adolf Riedl GmbH & Co. KG seit Jahrzehnten eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung mit der Sparkasse unterhalten. „Das spiegelt auch das Vertrauen in unsere Berater wi-der. Sie betreuen und unterstützen die Geschäftsleitung der Firma Riedl bereits in dritter Generation“, so Hetz.

Für die Zukunft sieht sich die Firma Riedl gut aufgestellt. Allein in den letzten drei Jahren wurde ca. 1,3 Millionen Euro in Maßnahmen der Gebäudeerhaltung und energetische Sanierung investiert. Das Unternehmen bildet seinen Nach-wuchs im kaufmännischen und gewerb-lichen Bereich selbst aus. Neue Märkte in Skandinavien, Afrika, Russland oder Polen sind interessant. Auch dort legen die Menschen bei Bademoden inzwischen mehr Wert auf Qualität und Passform.

Das UnternehmenAdolf Riedl GmbH & Co. KG

• Gegründet 1947 in Untersteinach• Umzug 1949 nach Bayreuth• Führender Bademoden hersteller

in Europa• 4 Marken• Ca. 2 Millionen Teile pro Jahr• Ca. 220 Mitarbeiter

„Unser Anspruch sind optimale Passform und höchste Qualität. Dazu brauchen wir moderne

Technologie und qualifizierte Fachkräfte.“Jens Friemann

Geschäftsführender Gesellschafter

Frauen tragen und Männer sehen sie gerne: die Bademode aus BayreuthAdolf Riedl GmbH & Co. KG bietet Stil und Handwerkskunst auf einzigartige Weise

Zwei Partner auf Augenhöhe: Firma Adolf Riedl GmbH & Co. KG und die Sparkas-se Bayreuth.Von links: Geschäfts-führender Gesellschafter Jens Friemann, Vorstands­vorsitzender Wolfgang Hetz und Firmen­kundenberater Edwin Persau.Foto: Harbach

Auch im Zeitalter von Hightech geht bei hoch-wertigen Bade-moden nichts ohne qualifizierte Handarbeit. Die Adolf Riedl GmbH & Co. KG setzt auf sorgfäl-tige Ausbildung und zuverlässiges Stammpersonal aus der Region.

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Die Wirtschaft

Drei Säulen für die LogistikAgentur steht der Branche in Oberfranken mit Rat und Tat zur Seite

L ogistik? Geht es da nicht um Speditionenund Lastwagen? Auch, aber bei weitem nichtnur. Logistik bedeutet Transport, aber auch

Lagerung, ist die Dienstleistung entlang der gesam-ten Produktions- und Wertschöpfungskette, ist auseiner modernen Industriegesellschaft nicht wegzu-denken. Die Logistik hilft Unternehmen dabei, sichauf Kernkompetenzen zu konzentrieren – mittels in-terner Kapazitäten, vor allem aber auch externer.Gut 15 000 Menschen arbeiten laut IHK in Ober-franken im Bereich Logistik. Eine Region, die sich ei-ner der höchsten Industriedichten in Europa rühmtund dank ihrer zentralen Lage als Drehscheibe imHerzen Europas gilt, braucht diese Dienstleister.

Die Logistik Agentur Oberfranken, 2002 in Hofgegründet, heute aber mit dem Anspruch, im ge-samten Regierungsbezirk aktiv zu sein, will für die-se Branche Bindeglied sein, eine klassische Netz-werkfunktion erfüllen. Und das vor allem, abernicht nur für ihre 41 Mitglieder. Geschäftsführerist seit gut eineinhalb Jahren Marcus Löhner. Der44-Jährige kennt sich aus in der Branche, ist ge-lernter Speditionskaufmann und studierter Be-

triebswirt, hat zehn Jahre in einer klassischen Spe-dition und dann 17 Jahre als Logistikleiter in ei-nem Industriebetrieb gearbeitet.

Drei Säulen sind es, die die Logistik Agentur aus-machen und die Löhner den Unternehmen anbie-ten kann: logistische Beratung, Weiterbildung undNetworking für Fach- und Führungskräfte sowieQualifizierung von Auszubildenden. Hinzu kom-men eigene Projekte. Wobei Löhner betont, „dasswir immer nur ergänzend auftreten, nie den klas-sischen Anbietern dasWasser abgrabenwollen, abergerne mit ihnen zusammenarbeiten“.

Ein großes Plus sei die Mischung aus kleinenund großen Unternehmen bei den Mitgliedern derLogistik Agentur. So könnten zum Beispiel die Aus-zubildenden mehrerer Betriebe zusammengefasstund einmal im Monat gemeinsam fortgebildet wer-den – entweder in Hof oder in einem der Unter-nehmen vor Ort. „Wenn dann ein Zoll-Sachbear-beiter aus einem großen Betrieb kommt, kann derviele, auch außergewöhnliche Dinge aus seiner Pra-xis erzählen“, sagt Löhner, und: „Da können die jun-gen Nachwuchskräfte von Anfang an über den Tel-

LKW, Container,Lagerhaltung –Logistik ist einvielfältiges Feld.Fotos: dpa, red

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Die Wirtschaft

lerrand hinausschauen, was in der eigenen Firmaso oft nicht möglich ist.“ Davon hätten Azubis wieUnternehmen etwas. Was so auch für die Prü-fungsvorbereitungen gelte, die die Logistik Agen-tur ebenso anbietet. Außerdem gibt es Verhaltens-kurse, Telefontrainings und jedes Jahr einen Azu-bi-Begrüßungstag, der Löhner sehr amHerzen liegt:„Große Unternehmen machen ganze Einführungs-wochen für ihre Lehrlinge, aber in kleineren Fir-men geht so etwas nicht. Da füllen wir die Lücke.“

Sehr gefragt seien auch die Kurse für Fach- undFührungskräfte – weil sie vor Ort in Oberfranken„und nicht irgendwo in München oder Hamburgstattfinden“, und weil sie sich an den hier gefor-derten Kompetenzen orientieren.

Und nicht zuletzt die logistische Beratung von Fir-men, bei der regelmäßig erstaunliche Potenziale ent-deckt würden. Hier arbeite die Logistik Agentur imengen Schulterschluss zum Beispiel mit Fraunhofer-Experten an der Uni Bayreuth, aber auch mit aus-gewiesenenFachleuten, die in gleicher Funktion auchbei Weltkonzernen wie Bosch und Siemens aktivsind. Obwohl die Agentur selbst nur zwei fest ange-stellte Kräfte hat, kann Löhner durch solche Koope-rationen auch in komplexen Fragestellungen Unter-stützung für Unternehmen anbieten. Die Angebote

stehen allen Interessierten offen, für die Mitgliedersind sie allerdings preiswerter.

Schließlich will die Agentur Projekte anstoßenoder sogar selber durchführen. Eines soll sichmit re-gionaler Mobilität befassen, ein im ländlichen Raumwichtiges Thema. Und in der geplanten Logistik-Ini-tiative Bayern der Staatsregierung soll die Agenturder Vertreter Oberfrankens sein. „Neben der Ver-mittlung von Kontakten und dem Aufzeigen vonFördermöglichkeiten können im Rahmen dessenauch weitere konkrete Projekte initiiert und Ver-anstaltungen in unserem Regierungsbezirk plat-ziert werden“, sagt Löhner. Stefan Schreibelmayer

Marcus Löhner istGeschäftsführerder LogistikAgentur Oberfran-ken. Sie hat41 Mitglieder imgesamten Regie-rungsbezirk.Foto: Schreibelmayer

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Die Wirtschaft

Häkeln ist das neue YogaWenn Wolle wild und hip wird: Myboshi, Erfolgsrezept aus Hof – Generationenverbindende Handarbeit

E s ist eine der seltenen Erfolgsge-schichten, die wahrscheinlichnur in Oberfranken geschrieben

werden können. Nicht in vergleichsweiseanonymen Start-up-Hochburgen wieBerlinoderMünchen.Unddie soverrücktist, dass sie wahrscheinlich keiner glau-ben würde, wenn man sie nur in ihrenEckpunkten erzählen würde. ZweiFreunde, Studenten aus Hof, geben vorgenau fünf Jahren fünf Wochen lang inHachi-Kogen südwestlich von Osaka ja-panischenKindern Skiunterricht. Abendslangweilen sie sich in dem Ort, weil „dasFortgehen dort nicht so bombig ist“, undlernen von einer spanischen Skilehrer-Kollegin Häkeln. Ihre erste Mütze findenein paar Australier so klasse, dass sie ih-nen die Mütze abkaufen wollen. Nach ei-ner lustigen Nacht mit den Australiern ineiner Karaoke-Bar beschließen sie: Wirhäkeln ab sofort Mützen und verkaufensie. Der Morgen nach der Karaoke-Nacht– die Erinnerung an den Beschluss istnoch frisch:Siegehen inein Internet-Caféund sichern sich die Internet-Domain„myboshi“, weil „Boshi, das wussten wirnoch, auf Japanisch Mütze bedeutet undmy eben mein heißt und auch auf Baye-

risch funktioniert“. Heute führen die bei-den ein höchst erfolgreiches Unterneh-men,das in fastganzEuropaFanshat.

Wer jetzt über diese Kurzform der Ge-schichte lächelt, dem Erzähler den Vogelzeigt, der kennt Thomas Jaenisch undFelix Rohland nicht. Und der lebt mode-technisch hinter dem Mond. Denn My-boshi hat jeder auf dem Kopf, der nur ei-nen Funken Coolness im Körper hat. Diezwei Hofer, beide 29 Jahre alt, haben auseiner Schnapsidee ein Start-up-Unter-nehmen gehäkelt, unter dessen schüt-zenderMütze Ideensprudeln,dievor fünfJahrenkaumvorstellbargewesenwären.

Jaenisch, studierter Wirtschaftsinge-nieur und Logistiker, undRohland, der inBayreuth Realschullehramt studiert hat,habenMasche fürMasche einen Trend indie Welt gesetzt, der sich immer weiterverbreitet hat. „Alswir unseren Freundenin Hof nach unserer Japan-Reise erzählthaben, dass wir jetzt Mützen häkeln undsie verkaufen, haben die erst mal gesagt:Ihr spinnt doch! Aber cool sind die Müt-zen schon. Wir hätten ganz gern eine“,sagt Thomas Jaenisch. „Interessanter-weise hatten wir plötzlich immer mehrFreunde, die Mützen wollten.“ Jaenisch

und Rohland spannen dieMüttermit ein,„die sich natürlich erst mal freuten, dassihre 24-jährigen Söhne abends auch malwieder mit auf dem Sofa saßen. Hä-kelnd“. Doch die Lust auf handgemachteMützen wächst. Das familiäre Häkelndeckt denBedarf nichtmehr ab. „Deshalbgaben wir eine kleine Anzeige in der Zei-tung auf und suchten Leute, die für unshäkeln wollten“, sagt Jaenisch. An demTag klingelte das Telefon unentwegt,zwischen frühum6undum10hattenwir70 Angebote – und entschieden uns ers-tens, das Telefon abzuschalten und zwei-tens für zwei Häklerinnen, die übrigensheute noch für uns arbeiten.“ Wie knapp30 weitere, die – „im Sommer ein biss-chen weniger als imWinter“ – Boshis aufBestellungmachen.

„Alles in allem eine recht lustige Ge-schichte“, sagen die beiden in ihrer HoferFirmenzentrale, einem ehemaligen Gar-dinengeschäft in einem Wohngebiet.Zeitungen, Magazine, Fernsehsenderberichten über die zwei Häkel-Pioniere,und schon bald kommt ein Verlag aufJaenisch und Rohland zu, „ob wir nichtein Handarbeitsbuch machen wollten“,sagt Jaenisch und schmunzelt. „Wollten

Felix Rohland(links) und ThomasJaenisch habenes raus mit derschnellen Masche:Sie haben vorgenau fünf Jahren,im März 2009,Myboshi aus derTaufe gehoben.Ein Trend, der in-zwischen Europaim Griff hat.Fotos: Waha

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Die Wirtschaft

wir natürlich erst mal nicht, weil wir ge-dacht haben, das sei nicht so toll, wennwir unsere Anleitung rausgeben wür-den.“ Sie überlegen es sich anders undsagen sich, so ein Buch, das wäre ja dochnicht schlecht, „dann könnten wir malunseren Kindernwas zeigen. 5000 Stück,dachtenwir, kriegenwir schon verkauft“.Das Ergebnis: „Naja, das erste Buch, daswir gemacht haben, wurde zum meist-verkauften Handarbeitsbuch aller Zei-ten.“ Inzwischen haben sie drei Bücheraufgelegt, rund eine Million Exemplareverkauft – und arbeiten gerade amnächsten. Von ihremHäkel-Guide, einemkleinen Heft mit saisonalen Ideen undAnleitungen, ist gerade Auflage Nummersieben frisch vom Drucker in Hof einge-troffen.

Aus der Idee mit der Mütze zum Be-stellen beiMyboshi oder selberHäkeln istmehr geworden: Jaenisch und Rohlandhaben Handarbeit aus der Langweiler-Ecke geholt. Mit frischen, jungen Ideen.Mit der Chance selbst für grobmotori-scherveranlagteMenschen–alsoMänner– in überschaubarer Zeit etwas Selbstge-machtes zu kreieren. „Das ist ja genauderVirus. Man braucht die Länge eines ,Tat-orts’, dann ist die Boshi fertig. Undweil esso schnell geht, häkelt man halt gleichnocheinehinterher.“

Was den beiden schnell klar wurde:„Uns fehltenochdieWolle –undzwarmitjungen und frischen Farben“, sagt Jae-nisch. 2011machen sie sich auf die Suche– und bekommen eine Absage nach deranderen vondengroßenHerstellern. „BiseinkleinerGroßhändlerausPegnitz,HW-Vertrieb, auf uns zukommt und fragt, obwir mit ihm zusammenarbeiten wollen.“Seit 2012 gibt es die Myboshi-Wolle,„produziert in der Türkei, weil es dort einwestliches Qualitätsverständnis gibt unddieWolle auch zu demDatum, für das siebestellt ist, ankommt“. Im vergangenenJahr werden rund 20 Millionen Knäuelverkauft, „was uns bei der Qualität zurNummereins inEuropamacht“.

Wer bei den Olympischen Winterspie-len in Sotschi aufmerksam auf die Müt-zen der Sportler geschaut hat, wird fest-gestellt haben: „Der Look war schon an-gelehntandieBoshis.Abersahebendochanders aus, denn Boshis kann man nichtmaschinell produzieren“, sagt Rohland.Und genau das macht es aus: Die Men-schen, „die heute fast nur noch virtuellleben, wollen auch mal wieder was realmachen, was die Welt ein bisschen ent-schleunigt. Häkeln ist so etwas wie dasneue Yoga“, sagt Jaenisch. Mit Blick aufdie nächsten Jahre wird ihnen deswegennicht bange – im Gegenteil: „Jeder trägt

Mützen, jeder braucht Mützen. Und esgibt unendlich viele Handarbeits-Ideenfür junge Leute, die wir umsetzen wol-len.“ Ab Sommer dann aus der neuen Fir-menzentrale in Konradsreuth, die diebeiden gerade auf ihre Bedürfnisse um-häkeln lassen. Eine Investition von guteinerMillionEuro.Die lustigeGeschichtevon Myboshi geht weiter. Masche fürMasche. EricWaha

Esgeht vergleichsweise schnell, bis eineBoshi fertig ist. GeübteHäkler(innen) schaffen es in der Längeeines „Tatorts“, aus drei Knäu-el Wolle eine Mütze zu machen, die so individuell ist wie der, der sie auf dem Kopf hat.

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Page 21: Die Wirtschaft 03|14

Die Wirtschaft

Die Uni als WirtschaftsfaktorStadt und Region profitieren von vielen Millionen Euro

F ußgänger können in wenigen Minuten dieEntfernung zwischen Innenstadt und Cam-pus überbrücken. Trotz der räumlichen Nä-

he ist die Beziehung der Bayreuther zu ihrer Uni-versität nicht besonders eng.Man hört sich das Sym-phonieorchester am Teich neben dem Audimax an,man besucht sonntags den Botanischen Garten undliest Berichte über erfolgreiche Wissenschaftler inder Tageszeitung. Doch die Uni ist weit mehr alsdas. Als größter Arbeitgeber in der Stadt ist sie eingewichtiger Wirtschaftsfaktor und prägt die Ent-wicklung Bayreuths.

Exakt 2375 Beschäftigte sind derzeit an der Uniregistriert: 215 Professoren, 1242 wissenschaftli-che Mitarbeiter, 900 nichtwissenschaftliche Be-schäftigte, sechs Auszubildende und zwölf Gast-wissenschaftler. Zum Vergleich: Laut Regionalma-nagement bietet das Klinikum Bayreuth rund 1800Arbeitsplätze, der Tabakkonzern BAT hat hier rund1200 Beschäftigte. Auch die Diakonie zählt mit rund1800 Mitarbeitern zu den großen Anbietern. Aberan die Stellenzahl der Universität reicht kein Un-ternehmen heran. Und: Die aktuell rund 13 000 Stu-denten repräsentieren eine Stadt in der Größe vonPegnitz (laut Statistischem Landesamt 13 427 Ein-wohner zum 31. Dezember 2012).

Die Hochschulstatistik nennt für das Jahr 2012 ei-ne Summe von 110 Millionen Euro für Personal-kosten. Dazu kommen noch Ausgaben für Baumaß-nahmen, Energie (7,1 Millionen), Gebäudeunterhalt(5,1) und sonstige Investitionen (7,4), die die Ge-samtsumme auf 179 Millionen hochschrauben.Knapp 21 Millionen Euro gibt die Uni für Sachmittelaus. Dazu gehören Büromaterial und -ausstattung,Geräte für die Forschung, Laboreinrichtungen, Er-satzteile und EDV-Beschaffungen. Davon wird einknappes Drittel in Bayreuth und der Region ausge-geben, das heißt, Firmen im unmittelbaren Umkreis

Aus der Vogel-perspektive wirddeutlich, welcheAusmaße derUni-Campus hat.Fotos: red

Sieht einigerma-ßen unspektakuläraus: Der Super-computer der Uni-versität Bayreuthzählt zu den Top500 der Welt. DieKosten für den Li-nux-Cluster belau-fen sich auf 1,3Millionen Euro.

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Die Wirtschaft

der Uni sind die Geschäftspartner. Fast 37 Prozentder Gesamtsumme bleiben in Deutschland, rund 14Prozent fließen ins Ausland. Zu den „sonstigen In-vestitionen“ gehören Großgeräte für die Forschung.Diese Geräte tragen so exotische Namen wie „Rönt-genkleinwinkelstreuanlage“ und „mikrofokussie-rendes Röntgendiffraktometer“.

In diesen enormen Summen sind die Baumaß-nahmen noch nicht enthalten. Für 2012 stehen indiesem Bereich 26,6 Millionen Euro in der Bilanz.Die Bauwirtschaft profitiert ohnehin längerfristigvon der Uni: Aktuell entsteht etwa auf dem Zapf-Ge-lände an der Universitätsstraße der Fraunhofer-Neubau für acht Millionen Euro, im vergangenenJahr nahmen mehrere neue Labors ihren Betriebauf. Mitten in der Stadt, am Josephsplatz, wird einStudentenwohnheim gebaut; ein weiteres Wohn-heim in der Schopenhauerstraße ist bald fertig.

Von den reinen Baumaßnahmen abgesehen,mussman auch sämtliche Immobiliengeschäfte rund umdie Uni in eine Gesamtbilanz einrechnen. Beispiel:In Laineck wird ein weiteres Studentenwohnheimgebaut, das bis Oktober 2014 fertig sein soll. DieSparkasse Bayreuth hat zusammen mit der Bau-sparkasse LBS bislang ein Drittel der insgesamt 185Ein- und Zweizimmer-Appartements vermittelt. DieWohnungen kosten zwischen 62 500 und 88 500

Euro. Darüber hinaus verkaufte die Sparkasse imJahr 2013 für rund eine Million Euro 15 Eigen-tumswohnungen im Ein- und Zweizimmerbereich.

Das Vermietungsgeschäft in Bayreuth ist ein hei-ßer Markt: Derzeit sind mehr als 13 000 Studieren-de eingeschrieben. Auch viele der 1400 Studentenaus Stadt und Landkreis, die noch bei den Elternwohnen könnten, möchten gerne eine eigene Woh-nung, die „Zugereisten“ haben gar keine andereWahl als sich einzumieten. Makler Harald Gierasagt: „Die Studenten bestimmen die Mietpreise mit.Aufgrund des gravierenden Mangels an kleinen Ap-partements ziehen immer mehr in Mehrzimmer-wohnungen und gründen dort WGs.“ Die Folge: DieMietpreise insgesamt steigen. Das ist nicht ange-nehm für alle, die selbst eine Wohnung suchen. An-dererseits lassen die Studenten auch viel Geld inder Stadt: Sie besuchen Kneipen und Restaurants,sie kaufen Kleidung und Lebensmittel, sie gehen insTheater und ins Kino, sie brauchen Tankstellen undKfz-Werkstätten – Zahlen über das Konsumverhal-ten der Studenten liegen indes nicht vor. ThorstenBecker vom Handelsverband Bayern: „Niemand un-terscheidet an der Kasse zwischen Studenten und an-deren Kunden. Aber wenn die 13 000 jungen Leutenicht mehr da wären, würden das viele Geschäftesehr deutlich spüren.“ Norbert Heimbeck

ProppenvollerAudimax: Rund13 000 Studentensind an der Unieingeschrieben.

BAYREUTHER ÖKONOMIEKONGRESS

Wie viele Veranstaltungen jedes Jahr auf demCampus stattfinden, hat noch niemand gezählt.Diese Kongresse, Tagungen und Vorträge habennicht nur wissenschaftliche Bedeutung, sondernspülen stets auch Geld in die Kassen von Bayreu-ther Geschäftsleuten. Beispielhaft seien hier eini-ge Zahlen vom Bayreuther Ökonomiekongressaufgeschlüsselt. Er findet in diesem Jahr zumsechsten Mal statt und ist mittlerweile der größtevon Studierenden organisierte Wirtschaftskon-gress Europas.Insgesamt 1500 Kongressteilnehmer buchen

500 Hotelübernachtungen. 750 Gäste reisen von

außerhalb der Region an, speisen aber vor Ort.Das Catering an beiden Konferenztagen für 2000Personen erfolgt durch regionale Firmen.Die Hauptarbeit erledigen rund 100 Bayreuther

Studierende. Koordiniert werden diese von Maxi-milian Schreyer und Oliver Sticht. Hinzu kommtdie Unterstützung durch das Kongresspräsidium,bestehend aus den Professoren Rolf Uwe Fülbierund Torsten Eymann, als Schnittstellen zur RW-Fakultät. Beim Aufbau und an den Kongresstagenselbst wird das Orgteam von Beschäftigten derZentralen Technik und des Rechenzentrumsunterstützt (etwa fünf Personen). heim

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Die Wirtschaft

Die FrauenversteherKober in Thurnau ist Marktführer bei Likör in Partyfläschchen – Klopfen als Ritual

Es ist ein Ritual, das wohl jeder Party-gänger, jeder Kerwabesucher, jeder Ap-rès-Ski-Fan kennt: Likörfläschchen aufden Tisch klopfen, Deckel abdrehen, aufdieNase setzen, Fläschchen indenMund,so mit dem Gegenüber anstoßen unddann austrinken. Dass das 2-cl-Fläsch-chen mit hoher Wahrscheinlichkeit ausThurnau kommt, das wissen mit Si-cherheit selbst viele Oberfranken nicht.Dabei ist die Firma Kober, deren zweiteLinie der markenrechtlich geschützteParty-Klopfer ist, laut Prokurist UlrichHorn bei den kleinen Fläschchen deut-licher Marktführer in Deutschland.

Und Pionier: Detlev Baldin, der auchheute noch geschäftsführender Gesell-schafter ist, gründete 1978 in Kulmbachdie Kober Likör GmbH, und stellte zu-nächst Kräuterlikör her – damals wieheute alles andere als ein Alleinstel-lungsmerkmal. Doch als ab 1983 unter

dem Markennamen „Fränkische Pflau-me“ erstmals Fruchtlikör produziert undin kleinen Flaschen abgefüllt wurde,wurde Kober zum Trendsetter. Vor al-lem, als Anfang der 90er das Interesse ge-radezu explodierte, gab es viele Nach-ahmer – auch eine Art von Anerken-nung. Heute teilen sich fünf, sechs Fir-men den Markt auf, der ein Nischen-markt ist, so Horn.

Zwei Produktionsstraßen gibt es beiKober, seit das 1995 nach Thurnau gleich

neben die A70 umgezogene Unterneh-men in den letzten Jahren rund sechsMillionen Euro in den Ausbau seinesStandorts investiert hat. In einem Er-weiterungsbau hat eine weitere Abfüll-und Verpackungsmaschine ebenso Platzgefunden wie größere Lagerflächen fürdie fertigen Produkte. Insgesamt 8000Quadratmeter stehen nun zur Verfü-gung, bis zu 85 000 Fläschchen könnenpro Stunde maximal befüllt werden. Ineinem weiteren Schritt, so Horn, müs-sen demnächst die Lagertanks für dieAusgangsprodukte erweitert werden –80 000 Liter sind hier das Ziel.

Denn obwohl die Geschäfte laut Hornordentlich laufen, will Kober in neueMärkte vorstoßen. Hauptmarkt istDeutschland, mit Schwerpunkten inNordbayern, Nordrhein-Westfalen undden östlichen Bundesländern. GrößterVertriebskanal ist hierzulande der Ein-

„Bei unserenkleinen Fläschchen

geht es nichtums Betrinken.“

Ulrich Horn,Prokurist Kober Liköre

In großen Schleifen mäandert die Abfüllanlage bei Kober durch die Halle. Fotos: Wittek

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Die Wirtschaft

zelhandel, Hochsaison Silvester und Fa-sching. Bester Auslandsmarkt ist Öster-reich, vor allem in den Skigebieten ver-kaufen sich die Fläschchen gut – Stich-wort Après-Ski. Mallorca ist – im wahrs-ten Sinne des Wortes – eine besondereAbsatzinsel. „Wir sind da, wo es lustigund gesellig ist“, sagt Horn. Auch nachItalien, Frankreich, Irland, den Bene-luxstaaten und Osteuropa wird geliefert.

Und nun steht der Sprung in ferne Län-der an. Horn berichtet von aussichtsrei-chenGesprächenmitPartnern indenUSA,Kanada, Korea und Japan. Gerade die Asi-aten seien für das „Klopfer-Ritual“ sehrempfänglich, das sei zum Beispiel für diedort so beliebten Karaoke-Bars ideal.

Die Grundprodukte bezieht Kober vonnamhaften Alkohollieferanten, die ver-schiedene Sorten in hoher Qualität lie-fern. Die Fruchtsäfte kommen ausGochsheim bei Schweinfurt. Nach eige-

nen Rezepturen werden dann in Thur-nau unter anderem die Sorten Pflaume,Feige, Kirsche und Grapefruit gemischt.Höchstens 20 Prozent Alkohol haben dieLiköre dann, schmecken fruchtig undsüß. Für Horn der Grund dafür, dass derFrauenanteil unter den Konsumenten beiüber 65 Prozent liegt. Kober als Frau-enversteher sozusagen. Und der Proku-rist betont: „Bei unseren kleinen Fläsch-chen geht es nicht ums Betrinken.“ Die

Zielgruppe liege bei 18 bis 88 Jahren. Äl-tere Damen stehen vor allem auf die Ge-schmacksrichtung Cream.

70 Beschäftigte hat das Unternehmen,zehn mehr als vor der Erweiterung. Ganzeinfach ist es nicht, qualifizierte Mitar-beiter zu finden, sagt Horn. Doch diebraucht Kober. Zum einen seien Bedie-nung und Wartung der Abfüllmaschinendurchaus anspruchsvoll, außerdem indi-viduelle Lösungen der Mechatroniker ge-fragt. Zudem müssten die Vertriebsmit-arbeiter sehr flexibel sein, sich in Groß-handel, Einzelhandel und auf Events glei-chermaßen sicher bewegen können. Inbeiden Bereichen wird selber ausgebil-det. Horn schwärmt von der Mentalitätder Oberfranken. Nicht, weil er selber ei-ner ist, sondern weil die Mitarbeiter flei-ßig, flexibel und ideenreich seien. Undtreu – die Fluktuation sei sehr gering.

Stefan Schreibelmayer

Oberes Foto:

Tempo, Tempo: Bis zu 85 000Party-Fläschchen können in Thurnau

pro Stunde abgefüllt werden.

Foto unten:

Flasche an Flasche: Der abgeschraubteDeckel wird beim Klopfer-Ritual auf die

Nase gesetzt.

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Die Wirtschaft

Wenn Stahl flexibel wirdHBK Metallbau bietet viele Lösungen aus einer Hand – Kleinauftrag bis O-Serie

Metallbauer, die gebe es doch wie Sandam Meer. Das sagt ausgerechnet einer,der selber Metallbauer ist. Und der vor

der Konkurrenz – oder besser: dem Wettbewerb –keine Angst hat. Denn Ralf Berger – das B im Fir-mennamen von HBK Metallbau in Goldkronach –weiß: Die Flexibilität seines Unternehmens, das erzusammen mit Matthias Hollfelder und Hans-Jür-gen Kirsch führt, gibt den Takt vor, der die Auf-tragsbücher füllt und das Wachstum der Firma si-chert, die aus einer Insolvenz entstanden ist. H undB, also Hollfelder und Berger, gehen offensiv mitdem Thema um, es gibt ja auch nichts zu verber-gen: Sie waren beide beim Vorgängerbetrieb, D+KMetall, beschäftigt. Der Metallbaumeister Holl-

felder als Betriebsleiter, der Techniker für Heizungund Sanitär Berger als Geschäftsführer. D+K war2008 von Bindlach nach Goldkronach gezogen, alsdie Krise ein Jahr später über Nacht Sand ins Ge-triebe der Wirtschaft streute.

„Uns hat es mit zerlegt“, sagt Hollfelder. Dennwenn Handwerk und Industrie in die Flaute segeln,setzen die Zulieferer Rost an. „Knapp 60 Mann wa-ren wir damals, als die Insolvenz kam“, erinnertsich Hollfelder. Weil sie an die Zukunft des Unter-nehmens glauben, tun sich H und B mit K – Kirsch,der heute geschäftsführender Gesellschafter ist – zu-sammen, kaufen den Betrieb und starten ein knap-pes halbes Jahr nach der Insolvenz neu durch: „ImOktober 2009 ging die HBK an den Start. Mit 26Mann. „Heute sind wir wieder bei über 70 Mitar-beitern“, sagt Hollfelder. Das Wachstum des Un-ternehmens bei der Zahl der Mitarbeiter sei einesder Ziele für die nächsten Jahre. Das betreffe auchden Ausbildungsbereich. Acht junge Leute werdenaktuell in den unterschiedlichen Abteilungen in Ge-werbe und Handwerk auf das Berufsleben vorbe-reitet. „Wir wollen auf jeden Fall mehr ausbilden“,sagt Berger. Aber: „Es ist nicht gerade einfach, guteLehrlinge zu bekommen.“

Die Schwerpunkte vonHBK: Zulieferer für den re-gionalen Maschinenbau, Baugruppenfertigung, Zu-

Schweißen gehörtzum Handwerk beiHBK in Goldkro-nach (oben). Vonder O-Serie bis zukompletten Bau-gruppen liefert dasUnternehmen allesan die Kunden,die schwerpunkt-mäßig aus demBereich des regio-nalen Maschinen-baus kommen.Fotos: Waha

H, B und K: Mat-thias Hollfelder,Ralf Berger undHans-JürgenKirsch (von links).

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lieferer für den Ladenbau. Und alles dazwischen –waseinerBandbreite entspricht, diemansich schwervorstellen kann. Hollfelder und Berger wissen zumTeil selbst nicht, für welchen Zweck genau das Teil,das indenHallenaufdemweitläufigenAreal –einemehemaligen Ofenwerk – entsteht, Verwendung fin-det.Wichtig sei gewesen,dassdasUnternehmen,dasheute zwischen fünf und sieben Millionen Euro Um-satz im Jahr macht, nicht nur einen Schritt mitge-gangen sei, sondern immer für Zwischenschritte derKundenbereit sei, sagenHollfelderundBerger.

„Der Wandel ging schnell: vor der Insolvenz nochgingesdarum,demKundenEinzelteilezu liefern,dieer dannweiterverarbeitet und zusammengefügt hat.Heute liefern wir montagefertige Teile“, sagt Holl-felder. Und HBK scheint wacher gewesen zu sein alsandere, denn Berger sagt: „Laser-Betriebe, wie wireiner sind, gibt es wie Sand am Meer. Aber es gibtvergleichsweise wenige, die eine ähnliche Ferti-gungstiefe haben wie wir.“ HBK könne mit größt-möglicherFlexibilitätundvoralleminkurzerZeitaufden Bedarf reagieren, das liege nicht zuletzt an dermotivierten Mannschaft. Wo andere abwinken, ge-rade bei der Fertigung von Null-Serien oder Spezial-aufgaben, sage man bei HBK: „Machen wir.“ DieAusrichtung ist aber eher, in Serie zu gehenundBau-gruppen komplett montagefertig an Kunden zu lie-fern. Die Kunden, die vor der Insolvenz bei D+Kwa-ren, sind entweder bei der Stange geblieben. „Oderwenn sie abgesprungen sind, sind inzwischen allewiederda“, sagtHollfelder.

Eigenkonstruktionen gibt es in dem Goldkrona-cherUnternehmen so gutwie nicht.HBKunterstütze

„die Kunden eher bei den Aufträgen konstruktiv“,sagt Berger. Und spielt auf die Konstruktionsabtei-lung an, in der acht Mann die Aufträge so umarbei-ten, dass sie auf die Möglichkeiten, die es bei HBKgibt,passen.

Und der ISO-zertifizierte Betrieb rüstet stets auf.Allein im vergangenen Jahr investierten H, B und Krund eine Million Euro in die Produktion, um nichtnur auf Stand zu bleiben, sondern die Flexibilität desUnternehmens auszubauen. „Wir haben uns neueTechnologie ins Haus geholt“, sagt Hollfelder. „Undwir sind in manchen Bereichen auch Versuchspart-ner der Industrie.“ Jüngstes Beispiel ist die Feststoff-körper-Laser-Anlage, die erste Anlage, die einSchwäbischesUnternehmen gebaut hat unddie jetztbei HBK in der Produktion steht. „Solche Partner-schaften einzugehen, bedeutet auch: an den Ener-gieverbrauch zu denken“, sagt Berger. „Denn derHauptknackpunktbeidenLaser-Anlagen ist,dassderStromverbrauch immens ist. Die neuen AnlagensparengutdieHälfteein.“ EricWaha

Ein kompletterSchneckenförde-rer für ein Klär-werk gehört zuden richtig großenTeilen, die bei HBKin Goldkronachgebaut werden.Für noch größereTeile gibt es eineweitere Halle inBindlach.

Matthias Holl-felder prüft Tisch-füße für einMünchner Nobel-Restaurant –fertig zum Pulver-beschichten.

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Schweinchen überSchweinchen. Diekleinen Glücks-bringer verkaufensich am besten.Fotos: Wittek

Versuchung purFunsch ist der größte Marzipanfigurenhersteller Europas

D as ist Versuchung pur. Wer in die Pro-duktion des Bayreuther Marzipanfigu-renherstellers Funsch kommt, der muss

sich schon arg am Riemen reißen. Denn überall ste-hen hier die Köstlichkeiten aus derMandelmasse he-rum: Hasen und Schweinchen in vielen Variatio-nen, Mäuse mit Käse, Marienkäfer, Herzchen, Ro-sen... 1200 verschiedene Produkte hat das Unter-nehmen im Angebot, das laut geschäftsführendemGesellschafter Hans-Peter Zürner Europas größterHersteller von Marzipanfiguren ist. Rund fünf Mil-lionen Stück – vom 25- oder 50-Gramm-Figürchenbis zum mehrere Kilo schweren „Schlachtschwein“– verlassen im Jahr das Unternehmen, das auf rund7000 Quadratmetern in einem früheren Getreide-speicher in der Karl-von-Linde-Straße produziert.

Probieren muss man übrigens schon immer malwieder, sagt Zürner. „Das Bauchgefühl ist bei un-

serem Produkt sehr wichtig.“ Neben strengen Kont-rollen von Hygiene und Qualität – sowohl internals auch durch die entsprechenden Behörden.

Es ist ein Saisongeschäft, verrät Zürner, mit denbeiden Höhepunkten Ostern und Weihnach-ten/Silvester. Und es läuft gut. Produziert wird biszu einem halben Jahr im Voraus, für Weihnachtenzum Beispiel ab Juni. In diesem Jahr gibt es aller-dings dank der Fußball-Weltmeisterschaft eine klei-ne Sonderkonjunktur. Hierfür produziert Funschunter anderem kleine Fußballer in Schwarz-Rot-Gold oder Tore mit Ball und Deutschland-Fähn-chen. „Das heißt dann: Das Runde muss ins Ecki-ge“, freut sich Zürner über diese Anleihe aus derFußballersprache. Doch auch – zumindest auf denersten Blick – Handfestes gibt es. Eine bayerischeBrotzeitplatte zum Beispiel, mit Brezel, Radies-chen und Weißwürsten. Den süßen Senf könnte

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Da braucht eseine ruhige Hand:Bemalt werdendie Figuren nurvon Frauen.

Auf einer Art Ka-russell warten dieSchweinchen aufihren Anstrich.

Die Fußball-WMsorgt für einekleine Sonderkon-junktur – dankFußbällen undkleinen Figuren inSchwarz-Rot-Gold.

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So entstehen dieFiguren. Über1000 Pressformengibt es bei Funsch.

mansichda ja eigentlich sparen, aber selbst er ist da-bei – natürlich aus Marzipan. Und fürs fränkischeGemüt gibt’s Kloß‘ mit Soß‘.

Und das alles aus dem gleichen Grundstoff. Roh-marzipan wird in Blöcken zugeliefert und dann beiFunsch veredelt. „Ab einer Mischung von 50 Pro-zent Mandelmasse und 50 Prozent Zucker darf manvon Marzipan sprechen“, erklärt Zürner. Bei Funschallerdings werde nur Edelmarzipan verarbeitet –mit höchstens 30 Prozent Zucker, und bei der höchs-ten Qualität betrage der Zuckeranteil nur zehn Pro-zent. „Da wir auch auf Geschmacksverstärker undandere Zusätze verzichten, müssen die Mandelnumso besser schmecken“, sagt Zürner. Gewachsensind sie in Kalifornien sowie für das neue Bio-Sor-timent, das rund 35 Artikel umfasst und ausgebautwerden soll, im Mittelmeerraum. Apropos Bio: Zür-ner verzichtet schon beim normalen Sortiment aufdie stark in der Kritik stehenden Azofarbstoffe, fürdas Bio-Sortiment aber werden für die Farben RoteBete, Spinat oder Kurkuma verwendet.

Um die vielen verschiedenen Figuren produzierenzu können, ist jede Menge Handarbeit vonnöten.Selbst die Maschinen, in denen die Figuren gepresstwerden, müssen von Mitarbeitern bedient werden.Vollautomatisch geht kaum etwas. Und dann fängtdie Arbeit erst richtig an. Sind die Figuren etwas ab-getrocknet, werden sie veredelt. Soll heißen: Dekor

wird angeklebt, Lebensmittelfarbe per Airbrush-technik oder Pinsel aufgetragen, Wimpern gemaltoder Augen samt Pupille mit einer feinen Spritztüteaufgebracht. „Diese Arbeiten machen bei uns aus-schließlich Frauen“, sagt Zürner, der das Unterneh-men Mitte 2013 vom Bayreuther KonditormeisterOliver Funsch übernommen hat: „Die haben einfachein ruhigeres Händchen.“ Und die nötige Erfahrung.Weshalb der Geschäftsführer höchstens in der Hoch-saison auf Aushilfen zurückgreift und lieber die Zahlder festen Mitarbeiter von derzeit 35 noch leicht stei-gern will, denn: „Diese Verzierungsarbeiten kannman nicht mal eben so übernehmen.“ Schließlichsoll eine Figur aussehen wie die andere.

Am besten verkaufen sich übrigens Schweinchenin allen Variationen. Der Vertrieb läuft unter an-derem über den Süßwaren-Fachhandel (Hussel, Eil-les), den Lebensmittel-Großhändler Lekkerland,Einzelhändler oder Bio-Fachmärkte. Einzelaufträgekommen aber auch von Firmen, die Figuren alsWer-beartikel oder zu besonderen Anlässen bestellen.Einzelne Orders können dabei genauso im niedri-gen vierstelligen wie im nennenswerten sechsstel-ligen Stückbereich liegen.

Viele Figuren sind den Kunden übrigens zu scha-de zum Essen, sie dienen als Dekoration, weiß Zür-ner. Obwohl man sich da schon ordentlich zusam-menreißen muss. Stefan Schreibelmayer

„Frauen habenein ruhigeres Händchen.“

Hans-Peter Zürner,Chef des Marzipanfiguren-Herstellers Funsch, zur Tatsache,

dass bei ihm nur Frauen die Figuren bemalen

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